Filmmuseum Juli 2014

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Filmmuseum Juli 2014 Kinoprogramm Ausstellungen 路 Projekte


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Information & Ticketreservierung ≥ Tel. 069 - 961 220 220

Impressum Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) Presse und Redaktion: Frauke Haß (Ltg.), Sarah Günter, Michaela Braun, Marie Brüggemann, Texte: Michaela Braun, Thomas Dierkes, Natascha Gikas, Caroline Goldstein, Winfried Günther, Monika Haas, Sabrina Jähner, Johanna Ruhl, Felix Schürmann, Urs Spörri Gestaltung: Optik — Jens Müller www.optik-studios.de Druck: Fißler & Schröder – Die Produktionsagentur 63150 Heusenstamm Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 069 - 961 220 222 E-Mail: presse@deutsches-filminstitut.de Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts – DIF e.V., sofern nicht anders verzeichnet. Titelmotiv: Aus dem Film MONSIEUR FANTÔMAS (BE 1937)

ON THE TRAIN Strangers on a Train ≥ Seite 23


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INHALT

Aktuelles Sonderausstellung: Bewusste Halluzinationen

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Filmprogramm Bewusste Halluzinationen: Die Filmreihe On the Train Klassiker & Raritäten: Heinrich George Lecture & Film: Andy Warhol Late Night Kultkino Kinderkino

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Specials Was tut sich – im deutschen Film? Kino und Couch 70. Jahrestag des Hitler-Attentats Laterna-magica-Live-Performance 18. Frankfurter Kinowoche In memoriam: Helma Sanders-Brahms Filmpremiere: ARTEHOLICS Human Rights Watch: SOUND OF TORTURE

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Service Programmübersicht Eintrittspreise/Anfahrt Vorschau

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LECTURE & FILM ON THE ROAD ≥ Seite 33


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AKTUELLES

DVD-Edition zum Ersten Weltkrieg Einhundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs präsentiert das Deutsche Filminstitut in Zusammenarbeit mit „absolut Medien“ historische Filmdokumente aus der Kriegszeit in einer fortlaufenden Archiv-Edition auf DVD. Unter dem Titel „Das alte Europa am Vorabend seines Untergangs“ erscheint Ende Juli nun der erste Teil der Reihe. Im Mittelpunkt steht die filmische Auseinandersetzung mit den Vorkriegsjahren. Auch die nachfolgenden DVDs werden jeweils einen Themenschwerpunkt setzen. Bei den präsentierten Dokumentaraufnahmen, Wochenschauen und Kurzspielfilmen handelt es sich um Archivmaterial, das fast ausschließlich zum ersten Mal auf DVD zu sehen ist und von Kinematheken aus allen Teilen Europas zur Verfügung gestellt wurde.

100 Jahre GoetheUniversität – Das Deutsche Filmmuseum feiert mit! Open-Air-Kino auf dem Campus Westend mit GOOD WILL HUNTING (US 1997) am Donnerstag, 17. Juli, um 22 Uhr · Grünanlage zwischen Casino- und Hauptgebäude Das Deutsche Filmmuseum sorgt für eines der Highlights der Sommerfest-Woche auf dem Campus Westend (14. bis 20. Juli): Als Präludium der Kinowoche (18. bis 25. Juli) veranstaltet es dort am Donnerstag, 17. Juli, ein OpenAir-Kino. Zu sehen ist GOOD WILL HUNTING (US 1997), der gefeierte Film Gus Van Sants um ein sich den gesellschaftlichen Gepflogenheiten verweigerndes junges Mathe-Genie. Die Feiernden auf dem Campus Westend können sich auf eine acht mal 16 Meter große Leinwand freuen. Der Film wird natürlich in Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt. Als Vorfilm ist der charmante 50er-Jahre-Kurzfilm KUNSTSTUDENTIN URSULA (BRD 1959, R: E. und G. Priemel) zu sehen. Keine Bestuhlung, bitte Decken und Sitzpolster selbst mitbringen. Bei Regen findet die Vorstellung im Hörsaalzentrum (HS 1) statt.


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LUCAS – Internationales Kinderfilmfestival 2014 Das Programm des Internationalen Kinderfilmfestivals LUCAS geht am Montag, 7. Juli, online auf www.lucasfilmfestival.de. Schulklassen und Gruppen von zehn Personen an können bis Freitag, 15. August, zum Frühbucherpreis von drei Euro Tickets reservieren unter 069-961 220 670. Der individuelle Kartenvorverkauf startet Ende August.

Andrea Kiss Le MuLot Menteur © Ambiances...asbl - Les médias associés - Kecskemetfilm Ltd.

LUCAS präsentiert in Frankfurt und der Rhein-Main-Region Kindern und Jugendlichen spannende Entdeckungen des internationalen Kinderfilms. Die Filme beschäftigen sich mit dem Alltag und den Abenteuern junger Menschen in der ganzen Welt und richten sich an Filmfans aller Altersstufen. Das Programm bietet Kurzfilme für Vorschüler, den beliebten Wettbewerb der Kinderfilme und vielschichtige Jugendfilme. Einen Fokus legt das Festival auf die Erlebnisse von Kindern und Jugendlichen, die aus wirtschaftlichen und politischen Gründen migrieren.


© Kineos GmbH

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Bewusste Halluzinationen. Der filmische Surrealismus 25. Juni bis 2. November

Die aktuelle Ausstellung im Deutschen Filmmuseum, Bewusste Halluzinationen. Der filmische Surrealismus, unternimmt eine Reise um die Welt zur Zeit der 1920er und 1930er Jahre: Im Zentrum steht dabei die Faszination der frühen Surrealisten für das Kino. Die rasante internationale Verbreitung der surrealistischen Geisteshaltung, ihr Einfluss auf das filmische Schaffen weltweit sowie die Wirkung, die das Filmische als surrealistische Ausdrucksform in anderen Künsten entfaltete, sind die Schwerpunkte der Ausstellung. Die Mitglieder der surrealistischen Gruppe um André Breton gehörten zur ersten Generation, die mit dem Kino groß geworden war. Der Film galt ihnen als explizit surrealistisches Medium: Mit seinen formalen Möglichkeiten, den Montagen, Überblendungen, Doppelbelichtungen, mikroskopischen Aufnahmen, assoziativen Bildfolgen entsprach der Film als Ausdrucksform der Vorstellung der Surrealisten, Kunst an der Kontrolle der eigenen Vernunft vorbei zu schaffen.


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Die Surrealisten setzten darauf, dass der filmische Bewusstseinsstrom Menschen Zugang zu ihrem eigenen Unterbewusstsein verschaffen könnte. Ihr Ziel war die Befreiung des Geistes von den Normen der erklärten Feinde: Staat, Kirche, Kapitalismus. Das Kino als neues, antibürgerliches Medium bot dabei reichlich Gelegenheit, zu schockieren und neue Sehgewohnheiten anzusprechen. Es hatte aus Sicht der Surrealisten großes Potenzial zur Revolution. Von 1924 an experimentierten die Surrealisten daher intensiv mit den technischen und ästhetischen Möglichkeiten des Films.

Die internationalen Wechselwirkungen des historischen filmischen Surrealismus in 13 Ländern, von Japan über Serbien bis Mexiko, werden in der Ausstellung mittels zahlreicher Filme und Filmausschnitte sowie dutzender Exponate erstmals dargestellt. Die Ausstellung kartografiert so die Genese des historischen filmischen Surrealismus und verdeutlicht anhand der Exponate – Collagen, Manifeste, Fotografien und Zeichnungen – seinen Einfluss auf die anderen Künste. Dieser äußerte sich etwa in „filmischen“ Methoden, die in Malerei und Literatur erprobt wurden: Collage, Cadavre Exquis, CinePoème – künstlerische Ausdrucksformen also, die aus mehreren Teilen, in linearer oder nicht-linearer Abfolge zusammengesetzt sind.


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Bewusste Halluzinationen

Surreal aktiv Verschiedene Angebote machen die Welt der Surrealisten intensiv erfahrbar: Während der Sommerferien (28. Juli bis 5. September) können alle Besucher im offenen Filmstudio freitags, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr unter dem Motto „Traumwelten“ mit surrealistischen Stilmitteln experimentieren. In einem Sommerferienkurs (11. bis 15. August) sind Kinder (von acht Jahren an) dazu eingeladen, in einer Woche einen eigenen surrealistischen Film zu drehen: Spielerisch und experimentell entsteht ein TraumweltenFilm, der anschließend vertont wird. Dabei kommen verschiedene surrealistische Stilmittel wie Unschärfe, Zeitlupe oder Rückwärtsaufnahmen zum Einsatz. mit Voranmeldung Die Ausstellung richtet sich an Erwachsene und Jugendliche von 16 Jahren an. Eltern mit jüngeren Kindern müssen dennoch nicht auf eine Führung durch die Schau verzichten: Während die Erwachsenen auf den Spuren von André Breton wandeln und internationale surrealistische Phänomene kennenlernen, erfahren die Kinder (ab 6 Jahren) in der Dauerausstellung, wie man mit Licht Geschichten erzählen kann. Termine: 19. Juli · 16. August · 20. September · 18. Oktober, jeweils 15 Uhr Gruppen und Schulklassen haben außerdem Gelegenheit, den filmischen Meilenstein UN CHIEN ANDALOU (FR 1929, R: Luis Buñuel, Salvador Dalí) in Ruhe im Kino zu sehen, zu analysieren. Im Foto-Workshop „Drehort Frankfurt: Stadtfotografie im Zeichen des Surrealismus“ begeben sich die Teilnehmer unter Anleitung des Fotografen Ragnar Knittel auf die Suche nach surrealistischen Motiven in der Stadt. Termine: 25.–27. Juli · 22.–24. August · 12.–14. September · 24.–26. Oktober


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Surreal im Web Auf der Ausstellungswebsite sind alle Neugierigen eingeladen, spielerisch das Unbewusste zu erkunden und aktiv am Surrealismus-Sommer teilzunehmen: ein „Cadavre Exqvideo“ versammelt surrealistische Videos sowie Fundstücke aus dem oft surrealen Alltag; die Besucher können an einer großen Cadavre-Exquis-Geschichte mitschreiben oder in einem ironischen Selbsttest herausfinden, welchem berühmten Surrealisten sie ähneln. Der Wettbewerb „Bewusst halluzinieren“ fordert Kreative dazu auf, selbst mit surrealistischen Stilmitteln zu experimentieren und eigene Kurzfilme einzureichen und so die surrealistische Geisteshaltung weiterzutragen. bewusste-halluzinationen.de facebook.com/surrealismussommer2014.de

SurrealismusSommer 2014 Auch auf der Mathildenhöhe Darmstadt wird der Sommer surrealistisch: In der Partnerausstellung Der Stachel des Skorpions. Ein Cadavre Exquis nach Luis Buñuels L’ÂGE D’OR setzen sich zeitgenössische Videokünstler mit Buñuels und Dalís Film L’ ÂGE D’OR (FR 1930) auseinander. Beide Ausstellungen zusammen bilden den Surrealismus-Sommer 2014, der ein umfangreiches Programm bietet: Foto- und Video-Workshops, Konzerte, Vorträge, Podiumsgespräche, und eine umfangreiche Filmreihe in mehreren Kinos (siehe S. 10). Das komplette Programm des Surrealismus-Sommers 2014 im Rhein-Main-Gebiet finden Sie unter surrealismus-sommer-2014.de


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Bewusste Halluzinationen

DIE FILMREIHE Die Filme der Surrealisten wirken noch heute faszinierend, unterhaltsam, absurd-komisch oder auch verstörend. Eine große Auswahl der Ausstellungs-Filme bringt das Kino des Deutschen Filmmuseums zurück auf die große Leinwand: Neben dem ersten surrealistischen Film, der von der Gruppe um André Breton auch als solcher anerkannt wurde, UN CHIEN ANDALOU (FR 1929, R: Luis Buñuel, Salvador Dalí), werden zahlreiche surrealistische Klassiker aus verschiedenen Ländern gezeigt, die sonst sehr selten zu sehen sind: von Man Rays L’ÈTOILE DE MER (FR 1928) und René Clairs ENTR’ACTE (1924) über MESHES OF THE AFTERNOON (USA 1943, R: Maya Deren, Alexander Hamid) bis hin zu einem Kurzfilm von Roman Polański (DWAJ LUDZIE Z SZAFA Zwei Männer und ein Schrank, PL 1958). Darüber hinaus sind Kinoklassiker zu sehen, die surrealistische Themen und Ästhetiken weiterführen, im Juli etwa EL ÁNGEL EXTERMINADOR (MX 1962, R: Luis Buñuel), SANATORIUM POD KLEPSYDRA (Das Sanatorium zur Todesanzeige, PL 1973, R: Wojciech J. Has) oder ERASERHEAD (US 1978, R: David Lynch). In einer Carte Blanche im September präsentieren die Künstler der Partnerausstellung Der Stachel des Skorpions der Mathildenhöhe Darmstadt, darunter Keren Cytter und Chicks on Speed, ihre Wunschfilme. Auch im Programmkino Rex in Darmstadt und in der Caligari FilmBühne Wiesbaden wird es surrealistisch. Hier sind die zentralen Filme der beiden Ausstellungen Bewusste Halluzinationen und Der Stachel des Skorpions, UN CHIEN ANDALOU und L’ ÂGE D’OR (FR 1930, R: Luis Buñuel), sowie weitere surrealistische Filme wie ORPHÉE (FR 1950, R: Jean Cocteau) und L’ANNÉE DERNIÈRE À MARIENBAD (Letztes Jahr in Marienbad, FR/IT 1961, R: Alain Resnais) zu sehen. In der letzten Juliwoche ist im Kino des Deutschen Filmmuseums die fünfteilige FANTÔMAS-Verfilmung von Louis Feuillade (FR 1913/14)) in einer Neuvertonung von Yann Tiersen zu erleben; die düstere Filmreihe inspirierte viele surrealistische Künstler.


