Filmmuseum März 2017

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Filmmuseum März 2017 Kinoprogramm Ausstellungen ¡ Projekte


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Information & Ticketreservierung Tel. 069 - 961 220 220

Impressum Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) Presse und Redaktion: Frauke Haß (Ltg.), Manfred Riepe Texte: Gaby Babić, Andreas Beilharz, Marie Brüggemann, Natascha Gikas, Winfried Günther, Jonas Ebling, Manfred Riepe, Daniel Ruh, Urs Spörri, Gary Vanisian, Treppe 41 Vorführer/innen: Christian Appelt, Michael Besser, Pramila Chenchanna, Hans-Peter Marbach, Günther Volkmann Gestaltung: Optik — Jens Müller www.optik-studios.de Druck: Fißler & Schröder – Die Produktionsagentur 63150 Heusenstamm Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 069 - 961 220 222 E-Mail: presse@deutsches-filminstitut.de Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts, sofern nicht anders verzeichnet. Titelmotiv: THE COOK, THE THIEF, HIS WIFE & HER LOVER (GB/FR/NL 1989)

Klassiker & Raritäten

BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL ≥ Seite 28


INHALT

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Neu: ROT. Eine Filminstallation im Raum Filmreihe: ROT goEast Festival 2017

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Filmprogramm Lichter Filmfest Meryl Streep Das Spiel mit der Realität Klassiker & Raritäten: Digitalisierung Filmclub Treppe 41 Late Night Kultkino Kinderkino SchulKinoWochen Hessen

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Specials Was tut sich: Mittellange Filme Unter Waffen. Fire & Forget 2 Stummfilm-Matinee Birgit Hein Ing K Dominik Graf und der deutsche Film

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Rückblick Rückblick auf die Ausstellung Aardman Nachruf: Werner Nekes

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Service Programmübersicht Eintrittspreise/Anfahrt

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MERYL STREEP

SILKWOOD ≥ Seite 22


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AUSSTELLUNG

ROT. Eine Filminstallation im Raum 8. März bis 13. August 2017 im Deutschen Filmmuseum

Deutsches Filmmuseum | Schaumainkai 41 | 60596 Frankfurt am Main | www.rot.deutsches-filmmuseum.de

ROT. Eine Filminstallation im Raum ist eine Filminstallation – keine Ausstellung im eigentlichen Sinn. Die Besucher/innen werden nicht mit Objekten, sondern vor allem mit Bewegtbild und Lichtspiel konfrontiert. Zahlreiche Filmausschnitte machen entlang der Themenfelder Figuren, Objekte, Räume, Effekte und Regie den vielfältigen Einsatz der Farbe Rot im Film erfahrbar. Wohl kaum eine andere Farbe weckt so viele Assoziationen und Emotionen in uns wie Rot. Mit ihr werden nicht nur Bilder erzeugt, sondern auch unbewusste Eindrücke erzielt. Welche und wie, das untersucht ROT. Eine Film­installation im Raum.

Interview mit den Kuratorinnen Stefanie Plappert und Daria Berten Denkt man an die Farbe Rot im Film, geht das Kopfkino los. Welche Filme werden, der Erfahrung nach, sogleich mit dem Thema in Verbindung gebracht? Stefanie Plappert: Die Bandbreite der ersten Assoziationen ist erstaunlich groß: Einigen Befragten fiel als erstes die rot kolorierte Fahne aus Eisensteins PANZERKREUZER POTEMKIN (UdSSR 1925) ein; aber mehr noch werden zeitgenössische Schwarzweiß-Filme genannt, die den größtmöglichen


EINE FILMINSTALLATION IM RAUM 8.3.2017 – 13.8.2017 Farbkontrast zu Rot bewusst nutzen. Zum Beispiel Steven Spielbergs SCHINDLER'S LIST (USA 1993) mit dem Mädchen im roten Kleid, aber auch Frank Millers und Robert Rodriguez' SIN CITY (USA 2005), in dem rote Akzente eine stark illustrierende Rolle spielen. Farbfilme, für die Rot wichtige Aussagen trifft, zum Beispiel Kieślowskis TROIS COULEURS: ROUGE (F/PL/CH 1994), wurden weit seltener genannt – vielleicht auch weil die Farbe in ihnen doch sehr unbewusst wirkt. Die Rauminstallation soll veranschaulichen, wie häufig und auf welch vielfältige Weise die Farbe

Rot im Film zum Einsatz kommt. Warum Rot? Warum nicht Blau oder Grün? Daria Berten: Weil es die Farbe Rot ist, mit der wir – im Alltag und auch kulturgeschichtlich – die stärksten Assoziationen und Emotionen verbinden. Das Rot kommt immer da vor, wo es heiß und heftig zugeht, es ist die Farbe der Liebe genauso wie die des Hasses, sie kann Wärme und Geborgenheit genauso signalisieren wie die Warnung vor Gefahr. Rot hat immer eine Bedeutung, und wird in der Kunst entsprechend eingesetzt. Das wollten wir für den Film untersuchen und zeigen.


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AUSSTELLUNG

ROT ist eine Filminstallation – keine Ausstellung im eigentlichen Sinn. Die Besucher/innen werden nicht mit Objekten, sondern vor allem mit Bewegtbild und Lichtspiel konfrontiert. Kein sehr alltäglicher Museumsbesuch, oder? SP: …eher eine Reise in ein rotes Universum! Neben der außergewöhnlichen Gestaltung mit Licht- und Farbimpulsen steht ganz klar der Film im Mittelpunkt: In zahlreichen Ausschnitten auf elf großformatigen Leinwänden kann man nachvollziehen, wie wichtig Rot für Kostüme, Maske und Physis, Objekte, Räume und Regie ist. Das geht nur mit dem fertigen Film – Exponate wie ein Kostüm oder eine Filmkulisse können nicht illustrieren, wie sich ihre Bedeutung im Film entfaltet. Und wir wollen der Farbwahrnehmung als wichtigem Teilaspekt der filmischen Rezeption Aufmerksamkeit widmen: Indem wir die Farbgestaltung von Filmen ausstellen, bringen wir das Publikum vielleicht dazu, beim nächsten Kinobesuch auch darauf zu achten!

Was bedeutet es für die kuratorische Arbeit, wenn die Auswahl der Exponate sich ausschließlich auf Bewegtbildprojektionen beschränkt? SP: Filme schauen, Filme schauen, Filme schauen! Tatsächlich: Zu den rund 450 Filmen, die wir in der Vorbereitung gesichtet haben, haben wir uns bei jedem einzelnen überlegt, wie er mit der Farbe Rot umgeht, an welchen Stellen sich das am deutlichsten zeigt und welche Themen sich daraus ergeben. Wir wollten einen Querschnitt durch die Filmgeschichte und sämtliche Genres vorstellen. So haben wir dann – ausgehend vom Film – den Aufbau der Ausstellung konzipiert. Die größte Herausforderung war es, Ausschnitte zu finden, die wirklich aussagekräftig sind und stellvertretend für den gesamten Film stehen können. Im Prinzip könnte man wohl sagen, wir legen ähnliche Kriterien an wie für die Auswahl von

Die Farbe der Verführung: Rot in Baz Luhrmanns MOULIN ROUGE (US, GB, AU, 2001).


Signal für sexuelle Anziehung und Leidenschaft: Rot in Howard Hawks' GENTLEMEN PREFER BLONDES (US 1953).

Gemälden für eine Ausstellung – nur dass unser Kunstwerk eben nicht in Öl gemalt ist, sondern durch zeitlichen Verlauf und Bewegung lebt. Alfred Hitchcock, Pedro Almodóvar und Nicolas Winding Refn kann man durchaus als Regisseure mit sehr unterschiedlichem Stil bezeichnen. Ihr Werk bildet jedoch einen Schwerpunkt der Rauminstallation, weil ihnen allen ein intensiver Einsatz der Farbe Rot gemein ist. Sind sie die Rot-Regisseure schlechthin? Wäre nicht auch eine Regisseurin in Frage gekommen? DB: Die schottische Regisseurin Lynne Ramsay hat mit WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN einen herausragenden Film gemacht, in dem die Farbe Rot eindrücklich und brutal wie selten deutlich macht, wovon der Film erzählt: Entfremdung, Ausgrenzung, Gewalt. Für die drei Werkkompilationen haben wir aber nach Filmschaffenden gesucht, deren Gesamtwerk sich durch den ganz bewussten Einsatz von Farbe

und insbesondere natürlich Rot auszeichnet. Mit Hitchcock, Almodóvar und Winding Refn stellen wir drei Regisseure verschiedener Generation und Herkunft vor, die die Kraft der Farbe Rot in all ihren Facetten ausschöpfen, in der Wahl der Mittel und ihren Themen aber kaum unterschiedlicher sein könnten. Rot hat viele Bedeutungen. Es steht für die Liebe, aber oft auch für Aggression. Müssen Besucher/ innen sich auch auf schreckliche Bildeindrücke gefasst machen? SP: Rot steht auch für das Leben und den Tod, der „Lebenssaft“ Blut ist rot – klar, dass sich das auch auf den Leinwänden zeigen wird. Wir haben uns aber bemüht, nicht unnötig grausame Szenen auszuwählen, und diese größtenteils in einem separaten Bereich platziert. Es geht ja nicht darum, zu schockieren, sondern vor allem darum, die Bedeutungsvielfalt der Farbe Rot zu feiern! Die Fragen stellte M. Brüggemann.


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Die filmreihe: Rot Die großformatigen Projektionen zahlreicher Filmausschnitte in ROT. Eine Filminstallation im Raum (8. März bis 13. August 2017) entfalten ein Panorama der Farbe Rot im Film von beeindruckender Bandbreite. Begleitend zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums Werke, in denen die Farbe Rot auf ganz unterschiedliche Weisen zum Einsatz kommt, in voller Länge. Die Filmreihe im März führt vor Augen, wie die Farbe Rot zu einem eigenständigen „Charakter“ werden kann. James Deans Jacke in REBEL WITHOUT A CAUSE oder die Rose, die Farbe in Gary Ross‘ PLEASANTVILLE bringt, sind nicht bloß ‚rote Illustrationen‘. Die Signalfarbe markiert jeweils ein Zentrum, auf das die Kraftlinien der Filme zulaufen, und das emotionale Wirkung beim Zusehenden hervorruft. In den folgenden Monaten wird es weitere begleitende Filmreihen im Kino des Deutschen Filmmuseums geben, die sich mit verschiedenen Schwerpunkten dem Einsatz der Farbe Rot im Film widmen - darunter Kinderfilme, Mitternachtskino, Technicolor-Schätze sowie ausgewählte Werke der in der Rauminstallation besonders thematisierten Regisseure Alfred Hitchcock, Pedro Almodóvar und Nicolas Winding Refn. Außerdem wird das Filmprogramm durch Vorträge ergänzt. Im März referiert Filmwissenschaftlerin Susanne Marschall von der Universität Tübingen über die Farbwirkung in Michael Powells THE RED SHOES.


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PLEASANTVILLE USA 1998. R: Gary Ross. D: Tobey Maguire, Reese Witherspoon, Jeff Daniels. 124 Min. 35mm. OF

Im Streit um das Fernsehprogramm geht den Geschwistern David und Jennifer die Fernbedienung kaputt. Als ein Fernsehtechniker Ersatz bringt, finden die beiden sich kurzerhand in Pleasantville wieder, Davids Lieblingsserie. In dieser spießigen TV-Kleinstadt mit ihrem in den 1950er Jahren stehengebliebenen Weltentwurf sind die Ehebetten noch getrennt, und es herrscht eine traditionelle Rollenverteilung. Mit den Geschwistern sickert nicht nur die Moderne ein; sie führen außerdem eine Bugwelle der Emotrionen mit, die den buchstäblich grauen Alltag der Schwarzweiß-Sitcom in Farbe taucht. Eine rote Rose wird zum Vorboten tief greifender Veränderungen.

