b – N° 1 / Das Magazin des Balletts am Rhein

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b www.ballettamrhein.de

Magazin des Balletts aM Rhein sPielzeit 2010/11

Ballet Class —— eine Reise ins Ungewisse —— lang leBe MR. B. Mats eK —— RüCKBliCK b.01 – b.05 —— Regina Van BeRKel —— hans Van Manen PaUl PaVey —— MUsiK-KöRPeR / KöRPeR-MUsiK —— Ballett aM Rhein

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Ballett am rhein

editorial

einmal pro Spielzeit möchten wir Sie einladen, die Künstler, die mit uns arbeiten, in essays, Porträts und interviews näher kennenzulernen, bei themen und Fragestellungen, die uns beschäftigen, mit uns einen moment innezuhalten, um sie zu vertiefen, texte und Bilder auf sich wirken zu lassen: in der ersten ausgabe des magazins des Balletts am rhein schreibt martin Schläpfer über die Bedeutung des täglichen trainings und Patricia neary über George Balanchine, die schwedische tanz- und theaterjournalistin margareta Sörenson entwirft ein Porträt des Choreographen mats ek, die Choreographin regina van Berkel, der musiker und Komponist Paul Pavey sowie die tänzer Yuko Kato und Jörg Weinöhl sprechen über ihre arbeit, der musikwissenschaftler Jürg Stenzl eröffnet uns seine Sicht auf den Choreographen und menschen martin Schläpfer. mit seinem ganz eigenen Blick durch die Kamera begleitet Gert Weigelt – einer der herausragenden tanzfotografen unserer Zeit – das Ballett am rhein. aus dem unendlichen Schatz seines archivs der letzten Spielzeit haben wir zahlreiche noch nicht veröffentlichte Fotografien ausgewählt, die alle tänzerinnen und tänzer der Compagnie im Spiegel ihrer arbeit zeigen, zugleich aber auch rückblick und dokumentation sind: erinnerung an die erste Spielzeit des Balletts am rhein. Wir wünschen ihnen eine anregende lektüre!


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Ballett am rhein

inhalt

Ballet Class — Balle sChläpfer üBer das tägliC reise ins Ungewisse — ein  29 Und Jörg weinöhl     l naChrUf aUf den Choreogr 32    Mats ek — ein porträt 40 reographen     die tän Balletts aM rhein in den p 76    regina van Berkel —  niederländisChen Choreo 84 Manen     paUl paveY — 90 Und perforMer   MUsik-k üBer den Choreographen  96 Ballett aM rhein   news  100 aUfnahMen   tänzerinne 06


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Ballett am rhein

inhalt

ettdirektor Martin  22    eine  he training   interview Mit YUko kato  lang leBe Mr. B. — ein  raphen george BalanChine  ät des sChwedisChen Chonzerinnen Und tänzer des  rograMMen b.01 Bis b.05   ein gespräCh Mit der  82    hans van  graphin  — der BritisChe koMponist  körper / körper-MUsik —  94  Martin sChläpfer   das 99    preMieren & wiederen & tänzer



Ballet Class

Ballettdirektor   Martin Schläpfer   über das tägliche Training

TEXT — Martin Schläpfer  FOTOS — Gert Weigelt


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Ballett am rhein

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Durch viele Phasen und Verfassungen bin ich gegangen, während der 20 Jahre, in denen ich jetzt ohne Unterbrechung unterrichte, habe vieles integriert und auch wieder ver­ worfen oder losgelassen. Aber nach wie vor gilt für mich: »Class is everything!« Es war damals so für mich als Tänzer und ist heute so für mich als Choreograph, Lehrer und Ballettdirektor. Obwohl ich selber nicht mehr täglich trainiere, denke ich dieses Faktum für »meine« Tänzer mit und versuche es durch Überzeugungsarbeit und manchmal auch mit Druck einzufordern. ————

Die tägliche Klasse ist fast heilig. Wenn es Heiliges überhaupt gibt, dann sind es auch das Training im Ballettsaal und die Vorstel­ lung auf der Bühne. Ballettsaal und Büh­ nenraum sind nicht nur heilig als Orte oder Räume, sondern auch durch das, was dort geschieht – das Geschehen. Übung, Streben, Erhitzung, Schwitzen, Hingabe, Verbinden, Fließen, Öffnen – Weggeben. Ein Training ist Übung. Exerzitium im wirklichen Sinne des Wortes. Es ist nicht wichtiger oder bes­ ser als tolle Kreationsproben, wunderbar ge­ tanzte Vorstellungen oder fantastisch gebaute und inspirierende Ballette, aber es ermöglicht diese eben erst. Die „Class“ macht gute Tänzer besser. Dies an Körper, Kopf und Geist. Ich behaupte sogar, richtig verstanden und eingesetzt, macht sie bewusster, formt sensiblere, egofrei­ ere Menschen. Sie schützt den Tänzer vor Ver­ letzungen und ist die fast einzige Möglichkeit zu verhindern, dass man als Künstler und in der körperlichen Leistung stehen bleibt, sta­ gniert – sich als gut genug „zumauert“. Ein endloses Feld in den Raum der Wesenswer­ dung hinaus ist sie. Jedes verpasste Training ist ein Schritt zurück, zumindest ein Anhal­ ten im Wachstumsprozess und der Auseinan­ dersetzung mit dem Selbst und dem Außen. Eine für jeden Tänzer bemerkbare Zäsur im Üben des „muskulären Hirns“, der Koordina­ tionsfähigkeit etc. Einmal nicht zu trainieren ist natürlich völlig in Ordnung, mag ein wert­ volles kurzes Innehalten sein, eine kleine not­ wendige Pause. Ich gebe den Tänzerinnen und Tänzern des Balletts am Rhein auch die Mög­ lichkeit, einmal pro Woche in einer „Class“ zu fehlen, sei es, um zusätzlich etwas ausruhen zu können, sei es, um einen Hauch mehr Zeit für Privates zu haben. Als Direktor finde ich diese „Geste“ absolut wichtig und richtig – als Lehrer bleibe ich möglichst neutral, aber wa­ chend darüber, dass aus einmal nicht zwei­ mal wird. Der Tänzer in mir versteht das An­ gebot überhaupt nicht, findet es sogar falsch. Der Choreograph in mir hat nichts dage­ gen, solange die Tänzer, welche nicht in der

