Prospekt // Das Magazin der Deutschen Oper am Rhein // Heft 5

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PROSPEKT DAS MAGAZIN DER DEUTSCHEN OPER AM RHEIN DÜSSELDORF DUISBURG HEFT 5 — SPIELZEIT 2014/15

4 IM DICKICHT DES MENSCHSEINS – MARTIN SCHLÄPFER 10 EIN MEDITERRANER SOMMERNACHTSTRAUM 14 ZUM DONNERDRUMMEL – RONJA RÄUBERTOCHTER 18 ANETT FRITSCH – EIN PORTRÄT 22 DIE MUSIK DURCH DEN TANZ SICHTBAR WERDEN LASSEN – MATS EK 26 IM KOPF GEHT EINE TÜR AUF 28 MÄRCHEN AUS 1001 NACHT 30 WAS MACHT EIGENTLICH … SUSANNE BECK 33 THEATERTREFFEN 2015 35 ZU GAST: STANISLAWSKI-BALLETT IN DÜSSELDORF 36 6. FESTLICHE OPERNGALA FÜR DIE DEUTSCHE AIDS-STIFTUNG


Ausstellungen / Projekte 2015 / 2016 K20 Grabbeplatz Uecker 07.02. — 10.05.2015 parallel im LABOR

Agnes Martin. Eine Retrospektive 07.11.2015 – 02.2016 Wiebke Siem im LABOR 09.2015 – 01.2016

Miró – Malerei als Poesie 13.06. – 27.09.2015 K21 Ständehaus Annette Messager. Exhibition/Exposition bis 22.03.2015 Imi Knoebel – Malewitsch zu Ehren 09.05.2015 – 30.08.2015 THE PROBLEM OF GOD 26.09.2015 – 24.01.2016 Künstlerräume im K21

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Zwei neue dreiteilige Ballettprogramme präsentiert Ihnen das Ballett am Rhein innerhalb von nur zwei Monaten: Für b.22 erarbeitet Martin Schläpfer mit seiner Compagnie zwei eigene Werke, eines davon als Uraufführung, eines als Neueinstudierung. Wir stellen Ihnen den großen schwedischen Choreographen Mats Ek vor, dessen Ballett „RÄTTIKA“ („Rettich“) als Deutsche Erstaufführung in b.23 zu sehen ist. // Nach der „Csárdásfürstin“ und „Werther“ inszeniert der andorranische Regisseur Joan Anton Rechi jetzt Donizettis „L ’elisir d’amore“ („Der Liebestrank“) am Rhein. Als Adina erleben Sie Anett Fritsch, die seit 2009 unserem Ensemble angehört und inzwischen auch international gefragt ist. // „Zum Donnerdrummel!“ Im Februar kommt die neue Familienoper „Ronja Räubertochter“ nach Astrid Lindgrens berühmter Geschichte als Uraufführung auf unsere Bühnen. Ausstatterin Tatjana Ivschina spricht über Bühne, Kostüme und Fantasie. // Außerdem: Ville Enckelmann und das Opernstudio, Fotos wie aus 1001 Nacht vom Ballettgastspiel, Veranstaltungstipps von der AIDS-Gala bis zum Theatertreffen und vieles mehr. ——

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ZUM TITELBILD: IL TRIT TICO

„Einakter sind im Alltag der Opernbühnen die Ausnahme. Dabei gibt es hinreißende Werke – sie müssten nur häufiger gespielt werden. […] Das Gipfelwerk der Gattung hat Giacomo Puccini mit seinem ‚Trittico‘ geschrieben, einer Schichttorte aus drei Einaktern, die in Charakter, Inhalt, Farbe, Milieu, dramatischem Bogen, Klang und Besetzung unterschiedlicher nicht sein könnten. ‚Il Trittico‘ wird beispielsweise an der Düsseldorfer Rheinoper in der famosen Inszenierung von Dietrich Hilsdorf wieder in den Spielplan geholt.“ (Wolfram Goertz, DIE ZEIT)

YO U T U B E DeutscheOperamRhein BallettamRhein

Noch vier Mal in dieser Spielzeit: Sa 21.02. | Fr 24.04. | Mi 29.04. | Do 07.05. – Opernhaus Düsseldorf Foto: IL TRITTICO: GIANNI SCHICCHI – vorn: Bruno Balmelli (Gianni Schicchi), Dmitri Vargin (Marco); hinten: Michail Milanov (Simone), Bogdan Taloş (Betto di Signa), Katarzyna Kuncio (Ciesca)

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INS DICKICHT DES MENSCHSEINS M A RT I N SC H L Ä PF E R S U R AU F F Ü H RU NG „V E RW U N DE RT SE Y N – Z U SE H N “ U N D SE I N BA L L ET T „ E I N WA L D, E I N SE E “ I N b. 22 T E X T & IN T E R V IE W — Constanze Müller

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F O T O S — Bettina Müller


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„Ein Wald, ein See: beide sind Flächen, Horizonte von vorn betrachtet. Beide sind ruhig, kraftvoll, wild – von außen hell, drinnen dunkel. Gebiete, die vom Menschen genutzt, benutzt werden – aber schlussendlich nicht bewohnbar sind für den Menschen. Es sind Reiche für andere Lebewesen. Der Wald gibt nicht preis, was horizontal hinter ihm ist. Da ist auch Angst. Der See gibt nicht preis, was unten im Vertikalen verborgen ist. Da ist auch Angst. Symbole anderer Welten – und trotzdem fühlen wir uns angezogen von ihnen. Archaisch sind beide. Lieblich wie gewaltig können beide sein. Assoziationsträger für Tanz – schon nur der Worte wegen, in ihrer Einfachheit. Ein poetischer Titel, der auch Träger für die veränderbaren Zustände und Befindlichkeiten von Menschen sein kann.“

So kommentierte Martin Schläpfer seine Kreation „ein Wald, ein See“ für das ballettmainz in der Spielzeit 2005/06. Ab 23. Januar 2015 ist das Stück gemeinsam mit der Uraufführung „verwundert seyn – zu sehn“ mit dem Ballett am Rhein im Theater Duisburg zu sehen. Es sind zwei Werke, in denen sich der Choreograph auf die Suche nach den dem Menschen innewohnenden Grundkräften und Archetypen begibt, wo man, so Schläpfer, „nicht mit dem Kopf allein durchkommt … ins Dickicht des Menschseins“. Wie Wellen eines Sees schweben geschwungene Metallstäbe über den Köpfen der Tänzer, ein stummer Uhu blickt auf die Szene herab, ein Bewohner dieser Welt, die den Betrachter auf magische Weise anzieht, ihn aber unwirtlich zurückweist, die fasziniert und erschaudern lässt. Mit dieser Situation, die sowohl schöne als auch verstörende Geheimnisse zu verbergen scheint, gehen die Choreographie von Martin Schläpfer, die Musik von und mit Paul Pavey, die Kostüme von Catherine Voeffray und das Bühnenbild von Thomas Ziegler gleichermaßen um. Von archaischer Wucht und Kraft ist das Bewegungsvokabular in „ein Wald, ein See“. Für 19 Tänzerinnen und Tänzer hat Schläpfer das Werk kreiert, und er lässt sein Ensemble außergewöhnlich häufig in großen Gruppen auftreten. Das Spiel mit Kraft ist in „ein Wald, ein See“ aber auch ein spannungsgeladenes Spiel mit Erotik. Enden die Bewegungen im Kuss oder Erwürgen? Bedeutet die Sehnsucht nach Eroberung, einer der vielen Archetypen, denen Schläpfer nachspürt, tatsächlich Liebe oder mündet sie in Zerstörung? Lediglich eine Passage, in der sich vier Tänzer zusammenfinden, bietet einen unerwarteten Moment der Entspannung im dauernden

BALLE T T AM RHEIN – b.22 „V E R W U N D E R T S E Y N – Z U S E H N “ U R AU F F Ü H R U N G M U S I K Alexander Skrjabin & Franz Liszt C H O R E O G R A P H I E Martin Schläpfer B Ü H N E & KO S T Ü M E Keso Dekker L I C H T Franz-Xaver Schaffer V I D E O T E C H N I K Christoph Schödel K L AV I E R Denys Proshayev „MOVES – A BALLE T IN SILENCE“ C H O R E O G R A P H I E Jerome Robbins KO S T Ü M R E A L I S AT I O N Gabriela Oehmchen L I C H T Jennifer Tipton E I N S T U D I E R U N G Ben Huys „ E I N WA L D, E I N S E E “ M U S I K Paul Pavey C H O R E O G R A P H I E Martin Schläpfer B Ü H N E Thomas Ziegler KO S T Ü M E Catherine Voeffray L I C H T Franz-Xaver Schaffer L I V E- P E R F O R M A N C E Paul Pavey Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg PREMIEREN Fr 23.01.2015, 19.30 Uhr ↗ Theater Duisburg Fr 22.05.2015, 19.30 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf T H E AT E R D U I S B U R G So 25.01. | Fr 30.01. | Do 05.02. | Sa 07.02. | Mi 11.02.2015 OPERNHAUS DÜSSELDORF Sa 30.05. | Mi 03.06. | Sa 06.06. | Di 23.06.2015 Dauer b.21: ca. 2 ½ Stunden, zwei Pausen

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Strom der hohen energetischen Ladung, als würde man im Wald auf eine Lichtung treten, Orientierung finden und Atem schöpfen. „In den Proben bin ich voller Assoziationen – das sind zum großen Teil andere, als ich sie vor neun Jahren hatte oder als sie andere Betrachter jetzt haben mögen“, erzählt Kerstin Feig, die die Entstehung des Werkes als Ballettmeisterin bereits in Mainz begleitet hat und die Choreographie jetzt gemeinsam mit Remus Șucheană beim Ballett am Rhein einstudiert. „Das Stück bietet eine solche Ideenfülle und lässt Raum, um Dinge in ihm zu sehen, zu entdecken oder um es thematisch zu befragen. Dadurch entwickelt sich ein kreatives Zuschauen; dem Publikum wird nichts Fertiges vorgesetzt, sondern man wird wie in einem See nach unten oder wie in einen Wald hineingezogen. Außergewöhnlich an diesem Werk ist auch sein Schluss“, so Kerstin Feig. „Martin Schläpfer kostet eine mehrminütige Stille aus, Kraft und Eros weichen einer Ahnung von Ewigkeit wie beim Blick in die Unendlichkeit des Weltalls.“ Der britische Komponist, Musiker und Performer Paul Pavey, mittlerweile ein langjähriger künstlerischer Weggefährte Martin Schläpfers, hat für das Werk eine aufregende und facettenreiche Klanglandschaft entwickelt, die er in den Vorstellungen im Theater Duisburg live mit elektronischen Sounds, seiner Stimme und auf einem vielgestaltigen Instrumentarium erklingen lassen wird. Dazu gehören die Fujara-Flöte, die in der Slowakei ursprünglich von Hirten geblasen wurde, die arabische Handtrommel Darabuka und das Hathway Saz, eine vom modernen Instrumentenbauer Paul Hathway entwickelte Variante der traditionellen Langhalslaute Saz, die vor allem auf dem Balkan und in der Türkei ge-


„ E I N WA L D, E I N S E E “ Uraufführung mit dem ballettmainz in der Spielzeit 2005/06

spielt wird. Aber auch europäische Instrumen- Solisten sind nicht als chronologisch aufein- osenstücke, mit denen Liszt auf den europäander folgende Begegnungen angelegt, son- ischen Konzertbühnen sein Publikum selbst te wie das Flügelhorn oder Klavier erklingen. Anders als in „ein Wald, ein See“ ist es dern als inneres Zwiegespräch voller episodi- in Begeisterung versetzte, umfasst sein Œuin der Uraufführung „verwundert seyn – zu scher Erinnerungssplitter, geisterhafter Heimsu- vre genauso wie verinnerlichte, tiefgründige sehn“ nicht die Masse und ihre archaische chungen oder rauschhaftem Begehren. „Mich Werke. In „verwundert seyn – zu sehn“ wird Kraft, die den Betrachter in den Bann zieht. beschäftigt die Frage, warum man als Künstler die extravagante Grande Valse di bravura erMartin Schläpfer hat zu Klaviermusik von wie als Mensch oft meint, nicht nach vorne klingen, die Liszt bereits mit 24 Jahren komAlexander Skrjabin und Franz Liszt gemein- zu kommen und daran leidet. Wie viel Aske- ponierte. Wagemutig und glitzernd zugleich sam mit dem Kostüm- und Bühnenbildner se, Disziplin und Innenschau sind nötig und ist das Werk von einer Noblesse, die in ihrer Wirkung dem Künstler und der PersönlichKeso Dekker ein Werk entwickelt, das sei- dagegen wie viel Leben?“ Nicht zufällig stellt sich Martin Schläp- keit Liszts selbst nachgesagt wird. Martin nen Reiz vor allem aus der Intimität, Konzentration und Emotionalität entfaltet. Obwohl fer diese Fragen zu Musik von Alexander Schläpfer wählte diese Komposition als „ein für kaum weniger Tänzer als „ein Wald, ein Skrjabin und Franz Liszt. Wie ein roter Fa- lichtes und heiteres, aber sehr kraftvolles See“ geschaffen, wirkt „verwundert seyn – zu den durchzog das Leben beider Komponisten Hochtal, das sattgrün zwischen den beiden sehn“ wie ein innerer Monolog für einen ein- ein ähnlicher Zwiespalt. Franz Liszt ging in vermondeten und umwölkten Höhenlagen zigen Tänzer. Es ist Marcos Menha, der als die Musikgeschichte als Mann voller faszinie- von Skrjabin liegen muss.“ Der russische Komponist Alexander Protagonist die Bühne betritt, den aber von render Gegensätze ein. Glamouröses Leben Beginn an Chidozie Nzerem als ein dunkles und Askese, Exaltation und Innenschau ver- Skrjabin, der zwischen 1871 und 1915 lebte, Alter Ego begleitet, von dem er nicht lassen banden sich in seinem Leben auf besondere war ebenfalls als außergewöhnlich guter Piwill und das von ihm nicht lassen kann. Auch Weise, was sich auch in seinem komposito- anist bekannt. Zwar umgab ihn weit weniger die Auftritte der weiteren Solistinnen und rischen Werk widerspiegelt. Brillante Virtu- Glamour als Liszt, in seinem Ringen mit der

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„ E I N WA L D, E I N S E E “ Uraufführung mit dem ballettmainz in der Spielzeit 2005/06

Welt stand er ihm allerdings in nichts nach. Er glaubte, ein „Eingeweihter“ zu sein, pflegte Verbindungen in theosophische Kreise und suchte nach der Verwirklichung einer Mystère-Idee, einem Traum von einer alle Sinne umfassenden Kunst. Sein Mystère-Konzept war daher als mehrstimmiges Gefüge nicht nur aus verschiedenfarbigen Lichtprojektionen, Gesten und Tönen gedacht. Auch sensorische „Stimmen“, z. B. Gerüche, sollten einkomponiert werden. Aus dessen rätselhaften und für seine Zeitgenossen extravagant und modern klingenden Spätwerk, das vor dem Hintergrund jener Mystère-Utopie entstand, werden in „verwundert seyn – zu sehn“ die einsätzigen Sonaten Nr. 6 und Nr. 10 erklingen und Liszts Grande Valse di bravura einen reizvoll kontrastierenden Rahmen verleihen. Für Martin Schläpfer waren die beiden Komponisten in ihren extremen Konditionierungen, Ideen und Lebensentwürfen große

Inspirationsquelle zur Choreographie von „verwundert seyn – zu sehn“ – sie sind aber nicht Gegenstand des Balletts. Vielmehr kreierte Schläpfer ein intimes, tiefgründiges und choreographisch dicht gefügtes Werk, das eben jenen extremen emotionalen Zuständen nachspürt, die Skrjabin und Liszt in der Atmosphäre ihrer jeweiligen Kompositionen vermitteln. Der Pianist Denys Proshayev, der die Werke Skrjabins und Liszts in „verwundert seyn – zu sehn“ live spielen wird, findet Martin Schläpfers Zusammenstellung programmatisch äußerst reizvoll: „Auf den ersten Blick denkt man: ,Was ist das?‘ Aber dann ist schnell klar, dass alle drei Stücke einen engen Bezug zum Tanz haben: Skrjabin schrieb über seine sechste Sonate, sie sei ,ein schwarzer, mystischer Tanz‘; die Grande Valse di bravura ,Le bal de Berne‘ ist ebenfalls eine Tanzszene. Dramaturgisch bilden sie gleich-

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zeitig einen starken Kontrast.“ Dass Martin Schläpfer den Musiker, der das Publikum bereits als Solist von Alfred Schnittkes Klavierkonzert im Ballettabend b.10 begeisterte, erneut gewinnen konnte, ist für das Ballett am Rhein ein Glücksfall. Der weißrussische Pianist, 1. Preisträger des renommierten ARDWettbewerbs in München, ist auf den wichtigen europäischen Konzertbühnen zu Gast. „Es schien mir zwingend, Denys Proshayev zu fragen“, so Martin Schläpfer, „ist er doch im Stande, einen solch magischen geheimnisvollen Anschlag zu produzieren, dass sich Welten auftun.“ —— Zum Weiterlesen: Ein ausführliches Interview mit dem Pianisten Denys Proshayev finden Sie im Ballettmagazin b – No 5 – erhältlich für 6,00 Euro in unseren Opernshops, beim Programmheftverkauf oder gegen eine Versandgebühr unter www.operamrhein.de/de_DE/service.