Mittwoch, 08.03. 18:00 Uhr Donnerstag, 09.03. 20:30 Uhr

DON’T LOOK NOW Wenn die Gondeln Trauer tragen Großbritannien 1973. R: Nicolas Roeg. D: Julie Christie, Donald Sutherland, Massimo Serato. 110 Min. 35mm. OF

Das britische Ehepaar Baxter will in Venedig den tragischen Tod seiner Tochter verarbeiten. Dabei geraten beide in einen Mahlstrom mysteriöser Ereignisse: Die Lagunenstadt, die lebendig und gequält wie ein lauernder Organismus wirkt, konfrontiert sie mit seltsamen Persönlichkeiten und lässt sie irrlichternd einer schmerzlichen Vergangenheit hinterherjagen. Ein Film über das Sehen, die Vorahnung und das trügerische Auge. Neben der Stilisierung der Farbe Rot ist es die Verflechtung von Schauerromantik und dem Wahnsinn des Giallo, der italienischen Form der Pulp Fiction, die DON’T LOOK NOW zu einem wahren Klassiker machen.

Samstag, 11.03. 20:30 Uhr Sonntag, 12.03. 18:00 Uhr


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ROT SPECIAL Rot

Vortrag und FILMvorführung: THE RED SHOES DIE ROTEN SCHUHE zählt zu den außerordentlichen Meisterwerken der Filmgeschichte in Technicolor. Und darüber hinaus steht die Farbe Rot in ihrer ganzen Vielfalt an Bedeutungen und Wirkungen im Zentrum des Künstlerfilms: Das Rot der roten Schuhe ist schön und wild, es steht für die Vitalität tief empfundener, echter Tanzkunst, und zugleich stürzt es die Tänzerin ins Verderben. Das Rot, das der Maler Hein Heckroth zusammen mit den Regisseuren Michael Powell und Emeric Pressburger und dem Kameramann Jack Cardiff in verschiedenen Erscheinungsformen, als Haarfarbe, als Farbe der Schuhe, als ekstatisches Licht, als Symbol der Angst und der Selbstzerstörung, aber auch der großen Liebe auf die Leinwand zauberte, verdankt sich zugleich der besonderen Qualität des Farbfilmverfahrens Technicolor. Der Vortrag führt in die Farbgestaltung des berühmten Ballettfilms ein, in dem Film, Theater, Tanz und Malerei zu einer avantgardistischen Synthese der Künste finden. Prof. Dr. Susanne Marschall hat den Lehrstuhl für Film- und Fernsehwissenschaft am Institut für Medienwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen inne. Sie ist Direktorin des dortigen Zentrums für Medienkompetenz sowie Sprecherin des neu gegründeten Tübinger Forschungszentrums für Animation.

THE RED SHOES Die roten Schuhe Großbritannien 1948. R: Michael Powell, Emeric Pressburger D: Moira Shearer, Anton Walbrook, Marius Goring. 135 Min. 35mm. OF

Dienstag, 14.03. 20:15 Uhr

Eine junge Ballerina ist hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für einen idealistischen Komponisten und den Ansprüchen ihres gnadenlosen Impresarios, der absolute Hingabe an die Kunst verlangt. THE RED SHOES ist einer der ganz großen Klassiker des Tanzfilms mit ins Traumhaft-Surreale reichenden Ballettszenen, die in phantastischer Überhöhung die Geschichte der Ballerina widerspiegeln. Zu sehen als Technicolor-Farbdruckkopie.


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THE COOK, THE THIEF, HIS WIFE & HER LOVER Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber Großbritannien/Frankreich/Niederlande 1989. R: Peter Greenaway D: Richard Bohringer, Michael Gambon. 124 Min. 35mm. OmU

In einem exklusiven Restaurant schwelgt ein cholerischskrupelloser Gangster mit seinen Kumpanen in opulenten Fressgelagen. Bis seine unterdrückte Frau durch ihre Zuwendung zu einem unscheinbaren Buchhändler eine Folge blutiger Vergeltungsakte auslöst. Die Kostüme der artifiziellen Rachetragödie entwarf Jean-Paul Gaultier in Anlehnung an Rembrandt-Gemälde. Die Gestaltung des Films orientiert sich an der konsequenten Farbcodierung von Handlungsorten. Die Farbe Rot ist mit dem Speisesaal des Restaurants verknüpft, assoziiert mit Gewalt, Fleischeslust und Blut. Das Aufziehen und Schließen von schweren, roten Vorhängen rahmt den Film ein.

Freitag, 17.03. 18:00 Uhr Sonntag, 19.03. 20:30 Uhr

TROIS COULEURS: ROUGE Drei Farben: Rot  Frankreich 1994. R: Krzysztof Kieślowski D: Irène Jacob, Jean-Louis Trintignant, F. Feder. 99 Min. 35mm. OmU

Eine Studentin lernt in Genf einen verbitterten pensionierten Richter kennen. Zwischen der jungen Frau und dem kalten Zyniker entwickelt sich eine Freundschaft. Das Zerbrechen einer Beziehung erlebt hingegen ein zweites Paar, ein junger Jurist und dessen Verlobte. Der Film ist der Höhepunkt von Kieślowskis an den französischen Nationalfarben orientierter Trilogie. Lose das Thema „Brüderlichkeit“ aufgreifend, entwickelt er in intensiven Rottönen ein tiefgründiges und vielschichtiges Panorama der zwischenmenschlichen Kommunikation und Entfremdung, durchdrungen von Skepsis und Mitgefühl gleichermaßen.

Samstag, 18.03. 20:30 Uhr Mittwoch 22.03. 18:00 Uhr


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ROT WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN GB/USA 2011. R: Lynne Ramsay D: Tilda Swinton, Ezra Miller, John C. Reilly. 112 Min. 35mm. OmU

Dienstag 21.03. 20:30 Uhr

Die Geschichte einer gescheiterten Mutter-Sohn-Beziehung wird ganz aus der Sicht der Hauptfigur Eva erzählt, brillant verkörpert von Tilda Swinton. Schon kurz nach der Geburt ihres Sohnes Kevin scheint sie mit der Verantwortung überfordert und registriert erstaunt das Fehlen jeglicher Zuneigung zu ihrem Sohn. Mit den Jahren bildet sich eine immer größere Distanz, die sich in Furcht verwandelt, als Eva die Neigung Kevins zu Gewalt, etwa gegenüber seiner kleinen Schwester, entdeckt. Alles läuft auf eine Tragödie zu. Die Farbe Rot wird zum Leitmotiv von Schuld, Angst und Vorahnung.

REBEL WITHOUT A CAUSE …denn sie wissen nicht, was sie tun USA 1955. R: Nicholas Ray D: James Dean, Natalie Wood, Sal Mineo. 111 Min. 35mm. OmU

Freitag, 24.03. 18:00 Uhr Sonntag, 26.03. 20:30 Uhr

Vier Wochen nach James Deans tragischem Autounfall kam sein zweiter Spielfilm in die Kinos. Der frühe Tod des erst 24-Jährigen gab seiner Rolle des rebellierenden Teenagers Jim Stark eine tragische Note. Dean wurde zum Inbegriff der unverstandenen Jugend und zur niemals alternden Ikone. Unter Nicholas Rays meisterlicher Regie wird die Richtungslosigkeit US-amerikanischer Teenager in den 1950er Jahren und ihr Aufbegehren gegen die Selbstzufriedenheit ihrer kleinbürgerlichen Elternhäuser geradezu physisch spürbar. Jims rote Jacke leuchtet wie ein Fanal und wird zum Zeichen unbändiger Wut.


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ROLLEN SIE DEN ROTEN TEPPICH AUS... … im Deutschen Filmmuseum Ob für ein Firmenjubiläum, eine Tagung, Galaveranstaltung, ein gemütliches Get Together fernab des Büros oder eine ganz private Veranstaltung – wir bieten für jeden Anlass ein exklusives und individuelles Konzept in einer besonderen Umgebung am Frankfurter Museumsufer.

Sprechen Sie uns an!

Tel. 069 - 961 220 540 events@deutsches-filminstitut.de


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Festival

goEast 2017 Im April lockt goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films (26. April bis 2. Mai 2017) wieder Film- und Osteuropabegeisterte nach Wiesbaden, Frankfurt und an weitere Spielorte der Region. Die 17. Festivaledition steht ganz im Zeichen von Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa. Dabei konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf starke Frauenfiguren im Kino, nicht nur im Symposium, das diesem Thema gewidmet ist, sondern auch in den anderen goEast-Sektionen. Im Zuge des zivilgesellschaftlichen Engagements gegen aktuelle restaurative politische Entwicklungen weltweit hat auch die Diskussion über die Rolle von Frauen im Film – sei es vor oder hinter der Kamera – eine neue Dimension gewonnen. Angesichts eklatanter Ungleichbehandlungen in der Branche sowie stereotyper weiblicher Charaktere im Film ist diese Fragestellung wichtiger denn je.

Symposium: Feministisch wider Willen – Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa Das goEast-Symposium beleuchtet dieses Jahr emanzipatorische Positionen im historischen und zeitgenössischen Kontext. Obwohl die Figuren in ihren Filmen für weibliches Begehren und Aufbegehren stehen, verneinten viele Filmemacherinnen aus dem Osten, darunter Márta Mészáros, Věra Chytilová, Larisa Šepitko oder Kira Muratova, konsequent die Frage, ob ihre Werke feministisch seien; eine Reaktion, die bis heute Unverständnis und Irritation auslöst. Die Filmauswahl des Symposiums sowie die begleitenden Vorträge und Diskussionen fordern zur Re-Vision dieses „reluctant feminism" auf und setzen ihn zu gegenwärtigen feministischen Positionen im Kino in Beziehung. Eingeladen sind unter anderem die bosnische Regisseurin Jasmila Žbanić, die 2006 den Goldenen Bären für GRBAVICA (ESMAS GEHEIMNIS) erhielt, sowie die 1928 geborene georgische Filmemacherin und Politikerin Lana Gogoberidze, deren Film DGES GAME UTENBIA (DER TAG IST LÄNGER ALS DIE NACHT, 1984) im Wettbewerb bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes lief.

Binka Zhelyazkova in: POSLEDNATA DUMA (Das letzte Wort, Bulgarien 1973)


JÁ, OLGA HEPNAROVÁ (Ich, Olga Hepnarová, Tschechien, Polen, Slowakae, Frankreich 2016)

Länderfokus: Czech Cinema Now! Das aktuelle tschechische Kino und insbesondere die Dokumentarfilmszene des Nachbarlandes zeichnen sich durch dynamische Regisseur/innen und Produzent/innen aus und haben ihren festen Platz in der europäischen Autorenfilmszene. Mit einer abwechslungsreichen Auswahl an aktuellen Spiel- und Dokumentarfilmen, einer Podiumsdiskussion sowie einer Filmplakatausstellung im Wiesbadener sam – Stadtmuseum am Markt rückt goEast 2017 das Filmland Tschechien in den Fokus. Zu sehen sein werden etwa

JÁ, OLGA HEPNAROVÁ (Ich, Olga Hepnarová, 2016) von Tomáš Weinreb und Petr Kazda und MALLORY (2016) von Helena Třeštíková, in deren Zentrum ebenfalls faszinierende Protagonistinnen stehen. Zudem ist der tschechische Schriftsteller Jaroslav Rudiš mit einer Lesung aus seinem neuesten Roman Nationalstraße zu Gast. Kooperationspartner des Länderfokus sind das Czech Film Center und das Institute of Documentary Film in Prag.


