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Juli 2019 | Ausgabe Nr. 5 | Preis: Gratis
9772466380019
Das war der Life Ball 2019
Der gröSSte AIDS-Charity-Event, zum 26. Mal in Wien
Trumps Gambit Allein gegen alle
Der slowenische Präsident Borut Pahor bei der Feier zum Nationalfeiertag der Republik Slowenien in Wien
Wir müssen darauf bestehen, dass alle Länder die Atomwaffen aufgeben S.E. Rafael Mariano Grossi, Botschafter Argentiniens in Österreich - Interview
Eine Zivilisation, die sich Selbst Zerstörte
Chichén Itzá - die berühmte Ruinenstätte der Maya-Zivilisation
Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn von Thailand in Wien
Anlass: 150 Jahre Freundschaft zwischen Thailand und Österreich
La grande belezza Exportpreis 2019: beeindruckende Leistungen heimischer Exporteure ausgezeichnet
im Blute geboren
Krise in China
Das Imperium der Drachen schlägt zurück
Ein Tagebuch über Mailand und den Comer See
Akutmedizin . Rehabilitation . Pflege
UNSERE LEISTUNGEN 12 Gesundheitseinrichtungen 2 Hotels » Stationäre und ambulante Rehabilitation für psychische Erkrankungen » Burnoutprävention und -nachsorge » Neurologische und Orthopädische Rehabilitation » Akutmedizin, Belegspital, Med Center, Tagesklinik » Allgemeine Chirurgie » Plastisch- Ästethische Chirurgie » Pflegeheime für Kurz- und Langzeitpflege » Pflegeeinrichtungen für chronisch psychische Erkrankungen » Internationales Patientenmanagement » Management und Consulting » im Gesundheitswesen
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editorial
Inhalt
Juli
Tschernobyl, 33 Jahre später
01
Kanada (Kanada) „Canada Day“
03
Belarus (Republik Belarus)
Der weltweite Erfolg der HBO-Serie Tschernobyl entfachte eine
Unabhängigkeitstag
Diskussion darüber, ob solch eine Katastrophe nur in einem verschlossenen sozialistischen System geschehen konnte, wie es die UdSSR der Achtzigerjahre war. Ist so etwas auch im Kapitalismus, in der „freien Welt“, in der wir, wie Fukuyama behauptete, das „Ende der Geschichte“ erreicht haben, möglich? Könnte so etwas auch heute passieren? Viele von denjenigen, die sich heute die Serie anschauen, vergessen, dass sich im selben Jahr, also 1986, die Tragödie des Spaceshuttles Challenger ereignete, mit weniger Opfern, aber mit ähnlichen Versuchen, die Ursache der Katastrophe zu vertuschen. Ähnlich wie vor 33 Jahren ist es auch heute: Alle großen Staaten, alle großen Kooperationssysteme versuchen die Probleme, die sie haben, zu vertuschen und nehmen dabei potentielle menschliche Opfer und Tragödien in Kauf. Ist dies auch im digitalen Zeitalter und in der Ära der sozialen Netzwerke möglich, in denen man jede Nachricht in Sekundenschnelle platzieren und genauso schnell dementieren kann, ohne Einmischung kommunistischer Sekretäre oder der NASA, der CIA und des FBI? In einem Zeitalter, in dem jeder Angestellte in einem neuen „Tschernobyl“ seinen Vorgesetzten dabei fotografieren oder aufnehmen kann, wie er Befehle, die zu einer Katastrophe führen könnten, erteilt? Zahlreiche Ereignisse der letzten Jahre zeigen uns, dass, so sehr die Technologie sich auch weiterentwickelt und unsere Leben verändert hat, die menschliche Natur so geblieben ist, wie sie 1986 war, als an einem Apriltag ein Knopfdruck im Kernkraftwerk „Wladimir Iljitsch Lenin“ den ganzen Kontinent in riesengroße Gefahr brachte, dessen Folgen Millionen von Menschen jahrzehntelang ertragen mussten. Wollust, Neid, Hochmut, Habgier, Völlerei, Zorn und Trägheit sind nicht nur die Sieben Todsünden, über die Hollywood-Thriller gedreht werden. Jede von diesen Todsünden kann in einer Kombination mit moderner Technologie und einer Reihe von misslichen Umständen die Welt auch heute an den Rand des Kataklysmus bringen.
ROBERT Coban
Publisher / Herausgeber
Nat ionalfeiertage
06
Interview S.E. Rafael Mariano Grossi, Botschafter Argentiniens in Österreich - Interview
Rafael Mariano Grossi wird Präsident der NVV-Überprüfungskonferenz 2020.
10
Krise in China Das Imperium der Drachen schlägt zurück
12
Trumps Gambit Allein gegen alle
18
Exportpreis 2019: beeindruckende Leistungen
heimischer Exporteure ausgezeichnet
46
Nepal Art Now
Zeitgenössische Kunst Nepals
04
Vereinigte Staaten (Vereinigte Staaten von Amerika) Unabhängigkeitstag (1776)
05
Cabo Verde (Republik Cabo Verde)
Tag der Unabhängigkeit im Jahre 1975
05
Venezuela (Bolivarische Republik Venezuela) Jahrestag der Erklärung der Unabhängigkeit im Jahre 1811
07
Nepal (Demokratische Bundesrepublik Nepal) Nationalfeiertag
11
Mongolei (Mongolei) Nationalfeiertag
13
Montenegro (Montenegro)
Nationalfeiertag
14
Frankreich (Französische Republik) Jahrestag der Erstürmung der Bastille (1789)
20
Kolumbien (Republik Kolumbien)
Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung (1810) www.diplomacyandcommerce.at Svetlana Nenadovic Direktor / Chefredakteur
svetlana.nenadovic@diplomacyandcommerce.at
Jakob Riess Journalist
Vladimir Dudas Design
Robert Coban
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21
Belgien (Königreich Belgien)
Nationalfeiertag
23
Ägypten (Arabische Republik Ägypten)
Jahrestag der Revolution im Jahre 1952
28
Peru (Republik Peru)
Jahrestag der Erklärung der Unabhängigkeit im Jahre 1821
30
Marokko (Königreich Marokko)
Jahrestag der Thronbesteigung S.M. König Mohammed VI.
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d e partures & arr i vals Fotos: KARLOVITS/HBF HEINSCHINK/HBF BAUER/HBF
Neue BotschafterInnen in Wien Überreichung der Beglaubigungsschreiben an Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen
Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen empfing am 14. Juni folgende Botschafterinnen und Botschafter zur Überreichung ihrer Beglaubigungsschreiben in der Präsidentschaftskanzlei:
Den neu ernannten Botschafter der Republik Irak, Baker Fattah Hussen, die Botschafterin von Griechenland, Catherine Koika, den Botschafter der Republik Ecuador, Roberto Betancourt Ruales, die Botschafterin des Königreiches Thailand, Morakot Sriswasdi und
den Botschafter der Republik Paraguay, Juan Francisco Facetti. Abschließend wurde der neu ernannte Botschafter vom Heiligen Stuhl, Apostolischer Nuntius Erzbischof Pedro Lopez Quintana, vom Bundespräsidenten empfangen.
S.E. Baker Fattah Hussen, Botschafter der Republik Irak
Neu ernannter Botschafter der Republik Irak, S.E. Baker Fattah Hussen und Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen
I.E. Catherine Koika, Botschafterin von Griechenland
Neu ernannte Botschafterin von Griechenland I.E. Catherine Koika und Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen
S.E. Roberto Betancourt Ruales, Botschafter der Republik Ecuador
Neu ernannter Botschafter der Republik Ecuador und Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen
I.E. Morakot Sriswasdi, Botschafterin des Königreiches Thailand
Neu ernannte Botschafterin des Königreiches Thailand, I.E Morakot Sriswasdi und Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen
S.E. Juan Francisco Facetti, Botschafter der Republik Paraguay
Neu ernannter Botschafter der Republik Paraguay und Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen
S.E. Apostolischer Nuntius Erzbischof Pedro Lopez Quintana, Botschafter vom Heiligen Stuhl
Neu ernannter Botschafter vom Heiligen Stuhl Apostolischer Nuntius Erzbischof Pedro Lopez Quintana und Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen
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Crisis in Khartoum
How to stop Sudan sliding into war A fragile state may disintegrate unless its factions are made to talk
THE BURST of optimism in Sudan did not last long. In April, after months of mass protests, a tyrant was deposed. President Omar al-Bashir, who had ruled for 30 years, was ousted in a bloodless coup. No one was sorry to see him go. Mr Bashir had unleashed genocide in the western region of Darfur, his violent oppression drove the southern third of his vast country to secede, and he presided over a regime of exceptional cruelty and avarice. Alas, the joyful crowds who gathered in Khartoum to serenade his departure and paint their faces the colours of the Sudanese flag have been tragically let down. The Transitional Military Council, a junta that took over, has no intention of holding free or fair elections, as the crowds demand. To underline this point, on June 3rd a paramilitary group called the Rapid Support Forces (RSF) started slaughtering peaceful protesters. They shot and killed at least 100, probably far more. Some were thrown howling from bridges. Since then the RSF, which grew out of the Janjaweed, a militia notorious for village-burning in Darfur, has terrorised the capital. Militiamen barge into shops and steal goods. Both men and women are raped. The clear aim is to intimidate civilians into giving up hope of a say in who rules them. The junta, however, is far from united. The RSF reports to Muhammad Hamdan Dagalo, its deputy head, a warlord who goes by the nickname Hemedti. Although theoretically junior to the junta’s chairman, General Abdel Fattah al-Burhan, Mr Dagalo has become the most powerful man in Sudan. By letting his hired killers rampage through Khartoum, he appears to be signalling that he wants to be president, and will deal firmly with anyone who gets in his way. Other members of the junta are unhappy
Sudan is wobbling on a cliff-edge above an inferno. A concerted international effort might just pull it back from the brink. It would be unforgivable not to try. with this. Officers of the regular army are hostile to Mr Dagalo’s ambitions and furious that an ill-disciplined militia is looting the capital. This divide risks descending into civil war. Sudan is a mosaic of feuds. One ended when the mostly non-Muslim and black African south split from the Muslim and Arab-dominated north in 2011. But South Sudan took most of the oil, leaving less cash for Khartoum to buy off the many northern factions. Mr Bashir stayed on top for three decades by setting these factions against each other. Hoping to coup-proof his regime, he divided
power between the army, the RSF and the intelligence service. All now dislike and distrust one another. In April, when Mr Bashir ordered the intelligence services to fire on protesters and clear the streets, soldiers of the regular army protected the crowds. To prevent a civil war, the generals teamed up with Mr Dagalo to depose Mr Bashir. Now they are falling out. Outsiders complicate the picture still further. Egypt, Saudi Arabia and the United Arab Emirates (UAE) support the junta and have promised it $3bn in cash. But within the junta they back different forces. Egypt supports
the army, perhaps because Egypt’s president is also an army man. Egypt wants stability and hates the idea of a bloodthirsty militia with Islamist ties ruling its neighbour. Saudi Arabia and the UAE, by contrast, back Mr Dagalo with guns and money, because his militia has provided thousands of footsoldiers for their pointless war in Yemen. Pro-democracy demonstrations keep breaking out in Sudan, despite the regime’s repression. Discipline in the armed forces is said to be breaking down: soldiers are demanding weapons to protect Khartoum from the RSF. Some predict open war, or even a Syrian-style implosion that sucks in outside powers. To avert such a disaster, Sudan needs a power-sharing agreement, led by civilians but with representatives of the armed forces—an arrangement that worked reasonably well after a revolution in Burkina Faso in 2014. Outsiders should press for it. The African Union has made a good start by suspending Sudan and threatening sanctions on Sudanese military chiefs unless they hand over to civilians. The United States needs to persuade its Gulf allies and Egypt that they share a common interest in keeping Sudan stable (not least to keep out their regional rivals, Iran, Qatar and Turkey). The Trump administration should urge them to set aside their differences and work together to defuse the time-bomb in Khartoum. Donors should be poised to help any plausible effort to move towards election and civilian rule. Sudan is wobbling on a cliffedge above an inferno. A concerted international effort might just pull it back from the brink. It would be unforgivable not to try. From The Economist, published under licence. The original article, in English, can be found on www.economist.com
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DIPLOMATIE
Der argentinische Diplomat Rafael Mariano Grossi wird Präsident der NVV-Überprüfungskonferenz 2020. (Foto Dean Calma IAEA)
Wir müssen darauf bestehen, dass alle Länder die Atomwaffen aufgeben Der NPT-Vertrag vereint 190 Länder mit oft unterschiedlichen und konträren Interessen - und das in einem internationalen, aktuell bezüglich Sicherheit und Nuklearwaffen von Ungewissheit geprägten Umfeld S.E. Rafael Mariano Grossi, Botschafter Argentiniens in Österreich - Interview
Rafael Mariano Grossi wurde 1961 in Buenos Aires geboren, sein Studium der Politikwissenschaften beendete er 1983 an der „Universidad Católica Argentina“, seinen Master und sein Doktorat in Geschichte und internationaler Politik machte er in der Schweiz, an der Universität Genf. Zwischen 1997 und 2000 war er Vorsitzender der Gruppe der Regierungsexperten der Vereinten Nationen für das internationale Waffenregister und dann Berater des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Abrüstung. 6
Von 2002 bis 2007 war er Chef des Stabes der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) mit Sitz in Wien (Österreich) und der Organisation für das Verbot chemischer Waffen, mit Sitz in Den Haag (in den Niederlanden).
Er war Generaldirektor für politische Koordinierung im Auswärtigen Amt von Argentinien von 2007 bis 2010, danach war er Botschafter und Missionschef Argentiniens in Belgien und bei den Vereinten Nationen in Genf. Von 2010 bis 2013 war er stellvertretender Generaldirektor
S.E. Grossi ist einer der am besten positionierten Nuklearexperten der Welt und neben dem Diplomatenposten in Wien wurde er zum Vorsitzenden der Konferenz zur Überprüfung des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NPT) ernannt, die nächstes Jahr im April in New York stattfinden wird.
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der IAEO (Internationale Atomenergiebehörde) und von 2014 bis 2016 Präsident der Gruppe der Nuklearversorgerländer (NSG) und Präsident der Diplomatischen Konferenz des Übereinkommens über nukleare Sicherheit und stellvertretender Generaldirektor der IAEO-Organisation für das Verbot chemischer Waffen. Seit 2013 ist Rafael Mariano Grossi Botschafter in Österreich und Ständiger Vertreter Argentiniens bei internationalen Organisationen in Wien, ausserdem ist Herr Grossi gleichzeitig Botschafter Argentiniens in der Slowakei und in Slowenien. Herr Grossi ist einer der am besten positionierten Nuklearexperten der Welt und neben dem Diplomatenposten in Wien wurde er zum Vorsitzenden der Konferenz zur
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Überprüfung des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NPT) ernannt, die nächstes Jahr im April in New York stattfinden wird. Wir sprachen mit S.E. Rafael Mariano Grossi für das Magazin Diplomacy and Commerce Austria auch über seine Tätigkeit in der Internationalen Atomenergiebehörde, der kürzlich bekannt gegebenen Ernennung zum Vorsitzenden der Konferenz zur Überprüfung des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen, den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Argentinien im Oktober, der Wirtschaftskrise und wie man sie beenden kann, aber auch über die diplomatischen Beziehungen zwischen Argentinien und Österreich. Neben allen Verpflichtungen, die Sie als Botschafter für drei Staaten haben (Österreich, Slowenien und die Slowakei), zusätzlich noch Ständiger Vertreter Argentiniens bei den Internationalen Organisationen in Wien und zudem noch Ihre Tätigkeit in der IAEO-Organisation und NTP, sind Sie auch Ehemann und Vater von acht Kindern - sieben Töchtern und einem Sohn. Wie gelingt es Ihnen, Ihr Privatleben und Ihre doch anspruchsvolle Arbeit zu kombinieren?
Eine ausgezeichnete Frage. Es scheint eine der größten Herausforderungen zu sein, einen Mittelweg zwischen seiner Arbeit und seinem Privatleben zu finden. Persönlich versuche ich immer ein angemessenes Gleichgewicht zu bewahren und der Invasion der Arbeitssphäre gegenüber meiner Privatsphäre ein Limit zu setzen. Aber durch die Zusammenarbeit mit Kollegen in verschiedenen Ländern und Kontinenten mit unterschiedlichen Zeitzonen und manchmal sogar am Wochenende macht dies kompliziert. Ich gebe mir Mühe. Eine goldene Regel befolge ich jedoch: Alle freie Zeit, die ich zur Verfügung habe, widme ich meiner Familie.
Sie wurden kürzlich zum Präsidenten der NVV-Überprüfungskonferenz ernannt. Da Sie ein
Der Nicht-Verbreitungs-Vertrag (Non Proliferation Treaty) ist das Abkommen mit der gröSSten Anzahl an Ländern - 190 an der Zahl. Eines dieser Länder, Nordkorea, hat sich davon jedoch zurückgezogen, weil es die Richtlinien verletzt hatte, was durch Experten der IAEO entdeckt wurde. Andere Sonderfälle sind z. B. Indien, Pakistan oder Israel, welche das Abkommen nicht unterzeichnet haben und welche es meiner Ansicht nach auch in allernächster Zukunft nicht unterzeichnen werden. Experte auf diesem Bereich sind, wie bereiten Sie sich für die Konferenz am 7. April in New York vor?
Solch eine große und wichtige Konferenz vorzubereiten erfordert sehr viel intensive Vorbereitung, vor allem durch die regionalen Besprechungen, die Einbeziehung aller Beteiligten sowie die Reisen in all diese Regionen, um die Sorgen und Anliegen aller anzuhören. Stellen Sie sich vor, der NPT-Vertrag vereint 190 Länder mit oft unterschiedlichen und konträren Interessen - und das in einem internationalen, aktuell bezüglich Sicherheit und Nuklearwaffen von Ungewissheit geprägten Umfeld. Auszukundschaften, welche Übereinkommen getroffen werden können, die uns dann erlauben, eine erfolgreiche Konferenz abzuhalten und welche die Gültigkeit des Abkommens und ihren Verpflichtungen, besonders für Länder im Besitz von Nuklearwaffen, bestätigt, ist daher ebenso essenziell.
Das nächste Jahr ist der 50. Jahrestag des Inkrafttretens des Atomwaffensperrvertrags. Inwiefern hat dieser Vertrag dazu beigetragen, dass in diesen 50 Jahren Atomwaffen auf der ganzen Welt nicht gefördert und weiterentwickelt werden?
Wie Ihre Frage schon andeutet, gäbe es ohne dieses Abkommen anstelle von acht oder neun Ländern mit Nuklearwaffen eine viel höherer Zahl wie 20 oder 25 – können Sie sich die Konsequenzen vorstellen, die eine derartige Verbreitung von Nuklearwaffen mit sich bringen würde? Nicht nur eine Umschichtung der Ressourcen für den Rüstungswettlauf, sondern auch eine reale Bedrohung, welche in jedem Moment kleinere und regionale Konflikte heraufbeschwören könnte. Das Abkommen muss daher gestärkt und vor allem respektiert werden.
Die Internationale AtomenergieOrganisation (IAEO) kontrolliert die Einhaltung des Vertrages,
unter anderem durch Vor-OrtInspektionen in kerntechnischen Anlagen, die Vertragsstaaten freiwillig zur Kontrolle anbieten. Gibt es auch unangemeldete Kontrollen in beliebigen Anlagen?
Es handelt sich hierbei um eine äußerst technische Angelegenheit. Es hängt davon ab, welche Art von Schutzabkommen (safeguards) mit Inspektionen von jedem einzelnen Staat getroffen wurde. Es gibt Schutzabkommen, die Inspektionen nur in festgelegten Einrichtungen vorsehen, und es gibt Abkommen, die der Internationalen Atomenergieorganisation gestatten, Zutritt zu zusätzlichen Einrichtungen zu fordern, falls Indizien darauf hindeuten, dass an diesen Orten atomares Material vorhanden ist, welches nicht deklariert wurde.
Der Welt bereiten jedoch die Länder Sorgen, die den Atomwaffensperrvertrag nicht unterschrieben haben. Wie viele von denen gibt es und zeigen sie nach so vielen Jahren überhaupt Interesse an einer Zusammenarbeit?
Wie ich vorhin schon erwähnt habe, ist der Nicht-Verbreitungs-Vertrag ( Non Proliferation Treaty) das Abkommen mit der größten Anzahl von Ländern - 190 an der Zahl. Eins dieser Länder, Nordkorea, hat sich davon jedoch zurückgezogen, weil 7
DIPLOMATIE
es die Richtlinien verletzt hatte, was durch Experten der IAEO entdeckt wurde. Andere Sonderfälle sind z. B. Indien, Pakistan oder Israel, welche das Abkommen nicht unterzeichnet haben und welche es meiner Ansicht nach auch in allernächster Zukunft nicht unterzeichnen werden. Der Grund dafür ist, dass alle drei Länder Atomwaffen erworben haben, diese aus geostrategischen Gründen aufrechterhalten und nicht bereit sind, diese aufzugeben. Handelt es sich da um eine politische Erpressung oder nur um eine Machtdemonstration?
Wie schon erwähnt, denke ich, dass dies das Resultat der eigenen Strategie dieser Länder ist und wir darauf bestehen müssen, dass sie die Atomwaffen aufgeben – aber die regionale Situation dort lässt dies momentan nicht zu.
Besteht Ihrer Meinung nach die Möglichkeit, dass die Welt irgendwann komplett auf eine Atombewaffnung verzichtet?
Dies ist eine universelle Bestrebung, der wir alle folgen sollten. Gerade das NPT -Abkommen schließt die Bereitschaft mit ein, welche es den Mitgliedsstaaten, unter anderem den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats, welches die 5 Staaten sind die Nuklearwaffen besitzen und im Abkommen anerkannt werden, erlaubt, mit gutem Glauben ein generelles und komplettes Abrüstungsabkommen auszuhandeln.
Widmen wir uns Argentinien. Im Oktober stehen die Präsidentschaftswahlen bevor. Was erwarten die Bürger Argentiniens von diesen Wahlen?
Argentinien hat ein präsidentielles System, welches in gewisser Weise dem der USA ähnelt. Das bedeutet, dass die Präsidentschaftswahlen den politischen Kurs des Landes bestimmen. Das politische 8
System meines Landes ist sehr fortschrittlich. Derzeit stehen sich zwei deutlich unterschiedliche Visionen gegenüber. Die Regierung, die sich dem Prozess von Reformen und Modernisierung und einer starken Öffnung zu den internationalen Märkten hin gewidmet hat, kämpft um ein zweites Mandat. Die Opposition hingegen legt ein ganz anderes Programm vor. Es werden die Bürger sein, die entscheiden, ob sie den aktuellen politischen Kurs unterstützen, auch wenn es dabei Schwierigkeiten gibt, oder ob sie sich für die Vorgänger-Regierung entscheiden, welche die Ex-Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner als Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin aufgestellt hat.
Die derzeitige Wirtschaftskrise in Argentinien verlangt eine scharfe Sparpolitik, aber ein Teil der Bevölkerung ist gegen diese Sparmaßnahmen. Spiegelt sich die Wirtschaftskrise auf die Außenpolitik Argentiniens wieder?
Die interne wirtschaftliche Situation reflektiert sich nicht direkt in der Außenpolitik, allerdings lässt sich ein gewisser Einfluss natürlich nicht leugnen. Die Regierung unter Präsident Macri betreibt eine starke Öffnungspolitik, eine regionale sowie internationale Integration und eine sehr starke Annäherung an die Europäische Union durch das EU-Mercosur Abkommen und andere Initiativen. Die Opposition hingegen präsentiert eher eine protektionistische Vision in Bezug
Die interne wirtschaftliche Situation in Argentinien reflektiert sich nicht direkt in der AuSSenpolitik, allerdings lässt sich ein gewisser Einfluss natürlich nicht leugnen. Die Regierung unter Präsident Macri betreibt eine starke Öffnungspolitik, eine regionale sowie internationale Integration und eine sehr starke Annäherung an die Europäische Union durch das EU-Mercosur Abkommen und andere Initiativen.
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auf den internationalen Wirtschaftsmarkt. Diesbezüglich bestehen daher gewichtige Unterschiede. Argentinien hat sich sehr stark in das Weltgeschehen integriert – mein Land hatte den Vorsitz beim G-20 Gipfel in Buenos Aires, das Gipfeltreffen der Welthandelsorganisation (WTO) und das Treffen der Vereinten Nationen über die Süd-Süd-Kooperation fanden ebenfalls dort statt. Dies unterstreicht die große Bereitschaft Argentiniens, auf allen Ebenen eine konstruktive und proaktive Rolle zu spielen. Wo sehen Sie, Ihrer Meinung nach, das Potenzial für eine Zusammenarbeit zwischen Österreich und Argentinien?
Es besteht ohne Zweifel viel Raum für Wachstum in unseren bilateralen Beziehungen. Unser bilaterales Handelsvolumen ist relativ klein und kommt auf circa 250 Millionen Euro, weshalb es viel Spielraum für Kooperationen gibt. Die Hauptexportprodukte Argentiniens nach Österreich sind Grunderzeugnisse, während österreichische Exporte nach Argentinien sich auf Teile von bzw. ganze Maschinen für die Industriebranche, aber auch pharmazeutische Produkte konzentrieren. Wir versuchen, diese Matrix vielseitiger zu gestalten, was einen Einsatz von beiden Seiten erfordert, da die österreichische Wirtschaft hauptsächlich auf ihre europäischen Partner zurückgreift. Aber wir arbeiten aktiv daran. Dasselbe kann man von den Investitionen sagen. Hier bietet Argentinien dank dem exponentiellen Wachstum des Energie- und Infrastruktursektors exzellente Möglichkeiten für österreichische Unternehmen. Bei-
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Argentina hatte den Vorsitz beim G-20 Gipfel in Buenos Aires
spielweise erhielten wir vor kurzem großartige Nachrichten im Bereich der Holzverarbeitung (EGGER), wo ein österreichisches Unternehmen bedeutende Investitionen in Argentinien getätigt hat. Gleichzeitig hält sich die historische Präsenz wichtiger österreichischer Investoren, wie Swarovski, in meinem Land. Argentinien hat mit Paraguay einen Exportvertrag in Bitcoins abgeschlossen. Für beide Länder ist es das erste Mal, dass sie Kryptowährung im Handel einsetzen. Glauben Sie, dass der Handel mit Kryptowährung in der Zukunft zur Praxis wird?
Ich bin kein Spezialist für Kryptowährungen. Dennoch ist es Teil meiner Arbeit als Ständiger Vertreter Argentiniens bei den Internationalen Organisationen in Wien, wo wir mit dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen und Kriminalität (UNODC) zusammenarbeiten, um widerrechtliche Fälle solcher Natur zu vermeiden und dem mit einer angemessenen und modernen Gesetzeslage entgegenzuwirken.
