Diakonie 04/18

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Oktober 2018

diakonie Die Zeitschrift f체r N채chstenliebe in unserer Zeit

Lenken, moderieren, Impulse setzen Seite 06

Seit hundert Jahren den Alltag meistern Seite 16

20 Jahre LIFEtool und kein bisschen leise Seite 20

An채sthesie Ambulanz hat sich bestens bew채hrt Seite 29


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thema Koordinatoren

02 panorama Diakoniewerk

4  Seniorenarbeit im Wandel

9  Versorgung der Diakonissenanstalt in kriegsbedingter Notzeit

6  Lenken, moderieren,­ ­Impulse ­setzen

10  Kooperation zwischen ­Kunstwerkstatt und Kunstuni

100-jähriges Bestehen

Wer sind die KoordinatorInnen im ­Diakoniewerk und was ist ihre Aufgabe?

03 alter

Menschen im

14  Kleine Tipps mit großer Wirkung 16  Seit hundert Jahren den Alltag meistern

04 behinderung 05 international Menschen mit

18  Saubere Sache im Bezirksgericht Schladming 20  20 Jahre LIFEtool und kein bisschen leise!

Diakoniewerk

22  Soziale Dienstleistungen für Menschen in Rumänien – doch wer zahlt?

12  Spiritualität 13  Porträt 28  Buchtipp ∙ Produkttipp

06 bildung

07 flüchtlinge

08 gesundheit

23 S tart der betrieblichen Kinderbetreuung der TGW Logistics Group

26  Integrationshilfe für MigrantInnen gestartet

27  Die interdisziplinäre E ­ xpertenklinik

Aktiv für

Aktiv für

25  Soziale Berufe sind zukunftssicher und gefragt

Aktiv für

29  Anästhesie-­Ambulanz hat sich ­bestens ­bewährt

Impressum Offenlegung: siehe www.diakoniewerk.at/impressum. Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin-Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen, Tel: 07235 65 505, office@diakoniewerk.at. Herausgeber: Vorstand Mag. Josef Scharinger, Chefredakteurin: Karin Windpessl. Redaktionsteam: Karin Windpessl, Beate Widmann, Stefan Marchewa, Daniela Palk, Daniela Scharer. Fotos: shutterstock.com/giulia186 (Seite 1), Nadja Meister (Seite 5), Edwin Enzlmüller (Seite 5), Alfred Hoflehner (Seite 8), fotolia.at/Production Perig (Seite 8), Simon Rainsborough (Seite 10), fotolia.at/Stanislaw (Seite 12), TOM Foto Design (Seite 18), Matthias Freynschlag (Seite 19), Ulrike Rauch, LIFEtool (Seiten 20, 21), Oksaka Kuzmina (Seite 23), fotolia.at/WavebreakmediaMicro (Seite 27), PKWD (Seite 28), shutterstock.com/ang intaravichian (Seite 28), Christoph Huber (Seite 29), alle anderen Diakoniewerk. Corporate Publishing: Egger & Lerch, www.egger-lerch.at: Druckerei: gugler GmbH. Erscheint fünfmal jährlich. Diakoniewerk Spendenverein: Allg. Sparkasse OÖ 257700, BLZ 20320. Sponsoring Post! SP02Z032365 N; Diakonie 30/2018

diakonie ∙ Oktober 2018

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editorial

Die KoordinatorInnen der Wohnquartiere sehen sich als Impulsgeber und neutrale Anlaufstelle für die MieterInnen.

Liebe Leserinnen und Leser, Wann haben Sie zuletzt etwas Neues gelernt? Bei mir war diesen Sommer Jonglieren an der Reihe. Viele Stunden habe ich versucht, nach und nach Bälle ins Spiel zu bringen. Bei drei Bällen war Schluss. Nichts desto trotz hatte ich großen Spaß dabei. Alle Bälle im Auge zu behalten ist auch bei den KoordinatorInnen des Diakoniewerks unerlässlich und kann, richtig ausgeführt, ebenso großen Spaß machen. Wer sind jene Personen, die oft im Hintergrund agieren, Projekte begleiten, Netzwerke aufbauen, Impulse setzen, Ansprechpartner für Fragen aller Art sind, kurzum das „Werkel“ am Laufen halten? Lesen Sie mehr dazu im „Thema“.

Koordinationserfolg manifestiert sich auch in Zahlen. Im Bereich der Freiwilligenarbeit beispielsweise können in Salzburg die ­ersten Früchte geerntet werden. Hier ist die Zahl Freiwilliger gleichauf mit der Zahl haupt­ amtlicher ­MitarbeiterInnen.

Wer sind die Personen, die das „Werkel“ am Laufen halten? Persönlichen Einsatz braucht es im Umgang mit Menschen im Alter. Das wissen die MitarbeiterInnen im Haus für Senioren Wels, die dieser Tage Grund zum Feiern haben. 100 Jahre ist das Diakoniewerk hier

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mit dem Anspruch aktiv, Menschen bis zuletzt ein gutes Leben zu ermöglichen. Mittlerweile hat sich Wels zu einem Kompetenzzentrum entwickelt und bietet individuelle Lösungen für immer diversere Bedürfnisse an. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dieser Ausgabe und schöne Momente im Herbst!

Karin Windpessl Chefredaktion Oktober 2018 ∙ diakonie


nachgedacht

Seniorenarbeit im Wandel Die Seniorenarbeit hat eine lange Tradition im Diakoniewerk. 100-jähriges Bestehen feiert das Haus für Senioren in Wels im Oktober. Vieles hat sich in dieser Zeit getan.

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as Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) spricht von einer Generationenabfolge des Altenwohnens. Die erste Generation nach dem Zweiten Weltkrieg war die des Anstaltstyps, als man bezeichnenderweise von Heim­ insassInnen statt von Bewohner­ Innen sprach, wo Mehrbettzimmer und minimale Ausstattung die Häuser kennzeichneten.

sondern auch ein hohes Maß an Normalität finden, neue Akzente. Die derzeitige fünfte Generation führt die Grundlagen der Hausgemeinschaft weiter und bezieht das Lebensumfeld, das Wohnquartier sowie die vorhandenen Strukturen und die dort lebenden Menschen noch stärker mit ein. Hohe Lebensqualität und Privatheit sind hierbei wichtige Schlagworte.

In der 2. Generation herrschte bis in die 80er-Jahre das Stationenprinzip analog zum Krankenhaus vor. Der Fokus lag hier auf einer medizinisch-pflegerischen Betreuung. Die dritte Generation stellte erstmals neben den Pflegeerfordernissen das individuelle Wohnen in den Mittel­ punkt, mit mehr Einzelzimmern, die die BewohnerInnen durch mitgebrachte, lieb gewordene Möbel­ stücke mitgestalten konnten.

Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen

Ab Mitte der 90er-Jahre setzte, ausgehend von Deutschland, die vierte Generation mit den am Leben Zuhause orientierten Hausgemeinschaften, in denen Menschen im Alter nicht nur Geborgenheit, diakonie ∙ Oktober 2018

Auch die Seniorenarbeit im Diakonie­werk hat diese Phasen durchlaufen. Aus einem diakonischen Selbstverständnis heraus waren Diakonissen und Mitarbeitende von Anfang an bestrebt, auf individuelle Bedürfnisse der BewohnerInnen einzugehen, soweit das in den vorhandenen Strukturen möglich war. Mit dem Neubau des Hauses für Senioren Salzburg 1994 konnten wir erstmals ein Modell umsetzen, das individualisiertes Wohnen stärker in den Mittelpunkt stellt: Acht kleine miteinander verbundene Pavillons anstelle eines großen Baukörpers, Einzimmer­

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appartements mit Kochnische und kleinere gemeinsame Essbereiche statt eines großen Speisesaals. Auch Kurzzeitpflegezimmer wurden eingerichtet, die pflegenden Angehörigen eine Auszeit vom Betreuungsalltag bieten.

„Wir arbeiten ­zukunftsorientiert im ­Wissen um unsere ­Geschichte.“* * Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes

Erstmals hat das Diakoniewerk am Standort einer Wohneinrichtung zusätzlich eine Tagesbetreuung, ein Therapiezentrum, die Einsatzzentrale für Diakonie.mobil, eine Schule für Sozialbetreuungsberufe Altenarbeit integriert – ein umfassendes Kompetenzzentrum für Menschen im Alter entstand. Außerdem wurde ein öffentliches Café eingerichtet, das sozusagen die Welt ins Haus holt. Im Haus für Senioren Wels wurde 2007 erstmals in Österreich das


Seniorenarbeit einst und heute: Heute geht es darum, gezielte Angebote für individuelle Bedürfnisse zu setzen.

Konzept der Hausgemeinschaften verwirklicht, nicht zuletzt eine logische Weiterentwicklung aus den Erfahrungen in Salzburg. Gemeinschaft in kleinen Wohneinheiten, mit einer gemeinsamen Wohn-Essküche als Zentrum – die Wahlmöglichkeit jederzeit am Alltagsgeschehen der Wohnküche teilzunehmen oder sich in die Privatheit des Zimmers zurückzuziehen und die Orientierung am gewohnten Lebensalltag der BewohnerInnen sind kennzeichnend dafür. Das Diakoniewerk ist mit diesem Konzept österreichweit jener Anbieter mit der längsten und breitesten Erfahrung.

Weg vom Altenheim Derzeit stehen wir mit der Errichtung von Wohnquartieren in Salzburg, Wien und in Oberösterreich mitten in der fünften Generation. Das Leben und Wohnen für Menschen im Alter wird immer vielfältiger, die Angebote orientieren sich noch stärker an den Bedürfnissen der Betroffenen – vom Wohnen in Hausgemeinschaften, über das betreute Wohnen in geförderten

Wohnungen und dem Leben in Generationenhäusern und Wohnquartieren, bis hin zur mobilen Begleitung und der 24-StundenBetreuung. Der Wunsch der älteren Generation geht ganz klar weg von Altenheimen hin zu individuellem Wohnen mit Unterstützung – unabhängig von Betreuungs- und Pflegebedarf, abgestimmt auf die jeweilige Situation des Betroffenen. Diese Unterstützung muss neu gedacht werden: „Wir brauchen einen guten BürgerInnen-Profi-Mix bei der Hilfe“, fordert der bekannte deutsche Psychiater und promovierte Soziologe Prof. Dr. Klaus Dörner 2014 in einem Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt. In seinem Buch „Helfensbedürftig“ geht er von einem Bedürfnis aller Menschen aus, ihren Mitmenschen zu helfen, sie sind also „helfensbedürftig“. Im Sinne seines BürgerInnen-Profi-Mixes sollen daher hilfsbereite BürgerInnen und Menschen mit Hilfebedarf zusammenwirken in einer selbstbestimmten Alltagswelt – unterstützt, aber nicht dominiert, von professionellen HelferInnen. Die Institution, die die

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Hilfe anbietet, tritt damit mehr und mehr in den Hintergrund. Wollen wir zukunftsfähig bleiben, müssen wir als Diakoniewerk diese Bedürfnisse wahrnehmen und die Angebote entsprechend gestalten. Dazu gehören weitere neue Formen des Wohnens auch bei fortgeschrittenem Unterstützungsbedarf oder Wohnangebote für Menschen mit Demenz und eine deutliche Veränderung des Hilfe-Mixes. Mit allen im jeweiligen Sozialraum tätigen und engagierten AkteurInnen bis hin zu altengerechten Quartieren.

Ihr

Josef Scharinger Oktober 2018 ∙ diakonie


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thema Koordinatoren

01 Lenken, moderieren, Impulse setzen Jeder Tag eine neue Herausforderung, selten Routinetätigkeit: Wer sind die KoordinatorInnen im Diakoniewerk und was ist ihre Aufgabe?   Karin Windpessl

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onglieren will gelernt sein. Alle Bälle in der Luft halten, den Rhythmus finden, die Bälle in eine vorgegebene Richtung lenken, um schließlich den „Flow“ zu genießen: Die Kunst des ­Jonglierens müssen die KoordinatorInnen des Diakoniewerks in ihrer täglichen Arbeit beherrschen. Alle Bälle in der Luft halten sie wenn es darum geht, zwischen verschiedenen Interessen zu vermitteln.

„Very international“ ist der Europäische Freiwilligendienst. Koordiniert wird das Programm von Isabel Beuchel.

Gemeinsames miteinander verbinden will die neue Online-Plattform „Allfred“ – in diesem Fall hilfesuchende Personen mit Menschen, die sich gerne engagieren wollen. Das kann etwa Hilfe beim Einkaufen, bei der Gartenarbeit oder mit dem Hund spazieren gehen sein. Katja Riel bittet zu einem ersten Treffen. Bei diesem Erstgespräch werden Bedürfnisse und Wünsche genau besprochen, um eine passende Person ausfindig zu machen. „Die Bedürfnisse der unterstützungsbedürftigen Personen und die Fähigkeiten der HelferIn-

nen werden abgeglichen, um zwei möglichst gut zusammenpassende Menschen zu ‚­matchen‘, also zusammen zu führen“, weiß Katja Riel. Empathie und Menschenkenntnis brauche es bei dieser Tätigkeit. „Man muss den Überblick behalten und vermitteln können, die Rolle eines Mediators einnehmen“. Erste „Paare“ haben sich auf diese Art und Weise bereits gefunden.

