Kino im Filmmuseum - Oktober 2012

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Kino im Filmmuseum Oktober 2012

Hommage an Josef Hader FranzÜsische Filmwochen: Hommage an Carole Bouquet Filmland Neuseeland Klassiker & Raritäten: Schwarze Romantik Lecture & Film: Jean-Luc Godard


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KLASSIKER & RARITÄTEN DARK SHADOWS ≥ Seite 24

Information & Ticketreservierung ≥ Tel. 069 - 961 220 220

Impressum Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) Presse und Redaktion: Frauke Haß (Ltg.), Sarah Günter Texte: Natascha Gikas, Sarah Günter, Winfried Günther, Frauke Haß, Urs Spörri, Ulrike Stiefelmayer, Gary Vanisian Gestaltung: Optik — Jens Müller www.optik-studios.de Druck: Fissler & Schröder – Die Produktionsagentur 63150 Heusenstamm Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 069 - 961 220 222; E-Mail: presse@deutsches-filminstitut.de Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts – DIF e.V., sofern nicht anders verzeichnet. Titelmotiv: Aus dem Film FEUX ROUGES (FR 2003)


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INHALT Filmprogramm Aktuelles Hommage an Josef Hader Französische Filmwochen: Hommage an Carole Bouquet Filmland Neuseeland Klassiker & Raritäten: Schwarze Romantik Lecture & Film: Jean-Luc Godard Kinderkino

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Specials 50 Jahre James Bond FILM NOIR! Was tut sich — im deutschen Film? 21. Fernsehworkshop: Entwicklungspolitik Bedeutung & Einflüsse der Brüder Grimm heute Früher als wir noch nicht postmodern waren Von Göttern und Menschen

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Service Programmübersicht Eintrittspreise/Anfahrt

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Vorschau

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LECTURE & FILM À bout de souffle ≥ Seite 30


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Aktuelles Eine letzte Gelegenheit, die schönen Frauen, kleinen Ganoven und glücklosen Detektive in der aktuellen Ausstellung FILM NOIR! zu bewundern, gibt es noch bis zum 14. Oktober. Nutzen Sie die letzten Tage der Schau und erkunden Sie den Stil des Film noir im dritten Stock des Deutschen Filmmuseums. Passend dazu zeigen wir im Oktober im Kino mit TOUCH OF EVIL (USA 1958) einen Klassiker des Stils sowie einen ungewöhnlichen Vertreter des Film noir: den Farbfilm LEAVE HER TO HEAVEN (USA 1945). Im November wird im dritten Stock dann der rote Teppich ausgerollt, wenn es heißt And the Oscar® goes to... – 85 Jahre Bester Film (14. November 2012 bis 28. April 2013). Unsere Reihe Lecture & Film widmet sich von Oktober an einem neuen Schwerpunkt. In Kooperation mit der GoetheUniversität Frankfurt geht es in den Vorträgen und Filmen bis Juni 2013 um den französischen Regisseur Jean-Luc Godard. Unter anderem sind Beiträge von Harun Farocki und Jacques Rancière geplant. Den Anfang macht Professor Vinzenz Hediger vom Frankfurter Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft. In einer Hommage ehren wir Carole Bouquet. Die Schauspielerin kann auf eine beachtliche Karriere zurückblicken, die mit einem Film des mexikanischen Surrealisten Luis Buñuel begann: CET OBSCUR OBJET DU DÉSIR (FR/ SP 1977). Die Filmreihe ist Teil der Europa-Kulturtage der Europäischen Zentralbank. Anlässlich der Buchmesse präsentieren wir eine Filmreihe vom anderen Ende der Welt: Wir beleuchten das Spektrum neuseeländischen Filmschaffens mit bekannten Werken wie WHALE RIDER (NZ/DE 2002) und Peter Jacksons HEAVENLY CREATURES (NZ/GB/DE 1994) sowie in Vergessenheit geratenen Filmen wie SLEEPING DOGS (NZ 1977) oder RUNAWAY (NZ 1964). Zur Ausstellung „Schwarze Romantik. Von Goya bis Max Ernst“ des Städel-Museums zeigen wir in unserer Reihe Klassiker & Raritäten im Oktober filmische Liebeserklärungen an die Düsternis. Zu sehen sind Klassiker wie NOSFERATU (DE 1922) und VAMPYR (FR/DE 1932), aber auch Tim Burtons jüngster Film DARK SHADOWS (USA 2012). Zum Schluss danken wir den Freunden des Deutschen Filminstituts und Filmmuseums für ihre Unterstützung der Carte-Blanche-Reihe mit Dominik Graf im August, ohne die dieses Angebot kaum möglich gewesen wäre. Herzlichen Dank Ihnen allen und weiterhin viel spannende Unterhaltung in unserem Kino!


© Lukas Beck

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HOMMAGE an JOSEF HADER Josef Hader ist gegenwärtig einer der populärsten Schauspieler und Kabarettisten Österreichs. Seine Rollen sind die der Außenseiter und Eigenbrötler, seine Filme meist rabenschwarze Komödien und zum Brüllen komisch – bis das Lachen im Halse stecken bleibt. „Alles, was er anfasst, wird zu Gold“, stellten seine Kabarettkollegen Stermann & Grissemann im österreichischen Fernsehen fest. Der Film INDIEN (1993) machte Hader über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Und auch bei den Wolf-HaasVerfilmungen KOMM SÜSSER TOD (2000), SILENTIUM (2004) und DER KNOCHENMANN (2009) war er als Drehbuchautor mitverantwortlich für die einzigartigen Dialoge, die er in seiner Meisterrolle als Ex-Detektiv Brenner mit grantelndem Charme auf die Leinwand brachte. Als Kabarettist tourt Hader seit den achtziger Jahren durch Österreich und Deutschland, seine Programme sind häufig eine Mischform aus Theater, Kino und Kabarett. Bereits 1990 wurde Hader mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Das Deutsche Filmmuseum würdigt Josef Hader mit einer eigenen Filmreihe. Josef Hader wird am Freitag, 5. Oktober, persönlich zu zwei Filmvorführungen im Kino anwesend sein. Vor DER KNOCHENMANN (18 Uhr) stellt er sich einem Podiumsgespräch, nach INDIEN (Filmbeginn: 22:30 Uhr) wird er als Late-Night-Special aus dem gleichnamigen Theaterstück lesen. Als Schmankerl bietet das filmcafé um 21:30 Uhr eine Probe exquisiter österreichischer Weine an. Der „Hader-Tag“ ist eine Kooperation mit dem Neuen Theater Höchst, wo der Kabarettist um 20 Uhr sein aktuelles Programm „Hader spielt Hader“ präsentiert.


5. OKTOBER: HADER-TAG IM FILMMUSEUM!

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DER KNOCHENMANN Österreich 2009. R: Wolfgang Murnberger. D: Josef Hader, Josef Bierbichler, Birgit Minichmayr. 117 Min. 35mm

Vor dem Film spricht Josef Hader mit Urs Spörri (Deutsches Filmmuseum)

Freitag, 05.10. 18:00 Uhr Weitere Vorführung ohne Filmgespräch: Mittwoch, 10.10. 20:30 Uhr

Ein Mann namens Horvath ist verschwunden, und die letzten Leasingraten für sein Auto sind nicht bezahlt. Unwillig übernimmt der ehemalige Polizist Brenner (Josef Hader) von seinem alten Freund Berti den Auftrag, Horvaths Leasingwagen zurückzubringen, und macht sich auf den Weg in die österreichische Provinz. Er landet im „Löschenkohl“, einer Backhendlstation von legendärem Ruf. Tausende Hühner müssen wöchentlich ihr Leben lassen, um hier, knusprig paniert, bis auf die Knochen abgenagt zu werden. Über den Verbleib von Horvath wird ihm im „Löschenkohl“ jede Auskunft verwehrt.

JOSEF HADER spielt Hader im Bikuz Höchst · Freitag, 5. Oktober, 20 Uhr

Michael-Stumpf-Straße 2, 65929 Frankfurt-Höchst · www.neues-theater.de

SILENTIUM Österreich 2004. R: Wolfgang Murnberger. D: Josef Hader, Simon Schwarz, Joachim Król. 116 Min. 35mm

Freitag, 05.10. 20:30 Uhr Sonntag, 07.10. 18:00 Uhr

Mysteriöse Selbstmorde geschehen vor der idyllischen Szenerie der Salzburger Altstadt. Doch als der Schwiegersohn des Festspielpräsidenten stirbt, ist dessen schöne und mondäne Witwe sicher: Es war Mord. Auf eigene Faust engagiert sie Brenner (Josef Hader), der gemeinsam mit seinem alten Freund Berti ermitteln soll. Brenners Recherchen führen rasch ins Innere des Salzburger Knabenkonvikts und hinter die Kulissen der Salzburger Festspiele. Als Brenner selbst unter Mordverdacht gerät, überstürzen sich die Ereignisse. Die tiefschwarze Komödie karikiert auf pointierte Weise die politischen Entwicklungen in Österreich vor zehn Jahren.


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Late-Night-Special: INDIEN Österreich 1993. R: Paul Harather. D: Josef Hader, Alfred Dorfer, Karl Markovics. 90 Min. 35mm

Mit Weinprobe (ab 21:30 Uhr), Lesung von Josef Hader aus dem Theaterstück INDIEN und anschließendem Publikumsgespräch

Für das Fremdenverkehrsamt sollen Heinz Bösel (Josef Hader) und Kurt Fellner (Alfred Dorfer) Gaststätten in der österreichischen Provinz auf die Einhaltung von Hygienevorschriften hin kontrollieren. Das Problem: Sie sind sich so spinnefeind wie es ein Wiener Schnitzel essender, rauchender Spießer und ein anzugtragender Yuppie mit Vorliebe für Rohkost nur sein können. Blitzschnelle und bitterböse Dialoge reihen sich in diesem preisgekrönten Roadmovie aneinander, das Josef Hader in Deutschland berühmt machte. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung lobte „die selten so glückliche Metamorphose aus Theater, Kabarett und Film“.

Freitag, 05.10. 22:30 Uhr Kombi-Eintrittspreis Weinprobe & Film & Lesung: 18 Euro/ 16 Euro ermäßigt Eintrittspreis Film & Lesung: 9 Euro/ 7 Euro ermäßigt

filmcafé Liebe Kinobesucher, lassen Sie sich während Ihres Besuches auch kulinarisch von uns verwöhnen. Wir bieten wechselnde Gerichte sowie verschiedene Antipasti, Salate und selbstgemachte Kuchen. Erfrischungsgetränke können Sie bei uns im Café genießen oder auch mit in die Vorstellung nehmen. Falls Sie ein Event planen, unterstützen wir Sie gerne mit unserem Catering-Service. Wenden Sie sich jederzeit an unser Service-Personal. - Ihr filmcafé Tel 069 / 961 220 280 info@filmcafe-frankfurt.de


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HOMMAGE JOSEF HADER DER ÜBERFALL Österreich 2000. R: Florian Flicker. D: Josef Hader, Roland Düringer, Joachim Bißmeier. 84 Min. 35mm

Mittwoch, 03.10. 18:00 Uhr

Als Clown verkleidet überfällt der arbeitslose und geschiedene Andreas Berger eine Sparkasse und einen Supermarkt – ohne Erfolg. Schließlich landet er in einer alten Schneiderei gegenüber dem Supermarkt, wo er den Inhaber mit gezogener Waffe bedroht. Im Nebenraum versucht Frührentner Kopper (Josef Hader), ein herzkranker Hypochonder, unentdeckt zu bleiben. Ein skurriles Kammerspiel mit Geiselnahme beginnt, das sich mehr und mehr zu einem absurden Machtspiel entwickelt, in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Der Film wurde bei den Internationalen Filmfestspielen in Locarno mit dem bronzenen Leoparden ausgezeichnet. BLUE MOON Österreich 2002. R: Andrea Maria Dusl. D: Josef Hader, Victoria Malektorovych, Detlev Buck. 90 Min. 35mm

Donnerstag, 04.10. 20:30 Uhr

Der Geldbote Johnny Pichler (Josef Hader) flüchtet nach einer missglückten Übergabe mit dem mysteriösen blonden Callgirl Shirley in die Slowakei. Doch dann ist Shirley plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Die Suche nach ihr führt Johnny in die Ukraine. In Lwiw trifft er ihre Zwillingsschwester Jana, eine Taxifahrerin, die ebenfalls verschwindet. Die gefährliche und teilweise grotesk anmutende Suche führt Pichler und den Ostdeutschen Ignaz (Detlev Buck) in die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer. Das als Roadmovie inszenierte Filmdebüt von Andrea Maria Dusl ist ein modernes Märchen über die Liebe zwischen Ost und West.


