Deutsche Oper Berlin: Libretto #2 (Oktober 2018)

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Libretto #2

Magazin der Deutschen Oper Berlin — ­ Oktober 2018


So einfach geht es: mit den QR-Codes in diesem Heft auf unsere Website A >  In den Smart­phones neuerer Generation ist die QR-Code-App in die Kamerafunktion integriert. Probieren Sie es aus! B >  Aktivieren Sie die Kamera Ihres Smartphones. C > Halten Sie die Kamera in einem Abstand von etwa zehn Zentimetern über den QR-Code, als wollten Sie diesen fotografieren. Die Kamera erkennt den QR-Code und stellt scharf.

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D

B

C Deutsche Oper öffnen

E A


Deutsche Oper Berlin — Oktober 2018

Liebe Leserinnen und Leser  >  vor fast vierzig Jahren war Alban Bergs WOZZECK zum letzten Mal an der Deutschen Oper Berlin zu erleben – für die wichtigste Oper des 20. Jahrhun­ derts ist das eindeutig zu lange her! Darum freue ich mich ganz besonders, dass wir Ihnen das Schlüsselwerk der musi­ kalischen Moderne nun in einer Neuproduktion mit Donald Runnicles am Pult zeigen können. Darüber hinaus erfahren Sie in dieser Ausgabe von Libretto wieder etwas über die Werke, die wir spielen, und über die Menschen auf, vor und hinter der Bühne: über ihre Leidenschaften und das, was Oper für jeden von uns einzigartig macht.  >  Auf bald in der Deutschen Oper Berlin! Ihr Dietmar Schwarz

3 Viele Artikel in diesem Heft sind mit einem Nummernhinweis auf den Monatsspielplan versehen, der in der Heftmitte zu finden ist. Wenn Sie also wissen wollen, wann eine Vorstellung läuft, über die Sie gerade etwas gelesen haben: Folgen Sie einfach der Nummer in den Spielplan!


Vorgeschaut SMS aus dem Hinterhof.

Der Opern-Neuling Jonas Nordholt war in einer Wohnung in Berlin bei der ersten Probe einer Sonate für das Tischlereikonzert dabei  >  Es gab drei Stücke zur Auswahl, und sofort war klar, dass alle vier Musiker das mit Abstand schwie­ rigste wählen. Aus purer Leidenschaft und Freude! Ob­ wohl sie dafür sicher viel mehr üben müssen – zumal sie nicht auf ihren normalen Instrumenten spielen, son­ dern auf barocken Nachbauten. Sie hatten Fotokopien uralter Notenblätter vor sich, von einem völlig unbe­ kannten Komponisten. Es war faszinierend, wie sich die Musiker an ihre Interpretation herangetastet haben, wie respektvoll sie Vorschläge gemacht haben. Am Ende der Probe spürte man, wie das Stück Form annimmt.  <

Erleben Sie die Triosonate in c-Moll von Giuseppe Antonio Brescianello im 1. Tischlereikonzert im Oktober >  6


Die taz d bestan e noch nsi nur au Papier.

: rtstagsabo Das Gebu . ro u E , 10 10 Wochen hre ja 0 /4 e .d taz

Seit 1978 ist die taz mehr als die gedruckte Zeitung: radikal unabhängiger und zuverlässig überraschender Journalismus, organisiert als Genossenschaft, getragen von ihren Leserinnen und Lesern. Aber sehen Sie doch selbst – unter der Woche in der App, am Wochenende auf Papier.

AB OKTOBER 2018 IM NEUEN REDAKTIONSGEBÄUDE: TAZ VERLAGS� UND VERTRIEBS GMBH, FRIEDRICHSTRASSE 21, 10969 BERLIN


FAUSTS VE R DAM M N IS im Oktober  >  5


3 Christian Spuck ist Choreograf. Er hat FAUSTS VERDAMMNIS inszeniert, eine musikdramatische Interpretation von Goethes »Faust I«. Wir stellen ihm drei Fragen Faust will Suizid begehen. Wie tanzt man Depression? Depressionen kann man nicht tanzen. Im Stück wird viel ge­ tanzt, aber Faust selbst tanzt nicht. Man kriegt Depressionen, wenn jemand schlecht tanzt! Vor welche Herausforderungen hat der Stoff Sie gestellt? Berlioz hat die gängigen Formate aufgelöst, das Stück er­innert an eine große Revue, eine Opern-Oratorium-Tanzproduktion. Das war herausfordernd – aber gleichzeitig ist das natürlich auch das Tolle an diesem faszinierenden Werk. Ihr Faust scheint unberührbar. Sind wir Faust? Abgestumpft durch Krisen, Nachrichten, Klima, Trump? Wir werden mit dem Schrecken der Welt gefüttert – und fühlen uns hilflos. Das Entsetzen lähmt. Es kann nur eine Verbesserung geben, wenn jeder seinen Lebensstil verändert. Wir wissen, was das Problem ist, handeln aber nicht.

Was Christian Spuck noch über Berlioz und seinen Titelhelden erzählt


Erfahren Sie hier, warum Giacomo Puccini TOSCA komponierte


Gerade ist’s passiert

Mord in der Oper

Die Szene markiert den Wendepunkt in Puccinis Drama: Tosca, die Titelheldin, hat soeben den Unter­drücker Scarpia erstochen. Er liegt tot auf dem Boden. Mit der Erkenntnis, dass sie von nun an ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen muss, flieht sie zu ihrem Liebhaber.

