Willkommen an Bord!
Vielleicht reist du jede Woche mit uns, aber vielleicht bist du auch zum ersten Mal nach Gotland unterwegs. Wie dem auch sei, ich heiße dich herzlich willkommen an Bord eines der modernsten Schiffe Europas, die auf dem Meer verkehren.
Mein Name ist Marcus Risberg und ich bin der Geschäftsführer von Destination Gotland. Ich bin auf einer Insel aufgewachsen und weiß daher, wie wichtig gute Verkehrsverbindungen vom und zum Festland sind. Deshalb bin ich stolz auf das, was wir bei Destination Gotland tun, um deine Reise so angenehm, komfortabel und sicher wie möglich zu gestalten. Unsere neuen Schiffe, die M/S Visby und die M/S Gotland, wurden für eine möglichst
hohe Umweltleistung entwickelt. Dabei überqueren wir das Meer sehr effizient, damit du schnell, rechtzeitig und mit geringeren Klimafolgen an deinem Ziel ankommst.
Gleichzeitig tun wir unser Bestes, um die Emissionen jeder Überfahrt zu senken. Dies betrifft praktisch jeden Aspekt, angefangen beim Kraftstoff, über das Essen, das wir servieren, bis hin zum Abfallmanagement.
Zusammen mit der gesamten Crew wünsche ich dir eine angenehme Reise mit Destination Gotland!
Marcus Risberg Geschäftsführer Destination GotlandRedaktion – Mein Reiseziel
Adam Jacobsson – Verantwortlicher Herausgeber, fühlt sich auf dem Golfplatz von Kronholmen und am Sudersand am wohlsten.
Nicka Hellenberg – Autor, am liebsten steht er im Wasser und angelt oder sitzt hinter seinem Schlagzeug.
Susanne Appelgren – Projektleiterin, sie genießt Aufenthalte in Ljugarn, ist Fußballfan und spielt gerne Padeltennis.
Erik Unnerfelt – Designer, es macht ihm Spaß, neue Farben zu finden und er steht auf rauchige Drinks.
Olof Segerberg – Fotograf, fühlt sich inmitten von Musikinstrumenten und auf der Endurobahn wohl.
Das Coverfoto
Das Coverfoto des Fotografen
Olof Segerberg zeigt Langhammars bei Fårö.
Willkommen auf Gotland!
Die größte Insel der Ostsee zeichnet sich durch erstklassige kulinarische Erlebnisse, eine tausendjährige Geschichte, eine einzigartige Natur und schöne Strände aus. Gotland gefällt allen, die sich danach sehnen, Neues zu entdecken, sich selbst zu finden oder nur da zu sein und Freiheit zu atmen.
Natur
An der 800 Kilometer langen Küste der Insel gibt es einsame Steinstrände, schattige Waldwege, steile Klippen, beliebte Sandstrände und kleine Häfen und Fischerdörfer. Mit dem Meer als ständigem Begleiter kann man auf der Ostseite der Insel in den Sonnenaufgang hineinreiten und später am selben Tag auf der Westseite ein Picknick bei Sonnenuntergang genießen. Hinter der Küstenlinie gibt es Blumenwiesen, grüne Wälder und mystische Felslandschaften. Auf Gotland ist es nie weit zu einem Naturabenteuer.
Essen
Auf der Insel gibt es zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe und viele Restaurants servieren erstklassige Gerichte aus lokal erzeugten Zutaten. Die kulinarischen Erlebnisse auf Gotland reichen von Kulturgetreide und Lammfleisch bis hin zu köstlichen Getränken mit und ohne Alkohol.
Kultur
Mit einem eigenen Schöpfungsmythos, mittelalterlichen Kirchen und vorgeschichtlichen Stätten ist die ganze Insel eine einzige Sehenswürdigkeit.
Die Hansestadt Visby, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist eine lebendige Stadt mit gemütlichen Gassen, guten Speiselokalen und Shoppingmöglichkeiten.
Eine Reise nach Gotland ist wie eine Reise in die Vergangenheit, aber mit dem herrlichen Angebot an Erlebnissen von heute.
Die Top 15
Erlebnisse auf Gotland
STRÄNDE AUF DER INSEL
Die gotländische Küstenlandschaft hat viel zu bieten. Ganz gleich, ob du an einem Strand mit weichem, feinkörnigem Sand entspannen, an einem der Badestege der Insel baden oder an einem Volksfest teilnehmen möchtest, an gotländischen Stränden wird für jeden etwas geboten.
DIE RINGMAUER
Die Ringmauer von Visby wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut und gilt als die älteste erhaltene Stadtmauer Nordeuropas. Bei einem 3,4 Kilometer langen Spaziergang um die Mauern entdeckt man unter anderem den verkeilten Schleuderstein am Sankt-Göran-Tor und das „Doppelgesicht“ am Südtor.
RAUKENSAFARI AUF FÅRÖ
Nordöstlich von Gotland liegt die Insel Fårö, ein Ort, wo aus dem Meer und an Land bei Digerhuvud, Langhammars und in Gamle Hamn Rauken aufragen. Unternimm eine Raukensafari und erkunde bekannte Raukenformationen wie Kaffekannan und Langhammarsgubben!
DER BOTANISCHE GARTEN
Innerhalb der Ringmauer von Visby, nur einen Steinwurf von der Strandpromenade entfernt, liegt der Botanische Garten. Hier wachsen viele für Schweden ungewöhnliche Pflanzen, darunter Tulpenbaum, Blauglockenbaum und Taschentuchbaum.
INNENSTADT VON VISBY
In den kopfsteingepflasterten Gassen von Visby befindest du dich inmitten des historischen Stadtkerns mit seinen Kirchenruinen und Treppengiebelhäusern. Visby ist eine lebendige Stadt mit zahlreichen Cafés, Restaurants und Shoppingmöglichkeiten.
Für weitere Informationen zur Innenstadt blättere bitte weiter zu Seite 43.
RUNDFAHRT MIT DEM AUTO
Auf Gotland gibt es viel zu sehen und auf einer Rundfahrt mit dem Auto bieten sich viele Gelegenheiten, um Kunsthandwerksläden, das kulinarische Angebot und die Natur zu erkunden. Du könntest in eines der Restaurants der Insel einkehren, wie zum Beispiel in Katthammarsviks Rökeri oder ins Restaurant vom Djupvik Hotel.
DER HÖCHSTE PUNKT GOTLANDS
Der höchste Punkt der Insel liegt in Lojsta auf 82 Metern über dem Meeresspiegel. Auf dem Gipfel der Anhöhe befinden sich Betonreste eines Mitte des 20. Jahrhunderts erbauten Brandturms. Nicht weit davon liegt außerdem der Park Lojsta hed, wo Gotlandponys (Schwedisch: russ) wild leben.
GLAMPING
Mit Glamping kommt man der gotländischen Natur nahe, ohne auf die Bequemlichkeiten luxuriösen Wohnens verzichten zu müssen. Einen Glampingurlaub kann man auf vielen Campingplätzen, wie beispielsweise Surflogiet, Visby Strandby, Slite Strandby und Havsängen in Ljugarn, genießen.
SAISONALE ERZEUGNISSE SELBST ERNTEN
Frisch gepflückte Sonnenblumen auf dem Küchentisch des Sommerhauses und vieles mehr. Die zahlreichen Höfe der Insel sorgen für ein großes Angebot an Blumen, Beeren und Gemüse zum Selbsternten. Auf vielen Höfen gibt es außerdem Hofläden, die frisch geerntete saisonale Erzeugnisse anbieten.
WANDERUNGEN
ENTLANG DER KÜSTE
Auf Gotland ist immer ein Küstenwanderweg in der Nähe. Hier gibt es zahlreiche Wege und Pfade, die am Meer entlang oder ins Landesinnere, vorbei an Naturgebieten und mittelalterlichen Kirchen, führen.
DER DOM
Der Turm der Sankt-Maria-Domkirche in Visby fällt direkt ins Auge. Die mittelalterliche Kirche wurde als Gästekirche für deutsche Kaufleute erbaut. Sankt Maria wird auch „Kirche unserer lieben Frau“ genannt. Hier strahlt die Sonne durch die von dem Künstler Pär Andersson gestalteten Fenster herein.
GOTSKA SANDÖN
Ein Besuch der Insel Gotska Sandön, Gotlands nördlichstem Punkt, der 37 Kilometer nördlich von Fårö liegt, lohnt sich. Hier kann man Robben und Vögel beobachten und den Leuchtturm und das Museum in der alten Schule besuchen.
FORNSALEN
In der Strandgata, in der Innenstadt von Visby, kannst du Gotlands Fornsal, dem ältesten kulturhistorischen Museum der Insel, einen Besuch abstatten. Hier kannst du historische Ausstellungsobjekte wie gotländische Bildsteine und die Horte von Spillings (Spillingsskatten) bewundern. Die erfahrenen Museumsführer/innen lotsen dich durch die Geschichte Gotlands. Die Kleinsten können sich in der Kinderausstellung „Skepp & Skoj“ (Schiffe und Spaß) die Zeit vertreiben.
KRONHOLMEN
Bei Kronholmen in Västergarn liegt der Golfplatz des Clubs Visby Golfklubb, der von der Zeitschrift Svensk Golf zum besten Platz Schwedens gekürt wurde (2021). Der Platz ist fast ganzjährig bespielbar. Der direkt am Meer gelegene Platz wurde nach Entwürfen von Pierre Fulke und Adam Mednickson gestaltet.
EKSTAKUSTEN
Im Naturreservat Ekstakusten kann man über Kieselsteine und zwischen vom Wind geformten Nadelbäumen wandern. An der Küste locken Sehenswürdigkeiten wie das Fischerdorf Kronvald und die alten Bunker der Küstenartillerie. Von hier aus kann man auch die Große und die Kleine Karlsinsel sehen. Die Küste ist außerdem bekannt für ihre farbenfrohen Sonnenuntergänge.
Die gotländische Dunkelheit
Für den Fotografen Carl Bergstrand liegen die Möglichkeiten im Dunkeln. In wolkenfreien Nächten, wenn das Sommerlicht verschwunden ist, ist der Sternenhimmel sein Dach und die Kamera sein Verbündeter.
Auf dem Cover des Magazins kann man sehen, was Carl Bergstrand mit der Kamera einfängt, wenn das Licht verschwunden ist. Bilder der Unendlichkeit. Kosmisches Licht, das uns vom Planeten Tellus, am äußeren Rand der Milchstraße, erreicht. Dass es Carl gelingt, die Dramatik des Himmelsgewölbes einzufangen, ist selbstverständlich auf seine guten Kenntnisse auf dem Gebiet der Fototechnik, akribische Planung und die unzähligen Stunden, die er in diese Arbeit investiert, zurückzuführen. Aber dass dies gerade auf Gotland geschieht, hat auch einen Grund.
Dunkle, schöne Landschaft
„Gotland hat extrem wenig Lichtverschmutzung. Dadurch können wir einen besonders stark leuchtenden Sternenhimmel sehen“, erklärt Carl.
In vielen Teilen der Welt werden dunkle Gebiete wegen der Ausbreitung und Infrastruktur größerer Ortschaften immer seltener. Da viele Gebiete der Insel relativ dünn besiedelt sind und wegen der Lage inmitten der Ostsee hat man hier nicht wie in den Großstädten das Problem mit
dem störenden Licht. Im Herbst, im Winter und im zeitigen Frühjahr ist es abends und nachts sehr dunkel, wovon ein Nachtfotograf profitiert.
Durch die Dunkelheit, die auf Gotland während großer Teile des Jahres herrscht, kann man bei guten Voraussetzungen sogar mit bloßem Auge das Nordlicht sehen. Doch das ist eher ungewöhnlich.
„Es ist schwer zu beschreiben, aber es ist unglaublich faszinierend, sich unter einem mystischen, unendlichen Sternenhimmel zu befinden. Es ist, als würde man verschluckt werden. Als Fotograf interessiert mich, wie weit ich bei der Nachtfotografie gehen kann.“
Die Kamera sieht mehr als das Auge
An einem klaren, kalten Herbsttag tritt die Milchstraße als deutlicher Streifen aus Millionen Lichtpunkten hervor und die bekannten Sternbilder leuchten beeindruckend stark. Auch ohne Kamera ist dies nach Sonnenuntergang ein faszinierendes Schauspiel. Bei klaren Wetterverhältnissen
Name: Carl Bergstrand
Lebenssituation: lebt mit seiner Familie in Visby
Beruf: Fotograf und Krankenpfleger
Weitere Informationen: carlbergstrand.se
Instagram: carl.bergstrand lightpollutionmap.info
kann man die Milchstraße und Tausende andere Sterne und Himmelskörper von vielen Stellen auf Gotland aus gut erkennen.
Doch mithilfe der Kamera sieht man noch viel mehr.
„Man muss bedenken, dass die Kamera Dinge einfangen kann, die man mit bloßem Auge nicht richtig sehen kann. Mithilfe der Kamera kann man Farben, Licht und Objekte einfangen, die dem Auge nicht auffallen. Ich liebe die Magie, die entsteht, wenn beispielsweise ein grell violetter Nebel oder Nebelfleck auf dem Bildschirm erscheint“, sagt Carl Bergstrand.
Ort und Jahreszeiten für die Sternenbeobachtung
Wenn Carl seine bevorzugte Stelle und Jahreszeit für die Beobachtung des Sternenhimmels nennen soll, wählt er Holmhällar in einer Herbstnacht, wenn die Milchstraße im Südwesten aufgeht.
„Es ist ein erhebendes Gefühl, um zwei Uhr nachts am Strand von Holmhällar zu stehen und nur Danzig im Süden
und Burgsvik im Norden als einzige kleine Lichtinseln in der Ferne wahrzunehmen. Das ist vermutlich eine der besten Stellen in Südschweden, um Sterne zu beobachten. Die Welt bei Nacht ist eine andere Welt“, so Carl.
Wenn der Morgen graut und die Dunkelheit verschwunden ist, kehrt Carl zur Familie nach Hause zurück. Auch seine Kinder haben angefangen, sich für die nächtlichen Ausflüge zu interessieren, also gut möglich, dass die nächste Generation von Sternenfotografen sich bereits in der Ausbildung befindet.
Reisen nach Schweden und Gotland
Schon in der Steinzeit war Gotland durch die Seefahrt mit dem Festland und anderen Teilen der Welt verbunden. Die Seefahrt hatte ihre Blüte in der Wikingerzeit und im Mittelalter. Visby war damals im Ostseeraum eine wichtige Handelsstadt.
Ab 1865, als die Reederei Ångfartygsbolaget Gotland gegründet wurde, um den Winterverkehr zum Festland anzukurbeln, dauerte eine Reise von Gotland zum Festland 13 Stunden (gegenüber heute nur noch gut drei Stunden). Davor wurden im Passagierverkehr Raddampfer eingesetzt, die nicht eisgängig waren. Ångfartygsbolaget Gotland, die älteste Passagierreederei der Welt, wurde später in Rederi AB Gotland umbenannt, deren Tochtergesellschaft Destination Gotland ist.
Heute hat man zwei Möglichkeiten, nach Gotland zu reisen: mit der Fähre oder dem Flugzeug.
FÄHRE
Von den Festlandhäfen Oskarshamn und Nynäshamn verkehren täglich Fähren nach Visby. Die Überfahrt dauert gut drei Stunden. Man kann zwischen mehreren Sitzplatzalternativen wählen. An Bord gibt es auch Cafés und Restaurants. Haustiere sind in den Tiersalons oder -kabinen an Bord
selbstverständlich willkommen. Im Sommer verkehren auch Fähren zwischen Västervik und Visby, mit denen man Tagesausflüge nach Visby unternehmen kann.
Die Schwesterreederei Hansa Destinations verkehrt zwischen Nynäshamn und Rostock, einige Linien laufen auch Visby an. An Bord gibt es Kabinen mit bequemen Betten, so dass einem guten Schlaf nichts im Wege steht und man erholt ankommt.
FLUG
Der Flughafen von Visby liegt 3,5 Kilometer vom Stadtzentrum von Visby entfernt. Täglich gibt es Flüge zwischen Visby und Stockholm, aber auch zu anderen Zielorten. Aktuelle Reiseinformationen findest du auf: swedavia.com/visby.
PASS UND VISUM
Wer Schweden und Gotland besuchen möchte, muss sich an die Einreisebestimmungen halten, die sich je nach Staatsbürgerschaft unterscheiden. EU-Bürger brauchen einen gültigen nationalen Personalausweis oder Pass, um von einem anderen Land der EU bzw. des Schengenraums nach Schweden einzureisen. Weitere Informationen zu Einreisebestimmungen: visitsweden.com
ZEIT
Schweden und Gotland liegen in der mitteleuropäischen Zeitzone, eine Stunde vor Greenwich Mean Time (GMT +1).
Im ganzen Land wird nach wie vor zwischen Sommerund Winterzeit umgestellt. Die Sommerzeit beginnt am letzten Wochenende im März. Dann wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Am letzten Wochenende im Oktober wird die Uhr wieder eine Stunde zurückgestellt und die Winterzeit beginnt. Damit man das nicht verwechselt, gibt es mehrere Faustregeln. Die bekannteste ist, dass man im Frühjahr die Möbel herVORholt und im Oktober wieder ZURÜCKstellt.
WÄHRUNG UND BEZAHLUNG
Die Währung in Schweden ist die Schwedische Krone (1 Krone = 100 Öre). Allerdings wird heute kaum noch Bargeld verwendet. Seit einigen Jahren gilt in Schweden CARD IS KING und nicht CASH wie in vielen anderen Ländern.
Viele Geschäfte und Gaststätten sind inzwischen „bargeldfrei“, d. h. sie nehmen kein Bargeld mehr an. Fakt ist, dass die meisten Banken in Schweden ebenfalls „bargeldfrei“ sind. Es gibt in größeren Städten aber immer noch ein paar Geldautomaten, für deren Nutzung oft eine zusätzliche Gebühr erhoben wird.
Um mit der Kreditkarte zahlen oder Geld abheben zu können, benötigt man eine Karte mit Chip und PIN. Die älteren Karten mit Magnetstreifen funktionieren nicht mehr.
Für Zahlungsvorgänge werden in Schweden meist Debit- oder Kreditkarten verwendet. Reiseschecks und andere Schecks werden in der Regel nicht mehr eingelöst bzw. angenommen. Schwedische Staatsbürger haben auch die Möglichkeit, mit der App Swish zu zahlen. Es handelt sich hierbei um eine Bezahl-App, bei der die meisten schwedischen Banken zusammenarbeiten.
TELEFON UND WLAN
Die Notrufnummer zu SOS ist 112. Die Landesvorwahl nach Schweden ist +46. Festnetznummern auf Gotland beginnen mit (0)498. Die meisten Schweden nutzen heute Mobiltelefonie. In Schweden gibt es mehrere Mobilfunkanbieter. WLAN ist weit verbreitet und die Verbindung zum WLAN ist leicht herzustellen. In einigen Teilen Gotlands kann die Netzabdeckung für Telefonie und WLAN etwas schlechter sein.
SPRACHEN
Die Amtssprache in Schweden ist Schwedisch. Darüber hinaus gibt es viele anerkannte Landessprachen und Dialekte. Auf Gotland wird ein lokaler Dialekt, Gotländisch, gesprochen. Er geht auf die traditionelle gotländische Mundart Gutamål zurück, die auf das Altgutnische zurückzuführen ist. Manche Gotländer können einen so stark gefärbten Dialekt sprechen, dass es vielen anderen Schweden schwerfällt, sie zu verstehen.
FÄHRVERBINDUNGEN
Es gibt tägliche Verbindungen zwischen Visby/Gotland und dem Festland. Die Fähren verkehren zwischen dem Hafen von Visby und den Städten Nynäshamn und Oskarshamn (im Sommer auch Västervik) auf dem schwedischen Festland. Das Schwesterunternehmen Hansa Destinations bietet Reisen zwischen der Insel und Rostock in Deutschland an.
FLUGVERBINDUNGEN
Es besteht auch die Möglichkeit, von und nach Gotland zu fliegen. Aktuelle Reiseinformationen findest du auf: swedavia.com
JAHRESZEITEN
In Schweden gibt es vier Jahreszeiten. Gotland gehört zu dem Teil des Landes, in dem, anders als in vielen anderen Landesteilen, die Winter mild und die Sommer warm sind.
Dezember – Februar. Der gotländische Winter ist in der Regel relativ schneearm, doch manchmal fällt genügend Schnee, damit die Kinder am Wallgraben bei der Ringmauer von Visby Schlitten fahren können. Im Winter geht die Sonne spät auf und früh unter. Das ermöglicht es, einen besonders schönen Sternenhimmel zu bewundern, auch das Nordlicht ist auf der Insel gelegentlich zu sehen.
März – Mai. Mit dem Frühling kehrt auch das Licht auf die Insel zurück und damit die Blumen und das Vogelgezwitscher. Es können immer noch kalte Winde über die Insel fegen und man sagt, dass es sieben „Startouren“ (sieben Tiefdruckereignisse, nachdem der Star sich zum ersten Mal auf der Insel zeigt) braucht, bevor man sich auf die Frühjahrswärme verlassen kann.
Juni – August. Der Sommer auf der Insel ist die Zeit der üppigen Vegetation. Die meisten Besucher kommen, um an den Stränden rund um die Insel zu baden. Die Durchschnittstemperatur liegt tagsüber zwischen 18 und 21 Grad. Was die Anzahl der Sonnenstunden im Sommer angeht, ist Gotland normalerweise unter den Spitzenreitern der schwedischen „Sonnenliga“.
September – November. Der gotländische Herbst ist die ideale Jahreszeit für alle, die sich gerne draußen in der Natur aufhalten, wandern, Rad fahren oder ein spätsommerliches Bad im aufgewärmten Wasser der Ostsee nehmen. In der Erntezeit findet das lokale Erntefest statt. Später im Herbst ist Trüffelsaison. Diese endet mit dem Trüffelfest, das ganz im Zeichen des schwarzen Goldes der Insel steht.