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KOMM SÜSSER TOD Österreich 2000. R: Wolfgang Murnberger. D: Josef Hader, Simon Schwarz, Barbara Rudnik. 107 Min. 35mm

Der Konkurrenzkampf zwischen dem Rettungsbund und den Kreuzrettern ist beinhart: Patienten werden geklaut, Blutbankchefs werden zur Ader gelassen und Fahrer verschwinden spurlos. Der einzige, den das kaum interessiert, ist Ex-Detektiv Brenner (Josef Hader). Doch die ungewollte Beobachtung eines tödlichen Liebesaktes lässt ihm und seinem „Zivildiener“ Berti keine andere Wahl: Die Wahrheit muss ans Licht. „Ein überraschender Beleg dafür, dass das Genre der Kriminalkomödie für den anspruchsvollen deutschsprachigen Film noch nicht verloren ist“, bescheinigt das Lexikon des Internationalen Films.

Freitag, 12.10. 18:00 Uhr Samstag, 13.10. 20:30 Uhr

JAGDHUNDE Deutschland 2007. R: Ann-Katrin Reyels. D: Josef Hader, Constantin von Jascheroff, Luise Berndt. 86 Min. 35mm

Lars lebt mit seinem Vater Henrik (Josef Hader) abgeschieden auf einem Bauernhof in der Uckermark. Als Neulinge in der Region werden sie ignoriert und ihre Idee, die Scheune zu einem Hochzeitshotel umzubauen, wird belächelt. Zum Weihnachtsfest fährt Lars nach Berlin, wo er sich in die schöne Marie verliebt. Wieder zuhause wird er mit den Affären von Vater und Mutter konfrontiert – das Familienchaos ist perfekt, und der Hof verwandelt sich in ein Schlachtfeld subtiler Wortgefechte. Rüdiger Suchsland nennt JAGDHUNDE eine „unerwartet erwachsene Komödie – was keineswegs Alltag ist im deutschen Film“.

Mittwoch, 17.10. 20:30 Uhr


HOMMAGE JOSEF HADER

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EIN HALBES LEBEN Österreich/Deutschland 2009. R: Nikolaus Leytner. D: Josef Hader, Matthias Habich, Franziska Walser. 95 Min. DigiBeta

Freitag, 19.10. 18:00 Uhr

Der U-Bahn-Fahrer Ulrich Lenz (Josef Hader) vergewaltigt und erschlägt eine junge Frau. Ihr Vater kann sich mit ihrem Tod nicht abfinden – und noch weniger mit der Tatsache, dass der Täter trotz massiver Spuren nie ermittelt werden konnte. Er gibt die Suche nicht auf, fahndet und recherchiert – zum Großteil auf eigene Faust. Lenz leidet unter seiner Schuld und bereut die Tat, dennoch kann er sich nicht zu einem Geständnis durchringen. Als sich nach 20 Jahren die DNA-Analyse durchzusetzen beginnt, eröffnet sich für beide Männer eine neue Perspektive. Josef Hader wurde für diese Rolle mit dem Adolf-GrimmePreis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Freunde des Kinos Das Kino des Deutschen Filmmuseums sucht filmbegeisterte Freunde, die sich engagieren und für unser besonderes Programm interessieren. Lernen Sie uns kennen, und seien Sie gespannt auf das, was das Haus zu bieten hat. So erhalten Sie für unser Kino vergünstigte Eintrittspreise sowie Vorzugskarten zu besonderen Veranstaltungen und haben die Möglichkeit, Filmschaffende zu treffen. Selbstverständlich bekommen die Freunde des Hauses unseren Newsletter und alle Programme kostenfrei zugeschickt.

Mitgliederreise Amsterdam Vom 19. – 21. Oktober 2012 fahren wir nach Amsterdam, um das neue „EYE“–Filmmuseum kennen zu lernen. Melden Sie sich an unter Tel. 069 – 961 220 225 oder freunde@deutsches-filminstitut.de


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Europa-Kulturtage 2012 der Europäischen Zentralbank: Faszination Frankreich

Hommage an Carole Bouquet

Der französischen Schauspielerin Carole Bouquet widmet das Deutsche Filmmuseum im Oktober eine Reihe. Bouquet begann ihre Filmkarriere 1977 als Conchita in Luis Buñuels berühmtem Film CET OBSCUR OBJET DU DÉSIR (Dieses obskure Objekt der Begierde). 1990 erhielt sie den César für ihre Rolle in Bertrand Bliers TROP BELLE POUR TOI (Zu schön für dich). In ihrer Karriere arbeitete sie mit namhaften französischen und internationalen Regisseuren zusammen, etwa mit Juan Solanas, Boris Tanovic, Werner Schroeter und Ulli Lommel. Sie spielte an der Seite von Schauspielgrößen wie Pierre Richard, Gérard Depardieu, André Dussollier, Jonathan Pryce oder Christopher Walken und war nach Catherine Deneuve jahrelang das Gesicht für Chanel No. 5.

Eine Filmreihe im Rahmen der

In Zusammenarbeit mit

Das Programm zu den Europa-Kulturtagen „Frankreich 2012“ der Europäischen Zentralbank wird im November mit einer weiteren französischen Filmreihe fortgesetzt. Mit freundlicher Unterstützung von


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Hommage an Carole Bouquet CET OBSCUR OBJET DU DÉSIR Dieses obskure Objekt der Begierde Frankreich/Spanien 1977. R: Luis Buñuel. D: Fernando Rey, Carole Bouquet. 103 Min. 35mm. OmeU

Samstag, 20.10. 20:30 Uhr

Carole Bouquets beeindruckendes Debüt war zugleich der letzte Film des Regie-Genies Luis Buñuel. Dieser besetzte die 20-Jährige als junge Tänzerin Conchita, das Objekt der Begierde für einen älteren Mann. Retrospektiv erzählt dieser während einer Zugfahrt den skurrilen Reisegefährten im Abteil von seiner unerfüllten Leidenschaft für Conchita. Alle Versuche, sie mit den Verlockungen seines Reichtums für sich zu gewinnen, scheiterten an ihrem Widerstand oder am Zufall. Die Geschichte beruht auf einem vielfach verfilmten Roman von Pierre Louys, dem Buñuel in den Dialogen teilweise wörtlich folgt. FEUX ROUGES Frankreich 2003. R: Cédric Kahn. D: Jean-Pierre Darroussin, Carole Bouquet. 106 Min. 35mm. OmeU

Sonntag, 21.10. 20:30 Uhr Freitag, 26.10. 18:00 Uhr

Der Versicherungsvertreter Antoine Dunan und seine Frau Hélène, eine Anwältin, fahren aufs Land, um ihre Kinder aus dem Ferienlager zum gemeinsamen Urlaub abzuholen. Antoine überträgt die Unzufriedenheit mit seinem Leben auch auf das Verhältnis zu seiner Frau, weshalb während der Fahrt starke Spannungen zwischen den Eheleuten spürbar werden. Auf der nächtlichen Autobahn erreichen die Bösartigkeiten ihren Höhepunkt, bis Hélène bei einem Zwischenstopp spurlos verschwindet. Für Antoine beginnt eine surreale Suche. Die Filmzeitschrift Jeune Cinéma nannte Bouquets Rollenanlage „glatter, kälter und schneidender als je zuvor“.


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TROP BELLE POUR TOI Zu schön für dich Frankreich 1988. R: Bertrand Blier. D: Gérard Depardieu, Carole Bouquet. 92 Min. 35mm. OmeU

Bernard Barthélémy, verheiratet mit der schönen Florence, betreibt eine große Autowerkstatt. Eines Tages beginnt er – auch für ihn selbst überraschend – eine leidenschaftliche Affäre mit seiner neuen Aushilfssekretärin Colette. Die Kritik reagierte auf Bertrand Bliers Film bei seinem Erscheinen mit Unverständnis und Ablehnung. Tatsächlich ging er ein großes formales Wagnis ein, indem er auf eine feste narrative Struktur verzichtete, Zeitebenen beliebig vermischte und seine Figuren betont künstlich agieren ließ.

Mittwoch, 24.10. 20:30 Uhr Samstag, 27.10. 20:30 Uhr

IMPARDONNABLES Frankreich 2011. R: André Téchiné. D: André Dussollier, Carole Bouquet. 111 Min. 35mm. OmeU

In Anwesenheit von Carole Bouquet*

Carole Bouquets jüngster Film handelt von dem erfolgreichen Schriftsteller Francis, der nach Venedig reist, um sich ganz seinem neuen Roman zu widmen. Er verliebt sich in seine Immobilienmaklerin Judith, die ihm ein entlegenes Haus auf der Insel Sant’Erasmo anbietet. Unter der Bedingung, dass sie ihn heiratet, kauft Francis das Haus. Doch Francis‘ Obsession mit dem Alltag seiner Frau nimmt bald krankhafte Züge an, die ihn von seiner Arbeit entfremden. Carole Bouquet gestaltet Judith als widersprüchliche, in der Selbstfindung begriffene Figur.

Sonntag, 28.10. 19:30 Uhr* Mittwoch, 31.10. 18:00 Uhr


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NEUSEELAND

Eine Filmreihe zum Gastland der Buchmesse In Kooperation mit der New Zealand Film Commission, der Botschaft von Neuseeland, Berlin, und dem New Zealand Film Archive

Besonderer Dank an Diane Pivac, Tanea Heke und Maryanne Redpath.

Unter dem Motto „He meomoēa he ohorere / Bevor es bei Euch hell wird“ präsentiert sich das Gastland Neuseeland auf der Frankfurter Buchmesse 2012. Das Filmmuseum widmet dem Land ein umfangreiches Programm, das die kulturelle Vielfalt Neuseelands anschaulich macht. Die Reihe „Cinema Storytelling from New Zealand” reist seit Ende August durch sechs deutsche Städte. Schlusspunkt ist Frankfurt, wo sie vom 2. bis 7. Oktober, also direkt in der Woche vor der Buchmesse, stattfindet. Das von der New Zealand Film Commission kuratierte Programm zeigt sechs Werke: Literaturverfilmungen, moderne Klassiker, Maori-Geschichten und tragische Helden mit hinreißendem Kiwi-Humor. Acht Klassiker aus der Sammlung des neuseeländischen Filmarchivs vervollständigen diesen Einblick in Neuseelands Filmschaffen seit der Stummfilmzeit. Bis in die 1970er Jahre wurden in Neuseeland nur wenige Filme gedreht. Zu nennen sind der Stummfilmregisseur Rudall Hayward und der Filmemacher John O’Shea, der als Einziger zwischen 1940 und 1972 Spielfilme drehte. Erst mit der Gründung der New Zealand Film Commission 1978 beginnt eine kontinuierliche Filmproduktion, einhergehend mit einem wachsenden nationalen Bewusstsein für die eigene Kultur. Die achtziger Jahre sind von politischeren Themen geprägt, die auch von der jüngeren Generation wieder aufgegriffen werden, darunter die Auseinandersetzung mit der Maori-Kultur. Der wohl bekannteste neuseeländische Filmemacher Peter Jackson dominierte die 90er Jahre. Er ist Mitbegründer der Spezialeffekte-Firma „Weta Workshop“. Zu deren wichtigsten Projekten gehört die Trilogie DER HERR DER RINGE.


