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Nachhaltigkeit – aktuell ein Wort in aller Munde

Blickt man in die Brockhaus Enzyklopädie findet man unter dem Schlüsselbegriff „nachhaltige Entwicklung“ umfangreiche Erläuterungen zur Entstehung und Konkretisierung des Wortes in den vergangenen 2 Jahrhunderten. So wurde bereits im 19. Jahrhundert mit Blick auf den Holzbedarf bei der industriellen Produktion (Berg- und Hüttenwerke) im Bereich der Forstwirtschaft von „nachhaltiger Forstwirtschaft“ gesprochen, was letztendlich zum Ausdruck brachte, dass nur so viel Holz im Forst pro Jahr geschlagen werden sollte als in der Natur nachwuchs.

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In Nachgang zu den Erklärungen des 2. Vatikanischen Konzils (1962 – 1965) u.a. „Gaudium et Spez“ („Kirche in der Welt von heute“ mit ihrem Gemeinwohlgedanken), gepaart mit dem biblischen Motto: „Die Schöpfung bewahren“ sowie der Grundsatzerklärung des Club of Rome im Jahre 1972 „Grenzen des Wachstums“ waren wichtige Eckpfeiler gesetzt für die weiteren UN-Grundsatzdebatten und Erklärungen des vergangenen Jahrhunderts bis hin zur zentralen UN-Erklärung: „Agenda 2030“ mit ihren 17 Zielen im Jahre 2015, kurz als „Sustainable Development Goals“ (SDG) bekannt.

Diese Agenda 2030 ist kurz gesagt – ein Fahrplan für die Zukunft. Mit dieser Agenda will die Weltgemeinschaft weltweit ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und dabei gleichsam die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft schützen und bewahren. Drei große Themenbereiche beschreibt die inhaltliche Sichtweise der UN: ökonomische, ökologische und soziale Aspekte. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich danach im Jahre 2017 zu einer ambitionierten Umsetzung der 17 Ziele bekannt und dafür 63 konkrete Ziele im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Kerngedanke aller Nachhaltigkeitsüberlegungen ist die Auffassung: Nachhaltigkeit ist ein Gemeinschaftswerk, weil diese jedem nützt und jeder Einzelne seinen individuellen Beitrag leisten kann, die gesteckten Ziele zu erreichen. Dennoch eine weltweite Herkulesaufgabe bei der Bandbreite und Tiefe der Ziele und Herausforderungen.

Aber die seit 3 Jahren wütende Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine haben den Aufschrei von Papst Franziskus im Jahre 2015 mit seiner Umwelt- und Gemeinwohl-Enzyklika: „Laudoto si` – über die Sorge für das gemeinsame Haus“ weit in den Hintergrund der menschlichen Gedankenwelt in der gesamten Welt gedrängt. Existenznöte und Egoismen bei den Menschen und den Staaten auf der Erde beherrschen das Alltagsgeschehen:

> Krieg statt Frieden in Europa, > Wettrüsten statt Abrüsten auf dem Globus, > Flucht von 100 Mio Menschen auf der Erde zum Überleben, > Suche nach Nahrungs- und Wasserquellen anstatt einen

Hungertod zu sterben, > Wettkampf der Demokratien mit den Diktaturen und

Autokratien auf der Erde:

D.h., die geistigen Werte unserer Demokratie: Die Unantastbarkeit der Menschenwürde, Frieden, Freiheit,

Gerechtigkeit und Solidarität müssen täglich neu gemeistert werden, weil sie vielfach in der Welt abgelehnt, in Bedrängnis geraten bzw. bereits geraten sind.

Eine Situation, die insbesondere die ältere Generation in unserem Lande an die bitteren Erfahrungen des 2. Weltkriegs erinnert, bis hin zu der sorgevollen Zukunftsfrage:

Wird die nachfolgende Generation den kommenden, wachsenden, schweren Belastungen gewachsen sein, so wie diese vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier aufgezeigt wurden?

Diese kritische Frage ist unmittelbar verknüpft mit der weltweiten Nachhaltigkeitsbetrachtung, den gobalen Handlungsstrategien auf der Welt sowie der zentralen Herausforderungsfrage: In welchem Umfang beteiligen sich die großen Umweltsünder der Welt: China, Russland, Indien, Brasilien, USA u.a. an der Reduzierung klimaschädlicher Abgase? Die neue Sichtweise zu den Emissionen muss beinhalten. Stop für die Zerstörung menschlicher Lebensqualitäten und Lebensperspektiven überall auf der Welt und nicht nur Stop für die Belastung für die Atmosphäre, die Zerstörung der Wälder und Urwälder, die Begrenzung der Erderwärmung, die Sicherung der Wasserversorgung in den Wüstenregionen, die Bekämpfung der Hungersnöte in vielen Ländern der Erde einschl. der Lösungen für die Flüchtlingsströme, usw. usw.

Umso wichtiger ist es aus der Sicht des Mannheimer Seniorenrat e.V., dass sich die verschiedenen Landesebenen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen in Deutschland (BAGSO), auch des Landesseniorenrats Baden-Württemberg mit Nachdruck im Positionspapier Nachhaltigkeit „Für ein gemeinsames Morgen“ engagiert und mit den Strategieergebnissen der Regionalkonferenzen 2022 „Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft“, den Blick weiterhin auf die Zukunft der Menschen weltweit, in unserem Lande und in unserer Gesellschaft richtet. Auch wir als Mannheimer Seniorenrat e.V. werden uns mit unserem ehrenamtlichen Engagement an diesen Zukunftsfragen beteiligen. Wir wollen erreichen, dass die vier Dimensionen der nachhaltigen Entwicklungsstrategie des Landesseniorats: die ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Betrachtungsfelder Schritt für Schritt erfahrbar und damit Realität werden.

Zum Wohle der älteren Menschen, aber insbesondere zum Wohle der Kinder und Enkelkinder der heutigen Seniorinnen und Senioren.

Allein aus diesem Grunde dürfen wir als Mannheimer Seniorenrat e.V. nicht nachlassen, Tag ein, Tag aus die 17 Ziele der UN zur Nachhaltigkeit und ihre Herausforderungen im Auge zu behalten bzw. in ihrem Sinne zu handeln. Das unten stehende Wort von Martin Luther kann uns dabei Richtschnur sein.

Konrad Schlichter Mannheimer Seniorenrat e.V.

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