Gotland Horizon Die Reise nach Destination Zero
Die Gotland Horizon ist das erste schwedische Projekt zum Bau eines großen wasserstoffbetriebenen Schiffs für Passagiere und Fracht. Das Projekt ist ein wichtiger Teil der Bemühungen zum Erreichen des Ziels eines klimaneutralen Gotlandverkehrs – Destination Zero –, wobei Service und Kapazität unverändert bleiben sollen.
Um sicherzustellen, dass Gotland auch weiterhin der beste Ort der Welt zum Leben und Arbeiten ist, kooperieren die drei Unternehmen Rederi AB Gotland, Gotland Tech Development und Destination Gotland bei einem Projekt zur Entwicklung der Schiffe der Zukunft. Darüber hinaus haben die Unternehmen verschiedene Akteure aus Forschung, Entwicklung und Technologie in das Projekt eingebunden. Die Gotland Horizon wird zwischen Gotland und dem Festland verkehren und für eine emissionsfreie Überfahrt sorgen. Überdies soll das Schiff aus Materialien gebaut werden, die mit den geringstmöglichen Klimafolgen hergestellt werden. Die Gotland Horizon soll im Fährverkehr eingesetzt werden. Es wird angestrebt, das Schiff im Jahr 2025 in Auftrag zu geben und bis spätestens 2030 in Betrieb zu nehmen.
Gasturbinen für eine schnellere Reise
Gasturbinen sind das Herzstück dieses zukünftigen Schiffes. Dank dieser Technologie in Verbindung mit Dampfturbinen können die Geschwindigkeit und der Service aufrechterhalten werden, während die Emissionen auf null gesenkt werden. Gasturbinen werden schon lange in der Industrie eingesetzt, aber erst jetzt werden sie mit Wasserstoff betrieben. Dies bietet eine einzigartige Gelegenheit, den Wandel in der Schifffahrt zu beschleunigen.
Die Gotland Horizon wird mit so genannten Multikraftstoffmotoren ausgestattet, so dass sie mit mehreren Arten von fossilfreien Kraftstoffen betrieben werden kann. Neben Wasserstoff können auch Kraftstoffe wie Methanol, E-Methanol oder Biogas (LBG) zum Einsatz kommen. Mit einer relativ einfachen Anpassung der Turbinen ist es möglich, von Wasserstoff sowohl auf gasförmige als auch auf flüssige Brennstoffe umzustellen. Es besteht auch die Möglichkeit, Wasserstoff z. B. mit Biogas zu mischen.
Wasserstoff – mit Wasser als einziger Emission
Wasserstoff ist für viele Branchen, einschließlich der Schifffahrt, einer der Kraftstoffe der Zukunft und eine Schlüsselkomponente für den Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft .
Und es ist leicht einzusehen, warum das so ist, denn bei der Verbrennung von Wasserstoff entsteht als Primäremission Wasser.
Wasserstoff kann auf viele verschiedene Arten hergestellt werden, sowohl aus fossilen als auch aus nicht fossilen Quellen. Die Gotland Horizon soll ausschließlich mit fossilfreiem Wasserstoff betrieben werden.
Kombinierter Zyklus
Eine effiziente Möglichkeit, die verfügbare Energie möglichst optimal zu nutzen, besteht darin, in einem so genannten „kombinierten Zyklus“ eine Dampfturbine hinter der Gasturbine zu installieren. So entsteht ein System, bei dem wir die Wärmeenergie aus den Abgasen nutzen, in diesem Fall mithilfe von Wasserdampf, indem wir auch eine Dampfturbine am Schornstein des Schiffes anbringen. Die Dampfturbine erzeugt Strom, der im Schiff für Elektromotoren, Ladegeräte und elektrische Verbraucher genutzt werden kann. Dies führt zu einer höheren Effizienz und einer besseren Energienutzung
Verfolgen Sie die Arbeit im Zusammenhang mit Destination Zero unter gotlandhorizon.se
„Wir sind stolz darauf, ein völlig neues Schiffskonzept präsentieren zu können, mit dem sich die Emissionen auf null senken lassen.
Mit der Gotland Horizon tragen wir dazu bei, dass Gotland und die Schifffahrt die gesteckten Nachhaltigkeitsziele erreichen.“
Håkan Johansson, Geschäftsführer der Rederi AB Gotland
Fakten zur Gotland Horizon
1900 Passagiere
600 Plätze für Pkw oder 100 Plätze für Lkw
Geschwindigkeit bis 28 Knoten
Essen an Bord
Stina Tumegårds Titel lautet „Produktchefin für Essen und Qualität“. Einfacher ausgedrückt: Sie ist für das Essen an Bord verantwortlich. Bei ihrer Arbeit legt sie großen Wert auf einen ausgewogenen Mix von Gerichten, eine gute Zusammenarbeit mit Lieferanten und die ständige Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsarbeit. Doch sie sagt, die wichtigste Arbeit finde an Bord statt.
„Die Köche, die Gardemangers und alle anderen, die an Bord arbeiten, sind diejenigen, die für die Umsetzung zuständig sind. Wir halten es für wichtig, dass wir das Essen auf den Schiffen soweit wie möglich von Grund auf zubereiten. Es soll wie hausgemacht sein, nur an Bord“, sagt Stina Tumegård.
Auf den Schiffen von Destination Gotland werden über eine Million Essensportionen pro Jahr serviert. Alles, was für die Essenszubereitung benötigt wird, muss während der 45 Minuten an Bord gebracht werden, in denen die Fähre vor dem nächsten Abgang im Hafen liegt. Es wird viel Energie darauf verwendet, gotländische Lieferanten zu finden.
Derzeit finden Passagiere unter anderem gotländische Kartoffeln und gotländisches Fleisch auf der Speisekarte.
„Es freut uns natürlich besonders, wenn wir gotländische Lieferanten finden, die in der Lage sind, die großen Mengen zu liefern, die wir benötigen. Die Qualität ist der Grund, warum wir mit lokalen Lieferanten zusammenarbeiten“, so Stina Tumegård.
Damit alle an Bord etwas Schmackhaftes zu essen finden, wurde großer Wert auf die Entwicklung neuer vegetarischer und veganer Gerichte gelegt. Der vegane Hamburger ist in kurzer Zeit zum Favoriten vieler Passagiere geworden.
„Bei seiner Entwicklung war der Ausgangspunkt, dass er so schmackhaft sein sollte, dass alle ihn wählen können. Auch diejenigen, die sonst Fleisch vorziehen. Das Ergebnis ist ein richtig guter Sojaburger mit einem Aufstrich aus schwarzen Bohnen, Salsa und veganer Mayonnaise, die in Klinte, auf Mittelgotland, hergestellt wird“, erklärt Stina Tumegård.
Dazu werden gotländische Frühkartoffeln serviert, wenn diese Saison haben. Zu anderen Jahreszeiten wird Kartoffelpüree dazu gereicht.
„Das Wichtigste für mich ist, dass es den Gästen schmeckt. Damit das Personal an Bord schmackhaftes Essen zubereiten kann, braucht es die richtigen Voraussetzungen und gute Rohstoffe. Wir bieten Essen an, das die Köche mit Stolz kochen und das Bedienungspersonal mit Stolz serviert.“
HAST DU DAS GEWUSST?
Mehr als jeder zehnte Burger, der an Bord serviert wird, ist vegan. Die Eier, die zum Frühstück serviert werden, wurden auf Gotland gelegt. Das Gurkenrelish von Gutö Delikatesser das zu den Köttbullar serviert wird, hat die schwedische Meisterschaft im Essenshandwerk gewonnen. Die Brötchen für die Hamburger und die Garnelensandwichs werden von gotländischen Bäckereien bezogen.
Die Kaffeebecher bestehen aus Papier, dem Gras beigemischt wurde, und die Deckel der Becher sind aus Abfallprodukten der Zuckerproduktion hergestellt.
Das gesamte Fleisch, auch das Hähnchenfleisch, das an Bord serviert wird, stammt aus Schweden.
„Die Köche, die Gardemangers und alle anderen, die an Bord arbeiten, sind diejenigen, die für die Umsetzung zuständig sind.”
NATUR GENIESSEN DIE GRUNDLAGE VON ALLEM
Gotlands Natur ist sehr speziell. Hier findet man Kies- und Sandstrände, schattige Wiesen, die berühmten Rauken, hohe Felsklippen, karge Alvarlandschaften, Kiefernwälder, vogelreiche
Feuchtgebiete und vieles mehr. Weidende Haustiere des Menschen haben die Landschaft ebenfalls jahrtausendelang geformt. Unter anderem dem Klima und der Lage in der Ostsee verdankt Gotland Tier- und Pflanzenarten, die nirgendwo sonst auf der Welt anzutreffen sind.
Gotlands Felsuntergrund ist über 400 Millionen Jahre alt und besteht unter anderem aus Kalk- und Sandstein. Im Felsuntergrund gibt es Pflanzen, Korallen und Tiere, die älter als die Dinosaurier sind. Doch heute sind sie Fossilien. Die Menschen auf Gotland gehen von jeher sorgsam mit der Natur um, so dass wir sie heute genießen können. Wenn wir heute rücksichtsvoll damit umgehen, werden auch kommende Generationen sich an all dem Schönen erfreuen können, Hier drei Tipps für deinen Aufenthalt auf Gotland:
1. Fotos machen, ja – Fossilien sammeln, nein
An Gotlands Stränden findet man oft Steine mit Fossilien darin, Überreste von Tieren und Pflanzen, die während des Silur auf der Insel lebten. Fossilien zeigen, wie die Umwelt und Organismen vor Jahrmillionen aussahen. Wenn du ein oder zwei Fossilien als Andenken an deinen Gotlandbesuch mitnehmen möchtest, ist dagegen nichts einzuwenden.
Dagegen ist es nicht erlaubt, im großen Maßstab zu sammeln, die Steine kommerziell zu nutzen oder Fossilien aus Steinen oder Rauken zu brechen.
Fotos kannst du jedoch beliebig viele machen und gerne mit allen teilen, die du kennst.
2. Schaffe Erinnerungen – keine Steintürme!
Steine sind hart, aber auch empfindlich. Viele Gegenden auf Gotland locken Besucher an, weil sie so speziell sind, wie beispielsweise die Raukengebiete oder die wunderschönen Steinstrände. Es gibt auf der Insel Naturschutzgebiete, in denen es verboten ist, Steine zu bewegen. Dies gilt zum Beispiel für das sehr beliebte Langhammars Naturreservat auf Fårö.
An bestimmten Stränden gilt kein Verbot, Türme zu bauen, doch du solltest die Türme wieder abbauen, bevor du den Strand verlässt. Formationen aus schweren Steinen können Kinder oder Tiere verletzen, wenn sie zum falschen Zeitpunkt einstürzen. Und vermutlich möchten die nächsten Besucher den Strand genau so wild und unberührt vorfinden wie du.
3. Bleib auf den Wegen – schone die Natur!
Verschlungene Straßen, blühende Wegränder und schöne Pfade bringen dich zu wunderschönen Erlebnissen. Genieße die Reise und denke an deine Umgebung! Falls du mit dem Auto oder einem anderen motorisierten Fahrzeug unterwegs bist, denke bitte daran, dass es verboten ist, im Gelände zu fahren. Wenn du auf den Wegen bleibst und auf den dafür vorgesehenen Plätzen parkst, verhältst du dich richtig. Damit leistest du einen Beitrag zum Schutz des Bodens, der Vegetation, des Outdoorlebens, der Tierwelt sowie der Land- und Forstwirtschaft.
DAS J EDERMANNSRECHT IM ÜBERBLICK
Auf Gotland gilt, wie in ganz Schweden, das Jedermannsrecht. Das bedeutet, dass alle in der Natur willkommen sind. Mit der Freiheit geht aber auch die Verantwortung einher, weder zu stören, noch zu zerstören. Das bedeutet, dass du Verantwortung für die Natur und das Tierleben trägst und Rücksicht auf Grundeigentümer und Besucher nehmen musst.
DANKE FÜR
DEINE RÜCKSICHTNAHME!
Nimm nur Bilder und Eindrücke mit nach Hause! Lass nichts zurück, außer vorsichtigen Fußspuren! Genieße deinen Aufenthalt! Alle, die sich auf Gotland befinden, sind Teil des Erlebnisses anderer Personen –danke, dass du Rücksicht nimmst.
Abwechslungsreiche Natur
RAUKEN
Rauken gibt es auch an anderen Orten auf der Welt, aber Gotland ist für einige der stattlichsten bekannt. Dass sie hier entstanden sind, ist darauf zurückzuführen, dass der gotländische Felsgrund aus hartem Riffkalkstein aufgebaut ist. Das Meer hat weichere Teile abgeschliffen. Zurück bleiben Steinsäulen von unterschiedlicher Form, die so genannten Rauken.
Digerhuvud – Schwedens größtes Raukenfeld ist wohl auch das bekannteste. Das 3,5 Kilometer lange Raukenfeld von Fårö besteht aus Hunderten von Rauken der unterschiedlichsten Größen und Formen. Hier gibt es Grillplätze und die Möglichkeit, den Sonnenuntergang zu genießen.
Lergrav – Am Hang oberhalb des Fischerdorfs Lergrav stehen bekannte Rauken wie „Lergravsporten“ (das Tor von Lergrav) und „Madonnan och barnet“ (Die Madonna mit dem Kind). Ein kleines, beliebtes Raukenfeld, das auf dem Weg von und zur Insel Furillen besucht werden kann. Nicht selten weiden Schafe rund um die Rauken.
Jungfrun in Lickershamn – Oben auf der Steilküste wacht die „Jungfrau“, Gotlands höchste Rauke, über Hafen und Strand des Fischerdorfes Lickershamn. Die elf Meter hohe Rauke steht in fast 15 Metern Höhe über dem Meeresspiegel ganz vorn an der Kante der Steilküste.
Folhammar – Nördlich von Ljugarn befindet sich das ca. 500 Meter lange barrierefreie Raukengebiet mit teilweise bis zu sechs Meter hohen Rauken. Bei genauerem Hinsehen erkennt man zahlreiche Fossilien an den Rauken. Hier befinden sich auch schöne Grillplätze.
Holmhällar – Naturreservat mit einem kilometerlangen Raukengebiet in dem Kirchensprengel Vamlingbo, im Süden von Gotland. Hier stehen die Rauken dicht beieinander und scheinen die Blicke über die Insel Heligholmen und die wechselhafte Meeresoberfläche schweifen zu lassen.
WIESEN, WÄLDER UND GOTLÄNDISCHE PONYS
Auf Gotland wachsen nicht nur Nadelbäume, sondern hier gibt es auch zahlreiche schöne Laubwälder, durch die man wandern kann. Hier findet man eigenartige Sandwälder mit knorrigen Kiefern und ein Gebiet, in dem wilde Gotlandponys (Gotlandsruss) leben.
Die so genannten „Ängen“, wie die gehegten Wiesen mit Blumen und Laubbäumen genannt werden, sind unter anderem deshalb so artenreich, weil sie als Weideland genutzt werden. Auf der Insel fühlen sich Pflanzen, Vögel, Insekten und andere Tiere wohl.
Ekebysänget/Salmbärshagen – Hier trifft man auf große knorrige Eichen, wild wachsende Kratzbeeren, Fledermäuse und Spechte.
Allkvie änge – Dieses Naturschutzgebiet liegt acht Kilometer östlich von Visby. Durch das Gebiet führt ein 1,6 Kilometer langer Naturpfad. Hier bekommt man Natur, schöne Landschaft und Kulturgeschichte geboten.
Bosarve lövskog – Schon in der Steinzeit wurde das Gebiet des heutigen Naturreservats von Menschen genutzt. Heute findet man hier üppige Blumenpracht, Vögel und zahlreiche vorgeschichtliche Stätten, wie Steinhügel aus der Bronzezeit und Überreste von Höfen aus der Eisenzeit in Solsänget.
Ullahau – Im Nordosten von Fårö liegt ein eigenartiger Sandwald. Auf einer riesigen Sanddüne wachsen Kiefern. Das Gebiet ist auch für die raubgierigen Ameisenjungfern bekannt, die hier leben. Sie graben kleine Sandgruben, in die sie Ameisen und andere Insekten hinabziehen, wo sie diese überwältigen.
Lojsta hed – Der Wald der Wildpferde. Hier lebt eine Herde Gotlandponys, die so genannten „Gotlandsruss“ – Schwedens älteste einheimische Pferderasse. Rund 50 Stuten und ihre Fohlen leben frei in dem Gebiet, auch wenn sie mehrmals im Jahr zusammengetrieben werden. Wenn du sicher sein möchtest, dass du die kleinen, süßen Pferde tatsächlich zu sehen bekommst, empfehlen wir eine geführte Tour.
INSELN
Rund um Gotland liegen mehrere Inseln, die man besuchen kann. Die größte ist Fårö, die für Fans von Ingmar Bergman und alle, die gerne die Sonne und ein Bad genießen oder sich Rauken ansehen möchten, ein absolutes Muss ist. Aber es gibt noch weitere Juwelen zu entdecken..
Gotska Sandön – Schwedens abgelegenste Insel, die ca. 40 Kilometer nördlich von Fårö liegt. Nationalpark mit Flugsand, einem mehrere hundert Jahre alten Kiefernwald und einem großen Bestand an Kegelrobben.
Der Sage nach hielten sich auf der Insel einst Seeräuber auf. Die Besuchersaison dauert von Ende Mai bis Anfang September.
Stora und Lilla Karlsö (Große und Kleine Karlsinsel) –Unerschlossene Inseln mit Alvarfeldern, Orchideen, Klippen, die steil ins Meer abfallen, und einer artenreichen Vogelwelt. Hier brüten Trottellummen, Tordalke und Gryllteisten. Auf der Großen Karlsinsel gibt es zahlreiche Grotten, wie unter anderem „Stora Förvar“, wo man Überreste von Menschen aus der Steinzeit entdeckt hat. Hier findet man auch eine Gaststätte und Übernachtungsmöglichkeiten. Auf der Kleinen Karlsinsel gibt es kein Serviceangebot, doch sie lockt mit schöner Natur. Zwischen Grabhügeln und Schiffssetzungen weiden gehörnte gotländische Freiweideschafe.
Östergarnsholm – Vor Herrvik, im Osten von Gotland, liegt diese unbewohnte, abgeschiedene Insel mit vier Leuchttürmen. Eine vorgeschichtliche Fluchtburg zeugt davon, dass die Insel einmal von Menschen genutzt wurde. Zumindest im Sommer ist die Insel mit dem Tourenboot erreichbar.
Enholmen – In dem kleinen Schärengarten von Slite liegt unter anderem Enholmen, das man von Slite aus in zehn Minuten mit dem Boot erreichen kann. Im Preis inbegriffen ist eine geführte Tour durch die Festung Karlsvärd und den östlichen Wehrturm. Man kann auch auf der kleinen Insel umherspazieren, die einst das erste schwedische Cholerakrankenhaus beherbergte.
Furillen – Auch „Furilden“ genannt, ist nun über eine Straße mit Gotland verbunden. Bis in die 1970er Jahre war hier Kalkindustrie angesiedelt. Bis weit in die 1990er Jahre war Furillen militärisches Sperrgebiet. Mittlerweile hat man die militärischen Aktivitäten eingestellt. Von der Industrie sind nur noch Spuren vorhanden. Die Natur erobert sich die Landschaft allmählich wieder zurück. Die besondere Umgebung wird oft für Foto- und Filmaufnahmen genutzt. Zwischen stillgelegten Kalksteinbrüchen und Schlackenhalden ist aus einem ehemaligen Fabrikgebäude ein Designhotel entstanden. Im nördlichen Teil von Furillen befindet sich ein Naturreservat mit schönen Strandwiesen, die bei Vogelbeobachtern sehr beliebt sind.
STEILKÜSTEN UND VORGESCHICHTLICHE FLUCHTBURGEN
Die grandiosen Steilküsten wirken karg und unerschütterlich. Die Aussicht von hochgelegenen Stellen auf einer ansonsten flachen Insel ist oft überwältigend. Wenn man sich einen Überblick über die Insel verschaffen oder nur spüren möchte, wie klein und unbedeutend der Mensch doch ist, sind diese Orte ideal.
Hall-Hangvar – Mit 15 Kilometern Felsküste, offenen Felslandschaften und windgepeitschten Kiefern eignet sich dieses Naturschutzgebiet gut für lange, aber strapazenreiche Spaziergänge.
Brucebo – In Brucebo kann man die Aussicht von der Steilküste aus genießen oder sich auf die vogelreichen Strandwiesen hinabbegeben. An der Kante der Steilküste gibt es mehrere spannende Grotten. Oben auf der Steilküste selbst stehen zahlreiche typisch gotländische Kiefern, die in der windgepeitschten Landschaft oft knorrig und kleinwüchsig sind.
Högklint – Direkt südlich von Visby befinden sich die beliebtesten Aussichtspunkte auf Gotland. 48 Meter über dem Meeresspiegel ist die Aussicht fantastisch. Hier versammeln sich oft Gotländer und Besucher, um das stimmungsvolle Licht des Sonnenuntergangs zu genießen. Viele Brautpaare kommen zu Fotoaufnahmen mit dem Meer als Hintergrund hierher. Hier gibt es mehrere Spazierwege, wie beispielsweise den, der zum Fischerdorf Ygne führt.
Torsburgen – Als die Eiszeit sich dem Ende zu neigte, ragte das Gebiet wie ein Plateau mit steilen Seiten aus der Landschaft heraus. Nach und nach nutzten die Menschen in der Eisen- und Wikingerzeit das Plateau, um eine uneinnehmbare Burg, die größte vorgeschichtliche Verteidigungsanlage Skandinaviens, darauf zu errichten. Ein großer Brand, der 1992 wütete, veränderte die Natur, doch viele Insekten-, Pflanzen- und Pilzarten wurden durch die veränderte Umgebung begünstigt.