TOSCA im Oktober  >  2


Sebastian Lehne spielt eines seiner LieblingsstĂźcke


Neu hier? Sebastian Lehne ist seit Mai Soloklarinettist im Orchester der ­Deutschen Oper Berlin  >  Ich stamme nicht aus einer Musiker­ familie. Daher habe ich erst spät angefangen, Musik zu ma­ chen – mit vierzehn Jahren begann ich im örtlichen Blas­ orchester meiner Heimat bei Kassel. Eigentlich wollte ich Saxofon lernen, aber davon gab es schon genügend, also be­ gann ich, Klarinette zu spielen. Das machte mir so viel Spaß, dass ich bald richtig Unterricht nahm. Später studierte ich in Frankfurt und Stuttgart. Dann ging alles sehr schnell: Inner­ halb von zwei Jahren wurde ich Praktikant im Staatsorches­ ter Stuttgart, stellvertretender Soloklarinettist an der Oper in Hannover und schließlich Soloklarinettist an der Komischen Oper Berlin. Während der vergangenen Jahre konnte ich auch die Deutsche Oper Berlin immer näher kennen­lernen. Ich freue mich insbesondere auf TRISTAN UND ISOLDE und WOZZECK zu Beginn der Saison. Der warme, intensive Or­ chesterklang sowie die Größe des Hauses haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Am Abend spürt man diese Energie im Graben, auf der Bühne und im Zuschauerraum förm­ lich – und wie man sie etwa mit einem großen Solo mit­ gestalten kann. Das sind die Momente, für die ich lebe!  <

TRISTAN UND ISOLDE im Oktober  >  1


Erleben Sie hier die BigBand auf der Bühne


Schon wieder hier?

Sebastian Krol war vierzig Jahre lang Posaunist des Orchesters. Der Deutschen Oper Berlin bleibt er trotz Pensionierung erhalten: Er ist nun Jazz- und BigBand-Beauftragter  >  Früher, als ich noch im Orchester war, habe ich jedes Jahr eine lange Radtour ge­ macht. Und jetzt, seit ich Pensionär bin: nicht eine einzige! Ich habe einfach keine Zeit, die BigBand ist ein Fulltime-­Job. Wir planen alles selbst, gestalten das Programm, trommeln die Musiker zusammen, kümmern uns um Probenräume und Bühne. Die Konzerte sind fast immer ausverkauft. Ich sage oft: Der Erfolg liegt beim Publikum, nicht bei uns. ­Gerade arbeiten wir an einem Abend mit Frank-Sinatra-­ Songs und Arrangements von Count Basie. Eine wunder­ bare Kombination. Sinatra kennt jeder, Basie ist was für Fans. Es ist dieser ganz bestimmte Sound, den ich liebe. Ich habe in mehr als 5000 Vorstellungen gespielt! Das ist schon verrückt. Auch die Pannen, die in der Zeit passiert sind: Ein­ mal sollte in CAVALLERIA RUSTICANA eine Orgel spielen. Die stand irgendwo hinter der Bühne. Über einen Monitor sollte der Organist sehen, was auf der Bühne passiert. Bei einer Vorstellung hat das nicht funktioniert, und in der ge­ samten Szene war kein Ton zu hören. Zwei Minuten Stille! Im Orchestergraben haben wir den Atem angehalten.  < »Sinatra meets Basie« im Oktober  >  9


Was mich bewegt

Die Oper ist tot. Lang lebe die Oper! Die Zwanzigerjahre des vorigen Jahrhunderts waren eine Zeit des Wandels. Mit WOZZECK schuf Alban Berg die erste Oper für den Schmerz der Moderne – ihr Held berührt noch heute


Leipzig, 1824. Die zeitgenรถssische Illustration zeigt die letzte รถffentliche Hinrichtung in der Stadt, Woyzecks Enthauptung auf dem Marktplatz


D

er Mann war das Paradebeispiel eines Underdogs. Einer, der es trotz aller Anstrengung im Leben nie zu etwas bringen würde und der ganz unten in der sozialen Hierarchie stand. Und wohl niemand, der am 27. August 1824 der Hinrichtung von Johann Christian Woyzeck auf dem Leipziger Marktplatz beiwohnte, hätte geahnt, dass ausgerechnet dieser halb wahnsinnige Mörder hundert Jahre später zum wichtigsten Opernhelden des 20. Jahrhunderts werden würde. Doch es ist symptomatisch, dass sich Alban Berg ausgerechnet diese Geschichte vorgenommen hat, die in ihrer Prekariatstristesse so gar nicht operntauglich zu sein scheint. Denn WOZZECK ist Bergs Antwort auf eine Frage, die damals alle großen Opernkomponisten umtrieb: Wie konnte diese opulente Kunstform, die mit der feudalen Gesellschaft groß geworden war, nach dem Zusammenbruch der alten Ordnung 1918 überleben? Wie musste sie sich än­ dern, um ihren Platz in einer Welt zu behaupten, in der das Leben ganz anders ablief als noch wenige Jahre zuvor? Welche Musik würden die Menschen hören wollen, die in den ver­ gangenen Jahren den Zerfall von Gesellschaften und Werte­ ordnungen erlebt hatten? Welche Stoffe wollten sie sehen? Und wie konnte die Oper ihre Bedeutung bewahren ange­ sichts der Konkurrenz des Films, der Operette, der Revue? Die Lage war ernst, und es ist bezeichnend, dass Leoš Janáček diese Frage kaum verschlüsselt sogar zum Thema einer Oper machte: In seiner SACHE MAKROPULOS

