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Abwechslungsreiche Natur

RAUKEN

Rauken gibt es auch an anderen Orten auf der Welt, aber Gotland ist für einige der stattlichsten bekannt. Dass sie hier entstanden sind, ist darauf zurückzuführen, dass der gotländische Felsgrund aus hartem Riffkalkstein aufgebaut ist. Das Meer hat weichere Teile abgeschliffen. Zurück bleiben Steinsäulen von unterschiedlicher Form, die so genannten Rauken.

Digerhuvud – Schwedens größtes Raukenfeld ist wohl auch das bekannteste. Das 3,5 Kilometer lange Raukenfeld von Fårö besteht aus Hunderten von Rauken der unterschiedlichsten Größen und Formen. Hier gibt es Grillplätze und die Möglichkeit, den Sonnenuntergang zu genießen. Lergrav – Am Hang oberhalb des Fischerdorfs Lergrav stehen bekannte Rauken wie „Lergravsporten“ (das Tor von Lergrav) und „Madonnan och barnet“ (Die Madonna mit dem Kind). Ein kleines, beliebtes Raukenfeld, das auf dem Weg von und zur Insel Furillen besucht werden kann. Nicht selten weiden Schafe rund um die Rauken.

Jungfrun in Lickershamn – Oben auf der Steilküste wacht die „Jungfrau“, Gotlands höchste Rauke, über Hafen und Strand des Fischerdorfes Lickershamn. Die elf Meter hohe Rauke steht in fast 15 Metern Höhe über dem Meeresspiegel ganz vorn an der Kante der Steilküste.

Folhammar – Nördlich von Ljugarn befindet sich das ca.

500 Meter lange barrierefreie Raukengebiet mit teilweise bis zu sechs Meter hohen Rauken. Bei genauerem Hinsehen erkennt man zahlreiche Fossilien an den Rauken. Hier befinden sich auch schöne Grillplätze.

Holmhällar – Naturreservat mit einem kilometerlangen Raukengebiet in dem Kirchensprengel Vamlingbo, im Süden von Gotland. Hier stehen die Rauken dicht beieinander und scheinen die Blicke über die Insel Heligholmen und die wechselhafte Meeresoberfläche schweifen zu lassen.

WIESEN, WÄLDER UND GOTLÄNDISCHE PONYS

Auf Gotland wachsen nicht nur Nadelbäume, sondern hier gibt es auch zahlreiche schöne Laubwälder, durch die man wandern kann. Hier findet man eigenartige Sandwälder mit

knorrigen Kiefern und ein Gebiet, in dem wilde Gotlandponys (Gotlandsruss) leben.

Die so genannten „Ängen“, wie die gehegten Wiesen mit Blumen und Laubbäumen genannt werden, sind unter anderem deshalb so artenreich, weil sie als Weideland genutzt werden. Auf der Insel fühlen sich Pflanzen, Vögel, Insekten

und andere Tiere wohl. Ekebysänget/Salmbärshagen – Hier trifft man auf große knorrige Eichen, wild wachsende Kratzbeeren, Fledermäuse und Spechte.

Allkvie änge – Dieses Naturschutzgebiet liegt acht Kilometer östlich von Visby. Durch das Gebiet führt ein 1,6 Kilometer langer Naturpfad. Hier bekommt man Natur, schöne Landschaft und Kulturgeschichte geboten.

Bosarve lövskog – Schon in der Steinzeit wurde das Gebiet des heutigen Naturreservats von Menschen genutzt. Heute findet man hier üppige Blumenpracht, Vögel und zahlreiche

vorgeschichtliche Stätten, wie Steinhügel aus der Bronzezeit und Überreste von Höfen aus der Eisenzeit in Solsänget. Ullahau – Im Nordosten von Fårö liegt ein eigenartiger Sandwald. Auf einer riesigen Sanddüne wachsen Kiefern. Das Gebiet ist auch für die raubgierigen Ameisenjungfern bekannt, die hier leben. Sie graben kleine Sandgruben, in die sie Ameisen und andere Insekten hinabziehen, wo sie diese überwältigen.

Lojsta hed – Der Wald der Wildpferde. Hier lebt eine Herde Gotlandponys, die so genannten „Gotlandsruss“ – Schwedens älteste einheimische Pferderasse. Rund 50 Stuten und ihre Fohlen leben frei in dem Gebiet, auch wenn sie mehrmals im Jahr zusammengetrieben werden. Wenn du sicher sein möchtest, dass du die kleinen, süßen Pferde tatsächlich zu sehen bekommst, empfehlen wir eine geführte Tour.

INSELN

Rund um Gotland liegen mehrere Inseln, die man besuchen kann. Die größte ist Fårö, die für Fans von Ingmar Bergman und alle, die gerne die Sonne und ein Bad genießen oder sich Rauken ansehen möchten, ein absolutes Muss ist. Aber es gibt noch weitere Juwelen zu entdecken..

Gotska Sandön – Schwedens abgelegenste Insel, die ca. 40 Kilometer nördlich von Fårö liegt. Nationalpark mit Flugsand, einem mehrere hundert Jahre alten Kiefernwald und einem großen Bestand an Kegelrobben.

Der Sage nach hielten sich auf der Insel einst Seeräuber auf. Die Besuchersaison dauert von Ende Mai bis Anfang September.