Grogarnsberget – Steilhänge mit herabgefallenen Steinen und eine gewundene Küstenstraße rahmen Grogarnsberget ein. Auch wenn der höchste Punkt nur 30 Meter hoch ist, hat man von hier eine überwältigende Aussicht. Auf dem Gipfel des Berges, dem so genannten Grogarnshuvud, befinden sich ein alter Bunker und Überreste einer Fluchtburg aus der Wikingerzeit.
Hast du gewusst, dass ...
... es auf Gotland Binnenseen gibt? Sie heißen „träsk“. Bei manchen handelt es sich um kleine, jäh abfallende, längliche Seen. Beispiele hierfür sind die Seen in Lojsta und Etelhem und der beliebte Badesee Sigvalde träsk. Die meisten sind jedoch seicht und haben einen hellen Kalkboden. Der Bästeträsk im Norden der Insel ist der größte See, gefolgt vom Tingstäde träsk, der ebenfalls ein beliebter Badesee ist. Auf Fårö gibt es mehrere kleine, seichte Seen, einige davon sind artenreiche Vogelparadiese.
Outdoorleben
GOLF
Auf Gotland gibt es sieben Golfplätze. Darunter befinden sich sowohl einfache Pay & Play-Plätze als auch preisgekrönte 18-Loch-Plätze. Bei einigen gibt es Übernachtungsmöglichkeiten, manche haben ein Restaurant und einen Shop. Einige Plätze bieten Pakete mit Übernachtung, Greenfee und Abendessen an. Man kann auch einen Kurs buchen, um seinen Schwung zu verbessern.
Gumbalde Golfklubb bei Ljugarn – Schöner 18-Loch-Platz, nach Entwürfen von Pierre Fulke. Neben Golf kann man hier auch Padeltennis spielen. Außerdem gibt es hier eine Gaststätte und ein Hotel sowie einen Fahrradverleih.
Visby Golfklubb bei Kronholmen – Von Svensk Golf als bester Platz Schwedens (2021) und von Golf Digest als drittbester Platz Skandinaviens eingestuft. Herrliche Lage am Meer. Sowohl der 9-Loch-Platz als auch der 18-Loch-Platz sind nach Plänen von Pierre Fulke und Adam Mednickson entstanden und haben einen hohen europäischen Standard.
Suderbys Golf. Ein einfacher Pay & Play-Platz, nur wenige Minuten südlich von Visby gelegen. Ideal für Anfänger und alle, die in den Golfsport hineinschnuppern möchten. Die Ausleihe von Golfschlägern, Tasche und Wagen ist in der Spielgebühr inbegriffen.
STRANDLEBEN
Gotland liegt, was die schwedischen Orte mit den meisten Sonnenstunden angeht, immer an der Spitze. Da ist es kein Wunder, dass die unzähligen Strände sehr beliebt sind. Hier findet man herrliche Sandstrände mit einem großen Serviceangebot, aber auch ruhigere, verborgene Badestellen.
Tofta Strand – Dieser Strand zieht viele Badegäste und Besucher an. Er ist vermutlich der beliebteste Badestrand der Insel. Herrlicher Sand und jede Menge Aktivitäten.
Nisseviken – Oft einer der Strände mit dem wärmsten Wasser. Flach abfallender Strand, eigener Badesteg und reichlich Platz für Liegestühle oder Badelaken.
Sudersand – Fårös bekanntester Strand. Feinkörniger Sand, Restaurants und ein Mix aus Aktivitäten und Stille.
Ljugarn – Badeort in Traumlage bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts. Kilometerlanger Sandstrand. Zahlreiche Restaurants und Cafés.
Sandviken – Flach abfallender Strand mit feinem Sand und guten Parkmöglichkeiten. Campingplatz, Laden und die Möglichkeit, auf der nahegelegenen Landzunge Sysne udd frisch geräucherten Fisch zu kaufen.
SURFEN
Rund um die Insel besteht die Möglichkeit zum Kitesurfen, Wellenreiten, Stand-up-Paddling (SUP) und Windsurfen. Wer seine Technik verbessern möchte, kann hier auch einen Kurs belegen. Surfschulen mit Verleih gibt es unter anderem auf Fårö, in Slite und Gnisvärd.
Du solltest auch nicht versäumen, Surflogiet in Tofta einen Besuch abzustatten, wo man Surfen, im luxuriösen Glampingzelt wohnen und in einem gemütlichen Restaurant direkt am Meer essen kann.
Hier ein paar Orte, die bei Kite- und Brettsurfern beliebt sind: Kovik, Ekeviken, Faludden, Gnisvärd
Du solltest aber nicht vergessen, dass Wind und Strömungen gefährlich sein können. Begib dich nie alleine aufs Meer hinaus, wenn du nicht über das entsprechende Wissen verfügst! Und respektiere die Natur, die Grundbesitzer und die Vogelschutzgebiete!
RADFAHREN, LAUFEN UND WANDERN
800 Kilometer Küste sind natürlich verlockend. Aber Gotland hat für alle, die wandern, laufen oder radeln möchten, noch mehr zu bieten. Hier ist alles möglich: von bequemen Spaziergängen und Ausflügen mit dem E-Bike auf flachem Land bis hin zu anspruchsvollen Mountainbike-Rennstrecken oder Langstrecken in schwierigem Terrain.
Für Radbegeisterte
Gotland Bike Park – Unzählige Streckenvorschläge für alle, die gerne auf zwei Rädern unterwegs sind, mit Slite und Umgebung als Ausgangspunkt. Hier radelt man sowohl auf Landstraßen als auch auf MTB-Strecken.
Fahrradverleih Gotlands Cykeluthyrning in Visby – MTB für einen Tag im Naturreservat Södra Hällarna, Fahrradpaket mit Zelt und bequemen Rädern, um Visby zu erkunden.
Wandern im eigenen Tempo
Auf Gotland kann man zwischen mehreren schönen Wanderwegen wählen, die sich auch für Langstreckenläufer eignen. Hier die drei schönsten und beliebtesten: Klintkustleden – Einer der schönsten Wanderwege Schwedens. Der Start befindet sich bei Hall im Nordwesten von Gotland. Über Steilküsten, Wiesen, Strände und durch Wälder führt der Weg bis nach Lummelunda – 30 Kilometer langer Weg mit Grillplätzen und Übernachtungsmöglichkeiten.
Pilgerweg zwischen Fröjel und Klinte – Acht Kilometer durch dichten Wald, herrliche Aussicht von hohen Steilküsten und grandioser Blick auf die Karlsinseln. Oder wandere auf Gotlands längstem Pilgerweg, der von St. Olofsholm im Nordosten zu den Ruinen des Klosters Solberga in Visby verläuft! Man sollte für die Strecke rund zwei Tage veranschlagen.
Södra Hällarna – Die Einwohner von Visby lieben diesen schönen Ort direkt südlich des Hafens von Visby. Hier gibt es mehrere kurze Wanderstrecken. Die Wege eignen sich auch für Spaziergänge mit Hund oder zum Radeln. Den Sonnenuntergang über dem Meer solltest du nicht verpassen.
TAUCHEN
Die Tauchreviere rund um Gotland zählen zu den schönsten der Ostsee. Das Wasser ist of klar, was gute Voraussetzungen schafft, um erfolgreich nach Schiffswracks zu tauchen oder Unterwasserwelten mit Rauken, Klippen und steilen Felswänden zu erkunden. Dyk & Sport Gotland bietet Kurse, Tauchausflüge und Ausrüstung an. Routinierte Taucher können sich beim Tauchclub Gotlands Dykarklubb Tipps zum Tauchen und Freitauchen holen.
Digerhuvud, Fårö – Hier geht es direkt hinter der so genannten „Pallkant“, einem Klippenabsatz, zig Meter steil abwärts. Ein richtiger „Drop-off“. Zwischen den mächtigen Unterwasserklippen tummeln sich Groppen und Flundern und gelegentlich auch Kabeljaue. In der Nähe befinden sich außerdem die Wracks Casper und Stern.
St. Olofsholm – Vor St. Olofsholm, im Nordosten von Gotland, liegt die kleine Insel Ytterholmen. Sie ist ein guter Ausgangspunkt, um nach dem Wrack des Minenlegers „Mulan“ zu tauchen. Er wurde hier 1958 versenkt und das Wrack ist ein beliebtes und relativ leicht zu erreichendes Ziel für Taucher.
Hallshuk – An Land mächtige Felswände und im Wasser schöne kleine seegrasbedeckte Unterwasserrauken. Tolles Erlebnis in einer typisch gotländischen Umgebung. Unter der Wasseroberfläche erkennt man Risse, die Gängen ähneln, und einige Meter tiefer befinden sich Hohlräume. Ein guter Ort, um nach Fossilien und Plattfischen Ausschau zu halten.
VOGELBEOBACHTUNG
Gotland ist für Vogelbeobachter eine der interessantesten Gegenden Schwedens. Hier brüten zahlreiche Arten, angefangen beim kleinsten Sperling bis hin zu großen Raubvögeln. Im Frühjahr und Herbst kommen viele Arten auf ihren Zügen hier vorbei und alljährlich beobachten Ornithologen eine seltene Vogelart.
Vogeltürme
Ausgerüstet mit Fernglas und Picknickkorb kannst du die Gegend selbst erkunden. Beliebte Vogeltürme gibt es unter anderem an den Binnenseen Paviken in Västergarn, Storsund in Gothem und Inre Stockviken im Südosten von Gotland sowie in den Naturreservaten Träskmyr bei Kappelshamn und Närsholmen.
Karlsinseln
Die Große und die Kleine Karlsinsel (Stora und Lilla Karlsö) sind Naturreservate, die es wert sind, separat vorgestellt zu werden. Hier brüten beispielsweise Trottellummen, Tordalke und Gryllteisten. Zu den Höhepunkten des Jahres zählt es, wenn die Trottellummenjungen flügge werden und von den hohen Klippen springen.
Für ein unvergessliches Erlebnis kannst du eine Führung und eine Bootstour zu diesen spannenden Orten buchen.
Adlersafari
Wenn du imposante Raubvögel sehen möchtest, ist eine Adlersafari ein tolles Erlebnis. Auf Gotland brüten inzwischen viele Stein- und Seeadler. Es ist ein beeindruckender Anblick, wenn die großen Vögel ihre Schwingen über dir ausbreiten. Du kannst die Adlersafari bei Destination Gotland buchen.
ANGELN
Gotland ist ein Paradies für Sportangler. In den Küstengewässern kann man beispielsweise Meerforellen angeln. Die Saison ist lang, aber in erster Linie wird im Herbst, Winter und Frühjahr geangelt. In Wathosen gekleidet, kannst du mit einer Fliegenrute oder Spinnangel dein Anglerglück versuchen. Bei Bedarf kannst du einen Angelführer buchen. Beachte bitte, dass es Schutzzonen gibt, in denen das Angeln verboten ist bzw. die Fische eine Mindestlänge haben müssen und es für bestimmte Fischarten eine Entnahmebegrenzung gibt!
An einigen Stellen kann nach Süßwasserfischen geangelt werden. Hierfür ist eine Angelkarte erforderlich. Tipps, Hinweise und Regeln für Angler findest du auf www.fiskelandgotland.se. Über Destination Gotland kannst du fertige Angelpakete buchen.
Weitere Tipps zu allen möglichen Aktivitäten in freier Natur erhältst du auf visitgotland.se
Events auf der Insel
WIEDERKEHRENDE VERANSTALTUNGEN
Kultur, Musik, Natur, Sport, Essen und Trinken. Von Fårö im Norden bis Sudret im Süden locken zahlreiche Veranstaltungen Besucher an. Einige haben feste Termine, andere finden zu unterschiedlichen Zeiten statt. Für bestimmte Veranstaltungen kann man Karten über destinationgotland.se kaufen.
Mehrere Tipps an visitgotland.se. Hier einige Tipps:
Sommer
Nationalfeiertag – Am 6. Juni wird der schwedische Nationalfeiertag mit unterschiedlichen Veranstaltungen begangen.
Gartenwoche – Mitte Juni laden die Gartenfans der Insel überall auf Gotland zu Erlebnissen in ihren Gärten ein. Die Auftaktveranstaltung findet im wunderschönen Botanischen Garten von Visby statt.
Frühjahr
Ostern – An Ostern wird unter anderem in Visby der große Ostermarsch veranstaltet. Rund 4000 Personen ziehen als Osterhexen verkleidet durch die Stadt. Alle, die verkleidet sind, erhalten ein Osterei als Geschenk.
Golfa runt Gotland – Mitte Mai wird Golfa Runt Gotland ausgetragen – einer der größten Golfwettbewerbe Schwedens mit mehreren hundert Teilnehmern, die an fünf Tagen auf fünf verschiedenen 18-Loch-Plätzen spielen.
Walpurgisnacht und 1. Mai – Am 30. April werden überall auf der Insel Walpurgisfeuer entfacht und man stimmt sich mit Gesang auf den Frühling ein. Der 1. Mai ist ein Feiertag.
Offene Ateliers – An dem langen Wochenende an Christi Himmelfahrt im Mai öffnen überall auf der Insel gotländische Künstler, Kunsthandwerker und Designer ihre Ateliers für Besucher. Eine der größten Kunstveranstaltungen Schwedens.
Primörpremiär – Unter der Regie von Lebensmittelherstellern und der Tourismusbranche auf Gotland kann man Köstlichkeiten schlemmen und mehr über authentisches Kochhandwerk erfahren. Dieses Event findet für gewöhnlich Ende Mai statt.
„Hingstsläpp“ im Ponyreservat Lojsta hed – Ende Mai wird der in diesem Jahr gekörte Hengst in die Herde entlassen. Ein richtiges Schauspiel!
Mittsommer – Jetzt geht der Sommer richtig los! Vielleicht Schwedens feierlichstes Fest mit zahlreichen Veranstaltungen. Dann wird die Mittsommerstange geschmückt, um die später getanzt wird, man isst Hering und die ersten frischen Erdbeeren des Jahres.
Bergmanwoche – Ein jährliches Festival zum Gedenken an Ingmar Bergman: fünf Tage lang Filme, Theateraufführungen, Musikveranstaltungen, Vorlesungen und spannende Gäste.
Stångaspiele – In der ersten Juniwoche veranstalten die Gotländer ihre eigene „Olympiade“. Ein großes Publikum verfolgt, wie Frauen und Männer einen kräftezehrenden Fünfkampf in Disziplinen wie „pärk“ (ein Ballspiel) und „stångstörtning“ (Baumstammwerfen) austragen.
Almedalswoche – Die größte demokratische Zusammenkunft zum Austausch über Gesellschaftsfragen. Hauptveranstalter sind die acht Parteien, die im Schwedischen Reichstag vertreten sind.
Gotland Chamber Music Festival – Ein alljährliches Kammermusikfestival mit Konzerten in der Ruine von St. Nicolai und anderen stimmungsvollen Orten.
Romatheater – Das Romatheater bei der Klosterruine von Roma hat sich in 30 Jahren als eine der größten und schönsten Sommerbühnen Schwedens etabliert. Hier werden Dramen und Komödien von Shakespeare, aber auch andere Klassiker aufgeführt.
Die Wikingerwoche auf Stavgard – Anfang August wird eine Woche lang mit einem Markt, handwerklichen Aktivitäten, Aufführungen, Bogenschießen, Spielen und Musik die Wikingerzeit (8. bis 11. Jahrhundert) heraufbeschworen.
Mittelalterwoche – Seit 1984 wird auf Gotland die Mittelalterwoche veranstaltet, die inzwischen zu einer festen Einrichtung geworden ist. Dieses Festival, das in der 32. Kalenderwoche (Mitte August) stattfindet, lockt zahlreiche Besucher aus aller Herren Länder an.
Herbst/Winter
Erntefest – Anfang September steht die gut gefüllte gotländische Speisekammer mit schmackhaften Produkten für alle offen. Beim Erntefest wird auf unterschiedlichen Veranstaltungen auf der ganzen Insel Einblick in die Kette vom Erzeuger zum Verbraucher („från jord till bord“) gewährt.
Fårönacht – Am dritten Wochenende im September findet der große Saisonabschluss auf Fårö statt. Dann sind Hofläden, Geschäfte, Restaurants, Konzertlokale, Kunstausstellungen, Märkte und Unterkünfte auf der Insel geöffnet. Zwischen den Veranstaltungsorten verkehren kostenlos Busse.
Herbstmärkte – Gotländische Märkte werden zum Handelsund Treffpunkt mit zahlreichen Events. Die größten finden in Kräklingbo, Slite, Klintehamn und Hemse statt.
Trüffelfest – Im November wird das jährliche Trüffelfest auf Gotland veranstaltet. Dann finden Seminare, Märkte und Zeremonien statt, bei denen Trüffelgerichte im Fokus stehen.
Gotlandsdricka-WM – „Drikke“, wie die Gotländer ihr Kulturgetränk nennen, hat eine sehr lange Tradition. Am ersten Samstag im Oktober wird die Weltmeisterschaft im Heimbrauen von Drikke ausgetragen.
Visbytag/Kultur in der Nacht – Um die Welterbestadt Visby zu feiern, wird ein Kultur- und Shopping-Wochenende veranstaltet. Dieses Event findet jedes Jahr am ersten Wochenende im Oktober statt.
Gotland Pride – Gotlands eigenes Regenbogenfest, bei dem die Vielfalt in der Gesellschaft im Mittelpunkt steht, findet für gewöhnlich im November statt.
Gotland Grand National – Extrem schlammreich, nass und wunderbar finden die 3000 Motorradfahrer und Tausende Zuschauer das größte Endurorennen der Welt, das am letzten Wochenende im Oktober oder am ersten Wochenende im November auf dem Schießplatz von Tofta ausgetragen wird.
Weihnachtsmärkte – Ab Anfang Dezember werden an verschiedenen Orten auf Gotland schöne Weihnachtsmärkte veranstaltet.
Neujahr feiern auf Gotland – Viele Hotels und Gaststätten haben spezielle Neujahrsangebote. Erlebe ein winterliches Gotland mit Glanz und Glitter!
HINWEIS: Änderungen bei Aktivitäten und Veranstaltungen vorbehalten.
Eintrittskarten für wichtige Veranstaltungen, Konzerte und Anlagen
Auf destinationgotland.se findest du Eintrittskarten für viele Konzerte und andere Events.
KULTURENS Ö
Kulturens Ö ist eine Kooperation zwischen Destination Gotland und Veranstaltern von kulturellen Events auf der Insel. Hier können Interessenten kulturelle Erlebnisse auf Gotland buchen.
Weitere Infos: kulturenso.se
IDROTTENS Ö
Idrottens Ö ist eine Kooperation zwischen der gotländischen Sportbewegung und der Tourismusbranche der Insel. Weitere Infos: idrottenso.se
Junge Forscher
KNEIPPBYN
Im Kneippdorf werden Aktivitäten zu Wasser und zu Land angeboten. Im Sommerland kannst du die Villa Kunterbunt besuchen und Pippi Langstrumpf treffen. Mutige können im Wasserland spannende Wasserrutschen hinunterjagen und die weniger Mutigen haben in den Kinderpools die Möglichkeit zu Wasserspielen.
Serviceangebot: Verschiedene Restaurants, Unterkünfte, ein Laden, kleinere Lebensmittelgeschäfte und kostenloser Bustransfer von und nach Visby.
Homepage: kneippbyn.se
GROTTE VON LUMMELUNDA
Begib dich auf eine unterirdische Reise 400 Millionen Jahre in die Vergangenheit! Hier kann man den Dom Bergakungens sal, Tropfsteinformationen und Fossilien erkunden. Die Grotte von Lummelunda ist ein Erlebnis für Groß und Klein.
Serviceangebot: Verschiedene Restaurants und ein Laden.
Homepage: lummelundagrottan.se
TIERPARK VON GOTLAND
In Eskelhem liegt der Tierpark von Gotland (Gotlands djurpark). Hier können sich Kinder die Zeit mit Ponyreiten vertreiben oder mit einer Wanderung durch den Zauberwald, in dem sich Alpakas, Miniaturpferde und Schafe tummeln. Im Tierpark sind auch Kamele und Kängurus zu Hause – und die Wasserbüffel Mats und Bosse.
Serviceangebot: Café in der Hauptsaison und an Wochenenden während der Nebensaison.
Homepage: gotlandsdjurpark.se
FENOMENALEN SCIENCE CENTER
Im Fenomenalen in Visby erhalten Kinder Gelegenheit, technische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu erforschen. Hier dürfen sie ihrer Neugier freien Lauf lassen. Serviceangebot: Laden.
Homepage: gotland.se/fenomenalen
GOTLANDZUG
Unternimm mit deinen Kindern eine Fahrt wie anno dazumal – in einem Zug, der von einer Dampflok gezogen wird! Lerne ein Stück gotländischer Eisenbahngeschichte kennen und erlebe authentische Bahnhofsanlagen in Dalhem, Tule, Roma Kungsgård und Roma!
Serviceangebot: Museum, Laden und Café.
Homepage: gotlandstaget.se
DRAKJOHAN
In Kovik auf Gotland befindet sich der Laden von Drakjohan mit Drachen, Kites, Windspielen und vielem mehr. Der Laden ist voller bunter und ungewöhnlicher Produkte. Bei Drakjohan werden auch Kurse angeboten, in denen man lernt, wie man einen Drachen baut.
Homepage: drakjohan.se
BERGMANCENTER: SKAPARVERKSTAD
In der Skaparverkstad im Bergmancenter können Kinder und Jugendliche ihre künstlerische Seite ausleben. Geh auf die Bühne, tauche den Pinsel in die Farbdose oder widme dich dem Filmemachen! Hier gibt es auch eine Puppentheaterbühne, wo Kinder Vorstellungen mit Handpuppen aufführen können.
Serviceangebot: Restaurant/Café.
Homepage: bergmancenter.se
SPIELPLÄTZE
Auf den rund 40 Spielplätzen Gotlands können Kinder ihrem Spieltrieb freien Lauf lassen. Komm doch einmal zum Klettern, Schaukeln und Balancieren zu Hästarnas Dal beim Östercentrum in Visby oder zum Spielplatz im Almedalspark. Wer sich im Süden von Gotland aufhält, kann Tottes Täppu, einen rustikalen Spielplatz beim Freilichtmuseum Bottarve museigård, aufsuchen.
