Prospekt // Das Magazin der Deutschen Oper am Rhein // Heft 6

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Prospekt Das Magazin der deutschen Oper am Rhein DÜSSELDORF DUISBURG HEFT 6 — Spielzeit 2014/15

4   TEUFELSSPUK ODER MENSCHENWERK: IMMO KARAMAN INSZENIERT „DER FEURIGE ENGEL“ 10   EINIGE FRAGEN AN … YOUNG SOON HUE, MARCO GOECKE UND AMANDA MILLER   16   GALA MIT STARTENOR RAMóN VARGAS IN DÜSSELDORF   20   WEN-PIN CHIEN – EIN PORTRÄT   24   FÜRS SINGEN BEGEISTERN – SABINA LÓPEZ MIGUEZ LEITET DEN KINDERCHOR   26   WAS MACHT EIGENTLICH … CARSTEN LUCKE 34   ABOS 2015/16 JETZT BUCHEN


Ob Wohnung, Haus oder Turm: Haushaltshilfen müssen angemeldet werden. Denn wenn Ihrer Haushaltshilfe beim Rapunzeln jäten oder Turmzimmer wischen ein Unfall passiert, klettern die Unfallkosten schnell in die Höhe. Da hilft Ihnen auch kein Prinz mehr. Und wer auf Steuervorteile verzichtet, lebt sowieso hinterm Turm. Melden Sie Ihre Haushaltshilfe daher lieber an. Märchenhaft einfach unter www.minijob-zentrale.de oder telefonisch unter 0355 2902 70799.

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OpErnshOp düssEldOrF Heinrich-Heine-Allee 24 40213 Düsseldorf Mo – Fr: 10.00 – 19.30 Uhr Sa: 10.00 – 18.00 Uhr Fax +49 (0) 211.89 25 - 365 ticket@operamrhein.de T h E aT E r F E r i E n 29.06. – 22.08.2015 Mo – Sa: 10.00 – 15.00 Uhr aBO-sErvicE düssEldOrF Tel. +49 (0) 211.13 37 37 Fax +49 (0) 211.89 29 - 440 Mo – Sa: 10.00 – 17.00 Uhr T h E aT E r k a s s E d u i s B u r g Opernplatz 47051 Duisburg Mo – Fr: 10.00 – 18.30 Uhr Sa: 10.00 – 18.00 Uhr Fax +49 (0) 203.57 06 - 851 shop-duisburg@operamrhein.de T h E aT E r F E r i E n 29.06. – 15.08.2015 Mo – Sa: 10.00 – 15.00 Uhr aBO-sErvicE duisBurg Tel. +49 (0) 203.57 06 - 850 Fax +49 (0) 203.57 06 - 851 Mo – Fr: 10.00 – 19.00 Uhr Sa: 10.00 – 18.00 Uhr abo-duisburg@operamrhein.de TElEFOnsErvicE Düsseldorf: +49 (0) 211.89 25 - 211 Duisburg: +49 (0) 203.940 77 77 Mo – Sa: 9.00– 18.00 Uhr T h E aT E r F E r i E n 29.06. – 22.08.2015 Mo – Sa: 9.00 – 15.00 Uhr s p i E l s TÄT T E n

spannung, spuk und g al a- gl anz BA L L ET T U N D OPE R VOR DE R S OM M E R PAUSE „Ich bin ein absoluter Opernfan“, bekennt Wen-Pin Chien: Seit bald 20 Jahren ist der Dirigent aus Taiwan am Rhein engagiert und übernimmt gern die Verantwortung für seltene Werke. Nach der Uraufführung „DEEP FIELD“ von Adriana Hölszky für das Ballett am Rhein im vergangenen Jahr hat er jetzt die musikalische Leitung von „Der feurige Engel“, der letzten Opernpremiere vor der Sommerpause. Mit asiatischer Gelassenheit widmet sich Chien Prokofjews dramatischer Partitur. Immo Karaman, der mit seiner psychologisch ausgefeilten Regie für unseren Britten-Zyklus große Erfolge feierte, inszeniert die von Teufelsspuk und Magie geprägte Oper. Es wird spannend! Das Ballett am Rhein arbeitet für die Premiere von b.24 gerade mit drei unterschiedlichen Choreographen: Young Soon Hue, Amanda Miller und Marco Goecke berichten im Interview über den Entstehungsprozess der neuen Ballette. Der Höhepunkt des Sommers ist die Operngala des Freundeskreises: Erleben Sie den mexikanischen Startenor Ramón Vargas – Judith Rakers moderiert. ——

OpErnhaus düssEldOrF Heinrich-Heine-Allee 16a 40213 Düsseldorf

z u M T i T E l B i l d : r ÄT T i k a

Tanzmonate Mai und Juni! Mit den drei Programmen b.22, b.23 und b.24 zeigt das Ballett am Rhein in Duisburg und Düsseldorf fast sein gesamtes Repertoire der Spielzeit 2014/15! Über b.23 mit Mats Eks „Rättika“ urteilte Wiebke Hüster im Deutschlandfunk: Mit Brahms’ Violinkonzert „schließt der Abend mit einem absolut hinreißenden Ereignis. Sinfonisch antwortet der bald 70-Jährige Mats Ek auf Brahms mit solchem Ernst und tiefer Bewegungsfreude, dass pures Glück das Ergebnis ist.“ Und Stefan Schmöe zieht im Online Musik Magazin das Fazit: „Dreimal Wunder: Dieser bislang 23. Ballettabend der Ära Schläpfer ist der komischste, verblüffendste, schwereloseste.“ ——

T h E aT E r d u i s B u r g Opernplatz 47051 Duisburg inTErnE T www.operamrhein.de www.ballettamrhein.de sOcial MEdia Fa c E B O O k & T w i T T E r operamrhein ballettamrhein

b.23 noch zwei Mal in dieser Spielzeit: So 21.06. | Do 25.06. – Opernhaus Düsseldorf

yO u T u B E DeutscheOperamRhein BallettamRhein

Foto: Ballett am Rhein − b.23: Rättika (M: Johannes Brahms / CH: Mats Ek) – Sonny Locsin, Mariana Dias

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Teufel sspuk oder Menschenwerk I mmo K araman inszeniert Prokofjews „ Der feurige E ngel“ T E X T — Hella Bartnig  F O T O s — Marc Mielzarjewicz / www.marodes.de, Stephan Walzl

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Eine Frau namens Renata liebt einen Engel, der ihr als Gefährte ihrer Kindheit in lichter Gestalt erschienen war und den sie Madiel nannte. Als sie heranwuchs und sich geistig und körperlich mit ihm vereinigen wollte, verschwand Madiel. Seither wird Renata von Dämonen heimgesucht. Ruprecht, ein einfacher Soldat, ist Zeuge ihrer mystischen Anfälle und gerät in den Bann dieser ekstatischen Frau. Gemeinsam mit ihr begibt er sich auf eine abenteuerliche Suche nach der irdischen Verkörperung ihres Phantoms, die vor der Inquisition endet.

Teufelsspuk, Mystizismus, erotische Obsessionen und Wahnsinn sind in diesem „Fall Renata“ auf unheimliche Weise miteinander verschränkt und könnten Stoff für eine Mystery Story oder einen Psychothriller geben. Doch der Ursprung dieser Geschichte ist rein literarischer Natur. 1907 begann der russische Schriftsteller, Übersetzer und Verleger Walerie Brjussow, seinen symbolistischen Roman „Der feurige Engel“ zu schreiben. In den 1920er Jahren wurde daraus eine Oper. Der russische Komponist Sergej Prokofjew begeisterte sich während seines mehrjährigen USA-Aufenthalts für diesen Stoff. Es ist heute schwer nachvollziehbar, was den Komponisten bewogen hatte, sich nach seiner pointierten Opernkomödie „Die Liebe zu den drei Orangen“ mit diesem Schauerdrama zu beschäftigen, für das es keine Aussicht auf eine Aufführung gab. Prokofjew war sogar gewarnt worden, dass es eine „sehr gefährliche Angelegenheit“ sei, eine zeitgenössische Oper nach Brjussow zu schreiben. Denn der einstige Frontmann des russischen Symbolismus war inzwischen Mitglied der Kommunistischen Partei geworden und die von ihm forcierte geistig-kulturelle Erneuerungsbewegung, die Russland durch Kunst und eine neue Religion verändern wollte, hatte der kommunistischen Doktrin weichen müssen. Dem neuen Sowjetrussland konnte eine aus vorrevolutionärem mystizistischen Geist gezeugte Oper nicht dienlich sein. Aber auch im amerikanischen Kulturbetrieb standen die Chancen für sein neues Werk schlecht. „Manchmal, wenn ich in New York im Central

Se r g e j P r o kof j e w „ De r fe u r i g e E n g e l“ Oper in fünf Akten op. 37 In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln Dauer: ca. 2 ¼ Stunden, eine Pause P r em i e r e Sa 13.06.2015, 19.30 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf Opernhaus Düsseldorf Sa 20.06. | Mi 24.06. | Fr 26.06. | So 28.06. O P E RNW E RKS TAT T Di 02.06.2015, 18.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf M u s i k a l i s c h e Le i t u n g Wen-Pin Chien I n s z e n i e r u n g Immo Karaman B ü h n e Immo Karaman & Aida Guardia C h o r eo g r a p h i e & Ko s t ü me Fabian Posca L i c h t Volker Weinhart C h oR Christoph Kurig D r a m at u r g i e Hella Bartnig R u p r e c h t Boris Statsenko Re n ata Svetlana Sozdateleva Ä bt i s s i n / W i r t i n Susan Maclean M e p h i s to p h e l e s / A g r i p pa v o n Nette s h e i m Sergej Khomov Fa u s t Sami Luttinen I n q u i s i to r Jens Larsen Wa h r s a g e r i n Renée Morloc J a c ob G l o c k Florian Simson W i r t Torben Jürgens u. a. // Chor der Deutschen Oper am Rhein // Düsseldorfer Symphoniker

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Park umherwanderte und zu den Wolkenkratzern empor sah“, schrieb Prokofjew in seinen Erinnerungen, „dachte ich mit wildem Zorn an alle die wunderbaren amerikanischen Orchester, die sich nicht um meine Musik kümmerten, an die Kritiker, die unermüdlich Plattheiten wiederholten, wie ,Beethoven ist ein großer Komponist!‘, und alles Neue heftig ablehnten; an die Manager, die lange Tourneen für Künstler veranstalteten, die das selbe abgedroschene Programm fünfzig Mal hintereinander spielten.“ Man verehrte den Pianisten Prokofjew, seine Musik wollte jedoch niemand aufführen. „Ich war zu früh hierhergekommen: das Kind war noch nicht alt genug, um neue Musik zu schätzen.“ Dass sich Prokofjew damals für die amerikanische Sekte Christian Science interessierte, ist ebenfalls keine Erklärung für sein neues Opernprojekt. Deren Anhänger suchten nach einer faktischen Begründung des Glaubens und nicht nach der „orgiastischen Finsternis“, wofür sich Prokofjew begeisterte. Sie inspirierte ihn zu einer Musik, die zu dem Unbändigsten, Emphatischsten und Eindringlichsten gehört, was Prokofjew je komponiert hat. So wenig die Oper „Der feurige Engel“ biographische Rückschlüsse auf ihren Verfasser zulässt, so stark drängen sie sich bezüglich des Romans auf. In den Figuren Ruprecht, Renata und Heinrich spiegelt sich das Dreiecksverhältnis, das Walerie Brjussow mit Nina Petrowskaja, einer von ganz Moskau als Muse der Literaten angebeteten Femme fatale, und deren Liebhaber, den spirituell beseelten Dichter Andrej Belyi, verband. Alle


drei gehörten zu dem Kreis der Moskauer Symbolisten und teilten deren emphatische Veranlagung. Ganz gleich, ob sie an die dä­ monische Kraft des eigenen Künstlertums glaubten wie Brjussow oder in Erwartung eines höheren, metaphysischen Daseins dichteten wie Belyi, die Symbolisten wollten das, was sie in ihren Werken darstellten, auch leben. Dabei liefen sie oft Gefahr, sich selbst oder andere physisch oder geistig zu vernichten. Brjussow, der als Moskauer „Literaturpapst“ über Werden und Vergehen einer ganzen Generation junger Dichter und Schriftsteller befinden konnte, war besonders weiblichen Autoren ein hilfreicher, aber auch verderblicher Mentor. Er sah sie in einer Aura von Geheimnissen und Wandlungsfähigkeiten, wie er sie in seinen Texten und in seinem Leben gern in Szene setzte. Sein Poem „Der Dämon des Suizids“ liest sich wie ein Epilog zum Tod der jungen Dichterin Nadeshda Lwowa, der er systematisch den Gedanken an Selbstmord eingeflößt hatte, bevor er ihr einen Revolver schenkte, mit dem sich die Dichterin im November 1913 erschoss. In seinem Roman „Der feurige Engel“ kompensierte Brjussow sein leidenschaftlich-obsessives Verhältnis zu Nina Petrowskaja, das über Jahre anhielt und nach Phasen ekstatischer Erotik und Zweisamkeit zunehmend in Distanzierung, Abscheu und Entfremdung abglitt. Dass Brjussow von dieser Beziehung ebenso beherrscht war wie die krankhaft kapriziöse Nina, verschweigt der egozentrische Dichter. In der Widmung des Romans verklärt er sie zur großen Liebenden: „Nicht irgend einem der berühmten Menschen, die in der Wissenschaft oder der Kunst Ruhm erworben haben, sondern dir, du großartige, wahnsinnige, unglückliche Frau, die zu sehr liebte und an der Liebe zugrunde ging, widme ich diese wahre Geschichte als Zeichen des ewigen Andenkens, als dein treuer Diener und Liebhaber, der Autor.“ Nina Petrowskaja hingegen war sich ihres eigentlichen „poetischen“ Wertes bewusst. „Ich besaß viele Eigenschaften, die er für die Person seiner romantischen Heldin braucht, die Verzweiflung, die Bereitschaft, mein Dasein, auf das ich keinen großen Wert legte, auf den erst­ besten Scheiterhaufen zu werfen. Ihn faszinierte meine Abkapselung sowohl von der dinglichen Welt als auch von meinen Mitmenschen, mein Hass auf alles Materielle. Mir wohnten eine seelische Heimatlosigkeit, eine Todessehnsucht, kurzum: alle Brjussow’schen Lieblingshyperbeln inne …“ Solche „Lieblingshyperbeln“ finden sich auch in den Werken anderer Symbolisten. Man bewegte sich in einem Zustand der Überreiztheit, wofür es individuelle wie gesellschaftliche Ursachen gab. Zum einen