Stora und Lilla Karlsö (Große und Kleine Karlsinsel) – Unerschlossene Inseln mit Alvarfeldern, Orchideen, Klippen, die steil ins Meer abfallen, und einer artenreichen Vogelwelt. Hier brüten Trottellummen, Tordalke und Gryllteisten. Auf der Großen Karlsinsel gibt es zahlreiche Grotten, wie unter anderem „Stora Förvar“, wo man Überreste von Menschen aus der Steinzeit entdeckt hat. Hier findet man auch eine

Gaststätte und Übernachtungsmöglichkeiten. Auf der Kleinen Karlsinsel gibt es kein Serviceangebot, doch sie lockt mit schöner Natur. Zwischen Grabhügeln und Schiffssetzungen weiden gehörnte gotländische Freiweideschafe. Östergarnsholm – Vor Herrvik, im Osten von Gotland, liegt diese unbewohnte, abgeschiedene Insel mit vier Leuchttürmen. Eine vorgeschichtliche Fluchtburg zeugt davon, dass die Insel einmal von Menschen genutzt wurde. Zumindest im Sommer ist die Insel mit dem Tourenboot erreichbar.

Enholmen – In dem kleinen Schärengarten von Slite liegt unter anderem Enholmen, das man von Slite aus in zehn Minuten mit dem Boot erreichen kann. Im Preis inbegriffen ist eine geführte Tour durch die Festung Karlsvärd und den östlichen Wehrturm. Man kann auch auf der kleinen Insel umherspazieren, die einst das erste schwedische Cholerakrankenhaus beherbergte.

Furillen – Auch „Furilden“ genannt, ist nun über eine Straße mit Gotland verbunden. Bis in die 1970er Jahre war hier Kalkindustrie angesiedelt. Bis weit in die 1990er Jahre war Furillen militärisches Sperrgebiet. Mittlerweile hat man die militärischen Aktivitäten eingestellt. Von der Industrie sind nur noch Spuren vorhanden. Die Natur erobert sich die Landschaft allmählich wieder zurück. Die besondere Umgebung wird oft für Foto- und Filmaufnahmen genutzt. Zwischen stillgelegten Kalksteinbrüchen und Schlackenhalden ist aus einem ehemaligen Fabrikgebäude ein Designhotel entstanden. Im nördlichen Teil von Furillen befindet sich ein

Naturreservat mit schönen Strandwiesen, die bei Vogelbeobachtern sehr beliebt sind.

STEILKÜSTEN UND VORGESCHICHTLICHE FLUCHTBURGEN

Die grandiosen Steilküsten wirken karg und unerschütterlich. Die Aussicht von hochgelegenen Stellen auf einer ansonsten flachen Insel ist oft überwältigend. Wenn man sich einen Überblick über die Insel verschaffen oder nur spüren möchte, wie klein und unbedeutend der Mensch doch ist, sind diese Orte ideal.

Hall-Hangvar – Mit 15 Kilometern Felsküste, offenen Felslandschaften und windgepeitschten Kiefern eignet sich dieses Naturschutzgebiet gut für lange, aber strapazenreiche Spaziergänge.

Brucebo – In Brucebo kann man die Aussicht von der Steilküste aus genießen oder sich auf die vogelreichen Strandwiesen hinabbegeben. An der Kante der Steilküste gibt es mehrere spannende Grotten. Oben auf der Steilküste selbst stehen zahlreiche typisch gotländische Kiefern, die in der windgepeitschten Landschaft oft knorrig und kleinwüchsig sind.

Högklint – Direkt südlich von Visby befinden sich die beliebtesten Aussichtspunkte auf Gotland. 48 Meter über dem Meeresspiegel ist die Aussicht fantastisch. Hier versammeln sich oft Gotländer und Besucher, um das stimmungsvolle Licht des Sonnenuntergangs zu genießen. Viele Brautpaare kommen zu Fotoaufnahmen mit dem Meer als Hintergrund hierher. Hier gibt es mehrere Spazierwege, wie beispielsweise den, der zum Fischerdorf Ygne führt.

Torsburgen – Als die Eiszeit sich dem Ende zu neigte, ragte das Gebiet wie ein Plateau mit steilen Seiten aus der Landschaft heraus. Nach und nach nutzten die Menschen in der Eisen- und Wikingerzeit das Plateau, um eine uneinnehmbare Burg, die größte vorgeschichtliche Verteidigungsanlage Skandinaviens, darauf zu errichten. Ein großer Brand, der 1992 wütete, veränderte die Natur, doch viele Insekten-, Pflanzen- und Pilzarten wurden durch die veränderte Umgebung begünstigt.

Grogarnsberget – Steilhänge mit herabgefallenen Steinen und eine gewundene Küstenstraße rahmen Grogarnsberget ein. Auch wenn der höchste Punkt nur 30 Meter hoch ist, hat man von hier eine überwältigende Aussicht. Auf dem Gipfel des Berges, dem so genannten Grogarnshuvud, befinden sich ein alter Bunker und Überreste einer Fluchtburg aus der Wikingerzeit.

Hast du gewusst, dass ...

... es auf Gotland Binnenseen gibt? Sie heißen „träsk“. Bei manchen handelt es sich um kleine, jäh abfallende, längliche Seen. Beispiele hierfür sind die Seen in Lojsta und Etelhem und der beliebte Badesee Sigvalde träsk. Die meisten sind jedoch seicht und haben einen hellen Kalkboden. Der Bästeträsk im Norden der Insel ist der größte See, gefolgt vom Tingstäde träsk, der ebenfalls ein beliebter Badesee ist. Auf Fårö gibt es mehrere kleine, seichte Seen, einige davon sind artenreiche Vogelparadiese.

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