BUNGEMUSEUM
Im Freilichtmuseum Bungemuseet kann sich die ganze Familie ein Bild vom bäuerlichen Leben in früheren Zeiten machen. Man hat hier Gelegenheit, einen Großbauernhof, aber auch die einfachen Behausungen der so genannten „Backstusittare“ in Augenschein zu nehmen. Im Kinderkaufladen (Barnens handelsbod) kann man wie in alten Zeiten einkaufen. Außerdem hat man hier die Möglichkeit, alte gotländische Spiele auszuprobieren.
Serviceangebot: Ess- und Kaffeestube, Laden.
Homepage: bungemuseet.se
NATURUM VAMLINGBO
Schau dir an, wie Gotland sich aus dem Meer erhoben hat, teste die Vogel-Jukebox oder spiele auf der Laubheuschreckenorgel! Das Naturum hat viel zu bieten. Hier erfährst du viel Wissenswertes über die gotländische Natur und ihre Geschichte.
Serviceangebot: Café
Homepage: naturumgotland.se
STAVGARD VIKINGAGÅRD
Im Kirchensprengel Burs findet ihr Stavgard Vikingagård –ein Gebiet mit Überresten aus der Eisenzeit. Hier befindet sich unter anderem das größte Langhaus Skandinaviens, das dem mythenumwobenen Helden Beowulf gehört haben soll. Hier werden auch Kurse und Führungen für die ganze Familie angeboten.
Hompage: stavgard.se
GANGVIDE FARM
Die Gangvide Farm verfügt über einen Campingplatz, auf dem zahlreiche Aktivitäten geboten werden. Die Kinder können Zeit mit Kleintieren wie Kaninchen, Enten und Hühnern verbringen, die sogar gemietet werden können! Man kann auch auf dem Närsån Kanu fahren oder mit den Ponys des Hofes eine Reittour unternehmen.
Serviceangebot: Café.
Homepage: gangvidefarm.se
TRAMPOLINPARK IN FÅRÖSUND
Auf dem ehemaligen Militärgelände besteht die Möglichkeit zum Trampolinspringen in einer Halle. Kinder und Erwachsene können hier lernen, wie man einen Salto macht und sicher landet.
Homepage: snowcamp.bokadirekt.se
Wohnen mit dem gewissen Extra
Vom verträumten Landhaus bis hin zum modernen Kalksteinparadies
STRANDAKAR
Im Hotel-Restaurant Strandakar kannst du in ländlichem Luxus schwelgen. Das Designhotel liegt im Südosten Gotlands. Es hat zwölf moderne Zimmer mit eigenen Terrassen und großzügigen Bädern. Im Innenhof werden Kräuter angebaut und hier produzieren die hauseigenen Bienen Honig. Im Restaurant verwendet Küchenchef Andreas Rohstoffe von der Insel. In dem großen, ruhigen Garten trifft man auf eine Vielfalt an Orchideen und Vögeln sowie auf Gräber aus der Bronze- und Eisenzeit. strandakar.se
SURFLOGIET
Im Schatten der hundertjährigen Krüppelkiefern im Westen Gotlands liegt das Surferparadies Surflogiet. Mit rauschenden Wellen und dem Strand direkt vor dem Zelteingang ist dies ein Ort, wo man im Hier und Jetzt leben und der Natur nah sein kann. In einem Bett von Hästens kannst du dich nachts gut erholen, bevor du dich aufs Surfbrett stellst. An der Bar kannst du danach eine schmackhafte Bio-Mahlzeit mit lokal erzeugten Getränken zu dir nehmen und dabei die schönste Aussicht der Insel genießen. surflogiet.se
HOTEL HELGEAND
Das gemütliche, exklusive Hotel liegt im Zentrum von Visby in einem traditionsreichen Haus aus dem 14. Jahrhundert mit Blick auf die Ostsee, den Dom und die Ruine der HeiligGeist-Kirche. Hier übernachtet man in Zimmern mit Kalksteinwänden in sanften Erdfarben, Carpe Diem-Betten mit fluffigen Daunendecken und modernen Bädern. Die Holzböden aus geölter Gotlandkiefer erwecken den Eindruck, als befände man sich auf einem gotländischen Bauernhof einer anderen Epoche. Neben einem schmackhaften Frühstück kann man am Nachmittag und frühen Abend kleine Gerichte vor dem offenen Feuer genießen. hotelhelgeand.se
VISBY BÖRS
Das 4-Sterne-Hotel Visby Börs ist das älteste und zugleich neuste Hotel der Innenstadt. Im ehemaligen Packhaus aus dem 13. Jahrhundert wohnt man in eleganten Zimmern in nüchternem Stil. Wem ein Ambiente des ausgehenden 19. Jahrhunderts mehr zusagt, der kann auch in einem der acht Jahrhundertwende-Zimmer übernachten. Die Einrichtungsdetails aller Zimmer des Hotels wurden sorgfältig ausgewählt, um das historische Flair des Hauses zu betonen. Für einen bestmöglichen Start in den Tag bietet das Visby Börs morgens ein reichhaltiges und schmackhaftes Frühstücksbuffet. visbybors.se
DJUPVIK HOTEL
Das Djupvik Hotel mit seinem einladenden Restaurant und sechs modernen, gemütlichen Hotelzimmern liegt an der Westküste von Südgotland. Der Slogan des Hauses „beauty by the sea“ beschreibt sehr treffend die Umgebung mit Blick auf die Karlsinseln und das Fischerdorf Djupvik. Im Restaurant kann man internationale Geschmackserlebnisse mit gotländischem Einschlag genießen. Wer sich abkühlen möchte, kann den Hotelpool nutzen oder den schönen Sandstrand in der Nähe aufsuchen. djupvikhotel.com
Gotland – eine Zeitreise
Als Besucher auf Gotland befindest du dich mitten in einer Zeitreise. Schon seit der Steinzeit haben Menschen hier gelebt und gearbeitet, der Insel ihren Stempel aufgedrückt und unauslöschliche Spuren hinterlassen. Wenn du eine Ruine oder einen Steinhaufen aus der Bronzezeit besuchst, befindest du dich an einem Ort, an dem Menschen ihr Leben gelebt und die Zukunft beeinflusst haben.
Besuchst du eine der 92 mittelalterlichen Kirchen, lässt du beeindruckende Baukunst auf dich wirken und bekommst dabei eine Vorstellung davon, wie wichtig der Mittelpunkt der verschiedenen Kirchensprengel für die Menschen des Mittelalters war.
Heute können wir relativ einfach und bequem eine Fähre oder einen Bus nehmen oder die Umgebung mit dem Auto oder dem Fahrrad auf eigene Faust erkunden. So ist das natürlich nicht immer gewesen.
Stell dir einmal vor, wie viel Arbeit damit verbunden war, von Hand große Steine abzubauen, sie zu verfrachten und nach und nach die Ringmauer zu errichten, einen Hafen anzulegen oder eine Kirche zu bauen! Stell dir vor, du müsstest Gebäude ohne Computer oder Taschenrechner konstruieren! Oder wie mühsam es war, sich auf nahezu nicht vorhandenen Wegen ohne Karte und Kompass fortzubewegen. Bestenfalls hatte man ein Pferd, aber woher bekam man das?
Alle Sehenswürdigkeiten und Altertümer, die du auf Gotland siehst, sind Andenken von Menschen, die sich einmal auf der Insel befunden haben. Sie sind auf demselben Grund und Boden gegangen, haben dasselbe Wasser getrunken
und haben lokal erzeugte Produkte gegessen. Sie haben gegen Wind, Wetter, Krankheiten und Ungemach angekämpft. Aber sie haben auch, genau wie wir heute, gelacht, geweint, sind neugierig gewesen, haben ihren Horizont erweitert und versucht, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu begreifen.
Im Laufe der Jahrhunderte sind die Menschen aus unterschiedlichen Gründen nach Gotland gekommen. Einige waren vorübergehende Besucher, andere sind geblieben, haben Wurzeln geschlagen und die gotländische Landschaft so geprägt, wie wir sie heute sehen.
Heute kommen viele nach Gotland, um gut zu essen, den Flügelschlag der Geschichte zu spüren, an kilometerlangen Stränden zu baden, Freunde zu besuchen, die herrliche Natur zu genießen, lebenslange Erinnerungen mitzunehmen oder nur eine Weile dem Alltag zu entfliehen. Die Reise hierher über die Ostsee ist eine Erfahrung für sich.
Große, komfortable Schiffe machen die Überfahrt zu einem Teil des Erlebnisses. Bereits an Bord des Schiffsrestaurants oder in einem bequemen Liegestuhl kann man sich auf Gotland einstimmen.
Wir hoffen, unsere geschichtliche Einführung vermittelt dir einen Überblick und trägt dazu bei, deine Reise zu einem denkwürdigen Ereignis voller fantastischer Erfahrungen zu machen.
Schiffsnamen mit Geschichte
Der Verkehr von Destination Gotland und der Muttergesellschaft Rederi AB Gotland wird mit Schiffen betrieben, deren Namen der Geschichte entlehnt sind, an der sie Anteil haben.
Im Laufe der Jahre trugen die Schiffe Namen wie Thjelvar, Drotten, Visborg, Hansa und Gute. Und natürlich Visby und Gotland. Weitere Infos zu diesen Namen und Orten findest du in unserer spannenden Lektüre über die Geschichte Gotlands.
Gotlands dramatische Vergangenheit
Wann kamen eigentlich zum ersten Mal Menschen nach Gotland und warum finden wir hier so viele Silberschätze? Wie kommt es, dass Saffranpfannkuchen hier so beliebt ist? Wie lange dauerte in früheren Zeiten eine Reise über die Ostsee?
Gemeinsam mit Lars Kruthof, dem programmverantwortlichen Pädagogen von Gotlands Museum, gehen wir diesen Fragen auf den Grund.
Als vor fast 10000 Jahren die Eiszeit zu Ende ging, begannen die Menschen, sich nach Norden zu bewegen. Auch nach Gotland, wovon Skelettfunde und Wohnstätten zeugen.
„Während der Steinzeit waren die Menschen überwiegend Sammler, Robbenjäger und Fischer, doch nach und nach wurden der Handel und der Austausch von Waren immer wichtiger. Gotlands Lage inmitten der Ostsee begünstigte die Entwicklung zu einem zentralen Handelsplatz, wo man Proviant fassen oder Waren tauschen konnte. Das Reisen war damals also schon wichtig“, erklärt Lars Kruthof.
Sehr reiche Reisende
Alle Schiffssetzungen, Steinhaufen und Grabfelder auf Gotland deuten auf eine facettenreiche Gesellschaft in der Bronze- und Eisenzeit hin. Später, während der Wikingerzeit und des Mittelalters, gehörte Gotland zu den reichsten Gegenden Europas. Gotländische Handelsbauern begaben sich auf lange Handelsreisen zwischen Ost- und Westeuropa und brachten Silber- und Goldschätze mit nach Hause. Heute noch werden beeindruckende Schätze aus der Wikingerzeit und dem Mittelalter entdeckt.
„Falls man eine alte Münze oder einen Schatz findet, sollte man alles liegen lassen und Länsstyrelsen informieren“, ermahnt Kruthof.
Übergang zwischen Wikingerzeit und Mittelalter
„Es ist schwer, eine klare Grenze zwischen Wikingerzeit und Mittelalter zu ziehen. Heute verwenden wir dafür ein Erklärungsmodell. Zwar kann man sagen, dass die Ausbreitung des Christentums von zentraler Bedeutung war, doch die Menschen, die damals lebten, wussten ja nicht, dass sie einer bestimmten Epoche angehörten. Was das Kulturelle angeht, so traten Dinge wie typischer Wikingerschmuck noch bis ins 12. Jahrhundert auf. In der Wikingerzeit wurden Blockhäuser gebaut und im Mittelalter Steinhäuser, etwas vereinfacht gesagt.“
Hansestädte und rege Hafenaktivitäten
Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts befand sich dort, wo heute der Almedalspark liegt, ein intensiv genutzter Hafen. Entlang der Küste von Gotland gab es mehrere große Häfen, die damals wie heute wichtige Drehkreuze darstellten.
Im Mittelalter war Visby eine bedeutende Hansestadt. Die Hanse war eine Art Handelsverband zwischen großen Städten, die von Mitte des 12. Jahrhunderts bis Mitte des 17. Jahrhunderts im Nord- und Ostseeraum einen florierenden
„Guten ist nur ein altes Wort für Gotländer.“
Handel betrieben. Im 14. Jahrhundert hatte die Hanse ihre Blütezeit.
„Visby mit seiner strategischen Lage war eine große Stadt von mittelalterlichen Ausmaßen. Hier lebten aber nicht nur Deutsche und Gotländer aus Visby, sondern auch Russen aus Novgorod, Leute aus dem baltischen Raum und viele andere. Visby war einfach eine multikulturelle Stadt, in der Handel und Warenaustausch florierten“, erklärt Lars Kruthof.
Gibt es in Visby unterirdische Gänge?
„Nein, das kann ich dementieren.“
Warum wurde die Ringmauer gebaut?
„Vermutlich wurde sie zuerst als Zoll- und Besteuerungsmauer für die Gotländer außerhalb Visbys gebaut, damit der Handel in der Stadt kontrolliert werden konnte. Später baute man die Mauer zu einer Art Verteidigungsmauer aus.“
Wie kommt es, dass man hier Saffranpfannkuchen isst?
„Das ist ein Paradebeispiel dafür, dass Gotland offen ist für Einflüsse. Unsere wichtigste Nachspeise enthält ein Gewürz, das von weither importiert wurde. Ansonsten gleicht sie vielen anderen Nachspeisen aus dem Mittelalter, puddingartigen Speisen, die mit etwas Exklusivem gewürzt wurden.“
Warum findet man auf der Insel so viele Silberschätze?
„Der Handel brachte hohe Einnahmen, leider auch der Sklavenhandel im Osten. Das Silber wurde hierher gebracht und vergraben, vor allem in der Wikingerzeit. Wahrscheinlich waren die Motive religiöser und kultureller Art.“
Lebte früher das Volk der Guten hier auf dem Land und in Visby?
„Nein, Guten ist nur ein altes Wort für Gotländer.“
Warum gibt es auf Gotland so viele Kirchen?
„Die Gesetze wurden vom Christentum vorgegeben. Die Kirche war der selbstverständliche Mittelpunkt des Kirchensprengels. Da Gotland im Mittelalter extrem reich war, wurden viele stattliche Kirchen gebaut. Paradoxerweise wurde Gotland im späteren Mittelalter extrem arm, so dass man nicht die erforderlichen Mittel hatte, um die Kirchen abzureißen oder umzubauen, wie das andernorts geschah. Man ließ die Kirchen also stehen. Viel später wurde ein Teil davon renoviert. Andere verfielen zu Ruinen, die wir heute als schön empfinden.“
Wann wurde Gotland schwedisch?
„Irgendwann in der späten Wikingerzeit bzw. im frühen Mittelalter wurden Verhandlungen über die Zugehörigkeit zum Reich der Svear geführt. Der dänische König Valdemar fiel 1361 auf der Insel ein und Gotland gehörte dann fast ununterbrochen bis 1645 zu Dänemark. Dann, im Rahmen des Friedens von Brösebro, wurden wir schwedisch. Zwar waren Anfang des 19. Jahrhunderts einige Monate lang die Russen hier und nahmen die Insel für sich in Anspruch, doch sie verschwanden schnell wieder. Das Nationalgefühl kam ziemlich spät. Vielleicht findet man auch heute immer noch den größten Stolz auf Ebene der Kirchensprengel, so dass man sich in erster Linie zum Beispiel als Einwohner
von Lärbro, dann als Gotländer und erst an dritter Stelle als Schwede empfindet.“
Was ist das Schloss von Visborg?
„Vermutlich wurde es vom Deutschen Orden erbaut, der sich von 1398 bis 1407 hier aufhielt. Man begann mit dem Bau einer Verteidigungsanlage, verkaufte Gotland dann aber an Erik von Pommern. Er baute das Schloss weiter aus und später diente es den dänischen Lehnsherren zwischen ihren Plünderungszügen als Wohnsitz. Heute befindet sich ein kleines Modell von Visborg an dem ursprünglichen Standort in Visby, oberhalb des jetzigen Hafens.“
Unternahmen die Menschen im Mittelalter Vergnügungsreisen von und nach Gotland?
„Wahrscheinlich unternahmen die Menschen im Mittelalter sehr wenige Vergnügungsreisen. Handelsreisen waren dagegen nicht ungewöhnlich. Die besser Betuchten konnten Studienreisen unternehmen. Wer ein Verbrechen begangen hatte oder irgendetwas anderes getan hatte, was nicht rechtens war, konnte sich zur Buße auf eine Pilgerreise begeben.“
Wenn Sie mehr über die spannende Geschichte Gotlands erfahren möchten, sollten Sie das kulturhistorische Gotlands Museum Fornsalen in Visby besuchen oder dort eine Führung buchen.
„Saffranpfannkuchen ist ein Paradebeispiel dafür, dass Gotland offen ist für Einflüsse.“
Vom tropischen Meer zur Eiszeit
Die Geschichte Gotlands beginnt lange vor der Entstehung Europas oder eines anderen der heutigen Kontinente. Vor 430 Millionen Jahren, im Erdzeitalter des Silur, gab es an der Küste eines alten Kontinents auf der Südhalbkugel ein Korallenriff in einem tropischen Meer. Dort lebten Organismen mit kalkhaltigen Schalen. Als sie abstarben und auf den Boden sanken, bildeten sie nach und nach den abgelagerten Kalkstein, aus dem Gotland größtenteils aufgebaut ist. Das Kalkskelett des Korallenriffs wurde zum harten Riffkalkstein.
„Enorme Sedimentmengen wurden allmählich zu einem Teil des harten Felsgrunds des Kontinents. Das dauerte natürlich viele Millionen Jahre. Gotlands silurischer Felsgrund mit dem Riffkalkstein zählt zu den besterhaltenen weltweit“, erklärt die Geologin Sara Eliason von Gotlands Museum Fornsalen.
Zusammenstoßende Kontinente und Dinosaurier
Die Kontinente stießen zusammen, rissen wieder auseinander und verschoben sich schließlich in ihre heutige Lage. Diese Vorgänge dauerten mehrere hundert Millionen Jahre. Das Landgebiet mit dem Riffkalkstein verschob sich mit einer Geschwindigkeit von wenigen Zentimetern pro Jahr in die jetzigen Breitengrade. Schließlich wurde der alte Kontinent zur Skandinavischen Halbinsel und die Sedimentschichten wurden zu einem Teil des Felsgrundes des Ostseegebiets. Gotland, aber auch Öland und einige baltische Gebiete sind Teil dieser uralten Riffe und Meeresböden.
Viele Erdzeitalter wie Devon, Karbon, Perm, Trias, Jura und Kreide vergingen. Verschiedene Pflanzen- und Tierarten entstanden und starben wieder aus. Als die Dinosaurier auf der Erde lebten, waren große Teile Südschwedens ein Küstengebiet. Hier gab es zum einen gigantische Meerestiere und zum anderen große Dinosaurier, die das Land bevölkerten. In Schonen hat man Fossilien dieser Tiere gefunden, auf Gotland sind jedoch keine Sedimentschichten aus dieser Zeit erhalten.
Vor rund zwei Millionen Jahren lagen die Kontinente ungefähr dort, wo sie sich heute befinden. Unzählige Säugetiere entwickelten sich und die Vegetation ähnelte der heutigen Flora. Und die Zeit verging.
Gegen Ende der letzten Eiszeit, vor rund 14000 Jahren, war Gotland zuerst mit Wasser bedeckt. Das Eis zog sich zurück und Gotland erhob sich langsam über die Wasseroberfläche. Allmählich fanden Menschen den Weg hierher, aber das ist eine andere Geschichte, eine Geschichte über die Steinzeit.
Die Bildung der Rauken
Der gotländische Felsgrund ist zu großen Teilen aus hartem Riffkalkstein aufgebaut. Zwischen den fossilen Riffen liegen zusammengepresst abgelagerter Kalkstein und toniger Mergelstein. Das Meer wusch die weicheren Bestandteile des Felsgrunds allmählich aus, doch der härtere Riffkalkstein war widerstandsfähiger. Zurück blieben unter anderem Kalksteinpfeiler – die so genannten Rauken. Rauken gibt es an verschiedenen Orten auf der Welt, aber auf Gotland befinden sich einige der stattlichsten.
Fossilien – Abdrücke der Geschichte
Fossilien sind die körperlichen Überreste von Tieren oder Pflanzen, die sich in Sediment und bestimmten Gesteinsarten erhalten haben.
„Gotland zählt zu den besten Orten, um nach Fossilien zu suchen. Sowohl im Riffkalkstein als auch im abgelagerten Kalkstein findet man viele verschiedene Arten von Tieren, die auf und beim Riff lebten, wie Korallen, Schnecken, Tintenfische, Moostierchen, Trilobiten, Armfüßer und Seelilien“, erklärt Sara Eliason.
Zeitreise von Norden nach Süden
Alle Kalksteinschichten, aus denen Gotland aufgebaut ist, bildeten sich zu unterschiedlichen Zeiten. Man kann sagen, dass der Kalksteingrund von Gotland aus unterschiedlichen Schichten besteht, die „schräg“ über der Insel liegen.
„Fährt man auf Gotland von Norden nach Süden, nimmt man die markante Veränderung von Natur und Umgebung wahr. Das hängt mit den unterschiedlichen Kalksteingrundschichten zusammen. Etwas vereinfacht kann man sagen, dass man durch Millionen von Jahren reist, wenn man sich auf der Insel bewegt und die unterschiedlichen Schichten des Felsgrundes betrachtet. Jede Schicht hat auch ihre eigene einzigartige Zusammensetzung von Fossilien, bei denen es sich um Überreste aus einer bestimmten Periode handelt. Bestimmte Fossilien findet man also nur in einem bestimmten Teil von Gotland“, sagt Sara Eliason.
