PROSPEKT M AG A Z I N D E R D E U T S C H E N O P E R A M R H E I N D Ü S SE L D O R F DU I SBU R G 2 0 11 / 12
Freihe i t du rc h F or m 02 Spielzeitaufta k t in Duisburg 06 Ars audiendi 08 Sonntagsfoyer 1 0 T h e at e r de r Z w i s c h e n r äu m e 1 2 Spielzeit 2 0 1 1 / 1 2 1 6 Op e r n st u dio 1 8 E rlebte O per … erlebter Tanz 2 0 G a l as 2 4 Aus anderer P erspe k ti v e 2 6 Op e r E x t r a 2 8
FREIHEIT DURCH FORM —
i n t e rv i e w B E R N HA R D F. L O G E S / F oto s HA N S J ö R G M IC H E L
Mit „Mörder kaspar Brand“ startet die Deutsche Oper am Rhein eine Reihe mit Uraufführungen zeitgenössischer komponisten, die in den kommenden Jahren fortgesetzt wird. Den Auftakt macht am 14. Juni 2012 der 31-jährige Anno Schreier, einer der erfolgreichsten komponisten seiner Generation. Gemeinsam mit dem Leipziger Librettisten, Regisseur und Bühnenbildner Philipp J. Neumann schreibt er eine kammeroper nach Motiven von Edgar Allan Poe. Dramaturg Bernhard F. Loges traf die beiden bei einem Arbeitstreffen in Neumanns Leipziger Wohnung zum Gespräch.
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B e r n hA r d F. l o G e s Anno, für die Oper Zürich hast du Robert Schumann. Inwiefern ist er für dich und deine Arbeit von gerade „Die Stadt der Blinden“ nach dem Roman des Nobelpreis- Bedeutung? trägers José Saramago geschrieben – eine Oper, die im November 2011 zur Uraufführung kommt. Immer wieder sind Werke aus der A n no s c h r e i e r Natürlich gibt es noch ganz viele andere Bildenden kunst und der Literatur für dich wichtige Inspirations- vorbilder, die man nennen könnte … An Bartók und Schostakoquellen … witsch hat mich begeistert, dass sie eine sehr persönliche und sehr direkte emotionale Musiksprache gefunden haben. A n n o s c h r e i e r Inspirationsquelle – das klingt immer ein Schumann ist viel weiter von heute entfernt als die beiden. wenig seltsam. Ich weiß gar nicht, wie das genau funktioniert, In- Aber was mich bei ihm fasziniert, ist das starke Interesse an außerspiration. Es ist ja nicht so, dass man ein Buch liest und dann hat musikalischen Einflüssen, besonders aus der Literatur, dass er eiman sofort eine Idee. Woran es liegt, dass einen bestimmte Texte gentlich immer von etwas ausgeht, das nicht direkt von der Musik inspirieren und andere nicht, das hängt auch damit zusammen, in kommt, sondern von einer anderen kunstform, ob das ein Bild welcher Situation man sich gerade im Leben befindet. Man könnte ist oder ein Buch. Gleichzeitig ist bei ihm immer ein konzentrat auch sagen, dass einen die Stoffe finden und nicht man selber die der gesamten Musiktradition, die es bis dahin gab, präsent: Bach, Stoffe. Das kann sich über sehr lange Zeit hinziehen. Die Idee, Beethoven etc. Wie mit einem Brennglas kommen da verschiedene etwas nach der Geschichte „The Cask of Amontillado“ von Ed- Einflüsse zusammen und es lässt sich nicht sagen, wie er das übergar Allan Poe zu schreiben, habe ich seit 2001. Dann muss man haupt gemacht hat. natürlich auch Menschen finden, mit denen man zusammenarDas ist für mich selber auch ein Anhaltspunkt. Ich zitiere beiten kann – in diesem Fall ein Haus, das es aufführt, und einen nicht konkret etwas aus der traditionellen Musik, aber ich versuche mir bestimmte Elemente zueigen zu machen, damit diese mir ein Librettisten. Instrument hergeben, um meine persönliche Sprache zu sprechen. B e r n hA r d F. l o G e s Warum gerade literarische Stoffe? Es ist heutzutage natürlich ein wenig gefährlich, wenn man Du könntest doch auch eine Oper über tagesaktuelle Themen von traditioneller Grundlage spricht, weil es dann schnell heißt, schreiben, z. B. über die Wirtschaftskrise … dass man ein Traditionalist ist, im Sinne von „altbacken“. Aber Traditionsbewusstsein, wie gerade beschrieben – dass man bestimmte A n n o s c h r e i e r Ich finde die Oper als Medium zur Dar- Elemente benutzen kann, die einem helfen, das auszudrücken, was stellung der Realität nicht so geeignet wie beispielsweise den Film. man ausdrücken möchte – ist mir sehr nahe. Weil in der Oper immer mit Zuspitzungen, Typisierungen oder Idealisierungen gearbeitet wird, die in der Realität nicht vorkommen – allein schon, weil in der Realität niemand singt, um sich zu unter„G e r A de di e op e r i st halten. Das ist ein Fakt, den man akzeptieren muss. Mein Medium i n de r l AG e , als komponist ist die Musik, und da liegt es natürlich nah, dass p syc h i s c h e e x t r e m Z u s tä n de Leute singen. Dafür muss ich mir Stoffe suchen, die das zulassen. dA r Z u s t e l l e n . “ Man muss aufpassen, wenn man Dinge, die zu nahe an der Reali— tät sind, auf einer künstlerischen Ebene ästhetisiert, weil man da der Gefahr der Banalität unterliegt. B e r n hA r d F. l o G e s Philipp, du arbeitest sowohl als LiIch finde, dass es im Musiktheater Stoffe braucht, die sich brettist als auch als Regisseur, Bühnenbildner und Dokumentargrößtenteils auf einer metaphorischen Ebene abspielen. Realität, filmer. Was treibt dich zum Musiktheater? die durch unsere köpfe gefiltert wurde. Gerade die Oper ist, weil die Menschen singen, in der Lage, psychische Extremzustände dar- p h i l i p p J. n e u m A n n Eigentlich bin ich zum Musiktheazustellen. Eine Art von gesteigerter Hysterie – die Leute sind auf- ter zurückgekommen, da hat alles angefangen. Das erste kunstergrund des Extremzustands, in dem sie sich befinden, so überspannt, lebnis, an das ich mich erinnern kann, hatte ich 1981 mit vier Jahdass sie durch Gesang „austicken“. Extremzustände und die dunk- ren bei der „Zauberflöte“ im Leipziger Opernhaus. Ich kann mich len Bereiche der menschlichen Seele interessieren mich sehr und natürlich nicht mehr genau erinnern, aber ich muss wohl reladazu fallen mir sehr viele klänge ein, mit denen ich das ausdrü- tiv gespannt, über die Rangbrüstung gelehnt, dem Treiben auf der Bühne gefolgt sein. Und dass ich viel gemalt und gezeichnet habe, cken kann. Ich kann die Wahrheit nur so erzählen, wie sie sich mir dar- hat sich durch diese Aufführungen und später folgende – u. a. so stellt. Das in einem Stück umzusetzen, von dem ich hoffe, dass etwas Obskures wie „Fra Diavolo“ in Rostock – dahingehend veres die Zuschauer auch anspricht oder bewegt, ist in dem Fall ändert, dass ich angefangen habe, Bühnenbilder zu bauen. Aus mein „Job“. – Das versuche ich so zu machen, dass ich damit zu- Pappe, Plastik, Automodellen – so ein „La traviata“-Modell mit abfrieden bin. gefackelten Autos. Es war also nicht Dokumentarfilm oder Spielfilm das allerB e r n hA r d F. l o G e s Du hast einmal in einem Interview erste, sondern eher die Bildende kunst, die mich fasziniert hat. Der erwähnt, deine „Jugendhelden“ seien Bartók und Schostakowitsch brennende Wunsch, dem Bühnenbild Leben einzuhauchen. So kam gewesen. In den letzten Jahren beschäftigst du dich verstärkt mit ich zum Theater. – Der Film kam dann später, im Teenager-Alter. PROSPEkT
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B e r n hA r d F. l o G e s Was fasziniert dich gerade am Musiktheater? p h i l i p p J. n e um A n n Die einfachste Antwort wäre, ich fühle mich da sehr zu Hause. Das ist eine emotionale und weniger intellektuelle Begründung, aber ich fühle mich da einfach sehr wohl. Auch im Gegensatz zum Sprechtheater. Geschichten mit musikalischen Mitteln zu erzählen finde ich vergleichsweise viel reizvoller als ausschließlich mit der gesprochenen Sprache zu hantieren. Auch weil Zeit eine ganz andere Bedeutung bekommt im Musiktheater. Gerade Zeit wird mir – jetzt spreche ich als Regisseur – durch die Musik vorgegeben. Wogegen ich im Sprechtheater theoretisch mehr Freiheiten hätte, mit Zeit auf der Bühne umzugehen. Und gerade die Restriktion finde ich unglaublich bereichernd.
„ di e sp r Ac h e m u s s e i n e A n de r e se i n A l s F ü r dAs sp r e c h t h e At e r ode r F ü r e i n e n sp i e l F i l m . “ — B e r n hA r d F. l o G e s Aber bei unserem Projekt bist du als Librettist ja zunächst einmal derjenige, der eine Zeit vorgibt und diese mit dem komponisten entwickelt, bevor sie wiederum auf dich als Regisseur trifft … p h i l i p p J. n e u m A n n Nichtsdestotrotz bin ich in dem Moment, in dem ich ein Libretto schreibe, mehr der Zulieferer. Ich kann in Dialogen natürlich eine gewisse Dramaturgie anlegen und entwickeln, aber wenn sie musikalisch nicht umsetzbar ist, dann muss ich etwas ändern, weil gesprochenes Wort natürlich nicht gleich gesungenes Wort ist. Die Sprache muss eine andere sein als für das Sprechtheater oder für einen Spielfilm.
Nicht, dass ich mit Mordgedanken herumlaufe, aber es gibt gewisse Dinge, die mich an solchen Geschichten faszinieren. Zum Beispiel bei Edgar Allan Poe, wo es immer darum geht, einen bestimmten Aspekt der menschlichen Psyche zu analysieren. An „The Cask of Amontillado“ hat mich gerade die Mise-en-scène fasziniert: Montrésor und Fortunato steigen in einen dunklen Stollen hinunter – wieder so eine Metapher für das Hinabsteigen in Bereiche der Psyche, die man sonst unter verschluss hält. Im Fall von unserem Stück ist die Poe-Geschichte nur der Ausgangspunkt. B e r n hA r d F. l o G e s Wie erfindet man aus dieser sehr geschlossenen Erzählung Poes heraus eine dramatische Handlung? p h i l i p p J. n e u m A n n Wir beginnen im ersten Bild mit Poe und dort lassen wir ihn dann sprachlich gesehen erst einmal liegen, auch wenn er in fast jedem Bild seine Spuren hinterlässt. Sein Gestus, diese präzise Analyse spezifischer menschlicher Eigenschaften und zum Teil auch rhythmisierende Elemente finden sich in unserem Stück wieder. Ausgangspunkt war die Geschichte, die in ihren Grundstrukturen erhalten bleibt. Der Mord findet statt, und dann entwickelt sich die Geschichte im Anschluss. Da haben wir uns die Frage gestellt: Was passiert mit dem Mörder? Für mich war dann relativ schnell klar, dass sich ein starker konflikt zwischen Schuldbewusstsein und Selbstschutz entwickeln würde, und der beginnt sich zu einem kampf auszuweiten, der wahnsinnsgleich ist. A n no s c h r e i e r Es ist letzten Endes ein analytisches Drama. Es wird zwar dem nachgegangen, was auf die Tat folgt, aber gleichzeitig verschachtelt ineinander, wie es dazu gekommen ist. Es ist von der dramaturgischen Form her noch eine ganz besondere Aufgabenstellung, das ganze so zu erzählen, dass es sich schlüssig mitteilt.