Seit der Spielzeit 2005/2006 arbeitet Kerstin Feig als Ballettmeisterin für Martin Schläpfer, zunächst beim ballettmainz und seit 2009 beim Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg. Sie hat den Kreationsprozess von „ein Wald, ein See“ in Mainz begleitet und studiert die Choreographie jetzt beim Ballett am Rhein wieder ein.

Wie beginnt man die Einstudierung eines bestehenden Werkes? Ke r s t in F e i g — Ich beginne, indem ich den Tänzern das Werk vermittels einer kleinen Einführung nahebringe. Je mehr Informationen man über Inhalt, Hintergrund, Text, Musik usw. von Beginn an einwebt, umso organischer ist der Zugang zur Choreographie. Das Erlernen des Schrittmaterials muss sicher auch „trocken“ stattfinden, doch anhand der gedanklichen Zutaten erschließt sich dem Tänzer das Werk in seiner Mehrdimensionalität. Diesen Ideenhintergrund gebe ich nicht zementiert vor, sondern mache Vorschläge und versuche, die Tänzer dafür zu öffnen, ihren eigenen Weg zum Stück zu finden und ihre eigene Kreativität zu aktivieren.

BAYREUTH ODER BERGHAIN HAUPTSACHE ES KNALLT

Sind in der Besetzung, die „ein Wald, ein See“ in Duisburg tanzen wird, noch Tänzer aus Mainz dabei? K .F. — Sachika Abe, Marlúcia do Amaral, Yuko Kato und Julie Thirault, die in Duisburg zu sehen sein werden, waren bereits in Mainz besetzt; sie waren in jeder Hinsicht hilfreich bei den Proben. Aber vor allem hatte ich zur Einstudierung Remus Șucheană an meiner Seite, der das Stück ebenfalls in Mainz getanzt hat und heute Co-Direktor des Balletts am Rhein ist. Da seinem Körper die Choreographie noch wie eingeschrieben ist, konnte er die Bewegungsabläufe hervorragend demonstrieren. Hat sich das Stück durch die neue Besetzung verändert? K .F. — In gewisser Weise schon, denn jeder Tänzer geht mit dem Schrittmaterial anders um. Dem sollte man als Ballettmeister auch unbedingt Raum geben und erspüren, wie viele Vorgaben der Tänzer braucht, um nicht nur die Bewegung, sondern auch die dem Schrittmaterial innewohnende Idee des Choreographen mit dem Körper des Tänzers zu verschmelzen. Martin Schläpfers Werke kann man nicht „hohl“ tanzen, die Akteure müssen immer wissen, was sie tun und warum. „Ein Wald, ein See“ ist voller Inhalt, auch wenn es keine Handlung gibt. Häufig ist es ein komplizierterer Vorgang, bereits vorhandenes Schrittmaterial, das für andere Körper kreiert wurde, zu erlernen, als ein neues Werk mit dem Choreographen zu entwickeln. In einem Solo oder Pas de deux kann man minimale Anpassungen vornehmen. In großen Gruppensequenzen geht das natürlich nicht. Abschattierungen einzelner Farben gibt es daher in manchen Solo-Partien, ohne dass sie für das Stück einen Richtungswechsel bedeuten. ——

»MULTIMEDIA LE S GE SAMTKUNS T W ERK« F R A NK F UR T E R R UND S CH A U

F ÜR D A S IPA D w w w. b i t . l y / VA N a p p l e F Ü R D A S A ND R O I D TA B L E T w w w. b i t . l y / VA N a n d r o i d W W W.VA N - M A G A Z IN.D E


EIN MEDITERR ANER SOMMERNACHTSTR AUM I N T E RV I E W M I T JOA N A N TON R E C H I IN T E R V IE W — Bernhard F. Loges

F O T O S — Juan de la Cruz Megías; Archiv

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Ein junger Mann verliebt sich hoffnungslos in eine für ihn unerreichbare Frau und beschließt, sie mit einem angeblichen Liebestrank für sich zu gewinnen. Nichts läuft wie geplant, doch nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen findet das Paar tatsächlich zusammen und niemand hat gemerkt, dass in der Flasche mit dem Liebestrank lediglich billiger Wein war. Inszeniert wird Gaetano Donizettis herrliche Komödie „L’elisir d’amore“ von Joan Anton Rechi, der zuletzt in Duisburg bei der Premiere von Massenets „Werther“ mit Standing Ovations gefeiert wurde.

Gerade erst fand die Duisburger Premiere deiner „Werther“-Inszenierung statt, nun laufen schon die Endproben für „L’elisir d’amore“. Ein völlig anderer Stoff, aber die Opera buffa ist dir nicht ganz fremd. Du hast bereits Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ und „La Cenerentola“ inszeniert. Was liegt dir mehr: Komödie oder Tragödie?

G A E TA N O D O N I Z E T T I „ L’ E L I S I R D ’A M O R E “ Opera comica in zwei Akten Libretto von Felice Romani nach Eugène Scribes „Le philtre“ In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Dauer: ca. 2 ¼ Stunden, eine Pause

J o a n A n t o n R e c h i — Das ist eine schwierige Frage. Bei tragischen Stoffen gibt es einen klaren Standard, darin kann man mehr oder weniger Empathie zeigen. Der Sinn für Humor variiert sehr stark und daher ist der Druck bei einer Komödie höher. Ich habe eine mediterrane Art, Komik zu inszenieren: schnell, frisch und zugleich ein wenig surrealistisch – ein Ansatz, der aus der Commedia dell’arte stammt und sich dann später in den italienischen Filmkomödien eines Eduardo de Filippo oder Vittorio de Sica findet. Die italienische komische Oper ist das Bindeglied zwischen beidem und lässt sich so wunderbar erzählen.

M U S I K A L I S C H E L E I T U N G Lukas Beikircher I N S Z E N I E R U N G Joan Anton Rechi B Ü H N E Alfons Flores KO S T Ü M E Sebastian Ellrich L I C H T Volker Weinhart D R A M AT U R G I E Bernhard F. Loges A D I N A Anett Fritsch N E M O R I N O Ovidiu Purcel B E L C O R E Bogdan Baciu D U LC A M A R A Günes Gürle G I A N N E T TA Luiza Fatyol Chor der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorfer Symphoniker PREMIERE Fr 30.01.2015, 19.30 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf

Du hast Donizettis „L’elisir d’amore“ bereits 2009 in Heidelberg inszeniert, jetzt hier in Düsseldorf. Was fasziniert dich an diesem Stück?

J. A . R . — „L’elisir d’amore“ wurde in nur vierzehn Tagen komponiert und gilt seit seiner Uraufführung 1832 als Meisterwerk, das ununterbrochen an allen wichtigen Opernhäusern gespielt wird. Die Spielsituation ist sehr gut, Libretto und Musik harmonieren ausgezeichnet. Die Charaktere sind klar definiert, in wenigen Tönen ist die Persönlichkeit jeder Figur zu hören, von der lebenslustigen, auch koketten Adina oder dem melancholischen, weil unglücklich verliebten Nemorino bis hin zu den kleineren Rollen wie Giannetta.

OPERNHAUS DÜSSELDORF 01.02. | 11.02. | 22.02. | 01.03. | 08.03. | 11.03. | 22.03.2015

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Das Besondere an Donizettis Oper ist, dass hier nicht nur die Komik im Zentrum steht, sondern auch die tragische dunkle Seite der Charaktere ernst genommen wird. Obgleich es sich um eine Opera buffa, also eine komische Oper handelt, finden sich doch zahlreiche Momente, die auch aus einer Opera seria – der ersten italienischen Oper – stammen könnten, beispielsweise Nemorinos berühmte Arie „Una furtiva lagrima“ oder auch Adinas Arie und das folgende Duett „Prendi, per me sei libera“. Donizetti nimmt seine Figuren ernst, sie sind alle sehr menschlich gezeichnet und nicht nur Typen. Zu keinem Zeitpunkt wird


Nemorino karikiert. Die einzige Figur, die in ihrer Anlage noch einer italienischen Stegreifkomödie, der Commedia dell’arte, entsprungen sein könnte, ist Dulcamara.

Pasquale“ oder Rosina in Rossinis „Il barbiere di Siviglia“, immer gibt es eine starke Frauenfigur und mehrere Männer, die sich zum Narren machen.

Die Liebesverwirrungen in Donizettis Oper sind zeitlos. Immer wird es unglücklich Verliebte geben, die sich wünschen, ein einzelner Trank würde ihre Träume in Erfüllung gehen lassen.

Für „L’elisir d’amore“ wurden im Laufe seiner Inszenierungsgeschichte unterschiedliche Räume gefunden. Neben dem historisierenden Spielort in einem typisch italienischen Dorf wurde die Geschichte schon an einen Badestrand, in ein Wellness-Hotel, ein Sanatorium oder an ein Western-Filmset verlegt. Wo spielt eure Inszenierung?

J. A . R . — Es ist ein Stück über die Frage: Wie viele Dummheiten machen wir aus Liebe bzw. was wollen wir glauben, wenn wir verliebt sind? Da hat sich bis heute nicht viel geändert. Als Single beginnt man, sich schön zu machen, man geht ins FitnessStudio, um seine Attraktivität zu optimieren und einen Partner zu gewinnen. Davon lebt eine ganze Industrie, man denke nur an die Werbung. Wenn wir deren Strategien analysieren, werden uns die Lügen vielleicht bewusst, aber wir möchten sie glauben, in der Hoffnung, dass uns das eine oder andere Elixier zum Glück verhelfen könnte. Auch Nemorino will unbedingt glauben, dass Dulcamaras Trank ihn für Adina unwiderstehlich macht und kauft ihm seine Lügen ab. Die Handlung in „L’elisir d’amore“ ist wie das wahre Leben: komisch und zugleich tragisch. Uns Zuschauer bringt Nemorinos Versuch, Adina mit dem vermeintlichen Liebestrank für sich zu gewinnen, zum Lachen, doch er selbst leidet an der Liebe und der Vorstellung, dass Adina einen anderen Mann heiraten könnte. Die Charaktere sind sehr modern. Adina ist eine selbstbewusste junge Frau, die entscheidet, mit wem sie zusammen sein möchte. Außerdem verfügt sie über die nötigen finanziellen Mittel, ihren zur Armee verpflichteten Verehrer Nemorino freizukaufen.

JOAN ANTON RECHI Der Regisseur Joan Anton Rechi wurde 1968 in Andorra geboren und arbeitete mit Regisseuren wie Willy Decker, Robert Carsen, Herbert Wernicke und Calixto Bieito, mit dem ihn seither eine enge künstlerische Zusammenarbeit verbindet. 2003 gab Joan Anton Rechi sein Regiedebüt und arbeitete seitdem u. a. am Teatro Romea Barcelona (de Segarra „El Senyor Perramon“), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (u. a. Offenbach „Orpheus in der Unterwelt“) und am Teatro Real in Madrid („Castra Diva“). Am Theater Freiburg setzte er u. a. 2007/08 Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ (dafür Nominierung als Nachwuchskünstler des Jahres in der Fachzeitschrift Opernwelt), 2008/09 Mitch Leigh’s „Der Mann von La Mancha“ und 2010/11 Verdis „Un ballo in maschera“ sowie Cileas „Adriana Lecouvreur“ in Szene. Am Theater Oberhausen inszenierte er „Woyzeck“ (Wilson/Waits) sowie „Carmen“ (nach Bizet) und „Die Oberhausener Johannes Passion“. Karol Szymanowskis „Król Roger“ folgte am Staatstheater Mainz, am Theater Aachen Rossinis „La Cenerentola“ und „Il barbiere di Siviglia“. Zuletzt inszenierte er Juan Hidalgos Zarzuela „De lo humano y lo divino“ in Madrid, in Bilbao folgt im Frühjahr 2015 „Cavalleria rusticana/ Pagliacci“ (Mascagni/Leoncavallo). An der Deutschen Oper am Rhein gab er 2012/13 mit Kálmáns „Die Csárdásfürstin“ sein Regiedebüt, es folgte 2013/14 Massenets „Werther“ und in der aktuellen Spielzeit Donizettis „L’elisir d’amore“. ——

J. A . R . — Zu Beginn ist Adina ein bedauernswertes reiches, auch kapriziöses Mädchen, das im zweiten Akt dann zu einer ernsthaften, liebenden Frau wird. Sie ist meiner Meinung nach von Anfang an in Nemorino verliebt, will aber ihre Gefühle immer unter Kontrolle haben und sich auch emotional nicht in Abhängigkeit begeben. Daher realisiert sie erst, als er sich vorübergehend von ihr abwendet, dass sie ihn mehr liebt als sie vielleicht wahrhaben wollte. Auch sie verfolgt schließlich eine eigene Strategie, um Nemorino für sich zu gewinnen. In der Realität sah es im Italien des 19. Jahrhunderts für die Frauen ganz anders aus und sie durften sich kaum Freiheiten herausnehmen. Anders in der Opera buffa, ob Norina in Donizettis „Don

J. A . R . — Meinem Bühnenbildner Alfons Flores und mir war es wichtig, einen in Raum und Zeit weniger konkreten Ort zu finden. Darum muss die Spielsituation konkret sein und der Raum kann diese dann in eine surrealere, poetischere Dimension versetzen. Wir beginnen mit einer Hochzeit in einem realistischen Restaurant und im Laufe des Abends verwandelt es sich Stück für Stück in eine immer surrealere Welt. Es ist wie in Shakespeares „Sommernachtstraum“, zahlreiche Liebesverwirrungen in einer magischen Sommernacht, alle Charaktere sind in einem Liebestaumel verloren auf der Suche nach dem Glück, hier kann alles passieren.

www.joanantonrechi.com

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Die italienische Opera buffa hat eine sehr gestische Musik, die Bewegungen vorgibt und damit auch viele Spielmöglichkeiten eröffnet. Wie gehst du als Regisseur mit dieser Herausforderung um? J. A . R . — Donizettis Musik ist so stark und mitreißend, dass ich als Regisseur mit ihr gehen muss. Wenn ich hier gegen die Musik inszeniere, kann ich nur verlieren. Niemand kann sich ihr entziehen, einige Szenen gehen direkt in den Körper und man möchte tanzen. Wenn man der Melodie vertraut, inszenieren sich in den Szenen beinahe wie von selbst eigene Momente voller Komik und Poesie. ——


ZUM DONNERDRUMMEL R ÄU BE R , RU M PE LW IC H T E U N D W I L DDRU DE N AU F DE N BÜ H N E N DE R DEU T SC H E N OPE R AM RHEIN IN T E R V IE W — Bernhard F. Loges

F I G U R IN E N — Tatjana Ivschina

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F O T O — Susanne Diesner


Seit Anfang Januar laufen die Proben zur Uraufführung der nächsten großen Kinderoper, Jörn Arneckes „Ronja Räubertochter“. Wer kennt nicht Astrid Lindgrens wilde Räubertochter, die seit 1981 Kinder in der ganzen Welt mit ihren Abenteuern fesselt? Es wimmelt von Räubern, Rumpelwichten, Wilddruden und unheimlichen Gestalten im Mattiswald – für die Bühnenund Kostümbildnerin Tatjana Ivschina eine wunderbare Gelegenheit, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Seit 2009 hat sie alle großen Kinderopern an der Deutschen Oper am Rhein ausgestattet und für jede Geschichte eine ganz eigene Bildsprache gefunden.