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EMAK BAKIA Frankreich 1926. R: Man Ray. 22 Min. 35mm. OF L’ÉTOILE DE MER Frankreich 1928. R: Man Ray. 18 Min. 35mm. OF LA PERLE Belgien 1929. R: Henri d’Ursel. 33 Min. 35mm. OF Distribution für Man Ray: Cinédoc Paris Films Coop

EMAK BAKIA bedeutet im baskischen „Stör mich nicht“. Der Film zeigt unzusammenhängende Szenen mit abstraktem, dokumentarischem Charakter und wiederkehrenden Motiven. Man Ray selbst bezeichnet ihn als Filmpoem bestehend aus Licht, Formen und Bewegung. L’ÉTOILE DE MER ist die filmische Illustration des gleichnamigen Gedichts von Robert Desnos, das um einen Seestern, als Symbol von Träumen und Wünschen, kreist. Der traumartig anmutende LA PERLE beschreibt die Suche eines jungen Mannes nach einer Perle und seine damit zusammenhängende Begegnung mit ungewöhnlichen Frauen.

Donnerstag, 03.07. 18:00 Uhr Freitag, 04.07. 20:30 Uhr Klavierbegleitung: Uwe Oberg

EL ÁNGEL EXTERMINADOR Der Würgeengel Mexiko 1962. R: Luis Buñuel. D: Silvia Pinal, Enrique Rambal, Jacqueline Andere. 93 Min. 16mm. OmeU

Nach einer Opernaufführung treffen sich zehn Damen und zehn Herren in Abendgarderobe in einer feudalen Villa zum Diner. Nach dem Essen ziehen sie sich in den Salon zurück, wo die Anwesenden von einem merkwürdigen Zwang befallen werden: Keiner vermag mehr den Salon zu verlassen, die Schwelle zu überschreiten, obwohl die Tür weit offen steht. Buñuels Film ist ein surrealistischer, filmisch ungemein dicht gearbeiteter Wachtraum, der die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit radikal einreißt. Zugleich ist er eine scharfe Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft.

Dienstag, 08.07. 20:30 Uhr


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Bewusste Halluzinationen MESHES OF THE AFTERNOON USA 1943. R: Maya Deren, Alexander Hamid. 14 Min. 16mm. OF the WITCH‘s CRADLE OUTTAKES USA 1943. R: Maya Deren. 14 Min. 16mm. OF DREAMS THAT MONEY CAN BUY USA 1948. R: Hans Richter. 88 Min. 16mm. OF

Donnerstag, 10.07. 17:30 Uhr Freitag, 11.07. 20:30 Uhr

MESHES OF THE AFTERNOON markiert den Beginn der „zweiten amerikanischen Avantgarde“ und hatte mit seiner surreal-poetischen Traumhaftigkeit maßgeblichen Einfluss auf das unabhängige US-Filmschaffen bis in die 1960er Jahre. DREAMS THAT MONEY CAN BUY ist ein Episodenfilm, den Hans Richter mit Fernand Léger in New York entwickelte und zu dem viele ihrer alten Freunde etwas beitrugen: Marcel Duchamp seine Roto-Reliefs, Alexander Calder Mobiles, Max Ernst Collagen und Man Ray ein Gedicht. John Cage hat für den Film, in dem sich spielerische, hypnotische, satirische und alptraumartige Formen abwechseln, Teile der Filmmusik komponiert. ENTR’ACTE Frankreich 1924. R: René Clair. 22 Min. DigiBeta. OF VORMITTAGSSPUK DE 1928. R: Hans Richter. 10 Min. 35mm AFTER HOUR Deutschland 2014. R: Stella Schimmele. 6 Min. DigiBeta IMPATIENCE BE 1928. R: Charles Dekeukeleire. 30 Min. 35mm. OF

Sonntag, 13.07. 18:00 Uhr Klavierbegleitung: Uwe Oberg

ENTR’ACTE entstand als „Zwischenakt” für Francis Picabias dadaistisches Ballett „Relâche“ und ist von einem fröhlichen Anarchismus durchdrungen; in seiner rhythmischen Gestaltung nimmt er viele Stilmittel der späteren Avantgarde vorweg. Dadaistisch geprägt ist auch VORMITTAGSSPUK: Objekte – Hüte, Tassen, Krawatten – rebellieren gegen die Menschen. Direkt auf dieses Werk bezieht sich AFTER HOUR. Der Film IMPATIENCE schließlich ist einer der formal avanciertesten Avantgardefilme der 1920er Jahre: Die Aussage „Eine Frau fährt Motorrad“ wird visuell in ihre möglichen Bestandteile zerlegt, und zwar sowohl inhaltlich als auch filmsprachlich.


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Filme von Peter Weiss und Pontus Hulten STUDIE I (1952), STUDIE II (1952), STUDIE III (1953), STUDIE IV (1954), STUDIE V (1955), ANSIKTEN I SKUGGA Gesichter im Schatten (1957), ENLIGT LAG Im Namen des Gesetzes (1957, mit Hans Nordenström). R: Peter Weiss. Zusammen 69 Min. 16mm EN DAG I STADEN Ein Tag in der Stadt. 1958. R: Pontus Hulten. 19 Min. 16mm alle Filme: Schweden (OmeU)

Peter Weiss flüchtete 1939 vor den Nazis nach Schweden. Sein filmisches Schaffen fällt in eine Zeit des Suchens nach neuen Formen und Wegen. Gemeinsam mit einer Gruppe junger Künstler gründete er das „Svensk Experimentalfilmstudio“. Von 1952 bis 1956 drehte er seine fünf Studien, in denen er teils realistisch, teils surrealistisch mit den Möglichkeiten des Films experimentiert, Formen und Stil mischt. EN DAG I STADEN ist eine surrealistische Großstadtsymphonie des späteren Gründungsdirektors des Moderna Museet in Stockholm, Pontus Hulten.

Dienstag, 15.07. 20:30 Uhr

SANATORIUM POD KLEPSYDRA Das Sanatorium zur Todesanzeige Polen 1973. R: Wojciech J. Has. D: Jan Nowicki, Tadeusz Kondrat. 120 Min. DCP. OmeU In Kooperation mit

Ein junger Pole reist zu seinem sterbenden Vater. Während der Reise wird auf verschiedenen Zeitebenen und im Wechsel zwischen Realität und Phantasie seine Geschichte erzählt. Die persönlichen Erinnerungen und Träume verknüpfen sich mit dem gesellschaftlichen Bild Polens vor dem Zweiten Weltkrieg. Ein phantastischpoetischer Film nach Texten des Schriftstellers Bruno Schulz, voller Symbolik und atmosphärisch dicht erzählt.

Donnerstag, 17.07. 18:00 Uhr


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Bewusste Halluzinationen INSTITUTE BENJAMENTA or this dream people call human life Großbritannien/Deutschland/Japan 1995. R: Brothers Quay. D: Mark Rylance, Alice Krige. 104 Min. Blu-ray. OF

Sonntag, 20.07. 18:00 Uhr

Nach einer Serie beeindruckender, vom polnischen und tschechischen Surrealismus beeinflusster Kurzfilme realisierten die Brothers Quay mit INSTITUTE BENJAMENTA ihren ersten Langfilm. Er entstand nach dem Roman „Jakob von Gunten“ von Robert Walser, welcher zuvor bereits von Peter Lilienthal und Reinhard Kahn verfilmt worden war: eine Geschichte über einen jungen Mann, der in eine Schule für Diener eintritt. Die Version der Brothers Quay entfaltet ihre traumhafte, surrealistische Wirkung in einer Folge sehr langsamer, meditativer, aber ungemein hypnotischer Bilder. ERASERHEAD USA 1978. R: David Lynch D: Jack Nance, Charlotte Stewart. 90 Min. Blu-ray. OF

Freitag, 18.07. 20:30 Uhr Donnerstag, 24.07. 18:00 Uhr

Einer der Lieblingsfilme von Stanley Kubrick und für Lynch sein spirituellstes Werk. Fünf Jahre brauchte David Lynch, bis er seinen Spielfilmerstling fertig stellen konnte – hauptsächlich, weil sich die Produzenten vor dem Stoff scheuten. Mit Unterstützung von Freunden, unter anderem Jack Fisk, der bei späteren Werken Lynchs das Szenenbild gestaltete, konnte der surrealistische Alptraum realisiert werden, der zu einem Kultfilm avancierte. ERASERHEAD zeigt in weitgehend traumartig-nonlinearer Erzählstruktur und beängstigenden Schwarzweiß-Bildern eine Horrorwelt, in der der Drucker Henry Spencer Vater eines Kindes wird, das sich zunehmend als Monster entpuppt.


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Polnischer Surrealismus THE EYE AND THE EAR GB 1945. R: Stefan & Franciszka Themerson. 10 Min. 16mm DWAJ LUDZIE Z SZAFA Zwei Männer und ein Schrank PL 1958. R: Roman Polański. 15 Min. 16mm DOM PL 1958. R: Walerian Borowczyk, Jan Lenica. 12 Min. 35mm MONSIEUR TÊTE FR 1959. R: J. Lenica, Henri Gruel. 13 Min. 16mm DIE NASHÖRNER BRD 1963. R: Jan Lenica. 11 Min. 16mm LES JEUX DES ANGES FR 1964. R: W. Borowczyk. 12 Min. 35mm A BRD 1965. R. Jan Lenica. 9 Min. 35mm In Kooperation mit

Das „Goldene Zeitalter“ des polnischen Animationsfilms begann nach 1956 mit dem sogenannten Tauwetter und der damit verbundenen größeren künstlerischen Freiheit. Mit seinen neuartigen experimentellen und zunehmend surrealistischen Formen machte er auch auf internationalen Festivals Furore. Wegweisend war der Film DOM (Das Haus) von Borowczyk und Lenica, aber auch die frühen Filme von Polański, obwohl Realfilme, entstanden in diesem Geist. Die drei Regisseure drehten in der Folge die meisten ihrer Filme in Westeuropa. Zusätzlich läuft ein Film des polnischen Künstlerehepaares Stefan und Franciszka Themerson, das seit 1942 in England lebte.

Dienstag, 22.07. 20:30 Uhr

HISTOIRE DE DÉTECTIVE Belgien 1929. R: Charles Dekeukeleire. 50 Min. 35mm. OF MONSIEUR FANTÔMAS Belgien 1937. R: Ernst Moerman. 17 Min. 35mm. OF

Zu den bevorzugten Filmen der Surrealisten gehörten wegen ihrer subversiven Elemente die Kriminal-Serials der 1910er Jahre, etwa die von Feuillade. Eine besonders einfallsreiche und filmisch avancierte Auseinandersetzung mit dem Genre lieferte Charles Dekeukeleire mit HISTOIRE DE DÉTECTIVE. Während die Zwischentitel ernsthaft eine Detektivgeschichte erzählen, wird diese von den Bildern ständig torpediert und dekonstruiert. MONSIEUR FANTÔMAS, der einzige Film des belgischen Surrealisten Ernst Moerman, ist ebensosehr eine traumhafte Hommage an den Mythos des Verbrechers Fantômas wie eine antiklerikale Satire.

