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Die fünf Leben der Irmgard Keun

Eine junge gescheiterte Schauspielerin veröffentlicht einen Roman, der sofort zum internationalen Bestseller wird – ein Erfolg, den sie mit ihrem nächsten Buch noch übertrifft. Es ist das Jahr 1932. Irmgard Keun ist ein Star. Kurz darauf die Machtergreifung, ihre Werke werden beschlagnahmt, sie bekommt Schreibverbot, geht nach Jahren der Armut ins Exil, um dort einen brillanten Roman über den Alltag in Nazideutschland zu schreiben. Den Krieg überlebt sie in der Illegalität, danach schreibt sie Satiren über die Deutschen, die »von nichts etwas gewusst haben«, und dann verstummt sie. Dreißig Jahre, ohne eine Zeile zu schreiben, sechs davon in der Psychiatrie als schwere Alkoholikerin, ohne dabei ihre gedankliche Schärfe und ihren Witz zu verlieren. Kurz vor ihrem Tod wird sie wiederentdeckt, da gibt sie Interviews, in denen sie das Blaue vom Himmel lügt, obwohl ihr Leben doch genug Stoff für Geschichten abgegeben hätte. Was wäre aus ihr geworden ohne Diktatur, ohne Krieg? Was wird aus Menschen, deren Leben sich durch Gewalt radikal ändert?

Lutz Hübner und Sarah Nemitz entwerfen in ihrem neuen Stück eine Fantasie über Irmgard Keun. Seit mehr als zwanzig Jahren zählen sie zu den erfolgreichsten und meistgespielten Dramatiker*innen im deutschsprachigen Raum. Ihre vielfach ausgezeichneten und in zahlreiche Sprachen übersetzten Stücke erfreuen sich beim Publikum großer Beliebtheit, sind oft komödiantisch, zugleich abgründig und immer gesellschaftlich engagiert. In Düsseldorf waren u.a. »Willkommen لاهسو لاهأ« und »Paradies« zu sehen.

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Die fünf Leben der Irmgard Keun — von Lutz Hübner und Sarah Nemitz — Regie: Mina Salehpour — Bühne: Andrea Wagner — Kostüm: Maria Anderski — Musik: Sandro Tajouri — Uraufführung im Januar 2023 — Schauspielhaus, Großes Haus

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