„Ronja Räubertochter“ ist in deiner Heimat gen können. Es war mir wichtig, dass dieser Usbekistan nicht so bekannt wie in Deutsch- Wald lebt und Ronja und Birk darin auch land, oder? Du hast „Ronja Räubertochter“ herumtoben und Abenteuer erleben können. also selbst erst als Erwachsene kennengelernt. Was bedeutet es für dich, ein Bühnenbild Was gefällt dir an der Geschichte? und Kostüme für Kinderopern zu entwickeln? Ta tj a n a I v s c h in a — Ich bin ein sehr Unterscheidet sich deine Arbeit von der an naturbezogener und sehr freiheitsliebender Werken des Opernrepertoires? Mensch und kann mich in der Geschichte durchaus wiederfinden. Ich kannte sie nicht, T. I . — Bei Kinderopern kann ich mich habe das Buch aber natürlich zur Vorberei- wieder in ein Kind hineinversetzen, in eine tung gelesen und war begeistert – vor allem Welt ohne Grenzen. Man darf Kinder nie von der Vielfalt der Charaktere und der unterschätzen: Sie haben viel mehr Fantasie Liebenswürdigkeit der Räuber. Ich fand die als Erwachsene und es braucht oft nicht viel, Räuber einfach süß, wie sie sich alle um die- um diese anzuregen. Natürlich versuche ich, se eine Tochter kümmern. Ein junges Mäd- in Bildern die Geschichte zu erzählen, aber chen, das beginnt, erwachsen zu werden, ein parallel auch viel Freiraum für die eigene Vater, der ganz weiche Knie bekommt, wenn Phantasie zu lassen. So bleibt auch Raum er die Tochter heranwachsen sieht, die star- für Gesprächsstoff, es werden nicht unbeke Mutter – das ist eine unglaublich schöne dingt alle Fragen beantwortet und nach dem Beschreibung einer Familie. Natürlich sind Opernbesuch können sich die Kinder untervor allem für Kinder auch die Abenteuer einander oder mit ihren Eltern oder Großelspannend, wie erlebt man Natur – Wald, Ber- tern über das Erlebte austauschen. ge und Flüsse. Deine Bühnenbildmodelle baust du immer Viele Zuschauer haben Bilder des berühmten selber und bemalst sie liebevoll mit allen DeFilms von 1984 im Kopf. Wie schaffst du es, tails, die nachher auf die große Bühne überdich davon zu befreien und eine eigene Bild- tragen werden. Wie sieht die Zusammenarwelt zu entwickeln? beit mit den Werkstätten aus, die deine Ideen ausführen? T. I. — Ich habe den Film bewusst nicht zur Vorbereitung gesehen. Viele Menschen aus meiner Generation kennen ihn und verbinden damit eigene Erinnerungen und Assoziationen. Mir war wichtig, nachdem ich das Buch gelesen hatte, meiner eigenen Fantasie freien Lauf zu lassen und diese Bildwelt unabhängig zu entwickeln. Erst danach habe ich mir den Film angesehen. Er hat Erwartungen von „Ronja Räubertochter“ geprägt, mit denen Zuschauer auch in die Oper kommen werden, und es ist wichtig, TATJ A N A I V S C H I N A diese nicht zu ignorieren oder bewusst daDie usbekische Bühnen- und Kostümbildgegen anzugehen. nerin Tatjana Ivschina arbeitete u. a. am

Welche Form hast du für die unterschiedlichen Spielräume, die Mattisburg und den Wald mit der Behausung der Rumpelwichte und der Bärenhöhle gefunden?

Theater Bremen, Theater Dortmund, Landestheater Linz, Stadttheater St. Gallen und den Staatstheatern Oldenburg, Darmstadt und Nürnberg. Sie arbeitet regelmäßig mit Regisseuren wie Erik Petersen, Svenja

T. I . — Da ich ein haptischer Mensch bin, ist mir sehr wichtig, alles bereits im Vorfeld erfühlend zu verstehen und mit meinen Händen zu erschaffen. Gemeinsam mit der Kreativität der Menschen in den Werkstätten entsteht dann das endgültige Bühnenbild. Diesen Weg des gemeinsamen Austauschs schätze ich sehr. Alle können gemeinsam ihre Fantasie sprießen lassen und dadurch entstehen die besten Ideen. Wenn schließlich bei der technischen Einrichtung alles, was vorher im Kleinen, im Modell, angelegt war, im Großen auf der Bühne steht und lebendig werden kann, ist das der Höhepunkt der gemeinsamen Arbeit. Seit 2009 warst du bei allen großen Kinderopern an der Deutschen Oper am Rhein nicht nur für den Spielraum, sondern auch für die Kostüme zuständig. Es fällt auf, dass du einen eigenen Stil hast, sich aber nichts wiederholt. Wie findest du die Figuren und damit auch ihre Kostüme? T. I . — Ich versuche, jede Geschichte neu wahrzunehmen und dafür eine eigene Ästhetik zu finden. Ich gestalte gerne Details und habe große Freude daran, Neues zu erfinden und Überraschungseffekte einzubauen. Was ist für dich das Wichtigste, wenn Du deine Kostüme entwirfst? T. I . — Die Kostüme müssen immer den Charakter der Figuren unterstützen und gleichzeitig funktional sein und den Darstellern Spielmöglichkeiten bieten. Ich mag es, für Sänger individuell zu arbeiten und die Kostümidee auch auf den Menschen zuzuschneiden. Ronjas und Birks Mäntel haben Wolfskapuzen und tarnen sie so zugleich als Tiere des Waldes: Sie können sich hier verstecken und werden eins und der Natur. Gleichzeitig nehmen sie etwas von zu Hause mit, eine Art Kuscheltier, das sie auch als schützend empfinden. Durch die unterschiedlichen Farben werden die beiden auch in ihrer Zugehörigkeit zu den jeweiligen Räuberbanden charakterisiert.

Tiedt, Michiel Dijkema und Anthony Pilava-

T. I . — Bei der Lektüre waren die Illustrationen von Ilon Wikland wichtig für mich, sie haben sicherlich alle, die das Buch gelesen haben, geprägt. Ausgangspunkt meiner Arbeit war die graphische zweidimensionale, schwarz-weiß gezeichnete Räuberburg. Hierin wird Ronja von ihren Eltern zunächst von den Gefahren des Waldes ferngehalten. Diese Welt bricht dann auf zur dreidimensionalen Tiefe des Waldes. Der Wald entsteht aus mehreren Bühnenelementen, die sich auf unterschiedliche Weise zusammenfü-

chi. Neben ihrer Theaterarbeit widmet sie sich regelmäßig diversen Ausstellungspro-

Was entsteht zuerst, das Bühnenbild oder die Kostüme?

jekten. An der Deutschen Oper am Rhein hat Tatjana Ivschina bereits Bühne und Kostüme für „Robin Hood“ (Schwemmer, 2009/10), „Der gestiefelte Kater“ (Montsalvatge, 2010/11), „Die Nachtigall“ (Strawinsky, 2011/12), „Die Prinzessin auf der Erbse“ (Toch, 2012/13) und die Uraufführung „Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte“ (Lange, 2013/14) entwickelt. 2014/15 folgt die Uraufführung „Ronja Räubertochter“ (Arnecke). ——

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T. I . — Weil ich immer Bühne und Kostüme entwickele, ist es schwer zu sagen, was zuerst kommt. Manchmal sind es Situationen, die ich vor mir sehe, manchmal Farben, Bilder, Fotos oder einfach ein Moment auf der Straße. Insofern denke ich nie nur über Bühne oder nur über Kostüme nach, das eine beeinflusst das andere, es ist ein Gesamtprozess. ——


BE I DE R PA RT I T U R A B GA BE

JÖRN ARNECKE „RONJA R ÄUBER TOCHTER“ Eine Familienoper nach Astrid Lindgren Libretto von Holger Potocki In deutscher Sprache mit Übertiteln Dauer: ca. 2 Stunden, eine Pause M U S I K A L I S C H E L E I T U N G Lukas Beikircher / Christoph Stöcker I N S Z E N I E R U N G Johannes Schmid C H O R E O G R A P H I E Anna Holter B Ü H N E & KO S T Ü M E Tatjana Ivschina L I C H T Volker Weinhart C H O R Christoph Kurig D R A M AT U R G I E Bernhard F. Loges R O N J A Maria Kataeva / Iryna Vakula B I R K Anke Krabbe / Heidi Elisabeth Meier M AT T I S David Jerusalem / Torben Jürgens B O R K A Cornel Frey / Florian Simson L O V I S Sarah Ferede / Marta Márquez U N D I S Lisa Griffith / Elisabeth Selle Chor der Deutschen Oper am Rhein Duisburger Philharmoniker / altstadtherbst orchester PREMIERE Do 26.02.2015, 11.00 Uhr ↗ Theater Duisburg Do 26.03.2015, 11.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf

Librettist Holger Potocki (links) und Komponist Jörn Arnecke (rechts) bei der Partiturabgabe mit Generalintendant Christoph Meyer.

T H E AT E R D U I S B U R G FA M I L I E N V O R S T E L L U N G Sa 28.02., 18.00 Uhr S C H U LV O R S T E L L U N G E N

Jörn Arneckes Familienoper „Ronja Räubertochter“ feiert am 26. Februar 2015 ihre Uraufführung im Theater Duisburg. Als „Junge Oper Rhein-Ruhr“ verfolgen die Deutsche Oper am Rhein und ihre beiden Kooperationspartner – das Theater Dortmund und das Theater Bonn – das Ziel, gemeinsame Kompositionsaufträge für Kinderopern auf großer Bühne zu vergeben. Nach dem erfolgreichen Auftakt mit Marius Felix Langes „Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte“ in der Spielzeit 2013/14 ist es nun gelungen, erstmals die begehrten Rechte zur Vertonung von „Ronja Räubertochter“ zu erhalten. Astrid Lindgrens bis heute bei Groß und Klein beliebtes Buch für die Oper zu bearbeiten, erfordert ein erfahrenes und engagiertes Team. Das Libretto schrieb Holger Potocki, der bereits zahlreiche Texte für zeitgenössische Kinderopern verfasst hat. Er hat die Chronologie des Buches zum Teil verändert und verschiedene Szenen zu einer verflochten und dadurch die für Musiktheater so wichtige atmosphärische und dramatische Verdichtung geschaffen. Als Komponist der Familienoper konnte mit Jörn Arnecke einer der wichtigsten Komponisten seiner Generation gewonnen werden. Regie führt bei „Ronja Räubertochter“ Johannes Schmid, der bereits „Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte“ inszenierte und dessen Film „Wintertochter“ für den Grimme-Preis 2014 nominiert war, nachdem er 2012 beim Deutschen Filmpreis mit der Goldenen Lola für den besten Kinderfilm ausgezeichnet wurde. —— „Junge Opern Rhein-Ruhr“ ist eine Kooperation der Deutschen Oper am Rhein mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn unter der Schirmherrschaft von Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

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So 01.03., 11.00 Uhr | Di 03.03., 11.00 Uhr Mi 04.03., 11.00 Uhr | Do 05.03., 11.00 Uhr Di 12.05. 11.00 Uhr OPERNHAUS DÜSSELDORF FA M I L I E N V O R S T E L L U N G So 19.04., 15.00 Uhr S C H U LV O R S T E L L U N G E N Mi 17.06., 11.00 Uhr | Do 18.06., 11.00 Uhr | Fr 19.06., 11.00 Uhr | So 21.06., 11.00 Uhr FA M I L I E N O P E R N W E R K S TAT T Sa 21.02.2015, 10.00 Uhr ↗ Theater Duisburg Eintritt frei Sa 21.03.2015, 10.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf Eintritt frei

Mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreises der Deutschen Oper am Rhein e. V.


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ANE T T FRITSCH EI N PORT R ÄT T E X T — Bernhard F. Loges

F O T O S — Javier del Real, Kristin Hoebermann, Hans Jörg Michel, Michael Pöhn

Seit Beginn der Intendanz von Christoph Meyer ist die junge Sopranistin Anett Fritsch festes Mitglied des Ensembles der Deutschen Oper am Rhein. Sie hat seitdem eine steile Karriere gemacht, die sie über die Festspiele in Glyndebourne und das Teatro Real in Madrid zu den Festspielen in Salzburg führte.