Fotnot:
Bei diesem Artikel haben wir auf die Expertise von Sara Eliason, einer Geologin von Gotlands Museum Fornsalen, zurückgegriffen. Wir laden dich ein, das Museum zu besuchen, wo Du spannende Ausflüge in die gotländische Geschichte unternehmen kannst.
Fakten über gotländisches Gestein
• Kalkstein ist auf Gotland ein gebräuchliches Baumaterial.
Wenn die Steine gesägt oder geschliffen werden, werden sie weiß und die Fossilien sind nicht mehr sichtbar.
• Findet man auf Gotland Granit, so wurde dieser vom Inlandeis hierher transportiert.
• „Hoburg-Marmor“ nennt man den rötlichen Kalkstein aus Hoburgen. Er enthält viele Fossilien und ist Gotlands Landschaftsstein.
• Sandstein, der aus zusammengepresstem Sand besteht, ist nur ganz im Süden von Gotland zu finden.
Von der Steinzeit bis zum späten Mittelalter
Die Steinzeit (13000 – 1700 v. Chr.)
Vor rund 9000 Jahren, als sich das Inlandeis von Gotland zurückgezogen hatte, siedelten sich hier allmählich Menschen an. Diese waren überwiegend Fischer und Jäger. Man ist, unter anderem auf Stora Karlsö, auf Überreste von Siedlungen gestoßen.
Gotland hatte damals eine kleinere Fläche als heute, denn der Meeresspiegel lag deutlich über dem heutigen. Es gab viele Seen und Wasserläufe, offene Heidelandschaften und Wälder mit Nadel- und Laubbäumen.
Die Bronzezeit (1700 – 500 v. Chr.)
Die Menschen auf Gotland lebten überwiegend von der Jagd und der Fischerei, doch nach und nach nahmen Landwirtschaft und Tierzucht mehr Raum ein. Handwerkliche Erzeugnisse und Bronze wurden durch reisende Händler verbreitet. Auf Gotland wurden zahlreiche Gegenstände, vor allem Äxte und Messer, aus dieser Zeit gefunden.
In der Bronzezeit entstanden auch die Felszeichnungen, die Schiffe, Krieger, Zeremonien und Tiere darstellen. Andere Denkmäler aus dieser Zeit sind die Steinhügel, eine Art Grabmonumente. Auf Gotland gibt es über 1000 Steinhügel. Der höchste ist acht Meter hoch.
Gegen Ende der Bronzezeit begannen die Gotländer, Schiffssetzungen – hochkant aufgestellte Steine in bootsähnlichen Formationen – als Grabstätten anzulegen. Auf der Insel gibt es rund 350 solche Steinsetzungen. Die bekannteste ist Tjelvars Grab (Tjaelvars grav) im Osten von Gotland.
Die Eisenzeit (500 v. Chr. – 1050 n. Chr.)
Nachdem die Gotländer um 500 v. Chr. die Eisenherstellung erlernt hatten, entwickelten sie sich zu geschickten Schmieden.
Sie bauten große Häuser mit stabilen Steinfundamenten, von denen auf Gotland noch Überreste vorhanden sind.
Um Christi Geburt pflegten die Gotländer immer engere Kontakte mit ihrer Umgebung. Aus dieser Zeit sind unter anderem Goldmünzen, Becher aus Glas und römische Statuetten erhalten. In dieser Zeit begann man auch, kleinere Holzhäuser zu bauen und die Anbaumethoden weiterzuentwickeln.
Die Wikingerzeit
Die Wikingerzeit fällt in das Ende der Eisenzeit. Gotlands strategische Lage in der Ostsee begünstigte die Zunahme der Handelsreisen. In erster Linie reisten die Gotländer nach Osten. Die Reichtümer mehrten sich. In gotländischem Boden wurden über 700 Silberschätze aus der Wikingerzeit gefunden.
Runen- und Bildsteine berichten von langen Reisen in ferne Länder.
Um 1000 n. Chr. setzte sich das Christentum als Religion mehr oder weniger durch. Doch die Guten, wie die Gotländer früher genannt wurden, begruben ihre Toten nach wie vor mit typischer Kleidung, Schmuck und Zierrat. Man betete zu heidnischen Göttern und brachte ihnen Speisen, Getränke, Vieh und Menschen als Opfer dar. Das wissen wir durch Funde und die schriftlich überlieferte Gutasaga.
Das Mittelalter (1050 – 1500 n. Chr.)
Der internationale Handel floriert und die Seefahrt nimmt zu. Im 12. Jahrhundert ist der wikingische Hafenort Visby die Handelsmetropole der Insel. Viele ausländische Kaufleute siedeln sich hier an.
Die Hanse – ein Handelsbund zwischen Kaufleuten im Ostseeraum – und niedrige Steuern verhelfen den Gotländern zu Reichtum. Dadurch können sie unter anderem in Visby prächtige Kaufmannshäuser und auf dem Land stattliche Höfe bauen.
Gegen Ende des 13. Jahrhunderts errichten die Einwohner von Visby die Ringmauer und sperren die Bauern aus der Stadt aus. Die Konflikte zwischen Stadt und Land führen 1288 auf Gotland zu einem Bürgerkrieg.
In der Zeit von 1200 – 1350 entstehen auch die meisten Kirchen. Jedes Kirchensprengel wollte eine stattliche Kirche sein Eigen nennen.
1350 wütet auf Gotland die Pest oder „der Schwarze Tod“. Ein Drittel der Inselbevölkerung fällt ihm zum Opfer. Elf Jahre später erobert der dänische König Valdemar Atterdag Gotland in einer blutigen Schlacht.
Die Macht liegt abwechselnd in den Händen von Dänen, deutschen Ordensrittern und nordischen Unionskönigen.
Im 15. Jahrhundert errichten Dänen Schloss Visborg. 1645 tritt Dänemark mit dem Frieden von Brömsebro Gotland an Schweden ab. Später kehrt das dänische Militär noch einmal zurück. Es zerstört Schloss Visborg vor dem Abzug von der Insel im Jahr 1679.
Gotland vom 18. Jahrhundert bis heute
Vieles, was Gotland heute prägt, wenn es um Tourismus und Reisen geht, hat seine Wurzeln in Ereignissen des 18. und 19. Jahrhunderts. Viele der prachtvollen Gebäude auf der Insel sind aus dieser Zeit erhalten.
Reisen von und zur Insel waren lange Zeit von großer Bedeutung. Wusstest du, dass bereits im 19. Jahrhundert Dampfschiffe mit Reiselustigen, die nach Gotland wollten, auf der Ostsee verkehrten. Und dass im 2. Weltkrieg Verletzte per Schiff hierher gebracht wurden, um sie im damals modernsten Krankenhaus zu versorgen?
Im 18. Jahrhundert erlebten Handel und Wirtschaft einen Aufschwung, was dazu führte, dass die Bauwirtschaft boomte. Die Zahl der Wohnungen in Visby verdoppelte sich. Man baute aus Stein, um die Brandgefahr zu verringern und den Wald zu erhalten. Viele alte Packhäuser wurden instand gesetzt.
Um 1785 hatte Visby über 5000 Einwohner und war Schwedens fünftgrößte Stadt.
1808, während des Russisch-Schwedischen Krieges, besetzte Russland die Insel, doch die Schweden kamen zu Hilfe und eroberten die Insel zurück.
Im 19. Jahrhundert begannen die Gotländer, die Ruinen, einschließlich der Ringmauer rund um Visby, zu pflegen und zu erhalten. Visby entwickelte sich zu einem der beliebtesten Touristenziele des Landes.
1838, während des Krimkrieges, erkrankten viele britische Seeleute an Cholera und wurden auf dem englischen Cholerafriedhof auf Fårö beerdigt.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde Visby Verschiffungshafen für die zunehmende Industrialisierung. Alle Eisenbahnlinien, die gebaut wurden, nahmen zunächst in Roma ihren Anfang.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts war die Fischerei ein üblicher Nebenerwerb zur Landwirtschaft, was an der großen Zahl kleiner so genannter gårdsfiskelägen (Deutsch: Hoffischerdörfer) zu erkennen ist, die damals entstanden. Als die Berufsfischerei im 20. Jahrhundert zunahm, wurden viele Fischerhütten aufgegeben.
Im späten 19. Jahrhundert wurde Gotland als Reiseziel bei der wohlhabenderen Bevölkerungsschicht immer beliebter. Ljugarn wurde der erste Badeort Gotlands.
Der erste reguläre Dampfschiffverkehr zwischen Visby und dem Festland wurde 1866 von Ångfartygsbolaget Gotland, später Rederi AB Gotland, aufgenommen.
1878 nahm Gotlands erste Eisenbahn für den allgemeinen Verkehr auf der Strecke Visby – Hemse den Betrieb auf. Nach und nach wurden auch die Orte Burgsvik im Süden und Lärbro im Norden von der Bahn angefahren.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurde in Slite ein Kalksteinbruch und in Roma eine Zuckerfabrik eröffnet. Die Bahn transportierte Unmengen an Kalksteinen und Rüben.
Während der Weltkriege war das Militär auf Gotland stark präsent. Große Teile Gotlands waren daher während des gesamten 20. Jahrhunderts und noch einige Jahre ins 21. Jahrhundert hinein für ausländische Besucher gesperrt.
1939 – 1946 war das Krankenhaus von Lärbro Schwedens modernstes Kriegskrankenhaus. Hier wurden Flüchtlinge, Soldaten, die kapituliert hatten, und Konzentrationslagergefangene, die den Schrecken des 2. Weltkriegs entkommen waren, versorgt. Das Kriegskrankenhaus wurde später zu einer Strafanstalt umfunktioniert.
1944 ereignete sich die Hansa-Katastrophe: Das gotländische Passagierschiff S/S Hansa wurde von einem russischen Torpedo getroffen und sank. 84 von 86 Personen fanden bei der größten Katastrophe der schwedischen Seefahrtsgeschichte seit dem 17. Jahrhundert den Tod.
In den 1950er und 1960er Jahren wurden viele kleinere Kalksteinbrüche stillgelegt. Man setzte nun auf Großbetriebe. Manche der stillgelegten Kalksteinbrüche sind heute beliebte Badeplätze.
1968 wurde die Almedalswoche ins Leben gerufen, deren Ursprung eine Rede war, die der damalige Staatsministers Olof Palme am Alemdalspark von der Ladefläche eines Pritschenwagens aus hielt. 1991 nahmen erstmals alle schwedischen Parteivorsitzenden an der inzwischen traditionellen Veranstaltung teil.
Visby wurde 1995 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.
2003 wurden auf den Fährlinien zwischen Visby und Oskarshamn sowie Visby und Nynäshamn Hochgeschwindigkeitsschiffe eingeführt.
2019 begann Destination Gotland, neue, mit LNG betriebene Schiffe einzusetzen, die große Umweltvorteile bieten. LNG (Liquefied Natural Gas) ist verflüssigtes Erdgas.
Für eine Fahrt über die Ostsee, die Ende des 19. Jahrhunderts mit den damaligen Dampfschiffen 13 Stunden dauerte, braucht man heute mit komfortablen Hochgeschwindigkeitsschiffen nur ca. drei Stunden. Welches Glück für alle, die heute von und nach Gotland reisen möchten!
Bunker und eine fesselnde Geschichte
Mit seiner exponierten Lage inmitten der Ostsee ist Gotland schon immer ein Gebiet gewesen, das zu verteidigen sich gelohnt hat. Im Laufe der Zeit haben die Gotländer oder wer auch immer gerade die Macht über die Insel hatte, beeindruckende Verteidigungsanlagen gebaut und unterschiedliche Spuren hinterlassen. Bestimmte Anlagen kannst du besuchen und einen spannenden Einblick in die Gegenwart und Vergangenheit bekommen.
Anschauen, aber nicht anfassen
Du kannst dir die militärischen Überreste aus vergangenen Jahrhunderten gerne näher anschauen. Betritt aber keine geschlossenen Anlagen und hebe auf keinen Fall Gegenstände auf, die militärischen Ursprungs oder explosiv sein könnten!
Auch heute noch gibt es militärische Aktivitäten auf Gotland. Erschrecke nicht, wenn ein Kampfflugzeug über deinen Kopf hinwegdonnert oder eine Militärkolonne heranrollt! Kriecht ein Soldat in Tarnkleidung durch den Wald, findet wahrscheinlich gerade eine Übung statt. Hörst du außerhalb der Jagdsaison Schüsse, dann führt das schwedische Heer vermutlich eine Übung zu Land, zu Wasser oder in der Luft durch.
Bereits im Mittelalter wurden Festungen und verschiedene Arten von Wehranlagen zum Schutz vor Invasion und Bedrohung errichtet. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war die Lage Gotlands besonders interessant. Man baute verschiedene Anlagen und Verteidigungseinrichtungen.
Hast du gewusst, dass zwischen 1939 und 1998 nur schwedische Staatsbürger die Insel Fårö und bestimmte andere militärisch wichtige Gebiete besuchen durften? Man baute zahlreiche Verteidigungs- und Schutzbunker, oft an den Küsten, die heute noch zu sehen sind. Auch große Berganlagen sind noch erhalten.
Neues Leben für Beton und Stahl
Ganz gleich, wo auf der Insel man sich befindet, ist man nie weit von einer stillgelegten Militäranlage irgendeiner Art entfernt.
An vielen Orten trifft man auf solche stillgelegte Anlagen wie Bunker, Übungsgelände und Installationen aus Stahl, Beton und Stacheldraht. Heute sind sie Denkmäler aus vergangenen Zeiten. Wie bei alten Industrieanlagen legt sich der Zauber der Patina über die militärischen Überreste, wenn sich die Natur den Ort zurückerobert oder die Menschen die Anlagen auf andere Weise nutzen. Alte Betonbunker können zu Restaurants oder faszinierenden Wohnobjekten werden. Auf Bungenäs wurde der Militärbunker zu einem coolen Designhotel umfunktioniert und das alte Kasernen- und Übungsgelände von Fårösund beherbergt jetzt ein Zentrum für Filmschaffende, ein Fitnessstudio und Wohnungen mit spannender Architektur. In Salthamn, nördlich von Visby, kann man in einem der alten Bunker an Weinproben teilnehmen. Auf dem alten P18-Gelände in Visby entsteht ein lebendiger Stadtteil mit Büros, Seniorenheim, Schule und Wohnungen. Militärische Objekte werden als spektakulär wahrgenommen und erfreuen sich großer Beliebtheit.
Die
interessantesten militärischen Überreste Gotlands
… abgesehen von der Ringmauer von Visby
Schießplatz von Tofta – Gelände von natürlicher Schönheit, das seit dem Wiederaufbau des gotländischen Regiments (P18) wieder genutzt wird. Hier wird alljährlich der ziemlich schlammreiche Endurowettbewerb Gotland Grand National ausgetragen. Während eines großen Teils des Jahres ist das Betreten des Geländes aber verboten. Vor einem geplanten Besuch solltest du dich vergewissern, dass der Zutritt zum Gelände erlaubt ist. Ansonsten ist der Aufenthalt hier verboten und lebensgefährlich.
Festung Tingstäde – Die Festung war genau zu Beginn des Ersten Weltkrieges fertiggestellt. Hier kann man lange unterirdisch angelegte Gänge und geheime Räume besichtigen. In Tingstäde gibt es auch ein Militärmuseum.
Festung Fårösund – Diese Festung wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und sollte für Schweden ein sicherer Außenposten in unruhigen Zeiten sein. Sie wurde stillgelegt und in ein Hotel umfunktioniert, das immer noch von Draht und eigenartigen Eisenstangen umgeben ist.
Festung Karlsvärd – Diese Festung und zwei Wehrtürme wurden auf der kleinen Insel Enholmen vor Slite erbaut. Die Festung war 1858 fertiggestellt. Heute kann man eine Bootstour zur Insel unternehmen und an einer Führung durch das stattliche Bauwerk teilnehmen.
Bulverket – Im See Tingstädeträsk gibt es Überreste einer großen quadratischen Verteidigungsanlage mit 170 Meter langen Seiten. Die Holzfestung wurde in den 1130er Jahren erbaut und bestand aus großen Holzkisten, die aus Stämmen zusammengezimmert waren, auf denen auf einem Boden Blockhäuser standen. Die Baumstämme liegen noch auf dem Grund des Sees. Man weiß noch nicht alles über diese eigenartige Verteidigungsanlage.
fünf
Visby
DIE HANSESTADT
Sehenswürdigkeiten
Essen & Trinken
Shopping
Unterkünfte
Serviceangebote
Die besterhaltene mittelalterliche Stadt Skandinaviens zieht ihre Einwohner und Besucher mit schönen Meeresblicken, malerischen kopfsteingepflasterten Gassen und einer üppigen Blumenpracht überall an den vielen alten Häusern und Ruinen in ihren Bann. Die Stadt eignet sich perfekt, um darin umherzuschlendern. An jeder Ecke erwartet einen ein neues Erlebnis. Hier einige Tipps, aber die Stadt hat noch viel mehr Attraktionen zu bieten, die du auf eigene Faust entdecken kannst.
Beliebte Fotomotive
KÄRLEKSPORTEN
Fange die Romantik des „Liebestores“ ein! Dieses Rundbogentor vor der Kulisse der Strandpromenade mit ihren glühenden Sonnenuntergängen ist ein Motiv, das es wert ist, verewigt zu werden.
ALMEDALEN
Im Mittelalter ein Hafen und heute ein beliebter Stadtpark. Den Hintergrund zu dem Grün des Parks bilden die Seemauer und die Silhouette der Stadt Visby.
FELSWAND OBERHALB DES DOMS
Von der Felskante aus genießt man einen grandiosen Blick auf St. Maria und die Innenstadt von Visby. Das Meer dient als Kulisse für die zahlreichen Kirchenruinen und mittelalterlichen Häuser der Stadt.
KRÖNET
Auch vom Aussichtsplatz in Krönet hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt. Die kupferfarbenen Dachpfannen der Dächer bilden einen schönen
Kontrast zum Meer und zum Horizont.
FISKARGRÄND
Die lange, schmale Gasse zählt zu den meistfotografierten Gassen Visbys. Im Vordergrund Kopfsteinpflaster und rote Rosen und im Hintergrund erkennt man einen der Türme von St. Maria.
VÅRDKLOCKEGATAN
In der Vårdklockegata kann man eine Panoramaansicht des südlichen Teils der Innenstadt von Visby einfangen. Vom Aussichtsplatz aus lässt sich die Bebauung der Stadt von oben fotografieren.
Mehrere Tipps:
RESTAURANTS
Mels, Hamburger-Restaurant, das in einem Retro-Ambiente der 1950er Jahre Burger und Milchshakes im amerikanischen Stil serviert.
Glassmagasinet, Schwedens größte Eisbar, die Sahneeis und Sorbets in über 200 Geschmacksrichtungen im Angebot hat!
Trossen, Sommerrestaurant, das Salate und Grillgerichte auf der Speisekarte hat.
Joda, beliebtes ganzjährig geöffnetes Lokal. Bekannt für seinen großen Nachosteller. Sonnige Terrasse, große Bar, Innenhof und Festsaal, den man mieten kann. Österdahls brygga, Fisch- und Schalentierrestaurant, wo der Wirt selbst am Herd steht. Liegt auf „Holmen“, an der Außenseite des Kleinboothafens, mit Blick auf Visby.
Kallis, bekannter Nacht- und Strandclub mit After-Beach, Sommercafé und Restaurant. Geladene DJs und Sommerpartys haben Kallis in ganz Europa bekannt gemacht.
Strands veranda, mit Panoramablick aufs Meer, wo die Sonne untergeht, bietet im Sommer Speisen und Getränke an.
UNTERKÜNFTE
Visby fängelse, das 1857 erbaute Gefängnis von Visby wird auch Sjumastarn genannt und ist jetzt eine Jugendherberge mit Unterkünften in Hütten und Zellen. Das angrenzende Restaurant ist im Sommer geöffnet.
SERVICEANGEBOTE
Gotlands cykeluthyrning, Fahrradverleih mit großem Angebot an Modellen, wie unter anderem Hybridräder und Mountainbikes. Beliebte Fahrradpakete mit Anhänger und Campingausrüstung.
Visbytåget, ein Zug, der dich mitnimmt auf eine historische Reise rund um die Ringmauer, die ca. 25 Minuten dauert.
Visby gästhamn, beliebter Gästehafen, unter anderem mit dem Gütezeichen Blaue Flagge, Service und Rezeption, Strom, Duschen, Küche, Waschhaus.
RESTAURANTS
Restaurang Alma’s, Abendrestaurant mit asiatischer Küche im Hotel Villa Alma, mitten in Almedalen. Danskens Café, ein nettes Café mit Smörrebröd, Suppen, klassischen dänischen Desserts und hausgemachtem Kuchen zum Kaffee.
SHOPPING
Ödins garveri, in einem alten Bohlenständerhaus, einem Haustyp, der für Gotland einzigartig ist, ist die Gerberei untergebracht, die unter anderem Fell- und Lederprodukte unterschiedlichster Art von gotländischen Schafen und Lämmern verkauft. Eigenes Atelier, das auch auf Bestellung näht.
UNTERKÜNFTE
Villa Alma, individuell eingerichtetes Boutiquehotel mit Blick auf das Meer und die Stadt. Terrasse nach Süden und eigenes Restaurant.
SERVICEANGEBOTE
Sockenbastu, beim Kallis, hier kann man ganzjährig die Sauna besuchen und im Meer baden. Nebenan befinden sich ein langer Badesteg und ein kleiner Sandstrand mit Kiosk, der im Sommer geöffnet ist. Wisby Strand, die große Konferenzanlage der Stadt mit einer Kongresshalle für 1000 Personen, Restaurantküche und Sitzungsräumen.
Almedalsbiblioteket, inspirierende Bibliothek und Treffpunkt mit Café, Zeitungen und Blick auf Almedalen. Große Lokalsammlung, die so genannte Gotlandica.