Wa l e r i e B r j u s s o w Autor des Romans „Der feurige Engel“

N i n a Pet r o w s k a j a Ihr wurde der Roman gewidmet

A n d r e j B e ly i Literat und Vorbild für den titelgebenden Engel

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wurden russische Dichter seit jeher nicht nur als Künstler, sondern als Schicksalsträger der russischen Nation verehrt. Viele neigten dazu, sich selbst zu mystifizieren, und betrieben aus Angst davor, dem nicht zu genügen, gleichzeitig ihre Selbstauslöschung. Zum anderen erlebten sie einen mit brachialer Gewalt voranschreitenden gesellschaftlichen Umbruch und eine beispiellose Verelendung des Volkes, aus dessen roher und ungebildeter Masse sie wie Gottheiten herausragten. Glaube und Aberglaube existierten ohne deutliche Grenzziehung. Wahnvorstellungen und Mystizismus wurden verinnerlicht und gleichzeitig als Ausdruck der Dekadenz abgestraft. Diese schwierige Gemengelage war typisch für das rückständige Russland. Doch auch in Westeuropa kämpfte man mit den Vitalkräften ego, ratio und libido. Was einst durch die Inquisition „geregelt“ wurde, darüber urteilten nunmehr Politik und Wissenschaft. Sie entschieden über Recht und Unrecht, über Wahres und Unwahres und bedienten sich dabei sachlich-nüchterner Indikationen, um das Unberechenbare, sprich den Menschen, im Griff zu behalten. An diesem Punkt setzen Immo Karamans Überlegungen zur Neuinszenierung des „Feurigen Engels“ an. Der Regisseur, der mit seinen Interpretationen der Britten-Opern „Peter Grimes“, „Billy Budd“, „The Turn of the Screw“ und „Death in Venice“ sowie des Zemlinsky-Einakters „Der Zwerg“ große Psychologisierungskunst bewiesen hat, ist überzeugt davon, dass diese Perspektive für Prokofjews Oper nicht ausreicht. „Die Verortung der Geschichte im Mittelalter, genauer zur Zeit der Reformation, ist ein Hinweis auf die Kernfrage, die auf die Unterscheidung von Glaube und Aberglaube, von christlicher Ethik und Teufelsspuk gerichtet ist. Eine Frau liebt einen Engel. Im Mittelalter hätte man sie als Hexe verbrannt. Heute würde man bei ihr aufgestaute und unterdrückte Triebenergien diagnostizieren, die zu Wahnvorstellungen und damit zu einem Krankheitszustand führen, den man ‚behandeln‘ muss. Die Vorstellung, ein Mensch könne das christliche Gebot, Gott zu lieben, bis in die physische Existenz verinnerlicht haben, trifft auf Unverständnis und Unbehagen. Noch vor wenigen Jahrzehnten hat man solche ‚Abnormitäten‘ als pathologisch etikettiert, den betreffenden Menschen weggesperrt, ihn unsäglichen medizinischen Torturen ausgesetzt und sich damit quasi aus dem Fleisch geschnitten.“ Renata ist eine schöne und erotisch anziehende Frau, weshalb der Mann Ruprecht ihr verfällt. Die Verbindung von Sexualität und Spiritualität ergibt ein zusätzliches Spannungsfeld, in dem sich eine weitere Tabuzone auftut. „Dass Renata trotz ihrer ‚Krankhaftigkeit‘ eine Autonomie besitzt, dass


sie taktisch handeln kann und auf Männer wie Ruprecht eine erotische Anziehungskraft ausübt, macht sie zu einer Femme fatale, zu einer Mischung aus Heiliger und Hure. Dem Tabu der Sexualität setzt sie sinnliche Energie entgegen und wehrt sich so gegen Apathie, Sprachlosigkeit und Entfremdung in einer gottlosen Gesellschaft. Dadurch wird sie zu einem Störfaktor und denjenigen, die sie zu beurteilen haben, noch rätselhafter. Durch sie entsteht ein Labyrinth, in dem auch die sie umgebenden Menschen, die sie als gleichermaßen tatentschlossen wie verrückt erleben, die Orientierung verlieren. Und auch dem Zuschauer wird ein permanenter Per­ spektivwechsel zugemutet. Mit seiner Empathie steht er auf Renatas Seite und dann wieder auf der Seite des sich vergebens um sie bemühenden Ruprecht. Und er muss sich fragen: ‚Welcher Krieg wird hier eigentlich geführt: der zwischen Mann und Frau, zwischen Gott und dem Teufel, zwischen Wissenschaft und Religion?‘ “ Prokofjew konnte seine Oper zu Leb­ zeiten nicht auf die Bühne bringen. Erst 1954 kam es zu einer konzertanten Aufführung in Paris, im Jahr darauf folgte die szenische Uraufführung am Teatro La Fenice in Venedig. Knapp 30 Jahre sollten noch vergehen, bis 1983 auch in der Sowjetunion am Theater Perm „Der feurige Engel“ erstmals gezeigt wurde. Immo Karaman nimmt die Uraufführung der Oper als zeitliche Setzung seiner Inszenierung. Er will damit daran erinnern, dass noch über die 50er Jahre hinaus psychisch labile Menschen in medizinischen Verwahranstalten endeten und dass noch heute Exorzismen nach bestimmten Regeln vollzogen werden dürfen. Das widerspricht unserer manisch aufgeklärten Gesellschaft ebenso wie wahnhafter Spuk, Martyrium, Eingebung oder Vision. In diesem Sinn ist der „Feurige Engel“ zweifelsohne eine Horrorgeschichte. Aber der Horror ist, wie Hans D. Baumann es formuliert, „die Fiktion des Unmöglichen in einer Welt, die der unseren weitgehend gleicht, und wo Menschen, die uns gleichfalls gleichen, auf die Anzeichen der Brüchigkeit ihrer Welt mit Grauen reagieren.“ ——

Re n ata u n d i h r E n g e l

I M M O KARA M AN Der vielfach ausgezeichnete deutschtürkische Regisseur (Nominierung für den deutschen Theaterpreis FAUST, Förderpreis NRW für junge Künstler, „Stern des Jahres“ der Münchner Abendzeitung für die Produktion von Brittens „Death in Venice“ sowie zahlreiche Nennungen in den Kritiker-Jahresumfragen der Fachpresse für „beste Regieleistung des Jahres“) hat sich als Regisseur an zahlreichen großen Bühnen in Deutschland und im Ausland mit vielbeachteten Musiktheaterproduktionen profilieren können (Staatsoper Unter den Linden Berlin: Mon­ teverdi „Il ritorno d’Ulisse in patria, Finnische Nationaloper Helsinki: Adams „Doctor Atomic“ und Janáček „Das schlaue Füchslein“, Oper Leipzig: Schönberg „Von heute auf morgen“, Staatstheater am Gärtnerplatz München: Britten: „Death in Venice“ und Prokofjew „L’amour des trois oranges“, Staatstheater Wiesbaden: Verdi :„Luisa Miller“, „Aida“ und „La forza del destino“, Staatstheater Kassel: Strauss „Ariadne auf Naxos“, Saarländisches Staatstheater Saarbrücken: Deutsche Erstaufführung von Deschewows „Eis und Stahl“ und Of­ fenbach „Les Contes d’Hoffmann“, Staatstheater Nürnberg: Verdi „Nabucco“, Theater Dortmund: Verdi „La traviata“, Oper Bonn: Verdi „Un ballo in maschera“, Theater Bern: Schweizer Erstaufführung Battistelli „Prova d’ Orchestra“ u. a.). Immo Karaman war zunächst für mehrere Jahre als Regieassistent am Gelsenkirchener Musiktheater im Revier engagiert, wo er u. a. mit Peter Konwitschny und Dietrich W. Hilsdorf zusammengearbeitet hat. Sein dortiges Re­ giedebüt mit Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“ wurde mit dem Gelsenkirchener Theaterpreis honoriert. Für die Deutsche Oper am Rhein schuf er mit „Peter Grimes“, „Billy Budd“, „The Turn of the Screw“ und „Death in Venice“ einen eindrucksvollen BenjaminBritten-Zyklus und inszenierte auch Zemlinskys Einakter „Der Zwerg“ mit der ihm

Renata muss etwa acht Jahre alt gewesen sein, als ihr zum ersten Male in ihrem Zimmer in einem Sonnenstrahl ein Engel erschien; er war wie aus Feuer und trug ein schneeweißes Gewand. Sein Antlitz strahlte, seine Augen waren blau wie der Himmel, und seine Locken schienen aus lauter feingesponnenen Goldfäden zu sein. Der Engel nannte sich Madiel. Renata war keineswegs erschrocken, sie und der Engel spielten an jenem Tage mit ihren Puppen. Danach kam der Engel oft, fast täglich; immer war er fröhlich und gut, und dem Mädchen war er bald lieber als alle Verwandten und Gespielinnen. Dank seiner unerschöpflichen Erfindungsgabe wusste Madiel Renata mit Scherzen oder Geschichten zu unterhalten, und wenn sie betrübt war, tröstete er sie sanft. Bisweilen erschien Madiel mit seinen Gefährten; auch sie waren Engel – aber keine feurigen, sie trugen purpurne oder violette Gewänder; doch waren sie weniger zärtlich. Madiel hatte es Renata aufs strengste verboten, von seinen heimlichen Besuchen zu sprechen, und selbst wenn sie seine Forderung nicht erfüllt hätte, so hätte ihr doch niemand geglaubt, man hätte gesagt, sie verstelle sich oder dächte sich alles nur aus. Nicht immer erschien Madiel in Gestalt eines Engels; besonders wenn Renata wenig Gelegenheit hatte, allein zu sein, nahm er oft eine andere Gestalt an. So kam er im Sommer mehr als einmal als feuriger Schmetterling mit weißen Flügeln und goldenen Fühlern angeflogen; dann versteckte ihn Renata in ihren langen Haaren. Im Winter verwandelte sich der Engel manchmal in eine Spindel, damit das Mädchen ihn stets bei sich tragen konnte. Manchmal erkannte Renata ihren himmlischen Freund bald in einer gepflückten Blume, bald in einem Stückchen Kohle, das aus dem Kamin gefallen war, bald in einer geknackten Nuss. Zuweilen legte sich Madiel zu Renata ins Bett, er schmiegte sich an sie wie eine Katze und verbrachte so die Zeit neben ihr bis zum Morgen. In solchen Nächten geschah es, dass der Engel Renata auf seinen Flügeln weit fort trug; er zeigte ihr fremde Städte, herrliche Dome oder sogar überirdische, strahlende Siedlungen; doch wenn es Morgen wurde, befand sie sich, ohne zu wissen wie, stets wieder in ihrem Bette. ——

­eigenen Psychologisierungskunst. ——

aus: Walerie Brjussow „Der feurige Engel“ www.immokaraman.com

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Taklamakan Dorothee Oberlinger Ensemble 1700 & Ensemble Sarband Paradiese aus Luft – Uraufführung

9.9. bis 27.9.2015

Inspiriert von den großen Reisen der frühen Neuzeit entführt uns Dorothee Oberlinger, Star unter den Blockflötistinnen, von Venedig über Konstantinopel und China bis „Taklamakan“. Wir erleben Alte Musik, Volksmusik und Neue Musik und tauchen ein in Paradiese aus Luft. Eine Produktion des düsseldorf festival! Mi 16.9., 20 Uhr, Johanneskirche, Martin-Luther-Platz

Il Ritorno – Circa Große Oper und kraftvolle Körperlichkeit Europapremiere Monteverdis Oper „Il Ritorno d’Ulisse in Patria“ dient Yaron Lifschitz und dem gefeierten Circa Ensemble als Grundlage für eine circensische Erzäh lung voll kraftvoller Körperlichkeit. Sie kreist um Verbannung und Heimweh und verknüpft den berühmten Mythos kunstvoll mit Primo Levis Odyssee seiner Heimkehr aus Auschwitz nach Italien. Eine Koproduktion des düsseldorf festival! Do 24.9. – Sa, 26.9., 20 Uhr, Theaterzelt, Burgplatz

Borderline Sébastien Ramirez & Honji Wang Grenztänzer an unsichtbaren Fäden Marionetten gleich verlieren die fünf Tänzer dieser Performance den Boden unter den Füßen. Sie fliegen, schweben, hängen an unsichtbaren Fäden. Auf der Grenze zwischen HipHop und Tanztheater üben die beiden preisgekrönten Shooting-Stars der Tanzszene mit „Borderline“ Kritik an einer Gesellschaft, die Menschen ausgrenzt. Di 22.9. & Mi 23.9., 20 Uhr, Theaterzelt, Burgplatz

TICKETS: 0211.82 82 66 22 | www.duesseldorf-festival.de | www.westticket.de


EINIGE FRAGEN AN … IN T E RVI E W — Anne do Paço, Nadja Kadel, Caecilia Brenninkmeyer F O T O S — Gert Weigelt

… Young Soon Hue, Marco Goecke und Amanda Miller. Drei Uraufführungen kreieren die drei Choreographen für das Ballett am Rhein-Programm b.24, das am 8. Mai im Theater Duisburg seine Premiere feiert. Wir befragten sie zu ihren Stücken, ihrer Arbeitsweise – zu dem, was sie zu ihren Werken inspiriert.

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Vo i c e s B o r r o w e d U r au f f ü h r u n g

P r em i e r e

M u s i k Georg Friedrich Händel & Arnold Schön-

Fr 08.05.2015, 19.30 Uhr – Theater Duisburg

I l l u s i o n U r au f f ü h r u n g

berg C h o r eo g r a p h i e Amanda Miller B ü h n e

T h e ate r D u i s b u r g

M u s i k Philip Glass C h o r eo g r a p h i e Young

Claus Stump Ko s t ü me & L i c h t Amanda Miller &

Mi 13.05. | So 17.05. | Sa 23.05. | Fr 29.05.