Bei einem kürzlichen Besuch in Argentinien schlug der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro bei einem Treffen in Buenos Aires eine neue gemeinsame Währung für Brasilien und Argentinien vor (den Real Peso). – Was meinen Ihre Finanzexperten? Entsteht da eine neue Währung für Lateinamerika mit dem Euro als Vorbild?
Die Möglichkeit, eine gemeinsame Währung zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten Südamerikas
Venezuela ist die Ausnahme auf einem friedlichen Kontinent ohne gröSSere Konflikte. Die Regierung von Nicolás Maduro ist rechtswidrig, und Argentinien erkennt die Regierung des Übergangspräsidenten Guaidó gemeinsam mit mehr als 50 anderen Ländern weltweit, daraus viele aus der EU, unter anderem auch Österreich, an. Wir erhoffen uns eine schnelle und friedliche Lösung, damit das venezolanische Volk bald wieder in einer Demokratie leben kann. einzuführen, ist ohne Zweifel eine bedeutsame Neuigkeit. Es handelt sich hierbei um Sondierungsgespräche, die bestimmen sollen, ob durch eine allgemeine, jedoch gemeinsame Währung, die beispielsweise auf wirtschaftliche Tätigkeiten beschränkt ist, die bilaterale Handelsbilanz wachsen lassen könnte. Dies ist ein detailliertes und delikates Unterfangen, wenn man die makroökonomischen Unterschiede beider Länder in Betracht zieht. Eine Sache ist jedoch sicher, Brasilien und Argentinien haben den Weg der stetigen Integration gewählt und es ist nur natürlich, solche Initiativen zu analysieren. Ein Projekt für eine Währungsunion wie der Euro verlangt einen größeren Einsatz auf makroökonomischem Niveau, welcher noch nicht vorhanden ist, aber zu dem die Möglichkeit besteht. Es handelt sich um einen vielversprechenden Prozess, welcher genauer angeschaut werden muss. Die EU erhebt Zölle auf Biodiesellieferungen aus Argentinien,
seit Anfang des Jahres gelten für argentinische Biodiesellieferungen in die EU Zölle in Höhe von 25 bis 33,4 %, was sagt Argentinien dazu?
Im Dezember 2018 veröffentlichte die Europäische Kommission einen Bericht mit dem Beschluss, Ausgleichszölle auf Biodiesel aus Argentinien einzuführen. Ein paar Tage später wurde ein Preisverpflichtungsangebot gemacht, welches von der Kommission trotz der Proteste der europäischen Industrie angenommen wurde. Die endgültige Entscheidung der EU legt dennoch Ausgleichsmaßnahmen wie jene, die Sie erwähnen, fest und schreibt eine Ausweitung für jene Unternehmen vor, von denen das genannte Angebot stammte. Dadurch kam es zu einer Lösung, die auf dem Vertrauen beider Seiten basiert. Diese Lösung ist nicht ideal, bietet aber für ein Land wie Argentinien als Produzent von Biodiesel, dessen Exporte von der europäischen Entscheidung beeinträchtigt worden waren, eine Art Vereinbarung.
Wie sieht die argentinische Lösung für die Krise um Venezuela aus und wie sicher ist die Lage auf dem südamerikanischen Kontinent?
Die Frage ist sehr schön fomuliert, denn Venezuela ist die Ausnahme auf einem friedlichen Kontinent ohne größere Konflikte. Die Regierung von Nicolás Maduro ist rechtswidrig, und Argentinien erkennt die Regierung des Übergangspräsidenten Guaidó gemeinsam mit mehr als 50 anderen Ländern weltweit, daraus viele aus der EU, unter anderem auch Österreich, an. Wir erhoffen uns eine schnelle und friedliche Lösung, damit das venezolanische Volk bald wieder in einer Demokratie leben kann.
Argentinien bewirbt sich mit Chile, Uruguay und Paraguay gemeinsam um die Austragung der Fußballweltmeisterschaft 2030, wie stehen die Chancen, dass Sie die WM bekommen?
Für uns ist es nur logisch und von äußerst symbolischem Wert, dass die Weltmeisterschaft, seit ihrer ersten Austragung in Uruguay 1930, nach 100 Jahren nach Südamerika zurückkehrt. Unser Kontinent ist einer der weltweit wichtigsten Märkte für Fußball und natürlich die Heimat einiger der berühmtesten Fußballspieler wie Maradona, Messi und Pelé. Wir glauben fest an unsere Möglichkeiten und hoffen, für die Weltmeisterschaft 2030 ein so guter und passionierter Gastgeber sein zu dürfen, wie wir in Südamerika Fußball verehren. 9
WIRTSCHAFT
Krise in China Die USA entschieden sich, China dort zu treffen, wo es sie zu überholen begann: in der Technologie. Da es unmöglich ist, chinesische Investitionen in Afrika und Asien aufzuhalten, oder auch in Osteuropa, das hungrig auf Kapital ist, eine schlechte Infrastruktur hat und der politischen Reformen, die allesamt wegen des schlechten Standards untergehen, überdrüssig ist, blieb den Amerikanern nichts anderes übrig. Sie konnten entweder nur dasitzen und tatenlos zusehen, wie China sie langsam überholt oder den ersten Schritt machen. Sie machten schließlich den ersten Schritt und jetzt schlägt China, leise aber doch entschlossen, zurück. Wie man die Chinesen so kennt, wird wohl alles leise und effektiv sein. Großbritannien war einst die größte Macht auf der ganzen Welt, sowohl militärisch als auch wirtschaftlich. Und dann, irgendwann zwischen den beiden Weltkriegen, überließ Großbritannien Amerika diesen Platz, der ehemaligen Kolonie, mit der es seit über 100 Jahren keinen Krieg gab und die seit 1916 zu den Verbündeten gehört. Wenn es den Ersten Weltkrieg nicht gegeben hätte, wäre Deutschland unter friedlichen Voraussetzungen trotz weniger Kolonien aber durch den Einfluss auf Russland und Österreich-Ungarn schon 1930 die größte Weltmacht geworden. Mit der Niederlage Deutschlands blieb Großbritannien die Nummer Eins, aber man sah schon, dass die Partnerschaft mit dem „kleinen Bruder“ sehr stark sein wird. Nun ist jedoch eine ähnliche stille Vereinbarung am Laufen: Russland überlässt China die wirtschaftliche Übermacht in Eurasien in Austausch für die militärische. Wirtschaftlich gesehen, seit der erwähnten Vereinbarung zwischen Großbritannien und den USA, war Russland nie einer der Spitzenreiter, also überließ es einer anderen Ökonomie die Führung. Dies gefiel der größten Supermacht jedoch nicht, die entschieden hat, dass es im Rest der Welt dazu nicht kommen darf. Wie wir in der letzten Ausgabe bereits geschrieben haben, gingen die USA unter dem Schleier des Kampfes für digitale Sicherheit in ein allgemeines Gefecht mit Huawei, das nach der Aussage des Direktors ein „schwerbeschädigtes Flugzeug“ 10
Die Frage ist, selbst wenn Trump dazu bereit wäre, ob die amerikanischen Hightechunternehmen selbstbewusst genug sind, um keine Angst vor den Chinesen zu haben (sie denken sich in der Zwischenzeit selbst ausreichend Innovationen aus) und ob sie bereit sind, auf ein Fünftel oder Sechstel des Weltmarktes zu verzichten. geworden ist. Die Chinesen denken jedoch langfristig und verschieben ihre Welteroberung nun einige Jahre. Zurzeit steht die Verlagerung einiger chinesischer Unternehmen nach Russland, nach Sibirien, bevor, wo man dann gemeinsame Unternehmen bilden und damit die Sanktionen umgehen will. Es sind aber auch Gegensanktionen in Aussicht. Huawei verklagte Verizon und viele andere Firmen wegen der Nutzung von Hunderten von Patenten, die eben der Gigant aus Shenzhen entworfen hatte. Die Chinesen, falls sie sich dazu entschließen, könnten deklarativ behaupten, dass ein amerikanisches Produkt „nicht sicher“ ist, z. B. Microsoft Windows, und dann haben wir den Salat – 1,3 Milliarden Menschen, die auf dein Produkt verzichten, ist kein Kinkerlitzchen. AMERIKANISCHE FIRMEN IM DIENSTE DER CHINESISCHEN
Auch amerikanische Firmen mögen die Sanktionen nicht. Als sie alles zu Papier brachten, fassten sich die amerikanischen Firmen wegen der Verluste an den Kopf. Besorgt
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wegen der unumgänglichen Defizite von Milliarden von Dollar im Handel mit Huawei, entschlossen die Giganten aus dem Silicon Valley leise in der Verwaltung des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump zu lobbyieren, um die Beschränkungen auf das Verbot für den Verkauf von Teilen an die chinesische technologische Firma zu mindern. Huawei zahlte letztes Jahr über elf Milliarden Dollar für Komponenten von etwa zehn amerikanischen Firmen, darunter auch Chips von „Qualcomm“ und Software von „Microsoft“ und „Google“. Amerikanische Unternehmen werden diese Einnahmen spätestens nach Ablauf der Schonfrist von 90 Tagen verlieren, die Washington für das Verkaufsverbot von Teilen und den 70 Filialen noch erlaubte. Die Chinesen werden all das irgendwo anders kaufen oder selbst herstellen müssen. Und obwohl das Ganze Huawei momentan schwächt, stärkt es China und ihre Partner, die in die Branche „einsteigen“ wollen. Um das zu verhindern, lobbyieren amerikanische Chipherrsteller wie „Intel“, „Qualcomm“ und „XLink“ beim Handelsministerium,
Text: Andreas Baumeister
Das Imperium der Drachen schlägt zurück
um das Verbot etwas zu mindern, so eine anonyme Quelle aus der Industrie für Reuters. Obwohl Einzelheiten dieser Verhandlungen unbekannt sind, sagt „Huawei“, dass es von seinen amerikanischen Partnern nicht verlangt hat, zu seinen Gunsten zu lobbyieren - so Reuters. Diese machen es auf eigene Faust, da „Huawei“ für die meisten von ihnen der Hauptkunde ist – sagt der Vizepräsident für öffentliche Arbeiten dieses Konzerns Andrew Williamson und fügt hinzu, dass der Verlust des chinesischen Marktes für einige „katastrophale“ Folgen haben wird. ZWISCHEN DEN ZEILEN LESEN: CHIMERICA LEBT
Ein großes Problem ist, sowohl für die eine als auch für die andere Seite, dass beide Länder wirtschaftlich so miteinander verflochten sind, dass der Begriff „Chimerica“ – eine Verbindung aus China und Amerika – schon längst geschmiedet wurde. Sie sind wie siamesische Zwillinge – wenn man sie durchtrennt, werden beide verbluten. Die Frage ist, selbst wenn Trump dazu bereit wäre, ob die amerikanischen Hightechunternehmen selbstbewusst genug sind, um keine Angst vor den Chinesen zu haben (sie denken sich in der Zwischenzeit selbst ausreichend Innovationen aus) und ob sie bereit sind, auf ein Fünftel oder Sechstel des Weltmarktes zu verzichten. Falls das passiert, wird das womöglich die größte Erschütterung der Weltwirtschaft seit Napoleons Kontinentalsperre sein.
Daily chart
The Greenland ice sheet is melting unusually fast It is losing so much water that it may raise global sea levels by a millimetre this year
GREENLAND’S misnomer is the result of a marketing campaign by Erik the Red who wished to attract Viking settlers to its icy landscape. Little did he know that the land had been covered in lush forests many millennia before he was born. Nor could he have fathomed that, a millennium after his death, the vast ice sheet would be in rapid retreat. The ice atop Greenland holds enough water to raise global sea levels by more than seven metres, should it all melt and run off into the oceans. For this reason, climate scientists closely monitor its seasonal trends, and in particular how quickly it melts in the spring leading up to the late summer “ice minimum”, after which it starts to grow again. The latest data show that the area of melting ice this year is unusually high. On June 12th 712,000 square kilometres of the ice-sheet (over 40% of the total) were melting. This is well outside the norm for the past 40 years (see chart). Several factors are to blame. First, a natural cycle known as the North Atlantic Oscillation is encouraging ice-melt. Then there is long-term warming driven by rising greenhousegas emissions. Third, climate change has also weakened the jet stream, allowing a warm and humid weather system to settle over northeastern Greenland. As a result, the seasonal ice melt began two weeks early. According to data published on the Polar Portal, a Danish climateresearch website, Greenland is currently losing 3bn tonnes of ice every day, roughly three times the average for mid-June in 1981-2010. The extent of the melting is not entirely unprecedented for
Greenland may not be green, yet, but it is far less icy than in Erik’s time.
this time of year. Researchers have seen similar events in 2002, 2007 and 2012. Each portended a record low at the end of the summer. Although a switch in the weather could still turn things around, the early melt will result in darker snow and ice, which absorb more sunlight and hastens the melting process, says Thomas Mote of the US National Snow and Ice Data Centre. “If this year is anything like 2012 [which set the current record for ice melt], then we will get in the region of 1mm of sealevel rise in one year just from Greenland,” says Jason Box, a professor at the Geological Survey of Denmark and Greenland. The oceans are rising by 3.3mm each year because of global warming. Greenland may not be green, yet, but it is far less icy than in Erik’s time. From The Economist, published under licence. The original article, in English, can be found on www.economist.com
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Politik
Text: Andreas Baumeister
Trumps Gambit Allein gegen alle
Donald Trump blieb sich selbst treu: Er versprach viele Fronten zu öffnen, und das tat er auch. Er löste die ökonomische Union NAFTA auf („das schlimmste Handelsabkommen, das es je gab“) und gründete eine neue Allianz auf einer lockereren Basis (im September 2018 trafen die USA, Mexiko und Kanada ein Abkommen, um die NAFTA durch das United States – Mexico – Canada Agreement (USMCA) zu ersetzen). Dies war aber nicht das Ende, es war nur der Anfang des Ganzen. ZENTRALAMERIKA Trump versprach eine Mauer zu Mexiko und wegen seiner sprichwörtlichen Allergie gegen Latino-Immigranten verweigerte er es, sie ins Land zu lassen, auch die dramatischen Immigrantionskolonnen. Danach übte er Druck auf die mexikanische Regierung, über Zölle von 5% „auf alles“, bis Mexiko seine Kontrollen an der Grenze zu den USA verschärfte. Mexiko akzeptierte es, mehr Migranten, die in den USA Asyl beantragen, aufzunehmen, während die Asylwerber auf die Entscheidung der US-Regierung über ihre Fälle warten. Dies steht in der gemeinsamen Deklaration von den USA und Mexiko, die Anfang Juni veröffentlicht wurde. Mexiko sagte zu, die Anzahl der Sicherheitskräfte zu erhöhen, die die illegale Immigration verhindern sollen, indem auch die Nationalgarde zur südlichen Grenze geschickt wurde und man sich mit den Organisationen auseinandersetzte, die Immigranten schmuggelten. Dadurch wurden auch die Zölle auf mexikanische Waren suspendiert. Mexiko verschärft besonders die Patrouillen entlang der Grenze mit Guatemala, das bereit ist, ein SafeThird Agreement zu unterschreiben. Das Safe-Third Agreement würde von Guatemala verlangen, Flüchtlinge aus den benachbarten 12
Ländern Honduras und El Salvador aufzunehmen. So wird Guatemala zu einem Land, wo Migranten aus den südlicheren Ländern aufgehalten werden können, einerseits wegen des Asyls, das sie in Guatemala bekommen, andererseits auch wegen der strengen Kontrollen der mexikanischen Regierung, die den Illegalen den Übertritt verweigert. Trumps Tweet kündigte dazu die Abschiebung der schon anwesenden Migranten an. „Nächste Woche startet die ICE den Prozess der Abschiebung von Millionen illegaler Einwanderer, die in die USA gelangten“, stand im Tweet des US-Präsidenten. Es scheint, als ob der Präsident, was die NAFTA und die Südmigration angeht, den Kampf gewonnen hätte.
DER IRAN Der Iran ist wegen seiner Größe und der Führung in der Schiitenwelt, sowie seines antiisraelischen Standpunktes und der nuklearen Ambitionen, ein Dorn im Auge der US-amerikanischen Regierung, also hat Trump all das Gute, das Obama getan hat, umgedreht, um Spannungen zu schaffen. Ob die Angriffe auf die Tanker in der Straße von Hormus eine „false flag“-Operation oder echte Angriffe antiamerikanischer Extremisten waren, ist nicht bekannt. Von der Kriegsrhetorik, dass der Konflikt „das Ende des Irans“ sei, kam Trump schnell und überraschend zu Schlussfolgerungen, die anders als die des Pentagons waren. Der US-Präsident widersetzte sich nämlich seinen Sicherheitsbeamten und so wurden
Er hofft immer noch, dass die Politik der persönlichen Deals und „keiner weiSS, was ich als nächstes mache“ die beste Politik wären. Es treibt seine Partner in den Wahnsinn, aber ihm scheint es völlig gut zu gehen.
SÜDLICHE PROBLEME
Objektiv gesehen machen sich die US-Bürger natürlich Sorgen wegen der illegalen Migration, aber objektiv gesehen schert es sie überhaupt nicht, ob die Regierungen in Nicaragua, Venezuela oder auf Kuba dem amerikanischen Establishment passen oder nicht und so verursachte die Situation mit den Sicherheitsberatern, wie John Bolton, und der Determiniertheit von China und Russland, ihre Verbündeten auf einem Level zu halten, einen Stillstand. Der kontroverse brasilianische Präsident und TrumpFan, Jair Bolsonaro, befindet sich in einer ernsthaften Krise, da seine Scharlatan-Versprechungen sehr schnell durchschaut werden. Hier hat Trump nicht so großen Erfolg.
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die Angriffe auf zwei Öltanker im Golf von Oman, für die seine Administration den Iran beschuldigt, von Trump als „äußerst unbedeutend“ bezeichnet. Einige Tage nachdem der Staatssekretär Mike Pompeo sagte, dass die Regierung weiterhin über militärische Optionen im Falle des Irans nachdenkt, sah Trump ein, dass Frankreich und Deutschland nicht die Absicht haben, den Iran für die aggressiven Aktionen zu beschuldigen. Was da noch passieren wird, wird man sehen, aber eine undurchdachte Aktion der Amerikaner könnte einen Welt- oder einen großen Regionalkrieg auslösen. CHINA UND RUSSLAND
Nach der Einführung der Sanktionen für China im Bereich der Technologie, in mehreren Bereichen für Russland und der Erhöhung des Zollkrieges auf
eine neue Ebene, spielt Trump in diesem Spiel auch heiß-kalt. Er ist nämlich sowohl der gute als auch der böse Bulle. Am 20. Juni verkündete er Folgendes: „Ich möchte ein gutes Verhältnis mit Russland haben, und ich glaube, dass mir das auch gelingt. Ich möchte das gleiche Verhältnis zu China. Ich treffe nächste Woche Putin und Jinping in Japan auf dem G20 Gipfel.“ Er hofft immer noch, dass die Politik der persönlichen Deals und „keiner weiß, was ich als nächstes mache“ die beste Politik wären. Es treibt seine Partner in den Wahnsinn, aber ihm scheint es völlig gut zu gehen. Wahrscheinlich bemerkte er, dass das brisante Verhältnis zu den beiden Supermächten zu einer technologischen Annäherung von Russland und China führte, mit einer Tendenz zur politischen Annäherung, wobei der Preis für amerikanische Kunden und Käufer ziemlich hoch scheint, also versucht er, das beste Abkommen mit allen zu „erkämpfen“. Den Nord Stream 2 wird er sowieso nicht aufhalten können und China wird langsam aber sicher die Nummer 1 in der Technologiewelt werden. ALLEIN GEGEN ALLE
Sicherlich hat Trump nicht die Absicht, seine Ziele einfach aufzugeben, und er ist bereit, Amerika, durch eine Kombination von Druck und Entgegenkommen, wieder groß zu machen. Gegenüber Nordkorea ist er überraschend zahm. Mit Putin schafft er es nicht, wie verprochen, Entspannungspolitik zu führen. Soweit hat er die kriegerischen Wahnsinnigen in der Regierung, die Venezuela und den Iran angreifen wollen, im Griff, aber er schaffte es, die EU, seine engsten Verbündeten, zu beunruhigen. Vielleicht weil er auch selbst nicht denkt, dass diese Verbündeten allzu gutwillig und klein sind. It is better to keep them down.
Politik
Text: Andreas Baumeister
Parlament Gebäude in Chisinău
Falsche Demokraten Osteuropa wird liberaler
Die kürzlich entstandene politische Krise in Moldau und die Wahl von neuen, liberaleren Präsidenten in der Slowakei und der Ukraine stellen ein gutes Zeichen für den Osten des Kontinents dar, der in einem Moment fast den falschen Demokraten, die die Systeme der Rechtsstaaten vernichteten, zum Opfer gefallen war. Natürlich bezieht sich das nicht auf die Slowakei, die, obwohl etwas konservativ, doch Teil der EU ist, ein prosperitäres Land, das sich als Teil der Visegrad-Gruppe und als Brücke zwischen Osten und Westen sieht. Eigentlich ist es sehr interessant, dass die Slowakei sich selbst als „eurasisches“ Land sieht, das eine Art Verbindung zwischen Zentraleuropa und der westlichen Weltanschauung mit der osteuropäischen wäre, einem viel turbulenteren Verständnis von allem, was passiert: Russland, Belarus, die Ukraine, Moldau und Kasachstan sind ausgezeichnete Beispiele dafür, dass Demokratie viele unterschiedliche Gestalten annehmen kann und nicht nur diejenige, die sich Jefferson vorstellte. Das letzte in einer Reihe turbulenter Geschehnisse ereignete sich in Moldau. Im Februar fanden Parlamentswahlen statt, bei denen keiner die Mehrheit der Stimmen bekam, weswegen es eine lange Zeit nicht möglich war, eine Koalition zu gründen, die 51 von 101 Sitze hatte. Es kam zu einer unerwarteten Wende und die Partei der Sozialisten unter der Leitung von Igor Dodon, einem Ukrainer, Befürworter engerer
Igor Dodon in Russland
Euobserver.com geschrieben steht: „Die ehemalige Regierung der Demokratischen Partei hinterlässt ein giftiges Vermächtnis: hohle Institutionen, ein korruptes oder kontrolliertes Justizwesen, instabile Finanzen, dunkle Pläne für die Nutzung der staatlichen Finanzen, unterwürfige Massenmedien und ein System der illegalen Aktivitäten auf einer breiten Skala“. Und gerade als sich die Demo-
Die Leute haben die nationale Rhetorik, falsche Demokratie, den falschen EU-Weg und blaue Flaggen mit 12 gelben Sternen, die nichts bedeuten, satt. Beziehungen zu Russland und der Eurasischen Union (deren einziges dazugekommenes Mitglied bzw. Aufseher Moldau ist), dessen Muttersprache Russisch ist, gründete ein Bündnis mit der von Maia Sandu geleiteten und stark Pro-EU orientierten Partei ACUM. Maia Sandu wird die neue Premierministerin sein und die Regierung wird solide 61 Abgeordnete haben. Viele fragen sich, wie eine Partei, die sich so stark für die Europaintegration einsetzt, ein Bündnis mit einer sich für eurasiche Integrationen einsetzenden Partei bilden kann. Es ist jedoch ziemlich einfach: Ziel war es, Vladimir Plahotniuc, ebenfalls Ukrainer, aber auch Tycoon und Chef der nominalen und proeuropäischen Demokratischen Partei, aus der Regierung zu entfernen. Er ist einer der vielen „falschen Demokraten“ in Osteuropa. Wie auf
kratische Partei darauf vorbereitete, die neue Koalition mit bezahlten Protestierenden zu ruinieren, da das Verfassungsgericht unter ihrer Kontrolle sogar den Präsidenten absetzte und der Präsident das Verffassungsgericht auflöste, und als die Auseinandersetzungen der zwei Fraktionen kulminierten, unterstützten Russland und die EU die neue, neutrale Regierung. Und alles kam auf folgende Meinung hinaus: Wir haben die Korruption satt - die Privatisierung von Funktionen und dem Staat, der Zentralbank, in der Gehorsame angestellt wurden, des Verfassungsgerichts, das seine Kredibilität verloren hat, die verdächtigen Privatisierungen (die drittgrößte Bank wurde unter verdächtigen Umständen privatisiert, und der Käufer war – wer hätte das gedacht – ein Freund von Plahotniuc). Wir möchten ein normales Leben.
Die Wahl von Wolodymyr Selenskyj als Präsidenten der Ukraine mit ganzen 75% der Stimmen gleicht einem Hilfeschrei gegen den ehemaligen Präsidenten Poroschenko, gegen den schon der fünfte Prozess läuft. In Serbien und vor allem in Montenegro werden die Spannungen immer stärker. Die herrschende Demokratische Partei der Sozialisten in Montenegro, deren Parteichef der scheinbar nicht absetzbare Politiker Milo Djukanovic ist, der schon seit 31 Jahren (länger sogar als Lukashenko) herrscht, hat sich, nachdem sie schon alles privatisierte und verkaufte, was man verkaufen konnte, dazu entschlossen, durch den Versuch der Entwendung von 1020 Kirchen von der legalen Serbischen Orthodoxen Kirche und die Nationalisierung (man geht davon aus, dass der Besitz der NRO „Montenegrinische Orthodoxe Kirche“ zugeteilt werden würde, die vom exkommunizierten Priester Miras Dedeic geleitet wird, und später würde man Autokephalie nach ukrainischem Modell verlangen) um die Karte der religiösen und ethnischen Konflikte zu spielen. Poroschenko versuchte dies schon in der Ukraine und es ging nach hinten los. In Serbien spielt die autoritäre Herrschaft von Aleksandar Vucic nicht die Karte des nationalen Hasses, aber die Auswanderung der Bevölkerung ist extrem und die Situation in den Medien, des Gerichtswesens und der Regierung sind ebenfalls schlecht. Gegen Edi Rama wird in Albanien protestiert und in Deutschland wird auch von einer Verbindung mit der Mafia gesprochen. Die Leute haben die nationale Rhetorik, falsche Demokratie, den falschen EU-Weg und blaue Flaggen mit 12 gelben Sternen, die nichts bedeuten, satt. Sie wollen einen Rechtsstaat mit einer freien Zentralbank, freien Medien, freiem Gerichtswesen und mit einer Perspektive, die zumindest ein wenig Optimismus ermöglichen würde. Niemand glaubt, dass Moldau zu Österreich wird, oder Serbien zu Deutschland. Es glaubt sogar niemand, dass man in naher Zukunft das polnische Niveau erreichen wird, aber man braucht trotzdem ein wenig Perspektive, um arbeiten zu können. Wenn man Tycoons in Verbindung mit der Mafia und Politikern sieht, verliert man schnell seinen guten Willen. Moldau und die Ukraine sind auf einem guten Weg – die Ukraine erwarten Parlamentswahlen, bei denen man mit dem Sieg von Selenskyj und Boiko (vielleicht auch Vakarchuk, falls er es schafft, eine Partei zu gründen) und einem scharfen Übergang zu einer neuen Politik rechnet. Serbien und Montenegro stehen gemeinsam mit Albanien immer noch unter einer Flagge der falschen Demokratie. 13
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Mahrer: Österreichs Unternehmen profitieren überdurchschnittlich von Horizon 2020 EU-Programm für Forschung und Innovation kommt sehr gut an – Österreich als Nettoempfänger
Horizon 2020, das Programm zur Förderung von Forschung Innovation der EU, kommt in Österreich sehr gut an: Im EU-Vergleich beteiligen sich überdurchschnittlich viele rot-weiß-rote Unternehmen an Horizon 2020, das von 2014 bis 2020 läuft. Bis dato wurden schon 405 Mio. Euro (Stand März 2019) an Förderungen aus Horizon 2020 an österreichische Betriebe genehmigt. „Das zeigt die Dynamik und den Innovationsgeist unserer Betriebe“, betont WKÖ-Präsident Harald Mahrer. Durch die EU-Forschungsförderung haben Europa und Österreich im globalen Wettbewerb einen „wirksamen Hebel“, um Forschung und Innovation von der Grundlagenforschung über Prototypen bis hin zur Markteinführung zu unterstützen und die Anstrengungen in diesem Zukunftsbereich zu forcieren. Die erfolgreichsten heimischen Unternehmen beim Programm sind AVL List und Infineon Technologies Austria. In Summe wurden bisher über 1.000 Beteiligungen der österreichischen Unternehmen an Horizon 2020 bewilligt.