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10. LICHTER FILMFEST

lichter-filmfest.de/

Filmprogramm im Kino des Deutschen Filmmuseums · 28.3.-2.4.2017 Alles Lüge? Nichts da! 2017 geht es beim LICHTER Filmfest um die Wahrheit! In seiner 10. Ausgabe lässt sich das Festival von Fake-News, Social Bots und alternativen Fakten nicht beirren und zeigt internationale Filme über Wahrheit. Künstlergespräche, politische Diskussionen und eine Whistleblower-Ausstellung beleuchten das Thema auch außerhalb der Kinosäle. Ins Rennen um die Weißen Bembel starten neun aktuelle Film-Highlights aus Hessen und Rhein-Main. Auch der Zukunft des Deutschen Kinos widmet das Festival erstmals eine eigene Reihe. Aktuelle Videokunst gibt’s beim LICHTER Art Award zu sehen. Und zum Jubiläum setzt das Festival noch einen drauf: Die Sektion Virtual Reality Storytelling prämiert den besten 360 Grad Film aus weltweiten Einreichungen. LA PRUNELLE DE MES YEUX The Apple of my Eye Frankreich 2016, R: Axelle Ropert D: Mélanie Bernier, Bastien Bouillon. 90 Min. DCP. OmeU

Mittwoch, 29.03. 18:00 Uhr

Der Aufzug – für viele ein Ort des beklemmenden Schweigens. Nicht so bei Theo und der blinden Elise. Fast täglich begegnen sich die beiden im Aufzug ihrer Pariser Wohnung, fauchen, lamentieren und beschimpfen einander. Aus ihrer verblüffenden Offenheit erwächst allmählich Sympathie. Bei dem unglücklichen Versuch, ihr Herz endgültig zu erobern, gibt Theo sich ebenfalls als Blinder aus. Keine gute Idee, wie sich herausstellt. Die Situation eskaliert, und der Schwindel fliegt auf.


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TRIPLE FEATURE II

In den TRIPLE FEATURES I-III zeigt das LICHTER FILMFEST aktuelle kurze und mittellange Filme im Paket. In der zweiten Ausgabe gibt LAST CHANCE JUNCTION (Deutschland 2016. R: Holger Jenss. 21 Min. DCP) einen Reisebericht der anderen Sorte. Wir sehen Ghana durch die Augen eines weißen, europäischen Fotografen, der sich der Absurdität mancher Momente bewusst ist. MEIN VATER - EINE REISE (Deutschland 2016. R: Leonard Rottok. Dokumentarfilm. 56 Min. DCP): Als sein Vater Dirk vor 23 Jahren an Krebs starb, war Leonard gerade einmal drei Jahre alt. Nun begibt er sich gemeinsam mit Freunden auf eine Reise auf der Suche nach seiner Lebensgeschichte. So entsteht nach und nach das faszinierende Bild eines Mannes, der im Leben seines Sohnes bisher kaum mehr als ein großes Fragezeichen war. RÖSLEIN, RÖSLEIN, RÖSLEIN ROT (Deutschland 2016. Regie: Margarete Rabou. 3 Min. DCP): Auch im Wohnstift gilt: Du bist nicht allein -ra ta ta- wenn du träumst von der Liebe.

Mittwoch, 29.03. 20:00 Uhr

Mit Gästen

L'avenir Alles was kommt Frankreich/Deutschland 2016. R: Mia Hansen-Løve. D: Isabelle Huppert, André Marcon, Roman Kolinka. 100 Min. DCP. frz OmU

Sie arbeitet als Philosophielehrerin. Ihr Mann ist an der Universität tätig. Und die Kinder sind fast aus dem Haus. „Ich habe ein erfülltes intellektuelles Leben“, sagt Nathalie, „das macht mich glücklich“. Ein eingekuscheltes Glück im seichten altlinken Milieu. Daran gilt es für die kultivierte Pariserin festzuhalten. Auch die aberwitzigen Gefechte mit ihrer besitzergreifen Mutter tun dem keinen Abbruch. Doch der Sommer beginnt, und plötzlich gerät ihr Leben aus den Fugen. Die hochgelobte französisch-deutsche Koproduktion mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle gewann 2016 den Silbernen Bären auf der Berlinale.

Donnerstag, 30.03. 18:00 Uhr


Lichter Filmfest

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VANATOARE Rumänien/Deutschland 2016. R: Alexandra Balteanu D: Corina Moise, Iulia Lumanare, Iulia Ciochina. 75 Min. DCP. OmeU.

Mit Gästen (angefragt)

Donnerstag, 30.03. 20.10 Uhr

Ein Tag im Leben dreier Frauen, die sich an einer Zubringerstraße nach Bukarest prostituieren. Für ihre realistische Milieuzeichnung rumänischer Vorstadtwirklichkeit hat Alexandra Balteanu 2016 zwei Mal den begehrten Max-Ophüls-Preis erhalten.

Nuts! USA 2016 R: Penny Lane Dokumentarfilm/Animation. 120 Min. DCP. OF

Donnerstag, 30.03. 22.00 Uhr

Dr. John Romulus Brinkley, Arzt/Wunderheiler/Quacksalber, verhilft impotenten Männern zu neuer Manneskraft durch die Implantation von Ziegenhoden. Die zu großen Teilen kunstvoll und schräg animierte Doku gewann 2016 den Jurypreis für „Best Editing“ auf dem Sundance Festival. Dao Khanong By the Time it Gets Dark Thailand/Niederlande/Frankreich/Katar 2016. R: Anocha Suwichakornpong, D: Arak Amornsupasiri, Atchara Suwan. 105 Min. DCP. OmeU

Freitag, 31.03. 18:00 Uhr

Eine junge Filmemacherin interviewt ihre persönliche „lebende Legende“, eine überlebende Aktivistin der Studentenmassaker an der Thammasat-Universität von 1976. In ihrem gefeierten zweiten Werk schafft die Regisseurin ein poetisches Meisterwerk über Sinn und Unzulänglichkeit filmischer Bilder.


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Hard & Ugly Deutschland 2016. R: Malte Wirz D: Patrick Güldenberg, Kristin Becker. 71 Min. DCP

Mit Gästen

„Scheiße kommt immer im dicken Haufen“. Et, gerade frisch aus seinem Job gefeuert, weil er nicht ins Konzept passt, hat keine Lust mehr. Vor allem nicht auf das Leben. Auf einer Brücke irgendwo in Berlin kommt es zum spontanen Selbstmordversuch; doch gerade als er sich müheselig über die Brüstung gequält hat, steht Carla vor ihm. Carla, gerade frisch von ihrem Verlobten ohne Vorwarnung auf die Straße gesetzt, rückt Et den Kopf zurecht. Ein zufälliges Treffen, das zu einem neuen Mit-einander führt. Doch kann das gut gehen? Der Marburger Malte Wirtz entwirft in zurückhaltendem Schwarzweiß ein modernes Großstadtmärchen vom gescheiterten Glück.

Freitag, 31.03. 20.00 Uhr

You are Everything – Eine Liebesgeschichte Deutschland 2016. Regie: Lena Geller D: Eva Kessler, Gregoire Gosset. 98 Min. DCP

Mit Gästen (angefragt)

Journalist Georg und seine Freundin Vera lernen auf einem Open Air Festival DJ und Bonvivant Dave Zuma kennen. Als sie in seinen Hippiebus einsteigen, beginnt für die drei die Reise ihres Lebens. Unter der Sonne des alten Kontinents entspinnt sich eine leidenschaftliche Amour Fou, die den Dreien schließlich deutlich macht: Das heißt es, am Leben zu sein. Regisseurin Lena Geller studierte Film an der Kunsthochschule Kassel und gründete zusammen mit ihrem Kollegen Matthias Becker die OstWestFilm GbR in Berlin. YOU ARE EVERYTHING ist ihr Langfilmdebüt.

Freitag, 31.03. 22.00 Uhr Mit Gästen (angefragt)


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Meryl Streep Meryl Streep ist eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen der Filmgeschichte: Für ihre Darbietung als schlechteste Sängerin der Welt in FLORENCE FOSTER JENKINS wurde sie 2017 zum 20. Mal für den Oscar® nominiert – ein Rekord für die Ewigkeit. Drei Mal gewann Streep, deren Künstlername sich aus ihren beiden Vornamen „Mary Louise“ zusammensetzt, den Academy Award®: Für KRAMER VS. KRAMER (US 1979), SOPHIE’S CHOICE (US 1982) und THE IRON LADY (GB 2011). Ihre Karriere begann am Broadway, wo sie bald für den Film entdeckt wurde. Im Kino spielte sie zunächst in JULIA (US 1977) an der Seite von Jane Fonda, ehe sie neben Robert De Niro im Vietnam-Drama THE DEER HUNTER (US 1978) brillierte. Der internationale Durchbruch gelang ihr schließlich mit der überragenden Darstellung der Mrs. Kramer, die in Robert Bentons Ehedrama ihren von Dustin Hoffman gespielten Gatten bekriegt. Schon zu Beginn ihrer Laufbahn sticht die Vielseitigkeit ins Auge, die Meryl Streep so außergewöhnlich macht: Vom bewegenden Weltkriegsdrama SOPHIE’S CHOICE (US 1982) über klassische Liebesgeschichten wie FALLING IN LOVE (US 1984) bis hin zu Komödien wie der Hollywood-Satire POSTCARDS FROM THE EDGE (US 1990) stellt Streep ihre künstlerischen Fähigkeiten stets aufs Neue unter Beweis. Bedeutende US-amerikanische Regisseure setzten auf ihre Qualitäten, darunter Michael Cimino, Alan J. Pakula, Mike Nichols, Robert Zemeckis, Clint Eastwood und Robert Altman. Und auch politisch spielt Streep eine herausragende Rolle – im Kino als machtbesessene Senatorin in THE MANCHURIAN CANDIDATE (US 2004), in der Realität zuletzt bei der Verleihung der Golden Globes im Januar. Anlässlich der Auszeichnung für ihr Lebenswerk kritisierte Streep Donald Trump öffentlich (ohne ihn beim Namen zu nennen). Der Präsident fühlte sich beleidigt und revanchierte sich mit einem Tweet, in dem er Meryl Streep als „one of the most over-rated actresses in Hollywood“ bezeichnete.


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KRAMER VS. KRAMER USA 1979. R: Robert Benton. D: Meryl Streep, Dustin Hoffman, Jane Alexander. 105 Min. 35mm. OmU

Ted Kramer arbeitet in einer renommierten New Yorker Agentur und steht kurz vor einer Beförderung. Unerwartet verlässt ihn seine Frau Joanna, die in einer Sinnkrise steckt und mit ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter des kleinen Billy überfordert ist. Fortan muss Ted WorkaholicDasein und väterliche Pflichten unter einen Hut bringen, ein Balanceakt, der der herzlichen Vater-Sohn-Beziehung immer mehr Raum gibt. Als ausgerechnet jetzt Joanna wieder auftaucht und das Sorgerecht für Billy einfordert, beginnt ein erbitterter Rechtsstreit. Als glaubhaftes und dicht inszeniertes Familiendrama mit meisterlichen Schauspielleistungen hat das Werk bis heute nichts an Aktualität eingebüßt.

Donnerstag 02.03. 18:00 Uhr Freitag 03.03. 20:30 Uhr

SOPHIE'S CHOICE Sophies Entscheidung USA 1982. R: Alan J. Pakula D: Meryl Streep, Kevin Kline, Peter MacNicol. 151 Min. 35mm. OmU

Der junge Autor Stingo zieht nach New York und freundet sich dort mit seinen Nachbarn an: Sophie, eine polnische Immigrantin und Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz, und ihr emotional labiler Geliebter Nathan. Zunächst verschlossen und distanziert, öffnet sich Sophie zunehmend und vertraut Stingo ihr tragisches Geheimnis an. Das leise, poetische Melodram von Alan Pakula wird getragen vom herausragenden Spiel Meryl Streeps. Sie verleiht ihrer Figur, die wegen quälender Schuldgefühle keine Versöhnung mit der Gegenwart findet, vielschichtige Tiefe.

Samstag 04.03. 17:30 Uhr Sonntag 05.03. 17:30 Uhr


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Meryl Streep STILL OF THE NIGHT In der Stille der Nacht USA 1982. R: Robert Benton D: Roy Scheider, Meryl Streep, Jessica Tandy. 91 Min. 35mm. OF

Mittwoch, 08.03. 20:30 Uhr

Das geordnete Leben eines bislang unauffälligen Psychiaters gerät durcheinander, als er sich nach der Ermordung eines Patienten in die Geliebte des Opfers verliebt. Alle Verdachtsmomente sprechen gegen sie, doch er hält unbeirrt zu ihr. Robert Bentons Thriller enthält deutliche Anleihen bei Alfred Hitchcock, zieht aber aus seinen Locations, Milieus und der psychologischen Konstellation ganz eigene Reize, um immer wieder geschickt eine Atmosphäre der Beklemmung und Angst zu erzeugen. Dabei glänzt Meryl Streep als unterkühlte, blonde Femme Fatale in einer ungewohnten Film-Noir-Rolle.