Wohnkoordination: Impulse setzen, Früchte ernten Die Rolle eines Mediators ist auch bei Wohnquartieren nötig. Gelebte Nachbarschaft und das Miteinander der Generationen an einem Ort sind bei dieser Wohnform das Ziel. Das bedeutet aber auch, Kompromisse eingehen, Interessen abwägen, ­gemeinsames wollen. Eine neutrale, vermittelnde Person in Form einer ­Wohn­koordination ist

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dabei als verbindendes Glied in der Kette tätig. Als erstes Projekt wuchs die „Rosa Zukunft“ vor mittlerweile fünf Jahren aus dem Salzburger Boden. Viele Aktivitäten werden hier an einem Tisch mit den B­ewohnerInnen erarbeitet bzw. entwickelt. Birgit Radwanovsky hält die Fäden zusammen, koordiniert. Was waren rückblickend die wichtigsten Erfolge in dieser Zeit? „Die kleinen Dinge – etwa Nachbarschaftshilfen, von denen man gar nicht immer weiß, weil sie von selber passieren. Wie etwa regelmäßige Fahrtendienste für eine Nachbarin zur Therapie, gemeinsam in die Schule fahren. Wenn sich langsam so etwas wie ein Netzwerk etabliert“, betont Radwanovsky. Noch am Beginn dieses Prozesses steht Michael Bednar als Wohn­ koordinator in der Traviatagasse. Erst im Frühjahr wurde das Quartier in Wien bezogen. Eigen­ initiative ist auch hier gewünscht. „Die BewohnerInnen sollen sich den Ort zu eigen machen, Oktober 2018 ∙ diakonie


thema Koordinatoren

Die neue OnlinePlattform Allfred bringt Hilfesuchende mit HelferInnen zusammen.

hier ihre Ideen und Wünsche entwickeln und entfalten“, betont ­Michael Bednar. Seine Aufgabe ist es, ­diese Gemeinschaftsbildungsprozesse zu begleiten und zu unterstützen. Nach zwei Jahren sollten sich dauer­hafte Strukturen entwickelt haben.

360 Freiwillige in Salzburg Ein recht agiles Netzwerk besteht in Salzburg und Oberösterreich im Bereich der ­Freiwilligenarbeit. Die Zahl der Freiwilligen und die Zahl der Hauptamtlichen ist in Salzburg beinahe gleich auf: Waren es zu Beginn gerade einmal eine Handvoll Freiwilliger, so engagieren sich derzeit rund 360 ­Personen ehrenamtlich. „Rund um die

Flüchtlingsbewegung 2015 hatten wir über 500 Freiwillige im Einsatz“ erzählt Elisabeth Braunsdorfer. Ihre Aufgabe ist die Qualitäts­ sicherung und Weiterentwicklung der Freiwilligenarbeit. „Jeder Arbeitsbereich hat in Salzburg eine eigene Ansprechperson, welche die Freiwilligen im Alltag begleitet. Ich agiere mehr im Hintergrund, kümmere mich um Themen, die alle Arbeitsbereiche betreffen, beispielsweise Fortbildungen organisieren oder Kooperationen aufbauen.“ Für Oberösterreich ist Isabel Beuchel Dreh- und Angelpunkt in der Koordination ­Freiwilliger. Zusätzlich hält sie die ­Freiwilligenarbeit in Ö ­ sterreich am Laufen. Wer engagiert sich hier?

Beuchel: „Wir haben Interessenten aus allen Altersschichten. Die Anfragen und auch die Charaktere sind ganz unterschiedlich.“ Beuchel nimmt Erstkontakt auf und sorgt dafür, dass der und die Freiwillige gut in den neuen Aufgabenbereich eingeführt wird. Darüber hinaus ist Beuchel für Jugend- und Austauschprogramme wie Erasmus und den Europäischen Freiwilligendienst zuständig. Und auch das Zurückziehen aus einem Projekt müssen KoordinatorInnen beherrschen. Die Bälle wieder geordnet übergeben, auch das will gelernt sein.

Im Diakoniewerk gibt es verschiedene Koordinatoren. Sie haben die Aufgabe, Menschen miteinander zusammenzubringen und miteinander zu vernetzen. Koordinatoren gibt es zum Beispiel in den Wohn-Quartieren in Salzburg, Oberösterreich und Wien. In Wohn-Quartieren wohnen viele unterschiedliche Personen, die sich aktiv in der Nachbarschaft einbringen wollen. Der Koordinator unterstützt bei der Gestaltung einer lebendigen Nachbarschaft. Koordinatoren gibt es im Diakoniewerk auch zum Beispiel: • Für die Plattform ALLfred • Für die Freiwilligen in Oberösterreich und Salzburg diakonie ∙ Oktober 2018

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100 Gedenkjahr 1918 – 2018

Diakoniewerk

panorama

Versorgung der Diakonissenanstalt in kriegsbedingter Notzeit Evi Obermayr

Es mangelte an Kleidung, Betten sowie an Kohle und Holz.

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Mangel an allem Notwendigen – Nahrung, Heizmaterial, Kleidung, Mobiliar, Arbeitskräfte: Mit diesen Herausforderungen waren die Verantwortlichen in der Leitung der Diakonissenanstalt in und auch nach den verheerenden Kriegsjahren 1914 bis 1918 tagtäglich konfrontiert.

Täglich waren bis zu 400 Menschen mit Nahrung zu versorgen, dafür reichte die Produktion der eigenen Landwirtschaften bei weitem nicht aus. Nach Kriegsende war das klein gewordene Österreich außerdem von den Getreidelieferungen aus den früheren Kronländern abgeschnitten.

Die gesamte wirtschaftliche Situation und auch der Schuldenabbau nach dringenden Investitionen waren aus mehreren Gründen erschwert: Zahlreiche Schwestern standen unentgeltlich im Lazarettdienst, daher fehlten die in Friedenszeiten gewohnten Einnahmen aus ihrer Tätigkeit auf auswärtigen Stationen.

