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Franziska von Frank Wedekind

Heiraten und Kinder kriegen? Franziska ist gelangweilt von den Aussichten, die ihre Mutter und eine von Männern dominierte Gesellschaft ihr bieten. Da kommt Veit Kunz, »Sternenlenker« aus Berlin, ihr gerade recht. Der windige Agent bietet der jungen Frau einen Teufelspakt an: Eintritt in die Sphären der Macht, des Hedonismus und der Avantgardekunst. Und weil Wedekinds Protagonistin mehr fordert, »als ein Weib an Freuden erleben kann«, lässt Veit die Welt für zwei Jahre glauben, Franziska sei ein Mann. Bewegungsfrei und genussfreudig, glanzvoll und lebensgierig steigt ihr Stern zwischen Himmel und Hölle auf. Doch das Ende der Frist naht, und die Seele des neuen Superstars droht an Mephisto Veit Kunz zu fallen.

Inspiriert von den Künstlerinnen der Münchner Boheme versucht sich Frank Wedekind im Jahr 1913 am Entwurf eines weiblichen »Faust«. Dabei übersteigen die Gedanken des Autors schnell das ursprünglich gesteckte Ziel: Sein Drama über die Befreiung einer Frau gerät zur Reflexion über die Möglichkeiten, einen neuen Menschen zu kreieren. »Der Wille zum Leben ist starr«, stellt Wedekind fest, »deshalb muss der Neue Mensch sich biegen können im Sturm des Lebens, ohne sich verbiegen zu müssen, damit er sich gleich einem auf dem Boden liegenden Grashalm unbeschadet wieder aufrichten kann.« – Es inszeniert Sebastian Baumgarten, seit zwanzig Jahren einer der beständigsten und profiliertesten Theater- und Opernregisseure, dessen Arbeiten sich durch eine hohe politische Bewusstheit auszeichnen.

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Franziska — Ein modernes Mysterium — von Frank Wedekind — Regie: Sebastian Baumgarten — Kostüm: Christina Schmitt — Dramaturgie: Janine Ortiz — Premiere am 8. Oktober 2022 — Schauspielhaus, Großes Haus

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