SILKWOOD USA 1983. R: Mike Nichols D: Meryl Streep, Kurt Russell, Cher. 131 Min. 35mm. OmU

Donnerstag, 09.03. 18:00 Uhr

Karen Silkwood arbeitet in der Plutonium-Fabrik „Kerr-McGee“. Tagtäglich wird sie nach der Arbeit auf Strahlenbelastung kontrolliert. Als eines Tages der Zeiger ausschlägt, bittet die Gewerkschafterin um Aufklärung, stößt dabei aber auf erbitterten Widerstand der Fabrikleitung. Da sie wittert, dass sie ein Bauernopfer für den Profit geworden ist, geht sie an die Öffentlichkeit, was die Konzernleitung jedoch um jeden Preis zu vereiteln sucht. Aus dem wahren Fall von 1974 strickt Mike Nichols mit Starbesetzung und schonungsloser Kapitalismuskritik das packende Portrait einer einsamen Aktivistin.


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FALLING IN LOVE Der Liebe verfallen USA 1984. R: Ulu Grosbard D: Meryl Streep, Robert De Niro, Harvey Keitel. 106 Min. 35mm. OmfrU

Liebe auf den zweiten Blick – so ähnlich könnte man die Situation zwischen Frank und Molly beschreiben, die sich nach einer eher zufälligen Begegnung im stressigen Weihnachtstrubel Monate später ein zweites Mal begegnen und ineinander verlieben. Doch beide sind verheiratet, und so stehen sie bald vor einer schwierigen Entscheidung. Während das Schauspiel von Meryl Streep und Robert De Niro den Film zum Ereignis macht, gelingt es Regisseur Grosbard, ein feinfühliges, auf das absolut Wesentliche reduziertes Liebesdrama zu entwerfen, frei von jeglichem Kitsch.

Sonntag, 12.03. 20:30 Uhr Mittwoch, 15.03. 18:00 Uhr

POSTCARDS FROM THE EDGE Grüße aus Hollywood USA 1990. R: Mike Nichols. D: Meryl Streep, Shirley MacLaine, Dennis Quaid, Gene Hackman. 101 Min. 35mm. OmU

Nach einer Überdosis landet die tablettensüchtige Schauspielerin Suzanne Vale im Rehabilitationszentrum. Wieder entlassen und zurück am Set, nötigt die Filmproduktion sie zu demütigenden Zugeständnissen: Um zu verhindern, dass sie während der Dreharbeiten zu Tabletten greift, wird sie der Verantwortung ihrer Mutter, Ex-Musicalstar Doris Mann, unterstellt, die selbst ein handfestes Alkoholproblem hat. Eine humorvolle Hollywood-Nabelschau mit zahlreichen Weltstars, basierend auf der autobiographisch gefärbten Romanvorlage von Carrie Fisher.

Donnerstag, 16.03. 18:00 Uhr Freitag, 17.03. 20:30 Uhr


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Meryl Streep DEATH BECOMES HER Der Tod steht ihr gut USA 1992. R: Robert Zemeckis. D: Meryl Streep, Bruce Willis, Goldie Hawn, Isabella Rossellini. 104 Min. 35mm. OmfrU

Samstag, 18.03. 22:30 Uhr Donnerstag 23.03. 18:00 Uhr

Für seine Lieblingsschauspielerin Madeline Ashton verlässt Schönheitschirurg Ernest Menville seine Verlobte Helen. Nach Jahren der Depression kehrt diese zurück, schöner als je zuvor. Madeline, derweil am Tiefpunkt ihrer Ehe angekommen, fühlt sich herausgefordert und sucht nach einer Verjüngungsmethode. Wie zuvor Helen wendet sie sich an eine Magierin, die ihr Unsterblichkeit und jugendliches Aussehen verschafft. Fortan brechen die beiden unverwüstlichen Frauen einen Krieg vom Zaun, den man so noch nicht gesehen hat. Zemeckis‘ Screwball-Komödie führt den Wunsch nach Schönheit und Jugend auf makabere Weise ad absurdum. THE BRIDGES OF MADISON COUNTY Die Brücken am Fluss USA 1995. R: Clint Eastwood D: Clint Eastwood, Meryl Streep, Annie Corley. 135 Min. 35mm. OF

Sonntag 19.03. 18:00 Mittwoch, 22.03. 20:30 Uhr

Gelangweilt von Ehe und Landleben, wird die zufällige Begegnung mit einem reisenden Fotografen für eine verheiratete Farmersfrau zu einer leidenschaftlichen Episode. Eastwoods nüchterne Regie sucht in kleinen Gesten und Beobachtungen die großen Emotionen des Melodrams. Aus vornehmlich weiblicher Sicht erzählt er von den inneren Konflikten einer Frau zwischen ihren persönlichen Sehnsüchten und den repressiven Strukturen ihres gesellschaftlichen Umfelds. Für die emotional aufgewühlte Protagonistin läuft alles unerbittlich auf den Moment der Entscheidung hinaus – zwischen Liebe und Treue, Gefühl und Pflicht, Abenteuer und Alltag.


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THE MANCHURIAN CANDIDATE USA 2004. R: Jonathan Demme. D: Denzel Washington, Liev Schreiber, Meryl Streep. 129 Min. 35mm. OF

Während des Golfkrieges wird US-Captain Marco gefangen genommen und einer Gehirnwäsche unterzogen. Zehn Jahre später schafft er es dank seiner ehrgeizigen Mutter zum Vizepräsidentschaftskandidaten der USA. Doch ihn plagen noch immer quälende Alpträume. Jonathan Demmes Politthriller kreist um Themen wie Identitätsverlust, die Abgründe des menschlichen Machtstrebens und die Möglichkeiten der Manipulation. Seinerzeit als regimekritische Allegorie auf die Bush-Regierung rezipiert, ist die Zeichnung einer von skrupellosen Wirtschaftsmächten gesteuerten Politgröße erneut sehr aktuell.

Freitag, 24.03. 20:15 Uhr

AUGUST: OSAGE COUNTY Im August in Osage County USA 2013. R: John Wells D: Meryl Streep, Julia Roberts, Ewan McGregor. 121 Min. DCP. OmU

Nach dem spurlosen Verschwinden ihres Vaters versammeln sich dessen drei Töchter eher widerwillig im Haus ihrer medikamentensüchtigen Mutter Violet, die keine Gelegenheit auslässt, um zu sticheln und zu provozieren. Während eines gemeinsamen Essens fallen sämtliche Masken, und blanker Hass tritt hervor: Abgründe tun sich auf, die Familienmitglieder verletzen und kränken sich gegenseitig mit Lust. Das tragikomische Kammerspiel nach Tracy Letts Theaterstück überzeugt dank hervorragend geschriebener Dialoge und bemerkenswerter Schauspielkunst.Dem Publikum bleibt allerdings das Lachen im Halse stecken.

Sonntag, 26.03. 18:00 Uhr Dienstag, 28.03. 20:30 Uhr


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Das Spiel mit der Realität Zwischen glaubwürdiger Fiktion und illusorischem Dokument Die im Februar begonnene Programmreihe „Das Spiel mit der Realität“ lotet das Spannungsverhältnis zweier Gattungen aus, deren Zugang zur Wahrheit sich eigentlich klar unterscheidet: Während Dokumentarfilme den Anspruch erheben, Wirklichkeit abzubilden, erzeugt der Spielfilm eine Fiktion und greift dabei auf eine dem Sujet gemäße Bildsprache und Dramaturgie zurück. Dank zahlreicher neuer filmischer Ausdrucksmöglichkeiten werden die Übergänge zwischen Fakt und Fiktion, Realitätsabbild und Inszenierung jedoch immer fließender. Die Fortsetzung der Reihe präsentiert weitere Beispiele für gestellte Dokumentationen, die den fiktiven Erzählungen geschickt den Anstrich faktischer Glaubwürdigkeit geben, und Dokumentationen, die sich erst auf den zweiten Blick als Spielfilm entpuppen. BOB ROBERTS USA/Großbritannien 1992. R: Tim Robbins D: Tim Robbins, Giancarlo Esposito, Alan Rickman. 102 Min. 35mm. OmU

Vorfilm VATERLANDSLIEBE Deutschland 2011. R: Nico Sommer. 21 Min. Digital

Donnerstag, 02.03. 20:30 Uhr Freitag, 03.03. 18:00 Uhr

Bob Roberts verhilft der neuen Rechten in den USA zu einer Renaissance. Dem reichen Unternehmer, Folksinger und Politiker, der seine Parolen hinter charmantem Erzkonservativismus verpackt, ist jedes Mittel Recht, um Gegner anzuschwärzen. Als er mit Waffenschmuggel und Korruption in Verbindung gebracht wird, bekommt seine blütenweiße Weste Flecken. Mit seinem Debüt, einer feinsinnigen Fingerübung, bewies Tim Robbins erstaunliche politische Weitsicht.


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C’EST ARRIVÉ PRÈS DE CHEZ VOUS Mann beißt Hund Belgien 1992. R: Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoît Poelvoorde D: Benoît Poelvoorde, Jacqueline Poelvoorde-Pappaert, Nelly Pappaert 95 Min. 35mm. OmU

Vorfilm ILHA DAS FLORES Insel der Blumen Brasilien 1989. R: Jorge Furtado. 13 Min. Digital. DF

Benoît lebt in den Tag hinein und verdient sich sein Geld durch Raubzüge oder brutale Morde. Das wäre schon schlimm genug, wären da nicht jene Männer, die ihm bei seinen Taten permanent über die Schulter schauen. Dabei werden die jungen Dokumentarfilmer zu Komplizen, die wortwörtlich über Leichen gehen, um all das festzuhalten, was Benoît so treibt. Die Mockumentary reflektiert nicht allein mediale Sensationsgier, Gewaltgeilheit und Voyeurismus. Sie führt auch den Anspruch des Dokumentarfilmgenres auf Authentizität ad absurdum, den sie in dieser zugespitzten Form als Inszenierungsmechanismus demaskiert.

Samstag, 04.03. 20:30 Uhr

EXIT THROUGH THE GIFT SHOP Großbritannien 2010. R: Banksy D: Banksy, Space Invader, Mr. Brainwash. 87 Min. DCP. OmU

Vorfilm THE CENTRIFUGE BRAIN PROJECT Deutschland 2012. R: Till Nowak. 7 Min. 35mm. OF

Die Werke des Street-Artists Banksy erzielen in Auktionen Höchstpreise. Niemand weiß jedoch, wer sich hinter dem Phantom verbirgt. Also macht sich ein französischer Hobbyfilmer daran, einen Film über den GuerillaKünstler zu drehen. Dessen Regiestil ist allerdings so dilettantisch, dass Banksy kurzerhand selbst das Projekt übernimmt. Perfide Inszenierung oder geradezu satirische Wendung des Schicksals? Während der Zuschauer sich fragt, wer hier wen filmt, wirft Banksys Regiedebüt, angesiedelt irgendwo zwischen unterhaltsamem Szeneporträt und Abrechnung mit dem Kunstbetrieb, Fragen nach der Realität im Dokumentarfilm auf.