1. TEIL: Cinema Storytelling from New Zealand

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AN ANGEL AT MY TABLE Neuseeland/Australien/Großbritannien 1990. R: Jane Campion. D: Kerry Fox, Alexia Keogh. 158 Min. 35mm. OmU

AN ANGEL AT MY TABLE bringt drei außergewöhnliche neuseeländische Künstlerinnen in einem Projekt zusammen: die Schriftstellerin Janet Frame, deren autobiografische Werke die literarische Vorlage bilden, die Schauspielerin Kerry Fox in ihrer ersten Hauptrolle und die Regisseurin Jane Campion. Der Film folgt der Lebensgeschichte von Janet Frame, deren Kindheit geprägt war von der Epilepsie-Erkrankung ihres Bruders, dem Tod ihrer Schwestern und ihrem darauf folgenden Rückzug in die Welt der Träume und der Dichtung. Nach einem Selbstmordversuch wird sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, wo sie mit Elektroschocks behandelt wird. Ihre Rettung ist das Schreiben.

Dienstag, 02.10. 20:15 Uhr

HEAVENLY CREATURES Neuseeland/Deutschland 1994. R: Peter Jackson. D: Melanie Lynskey, Kate Winslet. 99 Min. 35mm. OmU

Vorfilm APHRODITE’S FARM Neuseeland 2008. R: Adam Strange. 15 Min. OF

Peter Jackson, zu Beginn seiner Karriere bekannt für schwarzhumorigen Splatter, änderte mit HEAVENLY CREATURES seinen Erzählton radikal. Gemeinsam mit seiner Frau Fran Walsh schrieb er das Drehbuch nach einer wahren Begebenheit und verfilmte es mit den damals weitgehend unbekannten Schauspielerinnen Kate Winslet und Melanie Lynskey. Die beiden Teenager Pauline und Juliet verbindet eine besonders intensive Freundschaft. Als Außenseiterinnen flüchten sie sich immer stärker in eine phantastische Welt. Als sie von ihren Eltern auseinandergebracht werden sollen, nimmt die Geschichte einen tragischen Verlauf.

Mittwoch, 03.10. 20:30 Uhr


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NEUSEELAND IN MY FATHER’S DEN Neuseeland/Großbritannien 2004. R: Brad McGann. D: Matthew MacFadyen, Emily Barclay. 127 Min. 35mm. OmU

Donnerstag, 04.10. 18:00 Uhr

Der Film geht zurück auf die Buchvorlage von Maurice Gee, die Regisseur und Drehbuchautor Brad McGann jedoch frei interpretierte und streckenweise radikal veränderte. Eine neuseeländische Kleinstadt, dunkle Familiengeheimnisse und die Verlockungen der Außenwelt sind zentrale Motive seiner einzigen Regiearbeit. Nach dem Tod seines Vaters kehrt Paul, ein weit gereister Kriegsreporter, in seinen Heimatort zurück. Hier wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert – und mit der Familientragödie, vor der er Jahre zuvor geflüchtet war. WHALE RIDER Neuseeland/Deutschland 2002. R: Niki Caro. D: Keisha Castle-Hughes, Rawiri Paratene. 101 Min. 35mm. OmU

Freitag, 05.10. 14:30 Uhr Sonntag, 07.10. 15:00 Uhr

Der Film basiert auf dem Roman des Maori-Schriftstellers Witi Ihimaera. Buch und Film handeln von der zwölfjährigen Pai, gespielt von Keisha Castle-Hughes, die als Erstgeborene ihren Platz in den Traditionen ihres Volkes sucht. ≥ Weitere Informationen auf Seite 32 BOY Neuseeland 2010. R: Taika Waititi. D: James Rolleston, Te Aho Eketone-Whitu, Taika Waititi. 87 Min. 35mm. OmU

Vorfilm TAMA TU Neuseeland 2004. R: Taika Waititi. 17 Min. 35mm o.D.

Samstag, 06.10. 20:30 Uhr

Boy wächst mit seinem Bruder und einer Handvoll Cousins bei seiner Tante an der Ostküste Neuseelands auf. Tagsüber fantasiert er von seinem abwesenden Vater, den er sich als Kriegshelden vorstellt, nachts träumt er von dem Mädchen Chardonnay, die er mit Tanzeinlagen umwirbt. Als sein Vater aus dem Gefängnis entlassen wird, muss Boy sich der Realität stellen. Taika Waititi beeindruckt in BOY durch seine gestalterische Kraft und den spielerischen Umgang mit seinen Sujets. Er schrieb das Drehbuch, führte Regie und spielte Boys Vater.


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ONCE WERE WARRIORS Die letzte Kriegerin Neuseeland 1994. R: Lee Tamahori. D: Rena Owen, Temuera Morrison, Mamaengaora Kerr-Bell. 102 Min. 35mm. OmU

Lee Tamahori verfilmte mit ONCE WERE WARRIORS den Debütroman von Alan Duff und kombinierte dabei schonungslosen sozialen Realismus mit schnellen Schnittfolgen und Rapmusik. Der Film galt als Wagnis und wurde zum überwältigenden internationalen Erfolg. Erstmals wurden Themen wie häusliche Gewalt und Kriminalität in urbanen Maori-Slums filmisch verhandelt. Trotz der zunehmenden Gewalt ihres Mannes versucht Beth, die Familie zusammenzuhalten. Erst als ihre Tochter Opfer der Aggressivität in der Familie wird, zieht Beth Konsequenzen und besinnt sich auf ihre Wurzeln.

Sonntag, 07.10. 20:00 Uhr Zu Gast: Autor Alan Duff (angefragt)

2. TEIL: Klassiker des Neuseeländischen Filmarchivs RUNAWAY Neuseeland 1964. R: John O’Shea. D: Colin Broadley, Nadja Regin, Deidre McCaron, Kiri Te Kanawa. 102 Min. Digital. OF

Vorfilm BOWL ME OVER Neuseeland 1995. R: Lissa Mitchell. 5 Min.

Der Regisseur John O’Shea prägte das neuseeländische Donnerstag, 11.10. Filmschaffen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg 18:00 Uhr mit seiner unabhängigen Firma Pacific Films. Neben Einführung: zahlreichen Dokumentationen drehte er drei Spielfilme. In Diane Pivac seinem visuell bestechenden Drama RUNAWAY erzählt er Dienstag, 23.10. die Geschichte des jugendlichen Rebellen David, der von 20:30 Uhr seinem Leben angeödet ist. Zunächst verschlägt es ihn in den Norden Neuseelands, wo er eine wohlhabende Frau kennenlernt. Nach einem Streit mit ihr klaut er ihr Auto und flüchtet vor der Polizei in den Süden. „Eine AlptraumJagd durch die landschaftliche Pracht eines wilden Kontinents“ lautete die Werbeschlagzeile beim Kinostart.


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Vorfilme: Coasts of New Zealand 1910, Pathé Frères The Birth of New Zealand 1922, R: Ted Coubray Inkster, Family Picnic & Portraits 1928 Jack Welsh Sound SysteM Test 1930 Rainbow Dance 1936, R: Len Lye Freitag, 12.10. 20:30 Uhr Einführung: Diane Pivac Sonntag, 28.10. 18:00 Uhr

NEUSEELAND FORGOTTEN SILVER Neuseeland 1995. R: Peter Jackson, Costa Botes. D: Thomas Robins, Jeffrery Thomas. 53 Min. BluRay. OF

FORGOTTEN SILVER war der verschmitzt-ironische Beitrag von Peter Jackson und Costa Botes zum 100. Jubiläumsjahr des Kinos. Die Regisseure erfanden die Biografie eines Filmbesessenen, des neuseeländischen Filmpioniers Colin McKenzie. Vom Bau der ersten Filmkamera im Alter von zwölf Jahren über die erste Kamerafahrt und das erste Tonfilmverfahren bis hin zu dem nie fertig gestellten Monumentalwerk SALOME reichen die Lebensstationen des in Vergessenheit geratenen Künstlers. Jackson und Botes zeigen Filmausschnitte aus SALOME, führen die Zuschauer zu angeblichen Originalschauplätzen und reichern die „Archivmaterialien“ mit Zeitzeugenaussagen an. GOODBYE PORK PIE Neuseeland 1981. R: Geoff Murphy. 105 Min. DCP. OF

Vorfilm TWO CARS, ONE NIGHT Neuseeland 2003. R: Taika Waititi. 11 Min.

Sonntag, 14.10. 18:00 Uhr Einführung: Diane Pivac Dienstag, 30.10. 20:30 Uhr

Das turbulent und humorvoll inszenierte Roadmovie war einer der ersten großen internationalen Erfolge aus der neuseeländischen Filmwirtschaft. Der frustrierte Teenager Gerry Austin findet einen Führerschein und benutzt diesen, um sich einen gelben Mini zu mieten. Zusammen mit dem mittellosen John macht er sich auf die Suche nach dessen durchgebrannter Frau. Als sie an einer Tankstelle unbeabsichtigt vergessen zu bezahlen, sind sie zu allem Überfluss auf der Flucht vor der Polizei. Die Anhalterin Shirl macht das Trio komplett, das von nun an weiter Tankstellen prellt und immer mehr Teile des Minis verkauft.


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SLEEPING DOGS Neuseeland 1977. R: Roger Donaldson. D: Sam Neill, Ian Mune, Warren Oates. 103 Min. Digital. OF

Vorfilm THE MAKING OF SLEEPING DOGS Neuseeland 1977.

Roger Donaldson war maßgeblich am Aufbau der neuseeländischen Filmindustrie und der Gründung der dortigen Film Commission beteiligt. Sein Filmdebüt, der 1977 produzierte Thriller SLEEPING DOGS, war nach 15 Jahren einer der ersten Spielfilme, der in Neuseeland gedreht wurde. Der Film basiert auf der klassischen Novelle Smith’s Dream von C. K. Stead. Smith, der sich nach dem Scheitern seiner Ehe auf die Coromandel-Halbinsel zurückgezogen hat, gerät zwischen die Fronten einer Antiterror-Einheit der Polizei und einer gewalttätigen Guerillabande, die versucht, Smith für sich zu gewinnen.

Dienstag, 16.10. 20:30 Uhr Einführung: Diane Pivac Donnerstag, 25.10. 18:00 Uhr

PATU! Neuseeland 1983. R: Merata Mita. Dokumentarfilm. 113 Min. Digital. OF

PATU! ist ein mutiger Dokumentarfilm über die Tournee Donnerstag, 18.10. der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft 1981 17:30 Uhr durch Neuseeland. Das Ereignis führte zu heftigen AuseinMit Einführung andersetzungen und spaltete die Nation. Während viele Neuseeländer die Tour als Propaganda-Veranstaltung des weißen Apartheid-Regimes in Südafrika verurteilten und auf die eigene koloniale Vergangenheit hinwiesen, war der Staat entschlossen, die Tour stattfinden zu lassen. Es kam zu Protestkundgebungen und Straßenschlachten. Die Maori-Filmemacherin Merata Mita versteht ihre Werke als moderne Möglichkeit, die mündliche Überlieferungstradition weiterzuführen und Position zu beziehen.


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NEUSEELAND NGATI Neuseeland 1987. R: Barry Barclay. D: Wi Kuki Kaa, Judy Mcintos, Rose Girven. 88 Min. Digital. OF

Vorfilm O TAMAITI Neuseeland 1996. R: Sima Urale. 14 Min.