p h i l i p p J. n e um A n n Es ist eine subjektive Erzählung. Wir folgen der Wahrnehmungsebene unseres Mörders und auch den A n n o s c h r e i e r Das interessiert mich natürlich auch be- verirrungen und verwirrungen. Eine Dramaturgie, die stark aus sonders, weil Musik ein Mittel ist, die Zeit sehr genau zu struktu- dem Film kommt oder aus der Literatur: Es ist kein unehrlicher, rieren. Aber andererseits kann man in der Musik auch Aktionen aber zumindest ein ungenauer Erzähler. Es stimmt einiges nicht. gleichzeitig ablaufen lassen. Das Libretto gibt dem Stück eine Form. An einigen Stellen wird man auch feststellen, dass da einfach die Dadurch, dass diese schon vorgegeben ist, gibt mir das natürlich Wirklichkeit manipuliert worden ist. eine viel größere Freiheit, in der Musik selber damit umzugehen. Gerade auch das Hinundherschwanken zwischen erlebter und vor- A n no s c h r e i e r Und natürlich ist Musik in besonderem gestellter Realität, die nur im kopf eines Protagonisten stattfindet, Maße auch ein Mittel, mit dem man die Wirklichkeit manipuliekann man dann sehr gut kenntlich machen. ren kann. Wenn man in einem Raum ist, wo Musik gespielt wird, kann man sich dieser eigentlich nicht entziehen. Man kann nicht B e r n hA r d F. l o G e s Du trägst die Idee zu einem Musik- sagen: Ich höre bewusst nicht hin. Und das ist sozusagen ein Mittheater nach „The Cask of Amontillado“ bereits seit 2001 mit dir tel. Dass die Zuschauer für den Augenblick, den sie im Stück sitherum. Was fasziniert dich an dieser düsteren Erzählung, in der zen, manipuliert werden, um die gleiche Manipulation, die unser der Ich-Erzähler Montrésor seinen Freund Fortunato lebendig im Protagonist mit der Welt vornimmt, eben auch nachvollziehen zu keller einmauert? können. Wir zwingen das Publikum also in den kopf von kaspar Brand hinein. —— // A n no s c h r e i e r Ich habe mich immer für die düstere Seite in einem Menschen interessiert. Man kann sagen, dass man in — der kunst das auslebt, was man im richtigen Leben nicht machen Mehr zu „Mörder Kaspar Brand“ im Spielzeitheft 2011/12 kann … Wobei man jetzt keine Rückschlüsse ziehen sollte. (lacht) und unter www.operamrhein.de 04
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A n no s c h r e i e r komposition — Anno Schreier, 1979 in Aachen geboren, studierte bei Prof. Manfred Trojahn in Düsseldorf, am Royal College of Music in London und bei Prof. Hans-Jürgen von Bose in München. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und war u. a. Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen volkes, der Akademie Musiktheater heute der Deutsche Bank Stiftung und der Deutschen Akademie Rom in der villa Massimo. Seit 2008 hat er einen Lehrauftrag in karlsruhe inne. Schreiers Œuvre umfasst mehr als 30 kompositionen. Diese waren u. a. in Berlin, München, Shanghai und Peking zu hören. 2009/10 war er Composer in residence der Stadt Heidelberg. 2006 machte Schreier mit „kein Ort. Nirgends“ nach Christa Wolf in Mainz als Opernkomponist auf sich aufmerksam. Es folgten vier weitere Bühnenwerke, u. a. wurde der szenische Liederzyklus „Wunderhorn“ am Theater Würzburg uraufgeführt und am Opernhaus Zürich folgt in der Saison 2011/12 „Die Stadt der Blinden“ nach dem Roman des Nobelpreisträgers José Saramago. —— //
p h i l i p p J. n e u m A n n libretto, regie, Bühne — Der Librettist, Regisseur, Bühnenbildner und Filmemacher Philipp J. Neumann wurde 1977 in Leipzig geboren. Nach ersten Schauspielproduktionen inszenierte er 2001 mit Händels „Acis and Galatea“ seine erste Oper. Es folgten zahlreiche weitere Arbeiten, u. a. Ravels „L’ Enfant et les Sortilèges“ an der Oper Leipzig, krásas „Brundibár“ in Deutschland und Israel und „Prophezeiung 20/11“ im Festspielhaus Hellerau/Dresden. Jenseits der Theaterbühne arbeitete Neumann an unterschiedlichen Filmproduktionen. Er drehte mehrere kurzfilme, den abendfüllenden Spielfilm „Der Ton in der Mitte“ und Dokumentationen wie „Das geliebte Moll“ (MDR / 3sat, 2001). Die Filme liefen auf verschiedenen Festivals und gewannen mehrere Preise. Zurzeit arbeitet Neumann im Auftrag des Leipziger Gewandhauses an einem Opernzyklus für kinder nach Motiven von Wagners „Der Ring des Nibelungen“ sowie an einem Dokumentarfilm über Madagaskar. —— // PROSPEkT
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Hauptgewinn: Maurice Kok, Kinderdirigent in Duisburg 2009, assistiert Axel Kober bei einer Bühnen-Orchesterprobe der „Lustigen Witwe“. Foto: Hans Jörg Michel
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Zum Spielzeitauftakt ein Fest in Duisburg: Am Sonntag, 25. September 2011, feiert die Deutsche Oper am Rhein wieder gemeinsam mit den Duisburger Philharmonikern und dem Theater Duisburg den Saisonstart mit einem Erlebnistag für die ganze Familie. Der Eintritt ist frei! Um 13.00 Uhr öffnen sich die Türen: Die große Bühne gehört zuerst Martin Schläpfer und „seinem“ Ballett am Rhein – gut einen Monat vor der ersten Premiere der Spielzeit gibt die Compagnie mit einem öffentlichen Training
und Probenausschnitten schon einen Ausblick auf den neuen Ballettabend. Der zweite Höhepunkt des Tages ist das Abschlusskonzert mit dem Solistenensemble der Deutschen Oper am Rhein und den Duisburger Philharmonikern: Um 18.00 Uhr hebt Generalmusikdirektor Axel kober den Taktstock. Er bestreitet den Abend nicht allein: Unter allen kindern von 8 bis 14 Jahren, die bis 17.30 Uhr an diesem Tag ihren Namen in die Lostrommel werfen, werden drei „kinder-
So 25.09.2011 ab 13.00 Uhr bis ca. 19.30 Uhr, Eintritt frei ↗ Theater Duisburg — Das genaue Programm wird im Monatsspielplan und im Internet veröffentlicht.
dirigenten“ ausgelost – sie dürfen am Ende des konzerts aufs Podest und selbst einmal die Philharmoniker dirigieren! Toi toi toi und viel Spaß. —— //
kINDERDIRIGENTEN GESUCHT! —
SPIELZEITAUFTAkT IN DUISBURG
ARS AUDIENDI
ODER DER EINSATZ FÜR EINEN ORCHESTERGRABEN — t e x t H E L L A BA RT N IG / F oto HA N S J ö R G M IC H E L
Im Düsseldorfer Opernhaus beginnt im Sommer 2011 der Ausbau des Orchestergrabens. Was dem Wunsch der hier wirkenden Düsseldorfer Symphoniker und der sich dem künstlerischen Renommee der Deutschen Oper am Rhein verpflichtet fühlenden künstlerischen wie kommunalen Gremien entspricht, ist ein Gemeinschaftswerk von Architekten, Statikern, klimatechnikern und Akustik-Experten, das seit mehr als zwei Jahren vorangetrieben wird. klaus-Hendrik Lorenz-kierakiewitz ist einer dieser „Leute vom Fach“, der als Mitarbeiter der Peutz Consult GmbH die akustischen konsequenzen eines solchen Umbaus nicht nur im Blick, sondern vor allem im Ohr haben muss. Er selbst räumt ein, dass Akustik zwar ein wichtiger Teil dieses Projekts ist, für dessen Machbarkeit allerdings die in Zusammenarbeit mit dem Architekturunternehmen HPP Düsseldorf und den anderen Fachplanern zu bewältigenden statischen und bühnentechnischen Fragen entscheidender sind. Das soll uns nicht hindern, den gelernten Physiker, Akustiker und Tonmeister nach seinen Ansichten über klangqualitäten, Hörfähigkeiten und akustische Wahrnehmung zu befragen. „In den letzten Jahren, seit die Lärmproblematik von Medizinern und Politikern erkannt worden ist, geht der Trend dahin, Lärmquellen zu begrenzen und Geräusche zurückzufahren. Es gibt Bebauungspläne, in denen Lärmgrenzen kartographiert sind, es gibt verkehrszählungen, die Autoindustrie reagiert darauf, auch auf Bahnstrecken versucht man, das Geräusch der fahrenden Züge zu verringern. Das alles sind Maßnahmen infolge des wachsenden Bewusstseins, dass Lärm ein Stressfaktor ist und gesundheitsschädlich sein kann. Insofern zeigt die Entwicklung eigentlich an, dass die Lärmbelästigungen geringer werden, dass aber die Aufmerksamkeit, die wir darauf richten, zunimmt, wodurch der Eindruck einer verstärkten Beeinflussung durch Lärm entstehen kann. 08
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Im Unterschied dazu ist Musik eine bewusst gewollte klang- die unverhallt veröffentlicht wird, mit Ausnahme der in kirchen erzeugung. Wir sind heute ständig von Musik umgeben. Noch eingespielten Werke. Es kommt also fast immer ein nicht im Raum nie war Musik so verfügbar wie heute über verschiedene Medien, entstehender, sondern durch Geräte hinzugefügter Nachhall hinzu. vor allem seit der verbreitung von MP3. Wir sehen immer mehr Das befördert den Wohlklang, führt aber dazu, dass auch in den Leute mit dem knopf im Ohr auf der Straße, im Aufzug, in der konzertsälen ein verlängerter Nachhall erwartet wird.“ Die Erweiterung eines Orchestergrabens ist in erster Linie eine Straßenbahn, wo auch immer, sodass man fast schon einen verlust der Stille befürchten muss. Stille wird immer weniger erfahr- bauliche Maßnahme, die ohne solche technischen Raffinessen ausbar, weshalb man sich vor ihr auch ängstigt. Das Gegenmittel ist kommen soll. Dennoch erwartet auch der Zuhörer ein akustisches die dauerhafte und oft zu laute Beschallung, wodurch wir an Hör- Aha-Erlebnis, wenn er nach dem Umbau wieder Oper live erleben fähigkeit einbüßen. Das hat zur Folge, dass man immer höhere kann. Wir fragen klaus-Hendrik Lorenz-kierakiewitz, wie er und seine kollegen sich darauf vorbereitet haben. Hörreize erwartet. „Bei diesem Projekt ging es natürlich darum, im vorfeld zu von diesem Trend angesteckt, hat auch die verbreitung der klassischen Musik und der Oper durch CD und MP3 um ein viel- prüfen, ob der für das Orchester notwendige Umbau gegebenenfaches zugenommen mit dem Resultat, dass die Live-Aufführungen falls akustische konsequenzen für den Zuschauersaal nach sich zieden im Studio erstellten Interpretationen standhalten müssen. Die hen würde. Die Studien, die wir im Auftrag der Stadt Düsseldorf Interpreten geraten dadurch unter den Druck, sich keine Fehler er- gemacht haben, ergaben, dass es sich nicht um extreme, sondern lauben zu dürfen, während in den 50er und 60er Jahren Swjatoslav eher subtile klangveränderungen handeln wird. Wesentlicher ist, Richter oder vladimir Horowitz auch schon einmal munter dane- dass die Musiker bereits im vergangenen Jahr durch den Einbau ben greifen konnten, ohne einen verlust an künstlerischem Anse- der Reflektoren und der Schallsegel im Proszenium erfahren konnhen zu erleiden. Desgleichen wächst auch der Anspruch des Pub- ten, wie gravierend solche baulichen veränderungen für den Orlikums an die Raumakustik in konzert- oder Opernsälen, von der chesterklang sein können – das Orchester klingt nun viel differendie gleiche klangqualität erwartet wird, wie man sie von der CD- zierter als vorher. Es geht um eine bessere Hörbarkeit untereinAufnahme gewohnt ist. Das stellt natürlich besondere Anforderun- ander und um einen stärkeren kontakt zwischen den Orchestergen. So gibt es z. B. kaum eine Aufnahme im klassik-Musikbereich, gruppen, zumal der Orchestergraben derzeit eher länglich und zu schmal ist und räumliche Aufteilungen, wie sie auf einem konzertpodium vorgenommen werden können, kaum erlaubt. Hinter den durch uns beratenen Maßnahmen für Graben und Proszenium steckt die Strategie, dass die Musiker, indem sie besser aufeinander hören, auch besser miteinander musizieren können, was der Balance zwischen dem Orchester und den Sängern auf der Bühne zugute kommt. Durch die vergrößerung des Orchestergrabens wird mehr Platz für die Musiker geschaffen, Installationen, die den Orchesteraufbau bisher beeinträchtigt haben, werden wegfallen und man kann viel freier entscheiden, welche Orchesteraufstellung für das jeweilige Stück optimal ist. Das ist die Praxis in allen europäischen Opernhäusern, wo es im Unterschied zu den konzertpodien keine Standardaufstellungen im Orchestergraben gibt, sondern je nach räumlichen und klanglichen Gegebenheiten darüber entschieden wird. Es wird möglich sein, im Bedarfsfall, wie etwa bei den großen spätromantischen Opern, mehr Streicher unterzubringen und dadurch das verhältnis von Streichern und Bläsern ausgewogener als derzeit zu gestalten. Darüberhinaus gibt es auch einen gesundheitlichen Aspekt, denn auch ein Orchestergraben ist ein Arbeitsplatz, für den gewisse vorschriften gelten. So beträgt der vorschriftsmäßige Minimalplatz für einen Musiker 1,3 m², wobei wir als Akustiker eher 1,5 m² als Mindestmaß veranschlagen würden, was natürlich auch von dem jeweiligen Instrument abhängig ist. Das alles zielt auf eine hörbar bessere Qualität des klangerlebnisses für die Musiker im Graben und die Zuhörer im Saal. Je mehr die Musiker vom Raum und ihrer unmittelbaren Umgebung zurückbekommen, umso differenzierter und transparenter können sie spielen, was heißt: Eine gute Akustik beginnt beim Orchester. —— //
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SONNTAGSFOyER
WäHREND DES ORCHESTERGRABENUMBAUS IM OPERNHAUS DÜSSELDORF — „Sonntags nie“, dieser Titel eines Filmklassikers aus den 60er Jahren hat keine Gültigkeit für die Deutsche Oper am Rhein. Hier stehen ab September 2011 die Foyers des Düsseldorfer Opernhauses an jedem Sonntag mit drei veranstaltungen nahezu ganztägig offen und bieten starke Abwehrmittel gegen die Opern- und Ballettabstinenz, die während der Umbauphase des Düsseldorfer Orchestergrabens unvermeidbar ist.