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Bald entschied Anett Fritsch, dass sie Lässt man die letzten fünf Jahre in Anett Fritschs Leben Revue passieren, bemerkt ihre Freude am Singen zum Beruf machen man eine faszinierende Kontinuität und Ent- wollte. Dennoch hat sie auch eine zweite wicklung. „Bei mir geht alles nahtlos inein- künstlerische Begabung, das Malen, das sie ander über – es ist, als wäre mein Leben ge- ebenfalls in Plauen bei einem Künstler verschrieben, als würde ich meine eigene Rolle feinerte. Durch diese Doppelbegabung, mit spielen und die verabredeten Wege gehen. der der jeweilige Unterricht, die Chorproben, Manchmal finde ich sogar, es könnte etwas Theaterproben und ähnliches einhergingen, schneller gehen, aber das liegt an meinem hatte sie eine stressige Schulzeit – zumal sie ungeduldigen Naturell. Ich bin mir sicher, es auch dort im Chor aktiv war. Ihr Tag begann um 5.30 Uhr, und oftmals kam sie erst kommt alles zu mir zum rechten Zeitpunkt.“ Wie ihr überraschendes Debüt an der gegen 23.00 Uhr nach Hause zurück. Auch Bayerischen Staatsoper: Gerade hat Anett heute kennt Anett noch keine Grenzen, wenn Fritsch noch davon gesprochen, dass dieses geprobt wird: „Mit Michael Haneke haben noch aussteht, da kommt die Anfrage, in wir für ‚Così fan tutte‘ beispielsweise acht München am 17. Dezember 2014 die Susan- Wochen lang an sieben Tagen je acht Stunden na zu singen – und sie wird dort vom Publi- probiert und ich habe das kaum gemerkt.“ Nach dem Abitur musste sie sich entkum gefeiert. In den nächsten Jahren werden Donna Elvira an der Mailänder Scala und scheiden, was sie studieren wollte. „Ich habe Sifare in Mozarts „Mitridate“ am Royal Opera die Aufnahmeprüfungen für die Kunst- und die Musikhochschule in Leipzig gemacht House Covent Garden folgen. Vor ihren Debüts an renommierten und hatte zunächst sogar noch die Idee, beiHäusern oder bei Festivals macht Anett sich keinen großen Druck: „Natürlich bin ich ein ANE T T FRITSCH Anett Fritsch studierte in Leipzig und wird wenig aufgeregt, aber das bin ich auch, wenn zurzeit von Carol Vaness künstlerisch beich in der Kirche im Dorf meiner Großeltern treut. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettsinge. Es ist eher eine Vorfreude als eine Aufbewerbe, u. a. der Kammeroper Schloss trittsangst. Das ist immer abhängig von der Rheinsberg, wo sie Despina in Mozarts Partie. – Ich muss singen. Es ist kein Job, son„Così fan tutte“ sowie Adina in „L’elisir d’amore“ dern mein Leben, das, was mich ausmacht. von Donizetti sang. Es folgten VerpflichtunIch bin nicht ich, wenn ich nicht singen gen in Leipzig, Bielefeld und bei den Festkann. Dann bin ich eine andere Version von spielen in Erl. Seit 2009/10 gehört Anett mir, aber nicht die, die ich am liebsten habe, Fritsch dem Ensemble der Deutschen Oper und das merken dann auch Freunde und am Rhein an und überzeugte hier zunächst Familie.“ in „Das Gesicht im Spiegel“ (Widmann). Anett Fritsch kommt gebürtig aus KürEs folgten die Mozart-Partien Konstanze, Pamina und Susanna sowie u. a. Blanche bitz, einem kleinen Dorf in der Nähe von (Poulenc „Dialogues des Carmélites“), MuPlauen. Als Kind war Musik zunächst kein setta (Puccini „La Bohème“), Marie (Doniwesentlicher Teil ihres Lebens, sie spielte zetti „La Fille du Régiment“) und Anne Trunoch kein Instrument, konnte auch keine love (Strawinsky „The Rake’s Progress“). Noten lesen. Ihre Eltern sind keine Künstler, 2011 gab sie ihr Glyndebourne-Debüt als aber unterstützten sie zu jedem Zeitpunkt Almirena (Händel „Rinaldo“) und gastierte auf ihrem Weg und vertrauten auf die Intuiam Teatro Real in Madrid. 2012 sang sie tion ihrer Tochter. Zum Gesang fand diese Merione (Gluck „Telemaco“) unter der Leidurch einen Zufall – auch wenn sie eigenttung von René Jacobs am Theater an der lich nicht an Zufälle glaubt: „Aber das war Wien. Mit Jacobs folgte 2013 Cherubino in wohl einer.“ Eine Freundin erzählte ihr von „Le nozze di Figaro“ in Lyon, Paris und Barder Singakademie Plauen und beide gingen celona. Einen triumphalen Erfolg feierte sie als Fiordiligi in Michael Hanekes auch auf zum Vorsingen. Hier begann Anett Fritsch DVD aufgezeichneter „Così fan tutte“-Inzunächst im Alt, um nicht gleich exponiert szenierung in Madrid, Brüssel und Wien. Bei zu sein. Doch nach einem halben Jahr wechden Salzburger Festspielen debütierte sie selte sie zum Sopran. Vom Chor aus wurde 2014 als Donna Elvira in Sven-Eric Bechtolfs Gesangsunterricht angeboten und bald nahm Neuinszenierung des „Don Giovanni“ (MoAnett Fritsch auch Theorieunterricht an der zart). Es folgen Marzelline (Beethoven „FideMusikschule. Die Singakademie führte grolio“) in Madrid, Nerone (Monteverdi „L’inße Werke wie Bachs „Weihnachtsoratorium“ coronazione di Poppea“) in Brüssel und Suoder Beethovens Neunte Sinfonie auf und sanne in Toulouse. An ihrem Düsseldorfer wirkte auch als Extrachor am Theater PlauStammhaus ist sie 2014/15 wieder als Paen-Zwickau mit. So schnupperte Anett das mina zu erleben sowie als Adina in der Neuerste Mal Theaterluft: „Der Geruch auf der produktion „L’elisir d’amore“ (Donizetti). —— Bühne faszinierte mich sofort, alles im Theawww.anettfritsch.com ter war für mich heilig.“

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de Studien parallel zu machen, doch das ließ sich nicht vereinbaren. So bin ich bei der Musik geblieben.“ Nach dem Gewinn mehrerer Wettbewerbe gab Anett Fritsch kurz nach ihrem Vordiplom an der Kammeroper Schloss Rheinsberg als Despina in „Così fan tutte“ ihr Operndebüt und wurde dort direkt für das Folgejahr als Adina in „L’elisir d’amore“ engagiert. An der Oper Leipzig wurden ihr kleinere Partien wie Sand- und Taumännchen in „Hänsel und Gretel“ oder Frasquita in „Carmen“ angeboten. Bei „Carmen“ lernte sie den berühmten Tenor Neil Shicoff kennen, der sie von nun an unterrichtete. Sie beschloss, die Hochschule hinter sich zu lassen, um mehr Engagements annehmen zu können. So gastierte sie bereits mit 22 Jahren als Mimì in „La Bohème“ am Theater Bielefeld und wurde von Christoph Meyer noch in Leipzig zum Vorsingen nach Düsseldorf eingeladen – und direkt ins Ensemble engagiert. Bereits beim Vorsingen hat sie der Zuschauerraum des Opernhauses an der HeinrichHeine-Allee begeistert, hier wollte sie unbedingt auf der Bühne stehen: „In Düsseldorf zu sein, hat mich als Mensch und Künstler sehr geformt. Von dem kleinen Dorf war es schon ein Schritt in die nächstgrößere Stadt, Plauen, dann noch einmal nach Leipzig und schließlich in den Westen, nach Düsseldorf. Da hatte ich – auch wegen meines Dialektes – zunächst wirklich Angst, habe mich aber hier gut aufgehoben gefühlt.“ Ihre erste Rolle an der Deutschen Oper am Rhein war eine der Nichten in Brittens „Peter Grimes“, später dann Valencienne in „Die lustige Witwe“ oder der Klon Justine in Widmanns „Das Gesicht im Spiegel“. Ein erster Höhepunkt war ihre Interpretation der Blanche in „Dialogues des Carmélites“, die sie im Oktober 2010 innerhalb kürzester Zeit für eine Kollegin übernommen hatte. Es folgten Einladungen zum Glyndebourne Festival, wo sie Almirena in Händels „Rinaldo“ sang, und ans Teatro Real de Madrid. Hier gelang ihr in der Rolle der Fiordiligi in Michael Hanekes „Così fan tutte“-Deutung der internationale Durchbruch. Gefeiert von Publikum und Kritik, später auch in den Rezensionen der DVD-Veröffentlichung, konnte sie sich vor Angeboten kaum retten. Allerdings weiß Anett Fritsch sehr genau, welche Rollen für sie richtig sind und womit sie noch warten sollte. „Mir ist wichtig, dass ich immer nur Partien singe, denen ich mich gewachsen fühle und nie eine Grenze überschreite. An die Grenze gehe ich schon einmal, aber ich überschreite sie nicht. Ich höre immer auf meinen Bauch, und wenn ich bei einer Partie oder einem Angebot kein gutes Gefühl habe, lehne ich es ab.“


Auch als die Salzburger Festspiele für hat. Große Freude hat sie am Yoga, vor allem lernen und damit auch das Essen, weshalb eine Partie in Peter von Winters „Zauber- Bikram-Yoga, die Fokussierung bei der extre- sie durchaus gerne die dortigen Gerichte proflöten“-Fortsetzungsoper „Das Labyrinth“ an- men Anstrengung faszinieren sie. Aber Yoga biert – hier macht sie auch durchaus mal eine fragten, lehnte sie ab. Doch ein Jahr später hat sie nicht als bewussten Gegenpol zu ihrem Ausnahme in ihrem Ernährungsplan. Auf ihre Rollen bereitet sich Anett kam erneut ein Anruf des Intendanten Ale- Alltag angefangen, sondern weil es ihr Spaß xander Pereira, der ihr die Rolle der Donna El- macht. Seit zwei Jahren ernährt sie sich vegan Fritsch minutiös vor. Die wichtigen Mozartvira in Sven-Eric Bechtolfs Neuinszenierung und kocht auch gerne für Freunde: „Da bleibt Partien wie Fiordiligi oder Donna Elvira des „Don Giovanni“ im Sommer 2014 anbot. dann auch nicht viel übrig“, lacht sie. Auch hat sie mit der großen Carol Vaness in New „Salzburg war immer ein Traum! Schon als hierbei ist die junge Künstlerin nicht arrogant York erarbeitet, die ihr eine Freundin geworich gerade begonnen hatte, zu singen, saß ich oder missionarisch. Sie betont, dass vegane den ist. Anett Fritsch ist sehr selbstkritisch: immer vor dem Fernseher, wenn die Übertra- Ernährung für sie persönlich der richtige Weg Um Fehlern vorbeugen zu können und sich gungen aus Salzburg kamen. Aber ich hätte sei und ihre Ausdauer und Kraft auch beim stets weiterzuentwickeln, schneidet sie Proniemals damit gerechnet, dass ich dort jemals Singen gestärkt habe. Bei Reisen oder Gast- ben mit und überprüft nach der Vorstellung singen würde, und dann sang ich dieses Jahr spielen in anderen Ländern ist es ihr aber ihre Leistung. Wichtig ist ihr, die richtigen da. Das ist immer noch ein bisschen unwirk- immer wichtig, die dortige Kultur kennen zu Entscheidungen zu treffen. Sie denkt nicht in Fächern, hat auch die Mezzopartie des Chelich. Die ganze Zeit dort war wie verzaubert.“ rubino mit René Jacobs gesungen, wird mit Wie entspannt sich die junge KünstTERMINE MIT ANE T T FRITSCH I N D E R S P I E L Z E I T 2 014 /15 ihm zusammen den Nerone in Monteverlerin bei ihrem enormen Pensum? „Ich bin dis „L’incoronazione di Poppea“ singen. Hier sehr gerne alleine und kann ohne Weiteres G A E TA N O D O N I Z E T T I ist Anett Fritsch sehr flexibel, aber achtet einen ganzen Tag schweigend auf meinem „ L’ E L I S I R D ’A M O R E “ darauf, nicht zu viel zu singen oder jedes Sofa verbringen, lesen und niemanden seAngebot anzunehmen. An der Oper reizt hen. Eigentlich mehrere Tage.“ Stets ist sie Fr 30.01. | So 01.02. | Mi 11.02. | Fr 22.02. | sie besonders der schauspielerische Aspekt, an neuen Büchern und Themen interessiert So 01.03. | So 08.03. | Mi 11.03. | die Arbeit an der Rolle, ihrer Entwicklung. und liest leidenschaftlich gerne Klassiker von So 22.03.2015 Nur Gesang ohne Darstellung berührt sie Goethe bis Tschechow oder kulturgeschicht↗ Opernhaus Düsseldorf auch als Zuschauerin nicht. Gerne würde sie liche Werke. Grundsätzlich hat Anett Fritsch auch einmal nur spielen, ausprobieren, wie nie das Gefühl, dass sie wirklich angespannt WOLFGANG AMADEUS MOZ ART „DIE Z AUBERFLÖTE“ weit sie gehen kann, wenn sie nicht auf ihre ist. Selten wird ihr etwas zu viel, ab und zu Do 05.03.2015 Stimme achten muss. —— ist sie müde, aber nie hat sie das Bedürfnis ↗ Opernhaus Düsseldorf nach etwas, das nichts mit dem Singen zu tun

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DIE MUSIK DURCH DEN TANZ SICHTBAR WERDEN L ASSEN M AT S E K K E H RT M I T „ R ÄT T I K A“ Z U M BA L L ET T A M R H E I N Z U RÜC K T E X T — Anne do Paço

F O T O S — Gert Weigelt, Nikolaj Lund

Wenige Persönlichkeiten haben die Tanzkunst in den letzten dreißig Jahren weltweit so stark beeinflusst wie Mats Ek. Der Sohn der Grande Dame des schwedischen Balletts Birgit Cullberg und des Schauspielers Anders Ek wandte sich zunächst der Theaterbühne zu, bevor er sich Mitte der 1970er Jahre immer mehr auf den Tanz konzentrierte, um eine ganz eigene Ballettform zu kreieren. „RÄTTIKA“ (zu deutsch: Rettich) heißt eine seiner jüngsten Choreographien, entstanden 2008 für das Königliche Ballett der Oper Stockholm. In einer Neueinstudierung, für die Ana Laguna und Eva Säfström Mats Ek zur Seite stehen, ist „RÄTTIKA“ zu Johannes Brahms’ Violinkonzert nun mit dem Ballett am Rhein als Deutsche Erstaufführung zu erleben. Premiere ist am 14. März 2015 im Rahmen des Ballettabends b.23.

