DGO-Tätigkeitsbericht 2012

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Tätigkeitsbericht DGO | 2012

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Inhalt

1. Veranstaltungen der Gesch채ftsstelle

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Tagungen und Konferenzen

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Weitere Veranstaltungen

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Tagungen der Fachgruppen

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2. Veranstaltungen der Zweigstellen

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PUBLIKATIONEN

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Internationale Zusammenarbeit

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1. Zeitschrift Osteuropa

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2. Zeitschrift Osteuropa-Recht

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3. Elektronische L채nderanalysen

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Tätigkeitsbericht DGO | 2012

Die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. (DGO) hat gemäß Satzung die Aufgabe, das Studium und Verständnis Osteuropas zu fördern und der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck initiierte und organisierte die DGO im Jahr 2012 mehrere internationale Tagungen und zahlreiche Podiumsdiskussionen sowie Gesprächskreise, bei denen Forschungsergebnisse und aktuelle Entwicklungen in Osteuropa analysiert und diskutiert wurden. Auch mit ihren Publikationen trug die DGO zur Information, zur wissenschaftlichen Analyse und zu einer verstärkten Wahrnehmung eines breiten Themenspektrums sowie aktueller Entwicklungen mit Bezug zum geographischen, kulturellen und politischen Raum Osteuropa bei. Die DGO nahm darüber hinaus ihre Funktion als Ansprechpartnerin für Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und als Netzwerk zur Vermittlung von Kontakten aktiv wahr. Mit ihren vielseitigen Tätigkeiten fördert die DGO den Dialog zwischen Ost und West. In der deutschen Öffentlichkeit nimmt sie eine zentrale Funktion als Schnittstelle zwischen der Wissenschaft und den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft im breiteren Sinne ein. Dies drückt sich auch in den Kooperationen der DGO mit staatlichen und nichtstaatlichen deutschen und ausländischen Institutionen aus. Im Jahr 2012 kooperierte die DGO im Rahmen von Veranstaltungen und Veröffentlichungen mit mehr als 30 Partnern aus dem In- und Ausland. Zu den zentralen Tätigkeiten der DGO zählen: • die Veranstaltungen der Geschäftsstelle, • die internationalen Tagungen der Fachgruppen, • die Veranstaltungen der Zweigstellen, • die Zeitschriften OSTEUROPA und OSTEUROPA-Recht, • die elektronischen Länder-Analysen, • die Aktivitäten im Bereich von Expertenvermittlung und Vernetzung Um ihre vielseitigen Funktionen wahrzunehmen, muss die DGO neben den Erlösen aus Mitgliedsbeiträgen und Publikationen sowie der Zuwendung des Auswärtigen Amts weitere Mittel einwerben. Die DGO hat auch im Jahr 2012 Drittmittel für die Durchführung von Veranstaltungen, die Bezuschussung von Themenheften der Zeitschrift OSTEUROPA sowie die Produktion der Länderanalysen einwerben können. Das Einwerben von Drittmitteln ist nur deshalb möglich, weil die von Drittmittelgebern in der Regel erwarteten Eigenleistungen durch die vom Auswärtigen Amt finanzierte Grundausstattung von Personal und Verwaltung erbracht werden können. Die Förderung durch das Auswärtige Amt liefert der DGO damit die erforderliche Basis für ihr breit gefächertes Engagement. Die wichtigsten Aktivitäten der DGO im Jahr 2012 sind auf den folgenden Seiten aufgeführt.

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A / VERANSTALTUNGEN 1. VERANSTALTUNGEN DER GESCHÄFTSSTELLE Die Geschäftsstelle der DGO veranstaltete im Jahr 2012 fünf internationale Tagungen und Konferenzen, vier Tagungen von Fachgruppen der DGO, 20 Diskussionsveranstaltungen und Vorträge und ein Arbeitskreistreffen.

Tagungen und Konferenzen

Am 28. und 29. Februar hat der Europäische Austausch die 8. Kiewer Gespräche durchgeführt, zu deren Mitorganisatoren neben deutschen, ukrainischen und polnischen Stiftungen stets auch die DGO gehört. Das Thema der diesjährigen Gespräche war „Fremd bin in eingezogen. Migration als europäische Herausforderung am Beispiel der Ukraine“. Ukrainische und deutsche Teilnehmer aus der Politik, Gesellschaft, Kirche und Wissenschaft diskutierten die Migrationspolitik der Ukraine, die nicht nur Herkunftsland sondern auch Transit- und Zielland von und für Migranten ist.

8. Kiewer Gespräche

Am 22. und 23. März hat in Köln die Jahrestagung der DGO stattgefunden. Publizisten, Wissenschaftler und Politiker diskutierten mit den Mitgliedern der DGO und dem Kölner Publikum zum Thema „Russland. Macht und Öffentlichkeit“. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Russland sind geprägt von der Gleichzeitigkeit widersprüchlicher Tendenzen. Macht und Ohnmacht liegen nah beieinander, Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander. Die Konferenz ging der Frage nach, wie sich diese widersprüchlichen Tendenzen erklären lassen, wie weit sie auf sowjetische Entwicklungen zurückzuführen sind und welchen Einfluss die Globalisierung auf diese Entwicklung hat. Die Jahrestagung wurde in Kooperation mit der Fritz Thyssen Stiftung, dem Lew Kopelew Forum Köln und dem Institut für Ostrecht der Universität zu Köln durchgeführt.

Jahrestagung der DGO

Prof. Dr. Hans-Henning Schröder, Stiftung Wissenschaft und Politik, Prof. Dr. Timm Beichelt, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Dr. Nikolai Petrov, Carnegie Zentrum Moskau und Dr. Olga Echevskaya, Universität Novosibirsk

Vom 18. bis 20. April fand in Berlin die Konferenz „Region – Staat – Europa: Regionale Identitäten unter den Bedingungen von Diktatur und Demokratie in Ostmitteleuropa nach 1945“ statt. Jahrhundertelang glich die kulturelle Geographie Ost- und Mitteleuropas einem Mosaik unterschiedlicher Ethnien, Konfessionen und Sprachen. Welche Auswirkungen hatten nationalsozialistische Herrschaft, Krieg, Flucht, Vertreibung und realsozialistische Machtpolitik auf die Identitätsdiskurse in den multiethnischen zentral- und osteu-

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Konferenz Region – Staat – Europa


ropäischen Regionen? Welche Brüche und Kontinuitäten lassen sich nachzeichnen? Diese Fragestellungen waren die Themen der dreitägigen Fachkonferenz mit Referenten aus Deutschland, Mittelost- und Osteuropa. Kooperationspartner der Tagung waren das Europäische Netzwerk Erinnerung und Solidarität, das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa und der Johann-Gottfried-Herder-Forschungsrat. 20. Nachwuchstagung der Jungen OsteuropaExperten (JOE)

Die 20. Nachwuchstagung der Jungen Osteuropa-Experten (JOE) wurde vom 1. bis 3. Juni unter dem Thema „Jenseits der Transformation“ im bayrischen Tutzing abgehalten. Studierende, Doktoranden und Promovierte versuchten, eine Zwischenbilanz des postsozialistischen Wandels sowie seiner Beobachtung und Bewertung vorzunehmen. Besonders positiv war der große Anteil an Studierenden aus dem Ausland, die zum Teil in Deutschland leben. Die Tagung war eine Kooperation mit dem Kompetenznetzwerk „Institutionen und institutioneller Wandel im Postsozialismus“ (KomPost), der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen (FSO) und der Tutzinger Akademie für Politische Bildung.

Konferenz Russlands Zukunft – Traum und Wirklichkeit

Am 11. und 12. Juni fand in Berlin die Konferenz „Russlands Zukunft: Traum und Wirklichkeit“ statt. Bei der zweitägigen Konferenz diskutierten russische und deutsche Experten über die Motive und Perspektiven der Teilnehmer der Protestbewegungen, die nach dem Ämtertausch zwischen Putin und Medwedew auf Moskaus Straßen demonstrierten. Sowohl die politischen als auch die sozialen und wirtschaftlichen Hintergründe des Protests wurden thematisiert und von russischen Soziologen, Politikwissenschaftlern und Politikern wurde analysiert, wie der „Russische Traum“ vom gesellschaftlichen Wandel aussieht. Kooperationspartner waren die Friedrich-Ebert-Stiftung und die Stiftung Wissenschaft und Politik.