WOZ Z ECK im Oktober  >  3


Dramaturg Jörg Königsdorf über WOZ Z ECK

stirbt mit der 337 Jahre alten Primadonna Emilia Marty die Oper alten Stils – ohne uns zu verraten, wie das Musiktheater der Zukunft aussehen könnte. Bislang hatte die große Opernarie, der Hit, die Popu­ larität der Oper garantiert. Doch wer war jetzt in der Lage, echte Hits zu schreiben, nachdem Giacomo Puccini ins Grab gesunken war? Der junge Wiener Erich Wolfgang Korngold, dem 1920 ein massentauglicher Ohrwurm gelungen war mit »Glück, das mir verblieb« aus DIE TOTE STADT? Der Altmeister Richard Strauss? Oder der Operettenkönig Franz Lehár, dessen Werke immer opernhafter gerieten? Und dann gab es die jungen Komponisten wie Paul Hindemith und Ernst Křenek, die einfach alles auf null stellten, schnittige kurze Zeitopern über moderne Alltags­situationen schrieben oder provokativ Jazz-Elemente integrierten, auch wenn sie nicht so weit gingen wie der Franzose Darius Milhaud, der mit seinen Opéras-minute den abendfüllenden Anspruch des Musiktheaters infrage stellte. Diese Zeit des Suchens und Ausprobierens führte vor allem in Deutschland zu einer bis dahin ungeahnten Vielfalt – und die Uraufführung von WOZZECK an der Berliner Staatsoper am 14. Dezember 1925 wirkte wie ein Pauken­


schlag. Denn eines war an diesem Tag sofort klar: Diese Oper war anders als alles, was das Publikum bisher auf der Bühne gehört und gesehen hatte. Wie im Erfolgsfilm »Das Cabinet des Dr. Caligari« vermischten sich hier Realität und subjektive Wahrneh­ mung, wie in den Bildern von Otto Dix erschienen die Funktionsträger der Gesellschaft als bizarre Karikaturen, und wie in den Romanen von Alfred Döblin war hier ein Mann am unteren Ende der sozialen Stufenleiter Haupt­ figur und Sympathieträger. Und dazu wurde diese Geschichte von Erniedrigung, Mord und Wahnsinn durch eine Musik erzählt, die das neue, durch die Theorien Sigmund Freuds geweckte Bewusstsein für die Komplexität der mensch­ lichen Existenz in Töne umsetzen konnte. Eine Musik, die nicht wie bisher ein Gefühl möglichst intensiv vermittelte, sondern vor allem in ihrem Titelhelden Wozzeck einen gan­ zen Kosmos von Seelenregungen, Trieben und Wahnvor­ stellungen entdeckte, die der Lebenswirklichkeit viel näher zu kommen schienen als die Musik der Helden, Prinzen und Schurken der Vergangenheit. Mit WOZZECK war die Oper endgültig im 20. Jahrhundert angekommen.  <

Erfahren Sie hier mehr zu WOZ Z ECK und wie der Regisseur Ole Anders Tandberg ihn inszeniert


Wien, 1930. Ob in der Aktentasche die Partitur steckt? Komponist Alban Berg im Kreise der Darsteller der Wiener ErstauffĂźhrung von WOZ Z ECK


Mein erstes Mal Sean Morris Grimm, 20, war zum ersten Mal in der Oper und hat sich IL VIAGGIO A REIMS angesehen


>  Ich bin angehender Puppenspieler und lerne mein Hand­ werk an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. Daher bin ich ständig auf der Bühne und von Theater­leuten umgeben. Trotzdem war ich noch nie in der Oper! Eine Freundin hat mich mitgenommen. Sie ist Hospitantin an der Deutschen Oper Berlin und bot mir eine Karte an. Am Anfang des Abends war es spannend, die Besucher zu beobachten. Da haben sich viele meiner Klischees bestätigt. Das Publikum war größtenteils über vierzig und ziemlich herausgeputzt. Was mich so richtig überrascht hat, war, wie die am Ende des Stücks abgegangen sind: diese Euphorie und der Jubel. Um mich herum standen die Zuschauer auf, klatschten, was das Zeug hielt. Es liegen Welten zwischen dem Beifall in der Oper und dem Applaus im Theater. Zudem hat mich der Gesang beeindruckt. Der Sänger, der den Engländer darstellte, hatte eine krasse Stimme. Jedes Mal, wenn er gesungen hat, bekam ich eine Gänsehaut. Als Schauspielschüler habe ich selbst Gesangstraining, deshalb kann ich mir vorstellen, wie schwer es ist, derart zu singen. Das Lichterspektakel am Ende des Stücks kam ziemlich ­unerwartet. Einige Sänger trugen Schilder um den Hals. Die großen leuchtenden Neonzeichen passten zum Charakter der jeweiligen Figur. Das war schön.  <

Erleben Sie hier, was Sean Morris Grimm und andere Zuschauer über Rossinis I L VIAGG IO A R E I MS erzählt haben


KON TR A

Unnötige Rätsel Die Oper ist kein Ort für verstörende Bilder!