Soon Hue B ü h n e & Ko s t ü me Keso Dekker

Claus Stump M u s i k a l i s c h e B e r at u n g d e r

Fr 19.06. | Fr 26.06.2015

L i c h t Volker Weinhart V i o l i n e Siegfried Rivi-

C h o r eo g r a p h i n & D r a m at u r g i e Mark

nius V i o l o n c e l l o Friedemann Pardall

Fasshauer V i o l i n e Siegfried Rivinius & Matthias

Dauer b.24: ca. 2 ¼ Stunden,

Bruns V i o l a Mathias Feger V i o l o n c e l l o Frie-

zwei Pausen

B a l l ett a m R h e i n – b . 2 4

Lo n e s ome Geo r g e U r au f f ü h r u n g

demann Pardall B a l l ett w e r k s tatt

M u s i k Dmitri Schostakowitsch C h o r eo g r ap h i e Marco Goecke B ü h n e & Ko s t ü me

Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg

Michaela Springer L i c h t Udo Haberland D r a m at u r g i e Nadja Kadel

Di 05.05.2015, 18.00 Uhr – Theater Duisburg Eintritt frei

M u s i k a l i s c h e Le i t u n g Wen-Pin Chien / Patrick Francis Chestnut Duisburger Philharmoniker

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ILLUSION Du nennst dein Ballett „Illusion“. Worum geht es darin? Yo un g S o o n H u e   —  Der Begriff „Illusion“ eröffnet mir zahlreiche Assoziationen: vom Traum über etwas Magisches bis hin zum Surrealen. Im Zentrum meiner Choreographie steht eine Frau, die in ihre Vergangenheit zurückschaut. Momente, in denen sie vor Entscheidungen gestellt war, tauchen auf. Was wäre passiert, wenn sie einen anderen Weg gegangen wäre? Wäre ihr Leben anders verlaufen, wenn der Mann, den sie einmal geliebt hat, noch an ihrer Seite wäre? Kreiert habe ich die Frauenfigur für Yuko Kato, die eine einzigartige Künstlerin ist. Was steht für dich am Anfang eines neuen Stückes? Yo un g S o o n H u e   —   Am Anfang steht für mich immer eine Geschichte. Erst wenn ich diese gefunden habe, suche ich nach einer passenden Musik. Ich liebe das neoklassische, abstrakte Ballett, aber für mich persönlich ist es wichtig, Geschichten zu erzählen und konkrete Figuren zu entwerfen. Die Stoffe meiner Stücke stammen meist aus dem Leben. Ich reise sehr viel, arbeite an den unterschiedlichsten Orten, treffe überall inte­ ressante Menschen – das alles inspiriert mich. Als musikalische Basis hast du dir das Konzert für Violine, Violoncello und Orchester von Philip Glass ausgewählt … Yo un g S o o n H u e   — Ich liebe diesen Minimalismus, der aber voller Emotionen ist. Glass schreibt eine Musik, die ich in meinem Körper spüre, eine Musik, die aber auch Freiheit hat. Das Doppelkonzert ist

ein besonderes Stück. Während viele seiner son und viele andere. Alle diese Künstler haWerke durch ständige Wiederholungen den ben mich sehr inspiriert. Besonders wichtig für ihn so typischen Sog erzeugen, gliedert wurde für mich aber Mats Ek. Ich betrachte sich diese Komposition in sieben kurze Sät- ihn bis heute als meinen Mentor. Er hat mir ze von ganz unterschiedlichem Charakter: gezeigt, was Ehrlichkeit und Freiheit im Tanz Es gibt extreme Wechsel zwischen dem Or- bedeuten. chester und den beiden Solisten, ein Satz erhält durch den Einsatz von Kastagnetten Wie entwickelst du deine Ballette? spanisches Kolorit, ein anderer hat mit seinem klopfenden Rhythmus etwas „Indiani- Yo un g  S o o n  H u e   —  Ich weiß in der Regel genau, was ich will. Abends höre ich sches“. Das fordert mich heraus. die Musik, mache mir meine Gedanken. Auf welcher tanztechnischen Basis arbeitest du? Morgens bin ich sehr früh im Studio, tanWelche Personen haben dich besonders geprägt? ze für mich selbst, probiere aus. Wenn ich dann in eine Probe gehe, habe ich die BeweYo u n g  S o o n  H u e   —  Als Kind habe ich gungen bereits in meinem Körper, so dass in Korea zunächst Volkstänze getanzt, erst ich mit den Tänzern direkt in die Vollen mit Dreizehn habe ich mit dem Ballett be­ gehen und mit ihnen die Choreographie weigonnen. Schließlich ging ich nach Monte ter entwickeln kann, denn natürlich bringt Carlo, um bei Marika Besobrasova zu stu- jeder auch seine eigene Individualität und dieren, was für mich sehr hart war, denn die sein Können mit. Studenten der Akademie waren schon viel weiter als ich. Aber ich bin ein Workaholic Wie sollte man deine Stücke anschauen? und träumte davon, eine klassische Primaballerina zu werden. In Frankfurt tanzte ich Yo un g  S o o n  H u e   —  Ich liebe es, Gedann von John Cranko über Uwe Scholz schichten zu erzählen, und freue mich, wenn bis hin zu William Forsythe ein sehr ge- sich meine Zuschauer mit mir in diese hinmischtes Programm. Als Forsythe mich in einbegeben und mitreißen lassen. —— sein Ballett Frankfurt übernahm, stellte mich dies wiederum vor ganz neue Herausfor­ Yo u n g S o o n H u e derungen. Amanda Miller kam damals auch Die mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezu ihm als Tänzerin – und ich finde es sehr zeichnete Young Soon Hue erhielt ihre Ballettausaufregend, dass wir nun als Choreographin- bildung in ihrem Heimatland Südkorea sowie an der nen zusammen einen Ballettabend gestal- Académie de danse classique de Princesse Grace ten. Ich tanzte bei Uwe Scholz in Zürich so- in Monte Carlo. Als Tänzerin war sie Mitglied des Ballett Frankfurt unter Egon Madsen und William wie bei Heinz Spoerli und viele Jahre unter Forsythe, des Balletts der Oper Zürich unter Uwe Youri Vámos in Basel und Düsseldorf. Die Scholz, des Basler Balletts unter Heinz Spoerli und Klassiker gehörten zu meinem Repertoire Youri Vámos sowie des Balletts der Deutschen Oper ebenso wie George Balanchine, Hans van am Rhein. Seit 2001 ist sie weltweit als ChoreograManen, Nacho Duato, Paul Taylor, Nils phin tätig. Christe, Christopher Bruce, Judith Jami-

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Lonesome George Musikalische Basis von „Lonesome George“ Denkst du beim Choreographieren an den ist das Streichquartett op. 110 von Schostako- Zuschauer? Wie sollte man deine Stücke anwitsch in der Kammerorchester-Version von schauen? M a r c o   G o e c ke   —  Lonesome George Rudolf Barschai. Was gibt dir diese Musik für M a r c o    G o e c ke   —  Ich denke beim ist der Name, der einer Riesenschildkröte den Tanz? Choreographieren immer insofern an den aus Galápagos gegeben wurde. Bevor sie, mehr als hundertjährig, im Sommer 2012 M a r c o    G o e c ke   —   Für mich steht im- Zuschauer, als ich ihn erreichen will. Auch starb, hatte man lange gedacht, dass Geor- mer der Tanz an erster Stelle. Erst danach denjenigen, der in der letzten Reihe sitzt. ge der letzte seiner Art gewesen sei. Als kommt die Musik. Das Streichquartett ist Anschauen sollte man die Stücke am besten ich das Stück für das Ballett am Rhein im schön, aber manchmal würde ich gerne noch lebendig und unvoreingenommen. —— Herbst 2012 begonnen habe und dann etwas von heute hinzunehmen. Na, vielleicht aus gesundheitlichen Gründen unterbrechen passiert das noch. Marco Goecke erhielt seine Ausbildung an der Ballettakademie musste, war noch nicht bekannt, dass es doch noch Artgenossen oder zumindest ver- Auf welcher tanztechnischen Basis arbeitest der Heinz-Bosl-Stiftung München und am Königlichen Konservatorium Den Haag. Es folgten Enga­ wandte Exemplare auf einer Nachbarinsel du als Choreograph? gements als Tänzer an der Staatsoper Berlin und gibt. Die Geschichte könnte als Allegorie meiner Choreographie gelesen werden: Auch M a r c o   G o e c ke   —   Ich arbeite mit mei- am Theater Hagen. Seine zahlreichen, seit dem Jahr 2000 für Compagnien weltweit entstandenen in ihr scheinen die Tänzer manchmal al- ner eigenen Technik. Alles hat natürlich Choreographien wurden mit wichtigen Preisen auslein zu sein, aber eigentlich sind sie es nicht. immer mit Ballett zu tun, die Tänzer, mit gezeichnet. Seit 2005/06 ist er Hauschoreograph denen ich arbeite, haben immer eine klas- des Stuttgarter Balletts, seit 2014 Associate ChoEs gibt doch noch Hoffnung. sische Ausbildung. Es hat auch mit dem zu reographer des Nederlands Dans Theaters. Wenn du ein neues Stück beginnst, was steht tun, was ich in meinem Leben an Tanz gesefür dich am Anfang? Die Suche nach einer hen habe. Aber mein System ist mein System. Musik, nach einem Thema, nach einem Stoff? Welche Personen haben dich besonders geprägt? Was inspiriert dich? Du nennst dein Ballett „Lonesome George“. Wie kam es zu diesem Titel?

M a r c o   G o e c ke   —   Am Anfang stehen nur die Tänzerinnen und Tänzer und die Schritte, die ich täglich finde.

M a r c o   G o e c ke   —   Marguerite Duras, Pablo Picasso und Pina Bausch.

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Voices Borrowed Du nennst dein Ballett „Voices Borrowed“. Worum geht es darin? A m a n d a   Mil l e r  —  Mein Mann Mark Fasshauer hat mir ein Werk von Arnold Schönberg vorgeschlagen, in dem dieser das Concerto grosso B-Dur op. 6 Nr. 7 von Georg Friedrich Händel bearbeitete. Schönberg ist mit der Musik von Händel umgegangen, wie ich mit meinem klassischen Training und dem klassischen Tanzstil umgehe, und so sahen wir eine Parallele in der Komposition und meinem choreographischen Schaffen. Wie Schönberg sich Händels „Stimme ausleiht“, entleihe ich mir auch aus dem klassischen Ballett Elemente und baue darauf auf. Es hat aber auch viel mit unserem Umgang mit Geschichte zu tun: Wir bauen auf unserer Geschichte auf und verändern etwas, damit etwas Neues entstehen kann. Was steht für dich am Anfang eines neuen Stückes?

berg als Person sehr wichtig. Ich habe viel über und von Schönberg gelesen. Das Werk entstand zu einer Zeit, in der Schönberg sich entscheiden musste, seine Heimat zu verlassen. Ich glaube, dass sich heute kaum jemand mehr vorstellen kann, wie hart es gewesen sein muss, im Exil zu leben. Man konnte nicht einfach mit seiner Heimat und den Zurückgebliebenen in Kontakt bleiben. Du steigst in ein Boot und kannst nur einen Koffer mitnehmen, nicht dein ganzes Leben. Und du bist nirgendwo mehr zu Hause, niemand weiß, wer du bist. Manche Texte und Briefe Schönbergs aus dieser Zeit sind sehr traurig und empfindsam, aber gleichzeitig auch hoffnungsvoll. Ich stelle mir vor, dass Händel so etwas wie eine musikalische Heimat für Schönberg war. All das steckt in der Musik, zu der ich choreographiere, also viel mehr, als nur eine schöne Melodie. Sie beinhaltet eine ganze Historie und gibt mir so viel, was mich inspiriert. Ich weiß, wie es ist, seine Heimat zu verlassen und eine neue, fremde Kultur kennenzulernen. Für mich war es sehr schwer, aus Amerika wegzugehen, aber ich musste das tun, um mich weiterzuentwickeln. Und genauso hart war es dann später, Deutschland wieder zu verlassen.

A m a n d a   Mil l e r  —  Die Entstehung einer neuen Choreographie ist sehr komplex. Es kommt drauf an, wo und mit wem ich arbeite. Dies ist meine zweite Zusammenarbeit mit der fantastischen Compagnie des Balletts am Rhein. Martin Schläpfer ermöglichte es mir, zu einem großen Orchesterwerk Auf welcher tanztechnischen Basis arbeitest du? zu choreographieren. In diesem Fall standen also die Compagnie und die Musik am A m a n d a   M i l l e r   —   Vielleicht   kann Anfang. Bei einer Kreation kommt alles zu man sagen: auf meiner eigenen … Ich wurde einem Moment zusammen; es gibt für mich klassisch ausgebildet, aber ich hatte immer einen sehr eigenwilligen Bewegungsstil. Ich keine Hierarchie von Musik oder Tanz. habe, wie viele Choreographen, mein ganWas gibt dir Schönbergs Händel-Bearbeitung zes Leben getanzt, es steckt so viel Erfahrung in unseren Knochen, dass wir manchfür den Tanz? mal gar nicht mit Worten beschreiben könA m a n d a   Mil l e r  —  Für mich ist die nen, was wir tun. Musik funktioniert daEntstehung der Komposition und Schön- bei für mich mehr wie ein Spiegel, man

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imitiert die Musik nicht im Tanz oder legt einfach eine weitere Ebene darüber. Da, wo die Lücken der beiden Ausdrucksformen sind, gibt es die Möglichkeit einer Verflechtung, die Möglichkeit, ein neues, großes Netz zu weben. Wer hat dich besonders geprägt? A m a n d a   M i l l e r   —   Mark   Fasshauer, denn er hat die Musik für meine neue Kreation gefunden. Wir waren schon in unserer Schulzeit eng befreundet und er hat mir immer Musik vorgespielt. So habe ich sehr viel von ihm gelernt. Aber auch die Tänzer, mit denen ich arbeiten darf, und jeder, der meinen Weg bei dieser Kreation kreuzt, prägen mich. Wie sollte man deine Stücke anschauen? A m a n d a   Mill e r   —   Ohne Erwartung … Auch wenn es sehr schwer ist, sollte sich der Zuschauer darauf einlassen, überrascht zu werden. —— Amanda Miller Amanda Miller erhielt ihre Tanzausbildung an der North Carolina School of the Arts sowie in New York. Sie tanzte im Chicago Lyrical Opera Ballet und im Ballett der Deutschen Oper Berlin. 1984 wurde sie Mitglied in Forsythes Ballett Frankfurt, wo sie bald auch als Resident Choreographer tätig wurde. 1992 gründete sie die Pretty Ugly Dance Company, die von 1997 bis 2004 am Theater Freiburg, von 2005 bis 2009 am Theater Köln ihre Heimat fand. Unter den Preisen, mit denen sie ausgezeichnet wurde, ist u. a. ein „Golden Swan“. Seit 2009 lebt sie wieder in den USA, ist aber weltweit als Choreographin, Performerin, Opernregisseurin und Tanzpädagogin tätig.



Star tenor R amón Vargas am Rhein IN T E RVI E W — Bernhard F. Loges  F O T O S — Adolfo Butrón, Amanda Berens

Bei der Festlichen Gala des Freundeskreises ist in diesem Jahr mit dem mexikanischen Tenor Ramón Vargas einer der wichtigsten Sänger der Opernwelt zu Gast. Spätestens seit er für Luciano Pavarotti an der New Yorker MET einsprang, ist er einem großen Publikum bekannt und an allen wichtigen Bühnen der Welt gefeierter Gast. Dramaturg Bernhard F. Loges sprach mit Ramón Vargas über die Anfänge seiner Karriere in Mexico City, seine Lieblingsrollen und die Kunst, unter allen Versuchungen eines Sängerlebens stets die richtige Wahl zu treffen. 16


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Im Jahre 1986 gewannen Sie den CarusoWettbewerb und damit begann Ihre interna­ tionale Karriere. Zunächst haben Sie vor allem Belcanto-Partien wie Don Ramiro (Rossini „La Cenerentola“) oder Dorvil (Rossini „La scala di seta“) gesungen, später folgten dann VerdiPartien. Betrachtet man Ihren Werdegang, fällt auf, dass Sie nie „über Fach“ gesungen – beispielsweise den Otello versucht –, sondern ganz genau auf die Entwicklung Ihrer Stimme vertraut haben.

