Konzertmagazin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

Page 1

2016 The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Die Abonnements und alle Bremer Konzerte Subscriptions and all concerts in Bremen

»Lieben Sie Brahms?« Paavo Järvi im Interview

»Do you love Brahms?« A conversation with Paavo Järvi

Nachwuchs als Chance

Die neue Orchesterakademie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

Opportunity knocks

The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen is sharing its expertise in an orchestra academy Partner der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen



Konzerte in Bremen 2016 Concerts in Bremen 2016

Mit Saalplan Gl ocke und Preisen auf Seite 3435

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen wird unterst端tzt von


Foto: Julia Baier

Dear EnglishSpeaking Friends,

on the following pages you will find details about our concerts­›at home‹ in Bremen. For reasons of space, there is no English translation of this section, but the dates, programs, conductors, and soloists are self-explanatory, so you will understand the most important information without a translation. We have provided translations of the explanatory texts for the concerts and the biographies of the participating­artists for you on our website: www.kammerphilharmonie.com There is also an English translation of each of the topical­ accounts and the background information about The ­Deutsche Kammerphilharmonie Bremen in the second ­section of this magazine. The Bremen concerts are nearly sold-out as subscription­ series. But if you are coming to Bremen, please contact our Customer Service at +49 (0)421 32 19 19 or via the internet at www.kammerphilharmonie.com for ­remaining tickets. We hope you will enjoy reading and – naturally – that you enjoy the concerts of your Deutsche Kammerphilharmonie Bremen.

2 Concerts in Bremen 2016


Grußwort von Bürgermeister Dr. Carsten Sieling

Liebe Musikfreundinnen, liebe Musikfreunde, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen bereichert das kulturelle Leben der Stadt Bremen mit ihren anspruchsvollen Konzerten. Durch ihre vielen Auszeichnungen und weltweit stattfindenden Gastspiele und Tourneen ist sie zu einem wichtigen Botschafter Bremens geworden. Dieses Leistungsniveau zu erreichen und zu halten, erfordert von allen Beteiligten sehr viel Einsatz. Umso bemerkenswerter ist es, dass sich die Musikerinnen und ­Musiker darüber hinaus für die Menschen in ihrer Stadt, vor allem für Kinder und Jugendliche, engagieren und diesen im Bereich kulturelle Bildung ein umfangreiches Angebot unterbreiten. An ihrem Probendomizil, der Gesamtschule Bremen-Ost, führen sie die Schülerinnen und Schüler mit Musikunterricht und gemeinsamen Projekten wie der Stadtteil-Oper an Kunst und Kultur heran und erschließen ihnen so eine sinnvolle Freizeitgestaltung, die frei ist von kommerziellen Interessen. Diese einzigartige Vermittlungsarbeit erregt weltweite Aufmerksamkeit, weil sie einen wirksamen Beitrag leistet, die Lebens­bedingungen der Menschen zu verbessern. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Auch die Förderung besonders begabter junger Musikerinnen und Musiker liegt dem Orchester am Herzen: Im April 2015 hat Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen eigens eine Akademie gegründet, die ausgewählten Nachwuchskräften hilft, sich auf ­verändernde Arbeitsbedingungen im 21. Jahrhundert vorzubereiten. Ich freue mich auf eine spannende Konzertsaison und wünsche dem neuen Brahms-Zyklus viel Erfolg. Ihr Bürgermeister

Dr. Carsten Sieling Präsident des Senats und Kultursenator

Grußwort 3


Foto: Nicolaj Lund | NDR

In Bremen auf 94,4 Informationen und Frequenzen unter ndr.de/ndrkultur

Hรถren und genieร en 13146_kultur_AZ_kammerphil_HB_14.indd 1

22.09.14 11:52


Foto: Julia Baier

Grußwort von Albert Schmitt

Auftakt

Liebe Freundinnen und Freunde der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, 2016 verspricht ein ganz besonderes Konzertjahr zu ­werden. Die Musikwelt blickt gleich aus mehreren Gründen­ gespannt nach Bremen. Da ist zum einen ›das‹ neue Projekt: Es hat ›einen Moment‹ gedauert, bis Paavo Järvi und seine Bremer Musikerinnen und Musiker sich darauf ­verständigt haben, welches Repertoire dem Welt­ erfolg des ­Bremer Beethoven und dem nicht minder Auf­ sehen erregenden Bremer Schumann nachfolgen könnte. Jetzt ist die mit Spannung erwartete Entscheidung gefallen­ and the winner is: Johannes Brahms! Die symphonischen Werke des Meisters aus ­Hamburg, des vielleicht hanseatischsten unter all den ­Großen stellen die Herausforderung dar, der sich ›das Dream Team aus Bremen‹ (Hamburger Abendblatt) als nächstes stellen möchte. Und wieder wird es darum gehen, das Unerhörte hörbar zu machen, zu belegen, dass mehr darin steckt als jahrzehntelange Konzertroutine uns glauben machen möchte. Und wieder werden sie gemeinsam tiefer graben, als das im Konzertbetrieb üblich ist und daher wird das Brahms-Projekt auch nicht nach Wochen oder Monaten beendet sein, sondern nach heutiger Planung in 2019.

Dann sind da die Projekte in Schule (GSO) und Stadtteil (Osterholz-Tenever), die unter dem Dach des von den Musikern initiierten Zukunftslabors weltweit immer mehr Beachtung finden. Nachdem die BBC darüber berichtete, hat sich die Kunde wie ein Lauffeuer über den Erdball verbreitet und Anfragen zu diesem Teil unserer­ Arbeit flattern uns aus Spanien, Japan, Kolumbien, Brasi­lien und jetzt auch aus dem Mutterland der musi­­­ka­ lischen Bildungsarbeit, aus England, auf den Tisch. Die Kraft, die die klassische Musik für die ­Ent­wicklung­­­einer Gesellschaft haben kann, ist hier in Bremen­ von den Musikerinnen und Musikern der Deutschen­­K ammerphilharmonie entdeckt und entfesselt worden­. Und last but not least ist der ›Sommer in Lesmona‹ Jahr für Jahr attraktiver geworden. Wenn man die Familie in Bremen besucht, dann tut man das am liebsten, »wenn Lesmona ist«. Dann kommt man aus Singapur genauso wie aus Arkansas, aus Stade wie aus Dortmund. Und weil das inzwischen so ein schöner bremischer Brauch ist, wird der ›Sommer in Lesmona‹ in diesem Jahr ganz einfach ­bremisch. Wir freuen uns darauf, dass Sie uns durch dieses aufregende und vielfältige Konzertjahr begleiten, uns in­spirieren und unterstützen und uns dabei helfen, Bremen­ auch künftig für den Rest der Welt attraktiv zu halten. Es grüßt Sie herzlich Ihre Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Albert Schmitt, Managing Director

Grußwort 5


Die Bremer Konzerte 2016 im Überblick

Konzertkalender Januar

Der Ka rtenvor verkauf für die Abonne startet a mentkonzerte m 04. Ja nuar 20 16 * * mit Au snahm

Februar

e der So nderkon zerte

1. Premieren-Abonnementkonzert Mi. 13. Januar 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 1. Hanse-Abonnement II-Konzert Do. 14. Januar 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

1. Highlight-Abonnementkonzert Do. 04. Februar 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 1. Hanse-Abonnement I-Konzert Fr. 05. Februar 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Neue Flexibilität

Neue Schritte, bekanntes Phänomen

Dirigent Trevor Pinnock Klavier Maria João Pires

Klavier und Dirigent Lars Vogt Violoncello Tanja Tetzlaff

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn Seite 11

Werke von Leoš Janáček, Robert Schumann, Wolfgang Amadeus Mozart

Benefizkonzert Sa. 30. Januar 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Do. 11. Februar 2016 | 19.30 Uhr, Leer, Kreismusikschule Fr. 12. Februar 2016 | 20.00 Uhr, Die ›KammerPhilharmonie‹, Gesamtschule Bremen-Ost (GSO)

›gemeinsam für das Glück von morgen‹ Dirigent Tung-Chieh Chuang Tenor Benedikt Kristjánsson Horn Tillmann Höfs Viola Silas Zschocke Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Antonio Rosetti, Benjamin Britten Benefizkonzert zur Förderung von Nachwuchs­ musikern und der Musikausbildung in Bremen In Zusammenarbeit mit dem Verein Kunst fördert Kunst e.V. Seite 22

Tickets ab sofort

6 Konzertkalender

Seite 12

1. Kammerkonzert Werke von Johannes Brahms

Seite 25


März

Mai

2. Premieren-Abonnementkonzert Sa. 12. März 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Wiedersehen mit Premiere Dirigent Joshua Weilerstein Violine Jaime Laredo Violoncello Sharon Robinson Werke von György Ligeti, André Previn, Felix Mendelssohn Bartholdy

Der Bremer Beethoven – ungebrochen beliebt Seite 13

April Do. 07. April 2016 | 19.30 Uhr, Leer, Kreismusikschule Fr. 08. April 2016 | 20.00 Uhr, Die ›KammerPhilharmonie‹, Gesamtschule Bremen-Ost (GSO) Sa. 09. April 2016 | 20.00 Uhr, Fischerhude, Buthmanns Hof So. 10. April 2016 | 11.00 Uhr, Bremen, KITO

2. Kammerkonzert Werke von Johannes Brahms

3. Premieren-Abonnementkonzert Mi. 04. Mai 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 2. Highlight-Abonnementkonzert Do. 05. Mai 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 2. Hanse-Abonnement I-Konzert Sa. 07. Mai 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Dirigent Paavo Järvi Violine Florian Donderer Werke von Erkki-Sven Tüür, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven Seite 15 4. Premieren-Abonnementkonzert Fr. 20. Mai 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Neue Saiten-Politur Dirigent Alexandre Bloch Harfe Xavier de Maistre

Seite 25

2. Hanse-Abonnement II-Konzert Do. 21. April 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Toshio Hosokawa, Anton von Webern, Ludwig van Beethoven

Seite 16

Debüt mit Monolith Dirigent Josep Pons Violine Sarah Christian Werke von Nino Rota, Arnold Schönberg, Jean Sibelius Seite 14

Konzertkalender 7


Konzertkalender Die Bremer Konzerte 2016 im Überblick

Juni

August

Do. 02. Juni 2016 | 20.00 Uhr, Jacobs University Bremen Fr. 03. Juni 2016 | 19.30 Uhr, Die ›KammerPhilharmonie‹, Gesamtschule Bremen-Ost (GSO)

12. - 14. August 2016, Bremen-Lesum, Knoops Park

Akademie-Konzert

Das Klassik-Sommer-Freiluft-Vergnügen

Kammerkonzert der Akademisten

5. Premieren-Abonnementkonzert Do. 16. Juni 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 3. Highlight-Abonnementkonzert Fr. 17. Juni 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

English Gentleman-Power

Sommer in Lesmona – pur Seite 27

September Do. 01. September 2016 | 20.00 Uhr, Leer, Kreismusikschule Fr. 02. September 2016 | 19.30 Uhr, Die ›KammerPhilharmonie‹, Gesamtschule Bremen-Ost (GSO) Sa. 03. September 2016 | 18.00 Uhr, Schönebeck, ­Heimatmuseum Schloss Schönebeck

Dirigent Sir Roger Norrington Sopran Christina Landshamer Mezzosopran Marie-Claude Chappuis Tenor Julian Prégardien Bariton Tobias Berndt RIAS Kammerchor

3. Kammerkonzert

Werke von Johann Sebastian Bach, Joseph Haydn, Georg Friedrich Händel Seite 17

6. Premieren-Abonnementkonzert Do. 22. September 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 4. Highlight-Abonnementkonzert Sa. 24. September 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Werke von Heinrich von Herzogenberg, Johannes Brahms

Seite 25

Ungewöhnlich ideenreich Violoncello und Leitung Steven Isserlis Konzertmeister und Leitung Florian Donderer Werke von Joseph Haydn, Luigi Boccherini,  Carl Philipp Emanuel Bach

8 Konzertkalender

Seite 19


Dezember

Oktober Sonderkonzert Fr. 21. Oktober 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Tastenzauber

Fr. 09. Dezember 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

5. Highlight-Abonnementkonzert

Sa. 10. Dezember 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

3. Hanse-Abonnement II-Konzert

Dirigent Paavo Järvi Klavier Lang Lang Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms

8. Premieren-Abonnementkonzert

So. 11. Dezember 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Legende sucht Glück Seite 23

Tickets ab 14.12.2015 November 7. Premieren-Abonnementkonzert Di. 01. November 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 3. Hanse-Abonnement I-Konzert Mi. 02. November 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Großer Geiger – ganz ohne Allüren Violine und Leitung Christian Tetzlaff Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Arnold Schönberg, Joseph Haydn, Felix Mendelssohn Bartholdy Seite 20

Dirigent Paavo Järvi Klavier Menahem Pressler Werke von Erkki-Sven Tüür, Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms Seite 21

Mi. 14. Dezember 2016 | 20.00 Uhr, Die ›KammerPhilharmonie‹, Gesamtschule Bremen-Ost (GSO) Do. 15. Dezember 2016 | 19.30 Uhr, Leer, Kreismusikschule Fr. 16. Dezember 2016 | 19.15 Uhr, KulturBühne, GS Mittelstraße Sa. 17. Dezember 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, KITO

4. Kammerkonzert Werke von Francis Poulenc, Camille Saint-Saëns, Johannes Brahms Seite 25

Konzertkalender 9


WEIL JEDES WORT DEN BLICK ERWEITERT Wo erfahre ich all die Fakten, die zwischen den Zeilen stehen? In meiner Zeitung steht, was die ganze Wahrheit braucht. Weil sie unabh채ngig berichtet und Hintergr체nde aufdeckt. Gedruckt und digital.


Foto: Peer Lindgreen

1. Premieren-Abonnementkonzert Mi. 13. Januar 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 1. Hanse-Abonnement II-Konzert Do. 14. Januar 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre zu ›La Clemenza di Tito‹ KV 621 Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert Nr. 27 B-Dur KV 595 Joseph Haydn Sinfonie Nr. 92 G-Dur Hob I:92 ›Oxford‹

Foto: Felix Broede

Neue Flexibilität

Dirigent Trevor Pinnock Klavier Maria João Pires

Geht das überhaupt? Der Mann der Alten Musik und die Pianistin, die die Romantik so sehr liebt? Klar geht das! Gemeinsam waren beide schon ­mehrfach bei der Deutschen Kammerphilharmonie zu Gast, zuletzt erst im Herbst 2015. Vor 20 Jahren wäre ein solches Aufeinandertreffen noch ­heikel gewesen. Doch inzwischen sind die Nestoren des historisch informierten Musizierens wie Ton Koopman, Sir John Eliot Gardiner oder eben Trevor ­Pinnock längst heimisch geworden als Leiter von Orchestern, die auf modernen Instrumenten spielen. Gleichzeitig zeigen sich viele Solisten flexibler. So hat auch Maria João Pires auf historischen Flügeln gespielt, etwa Beethoven auf einem der französischen Érard-Flügel. Pinnock wiederum ist seinen Wurzeln, dem Barock und der Klassik, bis heute treu geblieben, auch wenn er sich mittlerweile bis zur Musik von Gustav Mahler vorgetastet hat. Ihr aktuelles Bremer Programm haben Dirigent und Pianistin mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn ganz klassisch gewählt.

Konzerte 11


Foto: Giorgia Bertazzi

1. Highlight-Abonnementkonzert Do. 04. Februar 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 1. Hanse-Abonnement I-Konzert Fr. 05. Februar 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Foto: Giorgia Bertazzi

Neue Schritte, bekanntes Phänomen Leoš Janáček Concertino für Klavier, Bläser und Streicher Robert Schumann Klavierkonzert a-Moll op. 54 Leoš Janáček Pohádka für Violoncello und Klavier Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 ›Prager‹

Klavier und Dirigent Lars Vogt Violoncello Tanja Tetzlaff

Die Kette der Ruhmreichen reicht von Daniel Barenboim über Murray Perahia bis zu Sir András Schiff: Pianisten, die eines Tages – mitten in einer erfolgreichen Solistenkarriere – zu dirigieren begonnen haben. Nun also auch Lars Vogt! Schon mehrfach hat er diesen Schritt gewagt, etwa bei seinem ­K ammermusikfestival ›Spannungen‹ in Heimbach. Dort sind Mitglieder der Kammerphilharmonie wie Florian ­Donderer, Ulrich König oder Stefan Rapp seit vielen Jahren Teil der Festival­familie. Dazu gehört auch die Solocellistin Tanja Tetzlaff. Mit Lars Vogt ist Tanja Tetzlaff schon in unzähligen gemein­ samen Konzerten aufgetreten. Genauso gehört Lars Vogt seit vielen Jahren zu den engsten musikalischen Freunden der Kammerphil­harmonie. Zuletzt war er mit den Klavierkonzerten am Brahms-Projekt mit ­Paavo Järvi in Tokio und New York mit großem Erfolg beteiligt. Nun wagen Lars Vogt, Tanja Tetzlaff und die Kammerphilhar­monie etwas Ungewöhnliches: Sie paaren das Orchesterrepertoire mit der Kammermusik. Leoš Janáčeks ›Concertino‹ für Klavier und sechs Solisten sowie sein ›Pohádka‹ für Cello und Klavier bilden einen spannenden Kontrast zu den ungleich größer besetzten Werken von Schumann und Mozart. 12 Konzerte


Foto: Felix Broede

2. Premieren-Abonnementkonzert Sa. 12. März 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Dirigent Joshua Weilerstein Violine Jaime Laredo Violoncello Sharon Robinson

Foto: Christian Steiner

György Ligeti Concert Românesc André Previn Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester (Deutsche Erstaufführung) Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 ›Italienische‹

Foto: Christian Steiner

Wiedersehen mit Premiere

Es ist vierzig Jahre her: Ein damals noch recht junger Geiger wird von einem der größten Pianisten zum musikalischen Pas de deux eingeladen. Inzwischen zählt die Einspielung der Bach-Sonaten mit Glenn Gould und Geiger ­Jaime Laredo zu den Klassikern der Aufnahmegeschichte. Mehr als fünf Jahrzehnte währt inzwischen die erfolgreiche Karriere des bolivianischen Geigers, Bratschers und Dirigenten Jaime Laredo, der vor rund 20 Jahren erstmals mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen aufgetreten ist – open air in der Hollywood Bowl, im Rahmen der ersten großen US-Tournee des damals frisch in Bremen sesshaft gewordenen Orchesters. Nun kommt es zum längst fälligen Wieder­ sehen – und das mit einer mehr­fachen Premiere. Sharon Robinson und Joshua Weilerstein geben ihr Debüt bei der Kammer­philharmonie, und auch das ­Programm verrät mit einer deutschen Erstauf­führung den Mut zu neuen Wegen. Das Doppelkonzert von André Previn ­w urde 2014 vom Cincinnati Symphony Orchestra unter der Leitung von Louis Langrée – auch bei der Kammerphilharmonie bestens bekannt – uraufgeführt. Langrée ist als Musical Director in ­Cincinatti Nachfolger von Paavo Järvi, der das Orchester zehn Jahre geleitet hat. Konzerte 13


Foto: Josep Pons

2. Hanse-Abonnement II-Konzert Do. 21. April 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Foto: Georg Thum

Debüt mit Monolith Nino Rota Tänze aus ›Il gattopardo – Ballabili‹ (Suite per orchestra piccola) Arnold Schönberg Kammersinfonie Nr. 1 op. 9 Jean Sibelius Violinkonzert d-Moll op. 47

Dirigent Josep Pons Violine Sarah Christian

Sie liebt Mozart außerordentlich und macht aus dieser Zuneigung auch kein Geheimnis. Kein Wunder, schließlich feiert sie am selben Tag Geburtstag wie er. Und auch ihre musikalischen Anfänge führen in die Stadt, in der auch Mozarts familiäre Wurzeln liegen: nach Augsburg. Zu Salzburg hat sie ebenfalls eine besondere Affinität, denn dort hat sie studiert. Inzwischen jedoch haben sich Sarah ­Christians Lebensschwerpunkte gen Norden verlagert: Sie ist ­A ssistentin bei ihrer Professorin Antje Weithaas in Berlin und seit Sommer 2015 Konzert­meisterin bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, mit der sie nun erstmals solistisch auftritt. Nicht mit Mozart, dafür mit dem KonzertMonolithen des Nordens, dem Violinkonzert von Jean Sibelius. Mit dem ­K ata­lanen Josep Pons, der derzeit das Gran Teatre del Liceu in Barcelona leitet, weiß sie einen Dirigenten an ihrer Seite, der schon auf mehrere erfolgreiche ­Projekte mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen zurückschauen kann.

14 Konzerte


Foto: Julia Baier

3. Premieren-Abonnementkonzert Mi. 04. Mai 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 2. Highlight-Abonnementkonzert Do. 05. Mai 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 2. Hanse-Abonnement I-Konzert Sa. 07. Mai 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Foto: Giorgia Bertazzi

Der Bremer Beethoven – ungebrochen beliebt Erkki-Sven Tüür ›L’ombra della croce‹ Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 ›Eroica‹

Dirigent Paavo Järvi Violine Florian Donderer

Ein Ruck ging erst durch Deutschland, dann durch Japan und schließlich durch die ganze musikalische Welt bis nach New York und São Paulo, als im Herbst 2006 Paavo Järvi und Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ihre erste gemeinsame Einspielung mit Musik von Ludwig van Beethoven ­präsentierten. Eine neue Zeitrechnung der Beethoven-Interpretation hatte begonnen – und wirkt bis heute so nachhaltig, dass regelmäßig neue Konzert­a nfragen aus dem­ In- und Ausland eintreffen. Nach einer bewussten Auszeit kommt mit der ­›Eroica‹ nun auch wieder eine der Beethoven-Sinfonien in der Glocke zur Auf­führung. Dazu gibt es Musik von Erkki-Sven Tüür. Denn Paavo Järvi setzt seine Serie mit je einem Werk aus seiner estnischen Heimat bei all ­seinen Bremer ­Konzerten fort. Als Solist ist der langjährige Konzert­meister des Orchesters, ­Florian Donderer, zu erleben. Neben seiner Tätigkeit bei der ­K ammerphilharmonie ist Florian ­Donderer international als Dirigent, Solist, Konzertmeister und ­K ammermusiker tätig. Seit der Gründung des Järvi­ Festivals in Pärnu, Estland, hat Paavo Järvi Florian Donderer als Konzertmeister des dortigen Festivalorchesters aus estnischen und internationalen Musikern eingeladen. Konzerte 15


Foto: Sebastian Ene

4. Premieren-Abonnementkonzert Fr. 20. Mai 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Foto: Marco Borggreve

Neue Saiten-Politur Felix Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre zu ›Ein Sommernachtstraum‹ op. 61 Toshio Hosokawa ›Aeolus‹ (Harfenkonzert) Anton von Webern Sinfonie Nr. 1 op. 21 Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 ›Pastorale‹

Dirigent Alexandre Bloch Harfe Xavier de Maistre

Er hat seinem Instrument neuen Glanz verliehen, er hat die Harfe aus der Klischee-Ecke herausgeholt und sie wieder fest als eigenständiges Konzertinstrument etabliert. »Sie soll klingen wie ein Orchester, transparent, farbig, ­f üllig.« Der Franzose Xavier de Maistre kündigte seine Festanstellung bei den Wiener Philharmonikern und wählte das Risiko: Eine Solistenkarriere als ­Harfenist! Was anfangs mit bangen Blicken begleitet wurde, hat sich längst als internationale Erfolgsgeschichte entpuppt, zumal de Maistres Repertoire so munter sprudelt wie eine Quelle. Er begleitet prominente Sänger bei Liederabenden, er setzt auf Wiederentdeckungen längst vergessener Stücke, er spielt Bearbeitungen, etwa von Klavierkonzerten Mozarts oder Haydns, und er ­widmet sich Neuer Musik. Dazu zählt das Harfenkonzert des Japaners Toshio Hosokawa, das 2014 uraufgeführt wurde und nun in Bremen zu hören sein wird. Xavier de Maistre und der Dirigent Alexandre Bloch geben gleichzeitig ihren Einstand bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

16 Konzerte


Foto: Manfred Esser

5. Premieren-Abonnementkonzert Do. 16. Juni 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 3. Highlight-Abonnementkonzert Fr. 17. Juni 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Foto: Marco Borggreve Foto: Marco Borggreve

Dirigent Sir Roger Norrington Sopran Christina Landshamer Mezzosopran Marie-Claude Chappuis Tenor Julian Prégardien Bariton Tobias Berndt RIAS Kammerchor

Foto: B. Kossok

Johann Sebastian Bach ›Sanctus‹ D-Dur aus der Messe h-Moll BWV 232 (Frühfassung) Joseph Haydn Messe B-Dur Hob.XXII:14 ›Harmonie‹ Georg Friedrich Händel ›Ode for St. Cecilia’s Day‹ HWV 76

Foto: Jo Simoes

English Gentleman-Power

Foto: Matthias Heyde

Und kein bisschen müde! Im Gegenteil. Sir Roger Norrington sprüht selbst mit über 80 Jahren vor Energie. Das wissen auch die Kammerphilhar­ moniker sehr zu schätzen, die den englischen Dirigenten, der 1997 als Knight Bachelor geadelt wurde, immer wieder gern am Pult begrüßen. Sein oberstes Arbeitsethos lautet: »Dem Orchester Freude und Selbstvertrauen vermitteln.« Das merkt man ihm an, egal mit welchen Programmen er auftritt. Doch hinter allem Elan lauert stets eine Mischung aus Gelassenheit und Bescheidenheit: »Es ist nicht meine Aufgabe, die Musik zu verändern.« Also möchte er sie so ­ehrlich, so ungeschminkt wie möglich aufführen. Mit dem RIAS Kammerchor ist Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen bereits 2008 beim Leipziger Bachfest mit Bachs h-Moll-Messe aufgetreten, ebenfalls unter Norringtons ­L eitung. Das Sanctus daraus bildet nun den Auftakt zu Haydns ›Harmonie‹Messe und Händels ›Ode for St. Cecilia’s Day‹.