Weitere Veranstaltungen

Aufgrund der politischen Entwicklungen in der Ukraine und in Ungarn im Jahr 2012 standen diese beiden Länder besonders im Fokus der Veranstaltungen der DGO. OsteuropaThemenheft Quo Vadis, Hungaria?

Den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die in Ungarn insbesondere nach der Wiederwahl Viktor Orbáns zu beobachten sind, widmeten sich sowohl das OsteuropaThemenheft mit dem Titel „Quo vadis, Hungaria? Kritik der ungarischen Vernunft“ (Osteuropa 12/2012) als auch eine Reihe von Diskussionsveranstaltungen in der ersten Jahreshälfte 2012.

Podiumsdiskussion Missing Paragraph

Am 20. Januar fand in der Akademie der Künste in Berlin eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Missing Paragraph. Zum Stand der Demokratie in Ungarn“ statt. Der Künstler László Rajk und der Jurist Gábor Attila Toth sprachen mit dem Journalisten Alfred Eichhorn über die mit den Verfassungsänderungen seit Beginn 2012 noch einmal verstärkte Gefährdung der Demokratie in Ungarn. Die Arbeiten von László Rajk, der in 15 Bildern die Paragraphen sichtbar gemacht hat, die zu Jahresanfang 2012 aus der ungarischen Verfassung gestrichen oder verändert wurden, sind auch im Themenheft der Zeitschrift OSTEUROPA abgebildet.

Podiumsdiskussion Democracy in a bad constitution

Bei der Podiumsdiskussion „Democracy in a Bad Constitution? The Technocratic and Populist Challenges in Hungary and beyond“, die am 6. März in Brüssel stattfand, stellte Volker Weichsel die Sonderausgabe der Osteuropa zu Ungarn im Europäischen Parlament vor.

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An der Diskussion nahmen Ellen Bos, Andrássy Universität Budapest, Nikos Fokas, Eötvös Lóránt, Universität Budapest, Enikö Györi, Staatssekretär für Beziehungen mit der EU, Außenministerium, Ungarn, Gerald Häfner, MdEP, Kai-Olaf Lang, Stiftung Wissenschaft und Politik und Gáspár Miklós Tamás, Philosoph und Publizist, Budapest, unter der Moderation von Volker Weichsel teil. Am 12. März diskutierten in der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Ellen Bos, der stellvertretende ungarische Staatssekretär Gergely Prőhle und der Historiker Dr. Krisztián Ungváry über „Ungarn – Niedergang der Demokratie oder Wiederaufstieg der Nation?“ Die Podiumsdiskussion fand in Kooperation mit der DGAP statt. Einen Tag später, am 13. März organisierte die DGO in Zusammenarbeit mit der HeinrichBöll-Stiftung eine Podiumsdiskussion „Quo vadis, Hungaria? Ein Land in der Krise“ in Frankfurt am Main, an der ebenfalls Dr. Krisztián Ungváry teilnahm, ergänzt durch Kristina Koenen.

Podiumsdiskussion Quo Vadis, Hungaria?

Aufgrund der ukrainischen Parlamentswahlen im Oktober 2012 galt der Ukraine auch im Jahr 2012 wieder ein besonderes Interesse, da die Wahlen als Lackmustest für die weitere Entwicklung des Landes galten. So fand am 26. April in der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „20 Jahre nach der Unabhängigkeit – die Beziehungen der Ukraine zu Deutschland und der EU“ statt, an der der damalige stellvertretende Außenminister und jetzige Botschafter der Ukraine in Deutschland, Pavel Klimkin, Patricia Flor, die Beauftragte für Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien des Auswärtigen Amtes und John Kjaer, Referatsleiter Östliche Partnerschaft – Bilaterale Beziehungen mit der Ukraine, Belarus, der Republik Moldau und den Ländern des Südlichen Kaukasus, Europäischer Auswärtiger Dienst, Brüssel, teilnahmen. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin statt.

Podiumsdiskussion 20 Jahre nach der Unabhängigkeit –die Beziehungen der Ukraine zu Deutschland und der EU

Bei der Podiumsdiskussion „Die Situation der unabhängigen Medien und der Opposition in der Ukraine vor den Wahlen – journalistische Innenansichten“, die am 25. September in der Gedenkstätte Berliner Mauer stattfand, berichteten drei junge ukrainische Journalisten von wachsenden Beschränkungen der Pressefreiheit und brachten ihre Enttäuschung sowohl über die Politik der Regierung als auch über die Opposition zum Ausdruck.

Podiumsdiskussion Medien in der Ukraine

Über die Parlamentswahl und ihre Folgen diskutierten am 17. Oktober ukrainische Politiker und Experten bei der Podiumsdiskussion „Ukraine in Focus: Pre-Election Perspectives of Candidates and Experts“. Zu der Debatte in Kooperation mit dem German Marshall Fund waren eingeladen Juri Miroschnitschenko, Abgeordneter der Partei der Regionen, Andrij Schewtschenko, Abgeordneter vom Block Julia Tymoschenko / Batkiwschtschyna, Rostyslaw Pawlenko, Leiter der strategischen Abteilung der Partei „UDAR“, Valerii Chaly, stellvertretender Generaldirektor des Razumkov-Zentrums, Oleh Schamschur vom German Marshall Fund in Kiew und Mykola Kapitonenko, Geschäftsführer des Zentrums für Internationale Studien in Kiew.

Podiumsdiskussion Ukraine in Focus

Am 3. Dezember hielt Winfried Schneider-Deters in der Europäischen Akademie Berlin einen Vortrag über „Die Ukraine: Machtvakuum zwischen Russland und der Europäischen Union“. Die Veranstaltung fand unter Teilnahme des ukrainischen Botschafters in Kooperation mit der Europäischen Akademie Berlin statt.

Vortrag Ukraine

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Podiumsdiskussion Ukrainische Wirtschaftspolitik

Die ukrainische Wirtschaftspolitik war am 4. Dezember das Thema einer Podiumsdiskussion mit dem Thema „Die Ukraine nach den Wahlen – Wirtschaftsreformen und Politik der neuen Regierung“. Valerij Chaly, stellvertretender Generaldirektor des RazumkovZentrums und früherer stellvertretender Außenminister, Ihor Burakovsky, Leiter des Instituts für Wirtschaftsforschung und Politikberatung, sowie Nikolaus Graf Lambsdorff vom Auswärtigen Amt, diskutierten nicht nur die politischen Entwicklungen in der Ukraine nach der Wahl, sondern widmeten sich den notwendigen Wirtschaftsreformen, sowie den Aussichten auf Abschluss des Assoziierungsabkommens zwischen der Europäischen Union und der Ukraine. Die Diskussion war eine Kooperation mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Auch den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Russland, insbesondere vor dem Hintergrund der Präsidentschaftswahlen im März 2012, waren verschiedene Veranstaltungen gewidmet.

Podiumsdiskussion Jede Stimme zählt – und wer zählt jede Stimme?

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Europäischen Austausch und der Wahlbeobachterassoziation GOLOS fand am 8. März eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Jede Stimme zählt – und wer zählt jede Stimme? Präsidentschaftswahlen in der gelenkten Demokratie“ statt. Marieluise Beck, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Berlin, Patricia Flor, Auswärtiges Amt, Beauftragte für Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien, Berlin, Lilia Shibanova, Assoziation GOLOS, Moskau, Stefanie Schiffer, Europäischer Austausch, Berlin und Nikolai Petrov, Carnegie Zentrum, Moskau, diskutierten, was der zu erwartende Legitimitätsverlust nach den Wahlfälschungen 2011 für die kommende Präsidentschaft Wladimir Putins bedeutete und welche Rolle internationale zivilgesellschaftliche Netzwerke bei der Aufdeckung und Veröffentlichung von Wahlfälschungen spielen können.