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„Ich nehme die Bewegungen aus dem Kontext des Lebens heraus und verfremde sie, so dass sie eine ganz andere Bedeutung bekommen. Alles ist geformt. Seit ‚Giselle‘ arbeite ich immer stärker an dieser Form, differenziere immer mehr. Man muss mit jeder Bewegung Emotionen, Bilder, Beziehungen transportieren.“ (Mats Ek) Achtzehn Tänzerinnen und Tänzer formie- konkreten Charaktere oder epischen Ereig- vermitteln: mit höchster Präzision verweisen ren sich in einem permanenten Bewegungs- nisse“, erläutert er in einem Gespräch mit sie stets auf das, was sie bezeichnen. Zu einem dramaturgischen Grundprinfluss zu immer neuen Konstellationen aus Eva Clementi. „Ich wollte Brahms’ ViolinPaaren, Solisten und Gruppen. Die Choreo- konzert nicht mit einer Interpretation, einer zip wird ihm dabei das dialogische Konzertiegraphie ist gespickt mit jenen großen Sprün- Geschichte ‚belasten’, und so machte ich den ren zwischen Solist und Orchester, das – so gen, die im klassischen Vokabular Grands Versuch, nicht etwas um der Erzählung wil- Mats Ek – „mir aber auch die Luft schenkt, Jetés genannt werden und mit denen Mats len zu erzählen, sondern durch den Tanz in der ich als Choreograph atmen kann, jene Ek mal virtuos an die klassischen Vorbilder die Musik zu finden und sie durch ihn sicht- Luft, die notwendig ist, um eine Ebene für erinnernd, mal koboldhaft in nordisch-karge, bar werden zu lassen.“ Dabei folgt er nicht den Tanz zu eröffnen“. Im zweiten Satz verungezähmt-wilde Bildwelten entführend, oft sklavisch Brahms’ Partitur, liefert sich ihr schiebt sich dieser plötzlich vom Boden in in geradezu waghalsigen Gruppenformatio- nicht aus, sondern tritt ihr wie ein leiden- den Bühnenhimmel, von den Tänzern auf nen seine Tänzer über die Bühne jagt. Kraft, schaftlich um sie werbender Partner gegen- Alltägliches – und schon wissen wir nicht Technik und Ausdruck korrespondieren aufs über. Reaktionsschnell schleicht er in die mehr, ob wir uns noch in einer Realität oder in engste mit der Musik von Johannes Brahms, geheimsten Ecken ihres freien Spiels der einem merkwürdigen Traum befinden: Dunkihre Impulse, ihren Fluss aufgreifend und in Formen hinein und zaubert mit einer Leich- le Plastiksäcke und unzählige Rettiche schwetigkeit, die sich der typisch Ekschen Erden- ben in einer geheimnisvollen „Choreographie“ Tanz übersetzend. Mats Ek, der einer der großen Ge- schwere jedoch immer bewusst ist, und mit wie von Zauberhand bewegt in einer schier schichtenerzähler des zeitgenössischen Bal- einem Hauch von Melancholie einen getanz- unendlichen Prozession schwerelos über die letts ist, hat diesmal um das Drama einen ten Brahms auf die Bühne, in dem die Wellen Bühne. Mit einem ausgedehnten Solo fügt Bogen gemacht: „Mein Ziel war es, ein ‚kon- der Musik durch die Körper der Tänzerinnen sich schließlich ein Tänzer in dieses unwirkzertantes Ballett‘ zu kreieren, die Musik mit und Tänzer hindurch zu fließen scheinen. liche Ballett der Gegenstände, die Natur wie meiner Choreographie sehr genau zu lesen. Seine Bewegungs-Signaturen sind dabei von den Schrott der Zivilisation bedeuten könnEntsprechend gibt es in ‚RÄTTIKA‘ keine einer Stringenz, dass sie sich wie von selbst ten – doch hierüber hüllt sich Mats Ek in

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Schweigen. Immer zeigen seine Stücke, neben einer gewissen nordischen Kargheit, eine besondere Art des Humors. Der Rettich im Titel wie auf der Bühne bleibt das humorvollsurreale Requisit dieses Stückes, das schließlich auch noch lebendig wird, wenn die Beine der Tänzerinnen und Tänzer im fahlen Licht wie ein schneeweißes Gespinst aus unzähligen Rettichen aus dem Bühnenboden in die Höhe zu wachsen scheinen und ein märchenhaftes „Unterholz“ kreieren, durch das ein einzelner Tänzer hindurch wandelt, als wäre er ein Prinz in einem verwunschenen Wald. Ohne zu einer konkreten Handlung zu führen, gelingt es Mats Ek in „RÄTTIKA“ mit seiner einzigartigen Bewegungssprache zu „erzählen“, denn mit ihrer erdverbundenen, oft abrupt stockenden Expressivität, legt er immer wieder Befindlichkeiten offen und eröffnet derart zwingende Perspektiven, dass man als Betrachter mit den Tänzerinnen und Tänzern und der Musik in einen gemeinsamen Erfahrungsstrom hineingezogen wird. Die Initialzündung für sein Ballett lieferte Mats Ek das Hörerlebnis einer CDEinspielung von Brahms’ Violinkonzert, die Anne-Sophie Mutter 1997 mit dem New York Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Kurt Masur aufgenommen hatte. „AnneSophie Mutter geht in ihrer Interpretation bis zum Extrem. Die Musik klingt kraftvoll und lebensbejahend, hat eine ungeheure Sinnlichkeit“, so der Choreograph. Spontan dachte er, auch in den Aufführungen die Einspielung zu verwenden, doch: „Schnell wurde mir bewusst, dass es natürlich unmöglich ist, eine CD zu verwenden. Diese Musik muss live gespielt werden!“ Neben einem Sinfonieorchester ist hierfür ein außerordentlicher Solist notwendig. Die Stockholmer Uraufführung begleitete Vilde Frang, im Opernhaus Düsseldorf ist nun mit Marc Bouchkov einer der derzeit vielversprechendsten Geiger seiner Generation zu erleben. 1991 in eine Musikerfamilie hineingeboren, bei seinem Großvater Mattis Vaitsner und am Pariser Conservatoire national supérieur de musique et de danse bei Boris Garlitzky ausgebildet, gewann Marc Bouchkov zahlreiche Preise bei renommierten Wettbewerben, darunter zuletzt der Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel und der Montreal International Musical Competition. Recitals führten ihn nach Hamburg, zum Festival de Montpellier, ins Théâtre de la Ville Paris und nach Montréal. 2014 gab er beim Musical Olympus Festival sein Debüt in der New Yorker Carnegie Hall und spielte im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Als Solist war er u. a. beim Orchestre National de Belgique, dem Orchestre Philharmonique Royal de Liège, dem NDR-Sinfonieorchester

BALLE T T AM RHEIN – b.23 „ S Y M P H O N I E G - M O L L“ U R AU F F Ü H R U N G M U S I K Wolfgang Amadeus Mozart C H O R E O G R A P H I E Martin Schläpfer B Ü H N E & KO S T Ü M E Florian Etti L I C H T Thomas Diek „ … A D Ó N D E VA S , S I G U I R I YA? – CAPRICHO FL AMENCO“ U R AU F F Ü H R U N G M U S I K Musikensemble Flamencos en route C H O R E O G R A P H I E & B Ü H N E Brigitta Luisa Merki KO S T Ü M E Carmen Perez Mateos L I C H T Thomas Diek // Tanzcompagnie Flamencos en route (Carmen Angulo, Carmen Iglesias, Raquel Lamadrid, Eloy Aguilar, Alvise Carbone, Ricardo Moro) & Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg // Musikensemble Flamencos en route (Juan Gomez & Pascual de Lorca, Gitarre; Fredrik Gille, Perkussion; Rocío Soto, Gesang; Emilia Amper (Nyckelharpa) Eine Kooperation zwischen Flamencos en route und dem Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg „ R ÄT T I K A“ U R AU F F Ü H R U N G M U S I K Johannes Brahms C H O R E O G R AP H I E Mats Ek B Ü H N E & KO S T Ü M E Mylla Ek L I C H T Erik Berglund E I N S T U D I E R U N G Ana Laguna & Eva Säfström // V I O L I N E Marc Bouchkov Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg M U S I K A L I S C H E L E I T U N G Marc Piollet / Wen Pin Chien Düsseldorfer Symphoniker PREMIERE Sa 14.03.2015, 19.30 Uhr

Hamburg, Russischen Staatsorchester Moskau sowie dem Königlichen Concertgebouw Orchester Amsterdam unter Mariss Jansons zu Gast. Im Opernhaus Düsseldorf ist Marc Bouchkov mit den Düsseldorfer Symphonikern zu erleben, die unter der Leitung des Gastdirigenten Marc Piollet alternierend mit Kapellmeister Wen-Pin Chien auch die Eröffnung des Ballettabends b.23 begleiten: Wolfgang Amadeus Mozarts „große“ Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550, zu der Martin Schläpfer mit seiner Uraufführung „Symphonie g-Moll“ die intensive Auseinandersetzung mit wichtigen sinfonischen Werken fortsetzt. Den Mittelteil des Abends bildet mit dem Capricho Flamenco „… adónde vas, Siguiriya?“ dagegen ein die herkömmlichen Grenzen zwischen Ballett und Flamenco überschreitendes neues Tanzstück von Brigitta Luisa Merki, in welchem Tänzerinnen und Tänzer aus Martin Schläpfers Compagnie auf Mitglieder des gefeierten Tanz- und Musikensembles Flamencos en route treffen werden. ——

↗ Opernhaus Düsseldorf OPERNHAUS DÜSSELDORF So 15.03. | Do 19.03. | Sa 21.03. | Mi 25.03. | Sa 28.03. | Mi 01.04. | So 05.04. | So 12.04. | So 21.06. | Do 25.06.2015 Dauer b.23: ca. 2 ½ Stunden, zwei Pausen B A L L E T T W E R K S TAT T Di 10.03.2015, 18.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf Eintritt frei

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Zum Weiterlesen: In unserem Ballettmagazin b – No 5 finden Sie einen ausführlichen Artikel über Brigitta Luisa Merki, ihre Arbeit mit dem Ensemble Flamencos en route sowie ihre Auseinandersetzung mit der Kunstform des Flamenco. Das Magazin erhalten Sie für 6,00 Euro in unseren Opernshops und beim Programmheftverkauf oder können es gegen eine zusätzliche Versandgebühr im Internet unter www.operamrhein.de/de_DE/service bestellen.


IM KOPF GEHT EINE TÜR AUF Ü BE R DI E A R BE I T M I T J U NGE N TA L E N T E N T E X T — Eva Hölter

F O T O S — Klaudia Taday

Roman Hoza, Doğuş Güney, Maria Popa (oben); Eva Bodorová, Anna Tsartsidze, Hubert Walawski (Mitte); Ibrahim Yeşilay (unten)

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Die Förderung hochtalentierter junger Sängerinnen und Sänger und eine Hilfestellung auf dem Weg zur künstlerischen Karriere – dies sind die Ziele des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein. Unterstützt werden die Nachwuchssänger dabei von ihrem musikalischen Leiter Ville Enckelmann.

Mit Beginn dieser Spielzeit hat Ville Enckelmann zusätzlich zu seinen Tätigkeiten als Repetitor und Dirigent die musikalische Leitung des Opernstudios übernommen. Eine seiner zentralen Aufgaben ist es, mit den jungen Sängern ein Repertoire zu erarbeiten und kontinuierlich zu erweitern. „Aus den jeweiligen Heimatländern bringen sie oft eine ziemlich ungeordnete oder einseitige Sammlung von Arien mit“, sagt Ville Enckelmann. „In meinem Heimatland Finnland zum Beispiel singt man immer nur Puccini und Verdi, fast nie Stücke wie ‚Hänsel und Gretel‘, die im deutschen Repertoire eine wichtige Rolle spielen“. Aus sechs verschiedenen Ländern kommen die OpernstudioMitglieder – da hat Ville Enckelmann in diesem Bereich viel zu tun. „Es geht darum, ein Repertoire aufzubauen, das zum einen gut für die Sänger und ihre Stimme ist und ihnen zum anderen auch später auf der Bühne oder bei Vorsingen an anderen Theatern hilft.“ Mehrmals pro Woche arbeitet Ville Enckelmann am Klavier mit den Nachwuchssängern an ihrem Repertoire. Das ist vor allem Detailarbeit: „Manchmal probieren wir eine ganz kleine Stelle zwanzig- oder dreißigmal“, erzählt Opernstudiomitglied Doğuş Güney. Der junge Bass aus der Türkei hat die erste Einzelprobe an diesem Vormittag. Heute geht es zuerst darum, neue Arien für den nächsten Meisterkurs gemeinsam auszusuchen. Güney hat eigene Vorschläge mitgebracht, die die beiden nun besprechen. „Wichtig ist auch, dass die Arien gut zueinander passen, damit der Sänger sich nicht dauernd umstellen muss“, erklärt Ville Enckelmann. Danach beginnt die eigentliche Gesangsarbeit. Stück für Stück gehen die beiden durch Rezitativ und Arie des Figaro „Aprite un po’ quegli occhi“ aus Mozarts „Le nozze di Figaro“. Nichts entgeht den geschulten Ohren von Ville Enckelmann: Er korrigiert nicht nur „ein paar falsche Töne“ oder die italienische Aussprache bis zur Betonung einzelner Silben, sondern auch die Atmung oder die Zungenposition beim Singen. Dabei hat er immer das „imaginäre Orchester“ im Hinterkopf, wenn er zum Beispiel rät: „Sing den Ton nicht zu lang, sonst kommst

du in den Orchestereinsatz und es wird dissonant.“ Auch das Verständnis für die Bedeutung des Textes verliert er nie aus den Augen, der Sänger muss immer wissen, was er da gerade singt. Bei Güney möchte Ville Enckelmann die untergründige Ironie der Arie ebenso hören wie die notierten Ausrufezeichen. Das Wichtigste ist ihm heute, dass die Stimme trotz der technischen Schwierigkeiten immer offen bleibt und Güney eine Stabilität im Klang erreicht. Nach einer Dreiviertelstunde ist es genug für heute und Ville Enckelmann ist zufrieden mit den Fortschritten des jungen Sängers: „Das war gut, damit können wir weiterarbeiten.“ Generalintendant Christoph Meyer legt Wert darauf, dass die Nachwuchssänger durch Proben und Vorstellungen in den normalen Ablauf des Opernhauses voll integriert werden, damit sie auch von der Zusammen-

VILLE ENCKELMANN Der Finne Ville Enckelmann studierte zunächst Anglistik in Helsinki, bevor er sich in Stockholm dem Musikstudium zuwandte. 1998 wurde er an die Königliche Oper Stock-

arbeit mit den erfahrenen Ensemblemitgliedern profitieren können: „In einem so großen und vielseitigen Ensemble wie dem der Deutschen Oper am Rhein funktioniert das besonders gut. Die Opernstudio-Mitglieder lernen viel durch Zuschauen und Zuhören bei den Vorstellungen und Proben und sie finden auch bei Fragen immer einen Ansprechpartner unter den Ensemblekollegen.“ Einige dieser Kollegen sind auch ganz konkret in die Ausbildung der jungen Talente involviert – so erteilt etwa Bariton Bruno Balmelli regelmäßig Italienisch-Unterricht, Jörg Simon, Betriebsbüro-Mitarbeiter und ehemaliger Tänzer, hat das Bewegungstraining übernommen und Sänger und Schauspieler Peter Nikolaus Kante leitet mehrfach pro Spielzeit Intensivkurse mit szenischem Training. Besonders kommt dieses Element des Voneinander-Lernens in den Meisterkursen zum Tragen, bei denen renommierte Künstler ihr Wissen an die jungen Talente weitergeben und mit ihnen jeweils eine Woche lang intensiv an Gesangstechnik Interpretation von Liedern und Arien feilen. „Dieser Blick von außen ist hilfreich“, sagt Ville Enckelmann: „Oft legen die Meisterkurs-Leiter den Fokus auf Dinge, die den jungen Sängern gar nicht als Problem bewusst waren oder ermutigen sie, einen anderen technischen Ansatz auszuprobieren, der ihnen beim Singen helfen kann.“ Dadurch werden oft innerhalb sehr kurzer Zeit deutliche Veränderungen erreicht, „im Kopf geht eine Tür auf “ und schon klingt es ganz anders. ——

holm engagiert und arbeitete bei den Festspielen in Savonlinna, Ystad und Dalhalla sowie an der European Union Opera in Baden-Baden und in Paris. 2000 kam Enckelmann als Repetitor an die Deutsche Oper am Rhein, wo er seit 2003/04 auch als Dirigent tätig ist. 2009/10 hatte er die musikalische Leitung von „Das Schloß“ nach Kafka inne, einer Koproduktion mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus und der Tonhalle Düsseldorf, 2013/14 dirigierte er „Wachsfigurenkabinett“ (Hartmann) mit dem Opernstudio. Seit der Spielzeit 2014/15 ist Ville Enckelmann mu sikalischer Leiter des Opernstudios. ——

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Für den nächsten Meisterkurs ist David Syrus, Studienleiter des Royal Opera House Covent Garden, zu Gast am Rhein. Beim „Meisterklasse“-Abschlusskonzert am Sonntag, 19. April 2015, 18.30 Uhr, in der WGZ Bank kann das Publikum die Fortschritte der Nachwuchssänger miterleben. So 19.04.2015, 18.30 Uhr – WGZ Bank


MÄRCHEN AUS 10 01 NACHT DA S BA L L ET T A M R H E I N AU F GA S T SPI E L I M OM A N GASTSPIELE DES BALLE T TS AM RHEIN A P R I L B I S J U N I 2 015 F E S T S P I E L H A U S S T. P Ö LT E N S I N F O N I E N Martin Schläpfer JOHANNES BR AHMS – S Y M P H O N I E N R . 2 Martin Schläpfer Musikalische Leitung: Axel Kober // Tonkünstler-Orchester Niederösterreich — Sa 18.04.2015 Festspielhaus St. Pölten Tickets unter: + 43 (0) 2742.90 80 80-600 www.festspielhaus.at

B AY E R I S C H E S S TA AT S B A L L E T T – BALLE T TFEST WOCHE

Das etwas andere Warm-up während der neu stunden: Flugbegleiter mit Tänzern des Balle 6.780 Kilometer liegen zwischen Düsseldorf und Muscat, der Hauptstadt des Sultanats Oman.