Konzerte 17


Alle gsanfra gen unter: 0421-32 6048 www.ev ent-loca tionbremen .de Buchun

Romantik erleben PLATZ FÜR BIS ZU 350 PERSONEN

SEPARATE GESELLSCHAFTSRÄUME FÜR 16 ODER 24 PERSONEN

SEEHAUS: PLATZ FÜR BIS ZU 70 PERSONEN

EXKLUSIVRESERVIERUNGEN MÖGLICH

SAISON-MENÜS BARBECUES ARRANGEMENTS KOHL UND PINKEL

HOCHZEITEN FIRMENFEIERN LOUNGE-EVENTS

Bürgerpark 1 | 28209 Bremen T. 0421 69 63 860 | F. 0421 21 99 81 Geöffnet ab 12 Uhr | Montag ist Ruhetag www.meierei-bremen.de 0181502_Anzeige_Konzertmagazin_RZ.indd 1

09.11.15 17:35


Foto: Manfred Esser

6. Premieren-Abonnementkonzert Do. 22. September 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 4. Highlight-Abonnementkonzert Sa. 24. September 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Ungewöhnlich ideenreich Foto: Giorgia Bertazzi

Premieren-Abonnementkonzert: Joseph Haydn Ouvertüre zu ›L’isola disabitata‹ Hob. XXVIII:9 Luigi Boccherini Cellokonzert Nr. 7 G-Dur G.480 Joseph Haydn Cellokonzert C-Dur Hob. VIIb:1 Luigi Boccherini Sinfonie Nr. 6 d-Moll op. 12/4 G.506 ›La casa del diavolo‹ Highlight-Abonnementkonzert: Joseph Haydn Sinfonie Nr. 7 C-Dur Hob. I:7 ›Le Midi‹ Carl Philipp Emanuel Bach Cellokonzert A-Dur Wq 172 Joseph Haydn Cellokonzert D-Dur Hob. VIIb:2 Carl Philipp Emanuel Bach Sinfonie Nr. 1 D-Dur Wq 183/1

Violoncello und Leitung Steven Isserlis Konzertmeister und Leitung Florian Donderer Das englische Musikmagazin ›Strings‹ nennt ihn ein ›Original‹. Zu Recht! Er ist ein famoser Künstler und herrlich unberechenbar in seiner Art zu musizieren. Er hat unglaublich viele Ideen, was sich in seinen Interpreta­ tionen und in seinen Programmen niederschlägt. Die Verbindung des Cellisten und Autors Isserlis zur Kammerphilharmonie reicht weit zurück und ist auch durch eine CD- und DVD-Einspielung von Schumanns Cellokonzert unter der Leitung von Christoph Eschenbach aus dem Bremer Bunker Valentin dokumentiert. 2016 wird man erneut zusammenkommen – mit einem höchst bemerkenswerten Programm. Denn in den beiden Konzerten wird Isserlis gleich vier verschiedene Cellokonzerte interpretieren. Das ›Rahmenprogramm‹ liefert Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ohne Dirigent unter der bewährten Leitung von Konzertmeister Florian Donderer.

Konzerte 19


Foto: Giorgia Bertazzi

7. Premieren-Abonnementkonzert Di. 01. November 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 3. Hanse-Abonnement I-Konzert Mi. 02. November 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Großer Geiger – ganz ohne Allüren Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216 Arnold Schönberg ›Verklärte Nacht‹ op. 4 (Fassung von 1943) Joseph Haydn Sinfonie Nr. 80 d-Moll Hob. I:80 Felix Mendelssohn Bartholdy Violinkonzert e-Moll op. 64

Violine und Leitung Christian Tetzlaff

»Bei ihm vereinen sich Intellekt und Leidenschaft – und das ohne j­ egliche Allüren.« Der ›Sir‹ adelt den Geiger. Aufrichtig bewundernd spricht Sir Simon Rattle über Christian Tetzlaff, der 2016 seinen 50. Geburtstag feiert und seit langem zu den bedeutendsten Geigern der Welt zählt. Dabei hat er nie das mediale Rampenlicht gesucht, sondern stets seiner Sprache, der Musik, den Vorzug gegeben. Doch seine Sprache ist ungeheuer vielseitig. Sein Repertoire reicht von Bach bis zu Neuer Musik, es schließt zahlreiche Entdeckungen ein und erstreckt sich über alle Genres. Den runden Geburtstag feiert er mit einer großen Tournee zusammen mit der Deutschen Kammerphil­harmonie ­Bremen. Es ist ein besonderes Zeichen gegenseitigen Vertrauens und gegen­ seitiger Wertschätzung, wenn Christian Tetzlaff sich für die Orchesterwerke – wieder einmal – bei den Kammerphilharmonikern einreiht und die Aufführungen als Konzertmeister leitet. Bei einer gemeinsamen Südamerika-Tournee 2011 lobte dazu die brasilianische Zeitung ›O Estado de S. Paulo‹: ­»seine Musikalität ist einmalig, ob er die Gruppe der 36 Musiker leitet oder als Solist auftritt.«

20 Konzerte


Foto: Julia Baier

8. Premieren-Abonnementkonzert Fr. 09. Dezember 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 5. Highlight-Abonnementkonzert Sa. 10. Dezember 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke 3. Hanse-Abonnement II-Konzert So. 11. Dezember 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Foto: Harald Hoffmann_Decca

Legende sucht Glück Erkki-Sven Tüür ›Lighthouse‹ Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur KV 488 Johannes Brahms Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90

Dirigent Paavo Järvi Klavier Menahem Pressler

Vorsicht bei abgedroschenen Begriffen! Doch bei ihm darf man wirklich von einer musikalischen Legende zu Lebzeiten sprechen. Er ist Unikum und Multitalent, ein Tausendsassa! Menahem Pressler, in Magdeburg geboren, lange in den USA beheimatet, war mehr als 50 Jahre lang der führende Kopf des Beaux Arts Trio, eines der herausragendsten Kammermusikensembles im 20. Jahr­ hundert. Im hohen Alter intensivierte er dann seine Solokarriere, debütierte u.a. 2014 als Neunzigjähriger bei den Berliner Philharmonikern. Ständig auf der Suche nach dem »Ausdruck, der dich bezaubert«, und nach dem, was er »Glück« nennt, arbeitet Pressler nun erstmals mit der Deutschen Kammer­phil­harmonie Bremen zusammen. Auf dem Programm steht Mozarts beliebtes A-Dur-Klavierkonzert, das er zusammen mit Paavo Järvi bereits auch mit dem Orchestre de Paris aufgeführt hat. Mozarts Musik verkörpert für Pressler diese Suche nach »Glück«. Wenn er Mozart spielt, zeigen sich darin Presslers ganze Keckheit und Seele, seine Wachheit und sein Lernhunger, seine Verschmitztheit und Hingabe. Daneben widmet sich Paavo Järvi erneut seinem Landsmann Erkki-Sven Tüür, und er setzt seinen Brahms-Zyklus im Bremer Abonnement fort. Konzerte 21


Foto: Harald Hoffmann

Benefizkonzert Sa. 30. Januar 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Tickets ab sofort

Foto: Andreas Labes

›gemeinsam für das Glück von morgen‹ Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre zu ›Le Nozze di Figaro‹ KV 492 Antonio Rosetti Violakonzert G-Dur Benjamin Britten Serenade für Tenor, Horn und Streicher op. 31 Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550

Foto: Dörte Ebermann

Dirigent Tung-Chieh Chuang Tenor Benedikt Kristjánsson Horn Tillmann Höfs Viola Silas Zschocke

Foto: David Ausserhofer

Es ist etwas ganz Besonderes, als junger Solist gemeinsam mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen auftreten zu dürfen. Beim Benefizkonzert ›gemeinsam für das Glück von morgen‹ bekommen bereits zum 4. Mal drei hochbegabte Nachwuchsmusiker diese Gelegenheit. Der Hornist Tillmann Höfs und der Bratschist Silas Zschocke sind Mitglieder des Bundesjugendorchesters und mehrfache Preisträger im Bundeswettbewerb ›Jugend musiziert‹. Sie haben beide als Jungstudenten während ihrer Schulzeit mit dem Instrumentalstudium begonnen und sind bereits mehrfach solistisch aufgetreten. Benedikt Kristjánsson aus Island hat in Berlin studiert und ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe. Er war als Solist in drei Produktionen der Berliner Staatsoper zu erleben sowie im Oktober 2015 als Ibn Sina in ›Sehnsucht nach Isfahan‹, der 6. Stadtteil-Oper der Deutschen Kammerphilharmonie ­Bremen. Die vielfältige Nachwuchsförderung liegt den Musikern der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem Verein ›Kunst fördert Kunst‹ sehr am Herzen. Der Erlös dieses Benefizkonzertes unterstützt die Realisierung der Stadtteil-Opern in Osterholz-Tenever. So lassen sich Hochbegabten- und Breitenförderung sowie soziales Engagement auf das Beste miteinander verbinden. 22 Konzerte


Foto: Julia Baier

Sonderkonzert Fr. 21. Oktober 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, Die Glocke

Tickets ab 14.12.2015

Foto: Harald Hoffmann – Sony Classical

Tastenzauber Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491 Johannes Brahms Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

Dirigent Paavo Järvi Klavier Lang Lang

Er ist ohne jeden Zweifel der Superstar des Klaviers unserer Tage. ­ öchte man den Pianisten Lang Lang mit einem Wort beschreiben, so ist es M ›Inspiration‹. Er inspiriert die Menschen im intimen Rahmen eines Klavierabends ebenso wie viele Tausende open air im Stadion zum Abschluss der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Rio de Janeiro zusammen mit Placido Domingo. Für das amerikanische Magazin ›Time‹ zählt er zu den 100 der weltweit ein­ flussreichsten Persönlichkeiten. Paavo Järvi und Lang Lang kennen sich bereits aus mehreren gemeinsamen Konzerten. Nun kommt der weltweit umjubelte ­Zau­berer auf den schwarzen und weißen Tasten erstmals zur Deutschen ­K ammerphilharmonie Bremen. Für diesen Konzertabend bringt er eines der beliebtesten Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart mit an die Weser. Paavo Järvi und seine Musiker geben daneben einen weiteren Einblick in ihr aktuelles, mit großer internatio­na­ler Aufmerksamkeit verfolgtes Brahms-­ Projekt.

Konzerte 23


Kammermusik

Brahms – zu zweit, zu dritt, zu viert, zu fünft und zu sechst Parallel zum sinfonischen Brahms-Projekt mit Paavo Järvi widmen sich auch die Kammerkonzerte im Jahr 2016 erneut den Werken von Johannes Brahms. Als Duo, Trio, Quartett, Quintett und Sextett interpretieren die Mit­ glieder der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, teils gemeinsam mit Mitgliedern der 2015 neu gegründeten Akademie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, großartige Kammermusikwerke. Auch weiterhin werden sich so die konzentrierte Beschäftigung der Orchester­ mitglieder mit sowohl der Sinfonik als auch der Kammermusik von Johannes Brahms gegenseitig befruchten und den Zuhörern besonders intensive und eindrückliche Hörer­lebnisse bescheren. Tiefgründig, vollendet, leidenschaftlich, berührend und teils fröhlich folkloristisch – bei alldem sind auch die Kammermusikwerke von Brahms trotz der kleinen

Preise: Preis 15,- € (erm. 10,- €) Abo für die 4 Kammerkonzerte in der ›Kammer-Philharmonie‹ Abo-Preis: 52,- € (erm. 32,- €)

24 Kammermusik

­ esetzung immer wieder von beinahe sinfonischem B Klang und Charakter. Unter dem vom Dichter Novalis­ inspirierten Motto ›Die Blaue Blume‹ stehen die ­K ammerkonzerte der ­Deutschen Kammerphil­harmonie Bremen über mehrere Jahre ganz im Zeichen der Romantik und der Verbindung von Natur, Mensch und Geist. Neben Johannes Brahms werden zwei seiner Zeit­genossen zu hören sein. Das ist zum einen der eben­ falls­ berühmte Camille Saint-Saëns und zum anderen Heinrich­ von ­Herzogenberg, der heute kaum bekannte enge Freund von Brahms. Neben den Kammermusik­ klassikern der Romantik haben unsere Musiker für Sie damit auch in diesem Jahr wieder ­Spannendes zum ­Entdecken ausgewählt. »… fern ab liegt mir alle Habsucht: aber die Blaue Blume sehn’ ich mich zu erblicken« (Novalis)

Karten für diese Konzerte erhalten Sie hier: Kunden-Service der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen Tel. 0421 – 32 19 19 Tickets: info@kammerphilharmonie.com

Foto: Jörg Sarbach

Kammermusiktermine 2016


1. Kammerkonzert

3. Kammerkonzert

Do. 11. Februar 2016 | 19.30 Uhr, Leer, Kreismusikschule Fr. 12. Februar 2016 | 20.00 Uhr, Die ›KammerPhilharmonie‹, Gesamtschule Bremen-Ost (GSO)

Do. 01. September 2016 | 19.30 Uhr, Leer, Kreismusikschule Fr. 02. September 2016 | 20.00 Uhr, Die ›KammerPhilharmonie‹, Gesamtschule Bremen-Ost (GSO) Sa. 03. September 2016 | 18.00 Uhr, Schönebeck, Heimatmuseum Schloss Schönebeck

TRIO DAVIDOFF: Violine Hozumi Murata, Violoncello Stephan Schrader, Klavier Momoko Murata Johannes Brahms Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 F-Dur op. 99 Johannes Brahms Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 A-Dur op. 100 Johannes Brahms Trio für Violine, Violoncello und Klavier Nr. 3 c-Moll op. 101

2. Kammerkonzert

Violine Beate Weis, Viola Jörg Assmann, Violoncello Marc Froncoux, Klavier Manfred Schmidt Heinrich von Herzogenberg Klavierquartett Nr. 1 e-Moll op. 75 Johannes Brahms Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60

4. Kammerkonzert

Do. 07. April 2016 | 19.30 Uhr, Leer, Kreismusikschule Fr. 08. April 2016 | 20.00 Uhr, Die ›KammerPhilharmonie‹, Gesamtschule Bremen-Ost (GSO) Sa. 09. April 2016 | 20.00 Uhr, Fischerhude, Buthmanns Hof So. 10. April 2016 | 11.00 Uhr, Bremen, KITO

Mi. 14. Dezember 2016 | 20.00 Uhr, Die ›KammerPhilharmonie‹, Gesamtschule Bremen-Ost (GSO) Do. 15. Dezember 2016 | 19.30 Uhr, Leer, Kreismusikschule Fr. 16. Dezember 2016 | 19.15 Uhr, Bassum, KulturBühne, GS Mittelstraße Sa. 17. Dezember 2016 | 20.00 Uhr, Bremen, KITO

Violine Sarah Christian, Violine Stefan Latzko, Viola Friederike Latzko, Viola Yuko Hara (Akademistin), Violoncello Tristan Cornut, Violoncello Nuala McKenna (Akademistin), Klavier Lilit Grigoryan

Oboe Ulrich König, Fagott Rie Koyama, Klavier Imani Kimiko

Johannes Brahms Streichsextett Nr. 2 G-Dur op. 36 Johannes Brahms Klavierquintett f-Moll op. 34

Bassum | KulturBühne Mittelstr. 4-12, 27211 Bassum Tickets: Kreissparkasse Syke | Geschäftsstelle Bassum Sulingerstr. 1, 27211 Bassum | Tel. 04241 – 933036 Tickets: bassum@ksk-syke.de Fischerhuder Hofkonzerte | Buthmanns Hof Im Krummen Ort 2 Tickets: info@fischerhuder-hofkonzerte.de KITO Alte Hafenstr. 30, 28757 Bremen Nordwest Ticket Tel. 0421 – 363636

Francis Poulenc Trio für Oboe, Fagott und Klavier FP 43 Camille Saint-Saëns Sonate für Fagott und Klavier G-Dur op. 168 Camille Saint-Saëns Sonate für Oboe und Klavier D-Dur op. 166 Johannes Brahms Trio für Oboe, Fagott und Klavier (Erstaufführung einer Bearbeitung durch Ulrich König)

oder im Bremer Karten Kontor Zum alten Speicher 9, 28759 Bremen-Vegesack Tel. 0421 – 67410351 Leer | Kreismusikschule Am Schlosspark, 26789 Leer Tickets: Tel. 0491 – 73740 Tickets: joana.cadar-freisinger@lkleer.de Schönebeck | Heimatmuseum Schloss Schönebeck Im Dorfe 3-5, 28757 Bremen Tickets: Tel. 0421 – 703278 Tickets: ralf.winkelmann@web.de

Kammermusik 25



Foto: Jörg Sarbach

Das Klassik-Sommer-Freiluft-Vergnügen

Sommer in Lesmona – pur Vor nunmehr 21 Jahren hat Die Deutsche Kammerphil­ harmonie Bremen im Jahr 1995 ihr erstes Klassik-SommerFreiluft-Vergnügen in Knoops Park veranstaltet. Seitdem hat sich der ›Sommer in Lesmona‹ zum Kult-Ereignis in einem jeden Bremer Kultursommer entwickelt. 2016 wird das Festival nun also volljährig.

Dank der besonderen Unterstützung der Sparkasse Bremen gibt es am Sonntag wieder den beliebten ›Familientag‹ mit einem bunten ­Programm vor allem für die kleinen Besucher. Und was kommt in den Picknickkorb? Natürlich regionale und saisonale Köstlichkeiten, Fischgerichte vielleicht und dazu ein edler Wein aus dem berühmten Bremer Ratskeller. Und zum ›Tee in Lesmona‹ sind ausnahmsweise auch die Angebote der Kaffeestadt Bremen zu traditionellem Bremer Gebäck – ob Butterkuchen oder Kluten – gestattet. Und nicht zuletzt bietet dieses Motto eine tolle Gelegenheit, die Bremer Tracht einmal wieder auszuführen. Wir sind gespannt auf Ihre Interpretation von ›Sommer in Lesmona – pur‹ und freuen uns auf Sie.

Ein neuer Lebensabschnitt bietet immer eine gute Gelegenheit zu bewerten und abzuwägen, was man hinter sich lassen möchte und was einen im nächsten Lebensabschnitt begleiten soll. Wir wollten diese Frage nicht alleine beantworten und haben Ihnen, unseren Gästen, eine Umfrage angeboten, die ein klares Ergebnis hatte. ›Back to the roots‹, Konzen­ tration auf das Wesentliche heißt das Gebot der Stunde. Bremen und die Region sollen künftig im Zentrum stehen ebenso sowie ›Ihr‹ Orchester. Wir haben uns daher für den ›Sommer in Lesmona‹ Freitagabend etwas Neues einfallen lassen. Statt der Opern- von Freitag 12. bis Sonntag 14. August 2016 gala gibt es nun die ›Bremer Freitagnacht‹. Dafür werden wir einen aufregenden Instrumental­solisten einladen und mit Konzertbeginn um 21.00 Uhr gemeinsam mit ›Ihrem‹ Orchester, der Deutschen ­K ammerphil­harmonie Bremen, eine unvergessliche ­Konzertnacht unter freiem Himmel feiern. Am Samstag folgen dann traditionell der ›Tee in Lesmona‹, das ›Große Orchesterkonzert mit Gästen‹ in bewährtem cross over und natürlich die jedes Jahr von den Fans zelebrierte ­Filmnacht mit Katja Riemann.

Frühbuchen lohnt sich! Sichern Sie sich frühzeitig Ihre Karten für den ›Sommer in Lesmona‹ zum besonders günstigen Frühbucher-Preis – erhältlich ab 1. Februar 2016.

Sommer in Lesmona 27


›Musikalische Experimente‹

Zukunftslabor Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen wohnt Tür an Tür mit 1.300 Schülern aus 90 Ländern der Gesamtschule Bremen-Ost in einem Stadtteil mit besonderen ­sozialen Herausforderungen. Das Orchester versteht diese Situation als ›Zukunftslabor‹. Sein Ziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen in Folge der Entwicklung individueller Potenziale mit Hilfe von Musik.

2009 wurde das Zukunftslabor von Kulturstaatssekretär Bernd Neumann zum bundesweiten Modellprojekt im Bereich Kulturelle Bildung erklärt. Bundespräsident ­Joachim Gauck hat diese Aktivitäten als beispielhaft gewürdigt und Schule und Orchester im Jahr 2014 mit der Einladung zu einer exklusiven Präsentation im Schloss Bellevue sowie den Managing Director der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen für seinen Einsatz für die Rolle der Musik in der Gesellschaft mit dem Bundes­ verdienstkreuz geehrt. Zahlreiche weitere Auszeichnungen für das ›Zukunftslabor‹ und seine Projekte, darunter der ›Echo Klassik‹, belegen die Alleinstellung der hier entstandenen Projekte.

Fotos: Jörg Sarbach

Dazu finden hier neben den Orchesterproben zahlreiche Begegnungen und Projekte mit Schülern und Lehrern statt. Weltweit erstmalig ist hier eine kulturelle Bildungssituation geschaffen worden, die tiefgehende positive Auswirkungen für die teilnehmenden Schüler, Jugendlichen und Erwachsenen erreicht, weil Verlässlichkeit als entscheidendes ­K riterium der Zusammenarbeit erkannt wird. Seit Einzug der Musiker in der Schule 2007 fanden in jedem Jahr zwei Produktionen der gemeinsamen Show ›Melodie des Lebens‹ statt sowie bereits sechs groß angelegte ›Stadtteil-Opern‹. Letztere beteiligen mehrere hundert Bewohner an der ­Entstehung ihrer eigenen Oper.

Kontrastierend dazu, aber nicht minder erfolgreich, findet das Know-how in Sachen Potenzialentfaltung auch im ›5-Sekunden-Modell‹-Management-Training für Hoch­ leistungs-Teams oder in anderen Organisationsentwicklungsangeboten des Orchesters für Wirtschaftsunter­ nehmen Anwendung.