Podiumsdiskussion Russland. Aufbruch und Regression

Am 1. Oktober analysierten Boris Dubin vom Levada-Zentrum (Moskau), Maria Lipman vom Carnegie-Zentrum (Moskau) und Hans-Henning Schröder von der Stiftung Wissenschaft und Politik (Berlin) bei der Podiumsdiskussion „Russland. Aufbruch und Regression Brüche und Kontinuitäten in Russland nach den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen“. Besonderes Augenmerk legten die Diskutanten auf die Hintergründe der Massenproteste sowie auf die unterschiedlichen Entwicklungen im Zentrum und in den Regionen Russlands. Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren zugleich Autoren des gleichnamigen Themenhefts der Zeitschrift Osteuropa, das in Kooperation mit der FriedrichNaumann-Stiftung für die Freiheit sowie der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin an diesem Abend vorgestellt wurde.

Podiumsdiskussion Russia 2020

Im Rahmen der Podiumsdiskussion „Russia 2020: Latest political developments in Russia and scenarios for the future“, die am 5. Dezember in der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin stattfand, beleuchteten die Autoren der gleichnamigen Studie des Carnegie-Zentrums Moskau Maria Lipman und Nikolay Petrov mögliche Szenarien für Russlands politische Zukunft. Die beiden Autoren waren sich einig, dass die russische Regierung in Zukunft voraussichtlich repressiver agieren werde. Weitere Diskussionsteilnehmer waren Sam Green vom King’s College London und ebenfalls Autor eines Artikels der Studie und Michael Pulch, Leiter der Abteilung Russland beim Europäischen Auswärtigen Dienst in Brüssel. Die Veranstaltung war eine Kooperation mit der Stiftung Wissenschaft und Politik und der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin.

Podiumsdiskussion Verständigung Belarus

„Gibt es eine Verständigung zu einer einheitlichen deutschen bzw. europäischen Belaruspolitik?“ war das Thema einer Podiumsdiskussion im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages, die in Kooperation mit der deutsch-belarussischen Gesellschaft und dem

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Minsk Forum am 21. Mai stattfand. Uta Zapf, MdB, Gunnar Wiegand, Direktor für Osteuropa und Zentralasien, Europäischer Auswärtiger Dienst, Brüssel, Patricia Flor, Beauftragte für Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien, Auswärtiges Amt, Joerg Forbrig, German Marshall Fund, Karl-Georg Wellmann, MdB, diskutierten über unterschiedliche Positionen in der deutschen und europäischen Politik sowie künftige Strategien im Hinblick auf Belarus. Der tschechische Präsidentschaftskandidat Jan Fischer hielt am 31. Oktober in der Europäischen Akademie Berlin einen Vortrag über „The Euro Crisis: Impact on Central and Eastern EU Nations“. In Russland, Ungarn und, in geringerem Maße in der Ukraine, machen rechtsextremistische Bewegungen in der Bevölkerung vermehrt auf sich aufmerksam. Dieser Thematik war die Podiumsdiskussion „Bricht die Mitte weg? Rechtsextremismus in Mittel- und Osteuropa“, die am 18. März in Kooperation mit Renovabis der Akademie der KonradAdenauer-Stiftung stattfand, gewidmet. Der Transformationsprozess seit dem Zerfall der Sowjetunion ist in Osteuropa noch lange nicht abgeschlossen, wie die Experten feststellten. Genährt durch Frustration und Identitätskrisen gewinnen dort in zahlreichen Ländern rechtsextremistische Parteien und Bewegungen an Zuspruch. Allerdings schaffen sie es bisher in den meisten Ländern nicht, in die Parlamente einzuziehen. Beunruhigend seien allerdings die xenophobischen Tendenzen sowohl in Russland, als auch in Ungarn und Bulgarien, so die Experten.

Podiumsdiskussion Rechtsextremismus in Mittel- und Osteuropa

In zwei Veranstaltungen beschäftigte sich die DGO auch mit der Lage in Zentralasien vor dem Hintergrund des für 2014 geplanten Abzugs der NATO-Truppen aus Afghanistan. Bei der Podiumsdiskussion Usbekistan vor dem Abzug der Truppen aus Afghanistan, die am 30. Januar in Berlin stattfand, machte Hugh Williamson von Human-Rights-Watch auf die katastrophale Menschenrechtssituation in Usbekistan aufmerksam. Dennoch betonte Patricia Flor vom Auswärtigen Amt, dass das Land auch nach dem Abzug der NATOStreitkräfte ein wichtiger Kooperationspartner für den Westen bleiben werde. Weitere Diskussionsteilnehmer waren die usbekischen Journalisten Abdumalik Bobejew und Galima Bukharbaewa.

Podiumsdiskussion Usbekistan

Beim 4. Sommergespräch Turkmenistan „Sicherheit und Frieden“, das am 29. August stattfand, sprach der ehemalige Verteidigungsminister Peter Struck über die wichtige Rolle, die Turkmenistan für die Stabilisierung Afghanistans nach 2014 und für Frieden und Sicherheit in der gesamten Region zukommt. Der größte Hinderungsgrund für eine Vertiefung der Beziehungen zwischen Turkmenistan und der Europäischen Union seien jedoch die besorgniserregende Menschenrechtssituation und das Ausbleiben einer demokratischen Öffnung des Landes.

4. Sommergespräch Turkmenistan

Podiumsdiskussion Warum brauchen wir Europa?

Prof. Dr. Wolfgang Eichwede und Prof. Dr. Rita Süssmuth bei der Podiumsdiskussion „Warum brauchen wir Europa?“, 17. April 2012

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Am 17. April luden die Stiftung Genshagen, das Deutsche Polen-Institut, die DeutschPolnische Wissenschaftsstiftung und die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde gemeinsam mit der Botschaft der Französischen Republik zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Warum brauchen wir Europa?“ ein, an der der französische Botschafter, Maurice Gourdault-Montagne, der Botschafter der Republik Polen, Marek Prawda, der Präsident des Europäischen Parlaments a. D., Klaus Hänsch, sowie Rita Süssmuth teilnahmen. Podiumsdiskussion Freiheit im Blick

Für die Freiheit in Europa war die Rolle der Dissidenten im Osten Europas besonders wichtig. Auf einer Podiumsdiskussion „Freiheit im Blick – Die Dissidenz und ihre Idee von Europa“ am 24. September diskutierten auf Einladung der DGO und der Heinrich-BöllStiftung Wolfgang Eichwede, Historiker, Gründungsdirektor der Forschungsstelle Osteuropa, Bremen, Gabor Demszky, Jurist und Soziologe, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Budapest, Adam Michnik, Historiker, Chefredakteur der Gazeta Wyborcza, Warschau, und Arsenij Roginskij, Historiker, Vorstandsvorsitzender von Memorial, Moskau, über den Beitrag der Dissidenten zum Fall des Eisernen Vorhangs, über die Frage von politischer Ethik und Motivation, sich für die Gesellschaft einzusetzen, auch wenn es aussichtslos erscheint und die Beschränkung der politischen Freiheit in Russland heute.