morgendlichen Klasse trainiert haben, sich intensiv genug für die kommenden Proben vorbereitet und eingearbeitet haben. So gleite ich in meinem Versuch, ein Ensemble adä­ quat zu leiten, immer zwischen diesen ver­ schiedenen in mir angelegten und auch lange ausgeübten Berufen und Positionen hin und her, bevor ich mich für das mir richtig Er­ scheinende entscheide. Ich glaube, dass das so stimmig ist. Es hat sich für mich bewährt, auch wenn die Entscheidungsfindungen da­ durch etwas komplexer und arbeitsaufwen­ diger werden. Ich habe 1990 begonnen, Klassischen Tanz zu unterrichten. Die ersten Stunden gab ich in meiner Ballettschule Dance Place in Basel. Ich wollte das nie, Ballettpädagoge zu sein war nie ein Berufswunsch von mir. Ich wollte aber auch nie Choreograph sein oder gar Ballettdirektor. Das Ganze entstand da­ mals aus dem Druck einer Frage heraus. Ich habe endgültig, knapp dreißigjährig, aufge­ hört zu tanzen. „Und was machst du jetzt“? hat mein Vater mich gefragt. „Ich mache eine Ballettschule auf.“ „Das ist richtig. Das ist ein Geschäft. Ich gebe dir ein zinsloses Darlehen dafür.“ Theoretischen, spezifisch tanzbezoge­ nen Musikunterricht nahm ich begleitend bei Harriet Cavalli, der brillanten amerika­ nischen Ballettpianistin, und einmal wö­ chentlich reiste ich zu Anne Woolliams nach Zürich, um an der Schweizerischen Ballett­ berufsschule unter ihrer Obhut und Anlei­ tung zu unterrichten und zu studieren. Nicht dass wir unbedingt das Gleiche wollten oder dachten. Bei einem guten Lehrer ist das aber auch nicht das Wichtige. Nur, dass er einem voraus ist, zählt. Dass man bereit ist, von ihm zu lernen, eben bei ihm in die „Schule“ zu gehen. Später, ziemlich viel später erst sollte man für sich entscheiden, was richtig oder falsch war von dem Erlernten. Zuerst muss man einfach möglichst viel Wissen und Er­ fahrung sammeln. Eintauchen wollen in die Welt des Meisters – seine Methode – ihn ver­ stehen wollen, ihm vertrauen. Sich „offen und

porös“ machen, damit Neues mit einfließen kann, ist dabei unabdingbar. Der Begabte tut dies gerne und bedingungslos, ohne Wenn und Aber – und bleibt dabei doch er selbst; sammelt quasi nur für seine spätere, eigene, sicherlich auch andere Form. („To be able to surrender without delivering oneself is always a sign of talent“.) Als Autodidakt und Anfängerlehrer – und ich war damals beides – gibt man tenden­ ziell vor allem das an Schüler weiter, was sich am eigenen Körper als richtig anfühlt. Natür­ licherweise ist es das, was man kennt, und wie man bis anhin von anderen trainiert wurde. Das muss nicht schlecht sein, aber auch nicht unbedingt richtig, wird aber deshalb so emp­ funden, weil es sich als richtig anfühlt und sich im Körper über Jahre hinweg manifestiert hat – selbstverständlich nicht nur dort. Das mit dem Gefühl, dem Anfühlen ist eh ein sehr komplexes Feld. Sogar ein ziemlich rutschiges Terrain. Gefühlen sollte man immer kritisch begegnen. Sie sind nicht die Intuition, nicht der Instinkt und auch nicht das „Fühlen“ als Sinngabe. Konditionierte „Bagage“ sind sie, eingefräste „Granitadern“, die einen meistens vom Offen­Sein abhalten – vom Wachsen. Ich plädiere nicht unbedingt für ein buddhistisch „durchtränktes“ Balletttraining, aber es ist tat­ sächlich so, dass Gefühle jeder Meisterschaft, allem wirklichen Können im Wege stehen. Ich hatte das Glück, in meiner Laufbahn fast durchweg großen, unorthodox arbei­ tenden Lehrern begegnen zu dürfen. Da­ für bin ich sehr dankbar. Manchmal habe ich sie mir auch gesucht. Meine wichtigsten Ballettlehrer waren und sind: Marianne Fuchs, Eileen Ward, Terry Westmoreland, Maryon Lane, David Howard, Gelsey Kirkland und Peter Appel. Alle sind bis heute meine Leh­ rer geblieben. Ob sie noch leben oder nicht mehr, ist dabei nicht relevant. Gewisse Dinge werden mir manchmal erst heute ganz klar. Das ist etwas sehr Schönes. Dann fällt es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. „Das also hat sie oder er damals gemeint!“ Lernen tut man von allen und allem, so man es denn



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Ballett am rhein

Mariana Dias VOrhErigE SEiTE Louisa rachedi, Anna Tsybina, Julie Thirault, Pontus Sundset OBEN Ana Djordjevic, Christian BloĂ&#x;feld

eSSaY

UNTEN


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Ballett am rhein

» Wenn es heiliges überhaupt gibt, dann sind es auch das tägliche Training im Ballettsaal und die Vorstellung auf der Bühne. Ballettsaal und Bühnenraum sind nicht nur heilig als Orte oder räu­ me, sondern auch durch das, was dort geschieht – das geschehen. Übung, Streben, Erhitzung, Schwitzen, hingabe, Verbinden, Fließen, Öffnen – Weggeben. «

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will – sehr viel auch vom Schlechten und Fal­ schen. Trotzdem. „Good teaching“ kann man sich nicht einfach nur aneignen und „holen“. In seiner wirklichen Essenz ist es nicht er­ lernbar. Ich glaube nicht daran. Es ist wenigen wirklich gegeben. Man missverstehe mich hier nicht. All die Diplome und Ausbildungen, die es heute im Tanzpädagogenbereich gibt, sind wichtig und richtig. Sie sind letztendlich die einzige Möglichkeit, den Tanzlehrerberuf als Profession vielleicht doch noch einmal offizi­ ell zu etablieren und zu verankern und garan­ tieren natürlich ein notwendiges Mindestmaß an Standard der Pädagogen. Selbstverständ­ lich kann auch das ernsthafte Aneignen von Wissen über das Handwerk in all seiner Viel­ falt, der menschlichen Anatomie und Psy­ che, der Musiktheorie, der Tanzhistorie etc. unmöglich umgangen werden. Dieses jahre­ lange, vielleicht sogar lebenslange Studium ist trotzdem nur eine Basis, mehr nicht. Was bei vielen „Teachern“ fatalerweise fehlt, ist Künstlertum, „Verrücktheit“, musi­ kalisches Wissen und Empfinden – eines, das nicht nur Puls und Metrum in die Übungs­ strukturen einer „Class“ mit einbezieht –, Charisma, Magie, menschliche Größe, Dio­ nysisches, was gerade bei Klassischem Bal­ lett so wichtig ist, um es modern zu machen, also auch als Sprache und Ausdrucksmög­ lichkeit unserer Zeit zu verteidigen; kurz, um ein schillerndes Potpourri von Ingredienzien, welches junge Menschen zu begeistern ver­ mag, sie „anzündet“, diesen Beruf um alles in der Welt zu dem ihrigen machen zu wollen, komme was wolle. Das schafft das Korrekte, Sorgfältige, Brave in den seltensten Fällen nur. Der immer wieder vorgebrachte Ein­ wand, es gäbe schon viel zu viele professio­ nelle Tänzer, sticht nicht. Tänzer, die bren­ nen für ihre Kunst, dafür alles geben, wirklich wissen, wie man richtig arbeitet, leistungsfä­ hig und gut genug sind, für sich eine eigene Vision in diesem Beruf haben, entschieden sind, menschlich, professionell und verant­ wortlich agieren, sind nach wie vor nicht sehr häufig anzutreffen – und werden übri­ gens immer Arbeit finden. Auch ein Tanzun­ terricht, der losgelöst von den Balletten und ihren Choreographen, den Choreographien der heutigen und damaligen Zeit, stattfin­ det, wird nie ausreichend sein können. Einen Unterricht jenseits des Künstlerischen, des Zaubers des Tänzerberufes, der Magie der Bühne – der Kultur des Abendlandes – dürfte es gar nicht geben. Ein fähiger Ballettlehrer muss sich mühe­ los und gerne im Zwischenraum von Vergan­ genheit und dem Heute körperlich und geis­ tig bewegen können – und wollen. Auch der sogenannte „Laienunterricht“ braucht all das,