Beste soziale Innovation 2007

Ausverkauft! Großer Andrang bei der Stadtteil-Oper 2015

28 Zukunftslabor


Familientag ›Sommer in Lesmona‹

Probenbesuche für Schulorchester

Ein Picknick auf der Wiese, viel Platz zum Toben zwischen hohen Bäumen, und eine herrliche Aussicht auf die Lesum. Das ist längst nicht alles beim Familientag des KlassikSommer-Freiluft-Vergnügens ›Sommer in Lesmona‹. Auf der Bühne, im Festivalzelt und im Pavillon warten jede Menge musikalischer Angebote auf die Kinder. Mit dem ›Zukunftslabor‹ und Musikern der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen bereitet der Nachwuchs derweil das Familienkonzert vor, denn ohne Unterstützung der Jüngsten kann dieser krönende Abschluss des Wochenendes nicht über die Bühne gehen!

Als Schulorchester zu Besuch bei den Profis der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen! Das ›Zukunftslabor‹ ermöglicht in diesem Jahr ausgewählten Schulorchestern einen Probenbesuch zum Zuhören und Mitspielen. In der Gesamtschule Bremen-Ost ist es schon beinahe an der Tagesordnung, dass Schulklassen mit dem WeltklasseOrchester gemeinsam musizieren. Dabei geht es vor allem um große Spielfreude und Abenteuerlust, sich auf ein ungewöhnliches Experiment einzulassen: Die Schulorchester proben bei einer regulären Probe mit, wenn nötig auch mit vereinfachten Stimmen. Selbst der Anfänger auf der Geige ist willkommen. Im Gegenzug ist Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen eingeladen, ein Stück nach Wahl der Gäste mit aufzuführen!

Familientag 2015 Gemeinsam Musizieren verbindet Schüler und Profis Mitmach-Orchester für Kinder ab 8 Jahren Anfänger und Fortgeschrittene auf allen tragbaren Instrumenten sowie junge Sängerinnen und Sänger können Teil des Mitmach-Orchesters werden und gemeinsam mit Musikern der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen das Abschlusskonzert gestalten. Voraussetzung dazu sind Freude am Musizieren und die Teilnahme an einem Sam­ stags-Workshop am Wochenende vor dem großen Auftritt. Noten werden im entsprechenden Schwierigkeitsgrad rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Anmeldung und Information unter l.strudthoff@kammerphilharmonie.com.

Kontakt Interessierte Lehrkräfte bitten wir zur Terminabsprache um Kontakt mit Lieske Strudthoff unter l.strudthoff@kammerphilharmonie.com.

Familientag beim ›Sommer in Lesmona‹ So. 14.08.2016 | Knoops Park, Bremen Lesum

Zukunftslabor 29


Abonnements, Karten, Konditionen Kunden-Service: Tel. 0421 – 32 19 19 Öffnungszeiten: Mo – Fr 10.00 – 14.00 Uhr und zusätzlich Mi + Do 16.00 – 19.00 Uhr

Liebe Konzertfreunde, als Abonnentin oder Abonnent genießen Sie nicht nur die Vorteile eines festen Platzes in der Bremer Glocke für Ihre Konzertreihe. Sie kommen auch in den Genuss von Ermäßigungen beim Kauf zusätzlicher Karten für Freunde oder Bekannte. Vor allem aber steht Ihnen unser KundenService für all Ihre An­liegen rund um Die Deutsche Kammerphilhar­monie Bremen mit einer persönlichen ­Beratung zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Premieren-, Highlight- und Hanse-Abonnement Dies sind die Vorzüge, die Ihnen unsere Abonnements ­bieten: Sie erleben in der Bremer Glocke im Premieren-Abonnement acht, im Highlight-Abonnement fünf und in den Hanse-Abonnements jeweils drei ­Konzerte mit Ihrer Deutschen Kammerphilharmonie ­Bremen. Sie haben für alle Konzerte einen festen Sitzplatz und bekommen rechtzeitig vor dem Konzert das Abend­ programmheft zugeschickt. Gleichzeitig teilen wir Ihnen jeweils die Ter­mine für unsere Einführungsver­ anstaltungen ›en passant‹ und ›Auftakt‹ mit. Zusatzkarten, die Sie für Freunde kaufen und auch Karten aus den jeweilig anderen Abonnements erhalten Sie nach ­Verfügbarkeit zum ermäßigten Preis. Umtausch und privater Verkauf von Karten Der Umtausch von Abonnementkarten ist im Kunden-­ Service bis zu 7 Tage vor dem Konzerttermin möglich. Dafür wird eine Tauschgebühr von 3 € pro Karte berechnet. Der Umtausch von im freien Verkauf erworbenen Eintrittskarten oder von bereits getauschten Abonnementkarten ist nicht möglich.

30 Service

Mit der neuen Webseite besteht nun auch die Möglichkeit, Eintrittskarten einfach über die neu eingerichtete onlineTicketbörse privat zu verkaufen. Sie finden diese Ticket­ börse unter der Rubrik ›Service‹ – siehe auch S. 32. Preisstruktur und Ermäßigung Schüler, Studenten bis 35 Jahre, Bundesfreiwilligendienst­ leistende, Arbeitslose, Sozialleistungsempfänger und ­Schwerbehinderte (ab 50% Grad der Behinderung) erhalten bei Vorlage des entsprechenden Ausweises ermäßigte­ Karten. Rollstuhlfahrer erhalten Karten zum ermäßigten Preis in den Kategorien 1 und 2. Der Eintritt für die Begleitperson ist frei. Informationen zu Ermäßigungen für Gruppen und zu ­Preisen für alle Bremer Konzerte erhalten Sie unter Tel. 0421 – 32 19 19. Kündigung Das Abonnement wird jeweils für ein Jahr abgeschlossen und ist übertragbar. Es verlängert sich für das nächste Jahr, wenn nicht bis zum 1. November des Vertragsjahres eine Kündigung eingeht. Der Ein­gang­der Kündigung wird Ihnen schriftlich be­stätigt. Die Programmangaben in ­diesem Heft ent­sprechen dem Stand von November 2015. Änderungen des Programms­und/oder des Dirigenten bzw. Solisten ­müssen wir uns vorbehalten. Diese berechtigen nicht zur Rückgabe der Karten.


Konzerteinführungen

Wer mehr weiß, hört auch mehr. Wir unterstützen Sie gerne dabei, sich auf den Konzertabend vorzu­ bereiten und einzustimmen.

›Auftakt‹

Sie haben die Wahl, wie intensiv und wie lange die ­Ein­f ührungsveranstaltung sein soll. Mit ›en passant‹ und ›­ Auftakt‹ bieten wir Ihnen zwei unterschiedliche Möglichkeiten an. Beide Veranstaltungen sind bei ­f reiem Eintritt offen für alle Musikinteressierten.

Abwechselnd geben Ihnen die Bratscherin Anja Manthey und der künstlerische Manager der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Hans Otto, einen informativen Einstieg in den Konzertabend.

›en passant‹

Hier können Sie Orchestermusiker, Solisten und Diri­ genten einmal ganz anders erleben. Gleichzeitig bietet Ihnen ›en passant‹ einen Blick hinter die Kulissen der musika­lischen Vorbereitung und Probenarbeit. Anja Manthey, Bratscherin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, und Prof. Ulrich Mückenberger geben Ihnen einen lebendigen Einblick in das nächste Konzertprogramm. Dabei vermitteln sie Hintergründe zur Musik und zu den Komponisten und erläutern – mit Unterstützung einiger Orchestermitglieder – ausgewählte Stellen an live musizierten Beispielen. ›en passant‹ findet immer einige Tage vor dem jeweiligen Abo-Konzert als Abend­ veranstaltung statt und dauert ca. 1 ½ Stunden. Den ­Termin entnehmen Sie bitte der Tagespresse, unserer Internetseite oder kontaktieren Sie unseren Kunden-Service. Unseren Abonnenten teilen wir diese rechtzeitig schriftlich mit.

Der ›Auftakt‹ ist die kürzere und unterhaltsame Einführungsveranstaltung am Konzertabend.

Der ›Auftakt‹ findet jeweils eine halbe Stunde vor Beginn jedes Abo-Konzertes im Kleinen Saal der Glocke statt.

Barrierefreiheit

Menschen mit Beeinträchtigungen erreichen das Foyer der Glocke barrierefrei über den Haupteingang. Mit dem ­Fahrstuhl ›Saal links‹ gelangt man zum Großen und ­K leinen Saal. Bei Interesse an Rollstuhlfahrerplätzen und Plätze für Begleiter wenden Sie sich bitte an unseren Kunden-Service.

Service 31


Ticketbörse online Ihre Karten anbieten angebotene Konzertkarte mit Preis direkter Kontakt mit dem Verkäufer Haben Sie keine Karte mehr bekommen? Oder können Sie ein Konzert nicht wie geplant besuchen? Unsere Ticketbörse im Internet bietet Ihnen kostenlos die Möglichkeit, Ihre Konzertkarten zum privaten Verkauf anzubieten. Umgekehrt können Sie auf diese Weise vielleicht noch an begehrte Konzertkarten kommen, wenn ein Termin beim Kunden-Service bereits ausverkauft ist.

Kostenloser Service

Dieses Angebot gilt sowohl für Abokarten als auch für im freien Verkauf erworbene Karten. Und dieser neue Service ist für Sie kostenlos. Es werden keine Gebühren erhoben. Über den Preis kann der Anbieter frei entscheiden, wobei dieser maximal die Höhe des Originalpreises betragen darf. Der Tausch bzw. Kauf sowie die Zahlungsabwicklung kommt dann unmittelbar zwischen Käufer und Verkäufer zustande.

Einfache Abwicklung

Die Nutzung der Ticketbörse ist schnell und einfach. Es bedarf dazu keiner Anmeldung oder eines Kennwortes. Bei jeder Nutzung müssen Sie lediglich Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse eingeben. Diese Daten werden nur für das jeweilige Angebot verwendet, nach Abschluss des Angebotes automatisch gelöscht und bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen somit nicht gespeichert. Für Abonnenten besteht neben diesem kostenlosen OnlineService weiterhin die Möglichkeit, ihre Karten gegen eine Gebühr von € 3,- pro Ticket beim Kunden-Service zu ­tauschen.

www.kammerphilharmonie.com Unter dem Menüpunkt ›Service‹ finden Sie die ›Ticketbörse‹ 32 Service


Ihre Abonnement-Termine 2016 Das Premieren-Abonnement

Das Highlight-Abonnement

Das Hanse-Abonnement I

1. Premieren-Abonnementkonzert Mi. 13. Januar 2016 Dirigent Trevor Pinnock Klavier Maria João Pires

1. Highlight--Abonnementkonzert Do. 04. Februar 2016 Klavier und Dirigent Lars Vogt Violoncello Tanja Tetzlaff

1. Hanse-Abonnement I-Konzert Fr. 05. Februar 2016 Klavier und Dirigent Lars Vogt Violoncello Tanja Tetzlaff

2. Premieren-Abonnementkonzert Sa. 12. März 2016 Dirigent Joshua Weilerstein Violine Jaime Laredo Violoncello Sharon Robinson

2. Highlight-Abonnementkonzert Do. 05. Mai 2016 Dirigent Paavo Järvi Violine Florian Donderer

2. Hanse-Abonnement I-Konzert Sa. 07. Mai 2016 Dirigent Paavo Järvi Violine Florian Donderer

3. Highlight-Abonnementkonzert 3. Hanse-Abonnement I-Konzert 3. Premieren-Abonnementkonzert Fr. 17. Juni 2016 Mi. 02. November 2016 Mi. 04. Mai 2016 Dirigent Sir Roger Norrington Violine und Leitung Christian Tetzlaff Dirigent Paavo Järvi Sopran Christina Landshamer Violine Florian Donderer Mezzosopran Marie-Claude Chappuis Tenor Julian Prégardien 4. Premieren-Abonnementkonzert Bariton Tobias Berndt Das Hanse-Abonnement II Fr. 20. Mai 2016 RIAS Kammerchor Dirigent Alexandre Bloch 1. Hanse-Abonnement II-Konzert Harfe Xavier de Maistre 4. Highlight-Abonnementkonzert Do. 14. Januar 2016 Sa. 24. September 2016 Dirigent Trevor Pinnock 5. Premieren-Abonnementkonzert Violoncello und Leitung Steven Isserlis Klavier Maria João Pires Do. 16. Juni 2016 Konzertmeister und Leitung Dirigent Sir Roger Norrington Florian Donderer 2. Hanse-Abonnement II-Konzert Sopran Christina Landshamer Do. 21. April 2016 Mezzosopran Marie-Claude Chappuis 5. Highlight-Abonnementkonzert Dirigent Josep Pons Tenor Julian Prégardien Sa. 10. Dezember 2016 Violine Sarah Christian Bariton Tobias Berndt Dirigent Paavo Järvi RIAS Kammerchor Klavier Menahem Pressler 3. Hanse-Abonnement II-Konzert So. 11. Dezember 2016 6. Premieren-Abonnementkonzert Dirigent Paavo Järvi Do. 22. September 2016 Klavier Menahem Pressler Violoncello und Leitung Steven Isserlis Konzertmeister und Leitung Florian Donderer 7. Premieren-Abonnementkonzert Di. 01. November 2016 Violine und Leitung Christian Tetzlaff 8. Premieren-Abonnementkonzert Fr. 09. Dezember 2016 Dirigent Paavo Järvi Klavier Menahem Pressler

Konzertübersicht 33


Saalplan Glocke & Preise Die Preise 2016 für unsere Abonnementkonzerte in der Glocke, Bremen

Einzelkarte

Benefizkonzert

normal ermäßigt * Kat. 1 € 58,00 € 52,00 € 52,00 € 46,00 Kat. 2 € 40,00 € 34,00 Kat. 3 € 28,00 € 22,00 Kat. 4 € 19,00 € 14,00 Kat. 5a € 15,00 € 12,00 Kat. 5b

Kat. 1 Kat. 2 Kat. 3 Kat. 4 Kat. 5a Kat. 5b

Premieren-Abonnement (8 Konzerte)

Highlight-Abonnement (5 Konzerte)

normal ermäßigt * Kat. 1 € 325,60 € 287,20 € 286,00 € 252,80 Kat. 2 € 214,40 € 181,60 Kat. 3 € 148,80 € 117,60 Kat. 4 € 99,92 € 71,92 Kat. 5a € 77,92 € 59,92 Kat. 5b

Kat. 1 Kat. 2 Kat. 3 Kat. 4 Kat. 5a Kat. 5b

normal € 51,50 € 45,€ 34,€ 24,€ 18,€ 14,-

normal € 208,90 € 182,70 € 136,50 € 94,50 € 67,95 € 52,95

ermäßigt * € 45,50 € 40,€ 29,€ 19,€ 13,€ 11,-

ermäßigt* € 182,70 € 162,75 € 117,00 € 75,60 € 48,95 € 41,95

Hanse-Abonnement I + II (je 3 Konzerte) normal ermäßigt* Kat. 1 € 127,80 € 111,24 € 111,24 € 97,80 Kat. 2 € 84,42 € 70,05 Kat. 3 € 56,64 € 44,28 Kat. 4 € 43,95 € 30,96 Kat. 5a € 32,97 € 25,95 Kat. 5b

Telefonische Kartenbestellung und Informationen unter Tel. 0421-32 19 19

Rollstuhlplatz * Die Ermäßigung gilt für Schüler, Studenten bis 35 Jahren, Bundesfreiwilligendienst­ leistende, Arbeitslose und Schwerbehinderte.

34 Service


Balkon links

B端hne / Parkett

Balkon rechts

Balkon Mitte

Service 35


Foto: Oliver Reetz

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen 2015 – auf Reisen mit den Sinfonien von Johannes Brahms. The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen 2015 – on tour with the symphonies of Johannes Brahms


»Lieben Sie Brahms?« Paavo Järvi im Interview

»Do you love Brahms?« A conversation with Paavo Järvi

Nachwuchs als Chance

Die neue Orchesterakademie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

Opportunity knocks

The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen is sharing its expertise in an orchestra academy


© KAEFER Photo Competition 2014

„Harmonisches Zusammenspiel.“

Der Erfolg in einem Orchester ist immer eine Teamleistung. Nur wenn jeder Musiker sein Instrument und Stück perfekt beherrscht, ergibt sich daraus ein harmonisches Klangbild, das die Zuhörer begeistert. Nicht anders ist es bei KAEFER: Über 26.000 Mitarbeiter in mehr als 50 Ländern geben jeden Tag ihr Bestes und machen das Bremer Unternehmen so zu einem weltweit

Industry | Marine & Offshore | Construction

führenden Anbieter in den Bereichen rund um Isolierung, Zugangstechnik, Korrosionsschutz, passiver Brandschutz und Innenausbau. Als langjähriger Partner der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen sind wir stolz darauf, das Orchester sowohl bei internationalen Auftritten, als auch bei Projekten zuhause in Bremen unterstützen zu können.

www.kaefer.com


Inhaltsverzeichnis Contents

14

»Lieben Sie Brahms?« »Do you love Brahms?«

8

34

On Tour

5

Grußworte / Greetings

8

On Tour

14

»Lieben Sie Brahms?« / »Do you love Brahms?« Paavo Järvi im Gespräch / Interview with Paavo Järvi

24

Stars im Interview / Stars in conversation Janine Jansen, Igor Levit & Arcadi Volodos

30

»Eine ganz ungebändigte Persönlichkeit« / »An utterly untamed personality« Elke Heidenreich über Ludwig van Beethoven / Elke Heidenreich on Ludwig van Beethoven

34

40

Nachwuchs als Chance / Opportunity knocks Die neue Orchesterakademie / The new orchestra academy

Nachwuchs als Chance Opportunity knocks

48

Die Welt ist (nicht) genug / The world is (not) enough Präsent in Radio, Fernsehen und auf CD / Present on the radio, TV and CD

50

Neuerscheinungen / New releases

54

Preise & Auszeichnungen / Prizes & awards

56

Freundeskreis / Society of Friends

59

Das ›Unternehmer-Orchester‹ / A ›company ­orchestra‹

60

Das Kuratorium / The Board of Trustees

62

The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

64

Kontakt, Impressum / Publication details

Zukunftsmusik / Music of the future Eine Reise zwischen Abenteuer und Perfektion / A journey between adventure and perfection

Inhalt 3


EIN HOCHGENUSS FÜR KOPF UND OHREN IM SWBKUNDENCENTER SÖGESTRASSE/ AM WALL

HÖRKINO – RADIO FEATURES

LESEART – LESUNGEN

Hörfunk-Geschichten live erleben. > komponierte Erzählungen aus Stimmen, Geräuschen und Musik > ein gemeinsames Erlebnis mit Publikum und Autor > jeden ersten Mittwoch im Monat, ab 20.00 Uhr* > weitere Infos unter www.bremer-hoerkino.de

Ein Ausflug in literarische Welten. > vielfältige Lesungen aus Gegenwartsliteratur, Klassik, Prosa oder Lyrik > Literatur zum Erleben und miteinander ins Gespräch kommen > jeden dritten Donnerstag im Monat, ab 19.30 Uhr*

Alle Veranstaltungen finden im swb-Kundencenter Sögestraße/Am Wall statt. *(außer während der Sommerpause)

www.swb-gruppe.de


Foto: Julia Baier

Grußwort Greeting

Liebe Musikfreunde,

Paavo Järvi ist seit 2004 Künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphil­ harmonie Bremen. Er ist außerdem seit Sommer 2015 Chefdirigent des NHK Symphony Orchestra in Tokio und er ­leitet noch bis 2016 das Orchestre de ­Paris. Als künstlerischer Berater ist er in seiner estnischen Heimat dem Esto­nian National Symphony Orchestra verbunden sowie dem Pärnu Music Festival und der von ihm mit gegründeten Järvi Academy. Paavo Järvi has been Artistic Director of The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen since 2004. In addition, in summer 2015 he was appointed Principal Conductor of the NHK Symphony ­Orchestra in Tokyo and is Music Direc­ tor of the Orchestre de Paris until 2016. In his native Estonia he is Artistic Advi­ sor to the Estonian National ­Symphony Orchestra and has close ties to the Pärnu Music Festival and the ­Järvi ­Academy, which he co-founded.

seit zwölf Jahren bin ich glücklich, als Künstlerischer Leiter mit den Musikern aus Bremen zusammen zu arbeiten. Die Deutsche Kammer­philharmonie ­Bremen nimmt mittlerweile eine Ausnahmestellung unter den Orchestern der Welt ein. Wir haben uns die Begeisterung des Publikums und den Respekt der Fachwelt erarbeitet und mit ›unserem‹ Beet­hoven neue Maß­stäbe gesetzt. Ich werde heute überall auf der Welt oft auf diese Zusammen­a rbeit angesprochen, und wo immer ich hinkomme, fragen die Menschen mich nach den ­Bremer Beethoven-Aufnahmen. Kürzlich wurde mir die Ehre zuteil, den ›Gramophone Award‹ als ›Artist of the Year‹ zu erhalten. Diese Auszeichnung, auf die ich sehr stolz bin, geht auch wesentlich auf die Begeis­terung meiner Bremer Fans zurück, die für mich abgestimmt haben. Dafür meinen ganz herzlichsten Dank! Voller Vorfreude schaue ich nun auf das Konzertjahr 2016 und freue mich ganz ­besonders auf die Konzerte in unserem musikalischen ›Wohn­zimmer‹, der Bremer Glocke. Paavo Järvi Künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen Dear Friends of Music, for the past 12 years I have had the happy privilege as Artistic Director of ­working together with the wonderful musicians from Bremen. The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen in the meantime achieved an exceptional status amongst the world’s leading orchestras. With ›our‹ Beethoven, we have set new benchmarks and earned the enthusiasm of our audiences and the respect of ­colleagues and critics alike. Today, all over the world, people frequently mention this ­collaboration and wherever I go, I’m asked about the Bremen Beethoven ­recordings. Recently I had an honour to be voted as a ›Gramophone Artist of the Year‹. This award, of which I am extremely proud of, is in no small measure due to the enthusiasm and support of my Bremen fans who voted for me. A big thank you for doing so! I am full of anticipation for the coming 2016 concert season and am ­particularly looking forward to the concerts in our musical ›living room‹ at the Glocke in Bremen. Paavo Järvi Artistic Director of The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Grußwort

5


Foto: Bundesregierung/Bergmann

Grußwort Greeting

Sehr geehrte Musikfreunde, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist in vielerlei Hinsicht vorbildhaft. Seit geraumer Zeit ist das ­Orchester eine nicht mehr wegzudenkende Institution auf den deutschen und internationalen Musikbühnen. Mit seinen Beethoven-­ Interpretationen hat es die Musikwelt geradezu revolutioniert. Und es verbindet musi­k alische Spitzenleistung mit wirtschaftlicher Unabhängigkeit, unternehmerischen Erfolgen und einem hohen Maß an gesellschaftlichem Engagement. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, deren Musiker die einzigen Gesellschafter einer gemeinnützigen GmbH sind, hat 2008 den deutschen Gründerpreis erhalten – die bedeutendste Auszeichnung für unter­nehmerische Leistung in unserem Land. Dass ein klassisches Orchester ausgezeichnet wurde, ist wirklich ­beeindruckend. Seitdem hat es vielfach ­unter Beweis gestellt, dass unternehmerisches Denken auch und gerade auf dem Feld der ­Kultur- und ­K reativwirtschaft Spitzenleistungen ›Made in Germany‹ hervorbringen und sich an der Weltspitze halten kann. Im Rahmen des 2007 ins Leben gerufenen Zukunftslabors arbeiten die Musikerinnen und Musiker des Orchesters gemeinsam mit den Schülern der Gesamtschule Bremen-Ost an zahlreichen Projekten inmitten eines Stadtteils mit besonderen sozialen Herausforderungen. Derart unkon­ventionelle ­Unternehmungen sind von hohem gesellschaftlichem Wert. Bundespräsident ­Joachim Gauck hat deshalb den Geschäftsführer des Orchesters, Albert Schmitt, als maßgeblichen Akteur des Zukunftslabors erst kürzlich für seine Leistungen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mich beeindruckt, dass ein klassisches Orchester unternehmerische und gesellschaft­liche Tugenden wie Innovationsgeist, Gestaltungswillen und Ver­ antwortungsbereitschaft in so hohem Maße umsetzt. Die gelungene Verbindung von unternehmerischem Wirken, exzellenten musikalischen Leistungen und nachhaltigem gesellschaftlichen Engagement ist beispielhaft. Ich beglückwünsche die Musikerinnen und Musiker zu diesen groß­ artigen Leistungen und wünsche ­ihnen weiterhin musikalisch wie wirtschaftlich viel Erfolg. Und allen Zuhörern wünsche ich wunderbare ­Konzerterlebnisse. Ihr Sigmar Gabriel Bundesminister für Wirtschaft und Energie

6


Fellow Music Lovers, The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen is in many respects exemplary. The orchestra has for some time become an enduring presence on music stages in Germany and around the globe. With its Beet­hoven interpretations it has practically revolutionized the musical world. And it combines musical excellence with financial independence, entrepreneurial success and a high degree of social commitment. In 2008, The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, whose musicians are the only shareholders of a non-profit GmbH, received the Deutscher Gründerpreis (German Startup Award) – the most distinguished award for ­entrepreneurial achievement in our country. That this award should go to a ­classical ­orchestra is truly impressive. Since then the orchestra has demonstrated many times that also and especially in the field of cultural and creative industries ­entrepreneurial thinking can produce excellence ›made in Germany‹ and compete sustainably at the highest international level. Within the context of the Future Lab which was established in 2007, the musicians work together on various projects with pupils from the BremenOst comprehensive school in the heart of a district that faces special social ­challenges. Such unconventional activities have a high benefit to society. In recog­ nition of this, Germany’s Federal President Joachim Gauck only recently ­conferred the Federal Cross of Merit on the orchestra’s Managing Director, ­A lbert Schmitt, as a major driving force behind the Future Lab. I am impressed by the way and the degree in which a classical orchestra puts entrepreneurial and social virtues such as innovative spirit, creative drive and social responsibility into practice. The successful symbiosis of entrepre­ neurial spirit, outstanding musical performances and sustainable social engagement is indeed exemplary. I congratulate the musicians on these fantastic achievements and wish them continued success, both musically and commercially. And I hope that all listeners enjoy wonderful concerts. Sincerely Sigmar Gabriel Federal Minister for Economic Affairs and Energy

Grußwort

7


On Tour Das Motto der Bremer Kaufleute – ›buten un binnen, wagen un winnen‹ – passt hervorragend zur Deutschen Kammerphilhar­ monie Bremen. Begeistert gefeierte Abonnementkonzerte zuhause in Bremen gehören ebenso zu den Aktivitäten wie Konzerte auf den großen Konzertbühnen der Welt. In Berlin, Amsterdam, St. Petersburg, Istanbul, Bukarest, Rio de Janeiro, Buenos Aires, São Paulo und vielen anderen Orten war Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen 2015 zu Gast.