Klaus Bönisch, Stammgast der Deutschen Oper Berlin, über DON

GIOVANNI  >  Ein Besuch in der Oper ist für mich vor allem

musikalische Unterhaltung. Die Oper ist kein Ort für ­ver­störende Bilder. Weltkriegsszenen oder die Verzerrung des Abendmahls haben mit der ursprünglichen Geschichte nichts zu tun. Zunächst war ich ratlos, zunehmend aggressiv und hätte meinen Unmut beinahe laut kundgetan. Ich hatte völlig den Zugang zur gesanglichen Leistung verloren. Ein Regisseur muss sensibel mit dem historischen Stoff und sei­ ner Botschaft umgehen. Dies kann er zeitgemäß umsetzen, aber innerhalb einer nachvollziehbar erzählten Geschichte. Ich will in der heutigen komplizierten Zeit nicht mit un­ nötigen Rätseln nach Hause gehen, sondern mit Klarheit.  < DON G IOVAN N I im Oktober >  8


Spielplan Oktober 2018

Peter Seiffert und Ricarda Merbeth in den Titelrollen zu Wagners TR ISTAN U N D ISOLDE


Spielplan Oktober 2018

1

3 Mi 16.00

TRISTAN UND ISOLDE  D

2

4 Do 19.30 TOSCA  D

3

5 Fr 19.30 WOZZECK  PREMIERE D

4

6 Sa 15.30 Führung 5,– 16.00 NACHT BIS ACHT  PREMIERE Tischlerei 16/8,– 19.30 SCHWANENSEE  Staatsballett Berlin C 7 So 16.00 SCHWANENSEE Staatsballett Berlin Familienvorstellung B 8 Mo 10.30

NACHT BIS ACHT Tischlerei 16/8,–

10 Mi 10.30 NACHT BIS ACHT Tischlerei 16/8,– 19.30 WOZZECK  C 11 Do 10.30 NACHT BIS ACHT Tischlerei 16/8,– 19.30 SCHWANENSEE Staatsballett Berlin B 5

12 Fr 19.30

FAUSTS VERDAMMNIS  C

13 Sa 16.00 NACHT BIS ACHT Tischlerei 16/8,– 19.30 WOZZECK  C 14 So 16.00 NACHT BIS ACHT Tischlerei 16/8,– 16.00 SCHWANENSEE Staatsballett Berlin B 6

15 Mo 20.00

1. Tischlereikonzert Tischlerei 16/8,–

16 Di 20.00

Helmut Deutsch Liedwettbewerb:  16/8,– Konzert Foyer

17 Mi 19.30

FAUSTS VERDAMMNIS  B


Spielplan Oktober 2018

18 Do 10.30 19.30

NACHT BIS ACHT Tischlerei 16/8,– MESSA DA REQUIEM  C

7

19 Fr 10.30 NACHT BIS ACHT Tischlerei 16/8,– 18.00 WOZZECK  C 20 Sa 15.30 Familienführung 5,– 16.00 NACHT BIS ACHT Tischlerei 16/8,– 19.30 FAUSTS VERDAMMNIS Letzte Vorstellung C

21 So 16.00 NACHT BIS ACHT Tischlerei 16/8,– 18.00 SCHWANENSEE Staatsballett Berlin B Familienvorstellung 22 Mo 20.00

Lieder und Dichter Foyer 16/8,–

24 Mi 19.30

MESSA DA REQUIEM  B

25 Do 19.00

DON GIOVANNI  B

8

26 Fr 19.30 SCHWANENSEE Staatsballett Berlin C 27 Sa 15.30 Führung 5,– 19.00 DON GIOVANNI  C 28 So 15.00 Familien-Workshop DIE ZAUBERFLÖTE 5,– 15.00 Radio-Show Tischlerei 5,– 17.00 LOHENGRIN  D 29 Mo 20.00

BigBand-Konzert: 30,– Sinatra meets Basie

30 Di 19.30

MESSA DA REQUIEM  B

31 Mi 19.30

DIE ZAUBERFLÖTE Familienvorstellung  C

9


Spielplan Oktober 2018

3. 10. TRISTAN UND ISOLDE

Richard Wagner — Von grenzenloser Liebe, die erst im Tod ihre wahre Erfüllung findet, erzählt TRISTAN UND ISOLDE. Regisseur Graham Vick deutet Wagners Oper als Geschichte eines Paars, das über die Extrem­ erfahrung des Rausches versucht, wieder zueinanderzufinden. Musikalische Leitung: Donald Runnicles Inszenierung: Graham Vick Besetzung: Peter Seiffert [Tristan], Albert Pesendorfer [König Marke], Ricarda Merbeth [Isolde], Samuel Youn [Kurwenal], Daniela Sindram [Brangäne] u. a. 4. 10. TOSCA

Giacomo Puccini — Diese legendäre Produktion hat ihren Reiz bewahrt – auch nach fünfzig Jahren. Puccinis Opernkrimi entfaltet sich in der stimmungsvollen Kulisse der römischen Originalschauplätze. Musikalische Leitung: Pier Giorgio Morandi

Inszenierung: Boleslaw Barlog Besetzung: Anja Harteros [Tosca], Marcelo Álvarez [Mario Cavaradossi], Erwin Schrott [Scarpia] u. a. 5. 10. PREMIERE  10./13./19. 10. WOZZECK

Alban Berg — Mit WOZZECK begann auf der Opernbühne das 20. Jahr­ hundert, und das Werk prägte wie kein anderes die Entwicklung des Musiktheaters. Berg erzählt die Geschichte Wozzecks nicht als Gefühlsdrama, sondern durch das Kaleidoskop einer verfremdenden Musiksprache. Musikalische Leitung: Donald Runnicles Inszenierung: Ole Anders Tandberg Besetzung: Johan Reuter [Wozzeck], Thomas Blondelle [Tambourmajor], Matthew Newlin [Andres], Burkhard Ulrich [Hauptmann], Seth Carico [Doktor], Andrew Dickinson [der Narr], Elena Zhidkova [Marie], Annika Schlicht [Margret] u. a.


