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Drachenliga 2021
Furioser Endspurt nach zähem Beginn
Drachen Liga blickt zurück auf eine erfolgreiche Saison 2021
TEXT UND FOTO: KONRAD LÜDERS
Unsere Planung war großzügig bemessen, 8 Treffen ab Ostern schienen Garant für viele Tasks zu sein. 31 Teilnehmer hatten sich eingeschrieben. Faszination Inzidenzwerte, die fielen im Frühjahr, aber viel zu langsam. Mit den Schneehöhen verhielt es sich anders, die wuchsen ohne Unterlass. Österreich war uns so vorerst gleich zwiefach verschlossen. Nach drei Streichern, darunter die German Open, war die
Bayerische Landesmeisterschaft in Samerberg die nächste Hoffnung.
Österreich war noch dicht, jedenfalls was den Grenzverkehr mit Luftsportgeräten anbetraf. Zick-Zack-Fliegen auf der Alpennordseite wäre aber möglich gewesen. Der Landrat genehmigte jedoch nur 25
Piloten, folglich wurde auch die Bayerische LM abgesagt. Die Luftsportjugend freute sich und nutzte das Wochenende für eine eigene
Veranstaltung an der Hochries.
Die Liga nahm stets an der Hessischen Landesmeisterschaft teil.
Und dieses Jahr sollte es auch so sein. Die Organisatoren schafften das Erhoffte, der Wettbewerb durfte auf der Emberger Alm stattfinden. Petrus war aber noch nicht so richtig in Tritt gekommen. Viele
Cirren, viel Wind, schwache Thermik; die Starren kamen noch einigermaßen zurecht damit, die Flexipiloten soffen reihenweise ab. Mit
Christian Kamm und Dietmar Rauscher standen letztlich zwei Ligapiloten der Klasse 5 auf dem Treppchen.
Traditionell schließt sich ein Ligatreffen an die HG-Challenge in
Greifenburg an. Wegen zu geringer Teilnahmemeldungen wurde die
Challenge abgesagt. Dankbar wurde dann das Angebot des Ligachefs angenommen, wenigstens den fliegerischen Teil der Challenge in eigener Regie zu übernehmen. Gutes Flugwetter und die Begeisterung der Nachwuchspiloten ermöglichten 5 Tasks zwischen 60 und 80 km.
Am letzten Tag flogen die Teilnehmer des Streckenfluglagers gemeinsam mit den Ligapiloten noch einen Ritsch-Ratsch im Drautal. Dann stand endlich mal wieder eine Mölltalrunde auf dem Taskboard.
Christian Kamm war wieder Schnellster, mit 43 km/h rekordverdächtig. Leider konnte daraus nicht mehr gemacht werden, der Ligachef musste Nachhilfe nehmen in der Planung und Dokumentation von
Rekordflügen.
Zwei Wochen später Dauerregen in Deutschland.
Die Liga wich aus ins Pustertal, ins Corona-Risikogebiet Südtirol. Immerhin ein Dutzend Piloten nahm das Wagnis auf sich und traf sich auf dem Kronplatz.
Wie immer wurden wir unterstützt von Lokalmatador Karl Reichegger. Die Belohnung waren zwei schöne Flüge über den Pragser Wildsee bis hin zu den Drei Zinnen.
Höhepunkt sollte wie in den beiden vergangenen
Jahren wieder eine Ligawoche in Laragne werden.
Das Département Alpes-de-Haute-Provence war ge-
↑ Christian Kamm, Andreas Kimmich, Dietmar Rauscher, Carsten Muth, Achim Luber, Frank Frankus, Ligachef Konrad Lüders rade zum Hochrisikogebiet erklärt worden. Drachenfliegen ist per se riskant, also riskierten wir auch diese Reise. Die meisten der 13 Teilnehmer wussten von den spannenden fliegerischen Herausforderungen dieses Gebiets. Zur Auffahrt auf die Startplätze konnte ein Kleinbus gemietet werden. Zumeist starteten wir vom St. Apotres bei Aspres. Es gab wieder gute Thermik, Ausblick auf violette Lavendelfelder, Begegnungen mit Geiern. Dass es in der Provence im Hochsommer noch sehr anspruchsvolle Bedingungen gibt, spürten wir vom ersten Tage an. Starke Thermik zwischen ausgedehnten Sinkgebieten, manchmal bockte es gehörig. So klare Verhältnisse mit schönen langen Tälern wie im Drautal oder Pustertal gibt es hier nicht. Christian Kamm kam aber auch in diesem Gelände am besten zurecht. Mit einer fast makellosen Siegesserie bei 5 hier geflogenen Wertungen empfahl er sich nachdrücklich für „höhere“ Aufgaben in der nächsten Saison bei den Starrflüglern. Eine deutliche Leistungssteigerung zeigte auch Achim Luber. Auf seinem Intermediate Spirit L flog er oft den Turmlosen davon und siegte bei den Flexiblen Drachen. Fazit nach dem letzten der insgesamt 12 Ligadurchgänge: Trotz Corona hatten wir eine tolle Saison, haben viel dazu gelernt und Spaß gehabt beim gemeinsamen Streckenfliegen. Sieger 2021 Flexible Drachen Starrflügler 1. Platz Achim Luber Ikarus Spirit L Christian Kamm A.I.R. Atos VQ 2. Platz Carsten Muth WillsWing T2C 154 Andreas Kimmich A.I.R. Atos VR 3. Platz Frank Frankus AEROS Combat 13,5 09 GT Dietmar Rauscher A.I.R. Atos VQ Zu detaillierten Berichten und Einzelergebnissen siehe www.dhv.de