Bitte um Spenden

Im Kurhospiz Helenenburg in Bad Gastein, das immer Gewinne zur Querfinanzierung der sozialen Arbeit erwirtschaftet hatte, blieben die Kurgäste im Krieg aus. Durch die allgemeine Not in den Familien gab es noch mehr Ansuchen um Aufnahme in allen Altersgruppen, wobei von den meisten „Pfleglingen“ kaum Kostgeld verlangt werden konnte. Die Anzahl der Kriegswaisen, für die gesorgt werden musste, stieg an. Es mangelte auch an Kleidung, Betten und Bettwäsche sowie an Kohle und Holz, sodass die Öfen an manchen Wintertagen kalt blieben.

Im regelmäßig erscheinenden „Vereinsblatt“ und in den Jahresberichten liest man daher immer wieder die dringenden Spendenaufrufe nach dem Motto „Viele Wenig machen auch ein Viel“. Die eingegangenen Hilfsmittel wurden detailliert aufgelistet und dankbar veröffentlicht. Unterstützung von den Bauernhöfen in evangelischen N ­ achbargemeinden wurde in Form von Naturalien erbeten und gesammelt. In Briefen mit ausführlichen Schilderungen der knappen Ressourcen appellierten Rektor und Oberin an die Solidarität in Pfarrgemeinden, Gustav-AdolfVereinen, sowie Vereinen von Glaubensgenossen in Schweden oder in der Schweiz. Auch Kollektenreisen mit Vorträgen über die Arbeit der Diakonissenanstalt sollten wertvolle Beiträge bringen.

Pfleglinge im Haus Zoa, Anfang des 20. ­Jahrhunderts

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Oktober 2018 ∙ diakonie


Diakoniewerk

panorama

Kulinarium eröffnet zweiten Standort Das Catering-Unternehmen des Diakoniewerks erfreut sich in Salzburg im zehnten Jahr des Bestehens großer Beliebtheit. Um der hohen Nachfrage zu entsprechen und weiteren 18 Menschen mit Behinderung eine sinnstiftende Perspektive zu geben, geht im ­Oktober mit Unterstützung durch das Land Salzburg, Licht ins Dunkel und namhaften Sponsorpartnern im Stadtteil Riedenburg ein zweiter Standort in Betrieb (Details unter www.kulinarium-catering.at). Die MitarbeiterInnen werden in die Aufträge rund um Mittagstisch und Catering entsprechend ihrer Fähigkeiten miteinbezogen, Inklusion gilt als durchgängiges Prinzip. Apropos Inklusion: Mit dem KOWALSKI wurde in Ober­ österreich ein einzigartiges CaféKonzept geschaffen, das auch in Salzburg an mehreren Standorten umgesetzt wird. Mehr dazu unter www.cafe-kowalski.at und in der nächsten Ausgabe der Diakonie!

Die Motive stammen aus der Kunstwerkstatt, für den Druck zeichneten die Studierenden der Kunstuni Linz verantwortlich.

Kooperation zwischen ­Kunstwerkstatt und Kunstuni „Projekt Gschia Tiachl“ verbindet Studierende der Kunstuni Linz mit KünstlerInnen aus dem Diakoniewerk. Studierende der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz gestalteten mit KünstlerInnen der Kunstwerkstatt „Gschia tiachln“ (Geschirr­ tücher), die mehr sind, als nur ein Gebrauchs­gegenstand. Die frechen und kreativen Motive stammen von Menschen mit Behinderung aus der Kunstwerkstatt, die Umsetzung in

textiles Design lag in den Händen von Studierenden der Kunstuni Linz, Studiengang „Textil Kunst Design“. Auf 50 x 70 cm großen Baumwolltüchern wurden im digitalen Textildruck die neu entstandenen Motive vervielfältigt und anschließend von den Studierenden zu Geschirrtüchern genäht. Ein integratives Vorzeige-Projekt!

Amtsübergabe in der Diakonie Maria Moser folgt auf Michael Chalupka

Maria Moser ist seit September als neue Direktorin der Diakonie im Amt.

diakonie ∙ Oktober 2018

Wechsel an der Spitze der ­Diakonie Österreich, dem Dachverband der diakonischen Gesundheitsund Sozialorganisationen. Seit 1. ­September ist Maria K ­ atharina Moser die neue Direktorin und übernimmt dieses Amt von Michael ­Chalupka, der sich nach insgesamt vier Amtsperioden einer neuen Aufgabe stellt. Moser hat katholische und evangelische Theologie in

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Wien sowie interkulturelle Frauenforschung in Manila studiert. Nach mehreren Jahren im Journalismus – Moser arbeitete als Redakteurin in der Religionsabteilung des ORF Fernsehens – entschied sie sich zum Schritt ins Pfarreramt. Zuletzt war die gebürtige Oberösterreicherin amtsführende Pfarrerin in der Evangelischen Pfarrgemeinde A. B. Wien-Simmering.


Diakoniewerk

panorama andersART zeigt Außenseiter-KünstlerInnen

Reinschnuppern ins freiwillige Engagement

Arbeiten von Johanna Rohregger, Albert Masser und Martin Schauer waren im Rahmen der Ausstellung „andersART“ in der STRABAG ­Artlounge im 22. Wiener Gemeindebezirk zu sehen. R ­ ohregger ist seit 1999 im Atelier des Diakoniewerks tätig. AußenseiterKünstlerInnen, die sich jenseits etablierter Formen und Strömungen präsentieren, soll der Fonds andersART – gegründet durch Hans Peter Haselsteiner – in Österreich eine Plattform bieten. Der Zweck des Fonds besteht in der Förderung, Etablierung und Unterstützung von KünstlerInnen mit psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen.

Hochbeete entstanden für die ­BewohnerInnen der Tagesbetreuung. Zur Eröffnung der Ausstellung in Wien war Johanna Rohregger mit Freunden und Familie angereist.

15 Interessierte erhielten beim ersten Salzburger ­Freiwilligentag wertvolle Einblicke in die Möglichkeiten freiwilligen Engagements. StudentInnen der Pädagogischen Hochschule packten kräftig mit an und bauten Hochbeete für die Tagesbetreuung. Weitere Interessierte übten bei den World-Cafés des Sprach­ trainings mit AsylwerberInnen und MigrantInnen Deutsch.

Damit Lesen wieder Spaß macht In den Ferien veranstaltete die Lernbrücke Diakoniewerk Salzburg in Kooperation mit Tanja Kumm, Lernberaterin und Coach für Praktische Pädagogik, eine Lesewoche für Kinder zwischen 8 und 10 Jahren. Insgesamt 11 TeilnehmerInnen absolvierten zahlreiche Bewegungsparcours, Gruppenspiele und Einzelübungen. Ziel dabei war es, jene Gehirnareale zu aktivieren, die für das Lesen wichtig sind. Mit dabei waren auch freiwillige Lernbe­gleiterInnen der Lern-

brücke, die die Kinder bei den verschiedensten Übungen unterstützten. Die Lernbrücke sucht wieder freiwillige LernbegleiterInnen, die Kinder bei den Haus­ übungen, beim Lesen, Rechnen oder ­Vokabellernen helfen ­möchten. ­Interesse an einer ­Mitarbeit als Lernberaterin?

