Deutsches Filmmuseum

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Deutsches Filmmuseum

EXPONATE IM FOKUS Kostümentwürfe von Barbara Baum für Hanna Schygulla · LILI MARLEEN (BRD/IT 1980, R: Rainer Werner Fassbinder)

Führungen und Sonderveranstaltungen Januar – März 2015

In der Dauerausstellung des Deutschen Filmmuseums ist nicht alles von Dauer: Manche Exponate sind nur für einen bestimmten Zeitraum von anderen Instituten entliehen, andere dürfen aus konservatorischen Gründen nicht zu lange dem Licht in den Ausstellungsräumen ausgesetzt werden. So kommt es, dass die Kostümentwürfe der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die zuletzt im zweiten Teil der Dauerausstellung zu sehen waren, nun wieder in den USA sind. Ihren Platz nehmen zwei Kostümentwürfe der deutschen Kostümbildnerin Barbara Baum ein, die diese 1980 für Hanna Schygulla in Rainer Werner Fassbinders LILI MARLEEN (BRD/IT 1980) geschaffen hatte. Barbara Baum blickt auf eine mehr als 40 Jahre währende Karriere zurück. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Volker Schlöndorff, Heinrich Breloer und Klaus Maria Brandauer zusammen und von 1974 an immer wieder mit Fassbinder. Baum hat sich auf historische „Stoffe“ spezialisiert: Sie stattet meist Filme aus, die in der jüngeren Geschichte spielen, recherchiert akribisch die Mode jener Zeit und

Die Kostümentwürfe sind im zweiten Stock des Filmmuseums zu sehen. Hier werden Prinzipien und Mittel filmischen Erzählens verdeutlicht; dabei geht es um Bild, Ton, Montage und Schauspiel. Im ersten Stock der Dauerausstellung wird die Geschichte visueller Medien beleuchtet. Untersucht wird darüber hinaus die Entwicklung des „Filmischen Sehens“ anhand von Themen wie Schaulust, Bewegung oder Aufnahme lange vor der ersten öffentlichen Filmvorführung in Paris 1895.

Charakteristische Unterschrift: Barbara Baum macht ihren Namen zum Markenzeichen

legt Wert darauf, dass für ihre Kostüme nur Originalstoffe verwendet werden. So stammt der aus echten Silberfäden gesponnene Stoff für das Silberlamékleid aus LILI MARLEEN aus dem UFA-Fundus der 20er Jahre. Die Zusammenarbeit des Deutschen Filmmuseums mit Barbara Baum begann im Vorfeld der Ausstellung Abschied vom gestern (1991/92). Aktuell ermöglicht sie den Mitar-

beitern des Deutschen Filmmuseums den Zugang zu ihrem umfassenden Arbeitsarchiv. Ausgewählte Stücke daraus werden vom 6. Mai 2015 an im Berliner Martin-Gropius-Bau in der Ausstellung Fassbinder – JETZT zu sehen sein. Die bis Ende Mai 2014 in Frankfurt präsentierte Schau wird für Berlin deutlich erweitert, unter anderem durch einen Raum mit den Arbeiten von Barbara Baum.


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