Prof. Dr. Rita Süssmuth, Prof. Dr. Wolfgang Eichwede, Arsenij Roginskij, Memorial, Dr. Heike Dörrenbächer, Adam Michnik, Gazeta Wyborcza und Gabor Demszky, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Budapest, bei der Podiumsdiskussion „Die Dissidenz und ihre Idee von Europa“, 24. September 2012

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Veranstaltungen der Geschäftsstelle der DGO 2012

DATUM/ORT

TITEL

20. Januar / Berlin Akademie der Künste Pariser Platz

Missing Paragraph. Zum Stand der Demokratie in Ungarn

>

30. Januar / Berlin Landesvertretung Sachsen-Anhalt >

28.–29. Februar / Berlin Heinrich Böll Stiftung, Europäische Akademie Berlin >

6. März / Brüssel Europäisches Parlament >

8. März / Berlin Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland >

12. März / Berlin Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik >

13. März / Frankfurt/M. Haus am Dom >

22.-23. März / Köln Fritz Thyssen Stiftung/Universität zu Köln >

17. April / Berlin Französische Botschaft >

KOOPERATIONSPARTNER

PODIUMSDISKUSSION > Akademie der Künste, Pariser Platz

PODIUMSDISKUSSION

Usbekistan vor dem Abzug der Truppen aus Afghanistan

> Uzbekistan Press Freedom Group

8. KIEWER GESPRÄCHE

„Fremd bin ich eingezogen“ Migration als europäische Herausforderung am Beispiel der Ukraine

> Europäischer Austausch > Renovabis

PODIUMSDISKUSSION

Democracy in a Bad Constitution? The Technocratic and Populist Challenges in Hungary and beyond

> Die Grünen / Europäische Freie Allianz im Europäischen Parlament

PODIUMSDISKUSSION

Jede Stimme zählt – und wer zählt jede Stimme? Präsidentschaftswahlen in der gelenkten Demokratie

> Assoziation GOLOS > Europäischer Austausch > Heinrich Böll Stiftung

PODIUMSDISKUSSION

Ungarn – Niedergang der Demokratie oder Wiederaufstieg der Nation?

> Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik

PODIUMSDISKUSSION

Quo vadis, Hungaria? Ein Land in der Krise

> Heinrich Böll Stiftung Hessen

DGO-JAHRESTAGUNG

> Fritz Thyssen Stiftung

Russland. Macht und Öffentlichkeit

> Lew Kopelew Forum e.V. > Institut für Ostrecht der Universität zu Köln

PODIUMSDISKUSSION

> Stiftung Genshagen

Warum brauchen wir Europa?

> Deutsches Polen-Institut > Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung > Französische Botschaft Berlin

18.–20. April / Berlin Botschaft der Slowakischen Republik >

KONFERENZ

Region – Staat – Europa. Regionale Identitäten unter den Bedingungen von Diktatur und Demokratie in Mittel- und Osteuropa

> Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität > Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa > J. G. Herder Forschungsrat > Botschaft der Slowakischen Republik Berlin

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26. April / Berlin Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland

>

21. Mai / Berlin Deutscher Bundestag, Paul-Löbe-Haus

>

1.–3. Juni / Tutzing Akademie für politische Bildung

>

PODIUMSDISKUSSION

20 Jahre nach der Unabhängigkeit – die Beziehungen der Ukraine zu Deutschland und der EU

> Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland

PODIUMSDISKUSSION

Gibt es eine Verständigung zwischen einer einheitlichen deutschen bzw. europäischen Belaruspolitik?

> deutsch-belarussische Gesellschaft e.V.

20. JOE-NACHWUCHSTAGUNG

> Kompetenznetzwerk „Institutionen und

Jenseits der Transformation

institutioneller Wandel im Postsozialismus“

> Minsk Forum Berlin

(KomPost) > Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen (FSO) > Tutzinger Akademie für Politische Bildung DATUM/ORT

11.–12. Juni / Berlin Friedrich-Ebert-Stiftung

>

29. August / Berlin Haus der Deutsche Bank AG

>

> 17. September/ Berlin Stiftung Wissenschaft und Politik

KOOPERATIONSPARTNER

TITEL

KONFERENZ

Russlands Zukunft: Traum und Wirklichkeit

24. September / Berlin Heinrich-Böll-Stiftung

25. September / Berlin Gedenkstätte Berliner Mauer

>

1. Oktober / Berlin Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland

>

> Stiftung Wissenschaft und Politik Berlin

PODIUMSDISKUSSION/VORTRAG

4. Sommergespräch Turkmenistan: „Sicherheit und Frieden“

> Deutsch-Turkmenisches Forum > Deutsche Bank

FACHGESPRÄCH (GESCHLOSSENER TEILNEHMERKREIS)

Arbeitskreis Ukraine >

> Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin

> Stiftung Wissenschaft und Politik

PODIUMSDISKUSSION

Freiheit im Blick – Die Dissidenz und ihre Idee von Europa

> Heinrich-Böll-Stiftung

PODIUMSDISKUSSION

Die Situation der unabhängigen Medien und der Opposition in der Ukraine vor den Wahlen - journalistische Innenansichten

> Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

PODIUMSDISKUSSION

Russland. Aufbruch und Regression

> Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland > Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

17. Oktober / Berlin Landesvertretung Rheinland-Pfalz

>

PODIUMSDISKUSSION

Ukraine in Focus: Pre-Election Perspectives of Candidates and Experts

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> The German Marshall Fund of the United States


> 18.Oktober / Berlin Akademie der Konrad-AdenauerStiftung

> 31. Oktober / Berlin Europäische Akademie Berlin

> 3. Dezember / Berlin Europäische Akademie Berlin

> 4. Dezember / Berlin Kreditanstalt für Wiederaufbau

> 5. Dezember / Berlin Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland

> 6. Dezember / Berlin Haus der Demokratie und Menschenrechte

PODIUMSDISKUSSION

Bricht die Mitte weg? Rechtsextremismus in Mittel- und Osteuropa

> Renovabis / Zeitschrift OST-WEST > Konrad-Adenauer-Stiftung

VORTRAG

The Euro Crisis: Impact on Central and Eastern EU Nations

> Europäische Akademie Berlin

VORTRAG

Die Ukraine: Machtvakuum zwischen Russland und der Europaeischen Union

> Europäische Akademie Berlin

PODIUMSDISKUSSION

Die Ukraine nach den Wahlen – Wirtschaftsreformen und Politik der neuen Regierung

> Kreditanstalt für Wiederaufbau

PODIUMSDISKUSSION

Russia 2020: Latest political developments in Russia and scenarios for the future

> Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland > Stiftung Wissenschaft und Politik

PODIUMSDISKUSSION

Alltägliche Repressalien in Belarus

> deutsch-belarussische gesellschaft e.V. > Verein Menschenrechte für Belarus e.V. > German Marshall Fund

DATUM/ORT

KOOPERATIONSPARTNER

TITEL

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Tagungen der Fachgruppen

Im Jahr 2012 fanden vier Tagungen von Fachgruppen der DGO statt: Fachgruppe Rechtswissenschaft

Am 21. und 22. September fand in Kiel die Tagung der Fachgruppe Rechtswissenschaft zum Thema „Schneller, höher, weiter! Aktuelle Themen des Sportrechts im östlichen Europa“ statt. Der Gegenstand der Tagung war das Sportrecht im Hinblick auf die Rolle des Staats im Sport, über die Regeln sportlicher Wettkämpfe, die Organisation und Finanzierung von Sportverbänden, und auch über Sanktionen bei Regelverstößen wie Doping, Schiedsrichterbestechung u.ä. Jüngste sportliche Großereignisse wie etwa die in Polen und der Ukraine ausgetragene Fußball-Europameisterschaft 2012 und die bevorstehenden Olympischen Winterspiele 2014 in Sochi wurden auf der Tagung diskutiert. Kooperationspartner der Tagung war das Institut für Osteuropäisches Recht der Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel.

Fachgruppe Pädagogik

Die Tagung der Fachgruppe Pädagogik fand vom 1. bis 2. Oktober zum Thema „Politische Bildung in Mittel- und Osteuropa zwischen Staat und offener Zivilgesellschaft“ in Bochum statt. Bildungsexperten aus Russland, Lettland, Polen, Tschechien und Ungarn sowie Deutschland diskutierten die vielfältigen institutionalisierten und informellen Formen politischer Bildung und die ihnen zugrunde liegenden unterschiedlichen, z. T. auch historischen pädagogischen Konzepte in den postkommunistischen Gesellschaften. Kooperationspartner der Tagung war die Research School der Ruhr-Universität Bochum.