Spielplan Oktober 2018

6. 10. URAUFFÜHRUNG 8./10./11./13./14./18./ 19./20./21. 10. NACHT BIS ACHT

François Sarhan Ab 6 Jahren — Fedora soll schlafen, um acht Uhr wird der Wecker klingeln. Doch dann geschehen merkwürdige Dinge: Uhren spielen verrückt, der Sonnenträger hat Probleme mit dem Mond … Komposition, Text, Bühne, Objekte: François Sarhan Inszenierung: Anselm Dalferth Besetzung: Meechot Marrero [Fedora], Thomas Lehman [Sonnenträger u. a.], Maiju Vaahtoluoto/Amber Fasquelle [Maurice u. a.], Alexandros Giovanos [Uhrmacher u. a.] u. a. 6./7./11./14./21./26. 10. Staatsballett Berlin SCHWANENSEE

Peter I. Tschaikowsky — Die weißen Schwäne, ihre zerbrechliche Königin Odette, die festlichen Ball­ szenen, in denen ein ganzer Hof­staat wie im Rausch

der verführerischen Odile verfällt, all das gehört zum Mythos SCHWANENSEE. Musikalische Leitung: Robert Reimer / Alevtina Ioffe Choreografie: Patrice Bart nach Iwanow und Petipa Besetzung: staatsballett-berlin.de 12./17./20. 10. FAUSTS VERDAMMNIS

Hector Berlioz — Seine musikalische Version des Faust-Mythos sprengt alle Konventionen und Gattungsgrenzen. FAUSTS VERDAMMNIS ist ein großes Spektakel, das alle denkbaren Formen integriert: Oper, Oratorium, sinfonische Elemente,Tänze, Lieder, Chöre. Musikalische Leitung: Donald Runnicles Inszenierung, Choreografie: Christian Spuck Besetzung: Irene Roberts [Marguerite], Klaus Florian Vogt [Faust], Roberto Tagliavini [Méphistophélès], Byung Gil Kim [Brander] u. a.


Spielplan Oktober 2018

15. 10. 1. Tischlereikonzert: Alte Form – Neuer Klang — Im Kammerkonzert kommt das Orchester der Deutschen Oper Berlin seinem Publikum ganz nah. Mit Werken von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Alban Berg, Giuseppe Antonio Brescianello, Johan Halvorsen und Bryce Dessner.

22. 10. Lieder und Dichter: »Entartete Kunst« — Kunstlied bis Kabarett – Lieder von Ernst Křenek, Erich Wolfgang Korngold, Kurt Weill u. a. Besetzung: Annika Schlicht, Jörg Schörner, Philipp Jekal, Kerstin Hensel [Lesung], John Parr [Klavier]

18./24./30. 10.

Wolfgang Amadeus Mozart — Der berühmteste Playboy der Musikgeschichte im Lichte der Discokugel: Roland Schwabs Don Giovanni ist Anführer einer Horde körperbewusster Männer. Musikalische Leitung: Daniel Cohen Inszenierung: Roland Schwab Besetzung: Samuel Dale Johnson [Don Giovanni], Flurina Stucki [Donna Anna], Matthew Newlin [Don Ottavio], Tobias Kehrer [Komtur], Jana Kurucová [Donna Elvira], Seth Carico [Leporello], Andrew ­Harris [Masetto], Alexandra Hutton [Zerlina]

MESSA DA REQUIEM

Giuseppe Verdi — Verdi beschwört in seiner Totenmesse die Schreckensbilder von Tod und Verdammnis durch ein Tableau der Gefühle: Angst, Zorn, Schmerz, Trauer. Musikalische Leitung: Benjamin Reiners Inszenierung: Achim Freyer Besetzung: Michelle Bradley [Sopran], Annika Schlicht [Mezzo­sopran], Robert Watson [Tenor], Derek Welton [Bass] u. a.

25./27. 10. DON GIOVANNI


Spielplan Oktober 2018

28. 10. Radio-Show: »Gemeinsam sind wir …« — Mehr als fünfzig Kinder und Jugendliche erforschen eine Woche lang Freundschaft und Vertrauen – und erfinden ihre eigene Musik, die am Ende in einer Radio-Show gezeigt wird.

Ruppert sind Publikums­ magne­ten, originell, virtuos und inspiriert. Hier zeigen sie eine Hommage an Frank Sinatra und Count Basie. Musikalische Leitung: Manfred Honetschläger Besetzung: BigBand, Tom Gaebel [Vocals]

28. 10.

31. 10.

LOHENGRIN

Richard Wagner — Kasper Holten zeichnet das Bild einer Gesellschaft, die ver­ gebens versucht, ihre inneren Konflikte durch Kriege zu lösen. Musikalische Leitung: Justin Brown Inszenierung: Kasper Holten Besetzung: Günther Groissböck [Heinrich der Vogler], Klaus Florian Vogt [Lohengrin], Camilla Nylund [Elsa], Martin Gantner [Telramund], Anna Smirnova [Ortrud] u. a. 29. 10. BigBand-Konzert: »Sinatra meets Basie« — Die Konzerte um Sebastian »Sese« Krol und Rüdiger »Rübe«

DIE ZAUBERFLÖTE

Wolfgang Amadeus Mozart — Der Gegensatz zwischen den Sphären von Tag und Nacht bestimmt Günter Krämers Sicht auf Mozarts Klassiker. Musikalische Leitung: Stephan Zilias Inszenierung: Günter Krämer Besetzung: Tobias Kehrer [Sarastro], Matthew Newlin [Tamino], Siobhan Stagg [Pamina], Cornelia Kim, Vasilisa Berzhanskaya, Maiju Vaahtoluoto [Drei Damen], Meechot Marrero [Papagena], Philipp Jekal [Papageno], Paul Kaufmann [Monostatos] u. a.