was ich aufgezählt habe, benötigt das Drän­ gen nach Transzendenz, welches Körper, Seele und Geist vereinigt. Es gibt eigentlich keinen „Laienunterricht“. Es gibt nur guten, unge­ nügenden und schlechten Unterricht. Zudem schafft der sogenannte „Laienunterricht“ uns ein wissendes Publikum, hilft Tanzkunst als selbstverständliche Größe und Notwendig­ keit in unserer Gesellschaft zu verankern. Ich vertraue auch nicht einem Syllabus, wie zum Beispiel dem der Royal Academy of Dancing, einer weltbekannten englischen Ballettschu­ lung, kurz RAD genannt, die in meinen Au­ gen, wenn sie nicht zeitig von den Schülern verlassen wird, Verheerendes anrichten kann, nämlich den jungen Studierenden mit ihren über Jahre genau festgelegten Lehrplänen das Tanzen, die Grundimpulse, die Freude, das „Tier“ in ihnen zu nehmen – oder sonst ei­ ner bloß „richtigen“ Methodik. Das berühmte Handbuch Grundlagen des klassischen Tanzes von Agrippina Waganowa mag als Orientie­ rung in Ordnung sein, muss sicherlich auch studiert werden, aber in gewissen Dingen hat sie sich geirrt, und das tun mit ihr heute noch Hunderte von Ballettpädagogen, die eine so­ genannte „russische Schule“ vehement als die allein richtige vertreten und sich wei­ gern, diese endlich kritisch zu hinterfragen, zu reformieren, und mit dem heutigen Wis­ sensstand anzureichern. „Ballet went from France to Russia, not vice versa“ – wenn man es einmal etwas direkt ausdrücken möchte. Man muss alles studieren und hinterfragen, um dann das Beste aus allem zu nehmen und damit etwas „Neues Altes“ zu formen – und man darf mit dem Studieren und Formen nie aufhören, solange nicht, bis man mit dem Lehrer­Sein aufhört – oder stirbt. Das muss man können und wollen und aushalten. Man muss die Menschen lieben. Aber keinesfalls mehr als den Tanz und die Kunst selber. Man muss permanent an sich selber arbeitend bleiben, an seinem „Wie man Mensch ist“, muss auch wissen, was es heißt, Macht zu haben. Man könnte hier ziemlich lange weiter Dinge aufzählen, die alle notwen­ dig sind, um ein anständiger Ballettlehrer zu sein. Von den „Anständigen“ gibt es wenige. Es gibt unendlich viele, die eine gute „Class“ geben können, pausenlos um die ganze Welt reisen, Schulen und Ballettcompagnien mit ihren brillanten Trainings „beglücken“ – aber schlussendlich nichts aufbauen, was dieser Kunst im Fundament zuträglich wäre, ge­ schweige denn sie beeinflussen oder gar ver­ ändern würde. (Es gibt immer Ausnahmen.) Es ist viel bequemer „to come and to go – instead of having to stay“. Die Bühnenkunst Tanz braucht aber den Standort, das Am­ Ort­Bleiben, einen Aufbau, die tägliche, über


Bogdan Nicula, Pontus Sundset, Ensemble



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Ballett am rhein

intervieW

eine   reise ins   Ungewisse ein interview   Mit YUko kato Und   Jörg weinöhl

INTERVIEW — anne do Paço, Karin Bovisi, Ulrike Wörner

FOTOS — Gert Weigelt

Sie zählen zu den herausragenden und erfahrensten Persönlichkeiten des Balletts am rhein, ein Pas de deux zwischen ihnen ist immer etwas Besonderes: Yuko Kato und Jörg Weinöhl. in der vergangenen Spielzeit begeisterten die Japanerin und der Deutsche mit zahlreichen eindringlichen Auftritten in Choreographien Martin Schläpfers, darunter »Tänze« in b.05 – eine handlungsballettminiatur zu Musik von Franz Schubert, die ein zentrales Thema des menschlichen Lebens auf ebenso feinsinnige wie humorvolle Weise aufgreift: Das Älterwerden. »Dass dies ein Stück für Yuko Kato und Jörg Weinöhl werden sollte, war mir von vornherein klar«, verriet Martin Schläpfer. »ihr Künstlertum, das völlig frei von allem Affektierten ist, passt wunderbar zu dieser Schubertschen Atmo­ sphäre eines Weltschmerzes, der auch schmunzeln kann.« Für das Magazin des Balletts am rhein sprachen wir mit den beiden Künstlern über die Kunst, miteinander zu tanzen, den Beruf des Tänzers und das Älterwerden. ————


Yuko Kato und Jörg Weinöhl in Martin Schläpfers »Pezzi und Tänze« (Ballett am Rhein, 2010)


Patricia Neary und George Balanchine 1974 bei der Einstudierung von ÂťSerenadeÂŤ in Genf


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Ballett am rhein

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lang leBe  Mr. B. ein naChrUf aUf den   Choreographen   george BalanChine TEXT — Patricia neary