Österreich ist Netto-Empfänger der Forschungsförderung In Summe hat Österreich bisher 3,2% aller von der EU an Unternehmen vergebenen Horizon 2020-Fördermittel an Land ziehen können. Mahrer: „Das ist in Relation deutlich mehr, als Österreich in den Fördertopf eingezahlt hat: Wir sind damit ganz klar Netto-Empfänger und Profiteur in diesem Bereich.“ Österreich finanziert 2,4% des EU-Budgets (kumuliert seit 2014). Besonders KMU profitieren Die Erfolgsquote der österreichischen Unternehmen ist ebenfalls überdurchschnittlich gut: 18,1% ihrer Anträge wurden angenommen (EU-Schnitt: 14,0%). Eine in Österreich besonders beliebte Programmschiene von Horizon 2020 ist das KMU-Instrument. Seit 2014 konnten Österreichs KMU 38,3 Mio. Euro durch das KMU-Instrument nach Österreich holen. Während die Erfolgsquote beim KMU-Instrument EU-weit bei 7,1% liegt, beträgt sie in Österreich 11,6%. Horizon 2020: Förderung, Vernetzung, Know-How Die Beteiligung an Horizon 2020 ermöglicht es den heimischen Unternehmen nicht nur, europäische Fördermittel für ihre Innovationsaktivitäten zu bekommen, sie führt vor allem auch zu einer Vernetzung mit anderen innovativen Unternehmen und Forschungspartnern in Europa. Dadurch wird Know-how erworben, die Umsetzung von Innovationen erleichtern und die Einbindung in europäische Innnovationsnetzwerke und Wertschöpfungsketten angeregt. Außerdem entstehen so Kooperationspartner für die Vermarktung und die Exporte. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und wirkt positiv auf das österreichische Wirtschaftswachstum. Die WKÖ ist gemeinsam mit dem Bund Auftraggeber der Informations-, Beratungs- und Betreuungsleistungen der FFG im Rahmen der europäischen und internationalen Programme. Mahrer: „Ein Engagement, das sich im wahrsten Sinne für unsere Betriebe auszahlt. Unsere Unternehmen brauchen gezielte Förderungen wie diese, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Was die Innovationskraft in unseren Betrieben stärkt, stärkt den ganzen Standort.“ Umso wichtiger sei es, dass die EU-Forschungsförderung in der neuen EU-Finanzperiode ab 2021 ausgeweitet wird. „Wir wollen, dass das Nachfolgeprogramm Horizon Europe mit zumindest 120 Milliarden Euro dotiert wird“, so Mahrer abschließend.
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Verkehrswirtschaft stellt sich der Herausforderung Klimaschutz Podnaslov: WKÖ-Symposium Verkehr und Umwelt stellt die Zukunft der Mobilität ins Rampenlicht - Verkehrssektor beteiligt sich nach Kräften an CO2-Reduktion Der Verkehrssektor stellt sich den Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Der Reduktionsbedarf für den Sektor Verkehr beträgt gemäß #mission2030 der Bundesregierung 7,2 Millionen Tonnen CO2 bis 2030 (Basis 2005). „Dieses Ziel gilt es, wirtschafts– und sozialverträglich und technologieoffen zu erreichen“, erläutert Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Die Politik muss die Wirtschaft und Bevölkerung mit an Bord nehmen, Klimaschutz kann nicht gegen die Menschen gemacht werden.“ Klimafreundliche Mobilität muss auf allen Ebenen möglich gemacht werden. Die Wege sind vielfältig: Leistungsstarke öffentliche Verkehrsmittel und sichere Radwege sind anzubieten, emissionsfreie Antriebe und Kraftstoffe zugänglich zu machen, beim Güterverkehr sind Bahnen und Schifffahrt einzubinden. Das Symposium Verkehr und Umwelt, das gestern unter Beteiligung hochrangiger Experten in der WKÖ stattfand, rückte die vielen Facetten der „Mobilitätswende“ ins Rampenlicht.
Unternehmen brauchen Planbarkeit Die Verkehrswirtschaft hat sich schon bisher nach Kräften für einen ökosozialen, nachhaltigen Mobilitätsmix eingesetzt und arbeitet intensiv daran, die CO2-Intensität des Transportsektors weiter abzusenken. „Wichtig für die Unternehmen ist dabei, dass sie für Ihre Investitionen in nachhaltige Technologien Rechtssicherheit und Planbarkeit über einen längeren Zeitraum haben. Förderungen und steuerliche Incentives werden notwendig sein, um hier die notwendige Dynamik zu erzeugen,“ plädiert Alexander Klacska, Obmann der WKÖ-Bundessparte Transport und Verkehr. Zudem müssten so manche in der Vergangenheit getroffene Maßnahmen neu bewertet werden. Klacska nennt ein Beispiel aus seinem Unternehmensalltag: „Ich muss mit meinen Lkw oft 20 Kilometer mehr fahren, weil ich diversen Fahrverboten ausweichen muss. Das trägt wohl kaum zur Verkehrs- und damit zur Emissionsvermeidung bei.“ Die Maßnahmen zur Emissionsreduktion können freilich nicht an den Grenzen enden. Um im Transitverkehr mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern, braucht es Klacska zufolge europaweit Initiativen, etwa müssen in Bayern Zubringerstrecken zum Brenner Basistunnel ausgebaut werden.
Internationale Erfolgsmodelle kreieren In Summe, so betont Schwarzer, sei es wichtig, so genannte Roll Models zu entwickeln, wo Investitionen in den Klimaschutz mit wirtschaftlichen Erfolgen einhergehen. „Erst solche Erfolgsmodelle, die weltweit Nachahmer finden, können global etwas bewirken. Denn Klimaschutz ist ein globales Thema. Wir wollen in Österreich unseren Beitrag leisten, doch Österreich und Europa allein werden das Problem nicht lösen können“, so Schwarzer. Ziel müsse es sein, dass die Politik gemeinsam mit der Wirtschaft Lösungen erarbeitet, die von Konsumenten und Unternehmen gern angenommen werden. „Die Wirtschaft ist dazu bereit“, betonen Klacska und Schwarzer.
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Europäische Versicherungswirtschaft tagt in Wien Rund 100 Delegierte aus ganz Europa nahmen an der Generalversammlung BIPAR im Hotel Marriott teil v.l.n.r.: Nic De Maesschalck, Wilhelm Hemerka, Hannes Dolzer (Obmann des Fachverbands Finanzdienstleister), Prof.Mag. Erwin Gisch, Juan Ramon Pla, Ulrich Zander und KommR Christoph Berghammer (MAS Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler) Foto: WKO Hoher Besuch der europäischen Versicherungswirtschaft in Wien. Vom 19. bis 21. Juni hielt BIPAR (European Federation of Insurance Intermediaries) erstmals seine Generalversammlung in der Bundeshauptstadt ab. Rund 100 Delegierte aus ganz Europa nahmen an dem Treffen im Hotel Marriott teil und diskutierten über aktuelle Trends und Themen der Branche. So standen u.a. nachhaltige Finanzen, Aufsicht, Daten und Kryptowährungen, aber auch die weitere europäische Integration und die Umsetzung der IDD auf der Agenda. Die europäische Vereinigung von Versicherungsvermittlern mit Sitz in Brüssel umfasst 52 nationale Vereinigungen aus 30 Ländern und vertritt die Interessen von Versicherungsagenten, Versicherungsmaklern und Finanzvermittlern in Europa. Aus Österreich sind der Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten und der Fachverband Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) seit vielen Jahren Mitglieder bei BIPAR. „Es ist für BIPAR eine große Ehre, seine Jahrestagung in Wien abzuhalten“, bedankten sich Ulrich Zander, Vorsitzender von BIPAR und BIPAR-Direktor Nic De Maesschalck bei den österreichischen Versicherungsvermittlern für die Organisation, das umfangreiche Programm und ihr Engagement für die Branche auf europäischer Ebene.
Unsere Stimme wird in Brüssel gehört Christoph Berghammer, Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten und Vorstandsmitglied von BIPAR betonte den hohen Stellenwert einer funktionierenden Interessenvertretung in Brüssel: „Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich und BIPAR erreichen wir, dass unsere Stimme bei den Entscheidungsträgern in Brüssel gehört wird. Die bereits vor Jahren getroffene Entscheidung,
BIPAR beizutreten und auf europäischer Ebene aktiv mitzuarbeiten, war angesichts der komplexen und vielfältigen Themen, die seitens der EU laufend auf uns zukommen, ein wertvoller Meilenstein in der Interessenpolitik des Fachverbandes.“ Auch Hannes Dolzer, Obmann des Fachverbands Finanzdienstleister unterstrich: „Die europäische Interessenvertretung hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Wir haben jetzt auf der Generalversammlung in Wien wesentliche Themen besprochen, die die Zukunft der Versicherungsvermittlung betreffen. Die österreichischen Mitglieder stehen bei den europäischen Kollegen hoch im Kurs und konnten als Gastgeber wichtige Akzente setzen.“
Über BIPAR Die primäre Aufgabe von BIPAR besteht darin, ein europäisches Umfeld zu fördern, das fairen Wettbewerb, ein entsprechendes Niveau des Verbraucherschutzes und einen funktionierenden Versicherungsmarkt sichert. BIPAR wird dabei als einzige Vertretung für europäische Versicherungsvermittler von allen relevanten europäischen und internationalen Organisationen und Behörden anerkannt. BIPAR wird regelmäßig von der Europäischen Kommission zu allem Themen den Versicherungssektor betreffend konsultiert und hat sich so als effiziente und wirksame Plattform etabliert, um die Interessen der Europäischen Gemeinschaft von Versicherungsvermittlern zu vertreten und koordinieren.
Bundeslehrlingswettbewerb der Konditoren 2019: Im Casino Baden drehte sich alles um das süße Gold! Wien siegt vor Tirol und Niederösterreich Der diesjährige Bundeslehrlingswettbewerb der Konditoren fand am 19.06.2019 im Festsaal des Casino Baden statt. 14 Konditorinnen und Konditoren aus 8 Bundesländern kreierten Kunstwerke aus Schokolade, Zucker und Marzipan. Den Sieg holte sich Anna Heidenreich vom Lehrbetrieb Kurkonditorei Oberlaa in Wien. Der zweite Platz ging an Anna Wibmer vom Lehrbetrieb Joast in Lienz. Der Drittplatzierte David Hofmann kommt aus Niederösterreich – vom Lehrbetrieb Konditorei Martin Schmid in Maissau.
Hohes Niveau unserer Ausbildungsbetriebe „Die diesjährigen Wettbewerbsarbeiten zeigen wieder ganz klar, was die ungebrochene Faszination am
Beruf des Konditors ausmacht: das kreative Arbeiten und Gestalten, die Auswahl und Verwendung exklusiver Rohstoffe und die Experimentierfreude beim Erschaffen neuer Geschmackskompositionen in Formen von Torten, Pralinen und feinen Desserts. Das Niveau unserer Lehrlinge und Ausbildungsbetriebe ist im weltweiten Vergleich sehr hoch. Dies zeigen uns auch die Ergebnisse der österreichischen Konditorlehrlinge bei den Berufsweltmeisterschaften. Ein gutes Abschneiden beim Bundes-lehringswettbewerb kann ein Sprungbrett zu den Vorausscheidungen zu WorldSkills sein“, erklärt Vizepräsident KommR Leo Jindrak, Innungsmeister der Konditoren Österreichs.
Konditorengewerbe gilt als stärkste Ausbildungsbranche Die rund 1.300 Mitgliedsbetriebe der Konditoreninnung setzen jährlich mehr als 500 Millionen Euro um. In Österreichs Konditoreien sind rund 5.200 Arbeitneh-
merinnen und Arbeitnehmer beschäftigt, darunter rund 660 Lehrlinge. Mit 300 Lehrbetrieben zählt das Konditorgewerbe zu der stärksten Ausbildungsbranche im gesamten Lebensmittelgewerbe. Der diesjährige Bundeslehrlingswettbewerb fand im Rahmen des Badener Food Art Festivals statt. Vier kulinarische Veranstaltungen lockten die Besucher und Besucherinnen mit Schmankerln und Spezialitäten aus Österreich und der ganzen Welt nach Baden. Publikumsmagnete neben dem Bundeslehrlingswettbewerb der Konditoren waren das „Gelato Festival“, das die besten Eishersteller aus aller Welt präsentierte, die Initiative „So schmeckt Niederösterreich“ und das „Weinfestival Thermenregion“.
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Feuerwerke vom Profi: Der österreichische Pyrotechnikhandel sichert und schafft Arbeitsplätze mehr als die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher Feuerwerke als kulturelle Brauchtumspflege ansehen und sich damit identifizieren. Die Erhebung zeigt auch die große Bereitschaft bei Herrn und Frau Österreicher, Feuerwerke bei Anlässen das ganze Jahr über einzusetzen. Die Hälfte der Bevölkerung sieht Feuerwerke als tolle Ergänzung an. „Auch bei privaten Feiern, Hochzeiten, Firmenjubiläen und anderen Anlässen das ganze Jahr über sorgt professionelle Pyrotechnik mit Effekten aus Feuer und Licht für unvergessliche Erlebnisse“, hebt Pyrotechnik-Experte Christoph Riedl hervor: „Feuerwerke veredeln Feste und Feiern und bringen sie noch mehr zum Glänzen.“
Branchensprecher Riedl: „Pyrotechnikhandel trägt dreistelligen Millionenbetrag pro Jahr zur Wirtschaftsleistung in Österreich bei“ – „Feuerwerke veredeln Feste und Feiern“ Anlässlich der Sommersonnenwende 2019 finden in Österreich etliche Feierlichkeiten statt, der längste Tag des Jahres wird – etwa in der Wachau – auch gerne mit einem Feuerwerk begangen. „Der österreichische Pyrotechnikhandel trägt einen dreistelligen Millionenbetrag pro Jahr zur Wirtschaftsleistung in Österreich bei. Für das Gesamtjahr summiert sich das zu einem dreistelligen Millionenbetrag“, sagt Christoph Riedl, Branchensprecher des Pyrotechnikhandels in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Pyrotechnik-Know-how, Arbeitsplätze, Planung und Umsetzung aus Österreich sind auch im Ausland gefragt: Mancherorts werden bis zu 50 Prozent des Umsatzes im Export erwirtschaftet.
Österreicher sehen Feuerwerk als kulturelle Brauchtumspflege an Eine repräsentative Befragung von 1.019 Personen zur „Einstellung der Österreicher zu Pyrotechnik“, durchgeführt vom market Institut, zeigt, dass
Professionelle Unterstützung durch heimische Pyrotechniker „Die heimischen Pyrotechniker garantieren professionelle Unterstützung und perfekte Abwicklung. Vor allem, da es sich im wahrsten Sinne des Wortes um eine sehr explosive Thematik handelt, sind entsprechendes Fachwissen und Qualität in der Vorbereitung und Umsetzung unerlässlich, die durch zertifizierte Profis garantiert werden“, sagen Branchensprecher Christoph Riedl, der selbst Pyrotechniker und Händler ist, und Peter Heigl, den Riedl als „Paradebeispiel dieser Branche“ bezeichnet. Heigl ist seit 30 Jahren in Oberösterreich in der Pyrotechnik tätig, seit 20 Jahren als selbständiger Feuerwerker. Neben seinen Feuerwerken ist er besonders stolz auf die langjährigen Beziehungen zu Stammkunden: „Mein zwanzigjähriges Firmenjubiläum feiere ich im Juli mit meinem hundertsten Feuerwerk für ein und denselben Kunden“, so Heigl. Sicherheit steht an erster Stelle Sicherheit ist den Repräsentanten des österreichischen Pyrotechnikhandels es ein großes Anliegen, „und zwar, dass neben den Branchenteilnehmern auch Konsumentinnen und Konsumenten über die gesetzlichen Vorschriften in Sachen Feuerwerkskörper gut Bescheid wissen“, unterstreichen die Experten und verweisen auf das Beratungsangebot des Handels sowie auf die Informationen auf der Webseite des österreichischen Pyrotechnikhandels mit der URL.
Mehr Güter von der Straße auf die Schiene bringen Podnaslov: Fachverband Schienenbahnen fordert Ausbau der Schieneninfrastruktur sowie mehr Trassen für den Güterverkehr
erforderliche große Instandsetzungsarbeiten, z.B. am Karawanken- und Bosrucktunnel sind konsequent fortzusetzen, um noch mehr Kapazität für Verkehrsverlagerung zu schaffen. Gleichzeitig sollen die Vorbereitungen für die Konzeption der nächsten Stufe zum Ausbau der Bahninfrastruktur - das sogenannte Zielnetz 2040 - zügig aufgenommen werden. Zweitens in der Sicherung von Trassen für den Güterverkehr: In der anstehenden Novelle des Eisenbahngesetzes ist zu verankern, dass der Güterverkehr beim Zugang zu den vorhandenen Trassenkapazitäten nicht benachteiligt wird.
Für die Verlagerung auf die Schiene braucht es freie Kapazitäten Ansonsten befürchten die 40 am österreichischen Schienennetz tätigen Güterbahnen, dass am österreichischen Schienennetz künftig zu wenig freie Kapazitäten für die Verlagerung des Güterverkehrs bleiben.
Der Ausschuss Güterverkehr des Fachverbands Schienenbahnen der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bekennt sich zu den Klimazielen Österreichs und fordert daher mehr Einsatz, um Gütertransporte in Österreich von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern. Handlungsbedarf sehen die in- und ausländischen Güterbahnen, die in dem Ausschuss engagiert sind, vor allem in zwei Bereichen: Erstens im Ausbau der Schieneninfrastruktur und Instandhaltung des Schienennetzes: Wichtige Projekte wie der Semmering Basistunnel, die Koralmbahn aber auch
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„Es geht uns nicht darum die bestellten Verkehrsleistungen für Pendler einzuschränken oder zurückzudrängen“ so der Vorsitzende des Gremiums, LTE-Chef Andreas Mandl, „sondern bei der Zuweisung von freien Trassenkapazitäten einen fairen Ausgleich zwischen internationalen Personenverkehrs- und Güterverkehrsanbietern zu finden. Die Klimaschutzziele sind nur zu erreichen, wenn wir auf eine effiziente, CO2 wirksame Nutzung der Bahninfrastruktur achten. Es ist jedenfalls genug Platz für beide - Personenverkehr und Güterverkehr - im österreichischen Bahnnetz vorhanden. Wichtig ist der faire Zugang für beide. Denn die Menschen in Österreich profitieren von effizientem Personenverkehr auf der Schiene genauso wie von der Verlagerung der Güter von der Straße auf die Schiene. Beides ist wichtig für Lebensqualität und Klimaschutz in Österreich!“
Standortanwalt vor dem Start Touristische Branchenvertreter aus Liechtenstein, Luxemburg, Deutschland, der Schweiz , Südtirol und Österreich folgten der Einladung der ÖHV zum Verbändetreffen nach Wien / Foto: WKO
Top-Tasks im internationalen Tourismus: Mitarbeiter, Sharing Economy und Online-Vertrieb Über die höchsten Prioritäten für den Tourismus herrschte beim Treffen deutschsprachiger Hotel- und Gastronomieverbände in Wien Einigkeit Auf Einladung der Österreichischen Hoteliervereinigung kamen Vertreter aller deutschsprachigen Hotel- und Gastronomieverbände nach Wien. Schon tags zuvor hatte die ÖHV zum Internationalen Arbeitsmarktdialog gebeten. Die dabei präsentierte Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) führte Handlungsbedarf auf betrieblicher und überbetrieblicher Eben vor Augen: Wird der Arbeitsmarktturbo nicht auf Hochtouren gehalten, gerät der Motor ins Stocken.
Höchste Dringlichkeit für Arbeitsmarktfragen Die Branchenvertreter aus Liechtenstein (LHGV), Luxemburg (HORESCA), Deutschland (DEHOGA und IHA), der Schweiz (HotellerieSuisse und GastroSuisse), Südtirol (HGV) und Österreich (WKÖ und ÖHV) sind sich einig: „Die Erkenntnisse aus der Studie lassen sich auf alle Teilnehmerländer umlegen: Durch die starke Nachfrage im dienstleistungs- und HR-intensiven Qualitätstourismus nimmt der Bedarf an Mitarbeitern deutlich stärker zu als die Bevölkerung wächst. Finden wir keine Antworten auf der betrieblichen und auf der überbetrieblichen Ebene, wird sich die Situation weiter verschlechtern.“
die deutliche Erhöhung der Lehrlingsentschädigung im Kollektivvertrag und des Saisonierkontingents oder die kompetenzorientierte Überarbeitung der Berufsbilder. Um im internationalen Wettlauf um Arbeitskräfte aber vorne mit dabei zu bleiben, brauche es weitere Schritte, wie die tourismusgerechte Adaptierung der Rot-Weiß-Rot Karte, auch in Anbetracht dessen, dass Anfang kommenden Jahres in Deutschland das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft tritt, das die Beschäftigung von Drittstaatsangehörigen wesentlich erleichtert, zeigt sich Kraus-Winkler überzeugt. Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie unterstreicht: „Wieder einmal wurde deutlich, dass die Branche im gesamten deutschsprachigen Raum mit sehr ähnlichen Problemen zu kämpfen hat. Umso wichtiger ist es, im Austausch mit Kollegen Synergien, neuen Wegen und Lösungen zu finden, um dem Mangel an Arbeitskräften entgegenzuwirken. Klar ist, dass wir die anstehenden Herausforderungen – vor allem im digitalen Bereich – viel besser gemeinsam überwinden werden, als durch Einzel-Maßnahmen. Das große Interesse der anderen deutschsprachigen Verbände am österreichischen Modell der dualen Ausbildung bestätigt uns zudem auf unserem Weg der hochqualitativen Ausbildung.“
Zentrales Thema bleibt Fachkräftemangel „Gerade in einer dienstleistungsintensiven Branche wie der Hotellerie, wo es darum geht, Gäste bestmöglich zu betreuen, bleibt der Arbeitskräftemangel ein zentrales Thema. Dies, obwohl länderübergreifend die Beschäftigung stärker wächst als die Nächtigungszahlen. Wir sind laufend dabei, zu evaluieren, Lösungen zu finden und umzusetzen und haben bereits zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht“, verweist Susanne KrausWinkler, Obfrau des WKÖ-Fachverbandes Hotellerie etwa auf verstärkte Investitionen in Mitarbeiterquartiere,
Online-Vertrieb und Sharing Economy: Trendsetter Tourismus Die beim Jahrestreffen behandelten Themen standen damit in direktem Zusammenhang, etwa Recruiting und Ausbildungsinhalte, aber auch Sharing Economy und Digitalisierung. Hier zeichnen sich in der Branche viele Trends schneller ab als in anderen. So kamen Onlinebuchungen, Bewertungen und Sharing Economy durch den Tourismus im großen Stil in unsere Wohnzimmer und Büros – für die gewerblichen Anbieter in der Vorreiterbranche oftmals eine Herausforderung!
Mit 1. Juli tritt eine Neuerung in Kraft, die volkswirtschaftlich wichtige Investitionen unterstützt: Die Wirtschaftskammern nehmen ihre Tätigkeit als Standortanwalt auf „Der Standortanwalt bringt mehr Fairness in UVP-Genehmigungsverfahren. Er wird das bisher herrschende Übergewicht an Projektgegnern - von Einzelpersonen über Bürgerinitiativen, Umweltanwalt bis zu verschiedenen NGOs - ein Stück weit kompensieren.“ WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf Mit der Schaffung des Standortanwalts hat die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) eine wichtige Unterstützung für bedeutende Infrastrukturvorhaben und Großprojekte erreicht. Er nimmt mit 1. Juli seine Tätigkeit auf und gilt für Verfahren, die einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bedürfen. „Damit tritt eine Neuerung in Kraft, die notwendig für die Wirtschaft und notwendig für die Attraktivität des Standorts insgesamt ist“, sagt Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich.