Singen lernten Sie bereits in ihrer Kindheit in der Basílica de Guadalupe (Mexico City) beim dortigen Chorleiter Padre Xavier González. Die Basilika ist ein unglaublich prachtvoller Raum, der sicher auch für ein Kind von großem Zauber ist. Inwiefern war diese Zeit im Kinderchor die Initialzündung für ihr späteres Leben als Sänger? R a m ó n  V a r g a s   —   Singen   war   für mich immer sehr wichtig, aber in der Zeit mehr noch das Musizieren an sich. Was ich dort über Gregorianik oder Polyphonie gelernt habe und welche Komponisten ich in den Konzerten singend kennenlernen durfte, hat mich sicher geprägt. Werke von Vivaldi oder Mozart, aber auch vom spanischen Renaissance-Komponisten Tomás Luis de Victoria haben wir aufgeführt. Das hat sicher Einfluss auf meine spätere Gesangskar­ riere gehabt, weil ich nicht nur der Stimme wegen zur Oper gefunden habe, sondern wegen der Musik an sich.

RA M ÓN VARGAS Startenor zu Gast am Rhein Der mexikanische Tenor Ramón Vargas war Preisträger zahlreicher Wettbewerbe und

Konnten Sie sich dieses Gefühl der Begeisterung am Singen bewahren? R a m ó n Va r ga s   —   Ich war bis zu meinem 14. Lebensjahr im Kinderchor. Anschließend habe ich immer gerne Klavier und Gitarre gespielt und mit Freunden musiziert. Mit 18 Jahren traf ich dann den Gesangslehrer aus meiner Kindheit wieder, António Lopez, und habe wieder angefangen zu singen.

debütierte in seiner Heimatstadt Mexico City als Fenton (Verdi „Falstaff“). Es folgten Don Ottavio (Mozart „Don Giovanni“), Nemorino (Donizetti „L’elisir d’amore“) und Conte d’Almaviva (Rossini „Il barbiere di Siviglia“). 1986 gewann Ramón Vargas den Enrico Caruso-Wettbewerb in Mailand und wurde ins Opernstudio der Wiener Staatsoper aufgenommen. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1988 als Gelsomino (Rossini „Il viaggio a Reims“). Gefeierte Auftritte folgten an Bühnen wie in Zürich, Rom, Neapel, Catania, beim Rossini-Festival in Pesaro,

Dennoch wurden Sie zunächst Lehrer …

an der Arena von Verona, in Mailand, Paris,

R a m ó n  Va r ga s   —  In Mexico City habe ich Pädagogik studiert und wollte anschließend gern Psychologie und Soziologie ergänzen. Da sagte mir António Lopez: „Du solltest die Musik wirklich ernsthaft studieren, wenn du ein Sänger werden möchtest.“ Daraufhin beschloss ich, das ein Jahr zu probieren, um zu sehen, ob das wirklich mein Weg sein kann. Und ich bin immer noch da, das Jahr hat sich ein wenig verlängert. Einmal habe ich gelesen, dass wir das Resultat unserer Kinderträume sind. Das ist mir wirklich so ergangen, ich wollte musizieren und singen. Jetzt kann ich genau das verwirklichen.

und San Francisco. Zu Vargas’ Repertoire

Ihr Bühnendebüt gaben Sie 1982 als Fenton in Verdis „Falstaff“ in Mexico City … R a m ó n  Va r g a s   —   Mein     eigentliches Debüt war in Haydns „Lo speziale“ in einem kleineren Theater 1981. 1982 folgte dann Fenton im Palacio de Bellas Artes.

München, Hamburg, New York, Chicago gehören außerdem Partien wie Rodolfo (Puccini „La Bohème“), Edgardo (Donizetti „Lucia di Lammermoor“), Roberto Devereux (Donizetti), Lenski (Tschaikowsky „Eugen Onegin“), Fernand (Donizetti „La Favorite“), Des Grieux (Massenet „Manon“), Werther (Massenet), Gustaf III. (Verdi „Un ballo in maschera“), Roméo (Gounod „Roméo et Juliette“) und Don Carlos (Verdi). 2008 wurde Ramón Vargas der Titel eines Österreichischen Kammersängers verliehen. Zahl­ reiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren seine erfolgreiche Karriere. In der Saison 2014/15 singt er in Gustaf III. in San Francisco, Gabriele Adorno (Verdi „Simon Boccanegra“) an der Mailänder Scala sowie an der Wiener Staatsoper, an der er auch als Werther und Don Carlo zu hören ist. An der Metropolitan Opera New York singt er wiederholt den Rodolfo und in Barcelona Jacopo Foscari (Verdi „I due Foscari“). Zuletzt erschien bei Capriccio sein Album „Opera Arias“. —— www.ramonvargas.com

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R a m ó n Va r ga s   —  Wir sollten immer auf unsere Stimme hören und wissen, welche Grenzen sie hat. Dadurch ist es möglich, einen kontinuierlichen Weg zu gehen und eine solche Karriere zu machen. Ich respektiere meine Grenzen und kann dementsprechend meine Rollen wählen und auspro­ bieren. Spätestens nach Ihrem triumphalen Einspringen für Luciano Pavarotti als Edgardo in Donizettis „Lucia di Lammermoor“ an der MET 1993 wurden Sie sicher mit Angeboten überhäuft. Es ist nicht leicht, im Opernmarkt die richtigen Entscheidungen zu treffen und Versuchungen zu widerstehen. Wie wichtig ist es für Sänger, „nein“ sagen zu können? R a m ó n  Va r ga s   —  Für mich war das häufig wichtig. Oft bekam ich Angebote, für die ich mich noch nicht reif genug fühlte. Beispielsweise wurde mir von Zubin Metha einmal Rodolfo in Puccinis „La Bohème“ angeboten. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch Almaviva in „Il barbiere di Siviglia“ oder Nemorino in „L’elisir d’amore“ gesungen. Insofern habe ich abgelehnt, obwohl das natürlich eine große Versuchung war. Ich glaube, es ist besser, ein paar Jahre später zu einer Partie zu kommen, als zu früh. Oft liegen warnende Stimmen aber auch falsch: Als Domingo mit 33 zum ersten Mal Otello gesungen hat, haben viele davor gewarnt. Aber alle lagen falsch, er war einer der besten Otellos der Welt und kann immer noch singen. Jede Zeit hat neue Herausforderungen. Die Gefahr für die heutige junge Generation ist, dass immer jüngere Sänger gesucht werden. Natürlich wäre eine 20-jährige Violetta wunderbar, aber keine junge Sängerin könnte das singen. Früher haben Leute durch die Ohren gesehen, heute hören sie durch die Augen und darin liegt eine Gefahr dieser Musikindustrie. Man muss eine Balance finden. Ein Lehrer, mit dem Sie lange Zeit zusammenarbeiteten, war Rodolfo Celletti. Seine „Geschichte des Belcanto“ ist seit den 1980erJahren ein Klassiker zur Entwicklung der Ge-


Ferrando. Viele Sänger sagen, Mozart sei „Balsam für die Stimme“ und kehren immer wieder zu seinen Werken zurück. Empfinden Sie das ähnlich?

sangskunst über Jahrhunderte. Er vertritt darin die These, dass der achtsame Umgang mit der Stimme durch den aufkommenden Verismo endete. Es sei jedoch wichtig, die Gesangstechnik des Belcanto auch für Rollen des schwereren Faches zu Grunde zu legen. Inwiefern hat die Arbeit mit Celletti Sie geprägt? R a m ó n  V a r g a s   —   Maestro   Rodolfo Celletti war ein großartiger Mensch und ein sehr intelligenter Lehrer, der viel für mich getan hat. Er hat auch gesagt, dass die Theater- und Orchestergröße zu einem immer größeren Problem werde. Das verleitet dazu zu forcieren und kann der Stimme schaden. Ich denke, dass es bezüglich der Gesangsstile Konfusion gab. Natürlich ist Verismo aktueller, nah an unserer menschlichen Natur, der Realität. Der Belcanto ist die Idealisierung der Emotionen. Oft wird aber vergessen, dass Verdi und Puccini für Sänger geschrieben haben, die durchaus im Belcanto zu Hause waren. In den letzten Jahrzehnten wurden auch Belcanto-Opern oft im veristischen Stil interpretiert, ein solcher „Insalata mista“ ist aber nicht immer gut. Es ist ein Anachronismus, aus solchen Hörerfahrungen auf diese Rollen zu blicken und die Besetzung danach festzulegen, wie beispielsweise ein Mario del Monaco diese oder jene Partie gesungen hat. Verdi hat „La traviata“, „Rigoletto“ und „Il trovatore“ für den gleichen Tenor geschrieben, das kann kein dramatischer Tenor gewesen sein, wenn er den Herzog in „Rigoletto“ gesungen hat.

R a m ó n Va r ga s   —  Das kommt natürlich immer darauf an, um welche Stücke es sich handelt. Mozart ist immer eine gute Referenz. Idomeneo ist für mich sehr gut, Don Ottavio auch. Don Ottavio ist für mich auch kein Junge mehr, sondern ein Mann. Er ist intellektuell und sucht immer einen Grund für alles. Hierin ist er der Gegensatz zu Donna Anna, einer jungen, spontanen, emotionalen Frau. Die Ferrando-Arien aus „Così fan tutte“, vor allem „Un aura amorosa“, sind wunderbar.

„Ta g e s s c h a u “- S p r e c h e r i n Judith Rakers moderiert die Gala des Freundeskreises Gal a des Freundeskreises M u s i k a l i s c h e Le i t u n g Lukas Bei­ kircher Sta r g a s t Ramón Vargas (Tenor) M O D E RAT I O N Judith Rakers M i t Sylvia Hamvasi (Sopran), Maria Kataeva (Mezzo­ sopran), Bogdan Baciu (Bariton) Chor der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorfer Symphoniker Fr 12.06.2015, 19.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf KAR T E N 49,00 | 69,00 | 98,00 | 129,00 |

Zu Ihrem Repertoire gehören Verdi-Partien wie Jacopo Foscari oder Don Carlo. Einige dieser Partien haben Sie in Ihrer Karriere schon sehr häufig gesungen. Wie halten Sie die Rollen für sich frisch? R a m ó n Va r ga s   —   Rodolfo Celletti sagte mir einmal: „Vargas, passen Sie auf, wenn Sie ein Routinier werden, ist das die totale Dekadenz.“ Ich versuche immer, etwas Neues zu finden oder eine andere Interpretation. Häufig gehe ich ins Theater und höre meine Kollegen und wie sie eine Rolle lesen und interpretieren. Davon lerne ich auch sehr viel. Oft versuche ich auch einmal eine andere Schattierung, oder eine Phrase mit einem anderen Legato zu singen. Zu Beginn meiner Karriere habe ich zu viele neue Partien gesungen, sechs bis sieben neue Opern pro Jahr gelernt. Jetzt ist mein Repertoire geblieben. Das ist wie eine Liebesbeziehung, man muss in den Rollen etwas Neues finden, um den Weg gemeinsam weiterzugehen.

152,00 | 175,00 € Im Eintrittspreis ist ein Begrüßungsgetränk vor Konzertbeginn inbegriffen. VIP - KAR T E N 300,00 € inkl. Galadinner mit Künstlern und Ehrengästen im Anschluss Verkauf direkt über den Freundeskreis: Tel. +49 (0) 211.827-29 46, petra.antony-reimann@commerzbank.com

In Kooperation mit dem Freundeskreis der Deutschen Oper am Rhein e. V.

In unserem Gala-Programm werden Sie auch Mozart singen, sowohl Don Ottavio als auch

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Seit 2008 sind Sie österreichischer Kammersänger und leben mit ihrer Familie in Wien. Wie wichtig ist es, einen Ort zu haben, an den man immer wieder zurückkehren kann? R a m ó n Va r ga s   —  Da ich häufig in Wien singe, ist es gut, dort auch zu wohnen. Aber ich bin natürlich auch viel unterwegs. Meine Kinder sind jetzt schon etwas größer und wir versuchen, auch gemeinsam zu reisen und öfter zusammen zu sein. Natürlich wissen wir nicht, was die Zukunft bringt. Seit kurzem bin ich auch Artistic Director der Ópera de Bellas Artes in Mexico City. Diese Aufgabe reizt mich sehr, mit meinem Team konnte schon ein Opernstudio realisiert werden, und ich versuche, Kontakte mit anderen Theatern in Mexiko zu knüpfen und in Co-Produktionen Synergien zu schaffen. Es ist mir wichtig, weiterzugeben, was ich als Künstler erlebt und gelernt habe. Es ist auch eine Verantwortlichkeit, Erfahrungen zu teilen, die jungen Menschen und Theatern helfen können. ——


Wen-Pin CHIEN EI N PORT R ÄT T E X T — Hella Bartnig  F O T O S — Mischa Blank, privat

Wenn man das künstlerische Talent und die Arbeit von Wen-Pin Chien nuancen. Auch im Orchester dachte ich nur daran, meinen Instrumen­ auf einen Nenner bringen wollte, so bestünde er in der enormen mu- talpart zu absolvieren, ohne darauf zu achten, was um mich herum sikalischen Kompetenz und der Zen-haften Ruhe, mit der sich der passierte.“ Das änderte sich erst, als Wen-Pin Chien bei dem deutaus Taiwan stammende Dirigent und Kapellmeister auch in die schen Klavierlehrer Ralf-Peter Wille Unterricht bekam. Als dieser schwersten Partituren einlesen kann. Die sprichwörtliche asiatische hörte, wie unbeteiligt sein Zögling die Brahms-Intermezzi herunterGelassenheit mag ihm in die Wiege gelegt worden sein. In dem hek- spielte, griff er ein. Er verwies ihn auf die chinesische Landschaftsmatischen und oft emotionsgeladenen Opernbetrieb hierzulande wirkt lerei und darauf, wie auf einem einfachen Bogen Papier Bilder voller sie wie ein Blitzableiter, der schon manchen Kurzschluss verhindert Farben, Stimmungen, Schattierungen und Schichten entstehen. Sein hat. Wen-Pin Chiens künstlerische Tugenden beruhen vor allem auf Schüler Wen-Pin begriff, dass er damit die Tastatur des Klaviers meinseiner Musikbegeisterung, auf Fleiß, auf der Fähigkeit zur absoluten te. „Von da an achtete ich mehr auf Tongebung, beschäftigte mich Konzentration, mitunter auch auf einem Quäntchen Widerstand und mit Orchesterpartituren und tauschte immer häufiger meinen Platz Kalkül, das ihn auf einen erfolgreichen Weg gebracht hat. Dazu gehört am KIavier mit einem Orchesterstuhl.“ Etwas später lernte Wen-Pin Chien den Chefdirigenten des Taidie Geschichte, wie er als sechsjähriger Knirps seinen ersten Geigen­ unterricht einfach abgebrochen hat, weil sein Lehrer ihn bei jedem peh City Symphony Orchestra Felix Chiu-Sen Chen kennen. Er war Fehler mit dem Bleistift auf die Fingerspitzen schlug. Später wechsel- ein in Taiwan und auch international geschätzter Dirigent, weshalb te er zum Klavier, obwohl er das Instrument nicht liebte. Er konnte Wen-Pin Chien unbedingt bei ihm Unterricht nehmen wollte. Durch sich nicht vorstellen, mit den 88 Tasten etwas anderes zu tun, als sie Chiu-Sen Chen wurde er erstmals mit der Oper bekannt. Damals exiseinfach nur anzuschlagen. Dementsprechend mechanisch war auch tierte in Taipeh noch kein Opernhaus mit eigenem Ensemble. In dem sein Spiel. „Mir fehlte jegliches Wissen um Klangfarben oder Ton- 1987 eröffneten Nationaltheater gab es nur gelegentlich während des