FOTOS — daniel vittet / martha Swope

Der Verlust George Balanchines oder besser Mr. B.s, wie wir ihn alle kennen und nennen, stürzt die gesamte Ballettwelt in tiefe Trauer. Mir persönlich, eine seiner Zöglinge, fällt es äußerst schwer, die richtigen Worte für meine Gefühle zu finden, habe ich doch meinen „Vater“, meinen Lehrer und den Mann, den ich liebte, verloren und mehr: den Menschen, der mich über 23 Jahre lang durch meine Karriere und mein Leben führte. Mr. B. hatte nicht nur stets einen enormen Einfluss auf seine Tänzerinnen und Tänzer, sondern bekannte sich auch immer vollständig zu ihnen. Ich hatte die großartige Gelegenheit, mit Mr. B. als Tän­ zerin und Pädagogin zu arbeiten und später über 30 seiner Ballette mit Compagnien in der gesamten Welt einzustudieren. Stets sah Mr. B. in mir jemanden, der prädestiniert ist, seine Werke und seinen Stil zu unterrichten. Mir wiederum stand er in den letzten zehn Jahren seines Lebens bei meinen Direktionen am Genfer und Zürcher Ballett als künstlerischer Berater zur Seite. Ich spüre, ja weiß, dass es hier und heute meine Aufgabe ist, seine Ballette zu bewahren, seine Technik, seine Musikalität und seinen Stil zu lehren sowie das fortzu­ führen, was Mr. B. über so viele Jahre aufgebaut hat. All dies ist eine Ehre und große Freude für mich! Eines von Mr. B.s Balletten in Anwesenheit des Meisters persönlich – unter seinen Augen und in Zusammenarbeit mit ihm – einzustudieren, zählte zu den kostbarsten und unschätzbarsten Momenten meiner Karriere. Wenn ich mit einer Einstudierung begann, zog er sein Jackett aus, krempelte die Ärmel hoch und saß höchstens 30 Sekunden still. Dann sprang er auf und in die Aktion, um zusammen mit mir jede Bewegung eines Arms oder eines technischen Details zu zeigen oder zu erklären, wie man mit seinem Partner tanzt. Mr. B. war ein exzellenter Lehrer, und alle meine Solisten in Genf und Zürich hatten das große Privileg, das ein oder andere Mal von ihm persönlich unterrichtet zu werden. Besonders schätzte ich seine Musikalität, die auch für seine Ballette so wichtig ist. Ich kann Ihnen versichern, dass er in allen Proben sehr viel Zeit mit dem Pianisten am Klavier verbrachte. Er gab das Tempo vor. Beide arbeiteten mit einem Metronom, hatte Mr. B. doch sehr großen Respekt vor den Angaben der Komponisten. Immer wieder sprach er über die Musik und erklärte dem Pianisten, den Tänzern und mir sehr genau, wie er sie gehört hatte, als er das Ballett choreographierte. Meist repräsentieren die Tänzerinnen und Tänzer in sei­ nen Choreographien eine Stimme – ein Klavier, eine Violine oder das gesamte Orchester. Entsprechend ließ er z. B. bei Concerto Barocco den Pianisten zunächst nur das Fundament


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Ballett am rhein

Porträt

Mats  ek ein porträt des  sChwedisChen  Choreographen

TEXT — margareta Sörenson

ÜbERSETzuNG auS dEM SchWEdISchEN — antje Sörenson

FOTOS — Gert Weigelt

Wenige Persönlichkeiten haben die Tanzkunst in den letzten 30 Jahren weltweit so stark beeinflusst wie Mats Ek. Der Sohn der grande Dame des schwedischen Balletts, Birgit Cullberg, und des Schauspielers Anders Ek wandte sich zunächst der Theaterbühne zu, bevor er sich Mitte der 1970er Jahre immer mehr auf den Tanz konzentrierte, um eine ganz eigene Form zu kreieren. Nicht nur die handlungsballette, sondern auch die ab­ strakter gefassten Stücke sind bei Mats Ek immer kleine Erzählungen, die uns das Leben so vor Augen führen, wie es ist – choreographische Bilder, die uns mit ihrer nordischen Kargheit und archaischen Kraft, angesiedelt zwischen Traum und realität, lange über den Theaterabend hinaus noch beschäftigen. Nachdem an der Deutschen Oper am rhein be­ reits seine Ballette »grass«, »Carmen« und »Bernadas haus« zu sehen waren, steht in b.06 ab Oktober 2010 mit »Aluminium« ein weiteres Meisterwerk des schwedischen Choreo­ graphen auf dem Programm. ————



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Ballett am rhein

rüCKBliCK SPielZeit 2009 / 10

b.01 Die Tänzerinnen und Tänzer des Balletts am rhein in den Programmen b.01 bis b.05: Fotograf gert Weigelt hat Martin Schläpfers neue Compagnie durch ihre erste Spielzeit an der Deutschen Oper am rhein begleitet und in faszinierenden Fotos festgehalten – ein rückblick auf eine ebenso vielfältige wie erfolgreiche Ballettsaison 2009/10 mit Choreographien von george Balanchine, Kurt Jooss, Paul Lightfoot und Sol León, hans van Manen, Teresa rotemberg, Martin Schläpfer und Twyla Tharp. ————

b.05 b.01 / MArSCh, WALZEr, POLKA —— MArTiN SChLÄPFEr Alexandre Simões, Anna Tsybina



b.01 / MArSCh, WALZEr, POLKA —— MArTiN SChLÄPFEr Ann­Kathrin Adam, Carly Morgan, Emi Kuzuoka, Yuko Kato, Daniela Svoboda, Nicole Morel, Feline van Dijken, Carrie Johnson, Kerry­Anne O’ Brien, Anne Marchand LiNKS Marlúcia do Amaral, Bogdan Nicula rEChTS



b.02 / KUNST DEr FUgE —— MArTiN SChLÄPFEr So­Yeon Kim, Martin Chaix




b.03 / SErENADE —— gEOrgE BALANChiNE Feline van Dijken LiNKS Louisa rachedi, Ordep rodriguez Chacon

rEChTS


b.04 / BAKER’S DOZEN —— Twyla Tharp Feline van Dijken, Martin Schirbel links Alexandre Simões, Carly Morgan rechts




b.05 / rAMiFiCATiONS —— MArTiN SChLÄPFEr Marlúcia do Amaral


b.05 / 3 —— MArTiN SChLÄPFEr Pontus Sundset



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Ballett am rhein

intervieW

regina van  Berkel

ein gespräCh Mit   der niederländisChen  Choreographin

INTERVIEW — Ulrike Wörner

FOTOS — Gert Weigelt

»Ein idealer Tänzer ist in der Lage, mit seinem Körper zu musizieren, die Töne mit seinem Körper so in den raum zu malen, dass wir sie sehen können«, äußerte sich regina van Berkel einmal über ihre Vorstellungen von Tanz, Musik und raum in ihren Arbeiten. Die niederländische Choreographin zählt zu den interessantesten Vertreterinnen der jun­ gen Ballettszene und trägt mit »Frozen Echo« (b.07) und intermezzi zu Martin Schläpfers »Unleashing the Wolf« (b.08) zwei Neukreationen für den Spielplan des Balletts am rhein bei. Als Tänzerin arbeitete regina van Berkel mit Jan Fabre, Saburo Teshigawara und William Forsythe zusammen, als Choreographin kreierte sie u. a. für das Nederlands Dans Theater, das göteborg Ballet, das ballettmainz, das Ballet gulbenkian Lissabon, die rotterdamse Dansacademie, das holland Dance Festival und das Festival Steps. Für das Magazin des Balletts am rhein sprach sie mit uns über den Mut zum Experiment und den reiz des Ungewissen. ————



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Ballett am rhein

Porträt

paUl  paveY

MUsizieren für den tanz:  der BritisChe koMponist  Und perforMer

TEXT — anne do Paço

FOTOS — Gert Weigelt

Er ist ein Klangmagier, der es wie kaum ein anderer versteht, Musik für den Tanz zu schreiben – zeitgenössische Ballettmusik, Theatermusik im besten Sinne. Er ist ein Wanderer zwischen den Welten, wechselt mühelos von einem instrument zum nächsten, be­ wegt sich geradezu schlafwandlerisch zwischen verschiedensten Stilen, mischt elektro­ nische Klanglandschaften mit seiner eigenen gesangsstimme, dem melancholischen Klang eines einzelnen Violoncellos oder dem eindringlichen rufen eines Tenorhorns. Der eng­ lische Komponist, Musiker und Performer Paul Pavey zählt seit fast einem Jahrzehnt zu den wichtigsten Partnern von Ballettdirektor Martin Schläpfer und ist in dieser Spiel­ zeit in gleich zwei Programmen des Balletts am rhein zu erleben: Für das Ballett »3« (b.05) schuf er die musikalische Basis, eine weitere Auftragskomposition entsteht zur Zeit für die Uraufführung »Unleashing the Wolf«, die ab April 2011 in b.08 im Opern­ haus Düsseldorf und Theater Duisburg zu erleben sein wird. ————