7 Martin Schläpfer Musikalische Leitung: Axel Kober // Düsseldorfer Symphoniker — Di 21.04.2015 | Mi 22.04.2015 Nationaltheater München Tickets unter: + 49 (0) 89. 21 85 19 20 www.bayerische.staatsoper.de S TA N I S L AW S K I U N D N E M I R O W I T S C H D A N T S C H E N KO - M U S I K T H E AT E R MOSK AU 7 Martin Schläpfer Musikalische Leitung: Axel Kober // Orchester des Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko-Musiktheaters Moskau — Fr 12.06.2015 | Sa 13.06.2015 | So 14.06.2015

Prof. Christoph Meyer (Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein), Christina Scheppelmann (Direktorin des Royal Opera House Muscat) und Martin Schläpfer nach der erfolgreichen Premiere.

Beglückt über den begeisterten Applaus am V zweite Vorstellung.

Stanislawski-Musiktheater Moskau Tickets unter: + 7.495.629 2835 www.stanmus.com

Wiedersehen auf dem Markt in Muscat: Ballettbetriebsdirektor Oliver Königsfeld, der den Oman im Mai bereits für Vorgespräche besuchte, wird mit Tee begrüßt.

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Tanzend die Stadt erkunden: das Ballett am R


Das erste Gastspiel außerhalb von Europa führte das Ballett am Rhein mit Martin Schläpfers Choreographien „Forellenquintett“ und „Johannes Brahms – Symphonie Nr. 2“ am 12. und 13. November 2014 in das Royal Opera House Muscat im Oman. Die Tänzerinnen und Tänzer sowie ihr Ballettdirektor wurden vom omanischen Publikum enthusiastisch gefeiert. Die beiden Vorstellungen in der Hauptstadt des Sultanats waren für das Ballett am Rhein das erfolgreiche Debüt auf der arabischen Halbinsel. Eindrücke der Reise hat Fotografin Susanne Diesner festgehalten. Weitere Fotos finden Sie auf der Facebook-Seite des Balletts am Rhein: www.facebook.com/ballettamrhein. ——

neinhalb Flugtts am Rhein.

Die Maskenbildner und Ankleider wählen die passenden Garderoben für die Tänzerinnen und Tänzer aus.

Das von Sultan Qabus gestiftete und 2011 eröffnete Royal Opera House Muscat – ein hochmodern ausgestatteter Märchenpalast aus 1001 Nacht.

Auf dem Fischmarkt in Muscat: Am letzten Tag blieb Zeit für einen Ausflug.

Vorabend: Am Morgen nach der Premiere probt das Ballett am Rhein für die

Martin Schläpfer bei der Probenarbeit auf der Bühne.

Vor der zweiten Vorstellung: Das Publikum nimmt im orientalisch prachtvollen Saal des Opernhauses Platz.

Rhein bei einem Ausflug in die Altstadt von Muscat.

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WAS MACHT EIGENTLICH …

SUSANNE BECK

VOR STA N D DE S M A L SA A L S T E X T — Hella Bartnig

F O T O S — Susanne Diesner

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Der Künstler arbeitet im Atelier, der Theatermaler im Malsaal. Sein Arbeitsmittel ist nicht der bespannte Keilrahmen auf der Staffelei. Es sind riesige, auf dem Boden aufgespannte Leinwände und Prospekte oder großformatige Wandflächen bzw. Bodenplatten, die grundiert, bemalt, lasiert oder mit der Spritzpistole bearbeitet werden. Dabei ist künstlerische Kreativität ebenso gefragt wie handwerkliches Können und Gespür für die richtige Perspektive – und zwar bei jeder Produktion aufs Neue.

Susanne Becks Arbeitsplatz ist ein großer, lichtdurchfluteter Raum im sind. Sie kann also auf verschiedene Theatererfahrungen zurückbliProduktionszentrum Duisburg-Wanheimerort, der zu recht mit „Saal“ cken und hat auch Zeiten miterlebt, in denen die Theater finanziell bezeichnet wird. Hier im Malsaal der Deutschen Oper am Rhein muss noch aus dem Vollen schöpfen konnten. Dass effektvolle Bühnenwirkungen nicht notwendig mit MatePlatz sein für 16 x 11 Meter große Prospekte, 30 Meter breite Rundhorizonte oder, wenn es das Bühnenbild verlangt, für vierzig Kneipen- rialschlachten einhergehen müssen, zeigt ein Blick in die Geschichte. tische und unzählige Bodenplatten, wie sie hier für „L’elisir d’amore“ Das Bühnenbild im 19. Jahrhundert bestand aus kunstvollen Bühnenprospekten, die durch die wachsenden Dimensionen des Bühnenvergoldet werden. Malen im Malsaal bezeichnet Susanne Beck als Übersetzungs- raums und den neuen Möglichkeiten von Beleuchtung bis hin zur arbeit: „Wir übersetzen die Vorgabe des Bühnenbildners, um mit un- Projektion und Videoanimation in den Hintergrund gedrängt wurden. seren Mitteln das optischen Bild, das er sich vorstellt, zu erzeugen. Das Susanne Beck bedauert es, dass die Tugenden der Prospektmalerei ist keine zuvorderst künstlerische Tätigkeit, manchmal sogar reine verloren gegangen sind. „Viele Bühnenbildner wissen nicht mehr, wie Fleißarbeit. Zu erkennen, was der Bühnenbildner will, und seine Ideen man Schleier bemalt, welche optischen Effekte man damit erzielen mit unseren Mitteln umzusetzen, darin liegt unser kreativer Freiraum.“ kann, und welchen Schatz sie in der Bühnenmalerei eigentlich beDie Mittel dazu sind viele Quadratmeter Nessel, Folie, Lasertüll sitzen. Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele. Ich denke an unseren oder Schleiernessel, unterschiedlichste Farben für die jeweiligen Un- Britten-Zyklus, an ‚Un ballo in maschera‘ und ganz aktuell an ‚Ariadtergründe und meterlange Pinsel oder Bürsten, mit denen im Stehen ne auf Naxos‘. Sie zeigen, welche großartige Wirkung auch heute mit gemalt werden kann. Wichtig ist vor allem die Vorstellungskraft, die der ‚klassischen‘ Technik des Malens erzielt werden kann.“ Das Malen ist auch im Malsaal von heute noch eine Königses ermöglicht, aus einem puppenstubenartigen Modell eine begehbare Bühnendekoration entstehen zu lassen. Mit diesen Materialien umzu- disziplin. In ihrer Leitungsfunktion hat Susanne Beck jedoch kaum gehen, erfordert auch einen beträchtlichen körperlichen Einsatz. Den- noch Zeit dafür. Ihre Aufgaben bestehen vor allem in der Organisanoch ist Theatermalerei nicht vorrangig Männerarbeit. „Gerade hier tion von Arbeitsabläufen, der Kalkulation und der Stückvorbereitung, die in enger Abstimmung mit den anderen im NRW-Umfeld sind viele leitende PositioGewerken erfolgt. Schon jetzt beschäftigt sie nen in den Malsälen von Frauen besetzt. Und sich mit dem übernächsten Ballettabend b.24 auch für die Ausbildung in diesem Beruf inteund dem „Feurigen Engel“, der Prokofjewressieren sich in der Mehrzahl junge Frauen.“ Oper, die erst im Juni 2015 Premiere haben Susanne Beck selbst hat ihren Weg zum wird. Damit alle Dekorationsteile rechtzeitig Theater gefunden, als der Theatermaler noch fertig werden, muss mit der Schlosserei und kein Ausbildungsberuf war. Die Abiturientin Tischlerei genau abgestimmt werden, wann absolvierte zunächst eine Ausbildung als Mader Grundbau zur Verfügung gestellt werden ler und Lackiererin und trat damit in die Fußkann oder die zu bemalenden Stoffe von der stapfen ihres Vaters, der einen Malerbetrieb Dekorationsabteilung konfektioniert werden. besaß. „Ich habe einfach das gemacht, was Das ist viel Computerarbeit. ich von meinem Vater kannte. Wenn ich daSUSANNE BECK Wer daraus schließt, Susanne Beck würran denke, was er sich in seiner Freizeit für erlernte nach dem Abitur den Beruf als de wenigstens in ihrer Freizeit Muße beim uns Kinder ausgedacht, gemalt und gezeichMaler und Lackiererin und schrieb sich nach net hat, dann glaube ich, dass mein InteresMalen suchen, der irrt. Sie zeichnet nur noch dreijähriger Ausbildung in Heidelberg an der se für diesen Beruf da herrührt.“ Nach ihrem sehr selten, steht allenfalls ab und zu am WoUniversität Bochum in den Fächern TheaStudium an der Universität in Bochum entchenende im Malsaal, wenn dringende Arterwissenschaft, Kunstgeschichte und Geoschied ein Praktikum im Malsaal des Dortbeiten zu erledigen sind. In ihrer Freizeit singt graphie ein. Dem Studium folgten eine Ausmunder Theaters über ihren weiteren Lesie mit Leidenschaft im Philharmonischen bildung als Theatermalerin am Aalto-Theater bensweg. Einem Volontariat in Essen folgten Chor Duisburg, liest gerne und hat ansonsEssen, ein erstes Engagement am HamburStationen in Hamburg, Bonn und Ingolstadt. ten ein Faible fürs Stricken. Dabei kann sie ger Ohnesorg-Theater, der Wechsel an das 2006 wurde Susanne Beck schließlich als Vorabschalten, weil sie sich nur auf ihr eigenes Theater Bonn, das sie nach sieben Jahren stand des Malsaals für die Deutsche Oper am Projekt konzentrieren muss. Vielleicht ist es verließ, um in Ingolstadt eine leitende PosiRhein gewonnen und leitet seither eine Abteiauch einfach nur das angenehme Gefühl, dass tion zu übernehmen. 2006 wurde sie als lung, in der vier Theatermaler, zwei Theaterihr dabei niemand in puncto Form und Farbe Vorstand des Malsaals an die Deutsche Oper am Rhein verpflichtet. —— plastiker und eine Auszubildende beschäftigt dazwischenreden kann. ——

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ALLE TERMINE AUF EINEN BLICK 02.2015 — 05.2015 Februar 2015 ↗ OPERNHAUS DÜSSELDORF

11.00 Symphoniker im Foyer

April 2015

↗ T H E AT E R D U I S B U R G

↗ OPERNHAUS DÜSSELDORF

SO 01

18.30 L ’elisir d’amore

*FP DO 05

↗ T H E AT E R D U I S B U R G

19.30 Ballett am Rhein – b.23

MI 01

20.00 Carmen FLAMENCO

19.30 Werther

DO 02

20.00 Carmen FLAMENCO

19.30 Ballett am Rhein – b.22

FR 03

20.00 Carmen FLAMENCO

19.30 Ariadne auf Naxos

SA 04

16.00 Carmen FLAMENCO

18.30 Ballett am Rhein – b.23

SO 05

18.00 Carmen FLAMENCO

18.30 Werther

MO 06

19.30 Ballett-Gastspiel: Manon *GS

FR 06

19.30 Ballett-Gastspiel: Manon

SA 07

15.00 Ballett-Gastspiel: Manon

SO 08

19.30 La traviata

DI

19.30 L ’elisir d’amore

MI 11

19.30 Der fliegende Holländer

FR 13

19.30 Rigoletto

19.30 Carmen

SA 14

19.30 Werther

SA 11

11.00 Symphoniker im Foyer

SO 15

11.00 Symphoniker im Foyer

SO 12

19.30 Ballett am Rhein – b.22

20.00 Carmen FLAMENCO

10

19.30 Ballett am Rhein – b.22

19.30 Werther

18.30 Die Zauberflöte 19.30 Don Giovanni

DO 09

* WA

FR 10

15.00 Ballett am Rhein – b.23 *WA

19.30 Die Csárdásfürstin

SA 21

DI

19.30 Rigoletto Ronja Räubertochter

19.00 Il trittico

19.00 Xerxes

19.30 Hänsel und Gretel

15.00 L ’elisir d’amore

SO 22 DO 26

19.30 Carmen

FR 27

19.30 Don Giovanni

SA 28

11.00 Ronja Räubertochter

*UA

18.00 Ronja Räubertochter

14

19.30 Aida

SA 18

15.00 Ronja Räubertochter

10.00 Familienopernwerkstatt:

* WA

18.30 Aida

DO 19 FR 20

18.00 Lohengrin

SO 19

* WA

MI 22

19.00 Il trittico

FR 24

19.00 Xerxes

SA 25

18.30 Ariadne auf Naxos

SO 26

11.00 Zauberflöte f. Kinder Foyer

MO 27

18.00 Lohengrin

19.00 Xerxes

März 2015

19.30 Ariadne auf Naxos

DI

11.00 Zauberflöte f. Kinder Foyer

MI 29

28

19.00 Il trittico ↗ OPERNHAUS DÜSSELDORF

18.30 L ’elisir d’amore

19.00 Xerxes

↗ T H E AT E R D U I S B U R G SO 01

DO 30

11.00 Ronja Räubertochter

Mai 2015

18.30 Liederabend Else Lasker-Schüler Opernfoyer 03

11.00 Ronja Räubertochter

MI 04

11.00 Ronja Räubertochter

19.00 Xerxes

SA 02

DO 05

11.00 Ronja Räubertochter

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

SO 03

SA 07

19.30 Das kalte Herz

15.00 Ariadne auf Naxos

SO 08

18.30 Das kalte Herz

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

MO 04

DI

19.30 Die Zauberflöte 19.00 AIDS-Gala 2015

*G

18.30 L ’elisir d’amore

↗ OPERNHAUS DÜSSELDORF

↗ T H E AT E R D U I S B U R G

18.00 Lohengrin

MO 09

20.00 Iphigenie auf Tauris Foyer III

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

DI

18.00 Ballettwerkstatt: b.23

DI

10

20.00 Iphigenie auf Tauris Foyer III

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

MI 06

19.30 L ’elisir d’amore

MI

11

19.30 Richtfest

19.30 Ballett am Rhein – b.23 18.30 Ballett am Rhein – b.23

*P *FP

19.00 Xerxes

20.00 Der Hausmeister Foyer III

19.00 Il trittico

DO 07

FR 13

20.00 Der Hausmeister Foyer III

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

FR 08

SA 14

11.00 4. Profile-Konzert Opernfoyer

19.00 Xerxes

20.00 Schwimmen lernen Foyer III

19.30 Ariadne auf Naxos

SA 09

19.30 Aida

17.00 Schwimmen lernen Foyer III

15.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

SO 10

11.00 Konzert d. Kinderchors Foyer

19.00 IOKASTE

18.30 Xerxes

MO 16

20.00 Der Hausmeister Foyer III

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

MO 11

DI

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

DI

SO 15

*P

17

19.30 Hiob 19.30 Hiob

19.30 Ballett am Rhein – b.23

DO 19

20.00 Schmerzliche Heimat Foyer III

19.30 Die Zauberflöte

FR 20

10.00 Familienopernwerkstatt:

SA 21

18.00 Lohengrin

20.00 Schmerzliche Heimat Foyer III

19.30 Die Zauberföte

SA 16

19.30 Don Giovanni

19.30 Geschichten a. d. Wiener Wald

15.00 Der Rosenkavalier

SO 17

15.00 Ballett am Rhein – b.24 19.30 Aida

SA 23

19.30 Ballett am Rhein – b.24

18.00 Der Rosenkavalier

SO 24

18.30 Geschichten a. d. Wiener Wald

18.30 Die Zauberföte

MO 25 FR 29

19.30 Ballett am Rhein – b.24

DO 26

20.00 Der Hausmeister Foyer III

19.30 Ballett am Rhein – b.22

SA 30

19.30 Un ballo in maschera

FR 27

20.00 Der Hausmeister Foyer III

18.30 Die Zauberflöte

SO 31

MI 25

*P

SA 28

* WA

SO 29

18.30 Aida

DI

20.00 Carmen FLAMENCO

31

*P * GS

P Premiere UA Uraufführung FP Freundeskreispremiere WA Wiederaufnahme G Gala S Sonderveranstaltung G S Gastspiel