Fachgruppe Religion

Kardinal Miloslav Vlk, emeritierter Erzbischof von Prag, Prof. Dr. Thomas Bremer, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, und Markus Meckel, Außenminister a.D., bei der Tagung „Kirchen und Staatsgewalt in Mittel- und Osteuropa“, 6.-7. Dezember 2012

Am 6. und 7. Dezember fand in Berlin die Tagung der Fachgruppe Religion zum Thema „Kirchen und Staatsgewalt in Mittel- und Osteuropa“ statt. Deutsche, ostmitteleuropäische und osteuropäische Experten zeigten anhand verschiedener Fallbeispiele, wie sich die katholische und die orthodoxe Kirche in Ländern, in denen sie die Mehrheit der Bevölkerung stellten, dem Regime gegenüber verhielten. Auch wurde am Beispiel Russlands und Polens untersucht, wie die Kirchen nach der Transformation mit der eigenen Vergangenheit umgehen. Kooperationspartner der Tagung waren das Imre Kertész Kolleg Jena und die Europäische Akademie Berlin.

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Fachgruppen Geschichte und Geographie Prof. Dr. Stefan Troebst, GWZO, Dr. Ferenc Cseresnyes, Universität Pecs, Vesela Kovacheva, Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut und Angela Siebold, Universität Heidelberg bei der Tagung „Muster transnationaler Mobilität im größeren Europa seit 1989“, 6.-7. Dezember 2012

Zeitgleich fand in Leipzig die Tagung der Fachgruppen Geschichte und Geographie statt. Das Thema der Tagung war „Muster transnationaler Mobilität im größeren Europa seit 1989“. Unter der Prämisse, dass sich der europäische Kontinent durch Wanderungen und durch die Wanderungserfahrungen von Menschen formiert hat und ständig neu formiert, brachte die Fachtagung konzeptionell-theoretische ebenso wie empirische Studien aus den Bereichen Geographie und Geschichte zusammen, welche sich am Beispiel von Mobilität und Wanderungen ganz bewusst transnationalen Perspektiven widmen. Der Fokus der Tagung lag auf dem östlichen Europa und seiner Verflechtung mittels transnationaler Migrationen und Mobilität in den Bereichen Regionale Migrationseffekte – Empirie und Theorie, die Europäische Union und der Schengen-Raum sowie Mobilisierungsmomente – das östliche Europa und globale Migration. Kooperationspartner waren das Geisteswissenschaftliche Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig (GWZO), das Leibniz-Institut für Länderkunde und das Centre for Area Studies (CAS) der Universität Leipzig.

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2. VERANSTALTUNGEN DER ZWEIGSTELLEN Die 24 Zweigstellen bilden im gesamten Bundesgebiet ein wichtiges Netzwerk der DGO. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Geschäftsstelle der DGO ist es ihnen möglich, Veranstaltungen zu aktuellen Themen mit Osteuropabezug auszurichten, die auch einen Interessentenkreis jenseits des akademischen Umfelds erreichen. Im Jahr 2012 fanden insgesamt 48 Veranstaltungen der Zweigstellen statt.

ZWEIGSTELLE

DATUM

TITEL

3. Jul.

Überlegungen zum Stand der Zivilgesellschaft im gegenwärtigen Russland Dr. Jan C. Behrends (Potsdam)

14. Nov.

Identitätsstiftung durch die Erinnerung an den „Großen Vaterländischen Krieg“ Dr. Peter Jahn (Berlin)

BAMBERG

KOOPERATIONSPARTNER

VORTRAG

VORTRAG

BOCHUM

> Seminar für Slavistik/Lotman-Institut der Ruhr-Universität Bochum

VORTRAG

5. Dez.

Verschwörungstheorien in Osteuropa Dr. Ute Caumanns (Düsseldorf)

> Seminar für Slavistik/Lotman-Institut der Ruhr-Universität Bochum

VORTRAG

BREMEN

7. Feb.

1975 als Zäsurjahr? – Die Folgen des KSZE-Prozesses in der Volksrepublik Polen Gunter Dehnert M.A. (Eichstätt)

14. Feb.

Dissident Civic Patriotism and the Comeback of National History in East Central Europe 1969–1989 Michal Kopeček (Prag/Potsdam)

22. Mai

Politik der Unsicherheit – Eine Heuristik der Stabilisierung politischer Herrschaft am Beispiel des Südkaukasus Christian Timm (Berlin)

19. Jun.

Briefe von russischen und belorussischen NS-Opfern an die Entschädigungsstiftungen: Opferidentitäten, Gerechtigkeitsvorstellungen

> Forschungsstelle Osteuropa Bremen

VORTRAG > Forschungsstelle Osteuropa Bremen

VORTRAG > Forschungsstelle Osteuropa Bremen

VORTRAG

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> Forschungsstelle Osteuropa Bremen


und Transformationserfahrungen nach dem Ende der Sowjetunion PD Dr. Tanja Penter (Hamburg) ZWEIGSTELLE

DATUM

TITEL

KOOPERATIONSPARTNER

BREMEN

26. Jun.

Politik und Unterhaltung im Fernsehen der VR Polen und der Sowjetunion Dr. Julia Obertreis (Freiburg)

6. Nov.

Das volkseigene Gebirge. Die Tatra nach 1945 Bianca Hoenig (Basel)

DRESDEN /

VORTRAG

FREIBERG

7. Feb.

Die Wirtschaftsförderung Sachsen und die Zusammenarbeit mit den Staaten Mittel- und Osteuropas Peter Szenassy (Dresden)

23. Apr.

Jugoslawien ohne Tito – Die Weichenstellung für den Zusammenbruch Prof. Dr. Karl Heinz Schlarp (Dresden)

24.-25. Nov.

Bürgerbegehren und Bürgerentscheid Deutschland-Schweiz / Mittel- und Osteuropa u.a. mit: Prof. Dr. Otto Luchterhand (Hamburg) Prof. Dr. Klaus Poier (Graz) Prof. Dr. Ivo Hristov, (Sofia)

17. Jan.

Niemand will im Osten sein. OSTEUROPA zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit Dr. Manfred Sapper (Berlin)

VORTRAG > Forschungsstelle Osteuropa Bremen

VORTRAG > Forschungsstelle Osteuropa Bremen

> Dresdner Osteuropa Institut e.V.

VORTRAG > Dresdner Osteuropa Institut e.V.

WISSENSCHAFTSTAGUNG > Dresdner Osteuropa Institut e.V.

VORTRAG

DÜSSELDORF

> Institut für Geschichtswissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

SYMPOSIUM

22.-23. Okt.

Vom Schlagbaum zu Brücke. Die deutsch-polnische Grenze im 20. Jahrhundert u.a. mit: Prof. Dr. Ryszard Kaczmarek (Kattowitz), Prof. Dr. Bernd Faulenbach (Bochum)

> Landeszentrale für politische Bildung NRW > Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus > Oberschlesisches Landesmuseum

BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH

7. Nov.

Anna Walentynowicz: Solidarność – eine persönliche Geschichte mit Dr. Tytus Jakułowski (Dresden) 17

> Polnisches Institut Düsseldorf


VORTRAG

ZWEIGSTELLE

13. Nov.

Von HELDEN und opfern. Der Große Vaterländische Krieg im Selbstverständnis der sowjetischen und russischen Gesellschaft Dr. Peter Jahn (Berlin)

>

DATUM

TITEL

KOOPERATIONSPARTNER

2. Jul.

Polen und Deutsche Gunter Hofmann (Berlin) und Adam Krzemiński (Warschau)

FRANKFURT/O.

LESUNG UND DISKUSSION

FRANKFURT/M.

> Zentrum für interdisziplinäre Polenforschung

VORTRAG

8. Feb.

Fußball und Fremdenfeindlichkeit in Polen und der Ukraine Dr. Kerstin Zimmer (Marburg)

> Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit / Karl-Hermann-Flach Stiftung

PODIUMSDISKUSSION

25. Apr.

Putin 3.0 – ein Neustart? Die russischen Präsidentschaftswahlen und ihre Folgen Prof. Dr. Hans-Henning Schröder (Berlin) und Dr. Anna Schor-Tschudnowskaja (Wien)

2. Okt.

Russland: Aufbruch und Regression mit Maria Lipman (Moskau), Boris Dubin (Moskau), Dr. Hans-Joachim Spanger (Frankfurt/Main)

> Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.

