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Editorial

Während ich dieses Editorial schreibe, läuft das Interview mit der deutschen Top-Ökonomin Monika Schnitzer in unserem weltweit ausgestrahlten TV Programm. Die Wirtschaftswissenschaftlerin berät als Mitglied des Sachverständigenrats auch die Bundesregierung. Starke, kluge, selbstbewusste und auch kämpferische Frauen finden sich in vielen unserer Programme. Aber machen wir uns nichts vor. Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist noch lange nicht erreicht. Weder in meinem Land Deutschland noch in den meisten Ländern weltweit. Frauen haben häufig schlechteren Zugang zu Bildung oder Gesundheitsversorgung oder werden für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt. Frauen sind öfter als Männer von Armut betroffen. Sexuelle oder körperliche Diskrimierungen gehören zum Alltag vieler Frauen in der Welt.

In den Programmen der DW berichten wir über Frauen mit sehr unterschiedlichen Herkünften und zeigen ihre Herausforderungen.

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Dazu kommen neue Herausforderungen. Ein widerliches globales Phänomen ist der Hass im Netz, und er richtet sich vor allem gegen Frauen. Gegen Politikerinnen, Aktivistinnen, Frauen mit Haltung. Auch Journalistinnen. Er kommt nicht nur aus einer Richtung, sondern aus vielen und kann jederzeit eskalieren und eine Gefahr für Leib und Leben werden.

In den Programmen der DW setzen wir dagegen klare Zeichen, berichten über Frauen mit sehr unterschiedlichen Herkünften, zeigen ihre Herausforderungen, ihren Alltag, ihre Probleme und Erfolge. Expertinnen kommen verstärkt zu Wort. Natürlich gibt es sie, von der Astronautin, Bäuerin, Künstlerin bis hin zur Kleinunternehmerin. Auch bei der Fotoauswahl achten wir darauf, keine Rollenklischees zu bedienen. Manchmal müssen wir dafür die sogenannte Extrameile gehen, mehr Zeit für die Auswahl verwenden aber das ist es uns wert.

Ich freue ich mich besonders über diese Ausgabe der Weltzeit, weil sie einen wunderbaren Einblick in unsere Themenvielfalt gibt. Die Reportagen und Interviews dokumentieren Mut und Entschlossenheit, Unternehmerinnengeist und den Kampf gegen die nach wie vor praktizierte Genitalverstümmelung. Dass es nie zu spät ist, sich gegen die herrschenden Muster zur Wehr zu setzen, verdeutlicht die 74 Jahre alte Demonstrantin Nina Baginskaja aus Belarus, aber auch die Frauen, die die #MeToo-Bewegung auf dem Balkan angestoßen haben und endlich gehört werden.

Viel Vergnügen mit dieser spannenden Lektüre.

Ihre Manuela Kasper-Claridge, DW-Chefredakteurin

Twitter: @ManuelaKC

Manuela Kasper-Claridge, DW-Chefredakteurin

© DW/R. Oberhammer

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