Freitag, 19.10. 20:30 Uhr Einführung: Diane Pivac Freitag, 26.10. 20:30 Uhr

STUMMFILMMATINEE

NGATI spielt im Jahr 1948 in der kleinen Maori-Gemeinde Kapua im Osten Neuseelands. Als der junge Australier Greg den Ort besucht, wird er mit einer multikulturellen Gesellschaft im sozialen Umbruch konfrontiert. Die Eltern des todkranken Jungen Ropata müssen sich entscheiden, ob sie ihren Sohn modernen Ärzten oder der traditionellen Maori-Medizin anvertrauen. NGATI ist der erste neuseeländische Film, der hauptsächlich mit Maori besetzt war. Barry Barclay blickt mit einem dokumentarisch forschenden, verständnisvollen Blick auf die kleine Gemeinde, die um ihr kulturelles Erbe und ihre Identität ringt.

THE BUSH CINDERELLA Neuseeland 1928. R: Rudall Hayward. D: Dale Austen, Walter Gray. 85 Min. OF

Vorfilm THE ROMANCE OF HINE-MOA Neuseeland 1927. R: Gustav Pauli. 11 Min. (Fragment)

Sonntag, 21.10. 11:00 Uhr Einführung: Diane Pivac Mit Klavierbegleitung

Der vierte und letzte Stummfilm des Kinopioniers Rudall Hayward schildert die Probleme und Sorgen einer armen Familie um die Jahrhundertwende. Das verwaiste Mädchen Mary wächst bei einer Familie im Hinterland Neuseelands auf. Als die junge Frau das Erbe ihres reichen Großonkels Andrew antreten soll, der Marys Mutter damals verstoßen hatte, versuchen dessen Rechtsanwälte dies mit allen Mitteln zu verhindern. Rudall Hayward konnte für THE BUSH CINDERELLA den ersten neuseeländischen Filmstar, Dale Austen, gewinnen, die gerade aus Hollywood zurückgekehrt war.


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WAR STORIES OUR MOTHERS NEVER TOLD US Neuseeland 1995. R: Gaylene Preston. Dokumentarfilm. 92 Min. Digital. OF

Vorfilm DEAD LETTERS Neuseeland 2006. R: Paolo Rotondo. 13 Min.

Dokumentarfilm über sieben Frauen zwischen 70 und 80 Jahren, die von ihrem Leben während des Zweiten Weltkrieges erzählen. Auf neuseeländischem Boden fanden keine Kämpfe statt, die männliche Bevölkerung zog als Teil des Britischen Commonwealth an die Front. Die Frauen erzählen von ihren Ehemännern und Affären, vom Verlust geliebter Menschen, von der Erfahrung, alleine für ihre Familien sorgen zu müssen und von der Rückkehr der traumatisierten Soldaten. Bilder aus ihren Fotoalben und Ausschnitte aus zeitgenössischen Nachrichtensendungen ergänzen die Erinnerungen.

Sonntag, 21.10. 18:00 Uhr

Filmbeschreibung auf Seite 25

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KLASSIKER & RARITÄTEN Schwarze Romantik Ergänzend zur Ausstellung „Schwarze Romantik. Von Goya bis Max Ernst“ im Städel-Museum (26. September 2012 bis 20. Januar 2013) zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums eine Filmreihe, die sich – wie die Ausstellung – der dunklen Seite der Romantik und ihrer Fortführung im Symbolismus und Surrealismus widmet. Das Abgründige, Geheimnisvolle und Böse faszinierte nicht nur bildende Künstler seit Goya, sondern auch Filmschaffende der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Friedrich Wilhelm Murnaus Filme FAUST (1926) und NOSFERATU (1922) etwa sind nachweislich beeinflusst von Alfred Kubin und Caspar David Friedrich, deren zwielichtige, silhouettenartige Bilderwelten sich auch in Fritz Langs DER MÜDE TOD (1921) widerspiegeln. Zahlreiche Werke der Filmemacher der Weimarer Republik sowie skandinavischer und US-amerikanischer Regisseure sind gezeichnet vom Interesse für die düstere Seite der menschlichen Existenz, für unbekannte oder unkontrollierbare Empfindungen, für Doppel- und Wiedergänger, Vampire, Tod und Teufel als Repräsentanten einer gefährlichen, phantastischen Welt. Angelehnt an Motive und Geschichten der deutschen Romantik und der angloamerikanischen Gothic Novels entfalten die ausgewählten Filme ihre schaurige Wirkung auch heute noch.


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FAUST Deutschland 1926. R: F. W. Murnau. D: Emil Jannings, Gösta Ekman, Camilla Horn. 106 Min. 35 mm

Murnaus letzter in Deutschland gedrehter Film folgt ebenso sehr der Volkssage wie Goethes Drama. Faust verschreibt sich dem Teufel, um seine Mitmenschen vor einer Pestepidemie zu retten, und erhält dafür von Mephisto Jugend, Reichtum und Macht. Er findet daran Gefallen und verlängert den Pakt. Doch dann verliebt er sich in Gretchen. Verschiedene Einstellungen haben in ihrer Licht-Schatten-Wirkung direkte Vorbilder in der Malerei von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert, stehen aber nie für sich allein, sondern gehen völlig in der filmischen Bewegung auf.

Dienstag, 02.10. 18:00 Uhr Musikalische Begleitung: Ulrich Rügner

KÖRKARLEN Der Fuhrmann des Todes Schweden 1921. R: Victor Sjöström. D: Victor Sjöström, Hilda Borgström, Tore Svennberg. 93 Min. 35 mm. OmeU

Wer in der Silvesternacht um Mitternacht stirbt, muss nach einer alten Sage im kommenden Jahr als Fuhrmann des Todes umherziehen und die Seelen der verstorbenen Sünder auflesen. Dies widerfährt dem Säufer David Holm, der im Streit auf einem Friedhof von seinen Kumpanen niedergeschlagen wird. In KÖRKARLEN, einem seiner Meisterwerke, gelang es Victor Sjöström, die mystische Stimmung der Romanvorlage von Selma Lagerlöf durch starke Licht-Schatten-Kontraste und mit Hilfe von Doppel-, Dreifach- und Vierfachbelichtungen umzusetzen. Im Gegensatz dazu sind die Szenen aus Holms trostlosem Alltagsleben realistisch gehalten.

Dienstag, 09.10. 18:00 Uhr Mit Klavierbegleitung


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KLASSIKER & RARITÄTEN DARK SHADOWS USA 2012. R: Tim Burton. D: Johnny Depp, Michelle Pfeiffer. 113 Min. 35 mm. OF

Samstag, 13.10. 22:30 Uhr Freitag, 19.10. 22:30 Uhr

Im Jahre 1776 wird ein reicher Mann von seiner ehemaligen Geliebten, einer Hexe, in einen Vampir verwandelt, und in einem Sarg begraben. Als er 200 Jahre später bei Bauarbeiten wieder zum Vorschein kommt, kehrt er zu seinem Herrensitz zurück. Aber auch die Hexe ist noch am Leben. DARK SHADOWS basiert auf der gleichnamigen, zwischen 1966 und 1970 in fast tausend Folgen gesendeten Fernsehserie von Dan Curtis. Liebevoll und mit leiser Ironie spielt Tim Burton mit den Versatzstücken dieser „gothic romance“, und Johnny Depp beeindruckt als von romantischen Sehnsüchten erfüllter Vampir. DER MÜDE TOD Deutschland 1921. R: Fritz Lang. D: Bernhard Goetzke, Lil Dagover, Walter Janssen. 99 Min. 35 mm

Dienstag, 16.10. 18:00 Uhr Mit Klavierbegleitung

„Ein deutsches Volkslied in sechs Versen“ heißt der Film im Untertitel, und die Rahmenhandlung beschwört diese altdeutsche Stimmung tatsächlich. Eine junge Frau bittet den Tod, ihr den Geliebten zurückzugeben. Der Tod führt sie in einen Saal voll flackernder Kerzen, die jeweils ein menschliches Leben darstellen, und fordert sie auf, drei der Kerzen vor dem Erlöschen zu bewahren. In drei eingeschobenen Episoden, die im mittelalterlichen Bagdad, im Venedig der Renaissance und in einem märchenhaften China spielen, erzählt Fritz Lang die damit verbundenen Schicksale.


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NOSFERATU. EINE SYMPHONIE DES GRAUENS Deutschland 1922. R: F. W. Murnau. D: Max Schreck, Gustav von Wangenheim, Greta Schroeder. 84 Min. 35 mm

Thomas Hutter reist mit einem Auftrag in die Karpaten zu Graf Orlok. Als er entdeckt, dass der Graf ein Vampir ist, flieht er, doch der Vampir folgt ihm – fasziniert von Hutters Frau Ellen – im Sarg nach Deutschland. Murnaus nicht autorisierte Adaption des Romans Dracula von Bram Stoker ist bis heute einer der beeindruckendsten Vampirfilme geblieben: Selten wurde im Kino mit rein visuellen Mitteln eine derart unheimliche Atmosphäre erzeugt. Seine vielfältigen Motive einer düsteren Romantik fand Murnau einerseits an realen Drehorten, andererseits wurden sie im Studio erschaffen. Singulär ist Max Schrecks Darstellung des Grafen Orlok: der wahrscheinlich hässlichste Vampir der Filmgeschichte.

Dienstag, 23.10. 18:00 Uhr Mit Klavierbegleitung

DRACULA USA 1931. R: Tod Browning. D: Bela Lugosi, David Manners, Helen Chandler. 75 Min. DCP. OF

DRACULA war die erste offizielle Verfilmung von Bram Stokers gleichnamigem Roman über einen transsylvanischen Vampir, der nach London gelangt. Der Film basiert auf einer Bühnenbearbeitung des Stoffes aus dem Jahre 1927. Während einige Szenen noch stark an Bühnenkonventionen angelehnt sind, überlässt er sich ansonsten der Beschwörung einer stimmungsvollen Atmosphäre (Kamera: Karl Freund). Bela Lugosi ging als archetypischer Graf Dracula in die Filmgeschichte ein. DRACULA markierte für Universal den Beginn einer langen und erfolgreichen Serie von Horrorfilmen.

Freitag, 26.10. 22:30 Uhr Samstag, 03.11. 22:30 Uhr


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KLASSIKER & RARITÄTEN FRANKENSTEIN USA 1931. R: James Whale. D: Colin Clive, Mae Clarke, Boris Karloff. 72 Min. DCP. OF

Samstag, 27.10. 22:30 Uhr Freitag, 02.11. 22:30 Uhr

Mary W. Shelleys Geschichte über einen Wissenschaftler, der versucht, aus Leichenteilen neues menschliches Leben zu erschaffen, und dabei ein Monster kreiert, fand in diesem Film von James Whale eine kongeniale Umsetzung. Boris Karloff beeindruckte als Monster so sehr, dass er zum Horrorfilmstar aufstieg. Schon bei seinem Erscheinen war FRANKENSTEIN von Zensur betroffen. Das wiederholte sich bei seiner Wiederaufführung 1937, nach dem Inkrafttreten des „Production Code“, der Kriminalität und Obszönität in amerikanischen Filmen eindämmen sollte. Ende der 1980er Jahre wurden einige herausgeschnittene Einstellungen gefunden und konnten wieder eingefügt werden. VAMPYR Frankreich/Deutschland 1932. R: Carl Th. Dreyer D: Julian West, Sybille Schmitz, Maurice Schutz. 73 Min. DCP. DF

Dienstag, 30.10. 18:00 Uhr

Carl Theodor Dreyers erster Tonfilm wurde von einem französischen Adeligen finanziert, der auch selbst (unter dem Pseudonym Julian West) die Hauptrolle übernahm. Nach der Erzählung Carmilla von Sheridan Le Fanu evozieren Dreyer und sein Kameramann Rudolph Maté mittels umrisshafter Schatten, Nebel und desorientierender Perspektiven eine irreale, traumartige Stimmung. Der Film nimmt subtil die Sicht des Protagonisten ein und lässt diese für den Zuschauer anschaulich werden. Wie es sich anfühlt, lebendig begraben zu werden, wurde selten so plastisch gezeigt wie hier. Von einzigartiger Radikalität war auch Dreyers filmische Fragmentierung.