Der Komponist und Performer Paul Pavey in Martin Schläpfers Ballett »3« (b.05)




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Ballett am rhein

Porträt

BALLETT AM RHEIN DÜSSELDORF DUISBURG

Mit der Wahl Martin Schläpfers zum neuen Direktor des Balletts am Rhein, das mit 48 Tänzerinnen und Tänzern zu den größten Compagnien Deutschlands zählt, begann in der Spielzeit 2009/10 eine neue Ballettära an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg. Innerhalb von nur einer Saison gelang es dem Schweizer Choreographen mit einer ausgefeilten Spiel­plandramaturgie sowie der ebenso gezielten wie intensiven Arbeit mit seinen Tänzerinnen und Tänzern auf tanztechnischer und künstlerischer Ebene die zuletzt von den Direktoren Erich Walter, Heinz Spoerli und Youri Vàmos ge­ leitete Compagnie zu einem der profiliertesten Ensembles der internationalen TanzSzene zu entwickeln. Nachdem das Magazin Theater pur im Juli 2010 das Ballett am Rhein zum „Ballett des Jahres in NRW“ gewählt hatte und eine Umfrage der Deutschen Bühne die Compagnie auf den 1. Platz setzte, kürte die Zeitschrift tanz in ihrer inter­ nationalen Kritikerumfrage Martin Schläpfer zum „Choreographen des Jahres 2010“ und nominierte mehrfach das Ballett am Rhein als „Kompanie des Jahres“ sowie die Ballerina Marlúcia do Amaral als „herausragende Tänzerin“. Das tänzerische Niveau und der stilistisch breit gefächerte Spielplan des Balletts am Rhein ziehen Talente aus der ganzen Welt an: Rund 20 Nationen sind in dem ausschließlich aus Solistinnen und Solisten bestehenden Ensemble vertreten, das in über 70 Vorstellungen pro Spielzeit auf den beiden Bühnen der Deutschen Oper am Rhein im Opernhaus Düsseldorf und dem Theater Duisburg sowie auf internationalen und ­nationalen Gastspielen zu erleben ist. Mit großem Erfolg pflegt Martin Schläpfer eine Repertoirepolitik, die in meist mehrteiligen Ballettabenden wichtige Meisterwerke des 20. Jahrhunderts von Cho­ reographen wie George Balanchine, Kurt Jooss, Twyla Tharp und Mats Ek ebenso zur Aufführung bringt, wie mit eigenen Choreographien und Arbeiten jüngerer Künstlerinnen und Künstler wie Paul Lightfoot und Sol León, Teresa Rotemberg oder Regina van


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Ballett am rhein

Porträt

Berkel einen deutlichen Schwerpunkt im Bereich des zeitgenössischen Tanzes setzt. Zu den wichtigsten Partnern Martin Schläpfers zählt der niederländische Meister­ choreograph Hans van Manen, mit dem ihn seit fast zwei Jahrzehnten eine ebenso intensive Zusammenarbeit wie enge Freundschaft verbindet. Hans van Manens Choreo­ graphien bilden eine wichtige Säule im Repertoire, seine ganz eigene künstlerische Handschrift eine wesentliche Farbe in der Arbeit des Balletts am Rhein. In den Choreographien Martin Schläpfers spielt das Weiterdenken der Techniken und künstlerischen Impulse der klassisch-akademischen Danse d’école zu einer „Ballettkunst für das 21. Jahrhundert“ eine ebenso zentrale Rolle wie das Aufspüren von neuen Energien für den Tanz in den von ihm gewählten musikalischen Partituren. Kompositionen des klassischen und romantischen Repertoires – geplant ist für die Spielzeit 2010/11 u. a. ein „Romantik-Schwerpunkt“ mit Vertanzungen von Franz Schuberts Forellenquintett, Robert Schumanns 3. Sinfonie („Rheinische“) und Johannes Brahms’ Ein Deutsches Requiem – reizen den Choreographen dabei ebenso zu immer neuen ­Balletten wie die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik. Als Interpreten stehen dem Ballett am Rhein mit den Düsseldorfer Symphonikern und Duisburger Philharmonikern zwei hochkarätige Klangkörper zur Verfügung, die für einzelne Projekte durch die Mitwirkung von Instrumental- und Gesangssolisten oder des Chors der Deutschen Oper am Rhein noch ergänzt werden können. In Generalmusikdirektor Axel Kober und Kapellmeister Christoph Altstaedt konnte Martin Schläpfer für die musikalische Einstudierung und Leitung seiner Ballettabende – neben verschiedenen Gästen – zwei äußerst profilierte Dirigentenpersönlichkeiten aus dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein als regelmäßige Partner gewinnen.  ——


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Ballett am rhein

neWS

rüCkBliCk, aUsBliCk Und neUes

martin SChläPFer ChoreoGraPh deS JahreS ——

furt / Düsseldorf – Rheinische Post, Wiesbadner Kurier). Und Manuel Brug (Berlin – Die Welt) schrieb in der Rubrik „Aufführung des Jahres“: „Nicht ein Stück, sondern eine Jah­ resperformance: wie Martin Schläpfer klug in Düsseldorf angekommen ist und das Pub­ likum für sich und seine Kompanie, das Ballett am Rhein, erobert hat.“ Gleich zweimal nennt auch Horst Koegler in seiner Spielzeitbilanz im Koegler-Journal auf www.tanznetz.de das Ballett am Rhein: In der Kategorie „Erfolgreichste Saison ei­ ner Kompanie“: „Das neu formierte Ballett am Rhein unter der Leitung von Martin Schläpfer“ sowie in der Kategorie „Souve­ ränste Leistung einer etablierten Ballerina“ Marlúcia do Amaral neben Polina Semio­ nova. Und auch in tanz erhielt die Ballett­ am­Rhein­Tänzerin Lob: gleich zweimal wurde sie hier als „Tänzerin des Jahres“ nominiert. ——

Bereits in seiner ersten Spielzeit als Ballett­ direktor und Chefchoreograph des Balletts am Rhein konnte Martin Schläpfer nicht nur sein Publikum, sondern auch die Presse von seiner Arbeit und seinem neu formierten Ensemble überzeugen. Nachdem bereits das Magazin Theater pur im Juli 2010 das Ballett am Rhein zum „Ballett des Jahres in NRW“ gewählt hatte und eine Umfrage der Deutschen Bühne die Compagnie auf den 1. Platz setzte, kürte die renommierte Zeitschrift tanz in ihrer internationalen Kritikerum­ frage Martin Schläpfer zum „Choreographen des Jahres 2010“ und nominierte mehrfach das Ballett am Rhein als „Kompanie des