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Au F tA k t m i t ko st üm v e r k Au F
„ hA p p y h o u r“ m i t ü B e r r As c h u nG e n
vor s c hAu s on n tAG sF oy e r
Los geht’s am 11. September um 12.00 Uhr mit einem unterhaltsamen Sonntagsvergnügen rund um unseren kostümverkauf. Während mehrere hundert kostüme und Masken aus dem Fundus des Opernhauses an die Frau bzw. den Mann gebracht werden – solange der vorrat reicht! –, kann man sich bei Musik und kulinarischen Angeboten in guter Laune halten. Geboten wird neben vielen musikalischen Leckerbissen auch ein großes „Maskenspektakel“ mit verwandlungsshow und versteigerung einer original „Domingo-Perücke“ sowie einer Bastelwerkstatt, in der die jüngsten Besucher sich ihre Maske selbst anfertigen können. karten nur im vorverkauf.
Zu dieser „Happy hour“ wird ein wahrhaft kräftiger Mix aus internationalen Spezialitäten und kunstvollen Grenzüberschreitungen geboten. Wo sonst kann man einen seriösen Bass, eine lyrisch-dramatische Diva und andere Opernstars mit Operette, Chanson, Jazz oder Tangovariationen erleben und sich dabei von der griechischen küste bis in die finnischen Wälder entführen lassen? Dass sie sich dabei auch gern zu anderen künsten gesellen und so z. B. mit dem experimentierfreudigen Stephan kaluza Projekte schmieden, gehört zu den Highlights dieser abendlichen Serie. Den verrückten Ideen sind also keine Grenzen gesetzt, und auch das Catering-Team der Rossini Gruppe Düsseldorf wird nicht nur bei dem Gourmet-Abend „Rossini con gusto“ Premium-Partner sein, sondern sein Speisen- und Getränke-Angebot auch an den anderen Abenden entsprechend der veranstaltungsthemen offerieren.
Auftakt mit kostümverkauf Mit „Maskenspektakel“ und musikalischem Rahmenprogramm So 11.09.2011, 12.00 – 16.00 Uhr Einlass: 12.00 Uhr // kein Einlass ohne Eintrittskarte, karten nur im vorverkauf!
m At i n e e F ü r F rü hAu F st e h e r Sonntags, 11.00 Uhr, das ist für manche noch keine Aufstehzeit. Wer die Matineen im Foyer des Opernhauses erleben will, muss sich dann aber bereits auf den Weg gemacht haben, um nichts zu verpassen. Neben Liedprogrammen und der Fortsetzung der beliebten Reihe „Symphoniker im Foyer“ kann man sich dabei auch mitten im Poesie-Fest der Literaturhandlung Müller & Böhm wiederfinden oder bei Oper am klavier nostalgisch werden.
F ü r u n se r e J u nG e n Z u s c hAu e r u n d FA m i l i e n Geradewegs von der Baustelle des Orchestergrabens in das Opernfoyer scheinen sich Tamino und Papageno verirrt zu haben, wenn jeweils um 15.00 Uhr die „Zauberflöte für kinder“ beginnt. Hier lassen sich die als ahnungslose Bauleute daherkommenden Opernhelden auf ein MozartAbenteuer ein, das ein vergnügen für die ganze Familie ist. Mit dieser Serie unserer beliebten Foyer-Produktion hoffen wir, auch all diejenigen zu erreichen, deren kartenwunsch bei den bisherigen zumeist ausverkauften vorstellungen nicht berücksichtigt werden konnte.
G ro s se s kon Z e rt- F i nA l e Mit den festlichen Wagner-Strauss-konzerten unter dem Titel „Oper im klangrausch“ ist das Publikum am 19. und 27. November 2011 eingeladen, das Opernhaus wieder ganz in Besitz zu nehmen. Bei dem opulenten klang dieser Opernauswahl kann man sich am besten davon überzeugen, dass sich das Warten gelohnt hat. — Haben Sie jetzt schon Appetit bekommen? Dann können wir zusichern, dass es noch viele weitere Ideen für diese Sonntagsreihe gibt. Das genaue Programm werden wir im Sommer in einem Extra-Flyer veröffentlichen. Danach sollten Sie nicht zögern, Ihre Herbstwochenenden zu planen, denn die Plätze in unserem Foyer können rasch belegt sein.
WICHTIG: karten sind ab 02.07.2011, 10.00 Uhr, nur persönlich im Opernshop Düsseldorf erhältlich. keine vorbestellungen, keine Reservierungen, kein Telefon- oder Internetverkauf möglich! Preis: 10,00 € pro Person. kostümverkauf am 11.09. nur solange der vorrat reicht. — matineen Liedermatineen, Oper am klavier, Symphoniker im Foyer u. a. ↗ Opernhaus Düsseldorf, Foyer
18.09. / 25.09. / 02.10. / 09.10. / 16.10. / 23.10. / 30.10. / 06.11. / 13.11. / 20.11.2011, jeweils 11.00 Uhr Eintritt: 10,00 € — Zauberflöte für kinder Oper für alle ab 6 Jahren nach Wolfgang Amadeus Mozart ↗ Opernhaus Düsseldorf, Foyer
18.09. / 25.09. / 02.10. / 09.10. / 16.10. / 23.10. / 30.10. / 06.11. / 13.11. / 20.11.2011, jeweils 15.00 Uhr Eintritt: 10,00 € / erm. 6,00 € — happy hour Musikalisch-kulinarische Programme ↗ Opernhaus Düsseldorf, Foyer
18.09. / 25.09. / 02.10. / 09.10. / 16.10. / 23.10. / 30.10. / 06.11. / 13.11. / 20.11.2011, jeweils 19.30 Uhr Das genaue Programm wird im Sommer in einem Extra-Flyer veröffentlicht. — oper im klangrausch Festliches Wagner-Strauss-konzert ↗ Opernhaus Düsseldorf
Sa 19.11., 19.00 Uhr / So 27.11.2011, 18.30 Uhr Eintritt: 75,10 € / 69,10 € / 63,30 € / 54,50 € / 48,50 € / 34,50 € PROSPEkT
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Ein Theater der Zwischenräume
Oper und Tanz auf der Düsseldorfer Bühne — T e x t A nne do Paç o / F OTOS G ert W eigelt
Ihre „Lichtinszenierungen sind wie Schiffe, die erstmals Koordinaten im Meer des Lichts vermessen und auslegen; sie sind Navigationen in einem noch zu entdeckenden künstlerischen Kosmos des Lichts“, schreibt der Philosoph Peter Weibel über rosalie. Mit Morton Feldmans „Neither“ sowie der Premiere „Castor et Pollux“ bringt Ballettdirektor Martin Schläpfer in Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Künst lerin gleich zweimal ein Theater zwischen den Sparten Oper und Tanz auf die Bühne des Düsseldorfer Opernhauses: ein Theater der Zwischenräume.
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von ihren Anfängen an ist die Oper mit dem versprechen verMehrfach steuerte Martin Schläpfer bereits in der verganknüpft, dass durch Gesang die ganz großen Grenzüberschreitun- genheit Choreographien zu Operninszenierungen bei, was ihn jegen möglich sind, denn nicht zufällig steht an ihrem Beginn der doch meist nicht befriedigte: „In der Zusammenarbeit mit allen Mythos von Orpheus, dem thrakischen Ur-Sänger, dem etwas Regisseuren, für die ich choreographische Ideen ‚verkörperlicht‘ Ungeheures gelingt, indem er singt: die Überfahrt über den To- habe“, erläutert er, „schien mir die Arbeit einerseits vollkommen tenfluss Styx und das Eindringen in die Unterwelt, das Reich der vertraut, andererseits fehlte mir dabei aber immer der ‚Guss‘ einer Toten. vor 400 Jahren kreierte Claudio Monteverdi daraus eine einzigen Meinung.“ Angebote für eine eigene Operninszenierung Oper und löste das mythische versprechen in seiner komposi- wies er stets zurück, für „Castor et Pollux“ sagte er nun zu: Zum tion gleich mit ein: „L’ Orfeo“ geriet ihm zum weit über seine Zeit Abschluss des Rameau-Zyklus‘ der Deutschen Oper am Rhein, in hinausweisenden Werk. Betörende Musik, die die Überfahrt in dem bereits die Opern „Les Paladins“ und „Platée“ zu erleben waeine neue kunstgattung eröffnete. Seitdem lebt die Oper von ren, erarbeitet Martin Schläpfer mit Sängerinnen und Sängern des der Sehnsucht nach Grenzüberschreitung. In alle erdenklichen ästhetischen Richtungen greift sie aus, ist ewige Hybridform zwischen Musik, Theater, Tanz, Poesie und Bildender kunst. Grenzüberschreitungen, die bis heute aber auch zu den größten künstlerischen Herausforderungen der Musiktheaterbühne zählen – und im Spielplan der Deutschen Oper und des Balletts am Rhein 2011/12 von Ballettdirektor Martin Schläpfer in Zusammenarbeit mit rosalie gleich zweimal auf unterschiedlichste Weise befragt und aufgegriffen werden: in seiner Inszenierung und Choreographie von Jean-Philippe Rameaus Tragédie „Castor et Pollux“ sowie in dem Ballettabend reprise.02, welcher Gelegenheit zu einer erneuten Begegnung mit „Neither“ gibt – Martin Schläpfers Auseinandersetzung mit Morton Feldmans gleichnamigem Musiktheater auf einen Text von Samuel Beckett. Wie Orpheus bricht auch Pollux in die Unterwelt auf, um einen geliebten Menschen zurückzugewinnen: seinen Bruder Castor, der im kampf um seine Braut Telaïre von seinem Rivalen in der Liebe Lynkeus erschla- Opernensembles, dem Chor und seinem Ballett am Rhein nun gen wurde. Doch nicht nur in das Reich der Schatten entführt die Tragédie mise en musique des französischen Barockmeisters. uns dieses packende Drama über eine ebenso bedingungs- wie „Pierre-Joseph Bernard, der ein Günstling der Madame Pompaselbstlose Bruderliebe, sondern auch in die überirdische Welt des dour war und in den Salons von Paris einigen Ruhm genoss, Olymp. Und wenn ganz am Schluss Göttervater Jupiter in einem schrieb ein ausgezeichnetes Libretto“, erläutert Martin Schläpfer. spektakulären Finale Castor und Pollux als Sternbild der Zwillinge „Die mythologischen Figuren bekommen hier menschliche Züge. an den nächtlichen Himmel bannt und der gesamte kosmos mit Und Rameaus Musik ist in ihrer verziertheit nur scheinbar oberseinen Sternen, Planeten, Monden und Sonnen beginnt, sich im flächlich. Sie ist tief, und tiefer noch als manches, das schwer daFreudentaumel zu drehen, dann griff schon die Bühne der Barock- herkommt – und sehr tänzerisch. Das alles hat mich gereizt und zeit zu einem besonderen Ausdrucksmittel: dem Tanz. mich schließlich bewogen, diesmal zu einer Operninszenierung 14
PROSPEkT
nicht Nein zu sagen. Dabei geht es mir aber nicht darum, nun künstlerin, die auch Opern ‚ausstattet‘. Und ich sehe mich nicht als auch Oper zu machen statt Tanz. vielmehr erscheint es mir nach Opernausstatterin, die auch malt oder Objekte und Installationen ‚Neither‘ und dem ‚Deutschen Requiem‘ von Johannes Brahms macht“, äußert sich rosalie – eine künstlerin, die in den letzten Jahrichtig, diese Aufgabe ‚Castor et Pollux‘ mit all den beteiligten ren zu einer wichtigen Partnerin Martin Schläpfers wurde: „rosalie künstlern für unser Publikum in einem die Grenzen der Sparten ist radikal, immer forschend, nie zufrieden und extrem sensiüberschreitenden Musiktheater-Abend zu lösen.“ Jean-Philippe bel. Ich kann mit ihr streiten, etwas erstreiten, hinterfragen. Mit Rameau war bereits ein berühmter komponist, als er mit 50 Jah- ‚Neither‘ haben wir etwas zusammen errungen, sie und ich gleichren seine erste Oper schrieb. In den ersten Jahrzehnten seines wertig, das erst ein Anfang für uns ist. Mit ‚Castor et Pollux‘ gehen Berufslebens wirkte er als Organist an verschiedenen Provinzthe- wir einen gemeinsamen Schritt weiter“ (Martin Schläpfer). Mit atern, mit 40 Jahren kam er nach Paris, das er bis an sein Lebens- ihren Lichträumen gelingt es rosalie stets, ganz eigene heliograende nicht mehr verließ. Seine Opern stehen in der Tradition des phische Universen zu entwickeln. Für die im Untertitel so bezeichnete Oper „Neither“, die ab dem 30. Mai 2012 wieder auf dem Spielplan des Balletts am Rhein steht, schuf sie eine Lichtskulptur, die auf faszinierende Weise mit Morton Feldmans Musik der feinsten Nuancen korrespondiert. Anders als in „Castor et Pollux“ geht es in der 1977 uraufgeführten komposition weder um eine konkrete Handlung noch um Charaktere, nicht um Persönlichkeiten, seelische Entwicklungen oder Psychologie. 87 Worte des irischen Schriftstellers Samuel Beckett bildeten die Textgrundlage – eine sprachlich äußerst knappe, abstrakte und in ihren zahllosen verneinungen geradezu verkeilte Gedankenkonstruktion über das Thema der vergeblichkeit, kaum zu entschlüsseln und in der Schwebe bleibend. „Als ich ‚Neither‘ zum ersten Mal hörte“, berichtet Martin Schläpfer, „war mir sofort klar, dass es sich nicht nur um ein besonderes, sondern um ein singuläres Werk handelt. Eine solche Musik war mir bis dahin noch nicht begegnet, eine Musik der Zwischenräume – und damit genau das, was für französischen Musiktheaters mit seiner typischen Durchdringung mich Tanz auch sein kann. Das hat mich unglaublich angezogen“. von Gesangs- und Tanzszenen, wie es eine Generation zuvor Jean- In diesem Dazwischen ereignen sich viele Geschichten und ZuBaptiste Lully zur Blüte gebracht hatte – seine Musik zählt zum stände „als raumszenische Sukzessionen im Simultanen“. Musik, modernsten und avantgardistischsten, was die Zeit damals her- Tanz und Licht treten in einen unauflöslichen Dialog – „aufgevorzubringen wusste. Premiere ist am 28. Januar 2012 im Opern- spannt zwischen „Zeit und Ewigkeit, zwischen Raum und Prohaus Düsseldorf. Die Neue Düsseldorfer Hofmusik spielt unter portion“ (rosalie). —— // der Leitung von GMD Axel kober. „Für die Dynamik des künstlerischen Prozesses sind kunst- — genres und Theatersparten zweitrangig. So empfinde ich jeden- Lesen Sie mehr zu den beiden Produktionen auf den Seiten 22, 79 falls meine eigene Arbeit. Ich sehe mich nicht nur als Bildende und 95 im Spielzeitheft 2011/12 sowie unter: www.operamrhein.de PROSPEkT