Sonntag 27.07. 18:00 Uhr Klavierbegleitung: Ulrich Rügner


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Bewusste Halluzinationen

FANTÔMAS

Mit freundlicher Unterstützung von Gaumont (Agnès Bertola)

ZDF/arte (Nina Goslar)

FANTÔMAS ist einer der großen Filmmythen des Kinos. Die erste, vor 100 Jahren entstandene, fünfteilige Kinoserie von Louis Feuillade gilt auch heute noch als die originellste Verfilmung der zwischen 1911 und 1913 erschienenen aufsehenerregenden Serienromane von Paul Souvestre und Marcel Allain. Die Filme waren Quelle und Inspiration für viele surrealistische Künstler und trafen mit ihrer sinistren Hauptfigur, die sich in ständig wechselnden Masken unters Volk mischt und stets der Polizei entkommt, den Nerv der Zeit. Sie haben bis heute nichts von ihrer düsteren Faszination eingebüßt. Wir zeigen alle fünf Episoden der Serie, die 2013 von Gaumont aufwändig in 4K digital restauriert wurde. Die Musik, entstanden im Auftrag von ZDF/arte, wurde von dem renommierten französischen Musiker Yann Tiersen neu komponiert und mit vier internationalen Bands eingespielt.


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FANTÔMAS Frankreich 1913-1914. R: Louis Feuillade. D: René Navarre, Edmond Bréon. Blu-ray. OmU. Musik: Amiina, James Blackshaw, Tim Hecker, Loney Dear, Yann Tiersen

À L’OMBRE DE LA GUILLOTINE Im Schatten der Guillotine (Episode 1), 59 Min.

In der Todeszelle bekommt Fantômas Hilfe von Lady Beltham, deren Mann er kurz zuvor umgebracht hat.

Freitag, 25.07. 20:30 Uhr

JUVE CONTRE FANTÔMAS Juve gegen Fantômas (Episode 2), 64 Min.

Fantômas schickt nachts eine Pythonschlange durch Inspektor Juves Kamin, doch der überlebt die Attacke. LE MORT QUI TUE Ein mörderischer Leichnam (Episode 3), 97 Min.

Fantômas nutzt die Fingerabdrücke eines Toten, um die Polizei auf eine falsche Spur zu führen, doch Inspektor Juve kommt hinter die Täuschung.

Dienstag, 29.07. 20:30 Uhr

FANTÔMAS CONTRE FANTÔMAS Fantômas gegen Fantômas (Episode 4), 60 Min.

Fantômas hat die Öffentlichkeit und die Presse so weit in Panik versetzt, dass Inspektor Juve verdächtigt wird, der echte Fantômas zu sein. Juve wird verhaftet, während Fantômas als Privatdetektiv John Bob ermittelt und das Geheimnis einer blutenden Wand enthüllt. LE FAUX MAGISTRAT Der falsche Ermittler (Episode 5), 75 Min.

Fantômas ist in Belgien inhaftiert und soll hingerichtet werden, ihm gelingt jedoch die Flucht. Mithilfe einer falschen Identität ermittelt er als Detektiv Charles Pradier in St. Calais. Als Juve ihn verhaften will, entkommt er abermals. Noch immer ist Fantômas unter uns ...

Donnerstag, 31.07. 18:00 Uhr


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ON THE TRAIN Die Eisenbahn im Film Die Eisenbahn ist wie kein anderes Fortbewegungsmittel mit der Geschichte des Kinos verbunden. Zwischen Speisewagen und Abteil bieten die rollenden Waggons Projektionsflächen für sehnsüchtige Träume voller Fernweh, für mitreißende Verfolgungsjagden oder für wehmütige Abschiede. Züge liefern Stoff für nahezu jedes filmische Genre, vom Western über den Krimi bis zur romantischen Komödie. Ob Orientexpress, Transsibirische Eisenbahn oder die Züge im Wilden Westen – Regisseure widmeten sich seit jeher der Faszination „On the Train“. Alles begann 1896 mit den Brüdern Lumière und der legendären Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat; als Vorfilm stimmt dieses Frühwerk der Filmgeschichte auf jeden Film der Reihe ein. Einen Monat lang zeigt das Kino des Deutschen FIlmmuseums filmische Klassiker und Wiederentdeckungen, von Regisseuren wie Alfred Hitchcock, Martin Scorsese oder John Ford. Der Star ist immer derselbe: die Eisenbahn.

Vorfilm zu allen Veranstaltungen der Filmreihe: L’ARRIVÉE D’UN TRAIN À LA GARE DE LA CIOTAT Die Ankunft eines Zuges am Bahnhof von La Ciotat Frankreich 1896. R: Louis Lumière. 1 Min. Digital. o.D.


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MURDER ON THE ORIENT EXPRESS Mord im Orientexpreß Großbritannien 1974. R: Sidney Lumet. D: Albert Finney, Lauren Bacall, Ingrid Bergman. 128 Min. Blu-ray. OF

Der Orientexpress galt als das luxuriöseste Reisemittel seiner Zeit. Der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot steigt 1935 in den voll besetzten Erste-Klasse-Schlafwagen und hat am nächsten Tag seinen nächsten Fall: einen Mord im Nachbarabteil. Poirot steht vor einer der größten Herausforderungen seiner kriminalistischen Karriere. Lumets Inszenierung von Agatha Christies berühmter Vorlage überzeugt auch eisenbahnhistorisch: Die Innenräume der Waggons gelten als authentische Nachbauten. Die Berliner Morgenpost urteilte: „Insgesamt ist Lumets Film wie [...] der Pullman-Wagen im Orientexpress: gepflegt, luxuriös, und von beruhigend altmodischer Art.“

Mittwoch, 02.07. 20:30 Uhr Samstag, 12.07. 20:30 Uhr

TRANSSIBERIAN GB/Spanien/Deutschland/Litauen 2008. R: Brad Anderson. D: Woody Harrelson, Emily Mortimer, Kate Mara. 106 Min. Blu-ray. OmU

Von Peking nach Moskau: Die Transsibirische Eisenbahntrasse ist mit ihren 9.000 Kilometern eine legendäre Strecke; nach dem Fall des Eisernen Vorhangs hat der Zug jedoch an Glanz verloren. Das strenggläubige US-amerikanische Ehepaar Roy und Jessie macht sich dennoch auf die anstrengende Reise. Die beiden hoffen, durch das Abenteuer im schneebedeckten Russland ihre erkaltete Beziehung wiederbeleben zu können. Neben Wodka und dunklen Wäldern machen sie die Bekanntschaft mit dem Spanier Carlos und dessen Freundin Abby – eine Bekanntschaft, die sich als verhängnisvoll, amourös und gefährlich erweist. Filmkritiker Roger Ebert schrieb: „TRANSSIBERIAN is [...] one hell of a thriller.“

Freitag, 04.07. 18.00 Uhr


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ON THE TRAIN BOXCAR BERTHA Die Faust der Rebellen USA 1972. R: Martin Scorsese. D: Barbara Hershey, David Carradine, John Carradine. 88 Min. DCP. OF

Samstag, 05.07. 20:30 Uhr Mittwoch, 09.07. 20:30 Uhr

„Boxcar“ steht für Güterwaggon, und in diesem spielt sich eine Bonnie-und-Clyde-Geschichte ab: Die 16-jährige Bertha Thompson verliebt sich während der Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren in den militanten Gewerkschafter und Eisenbahn-Robin-Hood Big Bill Shelly. Nach einer ersten Liebesnacht im Güterzug kämpfen sie vereint gegen Korruption und für Gerechtigkeit. Gemeinsam überfallen sie die Reichen, um die Beute den armen Arbeitern zu geben – bis „Boxcar Bertha“ des Mordes bezichtigt wird. Martin Scorseses zweite abendfüllende Regiearbeit ist eine Ballade über Züge, Liebe und Gewalt. THE TITFIELD THUNDERBOLT Titfield-Expreß Großbritannien 1953. R: Charles Crichton. D: Stanley Holloway, George Relph. 84 Min. Blu-ray. OF

Sonntag, 06.07. 21:00 Uhr

In Großbritannien ist Charles Crichtons Eisenbahnkomödie Kult: Die idyllische Bahnstrecke von Titfield nach Mallingford soll stillgelegt werden und einer Buslinie weichen – doch die Dorfbevölkerung geht auf die Barrikaden und betreibt die Bahn auf eigene Faust weiter. Der Busunternehmer hingegen sinnt auf Rache und greift zu unlauteren Methoden. Besonders sehenswert für Eisenbahn-Enthusiasten: Die historische Dampflokomotive „Lion“ aus dem Jahr 1838 wurde für die Dreharbeiten wieder flott gemacht und auf die Schienen geschickt. Bis heute treffen sich britische Eisenbahnliebhaber regelmäßig, um gemeinsam Szenen des Filmes nachzuspielen.


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SALONWAGEN E 417 Deutschland 1939. R: Paul Verhoeven D: Paul Hörbiger, Käthe von Nagy, Curd Jürgens. 91 Min. 35mm

Mitternacht im Verkehrsmuseum: Die ausgestellten Gegenstände nehmen menschliche Gestalt an und erzählen ihre Lebensgeschichte. Am spektakulärsten ist die Vergangenheit des fürstlichen Salonwagens E 417. Anfangs diente er einem Prinzenpaar als Gefährt, ehe er nach dem Ersten Weltkrieg geplündert, dem militärischen Oberkommando unterstellt und letztlich als Schaustellerwagen beim Zirkus „missbraucht“ wurde. Als er endlich ausgedient hat, droht das Abstellgleis. Regisseur Paul Verhoeven spielt als Drehorgelspieler das Lied „Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei“. Am Drehbuch war der junge Helmut Käutner beteiligt.

Freitag, 11.07. 18:00 Uhr

THE TRAIN Der Zug Frankreich/Italien/USA 1964. R: John Frankenheimer, Bernard Farrel D: Burt Lancaster, Paul Scofield, Jeanne Moreau. 133 Min. 35mm. DF

August 1944. Die deutsche Wehrmacht befindet sich auf dem Rückzug, während die Alliierten an allen Fronten vorrücken. Als die Nazis Paris aufgeben, will Oberst von Waldheim den kulturellen Reichtum der Stadt nicht dem Feind überlassen. Mit einem Zug sollen die französischen Kunstwerke ins Deutsche Reich transportiert werden. Der für die Résistance kämpfende Bahninspektor Labiche durchkreuzt den Plan und informiert die Amerikaner. Doch wie kann der Zug voller Kunstschätze gestoppt werden?

Sonntag, 13.07. 20.30 Uhr


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ON THE TRAIN EMPEROR OF THE NORTH Ein Zug für zwei Halunken USA 1973. R: Robert Aldrich D: Ernest Borgnine, Lee Marvin, Keith Carradine. 118 Min. 16mm. OF

Mittwoch, 16.07. 20:30 Uhr

1933 beherrscht die Große Depression die Vereinigten Staaten. Heimatlose Landstreicher, „Hobos“, springen verbotenerweise auf vorbeifahrende Güterzüge und reisen so durchs Land. Tramp „Ass Nr. 1“ gelingt das scheinbar Unmögliche: Er fährt zunächst unentdeckt bei dem gewalttätigen Zugführer Shack mit. In der Folge entbrennt ein mörderischer Kampf. Robert Aldrichs Actionklassiker basiert auf Jack Londons autobiografischem Abenteuerroman „The Road“. Derzeit ist von dem Film ausschließlich diese 16mm-Kopie in nur noch mäßigem Zustand verfügbar. THE LADY VANISHES Eine Dame verschwindet Großbritannien 1938. R: Alfred Hitchcock. D: Margaret Lockwood, Michael Redgrave, Paul Lukas. 96 Min. DCP. OF

Vor dem Film am 19.07.: Einführung „Hitchcock liebt Züge“ durch den Mediendramaturgen Cornelius Kern

Freitag, 18.07. 18.00 Uhr Samstag, 19.07. 20:30 Uhr

An einem Gebirgsbahnhof auf dem Balkan wird der Interkontinentalexpress von einer Lawine gestoppt. Die junge Britin Iris Henderson befindet sich auf der Heimreise und lernt in ihrem Abteil eine nette ältere Dame namens Miss Froy kennen. Nach einem kurzen Nickerchen ist die alte Lady jedoch verschwunden. Gemeinsam mit dem charmant-frechen Volksliedforscher Gilbert macht sich Iris auf die Suche – und stößt dabei auf die Machenschaften internationaler Geheimdienste. Den fast komplett im Zug spielenden Film drehte Hitchcock mithilfe von aufwändigen Miniaturlandschaften, einem einzigen nachgebauten Waggon und einer beeindruckenden Rückprojektionstechnik.