Spielplan Oktober 2018

Deutsche Oper Berlin Bismarckstraße 35, 10627 Berlin www.deutscheoperberlin.de info@deutscheoperberlin.de T +49 30 343 84-343 Besucher*innen mit Handicap Unsere Oper ist barrierefrei. Informieren Sie sich im Detail unter: T +49 30 343 84-343

L & P Opernshop opernshop@lpclassics.de T +49 30 88 04 30 43 Restaurant www.rdo-berlin.de eat@rdo-berlin.de T +49 30 343 84-670 Parkhaus Einfahrt Zillestraße Operntarif: 4 Euro

Buchen Sie jederzeit im Webshop Online buchen und E-Tickets ausdrucken oder auf mobilem Endgerät vorzeigen!

Kaufen Sie Ihre Karten am Telefon Mo – Fr 9.00 – 18.00 Uhr Sa – So 11.00  – 16.00 Uhr T +49 30 343 84-343

Kartenpreise Familienvorstellungen für Kinder und Jugendliche: 10 Euro NACHT BIS ACHT: 16 Euro / ermäßigt 8 Euro Familien-Workshop: 5 Euro Vorstellungen im Foyer und in der Opernwerkstatt, Führungen und Familienführungen: 5 Euro

Preiskategorien A: 14 – 68 Euro B: 20 – 84 Euro C: 22 – 98 Euro D: 24 – 134 Euro Im Spielplan sehen Sie anhand der Buchstaben, welche Vorstellung in welcher Preis­­kate­gorie angeboten wird.

Den gesamten Spielplan mit Sitzplatzpreisen und tagesaktuellen Besetzungen finden Sie hier


PRO

Hart, aber gerecht Oper ist mehr als nur schön, genau wie das Leben!

Seth Carico, Bassbariton, stellt in DON GIOVANNI Leporello dar >  Manche Leute halten Oper für eine Kunstform, die beson­ ders und heilig ist. Ich finde, Kunst sollte ehrlich und heraus­ fordernd sein. Natürlich ist ein Stück wie DON GIOVANNI elegant, insbesondere die Musik. Aber die Handlung ist brutal und düster. Sie offenbart das wahre Gesicht der Menschen. Mozart musste diese Brutalität geschickt maskieren, um sein Stück auf die Bühne zu bringen. Die Inszenierung von Roland Schwab wirft die Eleganz über Bord. Mozart hätte diese Form der Befreiung geliebt. Oper ist mehr als nur schön. Sie hat auch Schattenseiten, genau wie das Leben. Wenn wir uns damit nicht auseinandersetzen, wird uns das eines Tages fertigmachen.  < DON G IOVAN N I im Oktober  >  8



Mein Seelenort

ACH IM FREY ER


Er ist Bühnenbildner, Maler und Regisseur, Verdis MESSA DA REQUIEM gehört zu seinen schönsten Arbeiten. Achim Freyer führt uns an einen besonderen Ort: eine Kirche, von ihm gestaltet Ich bin kein religiöser Mensch. Trotzdem hat man mir anver­ traut, diese Kirche zu gestalten. Ich fühle mich noch immer beschenkt an diesem Ort. Kirche berührt die großen Themen der Menschheit, die großen menschlichen Fragen. Geburt, Tod und den Weg dazwischen. Liebe, Krieg und die Sehn­ sucht nach Erlösung. Die Frage, wie weit der Traum vom immer längeren Leben existiert. Vielleicht berührt Religion diese Themen tiefer als eine Opernhandlung. Unsere Spra­ che ist viel enger als unser Denken und unser Fühlen. Ein Requiem oder ein Oratorium erzählt weniger Handlung als Zustände, wie auch diese Kirche mit ihren Fenstern. Die


­ irche am Hohenzollernplatz ist eine Wegkirche, das bedeu­ K ­tet: Alles strebt nach vorn, zum Altar, zum Denken, zum Licht. Wenn man durch diese Kirche in Richtung Altar geht, empfängt man mit jedem Schritt die Totalität der Farbe. Die Wirkung der Fenster entwickelt sich prozesshaft beim Durchschreiten des Raums, als Ganzes kann man sie nicht wahrnehmen. Aber in diesem Licht offenbart sich die Ganz­ heit des menschlichen Seins. Der gottähnliche, schöpferi­ sche Mensch, die Träume des Jenseits, all das wurde ja tau­ sendfach romantisiert. Aber wenn man auf diesem Weg ist, in dieser Kirche, dann nähert man sich dem Himmel, dem Aufwärts, schreitet hinein in eine himmlische Vision. Dort oben auf dem Plateau, dort, wo der Altar steht, da könnte man auch das Requiem erleben. Die Berührung mit Kirche funktioniert für mich als Atheist über das Licht. Über die Geschenke der Natur, wenn die Sonne scheint und die Farben der Fenster wie ­Blüten zu Boden fallen. Diese Farbe, die Licht erzeugt, ist wie die Sonne, die Leben schenkt. Ich habe mich d ­ arüber ­geärgert, dass vorn, über dem Altar, schon ein Fenster von einem anderen Künstler existiert. Am liebsten hätte ich auch dieses gestaltet. Aber das ging ethisch natürlich nicht. Beim Arbeiten mache ich meine Entdeckungen, und wenn ich sie einmal gemacht habe, nutze ich sie nicht weiter. Für mich ist die Leere wichtig, um zu beginnen. Der