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Schweizerisches Kulturschaffen in Deutschland? Der kulturelle Austausch zwischen Deutschland und der Schweiz ist intensiv und vielfältig. Das Kulturschaffen mit schweizerischer Beteiligung erfassen wir im elektronischen Kulturkalender der Schweizer Auslandsvertretungen in Deutschland.

www.kultur-schweiz.de Mit E-Mails machen wir Sie auch gerne auf besondere Veranstaltungen aufmerksam. Wenn Sie solche regelmässigen Hinweise erhalten möchten, melden Sie sich doch ganz einfach bei uns: fra.vertretung@eda.admin.ch Alternativ können Sie sich auf der Homepage für den „Newsletter“ anmelden. Wenn Sie uns über bevorstehende kulturelle Veranstaltungen mit Schweizer Bezug frühzeitig informieren, werden wir Ihren Kulturtipp im vorliegenden Kalender gerne publizieren. Bitte beachten Sie dazu die Hinweise auf der Homepage. Auf Ihre Eingabe freuen wir uns! Schweizerisches Generalkonsulat in Frankfurt am Main


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„Es ist sinnlos, scharfe Bilder zu produzieren, wenn man verschwommene Ideen im Kopf hat.“ Jean-Luc Godard

lecture & film

Jean-Luc Godard: Film denken nach der Geschichte des Kinos Mehr als jeder andere Regisseur ist Jean-Luc Godard Philosoph, genauer: ein Geschichtsphilosoph des Kinos. Mit seinen frühen Werken beginnt eine Film-Epoche, in der Regisseure über die Geschichte ihrer Kunst reflektieren und sie mit ihren Werken bewusst fortschreiben. Mehr als jeder andere hat Godard überdies die Geschichte des Kinos im Medium des Films selbst geschrieben, etwa in seinem großen Filmessay HISTOIRE(S) DU CINÉMA (1988-1998). Immer wieder hat Godard die Frage gestellt, was nach dem Kino kommt. Die Lecture-Reihe nimmt das Werk Godards zum Anstoß und Ausgangspunkt für eine vielstimmige Reflexion über die Geschichte und die Zukunft des Kinos. Von Oktober 2012 bis Juli 2013 kommen Regisseure, Filmwissenschaftler, Kunsthistoriker, Philosophen und Schriftsteller zu Wort, die jeweils einen Faden aus einem Film Godards aufgreifen und weiterentwickeln. Vorgesehen sind Beiträge von Tanja Michalsky (Berlin), Philipp Ursprung (Zürich), Lorenz Engell (Weimar), Harun Farocki (Berlin), Nicole Brenez (Paris), Jacques Rancière (Paris), Volker Pantenburg (Weimar), Martin Seel (Frankfurt), Raymond Bellour (Paris), Michael Witt (London), Adrian Martin (Melbourne), Rembert Hüser (Minneapolis) und Georges Didi-Huberman (Paris). Die Veranstaltungen finden jeweils an Donnerstagen um 20 Uhr statt. Auf den Vortrag folgt die Vorführung eines Films und eine Publikumsdiskussion. Ergänzt wird die Reihe durch weitere Filme Godards und Werke, über die der Regisseur und Autor Kritiken in den Cahiers du Cinéma verfasst hat. Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der GoetheUniversität Frankfurt (Lehrstuhl für neuere und neueste Kunstgeschichte, Prof. Regine Prange & Lehrstuhl für Filmwissenschaft, Prof. Vinzenz Hediger).


Lecture & Film PORTRÄT DES KÜNSTLERS ALS PHILOSOPH: ZU JEAN-LUC GODARDS NOUVELLE VAGUE (1990) UND JLG/JLG – SELBSTPORTRÄT IM DEZEMBER (1994) Lecture von Prof. Vinzenz Hediger

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Donnerstag, 18.10. 20:00 Uhr

Auf einer Pressekonferenz beim Festival von Venedig zu Beginn der 1990er Jahre fragte ein Journalist Jean-Luc Godard, warum er in seinen Filmen keine Geschichten erzähle. Godard antwortete: „Wenn ich als Kind log, sagte meine Mutter immer ‚Erzähl mir bloß keine Geschichten!’“ („Il ne faut pas raconter des histoires!“). Als Godard groß geworden war und Filme drehte, hielt er sich weiterhin treulich an das Gesetz der Mutter und erzählte keine Geschichten. Was aber macht Godard dann, um der Wahrheit treu zu bleiben und trotzdem Filme machen zu können? Und wie steht es um den Wahrheitsgehalt seiner eigenen „Histoire(s) du cinéma“? Diesen Fragen spürt Prof. Vinzenz Hediger in seinem Vortrag nach – ausgehend von Godards filmischem Selbstporträt JLG/JLG von 1994 und dem programmatisch betitelten NOUVELLE VAGUE von 1990. Vinzenz Hediger ist Professor für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt.

NOUVELLE VAGUE Frankreich/Schweiz 1990. R: Jean-Luc Godard. D: Alain Delon, Domiziana Giordano, Roland Amstutz. 89 Min. 35mm. OmU

Eine reiche Industrielle (Domiziana Giordano) trifft den mittellosen Lennox (Alain Delon) und macht ihn zu ihrem Geliebten. Bei einer Bootsfahrt lässt sie ihn ertrinken. Daraufhin taucht Lennox’ Bruder (Alain Delon) auf und die Geschichte wiederholt sich – nur dass es dieses Mal die Industrielle ist, die zu ertrinken droht. Die Handlung spielt in NOUVELLE VAGUE aber eine Nebenrolle. Im Vordergrund steht die Montage: Bild-, Ton- und Musikcollagen, Zitate aus der Literatur, Zitate aus anderen Filmen.

Donnerstag, 18.10. ca. 21:00 Uhr


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LECTURE & FILM: JEAN-LUC GODARD VIVRE SA VIE: FILM EN DOUZE TABLEAUX Die Geschichte der Nana S. Frankreich 1962. R: Jean-Luc Godard. D: Anna Karina, Sady Rebbot, Monique Messine. 80 Min. 35mm. OmU

Samstag, 6.10. 18:00 Uhr Mittwoch, 10.10. 18:00 Uhr

Paris 1960: Anna, eine junge Frau aus der Provinz, ist unglücklich. Sie verlässt ihren Ehemann Paul und das gemeinsame Kind. Da ihr Gehalt als Schallplattenverkäuferin nicht mehr ausreicht, um die Miete zu bezahlen, bessert sie es durch gelegentliche Prostitution auf. Sie geht ins Kino und sieht Dreyers Stummfilm LA PASSION DE JEANNE D’ARC. Sie tanzt im Café und unterhält sich mit einem Philosophen. Schließlich wird Anna professionelle Prostituierte. Das Lexikon des Internationalen Films bescheinigt: „Indem Godard sozusagen Brechts Theorie des epischen Theaters auf den Film anwendet, vollzieht er den bis dahin (1962!) radikalsten Bruch mit dem klassischen Erzählkino.“ À BOUT DE SOUFFLE Außer Atem Frankreich 1960. R: Jean-Luc Godard. D: Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg, Daniel Boulanger. 90 Min. 35mm. OmU

Samstag, 13.10. 18:00 Uhr Mittwoch, 17.10. 18:00 Uhr

Jean-Paul Belmondo spielt den Ganoven Laszlo Kovacs alias Michel Poiccard. Gauloises rauchend verführt er die schöne Amerikanerin Patricia – es entsteht eine junge Liebe im hektischen Pariser Alltag. Patricia verdingt sich als Journalistin, er ist ein gesuchter Polizistenmörder. Die gemeinsame Flucht scheitert. Die Zeit lobte À BOUT DE SOUFFLE seinerzeit überschwänglich: „Unsterblich werden und dann sterben, das dauert neunzig Minuten, und am Ende ist Belmondo ein Star, Godard ein Genie und der Film ein Klassiker.“


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LE mépris Die Verachtung Frankreich/Italien 1963. R: Jean-Luc Godard. D: Brigitte Bardot, Jack Palance, Michel Piccoli. 95 Min. 35mm. OmU

LE MÉPRIS ist ein Film über den Zauber des Kinos. Der Krimiautor Paul Javal (Michel Piccoli) soll das Drehbuch zum stockenden „Odyssee“-Projekt von Fritz Lang (der sich selbst spielt) überarbeiten. Im römischen Filmstudio-Komplex Cinecittà feilt er mit dem Produzenten an den dramaturgischen Schwächen, bis Javals bildschöne Ehefrau Camille (Brigitte Bardot) am Filmset erscheint. Mit den Avancen des Produzenten kann sie nur schwer umgehen, will den Gönner ihres Mannes aber nicht vor den Kopf stoßen. Es entwickelt sich ein zerstörerisches Spiel aus Liebe und Eifersucht.

Samstag, 20.10. 18:00 Uhr Mittwoch, 24.10. 18:00 Uhr

PIERROT LE FOU Elf Uhr nachts Frankreich/Italien 1965. R: Jean-Luc Godard. D: Jean-Paul Belmondo, Anna Karina. 110 Min. 35mm. DF

Ferdinand, genannt Pierrot (Jean-Paul Belmondo), ist vom Leben gelangweilt. Nachdem er seinen Job bei einem Fernsehsender verloren hat, wird er von seiner Frau auf eine Party voller Snobs, Heuchler und Langweiler geschleppt. Pierrot verlässt die Party früh und kehrt nach Hause zurück, wo er auf seine Ex-Geliebte Marianne (Anna Karina) trifft, die als Babysitterin eingestellt wurde. Die beiden beschließen, ihrem gesellschaftlichen Gefängnis zu entfliehen. Mit Gaunereien halten sie sich auf ihrer Flucht in den Süden über Wasser. Ihr Trip wird zu einer Reise in die Selbsterkenntnis – doch was sie dort sehen, gefällt ihnen nicht.

Samstag, 27.10. 18:00 Uhr


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KINDERKINO WHALE RIDER Neuseeland/DE 2003. R: Niki Caro. D: Keisha Castle-Hughes, Rawiri Paratene, Vicky Haughton. 101 Min. DCP. OmU. Ab 6 Jahren

Freitag, 05.10. 14:30 Uhr Sonntag, 07.10. 15:00 Uhr

Seit Generationen wird der Titel des Stammeshäuptlings in einem neuseeländischen Maori-Clan jeweils an den ältesten Sohn weitergegeben. Als der mögliche Erbe jedoch bei der Geburt stirbt und nur seine Zwillingsschwester Pai überlebt, zerschlagen sich die Hoffnungen ihres Großvaters auf einen männlichen Nachkommen. Pai scheint dazu bestimmt, das Erbe ihres Stammes anzutreten. Vorher muss sie sich aber gegen die patriarchalen Strukturen in ihrer Familie durchsetzen. Keisha Castle-Hughes wurde 2004 für ihre Rolle der Pai als jüngste Darstellerin der Geschichte für den Oscar® als beste Hauptdarstellerin nominiert. DIE ABENTEUER VON TIM & STRUPPI: DAS GEHEIMNIS DER EINHORN USA/Neuseeland 2011. R: Steven Spielberg. Animationsfilm. 107 Min. DCP. 3D. DF. Ab 6 Jahren

Freitag, 12.10. 14:30 Uhr Sonntag, 14.10. 15:00 Uhr

Dieses Filmprojekt ließ die weltweite Kritik aufhorchen: Ein computeranimierter 3D-Film von Steven Spielberg, produziert von HERR DER RINGE-Regisseur Peter Jackson, noch dazu basierend auf den Hergé-Comics über die Erlebnisse von Tim und Struppi. Entstanden ist ein opulenter Abenteuerfilm, der für Kinder und Erwachsene spannende Unterhaltung bietet: Der Reporter Tim und sein treuer Hund Struppi begegnen dem raubeinigen Kapitän Haddock. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einem Schatz, der sich auf einem versunkenen Schiff, der Einhorn, befinden soll.


