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Eine Wunschliste aus Angola

Ganz nah dran an den Menschen ist der GNF in ländlichen Gemeinden im südlichen Angola. Es geht um Grundbedürfnisse: ein Leben mit Zugang zu Wasser und zu Energie und eine bessere, sichere Ernährung.

Udo Gattenlöhner (links), Geschäftsführer des GNF, berichtet vom Projektbesuch in Angola.

Der GNF und seine angolanische Partnerorganisation ACADIR können von einer erfreulichen Resonanz aus Mucusso, Savate und Caiundo berichten. Dort haben sie 2020 ein Projekt begonnen. Die drei Dorfgemeinschaften liegen in einer wenig entwickelten Region, die der Kavango durchfließt. Der 1.700 Kilometer lange Fluss speist auch das artenreiche Okavango-Delta mit Wasser. Mancherorts ist die Natur hier von Rodungen, Überweidung und Bränden bedroht. Denn aus der Not heraus übernutzen die Menschen die ökologisch sensible Landschaft. GNF-Geschäftsführer Udo Gattenlöhner hat Mucusso gemeinsam mit fünf Rangern von ACADIR besucht.

„Startpunkt der Reise ist Namibias Hauptstadt Windhoek. Zum einzigen Grenzübergang nach Angola im Nordosten des Landes führt eine unbeschilderte, staubige Piste. An der Grenze wechselt nicht nur die Sprache von Englisch zu Portugiesisch, sondern auch der Rechts- zum Linksverkehr. Während unserer Reisewoche spielt das aber keine Rolle, denn uns kommt kein einziges Fahrzeug entgegen. „ Eines der größten Probleme für die Menschen sind Ernteverluste, die Elefanten verursachen.“

Udo Gattenlöhner

Mucusso besteht aus mehreren kleinen Dörfern entlang des Kavango. Die Ranger von ACADIR und ich schlagen unsere Zelte in der Ruine eines im Bürgerkrieg zerstörten Krankenhausgebäudes auf. In den kommenden Tagen sprechen wir mit Dorfältesten, Frauengruppen und den über das Projekt organisierten Aktionsgruppen in den Mucusso-Siedlungen. Die Menschen sind hochmotiviert und berichten von gestiegenen Erntemengen. Die ACADIR-Mitarbeiter haben ihnen klimaangepasste Landbau-Methoden vermittelt, die auch den Boden verbessern. Dafür haben sie Werkzeuge ausgegeben und Schulungen organisiert. Angebaut werden vor allem Mais, Hirse und Sorghum. Doch trotz stabiler Stacheldrahtzäune fressen Elefanten einen Großteil der Ernte. Deshalb wünschen sich die Dorfbewohnenden einen Elektrozaun mitsamt Solarenergieanlage. Ein Zugang zu Elektrizität fehlt hier bislang völlig.

Auch Wasser ist nicht einfach verfügbar. Esel oder Karren sind rar. Meist sind es Frauen und Kinder, die die Wasserkanister vom Flussufer auf dem Kopf bis nach Hause tragen. Nur wenige Tage zuvor sei ein Junge beim Wasserholen von einem Krokodil schwer verletzt worden, erfahre ich. Eine Gefahr stellen auch die Flusspferde dar. Der zweite große Wunsch ist mehr als verständlich: eine solarbetriebene Wasserpumpe mit Speicherbehälter im Dorfzentrum.

ACADIR und GNF wollen in den kommenden Jahren die Arbeit in der Region weiter intensiveren. Der Maßnahmenplan richtet sich an den Wünschen der Menschen vor Ort aus. Ein guter Weg, um die Situation in Angola nachhaltig zu verbessern.

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