Achim Freyers Begegnung mit der M ESSA DA R EQU I E M



Nullpunkt, aus dem die Fülle entsteht. Ich hoffe immer, dass ich in einen Zustand von Leere komme, damit ich nichts mehr weiß und alles immer wieder mit einem neuen Blick entdecken kann. Ich will mich in meiner Arbeit nicht wie­ derholen, denn das wäre doch schrecklich. Aber die absolute Leere ist eine Illusion. Wenn man Glück hat, erreicht man gerade mal den Zustand, nichts zu wollen. Das Theater war für mich immer eine heimliche Zuflucht. Da konnte ich meine Bildwelt über die Stücke aus­ drücken und mich als Maler verstecken. Meine Bilder sind wie ein Raum. In ihm kann man viele Stunden verbringen. Mein Denken geht vom Visuellen aus, von der Vision. Viele Menschen verstehen unter Fantasie etwas Falsches. Denn Fantasie ist harte Arbeit, unabdingbar ehrlich und wahr­ haftig. Diese Haltung zu bewahren ist nicht so leicht, weil man schnell verführt wird, Reizen zu folgen, um den Pro­ zess der Wahrhaftigkeit abzukürzen. Aus meiner ersten Heimat, der DDR, musste ich weg, der Staat hat renitent meine Kunst bekämpft. Da war kein Platz mehr für mich. Aber die Freundschaften von da­ mals sind alle noch intakt. Meine zweite Heimat ist Italien. Nach meiner Flucht aus der DDR habe ich die Toskana ent­ deckt. Das wurde und ist wie eine Wanderung von einer Heimat in die andere. Aber eigentlich kann ich sein, wo ich will. Mein Seelenort ist in mir.  <

M ESSA DA R EQU I E M im Oktober >  7


NACHT B IS ACHT im Oktober  >  4


Hinter der Bühne François Sarhan ist Komponist, Librettist und Bühnenbildner. Gerade gestaltet er Raumelemente für seine Kinderoper NACHT BIS ACHT  >  Sie sehen hier eine Uhr und eine Orgel für eine Szene in meiner Kinderoper. Ich baue gern mit Papier. Es ist flexibel und günstig, ich kann daraus viele Variationen bauen. Noch wirken die Ob­ jekte provisorisch, aber am Ende sehen sie realis­ tisch aus. Nur komponieren ist mir zu langweilig. Ich glaube nicht an diese alten Strukturen. Ich liebe es, alles selbst zu machen. So kann ich Bezüge zwischen allen Ebenen der Stücke herstellen. Für mich ist es ein Abenteuer, die Komposition zu verlassen. Ich bin ausgebildeter Komponist, da gibt es Regeln, mit denen ich umgehen kann. Beim Bühnenbild ist das anders, da bin ich freier – und auf mich zurück­ geworfen. Am liebsten würde ich alle Rollen selbst spielen. Das geht natürlich nicht. Ich denke, wir alle können uns sehr unterschiedlich ausdrücken.  <

Erfahren Sie hier mehr über das Stück


Jenseits der Oper Bettina Stöß, Theaterfotografin, über ihr liebstes Hobby: Imkern  >  Ich bin ein Honig-Junkie. Pro Woche ver­putze ich einen Viertel­ liter. Diese Sucht verdanke ich meinem Vater, der war auch schon Imker. Ich habe vier Wirtschaftsvölker, das sind Bienenvölker, die mindestens ein Jahr alt sind. Wie viele Bienen es insgesamt sind, kann ich nicht genau sagen, es können pro Volk zwischen 30 000 und 50 000 Tiere sein. An Bienenstiche habe ich mich bereits als Kind gewöhnt. Neulich hatte ich einen richtig spektakulä­ ren Stich: Da hat mich eine Biene direkt neben dem Auge erwischt. Seitdem hat die Redewendung »gesto­ chen scharf sehen« eine völlig neue Bedeutung für mich. Wenn das Bienenjahr zu Ende geht, wird die Nahrung ­knapper, und die Tiere werden aggressiver. Gleich nach dem Pikser schwoll meine gesamte Augen­partie ganz fett an. Am nächsten Tag musste ich in die Oper, zum Fotografieren. Solch ein Bienen­ stich ist schmerzhaft und stört beim Fokussieren. Aber er hatte auch einen Vorteil: Jetzt wissen alle, dass ich imkere, und wollen meinen Honig kaufen. Deshalb habe ich mir jetzt sogar eine eigene Seite bei Facebook eingerichtet.  <



Opernwissen A — Z


Diesmal das W

Wag|ner|tu|ba, die – Instrument aus der Familie der Waldhörner. Klang­ lich ist die Wagnertuba zwischen Waldhorn und Posaune angesiedelt. Richard Wagner ließ sie für den RING DES NIBELUNGEN ­konzipieren, später haben sie auch Komponisten wie Richard Strauss und Igor Stra­ winsky eingesetzt – etwa in ELEKTRA und LE SACRE DU PRINTEMPS.