Mehr Fairness in UVP-Genehmigungsverfahren „Der Standortanwalt bringt mehr Fairness in UVP-Genehmigungsverfahren. Er wird das bisher herrschende Übergewicht an Projektgegnern ein Stück weit neutralisieren“, so Kopf. Bisher sah sich der Projektwerber einer Vielzahl an Gegnern, die aus Bürgerinitiativen, Umweltanwälten, Vereinen oder auch Einzelpersonen bestanden, gegenüber. Mit dem Standortanwalt gibt es erstmals eine Partei, die die Interessen der Allgemeinheit am Projekt vertritt. Dazu zählen die Schaffung und Sicherung von Jobs, Versorgungssicherheit, Steueraufkommen oder die Verbesserung der Infrastruktur. Wertschöpfungsrechner liefert objektive Daten Um diese Effekte zu quantifizieren, hat die Wirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW) den WKO-Wertschöpfungsrechner entwickelt „Dieser liefert objektive und österreichweit einheitliche Daten“, erläutert Kopf. Das werde den Behörden die Interessensabwägung erleichtern. Verschleppungen beim Infrastrukturausbau künftig verhindern Bisher war diese durch die Vielzahl an Projektgegnern erschwert, was den Infrastrukturausbau erheblich verzögerte. Beispiele sind die Dritte Piste am Flughafen Schwechat oder der Linzer Westring (siehe Grafik). Zwar wurden, wie WKÖ-Umweltexperte Stephan Schwarzer erklärt, 80 bis 85 Prozent der Projekte letztlich genehmigt, „aber der Weg bis dahin dauerte zu lang“. Der Standortanwalt sowie weitere Verbesserungen im UVP-Verfahren sollen Verschleppungen künftig verhindern. Wie wichtig dies ist, zeigen die Investitionssummen: Derzeit durchlaufen rund 80 Projekte mit einem Investitionsvolumen von insgesamt acht bis zwölf Milliarden Euro ein UVP-Verfahren. In solchen, die nach dem 1. 12. 2018 eingereicht wurden, hat der Standortwanwalt Parteienstellung. Das sind bisher ein Windpark, eine Industrieanlage, ein Straßen- und ein Schienenprojekt. Grafik: Ausgewählte Infrastrukturprojekte mit überlanger Dauer Dauer der Genehmigungsverfahren gemäß UVP-Gesetz in Monaten (ohne Vorverfahren):
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WIRTSCHAFT
WKO Team
Exportpreis 2019: beeindruckende Leistungen heimischer Exporteure ausgezeichnet WKÖ würdigt zum 25. Mal internationalen Einsatz österreichischer Betriebe Am Vorabend des Exporttags 2019 zeichnete die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) gestern, Dienstagabend, heimische Unternehmen aus, die durch ihr internationales Engagement unverzichtbar für Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung in Österreich sind. Mit dem Exportpreis wurden nun bereits zum 25. Mal überdurchschnittliches Engagement und Erfolge heimischer Unternehmer im Ausland gewürdigt. Die Verleihung der Exportpreise vor mehr als 500 Gästen erfolgte durch Elisabeth Udolf-Strobl, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW), und WKÖ-Präsident Harald Mah18
rer. Durch den abwechslungsreichen Abend im MuseumsQuartier Wien führte Alfons Haider. „Der Exportpreis ist mehr denn je ein Signal an ganz Österreich, mit dem wir zeigen, wie wichtig die heimischen Exporteurinnen und Exporteure mit ihren internationalen Erfolgen für Österreichs Wohlstand sind“, betont WKÖ-Präsident Mahrer. Sieger reichen vom innovativen KMU bis zum global tätigen Konzern
Kategorie: Global Player Award - Greiner AG - vnlr. Präs. Harald Mahrer,Dipl.Betriebswirt Axel Kühner, Mag. Hannes Moser, Mariana Kühnel Generalsekretär Stellvertreterin, Mag Michael Otter , Leiter Aussenwirtshaft
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„Die Sieger reichen vom innovativen KMU bis zum global tätigen Konzern. Wir zeichnen neue Ansätze aus, die Öster-
Text: Svetlana Nenadovic Glusac Fotografije: © WKO
Kategorie: Global EcoVision Award - voestalpine AG - rechts: Johann Prammer -Leiter Strategisches Umweltmanagement voestalpine AG / links: Rudolf Zauner -Projektleiter H2FUTURE Head of Hydrogen -VERBUND
reichs Außenwirtschaft beleben - von außergewöhnlichen Marketingstrategien bis zu unentdeckten Nischen“, bekräftige Michael Otter, Leiter der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA. Die Preiswürdigkeit der rund 270 Einreichungen für den Exportpreis 2019 wurde von einer unabhängigen Expertenjury anhand der Exportleistungen der vergangenen Jahre beurteilt. Der Preis wird in sechs Hauptkategorien vergeben: Gewerbe & Handwerk, Handel, Industrie, Information & Consulting, Tourismus & Freizeitwirtschaft sowie Transport & Verkehr. Zudem gibt es drei Sonderpreise. „Global EcoVision Award“
Erstmals wurde der „Global EcoVision Award“ verliehen. Der Preis zeichnet österreichische Unternehmen aus, die durch ihre innovativen Technologien, Produkte oder Dienstleistungen zu einer nachhaltigen Entlastung der Umwelt und zum Klimaschutz beitragen. Als erster Preisträger wurde die voestalpine AG und ihr Leuchtturmprojekt „H2FUTURE“ ausgezeichnet. Das Unternehmen leistet durch die derzeit weltgrößte PEM-Elektrolyseanlage zur Erzeugung und Nutzung grünen Wasserstoffs einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Dekarbonisierung energieintensiver Industrien in Europa. „Global Player Award“
Der „Global Player Award“, der für die erfolgreiche Internationalisierung eines Unternehmens vergeben wird, ging heuer an die Greiner AG aus Oberösterreich, dem weltweit erfolgreichen Spezialisten in den Bereichen Kunststoffverarbeitung
Kategorie: Transport und Verkehr - GOLD - Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - links: Generaldirektor KommR Mag. Franz Weintögl - Geschäftsführer der GKB / rechts: Ing. Mag. Andreas Mandl - Geschäftsführer LTE Group
Expat award - Sieglinde Kaiser –President/Director von Polytec Foha Inc., USA Markus Huemer CEO Polytec Mag. Peter Sedlmayer Außenwirtschaft USA
Exportpreis 2019
Präs.Harald Mahrer und Moderator Alfons Heider
und Schaumstoffproduktion. Das Unternehmen mit knapp 11.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,6 Mrd. Euro hat eine Exportquote von rund 87%. Die wichtigsten Auslandsmärkte sind Deutschland, die USA und das Vereinigte Königreich.
Mag. Michael Otter, Abteilungsleiter Aussenwirtschaft Austria
Die Gewinner der Exportpreise 2019 in den sechs Kategorien: Gewerbe und Handwerk Gold: FACC AG (Oberösterreich) Silber: Medek & Schörner GmbH (Niederösterreich) Bronze: htw formen- und fertigungstechnik gmbh (Vorarlberg) Handel Gold: Pessl Instruments GmbH (Steiermark) Silber: Planlicht GmbH & Co KG (Tirol) Bronze: Pöttinger Entsorgungstechnik GmbH (Oberösterreich) Industrie Gold: Miba AG (Oberösterreich) Silber: Melecs EWS GmbH (Burgenland) Bronze: W&H Dentalwerk Bürmoos GmbH (Salzburg) Information und Consulting Gold: INTECO melting and casting technologies GmbH (Steiermark) Silber: PSPDFKit GmbH (Wien) Bronze: SBS Software Ges.m.b.H. (Salzburg) Tourismus und Freizeitwirtschaft Gold: Cineplexx Kinobetriebe GmbH (Wien) Silber: Sportcamp Woferlgut GmbH & Co KG (Salzburg) Bronze: Dolce Vita Speiseeis Produktions GmbH (Vorarlberg) Transport und Verkehr Gold: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (Steiermark) Silber: 3LOG premium logistics GmbH (Wien) Bronze: Road Solution – Logistik Service GmbH (Oberösterreich)
„Expat Award“
Mit dem „Expat Award“ wird eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich um den österreichischen Außenhandel besonders verdient gemacht hat. Dieser wurde heuer an die AmerikaExpertin Sieglinde Kaiser verliehen, die seit 22 Jahren für Polytec tätig ist und sich als Vorsitzende der US-Niederlassung Polytec Foha Inc. auf Nordamerika konzentriert. Mit Sieglinde Kaiser wurde der Preis erstmals an eine Frau verliehen. 19
Putting the sex back into sexagenarian
Madonna remains scandalous, but for the wrong reason These days it is her refusal to stop making new music, not the music itself, that raises eyebrows
IN 2016 Madonna was honoured at a music industry awards ceremony. In her speech, she reflected on her 34 years in the business, her extraordinary success as the best-selling female artist of all time and her talent for shocking people. She said something that was, true to form, startling. “People say I’m controversial. But I think the most controversial thing I have ever done is to stick around.” Asked to identify Madonna’s most scandalous moment, this is not the answer that most people would give. Foremost among her many provocations are the music video for “Like a Prayer” (1989), which the Vatican condemned as blasphemous, her simulation of masturbation during her Blond Ambition tour in 1990, and “Sex” (1992), an erotic photo-book chronicling her sexual adventures with both men and women. The idea that these events could be eclipsed by the mere longevity of Madonna’s career seems odd, until you remember how sexist and ageist the music industry is. In her speech she said that a woman who continues to make music even as she gets older is treated as guilty of a kind of sin. Well, here I am, Madonna seemed to say. Guilty. She remains unrepentant. Madonna, who turned 60 last August, is back with a new album. Released on June 14th, “Madame X” finds her in her darkest mood since “American Life” (2003). “Things have got to change,” she sings on the hypnotic “Batuka”, “there’s a storm ahead”. Enter Madonna’s alter-ego, Madame X. A spy working undercover as a teacher, nun and cha-cha-cha instructor—but who nonetheless never removes her conspicuous crystal-encrusted eye patch—Madame X is on a mission to cast off the chains of the oppressed. Who the oppressors are is never entirely certain, but they
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She could show listeners what it is like to be an older woman, one who embraces her sensuality yet is not afraid to reveal her wrinkles and talk about menopause. That would be truly surprising. must be located in Brazil, Colombia, Portugal and Atlanta, Georgia, because it is the sounds of those places that supply the soundtrack to her quest. Much of “Madame X” seems calculated to appeal to younger listeners. Her persona is on-trend: it’s cool to care about the issues, and Madame X cares. “God Control” laments the fact that nothing is being done to stop mass shootings in American high schools; “I Rise” starts with a clip from an impassioned speech by Emma González, one of the teenage survivors of the shooting in Parkland, Florida, in 2018. “Madame X” is woke—sometimes a little too woke. On “Killers Who Are Partying”, she sings about identifying with the downtrodden (“I will be gay, if the gay are burned
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/ I will be Africa, if Africa is shut down”). On “Come Alive”, she sings “All I want is peace, peace, peace”. Over the years, Madonna has hired producers to help her weave the genres du jour into her music, and sometimes those producers have gone overboard. If you didn’t already know that “Hard Candy” (2008), produced by R’n’B hitmakers Timbaland and the Neptunes, was a Madonna record, you might have thought the singer was Britney Spears. By contrast, the producers of “Madame X”—among them Mirwais and Diplo—understand how to update her sound. On “Crave”, Madonna sings over the skittering high hats and big bass of trap, smoothing the edges of this spare, flinty style of hip-hop until it becomes a wistful lullaby.
On the sweaty, sultry “Medellín”, Madonna’s melancholy lyrics give new depth to reggaeton, a genre of Latin dance music as seductive as it is superficial. “Madame X” is no “Erotica”— there are no controversies on this album—but that is not to say that Madonna isn’t experimenting. Since she moved to Portugal in 2017, she has been exploring the sounds of the Lusophone diaspora, as is audible on the most intriguing tracks on “Madame X”. “Batuka” riffs on batuque, a traditional dance music from Cape Verde notable for its call-and-response structure, but adds syncopated handclaps and crescendoing drums to hypnotic effect. With its sirens, whistles and chirrups, “Faz Gostoso” is a carnivalesque take on Brazilian funk on which Madonna and Anitta, a Brazilian singer, rap in Portuguese. All the same, this reviewer could not help longing for a glimpse of Madonna the provocateur. She is right to argue that she is taking a stand against the music industry merely by making records at her age, but she could be more ambitious. During the height of her career, in the 1980s and 1990s, Madonna presented society with a new model of femininity: the woman who was unafraid to brazenly flaunt her sexuality. She inspired a slew of imitators from Ms Spears to Miley Cyrus. Now that Madonna is 60, and still backed by millions of fans, the opportunity has arisen for her to scandalise the public once again. She could show listeners what it is like to be an older woman, one who embraces her sensuality yet is not afraid to reveal her wrinkles and talk about menopause. That would be truly surprising. From The Economist, published under licence. The original article, in English, can be found on www.economist.com
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Veranstaltungen
05 Empfang anlässlich des Tages der jun
finnischen Verteidigungskräfte
Anlässlich des Tages der finnischen Verteidigungskräfte luden I.E. Pirkko Hämäläinen, Botschafterin und Ständige Vertreterin Finnlands bei den Internationalen Organisationen in Wien, Herr Juha Niemelä, Verteidigungsattaché, Militärberater Oberst Tuomas Liukko und Frau Annamari Liukko zu
einem Empfang. Der Empfang fand am Mittwoch, dem 5. Juni, in der Residenz der Botschafterin Pirkko Hämäläinen statt. Viele Gäste kamen aus diplomatischen Kreisen, wobei die meisten von ihnen Militärvertreter verschiedener Länder in ihren feierlichen Uniformen waren. I.E. Pirkko Hämäläinen, Botschafterin und Ständige Vertreterin Finnlands bei den Internationalen Organisationen in Wien, Herr Juha Niemelä, Verteidigungsattaché, Militärberater Oberst Tuomas Liukko und Frau Annamari
I.E. Botschafterin Pirkko Hämäläinen
Hermann Kroiher (UNCAV) und Robert Coban, Herausgeber Diplomacy and Commerce
I.E. Frau Jolanta Róza Kozlowska, Botschafterin der Republik Polen
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05 Feier zu
Ehren des 93. Geburtstages Ihrer Majestät Königin Elizabeth II jun
Anlässlich des Geburtstages von Königin Elisabeth II luden S.E. Botschafter des Vereinigten Königreiches Großbritannien und Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen in Wien, Herr Leigh Turner, Frau Neil Bush, Leiterin der britischen Delegation bei der OSZE und S.E. David Hall, Botschafter des Vereinigten Königreiches Großbritannien bei den IAEO und CTBTO zu einem Empfang. Der sehr gut besuchte Empfang fand am Mittwoch, dem 5. Juni, in der Residenz des Botschafters Leigh Turner statt, an dem zahlreiche Diplomaten und berühmte Menschen der österreichischen Hauptstadt teilnahmen. Die Gäste wurden von zwei Dudelsackspielern, die traditionelle Stücke spielten, bei der Ankunft begrüßt und im Garten unterhielt die Versammelten ein Blasorchester, das bei der Begrüßungsrede des Botschafters Turner die Hymnen von England und Österreich aufführte. Das Wetter ermöglichte, dass die Gartenparty unter freiem Himmel im Garten der Residenz des Botschafters abgehalten wurde. Nach der Aufforderung des Botschafters erhoben alle Anwesenden ihre Gläser und riefen gleichzeitig - “Gott schütze die Königin - God save the Queen“- und wünschten der legendären Monarchin einen schönen 93. Geburtstag.
S.E. Leigh Turner, Botschafter des Vereinigten Königreiches Großbritannien und Nordirland
Dudelsackspieler und Klänge der fernen Insel begrüßten die Gäste am Eingang der Residenz
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S.E. Sergio Barbanati, Botschafter Italiens, mit Gattin
S.E. Jose Antonio Marcondes de Carvalho, Botschafter der Republik Brasilien, mit Gattin
I. E. Frau Vesna Cvjetkovic, Botschafterin Kroatiens und Svetlana Nenadovic-Glusac, Direktorin Diplomacy and Commerce Austria
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Schönes Wetter ermöglichte den Gastgebern, eine wunderbare Gartenparty zu geben
S.E. Nebojsa Rodic, Botschafter Serbiens in Wien, I. E. Frau Vesna Cvjetkovic, Botschafterin Kroatiens, Robert Coban, Herausgeber des Diplomacy and Commerce Magazins und Frau Rodic
Nuntius, S.E. Erzbischof Dr. Pedro Lopéz Quintana und Nuntiaturrat Msgr. Dr. George Panamthundil, Botschafter beim Heiligen Stuhl in Wien
I.E.Alena Kupchyna, Botschafterin der Republik Belarus
Nerys Jones, Gesandte des Vereinigten Königreiches I.E. Frau Lourdes Gisela Antonia Victoria-Kruse , Botschafterin der Großbritannien und Nordirland, I.E. Frau Jolanta Roza Kozlowska, Botschafterin der Republik Polen mit Kollegen Dominikanischen Republik
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Text: Svetlana Nenadovic Glusac
06 Sean Scullys
Ausstellung „Eleuthera“, seit dem 7. Juni in der „Albertina“ jun
Am Donnerstag, dem 6. Juni fand die Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung der Austellung „Eleuthera“ statt, an der auch Künstler Sean Scully teilnahm und die von Herrn Prof. Dr. Albrecht Schröder, dem Generaldirektor der Albertina, eröffnet wurde. Die Ausstellung „Eleuthera“ können Sie vom 7. Juni bis zum 8. September 2019 besuchen.
Über die Ausstellung: Die neue figurative Serie Eleuthera stellt im Werk von Sean Scully einen bedeutenden Einschnitt dar. Sean Scully ist vor allem für seine ausdrucksstarken abstrakten Gemälde aus farbigen Streifen und Blöcken bekannt. Die ALBERTINA präsentiert nun eine Werkserie, die Scully von einer völlig neuen Seite zeigt. Die Serie Eleuthera aus den Jahren 2016/17 hat ein sehr privates Sujet zum Hauptthema: sie besteht aus 23 großformatigen Ölgemälden, ergänzt um Pastelle, Zeichnungen und Fotos, die Oisín, den Sohn des Künstlers, beim Spielen am Strand von Eleuthera, einer Insel der Bahamas, zeigen. Zunächst mag es überraschen, dass Scully nach fünf Jahrzehnten der Abstraktion figurativ arbeitet. Tatsächlich ist es aber eine Rückkehr zur Gegenständlichkeit, denn der Künstler malte in seinen Anfängen obsessiv figurativ. Die vielfältigen Möglichkeiten der Farbe ausschöpfend – vor allem unter dem Einfluss der Fauves und der deutschen Expressionisten −, begann er in den 1960er-Jahren, den Realismus hinter sich zu lassen, um sich fortan genauso obsessiv der Abstraktion zu widmen. Die Abstraktion beruht dabei immer in gewisser Weise auf der Erinnerung an die Figuration, wie der Künstler erläutert. Die ALBERTINA und Sean Scully sind seit Jahrzehnten eng verbunden. Bereits im Jahr 1999 fand die viel beachtete Ausstellung Sean Scully − Das druckgraphische Werk statt. Heute befinden sich neben dem gesamten druckgrafischen Werk des Künstlers auch zahlreiche Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle, Ölgemälde und Fotografien in der Sammlung der ALBERTINA. Albertina, Albertinaplatz 1, 1010 Wien Täglich | 10 bis 18 Uhr Mittwoch & Freitag | 10 bis 21 Uhr
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Die Ausstellung wurde von Herrn Prof. Dr. Albrecht Schröder, dem Generaldirektor der Albertina, eröffnet
Sean Scully hat die Fragen der Journalisten ausführlich beantwortet
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Text: Svetlana Nenadovic Glusac
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06 Zu Ehren der AthletInnen, die die
Farben Österreichs bei den “European Games 2019” verteidigen werden, wurde der “Team Austria Abend” veranstaltet jun
Vom 21. bis 30. Juni finden in Minsk die «European Games 2019» statt. Das Programm von den 2. Europäischen Spielen umfasst 15 Sportarten, mit 4000 Athleten aus 50 Nationen. Zu diesem Anlass wurden in Wien das Österreichische Olympische Komitee und die Botschaft der Republik Belarus in Österreich zum «Team Austria Abend» eingeladen. Am Donnerstag, dem 6. Juni, versammelte sich im Studio 44 eine große Anzahl von AthletInnen der österreichischen Nationalmannschaft, die ihre sportlichen Leistungen bei den kommenden 2. Europäischen Spielen zeigen werden.
Nach einer Videopräsentation der Stadt Minsk, in der die „European Games 2019“ stattfinden werden, folgte eine Veranstaltung, auf der außer erfolgreicher AthletInnen auch I.E. Dr. Alena Kupchyna, Botschafterin der Republik Belarus in Österreich, I.E. Mag. Aloisia Wörgetter, Botschafterin der Republik Österreich in Belarus, Finanzminister Dipl.-Kfm. Eduard Müller, der auch für Sport verantwortlich ist, Dr. Karl Stoss, Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees und Dr. Peter Mennel (ÖOC-Generalsekretär) auftraten, die in ihrer Begrüßungsrede den AthletInnen viel Glück bei den bevorstehenden «European Games 2019» wünschten.
I.E. Dr. Alena Kupchyna, Botschafterin der Republik Belarus und S. E. Botschafter Alexander Lukashevich, der Ständige Vertreter der Russischen Föderation bei der OSZE
I.E. Dr. Alena Kupchyna, Botschafterin der Republik Belarus in Österreich, I.E. Mag. Aloisia Wörgetter, Botschafterin der Republik Österreich in Belarus, Finanzminister Dipl.-Kfm. Eduard Müller, Dr. Karl Stoss, Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees und Dr. Peter Mennel (ÖOC-Generalsekretär) mit Athletinnen
Team Belarus - I.E. Dr. Alina Kupchyna, Andrei Yaroshkin und Konstantin Chizhik
Finanzminister Dipl.-Kfm. Eduard Müller, I.E. Dr. Alena Kupchyna, Botschafterin der Republik Belarus in Österreich und I.E. Mag. Aloisia Wörgetter, Botschafterin der Republik Österreich in Belarus
Ein Abend zu ihren Ehren
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08 Das war der JUN
Life Ball 2019
Der größte AIDS-Charity-Event, zum 26. Mal in Wien Wenn vor dem Rathaus ein roter, purpurfarbiger oder, wie dieses Jahr, ein weißer Teppich ausgerollt und die Ringstraße von einer Menge von Menschen in kreativen, regenbogenfarbigen Kostümen überflutet wird – bedeutet das nur eins – der Life Ball ist in der Stadt. Am Samstag, dem 8. Juni, fand zum 26. Mal der Life Ball statt, diesmal unter dem Motto „United in Diversity“ – „in Vielfalt vereint“. Und während alle darüber reden und spekulieren, ob es dieses das letzte Mal war, erinnern wir daran, dass dabei in 26 Jahren knapp € 30 Mio. an Spenden für nationale und internationale AIDSHilfsprojekte gesammelt wurden, was vielen von dieser Krankheit betroffenen Menschen und im Kampf gegen die weitere Ausbreitung von HIV und AIDS half. Auf der Bühne stand Life Ball Begründer und Organisator Gery Keszler, der sich voller Emotionen und mit Tränen in den Augen von der
Life Ball / © Stephan Brückler / 2019
Conchita Wurst, die Gewinnerin des Eurovision Songcontests, die den ESC nach Wien brachte, erfüllte ihre Aufgabe als Moderatorin Dita Von Teese und Organisator Gery Keszler - Life Ball / © Hammerschmid / 2019 meisterhaft - Life Ball / © Daniel Gossmann / 2019
Katie Holmes, Hollywood-Star und amfAR Botschafterin - Life Ball / © Hammerschmid / 2019 Golden Globe Gewinnerin Keala Settle- Life Ball / © Daniel Gossmann / 2019
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Life Ball / © Peter Pruzinsky / 2019
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig - Life Ball / © Peter Pruzinsky / 2019
Life Ball / © Mariana Perrone / 2019
Life Ball / © Mariana Perrone / 2019
Life Ball / © Stephan Brückler / 2019
Alan Cumming, Schauspieler und Botschafter der Organisation „Broadway Cares“, Life Ball / © Stephan Brückler / 2019
Manifestation, die er mithilfe seines Teams gründete und zu einem der größten Events dieser Art weltweit machte, mit folgenden Worten verabschiedete: „Der Life Ball ist eine Erfindung von so vielen Herzen, gegen die Stille der Arroganz, ein Chor der Lebendigkeit. Wir haben einen Leuchtturm der Lebensfreude gebaut. Wir werden uns hier, am Wiener Rathausplatz, wiedersehen: wenn es das Ende von Aids zu feiern gibt. Das Leben darf siegen.“ Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig gab der Organisation seine Unterstützung und sagte optimistisch: „Ich bin stolz, Bürgermeister einer Stadt zu sein, in der ein Vierteljahrhundert der Life Ball stattgefunden hat. Ich bin ganz sicher, die Idee des Life Balls muss weiter bestehen, weil wir den Life Ball brauchen, auch in Zukunft. Ich bin bereit dazu, der Life Ball muss weitergehen“. Wie auch in den vorherigen Jahren unterstützten zahlreiche international bekannte Persönlichkeiten den Kampf gegen HIV/AIDS, darunter: Katie Holmes, Hollywood-Star und amfAR Botschafterin, Dita Von Teese, BurlesqueKünstlerin, Golden Globe Gewinnerin Keala Settle, Andy Warhol Muse Dianne Brill, Alan Cumming, Schauspieler und Botschafter der Organisation „Broadway Cares“, Aura Dione, dänische Sängerin und viele mehr. Das ohnehin schon imposante Event wurde durch verschiedene Performances bereichert, wie der Auftritt des Zirkus „Roncalli“, die BurlesquePerformance von Dita Von Teese, die Modeschau von „Missoni“ und die sensationelle Darbietung des Songs „Somewhere Over the Rainbow“ von Lorna Luft, den ihre Mutter Judy Garland im Jahr 1939 im Film „Der Zauberer von Oz“ sang. Conchita Wurst, die Gewinnerin des Eurovision Songcontests, die den ESC nach Wien brachte, erfüllte ihre Aufgabe als Moderatorin meisterhaft – diesmal in der Rolle eines Zirkusdirektors.
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Text: Svetlana Nenadovic Glusac
12 Ausstellung
„Magie der Pferde in der arabischen Welt“ jun
Am Mittwoch, dem 12. Juni, gab es im Grand Hotel in Wien eine Ausstellung unter dem Namen: „Die Bedeutung der Pferde in der arabischen Welt“ der Künstlerin Dr. Leyla Mahat. Die Ausstellung beinhaltete 21 Bilder von Pferden und zusätzlich zwei Bilder auf denen zwei Kamele dargestellt wurden – die neben den Pferden ebenfalls eine wichtige Rolle in der Folklore der arabischen Welt einnehmen. Die faszinierende Arbeit der Malerin (Künstlerin) stellt eine starke Emotion dar, die sie erfolgreich auf die Leinwand bringt, indem sie diese majestätischen Tiere in einem klaren Kolorit von Blau, Pink, Grün, Türkis, Rot, Golden und allen Schattierungen erscheinen lässt. Leyla Mahat ist eine Künstlerin aus Kasachstan, die ihre Werke von China, Japan, Singapur, Indien über Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland und Belgien und von Kasachstan, Russland bis hin zu den Vereinigten Staaten von Amerika ausstellte. Neben der Tatsache, dass Leyla Mahat eine angesehene Künstlerin ist, die für ihre Arbeit auch mehrmals ausgezeichnet wurde, ist sie auch die Ehefrau des Botschafters von Kasachstan, S.E. Kairat Sarybay, sodass die große Anzahl an Botschaftern bei der Ausstellung nicht verwunderlich war. Die Organisation der Ausstellung war eine Zusammenarbeit von Mag. Gertrud Tauchhammer (Herausgeberin des Magazins Society), S.E. Ibrahim Assaf, dem Botschafter der Republik Libanon und Vorsitzendem des Rates der arabischen Botschafter und S. E. Samir Koubaa, dem Botschafter der Liga der arabischen Staaten in Wien.