Jahres“. Begründungen für die Wahl waren u. a. : „Martin Schläpfer, dessen Ideenreich­ tum unerschöpflich scheint“ (Klaus Kieser, München – tanz); „Martin Schläpfer – end­ lich ein Choreograph, der unberechenbar und unangepasst bleibt, der sich an kom­ plizierte Musikkompositionen traut und dem es gelingt, gleichzeitig mehr als vierzig Tänzer auf seiner Bühne sinnvoll und ästhe­ tisch auf Trab zu halten“ (Nicole Strecker, Köln – WDR 3, Kölner Stadtanzeiger); „Mar­ tin Schläpfer, weil er mit unbeugsamer Hal­ tung das Unfeste vertritt: das Suchen und die Veränderung von künstlerischem Schaf­ fen, wie in Neither (Melanie Suchy, Frank­

deSiGnPreiS: red dot ——

Das Designbüro Markwald & Neusitzer erhielt für das Erscheinungsbild der Deut­ schen Oper am Rhein und des Balletts am Rhein den renommierten red dot: best of the best award 2010 für besonders heraus­ ragende Gestaltungsleistung. Darüber hinaus sind die beiden Designer für die Ehrenauszeichnung red dot: grand prix nominiert. ——


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Ballett am rhein

neUe tänZer im enSemBle ——

neWS

aBSChied von moniQUe Janotta

daS BeSondere aBo: PaS de troiS

Ein herzlicher Dank für vier Jahrzehnte Zusammenarbeit: Am 6. Juli 2010 verab­ schiedete Generalintendant Christoph Meyer unter großem Zuspruch von Kolle­ gen, Wegbegleitern und Ballettfreunden Primaballerina Monique Janotta nach über 40­jährigem Wirken als Tänzerin und Bal­ lettmeisterin an der Deutschen Oper am Rhein. Weiterhin wird sie als Gastlehrerin die Arbeit von Martin Schläpfer und dem Ballett am Rhein begleiten. (Foto: Paul Esser) ——

Drei Städte, drei Compagnien: Tanz in sei­ ner ganzen Vielfalt – und im Abo zu haben als „Pas de trois“. Im Juli stellten Xin Peng Wang (Ballett Dortmund), Martin Schläpfer (Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg) und Marek Tuma als Stellvertreter von Ben Van Cauwenbergh (Aalto Ballett Theater Essen) das Programm für ihr gemeinsames Ballettabo 2010/11 im Theater Duisburg vor. Weitere Infos zu diesem NRW­Tanzabo an den Theaterkassen der drei Häuser! (Foto: Andreas Koehring) ——

vom tänZer ZUm BallettmeiSter

vor den Premieren: BallettWerKStatt

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Das Ensemble des Balletts am Rhein hat drei neue Gesichter: Jackson Carroll war nach seinem Abschluss an der National Bal­ let School of Canada eine Saison am dorti­ gen Nationalballett engagiert, bevor er zu Beginn dieser Spielzeit zum Ballett am Rhein wechselte. Die aus China stammende Wun Sze Chan wechselte vom NDT an den Rhein, der Schweizer Philip Handschin erhielt nach einem 3­monatigen Gastvertrag am Finni­ schen Nationalballett sein erstes festes En­ gagement bei Martin Schläpfer. ——

PaUl PaveY aUF Cd ——

Für alle Fans von Paul Pavey: Seine Musik zu 3 ist ab Januar 2011 auch auf CD erhält­ lich – in unseren Opernshops. ——

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Training, Probenausschnitte, Gespräche: Ballettdirektor Martin Schläpfer, Drama­ turgin Anne do Paço, Gastchoreographen, Dirigenten, Bühnenbildner und die Tänze­ rinnen und Tänzer des Balletts am Rhein geben vor den Premieren Einblicke in das neue Programm. Die aktuellen Termine finden Sie in unseren Publikationen sowie auf www.ballettamrhein.de. —— Callum Hastie wechselt die Seite: Nach En­ gagements als Tänzer in Südafrika und in seiner Heimat Australien wurde er 2005 von Martin Schläpfer ins ballettmainz engagiert. In der vergangenen Spielzeit kam er mit ihm zum Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg und ist nun ab 2010/11 als einer von vier Ballettmeistern für die Leitung des Trainings und der choreographischen Proben der Compagnie zuständig. ——

aUF einen KliCK BeStenS inFormiert ——

Unsere Homepage www.ballettamrhein.de bietet Ihnen alle Termine und tagesaktuellen Besetzungen, die neusten Produktions­Fo­ tos, Infos zu allen Balletten, Künstlern und mehr. Laufend neue Nachrichten finden Sie auf unseren Web 2.0­Angeboten: Erleben Sie unsere Produktionen in Filmsequenzen auf youtube (www.youtube.com/user/Deut­ scheOperamRhein) oder werden Sie bei Facebook „Fan“ des Balletts am Rhein. ——


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Ballett am rhein

Ensemble

Tänzerinnen und Tänzer

Sachika Abe ——

Die Japanerin Sachika Abe er­ hielt ihre Ausbildung an der Meiko Fujiwara Ballettschule so­ wie am London Studio Centre, das sie mit dem Best Dancer Award abschloss. Erste Engage­ ments folgten am Ballett Ireland, der K-Ballet Company in Japan sowie am Meiko Fujiwara Ballet. Aus der All Japan Ballet Competition ging sie 2004 als Finalistin hervor. Zur Spielzeit 2005/06 wurde sie Mitglied des ballettmainz, seit August 2009 tanzt sie im Ballett am Rhein. Zu ihrem Repertoire gehören neben Rollen in Schwanensee und Nussknacker zahlreiche Choreographien Schläpfers so­ wie Ballette u. a. von van Berkel, Hobbs, Jooss, Oberdorff, und Tharp.  ——

Ann-Kathrin Adam ——

Ann-Kathrin Adam wurde an der John Cranko Schule in ­Stuttgart ausgebildet. Seit der Spielzeit 2005/06 gehört sie zum Ensemble des Balletts der Deutschen Oper am Rhein, zu­ nächst als Elevin, dann mit

e­ inem Corps de Ballet-Vertrag und seit 2008 als Solistin. 2009 wurde sie von Martin Schläpfer in sein Ballett am Rhein über­ nommen. Sie tanzte Solopartien in Balletten u. a. von Balanchine, van Manen, Kylián, Schläpfer, Tharp, Vàmos und Vita.  ——

Marlúcia do Amaral ——

Die Brasilianerin Marlúcia do Amaral studierte an der Natio­ nal School of Ballet Havanna, der Joffrey Ballet School New York sowie als Stipendiatin der Tanzstiftung Birgit Keil an der Akademie des Tanzes Mann­ heim. 2000 engagierte Martin Schläpfer sie in sein ballettmainz, wo sie seither nicht nur in fast allen seinen Stücken mit eigens für sie kreierten Rollen zu er­ leben war, sondern auch zahl­ reiche Choreographien von Ba­ lanchine, Bruce, Christe, Jooss, Lightfoot/León, van Manen, Oberdorff, Rocha und Tharp tanzte. Seit 2009 ist sie Mitglied des Balletts am Rhein. Sie ge­ wann den Wettbewerb in Join­ ville (Brasilien), die Buenos Aires International Competi­ tion, die Silbermedaille beim Tanzwettbewerb für junge Ta­ lente des Conseil International de la Danse Paris der UNESCO,

den Kritikerpreis Prêmio Aco­ rianos als „Beste Tänzerin des Jahres 1997“ und wurde mehr­ fach in Kritikerumfragen als „herausragende Tänzerin“ ge­ nannt: 2005 und 2007 in Dance Europe, 2007 und 2008 im Jahr­ buch ballettanz sowie 2010 im Jahrbuch tanz und Koegler-Journal auf www.tanznetz.de als „Souveränste Leistung einer eta­ blierten Ballerina“.  ——