Sonntag 05.03. 20:30 Uhr


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KLASSIKER & RARITÄTEN Digitalisierungsoffensive 2017 Zahlreiche Klassiker des deutschen Films konnten in den vergangenen Jahren dank der Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien hochauflösend digitalisiert werden, unter anderem vom Deutschen Filminstitut. Das Kino des Deutschen Filmmuseums stellt im März vier bedeutende deutsche Filme vor, die nun als digitale Verleihkopien vorliegen. DER GREIFER Deutschland/Großbritannien 1930. R: Richard Eichberg D: Hans Albers, Charlotte Susa, Margot Walter. 87 Min. DCP

Mit Einführung Thomas Worschech (Leiter Filmarchiv Deutsches Filminstitut)

Mittwoch, 01.03. 18:00 Uhr

Scotland-Yard-Sergeant Harry Cross jagt Messer-Jack, der London in Angst und Schrecken versetzt. Hans Albers spielte in der Stummfilmzeit überwiegend zwielichtige Charaktere in Nebenrollen. Erst mit dem Tonfilm wurde er zum Heldendarsteller, wofür DER GREIFER ein frühes Beispiel ist. In den 1920er/1930er Jahren war Regisseur Richard Eichberg eine zentrale Figur des deutschen Genrekinos. Seine Melodramen, Historien- und Abenteuerfilme hatten internationales Niveau. BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL BRD 1957. R: Kurt Hoffmann D: Horst Buchholz, Liselotte Pulver, Ingrid Andree. 107 Min. DCP

Samstag, 11.03. 18:00 Uhr Dienstag, 14.03. 18:00 Uhr

Kurt Hoffmann verfilmte 1957 den Roman von Thomas Mann, der die Karriere eines ehrgeizigen Taugenichts schildert. Geist, Witz, Charme und Ironie stecken in allen Szenen. Großen Anteil daran hatte die Mitarbeit von Erika Mann am Drehbuch, die den unvollendet gebliebenen Schelmenroman bis zu einem Schluss der Geschichte weiterdichtete und sogar in einer Nebenrolle zu sehen ist. Die Titelrolle besetzte Hoffmann mit Horst Buchholz, dessen internationale Karriere mit diesem Film begann.


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DAS HAUS IN MONTEVIDEO BRD 1963. R: Helmut Käutner D: Heinz Rühmann, Ruth Leuwerik, Paul Dahlke. 123 Min. DCP

DAS HAUS IN MONTEVIDEO ist Helmut Käutners aufwendige Neuverfilmung der Curt-Goetz-Komödie von 1951. Darin wird ein tugendstrenger Vater von zwölf Kindern durch das Testament seiner wegen eines Fehltritts verstoßenen Schwester von moralischen Konflikten bedrängt. Mit Käutner führt einer der einflussreichsten Filmregisseure des deutschen Kinos Regie. Ruth Leuwerik, die Anfang 2016 starb, ist hier in einer ihrer letzten Rollen zu sehen, bevor sie sich von der Leinwand zurückzog und nur noch gelegentlich in Fernsehproduktionen auftrat.

Samstag, 18.03. 18:00 Uhr Dienstag, 21.03. 18:00 Uhr

DANTON Deutschland 1931. R: Hans Behrendt D: Fritz Kortner, Gustaf Gründgens, G. von Wangenheim. 86 Min. DCP

Während der Französischen Revolution entbrennt ein Streit um die Frage, was mit dem entmachteten König Louis XVI. geschehen soll. Es setzen sich die radikalen Kräfte um Danton durch, aber der Konflikt mit seinem Gegenspieler Robespierre findet ein drastisches Ende. König und Danton werden hingerichtet. Hans Behrendts DANTON aus der Anfangszeit des Tonfims ist ein Bekenntnis zur Republik. Mit Fritz Kortner und Gustaf Gründgens ist der Film hochrangig besetzt.

Dienstag, 28.03. 18:00 Uhr


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Filmclub TREPPE 41 Treppe 41 ist Freiraum und Experimentierfeld für alle, die ihre Liebe zum Film teilen wollen. Jede/r ist eingeladen, persönliche Entdeckungen im Filmclub vorzustellen und so die eigene Begeisterung weiterzutragen. Bei Getränken auf Spendenbasis lassen wir die gemeinsame Kinoerfahrung auf den Treppenstufen des Filmmuseums nachklingen. IMMENSEE Deutschland 1943. R: Veit Harlan, D: Kristina Söderbaum, Carl Raddatz, Paul Klinger. 94 Min. DCP

Vorgestellt von: Artemis Manouki, Torgil Trumpler Nach dem Film: Austauschen und trinken

Freitag, 10.03. 22:30 Uhr

Als ein Dirigent erfährt, dass seine Jugendliebe geheiratet hat, will er sie zurückerobern. NS-Regisseur Veit Harlan verfilmte Theodor Storms Novelle in dezenten, pastellfarbenen Tönen des Agfacolor-Farbfilmverfahrens – und transportierte regimekonforme Ideologien: Das demütig-verzichtvolle Frauenbild sollte im Kriegsjahr 1943 als Vorbild dienen. Treppe 41-Mitbegründer/innen Artemis Manouki und Torgil Trumpler wirkten 2016 an der Restaurierung des filmhistorischen Zeitdokuments durch die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung mit. CECIL B. DEMENTED Frankreich / USA 2000. R: John Waters, D: Melanie Griffith, Stephen Dorff, Alicia Witt, 87 Min. 35mm. OmU

Vorgestellt von: Pramila Chenchanna Nach dem Film: Austauschen und trinken

Freitag, 24.03. 22:30 Uhr

Celibate for Celluloid – das ist der Leitspruch, mit dem Cecil B. DeMented eine Gruppe von filmbegeisterten Outlaws um sich schart, um sich mit brachialen Mitteln gegen die Banalität des Mainstreamkinos zu wehren: Die Anarcho-Filmemacher entführen einen Hollywoodstar und beginnen einen Film zu drehen, den man so noch nicht gesehen hat...


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LATE NIGHT KULTKINO Zwei wie für die Spätschiene gemachte Filme mit aktuellem Bezug sind im März im Late Night Kultkino zu sehen. DIE TOTEN AUGEN VON LONDON BRD 1961. R: Alfred Vohrer D: Joachim Fuchsberger, Karin Baal, Dieter Borsche. 98 Min. 35mm

Im März 2017 hätte der 2014 verstorbene Joachim Fuchsberger seinen 90. Geburtstag gefeiert. Das Kino des Deutschen Filmmuseums würdigt den Schauspieler mit einem Klassiker der Edgar-Wallace-Serie, die ihn zum Star machte. Fuchsberger ermittelt als Inspektor gegen eine Bande von Versicherungsbetrüger/innen in London. Bei Regisseur Vohrer wird daraus eine Geisterbahn-Version des deutschen Expressionismus, die mit experimentierfreudiger Kamera und unheimlich ausgeleuchteten Kulissen eine packende Gruselstimmung beschwört.

Freitag 03.03. 22:30 Uhr Samstag 11.03. 22:30 Uhr

AMERICAN PSYCHO USA 2000. R: Mary Harron D: Christian Bale, Willem Dafoe, Chloë Sevigny. 102 Min. 35mm. OmU

Der New Yorker Wall-Street-Yuppie Patrick Bateman führt Mitte der 1980er Jahre ein Doppelleben: Tagsüber scheffelt er Millionen, nachts bringt er mit bestialischer Gewalt wahllos Obdachlose und Prostituierte um. Das erklärte Vorbild des narzisstischen Soziopathen ist der auch immer wieder namentlich genannte Donald Trump. Bret Easton Ellis‘ Romanvorlage entstand nur wenige Jahre, nachdem der aufstrebende Immobilienmogul mit The Art of the Deal 1987 einen Ratgeber für wirtschaftlichen Erfolg veröffentlichte, der zum Bestseller wurde.

Samstag 04.03. 22:30 Uhr Freitag, 17.03. 22:30 Uhr


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KINDERKINO Geld, Macht, Liebe und Freundschaft - auch für kleine Filmfans große Themen. Das Kinderkino im März. DIE KLEINEN BANKRÄUBER Lettland/Österreich 2009. R: Armands Zvirbulis. D: Gustavs Vilsons, Zane Leimane, Karl Markovics. 77 Min. DCP. Empfohlen ab 6 Jahren Begleitprogramm zur Ausstellung im Museum für Kommunikation: „Über Geld spricht man nicht“

Freitag, 03.03. 14:30 Uhr Sonntag, 05.03. 15:00 Uhr

Robby und Louise machen sich Sorgen: Ihre Eltern haben kein Geld mehr und die Bank möchte ihnen auch keins mehr leihen. Glücklicherweise haben die beiden mitbekommen, dass in der Bank viel Geld angekommen ist – ein paar Scheine weniger, kalkulieren sie, werden der Bank schon nichts ausmachen. KÖNIG LAURIN Deutschland/Italien/Österreich 2016. R: Matthias Lang. D: Rufus Beck, Volker Michalowsk. 85 Min. DCP. Ohne Altersbeschränkung

Freitag, 10.03. 14:30 Uhr Sonntag, 12.03. 15:00 Uhr

Theo, der Sohn des Königs, interessiert sich nicht fürs Kämpfen. Sein Vater will, dass aus ihm ein richtiger Mann wird. Als Theo auf den König der Zwerge trifft, freundet er sich mit ihm an, und er lernt, sich gegen den Vater zu behaupten.


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DER ROTE BALLOn/Der Weisse HenGST Frankreich 1956/53, R: Albert Lamorisse D: Pascal Lamorisse. 34/47 Minuten. Blu-ray. Empfohlen ab 6 Jahren Begleitprogramm zu: ROT. Eine Filminstallation im Raum

KLASSIKER Eines Tages tritt Pascal aus der Haustür und sieht einen roten Ballon, der an einen Lampenmast gebunden ist. Er bindet ihn los und stellt fest: der Ballon weicht nicht mehr von seiner Seite. Für den poetischen Kinderkurzfilm erhielt Albert Lamorisse einen Oscar®.

Freitag, 17.03. 14:30 Uhr Sonntag, 19.03. 15:00 Uhr

PEANUTS – DER FILM USA 2015. R: Steve Martino Animationsfilm. 92 Min. DCP. Ohne Altersbeschränkung

Weil ein neues Mädchen in die Klasse von Charlie kommt, möchte sich dieser von seiner besten Seite zeigen. Als er sich zu allem Überfluss auch noch in die neue Mitschülerin verliebt, bittet Charlie seinen treuen Freund, den Hund Snoopy, um Rat.

Freitag, 24.03. 14:30 Uhr Sonntag, 26.03. 15:00 Uhr

KALLE BLOMQUIST – SEIN NEUESTER FALL Schweden 1997. R: Göran Carmback. D: Malte Forsberg, Josefin Arling, Totte Steneby. 89 Min. 35mm. Empfohlen ab 6 Jahren

Rasmus und sein Vater wurden entführt – und Kalle, Eva-Lotta und Anders sind Zeugen. Als Eva-Lotta auch in die Hände der Entführer gelangt, ist es an Kalle und Anders, die Freunde zu retten.

Freitag, 31.03. 14:30 Uhr Sonntag, 02.04. 15:00 Uhr


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in Kooperation mit

Ein Projekt von

11. SchulKinoWochen Hessen 6. bis 17. März 2017

Hessische Kinos werden zum Klassenzimmer! Schulvorstellungen im Kino des Deutschen Filmmuseums Eine verbindliche Anmeldung im SKW-Projektbüro ist erforderlich

Auftakt Singin‘ in The Rain USA 1952 | 99 Min. | empf. ab 12 6.3.2017 | 9:00

Mullewapp – Eine schöne Schweinerei DE, LUX 2016 | 79 Min. | empf. ab 5 7.3.2017 | 8:30

Ghostland DE 2016 | 86 Min. | empf. ab 14 7.3.2017 | 11:00

Der Junge und die Welt BRA 2013 | 82 Min. | empf. ab 8 9.3.2017 | 8:30

Suffragette – Taten statt Worte GB 2015 | 107 Min. | empf. ab 14 9.3.2017 | 11:00

Kurzfilmprogramm Komposition und Vertonung ca. 100 Min. 10.3.2017 | 9:30

Tschick

Spiel mir das Lied vom Tod

DE 2016 | 93 Min. | empf. ab 12 8.3.2017 | 8:30

ITA, USA 1968 | 165 Min. | empf. ab 16 13.3.2017 | 9:00

Offline – Das Leben ist kein Bonuslevel DE 2016 | 87 Min. | empf. ab 12 LUCAS PRÄSENTIERT 8.3.2017 | 11:00

Morris aus Amerika DE, USA 2016 | 91 Min. | empf. ab 13 15.3.2017 | 9:00

81 hessische Kinos beteiligen sich an den 11. SchulKinoWochen Hessen. Tel. 069 961220-682 | hessen@schulkinowochen.de www.schulkinowochen-hessen.de


SPECIALS

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WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? Special: Mittellange Filme Einmal pro Monat widmet sich die Reihe „Was tut sich – im deutschen Film?“ dem aktuellen deutschen Kinogeschehen. Im März stehen drei „mittellange Filme“ im Zentrum. Sie bewegen sich zwischen Kurz- und Langfilmen und entstehen häufig in großer künstlerischer Freiheit: Die Ergebnisse sind ungewöhnliche Experimente und neue, kreative Erzählformen, die abseits der Filmfestivals selten zu sehen sind.