Teil der Ausstellung - Eine imposante Anzahl an Botschaftern wohnte der Ausstellung bei.... Leyla Mahat, die Organisatoren der Ausstellung und die Botschafter von Kenia, Palästina, dem Libanon, Kirgistan, Kasachstan, dem Irak, Libyen, Italien…
Im Gespräch: S.E. Salah Abdel-Shafi, Botschafter Palästinas, S.E. Sergio Barbanati, Botschafter Italiens, und S.E. Kairat Sarybay, Botschafter Kasachstans und Ehemann der Künstlerin
Die Künstlerin Leyla Mahat mit ihrem Ehemann, dem Botschafter von Kasachstan in Wien, S.E. Kairat Sarybay und Svetlana Nenadovic-Glusac, Direktorin des Magazins Diplomacy and Commerce Austria.
Kuratorin Anne Avramut, Vizepräsidentin der Eurasischen Akademie der Künste, Künstlerin Leyla Mahat und Frau Gertrud Tauchammer, Herausgeberin des Magazins Society
S.E. Ibrahim Assaf, Botschafter der Republik Libanon und Vorsitzender des Rates der arabischen Botschafter, Herr Amr Ibrahim Abdelrahman Elatraby, Kulturrat und Direktor der Kulturabteilung (Botschaft von Ägypten in Wien) und S.E. Samir Koubaa, Botschafter der Liga der arabischen Staaten in Wien
Jalal E.A. Alashi, Chargé d‘Affaires bei der Botschaft von Libyen und S.E. Baker Fattah Hussen, Botschafter der Republik Irak
Nerys Jones, Gesandte des Vereinigten Königreiches Großbritannien und Nordirland
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Die Künstlerin Leyla Mahat mit ihrem Ehemann, dem Botschafter von I.E. Vivian Nwunaku Rose Okeke, Botschafterin der Bundesrepublik Nigeria Kasachstan in Wien, S.E. Kairat Sarybay und ihre gemeinsame Tochter
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Veranstaltungen
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
12 Nationalfeiertag der Russischen
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Föderation auch in Wien gefeiert
Der Botschafter der Russischen Föderation in der Republik Österreich, S.E. Dmitrij Ljubinskij, S. E. Alexander Lukashevich, Ständiger Vertreter der Russischen Föderation bei der OSZE und S.E. Mikhail Ulyanov, Ständiger Vertreter der Russischen Föderation bei den internationalen Organisationen in Wien, luden anlässlich des Nationalfeiertags der Russischen Föderation zum Empfang ein. Ein sehr gut besuchter Empfang fand am 12. Juni in der Botschaft der Russischen Föderation statt. Unter den 1.000 Gästen waren auch mehrere Mitglieder des Diplomati-
schen Korps, Vertreter der österreichischen Behörden und Institutionen, Unternehmer, Wissenschaftler, Kulturschaffende, in Österreich lebende Landsleute und Freunde der Russischen Föderation. Nach seiner Begrüßungsrede zeichnete S.E. Botschafter Dmitrij Ljubinskij angesehene russische Künstler, die in Wien leben, mit einem Dankesschreiben des Kulturministeriums Russlands aus. Künstler, die einen Beitrag zum russisch-österreichischen Jahr der Musik geleistet haben, sind: Ljubow Kasarnowskaja, Pavel Kolgatin, Ljudmila Konovalova, Kirill Kurlaev sowie Natalia Khabenskaja.
Vertreter des russischen Diplomatischen Korps in Wien in einer imposanten Galerie der russischen Botschaft
Die ausgezeichneten russischen Künstler mit S.E. Botschafter Dmitrij Ljubinskij und seiner Ehefrau Elena
Am Eingang wurden die Gäste von Mitgliedern des Folklorevereins empfangen, die traditionelle Trachten trugen, welche charakteristisch für verschiedene Teile Russlands sind
S.E. Alexander Lukashevich, der Ständige Vertreter der Russischen Föderation bei der OSZE, Frau und Herr Ulyanov - S.E. Mikhail Ulyanov, Ständiger Vertreter der Russischen Föderation bei den internationalen Organisationen in Wien und Elena Ljubinskij, Ehefrau des russischen Botschafters Dmitrij Ljubinskij
Wolfgang Meixner (Honorarkonsul der Republik Kap Verde), Erzherzogin Camilla Habsburg-Lothringen, S.E. Botschafter Brasiliens Jose Antonio Marcondes de Carvalho, Walter Götz und Oberst Ernst Bachner, Leiter des Militärischen Protokolls Botschafter der Russischen Föderation in der Republik Österreich S.E. Dmitrij Ljubinskij und die Direktorin der Diplomacy and Commerce Austria Svetlana Nenadovic-Glusac
S.E. Armen Papikyan, Botschafter der Botschafter Ljubinskij überreicht der Republik Armenien, und I.E. Alena Kuptschyna, Primaballerina der Wiener Staatsoper Liudmila Botschafterin der Republik Belarus Konovalova ein Dankesschreiben
Zwei Botschafter unter sich… S.E. Dmitrij Ljubinskij (Russland) und S.E. Ümit Yardim (Türkei)
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Veranstaltungen
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
12 Der slowenische Präsident Borut
Pahor bei der Feier zum Nationalfeiertag der Republik Slowenien in Wien jun
Anlässlich der Feier zum Nationalfeiertag der Republik Slowenien gab es am Mittwoch, dem 12. Juni, diesbezüglich einen Empfang im imposanten „Weltmuseum“ in Wien. Wegen der Feier zum Nationalfeiertag kam auch, im Rahmen eines Staatsbesuchs, ein hoher Gast einen Tag früher nach Wien – der Präsident der Republik Slowenien, Borut Pahor. I. E. Ksenia Skrilec, die Botschafterin Sloweniens in Österreich, begrüßte die zahlreichen Gäste, bevor sie Präsident Pahor das Wort übergab, der wiederum alle Anwesenden begrüßte und die erfolgreiche Zusam-
menarbeit und Beziehung zwischen Österreich und Slowenien erwähnte. Beim Empfang waren auch zahlreiche Diplomaten anwesend, wobei es sich bei den meisten um jene handelt, die neben Österreich auch akkreditierte Botschafter in Slowenien sind, diverse Politiker und Bedienstete in Österreich und angesehene Bürger dieses Landes. Nach dem offiziellen Teil bildete sich eine Schlange von Diplomaten, aber auch Menschen generell, die sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten, Präsident Pahor zu begrüßen und kennenzulernen.
Botschafterin Sloweniens I.E. Ksenia Skrilec begrüßt die versammelten Gäste
Im Gespräch mit Präsident Borut Pahor über die Veröffentlichung des Magazins Diplomacy and Commerce Slowenien im September dieses Jahres, Direktorin D&C Austria Svetlana NenadovicGlusac und Botschafterin Ksenia Skrilec
Borut Pahor, Präsident der Republik Slowenien, erwähnt die exzellenten Beziehungen zwischen Österreich und Slowenien
Slowenische Studenten hatten den Wunsch Präsident Pahor und die Botschafterin Ksenia Skrilec kennenzulernen und sich mit ihnen zu fotografieren.
Gut befreundet… Karin Kneissl – bis vor Kurzem österreichische Außenministerin – und die Viele wollten den slowenischen Präsidenten begrüßen Botschafterin der Republik Slowenien, Ksenia Skrilec
Borut Pahor,Präsident der Republik Slowenienund Karin Kneissl, Ex-Außenministerin
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Hoher Besuch zum Nationalfeiertag. Borut Pahor, Präsident der Republik Slowenien
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Erzherzogin Camilla Habsburg-Lothringen, I.E. Ksenia Skrilec, Botschafterin Sloweniens, und I.E. Jolana Roza Kozlowska, Botschafterin der Republik Polen
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Text: Svetlana Nenadovic Glusac
14 2. Nordischer Sommerball fand im
jun
Palais Schönburg in Wien statt
Am vergangenen Freitag, dem 14. Juni, fand im Palais Schönburg in Wien ein Nordischer Sommerball statt. Dieser Ball wurde zum zweiten Mal vom Verband Österreich-Nordische Länder organisiert, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. Seine Mitglieder sind: Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden und Estland, Lettland und Litauen. Schon bei einsetzender Dämmerung kamen die Besucher des Balls
vor dem wunderschönen Gebäude des Palais Schönburg an, wo sie von der Spitze des Verbandes ÖsterreichNordische Länder im idyllischen Grün des Gutes empfangen wurden. Der Ball wurde mit klassischen Melodien, typisch für österreichische Bälle, eröffnet. Später folgten jedoch nordische Tänze und Melodien, die dazu beitrugen, dass die Besucher eine wunderschöne Sommernacht mit nordischem Flair erlebten.
Das Ball-Komitee unter der Leitung von Dr. Arnold Kammel, Präsident des Verbandes ÖsterreichNordische Länder, Herrn Walter Schmidt, Vizepräsident des VÖNL, und den Damen des Vorstandes
Botschafterin von Schweden I.E. Mikaela Ruth Gunilla Kumlin Granit und Botschafterin von Finnland I.E. Pirkko Mirjami Hämäläinen
Schöne, junge Damen mit Blumen im Haar brachten ein nordisches Flair auf den Sommerball
Herr Hermann Kroiher, Generalsekretär der Vereinigung der UN-Korrespondenten und Präsident der ÖsterreichischIslandischen Gesellschaft und seine Begleiterin
Die Torte zum 20-jährigen Jubiläum des Verbandes Österreich-Nordische Länder
Alles Walzer
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Text: Svetlana Nenadovic Glusac
16 Festival der
Geschichten, mit den Stars der arabischen Schauspielbranche jun
Im Rahmen des „Festivals der Geschichten“ organisierten die Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate in Wien und Folke Tegetthoff, renomierter österreichischer Schriftsteller und Erzähler, bekannt für sein „Internationales Storytelling Festival“, am Sonntag, dem 16. Juni, einen Abend unter dem Namen „Altasamuhh – Tolerance“. Der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate, S.E. Hamad Al Kaabi, lud Freunde der Botschaft und die an jenem Abend auftretenden Künstler in den ersten Stock des Museumsquartiers. Neben erstklassigem Champagner wurden auch Leckereien angeboten, die direkt aus Abu Dhabi angekommen waren, sowie köstliche, frische Datteln. Die Versammelten wurden zu Beginn des Abends im Hof des Museumsquartiers von Folke Tegetthoff und danach auch vom Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate, S.E. Hamad Al Kaabi, begrüßt und daraufhin durften alle unter heiterem Himmel einen Abend voll Kultur, Musik und Erzählungen genießen. Die Erzähler, die die Besucher des Festivals auf ein Abenteuer wie im Märchen aus 1001 Nacht mitnahmen, sind Mitglieder einer bekannten Theatertruppe des Al Ain Theaters und gleichzeitig vier der prominentesten Schauspieler der arabischen Welt. Für die arabischen Stars Yaser Al Neyadi, Ibrahim Ustadi Abastaki, Jasem Alkharraz Alzaabi und Sultan Al Neyadi war dies zugleich das erste Mal, dass sie in Europa auftraten und das mit dem Stück „Altasamuhh – Tolerance“, das speziell für das „Austrian Storytelling Festival“ geschrieben wurde.
Das Theater und Geschichten des Orients im Museumsquartier, unter freiem Himmel
Der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate, S.E. Hamad Al Kaabi und die Direktorin von DC Austria, Svetlana Nenadovic-Glusac
Der Botschafter, S.E. Hamad Al Kaabi, mit Schauspielern und Freunden der Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate in Wien
Neben erstklassigem Champagner wurden auch Leckereien angeboten, die direkt aus Abu Dhabi angekommen waren, sowie köstliche, frische Datteln.
Der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate, S.E. Hamad Al Kaabi
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Das gemeinsame Projekt von Folke Tegetthoff, dem bekannten österreichischen Schauspieler und Erzähler und dem Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate, S.E. Hamad Al Kaabi
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Die „Märchen aus 1001 Nacht“ zogen eine große Anzahl an Liebhabern dieser leider vernachlässigten Erzählkunst an
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Text: Svetlana Nenadovic Glusac
18 Wunderbare „Soirée Suisse ´19“
in der Residenz des Schweizer Botschafters S.E. Haffner jun
S.E. Walter Haffner, Botschafter der Schweiz in Österreich und seine Gattin Frau Tamar Haffner luden zu einer „Soirée Suisse ´19“ am 18. Juni in ihre Residenz, welche sich im Botschaftsviertel beim Schloss Belvedere befindet. Die Gäste wurden am Eingang von den Gastgebern begrüßt und das wundervolle Wetter hat eine großartige Party unter freiem Himmel ermöglicht. Botschafter Haffner begrüßte die versammelten Gäste auf eine lockere und humorvolle Art und Weise, die alle Gäste zum Lachen brachte und das Programm einleitete. Im Rahmen der Soirée trat auch
Oberst Ernst Bachner in Begleitung seiner Gattin
Lena Reichmuth auf, eine Schauspielerin aus der Schweiz, die in Österreich geboren wurde und die Freiwillige aus dem Publikum auf die Bretter, die die Welt bedeuten, entführte. Zur lockeren Atmosphäre steuerte das Programm, aber auch die gut gelaunten Volontäre bei, unter denen auch der Botschafter Walter Haffner war, der sein Schauspieltalent, aber auch seinen wunderbaren Sinn für Humor, unter Beweis stellte. Während die Anwesenden die Easy Riders Band unterhielt, indem sie eine Mischung aus Blues, Swing und Rock´n´Roll spielten, konnten die Besucher die Spezialitäten der Schweizer Küche genießen.
Wunderbare Gastgeber, S.E. Walter Haffner, Botschafter der Schweiz in Österreich und seine wunderschöne Gattin Frau Tamar Haffner
Italian Connection, S.E. Sergio Barbanti, Botschafter Italiens, und Gesandter Marco Di Ruzza mit Freunden
Schauspielerin Lena Reichmuth entführte die Freiwilligen aus dem Publikum auf die Bretter, die die Welt bedeuten.
Der meist besuchte Stand war der Stand des schweizer Chocolatiers, wo die Gäste ihre eigene Schokoladenkreation entwerfen konnten.
In der Residenz wurden Kreationen des Designers Maurizio Giambra präsentiert
Es wurden schweizer Spezialitäten serviert, unter ihnen auch der traditionelle Raclette Käse
S.E. Leigh Turner, Botschafter von Großbritannien
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Text: Svetlana Nenadovic Glusac
26 Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn
von Thailand in Wien – Anlass: 150 Jahre Freundschaft zwischen Thailand und Österreich jun
In diesem Jahr feiern Thailand und Österreich 150 Jahre freundschaftliche Beziehungen. Aus diesem Anlass fand in Wien ein Konzert im wunderschönen, barocken Schlosstheater Schönbrunn statt, mit dessen Bau schon 1745 im Auftrag von Kaiserin Maria Theresia begonnen wurde. Im Rahmen dieses Ereignisses, das in einem der ersten Hoftheater Europas, Schloss Schönbrunn, stattfand, lud Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn zu einem
yonzert, um 150 Jahre Freundschaft zwischen Thailand und Österreich zu feiern. Das Konzert wurde von der Botschaft des Königreichs Thailand in Wien und dem Bundesministerium für Europa, Integration und auswärtige Angelegenheiten der Republik Österreich organisiert. Gemeinsam traten Musiker des „Princess Galyani Vadhana Institute of Music“ aus Bangkok und der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien unter der Leitung des Dirigenten Univ.-Prof. Johannes Meissl auf.
Die neue Botschafterin des Königreichs Thailand in Wien, I. E. Morakot Sriswasdi, begrüßte alle Anwesenden
Dirigent Univ.-Prof. Johannes Meissl mit Künstlern aus Bangkok
Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn
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Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn von Thailand reiste zu diesem besonderen Anlass nach Wien und besuchte das Konzert anlässlich des 150. Jubiläums der Freundschaft zwischen Österreich und Thailand.
Einen Einblick in die Kultur des exotischen Thailands ermöglichte ein wunderbares Tanzduo aus Bangkok
Das Orchester, welches aus Musikern des „Princess Galyani Vadhana Institute of Music“ aus Bangkok und der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien besteht
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24 Nationalfeiertag des
jun
GroSSherzogtums Luxemburg
Anlässlich des Nationalfeiertages des Großherzogtums Luxemburg wurde in der Residenz des Botschafters, S.E. Marc Ungeheuer und seiner Frau Lili Shan am Montag, dem 24. Juni, ein Empfang organisiert. An die versammelten Gäste wandte sich durch eine Begrüßungsrede Botschafter S.E. Marc Ungeheuer, gefolgt von den Melodien der Hymnen sowohl von Österreich, als auch des Großherzogtums Luxemburg, die der Botschafter und seine Frau Lili
Shan stimmlich untermalten und von deren Stimme alle begeistert waren. Wie sich herausstellte, war Frau Shan einst Opernsängerin, was man durch ihre wunderschöne Stimme bemerken konnte.
Auf Einladung des Botschafters und seiner Frau kam eine große Anzahl von Diplomaten, und das schöne Wetter machte die Gartenparty zu einem angenehmen Empfang in der Natur, mit Abkühlung, die die Kronen der umgebenden Bäume darboten.
S.E. Olexander Scherba, Botschafter der Ukraine und S.E. Salah Abdel-Shafi, Botschafter Palästinas
Univ.-Prof. Dr. Armand Hausmann, Honorarkonsul von Luxemburg in Innsbruck, I.E. Jolana Roza Kozlowska, Botschafterin der Republik Polen und Herr Ing. Wolfgang Meixner, Honorarkonsul von Cabo Verde
Dr. Ernst Huber (WKO), S.E. Ibrahim Assaf, Botschafter der S.E. Samir Koubaa, Botschafter der Liga der arabischen Staaten in Republik Libanon und S.E. Roland Bimo, Botschafter von Albanien Wien und S.E. Baker Fattah Hussen, Botschafter der Republik Irak
Nuntius, S.E. Erzbischof Dr. Pedro Lopéz Quintana und Nuntiaturrat Msgr. Dr. George Panamthundil, Botschafter beim Heiligen Stuhl in Wien
Botschafter von Luxemburg in Wien, S.E. Marc Ungeheuer und seine Frau Lili Shan
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Text: Svetlana Nenadovic Glusac
24 Empfang
anlässlich des Nationalfeiertages der Republik Aserbaidschan jan
Am Montag, dem 24. Juni, fand ein Empfang statt, zu dem der Botschafter der Republik Aserbaidschan, S.E. Galib Israfilov, mit Frau Farah Adlanova und der Militärattachè Oberstleutnant Herr Azar Heybatli einluden. Der Anlass für die Feier im Ballsaal des luxuriösen Grand Hotels war dreifach: Nationalfeiertag der Republik Aserbaidschan, 100. Jahrestag des Aserbaidschanischen Diplomatischen Dienstes und Tag der Streitkräfte. Zu diesem Empfang kam eine große Anzahl von Diplomaten, österreichischen Beamten und angesehenen Bürgern von Österreich und Aserbaidschan, die in der Hauptstadt Österreichs leben und arbeiten. An die Versammelten wandten sich durch eine Begrüßungsrede S.E. Galib Israfilov, Botschafter der Republik Aserbaidschan und darauf auch Militärattachè Oberstleutnant Herr Azar Heybatli. Nach dem offiziellen Teil folgte ein informeller Teil mit einem Imbiss, wobei Spezialitäten aus Aserbaidschan serviert wurden, darunter Weine und Cognac, über die alle mit Lob sprachen.
Cognac, über die alle mit Lob sprachen
Botschafter der Republik Aserbaidschan, S.E. Galib Israfilov
I.E. Vivian Nwunaku Rose Okeke, Botschafterin der Bundesrepublik Nigeria und I.E. Frau Lourdes Gisela Antonia Victoria-Kruse, Botschafterin der Dominikanischen Republik
Die Künstlerin Leyla Mahat mit ihrem Ehemann, dem Botschafter von Kasachstan in Wien, S.E. Kairat Sarybay
S.E. Salah Abdel-Shafi, Botschafter Palästinas und S.E. Ibrahim Assaf, Botschafter der Republik Libanon und Vorsitzender des Rates der arabischen Botschafter
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Mag. Enno Drofenik, Botschafter, Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres und I. E. Frau Vesna Cvjetkovic, Botschafterin Kroatiens
Erzherzogin Camilla Habsburg-Lothringen und Oberst Ernst Bachner
Veranstaltungen
26 Unabhängigkeitstag der Republik jun
Belarus wurde in Wien gefeiert
Anlässlich des Unabhängigkeitstages der Republik Belarus lud I.E. Alena Kupchyna, Botschafterin der Republik Belarus in der Republik Österreich, Ständige Vertreterin bei den Internationalen Organisationen in Wien und Ständige Vertreterin bei den OSZE zu einem Gartenempfang in der Botschaft von Belarus ein. Der Unabhängigkeitstag der Republik Belarus wurde in Wien bei einem herrlichen Gartenempfang mit viel Tradition, Musik und Tanz gefeiert.
Dem Empfang wohnten zahlreiche Diplomaten, Vertreter internationaler Organisationen und anerkannte Bürger beider Länder bei. Im Mittelpunkt des Empfangs stand die Kunsttradition, angefangen mit einem Chor, einer Tanz- und einer Musikgruppe, dem Auftritt eines weißrussischen Superstars, einer Bilderausstellung bis hin zu den traditionellen Spezialitäten, die im großen Garten der Botschaft der Republik Belarus in Wien serviert wurden.
Das wunderbare Wetter sorgte dafür, dass der Gartenempfang bei einer Temperatur von 38 C ein voller Erfolg wurde.
I.E. Alena Kupchyna, Botschafterin der Republik Belarus in Wien, begrüßte die versammelten Gäste umringt von der Folkloregruppe, mit der sie zuvor die Hymne ihres Landes gesungen hatte.
I.E. Alena Kupchyna, Botschafterin der Republik Belarus in Wien, schneidet die festliche Torte auf, auf der die Flagge und das Wappen von Belarus abgebildet ist.v
Im Rahmen des Kulturprogramms trat Valerij Sergejevich auf, ein bekannter Sänger aus der Zeit der Sowjetunion.