Matsalen mit Takbaren, dieses klassische Hotelrestaurant hat eine moderne, saisonal ausgerichtete Küche. Auf dem Dach gibt es außerdem eine Bar mit Blick auf die Stadt und das Meer.
Fornsalens café & mat, serviert Mittagessen und Kaffee mit frischen Backwaren. Ganzjährig geöffnet.
SHOPPING
Gotlandssmycken, aus gotländischen Fossilien und gotländischem Silber hergestellter Schmuck. Die auf Gotland gesammelten Fossilien werden von Hand geschliffen.
UNTERKÜNFTE
Visby Börs, 4-Sterne-Hotel, das im mittelalterlichen Packhaus untergebracht ist. In den Jahrhundertwende-Zimmern des Hotels mit zeittypischer Einrichtung schläft man königlich in einem Himmelbett. Kalk hotel, Boutiquehotel mit zahlreichen Details aus gotländischem Kalkstein.
Strand hotel, familiäres Hotel, das zur Best Western Kette gehört. Relax-Abteilung mit Hallenbad und Sauna.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Almedalen, der mittelalterliche Hafen von Visby, ist nun eine Grünanlage mit Spielplatz und Freilichtbühne. Hier halten Politiker während der Almedalswoche ihre Reden.
Kruttornet ist der älteste Turm der Ringmauer. Er wurde im 12. Jahrhundert als Wehrturm, ein so genannter Kastal, erbaut, um den alten Hafen zu verteidigen. Er diente als Gefängnis und zur Aufbewahrung von Schießpulver (Schwedisch: krut, daher der Name). Im Sommer geöffnet.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Gotlands museum Fornsalen, mit Sammlungen zur Geschichte und Natur sowie dem kulturellen Erbe Gotlands. Bildsteine, Kirchenkunst und eine große Schatzkammer mit Funden aus der Wikingerzeit und dem Mittelalter. In der Kinder- und Famlienausstellung „Skepp & Skoj“ kann man Wikinger spielen, segeln und Knoten binden.
Trappgavelhuset - Gamla Apoteket, im 13. Jahrhundert erbautes mittelalterliches Packhaus, das inzwischen als Schwedens ältestes Mietshaus Bekanntheit erlangt hat.
RESTAURANTS
Lulu poké & sushi bar, Speisekarte mit asiatischen und südamerikanischen Gerichten. Gemütliches Lokal im Keller eines mittelalterlichen Packhauses.
Volare, Konzeptlokal mit Schwerpunkt auf Wein. Exquisite Weinliste und kleine Gerichte. Weinkurse und -proben sowie hauseigenes Weinquiz für Weinliebhaber, die Ihre Kenntnisse auf die Probe stellen möchten. Lindgården, klassische gotländische Küche, Speisekarte entsprechend der Saison. Ginbar mit großem Sortiment und Terrasse im Garten, in dem Maulbeer- und Walnussbäume stehen.
Brödernas, Restaurant und Sportbar mit Burgern als Spezialität. Ein überdachter Außenbereich mit Terrassenheizung verlängert die Sommersaison.
Amici Belli, ein italienisches Open-Air-Restaurant mit der alten Hafenmauer von Almedalen als Fassade. Pizza und Pasta auf der Speisekarte.
4 St. Hansgatan
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Gotlands bryggeri, hier wurde vor 20 Jahren erstmals das Klosterbier Wisby Klosteröl gebraut. Seitdem sind viele beliebte Biergebräue aus den Kupferkesseln geflossen. Brauereiführungen mit Bierprobe. Drotten und St. Lars, die mittelalterlichen Schwesterkirchen, die an der S:t Hansgatan nebeneinander liegen, sind zu spannenden Ruinen geworden, nachdem sie nach der Reformation aufgegeben wurden. Geöffnet von Juni – Oktober.
RESTAURANTS
Black Sheep Arms, ein englischer Pub mit musikalischer Unterhaltung an den Wochenenden. Britische Speisekarte und großes Biersortiment. Eigener Biergarten an der Rückseite.
Vår Fru, hier werden in einem begrünten Innenhof Sauerteigwaffeln, Naturweine und Cocktails serviert. Ateljén, ein Restaurant im Restaurant, bietet Platz für 12 Personen.
Ett rum för resande, bei Zodak, der eigene Pasta herstellt und jeden Tag frisch Gebackenes serviert, bekommt man Frühstück, Mittagessen und Kaffee in italienischen Geschmacksrichtungen.
SHOPPING
Antikvariat Drotten, Unmengen von Büchern, Fantasy- und Gotlandica-Abteilung, Ansichtskarten, Comichefte, Filmplakate und vieles mehr für alle, die lieber Papier als ein Tablet in der Hand halten.
Linarve, Artikel von handverlesenen Marken und Lieferanten für Frauen, die individuelle Bekleidung, Schmuck und Schuhe aus Naturmaterial suchen.
Gotlands strumpbutik, handwerklich hergestellte Strümpfe aus einer Scheune in Boge. Der Laden führt auch Bekleidung und Accessoires, alles aus Naturmaterialien lokal hergestellt.
Franchells, exklusive Einrichtungs- und Designartikel. Dinge, die man nirgendwo sonst findet.
Design & hantverk bietet ein umfassendes Angebot an hochwertigen Garnen und Strickzubehör. Zinnartikel, Beschläge und Einrichtungsgegenstände.
Lewin ceation, Bekleidung und Einrichtungsgegenstände in eigenem Design. Vieles aus Wolle und Leder. Annika Gustafsson jewellery, Goldschmiedin mit eigenen Kollektionen, die von der Natur der Insel inspiriert sind.
Yllet inredning, Garn aus Gotlandwolle – Mohair und andere Garnsorten. Möbel für drinnen und draußen, Textilien, Teppiche und Spielsachen aus Naturmaterialien.
Ester & Inez, Slow Fashion, nachhaltige Mode und ökologische Bekleidung.
Akantus, ein smarter Mix aus Vintage und Neuem in einem Einrichtungsgeschäft, das sowohl gotländische Antiquitäten als auch unter anderem Designprodukte von Tove Adman im Angebot hat.
Manti Manti verarbeitet gerettete und recycelte Materialien zu Einrichtungs- und Sammlerobjekten um. Arbeitet mit lokalen Künstlern und Handwerkern zusammen.
A-K Wiberg Design, eigenes Design und Herstellung von Kleidungsstücken aus den Fellen von Gotlandschafen. Felle für die Innendekoration, Strickwaren und handverlesenes Kunsthandwerk. Außerdem echte Panamahüte.
RESTAURANTS
Barkemi, Bar und Taqueria mit Schwerpunkt auf Cocktails und Tacos, die von der mexikanischen Küche inspiriert sind.
Bistro Borgen, Restaurant mit Mittagsservice und abends auch Musik, Billard, Darts, Shuffleboard und andere Spiele.
Sankt Hans café, Gartencafé in der Ruine der St.-HansKirche. Frühstück und Kaffee mit hausgebackenen Backwaren. Saisonal ausgerichtete Mittagskarte.
H10 bar & café, Frühstück, großes Angebot an Mittagsgerichten, hausgebackene Backwaren, angenehme Atmosphäre, liegt in einer kleinen Galerie.
Crêperie & logi, serviert französische Galettes und Crêpes mit lokalen Zutaten. Das Gebäude am Wallers plats, welches das Lokal beherbergt, heißt aufgrund seiner speziellen Form „Strykjärnshuset“ (Deutsch: Bügeleisenhaus).
Kasai, moderner japanischer Dinnerclub auf drei Etagen: ganz oben eine Terrasse, in der Mitte ein Restaurant und unten ein Nachtclub.
Jessens saluhall & bar, Delikatessenladen und Restaurant mit Waren von Gotland und aus Südeuropa. Mittagskarte, die Fischsuppe ist besonders beliebt. Shawarma bar, libanesisches Restaurant. Auf der Speisekarte stehen Shawarma (eine Kebabvariante) und Falafel.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Burmeisterska huset, von dem deutschen Kaufmann Hans Burmeister Mitte des 17. Jahrhunderts erbautes Blockhaus. Das Haus ist für seine schönen Innenwandbemalungen im Erdgeschoss und in dem Saal im Obergeschoss bekannt.
RESTAURANTS
Kitchen & table ist ein Restaurant im Clarion Hotel, wo Marcus Samuelsson in seinem Konzeptlokal einen Hauch von Manhattan-Feeling bietet. Hier werden Cocktails und Gerichte aus gotländischer Trüffel, Spargel und Bärlauch als Hauptzutaten serviert.
SHOPPING
Kvinnfolki, ein Kunsthandwerk-, Geschenke- und Delikatessenladen, der Produkte von gotländischen Handwerkerinnen führt. Ganzjährig geöffnet.
UNTERKÜNFTE
Clarion hotel Wisby, modernes erstklassiges Hotel, das in Gebäuden aus dem 13. Jahrhundert und späteren Epochen untergebracht ist. Wintergarten, Spa-Abteilung mit Pool in mittelalterlichem Ambiente.
Donners hotell, Best Western-Hotel mit modernen Zimmern und Suiten.
SERVICEANGEBOTE
Turistbyrå, Touristeninformationen über ganz Gotland, Tickets für Veranstaltungen, Busfahrkarten, Bücher und Karten. Ganzjährig geöffnet.
Avis Autovermietung, miete ein Auto und erkunde ganz Gotland, von Hoburgsgubben im Süden bis Fårö ganz im Norden!
SHOPPING
Kränku te & kaffe, hier werden Tee, Kaffee und Süßwaren wie in alten Zeiten lose über die Theke verkauft. Über 100 Teesorten und 40 eigene Teemischungen. Schokolade, Geschenkartikel und Porzellanabteilung. H10 market, eine kleine Galerie mit Läden aus den Bereichen Mode, Einrichtung, Lifestyle und Secondhand. Makalös & tidsfördriv, individueller Einrichtungsladen mit Artikeln ausgewählter Hersteller und Lieferanten. GKF, steht für Gotländska Konsthantverkare & Formgivare (Deutsch: Gotländische Kunsthandwerker und Designer) und ist Laden und Galerie für die Mitglieder. Hier werden Bekleidung, Kunst und handwerkliche Produkte angeboten.
Wisby ost, Gotlands größter Käseladen mit hochwertigen Käsesorten, Fleisch- und Wurstwaren sowie lokalen Erzeugnissen. Veranstaltet Käse- und Weinproben.
La Vie, Lifestyle-Laden mit Einrichtungsgegenständen, handwerklichen Artikeln, Schmuck, Bekleidung, Textilien, gotländischen Gewürzen und Lebensmittelprodukten sowie gotländischen Designprodukten.
Dick‘s guld & silver, Goldschmiedeladen und Werkstatt. Handgefertigte Schmuckstücke und Kollektionen. Irisdals blomsterhandel, traditionsreiches Blumengeschäft, das seit den 1930er Jahren besteht. Liefert Blumen für Hochzeiten, Beerdigungen, Events sowie Dekorationen.
Klockia, Uhrengeschäft mit großer Auswahl an modischen Uhren. Hier gibt es auch zertifizierte Uhrmacher.
Skuggspel, hier kommen Spielfans auf ihre Kosten. Brettspiele, Kartenspiele, Figurenspiele, Sammlerstücke, Science-Fiction- und Fantasy-Bücher sowie japanische Süßigkeiten.
UNTERKÜNFTE
Hotell Repet, mit Einrichtung in sanften Grautönen und den blaugrauen Farben des Meeres. Mehrere Studios und ein Penthouse auf dem Dach. Dachterrasse, die von allen Gästen genutzt werden kann.
SERVICEANGEBOTE
Biostaden Borgen, topmodernes Kino mit sechs Sälen, das ganzjährig aktuelle Kinofilme zeigt.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Sankt-Katarina-Ruine, auch St. Karin genannt, wurde ursprünglich vom Franziskanerorden (den Bettelmönchen) als Klosterkirche für den 1233 gegründeten Konvent von Visby erbaut.
Sankt-Maria-Domkirche, der Dom und die Pfarrkirche der Dompfarrei von Visby. Die Kirche hieß im Mittelalter „Kirche unserer lieben Frau“ und wurde ursprünglich als Gästekirche für deutsche Kaufleute erbaut.
RESTAURANTS
Surfers, Restaurant und Bar mit Gerichten, die von der südchinesischen Provinz Szechuan inspiriert sind. Viele kleine Gerichte werden gemeinsam am Tisch eingenommen.
Café Amalia, serviert Frühstück und Mittagessen. Alles hausgemacht und gesund. Sitzplätze im Freien. Backyard, Restaurant im Retrostil, das internationale Speisen serviert und ein großes Biersortiment hat.
Warfsholms bageri, klassische gotländische Bäckerei, die ganzjährig geöffnet ist. Backt mit gotländischem Mehl von Labans Kvarn.
Gamla masters, Quartierlokal mit dem Slogan „Wie zu Hause, nur besser“, also Hausmannskost und gemütliche Einrichtung.
Mille lire, ein Stück Rom mit holzbeheiztem Steinofen und Pizzen mit unregelmäßigem Rand. Bolaget, die sonnigste Außengastronomie am Platz, Bar und extra Weinbar, französisch inspirierte Speisekarte. Bakfickan, kleines Fisch- und Schalentierrestaurant mit viel Liebe zum Meer. Theke mit Delikatessen zum Mitnehmen.
Rosengården, klassisches Restaurant für Mittag- und Abendessen mit Außenbewirtung neben der Kirchenruine St. Karin.
Plaza Restaurang & Bar, Außenterrasse mit Cocktailbar auf dem Platz mit Blick auf den Garten der Kirchenruine St. Karin.
Torgkrogen, Restaurant mit klassischen und modernen Gerichten aus der schwedischen und italienischen Küche.
Nunnan, in mittelalterlichen Räumen serviert Vasilis griechische, schwedische und kontinentale Hausmannskost. Oft Livemusik und Get-together.
Bageriet mat & bar, einfach und ländlich, mit saisonalen Gerichten. Viel Gemüse und lokale Erzeugnisse auf der Speisekarte.
Isola Bella, Lokal in mittelalterlichem Gewölberaum mit Pizza auf der Speisekarte. Mittag- und Abendessen sowie Brunch an Wochenenden.
Brooklyn burgers & bar, alle Burger werden medium gebraten und mit frisch gebackenen Brötchen von Brödboden serviert.
Klassische Starter, Beilagen und Desserts.
Munkkällaren, beliebtes Lokal zum Essen und Feiern. Außenbewirtung auf dem Dach und auf dem Platz, mehrere Dachterrassen mit Bars, Schlagerbar und Vinylbar. Speiseraum in mittelalterlichem Ambiente.
Tocar Madera, spanisches Tapasrestaurant mit mediterranen Speisen.
Eden tapas & bar, in diesem Lokal mit Ökosiegel, das in Räumen mit Wandgemälden aus dem 18. Jahrhundert untergebracht ist, werden kleine Gerichte und Tapas aus aller Herren Länder serviert.
SHOPPING
Karamellboden, ein richtiges Süßwarengeschäft, mit Süßigkeiten vom Boden bis zur Decke, bei dem man unwillkürlich an Pippi Langstrumpf denkt. Verkstan, Lifestyle-Laden mit Bekleidung, Einrichtungsgegenständen und Gewürzen.
Idyllien, das karitative Unternehmen verkauft Textilien, Einrichtungsgegenstände, Badprodukte und Düfte. Die Gewinne kommen kranken Kindern zugute.
Jordnära, eigene Herstellung von gotländischer Designerbekleidung aus ökologischen Naturmaterialien sowie ausgewählte Markenkleidung.
Branting, eigene tolle Kollektion an Damenbekleidung für alltägliche und festliche Anlässe.
SERVICEANGEBOTE
ICA Nära Torgkassen, der Lebensmittelladen der Innenstadt.
The Greens factory, eine richtige Salatbar mit einer großen Auswahl an Salaten und Zubehör. Wraps und gesunde Getränke.
800 grader, serviert leckere Pizzastücke. Außenbewirtung.
Brorsan, koreanisches Essvergnügen, unter anderem mit Bibimbap und Dumplings auf der Speisekarte. Bad wolf bbq, Grillrestaurant mit amerikanisch-mexikanischem Feeling. Auf der Speisekarte stehen unter anderem Spareribs, Burritos und Quesadillas. Außenbewirtung.
Baren, Bar und Restaurant mit einfachen Bargerichten auf der Karte. Außenbewirtung.
Wisby Hof, Wand an Wand mit der Ringmauer werden hier österreichische Speisen wie Wiener Schnitzel und Apfelstrudel und frisch gezapftes Bier serviert. Im Sommer Außenbewirtung.
Brödboden Södertorg, Konditorei und Café mit einem großen Angebot an Sandwichs und Brotsorten. Außenbewirtung vor und hinter dem Haus.
Mirells, ein Café mit veganem Gebäck sowie Frühstücks- und Mittagsservice.
SHOPPING
By Carima, Lifestyle-Laden mit Kleidung, Schuhen, Schmuck, Einrichtungsgegenständen und Outdoor-Möbeln. Kaffeewagen mit Backwaren.
Fröjel retro & art, mit Leidenschaft für Einrichtung und Kunst. Großes Sortiment an skandinavischen Designobjekten aus den 1940er bis 1970er Jahren.
Wisby ur & guld, großes Sortiment an bekannten Marken aus den Bereichen Juwelen, Schmuck und Uhren. Mojo independent store, trendige Herren- und Damenbekleidung. Große Auswahl an Marken.
Julia Hultgren, Mode für Damen und Herren. Erlesene Auswahl an Markenbekleidung.
Systrarna Malmgrens, großes Angebot an trendiger Damen- und Bademode sowie Unterwäsche.
Picco, Baby-, Kinder- und Mamabekleidung für alltägliche und festliche Anlässe.
Adelsgatan
RESTAURANTS
Adelita taqueria & tequila, mexikanische Gerichte mit Tacos mittags und abends. Salsa-Abende, an denen du tanzen und an kühlen Margaritas nippen kannst.
Brygghuset, Bier-Pub mit einfachen Gerichten und über 100 Biersorten, viele davon stammen von lokalen Brauereien.
Veranstaltungen mit Quiz und Livemusik. Coq & vin, französisch inspiriertes Restaurant. Im Sommer Außenbewirtung. Wein- und Champagnerproben. Meza, serviert libanesische Speisen. Mezze, kleine Gerichte und Pizza. Im Sommer Außenbewirtung.
Meat in bread, Schwedens neue Nationalgerichte Kebab und Pizza werden hier auf ganz neuem Niveau serviert.
Wessman & Pettersson bokhandel, fachkundiges Personal berät in Sachen Bücher, Bürobedarf und Zeitungen.
Friendhs ist ein von einem Geschwisterpaar geführtes Familienunternehmen, das handverlesene Bekleidungsmarken für Damen und Herren im Angebot hat. Synsam, großes Angebot an Brillen, Linsen und Sonnenbrillen. Optiker, der auch Augenuntersuchungen anbietet.
Gotland chokladfabrik, ökologische Schokoladenmanufaktur mit Bean-to-Bar- und Bean-to-Bonbon-Produktionslinie.
UNTERKÜNFTE
Hotel Villa Borgen, gemütliches Hotel mit üppig begrüntem Innenhof.
Östercentrum
RESTAURANTS
Fiket, Kaffee, Suppen und Salate zu Mittag, gegrillte Sandwichs und Salate. Außenbewirtung an der Ringmauer.
Indian corner, indisches Restaurant mit einem umfassenden Angebot, das von Papadam bis Paneer reicht. Die Speisen sind in unterschiedlichen Gewürzstufen erhältlich.
Max, Hamburger-Restaurant mit Drive-in.
Siesta konditori & café, Treffpunkt im Stadtviertel Öster, wo Backwaren, Sandwichs und Kaffee serviert werden.
Stora Ego, veganes Restaurant und Café, das Mittagsgerichte und ganze Buffets aus lokalen Rohstoffen anbietet.
McDonalds, ja, das gibt es auch auf Gotland.
SHOPPING
Clas Ohlson, Einzelhandelskette, die Elektrozubehör, Eisenwaren, Haushaltsprodukte und Sportausrüstung vertreibt.
Åhléns, Kaufhaus mit einem großen Angebot an Schuhen, Spielsachen, Kosmetik, Bekleidung, Möbeln und Einrichtungsgegenständen.
H&M, Einzelhandelskette mit trendiger Bekleidung, Bademode, Accessoires und Schuhen.
Rituals, spezialisiert auf Kosmetik und Hygieneartikel. Din sko, großes Angebot an Schuhen unterschiedlicher Marken.
Carlings, ausgerichtet auf junge Mode und aktuelle Trends. Viele Jeansmarken.
Flying Tiger Copenhagen, verkauft Spielsachen und Geschenke.
Tells Optik, gut sortiertes Geschäft mit Brillen, Kontaktlinsen und Sonnenbrillen vieler bekannter Marken. MQ, Bekleidungskettengeschäft mit vielen Marken. Dressman, Bekleidungskette für Herren. Lindex, Bekleidungskette für Damen, Kinder und Babys. Kappahl, Bekleidungskette für jedes Alter und Geschlecht.
Cubus, Bekleidungskette für jedes Alter und Geschlecht.
SERVICEANGEBOTE
Taxi, Taxistand am Östercentrum, wo man immer ein Taxi bekommt.
Apotek Liljan, täglich von 9 – 19 Uhr geöffnet. Systembolaget, der staatliche Alkoholladen von Visby. Coop Öster, Lebensmittelgeschäft mit Verkauf von Käse, Fleisch- und Wurstwaren sowie Fisch über die Theke.
Pressbyrån, Süßigkeiten, Zeitungen, Toto und Lotto. An allen Tagen der Woche geöffnet.
Visby hyrcykel, Fahrradverleih, der unterschiedliche Fahrradmodelle, Mopeds und Fahrradzubehör wie Anhänger, Kindersitze und Campingausrüstung anbietet.
Küstenwanderungen
Auf der Insel gibt es mehrere Wanderwege, die typisch gotländische Szenerien bieten, wie unter anderem karge Küsten, Fischerdörfer, schattige Wiesen und Raukenfelder. Zieh also die Wanderschuhe an und begib dich hinaus in die Natur, um noch mehr von der Insel zu entdecken! Mit der richtigen Ausrüstung und Planung kannst du die Wanderwege das ganze Jahr über genießen.