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ZAMBEZIA – IN JEDEM STECKE EIN KLEINER HELD! Südafrika 2012. R: Wayne Thornley. Animationsfilm. 83 Min. DCP. 3D. DF. Ab 0 Jahren

Der junge Falke Kai bricht gegen den Willen seines Vaters aus einer kargen Gegend Afrikas auf in die sagenumwobene Vogelstadt Zambezia. Während seiner Abwesenheit wird sein Vater vom hinterhältigen Leguan Budzo entführt, der zudem einen Angriff auf Zambezia plant. Kai setzt alles daran, seinen Vater zu befreien und die Vogelstadt zu schützen. Der südafrikanische Animationsfilm entführt die jungen Zuschauer in eine farbenfrohe Tierwelt, bringt sie mit Slapstickeinlagen zum Lachen und macht deutlich, dass es sich lohnt, mutig für das Gute zu kämpfen.

Freitag, 19.10. 14:30 Uhr Sonntag, 21.10. 15:00 Uhr

YOKO DE/SE/AT 2011. R: Franziska Buch. D: Jamie Bick, Tobias Moretti, Justus von Dohnányi, Jessica Schwarz. 103 Min. DCP. Ab 0 Jahren

Der Kinderbuchautor Knister lieferte bereits die Vorlage für Filme und Fernsehserien über die Hexe Lilli. Im Jahr 2011 eroberte mit YOKO eine weitere Figur des Schriftstellers die Kinoleinwände. Yoko ist ein weißes Pelztier, das eines Tages im Baumhaus der kleinen Pia auftaucht. Yoko liebt Kälte, schläft fortan in der Tiefkühltruhe und isst am liebsten Gefrorenes. Zunächst will Pia Yoko seinem Besitzer zurückbringen – bis sich herausstellt, dass er vom Großwildjäger Van Sneider aus dem Himalaya verschleppt wurde, der ihn an einen Zoodirektor verkaufen will. Fortan versteckt Pia das Schneewesen – ihr bester Freund Lukas hilft ihr dabei.

Freitag, 26.10. 14:30 Uhr Sonntag, 28.10. 15:00 Uhr


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SPECIALS

50 JAHRE JAMES BOND Mittwoch, 31.10. Lesung: 20:30 Uhr Filmbeginn: ca. 21:30 Uhr

Eine der größten Filmikonen wird 50 Jahre alt! Bond, James Bond: Schnelle Autos, schöne Frauen, rasante Action – der britische Geheimagent James Bond alias 007 fasziniert die Kinozuschauer seit Jahrzehnten – ob in Gestalt von Daniel Craig oder in der seiner Vorgänger, von Sean Connery über George Lazenby, Roger Moore und Timothy Dalton bis Pierce Brosnan. Pünktlich zum Jubiläum kommt am Donnerstag, 1. November, der 23. Teil der Bond-Reihe mit dem Titel SKYFALL in die Kinos.


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Das Deutsche Filmmuseum und der Verlag Cross Cult feiern dies am Vorabend des Kinostarts mit einem Special: Hörbuchsprecher Oliver Siebeck, Stimme von Daniel Craig in MUNICH, liest aus dem Originalroman Moonraker von Ian Fleming in deutscher Übersetzung. Das Buch bildete die Vorlage für den 1979 mit Roger Moore verfilmten gleichnamigen Bond-Film. Im Anschluss zeigen wir eine Dokumentation, die sich mit dem Phänomen James Bond auseinandersetzt. Die Veranstaltung in Kooperation mit Cross Cult lädt dazu ein, dem Ursprung des Kults um den Gentleman-Spion mit der „Lizenz zum Töten“ auf den Grund zu gehen. Über Oliver Siebeck Der 1961 geborene Schauspieler begann vor zehn Jahren als Synchronsprecher zu arbeiten. So war seine Stimme in Zeichentrickserien (DRAGON BALL Z) und TV-Serien (STAR TREK, PRISON BREAK) bereits mehrfach zu hören. Mittlerweile hat sich Oliver Siebeck besonders als Hörbuchsprecher von Fantasy-Literatur einen Namen gemacht. Mit seiner warmen und sehr facettenreich einsetzbaren Stimme gewinnt er ständig neue Fans – einige Hörer haben durch ihn das FantasyGenre neu entdeckt.

W

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SPECIALS

FILM NOIR! Zum Abschluss der Sonderausstellung FILM NOIR! zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums einen Klassiker dieses Stils sowie einen Film noir in Farbe. TOUCH OF EVIL USA 1958. R: Orson Welles. D: Charlton Heston, Janet Leigh, Orson Welles. 111 Min. DCP. OF

Samstag, 06.10. 22:30 Uhr Sonntag, 14.10. 20:30 Uhr

Orson Welles’ letzte Hollywood-Regiearbeit spielt an der US­-Grenze zu Mexiko. Vor den Augen des Rauschgiftfahnders Miguel Vargas explodiert eine Autobombe. Vargas beteiligt sich an den von illegalen Machenschaften geprägten Ermittlungen. Den finalen Schnitt des Films übernahmen Mitarbeiter von Universal. Als Welles den Rohschnitt sah, verfasste er ein 58-seitiges Memo mit genauen Änderungswünschen. Diese, seinerzeit kaum berücksichtigt, versuchten Rick Schmidlin und Walter Murch bei ihrer Neufassung von 1998 umzusetzen. LEAVE HER TO HEAVEN USA 1945. R: John M. Stahl. D: Gene Tierney, Cornel Wilde. 110 Min. 35 mm. OF

Freitag, 12.10. 22:30 Uhr Samstag, 20.10. 22:30 Uhr

Ein Film noir aus den 1940er Jahren in Farbe – kann das sein? Oh ja! LEAVE HER TO HEAVEN bietet statt schwarzweißen Licht-Schatten-Kontrasten glühende Farben und spielt auch nicht auf düsteren Großstadtstraßen, sondern auf dem Land – die Atmosphäre und das zentrale thematische Motiv entsprechen jedoch vollkommen dem Film noir: Eine junge Frau hängt ebenso hingebungsvoll an ihrem Ehemann wie zuvor an ihrem Vater. Doch sie steigert sich so in ihre Zuneigung hinein, dass sie ihn ganz für sich allein haben will und dabei jede andere Person als Bedrohung ihres Glücks ansieht.


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SPECIALS

WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? Das epd FilmSonderheft zur Reihe ist im Museumsshop erhältlich.

In der Reihe WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk. Im Anschluss an die Vorführung sprechen Journalisten mit den Filmemachern über das deutsche Filmgeschehen. Im Oktober bietet Matthias Glasners starbesetztes Familiendrama GNADE (2012) intensive Einblicke in das Leben zweier Auswanderer in der eisigen Dunkelheit Norwegens, verkörpert von Jürgen Vogel und Birgit Minichmayr.

Über Matthias Glasner Der 1965 in Hamburg geborene Matthias Glasner war zunächst als Musiker in der Band „Home Sweet Home“ aktiv, ehe er 1993 die „Jack Film- und Musikproduktion“ gründete. Fortan führte Glasner auch selbst Regie. GNADE ist bereits der vierte Film des Regisseurs, an dem Jürgen Vogel mitwirkte, nach DIE MEDIOCREN (1995), SEXY SADIE (1996) und dem preisgekrönten Werk DER FREIE WILLE (2006). Zusammen mit Vogel, Frank Döhmann und Lars Kraume gründete Glasner die Produktionsfirma „Badlands Film“. GNADE Deutschland/Norwegen 2012. R: Matthias Glasner. D: Birgit Minichmayr, Jürgen Vogel, Henry Stange. 132 Min. DCP.

Vorfilm FRAGEN AN MEINEN VATER Deutschland 2011. R: Konrad Mühe. D: Ulrich Mühe. Kurz-Experimentalfilm. 11 Min. Digital.

Dienstag, 09.10. 20:00 Uhr Im Anschluss diskutiert Matthias Glasner mit Karsten Visarius (epd film).

Maria und Niels beschließen, ihre Zelte in Deutschland abzubrechen und gemeinsam mit ihrem Sohn in Norwegen ein neues Leben zu beginnen. Am Rande des Eismeers erkaltet die Beziehung des Ehepaars zunehmend, dann beginnt der Ingenieur eine Affäre mit einer Kollegin aus der Erdgasverflüssigungsanlage. Ein schwerer Unfall, bei dem Maria Fahrerflucht begeht, ändert die Situation. Maria erzählt Niels von ihrer Tat. Das gemeinsame Geheimnis belebt die ermüdete Beziehung und lässt Niels und Maria ein groß angelegtes Lügennetz spinnen. GNADE feierte seine Weltpremiere im Berlinale-Wettbewerb 2012.


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21. Fernsehworkshop Entwicklungspolitik Im Fokus: Europäische Finanzkrise / Globale Wirtschaftskrise Ursachen und Auswirkungen im Spiegel der Medien Der Fernsehworkshop Entwicklungspolitik bietet die Möglichkeit, neue entwicklungsbezogene Film- und Fernsehproduktionen zu sichten und mit Fachleuten aus der Medienarbeit und der entwicklungspolitischen Bildung zu diskutieren. In diesem Jahr geht der Workshop der Frage nach, warum die globalen Folgen der Finanzkrise in den Medien verhältnismäßig wenig Raum einnehmen, während die Auswirkungen auf die Europäische Union in vielfältiger Weise reflektiert werden. Zum Abschluss ermöglicht der Spielfilm BAMAKO (2006), in dem die afrikanische Zivilgesellschaft gegen internationale Finanzorganisationen vor Gericht zieht, einen Perspektivwechsel.

In Kooperation mit Fernsehworkshop Entwicklungspolitik, Haus am Dom Weitere Informationen unter fernsehworkshop.de

BAMAKO Mali/Frankreich 2006. R: Abderrahman Sissako. D: Aïssa Maïga, Tiécoura Traoré, Hélène Diarra. 115 Min. 35mm. OmU

Im Hof eines Hauses in der malischen Hauptstadt Bamako wird der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds der Prozess gemacht. Vertreter der afrikanischen Zivilgesellschaft werfen den beiden Organisationen vor, die Armut in Afrika zu vergrößern. Ankläger, Zeugen und Verteidiger kommen zu Wort. Gleichzeitig geht der Alltag im Hof weiter. Auf brillante Weise zeigt Regisseur Abderrahman Sissako im Kontrast von Gerichtsverhandlung und Alltagsleben, wie die nördliche Welt mit der südlichen umgeht, und wie notwendig es ist, im Namen all derer zu sprechen, die nicht die Möglichkeit haben, sich Gehör zu verschaffen.

Donnerstag, 25.10. 20:00 Uhr Mit Einführung


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SPECIALS

Bedeutung und Einflüsse der Brüder Grimm heute Podiumsdiskussion und Film Montag, 08.10. 19:00 Uhr Veranstaltet vom

Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm veranstaltet das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut eine Podiumsdiskussion zum Thema „Bedeutung und Einflüsse der Brüder Grimm heute“. Auf dem Podium sitzen der renommierte Germanist und Märchenforscher Prof. Dr. Heinz Rölleke, die Theaterpädagogin und Gründerin des Vereins Erzählkunst, Prof. Dr. Kristin Wardetzky, der Leiter des Brüder Grimm-Hauses Steinau, Burkhard Kling, sowie der Oscar®-Gewinner und renommierte Filmemacher Volker Schlöndorff – Träger der Grimm-Professur 2011. Im Anschluss an die Diskussion ist Schlöndorffs preisgekrönter Film DER PLÖTZLICHE REICHTUM DER ARMEN LEUTE VON KOMBACH zu sehen. Schlöndorff merkt an, dass er sich bei der Materialsuche hierzu selbst als „Bruder Grimm“ begriff. So verwundert es nicht, dass er in seinem Film, der mit hessischen Darstellern an hessischen Schauplätzen gedreht wurde, zahlreiche Märchenzitate verwendet. DER PLÖTZLICHE REICHTUM DER ARMEN LEUTE VON KOMBACH BRD 1971. R: Volker Schlöndorff. D: Georg Lehn, Reinhard Hauff. 101 Min.