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TRAIN DE VIE Zug des Lebens Frankreich/Belgien/Niederlande/Israel/Rumänien 1998. R: R. Mihaileanu. D: Lionel Abelanski, Rufus, Clément Harari. 103 Min. Blu-ray. OmU

1941, irgendwo in Osteuropa. In einem kleinen jüdischen Dorf regiert die Angst vor den unerbittlich vorrückenden deutschen Truppen, bei deren Ankunft die Deportation – und Schlimmeres – droht. Die Bewohner reagieren so gewitzt wie unerschrocken und deportieren sich einfach selbst über Russland nach Palästina in die Freiheit; und zwar per Güterzug. Um den Transport glaubwürdig zu machen, übernehmen die deutschsprachigen Dorfbewohner die Rolle der Nazibewacher. Doch das Experiment gerät schnell außer Kontrolle. Radu Mihaileanus rabenschwarze Komödie erzielte große Erfolge beim Sundance-Festival und in Venedig. Der Spiegel urteilte: „Ein Meisterwerk!“

Mittwoch, 23.07. 20.30 Uhr

STRANGERS ON A TRAIN Der Fremde im Zug / Verschwörung im Nordexpreß USA 1951. R: Alfred Hitchcock. D: Farley Granger, Robert Walker, Ruth Roman. 92 Min. Blu-ray. OF

Hitchcock liebte Züge. Und er setzte sie meisterhaft in seinen Filmen in Szene. So auch in seiner Verfilmung von Patricia Highsmiths Debütroman: In STRANGERS ON A TRAIN beginnt alles mit einer schicksalhaften Zufallsbegegnung im Zug – und endet mit dem perfekten Mord? Tennisprofi Guy Haines möchte sich gegen den Willen seiner Frau Miriam scheiden lassen. Auf der Fahrt im Expresszug der „New Haven“ von Washington nach New York macht ihm der merkwürdige Bruno Anthony ein unmoralisches Angebot: Er bringt Miriam für ihn um, wenn Guy im Gegenzug Brunos verhassten Vater ermordet. Doch aus dem vermeintlichen Scherz wird bitterer Ernst.

Freitag, 25.07. 18:00 Uhr Mittwoch, 30.07. 20:30 Uhr


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ON THE TRAIN SNOWPIERCER Südkorea/USA/Frankreich 2013. R: Bong Joon-ho D: Chris Evans, Tilda Swinton, Jamie Bell. 126 Min. DCP. OmU

Samstag, 26.07. 20:30 Uhr

Im Jahr 2031 bedecken Schnee und Eis die Erde. Ein Klima-Experiment ist schief gegangen, alles Leben scheint erloschen. Doch durch die verlassene Schneelandschaft dieser neuen Eiszeit rast ein Zug, der nie stoppt und der den letzten Überlebenden Schutz vor der alles verschlingenden Kälte bietet. Im Zug herrscht strikte Klassentrennung: Während die reichen Passagiere im Luxus schwelgen, fristen die Unterprivilegierten ein Dasein in ewiger Dunkelheit. Die Revolution steht kurz bevor. Der auf der Graphic Novel “Schneekreuzer” basierende Science-Fiction-Thriller SNOWPIERCER gilt als der teuerste südkoreanische Film aller Zeiten.

Stummfilm-Special: Die Eisenbahn im Wilden Westen THE IRON HORSE Das eiserne Pferd USA 1924. R: John Ford. D: George O’Brien, Madge Bellamy, Charles Edward Bull. 135 Min. 35mm. OF

Vorfilm THE GREAT TRAIN ROBBERY Der große Eisenbahnraub USA 1903. R: Edwin S. Porter D: A.C. Abadie, Gilbert M. Anderson, George Barnes. 11 Min. 16mm. OF Donnerstag, 31.07. 20:30 Uhr Mit Klavierbegleitung von Uwe Oberg

John Fords Westernklassiker handelt vom Bau der ersten transkontinentalen Eisenbahnverbindung in den USA: Landvermesser David Brandon aus Illinois lebt den Traum seines ermordeten Vaters, der für eine Direktverbindung in den Westen, nach Kalifornien, kämpfte. Als Abraham Lincoln und der Kongress den Bau der Strecke 1862 genehmigen, beginnt der Wettstreit um die kürzestmögliche Streckenführung – mit fatalen Folgen für David, der sich in die Tochter des Eisenbahnunternehmers verliebt. Das Epos mit 6.000 Komparsen (überwiegend Iren, Italiener und Chinesen) zeigt die Indianer dabei nicht im besten Licht.


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KLASSIKER & RARITÄTEN Hommage an Heinrich George Im Juli ehren wir einen der facettenreichsten deutschen Schauspieler des 20. Jahrhunderts mit einer Hommage: Heinrich George (1893-1946). In der Weimarer Republik verehrt, einer Zeit, in der er offen mit den Linken sympathisierte, wurde er später als „Vorzeigestar“ von den Nazis vereinnahmt und starb schließlich im sowjetischen Straflager Sachsenhausen – sein Leben war geprägt von schicksalhaften Wendungen. Trotz seiner großen darstellerischen Qualitäten war er wegen seines Wirkens zwischen 1933 und 1945 lange umstritten. Erst 1998 wurde er auf Betreiben seiner Söhne und einiger Schauspielerkollegen öffentlich rehabilitiert. Er reüssierte in der Stummfilmära ebenso wie zu Zeiten des Tonfilms und trat auch in zwei deutschsprachigen Filmen des USStudios Metro-Goldwyn-Mayer auf. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt fünf Filme, die einen Querschnitt durch Heinrich Georges Schaffen darstellen: Den Anfang macht seine einzige Regiearbeit SCHLEPPZUG M 17 (DE 1933), in der er selbst auch die Hauptrolle spielte, gefolgt von einem Klassiker (Phil Jutzis BERLIN - ALEXANDERPLATZ, DE 1931) und einer Rarität (Richard Oswalds „1914“. DIE LETZTEN TAGE VOR DEM WELTBRAND, DE 1931) aus der Zeit der Weimarer Republik. Exemplarisch für die NS-Propagandafilme Georges ist HITLERJUNGE QUEX. EIN FILM VOM OPFERGEIST DER DEUTSCHEN JUGEND (DE 1933) zu sehen, verbunden mit einer filmwissenschaftlichen Einführung. Die Reihe endet mit Georges Paraderolle als gutmütiger russischer Postmeister im Ufa-Melodram DER POSTMEISTER (DE 1940) von Gustav Ucicky.


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KLASSIKER & RARITÄTEN SCHLEPPZUG M 17 Deutschland 1933. R: Heinrich George D: Heinrich George, Berta Drews, Betty Amann. 78 Min. 35mm

Dienstag, 01.07. 18:00 Uhr

SCHLEPPZUG M 17 ist Heinrich Georges einzige Regiearbeit. Bei dem Sittendrama im Hafenmilieu spielt er an der Seite seiner Ehefrau Berta Drews zugleich die Hauptrolle: Der Schiffer Henner Classen lebt und arbeitet mit seiner Familie auf einem Schleppkahn. Bei einem Landgang rettet Classens Frau Marie den jungen Jakob vor dessen betrunkenem Vater und nimmt ihn mit an Bord. Für Jakob werden die Classens zur Ersatzfamilie, in der er Geborgenheit findet. Doch als Henner die junge Kriminelle Gescha aus dem Hafenbecken rettet und ebenfalls auf das Schiff bringt, gerät das Idyll in Gefahr. „1914“. DIE LETZTEN TAGE VOR DEM WELTBRAND Deutschland 1931. R: Richard Oswald. D: Heinrich George, Albert Bassermann, Reinhold Schünzel. 112 Min. 35mm

Dienstag, 08.07. 18:00 Uhr

Gestützt auf historische Dokumente, schildert der Film die Ereignisse an den europäischen Höfen. Zwischen dem Attentat von Sarajewo, bei dem am 28. Juni 1914 der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz-Ferdinand und seine Gattin Sophie ums Leben kamen, und dem Kriegsausbruch Anfang August wird der Ausbruch des „Weltenbrands“ erklärt – dessen Ende lag bei den Dreharbeiten erst eine Dekade zurück. Heinrich George spielt den französischen Humanisten und Pazifisten Jean Jaurès, der sich am Vorabend des Krieges bis zu seiner Ermordung leidenschaftlich für den Frieden und die politische Verständigung mit dem deutschen Kaiserreich einsetzte.


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BERLIN – ALEXANDERPLATZ, DIE GESCHICHTE FRANZ BIBERKOPFS Deutschland 1931. R: Phil Jutzi D: Heinrich George, Maria Bard, Margarete Schlegel. 88 Min. 35mm

Der Film erzählt die Geschichte des Franz Biberkopf (unnachahmlich gespielt von Heinrich George), der vier Jahre im Gefängnis gesessen hat, dem aber auch nach seiner Entlassung eine Rückkehr in ein geordnetes Alltagsleben nicht gelingen will: Ein Ganove versucht, ihn für seine Bande zu gewinnen, und schließlich verliert Franz einen Arm. Alfred Döblin selbst war als einer der Drehbuchautoren an dieser ersten Adaption seines Romans beteiligt. Für Heinrich George war der Film einer der größten Erfolge bei den Kritikern, die von seiner Präsenz und seiner „wuchtigen Erscheinung“ fasziniert waren.

Dienstag, 15.07. 18.00 Uhr

HITLERJUNGE QUEX. EIN FILM VOM OPFERGEIST DER DEUTSCHEN JUGEND Deutschland 1933. R: Hans Steinhoff D: Heinrich George, Berta Drews, Claus Clausen. 92 Min. 35mm

Mit Einführung

Berüchtigter NS-Propagandafilm, in dessen Mittelpunkt der ideologische Gesinnungswandel einer Arbeiterfamilie steht: Kommunistische Jugendverbände und die Hitlerjugend stehen sich im Berlin der beginnenden dreißiger Jahre als verfeindete Organisationen gegenüber. Heini Völker, Druckerlehrling und Sohn eines Kommunisten, lässt sich auf die Seite der Hitlerjugend ziehen und verrät einen geplanten kommunistischen Anschlag auf das Hitlerjugendheim. Heini wird als „Quex“ in die Hitlerjugend aufgenommen. Bei einer Propaganda-Aktion im heimatlichen Arbeiterviertel kommt es zur Konfrontation mit den Kommunisten.

Dienstag, 22.07. 18:00 Uhr


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KLASSIKER & RARITÄTEN DER POSTMEISTER Deutschland 1940. R: Gustav Ucicky D: Heinrich George, Hilde Krahl, Siegfried Breuer. 88 Min. 35mm

Dienstag, 29.07. 18:00 Uhr

Heinrich George in seiner Paraderolle als Urbild des gutmütigen Russen: Die schöne Dunja lebt zusammen mit ihrem Vater, dem alten Postmeister, in einer abgelegenen Poststation in den Weiten Russlands. Der durchreisende Rittmeister Graf Minskij überredet sie, mit ihm nach St. Petersburg zu gehen. Doch statt den Rittmeister zu heiraten, wird Dunja in der vornehmen Petersburger Gesellschaft als Mätresse hin- und hergereicht. Als der Postmeister davon erfährt, reist er ihr nach und droht, Minskij und Dunja zu töten. Das Ufa-Melodram orientiert sich an Puschkins gleichnamiger Novelle und verschwand nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion aus den Kinos, weil es die Russen „zu menschlich“ darstellte.

schloendorff.deutsches-filmmuseum.de


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Easier than painting. Die Filme von Andy Warhol Andy Warhol zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Zu seinem Œuvre gehören auch zahlreiche Filme. Die Vorlesungsreihe geht der These nach, dass Warhols lange verborgen gebliebenen Filme möglicherweise der wichtigste Teil seines Werkes sind, da seine ästhetische Konzeption generell auf den Film ausgerichtet scheint. Serialität und Reproduzierbarkeit der technischen Bildmedien sind von Anfang an Gegenstand seiner Kunst. Die Ringvorlesung und Filmreihe „Easier than painting. Die Filme von Andy Warhol“ ist eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe mit Filmvorführungen und Vorträgen international renommierter Wissenschaftler. Die Veranstaltungsreihe wird von der Goethe-Uni gemeinsam mit dem Deutschen Filmmuseum und in Kooperation mit der HFG Offenbach sowie der Städelschule unter dem Dach der hessischen Film- und Medienakademie organisiert. Begleitend zu den Lectures zeigt das Kino mittwochs und samstags Werke, die Elemente des Pop im Film aufgreifen und so exemplarisch die Bandbreite des „Popkinos“ in der Filmgeschichte abbilden. EASIER THAN PAINTING? Abschlussdiskussion zu den Warhol-Lectures Zum Ende der zehnmonatigen Veranstaltungsreihe soll in einer Podiumsdiskussion mit vier Vertretern der Frankfurter Goethe-Universität ein interdisziplinäres Fazit gezogen werden: Welchen Stellenwert haben Warhols Filme in seinem Gesamtwerk? Es diskutieren: Vinzenz Hediger und Marc Siegel (Filmwissenschaft) sowie Regine Prange und Henning Engelke (Kunstgeschichte).