The motto of Bremen’s merchants – ›buten un binnen, wagen un winnen‹ (›outside and in, venture and win‹) – fits perfectly to The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Enthusiastically celebrated subscription concerts at home in Bremen are as much a part of the orchestra’s activities as concerts on the world’s major concert stages. The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen gave guest performances in Berlin, Amsterdam, St. Petersburg, Istanbul, Bucharest, Rio de Janeiro, Buenos Aires, São Paulo and many other cities in 2015.

Japan Foto Michael Steinebach

Auf einer ausgedehnten Tournee nach Südkorea und Japan im Dezember 2014 gab es vier umjubelte ­Abende mit einem Brahms-Zyklus in der Tokyo Opera City Hall. On an extended tour to South Korea and Japan in December 2014, the orchestra gave four acclaimed evening concerts with a Brahms cycle in the ­Tokyo Opera City Hall.

8


» … alle waren gespannt auf den ›neuen‹ Brahms und der Maestro und sein Orchester erfüllten diese hohen Erwartungen.« (Vedomosti Newspaper, St. Petersburg)

»… everybody wanted to hear the ›new‹ Brahms, and Maestro and the orchestra met these high expectations.« (Vedomosti Newspaper, St. Petersburg)

Zwei mit Ovationen gefeiert Konzerte im Juli 2015 mit allen vier Sinfonien von ­Johannes Brahms unter der Leitung von Paavo Järvi endeten mit dem begeisterten Ruf aus dem ­Publikum »Danke Deutschland«. Two highly acclaimed concerts in July 2015 with all four ­Johannes Brahms sym­phonies under the baton of Paavo Järvi ended with enthusiastic shouts of »Thank you Germany« from the audience.

Highlights

9

Foto Valentin Baranovsky

St. Petersburg


Buenos Aires

Foto: Julia Baier

Rio de Janeiro, Buenos Aires, São Paulo, Lima – im Frühjahr 2015 stand eine Rundreise durch Südamerika mit einem umjubelten Pekka Kuusisto als Solisten und Konzertmeister auf dem Reiseplan. Rio de Janeiro, Buenos Aires, São Paulo, Lima – in spring 2015, The Deutsche Kammerphilhar­monie Bremen’s travel itinerary featured a round trip through South ­America with a celebrated Pekka Kuusisto as soloist and concertmaster.

10


Rheingau Musik Festival

Foto Julia Baier

Die ersten beiden Konzerte eines über zwei Jahre an­gelegten Zyklus mit den Sinfonien von ­Johannes Brahms beim Rheingau M ­ usik Festival fanden 2015 im ­Kurhaus Wiesbaden statt. The first two concerts in a two-year ­c ycle featuring the symphonies of ­Johannes Brahms at the Rheingau ­Musik Festival were held in 2015 at the Kurhaus Wiesbaden.

Highlights

11


ROB E RT SC H U MAN N TH E SYM PHON IES THE DEUTSCHE K AMMERPHILHARMONIE BREMEN

PA AVO JÄRVI

+

A CONCE RT FILM BY C HRISTIAN BE RGE R

3 3 DVDs Best-Nr.: 711908

www.cmajor-entertainment.com

Blu-ray Best-Nr.: 712004

I m Ve r t r i e b v o n N A X O S D e u t s c h l a n d

ENTERTAINMENT GMBH

AZ_Schumann_188x243.indd 1

12.09.14 08:46


Highlights 2016

Zu den Highlights des Konzertjahres 2016 gehört eine Tournee mit Maria João Pires und Trevor Pinnock nach Paris, Amsterdam und Budapest. Erstmals reist Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen im August 2016 mit Paavo Järvi nach Mexico City und nach langer Zeit gibt es bei einem Konzert im polnischen Posen ein Wiedersehen mit dem Komponisten und Dirigenten Krzysztof Penderecki. Und ganz besondere Konzerte werden es sicher werden, wenn der Geiger Christian Tetzlaff ­unsere Musiker auf eine große Tournee aus Anlass seines 50. Geburtstages mitnimmt.

Hamburg 06.05./09.07./16.07.2016 Amsterdam 18.01.2016

Highlights in the 2016 concert season include a tour with ­Maria João Pires and Trevor Pinnock to Paris, Amsterdam and Budapest. In August 2016, The Deutsche Kammerphil­ harmonie Bremen will make its first concert tour with Paavo ­Järvi to Mexico City. And after a long interval, the orchestra is looking forward to a reunion with composer and conductor ­K rzysztof Penderecki for a concert in Posen, Poland. And a very special treat is in store when violinist Christian Tetzlaff takes our musicians on a grand tour to mark his 50th birthday.

München 05.11.2016 Budapest 21.01.2016 Posen 08.10.2016

Paris 17.01.2016

Mexico City 22.- 26.08.2016 Wiesbaden 01.+ 02.07.2016 Essen 28.+ 29.06.2016

Leipzig 15.06.2016

Highlights

Frankfurt 08.05.2016 Köln 21.05.2016

13

Japan Tournee (Yokohama, Tokio, Sapporo u.a.) November / Dezember 2016


Foto: Julia Baier, aus ›In Tune ‹, siehe Seite 47

»Lieben Sie Brahms?« »Do you love Brahms?«

14


Interview mit Paavo J채rvi

15


Paavo Järvi im Gespräch mit Friederike Westerhaus Paavo Järvi in conversation with Friederike Westerhaus

Bei Ihrem ersten Konzert als neuer Künstle­r ischer Leiter der Deutschen Kammerphilhar­monie Bremen beim Bachfest ­Leipzig 2004 stand nicht Beethoven auf dem Programm, ­sondern die vierte Sinfonie von Johannes Brahms. Ich erinnere mich, dass Sie in einer Probe zum Orchester sagten: »Das müsst ihr wie einen ­verrückten deutschen Tango spielen!«. Um welche Facette von Brahms ging es dabei? Diesen Ausspruch über die Sinfonie hörte ich bei ­Leonard Bernstein. Es gibt da eine bekannte, sehr rhythmische Passage. Wenn diese ohne den richtigen Ausdruck gespielt wird, wird es langweilig. In der ­Probe mit einem Jugendorchester unterbrach Bernstein hier und sagte: »Das müsst ihr spielen wie einen verrückten deutschen Tango!« Es ist be­ merkenswert, dass einem solche kleinen Sätze, wenn sie im richtigen ­Moment kommen, für immer im Gedächtnis bleiben. Der Satz hatte dann natürlich eine Wirkung auf das anschließende Musizieren der Kammerphilharmonie, er funktionierte. Und weil wir hier in Deutschland sind, hatte es zusätzlich noch einen zusätzlichen Witz. Und es veränderte sofort den Charakter der Stelle. Für mich zeigt sich dadurch auch, dass Ihr Verständnis von Brahms sehr weit weg ist von dem alten, etwas dicklichen Mann mit Bart am Klavier. Bei Ihren Aufführungen zeichnen Sie von Brahms das Bild einer sehr viel agileren Person … Auch bei Brahms gibt es viele Missverständnisse. Es ist ähnlich wie bei vielen anderen Komponisten, die wir durch Gurus der historisch in­ formierten Aufführungspraxis wie Harnoncourt und Norrington neu entdeckt haben. Dafür gibt es viele Gründe. Einer ist, dass wir heute die Anweisungen der Komponisten wirklich ernst nehmen. Das war niemals zuvor so eindeutig der Fall. Die Musiker nahmen sich immer alle Freiheiten in der Interpretation, selbst wenn es entgegengesetzt zu den Angaben des Komponisten war. Bei Brahms dauert dieser ­Umdenkungsprozess etwas länger – vielleicht, weil es nicht so offen­

16

Beethoven in Buenos Aires – vorher Sightseeing und etwas Tango in der City Beethoven in Buenos Aires – beforehand sightseeing and a quick tango in the city

Your first project with The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen as the new Artistic Director at the Bachfest in Leipzig in 2004 was not Beethoven but Brahms, Brahms’ 4th symphony. And I remember coming to the rehearsal and you saying to the musicians at one point: »You have to play this like a mad ­German tango!«. What facet of Brahms were you referring to? Actually, I heard this sentence from Leonard Bernstein when conduct­ ing the 4th symphony. There is a famous passage with a certain rhythm – and if it’s played without character, it becomes uninteresting. And Bernstein stopped the orchestra, a youth orchestra, and said »You have to play this like a mad German tango«. Funny, but these little sentences – if they are said at the right moment – stay with you forever. It ­certainly also had an effect on the Kammerphilharmonie because we are in Germany and for them it was an added layer of comic relief. On the other hand, it immediately changes the character of the rhythm, so it worked. I think it also shows that you have a certain approach to Brahms which is very far removed from the rather portly old man with the beard sitting at the piano. I think the image that you draw of Brahms in the symphonies is of a much more agile person… Like with a lot of music that we have now discovered through all these gurus of historically informed performance practice such as Harnon­ court and Norrington, we have had a lot of misconceptions about Brahms. That has to do with many things. One is the kind of worship­ ping of the text which we now take for granted; this was never the case before. Performers always felt they could take all the liberty they want­ ed, even if they went completely contrary to the markings of the com­ poser. Brahms is going through this process maybe not as rapidly as some, perhaps because it is not so clear what could make Brahms a bit more vital and less academic. To me, a lot of the so-called traditions


Foto: Julia Baier

Interview mit Paavo J채rvi

17


18

Foto: Julia Baier


Intensive Diskussion auch in den Pausen – Paavo Järvi und Konzertmeister Daniel Sepec Intensive discussions during the ­intervals – Paavo Järvi and concertmaster Daniel Sepec.

sichtlich ist, wie Brahms etwas vitaler und weniger akademisch ­klingen könnte. Für mich ergeben viele der sogenannten Traditionen wenig Sinn. Es ist beispielsweise bekannt, dass Brahms eine freie Tempogestaltung bevorzugte. Er machte keine Metronomangaben, obwohl es möglich gewesen wäre. Er wollte verhindern, dadurch die natürlichen Impulse der Interpreten zu unterdrücken. Sie haben schon 1995 angefangen, Beethoven mit der Kammerphilharmonie zu spielen – lange bevor Sie Künstlerischer Leiter des Orchesters wurden. Danach kam Schumann und nun Brahms. Können Sie beschreiben, wie sich die Spiel­kultur und der Klang des Orchesters in dieser Zeit entwickelt haben? Schumann war ein sehr wichtiger Zwischenschritt. Schumann hat uns geholfen, mit unserer romantischen Seite in Berührung zu kom­ men – etwas wilder, extremer, leidenschaftlicher, romantischer, fast schon neurotisch zu sein. All das verbindet man nicht notwendiger­ weise mit Haydn oder Beethoven. Bedeutet das, dass Brahms eine Art Synthese von Beethoven und Schumann ist? Ja, das kann man so sagen. Brahms hat auf alle Fälle mehr struktu­ relle Klarheit, er ist ein Genie in der Beherrschung der musikalischen Form. Anderseits fehlt bei Brahms-Interpretationen oft das tief ­emotionale Erzählen von ­Geschichten, das ein Markenzeichen bei Schumann ist. Aber: Diese Emotionalität fehlt nicht bei Brahms, ­sondern ausschließlich in der Art, wie Brahms interpretiert wird – wenn Musiker sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollen, nichts wirklich riskieren wollen. Sie wollen dann eher die brillante Struktur bei Brahms zeigen. Und das geht meist zu Lasten des Erzäh­ lerischen. Ich denke aber, dass man diese beiden Elemente kombinie­ ren kann. Dieses Ergebnis ist bei Brahms sehr selten zu hören, es hat eine einzigartige Qualität. Ich höre kaum Aufführungen von

Interview mit Paavo Järvi

just don’t make any sense. For example, Brahms was known to favour ­extreme tempo fluctuations and refused to give very clear markings in terms of metronome and so on, even though they were available. He did not want to inhibit the players’ natural impulses during the performance. You started with the Kammerphilharmonie with Beethoven in 1995, way before you became Artistic Director, then you went to Schumann and then to Brahms. Can you describe how the playing culture and the sound of the orchestra have ­developed in this time? Schumann was a very important middle step. Schumann helped us to get in touch with our romantic side, a little bit more of this wild, extreme, passionate, romantic, almost neurotic side which is ­something that one doesn’t necessarily capture when playing Haydn or Beethoven. Does that mean Brahms is like a kind of synthesis of Beethoven and Schumann? Yes, one could see it that way. There is certainly more structural clarity in Brahms; he is a genius in the mastery of form. On the other hand, the extreme emotional type of storytelling that is a trademark of Schu­ mann is sometimes missing in Brahms interpretations. It’s not missing in Brahms, but in the way people interpret Brahms because they don’t want to rock the boat, they don’t want to do anything at the expense of muddying the water. People want to show how brilliantly some­ thing is put together; structure takes precedent over the story­telling. But I think you can combine these two elements. Then you have some­ thing that very often is not heard in Brahms, something that has a unique quality. I don’t often hear performances of Brahms’ sympho­ nies that move me. Sometimes I hear details that are interesting, often I hear good, solid but routine performances – Brahms even in the

19


Brahms, die mich wirklich berühren. Manchmal nehme ich sehr inte­ ressante Details wahr. Oft sind es sehr solide, aber eben routinierte ­Auf­führungen. Das Besondere an der großartigen Musik von Brahms ist, dass sie selbst bei einer völlig uninspirierten Aufführung immer noch aus sich heraus überzeugt. Somit lädt Brahms mehr als Beet­ hoven oder ­Schumann zu uninspirierter Routine ein – und ich weiß nicht genau, warum das so ist. Und Routine ist ein großer Feind. Routine in der Musik ist schlimm, sie ist geradezu tödlich. Wir ­bemühen uns daher immer darum, jede einzelne Note mit Leben zu füllen. Das ist ein faszinierender Prozess, und ich denke, dass ­unsere Interpretationen dadurch etwas ganz Besonderes werden.

Foto: Senatspressestelle, Anja Raschdorf

Ja, es ist so definitiv ein sinnlicherer Brahms als man üblicherweise hört. Sind für Sie manche Passagen bei Brahms vielleicht sogar sexy? In französischer Musik beispielsweise gibt es diese Ebene häufig. Mir scheint es, als wenn bei deutschen Komponisten da etwas fehlt … Nein, ich würde nicht sagen, dass die Musik von Brahms sexy ist. ­Zumal das dann musikalisch auch erst einmal definiert werden ­müsste. Aber ich finde, dass Brahms teilweise sehr sinnlich ist und dass seine Musik emotional sehr berührend sein kann. Sie kann warm sein und voller Liebe. Dazu wird dann meist gesagt: »Spielt das nicht so sentimental. Es gibt nichts Schlimmeres als sentimentalen Brahms!« Ich glaube, das ist falsch. Wenn die Sinnlichkeit ein Teil des großen Ganzen ist und wenn die Musik die Geschichte ansprechend erzählt, dann gehört die Sinnlichkeit zur Musik ebenso dazu wie alle anderen menschlichen Emotionen – in der Musik wie im richtigen Leben. Am richtigen Platz, in der richtigen Dosierung und im richtigen ­Moment. Wenn wir wirklich eine Geschichte erzählen wollen, dann muss es aufrichtig die ganze Geschichte mit all ihren Aspekten sein.

20

Beim ersten Konzert von Paavo ­Järvi als Künstlerischem Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen – beim Bachfest Leipzig 2004 – war auch der damalige ­Bremer Bürgermeister Henning Scherf dabei. Er erinnert sich: »Für mich stand in Leipzig auch ein kleiner Auftritt auf dem Programm, den ich zusammen mit meinem Kollegen Wolfgang Tiefensee hatte – Wolfgang am Cello, ich am Klavier. Wir beiden Dilettanten durften wäh-

hands of the most uninspired performer can still carry its own weight because it is such great music. Unfortunately, Brahms more than ­Beethoven or Schumann invites routine for some reason, I don’t exact­ ly know why. And this is an enemy of everything. Routine in ­music is worse than death. So we are trying to find and put life into every note. It’s a fascinating process and I think we are getting somewhere where it’s starting to be very special. It is definitely a more sensual Brahms than one can often hear. Do you sometimes find elements that Brahms is actually sexy? In French music for example, you have a lot of music that has this layer. Sometimes I wonder if that is something that ­German music simply is lacking… No, I don’t think that I can say that Brahms is sexy perhaps, this ­anyway needs to be defined. But what I do think is that Brahms can be very sensual, very emotionally touching. It can be very warm and full of love, something that somehow is always looked upon as »Oh, don’t make it sentimental, there is nothing worse than sentimental Brahms!«. I don’t think so. I think if the sentiment is part of the ­bigger picture and if the story is told in the right way, then sentimentality like all other human emotions is something that exists in human expe­ rience and it also should exist in music – in the right place, in the right dose, in the right timing. If we want to tell a story, then we have to take every aspect of that story and actually be honest about it.

rend der Pressekonferenz im Mendelssohn-Haus ein paar kleine Barock-Stücke vorspielen und brachten das mit dem dazugehörigen Lampenfieber hinter uns. Danach konnte ich mich auf das Konzert mit ›unserem‹ Orchester unter Paavo Järvi freuen. Der Höhe­punkt war für mich die Vierte von Brahms. Sie gehört zu meinen Favoriten unter allen Sinfonien, und ich meinte, sie recht gut zu kennen. Vom ersten bis zum letzten Ton

hörte ich gespannt zu, jeder Satz erschien mir neu, und während der Steigerungen, Abbrüche und erneuten Steigerungen in der Passacaglia hielt es mich kaum noch im Sessel. Ich war und bin begeistert darüber, dass dieses herrliche Orchester das Glück und Privileg hat, mit einem so großartigen Dirigenten zusammenzuarbeiten, und bin sicher, dass auch das Brahms-Projekt ein Riesenerfolg wird.«


Foto: Jörg Sarbach

The first concert conducted by Paavo Järvi as Artistic Director of The Deutsche ­K ammerphilharmonie Bremen – at the Bach Festival in Leipzig in 2004 – was also attended by Bremen’s then mayor Hennig Scherf. He remembers: »I also made a small appearance on the programme in Leipzig, ­together with my colleague Wolfgang Tiefensee – Wolfgang on cello, me on the ­piano. We two amateurs got to play a few short Baroque pieces during the press

Interview mit Paavo Järvi

conference at the Mendels­sohn Haus and despite our stage fright got through it alright. Afterwards I was able to look ­forward to the concert with ›our‹ ­orchestra conducted by Paavo Järvi­. The highlight for me was Brahms’ Fourth. It is one of my ­favourite symphonies of all time and I reckoned I knew it pretty well. I listened intently from the first note to the last and it was like I was hearing each movement for the first time. And the

ascents, ­descents and renewed ascents of the Passacaglia movement almost had me leaping out of my seat. I was and still am delighted that this wonderful orchestra should have the great fortune and the privilege to work with such a great conductor, and I am ­certain that the Brahms project will also be a huge success.«

21


Sie spielen Brahms – wie vorher schon Beethoven und ­Schumann – in vielen Konzerten, bevor sie die Musik im Studio aufnehmen. Warum ist das so wichtig? Je mehr wir die Musik spielen, desto vertrauter wird sie uns, und sie wird schließlich ein Teil unserer DNA. Sie beginnt in uns zu leben. Außerdem ist es so, dass unabhängig davon, wie gut man übt und wie genau alles vorweg durchdacht ist, man niemals wirklich ­vorhersehen kann, was letztlich in einem Konzert passiert. Da gibt es ein emo­ tionales Hoch, das Gefühl »Jetzt ist der Moment!«, das manchmal zu unerwarteten und sehr spannenden Ergebnissen führt. Denn die wirkliche Inspiration passiert oft gerade dann, wenn wir es nicht ­erwarten oder geplant haben. Man sitzt vor tausenden Zuhörern und musiziert mit dem Gefühl, alles zu geben, – dann passiert es! Etwas, das man niemals genau so wiederholen ­könnte. Im Studio wollen wir uns an viele solcher besonderen Momente erinnern, damit diese dann auch Teil der CD-Einspielungen werden.

You are playing Brahms – as you did with Beethoven and ­Schumann – in a lot of concerts before going to the studio to ­record the music. Why is that so important? The more you play it, the more you are at home with the text, the more it becomes part of your DNA. It starts living inside you. The other thing is that no matter how well you are prepared and how well you think it through, what happens in concert is something that you can never really predict. There is a certain emotional high, it’s a sense of »Now is the moment«, which sometimes leads to very unexpected and interesting results. And sometimes, the true moments of inspiration happen when you don’t plan and foresee them. It’s just when you are sitting in front of thousands of people and you feel that you now have that moment to perform and give everything – something happens! Something that you could never really duplicate. So when we go to the studio, we need to remember these moments and these moments need to become part of our music-making experience.

Sind diese magischen Momente auf der Bühne auch ein ­bisschen wie eine Droge? Momente, die man versucht, immer wieder zu erleben – sein ganzes Leben lang? Absolut. Genau das Streben nach solchen Momenten ist es, warum wir überhaupt auf der Bühne sind. Wir sind alle Musiker. Wir wollen ­immer ­unser Bestes geben. Es sind besondere Momente, wenn man das ­Gefühl hat, dass alle emporgehoben werden - das ganze Orchester. Als wenn die Füße vom Boden abheben. Solche Momente bleiben für ­immer im Gedächtnis. Und danach ist es unmöglich zu sagen »Das war schön. Aber das war’s.« Nein, man möchte einen solchen Moment ­wieder erleben. Wenn es dann passiert, ist völlig klar: »Ja! Jetzt. So soll es sein.« Und danach streben wir immer und immer ­wieder.