Weiß | nä | he | rin erklärt von Dorothea Katzer, Kostümdirektorin der Deutschen Oper Berlin – Die Weißnäherin stellt alle Wä­ scheteile für Herren her, früher auch Unterhemden und Un­ terhosen. Sie verarbeitet darüber hinaus farbige Stoffe für Hemden. Häufig setzt sie Kappnähte ein, die man von Jeans kennt. Dabei werden die Nahtzugaben eingeschlagen und festgesteppt. So ist die Schnittkante verdeckt und gegen Aufdrieseln geschützt. Das ist sehr wichtig, da die W ­ äsche oft gewaschen und gebügelt wird. In unserer P ­ roduktion von DON GIOVANNI beispielsweise gibt es viel Weiß­wäsche, die natürlich in jeder Vorstellung wieder taufrisch aussehen muss. Wur|zn, die – Begriff aus der österreichischen Theatersprache. Bezeichnet ursprünglich eine Rolle, die nur im ersten und letzten Akt eines Stücks kleine Auftritte hat. Heute verallgemeinert für Kleinstrollen benutzt, etwa den Ruiz in Giuseppe Verdis IL TROVATORE oder die Modistin in Richard Strauss’ DER ROSENKAVALIER.

DON G IOVAN N I und seine Weißwäsche im Oktober  >  8


Rätselhaft Ihnen ist Oper kein Geheimnis? Dann schauen Sie doch mal, welches Werk sich hinter diesen Fragen verbirgt a) Verkehrsweg für Transportgeflügel  b) Damit steht man bequem  c) Dieser Held gehört eigentlich in ein anderes Stück  d) Kehrt überraschend zurück  e) Von Wagner recy­celtes Schmuckstück  f) Schauplatz des Dramas, auch bekannt als a­ rmliches Längenmaß  g) Ganz reale, grals­

ritterfreie Künstler­kolo­nie bei Melbourne

Tragen Sie die entsprechenden Buchstaben unten ein. [ Beispiel: An die erste Stelle kommt der fünfte Buch­ stabe der Antwort auf die Frage a]

a5        d2        b3        b5        g3        e4        d6        c5        f6

Senden Sie das Lösungswort bis zum 7. 10. 18 an: libretto@deutscheoperberlin.de

Unter allen Einsendern verlosen wir zwei Eintrittskarten für MESSA DA REQUIEM am 9. 11. in der Deutschen Oper Berlin. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Lösung finden Sie im nächsten Heft.

Auflösung aus Libretto #1: Lösungswort: DIE ZAUBERFLÖTE. Antworten: a) Zarathustra, b) Glockenspiel, c) Weisheitstempel, d) Isis, e) Papageno, f) Tür, g) Burg, h) Freimaurer, i) drei


Impressum Herausgeber Deutsche Oper Berlin – Stiftung Oper in Berlin Intendant Dietmar Schwarz Geschäftsführender Direktor Thomas Fehrle Konzept EST ErlerSkibbeTönsmann & Grauel Publishing GmbH / Redaktion Ralf Grauel; Jana Petersen, Jean-Paul Olivier / Redaktion für die Deutsche Oper Berlin Jörg Königsdorf [verantwortlich] & Kirsten Hehmeyer & Marion Mair & Dramaturgie & Marketing / Gestaltung und Satz Johannes Erler [AD], Lina Stahnke Anzeigen und Vertrieb Nicole Sachse-Handke anzeigen@deutscheoperberlin.de Druck Druckerei Conrad Libretto erscheint zehn Mal pro Spielzeit Bestellung und Anregungen libretto@deutscheoperberlin.de Postanschrift Deutsche Oper Berlin Richard-Wagner-Straße 10, 10585 Berlin

Bildnachweis Cover Claudia Klein / Editorial Peter Badge / Vorgeschaut Jonas Nordholt / Drei Fragen Raphael Hadad / Gerade ist’s passiert Ulrich Niepel / Neu hier? Bettina Stöß / Schon wieder hier? Deutsche Oper Berlin / Was mich bewegt Christian G. H. Geißler, Wikimedia Commons; ÖNB/Wien, 267.149 – C / Mein erstes Mal Paul Büchting / Kontra Eva Hartmann / Spielplan Matthias Horn / Pro Eva Hartmann / Mein Seelenort Valerie Stahl von Stromberg / Hinter der Bühne Claudia Klein / Jenseits der Oper Bettina Stöß, Peter Jahn / Opernwissen Friederike Hantel Auf dem Cover Der Komponist und Librettist François Sarhan in seinem Bühnenbild zu NACHT BIS ACHT Wir danken unserem Spielzeitpartner, unserem Automobilpartner und unserem Blumenpartner.


M E I N E P L AY L I S T

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Lady [Hear Me Tonight] / Modjo Welcome to the Jungle / Guns n’ Roses Fall In / Esperanza Spalding Jungle / Petit Biscuit Wannabe / Spice Girls Mi Niña Lola / Buika New Rules / Dua Lipa You Sing for Me / Philip Lasser et al. La Vida Es Un Carneval / Celia Cruz Maniac / Michael Sembello

4:34 4:32 3:56 4:33 2:52 4:29 3:32 2:43 4:38 4:04

Meechot Marrero, Sopranistin Meine Playlist heißt »My Jams!«. Sie bedeutet mir sehr viel, ich höre die Songs schon lange. Es sind Lieder, die meine Eltern gespielt haben, als ich klein war, die ich als Kind gesungen habe – Lieder, mit denen ich aufgewachsen bin. Ich höre sie, wenn ich einen Energieschub brauche, etwa in meiner ­Garderobe vor einem Auftritt. Auf Instagram könnt ihr mir sogar dabei zusehen: unter dem Hashtag #Meecamerino. NACHT B IS ACHT im Oktober  > 4

Sie wollen reinhören? Hier geht’s zur Spotify-Playlist mit 21 Titeln


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