In Kooperation mit

BESUCH IM WALD Deutschland 2013. R: David Gruschka D: Katharina Thalbach, Daniel Krauss, Pheline Roggan. 30 Min. DCP

Jule will ihre Geburtstagsparty in einem einsamen Haus im Wald feiern, doch mitten in die Vorbereitungen platzt ein mysteriöser Besuch. Ausgezeichnet wurde der Film mit dem Publikumspreis beim Max Ophüls Preis 2014. Regisseur David Gruschka (*1981 in Münster) realisierte 2016 mit WIR SIND DIE ROSINSKIS seinen ersten abendfüllenden TV-Film als Regisseur. REBECCA Deutschland 2014. R: Anna F. Kohlschütter D: Lisa Wolle, Björn von der Wellen, Christin Nichols. 29 Min. DCP

Rebecca wurde von ihrem langjährigen Freund Ben verlassen. Verletzt und einsam zieht sie in eine WG und lässt sich, begleitet von allerlei Liebeswirren, durch die Großstadt Berlin treiben. Der improvisierte Film ist dem German Mumblecore zuzuordnen und wurde als Bester Mittellanger Film beim achtung berlin – new film award 2015 ausgezeichnet. Regisseurin Anna F. Kohlschütter (*1983 in Berlin) studierte Filmregie an der ifs Köln. KRYO Deutschland 2016. R: Christoph Heimer D: Beat Marti, Jana Klinge, Eva Probst. 33 Min. DCP

Ein Paar beschließt, sich einfrieren zu lassen, um dem Tod zu entgehen. Als beide in ferner Zukunft wieder erwachen, ist jedoch alles anders als erwartet. Der Science-Fiction-Film KRYO wurde mit dem Preis für den besten Genrefilm der Genrenale 2016 ausgezeichnet und war zugleich der Abschlussfilm für Regisseur Christoph Heimer (*1987 in Bonn) bei seinem Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg.

Mittwoch, 01.03. 20:15 Uhr

Nach den Filmen spricht Urs Spörri mit David Gruschka, Anna F. Kohlschütter und Christoph Heimer


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SPECIALS

Unter Waffen. Fire & Forget 2 In Kooperation mit Museum Angewandte Kunst und mit dem Exzellenz­ cluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen"

Zur Ausstellung „Unter Waffen. Fire & Forget 2“, die bis zum 26. März im Museum Angewandte Kunst zu sehen ist, zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums im März AMERICAN SNIPER (US 2014, R: Clint Eastwood) mit einem Vortrag von Vinzenz Hediger. AMERICAN SNIPER USA 2014. R: Clint Eastwood D: Bradley Cooper, Sienna Miller, 132 Min. DCP. OmU

American Sniper: Wie man einen verlorenen Krieg im Kino doch noch gewinnt Lecture von Vinzenz Hediger Donnerstag, 16.03. 20:15 Uhr

AMERICAN SNIPER (US 2014) von Clint Eastwood ist der bislang erfolgreichste Hollywood-Film über den Irakkrieg. Er thematisiert die Taten des Scharfschützen Chris Kyle, der im Irak mindestens 168 feindliche Kämpfer tötete und durch Talkshow-Auftritte zu einer Berühmtheit avancierte, bevor er von einem geisteskranken Veteranen erschossen wurde. Der Vortrag liest Eastwoods Film als Versuch, den Scharfschützen nachträglich zur Heldenfigur in einem asymmetrischen Krieg zu küren, den Amerika gleich zu Beginn schon verloren hatten. Der Vortrag geht aus von einem Zitat von Frantz Fanon über den Algerienkrieg, mit dem der Schriftsteller und Widerstandskämpfer auf den engagierten Einsatz von Landbesitzern in den Foltereinheiten des französischen Militärs verwies: „In Zeiten der Krise zückt der Cowboy seine Kanone und seine Folterwerkzeuge“.

Vinzenz Hediger, geb. 1969, ist Professor für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er ist Sprecher des Graduiertenkollegs „Konfigurationen des Films“ und des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften (www.fzhg.org).


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Stummfilm-Matinée DER MÜDE TOD Deutschland 1921. R: Fritz Lang. D: Bernhard Goetzke, Lil Dagover, Walter Janssen, 98 Min. DCP. Musikfassung In Kooperation mit der Alten Oper

Die Bedingungen für Filmemacher/innen waren günstig in der Weimarer Republik, und Fritz Lang wusste sie zu nutzen. Dem Filmregisseur, der mit seinen Stummfilmen und als Tonfilmpionier Geschichte schrieb, gelang unter anderem mit dem fantastischen Filmdrama DER MÜDE TOD. VOLKSLIED IN SECHS VERSEN von 1921 der internationale Durchbruch. Mit den filmischen Mitteln seiner Zeit setzt Lang den alten Orpheus-Mythos um, indem er die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die ihren verstorbenen Geliebten aus den Händen des Todes zurückerbittet. Der Tod – selbst des Tötens müde – stellt ihr die Aufgabe, ein Lebenslicht vor dem Erlöschen zu bewahren. Vor allem die Darstellung von vergangenen Zeiten und fernen Ländern, die die junge Frau zur Lösung ihrer Aufgabe bereist, bot Lang die Möglichkeit, ausdrucksstarke Bilder zu kreieren. Doch auch Zeitkritik steckt in diesem cineastischen Kunstwerk: Der schreckliche Erste Weltkrieg und seine auch zu Beginn der 1920er Jahre deutlich spürbaren Auswirkungen haben selbst den Tod zermürbt. Das Kino des Deutsche Filmmuseums zeigt Fritz Langs Stummfilm in der 2015 veröffentlichten, digital restaurierten Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und mit der eigens dafür neu komponierten Filmmusik von Cornelius Schwehr.

Sonntag, 19.03. 11:00 Uhr


SPECIALS

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Birgit HeiN In Kooperation mit der Kinothek Asta Nielsen

Buchpräsentation „Film als Idee“ Birgit Hein gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Filmemacherinnen und prägte nachhaltig Geschichte und Gegenwart des experimentellen Films. Neben ihrer filmischen Arbeit verfasste sie eine Vielzahl kritischer Texte, die entscheidend dazu beitrugen, das in den sechziger und siebziger Jahren noch längst nicht etablierte „Genre“ des Experimentalfilms in das Bewusstsein einer film- und kunstinteressierten Öffentlichkeit zu bringen. Ihre Texte zeugen von einem außergewöhnlichen künstlerischen Programm und beschreiben ihre „Idee“ von Filmarbeit. Dabei geht es um die Materialität des Filmischen, aber auch darum, dass der Film sich nicht allein über das Trägermaterial, sondern zugleich über die „Idee“ definiert. Vorgestellt wird der von Nanna Heidenreich, Heike Klippel und Florian Krautkrämer herausgegebene Band „Film als Idee“, der eine Auswahl von Heins wichtigsten Schriften und Interviews präsentiert und durch durch zahlreiche unveröffentlichte Fotografien ergänzt wird. Mit Birgit Hein sprechen die Filmwissenschaftlerinnen Karola Gramann und Heide Schlüpmann. BABY I WILL MAKE YOU SWEAT Deutschland 1994. R: Birgit Hein. 63 Min. 16mm

Zu Gast: Birgit Hein

Donnerstag 23.3. 20:15 Uhr

Ein sehr persönliches intimes Reisetagebuch, in dem Birgit Hein mit großer Aufrichtigkeit ihre Schwierigkeiten mit dem Älterwerden, ihr Bedürfnis nach Zärtlichkeit, die Frustrationen des Alleinseins und ihre Erlebnisse in Jamaica festgehalten hat. „Alle Aufnahmen für den Film sind mit einer Hi-8-Videokamera aufgezeichnet und dann auf 16mm abgefilmt und bearbeitet worden. Der Realismus dokumentarischer Aufnahmen ist dadurch überwunden. Trotzdem ist das Authentische der Aufnahmen erhalten geblieben. Ich bin immer hinter der Kamera spürbar. Das Persönliche des Films wird durch die hastig formulierten Tagebuchaufzeichnungen unterstützt, die die Erlebnisse schildern und die ich nicht abbilden konnte“.


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Ing K – MY TEACHER EATS BISCUITS

Die thailändische Künstlerin, Schriftstellerin und Filmemacherin Ing Kanjanavanit, bekannt unter dem Künstlernamen Ing K, zählt zu den interessantesten und wagemutigsten südostasiatischen Filmemacherinnen der Gegenwart. Das Filmkollektiv Frankfurt e.V. widmet ihr eine Gesamtschau. 1959 in Bangkok geboren, war sie zunächst als Journalistin tätig und spezialisierte sich auf Umweltthemen. 2009 lief ihr Film CITIZEN JULING im Forum der Berlinale. In ihrem Blog „Bangkok Love Letter“ gibt sie unverstellte Einblicke in die Abgründe des Alltagslebens unter der Militärdiktatur in ihrer Heimat. KhON GRAAB MAA My Teacher Eats Biscuits Thailand 1998. R: Ing K. D: Tarini, Krissada Clapp, Malina P. 120 Min. 16mm. engl. OF, teilw. thai. OmeU Eine Veranstaltung des

Ein Mönch wird des Beischlafs mit Leichen beschuldigt, kurz darauf verschwindet er in den Meeresfluten. In einer anderen Bewusstseins- oder Handlungsebene folgt ein US-Amerikaner seiner Frau, die sich in ihrer thailändischen Heimat in einen mysteriösen Tempel begeben hat, in dem ein Hund als Gott verehrt wird. Ing K zitiert in ihrem ersten Spielfilm MY TEACHER EATS BISCUITS unter anderem Underground-Ikone John Waters als eines der Vorbilder. Die thailändische Zensur verbot ihn wegen Religionsbeleidigung. Wie ihr zweiter Spielfilm SHAKESPEARE MUST DIE (2012) wurde er in Thailand noch nie öffentlich gezeigt.

Mittwoch, 15.03. 20:15 Uhr Nach dem Film spricht Gary Vanisian (Filmkollektiv Frankfurt e.V.) mit Ing K


SPECIALS

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DOUBLE FEATURE: DOMINIK GRAF & DER DEUTSCHE FILM Dominik Graf gilt als einer der bedeutendsten GenrefilmRegisseure Deutschlands. Ihm gelingt der erfolgreiche Spagat zwischen Kino und Fernsehen, zwischen Fiktion und Dokumentarfilm. Mit zehn Grimme-Preisen ist er der am häufigsten ausgezeichnete Filmemacher. Gemeinsam mit Johannes F. Sievert schuf Graf in den vergangenen beiden Jahren zwei außergewöhnliche Dokumentarfilme über die Geschichte des deutschen Genrekinos. VERFLUCHTE LIEBE DEUTSCHER FILM sorgte 2016 auf der Berlinale für Furore. OFFENE WUNDE DEUTSCHER FILM feierte Mitte Februar seine Premiere auf den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen in Berlin. VERFLUCHTE LIEBE DEUTSCHER FILM Deutschland 2016. R: Dominik Graf, Johannes F. Sievert Dokumentarfilm. 90 Min. DCP Freitag, 10.03. 18:00 Uhr

Zu Gast: Dominik Graf

Deutschland war seit jeher ein Land des Genrekinos. Angefangen mit den expressionistischen Klassikern der Weimarer Zeit, setzte sich diese Tradition in den 1970er und 80er Jahren fort. Roland Klicks SUPERMARKT (BRD 1973) könnte man als Vorläufer von Martin Scorseses TAXI DRIVER (US 1976) lesen. Dominik Graf begibt sich in VERFLUCHTE LIEBE DEUTSCHER FILM auf Spurensuche und erzählt ganz nebenbei ein Stück bundesdeutscher (Kino-)Geschichte. OFFENE WUNDE DEUTSCHER FILM Deutschland 2017. R: Dominik Graf, Johannes F. Sievert Dokumentarfilm. 116 Min. DCP

Kombiticket für beide Filme: 16 Euro, 12 Euro ermäßigt. Einzelticket: 9 Euro, 7 Euro ermäßigt.