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Die Erfolgsproduktion von Barrie Kosky und der britischen Theatergruppe „1927“ feiert nach dem Triumph in Berlin und Los Angeles jetzt auch an der Deutschen Oper am Rhein am 13. Dezember 2013 in Duisburg Premiere! IN T E RVI E W — Bernhard F. Loges  F O T O S — Iko Freese / drama-berlin.de

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Musikfestivals Operngastspiele. Für ein solches Gastspiel wurde Wen- war es au­ßerdem eine Art ‚Vollendung‘, nach ‚Wozzeck‘ und ‚Lulu‘ auch Pin Chien als Korrepetitor engagiert. Schon bei der ersten Probe – es noch dieses Gipfelwerk der ‚Zweiten Wiener Schule‘ dirigieren zu war das zweite Bild von „La Bohème“ mit Solisten, Chor und Kinder- dürfen.“ Im nächsten Jahr wird Wen-Pin Chien auf 20 Jahre seines Enchor – war der junge Musiker von dieser Gattung, die er bislang nicht kannte, infiziert. Er kaufte sich alle Klavierauszüge, die in Taipeh zu gagements als Kapellmeister an der Deutschen Oper am Rhein zubekommen waren. Sein Entschluss stand fest: Er wollte Dirigent wer- rückblicken können, in denen Zoltán Peskó, John Fiore und jetzt den. 1990 ging er nach Wien, wurde Schüler von Karl Österreicher Axel Kober seine „Chefs“ waren und sind. Er konnte sich in dieser und Leopold Hager und arbeitete später bei der Wiener Kammeroper. Zeit ein umfangreiches Repertoire von den Klassikern Mozart, Verdi, Die sechs Jahre seines Wien-Aufenthalts beschreibt Wen-Pin Chien Wagner, Puccini und Strauss bis zu den bereits erwähnten Zeitgenosals ein Leben in der Musikgeschichte. „Überall sah ich Tafeln und sen erarbeiten, so dass kaum Wünsche offen blieben. „Bisher wurden Hinweise auf Mozart, Beethoven, das Wohnhaus von Erich Kleiber, unsere Wünsche auch von den jeweiligen Generalintendanten und das Gymnasium, wo Franz Schubert Schüler gewesen war. Ich fühlte von unserem Operndirektor Stephen Harrison weitgehend berückmich wie ein Spaziergänger, dem jeden Moment ein Johannes Brahms, sichtigt. Vielleicht bin ich auch ein besonderer Fall, denn abgesehen Gustav Mahler oder Hugo Wolf hätte begegnen können. Es war ein- von der Barockepoche bin ich ein absoluter Opernfan. Auch die Spieloper finde ich wunderbar. Daher gab und gibt es für mich kaum einen fach phantastisch.“ In Wien kam er auch mit der zeitgenössischen Musik in Be- Grund, etwas abzulehnen.“ Neben seinen Aufgaben an der Deutschen Oper am Rhein war rührung. „Die Wiener Musikhochschule wollte sich 1994 erstmals an dem Festival ‚Wien modern‘ beteiligen und man fragte mich, ob ich Wen-Pin Chien zwischenzeitlich auch andernorts aktiv. So stand die Einstudierungsproben für ‚4. Orchestral Set‘ von Charles Ives und er 1998 bis 2004 dem Pacific Music Festival in Japan als Resident Conductor vor und leitete von 2001 bis 2007 ‚Neither‘ von Morton Feldman mit den Instdas National Symphony Orchestra Taiwan. rumentengruppen und auch im Tutti über„Es war schon lange mein Traum gewesen, dienehmen wollte.“ Obwohl der Hochschulabses Orchester dirigieren zu dürfen. Als dann solvent Wen-Pin Chien kaum Erfahrungen 2001 die Stelle des Musikdirektors vakant mit zeitgenössischer Musik hatte, sagte er wurde, hatte ich das Glück, dass in Taiwan zu, hielt über 40 Proben ab und erntete viel durch den Parteiwechsel gerade eine allge­ Lob für das gut vorbereitete Hochschulorchesmeine Verjüngungswelle um sich griff. Man ter. Heute scheint es so, als seien damit Weisuchte nicht wie üblich nach einem erfahchen für einen künftigen Experten auf dem renen Kandidaten, sondern übertrug mir Gebiet der modernen Musik gestellt worden. die Aufgabe.“ Wen-Pin Chien konzentrierte Mit Henzes „Phaedra“, Brittens „The Turn of sich dort nicht nur auf die musikalische Arthe Screw“, dem multikulturellen OpernproW E N - PIN CHI E N beit, sondern unternahm große Anstrengunjekt „Gegen die Wand“ und den UrauffühWen-Pin Chien studierte Klavier und Komgen, um ein dem europäischen Theaterbetrieb rungen von Anno Schreiers „Mörder Kaspar position in Taipeh und schloss 1990 ein Di­ ähnliches System zu installieren. „Ich habe Brand“ und Adriana Hölszkys hochartifizielrigierstudium in Wien an. Danach wurde er den gesamten Tarifvertrag für die Orchester ler Komposition „DEEP FIELD“ hat Wen-Pin an die Deutsche Oper am Rhein engagiert, studiert und ins Chinesische übersetzt, um Chien immer wieder bewiesen, dass für ihn wo er in nunmehr fast 20 Jahren ein breites Opernrepertoire von Mozart, Verdi, Wagner, eine Organisationsgrundlage zu haben. Audie Beschäftigung mit neuen Stücken nichts Humperdinck, Puccini und Strauss dirißerdem hatte ich mir vorgenommen, pro Ungewöhnliches ist. Er begegnet ihnen mit gierte und sich immer wieder auch KomSpielzeit zwei Opern herauszubringen – halbder gleichen Aufmerksamkeit und Sorgfalt positionen des 20. und 21. Jahrhunderts szenisch, da wir nur in der National Concert wie den „klassischen“ Werken. „In beiden Fälwidmete. Von 1998 bis 2004 war er Resident Hall ohne einen kompletten Bühnenapparat len muss man überzeugt von der Musik sein. Conductor beim Pacific Music Festival in auftreten konnten. Ich habe mit RegisseuUnd das muss ich als Dirigent den Sängern Japan, von 2001 bis 2007 Musikdirektor des ren verhandelt und versucht, so etwas wie und den Musikern vermitteln, ganz gleich, National Symphony Orchestras Taiwan. Auein Ensemble aufzubauen, d. h. für die einob ich einen ‚Rosenkavalier‘ oder ein Stück ßerdem gastierte er in Amsterdam, Hamzelnen Produktionen immer wieder die gleivon heute dirigiere. An der zeitgenössischen burg, Berlin, Graz und zuletzt mehrfach in chen Sänger zu verpflichten. So haben wir Musik interessiert mich der EntstehungsGenf. Auch in den letzten Jahren hat Wenz. B. einen Mozart-da Ponte-Zyklus gemacht. prozess, welche Wege gegangen werden, Pin Chien vielerorts gastiert und so u. a. am Unser kühnstes Vorhaben war der Plan, zum um die Musik voranzubringen, und zu welGrand Théâtre de Genève 2010 Unsuk Chins Oper „Alice in Wonderland“ und 2011 Birt20-jährigen Jubiläum des Orchesters erstchen Ergebnissen das führt.“ Nach der für wistles „Punch in Judy“ herausgebracht. mals im chinesischen Sprachraum eine komihn bedeutsamsten Opernproduktion befragt, In dieser Spielzeit 2014/15 ist sein Aufgaplette Eigenproduktion des ‚Ring des Nibenennt Wen-Pin Chien Schönbergs „Moses benfeld an der Deutschen Oper am Rhein lungen‘ auf die Beine zu stellen. Viele hatten und Aron“, eine Produktion aus dem Jahr mit „Zauberflöte“, „Lohengrin“ und „Aida“ daran gezweifelt, dass unsere Sänger Wagner 2009. „Es war eine große Herausforderung recht „klassisch“ aufgestellt. Erst zum singen konnten. Sie konnten. Für die Hauptund durchaus auch ein schwieriger Prozess, Ende der Spielzeit erwartet ihn Sergej Propartien hatten wir mit Linda Watson, Hanswenn ich an die vielen Proben in der Montakofjews Oper„Der feurige Engel“ und damit Peter König, Robert Hale, Franz-Josef Kapellgehalle unseres Produktionszentrums denke. ein auch für Dirigenten nicht unbedingt mann und einigen anderen eine Spitzenriege Aber dennoch war es großartig zu erleben, gängiges Werk. Es handelt von Teufelsspuk an Wagner-Interpreten engagiert. Das Pubwie der Chor, wie die Solisten, auch unsere und Magie und kulminiert in dramatisch likum in Taipeh war wie berauscht. Obwohl ‚Pensionäre‘, die für diese Produktion noch aufgeladenen Inquisitionsszenen, was den wir aus Kostengründen den Zyklus nur eineinmal auf die Bühne zurückgekehrt waren, Musiker und Dirigenten Wen-Pin Chien ganz mal spielen konnten, hatten wir mit Wagner sich in diese Arbeit eingebracht haben. Darsicher nicht von seiner Zen-haften Ruhe abbringen kann. —— Taipeh erobert. —— auf konnten wir wirklich stolz sein. Für mich

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Fürs singEn BEgEisTErn SA BI NA L óPE Z M IGU E Z L E I T ET DE N K I N DE RC HOR A M R H E I N T E X T — Tanja Brill

F O T O s — Sascha Kreklau, Klaudia Taday

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Der Kinderchor am Rhein vermittelt erstklassige musikalische Bildung – Premierenfieber inklusive. Geprobt wird für eigene Konzerte im Opernfoyer und große Opern wie Jules Massenets „Werther“ und Puccinis „Turandot“– seit dieser Spielzeit unter der neuen Leitung von Sabina López Miguez.

Als der Kinderchor am Rhein beim Eröff- Jüngsten ab sechs Jahren führt sie im Vornungsfest dieser Spielzeit die Bühne im Duis- chor an das gemeinsame Singen heran, im burger Theater betrat, musste man schon ge- Hauptchor proben „die Großen“ ab neun Jahnau hinschauen, um seine neue Leiterin zu ren, und direkt im Anschluss trifft sich der entdecken. Inmitten der jungen Sängerinnen Jugendchor, um über das gemeinsame Pround Sänger fällt die zierliche kleine Frau kaum gramm hinaus noch eigene Lieblingsstücke auf. Aber dann tritt sie vor, wendet sich ihren zu erarbeiten. Und nicht nur das: „Bei unserer Schützlingen zu, fokussiert deren Aufmerk- Chorfahrt im Januar hatten wir Gelegenheit, samkeit, lässt den ersten Ton anstimmen, gibt uns intensiver mit Stimmbildung und szenidas Zeichen zum Einsatz – und augenblick- schem Training zu beschäftigen. Es war so lich ist klar: Sabina López Miguez strahlt alles schön, zu beobachten, wie sich die Kinder mit aus, was eine gute Chorleiterin ausmacht. Sie ihrer Stimme auseinandersetzten und merkvermittelt höchste Konzentration. Die Kinder ten, wie flexibel sie ist. Auf einmal haben sie nehmen ihre Impulse auf, folgen ihren präzi- sich getraut, ganz allein, ohne Angst und dase geführten Händen und deutlich artikulie­ für mit großer Ausstrahlung zu singen.“ renden Mundbewegungen, und schon nach wenigen Takten vibriert der Raum vor Energie. 35 glockenhelle Stimmen singen „Avec la garde montante“ aus Georges Bizets Oper „Carmen“, und es macht ihnen sichtlich Spaß. Seine neue Leiterin hat der Kinderchor am Rhein selbst gewählt – in schönster Übereinstimmung mit Generalintendant Prof. Christoph Meyer und Studienleiter Wolfgang Wiechert. Auch Karoline Philippi, die den Chor 2009 gegründet und über fünf Jahre aufgebaut hat, wusste, dass sie ihre Arbeit SA B INA LÓP E Z M IGU E Z in gute Hände geben und der Chor sich op­ Geboren in Aachen und aufgewachsen in timal weiterentwickeln würde. Vor acht MoKolumbien, studierte die Sopranistin zunaten hat Sabina López Miguez die Verantnächst Gesang in ihrem Heimatland. Am wortung für die rund 40 jungen Sängerinnen Kon­ser­vatorium Maastricht in den Niederund Sänger zwischen 6 und 17 Jahren überlanden schloss sie ihr Bachelor-Studium in nommen. „Ich freue mich und kann nur dankGesang und Gesangspädagogik ab und sambar sein, dass ich die Kinder auf ihrem musimelte erste Bühnenerfahrungen. Parallel zu kalischen Weg begleiten darf “, sagt die 30-jähihrem Masterstudium „Voice-Performance“ rige Kolumbianerin. „Als ich klein war, habe an der Folkwang Universität der Künste in ich in Kolumbien selbst im Kinderchor gesunEssen absolvierte sie den Master of Arts in gen. Das hat mir immer sehr viel Freude geKultur, Ästhetik und Medien an der Fachhochschule Düsseldorf und ergänzte ihre macht. Es war eine schöne Zeit mit meinen umfassende musikalische Ausbildung durch Freundinnen, wir haben Konzerte gegeben den Masterstudiengang „Leitung vokaler und bei Musikfestivals im Teatro Colón von Ensembles: Singen mit Kindern und JugendBogotá gesungen, dem wichtigsten Theater lichen“ an der Folkwang Universität der Kolumbiens.“ Ihr Talent und die positiven ErKünste in Essen. Als Solistin gestaltet sie fahrungen im Kinderchor führten sie zum GeLiederabende und Kirchenkonzerte mit. sangstudium und von dort zur Chorleitung: Seit 2012 ist sie als Singleiterin beim Projekt „Es hat mir von Anfang an gut gefallen, Men„Singpause“ in Düsseldorf tätig, 2013 überschen für Musik und das Singen zu begeistern, nahm sie als Singleiterin die Kinderchordabei zu helfen, ihre Stimme zu entdecken und gruppen Aalto Spätzchen und Aalto Spatzen ihre musikalischen Fähigkeiten zu entwickeln.“ beim ChorForum Essen. Seit Beginn der Mit dem Kinderchor am Rhein arbeitet Spielzeit 2014/15 leitet sie auch den Kinsie jeden Freitag im Theater Duisburg. Die derchor am Rhein. ——