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SPIELZEIT 2011/12 OPER UND BALLETT — op e r p r e m i e r e n
FRANCIS POULENC
diAloGues des cArmÉlites
Musikalische Leitung: Axel kober Inszenierung: Guy Joosten 30.09.2011 ↗ Theater Duisburg 09.03.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf (WA) GEORGES BIZET
cArmen
Musikalische Leitung: Axel kober / Christoph Altstaedt Inszenierung: Carlos Wagner Eine Kooperation mit der Opéra National de Lorraine 15.10.2011 ↗ Theater Duisburg 04.12.2011 ↗ Opernhaus Düsseldorf GIOACCHINO ROSSINI
il BArBiere di siviGliA
Musikalische Leitung: Axel kober / Giuliano Betta Inszenierung: Claus Guth 02.12.2011 ↗ Opernhaus Düsseldorf 17.03.2012 ↗ Theater Duisburg
JEAN-PHILIPPE RAMEAU
cAstor et pollux
OPER UNd BALLETT Musikalische Leitung: Axel kober Inszenierung und Choreographie: Martin Schläpfer 28.01.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf
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PROSPEkT
IGOR STRAWINSKY
die nAchtiGAll
op e r w i e de r Au F nA h m e n
Musikalische Leitung: Wen-Pin Chien Inszenierung: Svenja Tiedt Für junges Publikum ab 6 Jahren 03.02.2012 ↗ Theater Duisburg 21.06.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf
11.11.2011 ↗ Theater Duisburg 14.04.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf
BENJAMIN BRITTEN
WOLFGANG AMAdEUS MOZART
Musikalische Leitung: Wen-Pin Chien Inszenierung: Immo karaman Eine Kooperation mit der Oper Leipzig 04.05.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf 01.06.2012 ↗ Theater Duisburg
15.11.2011 ↗ Theater Duisburg
the turn oF the screw
IGOR STRAWINSKY
the rAke’ s proGress
Musikalische Leitung: Axel kober Inszenierung: Sabine Hartmannshenn 23.05.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf ANNO SCHREIER
mÖrder kAspAr BrAnd
GIACOMO PUCCINI
mAdAmA ButterFly
die ZAuBerFlÖte
XAVIER MONTSALVATGE
der GestieFelte kAter
21.11.2011 ↗ Theater Duisburg 10.02.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf
ENGELBERT HUMPERdINCK
hänsel und Gretel
03.12.2011 ↗ Theater Duisburg 10.12.2011 ↗ Opernhaus Düsseldorf
WOLFGANG AMAdEUS MOZART
die entFührunG Aus dem serAil
URAUFFÜHRUNG / AUFTRAGSKOMPOSITION Musikalische Leitung: Wen-Pin Chien Inszenierung: Philipp J. Neumann 14.06.2012 ↗ Central, Düsseldorf
11.12.2011 ↗ Theater Duisburg
WOLFGANG AMAdEUS MOZART
21.12.2011 ↗ Theater Duisburg 17.05.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf
don GiovAnni
Musikalische Leitung: Friedemann Layer Inszenierung: karoline Gruber Eine Kooperation mit der Tokyo Nikikai Opera Foundation 22.06.2012 ↗ Theater Duisburg
GIACOMO PUCCINI
toscA
FRANZ LEHÁR
die lustiGe witwe
23.12.2011 ↗ Opernhaus Düsseldorf
op e r w i e de r Au F nA h m e n FortsetZunG
BA l l e t t p r e m i e r e n
GIACOMO PUCCINI
b.10 — drittes klAvierkonZert
lA BohÈme
06.01.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf 10.02.2012 ↗ Theater Duisburg WOLFGANG AMAdEUS MOZART
cosÌ FAn tutte
13.01.2012 ↗ Theater Duisburg 04.03.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf PIETRO MASCAGNI / RUGGERO LEONCAVALLO
cAvAlleriA rusticAnA / pAGliAcci
09.02.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf RICHARd WAGNER
die wAlküre
24.02.2012
↗ Opernhaus Düsseldorf
RICHARd STRAUSS
die FrAu ohne schAtten
07.04.2012
↗ Opernhaus Düsseldorf
RICHARd WAGNER
der FlieGende holländer
04.05.2012 ↗ Theater Duisburg HANS WERNER HENZE
phAedrA
17.05.2012 ↗ Theater Duisburg RICHARd STRAUSS
sAlome
09.06.2012 ↗ Theater Duisburg
mArtin schläpFer
tAnZsuite
mArtin schläpFer
symphony oF psAlms
Jiří kylián
—
Musikalische Leitung: Wen-Pin Chien 29.10.2011 ↗ Theater Duisburg 03.12.2011 ↗ Opernhaus Düsseldorf
b.07 — compositie
hAns vAn mAnen
FeArFul symmetries
nils christe
—
Musikalische Leitung: Christoph Altstaedt 17.03.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf
b.12 — inside mirÓ
URAUFFÜHRUNG Antoine Jully
the old mAn And me
hAns vAn mAnen
lontAno
mArtin schläpFer
AGon
GeorGe BAlAnchine
—
Musikalische Leitung: Dante Anzolini 16.06.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf
FroZen echo
reGinA vAn Berkel
roBert schumAnn tänZe
BA l l e t t r e p r i se n
mArtin schläpFer
—
Musikalische Leitung: Catherine Rückwardt 14.12.2011 ↗ Theater Duisburg
cAstor et pollux — JeAn-philippe rAmeAu OPER UNd BALLETT choreoGrAphie und insZenierunG: mArtin schläpFer
—
Musikalische Leitung: Axel kober 28.01.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf
b.11 — BAckyArd
URAUFFÜHRUNG uri ivGy und JohAn GreBen
violAkonZert
reprise.01 — mArsch,wAlZer, polkA mArtin schläpFer
ForellenQuintett
mArtin schläpFer
reFormAtionssymphonie
mArtin schläpFer
—
Musikalische Leitung: Christoph Altstaedt 29.03.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf 18.04.2012 ↗ Theater Duisburg
reprise.02 — neither
mArtin schläpFer
—
Musikalische Leitung: Dante Anzolini 30.05.2012 ↗ Opernhaus Düsseldorf
mArtin schläpFer
PROSPEkT
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r e t ro sp e k t i v e 2 0 0 9 – 2 0 1 1 — In den zwei Jahren an der Deutschen Oper am Rhein haben die sieben Sängerinnen und Sänger des ersten Opernstudio-Jahrgangs zahlreiche Partien erarbeitet und in Meisterkursen bei herausragenden Sängerpersönlichkeiten wie Jane Henschel, Deborah Polaski, Linda Watson oder Franz Grundheber neue gesangstechnische wie auch interpretatorische Anregungen erhalten. Einige von ihnen haben bei internationalen Wettbewerben reüssiert. So gewannen Melanie Lang und Lukasz konieczny beim Internationalen Liedwettbewerb in Istanbul 2010, Dmitry Trunov erreichte die Finalrunde des Hans Gabor Belvedere-Wettbewerbs in Wien, Judita Nagyová und Richard Šveda waren 2010 Finalisten des renommierten Emmerich-Smola-Wettbewerbs, 2011 errang Dmitry Lavrov dort den 1. Preis. Wenn sich die Mitglieder des ersten Opernstudio-Jahrgangs am 13. Juli 2011 in einem Festlichen Abschlusskonzert im Opernhaus Düsseldorf von ihrem Publikum verabschiedet haben, bleiben vier von ihnen an der Deutschen Oper am Rhein: Alma Sadé, Lukasz konieczny, Dmitry Lavrov und der bereits 2010/11 ins feste Ensemble übernommene Richard Šveda. Die Sopranistin Jaclyn Bermudez wechselt an das Theater Hagen, wo mit Mimì in „La Bohème“ ihre erste große Aufgabe auf sie wartet, Mezzosopranistin Melanie Lang wird am Pfalztheater kaiserslautern zu hören sein und ihre kollegin Judita Nagyová ist ab 2011/12 am Staatstheater Nürnberg engagiert. —— // op e r n st u di o 2 0 1 1 – 2 0 1 3 — 2011/12 werden nun acht neue junge Talente in das Opernstudio aufgenommen. Unter der künstlerischen Leitung von Mechthild Hoersch und der musikalischen Leitung von Christoph Stöcker haben die Studiomitglieder die Gelegenheit, sich in kleineren und größeren Partien zu bewähren und jedes Jahr eine eigene Produktion zu erarbeiten. Seit dem Frühjahr 2011 haben die Leiter des Opernstudios sowie Generalintendant Christoph Meyer und Operndirektor Stephen Harrison in zahlreichen vorsingen über 100 Sängerinnen und Sänger angehört. von ihnen wurden acht engagiert: die russische Mezzosopranistin Maria kataeva, die amerikanische Sopranistin Jessica Stavros, die Rumänen Luiza Fatyol, Ovidiu Purcel, Bogdan Baciu und Attila Fodre sowie die deutsche Sopranistin Anna Lucia Richter und der Bass David Jerusalem. —— // m e i s t e r k u r se — Die vier Meisterkurse in der Saison 2011/12 werden u. a. vom Studienleiter der Royal Opera Covent Garden, David Syrus, der renommierten Sopranistin Deborah Polaski sowie dem weltbekannten Tenor Neil Shicoff geleitet. Wie in den vergangenen Jahren präsentieren die Sängerinnen und Sänger die Ergebnisse dieser kurse in der Reihe „Meisterklasse“ gemeinsam mit ihren Meisterkursleitern an unterschiedlichen Orten in Düsseldorf und Duisburg. Den Auftakt macht am Sonntag, dem 13. November 2011 David Syrus im Foyer des Opernhauses Düsseldorf. —— // 18
PROSPEkT
OPERNS
NEUE TAL DÜSSELD DUIS ——
s o p r A n LU I ZA FAT yO L , A N NA LU C IA R I m e Z Z o s o p r A n M A R I A k ATA BA r i ton B O G DA N BAC I U, AT T I L A
STUDIO
ENTE FÜR ORF UND BURG ——
C HT E R (TE IL SPIE L ZE IT ), JES SICA STAvRO S E vA / tenor Ov I DI U P UR C E L F O D R E / BAs s DAv I D J E RU S A L E M
A l B e rt ro u s se l l e t e stA m e n t de l A tA n t e c A rol i n e — Nach Ravels „L’ Enfant et les Sortilèges“ (2009 / 10) und Cimarosas „Il matrimonio segreto“ (2010 / 11) wird mit Albert Roussels „Le testament de la tante Caroline“ zum ersten Mal eine Operette auf dem Spielplan des Opernstudios stehen. Der französische komponist Albert Roussel (1869–1937) begann nach einer Ausbildung in der französischen Marine erst relativ spät mit dem kompositionsstudium, konnte jedoch recht bald erste Erfolge feiern. Er schrieb sieben Bühnenwerke, darunter jedoch nur eine Operette: „Le testament de la tante Caroline“. Das in der Personenkonstellation an Puccinis „Gianni Schicchi“ erinnernde Stück ist eine vergnügliche Jagd nach dem vermögen der titelgebenden Tante. Diese hat nämlich verfügt, dass nur der erstgeborene Sohn einer ihrer Nichten das Erbe erhalten soll, und wenn dieser nicht innerhalb eines Jahres geboren oder gefunden wird, geht ihr Geld an die Heilsarmee. Dieses Testament stellt die beiden Paare unter enormen Leistungsdruck, wollen doch alle an das Erbe und bislang gibt es keinen Stammhalter. Allerdings hat eine der Nichten ein Geheimnis, durch das sich schließlich alle konflikte lösen lassen. Die 1936 in Olomouc in tschechischer Sprache uraufgeführte französische Operette wurde bislang – obwohl eine deutsche Fassung 1937 in Prag Premiere feierte – noch nie in Deutschland aufgeführt. Für die neuen Mitglieder des Opernstudios ist es also eine besondere Aufgabe, sich mit der deutschen Erstaufführung dieses unbekannten Werkes vorzustellen. —— // — Musikalische Leitung: Christoph Stöcker — Inszenierung: Mechthild Hoersch — Dramaturgie: Bernhard F. Loges — Termine und Spielort standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest und werden in unserem Monatsspielplan und im Internet rechtzeitig bekannt gegeben. Dauer: ca. 1 Stunde, keine Pause
op e r n s t u di o i m h e i n e hAu s — Seit im Juni 2010 mit einem ausverkauften Lotte Lenya-kurt WeillAbend der Auftakt zu einer kooperation des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein mit der Literaturhandlung Müller & Böhm im Heine Haus in Düsseldorf gegeben wurde, hat sich die Reihe, die sich der verbindung von Literatur und Musik verschrieben hat, in weiteren Soireen ein eigenes Publikum erspielt und wird natürlich auch mit den neuen Studiomitgliedern fortgeführt. —— // — Termine in unserem Monatsspielplan und im Internet: www.operamrhein.de
Das Opernstudio wird unterstützt vom Freundeskreis der Deutschen Oper am Rhein e.V. PROSPEkT
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PROSPEkT
rom e o BAy Der kreativdirektor bei „BUTTER. Agentur für Werbung“ hatte früher kaum Berührung mit Oper und Ballett. Jetzt empfiehlt er: Unbedingt reingehen, den Blick öffnen, neue Sichtweisen kennen lernen!