PODIUMSDISKUSSION

FREIBURG

> Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

VORTRAG

17. Jan.

Web Wars: The Digital Memory of Eastern Europe Dr. Ellen Rutten (Bergen)

> Historisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

VORTRAG

7. Feb.

Von der Internationale zum Kommerz. Populärkultur in Jugoslawien 1945–1991 Dr. Zoran Janjetović (Belgrad)

> Historisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

VORTRAG

12. Jun.

Stalin and Hitler – Who attacked whom? The preemptive war in contemporary memory culture Prof. Dr. Gabriel Gorodetsky (Oxford, Tel Aviv, Freiburg)

> Historisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

VORTRAG

19. Jun.

Erinnerungsringen – Erfahrungen mit den deutsch-polnischen Erinnerungsorten Prof. Dr. Robert Traba (Berlin)

> Historisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

VORTRAG

24. Jul.

Eine schöne neue Welt? 18 Fernsehkonsum und politische

> Historisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg


Kommunikation in der späten Sowjetunion Dr. Kirsten Bönker (Bielefeld) VORTRAG

27. Nov.

200 Jahre „Vaterländischer Krieg“: Russische Jubiläumskultur gestern und heute Prof. Dr. Elisabeth Cheauré und Dr. Regine Nohejl (Freiburg)

> Historisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

VORTRAG

4. Dez.

GIESSEN/ MARBURG

> Historisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

PODIUMSDISKUSSION

11. Jun.

Russen und Russland. Hessische Perspektiven Ludmilla Antonov (Gießen), Dr. Dmitrij Belkin (Frankfurt am Main), Dr. Gabriele Gorzka (Kassel), Dr. Manfred Sapper (Berlin)

24.–25. Apr.

Wissenstransfer – die neue Kernaufgabe von Hochschulen. Innovationsförderung regional und international. Erfahrungen in Russland und Deutschland

GÖTTINGEN/ KASSEL

Andenken an Napoleons Russlandfeldzug in Württemberg und Bayern im Vergleich (1812-2012) Prof. Dr. Alexander Moutchnik (München)

> Justus-Liebig Universität Gießen

SYMPOSIUM > Universität Kassel > New Eurasia Foundation > Deutsch-Russisches Jahr der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/12

VORTRAG

26. Apr.

ZWEIGSTELLE

DATUM

HAMBURG

Erwartungen an die dritte Amtszeit des russischen Präsidenten Putin Prof. Dr. Andrej Rjabow (Moskau)

> Ost-West-Wissenschaftszentrum der

TITEL

KOOPERATIONSPARTNER

Universität Kassel > Georg-August-Universität Göttingen

VORTRAG

2. Feb.

„Hohò Trieste / città del mondo…“ Triest – eine Grenzstadt zwischen Trauma und Traum Dr. Marija Jurić Pahor (Ljubljana)

> Institut für Slavistik der Universität Hamburg > Italienisches Kulturinstitut Hamburg

VORTRAG

10. Mai

Von Traumbildern und müden Helden. Kunst- und geschichtswissenschaftliche Perspektiven auf gesellschaftliche Erschöpfung im (Post) Sozialismus Dr. Sandra Dahlke (Moskau) und Prof. Dr. Hubertus Gaßner (Hamburg)

> Hamburger Kunsthalle > Universität Hamburg

VORTRAG

7. Jun.

Holocaust, Memory, and Nationalist Myth Making in Ukraine and its Diaspora, Dr. Per Anders Rudling (Lund/ 19 Schweden)

> Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg


DOKUMENTARFILMVORFÜHRUNG UND VORTRAG

5. Jul.

„Kein Land unserer Zeit?“ Geschichten über die YU-Nostalgie und die Suche nach neuen Identitäten Daniela Mehler M.A. (Jena)

> Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg

VORTRAG

14. Dez.

HANNOVER

A Wary Welcome: Varying Reception of Migrants in Russian Cities Mary Elizabeth Malinkin (Washington D.C.)

> Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg

VORTRAG

9. Jan.

Die baltischen Republiken in der sowjetischen und postsowjetischen Zeit Prof. Dr. Karsten Brüggemann (Tallinn)

21. Jan.

Transnationale Unternehmer: Globale Netzwerke und lokales Engagement in der Wirtschaft

TAGUNG > Verein für die Geschichte des Weltsystems > Volkshochschule Hannover

VORTRAG

11. Jun.

Briefe von russischen und belorussischen NS-Opfern an die Entschädigungsstiftungen: Opferidentitäten, Gerechtigkeitsvorstellungen und Transformationserfahrungen nach dem Ende der Sowjetunion PD Dr. Tanja Penter (Hamburg)

> Verein für die Geschichte des Weltsystems > Volkshochschule Hannover

VORTRAG

Die jüdischen Kriegsgefangenen aus der UdSSR – erste Opfer des Holocaust in dessen systematischer Phase Prof. Dr. Pavel Poljan (Moskau/Freiburg)

> Verein für die Geschichte

DATUM

TITEL

KOOPERATIONSPARTNER

8. Mai

Glasnost', Partizipation und „üble Ausfälle“: Großfürst Konstantin als Initiator von Russlands Reformpolitik im 19. Jahrhundert PD Dr. Matthias Stadelmann (Erlangen)

6. Mrz.

Die Leningrader Blockade in der deutschen und russischen Erinnerung PD Dr. Jörg Ganzenmüller (Jena) und Dr. Manfred Sapper (Berlin)

20. Nov.

ZWEIGSTELLE

des Weltsystems > Historisches Seminar der Leibniz-Universität Hannover

VORTRAG

JENA

KÖLN/BONN

> Imre Kertész Kolleg Jena

PODIUMSDISKUSSION

20

> Lew Kopelew Forum e.V.


VORTRAG

20. Jun.

15 Jahre polnische Verfassung – Erfahrungen, Probleme, Änderungsvorschläge Dr. Piotr Czarny (Krakau)

> Lew Kopelew Forum e.V. > Institut für Ostrecht der Universität zu Köln

VORTRAG

29. Okt.

Korruption und Korruptionsbekämpfung in Mittel- und Osteuropa: Beispiel Slowakei Maria Kompišová (Bratislava)

6. Nov.

Anna Walentynowicz: Solidarność – eine persönliche Geschichte mit Dr. Tytus Jakułowski (Dresden)

> Polnisches Institut Düsseldorf

DATUM

TITEL

KOOPERATIONSPARTNER

26. Apr.

Russland in Bewegung. Die Hintergründe der Protestbewegung und die Aussichten für eine weitere Demokratisierung Russlands? Dr. Christian Wipperfürth (Berlin)

> Lew Kopelew Forum e.V.

BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH

ZWEIGSTELLE

KONSTANZ

VORTRAG

REGENSBURG

> Fachbereich Geschichte und Soziologie der Universität Konstanz

VORTRAG

19. Jan.

Korruption im Spiegel von Wahrnehmung und Erfahrung der BürgerInnen in West- und Osteuropa Dr. Tina Olteanu (Hagen)

> Wissenschaftszentrum Ost- und Südosteuropa (WiOS) Regensburg

VORTRAG

17. Okt.

TÜBINGEN

23. Jul.

Militärgerichte in der Russischen Föderation Prof. Dr. Nikolai Schulepow

> Wissenschaftszentrum Ost- und

VORTRAG

> Institut für Osteuropäische Geschichte

Eine schöne neue Welt? Fernsehkonsum und politische Kommunikation in der späten Sowjetunion bis heute Dr. Kirsten Bönker (Bielefeld)

und Landeskunde der Eberhard Karls-

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Südosteuropa (WiOS) Regensburg

Universität Tübingen


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Mit ihren regelmäßig erscheinenden Zeitschriften OSTEUROPA und OSTEUROPA-Recht leistet die DGO einen wichtigen Beitrag zur gegenwartsbezogenen Analyse und Information über Politik, Wirtschaft, Recht sowie weitere Bereiche mit Bezug zu Osteuropa. Die Einbindung von Autorinnen und Autoren aus den Ländern Ostmittel- und Osteuropas ebenso wie aus anderen europäischen und außereuropäischen Staaten eröffnet sehr unterschiedliche Blickwinkel auf den Raum Osteuropa und seine europäischen und außereuropäischen Bezüge.