Hermann Kroiher (UNCAV), Dr. Ditmar Fellner und Olivier Boulenguez (International Police Association, Paris)
Herr Oberst Ernst Bachner
S.E. Haytham Abdulmomen Shoja´aadin, Botschafter Jemen, I.E. Alena Kupchyna, Botschafterin der Republik Belarus und S.E. Salah Abdel-Shafi, Botschafter Palästina
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Reisebericht
Ein Hemd aus 1948: Meister Alessandro zeigt eines der ersten Hemden, die sein Vater eigenhändig nähte
Eine von vielen Villen am Comer See
La grande belezza im Blute geboren Ein Tagebuch über Mailand und den Comer See
Die Schneiderei von Alessandro Siniscalchi befindet sich am Ende einer Gasse abzweigend von der Viale Vittorio Veneto Straße im Zentrum von Mailand. Ich, der sich in Souvenirläden kleidet, wie meine Kinder zu sagen pflegen, kam zu einem der besten Schneider Europas, auf Empfehlung meines Freundes Alex. Altmeister Alessandro nahm meine Maße für mein Hemd und ich sagte ihm: „In Ordnung, Alex holt es ab, wenn er nach Mailand kommt!“. „Nein, nein! Sie müssen zweimal zum Anprobieren kommen!“, antwortete Alessandro. In diesem Augenblick erinnerte ich mich an meinen Großvater, der ganze 68 Jahre als Schneider arbeitete, von seinem 13. Lebensjahr als Lehrling bis zu seinem Tod mit 81. Und ja, man kam auch bei ihm „zur Anprobe“. Aber was wissen wir, mit den T-Shirts „Malaga“, „Laos“ und „Sorrento“, schon darüber. Die Schneiderei eröffnete Alessandros Vater noch 1948 und seitdem fertigen sie Hemden für Kunden aus ganz Europa an. Verschiedene Stoffe, ein Maßband, ein kleines Heft, in das der Maestro die Maße notiert, Puppen, an denen die Kleidung hängt – all das ist Teil der Atmosphäre einer alten Welt, die heute nur noch selten vorzufinden ist. Der eintägige Ausflug zum Comer See begann im gleichnamigen Städtchen, dessen riesige Kathedrale aus dem 14. 38
Jahrhundert einer Metropole würdig ist. Obwohl es ein gewöhnlicher Arbeitstag war, Mittwoch um genau zu sein, sah ich etwas, dass man in Italien und in anderen „alten“ katholischen Ländern Europas selten sehen kann – vor dem Beichtstuhl stand eine Reihe von Gläubigen, die dem Priester ihre Sünden beichten wollte. Kehren die Italiener zur Religion zurück oder handelt es sich um ein subjektives Gefühl, das ihnen sagt, sie haben zu viel gesündigt – es bleibt abzuwarten. Vor fünf Jahren war ich im kleinen Städtchen Salo an der Küste des naheliegenden Gardasees. Hier befand sich von 1943 bis 1945 die Hauptstadt von Mussolinis Repubblica Sociale Italiana, ein Marionettenstaat, der unter der militäri-
versuchte, getarnt in die Schweiz zu fliehen. Beide wurden hingerichtet, verstümmelt und halbnackt, mit dem Kopf nach unten auf einem Platz in Mailand aufgehängt. Ein romantisches Ambiente mit einer mittelalterlichen Brutalität – ein häufiges Vorkommen in der italienischen Geschichte. Neulich sah ich die Serie „Trust“, die von der Entführung des Enkels von Jean Paul Getty – dem reichsten Mann der Welt – handelt und die sich 1973 abspielte. Immer wieder sind in der Serie brutale Szenen zu sehen, wie z. B. „das Herunterwerfen des Verräters“ von den Mauern eines antiken römischen Gebäudes, „das hoch genug ist, um dich umzubringen, aber auch nieder genug ist, damit der Tod
„Wenn mir jemand sagen würde – bis zum Ende deines Lebens darfst du nur noch in ein Land reisen, welches Land wäre es? Die Antwort wäre, ohne groSS darüber nachzudenken – Italien!“ schen Protektion der Deutschen war und nach dem „Fall von Italien“ verschwand. Hier am Ufer des Comer Sees im kleinen Ort Giulino di Mezzegra wurde der „Duce“ am 28. April 1945 verhaftet und hingerichtet. Benito Mussolini wurde gefangen, als er zusammen mit seiner Geliebten Claretta Petacci
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nicht sofort eintritt, sondern erst nachdem man mit zerschmetterten Knochen stundenlang gelitten hat!“ Das ist wohl die Art und Weise, wie die „La grande bellezza“ entsteht. Um Orson Welles aus dem Film „Der dritte Mann“ kurz zusammenzufassen: „Kriege und Morde während der Herrschaft der Medici in
Galleria Vittorio Emanuele II
Florenz bescherten uns die Renaissance und Michelangelo. Was bescherten uns 800 Jahre Frieden und Wohlstand in der Schweiz – die Kuckucksuhr!“ Der Comer See ist ein Beweis dafür, dass man nicht unbedingt ein Meer braucht, um die Reichen und Berühmten anzulocken. Alle paar Hundert Meter sieht man unglaubliche Städtchen, Kirchen, Villen von George Clooney, Richard Branson, Villen von reichen Großindustriellen aus den Familien Guinness, Pirelli... Während ich meine „Caprese“ und „Parmigiana“ mit einem lokalen Rotwein in einem kleinen Restaurant auf dem Platz des Städtchens Belaggio am Ufer des Comer Sees zu mir nehme, spielt ein junger Rumäne im Garten, allem Anschein nach ein Virtuose, auf der Gitarre. Einige Touristen kamen näher und fragten ihn sogar, in welchem Restaurant er heute Abend auftrete und ob sie eine CD mit seinen Liedern haben könnten. In einem Café in Varena, auf der anderen Seite des Sees, bringt mir der Kellner, ein Afrikaner, meinen Espresso und das WLANPasswort. Ein multikulturelles Bild eines neuen Italiens im Alltag – einigen gefällt es jedoch nicht. „Vor ein paar Tagen ließ ein Richter einen Flüchtling aus Afrika, der eine Italienerin vergewaltigte, frei, mit der Begründung, dass ein solches Verhalten dort wo er herkommt, geduldet wird!“,
Text: Robert Coban
erzählt mir der Taxifahrer rasend vor Wut, während er mich zur Mondadori Unternehmensgruppe am Stadtrand von Mailand fährt. „Wenn einer von denen meiner Tochter zu nah käme, wüsste ich, was ich tun würde!“, fährt er mit seiner Geschichte fort – „Wir brauchen hier einen neuen Mussolini oder einen Putin, um Ordnung zu schaffen!“ Nach einigen Minuten im Taxi war es für mich nicht schwer zu erahnen, wie der Rechtspopulismus in Italien an die Macht kam. Im Palazzo Modadori, einem großen Geschäftsgebäude von einem der größten Medienhäuser Italiens (im Besitz von Berlusconi) war eine Konferenz zu Ehren des 80. Jubiläums des ModeMagazins „Grazia“ im Gange, welches in 20 Ländern weltweit sehr erfolgreich publiziert wird. An den Wänden in der Lobby – Fotografien aus der Firmengeschichte, die 1907 vom damals 18-jährigen Arnoldo Mondadori gegründet wurde: Arnoldo und Ernest Hemingway, Arnoldo und Thomas Mann, Arnoldo und D’Annunzio,... Neben der Rede des aktuellen Präsidenten des Unternehmens Ernesto Mauri und der berühmten, langjährigen Redakteurin des Magazins „Grazia“– Carla Vanni fand ich das Gespräch mit den drei Generationen der Missoni Familie besonders interessant, deren Modemarke eine der wenigen ist, die noch im Familienbesitz blieb. Die 86-jährige Rosita Missoni erzählte uns, wie sie ihren Ehemann Ottavio bei den Olympischen Spielen in London 1948 kennenlernte, als der im Wembley-Stadion in der Disziplin Hindernislauf antrat. Seine schnellen Beine reichten jedoch nicht aus, um einige Jahre zuvor der britischen Gefangenschaft zu entfliehen. Ottavio wurde nämlich nach der Niederlage von Mussolinis Italien bei El-Alamein zum Kriegsgefangenen. Ottavio, geboren in Dubrovnik, der Vater Italiener, die Mutter Teresa aus der berühmten Familie Vidovic, sprach fließend Kroatisch. Neben Rosita waren noch ihre Tochter und ihr Enkel auf der Bühne. Alle drei arbeiten für das Familienunternehmen, entwickeln die 65 Jahre alte Marke weiter und lösen berufliche
Unstimmigkeiten auf die „italienische Art“ – am Esstisch. Die letzte Woche war im Zeichen der „Milano Fashion Week“, sodass in der ganzen Stadt Menschenmassen zu sehen waren, die Straßen waren voller Models, Modedesigner, Fotografen und Geschäftsleuten aus der Welt der Mode. Unsere Gastgeber organisierten die Feier zum 80. Jubiläum des Magazins „Grazia“ in einem spektakulären Ambiente des Rotonda della Besana, auf dessen Rasen sich die gesamte mailändische und ein Großteil der europäischen Modeprominenz wiederfand und das zusammen mit uns, den Verlegern dieses Magazins aus 20 Ländern weltweit, von Pakistan bis Kroatien. Die Frauen hatten so ihre Schwierigkeiten mit ihren High Heels auf der grünen Fläche und der Gang wurde mit jedem Glas Prosecco, der die Kehle hinunterfloss, immer instabiler. Als wir ins Hotel zurückgehen wollten, hatten die meisten Gäste bereits einen Platz zum Sitzen gefunden.
Dollar „schwer“ und damit einer der reichsten Menschen Europas ist. Das einzige Problem in San Siro ist, dass man nach dem Spiel im Umkreis von ein paar Kilometern kein einziges Taxi finden kann und Zehntausende Besucher laufen alle zu einer U-BahnStation. Falls ihr nicht mit einer Vespa gekommen seid, was übrigens die meisten machen, egal ob alt oder jung, bleibt nichts anderes übrig als eine Stunde bis zum nächsten Taxistandplatz zu spazieren. Bei einer „Burrata“ mit Schweinefleisch, Rosmarin und Wein im Bezirk Brera vergaßen wir jedoch die ganze Müdigkeit. Die bereits gemütliche Atmosphäre wurde durch eine junge Opernsängerin - allem Anschein nach eine Russin - noch gemütlicher, da sie auf der Straße gegenüber vom Restaurantgarten nahezu makellos Puccinis und Verdis Arien sang. Am nächsten Tag aßen wir mit Sandra Gotelli, der internationalen Direktorin
Der Comer See ist ein Beweis dafür, dass man nicht unbedingt ein Meer braucht, um die Reichen und Berühmten anzulocken. Alle paar Hundert Meter sieht man unglaubliche Städtchen, Kirchen, Villen von George Clooney, Richard Branson, Villen von reichen GroSSindustriellen aus den Familien Guinness, Pirelli ... Am selben Abend konnten wir uns mithilfe des einst legendären Fußballspielers und heutigen Trainers Dejan Stankovic im Stadion „San Siro“ in Mailand das Spiel „Inter Mailand – Tottenham Hotspur“ ansehen. Für jemanden, der nicht sehr oft Fußballspiele besucht, war ich vom Verhalten der Fans beider Mannschaften sehr beeindruckt, aber auch von der Größe und Schönheit des Stadions, der Sauberkeit und der kreativen Kommerzialisierung jeder Ecke... Meine Kollegin Billy, die mit uns dabei war, lernte Massimo Moratti kennen, den berühmten Präsidenten von Inter Mailand von 1995 bis 2013. Moratti ist ein Ölmagnat, der 1,7 Milliarden
Der Comer See: ein Magnet für die Reichen und Berühmten
Museo della Cultura
von „Mondadori“ im Restaurant „A Santa Lucia“ zu Mittag. Das womöglich beste neapolitanische Restaurant in Norditalien – gegründet mitten in der Wirtschaftskrise von 1929. Lange war es das einzige Restaurant, das in „Scala“ nach Konzerten und Aufführungen noch offen hatte. Die Liste der bekannten Gäste, deren Fotos einen von der Wand aus anlächeln, beginnt mit Thomas Mann und endet mit Toto Cutugno, Yves Montand, Harry Belafonte, Frank Sinatra, Liza Minnelli, Placido Domingo, Marcello Mastroianni und Maria Callas. Die perfekte Burrata, große und saftige Pilze vom Grill und neapolitanische Sepien in Tomatensoße kombinierten wir mit einem lokalen Weißwein, waren
aber vergeblich auf der Suche nach einem schon traditionell schlechtem WLAN... Als krönenden Abschluss meines Aufenthalts in Mailand entschloss ich mich das Museum „Museo della Cultura“ zu besuchen, wo in diesen Tagen eine interaktive und multimediale Ausstellung zu Ehren des italienischen Künstlers jüdischer Abstammung, Amadeo Modigliani, zu sehen war. Das Museum befindet sich in einem Stadtviertel, in dem auch die „Milano Fashion Week“ stattfindet, sodass es ein regelrechtes Kunststück war am Nachmittag noch ein Taxi zu finden. Am Flughafen kamen wir in aller letzter Sekunde an. „Wenn es auf der Welt nur den Mittelmeerraum gäbe, würde mir das reichen!“, schrieb ich kürzlich. Nur der Idee halber – „Wenn mir jemand sagen würde – bis zum Ende deines Lebens darfst du nur noch in ein Land reisen, welches Land wäre es? Die Antwort wäre, ohne groß darüber nachzudenken – Italien!“. Ein Land, das zwei Ministerien für Kultur hat, eines für die moderne Produktion und das andere für die Erhaltung des Kulturerbes, welches auf jedem Schritt zu sehen ist. Das Land ist schlicht und einfach dafür gemacht, hier sein hartverdientes Geld auszugeben. Sie haben alles – Sorrent, Capri, Positano und Amalfi, für die, die ihren Sommer am „Mittelmeer, wie es einst war“ verbringen möchten; Großstädte wie Rom oder Mailand, Skifahren an den Dolomiten, das zauberhafte Venedig, unzählige Weinberge in der Toskana, Umbrien, Positano, Cinque Terre, Sizilien, Sardinien und Kalabrien; den Comer und Gardasee und den Lago Maggiore; Verona, Pisa, Florenz und Ravenna; Matera, das wie Jerusalem wie aus der Zeit von Jesus Christus aussieht und das nächstes Jahr die europäische Kulturhauptstadt sein wird... Vom Essen, Wein, Fußball, der Mode, den schönen Frauen, der Geschichte, Michelangelo, Caravaggio, Leonardo da Vinci, Modigliani, der Antike, der Renaissance, dem Barock und der modernen Kunst will ich gar nicht anfangen. Um einen Schlussstrich zu ziehen: Wir haben Glück, dass wir nur etwa eine Flugstunde vom schönsten Land der Welt leben.
Mailänder Dom
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Reisebericht
BORIS I., König von ANDORRA BORIS I., König von ANDORRA Während meines Aufenthalts in Andorra machte mich eine ungewöhnliche und äußerst bizarre Episode im Zusammenhang mit dem russischen Abenteurer Boris Skossyreff neugierig, der sich im Sommer 1934 zum König von Andorra erklärte und den Namen Boris I. annahm. Seit acht Jahrhunderten unterliegt das Fürstentum Andorra der gemeinsamen Souveränität des französischen Staatsoberhauptes (des Königs, Kaisers, Präsidenten...) und des spanischen Bischofs von Seu d›Urgell. Die einzige Ausnahme war die achttägige Herrschaft von König Boris I. - im Juli 1934. Boris Skossyreff, geboren 1896 in Vilnius (damals im Russischen Kaiserreich, dann in Polen, heute - die Hauptstadt von Litauen), 40
verließ sein Land 1917, als die Oktoberrevolution ausbrach. Danach lebte er in Großbritannien, Japan, den USA... Als der Erste Weltkrieg zu Ende ging und Vilnius Polen zugeschrieben wurde, kehrte Boris kurz in seine Heimatstadt zurück, 1922 bekam er schließlich die holländische Staatsbürgerschaft. 1927 kam er nach Andorra, wo er mit seinen „Geschäften“ begann, vier Jahre später heiratete er eine reiche, zehn Jahre ältere Französin – Marie Louise de Parat Gassier. Kurz darauf wurde er auch in Gesellschaft seiner amerikanischen Liebhaberin Florence Marmon gesehen. Er lebte in Andorra la Vella, im Vorort Santa Coloma, in einer Villa, die sehr schnell „Russisches Haus“ getauft wurde. Boris wurde in Gesprächen mit der lokalen Gemeinde bewusst,
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Text: Robert Coban
Boris, in der Mitte, im Exil in Portugal
„Russisches Haus” in Andorra
dass ein Land ohne Tourismus, ohne Glücksspiel und ohne Wintersport, aber mit Schnee, der das Land die meiste Zeit des Jahres bedeckt, nicht wirklich Chancen auf Wohlstand hat. Genehmigungen zum Bau eines Casinos wie in Monte Carlo 1881 wurden seitens der konservativen Bischöfe aus Seu d’Urgell „auf Eis gelegt“. Am 7. Juli 1934 berief Boris in Begleitschaft seiner jungen amerikanischen Liebhaberin eine Ratssitzung ein und wird mit 24 Stimmen und einer Enthaltung zum König von Andorra – König Boris I. ernannt. Sein offizieller Titel lautete: “Boris I, Prince of the Valleys of Andorra, Count of Orange and Baron of Skossyreff… sovereign of Andorra and defender of the faith”. Der neue König ließ 10 000 Exemplare der neuen Verfassung des Königreichs Andorra drucken, gab Interviews an ausländische Magazine und Tageszeitungen, posierte für Fotografen und versprach, dass das Land sehr schnell zum „Kupfer-, Glücksspiel- und Tourismus-
Boris I., König von Andorra
Während meines Aufenthalts in Andorra machte mich eine ungewöhnliche und äuSSerst bizarre Episode im Zusammenhang mit dem russischen Abenteurer Boris Skossyreff neugierig, der sich im Sommer 1934 zum König von Andorra erklärte und den Namen Boris I. annahm. paradies“ werden würde, genau wie Monaco, Liechtenstein, Luxemburg und andere kleine europäische Staaten. Frankreich zeigte kein großes Interesse am kleinen Nachbarstaat, aber dafür intervenierte der Bischof von Seu d’Urgell bei den spanischen Behörden, die am 21. Juli die Polizei schickten, um König Boris I. zu verhaften und mit Wachen nach Barcelona zu transportieren. Zwei Tage später wurde er mit dem Zug, in einem drittklassigen Waggon, nach Madrid verlegt und im Gefängnis „La Model“ eingekerkert, wo er seine Rolle des „verbannten Monarchen“ weiterspielte. Etwas später wurde er nach Portugal ausgewiesen, von
wo er nach Marokko ging, in die Stadt Tanger, die unter internationaler Verwaltung stand. Später wurde er in ganz Europa gesichtet, er war sogar in einem Lager in Vichy in Frankreich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, aber auch an der Ostfront. Er starb 1989 in der deutschen Kleinstadt Boppard in seinem 93. Lebensjahr. Den Roman “Boris I., König von Andorra” veröffentlichte der katalanische Autor Antoni Morell i Mora 1984. Das Buch widmete er seiner Großmutter, die behauptete, Skossyreff persönlich gekannt zu haben. Der Roman wurde später auch als Theateraufführung aufgeführt.
Ich glaube, dass die meisten Touristen aus Russland, von denen heutzutage Tausende jedes Jahr zum Skifahren und Shoppen ins kleine Fürstentum in den Pyrenäen kommen, keine Ahnung von der interessanten Geschichte haben, die sich hier vor 80 Jahren abgespielt hat und deren Hauptprotagonist ein Landsmann gewesen war.
Das Grab in Boppard. Als Geburtsjahr wurde 1900 angegeben, obwohl die meisten Quellen besagen, dass es 1896 ist.
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Reportage
Größte Klosterbibliothek der Welt Jubiläumsjahr - 945 Jahre Stift Admont
Größte Klosterbibliothek der Welt
Die Admonter Stiftsbibliothek ist eines der großen Gesamtkunstwerke des europäischen Spätbarocks. In ihr sind verschiedene Kunstgattungen (Architektur, Fresken, Skulpturen, Schriften & Druckwerke) zu einer Einheit verschmolzen. Sie stellt einen über Jahrhunderte hinweg reichenden Wissensspeicher dar. GröSSter klösterlicher Bibliothekssaal der Welt als beliebtes Ausflugsziel
Der mit einem Kuppelfresko im Jahre 1776 vollendete, spätbarocke Bibliothekssaal wurde von Abt Matthäus Offner (Regierungszeit 1751-1779) in Auftrag gegeben. Seit etwa 1764 geplant und in den Folgejahren gebaut wurde sie vom österreichischen Barockbaumeister Josef Hueber (1715-1787). Hue42
Der gesamte Bücherbestand des Stiftes umfasst an die 200.000 Bände. Den kostbarsten Schatz bilden dabei die mehr als 1.400 Handschriften (ab dem 8. Jahrhundert) sowie die 530 Inkunabeln (Frühdrucke bis zum Jahr 1500).
Benediktinerstift Admont
ber war den Ideen der Aufklärung verpflichtet: „Wie den Verstand soll auch den Raum Licht erfüllen.“ Der gewaltige, in drei Teile gegliederte Raum ist der größte klösterliche Bibliothekssaal der Welt. Aufklärerischen Geist atmen
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auch die sieben Deckenfresken, die der über 80-jährige Bartolomeo Altomonte (1694-1783) in den Sommermonaten der Jahre 1775 und 1776 schuf. Sie zeigen die Stufen der menschlichen Erkenntnis vom Denken und Sprechen über
die Wissenschaften bis zur göttlichen Offenbarung in der Mittelkuppel. In den Bücherregalen unter dieser Kuppel finden sich Ausgaben der Bibel und der Kirchenväter, im nördlichen Seitensaal die theologische Literatur, im südlichen Saal alle übrigen Fachgebiete. Stiftsbildhauer Josef Stammel (1695-1765) hat die umfangreichen, in Lindenholz geschnitzten bildhauerischen Kunstwerke des Prunksaales geschaffen. Besonders beeindruckend sind die „Vier letzten Dinge‚, eine Gruppe von vier überlebensgroßen Darstellungen von Tod, Gericht, Himmel und Hölle. Sie sind allerdings früher als die Bibliothek entstanden und stehen im Kontrast zum aufgeklärten Konzept des Architekten. Der Bibliothekssaal beherbergt ca. 70.000 Bände. Der gesamte Bücherbestand des Stiftes umfasst an die 200.000 Bände. Den kostbarsten Schatz bilden dabei die mehr als 1.400 Handschriften (ab dem 8. Jahrhundert) sowie die 530 Inkunabeln (Frühdrucke bis zum Jahr 1500).
Foto: Stift Admont / Marcel Peda
Geschichte des Benediktinerstiftes Admont
Die Gründung des Benediktinerstiftes Admont geht auf eine Stiftung der hl. Hemma von Gurk zurück. Sie erfolgte im Jahre 1074 durch Erzbischof Gebhard von Salzburg. Die ersten Mönche kamen aus der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg. Heute ist das Stift das älteste bestehende Kloster der Steiermark, in dem Vielfalt merkbar wirkt und gestaltet wird. Nach den Wirren des Investiturstreites gewann Admont rasch an Bedeutung. Es wurde ein monastisches Zentrum für den gesamten süddeutsch-österreichischen Raum. Im Zuge der Hirsauer Reform wurden von Admont 25 Abteien reformiert. Admont wurde dank seiner im 12. Jahrhundert gegründeten Schreibschule ein spirituelles und kulturelles Zentrum. 1120 schloss man dem Stift ein bis zur Reformationszeit bestehendes Frauenkloster nach der Benediktus-Regel an. Dessen Nonnen erwarben sich durch ihre hohe Bildung und literarische Tätigkeit einen bedeutenden Ruf. Abt Engelbert von Admont (reg. 1297-1327) war einer der vielseitigsten Gelehrten seiner Zeit. Er hinterließ mehr als 40 größere und kleinere wissenschaftliche Abhandlungen. Türkenkriege und Reformation lösten eine Epoche des Niederganges aus. Die Gegenreformation brachte der Abtei neuen Aufschwung. 1644 wurde das Gymnasium gegründet. Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden mit den Arbeiten des Kunststickers Frater Benno Haan (1631-1720) und des Stiftsbildhauers Josef Stammel (1695-1765) großartige Kunstwerke. Im Zuge der regen Bautätigkeit in der Barockzeit begann der Architekt Johann Gotthard Hayberger um 1735 mit einem großzügigen Umbau der Klosteranlage. Der Grazer Baumeister Josef Hueber führte ihn weiter. Er errichtete auch den künstlerisch von Josef Stammel und Bartolomeo Altomonte ausgestatteten weltberühmten Bibliothekssaal. Ein großer Brand zerstörte 1865 das gesamte Kloster mit Ausnahme der Bibliothek. In den Folgejahren wurden die Stiftsgebäude zum Großteil wieder aufgebaut. Die Admonter Stiftskirche wurde auf den alten Fundamenten wieder neu errichtet. Sie ist der erste große neugotische Sakralbau Österreichs. Während der Wirtschaftskrise in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts konnte sich das Kloster sein Überleben nur durch den Verkauf
Mag. theol., Mag. phil. Maximilian Schiefermüller OSB ist Benediktiner und Prior des Stiftes Admont in der Steiermark / Foto: Stift Admont / Marcel Peda
wertvoller Kunstschätze sichern. Nach der Enteignung durch das nationalsozialistische Regime im Jahr 1939 kehrten die Mönche 1945 wieder ins Kloster zurück. Heute ist das Stift Admont ein geistliches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum von überregionaler Bedeutung. Der Abtei sind 26 Pfarren inkorporiert. Das Stift ist für die Bestellung des Pfarrers und die Erhaltung der Pfarrkirche und des Pfarrhofes zuständig. Außerdem führt das Kloster ein Pflegeheim in Frauenberg an der Enns und ein Gymnasium mit derzeit etwa 600 Schülerinnen und Schülern. In den stiftischen Wirtschaftsbetrieben sind rund 500 weltliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig.
Die kulturelle Hauptattraktion des Klosters: die barocke Bibliothek und das 2003 eröffnete Großmuseum. Seit 17. März 2017 steht Abt Gerhard Hafner der Admonter Klostergemeinschaft von derzeit 24 Mitbrüdern vor. Sein Wahlspruch lautet: „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe!» (Johannesevangelium) Verbindung von Altem und Neuem
Seine Besonderheit ist einerseits die spannende Verbindung von Altem und Neuem auf architektonischer und inhaltlicher Ebene, andererseits die Vielfalt des Angebotes. Unter einem Dach vereint finden sich Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart,
Handschriften und Frühdrucke, ein Naturhistorisches Museum aus der Zeit von 1866-1906 (Museum im Museum), ein Kunsthistorisches Museum, Sonderausstellungen, die multimediale Stiftspräsentation, ein eigener Erlebnis-Raum des „Nationalpark Gesäuse“ und die Museumswerkstatt. Zudem bietet die neu gestaltete Säulenhalle seit 2017 ein Gotik-Museum.
Die weltgrößte Klosterbibliothek ist barrierefrei zugänglich und auch ohne Führung zu besichtigen! Stift Admont Admont 18911 / Österreich Montag bis Sonntag, 10:00 - 17:00 Uhr www.stiftadmont.at
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kultur
Martin Gerlach - Mikroskopische Aufnahmen, Aus: Formenwelt aus dem Naturreiche (Die Quelle, Bd. V), Wien: Gerlach u. Wiedling [1902 – 1904] / Albertina Wien, Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt
Martin Gerlach - Mikroskopische Aufnahmen, Aus: Formenwelt aus dem Naturreiche (Die Quelle, Bd. V), Wien: Gerlach u. Wiedling [1902 – 1904] / Albertina Wien, Dauerleihgabe der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien
Foto.Buch.Kunst Umbruch und Neuorientierung in der Buchgestaltung in Österreich 1840–1940
Albertina, Albertinaplatz 1 28. Juni – 22. September 2019
Während die Fotografie heute fast jede Art von Publikation dominiert, gerieten die Ursprünge dieses Zusammenwirkens in Vergessenheit: Der Weg des Fotos ins Buch gestaltete sich lang und war von zahlreichen technischen Problemen begleitet, umso erstaunlicher sind die unterschiedlichen kreativen Lösungsvorschläge der Pioniere. Originalfotografien, Probedrucke oder Buchmaquetten (originale Buchentwürfe) aus den Sammlungen der ALBERTINA eröffnen einen neuen Blick auf einen bisher unbeachteten
Bucheinband zu Alexander Niklitschek Ratschläge für Amateurphotographen, Leipzig, Wien, Berlin: Steyrermühl, 1934 / Albertina Wien, Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt
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Aspekt österreichischer Kulturgeschichte, der durch vielfältige Querverbindungen zwischen wissenschaftlicher Neugier, industriellen Interessen, künstlerischen Experimenten und einer dem Projekt Aufklärung verpflichteten Bildungspolitik gekennzeichnet ist. In der Ausstellung mit rund 300
Exponaten aus den Jahren von 1840 bis 1940 entwickelt sich ein außergewöhnliches Panorama innovativer Leistungen entlang von Prachtbänden und Werbebroschüren, Reiseberichten und wissenschaftliche Atlanten, Künstlerentwürfen und Industriedokumentationen. Ein breites Spektrum früher Fotobände
Während die Fotografie heute fast jede Art von Publikation dominiert, gerieten die Ursprünge dieses Zusammenwirkens in Vergessenheit: Der Weg des Fotos ins Buch gestaltete sich lang und war von zahlreichen technischen Problemen begleitet
in Österreich präsentiert hier erstmals faszinierende Kombinationen aus überzeugender Fotografie, raffinierter Buchgestaltung und handwerklicher Perfektion. Die Publikation der Ausstellung verfolgt den Weg des Fotos ins Buch weiter: auf über 200 Seiten eröffnen sich anhand von umfassenden Texten und maßstabsgetreuen Faksimiles spannende historische Relationen zwischen Text, Bild und Buchobjekt. Das Aufkommen der Fotografie 1839 inspirierte bereits ihre frühesten Kommentatoren zu vielversprechenden Zukunftsvisionen, die das Medium von Beginn an mit dem Buch in Verbindung brachten. Man verglich die Erfindung der Fotografie
„Der Eisbär“ und „Der Schimpanse“, Aus: Die neue Arche. Dreißig Tierbilder nach photographischen Naturaufnahmen, Wien: Österreichische Staatsdruckerei [1923] / Photoinstitut BONARTES
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C. Angerer & Göschl Wien - Bucheinband zu Sechzig Jahre, [Wien: ohne Verlag 1932] / Albertina Wien, Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt / Österreichische Staatsdruckerei
mit der des Buchdrucks, als die massenweise Vervielfältigung der Lichtbilder noch in weiter Ferne lag. Man sah das revolutionäre Potential nicht nur in der detailgetreuen Abbildung ohne menschliches Zutun, sondern auch in der maschinellen Reproduzierbarkeit, deren Entwicklung aber noch in den Kinderschuhen steckte. Dennoch war die Suggestion der fotografischen Abbildung als authentisch und untrüglich so groß, dass man auch im gedruckten Buch nicht auf das neue Medium verzichten wollte. Man behalf sich mit Abbildungen nach Fotografien, also Lithografien oder Holzstichen. Ab 1857 erschienen Bücher mit eingeklebten Fotografien zur Illustration der Texte. Die Auftraggeber stammten vor allem aus der innovativen Wissenschaft und der expandierenden Industrie, es gab aber auch privat produzierte Bände als luxuriöse Erinnerungsstücke. Von Auflagenhöhen, wie sie die Druckerpresse ermöglicht und damit eine Revolution der Verbreitung von Schriften eingeleitet hatte, war dies weit entfernt und sollte dies auch bleiben. Es folgen Jahrzehnte von institutionell betriebenen Versuchen, die Fotografie druckfähig zu machen und damit das „Ei des Kolumbus“ (Ludwig Schrank, 1864) zu finden. In dieser Phase entwickelten sich Edeldruckverfahren, die hochwertige Bildreproduktionen erlaubten und damit den von allen Forschern langgehegten Wunsch erfüllten, umfassende Bildatlanten mit detaillierten fotografischen Abbildungen zu publizieren und auf diese Weise authentisches vergleichsmaterial für die Forschung zu schaffen. Die definitive „Professionalisierung“ des Fotodrucks in Österreich fand an der Graphischen Lehr- und
Bucheinband zu Roger Ginsburger - Frankreich. Die Entwicklung der neuen Ideen nach Konstruktion und Form, Wien, Wien: Anton Schroll & Co, 1930 / Privatbesitz
Bucheinband zu Spannocchi, Lelio Graf - Das Ende des kaiserlich russischen Heeres: Wien-Leipzig: Elbemühl-Verlag, 1932 / Photoinstitut BONARTES
Otto Croy - Es liegt auf der Hand, Aus: Fotomontage. Der Weg zu den Grenzen der Fotografie, Halle (Saale): Wilhelm Knapp [1937] / Albertina Wien
Das Aufkommen der Fotografie 1839 inspirierte bereits ihre frühesten Kommentatoren zu vielversprechenden Zukunftsvisionen, die das Medium von Beginn an mit dem Buch in Verbindung brachten Versuchsanstalt (GLV) unter Direktor Josef Maria Eder statt. Ihr ist der Schwerpunkt der Ausstellung gewidmet. Rasch wurden fotografische Bilder in die raffiniert gestalteten Bücher des Wiener Jugendstils einbezogen. 1914 wurde in Leipzig die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik veranstaltet, für die Josef Hoffmann einen Österreichpavillon entwarf und damit die Bedeutung des Buchgewerbes in der Monarchie in zeitgemäßer Form fei-
erte. Der Erste Weltkrieg, durch den die Ausstellung vorzeitig endete, brachte zwar noch ein eigenes Genre illustrierter Bände hervor, markierte aber zugleich das Ende der Ära der Prachtausgaben. Eine weitere Verbesserung der Möglichkeiten, Fotografien zu drucken erlaubte in der Zwischenkriegszeit endlich die Produktion kostengünstiger Bildbände. Erstmals wurden farbige Schutzumschläge mit fotografischen Motiven entworfen – und damit eine gänz-
lich neue Ära auf dem Büchermarkt eingeleitet. Zugleich löste sich die Fotografie aus ihrer Funktion als begleitende Textillustration oder als Speicher „authentischer“ Sachinformation. Sie gewann im avantgardistisch gestalteten „Fotobuch“ eine neue Qualität: Hier wurden die Lichtbilder bewusst aneinander gereiht oder gegenübergestellt, in klarem Miteinander zwischen Bild und Text sind die Fotografien etwa im Jubiläumsband der Wiener Werkstätte (1929) oder in Stefan Kruckenhausers Du schöner Winter in Tirol (1937) in bisher ungeahnter Qualität zu erleben.