Cocktail-­Mixen im Viertel

Kontakt: ­Karin ­Dietinger, Tel. 0664 50 17 934, karin.­ dietinger@diakoniewerk.at

­LernbegleiterInnen unterstützen die ­Kinder bei verschiedenen ­Leseübungen.

Auf Einladung der WOCHE Graz führte Barkeeper Dominik Wolf die Kund­Innen der Tagesstätte Moserhofgasse in die Welt des Mixens, Shakens und der coolen Party-Beats ein. Spektakulär war es, dem Barkeeper-Weltmeister Dominik Wolf beim Cocktail-Mixen genau auf die Finger zu ­schauen, wenn Shaker, Flaschen und Gläser durch die Luft wirbelten. Auch das Kreieren von eigenen Cocktails machte allen Beteiligten Riesenspaß. „Meinen Cocktail nenne ich Pascallino“, so Pascal Schantl, der großes Talent fürs Mixen und Servieren gezeigt hat.  Oktober 2018 ∙ diakonie


Leben und

spiritualität

„Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht.“ (Hebräer 11,1)

So verschieden wie Kinder eben sind, stapfen kleine Menschlein durch die Türe zum Kindergottes­ dienst. Tizi freut sich auch sehr, nur mit dem Laufen klappt es nicht so gut. Ihre Beine sind unterschiedlich lang. Sie kann mit einer Schiene und Prothese gehen – und strotzt vor Selbstvertrauen. Im Kreis sitzend hören die Kinder einen Text aus den Evangelien. „Wer hilft mir glauben?“ fragt die Religionslehrerin die Kinder. Tizi hört nur „Wer hilft mir“ und reißt schon die Hand hinauf. Sie möchte helfen. Egal ob basteln oder eine Kerze halten, sie zeigt auf. „Wer hilft mir glauben?“ fragt die Lehrerin die Kinder ein zweites Mal und schon springt Tizi von ihrem Platz und rennt – so gut wie es irgendwie geht – zu ihr hin. Die Lehrerin versteht nun Tizis ernsten Wunsch, ihr zu helfen. Sie schaut das Mädchen an und hält inne. Die Frage klingt noch nach. Und mit einem Lächeln im Gesicht sagt sie: „Ja, Tizi du hilfst mir glauben!“ Dipl. Päd. Monika Faes Evang. Religionslehrerin

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porträt

Menschen im Diakoniewerk

„Die Menschen brauchen Mitgefühl, nicht Mitleid“ Menschen im Alter bereichern seit mehr als 30 Jahren den Berufsalltag von Inge Kathofer.   Karin Windpessl

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flegekräfte sind gefragter denn je. Menschen bleiben länger gesund und somit länger daheim, kommen erst ins Heim, wenn es nicht mehr anders geht – mit allen Herausforderungen, die sich daraus für die Altenbetreuung ergeben. Eine Herausforderung ist es im Alter von 25 Jahren für Inge Kathofer gewesen, als sie im Haus E­ lisabeth zu arbeiten begann: „Damals konnte ich mit dem Thema Demenz nur wenig anfangen“. Heute ist Kathofer froh, bewusst einen unkonventionellen Weg gegangen zu sein. Der beste Beweis für ihre Zufriedenheit: 34 Jahre arbeitet sie bereits mit Menschen im Alter. Ihr Erfahrungsschatz ist in dieser Zeit ­gewachsen, Kathofer hat einiges über das Leben gelernt. „In Gesprächen lernt man viel über sich selbst, über das Zusammenleben mit anderen Menschen generell.“ Vor allem schätzt Kathofer das Gefühl, anderen helfen zu können.

Wichtig im Umgang mit älteren Menschen sei vor allen Dingen Fachwissen, betont die heute 59-Jährige. Mehrere Ausbildungen in den Bereichen Krankenlehre und Psychologie haben Kathofer zu Beginn ihrer Arbeit unterstützt. Sie entwickelte ein ­professionelles Verständnis für Menschen im Alter. Das Thema Demenz ist im Haus Elisabeth allgegenwärtig. „Die meisten BewohnerInnen kommen erst in einem sehr hohen Alter zu uns. Früher kam es nicht selten vor, dass wir Menschen mehr als zehn Jahre begleiten durften. Heute sind es kürzere Zeitspannen.“ Abschied nehmen gehört für ­Kathofer daher einfach zum Leben dazu. Ein bewusster Zugang

hilft ihr, mit dem Tabuthema offen umgehen zu können, auch und gerade in den vielen Gesprächen mit Angehörigen. Es sind die kleinen Dinge, die ihren Arbeitsalltag bereichern. Der Dank, der ihr entgegengebracht wird oder das Vertrauen und natürlich auch der Humor: „Die BewohnerInnen erzählen uns viel, sie lassen uns an ihrem Leben teilhaben.“ Aber vor allem meint Kathofer: „Wir lachen viel gemeinsam.“ Was braucht man, um diesen bereichernden Beruf nach so vielen Jahren mit Freude ausüben zu können? „Einfühlungsvermögen, ein Verständnis für alte Menschen. Die Menschen brauchen Mitgefühl, nicht Mitleid.“  Als junge Frau hat Inge Kathofer im Haus Elisabeth zu arbeiten begonnen. Heute weiß sie, was im Umgang mit Menschen im Alter zählt.

FachsozialbetreuerInnen Altenarbeit sind gefragter denn je, nicht zuletzt aufgrund der ­demografischen Entwicklung ­unserer Gesellschaft, sondern auch weil Demenz eine hohe Betreuungs­intensität erfordert. Mehr zum Berufsbild: www.zukunftsberufe.at

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Kleine Tipps mit großer Wirkung Menschen im

alter

Menschen mit Demenz haben ein anderes Verständnis für die Welt, in der sie leben. Sie legen oft ungewöhnliche Verhaltensmuster an den Tag, Verständnis und Wissen sind daher wesentlich.  Nicole Bachinger-Thaller Am besten gehen Sie von vorne auf den Menschen mit Demenz zu, kündigen den Kontakt durch Begrüßungsworte an und sprechen die Person mit ihrem Namen an. Körperkontakt in Form von Hand reichen, Oberarm streicheln, kann den Kontakt erleichtern. Verwenden Sie kurze, einfache Sätze. Am besten stellen Sie Fragen, die mit einem ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ beantwortet werden können. Verzichten Sie auf Wissensfragen (beispielsweise „Was hast du heute Mittag gegessen?“). Beachten sie Gestik und Mimik des Gegenübers und unterstreichen Sie selber Ihre Sprache durch Gestik und Mimik. Bleiben Sie während des Gesprächs in Blickkontakt. Kündigen Sie alle Handlungen an, indem Sie konkret beschreiben, was Sie tun. Beispiel: „Ich schiebe dich gleich im Rollstuhl in die Küche“.