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B / PUBLIKATIONEN Die Zeitschrift OSTEUROPA analysiert Politik und Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft im Osten Europas als Teil der globalisierten Welt. Sie ist eine der wenigen deutschsprachigen Zeitschriften aus dem akademischen Milieu, die seit über sechs Jahrzehnten monatlich erscheint. OSTEUROPA macht Primärmaterial aus dem Raum, das in der deutschen Öffentlichkeit in der Regel unbekannt, aber für das Verständnis von Politik und Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in den behandelten Ländern unverzichtbar ist, zugänglich und analysiert es. Mit monothematischen Ausgaben gelingt es der Zeitschrift regelmäßig, neue Perspektiven in den Debatten zu eröffnen bzw. die Debatten mit qualitativ anspruchsvollen Analysen zu bereichern.

1. ZEITSCHRIFT OSTEUROPA Es ist der Zeitschrift OSTEUROPA auch im Jahr 2012 gelungen, Kooperationspartner zu gewinnen und darüber Drittmittel einzuwerben sowie neue Leserkreise für die Zeitschrift und ihre Themen zu erreichen. Zu den Kooperationspartnern und Förderern der Zeitschrift im Jahr 2012 zählen das Institute of International Relations Prague, die Heinrich-BöllStiftung, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, das Polnische Institut Berlin und die Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.

Osteuropa 2012

1/2012 In OSTEUROPA 1/2012 mit dem Titel „Davonschwimmende Felle. Autokratie und Aufbruch in Russland“ geht es um die Manipulationen bei den Dumawahlen, um die Ziele der Protestbewegung und ihre Aussichten, um die neue Mittelklasse und die Reaktion des herrschenden Regimes. Boris Akunin fragt: Wer ist dieser Aleksej Naval’nyj, der zur Symbolfigur der Protests geworden ist: der einzige zeitgemäße Politiker Russlands, eine Nationalist oder ein prinzipienloser Populist? Und wie sieht er das Russland der Zukunft? Antworten gibt Aleksej Naval’nyj selbst. György Konrád berichtet vom Schicksal einer ungarischen Kleinstadt im Zweiten Weltkrieg, Stefan Auer schreibt über Václavs Havels Vermächtnis und Larisa Maljukova nimmt Russlands Gegenwartskino unter die Lupe.

2/2012 Seit den Kriegen im Kaukasus und auf dem Balkan sowie dem Verzicht der USA unter Barack Obama auf das Raketenabwehrprogramm in Ostmitteleuropa ist Bewegung in die Debatte ge-kommen: Wie ist Sicherheit in Europa zu garantieren? Mit oder ohne Russland, im Rahmen der NATO oder jenseits der NATO? Was ist aus der Medvedev-Initiative für eine neue europäische Sicherheitsarchitektur geworden? Wäre sie die Alternative zu einer weitgehend gelähmten OSZE? Und welche Rolle sollen die USA spielen, in denen Polen und Tschechien lange Zeit den Garanten für ihre Souveränität und territoriale Integrität gesehen haben? Antworten bieten zehn Studien in Ausgabe 2/2012 der OSTEUROPA zum Thema „Kopfsache. Sicherheitspolitik in Europa“. Sie hat 160 Seiten.

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3/2012 Osteuropa 3/2012 versammelt Analysen zur politischen und gesellschaftlichen Situation in Russland; zur Immigration von Chinesen in Russlands Fernen Ostens sowie zu den Wahlen in der Slowakei. Wolfgang Eichwede würdigt Leben und Werk von Lev Kopelev, die Journalistin Gemma Pörzgen treibt die Debatte über Mängel in der deutschen Russlandberichterstattung voran. In einem Schwerpunkt geht es um Geschichte und Erinnerung in Zentralasien. Rudolf Mark zeigt, dass die imperiale Durchdringung Mittelasiens durch Russland bereits unter Peter dem Großen und damit viel früher als gemeinhin angenommen begann. Robert Kindler analysiert, warum die stalinistische Massenvernichtung durch Hunger in Kasachstan anders erinnert wird als in der Ukraine. Außerdem geht es um politische Funktionen der Geschichtswissenschaft in Tadschikistan, um die Kontinuität sowjetischer Nationalitätenpolitik in Usbekistan und einen Schatz in der Wüste: ein Museum sowjetischer Avantgarde-Kunst in Karakalpakstan. Das Heft mit dem Titel „Feldforschung. Erinnerung in Zentralasien. Macht in Russland“ hat 208 Seiten.

4/2012 In Osteuropa 4/2012 „Im Profil. Stalin, der Stalinismus und die Gewalt“ setzen sich zwölf Autoren mit dem Stalinismus und seinen Ursachen auseinander sowie mit Jörg Baberowskis Buch „Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt“. Sheila Fitzpatrick analysiert der sozialen Regeln in Stalins Entourage, Andrej Meduševskij fasst die Ergebnisse der Stalinismusforschung in der ROSPEN-Edition zusammen, Andreas Oberender skizziert Grundlinien der Stalinbiographik. Gerd Koenen kommt nach einer „bestürzenden Lektüre“ zu dem Ergebnis, Baberowskis Buch provoziere Einwände – und sei daher höchst anregend. Zu höchst kontroversen Einschätzungen zur Darstellung Stalins, zur Rolle der Gewalt oder zum Verhältnis von Stalinismus und Nationalsozialismus kommen Ulrich Schmid, Stefan Plaggenborg, Benno Ennker, Friedrich Pohlmann, Jürgen Zarusky, Christoph Diekmann und Marc Junge. Der Band hat 160 Seiten.

Sonderausgabe Osteuropa widmet zwei Freunden eine Sonderausgabe: Lev Kopelev und Heinrich Böll. Ihr Lebensweg steht für Mündigkeit, Verantwortung und aufrechten Gang. Ihr Leben und ihr Werk verdichten sich zu einer Botschaft der Humanität, ihr Briefwechsel spiegelt das lange Ende der Nachkriegszeit. Der Band im Reclam-Format hat 152 Seiten. Die Sonderausgabe „Aufrechter Gang. Lev Kopelev und Heinrich Böll“ versammelt in früheren Ausgaben der Osteuropa bereits abgedruckte Texte, Karl Schlögels Beitrag aus dem Band „Heinrich Böll – Lev Kopelev. Briefwechsel“ sowie einen Originalbeitrag von Elsbeth Zylla.

5/2012 Ausgabe 5/2012 der Osteuropa trägt den Titel „Stilbruch. Ungarn, Polen, Russland“. Alan Renwick durchleuchtet das neue ungarische Wahlrecht. Die nüchtern-ernüchternde Diagnose: Es dient unzweifelhaft dazu, die Machtposition des herrschenden Fidesz zu zementieren. Alexandra Engelfried zeigt, wie Russlands alt-neuer Präsident Putin medial als Zar und Star inszeniert wird. Zaur Gasimov nimmt Russlands Kulturstiftung „Russkij mir“ unter die Lupe: im Kern konservativ und neoimperial, lautet das Urteil. Anna Kreikemeyer erklärt, warum Russlands Gegen-NATO, die Organisation des Vertrags über kollektive

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Sicherheit, nicht richtig funktioniert – und Usbekistan wieder einmal ausgetreten ist. Außerdem im Heft: Traditionen und Konzepte der polnischen Erinnerungsforschung, Metamorphosen einer orthodoxen Legende aus Kujbyshev. Der Band hat 144 Seiten.

6-8/2012 In der Ausgabe 6-8/2012 der Osteuropa mit dem Titel „Auge auf! Aufbruch und Regression in Russland“ durchleuchten 30 renommierte Autoren ein gespaltenes Land. Sie analysieren die Ressourcen der Macht und die Werte der Gesellschaft, schauen ins Zentrum und in die Peripherie. Sie betrachten die Rotation in der Elite und den Aufbruch der Bürger. Es geht unter anderem um den Planeten Moskau und um die Krisenregion Nordkaukasus, um Energiepolitik und um die Landfrage, um Russlands Außenpolitik und die deutschen politischen Stiftungen in Russland. Der Band hat 560 Seiten, enthält 30 Beiträge, 15 Karten, zwei Dokumente, Wirtschaftsdaten und zahlreiche Abbildungen.