Die Steinküste
Die schöne Steinküste erstreckt sich von Bläse bis Ar auf Nordgotland. Auf Wanderungen trifft man unter anderem auf herrliche Kalksteinwege, Fischerdörfer und Kiesstrände. Unterwegs kann man beispielsweise im Kalkwerksmuseum von Bläse und dem fotogenen Fischerdorf Graustäde eine Rast einlegen.
von Tofta, wird die Küste von steilen Klippen und Steinstränden dominiert.
Wanderweg Klintkustlinjen
An der Nordwestküste entsteht derzeit der Wanderweg „Klintkustlinjen“, ein Projekt der Provinzverwaltung auf Gotland. Der geplante Weg erstreckt sich über eine Länge von 50 Kilometern: von Brucebo und dem Vogelschutzgebiet Skansudde, am Själsöån vorbei, wo man im Spätherbst spielende Forellen beobachten kann, bis hinauf nach Kappelshamn. Unterwegs kommt man durch insgesamt zehn Naturschutzgebiete und abwechslungsreiche gotländische Landschaften.
Grogarnsberget
Auch eine Wanderung rund um Grogarnsberget, einen 30 Meter hohen Felsen im Osten Gotlands, ist empfehlenswert. Das Gebiet ist als Naturreservat ausgewiesen. Hier genießt man grandiose Ausblicke über die Insel und durchquert ein abwechslungsreiches Gelände mit Felsplatten und Alvarfeldern. Im Norden, an der Landzunge Grogarnshuvud, trifft man auf die Überreste der zweitgrößten Fluchtburg Gotlands, die vermutlich bereits in der Eisenzeit erbaut wurde. Auch ein Aufenthalt in dem schönen Fischerhafen Herrvik empfiehlt sich, wenn du schon einmal in der Nähe bist.
Ekstakusten
Einer der schönsten Küstenabschnitte Südgotlands ist auf vier Kilometern von Krüppelkiefern und malerischen Kiesstränden geprägt. Von hier aus kann man den Blick über die kleine und die große Karlsinsel schweifen lassen. Auf deiner Wanderung kommst du auch durch die Fischerdörfer Djupvik und Kronvall, die einen Besuch lohnen. An den Abenden spiegeln sich die farbenfrohen Sonnenuntergänge im Meer.
Stenkusten (Die Steinküste)
Wanderweg Klintkustlinjen Der Pilgerweg
Norsta Auren liegt an der Nordostseite von Fårö und zeichnet sich durch einen langen Sandstrand mit wogenden Sanddünen und eine ruhige Umgebung aus.
Ekstakusten
Wandere an Gotlands 800 Kilometer langer Küste oder erkunde auf dem schönen Pilgerweg das Landesinnere! Ganz gleich, wofür du dich entscheidest, überall kannst du die gotländische Natur hautnah erleben.
Die kleine Kapelle bei St. Olofsholm ist eigentlich ein Lagerhaus, das 1835 erbaut wurde. An diesem Ort wurde auch die erste Holzkirche Gotlands errichtet. Im 13. Jahrhundert wurde an ihrer Stelle eine Steinkirche erbaut, von der auch heute noch Überreste am Boden erkennbar sind. Im Mittelalter unternahmen viele Gotländer Wallfahrten nach St. Olofsholm, vor allem am 29. Juli zur St.-Olaf-Messe. St. Olof war der besondere Schutzheilige der Gotländer.
Der Pilgerweg
Pilgerwanderungen haben eine lange Tradition. Sie bieten die Möglichkeit, in ruhiger, friedvoller Umgebung zu wandern und sich dabei seinen Gedanken hinzugeben. Man könnte sagen, dass man auf der gesamten Wanderung zwei Ziele hat: den Ort, zu dem man rein physisch wandert, und der Ort, wohin die Gedanken im Innern wandern.
Der Pilgerweg auf Gotland verläuft traditionell von St. Olofsholm im Nordosten zu den Ruinen des Klosters Solberga in Visby. Der Weg entstand in den 1990er Jahren und bietet friedvolle, schöne und abwechslungsreiche Ausblicke. Die Wanderung dauert etwa zwei Tage und man kann sich aussuchen, wo man übernachten möchte. Auf der Wanderung trifft man auf Küstenlandschaften und Wiesen, vorgeschichtliche Stätten und einige der 92 mittelalterlichen Kirchen, die es auf der Insel gibt. „Im Verlauf der Reise kann man sich seinen Gedanken hingeben und die Ruhe genießen“, sagt Stellan Bergström, der Bistumspädagoge des Bistums Visby.
Er weißt darauf hin, dass jeder, der möchte, auf dem Weg wandern kann und dass es kostenlos ist. Karten und Informationsmaterial sind in der Bistumskanzlei, im Dom von Visby, in der Kapelle bei St. Olofsholm sowie in den Kirchen, die am Weg liegen, erhältlich. Man kann auch eine Karte und eine Broschüre von der Homepage des Bistums Visby (Schwedisch: Visby Stift) herunterladen.
„Es gibt auch einen Pilgerpass, in dem man Felder mit den Stempeln der Kirchen, die am Weg liegen, abstempeln kann. Man kann den Weg ganzjährig wandern, aber Frühjahr, Sommer und Herbst sind natürlich vorzuziehen“, erklärt Stellan.
Auf der gesamten Strecke sind Pfosten mit dem Pilgersymbol und dem Zeichen für Sehenswürdigkeiten aufgestellt. Der Name „St.-Olaf-Weg“ (Schwedisch: S:t Olavsleden) geht auf den norwegischen König Olav Haraldsson den Heiligen zurück, der laut mittelalterlichen Quellen Gotland mehrmals besucht hat. Er soll auf seiner Rückreise nach Norwegen auch in St. Olofsholm an Land gegangen sein.
Man kann keine Pilgerpakete buchen, sondern wählt selbst, wo man übernachten möchte. Stellan empfiehlt deshalb, die Route im Voraus zu planen. Informiere dich über Übernachtungsmöglichkeiten und Verkehrsverbindungen zum Startpunkt und vom Zielort zurück. Man kann sich auch an das Verkehrsbüro auf Gotland wenden. Du musst auch Verpflegung für unterwegs dabei haben, ähnlich wie bei einer Bergwanderung. Denk daran, eine Karte, warme Kleidung und gutes Schuhwerk einzupacken!
Wer kürzere Wanderungen vorzieht, kann sich eine Teilstrecke des St.-Olaf-Weges aussuchen und eine Tagestour unternehmen. Das Bistum Visby organisiert auch Wanderungen zu verschiedenen Themen. Informationen hierzu findest du auf der Homepage des Bistums.
„Wir haben noch weitere Wege, die man wandern kann. ‚Von Kirche zu Kirche‘ ist ein Beispiel für einen solchen Weg, der zwischen verschiedenen Kirchen auf der Insel verläuft.
Diese Wege haben keinen offiziellen Status wie der St.-OlafWeg, sind aber dennoch schön zu wandern. Aktuell ist mir nur bekannt, dass der Weg zwischen den Kirchen von Klinte und Fröjel und der zwischen der Klosterruine Roma und der Kirche von Dalhem in gutem Zustand sind und benutzt werden“, sagt Stellan
Was ist eine Pilgerwanderung?
Pilgern bedeutet unterwegs zu sein. Wer wandert, hat ein inneres und ein äußeres Ziel. Es ist eine spirituelle Wanderung, die die betreffende Person durch ihr Inneres unternimmt, aber auch eine Wanderung, bei der man sich rein physisch von einem Ort zum anderen begibt. Wichtige Pilgerorte sind unter anderem Jerusalem, Rom und verschiedene Heiligengräber auf der ganzen Welt.
Kunst und Kultur
STARKE STIMMEN UND LIEBLICHE TÖNE
Schwedische Prominente, wie beispielsweise Astrid Lindgrens beliebte Figur Pippi Langstrumpf oder der Regisseur Ingmar Bergman, haben die facettenreiche kulturelle Landschaft Gotlands berühmt gemacht. An Stränden, in Kalksteinbrüchen und in den zauberhaften Kopfsteinpflastergassen von Visby wurden zahlreiche Filme und Fernsehproduktionen gedreht.
Manchmal hat man den Eindruck, dass die gesamte Insel eine Bühne für kulturelle Aktivitäten unterschiedlicher Art ist. Viele beliebte schwedische Autoren von Kriminalromanen wählen Gotland als Schauplatz für Morde und andere schaurige Taten. Zum Glück ist die Insel in Wirklichkeit ein sicherer Ort. Wundere dich nicht, wenn du während deines Besuchs mitten in Dreharbeiten für einen Film landest.
Hörst du liebliche Töne aus einer Ruine, kann es sein, dass dort gerade ein Konzert stattfindet. Viele Bühnen sind Freilichtbühnen oder, wie beispielsweise Stelor oder Gåsemora, in stimmungsvollen Scheunen untergebracht. Hast du Lust auf eine Begegnung mit Othello, König Lear oder Macbeth, triffst du diese und andere Charaktere Shakespeares den Sommer über bei Roma Kungsgård.
Überall auf der Insel gibt es kulturelle Aktivitäten, kleine Galerien, Ateliers und Kunstwerkstätten zu entdecken. Halte Ausschau nach Schildern mit der Aufschrift „Öppet“, geh hin und schau dich um! Wer weiß, welche Schätze du entdeckst?
Fünf Freilichtbühnen für Musik und Show:
Romateatern/Roma Kungsgård
Amfiteatern Närsakar
Kultudralen
Hide Kalkbrott
Kallis, after beach deluxe
Kulturoasen:
Körsbärsgården – Ein Treffpunkt für Kunst-, Architektur- und Literaturinteressierte auf der Halbinsel Storsudret. Skulpturenpark, Kunsthalle, verschiedene Installationen und Ausstellungen.
Länsteatern – Das einzige professionelle Theater- und Tanzensemble der Insel, das ganzjährig an unterschiedlichen Orten auf der Insel eigene Inszenierungen und Gastspiele aufführt.
Mittelalterwoche - Theater, Musik, Show, Markt, Turnierspiele –alles in historischem Ambiente. Ein einwöchiges Ereignis im August, das Besucher aus allen Teilen der Welt anlockt.
Weitere Informationen zu kulturellen Veranstaltungen auf Gotland: visitgotland.se
Tickets auf destinationgotland.se
Geschmackvolle Eindrücke
Die zahlreichen Restaurants und Hofläden der Insel bieten ganzjährig spannende geschmackliche Erlebnisse. Entdecke gotländische Trüffel oder Whisky beim Erntefest, wenn der Herbst vor der Tür steht!
Gotland bietet ganzjährig kulinarische Highlights. Viele behaupten sogar, dass man gerade im Herbst und Frühjahr auf der Insel die besten geschmacklichen Erlebnisse genießen kann. Wenn die spätsommerliche Hitze im August allmählich nachlässt und nach den hektischen Sommermonaten wieder Ruhe einkehrt, beginnt die Saison der farbenfrohen Geschmackserlebnisse.
Nicht genug damit, dass Gotland ein qualitativ hochwertiges Restaurantangebot während der Nebensaison hat. Im Herbst finden auch die farbenfrohen Erntefeste statt, wenn die Trüffel heranreift und aus der Erde geholt wird. Es ist ein besonderes Erlebnis, sich in der Wärme eines der zahlreichen einladenden Restaurants der Insel niederzulassen,
während draußen die Herbstwinde peitschen. Darin sind wir uns sicher einig.
Wenn die Frühlingssonne und die Wärme langsam wieder zurückkehren, füllen sich die Restaurants und Hofläden mit Frühgemüse, dessen Geschmack von etwas beeinflusst wird, dass „Terroir“ genannt wird und den Zusammenhang zwischen dem Klima und der für die Insel typischen Bodenbeschaffenheit bezeichnet. Vielleicht lässt du dich in der abwechslungsreichen Landschaft, die das Kalksteinparadies inmitten der Ostsee prägt, dazu inspirieren, etwas Neuartiges zu kochen – oder du lässt Köche unter Beweis stellen, wie gut sie ihr Handwerk beherrschen.
Farbenfrohes Erntefest
Im September steht das alljährliche Volksfest an, in dem gotländische Düfte, Speisen und Traditionen im Mittelpunkt stehen. An einem Wochenende Anfang September wird die Erntezeit der Insel gefeiert. Das ist eine ideale Gelegenheit, die gesamte Nahrungskette, vom Erzeuger bis zum Verbraucher, kennen zu lernen und zu erfahren, wer die Lebensmittel produziert und wer hinter dem kulinarischen Angebot auf der Insel steht. Da besonders Kinder und Jugendliche bei dem Fest willkommen sind, bieten sich viele Möglichkeiten, Tieren zu begegnen und sich im Rahmen von Aktivitäten und Ausstellungen zu informieren. Weitere Infos zur Veranstaltung auf gotlandsskordefestival.se
Das alljährliche Trüffelfest
Wer mehr über das schwarze Gold Gotlands erfahren und die unterschiedlichen Trüffelkombinationen probieren möchte, kann sich einen Reiseanlass im Kalender vormerken. An einem Wochenende Mitte November findet das alljährliche Trüffelfest statt, in dessen Mittelpunkt die gotländische Trüffel steht. Es werden Seminare, Märkte und Zeremonien zum Thema Trüffel veranstaltet und viele Köche der Insel lassen sich an dem Festwochenende im November inspirieren. Sie bieten in ihren Restaurants unter anderem verschiedene Trüffel-after-Work-Variationen und Trüffelmenüs an. Weitere Infos und Buchungen auf gotlandstryffelfestival.se
Gotländischer Whisky
2016 war der erste Whisky in der ehemaligen Zuckerfabrik Roma Sockerbruk ausgereift. In der alten Industrieanlage befindet sich nun eine moderne Brennerei, die jährlich ca. 24.000 Liter Bio-Malzwhisky produziert. Der erste Whisky, ein Single Malt, erhielt den Namen „Isle of Lime“. Seitdem wurden weitere Sorten auf den Markt gebracht, allesamt aus Bio-Gerste hergestellt, die in der Nähe der Brennerei wächst. Das Wasser wird direkt aus dem Kalksteinfels gewonnen, das Trocknen, Mälzen und Räuchern findet in Ronehamn, im Süden von Gotland, statt. Der Whisky zeichnet sich durch seinen authentischen Geschmack nach Gotland und eine gute handwerkliche Verarbeitung aus. Wer sich für das bernsteinfarbene Getränk interessiert, kann in der alten Zuckerfabrik an einer geführten Tour teilnehmen. In derselben Anlage ist auch Gotlandssnus, ein weiteres gotländisches Unternehmen, untergebracht. Für weitere Infos zum Whisky und den Führungen besuche bitte gotlandwhisky.se
Eine Insel voller geschmacklicher Erlebnisse
KNACKIGES FRÜHGEMÜSE, KÖSTLICHE GETRÄNKE UND
Gotland liefert gute Rohstoffe, wie frisches Frühgemüse im Frühjahr oder saftige Beeren, farbenfrohes Gemüse und aromatische Trüffeln im Sommer und Herbst. Frida Domnauer, die das Restaurant Lindgården in Visby betreibt, erzählt uns mehr über Gotlands Köstlichkeiten.
Frida Domnauer betreibt das Restaurant Lindgården und ist Mitglied des Vereins Kulinariska Gotland, dem derzeit sieben gotländische Gastronomiebetriebe angeschlossen sind: Gamla Masters, Smakrike, Bakfickan, Surfers, Broman & Son, Fårögården und Lindgården.
Sie arbeiten zusammen, unterstützen sich gegenseitig, tragen zu angenehmen Bedingungen für das Personal bei und helfen bei der Anwerbung neuer Arbeitskräfte für die Branche. Sie werden von einem über greifenden Nachhaltigkeitsgedanken getragen und setzen sich für die ver brauchernahe und lokale Lebensmit telerzeugung ein. Frida glaubt, dass die Erwartungen an Gotland, einer Insel, in der geschmackliche Erleb nisse eine wichtige Rolle spielen, auf nationaler Ebene, aber teilweise auch international recht hoch sind. Mit ein er so kleinen Fläche tut Gotland sich sowohl bei den Speisen als auch den Getränken mit geschmacklichen Erlebnissen hervor, die über den normalen Rahmen hinausgehen.
In Frida Domnauers Restaurant Lindgården wird in größtmöglichem Umfang mit verbrauchernah produzierten Lebensmitteln gearbeitet und die Speisekarte richtet sich nach der Saison und dem Bauernkalender.
„Wir sind dafür verantwortlich, unseren Gästen zu zeigen, wie wichtig es unter vielerlei Gesichtspunkten ist, verbrauchernah erzeugte Lebensmittel zu essen, nicht zuletzt unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.“
Wegen des guten Angebots an Lebensmitteln rundherum versteht es sich von selbst, dass Restaurants und Cafés inspiriert werden und fantastische kulinarische Eindrücke schaffen. Viele Gastronomen lassen die einzelnen Rohstoffe für sich selbst sprechen und konzipieren Gerichte nach der Saison, während andere neue Konzepte entwickeln, bei denen die gotländischen Geschmacksnuancen noch subtil vorhanden sind. Frida ist dankbar, dass es auf Gotland so viele hervorragende Erzeuger gibt, die für ihre Arbeit brennen.
„Wie wir auf einer Insel zu leben bedeutet, dass man seine eigenen Voraussetzungen schaffen muss, um leben zu können, und aus dieser Kreativität heraus entsteht ein besonderer Antrieb“, fährt Frida fort.
Das ist vielleicht auch der Grund, warum Gotland so speziell ist. Auf der Insel befindet sich alles in Reichweite. Frida weist auf die Vielfalt an Restaurants hin, die ganzjährig geöffnet haben. Der Sommer ist zwar herrlich, doch aus gastronomischer Sicht sind das Frühjahr und der Herbst die besten Jahreszeiten, um die gotländischen Rohstoffe zu genießen. Wenn Frida wählen darf, zieht sie die Zeit von September bis Mai vor, in der die Natur sich in ihrer ganzen Pracht zeigt.
Was sollte man auf keinen Fall verpassen? Viele Gemüsesorten nehmen die feinen Geschmacksnuancen der Erde an, in der sie gedeihen, wie zum Beispiel der Spargel im Frühjahr, die kleinen Roten Beten im Frühsommer und die Karotten im Herbst. Auch frische Beeren wie Erdbeeren und Himbeeren schmecken möglicherweise auf der Insel besonders gut. Das kann am Terroir liegen, das, wie Frida erklärt, der Zusammenhang zwischen Klima und Bodenbeschaffenheit ist. Im Allgemeinen gibt es auf Gotland auch sehr gutes Fleisch von Rind, Schwein und Lamm, auch wenn das gotländische Lammfleisch am bekanntesten ist. Wer Meeresdelikatessen schätzt, sollte frisch geräucherte Flunder aus einer der Fischerhütten an der Küste probieren. Fragt man Frida nach guten Lokalen, wartet sie mit einer Liste auf, die, wie sie betont, bedeutend länger sein könnte:
Restaurang Rot, Coq & Vin, Lilla Bjers, Krakas Krog, Bolaget, Toftagården, Salthamn, Vår Fru, Bageriet, Grå Gåsen, Stelor, Rökeriet i Katthammarsvik, Warfsholm und Gåsemora (selbstverständlich zusätzlich zu den Restaurants, die Kulinariska Gotland angehören).
Auch bei den Getränken hat Gotland viel zu bieten. In der Welt der Bierliebhaber ist die Brauerei Gotlands Bryggeri mit ihren zahlreichen Biersorten von hoher Qualität gut bekannt. Doch für alle, die sich eingehender mit dem Bierangebot der Insel befassen möchten, gibt es eine Vielzahl von Mikrobrauereien wie Barlingbo Bryggeri, Hop Shed und Burgsviks Bryggeri, um nur ein paar zu nennen. Noch in den Anfängen steht die Weinkellerei Långmyre Vineri an der Südspitze Gotlands (Sudret), die 2021 ihre erste Ernte plant. Wenn es darum geht, Gotland auf die Karte zu setzen, kommt man nicht an der Brennerei Hellström Gin vorbei, die hervorragende Produkte liefert. Oder wie Frida es beschreibt: Die Leute reißen sich darum.
Wer alkoholfreie Getränke vorzieht, kann den köstlichen Apfelsaft von Halfvede Musteri probieren. Auch der Molkereibetrieb Stafva Gårdsmejeri erzeugt hochwertige Produkte. Und bevor du auf die Fähre gehst, um die Heimreise anzutreten, solltest du bei Kränku in Visby vorbeischauen, um dir das Teesortiment des Ladens genauer anzusehen.
„Der Sommer ist zwar herrlich, doch aus gastronomischer Sicht sind das Frühjahr und der Herbst die besten Jahreszeiten, um die gotländischen Rohstoffe zu genießen.“Foto: Magdalena Björnsdotter
Traditionsreiche gotländische
Geschmackserlebnisse
Bei der lokalen Essenskultur der Insel geht es im Wesentlichen darum, die Rohstoffe zu nutzen, die hier vorhanden sind. Gotlands mildes, sonniges Klima eignet sich gut für den Anbau von Pflanzen, die man ansonsten mit südlicheren Breitengraten in Verbindung bringt, wie Weintrauben, Maulbeeren und Feigen.