k At hA r i nA m i c hA
kennt beglückende kulturelle Erfahrungen schon aus ihrer kindheit. Heute ebnet die Erzieherin den kindern der Tagesstätte „DreikäseHoch“ den Weg zu kunst und kultur.
betrachtet Oper als Lebenselixier, das sie gern auch anderen verabreicht. Sie ist Opern- und konzertabonnentin und engagiert sich seit fast 10 Jahren ehrenamtlich für das Usedomer Musikfestival.
si s si s Ac h t l e B e n
Was wäre eine Aufführung ohne die Resonanz des Publikums, die im besten Fall weite kreise zieht – nämlich dann, wenn das Publikum weitererzählt, was es erlebt hat, Neugier weckt, die kunst zum Gesprächsthema macht. Dafür stehen unsere Scouts in Düsseldorf und Duisburg – kundschafter und Meinungsbildner mit unterschiedlichen Erfahrungen und Sichtweisen. Wir wollen wissen, wie sie Oper und Ballett in ihrer Stadt wahrnehmen, wie sie unsere neuen Produktionen sehen und wie sich ihre Wahrnehmung mit der Zeit verändert. Sechs von ihnen stellen wir vor.
SCOUTS FÜR DÜSSELDORF UND DUISBURG —
ERLEBTE OPER … ERLEBTER TANZ
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„Schon die erste Aufführung, die wir als Opernscouts erlebt haben – Benjamin Brittens ‚Peter Grimes‘ – hat mich überwältigt. Als Werber interessiert mich natürlich das visuelle, und immer wieder begeistert mich die menschliche Stimme – wie viel kraft darin steckt und wie sie einen Raum beherrschen kann. Aber ich finde, in der Oper geschieht noch etwas Existenzielleres. Das ist mir besonders in ‚Tristan und Isolde‘ aufgefallen: Diese Mantra-artig wiederholten Textpassagen gleichen einem Wasserfall, der über Jahrhunderte, Jahrtausende auf den selben Stein prasselt und so eine Landschaft formt, die eine unglaubliche kraft, eine Magie hat. Etwas von dieser kraft spüre ich in der Oper auch. Ich spüre, dass hier ganz existenzielle Dinge angefasst werden – das aber in einer so reduzierten, klaren Form, dass es mich ganz tief berührt. Da wird nicht irgendetwas leicht daher gesungen, da begegnet mir etwas Philosophisches: Warum existieren wir, welchen Sinn hat unser Leben und wo soll es hinführen? Ich glaube, dass die Oper eine ganz bestimmte Form findet, diese Fragen zu betrachten. Ich wünsche mir, dass die Deutsche Oper am Rhein noch stärkere Popularität erfährt und sich mehr Leute auf ihre kunstformen einlassen, aber ich glaube auch, dass sie eine gewisse elitäre Form immer beibehalten wird. Ich finde hier keine kurzweilige Abendunterhaltung wie im kino, das einen viel leichteren Zugang hat, mich aber nicht selten genauso flüchtig entlässt, wie ich hinein gegangen bin. Bei der Oper ist das anders. Da nehme ich etwas mit, das mich die ganze Woche über beschäftigen kann.“ —— // „Ich bin schon früh mit Oper in Berührung gekommen. Wir hörten zu Hause klassische Musik und ich war oft im konzert. Ende der 50er Jahre durfte ich als 17-Jährige meine erste große Oper erleben, ‚Die Frau ohne Schatten‘ von Richard Strauss, und diese intensive Erfahrung ließ mich nicht mehr los. Es sind bestimmt 1.000 vorstellungen, die ich über die Jahre besucht habe. Sicher bin ich mit der Zeit zur Opernkennerin geworden, noch wichtiger ist mir allerdings, meine Leidenschaft für klassische Musik mit anderen zu teilen. Alle Freunde, die mich seit langem durch mein Leben begleiten, sind Opernfans. Infolgedessen habe ich auch immer das Gespräch über Oper, man tauscht sich aus. kürzlich im Opernhaus sprach mich meine Sitznachbarin an. Ich fragte sie, ob sie die Oper – es war Benjamin Brittens ‚Peter Grimes‘ – schon einmal gehört habe. ‚Nein‘, sagte sie, ‚ich bin überhaupt erst das zweite Mal in meinem Leben in der Oper.‘ – Das war natürlich ein Fall für mich. Wir unterhielten uns in der Pause über das Stück, ich gab ein paar Dinge aus der Einführung wieder. Zum Abschied sagte sie: ‚Das war nicht nur ein schöner Opernabend, ich habe auch viel mitgenommen. Ich glaube, ich komme jetzt öfter.‘ So wirken auch die anderen Scouts für Oper und Ballett. Ihre Meinungen werden nach einer Premiere oft als erste in der Rheinischen Post gelesen. Deshalb finde ich es richtig, dass in unserer Runde mitunter kontrovers diskutiert wird und auch kritische Stimmen zu lesen sind – nur so sind sie glaubwürdig. Und weil immer wieder dieselben Scouts Rede und Antwort stehen, können die Leser genau verfolgen, wie sich ihre Hör- und Sehgewohnheiten entwickeln.“ —— //
s c ou t s de r sp i e l Z e i t 2 0 1 0 / 1 1 — dü s se l d or F romeo Bay kreativdirektor bei BUTTER heike Billhardt öffentlichkeitsarbeit im zakk Guido Boehler PR- und Eventagentur dr. selinde Böhm & rudolf müller Literaturhandlung im Heine Haus michael cosar & nadja Thiel Galerie Cosar HMT pater elias Füllenbach Dominikanerkonvent Düsseldorf patricia Gall Michael Page International Josef hinkel Bäckermeister caroline hobbs Cello-Studentin dirk hoffmann koch und Gastronom dr. michael matzigkeit Theatermuseum Düsseldorf katharina micha Erzieherin daniel moniri Awal Goldstück-Textilpflege christiane oxenfort altstadtherbst & Schumannfest sissi sachtleben Opernkennerin Alexandra schiess Modedesignerin claudia uhl Moderatorin kai vom hoff vom Hoff kommunikation caroline west RhineBuzz
„Meine ersten außerschulischen Theatererlebnisse hatte ich als 14-Jährige mit zwei meiner Brüder in Mönchengladbach. Meine Eltern, beide ohne besonderen Bezug zur darstellenden kunst, haben uns ein Theater-Abo geschenkt, was ungewöhnlich ist in einer Familie mit sieben kindern. Das Schauspiel hat mich sofort angerührt, aber Oper habe ich so ganz ohne Anleitung nicht verstanden. Ich glaube, dass Oper und Ballett sehr anspruchsvolle kunstformen sind. Man wird immer wieder an Themen herangeführt, die einen extrem lange beschäftigen können. So ging es mir schon bei meinem ersten Abend als Opernscout: Selten hat mich eine Inszenierung körperlich so mitgenommen wie Poulencs ‚Dialogues des Carmélites‘, obwohl das Geschehen im kloster von meiner eigenen Lebenswelt weit entfernt ist. Das Scout-Projekt zwingt mich ein bisschen dazu, genauer hinzuschauen – jetzt ist mehr als mein Bauchgefühl gefragt und ich merke, dass ich auf der Suche bin nach Worten und Gedanken, die meine Eindrücke wiedergeben und beschreiben. Im Austausch mit den anderen lerne ich mehr über Oper und Ballett, als ich mir bei meiner knappen Zeit jemals anlesen könnte. Mit meinen kindern im ‚DreikäseHoch‘ gehe ich regelmäßig ins Theater, in die Oper und ins Ballett. Sie haben noch überhaupt keine Berührungsängste. Gerade weil kinder so unvorbelastet sind, lassen sie sich auf ganz vieles ein – man muss sie nur heranführen. Ich wünsche mir, dass alle kinder in diesen Genuss kommen, egal ob sie auf dem Land oder in der Stadt leben und unabhängig vom sozialen Status oder den familiären verhältnissen, in denen sie aufwachsen.“ —— //
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PROSPEkT
e c kA rt p r e s sl e r repräsentiert die freie kulturszene in Duisburg. Im Baba Su in Duisburg-Neuendorf sorgt er für das kulturprogramm und legt selbst klassische Musik zum Sonntagsbrunch auf. „Opernscout zu werden, das war für mich ein Schritt in eine andere Welt. In meinem nicht gerade kleinen Umfeld gab es bisher niemanden, der mir erzählt hätte: ‚Ich war in der Oper.‘ Und jetzt rede ich plötzlich über Oper mit Leuten, die das von mir nicht erwarten. Für mich ist Oper – obwohl ich weiß, dass sie schon lange zur kultur in Duisburg gehört – ein relativer Fremdkörper im städtischen Leben, wie eine eingeschlossene Perle. Jetzt, in meiner Rolle als Opernscout, entdecke ich ihren Wert und ihre Qualität. Den Zugang finde ich meist über den Inhalt des Stücks: Die Handlung muss Aktualität besitzen und berühren, und was wir bisher gesehen haben – ‚Die Frau ohne Schatten‘, ‚Peter Grimes‘ und den Ballettabend b.05 – das waren schon Nüsse, die man knacken muss. Damit setze ich mich gern auseinander. Ich bin total begeistert und erstaunt, was an hochwertiger Produktion und Präsentation in Duisburg vorhanden ist, ohne dass man es weiß. Das Theater ist ein tolles Haus an einem prominenten Standort, aber es wirkt wie ein Sarkophag und hat nicht die Anziehungskraft eines lebendigen kulturorts wie Dellplatz, Café Steinbruch oder Baba Su, von denen es in Duisburg ohnehin viel zu wenige gibt.
