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Neue Wege für den Fischotter
» Wie schön, dass der Fischotter zurückgekehrt ist! Wir im Naturschutz-Team der Umwelthilfe helfen, sichere Wanderwege für ihn zu schaffen und machen die Menschen mit der Lebensweise des tierischen Nachbarn vertraut. Damit wir alle den Otter besser schützen können. «
Christin Hildebrandt, Expertin Fischotterschutz fischotter@duh.de
Nachdem er in mehreren Bundesländern als ausgestorben galt, breitet der Fischotter sich in Deutschland allmählich wieder aus. Doch vor allem der Straßenverkehr bedroht den quirligen Gefährten auf seinen Streifzügen. Wir setzen uns mit dem Rückhalt unserer Fischotter-Patinnen und -Paten dafür ein, dass die Tiere nicht unter die Räder kommen.
Besonders an Brücken, wo Straßen das Gewässer kreuzen, sterben viele Fischotter. Hier werden Gewässer oft so eingeengt, dass die Tiere nicht einmal mehr auf kleinen Uferstreifen unter der Brücke hindurchwandern können. Das Überqueren der Fahrbahn endet für die Fischotter oft tödlich. Im Drömling, einem sumpfigen Niederungsgebiet in SachsenAnhalt, konnten wir die Nutzung von Uferrandstreifen durch Otter und andere Tiere genauer unter die Lupe nehmen. In den letzten Monaten haben wir in dem Gebiet bereits vier Brücken ottergerecht umgebaut.
Information für Jung und Alt
Das Biosphärenreservat Drömling ist Anlaufpunkt für Schulklassen, Jugendgruppen, Vogelfreunde und Radtouristen. Mithilfe von Exkursionen, Lehrmaterialien und Bildungsaktivitäten informieren wir Bürgerinnen und Bürger über den Fischotter und sein Verbreitungsgebiet. Bei Veranstaltungen in der Region wie dem ElbeSaale-Camp und dem Drömlingsfest haben wir zahlreiche Menschen für den Schutz der Tiere sensibilisiert. In den kommenden Monaten werden wir außerdem einen Otter-Erlebnispfad im Biosphärenreservat errichten, auf dem Besuchende noch mehr über den Fischotter erfahren können.
Comeback in ganz Deutschland
Auch über den Drömling hinaus arbeiten wir daran, neue Wege für den Fischotter zu schaffen. So haben wir uns dieses Jahr mit Initiativen und Fachbehörden aus zehn Bundesländern vernetzt, um gemeinsam an einem funktionierenden FließgewässerBiotopverbund zu arbeiten. Wir freuen uns außerdem besonders darüber, dass wir ab Januar 2023 in Berlin ein neues Projekt starten werden, um dem Otter auch in unserer Hauptstadt zu mehr naturnahen Ufern zu verhelfen.
Unser Projekt im Drömling wurde vom Land Sachsen-Anhalt für eine Förderung im Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) ausgewählt. Solche Projektmittel können wir aber nur dann beantragen, wenn die notwendigen Vorarbeiten aus Spenden finanziert werden. Jeden Euro aus einer Patenschaft können wir durch Projekte in großen Förderprogrammen vervielfachen.
Dafür danken wir Ihnen, liebe Fischotter-Patinnen und -Paten ganz herzlich. Dank dieser Hilfe können wir unsere Flüsse Stück für Stück ottergerecht gestalten. (jp) ■