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Das ist wichtig – gerade für einen Chor, der an den großen Bühnenproduktionen mitwirkt. Jules Massenets Oper „Werther“ stand in dieser Spielzeit auf dem Programm, in der nächsten Saison kommen Puccinis „Turandot“ und „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss hinzu. Die Chorkinder stehen gemeinsam mit den professionellen Sängerinnen und Sängern der Deutschen Oper am Rhein auf der Bühne, werden von den Duisburger Philharmonikern oder den Düsseldorfer Symphonikern begleitet, arbeiten mit unterschiedlichen Regisseuren, Spielleitern und Dirigenten zusammen. Von den Anproben der individuell gefertigten Kostüme über die Maske bis zur Sicherheitseinweisung auf der Bühne sind sie fest in den Produktionsprozess einbezogen. Das ist nicht nur interessant und aufregend, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl. „Die Großen“ führen die jüngeren Chormitglieder ins Theaterleben ein – jeder fühlt sich mitverantwortlich für das Gelingen einer Aufführung. Im Chor wachsen Freundschaften, aber auch das Selbstbewusstsein jedes einzelnen: „Wenn die Kinder auf der Bühne stehen, sind sie so präsent wie ein Profi-Sänger. Auch nach einem harten Schultag wird jetzt nur noch ans Singen und Spielen gedacht“, weiß Sabina López Miguez. „Als Teil eines großen Kollektivs, als unverzicht­ bares Rädchen im präzisen Uhrwerk einer Vorstellung auf der Bühne mitzuwirken, ist ein ungeheurer Ansporn.“ Der Kinderchor am Rhein freut sich jederzeit über neue Mitglieder. Wer Lust hat, mitzusingen, erreicht Sabina López Miguez mit einer E-Mail an kinderchor@operamrhein.de oder telefonisch unter 0211.89 25 457. —— Der Kinderchor am Rhein ist zu erleben • im „Sonnigen Sonntagskonzert“ (10.05.2015, 11.00 und 15.00 Uhr), „Herbstkonzert“ (12.09.2015) und „Sommerkonzert“ (19.06.2016) im Theater Duisburg (Opernfoyer) • in den Opern „Turandot“ (ab 05.12.2015), „Werther“ (ab 10.02.2016) und „Der Rosenkavalier“ (ab 13.05.2016) • beim Mitmachprojekt „Lost in the Forest – Hänsel und Gretel auf der Spur“ von Januar bis Dezember 2016


WAS M ACHT EIGENTLICH …

CARSTEN LUCKE

T ECH N ISCH E R L E I T E R DE S T H E AT E R S DU ISBU RG T E X T — Bernhard F. Loges  F O T O S — Susanne Diesner

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Ein riesiger Plafond senkt sich über den Köpfen von Radàmes und Aida ­langsam auf die Bühne, um sie bei lebendigem Leib zu begraben, wie es der Urteilsspruch des Hohepriesters verfügt hat. Ein technisch hochanspruchsvoller Vorgang, der äußerste Konzentration hinter der Bühne verlangt. Ver­ antwortlich für den Ablauf dieses eindrucksvollen Bühneneffekts ist das Team um Carsten Lucke, der seit November 2013 Technischer Leiter des Theaters Duisburg ist. Gemeinsam sorgen er und seine Mitarbeiter jeden Abend für einen reibungslosen Ablauf der Vorstellungen. Vor 25 Jahren lernte der gebürtige Norddeutsche Carsten Lucke das lassen einige Punkte auch der Kreativität der technischen Teams vor Theater in seiner Heimatstadt Lüneburg kennen und lieben. Als stu- Ort. „Wir haben schon von vornherein einen abwechslungsreichen dentische Aushilfe der Technik hatte er nach zwei Wochen am Stadt- Beruf. Da gibt es immer Herausforderungen wie zum Beispiel ‚Aida’ theater den Wunsch zu bleiben. Es folgte der klassische Weg durch mit der großen Schräge und dem fahrbaren Plafond. Unsere Aufgadie Abteilungen sowie Bühnen- und Beleuchtungsmeisterprüfungen be ist, Stücke zum Laufen zu kriegen. Natürlich ist es auch spannend, in Düsseldorf und Bayreuth. 1997 hat Carsten Lucke ein kleines Bou- mit internationalen Teams zu arbeiten, wie dem taiwanesischen Team, levard-Theater mit ins Leben gerufen, an dem er buchstäblich alles das in der nächsten Spielzeit ‚Turandot‘ inszeniert. Da gibt es dann machte. Eine gute Schule, durch die er heute weiß, welche Probleme auch schon einmal Missverständnisse.“ Mit seinem Fingerspitzengefühl findet Carsten Lucke immer die Kollegen in den unterschiedlichen Abteilungen beschäftigen. Als freischaffender Lichtdesigner arbeitete er u. a. mit Pina die richtige Balance. Wichtig ist im gesamten Prozess vor allem die ZuBausch in Wuppertal, betreute Gastspiele in London, Toulouse, Prag sammenarbeit mit den Produktionsleitern, die von der Bauprobe bis oder Antwerpen und war an der Pariser Opéra für ihr „Le sacre du zur Premiere für ein Stück verantwortlich sind, und den Bühneninsprintemps“ engagiert. Von 2002 bis 2007 war Carsten Lucke Büh- pektoren. Gerade bei zwei unterschiedlichen Bühnen, wie sie die Deutnentechnischer Leiter und Stellvertretender Technischer Direktor am sche Oper am Rhein bespielt, ist das Zusammenspiel mit den Kollegen Staatsschauspiel Hannover und am Schauspielhaus Bochum. Eine in Düsseldorf sehr wichtig, damit die Premieren in beiden Städten gleispannende Zeit, die ihn u. a. auf eine unvergessene Gastspielreise chermaßen zur Wirkung kommen. „Bei einer Opernproduktion kann nach Mexico führte. Doch langfristig fehlten ihm Musik und Tanz man über den Daumen gepeilt sagen: Einer steht auf der Bühne, drei und es zog ihn wieder an ein Drei-Sparten-Haus. So kam er 2007 als arbeiten dahinter. Nichts am Theater darf sich selbst überlassen werTechnischer Direktor ans Pfalztheater Kaiserslautern und wurde 2013 den, da muss jeder Handgriff sitzen. Alles muss in einer Leichtigkeit Technischer Leiter des Theaters Duisburg. In 25 Jahren Berufserfah- rüberkommen. Wir sind zufrieden, wenn der Zuschauer nicht spürt, rung hat Carsten Lucke die unterschiedlichsten Theaterpersönlich- wie viel Arbeit hinter einem Abend steckt.“ Carsten Lucke ist in Duisburg nicht nur für die Opern- und keiten kennengelernt, er arbeitete mit Johann Kresnik, Peter Zadek, Ballettproduktionen verantwortlich, sondern auch für alle SchauspielHans Günther Heyme oder Christoph Schlingensief. Am Theater Duisburg ist Carsten Lucke für die technische Gastspiele. Vor allem die Duisburger „Akzente“ sind daher für ihn eine besonders schöne Zeit, da erstklassige Planung, Logistik und Organisation verantSchauspielhäuser mit ihren Produktionen an wortlich. Lange bevor die szenischen Proben „sein“ Haus kommen, manchmal trifft er auch beginnen, wird bereits bei der Abgabe des Kollegen aus seinen früheren WirkungsstätModells die Realisierbarkeit eines Bühnenbilten in Bochum oder Hannover wieder. Von des mit dem Regieteam und den technischen der gesamten technischen Abteilung ist wähVorständen diskutiert. Carsten Lucke muss rend des Festivals große Kreativität verlangt. hier stets den Spagat zwischen Regie und Oft müssen Lösungen gefunden werden, die Technik halten, die Machbarkeit im Hinblick jeweiligen Bühnenbilder an die Duisburger auf die Repertoiretauglichkeit und KonstrukBühne anzupassen, ohne dass dies zu Lasten tion genauso im Blick haben wie Verständdes Gesamteindruckes geht. nis für künstlerische Entscheidungen. Seine Auch privat hat sich Carsten Lucke berufliche Prämisse ist, stets gemeinsam C a r s te n L u c k e nach 16 Monaten in Duisburg gut eingelebt, Vorschläge lösungsorientiert und konstrukSeit November 2013 ist Carsten Lucke Techer schätzt die Offenheit und Direktheit der tiv zu erarbeiten. Das betrifft sowohl die Zunischer Leiter des Theaters Duisburg. Der Menschen hier. Er wohnt in Mülheim an der sammenarbeit mit den Kollegen im Theater geborene Lüneburger war u.a. als LichtdesiRuhr und pendelt jeden Morgen zum Theater. als auch mit den internationalen Regieteams. gner für Pina Bauschs Tanztheater in WupIm Frühling freut er sich, endlich wieder mit Hier gibt es unterschiedliche Voraussetzunpertal tätig. 2002 wurde er Stellvertretendem Fahrrad zu fahren. Als Berufsnomade gen. Der eine Bühnenbildner hat das ganze der Technischer Leiter am Schauspiel ist er froh, wieder einmal angekommen zu Stück bereits als 3D-Animation durchgearbeiHannover. 2005 wechselte er ans Bochumer sein. Das Ruhrgebiet hat er noch aus seiner tet, hier sind sogar schon Lichtstimmungen Schauspielhaus als Bühnentechnischer LeiZeit in Bochum und Wuppertal in guter Erineingeplant. Andere geben detaillierte Bühter und Stellvertretender Technischer Dinerung und genießt den Standortvorteil, den nenbildmodelle ab, die maßstabgetreu alle rektor. 2007 wurde er Technischer Direktor es bietet. —— Details berücksichtigen. Wieder andere überdes Pfalztheaters Kaiserslautern. ——

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Alle Termine auf einen Blick 05.2015 — 09.2015 Mai 2015 ↗ Opernhaus DüsseldorF

Juni 2015 ↗ T h e ate r D u i s b u r g

19.00 Xerxes

SA 02

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

So 03

15.00 Ariadne auf Naxos

↗ Opernhaus DüsseldorF

19.30 Le nozze di Figaro

19.30 studio-orchester duisburg

MI 17

19.30 Die Zirkusprinzessin

11.00 Ronja Räubertochter

DO 18

19.30 Un ballo in maschera

18.00 Ronja Räubertochter

FR 19

15.00 Herzmusik Kassenhalle

20.00 D. kaukasische Kreidekreis Foyer III

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

DI 05

18.00 Ballettwerkstatt: b.24

19.30 Ballett am Rhein – b.24 19.30 Der feurige Engel

20.00 D. kaukasische Kreidekreis Foyer III

DO 07

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

FR 08

19.00 Xerxes SA 09

15.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

SO 10

18.30 Xerxes

SA 20 SO 21

18.30 Ballett am Rhein – b.23

20.00 Der Hausmeister Foyer III

19.30 Ballett am Rhein – b.22

DI 23

15.00 Un ballo in maschera

19.30 Der feurige Engel

MI 24

19.30 Woyzeck

19.30 Ballett am Rhein – b.23

DO 25

19.30 HOTEL PARADISO

* P

19.30 Aida

11.00 & 15.00 klasse.klassik familie

19.30 Der feurige Engel

FR 26

19.30 Ballett am Rhein – b.24

19.30 Le nozze di Figaro

SA 27

19.30 Don Giovanni

15.00 Konzert d. Kinderchors Foyer

15.00 Der feurige Engel

SO 28

19.30 GARAGE D'OR MO 11

20.00 D. kaukasische Kreidekreis Foyer III

11.00 Zauberflöte für Kinder

DI 12

11.00 Ronja Räubertochter

Foyer

T H E AT E R F E RI E N V O M 2 9 . JUNI B IS 2 3 . AUGUS T 2 0 1 5

20.00 D. kaukasische Kreidekreis Foyer III MI 13

19.30 Ballett am Rhein – b.24

18.30 Ariadne auf Naxos

DO 14

18.00 Lohengrin

19.30 Die Zauberföte

SA 16

19.30 Don Giovanni

SO 17

11.00 5. Profile-Konzert Opernfoyer

15.00 Der Rosenkavalier

* WA

Die Deutsche Oper am Rhein und das Ballett am Rhein wünschen Ihnen einen schönen Sommer! Bitte beachten Sie in diesem Zeitraum die abweichenden Öffnungszeiten des

* WA

Opernshops Düsseldorf und der Theaterkasse Duisburg (siehe Seite 3). GAS TSPI E L I M O P E RNHAUS DÜSS E LD O R F V O M 1. B IS 1 2 . JULI 2 0 1 5