Donnerstag, 17.07. 15:00 Uhr Eintritt frei

„Ich glaube wirklich nicht an die Liebe.“ (Andy Warhol)


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LECTURE & FILM Andy Warhol: Porn Realist Lecture von Ara Osterweil, Montréal Vortrag in englischer Sprache Indem Andy Warhol mit seinem Film COUCH das Tabu in Frage stellte, dem Hardcore-Pornographie bis dahin unterlag, erhob er die Darstellung von Sex zum legitimen Gegenstand des Kinos. Anstatt aber Sex als orgasmischen Ausweg aus den Zwängen einer repressiven Gesellschaft zu feiern – wie das vielleicht von einem Film zu erwarten wäre, in dem so viele Ikonen der UndergroundKultur auftreten – bietet COUCH eine viel realistischere Darstellung von Sex an. Indem er die Rolle der Langeweile, der Ablenkung und der Unterbrechung beim Liebesspiel in den Vordergrund stellt, enttäuscht Warhol nicht nur die Erwartungen seines Publikums, sondern entwirft eine spielerische und potenziell befreiende Art und Weise, unter den Bedingungen des Spätkapitalismus Sexualität auszuleben. Ara Osterweil ist Assistant Professor of Film and Cultural Studies an der McGill University in Montréal, Kanada, und bildende Künstlerin. Sie ist die Autorin von Flesh Cinema: The Corporeal Turn in American Avant-Garde Cinema (2014) und erhielt 2010 den Arts Writers Grant der Warhol Foundation.

COUCH USA 1964. R: Andy Warhol. D: Bingingham Birdie, Allen Ginsberg, Jack Kerouac. 52 Min. 16mm. OF

Im Anschluss: SCREEN TESTS (Reel 25) USA 1964-66. R: Andy Warhol. ca. 40 Min. 16mm. Stumm

Donnerstag, 10.07. 20:15 Uhr

COUCH gilt als einer der mythosbeladensten Filme Warhols. Verschiedene Paare (meist prominente Vertreter der Factory) vergnügen sich über mehrere Monate hinweg auf dem berühmten roten Sofa sexuell miteinander. Kaum ein Tabu jener Zeit bleibt unangetastet: Explizite Darstellungen von Homosexualität und flotte Dreier mit schwarzen und weißen Protagonisten zu Zeiten der Rassenunruhen in den Vereinigten Staaten zeugen von Warhols Mut. Und gleichzeitig handelt es sich nicht um Pornographie. Warhol spielt dabei mit den voyeuristischen Erwartungen des Publikums.


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CHAPPAQUA USA 1966. R: Conrad Rooks. D: Conrad Rooks, Jean-Louis Barrault, William S. Burroughs. 92 Min. DigiBeta. OF

Die verschlafene Gemeinde Chappaqua steht in Conrad Rooks’ gleichnamigem Film als Symbol für eine unschuldige Kindheit in suburbaner Idylle. Dorthin sehnt sich Russel Harwick (Rooks’ von ihm selbst gespieltes Alter Ego) zurück, während er in einer Entzugsklinik gegen die Drogensucht kämpft. Der psychedelisch erzählte und visuell experimentierfreudige Film wimmelt nur so von Kultfiguren seiner Zeit: der Schauspieler und Regisseur Jean-Louis Barrault, die Musiker Ravi Shankar, Ornette Coleman und Moondog, der Guru Satschidananda Saraswati und die Beat-Ikonen Allen Ginsberg und William S. Burroughs als düster-rätselhafter Opium Jones.

Mittwoch, 02.07. 18:00 Uhr

THE BEAT GENERATION: AN AMERICAN DREAM USA 1987. R: Janet Forman. Dokumentarfilm. 86 Min. 16mm. OmU

Selten waren die USA wirtschaftlich so proper und im eigenen Selbstverständnis so wohlgefällig wie in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Autoren der Beat Generation waren unter den ersten, die die Brüche im amerikanischen Traum literarisch untersuchten. Ihre Anhänger wurden wegen ihrer kritischen Haltung zum Kalten Krieg (und in Imitation des russischen Diminutivs) Beatniks genannt. Dreißig Jahre später erzählen herausragende Figuren der Szene in Originalinterviews und Archivaufnahmen von sich selbst, ihrer Zeit und deren Beat. Mit dabei sind Allen Ginsberg, Neal und Carolyn Cassady, Jack Kerouac, William S. Burroughs, Timothy Leary und Abby Hoffman.

Samstag, 05.07. 18:00 Uhr Mittwoch, 09.07. 18:00 Uhr


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LECTURE & FILM HOWL USA 2010. R: Rob Epstein, Jeffrey Friedman. D: James Franco, Jon Hamm. 84 Min. 35mm. OmU

Samstag, 12.07. 18:00 Uhr Mittwoch, 16.07. 18:00 Uhr

HOWL ist eine Werkbiografie als Experimentalfilm, die Fortsetzung eines Gedichts mit filmischen Mitteln. Nonlinear, mal in Schwarzweiß, mal in Farbe, mal in animierten Sequenzen, erzählt der Film die Geschichte von Allen Ginsberg (gespielt von James Franco) und seinem prominenten literarischen „Geheul“. Wir sehen Ginsberg als jungen Mann mit seinem Liebhaber Peter Orlovsky (Aaron Tveit) im vibrierenden New Yorker Village, bei seiner ersten öffentlichen Lesung von „Howl“ beim legendären Six Gallery Reading 1955 in San Francisco und beim Gerichtsverfahren gegen den Herausgeber des Langgedichts – wegen Verbreitung von Obszönitäten. BRINKMANNS ZORN Deutschland 2006. R: Harald Bergmann. D: Eckhard Rhode, Alexandra Finder, Martin Kurz. 105 Min. 35mm

Samstag, 19.07. 18:00 Uhr Mittwoch, 23.07. 18:00 Uhr

„Ein gelber schmutziger Himmel, ein gelber schmutziger Himmel … ein verdammter Scheißdreck von Himmel ...“ So besingt Deutschlands erster Beat-Poet Rolf-Dieter Brinkmann seine verhasste Wahlheimat Köln. In den Jahren 1973 und 1975 nimmt Brinkmann sich und seine Umwelt mit einem vom WDR geliehenen Tonbandgerät auf. Im Film bewegt Hauptdarsteller Eckhard Rhode mit feiner Präzision seine Lippen synchron zu Brinkmanns frei schweifender Rede, und man vergisst leicht, dass hier tatsächlich der Dichter dem Schauspieler seine Stimme leiht und nicht andersherum. Ein Film, wie er sich über und mit Brinkmann wohl nur so denken lässt: als Montage.


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ON THE ROAD Frankreich/USA/Großbritannien/Brasilien/Kanada 2012. R: Walter Salles D: Sam Riley, Garrett Hedlund, Kristen Stewart. 124 Min. Blu-ray. OmU

Jack Kerouac schrieb „On The Road“, den ultimativen Beat-Roman, mit seiner Schreibmaschine auf einer mehr als 35 Meter langen Schriftrolle. Ein dicht gedrängter, absatzloser Text, der von zwei postadoleszenten Rebellen, ihrer Odyssee durch den amerikanischen Westen und vor allem von Sex ’n’ Drugs ’n’ Jazz erzählt. Kerouac plante, seinen Schlüsselroman, dessen Hauptfiguren ihm und dem Beat-Maskottchen Neil Cassady nachempfunden sind, schon 1957 zu verfilmen. Er wollte sich selbst spielen, Cassady wollte er mit Marlon Brando besetzen. Francis Ford Coppola brachte schließlich den Film als Produzent für Walter Salles auf den Weg.

Samstag, 26.07. 18:00 Uhr Mittwoch, 30.07. 18:00 Uhr

Freunde des Kinos Das Kino im Deutschen Filmmuseum sucht filmbegeisterte Freunde, die sich engagieren und für unser besonderes Programm interessieren. Lernen Sie uns kennen, und seien Sie gespannt auf das, was das Haus zu bieten hat. So erhalten Sie für unser Kino vergünstigte Eintrittspreise sowie Vorzugskarten zu besonderen Veranstaltungen und haben die Möglichkeit, Filmschaffende zu treffen. Selbstverständlich bekommen die Freunde des Hauses unseren Newsletter und alle Programme kostenfrei zugeschickt. Sie möchten das Kino unterstützen? Einzelpersonen: 30,- Euro Jahresbeitrag Unter 30-Jährige: 20,- Euro Jahresbeitrag Weitere Informationen: freunde@deutsches-filminstitut.de Tel.: 069 – 961 220 225


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Late NIGHT KULTKINO Zombies, die Welt als eine von Computern erzeugte Illusion und ein Wissenschaftler, der sich in ein Insekt verwandelt: das Late Night Kultkino im Juli. SHAUN OF THE DEAD Großbritannien/USA/Frankreich 2004. R: Edgar Wright D: Simon Pegg, Kate Ashfield, Lucy Davis. 99 Min. Blu-ray. OmU

Freitag, 04.07. 22:30 Uhr Samstag, 12.07. 22:45 Uhr

„Eine romantische Komödie. Mit Zombies“, lautete ein Werbespruch für diesen Film von Edgar Wright, dessen erstes Werk eine mitten in England angesiedelte Eastwood/Leone-Westernparodie gewesen war. Hier nimmt er sich liebevoll des Zombie-Genres an: Shaun, der vor allem in der Eckkneipe „Winchester“ herumhängt, will endlich sein Leben in den Griff kriegen. Unpassenderweise übernehmen genau zu dem Zeitpunkt die Untoten London, und Shaun muss versuchen, seine Freundin und seine Mutter an einen sicheren Ort zu bringen: ins „Winchester“. THE MATRIX USA/Australien 1999. R: The Wachowski Brothers D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne. 136 Min. 35mm. OmU

Samstag, 05.07. 22:30 Uhr Freitag, 11.07. 22:30 Uhr

Der Hacker Neo lernt Morpheus kennen, einen Widerstandskämpfer gegen die Matrix, eine künstliche Intelligenz, und erfährt so, dass die Welt, in der er lebt, nur eine von Computern erzeugte Illusion ist. Aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten hält man Neo für den geweissagten Führer gegen die Matrix. Mit seiner präzisen visuellen Gestaltung, seinem cleveren Production Design, seinen beeindruckenden Martial-Arts-Szenen und seiner komplexen Handlungskonstruktion ist der zweite Film der Wachowski Brothers längst ein Klassiker.


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THE MATRIX RELOADED USA/Australien 2003. R: The Wachowski Brothers D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne. 138 Min. 35mm. OmU

Nach wie vor kontrolliert die Matrix die Welt und lebt buchstäblich von der Menschheit. Das letzte Refugium der Menschen, die der Programmierung entgehen konnten, die unterirdische Stadt Zion, wird von Maschinen der Matrix angegriffen, und Neo muss den Abwehrkampf anführen. Die Fortsetzung von THE MATRIX ist viel linearer in der Anlage der Handlung und hinterlässt auch nicht dessen Eindruck stilistischer Innovation. Dennoch sind die visuelle Gestaltung und die Actionszenen äußerst effektvoll und die mythologischen und popkulturellen Bezüge sehr anspielungsreich.

Freitag, 18.07. 22:30 Uhr Samstag, 26.07. 22:45 Uhr

THE FLY USA/Großbritannien/Kanada 1986. R: David Cronenberg D: Jeff Goldblum, Geena Davis, John Getz. 100 Min. Blu-ray. OmU

Ein Wissenschaftler hat sich heimlich mit Mitteln seiner Firma zu Hause ein Laboratorium eingerichtet, wo er zwei „Telepods“ konstruiert hat: Teleporter, mit denen er lebende Objekte transportieren will. Doch nach einem fehlgeschlagenen Selbstversuch mutiert er allmählich zur Fliege ... THE FLY ist ein typischer Cronenberg-Film: Sexuelle Begierden wecken intellektuelle Fähigkeiten, aber auch unkontrollierbare zerstörerische Kräfte, und das Unbewusste übernimmt die Kontrolle. Cronenberg spielt auch seine Vorliebe für physische Deformationen voll aus.

Samstag, 19.07. 22:30 Uhr Freitag, 25.07. 22:45 Uhr


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KINDERKINO Moritz gründet seinen eigenen Verein, die Teufelskicker, während Jo sich in die tolle Fußballerin Mari verliebt. Beim alten Pettersson zieht der kleine Kater Findus ein, und Kai verhilft einer Kaugummimarke mithilfe seiner Bande „Die Schwarze Hand“ zu Berühmtheit. THE LIVERPOOL GOALIE – ODER WIE MAN DIE SCHULZEIT ÜBERLEBT Norwegen 2010. R: Arild Andresen. D: Ask van der Hagen, Susanne Boucher. 90 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 10 Jahren

Freitag, 04.07. 14:30 Uhr Sonntag, 06.07. 15:00 Uhr

Jo hat es nicht leicht. Seine Mutter behütet ihn so sehr, dass er nicht einmal Fußballspielen darf. Außerdem verwendet er seine ganze Freizeit auf die Hausaufgaben von Tom Erik, der ihm andernfalls mit Prügeln droht. Und dann verliebt sich Jo in die tolle Fußballerin Mari. Als er die begehrte Sammelkarte von Liverpools Torwart José Reina in die Finger bekommt, wittert er eine Chance.