Kulturfeldfrüchte erleben eine Renaissance
Der Anbau hat auf der Insel eine lange Tradition. Anfangs lebten die Menschen auf Gotland vom Fischfang und der Robbenjagd, doch allmählich wurde die Landwirtschaft zur zentralen Lebensgrundlage. Manche Feldfrüchte gerieten in Vergessenheit, als die moderne Landwirtschaft auf gotländischem Boden Einzug hielt. Doch in letzter Zeit nimmt das Interesse an alten, klassischen Rohstoffen wieder zu. Beispiele hierfür sind Linsen und uralte Getreidesorten, die wiederentdeckt wurden.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts waren Linsen auf Gotlands Höfen ein Grundnahrungsmittel. Sie wurden in Suppen, Eintöpfen, kleinen Pfannkuchen und anderen Speisen verarbeitet. Wie andere alte Kulturfeldfrüchte halten die Gotlandlinsen in einer kulinarisch spannenden Zeit wieder Einzug in die Küchen. Klimabewusstsein und die Neugier auf neue, gesunde Lebensmittel bewirken, dass viele heute weniger Fleisch und mehr Proteine von Linsen und Bohnen zu sich nehmen möchten. Linsen sind clevere Lebensmittel, die Stickstoff direkt aus der Luft aufnehmen. Es muss weniger gedüngt werden und außerdem sind Linsen relativ widerstandsfähig gegen Trockenheit und wechselndes Wetter.
Die proteinreichen Gotlandlinsen mit ihrem pastellrosa Farbton und ihren ökologischen Vorzügen haben einen leicht nussigen Geschmack und eine viel festere Konsistenz als viele andere Linsenarten. Auf dem Hof Mickelgårds in När werden Gotlandlinsen angebaut und die Linsen anderer Erzeuger abgepackt. Diese kleine Köstlichkeit taucht in immer mehr Restaurants und Läden auf, auch außerhalb von Gotland.
Uralte und gesunde Weizensorten
In Nordeuropa wurden die Weizensorten Einkorn, Emmer und Dinkel schon in der Steinzeit angebaut. In der Bronze- und Eisenzeit kamen auch Getreidesorten wie „gewöhnlicher“ Weizen und Roggen hinzu. Der Anbau der alten Getreidesorten scheint während der Wikingerzeit nicht weiterbetrieben worden zu sein.
Doch Ende der 1960er Jahre stellte man fest, dass sie in Ardre auf Gotland immer noch angebaut wurden. Man nahm sich der alten Getreidesorten an und nun werden sie auf immer mehr Feldern auf Gotland angebaut.
Die alten Getreidesorten sind gut an das gotländische Klima angepasst und stecken voller Vitamine und Mineralien. Außerdem haben sie einen facettenreichen Getreidegeschmack und sorgen für ein besseres Sättigungsgefühl als moderne Getreidesorten.
Gotländisches Kulturgetreide kann man in Form lokal produzierter Pasta unter anderem in den Restaurants Lindgården, Gåsemora Gårdskrog, Hotel Stelor und Lilla Bjers genießen. Im Three Pheasants Boutique Bed & Breakfast kannst du selbst lernen, wie man eine echte neapolitanische Pizza, allerdings mit Zutaten von Gotland und einem Teig aus lokalem Kulturgetreide, zubereitet.
Gotländische Eier sind überall in Schweden erhältlich
Es wird davon ausgegangen, dass die Menschen schon vor rund 5000 Jahren Hühner als Haustiere hielten. Dieses handlich verpackte Lebensmittel zählt zu unseren wichtigsten Zutaten beim Backen und Kochen und ist ein eigener Geschmacksträger. Die schwedische Gesetzgebung ist die strengste Europas, was das Hühnerfutter angeht. Deshalb müssen sich Eieresser in Schweden um Antibiotika, Kadavermehl, synthetische Farbstoffe und Hormone im Essen keine Sorgen machen.
In Sachen Eierproduktion ist Gotland keine Ausnahme. Der lokale Akteur Gotlandsägg arbeitet mit Höfen auf der Insel zusammen, die Eier von freilaufenden Hühnern liefern.
Manchmal haben Eier, die eigentlich vollkommen in Ordnung sind, einen winzigen Riss in der Schale. Diese Eier verschickt Gotlandsägg an eine Lebensmittelfabrik in Tingstäde, wo sie zur Herstellung von Pfannkuchen und Kartoffelpuffern verwendet werden. Kaputte Eier werden zur Herstellung von Biogas verwendet.
Hast du gewusst, dass weiße Hühner weiße Eier legen und braune Hühner braune Eier? Die Schale hat keinerlei Einfluss auf den Geschmack oder die Zusammensetzung des Eis.
Traditionsreiche Bäckereien
Das kleine Familienunternehmen Espegards in Ljugarn backt und liefert an allen Wochentagen Brot. In dem idyllischen Ort Ljugarn betreibt es eine Konditorei, wo leckere Sandwichs, Plundergebäck, Hefeschnecken und andere Köstlichkeiten hergestellt werden. Von morgens bis abends stehen Touristen und Einheimische hier Schlange, um etwas Gutes zu essen und ihre bevorzugte Kaffeespezialität zu genießen. Beim Backen stehen hier natürliche Rohstoffe und der Geschmack im Mittelpunkt.
Preisgekröntes Gurkenprodukt
Bei Växthuset in Slite wachsen neben Kräutern und anderen Gemüsesorten Gurken, die sich durch eine frische grüne Farbe auszeichnen. Viele der Gurken nimmt die Firma Gutö Delikatesser ab, die sie einlegt und zu kleinen Köstlichkeiten verarbeitet, die unter anderem als Beilage zu dem schwedischen Klassiker Köttbullar sehr beliebt sind. Bei dem Produkt Buffégurka,, das bei der Schwedischen Meisterschaft im Essenshandwerk (SM i mathantverk) Gold und Silber gewonnen hat, handelt es sich um süßsauer eingelegte dünne Gurkenscheiben mit gehackten Zwiebeln und Paprika, ganz ohne Konservierungs- und Zusatzstoffe.
Man glaubt, dass die Gurke ursprünglich aus Indien kommt, wo sie seit mindestens 3000 – 4000 Jahren angebaut wird. In Schweden werden Gurken mindestens seit dem 17. Jahrhundert gegessen. Diese grüne Schönheit ist inzwischen aus der schwedischen Küche nicht mehr wegzudenken. Das Einlegen von Gurken in Essig, Zucker und Wasser nach alten Hausfrauenrezepten wurde nach dem Ersten Weltkrieg beliebt. Die Haltbarkeit der eingelegten Gurken ist hervorragend. Der Geschmack ebenfalls.
Kartoffeln für das Nobelbankett
Das Klima und der kalkhaltige Boden Gotlands eignen sich ausgezeichnet für den Kartoffelanbau. Der Landwirtschaftsbetrieb Stora Tollby Gård in Fole ist auf unterschiedliche Kartoffelsorten und andere schmackhafte Feldfrüchte wie Spargel, Mais, Wurzelgemüse, Zwiebeln und Bohnen spezialisiert. Von hier stammen auch die Kartoffeln, die beim Nobelbankett serviert werden.
Auf dem Hof werden 23 verschiedene Speisekartoffelsorten angebaut, die unterschiedliche Eigenschaften haben und zu unterschiedlichen Zeiten im Sommer und Herbst geerntet werden. Auf Stora Tollby werden jährlich rund 5000 – 6000 Tonnen Kartoffeln geerntet. Alle Kartoffeln werden in der hofeigenen Packerei gelagert, gewaschen und verpackt. Ganzjährig verkauft der Hof Kartoffeln an Großküchen, Großhändler, Restaurants und Verbraucher in ganz Schweden.
Um den Zugang zu Wasser sicherzustellen, hat Stora Tollby große Bewässerungsteiche angelegt, in denen Regen und geschmolzener Schnee gesammelt werden. In den Teichen werden auch Wasser und Nährstoffe gesammelt, die man ansonsten direkt in die Ostsee einleiten würde. In den Feuchtgebieten, die auf dem Hof durch den Teichbau geschaffen wurden, brüten und rasten Vögel und auch Insekten fühlen sich hier wohl.
Iss lokal! – Ein Teil der Philosophie von Destination Gotland
Die lokalen Unternehmen, die die Orte und die Gesellschaft am Leben erhalten, sind ein wichtiges Glied der Wirtschaftskette Gotlands. Sie sind auch ein wichtiger Teil der Essensphilosophie von Destination Gotlands, die beinhaltet, an Bord erstklassiges und schmackhaftes Essen zu servieren, das aus lokal erzeugten Zutaten zubereitet wird. Deshalb kannst du in den Schiffsrestaurants Hamburgerbrötchen von Espegards Konditori & Bageri, Eier von Gotlandsägg, Linsen von Mickelgårds, Gurken von Gutö Delikatesser und Kartoffeln von Stora Tollby essen.
KLASSISCHE GOTLÄNDISCHE GERICHTE
Kajpsoppa – Kajp ist eine gotländische Zwiebelsorte, die Ähnlichkeit mit Lauch hat. Sie wächst in vielen gotländischen Wiesen wild. Die Suppe wird gern mit Brot zum Tunken serviert. Geräucherte Flunder – der Plattfisch wird geräuchert und mit Kartoffelsalat und anderen Beilagen serviert. Ein erlesener Leckerbissen für Ausflüge.
Glödhoppa – Lammbrust, die gesalzen und gekocht wird. Die Knochen werden entfernt und die Fleischstücke mit Senf und Paniermehl paniert und gebraten. Wird oft mit Steckrübenmus serviert.
Safranpfannkuchen – ein im Ofen gebackenes Dessert, das Ähnlichkeit mit schwedischem Käsekuchen hat. Wird unter anderem aus Reis, Sahne, Mandeln und Safran zubereitet. Serviert wird der Pfannkuchen kalt oder lauwarm mit Schlagsahne und Kratzbeermarmelade. Kratzbeermarmelade – Kratzbeere, auch Bereifte Brombeere, Bockbeere, Kroatzbeere oder Ackerbeere genannt, wächst wild. Sie ist mit der Brombeere verwandt, braucht aber kalkhaltigen Boden, weshalb sie hier auf unserer Insel besonders gut gedeiht. Wird oft zu Safranpfannkuchen gereicht.
GOTLÄNDISCHE GETRÄNKE
Auf Gotland gibt es eine lange Tradition der Herstellung von Getränken unterschiedlichster Art. Entdecke deine eigenen Favoriten! Hier eine kleine Auswahl:
Bier – Auf Gotland gibt es viele lokal entwickelte Getränke. Bierhersteller sind unter anderem Gotlands Bryggeri, Alskute Farm & Brewery, Jodu Beer, Snausarve Gårdsbryggeri, Hop Shed Brewery, Burgsviks Bryggeri und Barlingbo Bryggeri.
Whisky – bei Gotland Whisky, in der ehemaligen Zuckerfabrik von Roma, werden Besichtigungen der Destillerie und Whiskyproben angeboten. Auch die Firma Gutevin stellt Whisky her. Spirituosen und Recycling – Hellströms Gin ist ein preisgekrönter Gin von der Insel Furillen. Die Hofbrennerei Boge Bränneri destilliert und würzt Spirituosen aus Obst, Beeren und Getreide. Gotlands Spirits erzeugt Spirituosen aus 100 Prozent recycelten Lebensmitteln, unter anderem im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Stora Coop in Visby.
Wein – Långmyre Vineri in Burgsvik ist eine KRAV-zertifizierte Weinkellerei, die seit 2018 besteht. Bei voller Kapazität werden jährlich 26000 Flaschen produziert. Auf Näsudden stehen Rebstöcke, deren Trauben Gutevin zu Wein verarbeitet. Wenn die Pfarrei Nordgotland aus gotländischen Trauben eigenen Messwein herstellt, ist auch eine alkoholfreie Variante dabei.
Most und andere Köstlichkeiten – bei Halfvede Musteri in Dalhem können die Kunden aus eigenen Gartenfrüchten herrlichen Most herstellen lassen. Im Hofladen werden Produkte wie unter anderem eigener Most, Glögg (schwedischer Glühwein) und Essig verkauft. Gotlandsdricka (Gotländisch: drikke) ist ein hausgebrautes gotländisches Malzgetränk, das Ale ähnelt. Die Zutaten sind Malz, Wacholderreisig, Hopfen, Wasser, eine bestimmte Zuckerart und Hefe. Wird oft aus PET-Flaschen serviert.
Wenn Gotland erwacht
Auf dem Pferdehof von Familie Raufi in Lau, im Süden Gotlands, versammeln sich mitten in der Nacht Besucher, um den Tag auf dem Rücken eines Pferdes zu begrüßen. Während des Dämmerungsritts erleben die Reiter bei einem Abenteuer, das mit dem Sonnenaufgang an einem einsamen Strand gipfelt, wie die Natur und die Insel zum Leben erwachen.
Es ist erst zwei Uhr morgens, doch zu Hause bei Lisa Raufi in Lau herrscht schon seit Stunden rege Betriebsamkeit. Die Pferde wurden von der Koppel geholt. Die Frühstückspakete sind gepackt. Inzwischen tauchen die ersten Besucher auf dem Hof auf, der noch im Dunkeln liegt. Sie begrüßen sich leise, wirken noch ein wenig schläfrig. Einige wünschen sich wahrscheinlich in ihr warmes Bett zurück. Draußen ist es immer noch mucksmäuschenstill. Lisa erscheint und die Teilnehmer lernen ihre Pferde kennen. Dann beginnt der Ritt über offene Wiesen und Äcker. Lisa hat die Teilnehmer vorab gebeten, nicht zu sprechen, wenn es nicht notwendig ist, und zu Beginn des Ritts hört man nur das Klappern der Hufe auf dem Untergrund. Nach etwa zwanzig Minuten beginnt die Natur langsam zu erwachen. Ein Wachtelkönig auf einem Acker ist das Erste, was man hört. Ein Fuchs bleibt stehen und beobachtet die kleine Gesellschaft. Nun geht es durch Nadelwald, der langsam in Laubwald übergeht. Hier sind Vögel mehrerer Arten zu hören. Im Juni kann man hier erleben, wie die Sprossermännchen um die Wette singen. Näher am Strand überwiegen die Laute der Seevögel. Der Himmel wechselt mehrmals während des Ritts die Farbe. Er wird blau, rosa und orange. Immer noch ist es still. Von den Fliegen, die während eines Tagesritts sehr lästig werden können, ist überhaupt nichts zu spüren. Unten am Strand trifft die Gruppe auf die seichte Bucht von Lausvik. Nun hängt die Sonne wie eine Orange direkt über der Horizontlinie und wenn kein Wind geht, erzeugen Wasser und Licht Spiegeleffekte, die es einem schwer machen, zwischen oben
und unten zu unterscheiden. Wer möchte, kann jetzt in der Brandung galoppieren. Manchmal bekommen die Reiter Gesellschaft von einem Steinadler, der sich nur hundert Meter entfernt auf einer Sandbank niederlässt. Dann wird am Strand gefrühstückt. Der Kaffee und die belegten Brote schmecken bei dieser Aussicht und in dieser Umgebung noch viel besser als sonst. In der Zwischenzeit fressen die Pferde Schilfrohr zum Frühstück. Danach geht es wieder zum Hof zurück. Es ist sieben Uhr morgens und der Tag auf Gotland hat gerade erst begonnen.
„Viele kommen jedes Jahr wieder. Letztes Jahr nahm eine Frau während ihres einwöchigen Aufenthalts auf der Insel an drei Dämmerungsritten teil. Ich verstehe auch, warum: Dieses Erlebnis kollidiert zeitlich nicht mit anderen Aktivitäten. Als sie nach Hause kam, war der Rest der Familie noch im Bett und schlief. So konnten sie den ganzen Tag zusammen verbringen“, so Lisa Raufi.
Der gesamte Betrieb ist von einem ökologischen Grundgedanken geprägt. Wir haben beispielsweise auf dem Hof Toiletten, die Urin von Kot trennen, um Wasser zu sparen, und der gesamte Müll wird getrennt. Das Essen, das wir den Gästen servieren, ist lokal erzeugt. Essensreste werden an die Hühner verfüttert, die im Gegenzug Eier fürs Frühstück am Strand liefern. Auch die Ausritte selbst sind von Umweltdenken geprägt:
„Es geht um Rücksichtnahme. Wenn man vorsichtig reitet, richtet man nur minimalen Schaden in der Natur an. Pferdeäpfel am Strand werden aufgesammelt. Wir nehmen
sogar den Müll von anderen mit. Es ist schon vorgekommen, dass ich mit schmutzigen Windeln in den Satteltaschen nach Hause geritten bin“, so Lisa.
Die meisten Besucher kommen nach wie vor im Sommer, aber immer mehr Leute finden sich auch zu anderen Jahreszeiten zum Reiten hier ein. Rund um die schulfreien Tage und die hohen Feiertage kommen oft Gäste und im Herbst werden für gewöhnlich mehr Wochenendpakete mit dreitägigen Touren gebucht. Die gotländische Natur bietet zu allen Jahreszeiten eine Vielzahl unterschiedlicher Erlebnisse. Unabhängig davon, wann die Tour stattfindet, verspricht Lisa ein besonderes Erlebnis.
„Auf dem Pferderücken kannst du ohne Anstrengung zig Kilometer zurücklegen und erlebst die Natur ganz anders“, findet Lisa. „Die Tiere im Wald verhalten sich weniger ängstlich, als wenn man zu Fuß kommt. Dadurch kommt man Füchsen, Adlern und Rehen viel näher. Während eines
längeren Ritts lernt man auch sein Pferd besser kennen und spürt, dass Pferd und Reiter ein Team sind, das die Tour gemeinsam erlebt. Es kommt regelmäßig vor, dass Teilnehmer vor lauter Freude weinen“, fährt Lisa fort.
Lisa meint, das gesteigerte Interesse an ursprünglicheren Erlebnissen könne eine Gegenreaktion auf Informationsstress und längere Bildschirmzeiten sein. Viele fänden es angenehm, für ein paar Stunden auf Nachrichten und soziale Medien zu verzichten.
„Es gibt kein Telefonverbot, aber ich fordere die Teilnehmer für gewöhnlich auf, ihre Erlebnisse im Gedächtnis statt auf dem Smartphone zu speichern. Während der Ferien sind manche Leute hyperaktiv. Das hier ist eine Möglichkeit abzuschalten und nur zu beobachten und zu fühlen“, sagt Lisa abschließend.
Du kannst deinen Dämmerungsritt mit Lisa auf destinationgotland.se buchen.
Islandpferde Raufi in Lau
Lisa und ihr Mann Kave veranstalten seit zehn Jahren Dämmerungsritte. Ihre Tochter Alva ist auch meistens dabei und hilft mit. Die Dämmerungsritte finden in kleinen Gruppen von maximal fünf Personen statt. Die Ritte dauern drei bis vier Stunden und sind für Fortgeschrittene vorgesehen. Es werden auch kürzere und längere Touren durchgeführt, die sich leichter an Teilnehmer mit unterschiedlichem Können anpassen lassen. Man kann auch Wochenendpakete mit Unterkunft und individuell an die Teilnehmer angepassten Ausritten buchen. Auf dem Hof stehen zwei Ferienwohnungen zur Verfügung. Die meisten Pferde auf dem Hof sind Islandpferde, aber es gibt auch Ponys. Wenn sich das Wetter für einen Dämmerungsritt nicht zu eignen scheint, meldet sich Lisa am Vorabend bei den Teilnehmern und bietet ihnen an, einen anderen Tag zu wählen.
Finde deine Oase!
– BESUCHE EIN NATURRESERVAT AUF GOTLAND!
Willkommen im Kalksteinparadies von Schweden! Auf der Insel gibt es über 140 Naturreservate. Jedes hat einen eigenen Charakter und eigene Besonderheiten. Hier kannst du seltene Orchideen und Fluchtburgen entdecken und an Steilküsten entlang wandern. Man findet hier Vogelseen, karge Strände und Kalknadelwälder. Doch das Beste von allem ist die Möglichkeit, sich draußen in der Natur aufzuhalten und Freiheit zu atmen.
Manche Reservate haben Toiletten und angrenzende Parkplätze und sind gut zugänglich. Andere sind nicht so leicht erreichbar und ihr Besuch erfordert eine gewisse Vorausplanung. Einige der Reservate haben Vogelschutzgebiete, die zu bestimmten Zeiten des Jahres nicht betreten werden dürfen. Ausführliche Informationen (auf der Registerkarte „Besöksmål“): lansstyrelsen.se/gotland
In Schweden gilt das Jedermannsrecht. Das bedeutet, dass alle in der Natur willkommen sind. Mit der Freiheit geht aber auch die Verantwortung einher, weder zu stören, noch zu zerstören. Weitere Informationen zum Jedermannsrecht (auf Schwedisch): visitsweden.com
Beachte bitte, dass in den Naturreservaten, abgesehen vom Jedermannsrecht, besondere Regeln gelten können.
5 TIPPS FÜR DIE SUCHE NACH DEINER OASE:
• Wissen ist Macht. Je mehr Informationen du vorab über das Reservat gesammelt hast, desto mehr Energie kannst du in den eigentlichen Besuch stecken.
• Passe deine Kleidung an die Wetterverhältnisse an! Gute, bequeme Schuhe und gute Outdoor-Kleidung machen den Besuch angenehmer. Vergiss nicht, dass das Wetter schnell umschlagen kann!
• Proviant. Nimm etwas Leckeres zu essen mit! Ein Picknick im Freien schmeckt meist besonders gut. Da es keine Läden und Cafés in den Reservaten gibt, kann es sogar notwendig sein, auf längeren Ausflügen Proviant mitzunehmen.
• Toilettenpapier und Plastikbeutel. Für alle Fälle solltest du Toilettenpapier dabei haben. Denk auch daran, Plastikbeutel für deine Abfälle mitzunehmen.
• Rausgehen und genießen. Es kann zwar von Vorteil sein, das Handy dabei zu haben, um sich zurechtzufinden oder falls etwas passiert. Doch du hast mehr von deinem Aufenthalt im Reservat, wenn du das Handy ausschaltest, wenn es nicht gebraucht wird.
Dein Inspirationsführer für Gotland
Sind Sie auf der Suche nach Tipps, die Ihren Aufenthalt auf Gotland bereichern? Dann sind Sie hier richtig. Auf visitgotland.se finden Sie inspirierende Artikel und tolle Tipps zu allen möglichen Aktivitäten in der Natur und kulinarischen Genüssen. Hier finden Sie eine Auswahl der schönsten Orte und Erlebnisse auf der Insel, die Ihren Aufenthalt noch ein wenig magischer machen werden.
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