15.00 Ballett am Rhein – b.24

Disneys Die Schöne und das Biest

20.00 D. kaukasische Kreidekreis Foyer III DI 19

20.00 D. kaukasische Kreidekreis Foyer III

MI 20

19.30 Wassa Schelesnowa

DO 21

19.30 Wassa Schelesnowa

FR 22

19.30 Aida

19.30 Rigoletto

SA 23

19.30 Ballett am Rhein – b.24

18.00 Der Rosenkavalier

SO 24

18.30 Die Zauberföte

MO 25

19.30 Die Zauberföte 19.30 Ballett am Rhein – b.22

* P

August 2015 ↗ Opernhaus DüsseldorF

↗ T h e ate r D u i s b u r g Fr 28

MI 27

20.00 Schachnovelle Foyer III

DO 28

20.00 Schachnovelle Foyer III

Mo 31

FR 29

19.30 Ballett am Rhein – b.24

SA 30

19.30 Un ballo in maschera

18.30 Die Zauberflöte

SO 31

20.00 D. kaukasische Kreidekreis Foyer III

↗ Opernhaus DüsseldorF

18.00 Opernwerkstatt: Arabella

20.00 Der kaukasische

Sa 12

19.30 Ballett am Rhein – b.22

MI 03

20.00 „KUNST“

18.00 Der Rosenkavalier

DO 04

19.30 Die Zauberflöte

FR 05

19.30 Ballett am Rhein – b.22

SA 06

11.00 Symphoniker im Foyer

SO 07

15.00 klasse.klassik familie

DI 09

20.00 YAMATO

MI 10

20.00 YAMATO

DO 11

20.00 YAMATO

* G

FR 12

20.00 YAMATO

* P

SA 13

16.00 YAMATO

SO 14

15.00 YAMATO

Der feurige Engel

11.00 Tag des offenen

Kreidekreis Foyer III

19.30 Ballett am Rhein – b.17

* S

So 13

11.00 Kinderchor-Konzert Foyer

* JO

15.00 Kinderchor-Konzert Foyer

* JO

18.30 Ballett am Rhein – b.17

Denkmals 19.30 Arabella 19.30 Die Zauberflöte 18.30 Arabella

* P

Fr 18

* WA

Sa 19

* FP

So 20 Mi 23

18.00 Der Rosenkavalier * GS

19.30 Die Zauberflöte

Do 24

19.30 Globus Vocalis Foye * S

Fr 25

19.30 Arabella

Sa 26

18.30 Die Zauberflöte

So 27

19.30 Ballett am Rhein – b.17 19.30 Aida * WA 19.30 Ballett am Rhein – b.17

Freundeskreises 19.30 Der feurige Engel

* P

Fr 11

↗ T h e ate r D u i s b u r g DI 02

18.00 Ballettwerkstatt: b.17

↗ T h e ate r D u i s b u r g Sa 05

Juni 2015

* S

Open Air

September 2015

* WA

↗ Opernhaus DüsseldorF

18.00 Opernwerkstatt:

20.00 2. Haniel Klassik

19.30 Ballett am Rhein – b.22

19.00 Gala des

Ein musikalischer Fall

11.00 Konzert d. Kinderchors Foyer

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

11.00 3.Profile-Konzert Opernfoyer

20.00 Der Hausmeister Foyer III

19.30 Ballett am Rhein – b.24

19.30 Ariadne auf Naxos

* FP

11.00 Ronja Räubertochter

MI 06

19.00 Il trittico

19.30 Don Giovanni

11.00 Ronja Räubertochter

MO 04

19.00 Xerxes

↗ T h e ate r D u i s b u r g DI 16

18.00 Lohengrin

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

11.00 Zauberflöte für Kinder Foyer

* WA

20.00 YAMATO P Premiere  Ua Uraufführung  FP Freundeskreispremiere  Wa Wiederaufnahme

18.30 Rigoletto

G Gala  S Sonderveranstaltung  GS Gastspiel  J O Junge Oper am Rhein – Specials

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OLEG BRYJAK ZUM GE DE N K E N Oleg Bryjak und seine Sängerkollegin Maria Radner waren auf dem Rückflug von einem Gastspiel am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, als der Absturz des Airbus A320 am 24. März 2015 ihrem Leben ein Ende setzte. In einer Aufführung von Wagners „Siegfried“ hatte Oleg Bryjak wieder einmal den Alberich gesungen, eine seiner Glanzrollen in seinem großen und vielseitigen Repertoire, das von gewichtigen Wagner- und VerdiPartien bis zu dem schlitzohrigen Mustafà in Rossinis Komödie „L’italiana in Algeri“ reichte. Seine posthume Ernennung zum Ehrenmitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg drückt die Wertschätzung aus, die alle Mitglieder des Hauses für den großartigen Sänger und Kollegen empfinden, und ist ein Dank für fast zwei Jahrzehnte großer Verbundenheit. ——

„V erachtet mir die M eister nicht ...“ E ine pers önliche E rinnerung Sommer 2002 in Savonlinna: Bei den Opernfestspielen ertönt die Musik von Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“. Gleich zu Beginn der Meistersitzung heißt es: „Sind wir beisammen? Der Sachs ist ja da! So ruft die Namen!“ Und da bist du, Oleg Bryjak, als Hans Sachs, bereit an diesem Abend alles zu geben, um die wohl größte Partie für einen Bass-Bariton zu gestalten, und auch bereit für deinen Gegenspieler Sixtus Beckmesser, den ich verkörpern durfte. Wir kannten uns damals schon einige Jahre, genau seit 1996, als du ins Ensemble der Rheinoper gekommen bist und wir schon bald gemeinsam auf der Bühne standen. Auch privat lernten wir uns kennen, da du in meiner unmittelbaren Nachbarschaft dein erstes Haus bautest. Noch immer sehe ich dich vor mir, wie du mit deinen eigenen Händen Eimer um Eimer zu Baustelle trugst. Mit großer Geduld und intensiver Arbeit, gepaart mit vielseitigem Können kümmertest du dich Tag und Nacht um Familie, Haus, Ensemble und deine persönliche Karriere, ganz nach Hans Sachs’ Devise: „Des Nachts arbeiten macht Beschwerden; wenn ich da munter bleiben will, so brauch ich Luft und Gesang.“ Der Gesang ist es, der uns allen so sehr in Erinnerung bleiben wird. Deine stimmliche Präsenz sowohl auf der Bühne, wie auch hinter der Bühne war einmalig. Jeder spürte, wenn du im Hause warst. Du hast uns allen gezeigt, dass du, egal welche Rolle zu singen war, ob eine große Wagner-Partie wie Alberich oder den Bruder Tuk in der Kinderoper „Robin Hood“, immer präsent warst. Du wirst für alle Kolleginnen und Kollegen auf immer ein Vorbild als Mensch und Künstler sein. Wie sehr du die Kunst geschätzt hast, auch dafür ließe sich noch einmal Hans Sachs anführen: „Wenn ihr die Kunst so hoch schon ehrt, da galt es zu beweisen, dass, wer ihr selbst gar angehört, sie schätzt ob allen Preisen!“

Fotos oben: Oleg Bryjak als Kurwenal (Wagner „Tristan und Isolde“), Schischkow (Janáček „Aus einem Totenhaus“) Foto rechts: Oleg Bryjak als Mustafà (Rossini „L’italiana in Algeri“)

Danke dir, Oleg Bryjak, für dein Leben für die Familie, die Freunde und die Kunst. —— Dein Stefan Heidemann Ensemblesprecher der Deutschen Oper am Rhein

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FALL Musiktheater: Das Rheingold Richard Wagner, Teodor Currentzis, MusicAeterna, Mika Vainio, Johan Simons ab 12. 09. 2015: Jahrhunderthalle Bochum

Festival der Kテシnste 30

Goldfinger, 1964, Regie: Guy Hamilton Collection Christophel ツゥ Eon Productions /united artists

Gテ傍TER


Klavier-Festival Ruhr

A b geht die P ost! 2 5 Partner ermö glichen ein neues Opernmobil

Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole

17. April – 04. Juli 2015 Info | Ticket: 01806 - 500 80 3* | www.klavierfestival.de *(0,20 €/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobil max. 0,60 €/Anruf)

Düsseldorf | Museum Kunstpalast | Robert-Schumann-Saal Montag | 18. Mai 2015 | 20 Uhr

Elena Bashkirova Montag | 01. Juni 2015 | 20 Uhr

Vielen Dank für Ihre Unterstützung: 25 Partner aus Düsseldorf, Duisburg und Umgebung haben uns in Zusammenarbeit mit der MOBIL Sport- und Öffentlichkeitswerbung GmbH die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs ermöglicht! Der mit den Werbeinfos unserer Sponsoren beklebte VW Caddy steht jetzt im Dienst der Poststelle und der Haustechnik der Deutschen Oper am Rhein. „Ab die Post“ heißt es für die täglichen Briefe, Päckchen und Pakete. Dazu wird das Fahrzeug für alle Botenfahrten der Poststelle sowie die Transporte der Haustechnik zwischen Opernhaus Düsseldorf und Theater Duisburg, dem Balletthaus in Oberkassel und dem Produktionszentrum in Wanheimerort sowie auf vielen weiteren Wegen genutzt.

Gabriela Montero Donnerstag | 11. Juni 2015 | 20 Uhr

Piotr Anderszewski Matthias Goerne (Bariton)

Düsseldorf | Tonhalle | Mendelssohn Saal Dienstag | 16. Juni 2015 | 20 Uhr

Ende April haben wir alle Unterstützer zu einem italienischen Opernabend mit Puccinis „Il trittico“ eingeladen. Beim Begrüßungssekt wurde das neue Mitglied unseres Fuhrparks vorgestellt. ——

Daniel Barenboim

UN T E RS T Ü T Z E N SI E UNS! Wir bieten Ihnen interessante Möglichkeiten – von Anzeigen in unseren Publi­ kationen über die Sponsorflächen auf unseren „Mobil“-Fahrzeugen bis hin zu Opernstudio-Patenschaften und individuellen Sponsoring-Paketen. Alle Informationen erhalten Sie bei Stefani Schmoll, Tel. 0211.89 25-493, s.schmoll@ operamrhein.de

Bilderrätsel – M itmachen und Gewinnen

h Sie sic ts! Sichern ig Ihre Ticke eit rechtz

Wir fragen diesmal: In welcher Mozart-Oper haben Sie diese Haube gesehen? Wir verlosen 5 x 2 Karten für die letzte Vorstellung dieses Stücks in dieser Spielzeit – senden Sie uns Ihre Lösung: Deutsche Oper am Rhein, Kommunikation // Heinrich-Heine-Allee 16a, 40213 Düsseldorf // kommunikation@operamrhein.de – Einsen­ deschluss: 01.06.2015. —— Im letzten Heft haben wir Ihnen im „Bilderrätsel“ einen Ausschnitt aus dem Bühnenbild „L’elisir d’amore“ gezeigt. Die Gewinner wurden benachrichtigt.

Kulturpartner

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Medienpartner

Kommunikationspartner

Medienpartner


Balletthaus geht in die Z ielgerade

Das Ballett am R hein zu G ast in Moskau

In Bilk entsteht neben dem ehemaligen Rheinbahn-Depot zurzeit das neue Probenhaus für das Ballett am Rhein. Realisiert wird es im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) der Stadt Düsseldorf mit dem Unternehmen Hochtief. Die Bauarbeiten gehen – auch dank des milden Winters – zügig voran. Ende April informierten sich Ballett­ direktor Martin Schläpfer, Generalintendant Prof. Christoph Meyer, Baudezernent Dr. Gregor Bonin und Kulturdezernent HansGeorg Lohe zusammen mit Hochtief-Niederlassungsleiterin Sandra Arendt vor Ort über den Stand der Arbeiten. Nach der Montage der Fenster liegt der Fokus nun aktuell auf dem Innenausbau des Gebäudes. Die räum­ liche Aufteilung mit dem beeindruckenden großen Ballettsaal lässt sich bereits gut erkennen. Parallel wird außen die anspruchsvolle Fassade angebracht. Daneben läuft das Ver­ gabeverfahren für die Ausstattung und die Außenanlagen. Anfang Juli sollen die technischen Abnahmen für das Gebäude folgen. Die Übergabe an die Ballettcompagnie ist für Anfang August geplant. ——

Mit drei Vorstellungen im renommierten Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko Musiktheater Moskau setzt das Ballett am Rhein seine internationalen Gastspiele fort: Nachdem im Februar das Stanislawski-Ballett mit Kenneth MacMillans „Manon“ im Opernhaus Düsseldorf zu sehen war, freut sich Martin Schläpfers Compagnie nun im Rahmen eines Kulturaustauschs der beiden Partnerstädte auf den Gegenbesuch am 12., 13. und 14. Juni 2015 in Moskau. Auf dem Programm steht Martin Schläpfers Gustav Mahler-Choreographie „7“, mit der das Ballett am Rhein bereits im April bei der Ballettfestwoche des Bayerischen Staatsballett im Münchner Nationaltheater begeisterte sowie 2015/16 u. a. beim Edinburgh International Festival, im Theater Gütersloh, Festspielhaus St. Pölten sowie bei den Wiesbadener Maifestspielen zu erleben sein wird. Mit nach Moskau reist der Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein Axel Kober, der das Orchester des Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko Musiktheaters leiten wird. Weitere Infos unter: www.stanmus.com ——

Vortanzen für die Ballettschule des Balletts am R hein Am 13. Juni 2015 findet ab 9.30 Uhr die Aufnahmeprüfung für die Ballettschule des Balletts am Rhein für das Schuljahr 2015/16 statt. Nach vorheriger Anmeldung können sich Kinder zwischen 7 und 10 Jahren für einen Platz qualifizieren. Die vom Co-Direktor des Balletts am Rhein, Remus Şucheană, geleitete Schule, bietet in drei Klassen und einer Förderklasse Unterricht: Klassisch-akademisches Ballett, moderne Tanztechnik und Cha­ raktertanz bilden eine ideale Mischung, um die große Vielfalt der Tanzkunst zu erleben und Kinder und Jugendliche für sie zu begeistern. Alle Klassen finden in den Proberäumen des Balletts am Rhein statt. Weitere Infos unter www.ballettamrhein.de. Anmeldung für die Aufnahmeprüfung bis 10. Juni per Telefon 0211.8925-340 oder Mail ballettbuero@ ballettamrhein.de. ——

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G astspiel im Opernhaus Düsseldorf: Disneys Die S chöne und das Biest Erleben Sie den Musical-Welterfolg! Zwei Oscars und fünf Grammys für die Musik, dazu eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester Film“: Mit „Die Schöne und das Biest“ schuf Disney Anfang der 90er Jahre einen der größten Filmerfolge seiner Historie. Es dauerte nicht lange, bis die märchenhafte Geschichte um die schöne Belle und den verzauberten Prinzen in einer Musical-Version an den Broadway kam und von dort aus ein zweites Mal die Welt eroberte: Sagenhafte 5.464 Mal wurde es am Broadway gespielt und feierte in 14 Ländern Premiere! Weltweit haben mittlerweile über 25 Millionen Menschen mit Belle und dem Biest gelebt, gelitten und vor allem geliebt. Ein unvergessliches Erlebnis für alle, die sich von der Magie einer der romantischsten Liebesgeschichten betören lassen möchten. Lassen auch Sie sich jetzt im Düsseldorfer Opernhaus verzaubern: von herrlicher Musik, schwebend leichten Tanzszenen, solistischen Glanzpartien und opulenten, farbenprächtigen Kostümen, die das berühmte Märchen glanzvoll in Szene setzen! —— O p e r n h a u s D ü s s e l d o r f Mi 01.07., 19.30 Uhr (Preview) | Do 02.07., 19.30 Uhr | Fr 03.07., 19.30 Uhr | Sa 04.07., 15.00 & 19.30 Uhr | So 05.07., 15.00 & 19.30 Uhr | Di 07.07., 19.30 Uhr | Mi 08.07., 19.30 Uhr | Do 09.07., 19.30 Uhr | Fr 10.07., 19.30 Uhr | Sa 11.07., 15.00 & 19.30 Uhr | So 12.07., 15.00 & 19.30 Uhr Ve r a n s ta lte r BB Promotion GmbH