Camille Andriot ——

Camille Andriot erhielt ihre Ausbildung am Conservatoire von Chalon sur Saône sowie am Conservatoire national supéri­ eur musique et danse von Lyon. Es folgten Engagements in das Jeune Ballet de Lyon, Aalto Bal­ lett Essen sowie Introdans Arn­ hem. 2004 engagierte Martin Schläpfer sie in sein ballettmainz, 2009 folgte sie ihm in das Ballett am Rhein. Neben zahlreichen Partien, die Schläpfer eigens für sie kreierte, tanzte sie u. a. in Balletten von Balanchine, Béjart, van Berkel, Bruce, Christe, Du­ ato, Forsythe, Jooss, van Manen, Robbins und Tharp.  ——

Doris Becker ——

Doris Becker wurde an der Staatlichen Ballettschule Berlin zur Tänzerin ausgebildet. 2005 folgte ein Engagement ins Bal­ lett der Deutschen Oper am Rhein, wo sie in Balletten von Youri Vàmos sowie in der Zu­ sammenarbeit mit Choreogra­ phen wie Mats Ek, Jiří Kylián und Petr Zuska zu erleben war. Seit August 2009 ist sie Mitglied von Martin Schläpfers Ballett am Rhein.  ——

Christian BloSSfeld ——

Ein erstes Engagement führte Christian Bloßfeld nach seiner Ausbildung an der Staatlichen Ballettschule Berlin 1999 an das Anhaltische Theater Dessau. Von 2002 bis 2009 folgte ein ­Engagement am Leipziger Bal­ lett unter Uwe Scholz und Paul Chalmer. In dieser Zeit tanzte er Choreographien von Balan­ chine, Cranko und Goecke. Gastspiele führten ihn nach ­Spanien, Hongkong, Dänemark und Polen. Seit 2009 ist er Mit­ glied des Balletts am Rhein.  ——


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Ballett am rhein

Andriy Boyetskyy ——

Andriy Boyetskyy absolvierte seine Ausbildung in Minsk und erhielt am dortigen Bolschoi Theater 1997 sein erstes Enga­ gement. Es folgten Verpflichtun­ gen am Stadttheater Dneprope­ trovsk, Vogtlandtheater Plauen sowie am Theater AltenburgGera, wo er als Solist u. a. in ­Mozart von Uwe Scholz, Purcell Pieces von Nils Christe und Keith von Birgit Scherzer tanzte. 2004 wechselte er ins Ballett der Deutschen Oper am Rhein, wo er mit zahlreichen Solopar­ tien in Choreographien von Youri Vàmos zu erleben war.  ——

Jackson Carroll ——

Jackson Carroll wurde an der National Ballet School in Kanada ausgebildet, absolvierte 2007 den Sommerkurs an der Sadler’ s Wells School in London und be­ suchte im Rahmen eines Aus­ tauschprogramms die Australian Ballet School in Melbourne. ­Neben Vorstellungen des Natio­ nal Ballet of Canada (Kudelka: The Nutcracker; Nurejew: Dornröschen) tanzte er beim Prix de Lausanne 2008 Yondering von Neumeier. 2009 erhielt er den Jeffrey-Kirk-Preis der National Ballet School of Canada sowie den Developing Artist Grant der Hnatyshyn Foundation. Ab der Spielzeit 2010/11 ist er Mitglied des Balletts am Rhein.  ——

Martin Chaix ——

Martin Chaix wurde an der Bal­ lettschule der Opéra National de Paris ausgebildet und nach seinem Abschluss ins dortige

Ensemble

Ensemble unter der Leitung von Brigitte Lefèvre übernommen. 2006 wechselte er als Solist ans Leipziger Ballett unter der Lei­ tung von Paul Chalmer. Sein ­Repertoire umfasst Choreogra­ phien von Bausch, Goecke, Lock und Nurejew sowie Rekonstruk­ tionen aus dem Repertoire der Ballets Russes. Für die Pariser Oper kreierte Martin Chaix 2006 seine ersten eigenen Cho­ reographien, es folgten 2007 für das Leipziger Ballett Lady und Lob der Tränen sowie 2010 für die Noverre-Gesellschaft Stutt­ gart Voices. Seit 2009 ist er Tän­ zer beim Ballett am Rhein.  ——

Wun Sze Chan ——

Wun Sze Chan erhielt ihre Aus­ bildung an der Jean M. Wong School of Ballet in Hongkong, an der Ballettschule des Ham­ burg Balletts sowie in einem Sommerkurs an der New Zea­ land Ballet School. Von 2004 bis 2008 war sie Mitglied des Baye­ rischen Staatsballetts, wo sie u. a. in Choreographien von Childs, Cranko, Ek, Forsythe, Galili, Mannes, Neumeier und Petipa zu sehen war. Seit 2008 konnte sie im NDT II ihr Re­ pertoire durch Choreographien von Balanchine, Goecke, Kylián, Lightfoot/León und Naharin er­ weitern. Gastengagements führ­ ten sie zum Hong Kong Ballet, English National Ballet und an das Theater Ulm. 2002 gewann sie den 1. Preis der Hong Kong Young Ballet Stars und den Dame Margot Fonteyn Award beim Tsinfom C. Wong Memo­ rial. Die Kritikerumfrage des Magazins Tanzjournal nannte Wun Sze Chan 2008 als her­ ausragende Tänzerin. Zur Spiel­ zeit 2010/11 engagierte Martin Schläpfer sie in sein Ballett am Rhein.  ——

Florent Cheymol ——

Florent Cheymol erhielt seine Ausbildung am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Dance in Paris. Bereits in seinem letzten Studienjahr tanzte er Ballette u. a. von Serge Lifar (Suite en blanc) und Ro­ land Petit (Notre Dame de Paris). 2006 wurde er ans Ballett der Deutschen Oper am Rhein engagiert, wo er in Choreogra­ phien von Kylián, Vàmos und Zuska zu erleben war und 2009 von Martin Schläpfer in das ­Ballett am Rhein übernommen wurde.  ——

Mariana Dias ——

Die Brasilianerin Mariana Dias erhielt ihre Ausbildung u. a. an der Houston Ballet Academy in Texas und am London Studio Centre. 1998 wurde sie von Vla­ dimir Derevianko ans Ballett der Semperoper Dresden enga­ giert. 2001 wechselte sie ans Leipziger Ballett unter der Lei­ tung von Uwe Scholz sowie ab 2004 Paul Chalmer, wo sie Solo­ rollen in Choreographien von Balanchine, Bigonzetti, Chaix, Cranko, Neumeier und Scholz tanzte. Seit 2009 ist sie Mitglied des Balletts am Rhein.  ——