Freitag, 10.03. 20:00 Uhr

Zu Gast: Dominik Graf

OFFENE WUNDE DEUTSCHER FILM ist eine archäologische Abenteuerfahrt. Eine filmische Schatzsuche, die die Regisseure an die Ränder des hiesigen Kinos, aber auch ins Zentrum der bundesrepublikanischen Filmproduktion führt. Warum gibt das öffentlich-rechtliche Fernsehen keine so hellsichtigen Science-Fiction-Filme wie SMOG (BRD 1973) mehr in Auftrag? In ABWÄRTS (BRD 1984) von Carl Schenkel brauchte es nur einen Aufzug, der in einem Bürohaus steckenbleibt, um einen klaustrophobischen Psychothriller zu drehen. Warum treten junge Regisseure nicht in die Fußstapfen des widerborstigen Klaus Lemke, der seine Filme einfach aus der Hüfte schießt? Und weshalb wird denen, die es tun, die Förderung verweigert?


RückblICK

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Publikumserfolg Aardman Rund 72.000 Besucher/innen sahen die Ausstellung Detailverliebt gestaltete Miniaturfilmsets, jede Menge Knetpuppen und Modelle verrückter Maschinen: Die Sonderausstellung Die Kunst von Aardman begeisterte schon bei ihrem Start am 12. Juni 2016 die Besucher/innen. Wegen des enormen Publikumsinteresses wurde die Schau bis zum 29. Januar 2017 verlängert und zählt zu den erfolgreichsten Ausstellungen im Deutschen Filmmuseum. Rund 72.000 Besucher/innen nutzten die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der großen Animationsfilmerfolge zu den be-

liebten Knetfiguren wie WALLACE & GROMIT oder SHAUN DAS SCHAF zu werfen. Ungewöhnliche Einblicke in die Werkstatt der fünf Mal mit dem Oscar® ausgezeichneten Knetpuppen-Künstler aus Bristol verdeutlichten, wie unwiderstehlich die liebevoll ausgeformte Welt der Aardman-Charaktere ist: „Ein Triumph der Handarbeit im Zeitalter des digitalen Kinos“ nannte Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filmmuseums, die künstlerische Arbeit der Briten.

George Watson, Knetkünstler bei Aardman, leitet einen Workshop für Kinder.


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Rückblick

Nachruf Werner Nekes Abschied von einem namhaften Experimentalfilmer mit immensem Fachwissen. Am 22. Januar starb im Alter von 72 Jahren Werner Nekes, einer der bedeutendsten Avantgardefilmer der deutschen Filmgeschichte. Geboren 1944, begann er bereits 1966, kurze 16-mm-Filme zu drehen, die radikale Strukturierung mit großer Verspieltheit verbanden. Seine Meisterwerke entstanden in den 1970er Jahren, zunächst nach strengen Bauplänen gearbeitete, strukturelle Filme von gleichwohl tiefer lyrischer Intensität. Es folgte eine Reihe langer 35-mmFilme, die, obwohl sie ebenfalls auf genauen Partituren beruhten, zur Lockerheit des Frühwerks zurückkehrten. Diese Serie begann mit LAGADO (1977) und endete mit ULIISSES (1982). In der Ruhrgebietskomödie JOHNNY FLASH (1986) machte Nekes seinen Mit-Mülheimer Helge Schneider bekannt.

In der Zusammenschau fügen sich Nekes‘ Avantgardefilme zu einer geradezu wahrnehmungswissenschaftlichen Versuchsserie. Seine eingehende Untersuchung der Frage, was eigentlich das Spezifische des Mediums Film ist, führte ihn schon in den 1970er Jahren zur Beschäftigung mit der Vor- und Frühgeschichte des Mediums, mit optischen Verfahren und Geräten vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. In diesem Zusammenhang begann er auch, entsprechende Materialien und Geräte zu sammeln. Am Schluss umfasste diese Sammlung mehr als 40.000 Einzelstücke. Nekes, durch Professuren etwa an den Kunsthochschulen in Hamburg oder Offenbach auch


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didaktisch versiert, präsentierte seit den 1980 Jahren Teile seiner Sammlung und die zugrundeliegenden Prinzipien der optischen Wahrnehmung in einer Reihe überaus instruktiver und zugleich unterhaltsamer Lehrfilme. Er veranstaltete auch eine Reihe von Ausstellungen, in Deutschland etwa in Mülheim, Köln und Hamburg. Der Versuch, in Mülheim ein öffentliches Museum mit der Sammlung zu begründen, scheiterte leider 2004. Dem Deutschen Filmmuseum war Werner Nekes sehr verbunden. Das Haus kaufte für sein Archiv nicht nur einen Teil seiner Filme an. Nekes war auch Anfang der 1980er Jahre vor der Eröffnung des Hauses an der Konzeption des

ersten Teils der Dauerausstellung (Vor- und Frühgeschichte) maßgeblich beteiligt. Das immense Fachwissen Nekes‘ geht nun mit seinem Tod verloren, sein filmisches Werk dagegen wird bleiben, und seine Sammlung hoffentlich auch. Im Kino des Deutschen Filmmuseums ist eine Hommage mit Filmen von Werner Nekes in Planung.


Im Kino 01.-16. März 2017

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tagsüber

18:00 Uhr

01

Mi

DER GREIFER ≥ S. 28 DE/GB 1930. Richard Eichberg. 87 Min. Mit Einführung

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Do

KRAMER VS. KRAMER ≥ S. 21 US 1979. Robert Benton. 105 Min. OmU

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Fr

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Sa

DIE KLEINEN BANKRÄUBER ≥ S. 32 LV/AT 2009. Armands Zvirbulis. 77 Min. 14:30 Uhr

BOB ROBERTS ≥ S. 26 US/GB 1992. Tim Robbins. 102 Min. OmU Mit Vorfilm SOPHIE'S CHOICE ≥ S. 21 Sophies Entscheidung US 1982. Alan J. Pakula. 151 Min. OmU 17:30 Uhr

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So

DIE KLEINEN BANKRÄUBER ≥ S. 32 LV/AT 2009. Armands Zvirbulis. 77 Min. 15:00 Uhr

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Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

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Di

Eröffnung: ROT. Eine Filminstallation im Raum

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Mi

PLEASANTVILLE ≥ S. 9 US 1998. Gary Ross. 124 Min. OF

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Do

SILKWOOD ≥ S. 22 US 1983. Mike Nichols. 131 Min. OmU

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Fr

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Sa

SOPHIE'S CHOICE ≥ S. 21 Sophies Entscheidung US 1982. Alan J. Pakula. 151 Min. OmU 17:30 Uhr

VERFLUCHTE LIEBE DEUTSCHER FILM ≥ S. 40 DE 2016. Dominik Graf, Johannes F. Sievert. 90 Min. Zu Gast: Dominik Graf

KÖNIG LAURIN ≥ S. 32 DE/IT/AT 2016. Matthias Lang. 85 Min. 14:30 Uhr

BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL ≥ S. 28 BRD 1957. Kurt Hoffmann. 107 Min.

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So

KÖNIG LAURIN ≥ S. 32 DE/IT/AT 2016. Matthias Lang. 85 Min. 15:00 Uhr

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Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

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Di

BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL ≥ S. 28 BRD 1957. Kurt Hoffmann. 107 Min.

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Mi

FALLING IN LOVE Der Liebe verfallen ≥ S. 23 US 1984. Ulu Grosbard. 106 Min. OmfrU

16

Do

POSTCARDS FROM THE EDGE Grüße aus Hollywood ≥ S. 23 US 1990. Mike Nichols. 101 Min. OmU Meryl Streep

ROT

DON’T LOOK NOW ≥ S. 9 Wenn die Gondeln Trauer tragen GB 1973. Nicolas Roeg. 110 Min. OF

Realität

Lichter Filmfest

Late Night

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT


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20:30 Uhr

22:30 Uhr

DEUTSCHE MITTELLANGE FILME ≥ S. 35 BESUCH IM WALD, REBECCA und KRYO. DE 2013-16. 92 Min. 20:15 Uhr Mit Gästen

Mi

01

BOB ROBERTS ≥ S. 26 US/GB 1992. Tim Robbins. 102 Min. OmU Mit Vorfilm

Do

02

KRAMER VS. KRAMER ≥ S. 21 US 1979. Robert Benton. 105 Min. OmU

DIE TOTEN AUGEN VON LONDON ≥ S. 31 BRD 1961. Alfred Vohrer. 98 Min.

Fr

03

C’EST ARRIVÉ PRÈS DE CHEZ VOUS ≥ S. 27 Mann beißt Hund BE 1992. Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoît Poelvoorde. 95 Min. OmU Mit Vorfilm

AMERICAN PSYCHO ≥ S. 31 US 2000. Mary Harron. 102 Min. OmU

Sa

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Di

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STILL OF THE NIGHT ≥ S. 22 In der Stille der Nacht US 1982. Robert Benton. 91 Min. OF

Mi

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PLEASANTVILLE ≥ S. 9 US 1998. Gary Ross. 124 Min. OF

Do

09

EXIT THROUGH THE GIFT SHOP ≥ S. 27 GB 2010. Banksy. 87 Min. OmU Mit Vorfilm

OFFENE WUNDE DEUTSCHER FILM ≥ S. 40 DE 2017. Dominik Graf, Johannes F. Sievert. 116 Min. 20:00 Uhr Zu Gast: Dominik Graf

IMMENSEE ≥ S. 30 DE 1943. Veit Harlan. 88 Min. Vorgestellt von: Artemis Manouki und Torgil Trumpler

Fr

10

DON’T LOOK NOW ≥ S. 9 Wenn die Gondeln Trauer tragen GB 1973. Nicolas Roeg. 110 Min. OF

DIE TOTEN AUGEN VON LONDON ≥ S. 31 BRD 1961. Alfred Vohrer. 98 Min

Sa

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So

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Mo

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THE RED SHOES ≥ S. 10 Die roten Schuhe GB 1948. Michael Powell, Emeric Pressburger. 135 Min. OF 20:15 Uhr Vortrag: Susanne Marschall

Di

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KON GRARB MHA ≥ S. 39 My Teacher Eats Biscuits TH 1998. Ing K.. 120 Min. Engl. OF, teilw. thail. OmeU 20:15 Uhr Zu Gast: Ing K.

Mi

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AMERICAN SNIPER ≥ S. 36 US 2004. Clint Eastwood. 133 Min. OmU 20:15 Uhr Mit Vortrag

Do

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FALLING IN LOVE ≥ S. 23 Der Liebe verfallen US 1984. Ulu Grosbard. 106 Min. OmfrU

Klassiker & Raritäten OmeU Original mit engl. UT

Treppe 41

Kinderkino

OmfrU Original mit französischen Untertiteln

Specials


Im Kino 17. - 31. März 2017

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17

Fr

18

Sa

19

So

tagsüber

18:00 Uhr

DER ROTE BALLON/ DER WEISSE HENGST ≥ S. 33 FR 1956/53. Albert Lamorisse. 34/47 Min. DF 14:30 Uhr

THE COOK, THE THIEF, HIS WIFE & HER LOVER ≥ S. 11 Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber GB/FR/NL 1989. Peter Greenaway. 119 Min. OmU DAS HAUS IN MONTEVIDEO ≥ S. 29 BRD 1963. Helmut Käutner. 123 Min.

