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Von der Steinzeit bis zum späten Mittelalter

Die Steinzeit (13000 – 1700 v. Chr.)

Vor rund 9000 Jahren, als sich das Inlandeis von Gotland zurückgezogen hatte, siedelten sich hier allmählich Menschen an. Diese waren überwiegend Fischer und Jäger. Man ist, unter anderem auf Stora Karlsö, auf Überreste von Siedlungen gestoßen.

Gotland hatte damals eine kleinere Fläche als heute, denn der Meeresspiegel lag deutlich über dem heutigen. Es gab viele Seen und Wasserläufe, offene Heidelandschaften und Wälder mit Nadel- und Laubbäumen.

Die Bronzezeit (1700 – 500 v. Chr.)

Die Menschen auf Gotland lebten überwiegend von der Jagd und der Fischerei, doch nach und nach nahmen Landwirtschaft und Tierzucht mehr Raum ein. Handwerkliche Erzeugnisse und Bronze wurden durch reisende Händler verbreitet. Auf Gotland wurden zahlreiche Gegenstände, vor allem Äxte und Messer, aus dieser Zeit gefunden.

In der Bronzezeit entstanden auch die Felszeichnungen, die Schiffe, Krieger, Zeremonien und Tiere darstellen. Andere Denkmäler aus dieser Zeit sind die Steinhügel, eine Art Grabmonumente. Auf Gotland gibt es über 1000 Steinhügel. Der höchste ist acht Meter hoch.

Gegen Ende der Bronzezeit begannen die Gotländer, Schiffssetzungen – hochkant aufgestellte Steine in bootsähnlichen Formationen – als Grabstätten anzulegen. Auf der Insel gibt es rund 350 solche Steinsetzungen. Die bekannteste ist Tjelvars Grab (Tjaelvars grav) im Osten von Gotland.

Die Eisenzeit (500 v. Chr. – 1050 n. Chr.)

Nachdem die Gotländer um 500 v. Chr. die Eisenherstellung erlernt hatten, entwickelten sie sich zu geschickten Schmieden.

Sie bauten große Häuser mit stabilen Steinfundamenten, von denen auf Gotland noch Überreste vorhanden sind.

Um Christi Geburt pflegten die Gotländer immer engere Kontakte mit ihrer Umgebung. Aus dieser Zeit sind unter anderem Goldmünzen, Becher aus Glas und römische Statuetten erhalten. In dieser Zeit begann man auch, kleinere Holzhäuser zu bauen und die Anbaumethoden weiterzuentwickeln.

Die Wikingerzeit

Die Wikingerzeit fällt in das Ende der Eisenzeit. Gotlands strategische Lage in der Ostsee begünstigte die Zunahme der Handelsreisen. In erster Linie reisten die Gotländer nach Osten. Die Reichtümer mehrten sich. In gotländischem Boden wurden über 700 Silberschätze aus der Wikingerzeit gefunden.

Runen- und Bildsteine berichten von langen Reisen in ferne Länder.

Um 1000 n. Chr. setzte sich das Christentum als Religion mehr oder weniger durch. Doch die Guten, wie die Gotländer früher genannt wurden, begruben ihre Toten nach wie vor mit typischer Kleidung, Schmuck und Zierrat. Man betete zu heidnischen Göttern und brachte ihnen Speisen, Getränke, Vieh und Menschen als Opfer dar. Das wissen wir durch Funde und die schriftlich überlieferte Gutasaga.

Das Mittelalter (1050 – 1500 n. Chr.)

Der internationale Handel floriert und die Seefahrt nimmt zu. Im 12. Jahrhundert ist der wikingische Hafenort Visby die Handelsmetropole der Insel. Viele ausländische Kaufleute siedeln sich hier an.

Die Hanse – ein Handelsbund zwischen Kaufleuten im Ostseeraum – und niedrige Steuern verhelfen den Gotländern zu Reichtum. Dadurch können sie unter anderem in Visby prächtige Kaufmannshäuser und auf dem Land stattliche Höfe bauen.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts errichten die Einwohner von Visby die Ringmauer und sperren die Bauern aus der Stadt aus. Die Konflikte zwischen Stadt und Land führen 1288 auf Gotland zu einem Bürgerkrieg.

In der Zeit von 1200 – 1350 entstehen auch die meisten Kirchen. Jedes Kirchensprengel wollte eine stattliche Kirche sein Eigen nennen.

1350 wütet auf Gotland die Pest oder „der Schwarze Tod“. Ein Drittel der Inselbevölkerung fällt ihm zum Opfer. Elf Jahre später erobert der dänische König Valdemar Atterdag Gotland in einer blutigen Schlacht.

Die Macht liegt abwechselnd in den Händen von Dänen, deutschen Ordensrittern und nordischen Unionskönigen.

Im 15. Jahrhundert errichten Dänen Schloss Visborg. 1645 tritt Dänemark mit dem Frieden von Brömsebro Gotland an Schweden ab. Später kehrt das dänische Militär noch einmal zurück. Es zerstört Schloss Visborg vor dem Abzug von der Insel im Jahr 1679.

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