Feline van Dijken ——

Feline van Dijken studierte an der Königlichen Ballettschule Den Haag und der Heinz-BoslStiftung München sowie in Sommerkursen des Royal Ballet London und des Juilliard Sum­ merdance Intensive. 2005 en­ gagierte sie Ivan Liška in das Corps de ballet des Bayerischen Staatsballetts, wo sie Partien in

Giselle, Raymonda, La Bayadère, Kameliendame, Fokines Shéhérazade, van Manens Großer Fuge und Schläpfers Urauffüh­ rung Violakonzert/II sowie in Choreographien von Childs, Galili, Godani und Kylián tanzte. Seit 2009 ist sie Mitglied des Balletts am Rhein.  ——

Ana Djordjevic ——

Ana Djordjevic studierte an der Ballettschule Lujo Davico Bel­ grad, der Académie de danse Princesse Grace Monte Carlo sowie der Heinz-Bosl-Stiftung München. Sie gewann 1. Preise beim Serbischen und Jugosla­ wischen Ballettwettbewerb so­ wie beim Belgrade Angel und tanzte im Jeune ballet de France, Bayerischen Staatsballett und Ballett Dortmund in Choreo­ graphien von Balanchine, Bart, Bournonville, Cranko, Lifar, van Manen, North und Wang. Seit 2006 Mitglied von Youri Vàmos’ Ballett der Deutschen Oper am Rhein wurde sie 2009 von Mar­ tin Schläpfer in das Ballett am Rhein übernommen.  ——

Géraldine Dunkel ——

Géraldine Dunkel stammt aus Basel und erhielt ihre Ausbil­ dung bei Brigitte Dunkel, Mar­ tin Schläpfer, Amanda Bennet sowie in Sommerprogrammen bei David Howard und an der School of American Ballet. 1995 war sie Stipendiatin der Migros Stiftung. Außerdem ab­ solvierte sie eine Ausbildung zur Physiotherapeutin. Von 2006 bis 2009 war sie Mitglied des ballettmainz und tanzte hier in Choreographien von Egli, Hobbs, Jooss, Oberdorff, Schläpfer, Tharp und Tudor. Seit 2009 gehört sie zum Ensem­ ble des Balletts am Rhein.  ——


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Ballett am rhein

KünStleriSCheS team 2010/11 ——

enSemBle / imPreSSUm

BalleTTDireKTor unD CheFChoreoGraPh

Martin Schläpfer

PersönliChe reFerenTin Des BalleTTDireKTors

Karin Bovisi

BeTrieBsDireKTor

Oliver Königsfeld DramaTurGin

Anne do Paço

ProDuKTion / DramaTurGieassisTenz

Ulrike Wörner

seKreTariaT

Sabine Dollnik, Diana Kellenberger

BalleTTmeisTer

Peter Appel (als Gast), Kerstin Feig, Callum Hastie, Monique Janotta (als Gast), Antoinette Laurent, Uwe Schröter

GesanGs- unD insTrumenTalsolisTen

Christoph Altstaedt (Klavier), Paulo Álvares (Klavier), Ralf Buchkremer (Viola), Patrick Francis Chestnut (Klavier), Mathias Feger (Viola), Franziska Früh (Violine), Sylvia Hamvasi (Sopran), Rainer Mahlberg (Kontrabass), Paul Pavey (Electronics, Klavier, Pauke, Violoncello, Vocals), Siegfried Rivinius (Violine), Adrian Sâmpetrean (Bass), Fulbert Slenczka (Violoncello), Boris Statsenko (Bass), Nikolaus Trieb (Violoncello), Anna Virovlansky (Sopran), Dirk Wedmann (Klavier), Vlado Zatko (Kontrabass) Chor

Christian Feiler, Rodney Hazen, Irena Sobczynska

Chor der Deutschen Oper am Rhein (Einstudierung: Gerhard Michalski)

ChoreoGraPhen

orChesTer

rePeTiToren

George Balanchine, Regina van Berkel, Mats Ek, Hans van Manen, Teresa Rotemberg, Martin Schläpfer ChoreoGraPhisChe einsTuDierunG

Arlette van Boven, Lisa Drake, Brigitte Martin, Patricia Neary, Patricia Vázquez Iruretagoyena, Mea Venema Bühnen- unD KosTümBilDner

Regina van Berkel, Keso Dekker, Florian Etti, Peder Freiij, Dietmar Janeck, Marie­Thérèse Jossen, Benita Roth, Kurt Seligmann, Nelly van de Velden, Catherine Voeffray, Thomas Ziegler liGhTDesiGn

Erik Berglund, Joop Caboort, Thomas Diek, Dietmar Janeck, Jean Rosenthal, Franz­Xaver Schaffer, Volker Weinhart DiriGenTen

Christoph Altstaedt, Axel Kober, Catherine Rückwardt

Düsseldorfer Symphoniker / Duisburger Philharmoniker BalleTTsChule Des BalleTTs am rhein DireKTion

Martin Schläpfer PäDaGoGen

Carolina Francisco Sorg, Paul Haze, Young­Soon Hue, Martin Schläpfer, Victoria Wohlleber, Eva Zamazalová rePeTiToren

Christian Feiler, Rodney Hazen, Irena Sobczynska, Igor Tetelbaum

imPressum herausGeBer

Deutsche Oper am Rhein Theatergemeinschaft Düsseldorf Duisburg gGmbh GeneralinTenDanT

Christoph Meyer

GesChäFTsFührenDer DireKTor

Jochen Grote

BalleTTDireKTor

Martin Schläpfer reDaKTion

Karin Bovisi, Anne do Paço, Ulrike Wörner veranTworTliCh

Anne do Paço

anzeiGenBeTreuunG

Heide Koch

CorPoraTe DesiGn unD GesTalTunG

Markwald & Neusitzer Kommunikationsdesign www.markwaldundneusitzer.de liThoGraPhie unD DruCK

WAZ­Druck, Duisburg

reDaKTionssChluss

4. Oktober 2010, Änderungen vorbehalten! Ein herzlicher Dank geht an Patricia Neary, die uns ihren Nachruf auf George Balanchine sowie die Fotos aus ihrem Archiv freundlicher Weise für dieses Magazin zur Verfügung stellte. Urheber, die nicht zu erreichen waren, werden zwecks nach­ träglicher Rechtsabgleichung um Nachricht gebeten. Nachdruck nur nach vorheriger Einwilligung. Alle Rechte vor­ behalten.



b www.ballettamrhein.de

Magazin des Balletts aM Rhein sPielzeit 2010/11

Ballet Class —— eine Reise ins Ungewisse —— lang leBe MR. B. Mats eK —— RüCKBliCK b.01 – b.05 —— Regina Van BeRKel —— hans Van Manen PaUl PaVey —— MUsiK-KöRPeR / KöRPeR-MUsiK —— Ballett aM Rhein

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