DER MÜDE TOD ≥ S. 37 DE 1921. Fritz Lang. 98 Min. 11:00 Uhr. Musikfassung

THE BRIDGES OF MADISON COUNTY ≥ S. 24 Die Brücken am Fluss US 1995. Clint Eastwood. 135 Min. OF

DER ROTE BALLON/ DER WEISSE HENGST ≥ S. 33 FR 1956/53. Albert Lamorisse. 34/47 Min. DF 15:00 Uhr

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Mo

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Di

DAS HAUS IN MONTEVIDEO ≥ S. 29 BRD 1963. Helmut Käutner. 123 Min.

22

Mi

TROIS COULEURS: ROUGE ≥ S. 11 Drei Farben: Rot FR 1994. Krzysztof Kieslowski. 99 Min. OmU

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Do

DEATH BECOMES HER ≥ S. 24 Der Tod steht ihr gut US 1992. Robert Zemeckis. 104 Min. OmfrU

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Fr

DIE PEANUTS ≥ S. 33 US 2015. Steve Martino. 92 Min. DF 14:30 Uhr

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Sa

KEINE VORSTELLUNGEN

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So

DIE PEANUTS ≥ S. 33 US 2015. Steve Martino. 92 Min. DF 15:00 Uhr

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Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

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Di

DANTON ≥ S. 29 DE 1931. Hans Behrendt. 86 Min.

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Mi

LA PRUNELLE DE MES YEUX ≥ S. 16 The Apple of my Eye FR 2016. Axelle Ropert. 90 Min. OmeU

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Do

L'AVENIR ≥ S. 17 Alles was kommt FR/DE . Mia Hansen. 100 Min. OmU

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Fr

KEINE VORSTELLUNGEN

REBEL WITHOUT A CAUSE ≥ S. 12 ...denn sie wissen nicht, was sie tun US 1955. Nicholas Ray. 111 Min. OmU

AUGUST: OSAGE COUNTY ≥ S. 25 Im August in Osage County US 2013. John Wells. 121 Min. OmU

DAO KHANONG ≥ S. 18 By the Time it Gets Dark TH/NL/FR/QA 2016. Anocha Suwichakornpong. 105 Min. OmeU

KALLE BLOMQUIST – SEIN NEUSTER FALL ≥ S. 33 SE 1997. Göran Carmback. 89 Min. DF 14:30 Uhr Meryl Streep

ROT

Realität

Lichter Filmfest

Late Night

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT


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20:30 Uhr

22:30 Uhr

POSTCARDS FROM THE EDGE ≥ S. 23 Grüße aus Hollywood US 1990. Mike Nichols. 101 Min. OmU

AMERICAN PSYCHO ≥ S. 31 US 2000. Mary Harron. 102 Min. OmU

Fr

17

TROIS COULEURS: ROUGE ≥ S. 11 Drei Farben: Rot FR 1994. Krzysztof Kieslowski. 99 Min. OmU

DEATH BECOMES HER ≥ S. 24 Der Tod steht ihr gut US 1992. Robert Zemeckis. 104 Min. OmfrU

Sa

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So

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WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN ≥ S. 12 US/GB 2011. Lynne Ramsay. 112 Min. OmU

Di

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THE BRIDGES OF MADISON COUNTY ≥ S. 24 Die Brücken am Fluss US 1995. Clint Eastwood. 135 Min. OF

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Birgit Hein: Buchpräsentation und Vorführung BABY I WILL MAKE YOU SWEAT. ≥ S. 38 D 1994. Birgit Hein. 63 Min. Zu Gast: Birgit Hein 20:15 Uhr

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AUGUST: OSAGE COUNTY ≥ S. 25 Im August in Osage County US 2013. John Wells. 121 Min. OmU

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Lichter Triple Feature ≥ S. 17 Mit Vorfilm. 20:00 Uhr

Mi

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THE COOK, THE THIEF, HIS WIFE & HER LOVER ≥ S. 11 Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber GB/FR/NL 1989. Peter Greenaway. 119 Min. OmU

THE MANCHURIAN CANDIDATE ≥ S. 25 US 2004. Jonathan Demme. 129 Min. OF 20:15 Uhr

CECIL B. DEMENTED ≥ S. 30 US 2000. John Waters. 87 Min. OmU Vorgestellt von: Pramila Chenchanna

REBEL WITHOUT A CAUSE ≥ S. 12 ...denn sie wissen nicht, was sie tun US 1955. Nicholas Ray. 111 Min. OmU

VANATOARE ≥ S. 18 RO/DE . Alexandra Balteanu. 75 Min. OmeU 20:00 Uhr

NUTS! ≥ S. 18 US 2016. Penny Lane. 120 Min. OF 22:00 Uhr

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HARD & UGLY ≥ S. 19 DE 2016. Malte Wirz. 71 Min. 20:00 Uhr Mit Gästen

YOU ARE EVERYTHING – EINE LIEBESGESCHICHTE ≥ S. 19 DE 2016. Lena Geller. 98 Min. 22:00 Uhr

Fr

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Klassiker & Raritäten OmeU Original mit engl. UT

Treppe 41

Kinderkino

OmfrU Original mit französischen Untertiteln

Specials


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SERVICE Kino des Deutschen Filmmuseums Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main Information & Ticketreservierung: Tel.: 069 - 961 220 220 Kino · kino-des-deutschen-filmmuseums.de Eintrittspreise Regulär: 7,- Euro Ermäßigt (Schüler/Studenten – gilt nicht für Studierende der Universität des 3. Lebensalters U3L): 5,- Euro, Schwerbehinderte: 3,50 Euro Filme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,- Euro Zuschlag Für Frankfurt-Pass-Inhaber/innen ermäßigen sich die Preise um die Hälfte. Kinderkino Für Kinder und begleitende Erwachsene: 3,50 Euro; 3D: 1,- Euro Zuschlag Kinocard Ermäßigter Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen Jahresbeitrag: 30,- Euro · ermäßigt: 20,- Euro Ticket: je 4,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro Für Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag Freundeskreis Freunde des Kinos erhalten die Kinocard, Vorzugskarten bei ausgewählten Filmveranstaltungen und bekommen das aktuelle Programm sowie den wöchentlichen Newsletter zugeschickt. · Jahresbeitrag: 30,- Euro / Unter-30-Jährige: 20,- Euro (ab Jan. 2017: 35,- Euro / 25,- Euro) Freunde des Museums erhalten freien Eintritt in alle Ausstellungen, Einladungen zu den Eröffnungen, den Newsletter und exklusive Informationen zu den Ausstellungen. Jahresbeitrag: 65,- Euro · unter 30-Jährige: 55,- Euro. Informationen: freunde-deutsches-filmmuseum.de freunde@deutsches-filminstitut.de Freunde von Kino und Museum erhalten zusätzlich: Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen und zehn Prozent Ermäßigung auf Kataloge zu aktuellen Ausstellungen Jahresbeitrag: 95,- Euro · unter 30-Jährige: 80,- Euro Special für zwei Personen: 160,-Euro · unter 30-Jährige: 130,- Euro Förderkreis Die Mitglieder des Förderkreises tragen entscheidend dazu bei, dass das Deutsche Filminstitut neue attraktive Projekte initiieren kann. Bisher sind im Förderkreis rund 70 Persönlichkeiten engagiert, die die Vermittlung von Filmkultur im Haus am Schaumainkai besonders großzügig unterstützen. Förderkreis-Mitglieder erhalten freien Eintritt in die Ausstellungen und ins Kino. Der Jahresbeitrag beträgt für Privatpersonen 500 Euro, für Unternehmen mindestens 1000 Euro. Kontakt: 069 - 961 220 226 oder foerderkreis@deutsches-filminstitut.de Newsletter Unser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail über Kino- und Ausstellungs-Programme. Anmeldung unter newsletter.deutsches-filmmuseum.de Programmheft Das monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region. Mobilitätspartner des Deutschen Filminstituts

Gegen Vorlage eines ŠKODA-Autoschlüssels erhält der Autobesitzer freien Eintritt in unsere Dauer- und Sonderausstellung.


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Museum · deutsches-filmmuseum.de Di /Do-So 10:00 - 18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen Dauerausstellung: Eintrittspreise: 6,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro Sonderausstellung: ROT. Eine Filminstallation im Raum 08. März - 13. August 2017 · Eintrittspreise: 7,- Euro · ermäßigt: 5,- Euro Kombiticket: Dauerausstellung und Sonderausstellung: 10,- Euro · ermäßigt: 7,- Euro Für Studierende der Goethe-Universität Frankfurt sowie für Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt in die Ausstellungen frei Museumspädagogik und Filmvermittlung Offenes Filmstudio am Wochenende (Ort: 4. Stock) Samstags und sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr Kostenfreies Angebot, Anmeldung nicht erforderlich Aktiv im Filmmuseum Nach Absprache: Führungen für Privatpersonen und Unternehmen (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Filmanalyse (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Seminare, Workshops (35,- bis 120,- Euro) und Kindergeburtstage (90,- Euro), jeweils plus ermäßigter Eintritt pro Person Nähere Informationen, Preise und Anmeldung unter: museumspaedagogik@deutsches-filminstitut.de Tel.: 069 - 961 220 223 · mupaed.deutsches-filmmuseum.de Öffentliche, kostenfreie Führungen (Anmeldung nicht erforderlich; die Teilnehmer/innen bezahlen den reg. Eintritt) Dauerausstellung: jeden Sonntag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 1. Stock Sonderausstellung: jeden Samstag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 3. Stock Service filmcafé Das filmcafé ist bis zum Beginn der letzten Kinovorstellung geöffnet. Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden. Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln U1, U2, U3, U8 (Schweizer Platz) · U4, U5 (Willy-Brandt-Platz) Straßenbahn 15/16 (Schweizer-/Gartenstraße) Buslinie 46 (Museumsuferlinie 46) Lecture & Film: Eine Veranstaltungsreihe des Deutschen Filmmuseums, des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität und des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA), mit finanzieller Unterstützung der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe Universität und des Kulturamts der Stadt Frankfurt. Kontakt zu den Archiven Filmarchiv und Filmverleih: 0611 - 9700 010 filmarchiv@deutsches-filminstitut.de · filmverleih@deutsches-filminstitut.de Bildarchiv: 069 - 961 220 454 · bildarchiv@deutsches-filminstitut.de Sammlungen und Nachlässe / Plakat- und Musikarchiv: 069 - 961 220 451 sammlungen@deutsches-filminstitut.de · plakatarchiv@deutsches-filminstitut.de Mitglieder und Förderer


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VORSCHAU: APRIL 2017

Werkschau Ruth Beckermann Im April zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums in Kooperation mit dem Jüdischen Museum und dem Filmhaus in Nürnberg eine Werkschau mit Filmen von Ruth Beckermann. Gezeigt werden unter anderem „Die Geträumten“, „Wien retour“, „Nach Jerusalem“, „Zorro’s Bar Mitzva“ und „Die papierene Brücke“, mit dem die Dokumentarfilmerin und Autorin ihren ersten Kinoerfolg feierte. Ihr Roadmovie gleicht einer Reise durch die eigene Familiengeschichte, die sie mit dem Schicksal der europäischen Juden im 20. Jahrhundert verflicht. Gemeinsam ist all ihren Filmen eine Auseinandersetzung mit der Geschichte – entlang der genauen Beobachtung gegenwärtiger Konstellationen. Etwa bei ihrer Beschäftigung mit Österreich, dem Judentum und Fragen nach der persönlichen und kollektiven Identität beziehungsweise deren Brüchen. Als scharfe Beobachterin befasst sich die 1952 in Wien geborene Ruth Beckermann in ihren neueren Werken mit dem Zustand der Welt. Sie reist durch Europa und rund um das Mittelmeer, lässt sich scheinbar vom Zufall leiten und weckt so Lust auf unbekannte Orte und noch viel ungewöhnlichere Begegnungen. 2016 widmete sie sich mit „Die Geträumten“ der besonderen Begegnung zwischen Paul Celan und Ingeborg Bachmann. Am 6.04. ist Ruth Beckermann zu Gast.



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Deutsches Filmmuseum Deutsches Filminstitut Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main www.deutsches-filmmuseum.de


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