Montag, 08.10. 20:30 Uhr

Der für den Hessischen Rundfunk produzierte Film DER PLÖTZLICHE REICHTUM DER ARMEN LEUTE VON KOMBACH ist eine der raren Annäherungen an den Heimatfilm, die ohne Klischee auskommen. Stattdessen gelingt Volker Schlöndorff eine ebenso einfühlsame wie unterhaltsame Sozialstudie, die auf historischen Ereignissen beruht: Um ihrer Armut ein Ende zu machen, überfallen hessische Bauern 1825 einen Geldtransport des Fürsten. Für einen Augenblick scheint das Ziel erreicht und ihr Leben radikal gewandelt. Erst später stellt sich heraus, dass sich damit nichts an den Ursachen ihrer Misere geändert hat.


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Früher als wir noch nicht postmodern waren Ein Abend mit Helmut Herbst Gemeinsam mit der AG DOK dokumentarfilm.werkstatt, dem Filmhaus Frankfurt sowie der Hochschule für Gestaltung präsentiert das Deutsche Filmmuseum einen Abend mit Helmut Herbst. Der Regisseur spricht ausgehend von seinem neuen Buch Früher als wir noch nicht postmodern waren. Die innovativen Jahre von Fernsehen und Film 1962 –1970 über ein vergessenes Stück Zeitgeschichte. Unter dem Label cinegrafik startete Helmut Herbst 1962 in Hamburg seinen Versuch, angesichts der „altbackenen und spießigen deutschen Filmszene der fünfziger Jahre“ einen eigenen Weg in die Moderne zu gehen. Hamburg, das war das Laboratorium. Hier ging man daran, ein anderes Kino zu erfinden. Unter dem liberalen Intendanten Dr. Walter Hilpert hatte sich im NDR ein Cluster kreativer Köpfe gebildet. Durch Henri Regnier wuchs dem cinegrafik-Studio die Aufgabe zu, dem Sender ein modernes grafisches Gesicht zu geben. Neben den Arbeiten für „Panorama“ und Satiren für „Hallo Nachbarn“ entstanden Werbespots für das Dritte Programm. Nach den Jahren des Aufbruchs beim NDR formulierte die „Hamburger Filmemacher Cooperative“, der auch Helmut Herbst angehörte, 1967 ihr ästhetisch und politisch radikales Programm. Die westdeutsche Avantgarde nutzte den Freiraum, den das cinegrafik-Studio bot, für Experimente. Überlebt hat hier auch eine bestimmte Art des Denkens, das den filmischen Prozess als ein Ineinandergreifen von künstlerischer und technischer Innovation begreift.

Donnerstag, 11.10. 20:00 Uhr Helmut Herbst im Gespräch mit Hannes Karnick (AG DOC) mit Filmbeispielen Das neue Buch von Helmut Herbst nebst DVD ist an der Kasse des Museums erhältlich.

Über Helmut Herbst Nach einem Studium der Malerei in Paris und gelegentlichen Arbeiten für den NDR gründete Helmut Herbst 1962 die Firma cinegrafik. Helmut Herbst gehört zu den prägenden Persönlichkeiten des „Anderen Kinos“ der 1960er und 1970er. Er unterrichtete von 1969 bis 1979 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und war von 1985 bis 2000 Professor an der HfG Offenbach.


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SPECIALS

VON GÖTTERN UND MENSCHEN Die antike Stadt Troja im Nordwesten der Türkei ist eine der bekanntesten archäologischen Fundstellen mit einer fast kontinuierlichen Besiedlung über mehr als drei Jahrtausende. Berühmt wurde der Ort als Schauplatz des sagenhaften Krieges zwischen Griechen und Trojanern, einem zentralen Ereignis der griechischen Mythologie. Der Prähistoriker Svend Hansen, Direktor am Deutschen Archäologischen Institut und Spezialist für bronzezeitliche Archäologie, berichtet über die archäologischen und mythologischen Hintergründe des Films TROJA von Regisseur Wolfgang Petersen.

Die Reihe „Archäologie: Fiktion und Wirklichkeit“ wird in den kommenden Monaten fortgesetzt.

Der Abend wird in Kooperation mit der RömischGermanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts und dem von der Europäischen Union geförderten Projekt „Archaeology in Contemporary Europe“ organisiert. Im Foyer werden Arbeiten des belgischen Fotografen Pierre Buch gezeigt, der im Sommer 2011 Archäologen in verschiedenen europäischen Ländern besuchte. 40 Aufnahmen verdeutlichen seinen Blick auf die moderne Altertumswissenschaft und den Umgang mit Archäologie in der Öffentlichkeit. TROY Troja Großbritannien/USA/Malta 2004. R: Wolfgang Petersen. D: Brad Pitt, Eric Bana, Orlando Bloom. 162 Min. 35mm. OF

Montag, 15.10. 19:00 Uhr Mit Vortrag von Svend Hansen

Wolfgang Petersens Adaption der Homerschen Ilias ist von allen bisherigen Verfilmungen eine der gelungensten. Der Drehbuchautor David Benioff nahm sich bei der Gestaltung des Stoffes viele Freiheiten: So verkürzte er etwa den zehn Jahre dauernden Kampf um Troja auf wenige Monate und verminderte die Rolle der Götter zugunsten menschlicher Gier und Machtgelüste. Gleichzeitig liefert der Film eine Reihe glaubhafter Charakterstudien, nicht zuletzt die des Achilles, gespielt von Brad Pitt. Die Massen- und Kampfszenen sind spektakulär inszeniert.


DAS Alien wArtet Auf Dich ...

Schaumainkai 41 路 Frankfurt am Main Di-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr, Mo geschlossen www.deutsches-filmmuseum.de

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Im Kino 01.-15. Oktober 2012

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tagsüber

18.00 Uhr

01

Mo

02

Di

FAUST ≥ S. 23 DE 1926. F. W. Murnau. Mit Klavierbegleitung

03

Mi

DER ÜBERFALL ≥ S. 8 AT 2000. Florian Flicker. 84 Min.

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Do

I N MY FATHER’S DEN ≥ S. 16 NZ/GB 2004. Brad McGann. 127 Min. OmU

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Fr

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Sa

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So

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Mo

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Di

KÖRKARLEN Der Fuhrmann des Todes ≥ S. 23 SE 1921. Victor Sjöström. 93 Min. OmeU. Mit Klavierbegleitung

10

Mi

VIVRE SA VIE ≥ S. 30 Die Geschichte der Nana S. FR 1962. Jean-Luc Godard. 80 Min. OmU

11

Do

RUNAWAY ≥ S. 17 NZ 1964. John O’Shea. 102 Min. OF Mit Vorfilm

12

Fr

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Sa

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So

15

Mo

MONTAGS keine VorstellungEN

DER KNOCHENMANN ≥ S. 6 AT 2009. Wolfgang Murnberger. 117 Min. Filmgespräch mit Josef Hader

WHALE RIDER ≥ S. 32 NZ/DE 2002. Niki Caro. 101 Min. OmU 14:30 Uhr

VIVRE SA VIE ≥ S. 30 Die Geschichte der Nana S. FR 1962. Jean-Luc Godard. 80 Min. OmU SILENTIUM ≥ S. 6 AT 2004. Wolfgang Murnberger. 116 Min.

WHALE RIDER ≥ S. 32 NZ/DE 2002. Niki Caro. 101 Min. OmU 15:00 Uhr

DIE ABENTEUER VON TIM & STRUPPI… ≥ S. 32 USA/NZ 2011. Steven Spielberg. 107 Min. 3D. DF 14:30

OMM SÜSSER TOD ≥ S. 9 K AT 2000. Wolfgang Murnberger. 107 Min.

A BOUT DE SOUFFLE ≥ S. 30 Außer Atem FR 1960. Jean-Luc Godard. 90 Min. OmU DIE ABENTEUER VON TIM & STRUPPI… ≥ S. 32 USA/NZ 2011. Steven Spielberg. 107 Min. 3D. DF 15:00

Hommage an Josef Hader OmU Original mit dt. Untertiteln

GOODBYE PORK PIE ≥ S. 18 NZ 1981. Geoff Murphy. 105 Min. OF Mit Vorfilm

Hommage an Carole Bouquet OmeU Original mit engl. Untertiteln

Neuseeland o.D. Ohne Dialog


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20.30 Uhr

22.30 Uhr Mo

01

AN A NGEL AT MY TABLE ≥ S. 15 NZ/AU/GB 1990. Jane Campion. 158 Min. OmU 20:15 Uhr

Di

02

HEAVENLY CREATURES ≥ S. 15 NZ/DE 1994. Peter Jackson. 99 Min. OmU. Mit Vorfilm

Mi

03

BLUE MOON ≥ S. 8 AT 2002. Andrea Maria Dusl. 90 Min.

Do

04

SILENTIUM ≥ S. 6 AT 2004. Wolfgang Murnberger. 116 Min.

INDIEN ≥ S. 7 AT 1993. Paul Harather. 90 Min. Anschl. Lesung mit Josef Hader

Fr

05

BOY ≥ S. 16 NZ 2010. Taika Waititi. 87 Min. OmU. Mit Vorfilm

TOUCH OF EVIL ≥ S. 36 USA 1958. Orson Welles. 111 Min. OF

Sa

06

ONCE WERE WARRIORS ≥ S. 17 Die letzte Kriegerin NZ 1994. Lee Tamahori. 102 Min. OmU. Mit Gästen 20:00 Uhr

So

07

ER PLÖTZLICHE REICHTUM DER D ARMEN LEUTE VON KOMBACH ≥ S. 40 BRD 1971. Volker Schlöndorff. 101 Min. Mit Podiumsdiskussion 19:00 Uhr

Mo

08

GNADE ≥ S. 38 DE/NO 2012. Matthias Glasner. 132 Min. 20:00 Uhr Mit Vorfilm und Diskussion

Di

09

DER KNOCHENMANN ≥ S. 6 AT 2009. Wolfgang Murnberger. 117 Min.

Mi

10

Buchpräsentation mit Helmut Herbst: „Früher, als wir noch nicht postmodern waren …“ ≥ S. 41 20:00 Uhr

Do

11

FORGOTTEN SILVER ≥ S. 18 NZ 1995. Peter Jackson, Costa Botes. 53 Min. OF. Mit Vorfilmen

LEAVE HER TO HEAVEN ≥ S. 36 USA 1945. John M. Stahl. 110 Min. OF

Fr

12

KOMM SÜSSER TOD ≥ S. 9 AT 2000. Wolfgang Murnberger. 107 Min.