BA r BA r A s c h u lt e
studiert Englisch und kunst auf Lehramt und wagt sich als Scout zum ersten Mal in die Welt des Musiktheaters. Der Skepsis folgte eine intensive Auseinandersetzung mit Oper und Ballett.
„Obwohl ich kulturinteressiert bin, wäre ich vor meiner Berufung zum Opernscout nicht auf die Idee gekommen, einfach mal in die Oper zu gehen. Davor hatte ich Hemmungen und – zugegeben – auch vorurteile: Die Oper ist was für Rentner, der Gesang mehr schrill als schön, die Inhalte sind von vorgestern und alles ist voller Pomp – aufgeblasen, spießig und konservativ. Dann die erste Aufführung: ‚Die Frau ohne Schatten‘ von Richard Strauss. Die Skepsis, ob ich diesen vierstündigen Opernabend durchstehen würde, war schnell verflogen: Die Geschichte in ihrer ganz eigenen märchenhaften Form wirkte alles andere als verstaubt und abgehoben, und mir ist klar geworden, dass diese Stunden wirklich notwendig sind, damit der Zuschauer gleichzeitig auch Zuhörer, Mitfühler und Mitdenker sein kann. Einige Wochen später konnte ich beim Ballettabend b.05 erleben, wie Bewegung durch enorme physische Leistungen, die wunderschönen körperbilder und die so sensibel vertanzte Musik zu einer komplexen und großartigen kunstform wird. Ich finde es toll, mich als Scout aktiv damit auseinander zu setzen, mich mit den anderen über das Erlebte auszutauschen und es ganz in die Tiefe wirken zu lassen.
„Bevor ich meine Reise durch die Saison als Opernscout antrat, hatte die Oper für mich ein sehr konservatives Image. Ich dachte, Oper sei so etwas wie das kino für die ältere Generation, langweilig und nicht mehr zeitgemäß. Mittlerweile hat sich meine Sichtweise verändert. Aus einem virtuellen ist ein gelebtes, reales Bild entstanden, das aus vielen komponenten besteht. Schon die simple Aufgabe, einen Termin für kunst einzurichten, war für mich etwas Neues. Ich begegne Menschen, denen ich außerhalb des Theaters vielleicht nicht begegnen würde, und es ist spannend, die Atmosphäre im Zuschauerraum wahrzunehmen. Während der Aufführung entstehen viele Eindrücke, die zu eigener kreativität und neuen Sichtweisen anregen. Es macht mir Spaß, anschließend ein kleines Statement zur Aufführung zu schreiben. Meistens entwickelt sich erst dabei ein klares Bild meiner Eindrücke, das weitere Bilder aus meinem Inneren oder aus dem ganz alltäglichen Geschehen wachruft. Ich glaube, dass ich die kunst, wie ich sie in der Oper und im Ballett erlebe, vermisst habe, ohne es konkret wahrgenommen zu haben. Es ist so, als könne sie mir Antworten auf Fragen geben, als könne sie Bilder und Emotionen anbieten, die auf spielerische Weise
Die Fachärztin für Plastische Chirurgie fand zwischen der Oper und ihrer eigenen Lebenswelt bisher kaum Berührungspunkte. Jetzt ist das anders: Die kunst bereichert ihren Alltag.
dr . kAt JA p i v i t
„Man hat bei jeder Aufführung das Gefühl, hier wird wieder eine neue Bewusstseinsebene erklommen, ein neues kapitel aufgeschlagen. Ein anderer Blickwinkel, ein neues Gefühl – ein weiterer Schritt, die Welt zu betrachten und zu verstehen. Das ist für mich ein wesentlicher Anspruch an die kunst.“ Romeo Bay über die Ballettkunst von Martin Schläpfer in seinem Bericht über b.08 — Die Stimmen unserer Scouts für Oper und Ballett finden Sie nach einer Premiere in der Rheinischen Post und auf www.operamrhein.de
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Ich bin ein absoluter Fan davon, qualitativ hochwertige Sachen zu bringen, aber es muss in unserem sozial schwierigen Umfeld vermittelt werden, dass sie zum Erleben und Empfinden der Stadt gehören. Die Medien sollten hier eine viel stärkere Rolle spielen. Bei meiner Programmplanung fürs Baba Su denke ich jetzt immer wieder daran, wie man die Oper und das Ballett am Rhein mit ihren künstlern einbeziehen und Brücken schlagen kann. Ich denke, das erwartet auch das Publikum.“ —— //
zur inneren klarheit beitragen. Meine Wertschätzung für die kunst an sich und in der Gesellschaft ist deutlich gestiegen – ich bin viel jetzt aufmerksamer dafür. Oper und Ballett empfinde ich als unterhaltsam und bereichernd zugleich, vielleicht mit einem kurzurlaub vergleichbar. Ich wünsche mir, dass die Deutsche Oper am Rhein in Duisburg zu einem Treffpunkt wird für Menschen aus dem Ruhrgebiet, aber auch vom Niederrhein, und das generationsübergreifend. Sie hat alles, was ein gutes Opernhaus ausmacht, muss sich aber von dem Image befreien, abseits der modernen Lebensräume und auch Märkte zu stehen.“ —— //
s c ou t s de r sp i e l Z e i t 2 0 1 0 / 1 1 — d u i sBu rG christiane Alt Haarschneiderei uschi dommen künstlerin kitty Görner Flummi – die Buchhandlung kai Gottlob Filmforum Duisburg dr. vera krone Zahnärztin dr. Joachim ludwig Hautarzt marianne lürzel Buchhalterin dr. katja pivit Plastische und ästhetische Chirurgin eckart pressler Programmplaner im Baba Su Barbara schulte Studentin Gil shachar Bildender künstler prof. dr. raimund stecker Lehmbruck Museum kai magnus sting kabarettist Özlem yalinci Bezirksbibliothek Buchholz
Ich musste erst angesprochen werden, um bereit zu sein für diese Erlebnisse, um es überhaupt erst einmal auszuprobieren. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass der kontakt zu dem Haus erst einmal aufgebaut wird. Man sieht das tolle Gebäude – das ist wunderschön, strahlt aber auch etwas Mächtiges, Hochkulturelles aus, an das man sich erst mal nicht herantraut. Wenn da konzerte oder Partys stattfinden würden, kooperationen mit dem Café Steinbruch oder dem Baba Su, kämen auch jüngere Leute, die sich für kultur interessieren und feststellen: ‚Eigentlich müsste ich mal wieder in die Oper gehen oder mir ein Ballett ansehen.‘ “ —— //
DRk-GALA 2011
STERNSTUNDEN DER OPER IM THEATER DUISBURG — Die Gala zu Gunsten des Deutschen Roten kreuzes ist ein fester Bestandteil des Duisburger kulturkalenders. Bereits zum achten Mal dürfen Sie sich am 26. November 2011 auf einen musikalischen Genuss der Extraklasse freuen. Dies garantieren Solistinnen und Solisten der Deutschen Oper am Rhein, die Duisburger Philharmoniker und der musikalische Leiter Christoph Altstaedt.
„Die DRk-Gala ist jedes Jahr eine der wichtigsten Benefizveranstaltungen der Deutschen Oper am Rhein, die wir Solisten zusammen mit den Duisburger Philharmonikern im Theater Duisburg gestalten dürfen. Das Publikum ist besonders aufgeschlossen und genießt die festliche Stimmung in gespannter Erwartung auf ein außergewöhnliches musikalisches Ereignis. Wir Sänger spüren an diesem Abend schon beim Betreten des Hauses eine ganz andere, glanzvolle Atmosphäre! Ich singe ausgesprochen gern bei Benefizkonzerten. Ich freue mich, dass ich bei Galas wie dieser Opern- und Operetten-Highlights singen kann, die aktuell vielleicht gerade nicht auf dem Spielplan stehen. So präsentiere ich mich dem Publikum von einer anderen Seite. Gleichzeitig kann ich etwas für die Menschen tun, die unsere Unterstützung dringend benötigen, um ihr Leben lebenswerter zu gestalten und auf ihre Probleme aufmerksam zu machen.“ — Anke krabbe Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein
„Seit Jahren bin ich Gast bei der Opern-Gala ‚Sternstunden der Oper‘, die durch das gemeinsame Engagement der Deutschen Oper am Rhein, der Duisburger Philharmoniker, des Theaters Duisburg und des Deutschen Roten kreuzes Duisburg in diesem Jahr bereits zum 8. Mal stattfinden wird. Es ist eine herausragende Benefizveranstaltung, ein großes gesellschaftliches Ereignis, welches soziales Engagement und Freude an der Musik vereint. Denn wie alle Mitwirkenden verzichten auch die künstler zu Gunsten der guten Sache auf ihre Gagen; die Einnahmen fließen im vollen Umfang, ohne Abzug von verwaltungskosten, den sozialen Aufgaben des Deutschen Roten kreuzes zu. Ihnen gilt mein Dank, aber auch den Sponsoren und der Bevölkerung, die diese Benefizveranstaltung auf so großartige Weise unterstützen.“ — dr. rer. pol. h.c. rudolf seiters Präsident des Deutschen Roten kreuzes
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PROSPEkT
musikalische leitung Christoph Altstaedt moderation Tobias Häusler mit Sängerinnen und Sängern des Solistenensembles der Deutschen Oper am Rhein / Chor der Deutschen Oper am Rhein / Duisburger Philharmoniker — In Kooperation mit dem Theater Duisburg und dem DRK-Kreisverband Duisburg e. V. — termin Sa 26.11.2011, 19.00 Uhr ↗ Theater Duisburg eintrittpreise 105,00 € / 68,00 € / 46,00 € / 32,00 € / 21,00 € vip-karten 180,00 € inkl. Sektempfang und Opernbüffet / verkauf nur direkt über das DRk Duisburg unter E-Mail: operngala@drk-duisburg.de und Tel. 0203 . 28 283-36
AIDS-GALA 2012
3. FESTLICHE OPERNGALA FÜR DIE DEUTSCHE AIDS-STITUNG — Operngenuss pur, glanzvolle Gesellschaft und die Gewissheit, Gutes zu tun: Am 3. März 2012 laden die Deutsche Oper am Rhein und die Deutsche AIDS-Stiftung zur 3. Festlichen Operngala ins Opernhaus Düsseldorf ein. International renommierte Sängerinnen und Sänger gestalten mit dem Opernchor und den Duisburger Philharmonikern unter der Leitung von Axel kober einen unvergesslichen Abend.