TEUFELSKICKER Deutschland 2009. R: Granz Henman. D: Benno Fürmann, Armin Rohde, Diana Amft. 102 Min. 35mm. Empfohlen ab 8 Jahren

Freitag 11.07. 14:30 Uhr Sonntag 13.07. 15:00 Uhr

Für den zwölfjährigen Moritz gibt es im Leben nichts Wichtigeres als Fußball. Als seine Eltern sich trennen, muss Moritz seinen Fußballclub verlassen und mit der Mutter in eine andere Stadt ziehen. Hier haben der VfB und sein Erzrivale Mark das Sagen – doch Moritz gründet mit Mehmet, Catrina, Niko und Enes seinen eigenen Verein: die Teufelskicker. Mit Moritz‘ Großvater Rudi als Trainer wollen sie das Pokalturnier gewinnen.


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KAI AUS DER KISTE DDR 1988. R: Günter Meyer. D: Christoph Zeller, Jürgen Watzke. 93 Min. 35mm. Empfohlen ab 8 Jahren

KLASSIKER

Berlin 1923. Der Amerikaner Mister Mac Allan sucht einen „Reklamekönig“ für die Vermarktung seines neuen Produkts: Kaugummi. Dem elfjährigen Kai und seiner Bande „Die Schwarze Hand“ gelingt es, die Kaugummimarke „Bäng“ über Nacht bekannt zu machen. Aber auch der Werbefachmann Herr Kubalski will „Reklamekönig“ werden. Und der mysteriöse Mac Allan scheint noch etwas ganz anderes im Schilde zu führen.

Freitag, 18.07. 14:30 Uhr Sonntag, 20.07. 15:00 Uhr

PETTERSSON UND FINDUS - KLEINER QUÄLGEIST, GROSSE FREUNDSCHAFT Deutschland 2013. R: Ali Samadi Ahadi. D: Ulrich Noethen, Marianne Sägebrecht. 80 Min. DCP. Empfohlen ab 5 Jahren

Beda Andersson findet den kleinen Kater Findus im Wald und bringt ihn zum alten Pettersson. Der eigensinnige Tüftler und der kleine, freche Kater können miteinander sprechen, und eine wunderbare Freundschaft mit vielen spannenden und lustigen Abenteuern beginnt. Als Beda Andersson eines Tages einen Hahn mitbringt, freut sich Findus zunächst über den Familienzuwachs – aber schon bald verspürt er heftige Eifersucht.

Freitag, 25.07. 14:30 Uhr Sonntag, 27.07. 15:00 Uhr


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SPECIALS

WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? In Kooperation mit

In der Reihe WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk mit anschließendem Filmgespräch. Im Juli zeigen wir den Film, der bei seiner Premiere 2013 als deutscher Beitrag den Großen Preis der Jury bei den Filmfestspielen in Venedig gewann: DIE FRAU DES POLIZISTEN von Philip Gröning. Mit dem streng formal inszenierten Familiendrama knüpft der Regisseur an seinen internationalen Erfolg DIE GROSSE STILLE (DE 2005) an, in dem er den Schweigeorden der Karthäusermönche porträtierte.

Philip Gröning, geboren 1959, widmete sich nach seinem Studium dem Drehbuchschreiben, arbeitete als Schauspieler und gründete 1986 eine Produktionsfirma. Aufsehen erregte Gröning mit dem Spielfilm DIE TERRORISTEN (DE 1992). Sein bislang größter Erfolg war der Dokumentarfilm DIE GROSSE STILLE (DE 2005), der beim Sundance-Filmfestival gewann und mit dem Europäischen Filmpreis, dem Preis der Deutschen Filmkritik sowie dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnet wurde. DIE FRAU DES POLIZISTEN Deutschland 2013. R: Philip Gröning. D: Alexandra Finder, David Zimmerschied, Pia & Chiara Kleemann. 179 Min. DCP

Vorfilm OMAS DILEMMA Deutschland 2013. R: Daniel Seideneder. 3 Min. DCP

Sonntag, 27. Juli 19:30 Uhr Im Anschluss spricht Karsten Visarius (epd film) mit Philip Gröning über den Film.

Ein außergewöhnliches Erzählexperiment in 59 Kapiteln: Uwe und Christine ziehen mit ihrer vierjährigen Tochter Clara in ein altes Backsteinhaus. Das Familienglück scheint perfekt, doch Uwe hat als Polizist nur wenig Zeit für Frau und Kind. Christine kümmert sich um die Tochter und den Haushalt. Sie fühlt sich zusehends einsam. Auch Uwe macht die Situation zu schaffen. Bei ihm aber entlädt die Anspannung sich in Eifersucht – und immer häufiger auch in körperlicher Gewalt. Gröning vergleicht seinen Film mit einem Gemälde: „Man betrachtet alle Details nacheinander, und dann bleibt ein Bild übrig.“


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KINO UND COUCH Auf der Suche nach sich selbst – Erwachsenwerden im Kino In der Reihe Kino & Couch zeigt das Deutsche Filmmuseum zusammen mit dem Frankfurter Psychoanalytischen Institut ausgewählte Filme, die sich mit dem Erwachsenwerden beschäftigen. An die Vorführung schließt sich ein Dialog aus psychoanalytischer und filmwissenschaftlicher Perspektive sowie eine Diskussion mit dem Publikum an. LÉOLO Kanada/Frankreich 1992. R: Jean-Claude Lauzon. D: Maxime Collin, Gilbert Sicotte, Ginette Reno. 107 Min. 35mm. DF

Kurz vor seinem tragischen Unfalltod drehte der kanadische Regisseur Jean-Claude Lauzon mit LÉOLO einen ungewöhnlichen und berührenden Film über das Erwachsenwerden in einer dysfunktionalen Familie. Der 14-jährige Léo Lauzon lebt mit einer übergewichtigen Mutter, einem einfältigen Vater, einem feigen Bruder und zwei psychisch kranken Schwestern in ärmlichen Verhältnissen in Montréal. Um dem realen Leben und der Angst, ebenfalls geisteskrank zu werden, zu entfliehen, träumt er sich in eine Phantasiewelt, in der er Léolo Lozone, Sohn eines sizilianischen Bauern und ein Held ist.

Donnerstag, 17.07. 20:15 Uhr Filmwissenschaftlicher Kommentar: Christiane von Wahlert Psychoanalytischer Kommentar: Soheila Kiani-Dorff


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SPECIALS

70. Jahrestag des HitlerAttentats vom 20. Juli 1944 DER 20. JULI BRD 1955. R: Falk Harnack. D: Wolfgang Preiss, Annemarie Düringer, Robert Freitag. 97 Min. 35mm

Sonntag, 20.07. 20:30 Uhr

Der dokumentarisch inszenierte Film berichtet von den Vorbereitungen des Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 sowie von den Auswirkungen des gescheiterten Versuchs auf den Widerstandskreis. Nur zwei Zufälle – Stauffenberg wurde beim Schärfen der Sprengladung gestört, und im Gedränge des Besprechungsraums konnte er die Ladung nicht am günstigsten Platz abstellen – bewahrten den Diktator vor dem Tode. Unklarheiten in der Nachrichtenübermittlung verzögerten die Auslösung des geplanten Staatsstreiches, bis Stauffenberg in Berlin eintraf. Harnacks Film entstand zeitgleich mit G.W. Pabsts ES GESCHAH AM 20. JULI, was für einige Kontroversen in der Rezeption sorgte.


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Laterna-magicaLive-Performance illuminago bringt den Zauber der Laterna magica auf die Bühne – „IN TREUE FEST! – Stricken und Sterben im Ersten Weltkrieg“

Karin Bienek vom Laterna-magica-Ensemble illuminago und die Frankfurter Schauspielerin Cornelia Niemann zeigen ein Stück Alltag im „großen Kriege“: Sie projizieren mit einem historischen Lichtbilder-Apparat Fotografien aus der Zeit von 1914 bis 1918 auf die Leinwand. Die damals beliebten Vorträge mit der Laterna magica sollten den Menschen in der Heimat das Leben an der Front nahebringen. Auf den bunten Bildern für die Spielzeug-Laterne marschiert der Patriotismus im bürgerlichen Kinderzimmer auf. Zum weiteren Vergnügen wird die historisch-vaterländische Erbauung zwischendurch mit leuchtenden Farben- und Linienspielen, sogenannten Chromathropen, aufgelockert. Die beiden Künstlerinnen halten die originalen „Vorträge zu den Bildern“ und tragen Trauriges, Skurriles, Komisches aus zeitgenössischen Jugendbüchern, Zeitungen und Feldpostbriefen vor. Eine Diskussion mit dem Publikum schließt sich an.

Sonntag, 06.07. 18:00 Uhr


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SPECIALS

KINO AN UNGEWÖHNLICHEN ORTEN

DANK DER CROWD kann es diesen Sommer wieder heißen: „Raus aus dem Kinosaal – rein in die Stadt!“ Von Freitag, 18., bis Freitag, 25. Juli, geht die Frankfurter Kinowoche zum 18. Mal auf Entdeckungstour durch die Mainmetropole, um ausgesuchte Filme an ungewöhnlichen Orten zu zeigen. An sieben Abenden gibt es die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen von atmosphärisch interessanten bis alltagskulturell relevanten Örtlichkeiten zu werfen und dort thematisch passende Filme zu genießen, die mit ihren Spielorten eine spannende Wechselbeziehung eingehen. Von grenzenloser „Witzischkeit“ zwischen Possmanns Apfelweinkisten mit KEIN PARDON (DE 1993, R: Hape Kerkeling) bis zum Weltuntergang im Park einer der schönsten Villen Frankfurts mit MELANCHOLIA (DK/SE/ FR/DE 2011, R: Lars von Trier) wird ein vielseitiges Programm geboten. Neugierig geworden? Dann überzeugen Sie sich selbst davon, wie kurzweilig eine „endlose Nacht“ am Flughafen sein kann, fiebern Sie mit, wenn die Rennpferdlegende Seabiscuit über die Galopprennbahn saust, oder seien Sie dabei, wenn in der Kläranlage Niederrad der Schrecken in Gestalt eines mutierten Kanalisationsmonsters über die Zuschauer hereinbricht.


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Karten zu 12,- / 10,- € (ermäßigt) im VVK sind erhältlich an der Museumskasse, über ADticket zzgl. Gebühren sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online unter www.frankfurter-kinowoche.de/tickets Das Programm der Frankfurter Kinowoche mit ausführlichen Beschreibungen, Anfahrtsplänen und aktuellen Hinweisen finden Sie unter www.frankfurter-kinowoche.de

Filme und Locations Freitag, 18.07. – 21:30 Uhr Familienkelterei Possmann, Eschborner Landstraße 156-162, Rödelheim KEIN PARDON DE 1993. R: Hape Kerkeling. D: Hape Kerkeling, Heinz Schenk, Elisabeth Volkmann, Dirk Bach. 97 Min. 35mm Samstag, 19.07. – 22:00 Uhr Autoverwertung Manke, Hinterhof, Franziusstraße 6, Ostend VANISHING POINT Fluchtpunkt San Francisco USA/GB 1971. R: Richard C. Sarafian. D: Barry Newman, Cleavon Little, Dean Jagger. 99 Min. Blu-ray. OmU


SPECIALS

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Sonntag, 20.07. – 21:00 Uhr Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Eschersheimer Landstraße 29-39, Westend FANTÔMAS – À L’OMBRE DE LA GUILLOTINE Fantomas - Im Schatten der Guillotine FR 1913. R: Louis Feuillade. D: René Navarre, Edmond Bréon. 54 Min. Blu-ray. OmU Dienstag, 22.07. Kläranlage, Alte Gasmotorenhalle, Goldsteinstraße 160, Niederrad 19:00 Uhr: LA CITÉ DES ENFANTS PERDUS Die Stadt der verlorenen Kinder FR/DE/ES 1995. R: Jean-Pierre Jeunet, Marc Caro. D: Ron Perlman, Dominique Pinon. 112 Min. 35mm. DF 22:00 Uhr: GWOEMUL The Host KR 2006. R: Joon-ho Bong. D: Kang-ho Song, Hie-bong Byeon, Hae-il Park. 119 Min. 35mm. DF Mittwoch, 23.07. – 22:00 Uhr Frankfurt Airport, Terminal 1, Abflug-Gate C1 DIE ENDLOSE NACHT BRD 1963. R: Will Tremper. D: Hannelore Elsner, Harald Leipnitz, Karin Hübner, Walter Buschhoff. 85 Min. 35mm