9/2012 Ausgabe 9/2012 der Osteuropa trägt den Titel „Im Blick. Rumänien, Ukraine, Ungarn“. Machtkampf und Staatskrise in Rumänien, Stillstand und Wandel in der Ukraine sowie Wahlsimulation in Belarus sind die aktuellen Themen dieses Bands. Hinzu kommen zwei fundierte Analysen zu Nationsbildung und Antisemitismus in Ungarn. Außerdem finden Sie in dieser Ausgabe Texte zum Jazz im Ostblock sowie zur Groteske in der spätsozialistischen Literatur und eine Fortsetzung der Debatte über die OsteuropaBerichterstattung in den deutschen Medien. Der Band hat 168 Seiten.

10/2012 Das Themenheft „Mikrogeschichte. Juden und Polen und der Ukraine" (Osteuropa 10/2012) bietet Einblicke in die neusten Ergebnisse der Jewish Studies. Es geht um jüdisch-christliche Gemeinschaften in der frühen Neuzeit, um die Politisierung von Ethnizität im Polen der Zwischenkriegszeit, um jüdische Leben in Polen nach 1945. Andrij Portnov und Tetjana Portnova führen durch Dnipropetrovsk, die "jüdische Hauptstadt der Ukraine". Der Band hat 152 Seiten und enthält zahlreiche Abbildungen.

11-12/2012 Osteuropa 11-12/2012 trägt den Titel „Witold Lutosławski. Ein Leben in der Musik“ und widmet sich dem polnischen Komponisten Witold Lutosławski, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiern würde. Er ist ein Klassiker der Avantgarde. Musikwissenschaftler, Musiker, Schüler und Kollegen Lutosławskis geben auf 160 Seiten in Analysen, Essays und Interviews neue Einblicke in Leben und Werk des großen polnischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Anne-Sophie Mutter erzählt von Ihrer Begegnung mit Lutosławski, der ihr die Welt der Neuen Musik eröffnete. Die Komponisten Krzysztof Meyer und Vladimir Tarnopol’skij berichten vom Einfluss Lutosławskis auf das polnische und das sowjetischrussische Musikleben. Eine CD mit Lutosławskis Cellokonzert und Meyers Farewell Music runden das Heft ab. Der Band hat 160 Seiten und enthält zahlreiche Abbildungen sowie eine Audio-CD.

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2. ZEITSCHRIFT OSTEUROPA-RECHT Osteuropa-Recht widmet sich der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Fragen des Rechts in den Staaten Mittel- und Osteuropas einschließlich der Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Im Mittelpunkt stehen dabei das Verfassungs- und Verwaltungsrecht sowie das Wirtschaftsrecht. Die Zeitschrift behandelte im Jahr 2012 unter anderem folgende Themen: 1/2012 Schwerpunkt der Osteuropa-Recht 1/2012 ist Russland. Die Autoren befassen sich vergleichend mit der Verfassungsgerichtsbarkeit, mit der Strafrechtsentwicklung und der Menschenrechtspolitik in Russland. Inhalt u.a.: • Grenzen verfassungsrechtlicher Normschöpfung – Ein Vergleich zwischen der US-amerikanischen, deutschen und russischen Verfassungsgerichtsbarkeit • Inflation des russischen Strafrechts? – Aktuelle Entwicklungen des Besonderen Teils des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation • Russland und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte – Wer hat das letzte Wort? 2/2012 Die Osteuropa-Recht 2/2012 widmet sich dem Privatrecht. Die Autoren befassen sich mit dem polnischen Zivilgesetzbuch, der Reform des tschechischen Privatrechts, dem Beweisrecht in Zivilprozessen in Russland und um Vertragsverhältnisse in Ungarn. Inhalt u.a.: • Neues Privatrecht in der Tschechischen Republik – Revolution oder Normalität? • Die Arbeiten am neuen polnischen Zivilgesetzbuch – Kodifikation in einer schwierigen Zeit • E-Mails als Beweismittel im russischen Zivilprozess • Zusammenhänge zwischen der Wirtschaftskrise und Vertragsverhältnissen in Ungarn und der Europäischen Union 3/2012 Schwerpunkt der OSTEUROPA-Recht 3/2012 ist Weißrussland. Die Autoren befassen sich mit der Einbindung Weißrusslands in internationale Organisationen, rechtlicher Grundlagen von Investitionsverträgen mit Weißrussland sowie mit der weißrussischen Verfassungsgerichtsbarkeit. Weitere Themen des Bandes sind das russische Versammlungsrecht und die polnische Rechtsanwaltschaft. Inhalt u.a.: • Die Republik Weißrussland im Gefüge internationaler Organisationen und Einrichtungen auf dem postsowjetischen Gebiet • Souveräne Integration? – Belarus und die Zollunion der EurAsEC • Investitionsverträge mit der Republik Belarus 4/2012 Die OSTEUROPA-Recht 4/2012 widmet sich u. a. dem Status der Nichtbürger in Lettland und der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo. Inhalt u.a.: • Der Status der Nichtbürger in Lettland • Das Gutachten des Internationalen Gerichtshofs zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovo. Vorgeschichte und „Urteils“kritik • Die Entscheidung des estnischen Staatsgerichts zum ESM Vertrag

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3. ELEKTRONISCHE LÄNDER-ANALYSEN Die regelmäßig erscheinenden elektronischen Polen-Analysen, Russland-Analysen, Ukraine-Analysen, Belarus-Analysen und Zentralasien-Analysen sowie die englischsprachigen Russian Analytical Digest und Caucasus Analytical Digest bieten strukturiert aufbereitete Informationen zu aktuellen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den betreffenden Ländern. Die Russland-Analysen erscheinen zweiwöchentlich, die übrigen Informationsdienste monatlich. Dieser Online-Informationsdienst findet kontinuierlich wachsende Verbreitung bei Interessenten aus den Bereichen von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und der interessierten Zivilgesellschaft. Im Gegensatz zu den Printmedien der DGO sind die Länder-Analysen kostenlos erhältlich. Auch in diesem Bereich arbeitet die DGO eng mit anderen Partnern und Förderern zusammen. Die Länder-Analysen werden gemeinsam mit der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen sowie im Falle der Polen-Analysen mit dem Deutschen Polen-Institut in Darmstadt, im Falle des Caucasus Analytical Digest mit der ETH Zürich und im Falle der Belarus-Analysen mit dem Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk IBB herausgegeben. Förderer im Jahr 2012 waren unter anderem der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH sowie die Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.

C / INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT Die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde ist Mitglied im internationalen Verband der Osteuropagesellschaften, dem International Council for Central and Eastern European Studies (ICCEES). Die DGO hat in den Jahren 1980 in Garmisch-Partenkirchen und 2005 in Berlin die Weltkongresse der Osteuropaforschung sowie 2007 den Europakongress von ICCEES in Berlin durchgeführt. Die Geschäftsführerin der DGO, Dr. Heike Dörrenbächer, ist Generalsekretärin von ICCEES. Die britische Mitgliedsgesellschaft BASEES richtet vom 5.-8. April den nächsten Europäischen Congress von ICCEES in Cambridge, England, aus. ICCEES bereitet den nächsten Weltkongress der Osteuropaforscher in Chiba, Japan vor. ICCEES bietet ein Forum für die internationale Zusammenarbeit und zunehmend auch die Vernetzung mit den asiatischen Osteuropaforschern.

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Berlin, 7. März 2012 Dr. Heike Dörrenbächer Geschäftsführerin

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Impressum Deutsche Gesellschaft fĂźr Osteuropakunde e.V. SchaperstraĂ&#x;e 30 10719 Berlin Tel.: +49 (0)30 214 784 12 Fax.: +49 (0)30 214 784 14 Email: info@dgo-online.org Web: www.dgo-online.org

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