These magical moments that can happen on stage – is that a bit like a drug, something that you are actually looking for your whole life, that you are trying to find all the time? Definitely. Looking for these magical moments on stage is the reason we are on that stage, you know? Obviously we are all musicians. We want to do the best we can. But there is something special when you feel that everybody, the whole orchestra is elevated. Like when your feet aren’t touching the ground. That is something you will always remember. And then it’s very hard to be satisfied and say, ›I had this once and now it’s fine‹. You look for these moments again and again. Then – when it does happen –, then you feel: »That’s it, that was the one!« And so yes, we are always searching.

Wie genau fühlt es sich an, wenn ›es‹ dann passiert? Es ist, als ob man fliegen könnte. Genau so. Da gibt es eine enorme Einheit mit allen Beteiligten. Synchrones Atmen und ein absolut ge­ meinsames Verständnis, wie sich die Dinge entwickeln. Es ist eine Art plötzlicher Synthese. Alle Musiker sind quasi miteinander zu einer Persönlichkeit verschmolzen. Genau so fühlt es sich an.

How does it feel when that happens? It feels like you can fly! That’s how it feels. And there is this enormous unity. Breathing in unison, a totally uniform understanding of how things evolve. It’s kind of a synthesis all of a sudden. All these players have become like one. That’s how it feels.

22


Do you love Brahms? Played by The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen?? But of course!!!

Cartoon Till Mette

23


Foto: Felix Broede

Stars im Interview Stars in conversation Janine Jansen, Arcadi Volodos und Igor Levit sprechen 端ber das Musizieren mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Janine Jansen, Arcadi Volodos and Igor Levit talk about making music with The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Text: Christoph Vratz 24


Igor Levit Bereits vor seinem Examen galt Igor Levit als »einer der großen Pianisten dieses Jahrhunderts« (FAZ). Neben internatio­ nalen Konzertengagements ist er auch Künstlerischer Leiter der KammermusikAkademie des Festivals ›Heidelberger Frühling‹. Seit seinem umjubelten Debüt in Bremen 2013 ist er regelmäßiger Gast bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

Even ahead of his concert exam, Igor ­ evit was extolled as »one of the greatest L pianists of this century« (FAZ). In addi­ tion to international concert engage­ ments, he is also Artistic Director of the Chamber Music Academy of the ›Heidel­ berger Frühling‹ Festival. Since his ­celebrated debut in Bremen in 2013 he has made ­regular guest appearances with The ­Deutsche Kammerphilhar­ monie Bremen.

Anreise, Anspielprobe, Auftritt, Auf Wiedersehen – das Leben der reisenden Solisten ist stressig, schrill, schnelllebig. Für sie ähnelt oft eine Stadt der anderen. Sie flitzen in ein Hotel, zur ersten und womöglich einzigen Probe, zum Konzert, zuletzt zum Flieger. Wenn man allerdings Musiker danach befragt, ob es ihnen in ­Bremen auch so ergeht, fallen die Antworten meist anders aus. »Bei der Deutschen Kammerphilharmonie ist vieles nicht so wie sonst« – dieses Echo schallt einem immer wieder entgegen. Was aber ist anders? Es sind Details, und es ist der Geist des Ganzen. Es beginnt mit den Proben. Meistens sind Solisten es gewohnt, auf der Bühne des abendlichen Konzerts mit dem Orchester zu proben, selten verschlägt es sie in andere Gebäude. Trotzdem lobt Arcadi Volodos, der große Skeptiker gegenüber allem, was nach Routine und vor allem nach blankem Musikgeschäft klingt, den Probensaal in der Gesamtschule Bremen-Ost. Aus anfänglicher Verwunderung ­resultierte für Volodos rasch Anerkennung. Doch es müssen nicht nur die Proben am Stammsitz in Bremen sein. Igor Levit, einer der unbestrittenen Senkrechtstarter unter den jungen Pianisten, hat erstmals im April 2013 mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen gearbeitet – im Rahmen des ›­Heidelberger Frühlings‹, einem Festival, das für Levit ohnehin eine ­herausgehobene Stellung einnimmt. Damals spielte er das Schumann-Klavierkonzert unter Sir Roger Norrington. ­

Stars im Interview

Arrival, rehearsal, performance, ›auf wiedersehen‹ – travelling ­soloists live a stressful, shrill, fast-paced life. For them, one city is much the same as the next. A quick dash to the hotel, on to the first – and quite possibly – only rehearsal, the concert, and back onto the next plane. Ask musicians how they fare in Bremen, ­however, and they will generally give you a different answer. »At the Deutsche ­K ammerphilharmonie a lot of things are different« – is the echo you will often hear. But just what precisely? It’s the small details and the spirit of the whole. Starting with ­rehearsals. As a rule, soloists rehearse with the orchestra on the same stage where they will perform the evening concert, seldom in another building. Nevertheless, Arcadi Volodos, highly sceptical toward anything that suggests routine – let alone out-and-out ­music business – is full of praise for the rehearsal room at the Bremen-Ost comprehensive school. Volodos’ initial surprise soon turns into appreciation. But it doesn’t just have to be rehearsals at the Bremen home venue. Igor Levit, an undisputed shooting star amongst the world’s gifted young pianists, first worked with The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen in April 2013 – at the ›Heidelberg Spring‹, a festival that means a lot to Levit. He played Schumann’s Piano Concerto under Sir Roger Norrington. »Normally in such situations you speak of ›Love at first sight‹ or ›It was simply wonderful‹. For me it was more«, Levit admits. This first project was something of

25


Foto: Marc Egido

Arcadi Volodos Sein Debüt in der New Yorker Carnegie Hall machte ihn 1998 über Nacht zum Star. Faszinierend sind seine eigenen Transkriptionen von bekannten Werken in Fortsetzung der Tradition Vladimir Horowitz’. Aber auch bei den großen ­Orchestern sorgt Arcadi Volodos regel­ mäßig für Aufsehen. Sein Debüt bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen im Jahr 2014 wurde sowohl in der Glocke als auch beim Beethovenfest Bonn stür­ misch gefeiert. His debut at New York’s Carnegie Hall in 1998 made him a star over night. ­Fascinating are his own transcriptions of well-known works following in the tradition of Vladimir Horowitz. But his performances with the major orchestras also regularly cause a sensation. His ­debut with The Deutsche Kammerphil­ harmonie Bremen in 2014 was given a tumultuous reception both in the ­Glocke and at the Beethoven Festival in Bonn.

In den Proben wird gestritten, gelacht, gerungen, diskutiert

A lot of disputing, laughing, ­agonizing, discussing goes on during rehearsals

»Nor­malerweise spricht man in solchen Fällen von ›Liebe auf den ersten Blick‹ oder ›Es war einfach toll‹. Für mich war es mehr«, gesteht Levit. Dieses erste Projekt wurde für ihn zum Erweckungserlebnis­. »Das werde ich gewiss nicht vergessen. Wie die Musiker untereinander und miteinander teilen und sich mitteilen – das ist großartig. Man spürt, wie jeder Einzelne­ um ein optimales Ergebnis ringt, und gleichzeitig alle miteinander.«

a revelation for him. »It’s something I’ll never forget. The way the musicians share and communicate with one another – it’s fantastic. You can really sense how they all as individuals and yet at the same time all together are striving to achieve an optimum result.«

Dieses Miteinander ist einer der Grundpfeiler des kammerphil­ harmonischen Erfolgsmodells. Violinistin Janine Jansen, die 2009 erstmals mit dem Orchester aufgetreten ist, beschreibt ­dieses Miteinander als eine »besondere Form von Wachheit. Die Musiker führen eine offene Beziehung zueinander, sie sind sehr demokratisch, zugleich sehr ehrlich.« Igor Levit ergänzt, dass es keine Tabus gibt: »In den Proben wird gestritten, gelacht, gerungen, diskutiert. Es ist für alle Beteiligten nicht einfach ein Job. Es ist Berufung, und das merkt man.« Diese »schonungslose Offenheit«, die Levit ausmacht, schweißt nicht nur die einzelnen Musiker zusammen, sondern formt aus ihnen eine Einheit: ­ »Sie sind als Gruppe wie ein guter Mensch, fürsorgend, ehrlich, ehrgeizig, aber nie mit falschem Eifer.« 26

This collaborative spirit of working together is one of the mainstays of the Kammerphilharmonie’s model for success. Violinist Janine Jansen, who first performed with the orchestra in 2009, ­describes this collaboration as a special form of attentiveness. The musicians have an open relationship with one another, they are very democratic but at the same time very frank.« Igor Levit adds that there are no taboos: »A lot of disputing, laughing, ­agonizing, discussing goes on during rehearsals. For all involved it’s far more than just a job. It’s a vocation, and that shows.« This »unsparing openness« that Levit identifies doesn’t just bind the individual musicians together, it welds them into one large family: »As a group they are like a good person, caring, honest, ambitious, but never overzealous.« »There is a certain degree of intimacy among the musicians«, ­ rcadi Volodos notes with respect. And for Janine Jansen it is A


»Die Musiker sind alle sehr vertraut miteinander«, das ist auch für Arcadi Volodos bemerkenswert. Und genau daraus resultiert für ­Janine Jansen eine »besonders kammermusikalische Art des ­Musizierens«. Niemand, der sich ins Rampenlicht spielt. »Das zeigt sich auch in einer ganz eigenen Bescheidenheit gegenüber den ­Werken«, ergänzt Jansen. »Und erst daraus entsteht überhaupt die Möglichkeit, etwas Maximales erreichen zu können.« Die ­niederländische Violinistin schätzt vor allem den Beethoven-­ Zyklus unter Paavo Järvi und war daher glücklich, ausgerechnet mit Beethovens Violinkonzert ihre Zusammenarbeit mit der Deutschen Kammerphilharmonie eröffnen zu können. »Nun komme ich im Dezember 2015 ausgerechnet mit diesem Konzert wieder – und ich gebe zu, dass ich dieses Werk in der Zwischenzeit nur relativ selten mit anderen Orchestern gespielt habe.« Janine Jansen fühlt sich »selbst in der Rolle als Solistin auto­ matisch als Teil des Orchesters, ich habe nie das Gefühl, ihm ­gegenüber zu stehen«; was wiederum ermöglicht, dass »alle ­Beteiligten so viel Energie entwickeln und freisetzen.« Zumal die Musiker nicht mit engen, vorgefassten Meinungen ans Werk gehen, sondern­sich auf ihrem gemeinsamen Weg ständig neu ­inspirieren lassen. Genau das ist es, was Volodos sehr schätzt: »diese Art der Annäherung und dieses möglichst wahrhaftige ­Musizieren.« Da klingt nichts chemisch gereinigt, künstlich ­poliert, sondern der Musizierstil basiert auf Natürlichkeit – darin sind sich die ­Solisten einig.

Stars im Interview

­ recisely this that produces a »way of playing that is particularly p suited to chamber music«. No one tries to play him- or herself into the limelight. »This is also reflected in a very particular humility­vis-à-vis the music«, Jansen adds. »And it is only this that makes it possible to achieve maximum potential.« The Dutch violinist above all appreciates the Beethoven cycle under Paavo Järvi and was therefore delighted to be able to debut her collaboration with the Deutsche Kammerphilharmonie with none other than Beethoven’s Violin Concerto. »Now I’m coming back in December 2015 with precisely this piece – and I have to admit, I’ve performed it relatively seldom with other orchestras in the interim.« Janine Jansen feels she is »automatically part of the orchestra even in the role of soloist. I never feel I am standing apart from it«; which in turn is what allows »all involved to develop and release so much energy.« Especially as the musicians do not approach their work with narrow, preconceived ideas, but are constantly open to new inspiration on their shared journey. It is precisely this that ­Volodos appreciates so much: »this way of approaching and playing music as genuinely as possible.« Nothing sounds chemically cleaned or artificially polished; it’s a musical style based on authenticity – on this point all the soloists agree. When asked about dream projects they could imagine realizing with the Deutsche Kammerphilharmonie Bremen time and again big names are mentioned. Levit thinks of the Beethoven piano

27


SPORTS & FASHION · SCHIFFFAHRT UND SPEDITION · AUTOMOBILE · MASCHINEN UND ANLAGEN · ELEKTRONIK · LEBENSMITTEL

Wenn es um maßgeschneiderte Logistik geht, sind wir Ihr starker Partner. Warum Sie uns das glauben dürfen? Weil wir es täglich immer wieder aufs Neue beweisen – mit viel Erfahrung, noch mehr Leidenschaft und vor allem hanseatischer Verbindlichkeit. Hand drauf. Unser Wort hat Wert. www.blg-logistics.com


Foto: Harald Hoffmann

Janine Jansen Die niederländische Geigerin debütierte bereits 19-jährig im Amsterdamer ­Concertgebouw und zählt längst zu den bedeutendsten ­Geigern der Welt. Die vielfach aus­ gezeichnete Künstlerin gründete 2003 ihr eigenes Kammer­musikfestival in ­Utrecht. Für die Einspielung des Beet­ hoven-Violinkonzertes – für wohl jeden Geiger ein ­zentraler ­A spekt in der ­Diskografie – wählte sie Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und Paavo Järvi als Partner. Dutch violinist Janine Jansen debuted at the Amsterdam Concertgebouw aged 19 and has long been one of the world’s most sought-after violin players. In 2003, the multi-award-winning artist established her own chamber music ­festival in Utrecht. For her recording­ of Beethoven’s Violin Concerto – a must in every violinist’s discography – she chose The Deutsche ­K ammerphilharmonie Bremen and Paavo Järvi as partners.

Gefragt nach ihren Wunschprojekten, die sie sich mit der ­Deutschen Kammerphilharmonie Bremen vorstellen könnten, ­fallen immer wieder große Namen. Levit denkt an die Beethoven-­ Klavierkonzerte, Janine Jansen nennt unter anderem Brahms. Warum auch tiefer stapeln? »Die Musiker der Deutschen ­K ammerphilharmonie Bremen geben uns das Gefühl, dass es in der Musik, die sie spielen, immer um uns als Menschen geht«, erklärt Igor Levit. »Sie bringen auf sehr unmittelbare Weise Zustände­des menschlichen Seins zum Ausdruck, Zustände, die wir alle aus unserem Alltag kennen: Freude, Trauer, Glück, Zorn, Liebe.« Aus dieser Unmittelbarkeit entsteht bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen selbst für namhafte Solisten mehr als der sonst routinierte Ablauf von Anreise, Anspielprobe, Auftritt, ­Auf Wiedersehen …

Stars im Interview

c­ oncerti, Janine Jansen names Brahms, among others. And why aim lower? »The musicians from The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen give us the feeling that in the music they play it’s ­a lways about us as human beings«, Igor Levit explains. »They ­express in a very immediate way conditions of human existence, conditions we are all familiar with in our everyday lives: joy, grief, happiness, anger, love.« Thanks to this immediateness, performing with The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen is – even for distinguished soloists – more than the normal routine of arrival, rehearsal, performance, ›auf wiedersehen‹ …

29


»Eine ganz ungebändigte Persönlichkeit« »An utterly untamed personality« Text: Elke Heidenreich Beethoven, das muss gesagt werden dürfen, Beethoven war furchtbar schlampig. Wie er schon aussah, allein diese Haare! In alle Richtungen standen sie. Manchmal stülpte er einen Hut darauf, krumm und schräg, zerbeult und fleckig. Das Gesicht mürrisch, und die Kleider! Er sah aus wie ein ungemachtes Bett oder wie ­jemand, der sich im Sturm angezogen hat. So lief er durch die Straßen, die Hände immer auf dem Rücken, nach vorn gebeugt, und er brummelte vor sich hin, knurrte, sprach mit sich selbst. Man ging ihm lieber aus dem Weg.

Now, that chap Beethoven – sorry, but it has to be said – was a terrible slob. I mean, just take his personal appearance – and that hair! Shaggy and wild. Sometimes he pulled a hat on, crooked and at an angle, battered and stained. His face grim, to say nothing of his slovenly attire! He looked like an unmade bed or like someone who’d got dressed in a storm. This is how he would stroll through the streets, his hands always behind his back, bent forward, humming unintelligibly, mumbling and soliloquizing. Most people chose to keep out of his way.

Man besuchte ihn auch nicht gern. Diese Wohnung! Ein Desaster. Alles voller Notenpapiere, überall stinkende Essensreste, herum­ liegende Kleider, ein kaputtes Klavier, vollgestellt mit Krimskrams. Und ungelüftet die ganze Bude, überheizt, muffig, und wenn ­Beethoven zur Tür hereinkam und es war ihm beim Gehen zu warm geworden, dann goss er sich erst mal einen Krug kaltes ­Wasser über den Kopf, um sich abzukühlen. Das floss ihm in den Kragen, über die Kleider, auf den Boden, eine Lache bildete sich, er stapfte durch, ans verstimmte Klavier, schlug an, setzte sich, probierte etwas aus, nahm einen Zettel, suchte fluchend ­einen Bleistiftstummel, notierte Noten, kritzel kratzel – er ­rutschte vom Stuhl, lehnte sich ans Klavier, saß auf dem Boden und ­verschwand in eine Welt, in die ihm niemand folgen konnte.

He didn’t get too many visitors either. Those lodgings! An absolute horror. Sheets of music scattered everywhere, plates bearing the remains of last night’s supper, articles of clothing strewn all over the place, a broken pianoforte covered in odds and ends. And the whole place unaired, overheated, stuffy; and when ­Beethoven came home all hot and bothered from walking, the first thing he did was tip a jug of cold water over his head to cool off. The water would run down his collar, over his clothes, onto the floor where it formed a puddle, which he would paddle through, to the piano – completely out of tune, strike a note, sit down, hammer on the keys, grab a piece of paper, search ­cursing for a pencil stub, doodle a few notes, scribble scrabble – he would slip from his stool, lean against the piano, sit on the floor, inhabiting some distant place where no one could follow him.

Einsam war er, still war es um ihn herum, nur Musik in seinem ­Innern. Seine Seele, sein Kopf – voller Musik, sein Herz – Musik, und er horchte ihr nach und notierte, und seine traurigen Augen leuchteten, er hörte in seinem Inneren, was er schrieb, und es machte ihn glücklich.

30

He was a lonely man; it was quiet around him, nothing but music in his head. His soul, his mind, full of music, his heart – music, and he listened to it and scribbled and his sad eyes lit up, he heard from within what he had written and it made him happy.


Paavo Järvi began his collaboration as Artistic Director in 2003 with the ­›Beet­hoven-Projekt‹. Up to 2009, almost ­every concert with him featured a Beet­ hoven symphony. The concerts as well as the CD and DVD recordings received the highest international critical acclaim.

Nach einer längeren Beethoven-Pause wird Paavo Järvi 2016 wieder einige seiner Sinfonien dirigieren. Aus diesem Anlass haben wir die bekannte Schrift­ stellerin, Kabarettistin und Literatur­ kritikerin Elke Heidenreich eingeladen, ihre Gedanken über Ludwig van Beet­ hoven mit uns zu teilen. Elke Heiden­ reich, die außerdem seit langem als ­Kolumnistin zu musikalischen Themen tätig ist, gibt uns einen genau recher­ chierten und pointiert formulierten Ein­ blick in die Persönlichkeit Beethovens.

After a longer Beethoven interval, Paavo Järvi will again conduct a number of Beethoven symphonies in 2016. To mark this ›revival‹ we invited the well-known author, cabaret artist and literature critic Elke Heidenreich to share her thoughts on Ludwig van Beethoven with us. Elke Heidenreich, who for many years has written a column on musical topics, gives us a carefully researched and sharply perceptive insight into Beethoven’s per­ sonality.

Er lud manchmal Freunde ein, er konnte herzlich sein, großzügig, aber wer mochte schon in diese unordentliche Bude kommen? Und wer lud ihn schon zweimal ein, er konnte ja so grob werden! Schnelle Sinneswandel, eine Beleidigung, eine Entschuldigung, ja, das schon, aber mein Gott, wie anstrengend war denn das! Wenn er wenigstens zur Unterhaltung gespielt hätte, »komm, ­Ludwig, spiel uns was vor …«. Ja, von wegen! Knurrig wandte er sich dann ab, beleidigt, er spielte nur, wenn er ganz sicher war, dass ihm niemand zuhörte.

Fotao: Leonie von Kleist

Mit dem ›Beethoven-Projekt‹ begann Paavo Järvi 2003 seine Tätigkeit als Künstlerischer Leiter. Bis 2009 stand bei fast jedem Konzert mit ihm eine Sinfonie Beethovens auf dem Programm. Konzerte, CDs und DVDs ernteten weltweit höchstes Lob.

Sometimes he would invite friends, he could be hospitable and generous; but who really wanted to come to this messy abode, and very few bothered to invite him back a second time; he could be so ill-mannered, suffering rapid mood swings – an affront, an apology, yes alright, but my God, how strenuous was that! If at least he had entertained them with his playing, »come on Ludwig, give us a tune …« But no chance. Ill-tempered, he would turn away, in a huff; he only played when he could be sure no one was listening.

Und er wurde immer schwerhöriger, das begann ja früh, schon mit dreißig fing es an, »mein innerer Gram«, sagte er dazu. Ein Hörrohr benutzte er anfangs, ein lächerliches Ding, angefertigt von Nepomuk Mälzel, der auch das Metronom erfunden hat, das uns Stümpern heute den Takt angibt. Schließlich wurde er vollends taub, und weil er nichts hörte – den Wind nicht, die Vögel­ nicht, liebe Worte eines Freundes nicht, nicht die Glocken am Morgen und nicht die Nachtigall am Abend, die Hausklingel nicht und ach, nicht die Musik – wurde er bitter. Er wurde misstrauisch, er zog sich zurück, wurde noch einsamer. Er bildete sich ein, dass sich alle gegen ihn verschworen hätten – die paar Freunde, die Haushälterin, die Vermieterin. Was wollten sie, was gestikulierten sie vor ihm, worum ging es? Er warf ihnen Bücher an den Kopf, er schleuderte Eier nach ihnen, und wenn die ­Vermieter ihn hinauswarfen, zog er mit seinem ganzen unordent­lichen Plunder um, und von Mal zu Mal wurden die Behausungen schäbiger.

And he was growing increasingly hard of hearing; he started ­going deaf early, from the age of thirty, »my inner torment«, he called it. At first he used an ear horn, a ridiculous thing, especially made for him by Nepomuk Mälzel, the fellow who also invented the metronome, that little gadget that keeps time for us incompetents. Ultimately he went completely deaf, and because he couldn’t hear anything – not the wind, not the birds, not the kind words of a friend, not the bells in the morning or the nightingale in the ­evening, not the house bell, oh, and yes, not the music – he became embittered. He grew suspicious, he withdrew into himself, became even lonelier. He was obsessed by the notion that the world was conspiring against him – his few friends, his house­keeper, his landlady, what did they want, why were they ­gesticulating, what was it all about? He chucked books at their heads, pelted them with eggs and when his landlords threw him out, he ­packed up the whole caboodle and moved to new rooms, and each time the dwellings got seedier.