„Eigentlich war ich bereits zur AIDS-Gala 2010 in Düsseldorf als Gastsolistin eingeladen, musste aber leider kurzfristig absagen. Daher war ich sehr erfreut, schließlich bei der zweiten Auflage des feierlichen Gesangs- und BenefizEreignisses, der 2. Festlichen Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung 2011 an der Deutschen Oper am Rhein, dabei zu sein. Und nur durch meine Stimme und meinen Gesang konnte ich helfen, 140.000 Euro zu sammeln! Was für eine außergewöhnliche Ehre, meine Begabung zu nutzen, um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. ‚Ein gütiges Auge wird gesegnet, denn er gibt von seinem Brot den Armen.‘ (Buch der Sprüche 22,9) ‚Arm‘ ist nicht immer der, der kein Brot, sondern vor allem der, der keinen Lebensmut, Gesundheit oder Lebensunterhalt hat. Dem anderen geben bereitet uns den größten Segen von allen. Lasst uns alle diesen Segen annehmen!“ — takesha meshé kizart Solistin bei der 2. Festlichen Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung 2011
musikalische leitung Axel kober moderation Holger Wemhoff mit International renommierten Sängerinnen und Sängern / Chor der Deutschen Oper am Rhein / Duisburger Philharmoniker — In Zusammenarbeit mit der Deutschen AIDS-Stiftung Unter der Schirmherrschaft von Dirk Elbers, Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf — termin Sa 03.03.2012, 19.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf eintrittpreise 175,00 € / 152,00 € / 129,00 € / 98,00 € / 69,00 € / 49,00 € vip-karten 500,00 € inkl. Galadinner mit künstlern und Ehrengästen im Anschluss / verkauf nur direkt über die Deutsche AIDS-Stiftung unter Tel. 0228 . 60 469-34
„Für mich waren die Auftritte der amerikanischen Sopranistin Takesha Meshé kizart und des italienischen Tenors Antonio Poli die Höhepunkte der Operngala. Wie diese sehr jungen künstler mit so viel Talent und Selbstbewusstsein auf der Bühne standen, hat mich sehr beeindruckt. Diese Begeisterung für eine gute Sache ist auch ein Grund, warum sich die METRO GROUP als Sponsor und im kreis der kuratoren engagiert. Denn mit außergewöhnlichen Abenden wie in der Deutschen Oper am Rhein können wir das Bewusstsein für die krankheit AIDS schärfen, um ihre weitere globale Ausbreitung zu verhindern. Mit der Operngala wirbt die METRO GROUP für eine verantwortungspartnerschaft aller kräfte unserer Gesellschaft, um AIDS zu stoppen.“ — Frans muller CEO METRO Cash & Carry und Mitglied im vorstand der METRO GROUP
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AUS ANDERER PERSPEkTIvE
SCHÜLERINNEN vERMITTELN OPER — „Oper und Ballett entdecken“ lautet das Motto der Abteilung Junges Publikum. kinder, Familien, Jugendliche, Lehrer und Schüler: Neugierige von der ersten klasse bis zur Oberstufe tauchen mit karoline Philippi und Maike Fölling kreativ in die Welt des Musiktheaters ein. Neben Workshops und Patenprojekten entstehen im kontakt mit engagierten Lehrern Ideen für besondere Aktionen. In der Spielzeit 2010/11 wurden Schülerinnen unserer kooperationsschule St. Hildegardis selbst zu kulturvermittlern … Die Werkeinführungen im Foyer erfreuen sich großer Beliebt- Die Schülerinnen setzten sich auf sehr intensive und ernsthafte heit. Eine halbe Stunde vor Beginn einer jeden Opern- und Bal- Weise mit musikalischem Theater auseinander. Ihre eigene Perforlettvorstellung erfährt das Publikum das Wichtigste über das je- mance in Form eines vortrags bildete den jeweiligen Höhepunkt weilige Stück. Doch wie kann man innerhalb von 20 Minuten die des mehrwöchigen Prozesses. Unsere Arbeit in der Schule, die Zuschauer intensiv und lebendig auf ein Werk einstimmen? Diese Ideen der Schülerinnen auszuarbeiten und ihre EinführungsvorFrage stellten Oberstufenschülerinnen dem Intendanten Chris- träge ansprechend und anregend zu gestalten, wurden durch die toph Meyer bei einem Schulbesuch. Dieser gab die Herausforde- Mitarbeiterinnen der Oper musiktheaterpädagogisch und dramarung direkt an sie zurück und somit den Startschuss für ein beson- turgisch umfassend unterstützt. Die Ergebnisse der Schülerinnen deres Experiment. stießen auf offene Ohren und konnten voll verwirklicht werden. Zwölf Schülerinnen beschäftigten sich mit Benjamin Brittens Unglaublich selbstkritisch entwickelten die Schülerinnen ein Oper „Peter Grimes“, dessen Titelheld, ein raubeiniger Fischer, Gespür für Formulierungsschwächen, geradezu professionell wurzum Außenseiter im seinem Heimatort wird. Die Schülerinnen de an Details gefeilt. Und während sich anfangs ein großer Teil der entwickelten ganz unterschiedliche vermittlungsansätze, die sie Schülerinnen nicht vorstellen konnte, am Ende selbst den entstanvor den vorstellungen dem Publikum präsentierten: Während denen vortrag zu halten, war es schließlich für alle eine Selbstvereine Gruppe mit sanftem Meeresrauschen aus dem Handy auf ständlichkeit, den vortrag der Gruppe in der bestmöglichen Form die scheinbar idyllische Atmosphäre im küstenort einstimmte, gemeinsam zu präsentieren. stellte die zweite ihrem vortrag eine Schauspielszene voran. Die Sehr überrascht hat mich, auf wie viel positive Resonanz die dritte Gruppe verfasste ihre Einführung als Dialog zwischen einem vorträge der Schülerinnen beim Publikum stießen. Damit habe Opernkenner und einem Opernneuling. ich nicht gerechnet! Es ist den Schülerinnen gelungen, ihren Zu„Dialog“ ist ein Stichwort, welches das gesamte Projekt prägte: hörern auf lebendige, jugendliche Art ‚Peter Grimes‘ ein Stückchen Im Austausch zwischen Oper, Schule und Publikum bekamen alle näher zu bringen. Beteiligten neue Impulse. Fazit: Experiment geglückt. Fortsetzung — corinna müller-Goldkuhle folgt. Lehrerin am St. Hildegardis Gymnasium — maike Fölling Musiktheaterpädagogin Deutsche Oper am Rhein 26
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Projekttagebuch St. hildegardiS
intendant, die chefdramaturgin, die Musiktheaterpädagoginnen und zwei Mikros warten auf uns. trotz-
12. januar 2011
dem ist die atmosphäre entspannt. Wir bekommen über-
MuSiktheaterPädagogiScher WorkShoP
raschend gute kritik für unsere Vorschläge. teil 1 ist geschafft. das Projekt macht ja doch Spaß!
Mit wenig begeisterung warten wir in der Schulaula auf den Start des Projektes. dann geht es los: Mit
9. Februar 2011
einem musiktheaterpädagogischen Workshop steigen
VorStellungSbeSuch Von „Peter griMeS“
wir in die oper und ihre inszenierung ein. Wir hören interludien, sehen erste Fotos vom bühnenbild:
endlich sehen wir eine Vorstellung von „Peter gri-
beeindruckend!
mes“. hoffentlich wird es nicht langweilig. Schließlich kennen wir das Stück ziemlich gut und wissen, welcher Moment als nächstes kommt. trotzdem sind wir überwältigt. die Musik ist eigentlich wie Filmmusik. das bühnenbild? Faszinierend! Für einige von uns hat der besuch das bisher verstaubte opernbild revolutioniert. ein paar kleinigkeiten an unseren Vorträgen werden wir noch ändern müssen … 13., 17. und 20. Februar 2011
19. januar 2011
unSere einFührungSVorträge iM Foyer
Wie hält Man eine einFührung zu „Peter griMeS“? es ist soweit! jeweils eine halbe Stunde vor dem genau das fragen wir uns auch. die chefdramaturgin
Vortrag treffen wir uns am künstlereingang des the-
dr. hella bartnig gibt uns unzählige infos zum
aters duisburg. auf dem Weg zum Foyer begegnen wir
Stück, zu den Figuren, zum inhalt. aber wie hält
künstlern in Maske. Wow, so sieht Mr. Swallow also
man denn nun einen guten einführungsvortrag? es
von nahem aus! im Foyer angekommen steigt die aufre-
bleiben noch viele Fragezeichen …
gung. doch als wir vor den Mikros stehen, legt sich das. Schließlich wissen wir mehr über das Stück als alle anderen hier im raum. hoffentlich sieht niemand, dass beine und hände zittern … geschafft! Stolz und erleichtert nehmen wir glückwünsche des Publikums entgegen.
26. januar 2011 gruPPenarbeit Schnell haben wir drei gruppen eingeteilt. aber jetzt beginnt die eigentliche arbeit. Wie strickt man so einen Vortrag? nach drei Schulstunden und
23. Februar 2011
langen Skype-konferenzen kommen wir langsam zu
nachtreFFen
ergebnissen. das Wichtigste ist notiert, in eine reihenfolge gebracht und mit einer kreativen ein-
Mit Muffins feiern wir uns. das haben wir verdient.
leitung versehen! jetzt muss man es „nur“ noch
Schließlich haben wir vielen Menschen geholfen,
vortragen. in den großen Pausen treffen wir uns
die oper zu verstehen und auch selbst viel darüber
mit unserer lehrerin zu Sprechproben – Stress!
gelernt. und das, obwohl es für einige von uns selbst erst der erste oder zweite opernbesuch war …
2. Februar 2011 caSting iM oPernFoyer ohne eine Vorstellung von dem, was uns heute erwartet, treffen wir im theater duisburg ein. der
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OPER
EXTRA
RAHMENPROGRAMM ZU OPER UND BALLETT — Entdecken Sie die Welt der Deutschen Oper und des Balletts am Rhein von einer anderen Seite: Unser vielseitiges Programm ergänzen wir durch veranstaltungen, in denen wir Ihnen unsere Arbeit näher bringen. Sie erleben in Werkstätten Sänger, Tänzer, Regisseure und Choreographen bei ihrer Probenarbeit, diskutieren in Publikumsgesprächen über die Produktion, blicken bei den Opernhausführungen hinter die kulissen des Musiktheaterbetriebs oder werden in Workshops selbst aktiv. Und in der Reihe „Symphoniker im Foyer“ hören Sie zur musikalischen Einstimmung vertrautes und Unbekannteres von den komponisten unseres Spielplans.
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w e r k s tAt tv e r A n s tA lt u n G e n
A n si c h t s s Ac h e n : op e r u n d BA l l e t t
Jo u r F i x e
Die beliebten Opern- und Ballettwerkstatt-veranstaltungen finden auch in der neuen Saison in bewährtem Format ihre Fortsetzung: die Opernwerkstatt als abendlicher Probenbesuch mit Einführungsgespräch, die Ballettwerkstatt als Abendveranstaltung, die mit einem Balletttraining auf der Bühne beginnt, bevor Ballettdirektor Martin Schläpfer mit seinen Gästen die neue Produktion vorstellt. Eintritt frei!
Eine Ansichtssache, das ist mehr als eine Frage des Geschmacks. Das Wissen über Motivgeschichte, Werkgattungen, gesellschaftliche oder ästhetische Phänomene, Wirkungsmechanismen, biographische Hintergründe oder die ganz praktische Realisierung kann unsere Ansicht über eine Opern- oder Ballettproduktion vertiefen oder verändern. Dazu will diese Themenreihe, die vor zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Theatermuseum Düsseldorf aus der Taufe gehoben wurde, beitragen.
„Jour Fixe“ ist eine veranstaltung der volkshochschule Duisburg, die sich vor rund 14 Jahren etabliert hat. Inzwischen gehört auch die Deutsche Oper am Rhein zu den Mitgestaltern dieser vortragsreihe und nutzt das Forum, um den Besuchern die neuesten Opern- und Ballettproduktionen mit vielen interessanten und spannenden Details vorzustellen. Eintritt frei!
werkstatt: dialogues des carmélites Fr 23.09., 18.00 Uhr ↗ Theater Duisburg — werkstatt: carmen Di 11.10., 18.00 Uhr ↗ Theater Duisburg Di 29.11., 17.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf — werkstatt: Ballett am rhein – b.10 Fr 21.10., 19.00 Uhr ↗ Theater Duisburg — werkstatt: il barbiere di siviglia Fr 25.11., 18.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf — werkstatt: castor et pollux Di 24.01., 18.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf — werkstatt: Ballett am rhein – Thema: tanztechnik Mi 21.03., 19.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf — werkstatt: The turn of the screw Sa 21.04., 9.30 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf Di 29.05., 18.00 Uhr ↗ Theater Duisburg (ohne Probe) — werkstatt: The rake’s progress Mi 16.05., 18.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf — werkstatt: mörder kaspar Brand Di 05.06., 18.00 Uhr ↗ Central, Düsseldorf — werkstatt: Ballett am rhein – b.12 Do 07.06., 11.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf — werkstatt: don Giovanni Mo 18.06., 18.00 Uhr ↗ Theater Duisburg — werkstatt: Ballett am rhein – der choreograph erich walter Mo 25.06., 19.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf
Eintritt: 5,00 € / karten erhältlich im Theatermuseum vom Fürstenhof zur Bürgerallee Stätten der Oper in Düsseldorf Di 25.10., 19.00 Uhr ↗ Theatermuseum — Billy Budd zwischen stahlwänden Das Bühnenbild als Kunst und Handwerk Do 17.11., 19.00 Uhr ↗ Theatermuseum — inseln der Glückseligkeit? Die Märchenoper vom Kinderstück bis zum Sozialdrama Di 06.12., 19.00 Uhr ↗ Theatermuseum — „es ist doch ganz unglaublich kleinstädtisch im rhein-Athen …“ Mendelssohn und Immermann – Ein Düsseldorfer Problemverhältnis Mi 11.01., 19.00 Uhr ↗ Theatermuseum — Zwei Bühnenkünste unter einem dach Oper und Tanz intern Di 14.02., 19.00 Uhr ↗ Theatermuseum — carmen – Femme fatale? Die Sehnsucht nach Freiheit Mi 14.03., 19.00 Uhr ↗ Theatermuseum — weltbürgertum und stilverwandlung Strawinsky auf der Musikbühne Mi 11.04., 19.00 Uhr ↗ Theatermuseum — „ingenieur der tanzkunst“ Der niederländische Choreograph Hans van Manen Di 19.06., 19.00 Uhr ↗ Theatermuseum
carmen Mythos und Realität bei Mérimée und Bizet Do 20.10., 17.00 Uhr ↗ Volkshochschule Duisburg — von psalmen und Zugvögeln Der Choreograph Jiří Kylián Do 03.11., 17.00 Uhr ↗ Volkshochschule Duisburg — Weitere veranstaltungen im Frühjahrssemester: www.vhs-duisburg.de
e i n F ü h ru n G e n i m F oy e r Sie haben eine Opernkarte gekauft, aber keine richtige vorstellung davon, was Sie erwartet? kein Problem, denn 30 Minuten vor jeder Aufführung findet in den Foyers in Düsseldorf und Duisburg eine Einführung statt, bei der Sie mit den wichtigsten Informationen über die Werke, ihre Handlung und ihre Interpretation auf den jeweiligen Theaterabend eingestimmt werden. In familiengerechter Aufbereitung gibt es ebenfalls vor den vorstellungen der Märchenopern „Die Nachtigall“ und „Der gestiefelte kater“ Einführungen.