32

* WA

DO 21 FR 22

11.00 & 15.00 klasse.klassik mini Opernfoyer

15.00 Werther

* WA

19.30 Rigoletto

SO 22

19.30 Ballett am Rhein – b.23

11.00 Ronja Räubertochter 19.30 Ballett am Rhein – b.24

19.30 Die Zauberföte

*P

12

DO 14

19.30 Ballett am Rhein – b.22

*P

15.00 Konzert d. Kinderchors Foyer

18.30 Ariadne auf Naxos

Ronja Räubertochter

11.00 Ronja Räubertochter

19.30 Ballett am Rhein – b.24

MI 13

19.30 Ballett am Rhein – b.23

19.30 Ballett am Rhein – b.23

18.00 Ballettwerkstatt: b.24

DO 12

MI 18

18.30 L ’elisir d’amore

05

* WA


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THE ATER TREFFEN 2015 IM THE ATER DUISBURG H E I M AT Mit dem Thema „Heimat“ stellen die 36. Duisburger Akzente einen Begriff ins Zentrum, der im Laufe der Geschichte seine Bedeutung immer wieder verändert hat und in zahlreichen Facetten schillert. Das Kulturfestival stellt die Frage nach dem Zuhause-Sein in einer sich stetig wandelnden Welt, geprägt von Globalisierung und Migrationsbewegungen, neuen Technologien und sich auflösenden Traditionen. Dazu hat Schauspiel-Intendant Michael Steindl wieder herausragende Inszenierungen ins Theater Duisburg geladen. Den Anfang macht Armin Petras‘ Bühnenfassung von Wilhelm Hauffs Märchen „Das kalte Herz“ 1 vom Schauspiel Stuttgart. „Bilderstark, prall, zirzenisch“ (Südwest Presse) erzählt der Stuttgarter Intendant die wechselvolle Geschichte von Peter Munk, genannt Kohlenmunkpeter, der sein Herz für einen Stein verkauft, und bringt dabei eine komplette schwäbische Volkstanzgruppe auf die Bühne. Vom Schauspielhaus Bochum kommt „Richtfest“ 2 von Erfolgsautor Lutz Hübner. Sechs Parteien übernehmen die Bauherrenschaft für ein Haus, aber wenn die Planung konkreter und man plötzlich auch finanziell voneinander abhängig wird, lernt man sich kennen – und wie! In der Inszenierung des Bochumer Intendanten Anselm Weber spielt „das starke Ensemble wie beiläufig die ernsthaften wie die comichaften Elemente immer mit Sinn für Nuancen aus.“ (WAZ) Christopher Rüping wechselt in seiner am Schauspiel Hannover entstandenen Bühnenadaption von Joseph Roths Roman „Hiob“ 3 „von Stummfilmästhetik zu Revue und Melodram“ schrieb die Hannoversche Allgemeine bei der Premiere und setzt hinzu: „Erstaunlicherweise passt das alles. Rüping gelingt das Kunststück, denjenigen, die Roths Roman nicht kennen, die Geschichte des Mendel Singer detailreich nahe zu bringen und diejenigen, denen die Geschichte noch präsent ist, nicht zu langweilen.“ Den Abschluss im Großen Haus bil-

det das Deutsche Theater Berlin mit Ödön von Horvàths 1931 entstandenem Volksstück „Geschichten aus dem Wienerwald“ 4. Nach seiner fulminanten Frankfurter „Medea“ (2013) wieder eine Inszenierung von Michael Thalheimer im Theater Duisburg. „Und wenn am Schluss dieser formvollendet analytischen, meisterlich gelungenen Inszenierung wieder der Donau-Walzer erklingt, sind die Noten andere geworden als am Anfang. Und wir auch,“ urteilte die FAZ. Im FOYER III komplettiert das Programm das von der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „Theater heute“ zum Theater des Jahres 2013/14 gewählte Maxim Gorki Theater Berlin mit seiner Produktion „Schwimmen lernen“ 5. Regisseur Hakan Savaş Mican inszeniert Marianna Salzmanns Stück über eine lesbische Liebe „als schnelle, klischeefreie Skizze mit drei tollen Schauspielern und viel Musik“ (tip). Außerdem ist das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel mit seiner deutschlandweit beachteten Produktion „Schmerzliche Heimat“ 6 nach dem Buch von Semiya Simsek und Peter Schwarz zu Gast. Christan Scholze hat es für die Bühne bearbeitet: die Geschichte einer Familie in Deutschland, Opfer einer terroristischen rechtsextremen Vereinigung, Opfer deutscher Behörden. „Klug, aufklärerisch, rührend und erschütternd.“ (Ruhr Nachrichten) —— Mit freundlicher Unterstützung

T H E AT E R T R E F F E N 2 015 IM RAHMEN DER 36. DUISBURGER AKZENTE 7. bis 22. März im Theater Duisburg Alle Vorstellungstermine finden Sie im Kalender auf Seite 32.

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E S GE H T VOR A N: BAUA R BE I T E N A M N EU E N BA L L E T T H AUS

M AC H T SIC H S TA R K F Ü R DI E TÄ NZ E R : FÖR DE RGE M E I NS C H A F T PH YSIOT H E R A PI E Rund 60 Vorstellungen pro Saison, tägliches Training und viele, viele Stunden Proben: Um ihr Publikum auf der Bühne zu begeistern, geben die Tänzerinnen und Tänzer des Balletts am Rhein alles! Dass sie dabei ihren Körpern Höchstleistungen abverlangen, ist für sie selbstverständlich.

In Düsseldorf-Bilk entsteht Am Steinberg gerade das neue Probenhaus für das Ballett am Rhein. Wo jetzt noch der große Kran in den Himmel ragt, wird die Compagnie ab Sommer 2015 die neue Spielzeit vorbereiten können. Aktuell befindet sich das Gebäude, das das renommierte Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner entworfen hat, im Rohbau. Kurz vor Redaktionsschluss wurde die Decke über dem Tanzsaal im Erdgeschoss betoniert. Darauf folgen die Rohbauarbeiten für zwei weitere Ballettsäle. Ein eigens hergestelltes Fassadenmuster lässt schon jetzt erkennen, wie das neue Probenhaus von außen aussehen wird. Künftig stehen den Tänzerinnen und Tänzern fünf Säle mit Garderoben zur Verfügung, davon zwei in Originalbühnenmaßen sowie drei kleinere Säle für szenische Proben. Das neue Probenhaus entsteht in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) zwischen der Stadt Düsseldorf und HOCHTIEF. ——

Um die Gesundheit der Tänzerinnen und Tänzer zu bewahren, wurde von Oliver Königsfeld, Betriebsdirektor des Balletts am Rhein, die „Fördergemeinschaft Physiotherapie“ ins Leben gerufen. Dank ihrer Spenden ist es möglich, dass dem Ballett am Rhein täglich für vier Stunden ein Physiotherapeut zur Verfügung steht. Ohne administrative Hürden oder Wartezeiten können Misha Melnyk und Husan Usmanov, die sich beide nach einer Karriere als Tänzer zum Physiotherapeuten haben ausbilden lassen und über eine Weiterbildung im Bereich Osteopathie verfügen, auf die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen der Tänzerinnen und Tänzer eingehen. Mit präventiven Maßnahmen werden Überlastungsschäden vermieden oder frühzeitig erste Anzeichen dafür erkannt. Auch das Ausheilen alter Verletzungen wird durch die Arbeit der beiden Physiotherapeuten unterstützt. Die Betreuung der Tänzerinnen und Tänzer kann direkt im Balletthaus erfolgen und unkompliziert auf den Probenplan abgestimmt werden. Auch auf Gastspielen kann das Ballett am Rhein durch einen der beiden Physiotherapeuten begleitet werden. Um diesen Mindeststandard einer guten Gesundheitsversorgung des Balletts am Rhein zu gewährleisten und nach Möglichkeit auszubauen, sucht die „Fördergemeinschaft Physiotherapie“ weitere Unterstützer: Eine Förderung ist bereits ab 100 Euro möglich. Alle Förderer werden am 1. Juni 2015 zu einer Ballettprobe mit anschließendem Umtrunk mit der Compagnie ins Balletthaus eingeladen. Auf Unterstützer ab 500 Euro wartet zudem eine besondere Überraschung. —— KO N TA K T Oliver Königsfeld Tel. +49 (0)211.89 25-327 o.koenigsfeld@ballettamrhein.de

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S TA N ISL AWSK I-BA L L E T T Z U G A S T I N DÜS SE L D OR F: „ M A NON “ I N DE R C HOR E O GR A PH I E VON K E N N E T H M AC M I L L A N Eine der berührendsten Liebesgeschichten der Weltliteratur als großes dreiaktiges Handlungsballett ist im Februar auf der Bühne der Deutschen Oper am Rhein zu erleben. Das Ballett des Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko-Musiktheaters Moskau gastiert mit Kenneth MacMillans „Manon“ in Düsseldorf. Mit seiner Choreographie über das Mädchen Manon, zerrissen zwischen der Liebe zum Studenten Des Grieux und den Verheißungen eines Lebens an der Seite eines reichen Ehemannes, schuf MacMillan nach einer Erzählung von Abbé Prévost 1974 sein berühmtes Ballettdrama. In aufwändigen historischen Kostümen und einem monumentalen Bühnenbild präsentiert das Stanislawski-Ballett zu jeder Vorstellung eine neue Besetzung aus den Reihen seiner hochkarätigen Solistinnen und Solisten. Die Musik, Arrangements verschiedener Werke von Jules Massenet, erklingt live gespielt von den Duisburger Philharmonikern unter der Leitung von Felix Korobov und Anton Grishanin. Das Gastspiel ist Teil des kulturellen Austauschs zwischen den Partnerstädten Moskau und Düsseldorf. Im Juni wird das Ballett am Rhein mit Martin Schläpfers „7“ im Stanislawski-Theater zu Gast sein. ——

OPERNHAUS DÜSSELDORF Fr 06.02., 19.30 Uhr | Sa 07.02., 19.30 Uhr | So 08.02.2015, 15.00 Uhr Dauer: ca. 3 Stunden, zwei Pausen

G A S T SPI E L I M T H E AT E R DU ISBU RG : C A R M E N F L A M E NC O Bizets Oper in der weltweit gefeierten Inszenierung des Ballet Teatro Español de Rafael Aguilar: „Carmen FLAMENCO“. Erleben Sie diesen großen Klassiker von zeitloser Schönheit – ein furios in Szene gesetztes Meisterwerk des spanischen Tanztheaters! Die aufwendige Inszenierung des Choreographen Rafael Aguilar triumphierte in den letzten Jahren unter anderem in Paris, Berlin, Rom, Athen, Sydney, Peking, Taipeh und in weiten Teilen Chinas. Nun kommt mit „Carmen FLAMENCO“ eines der sinnlichsten und leidenschaftlichsten Bühnenwerke überhaupt ins Theater Duisburg. Rafael Aguilars durch und durch verführerische Inszenierung gehört ohne Zweifel zu den überzeugendsten Interpretationen von Georges Bizets grandioser Oper „Carmen“, die mit ihren unvergleichlichen Melodien und der packenden Geschichte um die stolze, unbändige Zigeunerin Carmen zu einem der bekanntesten Werke der Operngeschichte wurde. Das Ballet Teatro Español präsentiert mit Rafael Aguilars „Carmen FLAMENCO“ nicht nur eine technisch eindrucksvolle, temporeiche Inszenierung des Stoffes: Sie legt vor allem ein Kunstwerk vor, das wahrhaftig zu berühren weiß. ——

T H E AT E R D U I S B U R G Di 31.03. | Mi 01.04. | Do 02.04. | Fr 03.04., jeweils 20.00 Uhr | Sa 04.04., 16.00 Uhr | Sa 04.04., 20.00 Uhr | So 05.04.2015, 18.00 Uhr V E R A N S TA LT E R BB Promotion GmbH

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6. FESTLICHE OPERNG AL A FÜR DIE DEU T SCHE AIDS-S TIF T UNG 2015 findet mit der Festlichen Operngala der Deutschen AIDS-Stiftung bereits zum sechsten Mal eines der wichtigsten Charity-Events in Deutschland wieder im Opernhaus Düsseldorf statt. „Tue Gutes und habe Freude daran“ ist das Motto für diesen Abend, der ein festliches Opernarien-Konzert mit glanzvoller Gesellschaft und einem gesellschaftlichen Anliegen auf vorbildliche Weise vereint, schärft er doch nicht nur das Bewusstsein für die nach wie vor nicht heilbare Krankheit AIDS, sondern wirbt zusammen mit den vielfältigen Sponsoren im Kampf gegen die Verbreitung des HI-Virus auch für eine verantwortungsvolle Partnerschaft aller Kräfte unserer Gesellschaft.