DARK SHADOWS ≥ S. 24 USA 2012. Tim Burton. 113 Min.. OF

Sa

13

TOUCH OF EVIL ≥ S. 36 USA 1958. Orson Welles. 111 Min. OF

So

14

TROY Troja ≥ S. 42 GB/USA/MT 2004. Wolfgang Petersen. 162 Min. OF 19:00 Uhr Mit Vortrag

Mo

15

Klassiker & Raritäten DF Dt. Fassung

Lecture & Film OF Originalfassung

Kinderkino

Specials


Im Kino 16.-31. Oktober 2012

46

tagsüber

18.00 Uhr

16

Di

ER MÜDE TOD ≥ S. 24 D DE 1921. Fritz Lang. 99 Min. Mit Klavierbegleitung

17

Mi

A BOUT DE SOUFFLE ≥ S. 30 Außer Atem FR 1960. Jean-Luc Godard. 90 Min. OmU

18

Do

PATU! ≥ S. 19 NZ 1983. Merata Mita. 113 Min. OF 17:30 Uhr

19

Fr

20

Sa

21

So

THE BUSH CINDERELLA ≥ S. 20 NZ 1928. R. Hayward. 85 Min. OF 11:00 ZAMBEZIA – … ≥ S. 33 ZA 2012. W. Thornley. 83 Min. 3D. DF 15:00 Uhr

22

Mo

MONTAGS keine VorstellungEN

23

Di

NOSFERATU. EINE SYMPHONIE DES GRAUENS ≥ S. 25 DE 1922. F. W. Murnau. 84 Min. Mit Klavierbegleitung

24

Mi

LE MÉPRIS ≥ S. 31 Die Verachtung FR/IT 1963. Jean-Luc Godard. 95 Min. OmU

25

Do

SLEEPING DOGS ≥ S. 19 NZ 1977. Roger Donaldson. 103 Min. OF. Mit Vorfilm

26

Fr

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Sa

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So

YOKO ≥ S. 33 DE/SE/AT 2011 Franziska Buch. 103 Min. 15:00 Uhr

29

Mo

MONTAGS keine VorstellungEN

30

Di

VAMPYR ≥ S. 26 FR/DE 1932. Carl Th. Dreyer. 73 Min. DF

31

Mi

IMPARDONNABLES ≥ S. 13 FR 2011. André Téchiné. 111 Min. OmeU.

ZAMBEZIA – In Jedem Stecke Ein Kleiner Held! ≥ S. 33 ZA 2012. W. Thornley. 83 Min. 3D. DF 14:30 Uhr

EIN HALBES LEBEN ≥ S. 10 AT/DE 2009. Nikolaus Leytner. 95 Min. LE MÉPRIS ≥ S. 31 Die Verachtung FR/IT 1963. Jean-Luc Godard. 95 Min. OmU WAR STORIES OUR MOTHERS NEVER TOLD US ≥ S. 21 NZ 1995. Gaylene Preston. 92 Min. OF. Mit Vorfilm

FEUX ROUGES ≥ S. 12 FR 2003. Cédric Kahn. 106 Min. OmeU.

YOKO ≥ S. 33 DE/SE/AT 2011 Franziska Buch. 103 Min. 14:30 Uhr

PIERROT LE FOU ≥ S. 31 Elf Uhr Nachts FR/IT 1965. Jean-Luc Godard. 110 Min. DF

Hommage an Josef Hader OmU Original mit dt. Untertiteln

FORGOTTEN SILVER ≥ S. 18 NZ 1995. Peter Jackson, Costa Botes. 53 Min. OF

Hommage an Carole Bouquet OmeU Original mit engl. Untertiteln

Neuseeland o.D. Ohne Dialog


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20.30 Uhr

22.30 Uhr

SLEEPING DOGS ≥ S. 19 NZ 1977. Roger Donaldson. 103 Min. OF. Mit Vorfilm

Di

16

JAGDHUNDE ≥ S. 9 DE 2007. Ann-Katrin Reyels. 86 Min.

Mi

17

NOUVELLE VAGUE ≥ S. 29 FR/CH 1990. J.-L. Godard. 84 Min. OmU. 21:00 LECTURE Prof. Vinzenz Hediger 20:00 Uhr

Do

18

NGATI ≥ S. 20 NZ 1987. Barry Barclay. 88 Min. OF. Mit Vorfilm

DARK SHADOWS ≥ S. 24 USA 2012. Tim Burton. 113 Min. OF

Fr

19

CET OBSCUR OBJET DU DÉSIR Dieses obskure Objekt der Begierde ≥ S. 12 FR/ES 1977. Luis Buñuel. 103 Min. OmeU

LEAVE HER TO HEAVEN ≥ S. 36 USA 1945. John M. Stahl. 110 Min. OF

Sa

20

So

21

Mo

22

RUNAWAY ≥ S. 17 NZ 1964. John O’Shea. 102 Min. OF. Mit Vorfilm

Di

23

TROP BELLE POUR TOI ≥ S. 13 FR 1988. Bertrand Blier. 92 Min. OmeU

Mi

24

BAMAKO ≥ S. 39 ML/FR 2006. Abderrahman Sissako. 115 Min. OmU 20:00 Uhr Mit Einführung

Do

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FEUX ROUGES ≥ S. 12 FR 2003. Cédric Kahn. 106 Min. OmeU.

NGATI ≥ S. 20 NZ 1987. Barry Barclay. 88 Min. OF. Mit Vorfilm

DRACULA ≥ S. 24 USA 1931. Tod Browning. 75 Min. OF

Fr

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TROP BELLE POUR TOI ≥ S. 13 FR 1988. Bertrand Blier. 92 Min. OmeU

FRANKENSTEIN ≥ S. 26 USA 1931. James Whale. 72 Min. OF

Sa

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So

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Mo

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GOODBYE PORK PIE ≥ S. 18 NZ 1981. Geoff Murphy. 105 Min. OF. Mit Vorfilm

Di

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„50 JAHRE JAMES BOND“ ≥ S. 34 Mit Lesung und Filmdokumentation

Mi

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IMPARDONNABLES ≥ S. 13 FR 2011. André Téchiné. 111 Min. OmeU. 19:30 Uhr Mit Gästen

Klassiker & Raritäten DF Dt. Fassung

Lecture & Film OF Originalfassung

Kinderkino

Specials


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SERVICE Kino des Deutschen Filmmuseums Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main Information & Ticketreservierung: Tel.: 069 - 961 220 220 Kino Eintrittspreise Regulär: 7,- Euro Ermäßigt (Schüler/Studenten): 5,- Euro Schwerbehinderte: 3,50 Euro Filme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,- Euro Zuschlag Für Frankfurt-Pass-Inhaber ermäßigen sich die regulären Preise um die Hälfte. Kinderkino Für Kinder und begleitende Erwachsene: 3,50 Euro Kinocard Ermäßigter Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen Jahresbeitrag: 30,- Euro · ermäßigt: 20,- Euro Ticket: je 4,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro Für Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag Freundeskreise Freunde des Kinos erhalten die Kinocard, Vorzugskarten bei besonderen Filmveranstaltungen und bekommen das aktuelle Programm sowie den wöchentlichen Newsletter zugeschickt. Jahresbeitrag: 30,- Euro · unter 30-Jährige: 20,- Euro. Freunde des Museums erhalten freien Eintritt in alle Ausstellungen, Einladungen zu den Eröffnungen, den Newsletter und exklusive Informationen zu den Ausstellungen. Jahresbeitrag: 65,- Euro · unter 30-Jährige: 55,- Euro. Informationen: freunde@deutsches-filminstitut.de Freunde von Kino und Museum erhalten zusätzlich: Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen und zehn Prozent Ermäßigung auf Kataloge zu aktuellen Ausstellungen Jahresbeitrag: 95,- Euro · unter 30-Jährige: 80,- Euro Special für zwei Personen: 160,-Euro · unter 30-Jährige: 130,- Euro Newsletter Unser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail mittwochs über Kino- und Ausstellungs-Programme. Anmeldung unter http://newsletter.deutsches-filmmuseum.de Programmheft Das monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region.

Kulturpartner des Deutschen Filminstituts

Gegen Vorlage eines Škoda-Autoschlüssels erhält der Autobesitzer freien Eintritt in unsere Dauer- und Sonderausstellung.


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Museum Dauerausstellung Di /Do-So 10:00 - 18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen Eintrittspreise: 5,- Euro · ermäßigt: 2,50 Euro www.deutsches-filmmuseum.de Sonderausstellung FILM NOIR! — 22. Juni bis 14. Oktober 2012 Di /Do-So 10:00 - 18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen Eintrittspreise: 7,- Euro · ermäßigt: 5,- Euro www.deutsches-filmmuseum.de Kombitickets Dauerausstellung und Sonderausstellung: 10,- Euro · ermäßigt: 6,- Euro Aktiv im Filmmuseum Führungen für Privatpersonen und Unternehmen, Filmanalyse, Seminare, Workshops und Kindergeburtstage nach Absprache Informationen, Preise und Anmeldung unter: museumspaedagogik@deutsches-filminstitut.de Tel.: 069 - 961 220 223 http://deutsches-filminstitut.de/filmmuseum/museumspaedagogik/ Öffentliche, kostenfreie Führungen (Anmeldung nicht erforderlich; die Teilnehmer bezahlen lediglich den regulären Eintritt) Dauerausstellung: jeden Sonntag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 1. Stock Sonderausstellung: jeden Samstag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 3. Stock Offenes Filmstudio am Wochenende Samstags und sonntags von 14:00 - 18:00 Uhr Kostenfreies Angebot, Anmeldung nicht erforderlich Veranstaltungsort: 4. Stock After Work im Deutschen Filmmuseum Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat Informationen: museumspaedagogik@deutsches-filminstitut.de Tel.: 069 - 961 220 223 filmcafé Das filmcafé ist bis zum Beginn der letzten Kinovorstellung geöffnet. Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden. Anfahrt Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln U1, U2, U3, U8 (Schweizer Platz) · U4, U5 (Willy-Brandt-Platz) Straßenbahn 15/16 (Schweizer-/Gartenstraße) Buslinie 46 (Museumsuferlinie 46)

Mitglieder und Förderer


VORSCHAU

HIGHLIGHTS IM NOVEMBER 2012 And the Oscar® goes to... – 85 Jahre Bester Film Der Oscar® ist sicherlich der Filmpreis mit der größten Strahlkraft weltweit. Doch was stecken eigentlich für Geschichten hinter der goldenen Statue? Was muss ein Film bieten, damit er nominiert werden kann? Und wie und von wem wird ein „Bester Film“ gewählt? Fragen wie diese beantwortet die Ausstellung And the Oscar® goes to... – 85 Jahre Bester Film, die vom 14. November 2012 bis 28. April 2013 im Deutschen Filmmuseum zu sehen ist. Unser Kino präsentiert parallel zur Ausstellung eine Filmreihe, die eine Reise durch die Geschichte der „Besten Filme“ unternimmt und ausgewählte Gewinner zeigt. Vorgesehen sind unter anderem die Stummfilm-Hommage THE ARTIST (FR/BE/USA 2011), Norman Jewisons IN THE HEAT OF THE NIGHT (USA 1967) und die Musical-Verfilmung THE SOUND OF MUSIC (USA 1965) mit Christopher Plummer.

Oscar®-Statuette © A.M.P.A.S.®

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70 Filme von Rosa von Praunheim Rosa von Praunheim, Filmemacher, Provokateur und Aktivist, wird 70 und schenkt sich und seinem Publikum zum Geburtstag 70 neue Filme. In Frankfurt – der Stadt, in der er lange lebte und der er seinen Künstlernamen verdankt – stellt von Praunheim sein Projekt am Samstag, 10., und Sonntag, 11. November, persönlich vor. Die Filme zu Kategorien wie „Starke Frauen“, „Starke Schwule“ oder „Sensible Heteros“ laufen im Kino des Deutschen Filmmuseums sowie im Mal Seh´n Kino. Cinéfête Französischunterricht im Kino: Im November gastiert das Jugendfilmfestival Cinéfête im Deutschen Filmmuseum. Vom 15. bis 21. November sind acht französische Filme im Original mit deutschen Untertiteln zu sehen. Zu allen Filmen steht pädagogisches Begleitmaterial zur Verfügung. Nähere Informationen zur Anmeldung und die genaue Filmauswahl finden Sie schon jetzt unter http://cinefete.deutsches-filmmuseum.de.


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Mein Leben, mein Festival, meine Frankfurter Sparkasse „Filme beeinflussen unsere Kinder. Anspruchsvolle Produktionen fördern sie. Danke an die Förderer.“ Die Stiftung der Frankfurter Sparkasse unterstützt das Internationale Kinderfilmfestival LUCAS sowie viele andere Projekte in Kunst, Kultur und Sport.

Petra Kappler | Festivalleitung LUCAS Deutsches Filminstitut | Deutsches Filmmuseum


Deutsches Filmmuseum Deutsches Filminstitut Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main www.deutsches-filmmuseum.de


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