Donnerstag, 24.07. – 21:30 Uhr Galopprennbahn, Schwarzwaldstraße 125, Niederrad SEABISCUIT Seabiscuit - Mit dem Willen zum Erfolg USA 2003. R: Gary Ross. D: Tobey Maguire, Jeff Bridges, Chris Cooper. 140 Min. 35mm. DF Freitag, 25.07. – 21:30 Uhr Park der Villa unter den Linden, Weinbergstraße 9, Sindlingen MELANCHOLIA DK/SE/FR/DE 2011. R: Lars von Trier. D: Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg, Kiefer Sutherland. 136 Min. Blu-ray. OmU

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Förderer und Partner der Frankfurter Kinowoche

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IN MEMORIAM: HELMA SANDERS-BRAHMS Helma Sanders-Brahms, 1940 in Emden geboren, arbeitete nach ihrem Studium zunächst beim WDR, bevor sie in Italien bei Pier Paolo Pasolini und Sergio Corbucci hospitierte – eine Erfahrung, die sie darin bestärkte, selbst Filme zu machen. Ihr Regiedebüt gab sie 1970 und drehte danach kritische und immer auch politische Filme über die Arbeitswelt, über Migration und die Situation von Frauen im Nachkriegsdeutschland. 1975 entstand UNTER DEM PFLASTER IST DER STRAND, der zu einem zentralen Werk der 1968er-Bewegung avancierte. Ihre Filme stießen bei Teilen der deutschen Filmkritik auf Widerstand; im Ausland hingegen wurden ihre Werke beinahe unisono als Meilensteine des Neuen Deutschen Films gefeiert. Mit ihrem letzten, 2008 fertiggestellten Film GELIEBTE CLARA war sie zu Gast im Kino des Deutschen Filmmuseums, um ihn in der Veranstaltungsreihe „Was tut sich – im deutschen Film?“ persönlich vorzustellen. Vor wenigen Monaten, im Februar, erlebte sie noch die Uraufführung der wiederhergestellten und digital restaurierten Fassung ihres wohl bekanntesten und erfolgreichsten Films DEUTSCHLAND BLEICHE MUTTER (BRD 1980), Ende Mai starb sie nach langer, schwerer Krankheit. Mit diesem Filmabend erinnert das Kino des Deutschen Filmmuseums an eine der wichtigsten Regisseurinnen des Neuen Deutschen Films. Deutschland bleiche Mutter BRD 1980. R: Helma Sanders-Brahms. D: Eva Mattes, Ernst Jacobi, Elisabeth Stepanek. 151 Min. DCP

Erzählt wird die Geschichte von Lene, die unerschrocken Donnerstag, 24.07. ihre Tochter durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs 20:00 Uhr bringt, doch im restaurativen Frieden in der Ehe mit einem Kriegsheimkehrer fast zugrunde geht. Aus der Perspektive der Tochter Anna erzählt, wirft DEUTSCHLAND BLEICHE MUTTER einen schonungslosen Blick auf das Schicksal unzähliger Frauen während des Zweiten Weltkriegs. Damit zeigt der Film eine wenig beachtete, nämlich weibliche Perspektive auf den Krieg und die Rolle der Frauen darin. DEUTSCHLAND BLEICHE MUTTER stand 1980 im Wettbewerb der Berlinale, wurde nach den ersten sehr negativen Kritiken in der deutschen Presse für den Verleih gekürzt und ist nun wieder in voller Länge zu sehen.


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SPECIALS

VORpremiere von ARTEHOLIC Schauspieler Udo Kier (NYMPHOMANIAC, MY OWN PRIVATE IDAHO) ist zu Gast im Deutschen Filmmuseum und präsentiert als Premiere seinen neuesten Film ARTEHOLIC (DE 2014), der im Oktober in die Kinos kommt. In diesem Jahr erhält Kier den Ehrenpreis des Filmfestes München. Bisherige Träger der Auszeichnung sind unter anderen Julie Christie, John Malkovich, Michael Caine und Michael Haneke.

ARTEHOLIC Deutschland 2014. R: Hermann Vaske. D: Udo Kier, Lars von Trier, Rosemarie Trockel, Tobias Rehberger, Jonathan Meese. 85 Min. DCP

Zu Gast: Hermann Vaske und Udo Kier

Donnerstag, 03.07. 22:00 Uhr

Film- und Kunstlegende Udo Kier ist ein Arteholic, ein Kunstsüchtiger und selbst ein lebendes Kunstwerk. In Hermann Vaskes Film erzählt Kier von seiner Zeit mit Andy Warhol und den rauschenden Feiern in New York oder Rom. Er wird auch in Gesprächen mit Freunden gezeigt, unter anderem mit Regisseur Lars von Trier. Kier begibt sich auf einen Trip durch die Welt der Kunst und nimmt die Kinobesucher mit, er besucht das Frankfurter Städel, das Museum Ludwig in Köln, das Kunstmuseum in Bonn, den Hamburger Bahnhof in Berlin, das Louisiana Museum bei Kopenhagen und das Centre Pompidou in Paris. Kiers persönliche Sicht auf die Kunstwerke und die Gespräche, die er führt, machen den Film zu einem besonderen Erlebnis.


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HUMAN RIGHTS WATCH Filmemacher überall auf der Welt fungieren immer wieder auch als Botschafter der Menschenrechte. In Zusammenarbeit mit HUMAN RIGHTS WATCH gibt das Deutsche Filmmuseum ihren Werken ein Forum. SOUND OF TORTURE Israel 2013. R: Keren Shayo 60 Min. DCP. arab./engl. OmeU

Zu Gast: Meron Estefanos

Die schwedisch-eritreische Radiomoderatorin, Aktivistin und Journalistin Meron Estefanos produziert ihre populäre Sendung Voices of Eritreans in ihrer Heimatstadt Stockholm. Das Programm richtet sich an Hunderte von eritreischen Flüchtlingen, die unter menschenverachtenden Zuständen im ägyptischen Sinai ausharren: Seit der Ägyptischen Revolution herrschen die Beduinen über den Wüstenabschnitt – sie kidnappen Eritreer auf dem Weg nach Israel, halten sie als Geiseln fest und foltern sie. Per Mobiltelefon lassen sie die Familien die Schmerzensschreie der Gefolterten hören, um so ein hohes Lösegeld zu erpressen. Die UN bezeichnen die Situation auf der Sinai-Halbinsel als eine der gegenwärtig schlimmsten, aber von den Medien fast völlig vernachlässigten humanitären Katastrophen der Welt. Der Film verfolgt Estefanos Versuche, durch Telefonate in ihrer Sendung zwischen Geiseln und Kidnappern zu vermitteln.

Dienstag, 01.07. 20:15 Uhr

In Kooperation mit

H U M A N

H U M A N R I G H T S W A T C H

R I G H T S W A T C H


Im Kino 01.-15. Juli 2014

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tagsüber

18.00 Uhr

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Di

SCHLEPPZUG M 17 ≥ S. 26 DE 1933. Heinrich George. 78 Min.

02

Mi

CHAPPAQUA ≥ S. 31 US 1966. Conrad Rooks 92 Min. OF

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Do

EMAK BAKIA/L’ÉTOILE DE MER/ LA PERLE ≥ S. 11 FR/BE 1926-1929. Man Ray, Henri d’Ursel 77 Min. Mit Klavierbegleitung

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So

THE LIVERPOOL GOALIE – ODER WIE MAN DIE SCHULZEIT ÜBERLEBT ≥ S. 36 NO 2010. R: Arild Andresen 90 Min. DF 15:00 Uhr

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KEINE VORSTELLUNGEN

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Di

„1914“ – DIE LETZTEN TAGE VOR DEM WELTBRAND ≥ S. 26 DE 1931. Richard Oswald. 112 Min.

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Mi

THE BEAT GENERATION: AN AMERICAN DREAM ≥ S. 31 US 1987. Janet Forman. 86 Min. OmU

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Do

MESHES OF THE AFTERNOON ≥ S. 12 US 1943. DREAMS THAT MONEY CAN BUY US 1948. THE WITCH‘S CRADLE OUTTAKES USA 1943. Zusammen 116 Min. OF 17.30 Uhr

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Fr

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So

TEUFELSKICKER ≥ S. 36 DE 2009. Granz Henman 102 Min. 15:00 Uhr

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KEINE VORSTELLUNGEN

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Di

THE LIVERPOOL GOALIE – ODER WIE MAN DIE SCHULZEIT ÜBERLEBT ≥ S. 36 NO 2010. R: Arild Andresen 90 Min. DF 14:30 Uhr

TRANSSIBERIAN ≥ S. 19 GB/ES/DE/LT 2008. Brad Anderson 115 Min. OmU

THE BEAT GENERATION: AN AMERICAN DREAM ≥ S. 31 US 1987. Janet Forman. 86 Min. OmU

TEUFELSKICKER ≥ S. 36 DE 2009. Granz Henman 102 Min. 14:30 Uhr

LATERNA MAGICA ≥ S. 41 „iN TREUE FEST!“ - Stricken und Sterben im Ersten Weltkrieg

SALONWAGEN E 417 ≥ S. 21 DE 1939. Paul Verhoeven 91 Min.

HOWL ≥ S. 32 US 2010. Rob Epstein, Jeffrey Friedman 84 Min. OmU ENTR’ACTE/VORMITTAGSSPUK/ AFTER HOUR/IMPATIENCE ≥ S. 12 FR/BE/DE 1924-2014. 70 Min. Mit Klavierbegleitung

BERLIN - ALEXANDERPLATZ – die geschichte franz biberkopfs ≥ S. 27 DE 1931. Phil Jutzi. 88 Min. Bewusste Halluzinationen OmU Original mit dt. Untertiteln

On the Train DF Dt. Fassung

Klassiker & Raritäten


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20.30 Uhr

22.30 Uhr

SOUND OF TORTURE ≥ S. 47 IS 2013. Keren Shayo 60 Min. OmeU 20:15 Uhr Gast: Meron Estefanos

Di

01

MURDER ON THE ORIENT EXPRESS ≥ S. 19 Mord im Orientexpreß GB 1974. Sidney Lumet. 128 Min. OF

Mi

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KEINE VORSTELLUNG

ARTeHOLIC ≥ S. 46 DE 2014. Hermann Vaske. 22:00 Uhr Gast: Hermann Vaske, Udo Kier

Do

03

EMAK BAKIA/L’ÉTOILE DE MER/ LA PERLE ≥ S. 11 FR/BE 1926-1929. Man Ray, Henri d’Ursel 77 Min. Mit Klavierbegleitung

SHAUN OF THE DEAD ≥ S. 34 GB/US/FR 2004. Edgar Wright 99 Min. OmU

Fr

04

BOXCAR BERTHA ≥ S. 20 Die Faust der Rebellen US 1972. Martin Scorsese. 88 Min. OF

THE MATRIX ≥ S. 34 US/AU 1999. The Wachowski Brothers 136 Min. OmU

Sa

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So

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Mo

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EL ÁNGEL EXTERMINADOR ≥ S. 11 Der Würgeengel MX 1962. Luis Buñuel. 93 Min. OmeU

Di

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BOXCAR BERTHA ≥ S. 20 Die Faust der Rebellen US 1972. Martin Scorsese. 88 Min. OF

Mi

09

COUCH / SCREEN TESTS (REEL 25) ≥ S. 30 US 1964-1966. Andy Warhol. 92 Min. OF 20:15 Uhr Lecture: Ara Osterweil

Do

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THE TITFIELD THUNDERBOLT ≥ S. 20 Titfield-Expreß GB 1953. Charles Crichton 84 Min. OF 21:00 Uhr

MESHES OF THE AFTERNOON ≥ S. 12 US 1943. DREAMS THAT MONEY CAN BUY US 1948. THE WITCH‘S CRADLE OUTTAKES USA 1943. Zusammen 116 Min. OF

THE MATRIX ≥ S. 34 US/AU 1999. The Wachowski Brothers 136 Min. OmU

Fr

11

MURDER ON THE ORIENT EXPRESS ≥ S. 19 Mord im Orientexpreß GB 1974. Sidney Lumet. 128 Min. OF

SHAUN OF THE DEAD ≥ S. 34 GB/US/FR 2004. Edgar Wright 99 Min. OmU 22:45 Uhr

Sa

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So

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Mo

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Di

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THE TRAIN ≥ S. 21 Der Zug FR/IT/US 1964. John Frankenheimer, Bernard Farrel. 133 Min. DF

FILME VON PETER WEISS UND PONTUS HULTEN ≥ S. 13 SE 1952-58 o.D. Lecture & Film OF Originalfassung

Late Night Kultkino

Kinderkino

OmeU Original mit engl. Untertiteln

Specials o.D. Ohne Dialog


Im Kino 16. - 31. Juli 2014

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tagsüber

18.00 Uhr

16

Mi

17

Do

EASIER THAN PAINTING? Abschlussdiskussion zu den WarholLectures, 15 bis 17 Uhr, Eintritt frei

SANATORIUM POD KLEPSYDRA ≥ S. 13 Das Sanatorium zur Todesanzeige PL 1973. Wojciech J. Has. 120 Min. OmeU

18

Fr

KAI AUS DER KISTE ≥ S. 37 DDR 1988. Günter Meyer 93 Min. 14:30 Uhr

THE LADY VANISHES ≥ S. 22 Eine Dame verschwindet GB 1938. Alfred Hitchcock. 96 Min. OF

19

Sa

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So

KAI AUS DER KISTE ≥ S. 37 DDR 1988. Günter Meyer 93 Min. 15:00 Uhr

21

Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

22

Di

HITLERJUNGE QUEX – EIN FILM VOM OPFERGEIST DER DEUTSCHEN JUGEND ≥ S. 27 DE 1933. Hans Steinhoff 95 Min. Mit Einführung

23

Mi

BRINKMANNS ZORN ≥ S. 32 DE 2006. Harald Bergmann 105 Min.