Opernhaus unterstützen Sie aktiv diese wichtige Arbeit. Bei der 5. Festlichen Operngala in Düsseldorf kamen 142.000 Euro an Spenden zusammen. Da die Deutsche AIDS-Stiftung ihre Arbeit privat finanziert, sind Erlöse aus Operngalas für weitere Hilfsprojekte unbedingt erforderlich. ——

M U S I K A L I S C H E L E I T U N G Patrick Fournillier C H O R L E I T U N G Gerhard Michalski M O D E R AT I O N Holger Wemhoff // M I T Jodie Devos, Julia Kleiter, Pumeza Matshikiza (Sopran); Rachel Frenkel, Margarita Gritskova (Mezzosop-

Für das Galakonzert wird ein abwechslungsreiches Programm mit den schönsten Arien, Ensembles und Chören aus dem Opern-Repertoire zusammengestellt, dargeboten von Gesangssolisten, die auf den wichtigsten Bühnen der Opernwelt zu Hause oder auf dem Sprung zu einer großen Karriere sind. Aus dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein wird nicht nur der in New York, Berlin, München oder Paris gefeierte Bassist Hans-Peter König mitwirken, sondern auch der von Gerhard Michalski geleitete Opernchor. Die Düsseldorfer Symphoniker spielen unter Patrick Fournillier. Die ebenso fachkundige wie unterhaltsame Moderation übernimmt wieder Holger Wemhoff, dessen Stimme allen Klassik-Radio-Hörern bestens vertraut ist. Wie in den vergangenen Jahren stellen alle Beteiligten der AIDS-Gala ihre Kunst in den Dienst der guten Sache und verzichten auf ihre Gage.

ran); Tomislav Muzek, Mauro Peter, Antonio Poli (Tenor); Luca Salsi (Bariton); Alex Esposito (Bassbariton); Hans-Peter König (Bass ) Chor der Deutschen Oper am Rhein // Düsseldorfer Symphoniker — Sa 07.03.2015, 19.00 Uhr – Opernhaus Düsseldorf — E I N T R I T T S P R E I S E 175,00 € | 152,00 € | 129,00 € | 98,00 € | 69,00 € | 49,00 € Im Eintrittspreis ist ein Begrüßungsgetränk vor Konzertbeginn inbegriffen. V I P - K A R T E N 500,00 € inkl. Galadinner mit Künstlern und Ehrengästen im Anschluss Verkauf nur direkt über die Deutsche AIDS-Stiftung unter Tel. 0228.60 469-34 — Unter der Schirmherrschaft von Thomas Geisel, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, und dem Kuratoriumsvorsitz von Susan Weiss — Mit freundlicher Unterstützung von Mercedes Benz Rhein-Ruhr (Hauptsponsor),

Der Reinerlös der 6. Festlichen Operngala kommt der Deutschen AIDS-Stiftung zugute, die seit 1987 die größte AIDS-Hilfsorganisation für die direkte Unterstützung Betroffener in Deutschland ist. Im vergangenen Jahr konnte die Stiftung in Düsseldorf 65-mal durch Einzel- und 5-mal durch Gruppen- und Projekthilfen Betroffene unterstützen. Darüberhinaus setzt sich die Stiftung auch im südlichen Afrika für HIV-positive Schwangere und deren Familien ein. Mit dem Kauf Ihrer Eintrittskarte für die 6. Festliche Operngala im Düsseldorfer

Stadtsparkasse Düsseldorf (Hauptsponsor), METRO Group (Sponsor), SMS group (Sponsor) und der Rheinischen Post (Medienpartner) — In Zusammenarbeit mit der Deutschen AIDS-Stiftung Münsterstraße 18, 53111 Bonn // www.aids-stiftung.de Spendenkonto IBAN: DE85 3705 0198 0008 0040 04 // BIC: COLSDE33

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R A MÓN VA RG A S G A L A-S TA RG A S T I M S OM M E R 2 015 Mit dem mexikanischen Tenor Ramón Vargas steht am Freitag, 12. Juni 2015, bei der Gala des Freundeskreises ein Weltstar auf der Bühne der Deutschen Oper am Rhein. Als erstem Preisträger des CarusoWettbewerbs in Mailand gelang Vargas der Durchbruch in Europa. Den Sprung an die großen Häuser der USA schaffte er, als er für Luciano Pavarotti an der Met einsprang und dort für Begeisterungsstürme sorgte. Inzwischen wird Ramón Vargas auf allen großen Bühnen der Welt gefeiert – in der Saison 2014/15 führen ihn Engagements an die Opera San Francisco, die Mailänder Scala, die Wiener Staatsoper, die Metropolitan Opera New York, das Gran Teatre del Liceu Barcelona und an die Bayerische Staatsoper München. Die jährliche Gala des Freundeskreises hat auch als gesellschaftliches Ereignis im Musikleben der Landeshauptstadt ihren festen Platz. Im Freundeskreis der Deutschen Oper am Rhein sind seit 1976 Düsseldorfer und Duisburger mit großem Engagement unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Dieter H. Vogel im Einsatz für „ihre“ Oper. Durch die Unterstützung von ausgesuchten Produktionen sowie des Bereichs „Junge Oper“ und des Opernstudios ermöglicht er, die hohe Qualität der Deutschen Oper am Rhein zu erhalten und auszubauen. —— GAL A DES FREUNDESKREISES Fr 12.06.2015, 19.00 Uhr – Opernhaus Düsseldorf — E I N T R I T T S P R E I S E 175,00 € | 152,00 € | 129,00 € | 98,00 € | 69,00 € | 49,00 €

M A RT I N S C H L Ä PF E R I S T „ DÜS SE L D OR F E R DE S JA H R E S 2 014 “ Glückliche Gesichter im Düsseldorfer Henkel-Saal: Bei der am 8. Dezember 2014 zum sechsten Mal von center.tv veranstalteten Gala wurden die von einer zehnköpfigen Jury ausgewählten „Düsseldorfer des Jahres 2014“ gekürt. In der Kategorie „Kultur“ durfte Martin Schläpfer die Ehrung entgegen nehmen. Gil Bronner (links im Bild) betonte in seiner Laudatio die ebenso exzellente wie außergewöhnliche Arbeit des Ballett am Rhein-Direktors: „Ein solcher Mann ist enorm wichtig für unsere Stadt, Kunst und Kultur.“ ——

Im Eintrittspreis ist ein Begrüßungsgetränk vor Konzertbeginn inbegriffen. — In Kooperation mit dem Freundeskreis der Deutschen Oper am Rhein e. V.

BB PROMOTION GMBH IN ASSOCIATION WITH KONGENDO CO. LTD PRESENTS

BI L DE R R ÄT SE L – M I T M AC H E N U N D GE W I N N E N

Wir fragen diesmal: In welcher neuen Operninszenierung hängt der Himmel nicht voller Geigen, sondern voller Gläser? Wir verlosen 3 x 2 Karten für eine Vorstellung dieses Stücks im März 2015 – senden Sie uns Ihre Lösung: Deutsche Oper am Rhein, Kommunikation // Heinrich-Heine-Allee 16a, 40213 Düsseldorf // kommunikation@ operamrhein.de – Einsendeschluss: 28.02.2015. —— Im letzten Heft haben wir Ihnen im „Bilderrätsel“ einen Paravent aus der Bühnendekoration aus „Ariadne aus Naxos“ gezeigt.

09. – 14.06.15 Theater Duisburg Tickets: 0203 - 940 77 77 · 01806 - 10 10 11* www.yamato-show.de *0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60 €/Anruf


M A LT E A R KONA L I E S T „ RON JA R ÄU BE RT O C H T E R“

IMPRESSUM HER AUSGEBER Deutsche Oper am Rhein Theatergemeinschaft Düsseldorf Duisburg gGmbH GENER ALINTENDANT Prof. Christoph Meyer GESCHÄF TSFÜHRENDE DIREK TORIN Alexandra Stampler-Brown REDAK TION & TE X TE Dr. Hella Bartnig, Dr. Eva Hölter, Heide Koch, Dr. Bernhard F. Loges, Dr. Constanze Müller, Anne do Paço, Katrin Schmidt

Ab Februar 2015 übernimmt der aus dem „Tigerenten Club“ und „Die beste Klasse Deutschlands“ auf ARD und KiKA bekannte Moderator und Schauspieler Malte Arkona die Patenschaft für die Abteilung „Junge Oper“ der Deutschen Oper am Rhein. Zum Auftakt liest er in der Ratinger Wasserburg zum Haus aus Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“. Im besonderen Ambiente dieser „Räuberburg“ können Kinder und Erwachsene den Abenteuern von Ronja und Birk lauschen, bevor am 27. Februar 2014 Jörn Arneckes Oper im Theater Duisburg uraufgeführt wird. ——

ANZEIGENBE TREUUNG Stefani Schmoll VER ANT WORTLICH Heide Koch FOTOS Thomas Aurin (S. 33 (2 & 5)); Volker Beushausen (S. 33 (6)); Oleg Chernous (S. 35 (oben)); Juan de la Cruz

Fr 06.02.2015, 17.00 Uhr – Kulturstiftung Wasserburg zum Haus, Mühlenkämpchen 8, 40878 Ratingen,

Megías © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 (S. 10/11); Arno Declair (S. 33 (4)); Susanne Diesner (S. 17, 28, 29, 30,

www.wasserburg-zum-haus.de

31, 34); Paul Esser (S. 36); Kristin Hoebermann (S. 18/ E I N T R I T T 3,00 € (Mitwirkende des Collagen-Projekts) / 5,00 € (Kinder) / 7,00 € (Erwachsene)

19); Karl-Bernd Karwasz (S. 33 (3)); Christian Kleiner (S. 35 (unten)); Nikolaj Lund (S. 25); Hans Jörg Michel (Titel, S. 19 (oben links & Mitte, unten Mitte & rechts), 21); Mara Monetti (S. 16); Bettina Müller

U NSE R O S T E R-A NGE B O T: 4 FÜR 3 Zu Ostern legen wir Ihnen auch in diesem Jahr wieder eine Karte „extra“ ins Körbchen: Beim Kauf von drei Tickets für die Vorstellungen im Opernhaus Düsseldorf vom 1. bis 11. April 2015 erhalten Sie die vierte Karte kostenlos! Ein wunderbares Angebot, um mit Verwandten oder Freunden gemeinsam Oper oder Ballett zu genießen: Erleben Sie den neuen Ballettabend b.23 (01. & 05.04.), die Opern „Werther“ (02., 06., 09. & 11.04.) und „Ariadne auf Naxos“ (04.04.) oder die Düsseldorfer Wiederaufnahme von „Rigoletto“ am 10.04. – ab sofort, solange der Vorrat reicht! Wichtige Hinweise: Das „4 für 3“-Angebot gilt für die genannten Vorstellungen beim Kauf von Tickets zum Vollpreis für jeweils eine Aufführung. Es ist nicht mit anderen Rabatten kombinierbar. Alle vier Karten liegen in derselben, frei wählbaren, Preiskategorie. Sie können das „4 für 3“-Angebot in unseren Opernshops, telefonisch und per E-Mail an ticket@ operamrhein.de buchen. Im Internet ist es nicht erhältlich. – Wir wünschen Ihnen ein fröhliches Osterfest! ——

(S. 4/5, 7, 8); Ju_Ostkreuz (S. 33 (1)); Michael Pöhn (S. 19 (oben rechts)); Javier del Real (S. 19 (unten links); Klaudia Taday (S. 26, 27); Gert Weigelt (S. 9, 24); HOCHTIEF/Holger Frick/Schroll (S. 34); Figurinen: Tatjana Ivschina (Seite 14/15) Urheber, die nicht zu erreichen waren, werden zwecks nachträglichem Rechtsabgleich um Nachricht gebeten. C O R P O R AT E D E S I G N U N D G E S TA LT U N G Markwald Neusitzer Identity / www.mnidentity.de LITHOGR APHIE UND DRUCK Griebsch & Rochol Druck GmbH & Co. KG Redaktionsschluss 16. Januar 2015, Änderungen vorbehalten!

Sponsor der Deutschen Oper am Rhein und des Balletts am Rhein

SA I S ON 2 015/16 DA S N EU E SPI E L Z E I T H E F T KOM M T! Freuen Sie sich mit uns auf den Wonnemonat Mai: Das alljährlich mit Spannung erwartete neue Spielzeitheft mit der Vorschau auf alle Premieren, Wiederaufnahmen und Sonderveranstaltungen der kommenden Saison 2015/16 erscheint zur Pressekonferenz am 7. Mai 2015! An diesem Tag beginnt auch der Vorverkauf für alle Abonnements und Einzelkarten. Abonnenten und Bezieher unseres Monatsspielplans sowie die Mitglieder unserer Freundeskreise erhalten den über 180 Seiten starken Katalog per Post. In unseren Opernshops und Theatern liegt das Spielzeitheft kostenlos aus. – Das neue Programm wird am 7. Mai zeitgleich zur Pressekonferenz mittags auch online veröffentlicht: Unter www.operamrhein.de können Sie in den Informationen stöbern und Ihre Wunschtermine bis zum Sommer 2016 buchen! ——

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RHEIN-RUHR DÜSSELDORF . DUISBURG . HILDEN . KREFELD METTMANN . MÖNCHENGLADBACH . NEUSS

Offizieller Fahrzeugsponsor

Kulturpartner


Robert - Schumann - Saal | Kulturzentrum Ehrenhof | Düsseldorf

HIGHLIGHTS ROBERT-SCHUMANN-SAAL So, 1.2.2015, 17 Uhr

So, 29.3.2015, 17 Uhr

Quatuor Ebène

Schumann Quartett Sabine Meyer Klarinette

Haydn: Streichquartett Nr. 3 C-Dur „Kaiser“ Dutilleux: Streichquartett „Ainsi la Nuit“ Brahms: Streichquartett Nr. 2 a-Moll © Julien Mignot

Mozart: Klarinettenquintett A-Dur Beethoven: Streichquartett Nr. 3 C-Dur

© Christian Ruvolo

So, 22.2.2015, 17 Uhr

So, 1.3.2015, 17 Uhr

Sebastian Knauer Klavier Bach: Goldberg-Variationen

Roger Willemsen Rezitation Isabelle Faust Violine

Schubert: 4 Impromptus op. 90

© Steven Haberland

„In aller Stille“ – Texte von Roger Willemsen treffen auf Bach, Paganini, Cage u. a. © Detlef Schneider

So, 26.4.2015, 17 Uhr

Original & Fälschung ? Engstfeld / Weiss-Quartett Dorothee Mields Sopran Yvonne Gesler Klavier

© Robert Eikelpoth

Barock trifft Jazz – Originalkompositionen von Bach, Händel, Monteverdi u. a. werden ihrer verjazzten „Fälschung“ gegenübergestellt. Moderation: Dr. Wolfram Goertz (RP)

Fr, 27.2. und Sa, 28.2.2015

Spot on Jazz – Das neue Düsseldorfer Jazzfestival In Kooperation zwischen Jazz-Schmiede und Robert-Schumann-Saal: Omer Klein Trio | Pablo Held Trio | Jasper van’t Hof | triosence | Sternal Symphonic Society | Sebastian Gahler Trio | Federation of the Groove | Marialy Pacheco feat. Joo Kraus | Bob Degen Quartett feat. David Friedman | Richie Beirach Duo und Babik & Goebel

Karten an vielen VVK-Stellen, unter T 0211 274000 oder www.robert-schumann-saal.de


Raum für große Gefühle. Die Verbindung aus großer Opernkultur und höchster Fahrkultur: Die Mercedes-Benz-Niederlassung Rhein-Ruhr ist Partner der Deutschen Oper am Rhein.

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart Anota Fahrzeug Service- und Vertriebsgesellschaft mbH, Mühlenstraße 30, 10243 Berlin Partner vor Ort: Mercedes-Benz Niederlassung Rhein-Ruhr · Düsseldorf, Mercedesstraße 1 · Düsseldorf, Karl-Geusen-Straße 185 · Duisburg, Johannes-Mechmann-Straße 2–4 · Hilden, Im Hülsenfeld 1 · Krefeld, Magdeburger Straße 80 · Mettmann, Willettstraße1 · Mönchengladbach, Krefelder Straße 180 · Neuss, Leuschstraße 10 40 www.mercedes-rhein-ruhr.de


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