Albertina, Albertinaplatz 1, 1010 Wien Täglich | 10 bis 18 Uhr Mittwoch & Freitag | 10 bis 21 Uhr
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kultur
The Kali – Odalisque / Manish Harijan 2016 / © Prithivi Bahadur Pande, Foto: Kailash K Shrestha
Nepal Art Now Zeitgenössische Kunst Nepals 11. April bis 6. November 2019
Zeitgenössische Kunst Nepals 11. April bis 6. November 2019
Das Weltmuseum Wien zeigt die bisher umfangreichste Ausstellung zu moderner und zeitgenössischer Kunst Nepals. In dieser ersten umfassenden Schau außerhalb des Landes werden ca. 130 Arbeiten – darunter Gemälde, Skulpturen, Videokunst und Installationen – von über 40 nepalesischen KünstlerInnen zu sehen sein. Die Ausstellung beginnt mit der Moderne in Nepal ab den 1950er Jahren und reicht bis in die Gegenwart. Die Hinwendung nepalesischer KünstlerInnen zu soziopolitischen Themen wird in Nepal Art Now ebenso behandelt wie Fragen zur Konstruktion kultureller Identitäten in einer globalisierten Welt. Die Ausstellung umfasst ein breites Spektrum an künstlerischen Positionen und Ausdrucksformen. Die bildende Künstlerin Sheelasha Rajbhandari zeigt in 46
Wien eine Installation, in der sie sich mit der Diskriminierung von Frauen in patriarchalen Gesellschaften beschäftigt. Ang Tsherin Sherpas Arbeiten nehmen Anleihen an tibetisch-buddhistischer Ikonografie. Der Künstler abstrahiert, fragmentiert und rekonstruiert traditionelle Darstellungsweisen und untersucht dabei Erfahrungen der Diaspora.
Die Werke des Künstlers Hit Man Gurung entstehen in Reaktion auf einige der dringendsten soziopolitischen Themen Nepals, wie Arbeitsmigration, Bürgerkrieg, politische Korruption oder das verheerende Erdbeben 2015. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass im Weltmuseum Wien nicht ausschließlich historische Sammlungsbestände ausgestellt
Shambhala / Ang Tsherin Sherpa 2013 / © Ang Tsherin Sherpa, Foto: Kevin Wright
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werden. Als lebendiges Museum sehen wir uns auch als Ort, an dem junge KünstlerInnen ihre Arbeiten präsentieren können. Nepal Art Now ist eine Einladung an die BesucherInnen zu einer Begegnung mit der Kreativität und Energie der zeitgenössischen nepalesischen Kunst. Die Werke, die wir zeigen, helfen nicht nur, die Rolle des Westens im internationalen Kontext neu zu bestimmen, sondern zeigen auch, wie sich das Lokale, das Nationale und das Globale durchdringen“, so Christian Schicklgruber, Direktor des Weltmuseum Wien. Neben bereits etablierten KünstlerInnen wie Lain Singh Bangdel, Laxman Shrestha, Ang Tsherin Sherpa, Ashmina Ranjit oder Hit Man Gurung sind auch zahlreiche Newcomer zu sehen. Manche nepalesische KünstlerInnen haben Akademien außerhalb ihres Landes besucht, andere wiederum sind weit gereist und haben sich viele neue künstlerische Praktiken aus den verschiedensten Teilen der Welt angeeignet. Daher kann es nicht überraschen, dass sich
Mona Lisa and Manuj Babu / Manuj Babu Mishra 2006 / © Prithivi Bahadur Pande, Foto: Kailash K Shrestha
Don’t Make Me Laugh / Anil Shahi 2012 / © Sangeeta Thapa, Foto: Kailash K Shrestha
bestimmte Aspekte der zeitgenössischen Kunst Nepals internationalen Diskursen in diesem Bereich verdanken. Auch wenn die gezeigten Werke in der Kultur und den Traditionen Nepals verankert sind, schildern und behandeln sie allgemeine Fragen: Die dargestellten Themen reichen vom Erdbeben des Jahres 2015 bis zu Umweltzerstörung, politisch motivierter Gewalt, dem Verhältnis der Geschlechter, der Kommodifizierung religiöser Traditionen, dem Elend der Arbeitsmigration oder der Stellung der Frau in der Gesellschaft. Die Arbeiten der in der Ausstellung präsentierten KünstlerInnen erzählen von der Entwicklung sowohl der Kunst als auch der Politik und Gesellschaft Nepals und werfen dabei auch ein Schlaglicht auf die kulturelle Landschaft eines Landes, das erst in den letzten sechzig bis siebzig Jahren seine Grenzen für die Welt öffnete. Seitdem hat Nepal enorme politische und gesellschaftliche Veränderungen erlebt, die wiederum seine Kunstszene beeinflusst haben. In
Peace Owners II / Sunil Sigdel 2016 / © Yogeshwar Amatya, Foto: Sunil Sigdel
der westlichen Welt ist Nepal vor allem als Hippie-Destination der 1960er und 70er Jahre und als begehrtes Ziel für BergsteigerInnen bekannt. Zuletzt war das Land 2015 auf Grund des schweren Erdbebens in Kathmandu in den Schlagzeilen. Weniger bekannt ist die pulsierende Kunstszene des Landes, die sich jetzt in der Ausstellung im Weltmuseum Wien präsentiert, wobei die nepalesische Hauptstadt Kathmandu sich mit seinem seit 2009 bestehenden International Art Festival (KIAF) und der Triennale 2017 bereits in die globale Kunstwelt eingeschrieben hat. Die traditionellen religiösen Darstellungen aus Nepal, die das Publikum in Museen als Kunstwerke zu verstehen gewohnt sind, wurden von anonymen Meistern gefertigt. Zu reinen Kunstwerken
wurden sie erst durch die museale Präsentation und ihre Integration in den globalen Kunstkanon, freigespielt aus ihrem ursprünglichen religiösen Kontext. Das allermeiste von dem, was gegenwärtig in Nepal an Kunst geschaffen wird, präsentiert sich jedoch gänzlich anders. In der Schau Nepal Art Now, bezieht sich der Begriff „zeitgenössische Kunst“ daher nicht auf ein KunstGenre, vielmehr ist er von einer rein zeitlichen Dimension geprägt. Es geht um das, was im letzten halben Jahrhundert entstanden ist. Die in enger Zusammenarbeit mit nepalesischen KünstlerInnen und KunsthistorikerInnen getroffene Auswahl der Bilder, Skulpturen und Installationen spiegelt gleichzeitig die Vielfältigkeit dessen wider, was an einem Tag geschaffen werden
konnte. Der Bogen spannt sich dabei von rein abstrakten Arbeiten bis hin zu traditioneller, spirituellreligiöser Paubha-Malerei. Mit den beiden Kunsthistorikerinnen Dina Bangdel (1963–2017) und Swosti Rajbhandari Kayastha entwickelten zwei Kuratorinnen aus Nepal gemeinsam mit Christian Schicklgruber die Ausstellung. Zusätzlich erwartet das Publikum in einer der Sonderausstellungsgalerien im Mezzanin des Weltmuseum Wien eine von Claire Burkert kuratierte Präsentation mit Bildern von Künstlerinnen im Stil der MaithilKultur aus dem Grenzgebiet zu Indien. Die Idee, moderne und zeitgenössische nepalesische Kunst im Weltmuseum Wien zu zeigen, entstand auf einer der Forschungsreisen von Christian Schicklgruber. Er ist seit 1995 als Kurator für die Sammlung Süd-, Südostasien und Himalayaländer am Weltmuseum Wien tätig. Mehrere der beteiligten KünstlerInnen werden im Laufe der Ausstellungsdauer für Artist Talks im Weltmuseum Wien zu Gast sein. Die KünstlerInnengespräche starten am 12. April 2019 mit der Ashmina Ranjit. Kooperationspartner der Ausstellung ist das Nepal Art Council, ansässig in Kathmandu, wo die Ausstellung zuvor zu sehen war. Der Katalog zur Ausstellung enthält Beiträge von Robert Beer, Sanjeev Maharjan, Sangeeta Thapa und den KuratorInnen. Der Katalogteil wurde zum größten Teil von den KünstlerInnen selbst verfasst. Beteiligte KünstlerInnen: Lain Singh Bangdel, Lok Chitrakar, Asha Dangol, Chandra Shyam Dangol, Pramila Giri, Hit Man Gurung, Koshal Hamal, Manish Harijan, Kabi Raj Lama, Mekh Limbu, Lachhiman Maharjan, Sanjeev Maharjan, Sunita Maharjan, Kiran Manandhar, Manuj Babu Mishra, Sheelasha Rajbhandari, Ashmina Ranjit, Ajit Kumar Sah, Seema Sharma Shah, Shashi Bikram Shah, Uma Shankar Shah, Anil Shahi, Rabindra Shakya, Rajan Shakya, Siddhi Muni Shakya, Surendra Man Shakya, Ang Tsherin Sherpa, Soshana, Gopal Kalapremi Shrestha, Laxman Shrestha, Samundra Man Singh Shrestha, Udaya Charan Shrestha, Sunil Sigdel, Birendra Pratap Singh, S. C. Suman, Erina Tamrakar, Mukti Singh Thapa, Ragini Upadhyay Grela sowie die Maithil Künstlerinnen aus Janakpur.
Weltmuseum Wien Heldenplatz 1010 Wien
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Reisebericht / Geschichte
Eine Zivilisation, die sich selbst zerstörte Chichén Itzá - die berühmte Ruinenstätte der Maya-Zivilisation
Apocalypto: die erste Assoziation - Seit 2006 ist das Besteigen von El Castillo verboten
Adeline Lorraine Schiller Black (80) aus San Diego war, für ihr Alter, ziemlich vital und machte häufig Rafting-Touren und Bergwanderungen. Sie verbrachte Weihnachten mit ihrer Familie in Mexiko, die nach drei Wochen Urlaub entschloss, am letzten Tag vor der Rückreise, am 5. Januar 2006, Chichén Itzá, die berühmte Ruinenstätte der Maya-Zivilisation auf der Halbinsel Yucatán, zu besuchen. Adeline stieg erfolgreich die 91 Treppen der Zentralpyramide El Castillo hoch. Jedoch war der Abstieg über die steile Treppe genau zu Mittag, bei Temperaturen, die hier auch im Januar höllisch sind, keinesfalls einfach. Irgendwo bei der 46. Treppe rutschte Adeline aus, versuchte dabei sich an dem Seil, das der Reiseleiter hielt, festzuhalten, schaffte das jedoch nicht und fiel die Treppe vor den Augen der entsetzten Familienmitglieder und der anderen Touristen von einer Höhe von 18 Metern hinunter. Die Bereitschaftssanitäter vor Ort reagierten sofort, die Verletzungen waren aber so schwer, dass die ältere Dame vier Stunden nach dem Fall den Verletzungen erlag. Für die Besitzer von Chichén Itzá (der Staat kaufte diesen Ort erst 2010) war es der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und so wurde das Besteigen der Pyramiden unverzüglich verboten. Die lokale 48
Der Charm des kolonialen Mexikos: Eingang in die Hazienda Chichén Itzá
Bei einer Online-Abstimmung wurde Chichén Itzá in die Top 7 gewählt, gemeinsam mit der Felsenstadt Petra in Jordanien, der Chinesischen Mauer, dem Colosseum in Rom, dem Taj Mahal in Indien, Machu Picchu in Peru und der Christusstatue in Rio. Von allen sieben habe ich nur zwei noch nicht besucht: Petra und Machu Picchu. Bevölkerung gab an, das wäre nur der Auslöser gewesen, da wegen der Beschädigung der Felsen von El Castillo, durch Kerben und Graffitis, der Druck seitens der Fachleute schon seit Jahren groß war, sodass das Besteigen verboten werden sollte.
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Am 1. Mai, genau zu Mittag, kamen wir am Komplex Chichén Itzá an. Die Sonne brannte unerträglich und alle suchten Schutz im Schatten der Bäume oder der großen schwarzen Sonnenschirme, die, wie es schien, die Wärme nur noch
mehr anzogen. Schon ein Blick auf die imposante El Castillo-Pyramide und ihre steilen Treppen ließ das Blut in den Adern gefrieren, obwohl ich 19 Jahre zuvor problemlos auf den Gipfel der Sonnenpyramide in Teotihuacán bei Mexiko-Stadt stieg. Wenn Frida Kahlo auf eine viel weniger steile Treppe dieser Pyramide mit einem verletzten Bein und in der Gesellschaft von Lav Trotsky (eine Szene aus dem Film Frida) steigen konnte, wieso sollte das für mich, gesund und munter wie ich war, ein Problem sein. Auf die Sonnenpyramide ist es noch immer gestattet hochzusteigen. Kommen wir zurück zu Chichén Itzá, offiziell einem der sieben neuen Weltwunder. Bei einer Online-Abstimmung 2001 wurde Chichén Itzá in die Top 7 gewählt, gemeinsam mit der Felsenstadt Petra in Jordanien, der Chinesischen Mauer, dem Colosseum in Rom, dem Taj Mahal in Indien, Machu Picchu in Peru und der Christusstatue in Rio. Von allen sieben habe ich nur zwei noch nicht besucht: Petra und Machu Picchu. Chichén Itzá wurde um das Jahr 600 gebaut und der Niedergang der Zivilisation begann einige Jahrhunderte vor der Ankunft der Spanier. Mel Gibson nutzte am Anfang des Films Apocalypto - der bei der Ankunft dort die erste Assoziation war - ein Zitat, das sich auf das Römische Reich bezog: „Eine überragende Kultur kann nicht von außen her erobert werden, so lange sie sich nicht von innen her selbst zerstört hat.“ Obwohl unser Reiseleiter beim Erwähnen des Films Apocalypto wütend abwinkte und Mel Gibson einen Rassisten nannte, ist es Tatsache, dass die Maya-Zivilisation ihre dekadente Phase noch vor der Ankunft der spanischen Eroberer erreichte, was denen wiederum die Eroberung um einiges erleichterte. Noch bevor die Spanier ankamen, war Chichén Itzá verlasssen. Die Pyramiden, Heiligenstätten und Observatorien waren mit einer dichten tropischen Vegetation bewachsen, ähnlich wie Angkor Wat in Kambodscha.
Text: Robert Coban
Der fatale Steinreifen: Der Kapitän des Verliererteams wurde enthauptet
Mitte des 16. Jahrhunderts, um das Jahr 1540, wurde in der Nähe der verlassenen mayanischen Stadt eine Hazienda gebaut, von der aus die Rinderzucht geleitet wurde. Das Gebäude wurde mit Steinen aus den Tempeln von Chichén Itzá gebaut, deren Teile auf der westlichen Seite der Hazienda, die heute ein Luxushotel ist, zu sehen sind. Die Hazienda und das Gelände, wie auch Chichén Itzá, kaufte 1894 der US-amerikanische Vizekonsul in Mexiko Edward Herbert Thompson. 1910 machte er öffentlich, dass er dort ein Hotel errichten möchte, gab diese Idee dann aber vermutlich wegen der Mexikanischen Revolution (1910–1920) auf. Mit Hilfe der Carnegie Institution for Science begann Thompson 1923 mit den ersten offiziellen Ausgrabungen der Ruinen der Zivilisation auf diesem Gebiet. Der einheimische Journalist und Fotograf Francisco Gómez Rul überzeugte den Gouverneur von Yucatán, einen Weg von Merida bis Chichén Itzá zu bauen und veröffentlichte den ersten diesem Ort gewidmeten Reiseführer, um Touristen anzuziehen. Sein Schwiegersohn Fernando Barbachano Peon, ein Pionier der Tourismusindustrie in Mexiko, fing damit an, die Besichtigung von Chichén Itzá bei Passagieren des Kreuzfahrtschiffes Ward Line zu bewerben, die in der Stadt Progreso, an der Küste von Yucatán, von Bord gingen. Peon überzeugte sie davon, sieben Tage auf Yucatán zu verbringen, um dann ins nächste Schiff zu steigen. Am Anfang waren nicht viele an dieser – wie es damals schien – bizarren Tour interessiert. Die Anzahl der Besucher stieg jedoch von Jahr zu Jahr. Im Jahr 1926 beschuldigte die mexikanische Regierung Thompson des Diebstahls von archeologischen Schätzen auf diesem Gebiet und
Ein Karsttrichter mit eiskaltem Wasser Baden im Cenote Ik Kil
Wie bei meinem ersten Besuch vor 19 Jahren hinterlieSS Mexiko den Eindruck des perfekten Reiseziels, denn es hat einfach alles: Kultur, Geschichte, groSSe Städte, Ruinen von alten Zivilisationen, Natur, SpaSS, exotisches Essen und Getränke… nahm ihm die Hazienda und das Land drumherum weg. Er verließ Mexiko und kam nie wieder zurück. 1935 starb er und der Oberste Gerichtshof Mexikos fällte das Urteil, dass Thompson gegen keine Gesetze verstieß, also wurde die Hazienda mit Chichén Itzá an seine Erben zurückgegeben, die sie wiederum bald an Fernando Peon verkauften. Er verwandelte sie mit seiner Ehefrau Carmen in ein Familienhotel. Seine Urenkel leiten das Hotel noch heute, während das Grundstück, auf dem sich die Ausgrabungen befinden, 2010 vom Staat gekauft wurde. Besonders beeindruckend ist der Spielplatz (Great Ball Court), auf dem man einst in Teams versuchte, einen Ball aus rohem Naturkautschuk in den steinernen Reifen des gegnerischen Teams zu werfen. Der Kapitän des Verliererteams wurde am Ende des Spieles
enthauptet, wovon Reliefs auf den Wänden zeugen. Hier befindet sich auch die Plattform des Schädels – steinerne Schädel, die für zahlreiche mexikanische Folklorelemente charakteristisch sind. Während wir auf den Fahrer warteten, der uns zum Baden zu einem Cenote in der Nähe fahren sollte, weckte ein Buch mit dem Titel Begebenheiten auf einer Reise in Yucatán von John Lloyd Stephens in einem kleinen Souvenirladen meine Aufmerksamkeit. Dieser US-amerikanische Forscher und Diplomat besichtigte 1841 die gesamte Halbinsel Yucatán auf der Suche nach Ruinen der mayanischen Zivilisation, die zu seiner Zeit mit dichter Vegetation bewachsen und vor den Augen der Öffentlichkeit versteckt waren. Sein Buch stellt ein spannendes Zeugnis dieser Zeit dar.
Mit tropischer Vegetation bewachsen: Die Pyramide El Castillo auf einer Illustration aus der Mitte des 19. Jahrhunderts
Am interessantesten waren die Beschreibungen von Chichén Itzá und Tulum, den Ruinen der MayaZivilisation, die zu dieser Zeit völlig überwachsen waren. Zur gleichen Zeit besuchte unter dem Einfluss von Lloyd Stephens auch der erste Europäer, der Chichén Itzá erforschte, die Halbinsel. Es handelte sich um den österreichischen Baron Emanuel von Friedrichsthal, der an diesem Ort auch die ersten Daguerreotypien (die frühere Version eines Fotos) der mayanischen Zivilisationsruinen machte. Der Baron Emanuel von Friedrichsthal war auch für seine Reisen durch Serbien und Griechenland bekannt, wo er bedeutende botanische Forschungen tätigte, die er später auch veröffentlichte. Während seiner Reise durch Mexiko 1841 erkrankte er an Malaria und starb ein Jahr später in Wien. Die ersten Fotos von Chichén Itzá schoss 1857 der französische Forscher Désiré Charnay, der auch durch Lloyd Stephens dazu inspiriert wurde, Mexiko zu bereisen. Während ich Stephens' Buch las, näherten wir uns dem Cenote Ik Kil, einem der zahlreichen Karsttrichter auf Yucatán, die heute viele Touristen anziehen, die nach den stundenlangen Wanderungen in der Sonne ein eiskaltes Bad nehmen. Ein Sprung ins von Lianen umgebene Wasser gibt dem Reisenden die finale Satisfaktion und ein erstklassiges ApocalyptoFeeling. Ein Schluck Sol-Bier mit einem Stück Zitrone und danach zurück nach Cancún. Wie bei meinem ersten Besuch vor 19 Jahren hinterließ Mexiko den Eindruck des perfekten Reiseziels, denn es hat einfach alles: Kultur, Geschichte, große Städte, Ruinen von alten Zivilisationen, Natur, Spaß, exotisches Essen und Getränke... Bei einem Kaffee sprachen wir mit dem mexikanischen Botschafter in Belgrad ein paar Tage vor der Reise darüber, warum sein Land neben all den Problemen und Schwierigkeiten die 15. größte Wirtschaftsmacht der Welt und die 2. größte Lateinamerikas (gleich nach Brasilien) ist. Menschen, die niemals in Mexiko waren, haben meist Vorurteile von sympathischen pummeligen Mariachis mit Sombreros und Schurrbärten bis zu skrupellosen Drogenbossen. Wenn sie die Wurzeln der mexikanischen Kultur sehen und sich von der Macht und Organisation ihrer Gesellschaft und Wirtschaft überzeugen lassen, wird ihnen klar, dass die Wahrheit nicht immer dem entspricht, was wir in Serien und Filmen sehen. 49
Wienerstaatsoper
Maurice Béjart
THE KABUKI
Gastspiel des Tokyo Ballet Ballett 02, 03 und 04 Juli 2019
Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Foto: Kiyonori Hasegawa Beziehungen zwischen Japan und Österreich ist das Tokyo Ballet an der Wiener Staatsoper zu Gast. „In diesem Stück sieht sich das Ballett, eine symbolische Kunstform, um das Kabuki bereichert, eine Kunstform, die ein Ritual ist, in dem der Mythos in das Alltagsleben hineinwirkt, es transzendiert, es sublimiert und uns dadurch vermittels der Ausführenden als Medium von unserer existenziellen Angst befreit. Die Zeit existiert nicht mehr länger; wir alle sind Ronins, Waisen der Zeit“, schrieb der Choreograph Maurice Béjart zu seinem Werk The Kabuki, das seit seiner Kreation für das Tokyo Ballet als eine Hommage an die japanische Kultur und bestechende Verbindung zwischen europäischem klassischem Tanz und asiatischer Traditionen gilt.
Giuseppe Verdi
LA TRAVIATA
Oper 04, 07, 10 und 20 September 2019
Die schöne Kurtisane Violetta Valéry lebt am Rande der bürgerlichen Gesellschaft: begehrt, aber auch verrufen. Foto Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn Der wahren Liebe hat sie abgeschworen – bis sie Alfredo trifft, der sie aus ganzem Herzen liebt. Doch die todkranke Violetta muss mit ihm brechen, um – durch seinen Vater gedrängt – den guten Ruf seiner Familie zu schützen. Verarmt, körperlich und seelisch gebrochen siecht sie dahin: die Rückkehr Alfredos und die Einsicht seines Vaters können sie nicht mehr retten …
Jacques Offenbach
LES CONTES D‘HOFFMANN ORSPIEL 05, 08, 11 und 15 September 2019
Der Dichter Hoffmann sitzt an seinem Schreibtisch. Die Geister von Wein und Bier erscheinen und lösen sich auf. Hoffmanns Muse tritt auf und schwört, dass sie ihn vor den Gefahren der Liebe beschützen will. Sie wird sich in Nicklausse verwandeln, einen jungen Studenten, der Hoffmann begleiten soll. Stadtrat Lindorf fängt Andreas ab, den Abgesandten der schönen Opernsängerin Stella, die an diesem Abend in Don Giovanni aufritt. Lindorf besticht Andreas, damit ihm dieser ein an Hoffmann gerichtetes Billett Stellas überlässt. Der Brief ist eine Liebeserklärung an den Dichter und enthält außerdem den Schlüssel zu ihrer Garderobe. Der alte, aber mächtige Lindorf hat vor, Hoffmann an diesem Abend seine Geliebte abspenstig zu machen….