Worauf muss ich bei Menschen mit Demenz achten?

Lassen Sie ausreichend Zeit. Menschen mit Demenz brauchen mehr Zeit, um Worte oder Handlungen zu verstehen und zu deuten.

Vertrautes und Nähe schaffen Wohlbefinden: Oft wecken gerade Gegenstände aus den jungen Erwachsenenjahren mehr Erinnerungen und Wiedererkennung als Gegenstände der jüngeren Vergangenheit. So können sich Menschen mit Demenz vielleicht eher am eigenen Hochzeitsfoto als am Foto des Pensionistenausfluges wiedererkennen.

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„Spiegeln“ Sie gesprochene Aufforderungen. Bsp: setzen Sie sich gemeinsam mit der Person hin.

Vermeiden Sie Zurechtweisungen oder Korrekturen. Das Gefühl nicht verstanden oder ernst genommen zu werden kann Angst, Trauer, Wut und Abwehr auslösen.

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Menschen im

alter

Mit der Rikscha ­wieder mobil

Alt und Jung unter einem Dach

Dank einer Spende von LeserInnen der Salzburger Nachrichten sowie Spendeneinnahmen des Diakoniewerks wurde die Anschaffung einer so genannten Rikscha möglich. Zwei SeniorInnen finden auf den Sitzen im vorderen Bereich der Rikscha Platz. Freiwillige übernehmen den sportlichen Teil des Radelns und werden dabei von einem Elektromotor unterstützt. „Es gibt viele SeniorInnen, die es kaum erwarten können, immer wieder loszufahren und sich an Orte ihrer Wahl chauffieren zu lassen. Wir sehen die Rikscha als wichtige Chance, weniger mobilen BewohnerInnen eine freudige Abwechslung bieten zu können“, erzählt Karin Donnerbauer,

Mit Anfang September ist im Haus für Senioren Bad Zell eine Gruppe des Pfarrcaritas Kindergartens eingezogen. 17 Kinder im Alter von 3–6 Jahren besuchen nun vormittags von 7.30 bis 12.30 Uhr den Kindergarten. Spontane Begegnungen und gemeinsame ­Aktivitäten sorgen für ein Miteinander von Jung und Alt. Im Garten werden Spielgeräte für die Kinder aufgestellt. Die Bepflanzung der Hochbeete sowie die Versorgung der Tiere werden von den Kindern und SeniorInnen gemeinsam übernommen. Das Feiern von Ritualen im Zuge der Jahreskreisfeste soll zudem die Begegnung im Alltag zwischen den SeniorInnen und den Kindern fördern.

Leiterin des Hauses für Senioren Salzburg. Seinen Ursprung hat die Idee der Rikscha-Ausflüge für SeniorInnen in Dänemark. Hier ist der Einsatz von Rikschas in Seniorenwohnhäusern bereits weit verbreitet. Auch in Österreich stieß die Initiative „Radeln ohne Alter“ auf hohes Interesse.

Hohe Zufriedenheitswerte für „Diakonie.mobil“ Selbstbestimmtes Leben und Entlastung Angehöriger sind zentral Um die Zufriedenheit der ­KundInnen von „Diakonie.mobil“ abzuklären wurde eine ­Befragung mit dem Marktforschungsinstitut market durch­geführt. Die Entlastung, das Sicherheitsgefühl sowie das Wohlbefinden von KundInnen und Angehörigen durch die mobile Betreuung stehen bei den

­ undInnen im Vordergrund. Die K Ergebnisse machen deutlich, dass diese Aspekte für die Wahl eines mobilen Dienstes an Bedeutung ­gewinnen. 85 Prozent der „­Diakonie. mobil“-KundInnen zeigen sich laut Umfrage äußerst bis sehr zufrieden mit der Qualität der Betreuungsleistung. Außerdem würden knapp 90 Prozent der Befragten ­„Diakonie. mobil“ weiterempfehlen und sich neuerlich für dieses Angebot entscheiden. „Diakonie.mobil“ wird als Betreuungsservice in Ober­ österreich und Salzburg angeboten und begleitet jährlich mehr als 1 000 KundInnen.  Die MitarbeiterInnen von Diakonie.mobil begleiten und unterstützen Menschen im Alter dabei, in ihrer vertrauten Um­gebung leben zu können.

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Das Haus für Senioren Bad Zell ist künftig ein Ort der Generationen.

„Leben mit Demenz“ statt „Alzheimercafé“ „Leben mit Demenz“ –  eine neue ­Botschaft, wir sagen „Claim“, die nicht nur die Angebote des Diakoniewerks für Menschen mit Demenz in Zukunft tragen werden, sondern vor allem unsere ­Haltung für „ein gutes, wertvolles Leben mit Demenz“ zum Ausdruck bringt. Unsere bekannten ­„Alzheimer Cafés“ heißen nun „Leben mit ­Demenz | Impulse“ oder „Leben mit Demenz | Angehörigentreff“, je nach inhaltlichem Fokus. Lassen Sie sich von einem neuen, positiv b ­ esetzten Namen einladen!

