DHV-info Nr. 230

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VEREINE | LANDEPLATZ WALLBERG

Gefahren beim Fliegen am Wallberg Landen und Kratzen am Hang TEXT: PETER RUMMEL

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as letzte Jahr war in vieler Hinsicht sehr außergewöhnlich, wir merkten im Fluggelände sehr wohl, dass viele Piloten/ innen zum Fliegen nicht mehr nach Österreich fuhren oder irgendwo sonst ihren Urlaub verbrachten, sondern bei uns am Tegernsee. Dazu kamen die üblichen Gastpiloten/innen aus München. Trotz des erhöhten Flugaufkommens hat am Ende alles gut geklappt, an den Startplätzen ging es trotz der Menschenmassen geordnet zu. Am Landeplatz war das allerdings schon schwieriger. Hier war nicht das Abbauen der Fluggeräte, sondern der Landeanflug an sich das Problem. Man muss wissen, der Landeplatz am Wallberg ist eher klein mit hohen Bäumen umgeben, Häuser stehen auch noch drauf und zu guter Letzt geht auch noch eine Straße, die zur Seilbahn führt, mitten durch. So jedenfalls ist der erste Eindruck. Etliche Piloten/innen landeten auf der Straße, oder flogen mit geringster Höhe darüber, um gerade noch hinter dem Zaun in der Wiese zu landen. Wir sind uns bewusst, dass jeder versucht, so knapp wie möglich am Abbauplatz zu landen, um ja nicht weit gehen zu müssen. Doch die RVO Busse mit ihren eh schon genervten Fahrern brettern oft mit einem aberwitzigen Tempo am Landeplatz vorbei, ebenso fahren Autos auf dem Weg zur Talstation oft viel zu schnell, es ist nur eine Frage der Zeit, bis es knallt. Für mich und viele meiner Clubkollegen ist eigentlich klar: Eine befahrene Straße ist per se gefährlich, also bleiben wir möglichst weit weg von offensichtlichen Gefahrenstellen. Ich stelle mir nur vor, der Schirm fällt auf die Straße und bleibt an einem vorbeifahrenden Fahrzeug mit den Leinen hängen. Oder ein gerade auf der Straße landender Pilot trifft mit einem zu schnell fahrenden PKW zusammen… Deshalb bitte die ausführliche Beschreibung des Landeanflugs auf der Homepage des Clubs beachten: https://fliegerclubtegernsee. de/?page_id=2219 Ein anderes Thema ist das Fliegen am Hang, immerhin hatten wir in 2020 ein sogenanntes „Mastjahr“ für unsere Baumberger, die so häufig

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wie nie zuvor ausgerückt sind, um Piloten/innen bzw. deren Fluggeräte aus den Bäumen zu holen. Mit mehr als 20 Einsätzen war das schon deutlich mehr als normalerweise üblich. Nur, wie kam es dazu? Auffällig war, dass die meisten, die in den Bäumen hingen, noch nicht sehr lange mit dem Gleitschirm unterwegs waren. Zwischen ein und fünf Jahren, das Mittel dürfte so bei zwei Jahren liegen. Die Hauptaussage war: „Ich habe am Hang in der Thermik gedreht und dann verlor ich schnell an Höhe und schon hing ich im Baum.“ Manche hatten Glück und waren einfach zu bergen, bei anderen musste der Hubschrauber kommen. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als wir uns ehrgeizig mit den Sinktüten (ist immerhin schon 34 Jahre her) den Berg hinunterstürzten und unsere Flugzeit mit aller Gewalt verlängern wollten. Warum sollte das heute anders sein. Aber Hallo! Damals konnte man vom Wallberg Gipfel im Geradeausflug je nach Talwindstärke den Landeplatz gerade so erreichen ohne eine einzige Kurve – das sieht heute schon anders aus. Wir haben also deutlich mehr Möglichkeiten als damals, warum passiert dann so viel mehr? Nun ja, die Gleitschirme sind besser geworden, die Informationen die ich als Gleitschirmflieger/in bekommen kann noch viel besser. Wir sind also bestens informiert, jetzt fehlt bei einigen nur mehr die Flugerfahrung und bei anderen die Zeit, viel fliegen zu gehen. Der Ehrgeiz ist trotzdem hoch, auch dahin zu kommen, wo die anderen schon sind, nämlich an die Wolkenbasis. So wird mit aller Gewalt versucht, das Ziel zu erreichen und jetzt tritt das Phänomen ein, dass sich alle an derselben Stelle treffen, um Höhe zu machen. Der eher unerfahrene Pilot/in scheut das Fliegen mit vielen Gleichgesinnten und sucht sich lieber eine eigene schöne Thermik, manchmal geht das gut, meistens arbeitet man sich jedoch kontinuierlich nach unten, was die Stimmung nicht gerade hebt und es wird noch verbissener gekämpft. An allen möglichen und unmöglichen Stellen wird verzweifelt nach Thermik gesucht, oft einfach zu nah am Gelände und dann passiert‘s. www.dhv.de


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