Und so chaotisch er war, bei seinem Kaffee, den er in großen ­Mengen trank, überließ er nichts dem Zufall. Abgezählte

But as chaotic as he was, when it came to his coffee, which he consumed in large quantities, he left nothing to chance. It had to be

Kolumne

31


»Wenn Beethoven aber sah, dass seine Zuhörer ­weinten – es soll oft passiert sein – hat er sie als ­sentimentale Dummköpfe beschimpft.« »But when Beethoven saw his audiences moved to tears – as was purportedly often the case – he called them sentimental fools.« 60 Kaffeebohnen pro Tasse mussten es sein! 60 Bohnen, keine mehr, ­keine weniger. 60 Bohnen wurden gemahlen und auf­ gebrüht. Nur zuhause konnte er seinen Kaffee trinken, denn wer zählt denn einem Gast im Lokal 60 Kaffeebohnen ab … Ab und zu ging er essen, er mochte und konnte nicht kochen. Wenn ihm das Essen nicht passte, warf er es dem Kellner ins ­Gesicht, Kartoffeln, Gemüse, Bratensauce, schwapp. In das Lokal­ durfte er nicht wieder kommen.

a carefully counted 60 coffee beans per cup! 60 beans, no more, no fewer, 60 beans were ground and brewed; he could only drink his coffee at home, because what tavern keeper was going to go to the trouble to count out 60 coffee beans for his patrons … ­Occasionally he would eat in a guest house, he didn’t enjoy cooking and wasn’t good at it. If he wasn’t happy with the food, he would throw it in the waiter’s face, potatoes, vegetables, gravy, ­splosh, and he was no longer welcome in that particular hostelry.

»Er ist leider eine ganz ungebändigte Persönlichkeit«, urteilte Goethe über Beethoven. Ein finsterer Mann, ja. Aber was für ein begnadeter Musiker. Wie viel Kraft, Wärme, Liebe, wie viel ­L eidenschaft, wie viel Zartheit, wie viel Traurigkeit und auch, wie viel Humor sind in seiner Musik! Und sie ist so schön oft, dass man manchmal sitzt und denkt, der Himmel wäre offen, und man muss weinen, weil das Herz endlich wieder etwas fühlt. Wenn Beethoven aber sah, dass seine Zuhörer weinten – es soll oft passiert sein – hat er sie als sentimentale Dummköpfe beschimpft. Ja, so ist das mit den Gefühlen, wer sie sich selbst verbietet, kann sie auch bei anderen nicht ertragen.

»Unfortunately, he has an utterly untamed personality«, Goethe said of Beethoven. A morose character, for sure. But what a ­master­f ul musician! How much intensity, warmth, love, how much passion, how much tenderness, how much sadness and also how much humour there is in his music! And often it is so beautiful that sometimes you find yourself sitting and thinking the heavens are open, and you have to cry because at last your heart is feeling something again. But when Beethoven saw his ­audiences moved to tears – as was purportedly often the case – he called them ­sentimental fools. Well, that’s the way it is with feelings; those who propagate them cannot bear to see them in others.

Als Pianist oder Bratschist konnte er, nachdem er ertaubt war, nicht mehr auftreten, aber dirigieren konnte er noch, natürlich nur seine eigenen Werke – dirigieren? Er dirigierte schrecklich, ungeduldig. Seine Zeichen waren wirr, er fuchtelte vor dem ­Orchester herum. Sollten sie leise spielen, kroch er unters Pult, sollte es laut werden, sprang er in die Luft, und das Orchester war betreten und die Zuhörer lachten und es war einfach nur peinlich. Aber die Musik, seine Musik … jaja, sentimentale Dummköpfe, wir.

After losing his hearing, he was no longer able to perform as a ­pianist or violist, but he could still conduct; only his own works of course – conduct? He was a dreadful conductor, terribly impatient­. His gestures were eccentric; he flailed about in front of the orchestra. If he wanted them to play quietly he bent himself down and for loud passages he jumped in the air; and the orchestra was mortified and the audience laughed and the whole thing was simply embarrassing. But the music, his music … yes, yes, ­sentimental fools, that’s what we are.

Gustav Mahler sagte in einem Gespräch: »Du fragst, ob sie Beethoven heute verstehen? Was fällt dir ein? Weil sie mit seinen Werken aufgewachsen sind, weil er anerkannt ist, hören, spielen und lieben sie ihn vielleicht, aber nicht weil sie seinem Fluge zu folgen vermöchten. Die können mit ihren Triefaugen nie in die Sonne schauen.«

Gustav Mahler once remarked: »You ask me whether they understand Beethoven today? What an idea! Because they have grown up with his works, because he is recognized, they listen to him, play him and perhaps even love him – but not because they are able to follow him in his flight. With their bleary eyes, they will ­never be able to look the sun in the face.«

Schließen wir unsere Triefaugen. Lassen wir die Sonne strahlen und uns wärmen, dankbar.

Let us close our bleary eyes. Let us feel the sun’s face warming us, and be grateful.

32


Kolumne

33

Foto: Julia Baier


Nachwuchs als Chance Opportunity knocks Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen vermittelt ihr Kรถnnen jetzt auch in einer Orchesterakademie. The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen is sharing its expertise in an orchestra academy.

Foto: Jรถrg Sarbach

Text: Klaus Georg Koch

34


Akademistin Theresa Lier bei der Probe mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Academy student Theresa Lier in rehearsal with The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen.

Seit dem letzten Sommer kann man in den Konzerten der ­K ammerphilharmonie neue Gesichter entdecken. Vier junge ­Musikerinnen sind hinzu gekommen. Und wer genau hinsieht, entdeckt die besondere Mischung aus Aufmerksamkeit, Neugier und frischer Professionalität, mit der sie spielen.

Since last summer, you may have spotted some new faces at the concerts of the Kammerphilharmonie. The orchestra has been joined by four young musicians. And if you look really closely, you may notice that special mix of attentiveness, curiosity and fresh professionalism they bring to their playing.

Die vier Streicherinnen sind die ersten Stipendiatinnen der ­Orchesterakademie der Deutschen Kammerphilharmonie ­Bremen. 35 Jahre nach ihrer Gründung bietet die Kammer­ philharmonie seit Mai 2015 – »endlich!«, wie ihre Musiker sagen – eine eigene Ausbildungsplattform für besonders begabte Nachwuchskollegen.

The four strings players are the first scholarship recipients of The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Orchestra Academy. Starting in May 2015, 35 years after its foundation, the Kammerphilharmonie is now – »at last!« its musicians say – offering its own education platform for particularly gifted young musicians.

Eigentlich sind Orchesterakademien keine neue Erfindung. Die Berliner Philharmoniker begannen damit schon Anfang der 1970er Jahre. In jüngerer Zeit machen es ihnen immer mehr ­Konzert- und Opernorchester nach. Aber Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen wäre nicht sie selbst, wenn sie einfach den Pfaden der anderen folgte. Die Kammerphilharmonie gilt als Modell-­Orchester. Modellhaft sind ihre musikalischen Interpretationen. Modellhaft ist ihr engagierter, persönlich verantworteter Musizierstil. Modellhaft ist, wie die Musiker als Teilhaber ihrer eigenen Unternehmung agieren. Es ist ein Orchester, das vielen etwas zu geben hat. Viele Kultureinrichtungen schauen sich von der Stadtteilarbeit etwas ab und vom pädagogischen Einsatz für ­Schüler. Selbst Unternehmen aus der Wirtschaft buchen das ­Orchester, um etwas zu lernen von der Disziplin, von der Inspiration, vom gemeinsamen Einsatz der Musikerinnen und Musiker. Und deswegen musste auch die neue Orchesterakademie etwas Besonderes, etwas Modellhaftes sein – »ein Lehr-Ort, der so im Land noch nicht existiert«, sagt Albert Schmitt, Managing ­Director des Orchesters.

Orchestra academies are not actually a new invention. The Berlin Philharmonic was the first to set one up back in the 1970s. In more recent years, more and more concert and opera orchestras have followed suit. But the Deutsche Kammerphilharmonie Bremen would not be the Deutsche Kammerphilharmonie if it simply ­followed in the footsteps of others. The Kammerphilharmonie has a reputation as an exemplary orchestra. Exemplary in its musical interpretations. Exemplary in its dedicated, individual and highly distinctive style of playing. Exemplary also in the way the musicians are at the same time partners in their own under­ taking. This is an orchestra that has something to offer in many ­a reas. Several cultural institutions have emulated aspects of the ­orchestra’s community involvement and its educational support for school pupils. Even business enterprises book the orchestra in order to learn from the musicians’ discipline, inspiration and shared commitment. So therefore the new Orchestra Academy also had to be something special, something exemplary – »a place of education that hasn’t previously existed in this form anywhere in the country«, says ­A lbert Schmitt, the orchestra’s Managing ­Director.

Akademie 35


Fotos: Jörg Sarbach

Theresa Lier (* 1993, Violine) studiert bereits seit ihrem 13. Lebensjahr an der Musikhochschule Köln. Sie studierte 2007/08 an der Indiana University ­Jacobs School of Music (USA) und war Konzertmeisterin im dortigen ›Musical Arts Youth Orchestra‹. Über drei Jahre gehörte sie dem Bundesjugendorchester an. Aktuell ist sie Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie. Theresa Lier (* 1993, violin) has studied at the Academy of Music in Cologne from the age of 13. In 2007/08, she ­studied at the Indiana University Jacobs School of Music (USA) and was first ­violinist in the ›Musical Arts Youth ­Orchestra‹ there. For three years she was a member of the German National Youth Orchestra. Currently she plays in the Junge Deutsche Philharmonie.

Was »so im Land noch nicht existiert«, ist ein Bild der Kammerphilharmonie selbst und ihrer Musiker. Die »Akademie des 21. Jahrhunderts«, so der Anspruch, fördert den Musiker als ­Unternehmer, der durch eigene Initiative Räume für seine Kultur in der Gesellschaft schafft. Die Absolventen der Akademie sollen später einmal selbst unser kulturelles und soziales Leben mitgestalten, auch außerhalb subventionierter Reservate – und davon leben können. Sie werden daher von Anfang an in die Arbeit der ­K ammer­philharmonie eingebunden. Das betrifft zunächst die musi­k alische Arbeit. Neben den Orchesterprojekten machen die jungen Musikerinnen Kammermusik mit Orchestermit­ gliedern, erhalten Unterricht und Anleitung durch einen Mentor. »Sie lernen, wie macht man das?«, sagt Friederike Latzko, ­Stimm­führerin der Bratschen und Gründungsmitglied der ­K ammerphil­harmonie: »Es nützt ja nicht viel, alles sehr schön und ordentlich zu spielen – das wäre dann eben das Quäntchen zu wenig. Das merken die sofort, und deswegen sind sie ja auch hier.« Auch spezielle Workshops mit renommierten Dozenten für die Akademisten gehören dazu, wie ein Barock-Kurs mit dem Dirigenten Reinhard Goebel, der im Oktober 2015 stattgefunden hat.

What »hasn’t yet existed in this form anywhere in the country« is an image of the Kammerphilharmonie itself and of its musicians. The »Academy of the 21st century«, so the claim goes, promotes talented young musicians as entrepreneurs who, through their own initiative, create spaces of cultural understanding in society. The idea is that one day the Academy’s graduates will themselves help to shape our cultural and social life, also outside of subsidized schemes – and be able to make a living from it. They are therefore involved in the work of the Kammerphilharmonie right from the start. This relates firstly to the orchestra’s musical work. Apart from orchestra projects, the young musicians play chamber music with orchestra members, receive classes and instruction from a mentor. »They learn, how do you do that?«, says Friederike Latzko, principal violist and founding member of the Kammerphilharmonie: »It’s not enough simply to be an accomplished and polished player – that would be missing the point. The Academy students realize this straight away, and that’s why they’re here.« The Academy also offers special workshops with renowned instructors, such as the Baroque course with conductor Reinhard Goebel held in October 2015.

Darüber hinaus lernen die Unternehmer-Musiker von morgen ganz praktisch, wie man etwas unternimmt. So sind sie für ihr ­eigenes Kammerkonzert selbst verantwortlich. Sie bestimmen das Konzertprogramm, die Dramaturgie, den Spielort, die akustische Raumgestaltung und sie kümmern sich um die Konzertorganisa­

Furthermore, tomorrow’s entrepreneur musicians learn hands-on how entrepreneurship works. For example, they are responsible for their own chamber concert. They decide on the concert programme, the dramaturgy, the venue, the acoustic interior design and they are responsible for organizing the concert, including

36


Yuko Hara (* 1987, Viola) studierte in ihrer japanischen Heimat an der Tokyo University sowie in Genf und Basel. Als Solistin trat sie mit dem Japan Philharmonic Orchestra und dem Sinfonie­orchester Basel auf. Sie spielte bereits beim NHK Symphony Orchestra Tokyo, der Genfer Camerata und beim Orchester des Opernhauses Zürich. ­Im ­Bereich der historisch informierten Aufführungspraxis musizierte sie mit der Ensemble-Akademie des Freiburger Barockorchesters. Yuko Hara (* 1987, viola) studied in her native home Japan at Tokyo University as well as in Geneva and Basle. As a soloist she has ­performed with the Japan Philharmonic Orchestra and the Basle ­Symphony ­Orchestra. She has played with the NHK Symphony ­Orchestra Tokyo, the Geneva Camerata and the Zurich Opera House Orchestra. In the area of historically informed performance practice, she has played with the Ensemble Academy of the Freiburg Baroque Orchestra.

tion bis hin zum Sponsoring. Natürlich profitieren sie dabei von der Anleitung durch Musiker und Management der Kammerphilharmonie. Aber im Kern ist es »eine Echt-Situation«, wie Lea Fink sagt, die künstlerisch-pädagogische Leiterin des kammerphilharmonischen Zukunftslabors.

sponsoring. Of course, they benefit in this from the guidance of the musicians and management of the Kammerphilharmonie. But in essence it’s »a real-life situation«, as Lea Fink, the Artistic and Pedagogical Director of the Kammerphilharmonie’s Future Lab, describes it.

Unter den Akademistinnen findet das Konzept Zustimmung – natürlich, sie haben sich ja beworben, in einem eigenen Motiva­ tionsschreiben ihr Interesse erklärt und sich dann in einem Probespiel gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt. Das Interesse sei »gigantisch«, das Niveau »extraordinär« gewesen, heißt es aus dem Orchester.

The concept meets with the approval of the Academy students – not surprisingly; after all, they applied to join, explained their ­interest a letter of motivation and then won out against numerous competitors at an audition. The members of the orchestra agree that the amount of interest was »enormous«, the level »extra­ ordinary«.

So erzählt die in Japan geborene Bratscherin Yuko Hara, wie sie Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen im Konzert erlebt hat, ihre gemeinschaftliche Spielkultur, das gemeinsame Ent­ wickeln ­mu­sikalischer­Energie: »Das fand ich toll. Und ich sagte mir, wenn es eine Chance gibt, dass ich da mitspielen kann, dann will ich das machen.« Stephanie Appelhans, die in Essen, Berlin und London Geige studiert und bereits Erfahrungen als Konzertmeisterin und Solistin gemacht hat, stellt den praktischen Ansatz der Akademie heraus. Nach ihrer Beobachtung wird den Akademistinnen der Kammerphilharmonie von Anfang an eine Menge Verantwortung übertragen – ganz anders als in der Musikhochschule, wo es fast nur um die instrumentale Ausbildung geht.

Japanese-born violist Yuko Hara, for example, describes hearing The Deutsche Kammerphilharmonie in concert, their collaborative playing culture, developing musical energy together: »That ­really impressed me. And I said to myself that if the opportunity to perform with them ever presented itself, I would jump at the chance.« Stephanie Appelhans, who has studied the violin in ­E ssen, Berlin and London and has already gained experience as concertmaster and a solo performer, emphasizes the academy’s practical approach. In her observation, the Kammerphilharmonie Academy students are given a lot of responsibility from the out­set – quite unlike at music college, where the focus is almost exclusively on instrumental training.

Akademie

37


Fotos: Jörg Sarbach

Stephanie Appelhans (* 1991, Violine) war Bundespreisträgerin im Wettbewerb ›Jugend musiziert‹. Sie studierte in ­Essen, seit 2010 in Berlin sowie 2014/15 auch an der Guildhall-School in London. Orchestererfahrung sammelte sie u.a. beim hr-Sinfonieorchester und beim Deutschen Sinfonieorchester Berlin. Bei der Jungen Deutschen Philharmonie war sie Konzertmeisterin und ist auch solistisch mit dem Orchester aufgetreten. Stephanie Appelhans (* 1991, violin) was a national prizewinner in the ›­Jugend musiziert‹ competition. She has studied in Essen, since 2010 in Berlin and in 2014/15 also at the Guildhall School in London. She has gained ­orchestra experience with the Frankfurt Radio Symphony Orchestra and the Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, among others. With the Junge Deutsche Philharmonie she has performed as first violinist and also as a soloist.

Es ist ein sehr persönliches Lernen, das die Akademistinnen und das Team der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen miteinander verbindet. Ein Lernen für die eigene Persönlichkeit – zum Beispiel auch durch spezielles Körpertraining – und ein Lernen an Persönlichkeiten. »Wir sind sehr nahe an den Akademisten, um herauszufinden, was die brauchen« sagt Friederike Latzko und hebt hervor, dass es sich um ein Austauschverhältnis handle. Beide­ Seiten profitierten von der Akademie: »Die von außen ­kommen, können unseren Erfahrungsschatz mittrinken, und wir bekommen frische Anregungen.« Auch Albert Schmitt betont, dass die Kammerphilharmonie mit ihrer Akademie und für sie lernt: »Es ist eine Art Suchbewegung«, sagt er: »Wir haben uns auf den Weg gemacht, wir haben die Ausgangsbedingungen definiert, aber im Einzelnen wird man Erfahrungen machen müssen. Und das ist gut, das macht es lebendig.«

It is a very personal kind of learning that brings the Academy ­students and the team from The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen together. Learning aimed at developing their own personality – for example also through special physical training – and learning with and from personalities. »We get very close to the Academy students in order to learn what their needs are« says Friederike Latzko, emphasizing the aspect of mutual exchange. Both sides gain from the Academy: »Those from outside the orchestra can share in our wealth of experience, and we benefit from their fresh impulses and ideas.« Albert Schmitt is also keen to stress that the Kammerphilharmonie learns with and for its ­Academy: »It is a kind of discovery trip«, he says: »We have set off, we have defined the underlying conditions and now we have to make our experiences and see where it takes us. And that’s a good thing, that’s what makes it exciting.«

Die neue Orchesterakademie passt so genau zum professionellen Anspruch, zur pädagogischen und kulturpolitischen Berufung der Kammerphilharmonie, dass man sich fragt, warum es sie nicht schon lange gibt. Und in der Tat hat die Idee eine lange Geschichte. »Der Wunsch ist in den Musikern schon immer angelegt ­gewesen«, sagt Albert Schmitt: »Aber für unser Orchester, das über 70 Prozent seiner Mittel selber finden muss, ist jedes zusätzliche Projekt eine besondere Herausforderung.« Die Betreuung der ­A kademistinnen, ihr Stipendium, ihre Unterbringung während der gemeinsamen Projektphasen, Kurse und Unterricht – das alles kostet.

The new Orchestra Academy fits in so seamlessly with the professional ambition, the pedagogical and cultural policy mission of the Kammerphilharmonie that one wonders why nobody thought of it before. And the idea does in fact have a long history. »The musicians have harboured the wish for a long time«, says Albert Schmitt: »But for our orchestra, which has to provide over 70 percent of its own funding, every additional project is a significant challenge.« Supervising the Academy students, their scholarship, their accommodation during the joint project phases, courses and classes – it all adds up.

38


Die Deutsch-Irin Nuala McKenna (* 1993, Violoncello) studierte an den Musikhochschulen Lübeck, Freiburg und Basel und war Semifinalistin im Deut­ schen Musikwettbewerb Stuttgart und bei der International Janáček Competition. Sie hat im Bundesjugendorchester, dem Royal Concertgebouw Orchestra Amster­ dam und als Solocellistin mit Thomas Hengelbrock beim Balthasar-NeumannEnsemble musiziert. German-Irish Nuala McKenna (* 1993, cello) studied at the Music Academy in Lübeck, Freiburg and Basle and was a ­semi-finalist in the German Music ­Competition in Stuttgart and in the ­International Janáček Competition. She has played in the German National Youth Orchestra, the Royal Concert­ gebouw Orchestra Amsterdam and as soloist with Thomas Hengelbrock in the Balthasar-Neumann-Ensemble.

Möglich wurde die Umsetzung jetzt durch die Bremer ›Heinz ­Peter und Annelotte Koch Stiftung‹, die die Verbindung von Nachwuchsförderung und Exzellenzförderung in der Orchester­ aka­demie schätzt. Dass es bereits jetzt Interesse von weiteren ­Zustiftern gebe, wertet der Orchestermanager als gutes Zeichen: »Es ist jetzt schon konkret, dass das wachsen wird, das ist keine Fiktion mehr«.

The realization of the idea was now made possible thanks to the Bremen-based ›Heinz Peter and Annelotte Koch Foundation‹, which appreciates the combination of promoting excellence whilst at the same time promoting young talent in the Orchestra Academy. The orchestra manager sees it as a good sign that other potential sponsors are also already showing interest: »It’s already a given that the project will grow – it’s not fiction any more«.

Bei ihrer Akademie kooperiert Die Deutsche Kammerphilhar­ monie Bremen mit der Jungen Deutschen Philharmonie. Durch diese Zusammenarbeit möchte die Kammerphilharmonie ihr ­a lternatives Ausbildungskonzept, das eine Lücke in der deutschen Hochschullandschaft schließen möchte, den Mitgliedern dieses Eliteorchesters der Studierenden an deutschen Musikhoch­schulen zugänglich machen. Damit schließt sich auch ein Kreis, denn Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen wurde vor 35 Jahren von damaligen Mitgliedern der Jungen Deutschen ­Philharmonie gegründet. Mit ihrer Akademie und der Koopera­tion mit der ­Jungen Deutschen Philharmonie geben die Kammerphilhar­­mo­niker damit etwas an die Institution, der sie selbst so viel ver­ danken, zurück, wie auch an deren heutige ­Mitglieder.

For its Academy project, The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen is cooperating with the Junge Deutschen Philharmonie. Through this cooperation, The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen is seeking to ensure that its alternative education concept, which aims to close a gap in the German higher education landscape, is made accessible to the members of this elite orchestra of students from Germany’s music colleges and conservatories. This also closes a circle historically, as The Deutsche Kammer­ philharmonie Bremen was founded by former members of the Junge Deutsche Philharmonie 35 years ago. Through its Academy and the collaboration with the Junge Deutsche Philharmonie, the Kammerphilharmonie musicians are giving something back to the institution to which they themselves owe so much, and to its current members.

Akademie 39


Zukunftsmusik Music of the future Eine Reise zwischen Abenteuer und Perfektion. A journey between adventure and perfection. Text: Stephanie Schiller

Fotos: Jörg Sarbach

Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums Bottrop zu ­Besuch bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Pupils from the Heinrich-Heine-Gymnasium Bottrop on a visit to The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen.

40


Dass eine Sekunde nicht immer das Sechzigstel einer Minute meint, wissen die Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums Bottrop, die sich im November letzten Jahres auf den Weg zur Deutschen Kammerphilharmonie Bremen machten. Und das ›­5-Sekunden-Modell‹, mit dem die Bremer Musiker seit Jahren Hochleistungsteams coachen, ist ihnen auch nicht neu. Von Bottrop nach Bremen reisen sie quasi als Kollegen. Schließlich spielen auch sie in einem Orchester – dem ihrer Schule. Und für ­einen Tag tauchen sie ein in die Probenwelt, die sich die Profis ­in der Stadt an der Weser eingerichtet haben.

To the pupils from the Heinrich Heine high school in Bottrop who set off for The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen in November last year, it’s no secret that a second doesn’t always refer to the sixtieth of a minute. And they are no strangers to the ›5 Seconds Model‹ that the musicians from Bremen have developed to coach high-performance teams either. In a sense, as members of their own school orchestra, they travel from Bottrop to Bremen as colleagues. And for a day they enter into the world of rehearsals that the professionals from the city on the River Weser have created.