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Menschen im

alter

Seit hundert Jahren den Alltag meistern Von Kaiser Josef I als Heim ins Leben gerufen, hat sich das Haus für Senioren heute zu einem Kompetenzzentrum für Menschen im Alter entwickelt.   Karin Windpessl

W

ollen Sie sich das Foto­ album mit mir ansehen?“ Die Bewohnerin im Haus für Senioren gerät ins Schwärmen, wenn sie über ihre Vergangenheit spricht. Auf die Frage, wie lange sie schon hier sei, antwortet sie etwas irritiert: „Eine Woche?“ Menschen mit Demenz verlieren Schritt für Schritt den Bezug zur Gegenwart. „Angehörige sind oft verzweifelt, weil sie merken, dass sich der geliebte Mensch verändert“, erklärt Manfred Schmidhuber. Schmidhuber ist seit 2008 Leiter im Haus für Senioren Wels. „Wir erleben diese veränderte Persönlichkeit aber nicht nur als Defizit. Wir holen den Menschen dort ab, wo er gerade steht und stellen keine persönlichen Erwartungen.“

Erweiterung durch Hausgemeinschaften Heuer feiert das Haus für Senioren seinen 100. Geburtstag. Auf Wunsch des Kaisers Franz Josef I und anlässlich seines fünfzigsten RegierungsJubiläums wurde eine Stiftung ins Leben gerufen, deren Zweck darin bestand, für alleinstehende Personen ein Heim zu bauen. 1900 wurde die Pension „Städtisches Heim in Wels“ eröffnet. diakonie ∙ Oktober 2018

1918 hat das Diakoniewerk das Haus in der Dr. Schauerstraße 5 schließlich von der Stadt Wels angekauft, damals noch als „Verein für Innere Mission“. Am 7. Oktober 1918 wurde es als Evangelisches Altenheim unter der diakonischen Leitung von Schwester Rosa Besold eingeweiht. Bis in die frühen 80erJahre wirkten Diakonissen an diesem Ort, an ihre Stelle traten nach und nach weltliche Schwestern.

Das Diakoniewerk nahm bei den Hausgemeinschaften eine Vorreiterrolle ein Mit der Zeit gehen, neue Entwicklungen aufgreifen und rechtzeitig erkennen. Darin lag schon immer der Geist des Hauses begründet. So erforderten einige Entscheidungen am Standort ein gehöriges Stück Innovationsgeist und vor allem: Mut. Damit das geplante, damals neuartige Wohnkonzept „Hausgemeinschaften für Menschen im Alter“ verwirklicht werden konnte, war es notwendig, die baulichen Voraussetzungen zu schaffen. 2004 erfolgte der Spatenstich für den

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Neubau und die Umbenennung in das „Haus für Senioren Wels“. Wohnen wie in einer großen Familie, in der überschaubaren Gemeinschaft einer normalen Wohnung – 2007 wurden die Hausgemeinschaften bezogen, eine moderne Form der Begleitung alter Menschen. Das Diakoniewerk nahm damals eine Vorreiterrolle ein, zählte zu den ersten Wohnformen dieser Art in Österreich. Die überschaubaren Räume ermöglichen insbesondere älteren Menschen eine wesentlich bessere Orientierung, sorgen für mehr Sicherheit, Geborgenheit und Lebensqualität. Normalität und eine mögliche hohe Alltagsrealität sind das Ziel.

Mehrere Angebote an einem Standort So hat sich das Haus für S­ enioren über die Jahre zu einem Kompetenz­ zentrum für Menschen im Alter etabliert. Viele Angebote an diesem Standort spiegeln die vielschichtigen Bedürfnisse der SeniorInnen wieder. Tagsüber in anregender Gesellschaft, abends zurück in den eigenen vier Wänden. Ältere Menschen, die zu Hause oder bei den Angehörigen leben und untertags


Menschen im

Das Haus für S­ enioren ist seit 100 ­Jahren im Besitz des ­Diakoniewerks.

alter

Gemeinschaftsräume dienen dazu, dass die ­BewohnerInnen ein ­möglichst alltagsnahes Leben führen können.

Singnachmittage wecken Erinnerungen an frühere Zeiten.

Betreuung benötigen, finden in der Tagesbetreuung ganzheitliche Unterstützung. Die Anlaufstelle soll betreuende Angehörige entlasten und richtet sich vor allem an Menschen mit Demenz. In 12 Wohnungen wird zusätzlich das Service Wohnen mit Betreuung angeboten. Hier steht den ­BewohnerInnen eine Notrufversorgung rund um die Uhr zur ­Verfügung. Mit Diakonie.mobil wurde ein Angebot für Menschen geschaffen, die möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben wollen. Fachlich qualifizierte MitarbeiterInnen kommen direkt nach Hause und bieten Unterstützung bei Körperpflege, beim An- und Auskleiden, helfen bei M ­ obilisation und Ernährung, aber auch bei der Führung des Haushalts und bei Verrichtungen des täglichen Lebens. Und auch für gut ausgebildeten Nachwuchs ist gesorgt: In der Schule für Sozialbetreuungsberufe kommt die nächste Generation der Fach- und Diplom-Sozial­ betreuerInnen Alten­arbeit aus der eigenen Mitte. Manfred Schmidhuber kommt aus der Praxis. Er war lange Zeit selber als Pfleger im Haus tätig. Seither

weiß er, wie man auf Menschen mit Demenz zugeht. Der Körperkontakt ist wichtig. Nicht widersprechen, nicht korrigieren, der Person Raum mit ihren Gefühlen geben. „Wollen Sie einen Eiskaffee?“ fragt eine Alltagsmanagerin, die sich um die Bedürfnisse der S­ eniorInnen kümmert. In der Wohnküche der Hausgemeinschaft werden alle Mahlzeiten gekocht, falls gewünscht

auch gerne gemeinsam mit den BewohnerInnen. Es ist heiß. Die Erfrischung kommt gerade richtig. In einer Ecke beginnt eine Frau mit der Gitarre zu spielen – Singnachmittag. Auf einem Tisch sind Accessoires aufgestellt. Bergschuhe, Wanderkarten, ein Fernrohr. Alles wirkt fast ein bisschen aus der Zeit gefallen – mögliche Anknüpfungspunkte an ein früheres Leben.

In Wels gibt es das Haus für Senioren. Kaiser Franz Josef hat das Haus gebaut. Seit 100 Jahren gehört es dem Diakoniewerk. Seitdem wohnen dort ältere Menschen. Im Haus für Senioren gibt es verschiedene Angebote. Zum Beispiel: • Tagesbetreuung, wo ältere Menschen am Tag betreut werden. • Wohnungen mit Betreuung, wo ältere Menschen selbständig wohnen und jederzeit Hilfe holen können. • Mitarbeiter von Diakonie.mobil, die zu älteren Menschen nachhause kommen. • Schule für Sozialbetreuungsberufe, wo Sozialbetreuer Altenarbeit ausgebildet werden.