24

Do

ERASERHEAD ≥ S. 14 US 1978. David Lynch 90 Min. OF

25

Fr

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Sa

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So

PETTERSSON UND FINDUS – KLEINER QUÄLGEIST, GROSSE FREUNDSCHAFT ≥ S. 37 DE 2013. Ali Samadi Ahadi. 80 Min. 15:00 Uhr

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Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

29

Di

DER POSTMEISTER ≥ S. 28 DE 1940. Gustav Ucicky 95 Min.

30

Mi

ON THE ROAD ≥ S. 33 FR/US/GB/BR/CA 2012. Walter Salles 124 Min. OmU

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Do

FANTÔMAS ≥ S. 16 IV: Fantômas gegen Fantômas V: Der falsche Ermittler FR 1914. Louis Feuillade 135 Min. OmU

HOWL ≥ S. 32 US 2010. Rob Epstein, Jeffrey Friedman 84 Min. OmU

BRINKMANNS ZORN ≥ S. 32 DE 2006. Harald Bergmann 105 Min.

PETTERSSON UND FINDUS – KLEINER QUÄLGEIST, GROSSE FREUNDSCHAFT ≥ S. 37 DE 2013 Ali Samadi Ahadi. 80 Min. 14:30 Uhr

INSTITUTE BENJAMENTA OR THIS DREAM PEOPLE call ... ≥ S. 14 GB/DE/JP 1995. Brothers Quay. 104 Min. OF

STRANGERS ON A TRAIN ≥ S. 23 Der Fremde im Zug US 1951. Alfred Hitchcock 92 Min. OF ON THE ROAD ≥ S. 33 FR/US/GB/BR/CA 2012. Walter Salles 124 Min. OmU

Bewusste Halluzinationen OmU Original mit dt. Untertiteln

HISTOIRE DE DÉTECTIVE ≥ S. 15 BE 1929. Charles Dekeuleleire MONSIEUR FANTÔMAS BE 1937 Ernst Moerman. OF Mit Klavierbegleitung

On the Train DF Dt. Fassung

Klassiker & Raritäten


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20.30 Uhr

22.30 Uhr

EMPEROR OF THE NORTH ≥ S. 22 Ein Zug für zwei Halunken US 1973. Robert Aldrich. 118 Min. OF

Mi

16

LÉOLO ≥ S. 39 CA/FR 1992 Jean-Claude Lauzon 107 Min. DF 20:15 Uhr Kommentare: S. Kiani-Dorff, C. v. Wahlert

Do

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ERASERHEAD ≥ S. 14 US 1978. David Lynch 90 Min. OF

THE MATRIX RELOADED ≥ S. 35 US/AU 2003. The Wachowski Brothers 138 Min. OmU

Fr

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THE LADY VANISHES ≥ S. 22 Eine Dame verschwindet GB 1938. Alfred Hitchcock. 96 Min. OF

THE FLY ≥ S. 35 US/GB/CA 1986. David Cronenberg 100 Min. OF

Sa

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POLNISCHER SURREALISMUS ≥ S. 15 GB/PL/FR/DE 1945-1965 Stefan & Franciszka Themerson, Roman Polański, Jan Lenica, Walerian Borowczyk

Di

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TRAIN DE VIE ≥ S. 23 Zug des Lebens FR/BE/NL/IS/RO 1998 Radu Mihaileanu. 103 Min. OmU

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DEUTSCHLAND BLEICHE MUTTER ≥ S. 45 BRD 1980. Helma SandersBrahms. 151 Min. 20:00 Uhr

Do

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DER 20. JULI ≥ S. 40 BRD 1955. Falk Harnack 97 Min.

FANTÔMAS ≥ S. 16 I: Im Schatten der Guillotine II: Juve gegen Fantômas FR 1913 Louis Feuillade. 123 Min. OmU

THE FLY ≥ S. 35 US/GB/CA 1986. David Cronenberg 100 Min. OF 22:45 Uhr

Fr

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SNOWPIERCER ≥ S. 24 RK/US/FR 2013. Bong Joon-ho 126 Min. OmU

THE MATRIX RELOADED ≥ S. 35 US/AU 2003. The Wachowski Brothers 138 Min. OmU 22:45 Uhr

Sa

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So

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FANTÔMAS ≥ S. 16 III: Ein mörderischer Leichnam FR 1913. Louis Feuillade 97 Min. OmU

Di

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STRANGERS ON A TRAIN ≥ S. 23 Der Fremde im Zug US 1951. Alfred Hitchcock. 92 Min. OF

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THE IRON HORSE ≥ S. 24 Das eiserne Pferd US 1924. John Ford. 135 Min. OF 20:30 Uhr Mit Klavierbegleitung

Do

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DIE FRAU DES POLIZISTEN ≥ S. 38 DE 2013 Philip Gröning. 179 Min. 19:30 Uhr Gast: Philip Gröning

Lecture & Film OF Originalfassung

Late Night Kultkino

Kinderkino

OmeU Original mit engl. Untertiteln

Specials o.D. Ohne Dialog


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SERVICE Kino des Deutschen Filmmuseums Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main Information & Ticketreservierung: Tel.: 069 - 961 220 220 Kino kino-des-deutschen-filmmuseums.de Eintrittspreise Regulär: 7,- Euro Ermäßigt (Schüler/Studenten): 5,- Euro, Schwerbehinderte: 3,50 Euro Filme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,- Euro Zuschlag Für Frankfurt-Pass-Inhaber ermäßigen sich die regulären Preise um die Hälfte. Kinderkino Für Kinder und begleitende Erwachsene: 3,50 Euro; 3D: 1,- Euro Zuschlag Kinocard Ermäßigter Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen Jahresbeitrag: 30,- Euro · ermäßigt: 20,- Euro Ticket: je 4,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro Für Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag Freundeskreis Freunde des Kinos erhalten die Kinocard, Vorzugskarten bei ausgewählten Filmveranstaltungen und bekommen das aktuelle Programm sowie den wöchentlichen Newsletter zugeschickt. Jahresbeitrag: 30,- Euro · unter 30-Jährige: 20,- Euro. Freunde des Museums erhalten freien Eintritt in alle Ausstellungen, Einladungen zu den Eröffnungen, den Newsletter und exklusive Informationen zu den Ausstellungen. Jahresbeitrag: 65,- Euro · unter 30-Jährige: 55,- Euro. Informationen: freunde-deutsches-filmmuseum.de freunde@deutsches-filminstitut.de Freunde von Kino und Museum erhalten zusätzlich: Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen und zehn Prozent Ermäßigung auf Kataloge zu aktuellen Ausstellungen Jahresbeitrag: 95,- Euro · unter 30-Jährige: 80,- Euro Special für zwei Personen: 160,-Euro · unter 30-Jährige: 130,- Euro Förderkreis Die Mitglieder des Förderkreises tragen entscheidend dazu bei, dass das Deutsche Filminstitut neue attraktive Projekte initiieren kann. Bisher sind im Förderkreis rund 70 Persönlichkeiten engagiert, die die Vermittlung von Filmkultur im Haus am Schaumainkai besonders großzügig unterstützen. Kontakt: 069 - 961 220 226 oder foerderkreis@deutsches-filminstitut.de Newsletter Unser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail mittwochs über Kino- und Ausstellungs-Programme. Anmeldung unter newsletter.deutsches-filmmuseum.de Programmheft Das monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region.

Kulturpartner des Deutschen Filminstituts

Gegen Vorlage eines Škoda-Autoschlüssels erhält der Autobesitzer freien Eintritt in unsere Dauer- und Sonderausstellung.


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Museum deutsches-filmmuseum.de Di /Do-So 10:00 - 18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen Dauerausstellung Eintrittspreise: 6,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro Sonderausstellung Bewusste Halluzinationen. Der filmische Surrealismus 25. Juni bis 2. November 2014 Empfohlen ab 16 Jahren Eintrittspreise: 7,- Euro · ermäßigt: 5,- Euro Für Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt in die Ausstellungen frei. Kombitickets Dauerausstellung und Sonderausstellung: 10,- Euro · ermäßigt: 7,- Euro Offenes Filmstudio am Wochenende Samstags und sonntags von 14:00 -18:00 Uhr; in den Sommerferien (28. Juli bis 5. September) auch freitags von 14:00-18:00 Uhr Kostenfreies Angebot, Anmeldung nicht erforderlich Ort: 4. Stock Aktiv im Filmmuseum Nach Absprache: Führungen für Privatpersonen und Unternehmen (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Filmanalyse (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Seminare, Workshops (35,- bis 120,- Euro) und Kindergeburtstage (90,- Euro), jeweils plus ermäßigter Eintritt pro Person Nähere Informationen, Preise und Anmeldung unter: museumspaedagogik@deutsches-filminstitut.de Tel.: 069 - 961 220 223 mupaed.deutsches-filmmuseum.de Öffentliche, kostenfreie Führungen (Anmeldung nicht erforderlich; die Teilnehmer bezahlen lediglich den regulären Eintritt) Dauerausstellung: jeden Sonntag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 1. Stock Sonderausstellung: jeden Samstag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: Erdgeschoss filmcafé Das filmcafé ist bis zum Beginn der letzten Kinovorstellung geöffnet. Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden. Anfahrt Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln U1, U2, U3, U8 (Schweizer Platz) · U4, U5 (Willy-Brandt-Platz) Straßenbahn 15/16 (Schweizer-/Gartenstraße) Buslinie 46 (Museumsuferlinie 46)

Mitglieder und Förderer


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VORSCHAU AUGUST 2014

Filmreihe Penélope Cruz Pedro Almodóvar nennt sie seine Muse, und mit ihrer Rolle in seinem Film TODO SOBRE MI MADRE (Alles über meine Mutter, Spanien 1999) gelang ihr der internationale Durchbruch. Zuvor war sie in ihrem Heimatland Spanien längst eine Berühmtheit und mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet. Seit Jahren ist sie sowohl in großen Hollywoodproduktionen als auch in kleinen, zumeist europäischen Autorenfilmen zu sehen – und wie kaum eine andere Schauspielerin gelingt ihr dabei stets der Spagat zwischen Heiterkeit und Ernst, zwischen Komödie und Tragödie. Derzeit wird sie als das nächste Bond-Girl gehandelt. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt im August einen Querschnitt ihres Filmschaffens.

Dieter Hallervorden zu Gast im Filmmuseum Dieter „Didi“ Hallervorden ist am Dienstag, 26. August, zu Gast im Kino des Deutschen Filmmuseums und präsentiert seinen Film SEIN LETZTES RENNEN (DE 2013). Für seine Rolle als einstiger Marathon-Star Paul, der im Rentenalter nun noch einmal einen Lauf gewinnen möchte, gewann er den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller.


FRANKFURT Die Mediathek in der Sie alles finden. Unser Verleihrepertoire reicht vom Stummfilm bis zur aktuellen Festivalneuheit über Dokumentationen, Kinder- und Familienfilme, TV-Serien, Filme aus allen Ländern im Originalton und aktuelle Neuheiten. Unseren Bestandskatalog finden Sie online. Auch Fernverleih möglich.


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Deutsches Filmmuseum Deutsches Filminstitut Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main www.deutsches-filmmuseum.de


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