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sym p h on i k e r i m F oy e r
Die verbindung von Tradition und Moderne, die sich leitmotivisch durch die Saison 2011/12 zieht, charakterisiert auch das Programm der Symphoniker im Foyer. In zwei Matineen verbinden sie kammermusik des vielseitigen russischen komponisten Strawinsky, dessen Werke in Oper und Ballett zu erleben sind, mit Musik von J. S. Bach und vivaldi oder geben seine „Geschichte vom Soldaten“ in kombination mit Russischen Liedern zu Gehör. Werke von Mozart werden mit Stücken des 1998 verstorbenen Alfred Schnittke kombiniert, dessen Drittes klavierkonzert den Ballettabend b.10 eröffnet und dessen violakonzert Martin Schläpfers Choreographie in b.11 prägt. Natürlich sind auch wieder Programme zu ausgewählten Opernpremieren zu hören, so zu Rameaus „Castor et Pollux“ und zur Auftragskomposition „Mörder kaspar Brand“ von Anno Schreier. In einem Porträtkonzert werden kammermusikwerke Schreiers mit denen von Robert Schumann zusammengeführt.
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Zu Ballett am rhein – b.10 Lieder und Kammermusik von Bach, Vivaldi und Strawinsky Theresa kronthaler, Mezzosopran; Mitglieder der Düsseldorfer Symphoniker So 02.10., 11.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf, Foyer — Zu Gioacchino rossini „il barbiere di siviglia“ Lieder und Streichquartette italienischer Opernkomponisten Ovidiu Purcel, Tenor; Mitglieder der Düsseldorfer Symphoniker So 23.10., 11.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf, Foyer — Zu Ballett am rhein – b.11 Kammermusik von Wolfgang Amadeus Mozart und Alfred Schnittke Axel kober, klavier; Mitglieder der Düsseldorfer Symphoniker So 13.11., 11.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf, Foyer — Zu Jean-philippe rameau „castor et pollux“ Musique Française Anna Lucia Richter, Sopran; Mitglieder der Düsseldorfer Symphoniker So 29.01., 11.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf, Foyer
„lange Beine treffen hohe stirn“ Arien, Lieder und Instrumentales zum Karneval Elisabeth Selle, Sopran; Florian Simson, Tenor; Caféhausensemble der Düsseldorfer Symphoniker So 12.02., 11.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf, Foyer — Zu Anno schreier „mörder kaspar Brand“ Kammermusik und Lieder von Robert Schumann und Anno Schreier Elisabeth Selle, Sopran; James Bobby, Bariton; Gisela Hellrung, Oboe; kerstin Beavers, viola; Doo-Min kim, violoncello; ville Enckelmann, klavier So 29.04., 11.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf, Foyer — Zu igor strawinsky „The rake’s progress“ Igor Strawinskys „Die Geschichte vom Soldaten“ und Russische Lieder Maria kataeva, Mezzosopran; Dmitry Lavrov, Bariton; Wolfgang Esch, klarinette; Franziska Früh, violine; Thomas Hell, klavier; Martin Schäfer, Erzähler So 03.06., 11.00 Uhr ↗ Opernhaus Düsseldorf, Foyer
t h e At e r F ü h ru nG e n
Für JunGes puBlikum
Einmal auf einer Bühne stehen, das ist ein Wunschtraum, der sich nur für wenige erfüllt. Wer an einer Theaterführung in Düsseldorf oder Duisburg teilnimmt, hat zumindest die Chance, einen Blick hinter den vorhang zu werfen, Seiten- und Hinterbühne zu besichtigen, den Arbeitsplatz eines Inspizienten, die Garderoben der künstler, die Untermaschinerie oder im Opernhaus Düsseldorf auch den großen kostümfundus kennen zu lernen.
Familienopernwerkstatt Ergänzend zu unseren Opern- und Ballettwerkstätten entdecken kinder und Eltern – von unseren Musiktheaterpädagoginnen spielerisch angeleitet – ausgewählte Werke für junges Publikum und treffen künstler persönlich. — Familienführung Ein besonderes Erlebnis für alle ab 6 Jahren sind die Familienführungen in Düsseldorf und Duisburg, bei denen nicht nur Schauen, sondern auch Selbermachen gefragt ist. — offene workshops Alle Opernfans ab 16 Jahren kommen in Offenen Workshops – in der Spielzeit 2011/12 zu „Carmen“, „Così fan tutte“, Ballett am Rhein – b.11 und „The Turn of the Screw“ – den Stücken durch eigene kreativität auf die Spur.
opernhaus düsseldorf Im Opernhaus Düsseldorf zeigen wir Ihnen bei einer Opernhausführung Orte, die unseren Besuchern sonst verborgen bleiben. Wegen der Umbauarbeiten rund um den Orchestergraben sind Führungen erst wieder ab Januar 2012 möglich. — Öffentliche Führungen karten für die öffentlichen Führungen durch das Opernhaus sind im vorverkauf erhältlich: 6,00 €. Termine in der Spielzeit 2011/12: Do 05.01. / Sa 14.01. / Sa 27.01. / Di 31.01. / Fr 03.02. / Sa 11.02. / Sa 18.02. / Do 23.02. / Di 06.03. / Do 22.03. / Sa 31.03. / Do 05.04. / Fr 13.04. / So 22.04. / Mi 25.04. / So 13.05. / Di 22.05. / Do 31.05. / Sa 02.06. / Sa 23.06. / Mi 27.06. / Do 28.06. / Mo 02.07. / Mi 04.07. / Fr 06.07., jeweils 16.30 Uhr — Gesonderte Gruppenführungen sind zum Preis von 6,00 € pro Person, bei weniger als 15 Teilnehmern für 90,00 € pro Gruppe möglich. Wenden Sie sich zur Terminabsprache für Ihre Gruppe bitte an: Wilfried Schmerbach Tel. + 49 (0) 211 . 89 25-603 E-Mail: w.schmerbach@operamrhein.de Theater duisburg Auch das Theater Duisburg bietet regelmäßig Führungen an. Die Termine entnehmen Sie bitte dem Monatsspielplan, Preis: 5,00 € pro Person. Gesonderte Gruppenführungen bitte anfragen. Britta Fehlberg Tel. + 49 (0) 203 . 3009-242 E-Mail: b.fehlberg@stadt-duisburg.de
Termine und weitere Infos im Spielzeitheft 2011/12 unter „Junges Publikum“ auf Seite 114 /115 und im Sonderheft „Junges Publikum“ (erscheint nach den Sommerferien).
Zum mit wirken mitsingen: extrachor Bei Opernproduktionen mit großem Chor wirkt regelmäßig der Extrachor mit – ein Ensemble mit semiprofessionellem Anspruch, das projektweise für die Aufführungsserien zusammengestellt wird. Haben Sie eine ausgebildete Stimme, Chorerfahrung und können sicher vom Blatt singen? Dann laden wir Sie gern zu einem vorsingen ein! Da die Proben und vorstellungen an unterschiedlichen Wochentagen stattfinden, sollten Sie zeitlich flexibel sein. Bitte wenden Sie sich an: Gerhard Michalski / Christoph kurig Chordirektion Deutsche Oper am Rhein Tel. + 49 (0) 211 . 89 25-475 E-Mail: buerochor@operamrhein.de —
mitsingen: kinderchor am rhein Unser Duisburger kinderchor besteht aus Mädchen und Jungen im Alter zwischen 8 und 16 Jahren, die Spaß am Singen und am szenischen Spiel haben. Nach den eigenen Produktionen „Der kleine Schornsteinfeger“ und „Persephone“ steht der kinderchor am Rhein in dieser Spielzeit zum ersten Mal bei einer großen Opernproduktion auf der Bühne im Theater Duisburg: „Carmen“! Mehr Infos im Spielzeitheft 2011/12 unter „Junges Publikum“ auf Seite 112. — mitsingen: düsseldorfer mädchenund Jungenchor Unter der Leitung von Justine Wanat singt der Düsseldorfer Mädchen- und Jungenchor in den großen Opernproduktionen sowie bei Oratorien und konzerten der Tonhalle mit. Neben der Arbeit an traditioneller und moderner Musikliteratur steht die Freude an der Gemeinschaft im vordergrund. Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, die gerne gemeinsam mit anderen singen, sind herzlich zu Proben eingeladen. Grundschulkinder können die Freude am Singen im vorchor entdecken. Stefani kleeberg Düsseldorfer Mädchen- und Jungenchor Tel. + 49 (0) 211 . 42 99 93 67 E-Mail: kontakt@duesseldorfermaedchenchor.de www.duesseldorfer-maedchenchor.de — mitspielen: statisterie Für die kleinen stummen Rollen in der Oper werden sie immer wieder gebraucht: unsere Statisten. Junge, Alte, kleine, Große, kinder, Frauen und – besonders – Männer. Sind Sie interessiert und zeitlich (auch mal tagsüber) für die Proben und Aufführungen flexibel, senden Sie uns bitte eine kurzbewerbung mit Foto. Sobald wir Ihren „Typ“ suchen, laden wir Sie zu einem Casting ein. Statisterie Düsseldorf E-Mail: statisterie@operamrhein.de Norbert kaulhausen Statisterie Duisburg E-Mail: n.kaulhausen@operamrhein.de —
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pro|spẹkt [lat.: „Hinblick; Aussicht“] der; -[e]s, -e: 1. kleinere, meist bebilderte Schrift, die der Information und Werbung dient. 2. [gemalter] Bühnenhintergrund, Bühnenhimmel, Rundhorizont. Unser „Prospekt“ erscheint erstmalig zur Spielzeit 2011/12 – dem doppelten Wortsinn entsprechend als farbiger (Bühnen-) Hintergrund und interessantes Magazin. Alle Informationen zu den Premieren, Wiederaufnahmen und weiteren veranstaltungen der Deutschen Oper und des Balletts am Rhein, Termine und vieles mehr lesen Sie im 160 Seiten starken Spielzeitheft 2011/12 – jetzt kostenlos erhältlich. kon tA k t
i m p r e s sum
telefonservice Tel. + 49 (0) 211 . 89 25-211 oder + 49 (0) 203 . 940 77 77 Mo – Sa: 9.00 – 18.00 Uhr
spielzeit 2011/12 „prospekt“, Ausgabe 1
opernshop düsseldorf Heinrich-Heine-Allee 24 40213 Düsseldorf Mo – Fr: 10.00 – 19.30 Uhr Sa: 10.00 – 18.00 Uhr Fax + 49 (0) 211 . 89 25-365 E-Mail: ticket@operamrhein.de www.operamrhein.de opernshop duisburg Düsseldorfer Str. 5 –7 47051 Duisburg Mo – Fr: 10.00 – 19.00 Uhr Sa: 10.00 – 18.00 Uhr Fax + 49 (0) 203 . 570 68 51 E-Mail: shop-duisburg@operamrhein.de www.operamrhein.de
herausgeber Deutsche Oper am Rhein Theatergemeinschaft Düsseldorf Duisburg gGmbH Generalintendant Prof. Christoph Meyer Geschäftsführender direktor Jochen Grote redaktion und texte Dr. Hella Bartnig, Carina Berwing, Tanja Brill, katrin Felisiak, Maike Fölling, Heide koch (verantwortlich), Dr. Bernhard F. Loges, Anne do Paço mitarbeit karin Bovisi, Stephen Harrison, karoline Philippi, Beate Oberholtzer, Wieland Schmiedel, Stefani Schmoll, Joachim Weber, Ulrike Wörner
titelfotos vorderseite: „Così fan tutte“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Rückseite: Auf dem Rhein bei Düsseldorf. Fotos: Hans Jörg Michel Fotografen Hans Jörg Michel (S. 2, 5, 6, 8/9, 10, 20, 23, 27, 30), Gert Weigelt (S. 12 – 15), Frank Heller (S. 18/19, 28), Archiv DRk (S. 24), Paul Esser (S. 25) Pedro Malinowski (S. 28). — Urheber, die nicht zu erreichen waren, werden zwecks nachträglicher Rechtsabgleichung um Nachricht gebeten. corporate design und Gestaltung Markwald & Neusitzer kommunikationsdesign www.markwaldundneusitzer.de lithographie und druck WAZ-Druck, Duisburg redaktionsschluss 04.05.2011, änderungen vorbehalten!