G astspiel im T heater Duisburg : Yamato –  T he Drummers of Japan Erleben Sie das erfolgreichste Taiko-Ensemble der Welt mit seiner neuen Show BAKUON – Legend of the Heartbeat! Weltweit stehen Yamato – The Drummers of Japan an der Spitze aller vergleichbaren Formationen. Wo immer die Taiko-Virtuosen mit ihrer einzigartigen Kunst brillieren, sorgen sie für rückhaltlose Begeisterung. Nun kommen die weltweit von einem Millionenpublikum gefeierten Meister der japanischen Trommeln erstmals nach Duisburg. Es gehört zu den intensivsten Momenten, die man in einem Theater erleben kann, wenn die durch den Taiko-do trainierten Performer, ihre Trommelstäbe wie Schwerter führend, die bis zu über 400 Jahre alten Instrumente zu donnerndem Leben erwecken. In BAKUON – Legend of the Heartbeat erzählen die Taiko-Virtuosen vom mächtigen Herzschlag des Seins, vom Widerhall seines brennenden Beats in allem was lebt. Jeder Trommelschlag dieses elektrisierenden Bühnenereignisses ergründet das Geheimnis unserer pulsierenden Herzen, das Echo der Existenz – und wird zum unüberhörbaren Lebenszeichen. —— T h e ate r D u i s b u r g Di 09.06., 20.00 Uhr (Preview) | Mi 10.06., 20.00 Uhr | Do, 11.06., 20.00 Uhr | Fr 12.06., 20.00 Uhr | Sa 13.06., 16.00 & 20.00 Uhr | So 14.06., 15.00 & 19.00 Uhr Ve r a n s ta lte r BB Promotion GmbH

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Impressum He r a u s g ebe r Deutsche Oper am Rhein Theatergemeinschaft Düsseldorf Duisburg gGmbH Ge n e r a l i n te n d a n t Prof. Christoph Meyer Ge s c h äft s f ü h r e n d e D i r e k to r IN Alexandra Stampler-Brown Re d a k t i o n & T exte Dr. Hella Bartnig, Caecilia Brenninkmeyer, Tanja Brill, Ks. Stefan Heidemann, Heide Koch, Dr. Bernhard F. Loges, Anne do Paço, Katrin Schmidt, Stefani Schmoll A n z e i g e n bet r e u u n g Stefani Schmoll V E RAN T W O R T LICH

A B ON N E M E N T S 2 015/16 Sie sind unser besonderer G ast!

Heide Koch F oto s Amanda Berens (S. 19); Mischa Blank (S. 20/21, 22); Adolfo Butrón (S. 16/17, 18); Susanne Diesner (S. 26, 27); Michael Gstettenbauer (S. 32 (oben &

Erleben Sie die prickelnde Stimmung des Premierenabends mit Ihrem Premieren-Abo, entdecken Sie alle neuen Stücke der Saison mit dem Neuproduktionen-Abo zum Vorzugspreis, genießen Sie mit dem Ballett-Abo Tanz pur, vollenden Sie Ihren persönlichen Lieblingstag mit einem Wochentags-Abo oder kombinieren Sie Musiktheater und Schauspiel: Als Abonnent erleben Sie in jeder Spielzeit einzigartige Abende. Ihr Lieblingsplatz im Opernhaus Düsseldorf oder im Theater Duisburg ist in Ihrer Aboserie für Sie reserviert. Sie kennen unsere Ensemblemitglieder und ihre verschiedenen Rollen und sehen unser Ballett am Rhein in unterschiedlichen Choreographien. Sie begleiten uns mit Lob und Kritik und geben wertvolle Anregungen. Mit Ihrem Abo drücken Sie Ihre Verbundenheit zu unseren Künsten aus und genießen eine Reihe von exklusiven Vorzügen. ——

Mitte); Frank Heller (S. 29 (oben rechts); Liliana Kern „Der feurige Engel“, BvT Berlin 2006 (S. 7 (Mitte & unten); Sascha Kreklau (S. 24); Stefan Malzkorn (S. 33 (oben)); Hans Jörg Michel (S. 29 (oben links), S. 31 (unten), S. 34); © Marc Mielza­ rjewicz / www.marodes.de (S. 4/5 ); Masa Ogawa (S. 33 (unten)); Andreas Riedel (S. 32 (unten)); Daniel Senzek (Seite 31 (oben)); Eduard Straub (S. 29 (unten links)); Klaudia Taday (S. 25); Stephan Walzl (S. 8); Gert Weigelt (Titel, S. 10/11, 12, 13, 14, S. 32 (oben rechts)) Urheber, die nicht zu erreichen waren, werden

I H R E VOR Z Ü G E • Als Abonnent sparen Sie bares Geld: bis zu 50% gegenüber dem Einzelkartenpreis! • Möchten Sie weitere Vorstellungen besuchen oder Verwandte und Bekannte mitnehmen, sparen Sie beim Einzelkartenkauf bis zu 15% (Premieren inklusive, gilt nicht für Sonder­ veranstaltungen, Silvester und Gastspiele). • Sie kennen Ihre Vorstellungstermine für die gesamte Spielzeit und können diese fest in Ihren persönlichen Kalender eintragen. Sollten Sie einmal keine Zeit haben, können Sie bis zu zweimal pro Spielzeit Ihre Abotermine gegen andere Vorstellungen tauschen (beim Ballett-Abo einmal, Sonder-Abos ausgenommen)*. • Mit einem Festplatzabo buchen Sie Ihren Lieblingsplatz. Dieser ist für alle Ihre Vorstel lungstermine reserviert. „Ausverkauft“ gibt es nicht. • Ihr Abonnement ist übertragbar – wenn Sie einmal nicht persönlich kommen möchten, können Sie Ihren Aboausweis einfach an eine Person Ihrer Wahl weitergeben. • Den monatlichen Spielplan senden wir Ihnen kostenlos per Post nach Hause. Dazu können Sie per E-Mail auch unseren Newsletter abonnieren: spielplan@operamrhein.de A B ON N E N T E N W E R B E N A B ON N E N T E N Empfehlen Sie uns weiter: Gewinnen Sie Bekannte, Verwandte, Freunde oder einfach jemanden, von dem Sie wissen, dass er ein Opern- oder Ballettliebhaber ist, für ein Abonnement. Für alle Abonnenten, die neue Abonnenten werben, halten wir exklusive Prämien bereit – sprechen Sie uns an!

zwecks nachträglichem Rechtsabgleich um Nachricht gebeten. Co r p o r ate De s i g n u n d Ge s ta lt u n g Markwald Neusitzer Identity / www.mnidentity.de Lithogr aphie und Druck Griebsch & Rochol Druck GmbH & Co. KG Redaktionsschluss 30. April 2015, Änderungen vorbehalten!

Sponsor der Deutschen Oper am Rhein und des Balletts am Rhein

RHEIN-RUHR DÜSSELDORF . DUISBURG . HILDEN . KREFELD METTMANN . MÖNCHENGLADBACH . NEUSS

S O E R R E IC H E N SI E U N S : siehe Seite 3 in diesem Heft

Offizieller Fahrzeugsponsor

Foto: „Die Zirkusprinzessin“ © Hans Jörg Michel Kulturpartner

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Robert - Schumann - Saal | Kulturzentrum Ehrenhof | Düsseldorf

HIgHlIgHTS ROBERT-SCHuMANN-SAAL

Emmanuel Ceysson, © J.-C. Husson

So, 25.10.2015, 17 Uhr

So, 15.11.2015, 17 Uhr

Ensemble des Niederrhein Musikfestivals K. Jakson aka kj263 Live painting

Rezitation/Saxophon

„Klassik trifft Kunst“ – Ravel, de Falla Kooperation mit Niederrhein Musikfestival

„Novecento“ – Die Legende vom Ozeanpianisten Musik von Gershwin, Porter u. a.

Friedrich von Thun

Max Neissendörfer Trio

© teamWorX Television & Film GmbH

So, 1.11.2015, 17 Uhr

So, 22.11.2015, 17 Uhr

Auryn Quartett

Dietmar Bär Rezitation Die Musikwerkers

„Mit innigster Empfindung“ Zum 150. Geburtstag von Jean Sibelius Sibelius, Janácek, Beethoven

Akkordeon, Gitarre, Mandoline „Fieses Foul“ – Krimi mit Filmmusik aus „Der Pate“, „Tatort“, „James Bond“ u. a. © Uwe Stratmann

© Marion Koell

So, 29.11.2015, 17 Uhr

Do, 3.12.2015, 20 Uhr

Xavier de Maistre Harfe

Marianne Hopsch Rezitation The Zurich Ensemble

Glinka, Liszt, Chatschaturjan, Tschaikowsky, Dvořák und Smetana Xavier de Maistre gehört zur absoluten Elite von Solokünstlern.

„Scheherazade, Melodien und Märchen aus dem Orient“ © Marco Borggreve

© Felix Broede/Sony Classical

So, 13.12.2015, 17 Uhr

So, 6.12.2015, 17 Uhr

Sol gabetta Violoncello Bertrand Chamayou Klavier

Elke Heidenreich Rezitation/Text Marc-Aurel Floros Klavier

Prokofiew, Chopin Sol Gabetta zählt zu den renommiertesten Solisten unserer Zeit.

„Kein Zufall" – Neue Geschichten mitten aus dem Leben: komisch, traurig und klug. Mit Musik von Bach über Mozart bis zu Filmmusik und Schlager

© Leonie von Kleist

© Marco Borggreve

2. Weihnachtstag, 17 Uhr

So, 24.1.2016, 17 Uhr

Schumann Quartett & gäste Wen Xiao Zheng Viola

Katja Riemann Rezitation Sebastian Knauer Klavier

Mozart, Mendelssohn

„Liebe, Schmerz und Ironie“ – Liebesgedichte und das Leben von Heinrich Heine mit Werken von Schumann, Chopin, Mendelssohn u. Brahms © Mirjam Knickriem

© Kaupo Kikkas

So, 31.1.2016, 17 Uhr

So, 6.3.2016, 17 Uhr

Klavierduo Sara Koch & Karla Haltenwanger

Michael Mendl Rezitation Trio Amanti della Musica

„Lieben Sie Brahms?“ Werke von Johannes Brahms präsentiert an zwei Flügeln

„Anaconda“ – Geschichten von Liebe, Irrsinn und Tod von Horacio Quiroga. Mit Musik der Klassik, Romantik und Jazzkompositionen © privat

© Susanne Diesner

So, 21.2.2016, 17 Uhr

Nils Mönkemeyer Viola Sabine Erdmann Cembalo Andreas Arend Theorbe Klaus-Dieter Brandt Violoncello

Sa, 21.11.2015 21 Uhr

„Barroco Español“ – Boccherini, Corelli u. a. © Irène Zandel

So, 24.4.2016, 17 Uhr

Schumann Quartett Albrecht Mayer Oboe Dvořák, Mozart, Bax

© Felix Broede

© camou*

o Ab l h 16 Wa2015/zu 20% Ihr

mi

Max Mutzke & Mikis Handmade Ensemble Max Mutzke, Deutschlands Soulstimme, und das Streichquintett Mikis Handmade Ensemble interpretieren Songs in nie gehörter Weise. Im Anschluss: Party im Foyer

t is t b ab at R

Karten an vielen VVK-Stellen, unter T 0211 274000 oder www.robert-schumann-saal.de


infOs & k arten

↗ Düsseldorf: Tel. + 49 (0) 211. 89 25 - 211

gener alintenDant

Prof. Christoph Meyer

↗ Duisburg: Tel. + 49 (0) 203 . 940 77 77

gener almusikDirek tOr

o P e R

&

Axel Kober

www.operamrhein.de

Ballet tDirektOr & chefchOreOgr aph

Martin Schläpfer

B a l l e t t

spielZeit 2015/16 — Deutsche Oper am rhein – premieren

Ballet t am rhein – premieren

R ic ha R d St R au S S

niKolai RimSKi-KoRSaKow

b.17

b.27

— Fr 15.04.2016 ↗

Martin Schläpfer 7 — Sa 05.09.2015 ↗ Theater Duisburg

george Balanchine DuO cOncertant Martin Schläpfer variatiOnen unD partiten uraufführung kurt JooSS Der grüne tisch — Fr 18.03.2016 ↗ Opernhaus Düsseldorf

— Fr 18.09.2015 ↗

Opernhaus Düsseldorf

G a e ta no d on i z e t t i

l’elisir D’amOre — Sa 17.10.2015 ↗ Do 21.04.2016 ↗

Der gOlDene hahn

Opernhaus Düsseldorf

maRiuS Felix l anGe

Die schneekönigin

e m m e R ic h K á l m á n

Die ZirkusprinZessin — Fr 13.11.2015 ↗ Fr 20.05.2016 ↗

Opernhaus Düsseldorf Theater Duisburg (WA)

G iac om o P u c c i n i

turanDOt

— Sa 05.12.2015 ↗

WilliaM forSythe WOrkWithinWOrk frederick aShton sYmphOnic variatiOns hanS van Manen tWO gOlD variatiOns — Sa 10.10.2015 ↗ Opernhaus Düsseldorf

— Sa 23.04.2016 ↗ Theater Duisburg Mo 04.07.2016 ↗ Opernhaus Düsseldorf PlattFoRm ReGie deutSche oPeR am Rhein

YOung DirectOrs: What next? trOuBle in tahiti — Sa 04.06.2016 ↗

b.26

Theater Duisburg

Theater Duisburg

ot to n i c ol a i

G i u Se P P e V e R di

DOn carlO — Sa 13.02.2016 ↗

b.25

Junge Oper am rhein u r au f f ü h r u n g / Opernhaus Düsseldorf (WA) au f t r ag s kO m p O s i t i O n f ü r a ll e a b 6 J a h r e n Theater Duisburg

Opernhaus Düsseldorf

Die lustigen WeiBer vOn WinDsOr — Fr 24.06.2016 ↗

Opernhaus Düsseldorf

auguSt Bournonville BOurnOnville Divertissement antony tudor Dark elegies terence kohler One uraufführung — Sa 16.01.2016 ↗ Theater Duisburg

R ic ha R d St R au S S

ariaDne auf naxOs — Do 25.02.2016 ↗ So 27.03.2016 ↗

Theater Duisburg Opernhaus Düsseldorf (WA)

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b.28 paul taylor esplanaDe huBert eSSakoW uraufführung nilS chriSte uraufführung — So 29.05.2016 ↗ Opernhaus Düsseldorf

YOung mOves plattforM choreographie Ballett aM rhein — Sa 18.06.2016 ↗ Theater Duisburg Foto: Hans Jörg Michel / Design: Markwald Neusitzer Identity

araBella


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