Foto Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn
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Giuseppe Verdi
DON CARLO (ITAL.)
Im Kloster von San Yuste legte Kaiser Karl V., der mächtigste Herrscher der Welt, einst die Insignien seiner Macht nieder, um, verborgen vor der Welt, sein Leben in der Einsamkeit geistlicher Meditation zu beschließen. 06, 09 und 12. September 2019
Don Carlo gedenkt im Kloster von San Yuste der glücklichen Stunden, Foto Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn die er in Fontainebleau mit Elisabeth, der ihm verlobten Braut, verbrachte, die nun als Gemahlin seines Vaters seine Stiefmutter und Königin ist. Der Marquis von Posa, eben aus den flandrischen Provinzen zurückgekehrt, findet seinen Jugendfreund in tiefer Verzweiflung. Er überzeugt ihn von seiner Pflicht, als Retter des bedrohten Volkes nach Flandern zu gehen. Philipp und Elisabeth betreten das Kloster, um am Grabmal des vermeintlich gestorbenen Kaisers zu beten. In einem Garten unweit des Klosters unterhält die Prinzessin Eboli das Gefolge der Hofdamen durch ein maurisches Lied. Als die Königin erscheint, wird ihr der Marquis von Posa gemeldet. Dem Marquis gelingt es im Gespräch, der Königin heimlich eine Nachricht von Carlo zu überreichen und für ihn um Audienz zu bitten. Prinzessin Eboli hofft auf die Liebe des Infanten. Allein mit der Königin kann Carlo seine leidenschaftlichen Gefühle nicht länger verbergen…
Giuseppe Verdi
IL TROVATORE
Oper 19, 22 und 25 September 2019 Spanien im Bürgerkrieg: Graf Luna und Manrico kämpfen auf unterschiedlichen Seiten. Gleichzeitig sind sie Gegner im Kampf um das Herz von Leonora, die ihrerseits Manrico liebt. Über Foto Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn allen schwebt eine schreckliche Vergangenheit: Einst hatte Azucena (die vermeintliche Mutter Manricos) den Bruder von Graf Luna ins Feuer geworfen. In Wahrheit aber hatte sie in einer Verwirrung ihr eigenes Kind getötet – und Lunas Bruder an Kindesstatt angenommen. Als Manrico gefangen wird und hingerichtet werden soll, bietet sich Leonora Luna als Preis für die Freiheit Manricos an. Allerdings nimmt sie Gift, um ihrem Schicksal an Lunas Seite zu entgehen. Luna befielt daraufhin den Tod Manricos. Von Azucena muss er erfahren, dass Manrico sein leiblicher Bruder war, den Azucena als Sohn aufgezogen hatte ...
SOLISTENKONZERT ELISABETH KULMAN LA FEMME C‘EST MOI
Von zärtlicher Liebe bis zu leidenschaftlichen Mordgelüsten
Konzert Multi-Genre Music Show 17 September 2019 Raus aus der Schublade. In ihrer Multi-Genre-Musikshow LA FEMME C’EST MOI sprengt die gefeierte Opernsängerin Elisabeth Kulman lustvoll die Grenzen des Klassikgenres und begeistert mit den vielschichtigen Facetten ihres Könnens. Das Beste aus Oper und klassischem Liedgesang, raffiniert kombiniert mit Hits von den Beatles bis Michael Jackson, interpretiert von einer der führenden Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit.
Foto Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn
Wiener Oper
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Manuel Legris nach Louis Mérante u.a.
SYLVIA
Ballett 13, 14, 18und 20 September 2019 Die Namen von Louis Mérante, Léo Staats, Serge Lifar, Albert Aveline und Lycette Darsonval stehen repräsentativ für die französische Traditionslinie des Balletts „Sylvia“, der sich auch Manuel Legris in besonderer Weise verbunden fühlt. Seine Neufassung, die zugleich seine zweite abendfüllende Choreographie für das Wiener Staatsballett ist, setzt vor allem auf Möglichkeiten zur tänzerischen Entfaltung und gibt damit auch pittoresken Momenten, die wieder von Luisa Spinatelli detailreich ausgestattet werden, breiten Foto Wiener Staatsoper GmbH / Ashley Taylor Raum. 1876 uraufgeführt, zählt das Werk seitdem vor allem auch musikalisch zu den herausragenden Balletten des 19. Jahrhunderts. Diana, die Göttin der Jagd, sieht in Sylvia – die durch die Liebe zur Jagd und ein Keuschheitsgelübde an sie gebunden ist –ein Doppelbild von sich selbst. Die Göttin ist dennoch aufgewühlt. Plötzlich sieht sie nicht mehr Sylvia vor ihren Augen, sondern Endymion, diesen besessenen Liebhaber. Den, den sie für immer einschlafen ließ, um ihn als jungen und schönen Mann betrachten zu können, ohne jemals ihr Gelübde zu brechen. Diana versucht, sich wieder zu fassen, aber Endymion steht da vor ihr und folgt seiner Leidenschaft … Die Göttin gibt sich hin! Aber bald holt sie der Hörnerklang erbarmungslos zurück in die Wirklichkeit. Den Göttern sei Dank, denn vor ihren Augen ist wieder Sylvia! Diana ergreift ihren Bogen: Möge die Jagd beginnen.
Gaetano Donizetti
L‘ELISIR D‘AMORE
Oper 21 und 24 September 2019 Der mittellose Nemorino liebt die vermögende Adina. Um seine Chancen zu erhöhen, erwirbt er beim Wunderarzt Dulcamara ein „Liebeselixier“ (in Wahrheit Bordeauxwein). Seine Attraktivität wird allerdings durch etwas anderes gesteigert: eine unerwartete Erbschaft. Doch mit oder ohne Elixier, Wein und Erbschaft: es stellt sich heraus, dass Adina Nemorino liebt. Einem Happy End steht nichts mehr im Wege! Adina, Gutspächterin in einem eher abgelegenen Dorf, ist jung, reich - und belesen. Der mittellose Nemorino bewundert sie. Foto Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn Den Landleuten trägt sie eine rührende Version der Geschichte von Tristan und Isolde vor, findet sie aber reichlich komisch: Tristan, von Isolde ungeliebt, erhält von einem Wundermann einen Liebestrank, durch dessen Zauber Isoldens Herz bezwungen wird. Adina ist froh, dass es derlei Tränke nicht mehr gibt. Nemorino, der sie - obwohl er nicht erhört wird - innig liebt, hat aufmerksam zugehört. Sergeant Belcore rückt ein und bezieht mit seinen Soldaten Quartier. Adina gegenüber gibt er sich galant, fordert aber gleich auch ihre Liebe. Die kapriziöse Adina lässt sich indes nicht so leicht gewinnen. Nemorino gelingt es, neuerlich zu beteuern, wie sehr er Adina liebe. Sie jedoch weist ihn zurück, sagt, frei und ungebunden bleiben zu wollen. Da trifft unter einigem Aufhebens Dulcamara ein, der sich als weithin berühmter Wunderdoktor ausgibt und seine Mittel gegen alle nur erdenklichen Leiden anpreist. Die Landleute lassen sich beschwatzen. Schließlich fragt Nemorino den Quacksalber, ob er auch einen Liebestrank mit sich führe.
William Forsythe , Hans van Manen , Jiří Kylián
FORSYTHE | VAN MANEN | KYLIÁN
Ballett 26, 28 und 30 September 2019 Als Jiří Kylián 1978, damals künstlerischer Leiter des Nederlands Dans Theater, seine „Psalmensymphonie“ vorstellte, gab dies zugleich Anstoß für die gesamte weitere Entwicklung dieses Ensembles und die Choreographie hat sich den Ruf eines frühen Meisterwerkes, das den Tanz in all seinen Facetten feiert und doch eigenwillige Wege geht, bis heute erhalten. Ebenfalls als eine „Ode an das Ballett“ entstand 1984 William Forsythes „Artifact“, dessen Kernmomente 20 Jahre später von ihm zur gleichnamigen Suite verdichtet wurden. Mit den „Trois Gnossiennes“ (1982) und „Solo“ (1997) von Hans van Manen stehen zwei weitere Werke auf dem Spielplan, die Rückschlüsse auf die stilistischen Entwicklungen bzw. Wandlungen der jeweiligen . Choreographen zulassen.
Foto Wiener Staatsoper GmbH / Ashley Taylor
Foto Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn
Richard Strauss
SALOME
Oper 27 September / 01 und 04 Oktober 2019 Die heranwachsende Salome verliebt sich in den eingekerkerten und sittenstrengen Propheten Jochanaan, der sie jedoch zurückweist. Als sie vor ihrem lüsternen Stiefvater König Herodes tanzt, verspricht dieser ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Von Jochanaans abweisender Haltung aufs Äußerste gereizt, fordert sie von Herodes den Kopf des Propheten. Schweren Herzens erfüllt der an sein Versprechen gebundene König ihr den Wunsch – und befielt, von Grauen erfasst, den Tod Salomes. „Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen, fesseln und in den Kerker werfen lassen wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, die er zur Frau genommen hatte. Denn Johannes hatte dem Herodes vorgehalten: ‚Es ist dir nicht erlaubt, deines Bruders Frau zu haben. Das trug ihm Herodias nach. Sie wollte ihn aus dem Weg schaffen, aber sie konnte es nicht: denn Herodes hatte Scheu vor Johannes. Er kannte ihn als einen gerechten und heiligen Mann und nahm ihn in Schutz. Wenn er ihn hörte, wurde er sehr verlegen, aber dennoch hörte er ihn gern. Da kam ein gelegener Tag. Herodes gab an seinem Geburtstag seinen Fürsten, den Hauptleuten und den Vornehmen Galiläas ein Festmahl...“ (Markus, Kapitel VI, Vers 17-21)…
Foto Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn
Giacomo Puccini
LA BOHÈME
Oper 29 September / 03 und 07 Oktober 2019 Vier junge Künstler schlagen sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Da tritt die Liebe in Person der Näherin Mimì in das Leben des Dichters Rodolfo. Doch das Glück ist getrübt: Mimì ist schwer krank. Rodolfo forciert die Trennung, um ihr ein Leben jenseits der Armut zu ermöglichen. Monate später kommen die beiden wieder zusammen: Noch einmal darf die sterbende Mimì für wenige Augenblicke das Glück der Liebe erleben. In der Mansarde: Der Weihnachtsabend in der von vier jungen Künstlern bewohnten armseligen Mansarde wird sich kaum von anderen Abenden unterscheiden: Marcel arbeitet an einem Gemälde, Rudolf, Dichter und Schriftsteller, blickt über die Dächer von Paris. Sie haben kein Geld, sie frieren und sind doch guten Muts. Ein Bündel Manuskripte heizt den Ofen nur für Augenblicke. Colline, seines Zeichens Philosoph, kommt unverrichteter Dinge nach Hause - das Leihhaus war geschlossen. Aber der vierte, Schaunard, der Musiker, hat mehr Glück. Er erzählt, keiner hört zu - die mitgebrachten Lebensmittel versprechen ein frohes Fest. Schaunard aber will es anders - am Weihnachtsabend wird ausgegangen. Noch droht Gefahr: Der Hausbesitzer klopft und verlangt die Miete. Ein Glas Wein und die Freundlichkeit der Künstler lassen ihn in die Falle stolpern; zwinkernd spricht er von einem Liebesabenteuer, Grund genug für die Freunde, ihm mit gut gespielter moralischer Entrüstung die Tür zu weisen…
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K ALENDER & NEWS KONZERTANT
ELISABETH - Konzertante Aufführung Open Air Schloss Schönbrunn / Ehrenhof Schönbrunner Schloßstraße 47 / Wien1130 05.07.2019 – 20:00 Uhr 06.07.2019 – 20:30 Uhr
Die internationale VBW-Erfolgsproduktion ELISABETH aus der Feder des Erfolgsduos Michael Kunze & Sylvester Levay wird am 5. und 6. Juli 2019 als ganz großes Konzerterlebnis der Extra-Klasse im Ehrenhof des Schloss Schönbrunn gezeigt. Die berühmte historische Kulisse bietet für die konzertante Version des Musicals, das die dramatische und berührende Geschichte über Leben, Wirken und Leiden von Kaiserin Elisabeth von Österreich erzählt, ein würdiges und einmaliges Ambiente. Mit hochkarätigen Solisten und Ensemble, begleitet vom Orchester der Vereinigten Bühnen Wien in großer Besetzung darf sich das Publikum auf einen der Veranstaltungshöhepunkte des Jahres 2019 freuen. Die konzertante Fassung des erfolgreichsten deutschsprachigen Musicals aller Zeiten wird erstmalig am Original-Schauplatz ergreifend in Szene gesetzt.
MUSICAL
CATS Der Welterfolg ab Herbst im Ronacher RonacherSeilerstätte 9 / Wien1010 ab September 2019 Premiere: Freitag, 20.09.2019 CATS - EINE LEGENDE KEHRT ZURÜCK Das erfolgreichste Musical aller Zeiten ab Herbst 2019 im Ronacher Die Vereinigten Bühnen Wien zeigen das weltberühmte Musical in einer neuen Version der Originalproduktion in deutscher Sprache ab Herbst im Ronacher. Ein weltweites Phänomen Unmittelbar nach der Uraufführung in London trat CATS einen Siegeszug rund um den gesamten Globus an, der so beispiellos war, dass er die gesamte Musicalwelt revolutionierte. Das legendäre Stück wurde mit allen wichtigen Theaterpreisen, u.a. sieben „Tony® Awards“ - darunter als „Bestes Musical“ - sowie drei „Olivier Awards“, drei „Drama Desk Awards“, einem „Evening Standard Award“ u.v.m. ausgezeichnet. Über 73 Millionen BesucherInnen – und die Erfolgsgeschichte geht weiter Weltweit haben bisher über 73 Millionen Menschen in 30 Ländern und 16 Sprachen dieses außergewöhnlich faszinierende Musical gesehen. Die deutschsprachige Erstaufführung
fand damals direkt nach London und New York in Wien statt und lief sieben Jahre lang ohne Unterbrechung. Und der Erfolg reißt nicht ab: Erst kürzlich begeisterten Neuproduktionen von CATS in London und New York das Publikum. Die Premiere der lang erwarteten HollywoodVerfilmung ist für Dezember 2019 angekündigt. Tanz, Magie, Mystik und Grammy-prämierte Musik Atemberaubender Tanz, legendäre Kostüme, ein magisches Bühnenbild, Grammy-prämierte und mitreißende Musik machen CATS zu einem unvergesslichen Erlebnis. Natürlich erwartet das Publikum auch der berührende Welt-Hit „Memory“ („Erinnerung“), der mittlerweile von insgesamt mehr als 150 weltbekannten Künstlerinnen und Künstlern (u.a. Barbra Streisand und Céline Dion) gesungen wurde. Ein magischer Theaterabend für die gesamte Familie.
Die Tagebücher von John Rabe
Oper von Tang Jianping 09. und 10. Juli 2019 im RONACHER „Die Tagebücher von John Rabe“ ist ein berührendes Stück chinesischer Zeitgeschichte. Das Werk steht für universellen Humanismus und ist Ausdruck tiefer Dankbarkeit für die Rettung hunderttausender chinesischer Zivilisten während des Japanisch-Chinesischen Krieges 1937/38 durch eine kleine Gruppe internationaler Einwohner Nankings, allen voran der deutsche Geschäftsmann John Rabe. Das Jiangsu Centre for Performing Arts präsentiert „Die Tagebücher von John Rabe“ erstmals auf Europa-Tournee. „Die Stärke der Oper liegt in der Partitur von Tang Jianping, die mit subtilen Zitaten von Bach echte emotionale Tiefe besitzt.“ (Financial Times)
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Symphonieorchester der Jiangsu Performing Arts Group Suzhou Symphonieorchester Chor- und Tanzensemble der Jiangsu Performing Arts Group Musikalische Leitung: Xu Zhong Regie: Mo Zhou Chinesische Oper in 2 Akten mit deutschen Übertiteln Dauer: 19.30Uhr – 22.15Uhr (25 Minuten Pause nach dem 1. Akt)
Wiener Konterthaus
Lothringerstraße 20 / 1030 Wien www.konzerthaus.at
Foto: Hannu Lintu © Veikko Kähkönen
Finnish Radio Symphony Orchestra
Grubinger / Lintu
Sonntag 29 September 2019 19:30 Uhr Großer Saal Episode de la vie d‘un artiste Einer aus der Garde des »finnischen Dirigentenwunders« wird Berlioz’ orchestralen Liebestraum und Höllenritt an der Spitze des Finnischen Radiosymphonieorchesters entfachen: dessen Chefdirigent Hannu Lintu, einer der Schüler des legendären Dirigierlehrers Jorma Panula. Davor gehört die Bühne dem Fabelwesen aus der Percussion-Welt: Martin Grubinger wird die Erstaufführung des neuen Schlagwerkkonzerts von Fazıl Say bestreiten, jenem wundervollen Rhapsoden aus der Türkei mit den modernen Mythen in seiner Musik.
WE ARE MUSICAL
Musicalfest im Ronacher am 14. September von 12.30 – 17.00 Uhr In diesem Jahr öffnet das Ronacher seine Türen: Die Vereinigten Bühnen Wien laden Sie herzlich zu einem exklusiven Nachmittag am Samstag, den 14. September 2019 im Ronacher mit vielen Attraktionen und einem spannenden Unterhaltungsprogramm ein. Sie sehen noch vor der Premiere am 20. September erste Ausschnitte aus dem internationalen Musicalerfolg CATS. Auf einer Open-Air Bühne präsentieren unsere Musicalstars die schönsten Musicalhits aus VBW Produktionen. Schminkspaß erleben die Jüngsten mit unseren Maskenbildnern beim Kinderschminken, bei den Tanz-Workshops studieren Sie mit unseren Dance-Captains bekannte Musical-Choreographien ein und erleben Musical hautnah. Erfahren Sie wie viel (Hand-) Arbeit hinter einer Musical-Aufführung wirklich steckt und beobachten Sie MaskenbildnerInnen hautnah bei ihrem Handwerk. Beim Orchesterworkshop lernen Sie Instrumente näher kennen. Vor dem Theater erwartet BesucherInnen heuer wieder ein Souvenir-Flohmarkt. Um Ihnen einen sicheren Zutritt und entspannten Aufenthalt in unserem Theater garantieren zu können, waren auch heuer wieder kostenlose Zählkarten erhältlich ( Details zur Anmeldung folgen). Detailliertes Programm und Infos folgen!
Elīna Garanča © Gregor Hohenberg / DG
Elīna Garanča
Montag 16September 2019
19:30 – ca. 21:30 Uhr Großer Saal Elīna Garanča Vor eineinhalb Jahren gab Elīna Garanča an der Pariser Opéra Bastille ihr mit Spannung erwartetes Debüt als Prinzessin Eboli in Giuseppe Verdis »Don Carlos«. Was sie »aus den Auftritten der Eboli macht«, berichtete begeistert »Der Standard«, »ist von der offensiven Verführerin bis zur Selbstanklage umwerfend. Nach ihrer letzten Arie tobt der 2.700-Plätze-Saal.« Beide Arien der Eboli präsentiert Elīna Garanča nun auch im Rahmen ihres Gala-Auftritts im Wiener Konzerthaus. Einen Ausflug in den packenden italienischen Verismo unternimmt sie dazwischen mit der Arie der Adriana Lecouvreur (aus Francesco Cileas gleichnamiger Oper), in der die französische Theaterdiva zu einer raffinierten Mischung aus Understatement, Laszivität und Berechnung ansetzt. Begleitet wird die Mezzosopranistin vom Wiener KammerOrchester unter der musikalischen Leitung ihres Ehemannes Karel Mark Chichon, der zudem eine Anzahl an wirkungsvollen Opern-Vor- und Zwischenspielen dirigieren wird. Mit ihm hat Garanča unlängst eine CD aufgenommen, deren Programm vom südlichen Flair Gran Canarias und dem Meer inspiriert ist. Aus diesem ausgesprochen sinnlichen und zündenden Repertoire hat Elīna Garanča nun einige Highlights für den zweiten Teil des Abends ausgewählt. Darunter finden sich Klassiker wie die glutvolle Zarzuela- Arie »No puede ser« von Pablo Sorozábal oder eine zarte musikalische Kostbarkeit aus der Feder der Tango-Legende Carlos Gardel: Das von wundervollem Sentiment erfüllte Titellied aus dessen Film »El día que me quieras – Der Tag, an dem du mich lieben wirst«.
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Wiener Stadthalle
Roland-Rainer-Platz 1, 1150 Wien www.stadthalle.com
K ALENDER & NEWS
Ariana Grande Sweetener World Tour
Wiener Stadthalle, Halle D Di, 03.09.2019 Multi-Platin-Künstlerin Ariana Grande kommt mit Sweetener World Tour nach Europa. 2019 live in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit ihrer kraftvollen Stimme und ihrem außergewöhnlichen Vocal-Range gilt Ariana Grande als eine der erfolgreichsten PopKünstlerinnen der heutigen Zeit. Drei Platin-Alben, mehr als 18 Milliarden Streams, vier Grammy-Nominierungen sowie 8 Hits in den Top 10 der Billboard Hot 100 – und das alles mit gerade einmal 25 Jahren. Im September und Oktober 2019 kommt Ariana Grande im Rahmen ihrer Sweetener World Tour dann endlich nach Europa und macht am 03. September 2019 Halt in Wien.
Bon Jovi
17. & 19. Juli, Wien & Klagenfurt Eine der größten Rockbands geht 2019 auf große Stadiontour: Im Juli kommen Bon Jovi mit ihrem aktuellen Album „This House Is Not For Sale“ ins Wiener Ernst-Happel-Stadion und ins Wörthersee Stadion in Klagenfurt
Cher Here we go again – Tour 2019
P!NK
24. Juli, ErnstHappel-Stadion Wien Get the Party started: P!NK kommt im Rahmen ihrer „Beautiful Trauma World Tour“ 2019 ins Wiener Ernst-Happel-Stadion. Als Special Guests werden Vance Joy & KidCutUp mit dabei sein
Metallica
16. August, ErnstHappel-Stadion Wien Die legendären Heavy Metaller gehen endlich wieder auf Tournee und treten auch live im Wiener Ernst Happel Stadion auf. Als Special Guests werden Ghost und Bokassa mit von der Partie sei
Rammstein
22. – 23. August, Ernst-HappelStadion Wien Parallel zum Erscheinen ihres bisher unbetitelten neuen Albums (Frühjahr 2019) spielen Rammstein die erste Stadiontournee ihrer Geschichte. Im August gastiert die Kult-Band gleich zwei Mal live im ausverkauften Ernst Happel Stadion!
Andreas Gabalier
31. August, Ernst-Happel-Stadion Wien Volks- Rock’n’Roller Andreas Gabalier feiert sein 10-jähriges Jubiläum mit einer Mega-Stadionshow in Wien. Nur wenige Tage zuvor (am 24.08.) lädt der „Mountain Man“ übrigens wieder zum legendären Heimspiel im Planai-Stadion in Schladming.
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Alice Cooper
Wiener Stadthalle, Halle D Mo, 07.10.2019 Ihre erste Österreich-Show nach über 15 Jahren! Die legendäre Cher hat heute ihre Tour für 2019 bestätigt und kommt damit nach über 15 Jahren wieder live nach Österreich! Die multitalentierte, mit Oscar, Emmy und Grammy ausgezeichnete Ikone wird auf ihrer Here We Go Again Tour ihre Fans hierzulande am 07. Oktober 2019 in der Wiener Stadthalle begeistern!
Wiener Stadthalle, Halle D Mo, 16.09.2019 Die Bühne ist das Element des Pfarrersohns aus Detroit, der mit künstlichem Blut, Live-Enthauptungen, Monstern, Riesenspinnen und weiteren groß inszenierten Schockeffekten die Fans bereits seit Jahrzehnten schaudern lässt.
Michael Bublé - Tour 2019 Don’t believe the rumors
Wiener Stadthalle, Halle D Sa, 21.09.2019 Der Weltstar und Grammy Award-Gewinner kommt am 21. September 2019 in die Wiener Stadthalle. Tickets sind mit 6 Stück pro Käufer limitiert! Der weltweit gefeierte Superstar Michael Bublé kommt 2019 mit seinem lang ersehnten, achten Studioalbum (“love”), welches am 16. November 2018 erscheint, wieder nach Europa und in die Wiener Stadthalle. Damit beendet der mehrfache Grammyund Echo-Gewinner seine zweijährige Pause, in der er sich vollständig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und ganz auf seine Familie konzentriert hat.
David Hasselhoff
Do, 10.10.2019 Wiener Stadthalle, Halle D „Freedom! The journey continues tour” 2019 The Hoff hat seinen Fans bereits das erste Geschenk zum Weihnachtsfest unter den Baum gelegt: 2019 wird er auf große Konzerttour gehen. David Hasselhoff: „Als Amerikaner mit starken deutschen Wurzeln macht es mir immer wieder besonderen Spaß vor meinen deutschsprachigen Fans zu singen.“
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Juli 2019 | Ausgabe Nr. 5 | Preis: Gratis
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das war der Life baLL 2019
der grösste Aids-chArity-event, zum 26. mAl in Wien
Trumps GambiT Allein gegen Alle
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DEr slowEnischE präsiDEnT boruT pahor bei der Feier zum nAtionAlFeiertAg der republik sloWenien in Wien
wir Müssen darauf besTehen, dass aLLe Länder die aToMwaffen aufgeben s.e. rAFAel mAriAno grossi, botschAFter Argentiniens in österreich - intervieW
EinE ZivilisaTion, die sich selbst zerstörte
Chichén Itzá - die berühmte Ruinenstätte der Maya-Zivilisation
Prinzessin Maha Chakri sirindhorn von ThaiLand in wien
AnlAss: 150 JAhre FreundschAFt zWischen thAilAnd und österreich
La grande beLezza ExporTprEis 2019: beeindruckende leistungen heimischer Exporteure ausgezeichnet
im blute geboren
KrisE in china
Das Imperium der Drachen schlägt zurück
Ein Tagebuch über Mailand und den Comer See
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