»Ich fand es sehr interessant und beeindruckend, wie viel Energie beim Spielen von den Musikern übertragen wurde. Da hat man alleine beim Z ­ uschauen geschwitzt!« (Sara) »I found it really interesting and impressive how much energy came across when the musicians played. You could work up a sweat just from watching!« (Sara)

Zukunftsmusik

41


Als Abenteuer erleben diesen Tag beide Seiten – Schüler und ­Profis. Albert Schmitt, Geschäftsführer der Deutschen Kammer­ philharmonie Bremen, war von der Anfrage des Schulorchesters aus Bottrop über einen gemeinsamen Arbeitstag von Anfang an begeistert: »Normalerweise vermitteln wir die ›5-Sekunden‹ ja nicht an Schulorchester, sondern an Führungskräfte großer ­Wirtschaftsunternehmen«, sagt er. Aber dass der Bottroper Musik­lehrer Marcus Stursberg es geschafft hat, mit den an­ge­ lesenen Kammerphilharmonie-Methoden sein HHG-Schul­ orchester zu begeistern und mit den Schülern dann auch noch nach Bremen kommen wollte, das habe ihn sehr berührt.

Fotos: Jörg Sarbach

Die Hochhäuser des am Bremer Stadtrand gelegene Osterholz-­ Tenever bilden eine futuristisch anmutende Kulisse, als die rund 50 zehn- bis 18jährigen Schüler nach 250 Kilometern mit dem Bus an der Gesamtschule Bremen-Ost ankommen und damit für einen Tag Teil des Zukunftslabors des Bremer Orchesters unter Leitung von Paavo Järvi werden. In dem Probendomizil – seit 2007 unter einem Dach mit der Gesamtschule – fühlen sich alle sofort wohl. Das Programm ist straff: Nach ersten Proben gibt ­A lbert Schmitt gemeinsam mit einigen Musikern für die Bottroper Schüler einen Mini-Workshop zum Management-Training ›5-­Sekunden-Modell‹. Wie dissonant eine ›Sekunde‹ – der kleinste Abstand zwischen zwei Noten – klingt, wissen die Schüler nur zu gut aus der eigenen musika­lischen Praxis. Und dass Dissonanz nicht nur störend wirken kann, sondern auch Fortschritt und ­Dynamik herausfordert, ­erfahren sie von Albert Schmitt, der ­ihnen den Zusammenhang zwischen Dissonanz und Hochleistung erläutert. »Es ist doch ­beeindruckend, wenn sich schon die Mitglieder eines Schul­orchesters mit dem schmalen Grad befassen, der

42

For both sides – pupils and professionals – the day is something of an adventure. When he received the request from the school orchestra in Bottrup, Albert Schmitt, Managing Director of The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, was enthusiastic about the idea of a shared practice day from the very outset: »Usually we coach managers of large firms in the 5 Seconds method, not school orchestras«, he says. But as he explains, he was deeply touched by the way Bottrop music teacher Marcus Stursberg had inspired his HHG school orchestra with his acquired Kammerphilharmonie methods and proposed organizing a school trip to Bremen. The high-rise apartment blocks of the Bremen Osterholz-Tenever district on the outskirts of the city form a futuristic-looking backdrop when, after a 250-kilometre coach ride, the 50 or so ten to 18-year-olds arrive at the Bremen-Ost comprehensive school to spend a day as part of the Bremen-based orchestra’s Future Lab under the direction of Paavo Järvi. In the rehearsal rooms – since 2007 under the same roof as the comprehensive school – everyone soon feels at home. The schedule is tight: after initial rehearsals, Albert Schmitt holds a mini-workshop for the Bottrop students on the ›5 Seconds Model‹ management training programme. How dissonant one ›second‹ – the smallest interval between two notes – sounds is something the pupils know only too well from their own music-making. From Albert Schmitt, who explains to them the tightrope between dissonance and top performance, they learn that dissonance can not only be irritating, it also challenges progress and dynamics. »It’s pretty impressive when members of a school orchestra are already conscious of the thin line that differentiates the excellent from the very good. That can only stand them in good stead wherever their future takes them.«


die sehr Guten von den Exzellenten unterscheidet. Davon können sie unabhängig von ihrem weiteren Lebensweg nur ­profitieren.« An den Pulten im großen Probensaal der Deutschen Kammerphilharmonie begegnen sich die Musiker aus Bremen und die Schüler aus Bottrop auf Augenhöhe. Sie arbeiten. Unter anderem für ein bestmögliches Ergebnis in Sachen Beethoven: Gemeinsam geprobt wird das Stück, welches das Schulorchester eigens für den Besuch in Bremen vorbereitet hat – Beethovens bekannte ›Coriolan‹-Ouvertüre. Für beide Orchester wird die Probenarbeit eine unvergessliche Erfahrung. Lea Fink, künstlerisch-pädago­ gische Leiterin des Zukunftslabors und für das Education-­ Programm der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ver­ antwortlich, ist begeistert: »Es ist uns gelungen, mit unserem ­A rrangement der Beethoven-Ouvertüre auch die Anfänger mit ins Boot zu holen! Selbst nach ein paar Geigenstunden können die Schüler ihr jeweils Bestes geben und die Auswirkung spüren.« Und weil die Chemie zwischen den Orchestern stimmt und die gemeinsame musikalische Arbeit so viel Spaß gemacht hat, soll der Austausch in Zukunft fortgesetzt werden. Wenn auch dieses Projekt des Zukunftslabors Schule macht und sich künftig die Anfragen dafür häufen sollten – die Schüler des Heinrich-HeineGymna­siums aus Bottrop waren die Ersten. Die Orchestermitglieder der Kammerphilharmonie freut diese Art der Zusammenarbeit – auch, weil sie in das Gesamtkonzept des Zukunftslabors passt. Begegnungen mit Schülern sind für die Musiker der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ein wichtiger Teil des Probenalltags. Sie teilen sich mit den Kindern und Jugendlichen der Gesamtschule nicht nur die Mensa.

Zukunftsmusik

At the music stands in the large rehearsal hall of the Deutsche Kammerphilharmonie the musicians from Bremen and the pupils from Bottrop meet as equals. They work. Among other things to achieve the best possible result for their Beethoven: together they rehearse the piece the school orchestra has prepared especially for the Bremen trip – Beethoven’s famous ›Coriolan‹ overture. The ­rehearsals are an unforgettable experience for both orchestras. Lea Fink, Artistic and Pedagogical Director of the Future Lab and responsible for The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen’s education programme, is thrilled: »With our arrangement of the ­Beethoven Overture we've also succeeded in getting the beginners on board! Even after just a few violin lessons, the pupils can give their best and already hear the effects.« And because the chemistry between the two orchestras is right and the joint musical project has been such fun, there are plans to continue the collaboration in future. Even if this Future Lab project sets a precedent and other such requests follow – the pupils from the Heinrich Heine Gymnasium from Bottrop were here first. The Kammerphilharmonie orchestra members welcome this kind of collaboration – not least because it fits into the overall concept of the Future Lab. Encounters with pupils are an important part of everyday rehearsals for the musicians from The Deutsche ­K ammerphilharmonie Bremen. With the children and adolescents from the comprehensive school they share more than just the school canteen. They pull off joint musical projects such as the grand Community Opera, which they put on together each year, and regularly perform together on stage in concerts such as the

43


Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen PAAVO JÄRVI

BEETHOVEN DIE SINFONIEN 1-9 „Ihre Realisierungen der Beethoven-Sinfonien gelten weltweit als ein neuer und aktueller interpretatorischer Maßstab.“ Preis der deutschen Schallplattenkritik, Die Bestenlisten 2011

SCHUMANN DIE SINFONIEN „Der Bremer Schumann ist aufregend, erhellend, mitreißend – kurzum: absolut phänomenal“ NDR Kultur „Hier ist ein perfekt gebauter Klangkörper am Werk: drahtig, schlank und muskulös.“ RBB Kulturradio

BEETHOVEN OUVERTÜREN

BRAHMS UNGARISCHE TÄNZE 1, 3 & 10

BEETHOVEN DIE SINFONIEN 1-9 4 DVDs

www.sonymusicclassical.de Sony Anz Konzertmagazin Bremen Järvi.indd 1

09.11.15 11:08


Sie haben gemeinsame musikalische Projekte wie die große ­Stadtteil-Oper, an der alle einmal im Jahr zusammen arbeiten, und stehen regelmäßig bei Konzerten wie der ›Melodie des Lebens‹ ­gemeinsam auf der Bühne. Dieses Engagement vor Ort, die Nähe der Musiker zu den Schülern der Gesamtschule und die nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Gesamtschule und Kammerphilhar­ monie sind in Deutschland einzigartig. Immer wieder staunen ­Gäste aus aller Welt über diese ungewöhnliche Symbiose, die weit über herkömmliche Bildungs-, Sozial- und Kulturarbeit hinausreicht, und für immer mehr Interessierte ist die Faszination stark ­genug, um sich dafür auf den Weg nach Bremen zu machen. ­»Dieses Projekt ist eine Keimzelle für gesellschaftliche ­Entwick­­lung«, davon ist Albert Schmitt überzeugt – in Bremen und ­darüber ­hinaus.

And yet it’s not that the Bremen professionals are trying to play the role of music teachers at the school. »Rather, we try to show them that we are ordinary people just like them«, says cellist ­Stephan Schrader. When the children join the members of the Kammerphilharmonie at their music stands in amongst the ­orchestra ­during rehearsals, he can see the amazement in their eyes – over chords, over harmonies, over fast passages. »Their ­enthusiasm ­reminds us of why we make music «, Schrader says. »And that’s something that tends to be easily forgotten«.

Fotos: Jörg Sarbach

Dabei versuchen die Bremer Profi-Musiker gar nicht, in der ­Gesamtschule als Musiklehrer aufzutreten. »Vielmehr zeigen wir ihnen, dass auch wir ganz normale Menschen sind,« sagt Cellist Stephan Schrader. Wenn die Kinder in den Proben der Kammerphilharmonie mit an den Pulten mitten im Orchester sitzen, sieht er an ihren Augen, wie sehr sie staunen – über Akkorde, über ­Zusammenklänge, über schnelle Läufe. »Mit ihrer Begeisterung ­erinnern sie uns daran, warum wir Musik machen«, sagt Schrader. »Und das vergisst man ja oft viel zu schnell.«

›Melody of Life‹ project. This involvement in the local community, the close relationship between the musicians and the pupils from the school and the long-term cooperation between the comprehensive school and the Kammerphilharmonie are unique in Germany. Guests from all over the world frequently marvel at this extra­ ordinary symbiosis, which goes far beyond conventional educational, social and cultural promotion. »This project is a breeding ground for social development «, Albert Schmitt is convinced – in Bremen and beyond.

Zukunftsmusik

45


Förderkreis Supporters Circle

Liebe Musikfreunde,

Dear Friends,

ein musikalisch wiederum erfolgreiches Jahr für Die Deutsche ­K ammerphilharmonie Bremen neigt sich nun dem Ende zu. Wir sind dankbar, dass wir das Orchester auch im Jahr 2015 viel­ fältig in unseren Stadtmauern erleben durften - wir, das sind die ­begeisterten Konzertbesucher, darunter die 5.000 Abonnenten der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Beispielhaft für viele musikalische Genüsse sei hier das Festkonzert in der Glocke anläss­lich des 150. Jubiläums der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Anwesenheit des Bundespräsidenten genannt.

another musically successful year for The Deutsche Kammerphil­ harmonie Bremen is drawing to a close. We are grateful that 2015 once again brought numerous opportunities to appreciate the ­orchestra within our city walls – we, that is the enthusiastic ­concertgoers, including the 5,000 Deutsche Kammerphilharmonie Bremen subscribers. Illustrative of many musical delights, the gala concert in the Glocke commemorating the 150th anniversary of the German Maritime Search and Rescue Service and attended by the German Federal President definitely deserves a mention.

Aber auch außerhalb Bremens hat das Orchester in deutschen ­Metropolen, in Europa, in Nord- und Südamerika sowie in Ost­asien wiederum Musikfreunde mit einer Vielzahl von Konzerten ­erfreut. Die Resonanz war und ist großartig!

Outside Bremen as well, the orchestra brought pleasure to many ­ usic lovers with concerts in major German cities, in Europe, m in North and South America as well as in East Asia. The reaction has been fantastic!

Trotz des beachtlichen Erfolges des Orchesters sei jedoch erwähnt, dass seine Gestaltungsmöglichkeiten aufgrund der begrenzten Finanz­mittel, wie schon in den Jahren zuvor, eingeengt sind. Auch das ist neben anderem ein Grund für den Förderkreis der Deutschen Kammerphilharmonie, im Rahmen der eigenen Mög­ lichkeiten das Orchester finanziell zu begleiten und diesem auch ­zukünftig ein verlässlicher Partner zu sein.

Despite the orchestra’s substantial successes, we should nevertheless be aware that – as in previous years – limited funding places constraints on its creative possibilities. This is another reason why the Supporters Circle of the Deutsche Kammerphilharmonie financially supports the orchestra within the scope of its own means, and will continue to be a reliable partner in the future.

Herzlich gedankt sei den Musikern mit ihrem Künstlerischen Leiter Paavo Järvi für das beglückende Wirken im nun zu Ende gehenden Jahr 2015, verbunden mit guten Wünschen für eine ebenso erfüllte und erfolgreiche Schaffenszeit in 2016. Bernd Hockemeyer Vorsitzender des Förderkreises Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

46

A heartfelt thank you to the musicians and their Artistic Director Paavo Järvi for their uplifting performances over the past year, ­combined with all best wishes for an equally fulfilling and successful creative development in 2016. Bernd Hockemeyer President of the Supporters Circle The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen


Dank an / Thanks to Karin und Uwe Hollweg Stiftung Karin and Uwe Hollweg Foundation Hockemeyer Stiftung Hockemeyer Foundation Dr. Werner Brinker für EWE Dr Werner Brinker for EWE Regine und Bernd Karstedt Regine and Bernd Karstedt Renate Klosterkemper / Atermann – König & Pavenstedt Renate Klosterkemper / Atermann – König & Pavenstedt Bernd Flock und Claus Ulbrich / Comkopie X GmbH Bernd Flock and Claus Ulbrich / Comkopie X GmbH Angelika Bunnemann und Dr. Thomas Brabant Angelika Bunnemann and Dr Thomas Brabant Dr. Holger Sudbrink und Dr. Josef Sommer / kessler&partner Dr Holger Sudbrink and Dr Josef Sommer / kessler&partner Silvia Jacobs Silvia Jacobs Rainer H. Behnke / Euromedics Rainer H. Behnke / Euromedics Dr. Jörg Wulfken / Partner PwC Legal Dr Jörg Wulfken / Partner PwC Legal Dr. Lutz Raettig / Morgan Stanley Bank AG Dr Lutz Raettig / Morgan Stanley Bank AG Bremer Bürger ermöglichen international erfolgreiche CD-Aufnahmen Bremen citizens make internationally successful recordings possible

Highlights

Symphonies nos. 3 + 8

Symphonies nos. 3 + 1

Symphonies nos. 4 + 7

Symphony no. 4

Symphonies nos. 5+ 1

Symphonies nos. 6 + 2 Förderkreis

Symphony no. 2 overtures

Symphony no. 9 47

overtures


Die Welt ist (nicht) genug The world is (not) enough Präsent in Radio, Fernsehen und auf CD Present on the radio, TV and CD

Illustration: Eiga Design

Über Radio, Fernsehen und CD-Verkäufe hat Die Deutsche Kammer­­philharmonie Bremen ein Millionenpublikum über den ­gesamten ­Globus. Die Medienpartner übertragen ­regelmäßig Konzerte des Orchesters. Auch Aufnamen zahlreicher Auftritte bei Tourneen werden von den jeweiligen nationalen Radio- und ­Fernsehprogrammen gesendet.

48

Via radio, TV and CD sales, The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen reaches an audience of millions around the globe. Their ­media partners regularly broadcast the orchestra’s live concert performances. Moreover, many tour concert recordings can also be heard or seen on the respective national radio and TV channels.


Dear Music Enthusiasts,

Liebe Musikfreunde, seit vielen Jahren verbindet uns eine enge Partnerschaft mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Gemeinsam haben wir zwei große TV-­ Dokumentationen über die Sinfonien Beethovens und Schumanns realisiert. Beide Filme wurden ­international ­vielfach ausgezeichnet und sind auch als DVD erhältlich.

for many years now we have enjoyed a close partnership with The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. We have collaborated on two major TV documentaries on the Beethoven and Schumann symphonies, both of which received multiple international awards and are available on DVD.

Als mediale Stimme Deutschlands ist es der Auftrag der Deutschen Welle, ein umfassendes Deutschlandbild in der Welt zu ­vermitteln und das Verständnis zwischen den Kulturen und ­Völkern zu fördern. Angesichts sich zuspitzender internationaler Konflikte kommt diesem vermittelnden Aspekt eine immer ­größere Bedeutung zu.

As the media voice of Germany, it is Deutsche Welle’s mission to portray a comprehensive picture of Germany around the world and promote exchange and understanding between the world’s cultures and peoples. Against the background of escalating international conflicts, this mediating role is taking on more and more importance.

Zwei ausverkaufte und umjubelte Konzerte der Deutschen ­K ammerphilharmonie Bremen mit ihrem Künstlerischen Leiter Paavo Järvi im Juli 2015 in St. Petersburg sind ein schönes Beispiel dafür, wie die ›Weltsprache Musik‹ Menschen verbindet. Im Verlauf des Zyklus der vier Brahms-Sinfonien an zwei Abenden ist die Begeisterung des Publikums immer weiter gewachsen. Ein international besetztes deutsches Spitzenorchester mit ­Meisterwerken des klassischen deutschen Repertoires, geleitet vom estnisch-amerikanischen Dirigenten Paavo Järvi, verbindet sich auf berührende Art und Weise mit dem russischen Publikum – das ist Völkerverständigung par excellence.

Two sold-out and highly acclaimed concerts given by The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen with its Artistic ­Director Paavo Järvi in St. Petersburg in July 2015 are a good ­example of how the ›global language of music‹ brings people ­together. In the course of the cycle of the four Brahms symphonies over two evenings, the enthusiasm of the audience continued to grow. An internationally staffed first-class German orchestra ­performing masterpieces from the German classical repertoire and led by its Estonian-American conductor Paavo Järvi connected­in a moving way with the Russian audience – in a ­display of international understanding par excellence.

Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen stärkt das Kulturprofil des deutschen Auslandssenders und liefert inspirierende Impulse für die weltweite Bericht­ erstattung der DW.

The collaboration with The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen supports the cultural profile of Germany’s international broadcasting corporation and provides inspiring impulses for DW’s worldwide media coverage.

Peter Limbourg Intendant Deutsche Welle

Peter Limbourg Director General, Deutsche Welle

Medienpartner

49


Neuerscheinungen New releases

Brahms

Hungarian Dances 1, 3 & 10

Selected Pieces

A Portrait of Paavo Järvi and The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

88875107372_jewel_TEASER_NEU-booklet.indd 1

Highlights

Highlights

Violinkonzerte mit Hilary Hahn

Violin Concertos with Hilary Hahn

Spohr – Die letzten Dinge

Spohr - The Last Judgement

Die neueste CD mit Paavo Järvi enthält Highlights aus den weltweit bejubelten Beethoven- und ­Schumann-Aufnahmen. Mit drei Ungarischen ­Tänzen von Johannes Brahms gibt sie einen Vor­ geschmack auf die kommenden Brahms-Einspie­ lungen.

Beethoven Schumann

05.06.15 15:48

»Diese Aufnahme spricht die Gefühle an. Sie ist mit Feuer und Hingabe musiziert. Eine Empfehlung.« (The Strad)

»Mit klaren Konturen, die zu einem präsenten ­Hörerlebnis führen, nimmt diese Aufnahme für sich ein. (…) Metrische Stabilität, energischer ­Zugriff und mitreißender Schwung.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung) Ausgezeichnet mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik

Brahms – Klaviertrios

»Sie sind altbewährt, diese drei großartigen Trios, aber diese Musiker – jeder ein Solist, gemeinsam das Tetzlaff Trio – interpretieren sie mit seltenem Glanz und Leidenschaft. – Eine exzellente Aufnahme.« (New York Times)

50

The latest CD with Paavo Järvi includes highlights from the internationally acclaimed Beethoven and Schumann recordings. Featuring three Hungarian Dances by Johannes Brahms, it provides a foretaste of the upcoming Brahms recordings.

»This is an emotive disc, played with fire and ­commitment. (…) Recommended.« (The Strad)

»Clear contours that guarantee a commanding ­listening experience - a powerful recording. (...) Metric stability, energetic contrast and rousing rhythm.« Honoured with the German Record Critics' Award

Brahms – The Piano Trios

»Tried-and-true works, these three magnificent ­trios, but this group of musicians – each noted as a soloist and together known as the Tetzlaff Trio – brings to them rare polish and passion. – An ­excellent set.« (New York Times)


In Tune

In Tune

Ein Bildband mit Fotografien der Deutschen ­K ammerphilharmonie Bremen von Julia Baier

A book of photographs of The Deutsche ­K ammerphilharmonie Bremen by Julia Baier

Die Fotografin Julia Baier begleitet Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen seit über 15 Jahren mit der Kamera. Sie war in der Bremer Glocke und beim ›Sommer in Lesmona‹ ebenso dabei wie auf zahlreichen internationalen Tourneen. So entstanden Vertrautheit und Freundschaften mit den Orchestermitgliedern und Fotos, die auch Einblicke in Proben, Tournee-­ Alltag und CD-Produktionen erlauben.

Photographer Julia Baier has accompanied The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen with her camera for over 15 years. She was in attendance in the Glocke in Bremen and at ›Summer in Lesmona‹, as well as on numerous international tours. This has led to a certain intimacy and friendships with the members of the orchestra and photographs that ­a llow insights into rehearsals, life on tour and CD productions.

In dem Buch ›In Tune – Variations on an orchestra‹, das aus Anlass der gleichnamigen Ausstellung im ­Bremer Focke-Museum 2015 bei Peperoni Books ­erschienen ist, hat Julia Baier eine Auswahl ihrer ­spannungsgeladenen Bildkompositionen zusammen gestellt. Damit gelingt ihr der Versuch, Musik sicht­bar zu machen, sie visuell zum Klingen zu bringen.

Neuerscheinungen

In the book ›In Tune – Variations on an orchestra‹, which was published by Peperoni Books to accompany the 2015 exhibition of the same name in Bremen’s Focke Museum, Julia Baier has put together a selection of her fascinating photo compositions. The result is a successful attempt to make music visible, to make it ring out visually.

51


Rio de Janeiro, 2011 / Foto Julia Baier, aus ›In Tune‹ Rio de Janeiro, 2011 / phot Julia Baier, from ›In Tune‹ 52


53


Preise & Auszeichnungen Prizes & Awards

Ehrenurkunde des Jahrespreises der Deutschen Schallplattenkritik German Record Critics’Certificate of Special Merit Die Deutsche Kammerphilhar­monie Bremen ist im Jahr 2010 als erstes Orchester mit der ›Ehren­u rkunde‹ des renommierten Jahrespreises der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet worden. In 2010 The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen was the first ­orchestra to be honoured with a ›Certificate of Special Merit‹ in the ­prestigious German Record Critics’ Annual Award.

›Die Nachtigall‹ – die vom Künstler Daniel Richter geschaffene Trophäe für den Ehrenpreis ›The Nightingale‹ – the Certificate of Special Merit trophy created by the artist Daniel Richter

54

Die Jury ehrte damit die »exempla­ rische Kulturvermittlung und künstlerische Vielseitigkeit, die seit dreißig Jahren Gütesiegel der Deutschen ­K ammerphilharmonie Bremen sind. Mit sorgfältig durchdachten, fulminant musizierten Programmen hat sich das von seinen Mitgliedern als eigenstän­ diges Unternehmen geführte Ensemble international eine außerordentliche ­Reputation erworben. Davon zeugen nicht zuletzt die von Bach bis zu zeit­ genössischen Komponisten reichenden Einspielungen für den Klassikmarkt. Bisheriger Höhepunkt ist das 2009 ­abgeschlossene, mit dem Chefdirigenten Paavo Järvi verwirklichte und klangtechnisch superb im mehrkanaligen 5.1-Verfahren aufgezeichnete ­Beethoven-Projekt, dem sich nun eine ebenso ambitionierte Einspielung aller Schumann-Sinfonien anschließt.«

With the award, the jury honoured the »exemplary promotion of culture and artistic versatility that have been a hallmark of the quality of The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen for thirty years. The ensemble, an ­independent enterprise run by its ­members, has achieved outstanding inter­national recognition with carefully ­planned, brilliantly rendered programmes. This is ­outstandingly reflected in the recordings for the classical music market, ranging from Bach to con­ temporary composers. The highlight so far has been the Beethoven Project, ­realised with Principal Conductor ­Paavo Järvi and recorded in ­superb 5.1 multichannel sound. This project will now to be followed with an equally ­ambitious ­recording of all the Schumann symphonies.«


Foto Ben Ealovega

Artist of the Year Wir gratulieren unserem Künstlerischen Leiter Paavo Järvi zur Auszeichnung als ›Artist of the Year 2015‹ des britischen Gramophone-Magazine. Die Gramophone Awards gelten als eine der wichtigsten internationalen Auszeichnungen für klassische Musik.

Artist of the Year We congratulate our Artistic Director Paavo Järvi on receiving the British Gramophone magazine’s ›Artist of the Year 2015‹ award. The Gramophone Awards are one of the most significant honours bestowed in the classical music industry.

Diapason d‘Or Die dritte CD des Schumann-Zyklus mit Paavo Järvi hat die höchste Auszeichnung des renommierten franzö­ sischen Klassikmagazins ›Diapason‹ erhalten.

Diapason d‘Or The third CD of the Schumann cycle with Paavo Järvi has received the most prestigious award from the renowned French classical music magazine ›Diapason‹.

Sibelius-Preis Für seine besonderen Verdienste um die Musik von Jean Sibelius wurde Paavo Järvi 2015 mit dem SibeliusPreis der Sibelius-Gesellschaft ausgezeichnet. Vielen Konzertbesuchern sind sicher seine besonders intensiven und emotionalen Interpretationen des ›Valse triste‹ aus zahlreichen Zugaben in bester Erinnerung. Nach Sir Simon Rattle ist Järvi damit erst der zweite Dirigent, der diese Auszeichnung erhält.

Sibelius Medal For his promotion of the music of Jean Sibelius with great talent, Paavo Järvi was awarded in 2015 with the Sibelius Medal of the Sibelius Society. Doubtless fresh in the memory of many concertgoers from numerous encores are his especially intensive and emotional interpretations of the ›Valse triste‹. ­A fter Sir Simon Rattle, Järvi is the ­second conductor ever to receive this honour.

Würth-Preis »In Anerkennung ihrer künstlerischen Arbeit, ihrer vorbildlichen Stadtteilund Jugendprojekte sowie in Wür­di­ gung ihrer Unternehmenskultur« ­w urde Die Deutsche Kammerphil­ harmonie Bremen im November 2014 mit dem ›Würth Preis der Jeunesses Musicales Deutschland‹ ausgezeichnet.

Würth-Preis »In appreciation of its artistic achievements, exemplary community and youth projects as well as in recognition of its corporate culture« , The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen was awarded the ›Würth Preis der ­Jeunesses Musicales Deutschland‹ in November 2014.

Symphony no. 4

Preise & Auszeichnungen

55


Freundeskreis Society of Friends Die Freunde leisten Unterstützung für engagierte Orchesterprojekte und genießen persönliche Kontakte zu den Musikern. The Friends support important orchestra projects and enjoy personal contacts with the musicians.

»Als wir 1998 den Verein der Freunde der Deutschen Kammerphil­ harmonie Bremen gründeten, waren wir vielleicht zwei Dutzend ­Bremerinnen und Bremer, die den Musikern des Orchesters sehr freundschaftlich verbunden waren. Inzwischen hat sich manches ­verändert, aber eines nicht: Das Orchester ist mit Paavo Järvi in die Champions League aufgestiegen, der Verein hat inzwischen mehr als 1.000 Mitglieder und kann damit durch seine Mitgliedsbeiträge die Arbeit und Entwicklung des Orchesters wirksam unterstützen. Aber wie in den Gründungstagen ist der tragende Geist des Vereins immer noch die herzliche Freundschaft mit dem Orchester. Werden Sie Mitglied, stärken Sie dadurch unsere finanzielle Basis und erleben Sie mit uns die besonderen Momente dieser Freundschaft, von denen einige, wie z.B. jährliche Hauskonzerte, nur Mitgliedern vorbehalten sind.«

»When we founded the Society of Friends of The Deutsche Kammer­ philharmonie Bremen in June 1998, we were maybe two dozen Bremen citizens who were linked to the orchestra’s musicians by longstanding ties of friendship. Since then much has changed, but one thing has not: with Artistic Director Paavo Järvi the orchestra has firmly established its Champions League position among interna­ tional orchestras. The Society meanwhile has over 1,000 members, ­enabling us to use membership fees to actively support the work and the development of the orchestra. But just as in the early days, the ­motivating spirit of the Society remains the close friendship with the orchestra. Why not become a member, help us to strengthen our ­f inancial base and experience with us memorable moments of this friendship, some of which, for example annual salon concerts, are ­exclusive to members.«

Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz-Otto Peitgen, Vorsitzender des Freundes­k reises

Prof. Dr Dr h.c. Heinz-Otto Peitgen, President of the Society of Friends

­ Über 1.000 Mitglieder! Als eintausendstes Mitglied ist im Jahr 2015 Frau Dr. Gudrun Scherff dem Freundeskreis beigetreten. Sie hat damit eine Konzertreise gewonnen und wird beim Auftritt der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen im Dezember 2015 in Baden-Baden dabei sein.

Foto Julia Baier

Over 1,000 members! In 2015, Dr Gudrun Scherff was the 1,000th member to join the Society of Friends. She wins a concert tour and will attend the performance of the Deutschen ­Kammerphilharmonie Bremen in Baden-Baden in D­ecember 2015.

56


Engagement verdient Unterstützung Mit ihren Beiträgen unterstützen die Mitglieder des Freundeskreises vor allem die engagierte Nachwuchsarbeit des Orchesters. Dazu ­gehören insbesondere die Projekte ­gemeinsam mit der Gesamtschule Bremen-Ost in Osterholz-Tenever.

Commitment deserves support With their dues, the members of the Society of Friends ­primarily supports the ­orchestra’s dedicated work with young people, parti­ cularly the projects with the Bremen-Ost comprehensive school in Osterholz-Tenever.

Persönliche Kontakte Die Orchestermitglieder freuen sich über die Begegnungen mit den Freunden – ob beim jährlichen exklusiven Hauskonzert in Bremen oder beim get-together auf ­Tourneen wie zuletzt in Bonn, Wiesbaden und Baden-Baden.

Personal contacts The orchestra members look forward to their contacts with the Friends – whether at the annual private concerts in Bremen or the get-togethers during tours, such as recently in Bonn, Wiesbaden and Baden-Baden.

Angebote für die Mitglieder Für die Mitglieder des Freundeskreises gibt es eine Auswahl­ ­exklusiver Angebote: Einladungen zu ausgewählten Orchesterproben Bei allen Abo-Konzerten: Sekt, Saft und Begegnungen am Freundeskreis-Stand in der Glocke Reiseangebote zu ausgewählten Konzertereignissen ­außerhalb Bremens Jährliche Mitgliederversammlung mit exklusivem Haus­ konzert und ›get-together‹ mit den Orchester­mit­gliedern Vorkaufsrecht für Sonderkonzerte, Reisen u.ä. Die Mitgliedsbeiträge: Einzelmitglieder 80 € Paare 130 € Familien 150 € Firmen nach Vereinbarung, Mindestbeitrag 400 € pro Jahr Für weitere Informationen steht Ihnen unser Kunden-Service­ unter­ Tel +49 – (0)421 – 32 19 19 oder info@kammerphilharmonie.com gerne zur Verfügung.

Exclusive benefits for members invitations to selected orchestra rehearsals champagne, juice, and social contacts at the Friends stand in the Glocke at all subscription concerts opportunities to travel to selected concert events outside­ Bremen­ annual general meeting with exclusive private concert and get-together with the orchestra members priority tickets for special concerts, tours, and other events Membership dues: Individual members 80 € Couples 130 € Families 150 € Companies by arrangement; minimum dues 400 € annually Our Customer Service Department will be happy to provide you with further information at +49 – (0)421 – 32 19 19 or under info@kammerphilharmonie.com. Rheingau Musik Festival, Juli 2015

»Traumhaft schön. Nach Heidelberg und Bonn war Wiesbaden das dritte Highlight, das wir erleben durften. Bereichernd waren die ­Gespräche mit den Musikerinnen und Musikern in der Pause.« Edeltraud und Jürgen Thewes

Foto Julia Baier

»Heavenly. After Heidelberg and Bonn, Wiesbaden was the third highlight we experienced. The discussions with the musicians during the interval were especially enriching.« Edeltraud und Jürgen Thewes

Freundeskreis

57


MESSEKALENDER 2016* 05. – 07. Februar 2016 www.classicmotorshow.de 26. – 28. Februar 2016 www.boatfit.de 07. – 24. April 2016 www.jazzahead.de 05. – 08. Mai 2016 www.landpartie-weserfest.de 04. – 06. November 2016 www.fisch-feines.de www.reiselust-bremen.de 18. – 20. November 2016 www.christmas-more.de www.bottle-market.de

*Hinweis: Das vollständige Programm finden Sie auf www.messe-bremen.de


Das ›Unternehmer-Orchester‹ A ›company orchestra‹ Die Struktur des Orchesters ist einzigartig: Es ist als ›Unter­ nehmerorchester‹ organisiert, in dem sämt­liche Musiker ­Gesellschafter des Unternehmens ›Die Deutsche Kammerphil­ harmonie Bremen‹ sind und damit nicht nur für die künstle­ rischen, sondern auch für die wirtschaftlichen ­Ergebnisse haften. Daraus resultiert unbedingtes Engagement und ein hohes Maß an ­Eigenverantwortung. Dies spiegelt sich in der Bedingungs­ losigkeit der musikalischen Qualitätsverpflichtung wider. Gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Scholz, einem ­Experten in der Erforschung von Hochleistungs­teams, ­haben die Musiker ihre Erfahrungen auf ­diesem Gebiet in ein ­erfolgreiches Management­training für ­Führungskräfte, das ›5-Sekunden-­ Modell‹, ­umgesetzt. Für die Verbindung von Unternehmertum und Kultur ist das Orchester mit einem der bedeutendsten deutschen Wirtschaftspreise, dem Deutschen Gründerpreis in der Kategorie ›Sonderpreis 2008‹ ausgezeichnet worden.

›Hochleistung braucht Dissonanz‹ Das Buch zum ›5-Sekunden-Modell‹ von Christian Scholz und Albert Schmitt.

Finanzierung Financing

Sponsoring (30%) Sponsorship (30%)

Honorare (42%) davon 35% im Ausland erwirtschaftet Fees (42%) of which 35% is generated abroad.

Öffentliche Mittel (28%) Public funding (28%)

Das Unternehmer-Orchester

The structure of the orchestra is unique – it is organized as a ­›company orchestra‹ in which all the musicians are partners in the enterprise ›The Deutsche Kammerphil­harmonie Bremen‹ and are thus respon­sible not only for artistic matters but also for its financial success as well. This results in complete dedication and a high degree of personal responsibility, which are reflected in the ­orchestra’s strong commitment to musical quality. Together with Prof. Dr Christian Scholz, an expert in the study of high-performance teams, the musi­cians­have incorporated their experience­in this field into a ­successful management training­ programme for executives, the ›5 Seconds Model‹. In 2008, the orchestra received the German Founders Award, one of Germany’s most prestigious business awards in the category ›Special­ Award‹ for its successful combination of entrepreneurship and culture.

›Hochleistung braucht Dissonanz‹ [High Performance Requires Dissonance] The book on the ›5 Seconds Model‹ by Christian Scholz and Albert Schmitt.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen wendet derzeit jährlich ca. 6,5 Millionen Euro auf, um ihre viel­f ältigen Programme und Projekte zu reali­sieren. Ca. 72 % seines Etats erwirtschaftete das Orchester im vergangenen Jahr selbst – in der deutschen Orchester­ landschaft ist diese Q ­ uote beispielhaft. The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen currently spends approximately 6.5 million euros annually to carry out its w ­ ide-ranging programmes and projects. Last year the orchestra generated approximately 72% of its budget itself – an un­paralleled achievement in the German orchestra scene.

59


Das Kuratorium The Board of Trustees Prominente Fürsprecher und Berater Prominent advocates and advisers

Im Jahr 2011 hat sich das Kuratorium der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen gegründet. Das O ­ rchester ist stolz und dankbar, dass sich ebenso ­kompetente wie prominente Persönlichkeiten aus K ­ ultur, Wirtschaft und ­Medien auf diese Weise ­ehrenamtlich für Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen engagieren. The Board of Trustees of The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen was founded in 2011. The orchestra is proud and thankful to have such qualified and prominent figures from cultural, economic and media sectors ­playing a part of The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen.

Ilona Schmiel, Zürich Gründungsvorsitzende, Intendantin der TonhalleGesellschaft Zürich. Von 2004 bis 2013 hat sie als Intendantin des Beethovenfestes Bonn Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen über zehn Jahre als 'orchestra in residence' präsentiert. Ilona Schmiel hat wesentlich dazu beigetragen, hochrangige Persönlichkeiten für dieses Kuratorium zu gewinnen.

Jasper Parrott, London Gründer und Inhaber der Künstler­agentur Harrison Parrott, die zu den führenden Agenturen Europas zählt. Er ist langjähriger Geschäftspartner der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und als solcher am Erfolg des Orchesters maßgeblich beteiligt.

Prof. Dr. Peter Ruzicka, Hamburg/München Intendant der Salzburger Osterfestspiele, ehemaliger Intendant der Hamburgischen Staatsoper und der Salzburger Festspiele und der Mün­chener Biennale. Er ist einer der wichtigsten zeit­genössischen Komponisten, gefragter Dirigent und erfolgreicher Kulturmanager in einer Person und hatte Die Deutsche Kammerphilharmonie ­Bremen bereits 2004 für die Salzburger Festspiele entdeckt.

60

Founding chairperson, Artistic Director of the Tonhalle Society Zurich. As Director of the Beethoven Festival Bonn from 2004 to 2013, Ilona Schmiel presented The Deutsche Kammerphilharmonie ­Bremen as ›orchestra in residence‹ for ten years. ­Ilona Schmiel has been instrumental in recruiting high-ranking individuals for this board.

Founder and Executive Chairman of Harrison ­ arrott, one of Europe’s leading artist management P companies. Jasper Parrott has been The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen’s business partner for many years and has been, in this role, instrumental to the orchestra’s success.

Director General of the Salzburg Easter Festival, former Manager of the Hamburg State Opera and Artistic Director of the Salzburg Festival and of the Munich Biennale. Considered one of the most ­important contemporary composers, sought-after conductors and successful arts managers of today, Ruzicka brought The Deutsche Kammerphilhar­ monie Bremen to the Salzburg ­Festival in 2004.


Dr. Jürgen Heraeus, Hanau Aufsichtsratsvorsitzender der Heraeus Holding GmbH. Eine der angesehensten Unter­nehmer­per­ sönlichkeiten Deutschlands. Darüber hinaus ­engagiert als Vorstandsvorsitzender im Deutschen ­Komitee für UNICEF. Er ist 2008 durch die Ver­ leihung des Deutschen Gründerpreises an Die ­Deutsche Kammerphilharmonie Bremen auf das ­Orchester aufmerksam geworden.

Chairman of Heraeus Holding GmbH. One of the most respected entre­preneurs in Germany. Heraeus also serves as Chairman of the German Committee for UNICEF. He became acquainted with The Deutsche ­K ammer­philharmonie Bremen in 2008, when the orchestra was presented with the German Founders Award.

Dr. phil. Klaus Brandmeyer, Hamburg Seniorpartner der Brandmeyer Markenberatung in Hamburg. In der Fachpresse gern als ›Markenpapst‹, oder wie kürzlich in Public Marketing als ›Goethe unter den Markenprofis‹ bezeichnet. Gast- und Honorarprofessuren in Potsdam, Wien, Innsbruck und Berlin. Er berät Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen seit vielen Jahren.

Prof. Markus Schächter, Mainz Intendant des ZDF von 2002 bis 2012, als solcher schon seit vielen Jahren mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen vertraut. Präsident der Mitgliederversammlung und Vizepräsident der Gesellschafterversammlung des deutsch-französi­schen Kultursenders arte. Zahlreiche Ehrenämter in ­Kultur (z.B. Kurato­rium des Festspielhauses BadenBaden) und Gesellschaft (Aktion Mensch u.a.). Gabriele Eick, Frankfurt a.M. ›Langjährige ­Kommunikationsberaterin der EUROPA-KULTURTAGE der Europäischen Zentralbank. Management-Positionen u.a. bei IBM, A.C. Nielsen Marketing Beratung und Dresdner Bank sowie Vorsitzende der Geschäftsführung der Wirtschafts­förderung Frankfurt. Gründete 2000 die Unter­nehmensberatung ›Executive Communications‹ mit Schwerpunkt Marketing und Kommunikation. Tätig­ in vielfältigen Gremien und Aufsichtsräten; u.a. ­Hochschulrat der Goethe Universität Frankfurt. Das Kuratorium

61

Senior Partner of the Brandmeyer brand consulting company in Hamburg. Known as an authority in the trade press, or – as recently described in the magazine Public Marketing – the »Goethe of marketing professionals,« Brandmeyer has held guest and honorary professorships in Potsdam, Vienna, Innsbruck and Berlin. He has served as an adviser to The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen for many years.

As Director General of ZDF from 2002 – 2012, an important collaborative partner of The Deutsche Kammerphilharmonie ­Bremen. Schächter is also President of the Council and Vice President of the Board of Partners of German-French culture channel arte. He has held numerous ­honorary positions in the cultural field (e.g. Board of Trustees of the Festspielhaus in Baden-Baden) and in the social sector (Aktion Mensch, among others). Long-time communications consultant to the ­EUROPE CULTURAL DAYS of the European Central Bank. Management positions with IBM, A.C. Nielsen Marketing Beratung and Dresdner Bank; Chief Executive Officer of Business and Economic Develop­ment Corp. Frankfurt. Founded the ­management consultancy ›Executive Communications‹ in 2000, with emphasis on marketing and communi­cations. Active on various committees and supervisory boards, including University Council of Goethe ­University, Frankfurt.


The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Künstlerische Leitung / Artistic Director Paavo Järvi Flöte / Flute

Pauke, Schlagzeug / Timpani, Percussion

Bettina Wild Ulrike Höfs

Stefan Rapp

Oboe / Oboe

Sarah Christian (Konzertmeister) Florian Donderer (Konzertmeister) Daniel Sepec (Konzertmeister) Jörg Assmann (Stimmführer 2. Violine) Thomas Klug (Stimmführer 2. Violine) Timofei Bekassov Matthias Cordes Angelika Grossmann-­Kippenberg Barbara Kummer Stefan Latzko Konstanze Lerbs Hozumi Murata Hanna Nebelung Katherine Routley Gunther Schwiddessen Beate Weis

Rodrigo Blumenstock/ Ulrich König Klarinette / Clarinet

Matthew Hunt Maximilian Krome Fagott / Bassoon

Higinio Arrué Nicole King Horn / Horn

Elke Schulze Höckelmann Markus Künzig Trompete / Trumpet

Christopher Dicken Bernhard Ostertag

62

Violine / Violin

Viola / Viola

Friederike Latzko (Stimmführer) Klaus Heidemann Anja Manthey Jürgen Winkler Violoncello / Violoncello

Tristan Cornut (Stimmführer) Marc Froncoux (Stimmführer) Tanja Tetzlaff (Stimmführer) Ulrike Rüben Stephan Schrader Kontrabass / Double Bass

Matthias Beltinger (Stimmführer) Klaus Leopold N.N.


Das Orchestermanagement Albert Schmitt Managing Director Esther Bishop Assistenz der Geschäfts­führung Ruta Fleck / Christine Mester ­Sekretariat Sven Asendorf Leitung Finanz ­Management Svetlana Sek Buchhaltung Hans Otto Leitung Artistic Management / Stellvertreter des Managing ­Director Katharina Weinert Assistenz Artistic Management Ines Lögers / Anne Maria Kaiser Tour ­Manage­ment Dirk Schulz Stage Management Till Krägeloh Regionales Sponsoring, Leitung Marketing und Events Mariusz Oldekop Marketing und Koordination Kommunikation Claudia Mohme Marketing und Kommunikation Elisabeth Zelger Projekt Management Marketing & Events Andrea Pfohl / Su Celensü OnlineMarketing Andrea Katzmarczyk Leitung Presse und PR

Nadja Donat Leitung Kunden-Service Katja Flemming / ­Sylvia Scholz Assistenz Kunden-Service Edbar Zaman Kaufmännischer ­Geschäftsführer Zukunftslabor / Chief Financial Officer Zukunftslabor Lea Fink Künstlerisch-pädagogische Leitung Zukunftslabor Lieske Strudthoff Projekt Management Zukunftslabor und Education Folgenden Beratern sind wir zu ­besonderem Dank verpflichtet Dr. Hartmut Lück Freiberuflicher Wissenschaftler und ­Publizist. Künstlerischer Berater des Programmausschusses der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Prof. Dr. Christian Scholz Professor für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Personalführung an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Honorarprofessor an der ­Universität Wien.

Beirat Jürgen Oltmann Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bremen a.D. Carmen Emigholz Staatsrätin für Kultur der Freien ­Hansestadt Bremen als Vertreterin des Senators für Kultur Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen Wissenschaftler, Unternehmer und Vorsitzender des Freundeskreises der Deutschen Kammerphilharmonie ­Bremen Gerhard Harder Aufsichtsratsvorsitzender der ­Spar­k asse Bremen und Vorsitzer des Vorstandes der DGzRS Marco Fuchs Vorstandsvorsitzender der OHB Technology AG

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen wird unterstützt von

Roland Schatz Geschäftsführer der Media Tenor ­International AG, Institut für Medienanalysen, Rapperswil, Schweiz

N.N. Leitung Sponsoring und Fundraising

Fotos: Jörg Sarbach

Nadja Donat  Leitung Kunden-Service

Das Orchester

63


Kontakt, Impressum Herausgeber: Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Kulturhaus Stadtwaage Langenstraße 13 28195 Bremen Tel. 0421 – 95 885 0 Fax 0421 – 95 885 111 www.kammerphilharmonie.com info@kammerphilharmonie.com

Kunden-Service

Impressum

Kulturhaus Stadtwaage Langenstr. 13, 28195 Bremen Tel. 0421 – 32 19 19 Fax 0421 – 95 885 111

Redaktion Mariusz Oldekop, Enno Samp, Claudia Mohme

www.kammerphilharmonie.com info@kammerphilharmonie.com

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 10 – 14 Uhr, zusätzlich Mi. und Do. von 16 – 19 Uhr

Texte Elke Heidenreich, Klaus Georg Koch, Stephanie Schiller, Christoph Vratz, Friederike Westerhaus Englische Übersetzung Jan Wheeler Gestaltung one/one, Amsterdam, Berlin, Bremen Druck BerlinDruck Titelfoto Liliana Morsia Buenos Aires, Teatro Colón, 2015

Alle Angaben sind ohne Gewähr, Programm- und Besetzungs­ änderungen bleiben vorbehalten. Stand: November 2015 ® Registered Trademark (IR1054511) © The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen 2015

64


The spirit of yachting

L眉rssen Yachts 路 phone: +49 421 6604 166 email: yachts@lurssen.com 路 www.lurssen.com


Gute Noten für Bremen „Nirgendwo sonst spielt die Chemie eine so entscheidende Rolle wie in der Kammermusik. Bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen fühle ich mich als Kammermusiker und ich bin froh, dass mein Orchester Partner wie die Sparkasse Bremen hat, die dazu beiträgt, dass der wahre Wert des Orchesters in Bremen und in den großen Städten der Welt erkannt wird.“ Paavo Järvi: Künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. www.sparkasse-bremen.de Stark. Fair. Hanseatisch.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.