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Oktober 2018 ∙ diakonie


Integratives Arbeiten im Bezirksgericht: (v. l. n. r.): Ernst Chum (Bezirksgericht Schladming), Rudolf Bauregger (Diakoniewerk, Vertretung), Philipp Hörmann (Diakonie­ werk), Andrea Schrempf (Diakoniewerk), Erich Ferstl (Diakoniewerk)

Menschen mit

behinderung

Saubere Sache im Bezirksgericht Schladming Wenn Philipp Hörmann die Reinigungsmaschine anwirft, hat Schmutz im Bezirksgericht keine Chance. Der 22-Jährige aus der Werkstätte ­Schladming ist seit März in Zusammenarbeit mit der Firma Akkord für die gesamte Innenreinigung zuständig. „Das, was ich hier mache, ist professionelle Reinigung“, betont er, „dazu zählen die Reinigung aller Flächen, die Müllentsorgung und die Bestellungen.“ Regelmäßig nimmt er an Schulungen der Firma Akkord teil und organisiert seine Urlaubsvertretung. „Philipp arbeitet komplett selbständig und trägt die Verantwortung für seine Arbeit“, erläutert Begleiter Erich Ferstl. Alles zur vollen Zufriedenheit von Ernst Chum, Vorsteher der Geschäftsstelle beim Bezirksgericht ­Schladming und Gerlinde Laviat von Akkord, die sich beide über die ­Kooperation mit dem Diakoniewerk freuen.

Integrative Arbeitsplätze fördern die Selbstständigkeit

04 diakonie ∙ Oktober 2018

Talente, die ­Unternehmen brauchen Der Zero Project Unternehmensdialog als Brückenbauer ­zwischen Betrieben und Menschen mit Behinderung Menschen mit körperlicher oder mentaler Behinderung haben es am Arbeitsmarkt meist deutlich schwerer. Dabei bereichern sie viele Unternehmen mit ihren fachlichen und menschlichen Qualitäten. Die Zero Project Unternehmensdialoge sind eine österreichweite Veranstaltungsreihe auf Initiative der Essl Foundation, mit der Unternehmen zur verstärkten Beschäftigung von Menschen mit Behinderung motiviert werden. Anfang September fand unter der Schirmherrschaft von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesrätin Birgit Gerstorfer der Zero Project Unternehmensdialog in den Linzer Redoutensälen statt. Unternehmer und zahlreiche Podiumsgäste

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stellten an diesem Abend rund 100 TeilnehmerInnen Konzepte und Möglichkeiten vor, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. Sie erläuterten, welche Chancen und Vorteile sich daraus ergeben.

Fähigkeiten sehen und fördern: Das will der Zero Project Unternehmensdialog leisten.


Menschen mit

behinderung Der Traum vom Fliegen Flugtag für Kinder und Jugendliche mit Behinderung

Das erlebt man nicht alle Tage: Über einen Helikopterrundflug freute sich Daniel K.

„Hoch hinaus“ hieß es im Rahmen des fünften Kinderflugtags in­­Alberndorf (OÖ), der von der Child & Family Foundation

veranstaltet wurde. Kinder und Jugendliche mit Behinderung bekamen die Gelegenheit, bei einem Helikopterrundflug dabei zu sein. Über 40 freiwillige ­HelferInnen bescherten den Kindern neben einem Rundflug zusätzlich ein buntes Programm mit Kinderschminken, Traktorfahrten, Malund Bastelständen sowie der Möglichkeit, sibirische Huskys hautnah zu erleben. Der Flugtag ist ein schönes Gemeinschafts­ projekt von Peter Affenzeller, der Child & Family Foundation und dem Rotary Club GallneukirchenGusental.

Ein Jahr Stützpunktwohnen Selbstständigkeit durch Aktionen fördern Abwechslungsreich und aufregend war das erste Jahr für Bewohner­ Innen und MitarbeiterInnen im Stützpunktwohnen Salzburg. „Die jungen Menschen haben sich gut eingelebt und jeder macht bei unseren Gruppenangeboten mit, so viel er mag“, erklärt Margit Leitold, Leiterin des neuen Wohnangebots des Diakoniewerks für Menschen mit Behinderung. Die meisten der jungen Menschen ­leben zum ersten Mal außerhalb des elterlichen Haushalts in ihrer eigenen Wohnung. „Sie genießen die Selbstständigkeit, auch wenn das Abnabeln von den Eltern manchmal nicht so einfach ist. Andere wiederum beschäftigen Erlebnisse in der Arbeit, Liebeskummer oder Streit mit Freunden“, berichtet Leitold. In solchen Fällen sei es die Aufgabe ihres Teams, gut hinzuhören und zu unterstützen.

Die Bedürfnisse und Interessen der BewohnerInnen stehen ohnehin im Mittelpunkt. „Wir fördern ihre Selbstständigkeit beim Wäschetraining, Einkaufstraining oder auch beim wöchentlichen gemeinsamen Kochen“, sagt Leitold. Künftig soll auch noch mehr Wert auf Lesen, Schreiben und Rechnen gelegt werden. Um die Gemeinschaft zu stärken gibt es an den Wochenenden verschiedene Aktivitäten. Diese suchen sich die BewohnerInnen gemeinsam aus. „Sie waren mehrmals wandern oder haben sich auch gemeinsam WM-Spiele angesehen. Was die jungen Menschen sehr schätzen ist, dass auch ihre Freunde mitmachen können“, erklärt Leitold das Erfolgsrezept für die große Zufriedenheit.

Mehr Platz für Therapie Interdisziplinäre Therapieversorgung in Kirchbichl wurde erweitert

Dank des Ausbaus: Mehr Therapieangebote dank baulicher Erweiterung.

Das Diakoniewerk Tirol hat mithilfe von zahlreichen Spenden großzügigere Therapieräume, ein barrierefreies WC und eine Küche verwirklicht. „Den Therapeutinnen bietet der Ausbau neue Möglichkeiten in den Bereichen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie. So ­wurden etwa Therapieschaukeln, eine Kletterwand und neue Lernspiele angeschafft, was natürlich auch die Qualität der Therapieangebote steigert“, freut sich Stephan Mader, Bereichsleiter Behindertenarbeit im Diakoniewerk Tirol.

Stützpunktwohnen: Die Bedürfnisse und Interessen der BewohnerInnen stehen im Mittelpunkt.

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Menschen mit

behinderung

20 Jahre LIFEtool und kein bisschen leise!

Dank Assistierender Technologien können ­Menschen mit ­Behinderung an ihrer Umwelt teilnehmen.

Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf Kommunikation. „Lebenswerkzeuge“, wie beispielsweise das LIFEpad Tablet, unterstützen sie dabei.  Saskia Dyk, David Hofer

D

er Mensch ist ein soziales Wesen und Kommunikation ist der Schlüssel für das soziale Miteinander zwischen Menschen. Seit 1998 widmet sich die von der Diakonie Österreich und dem AIT Austrian Institut of Technology mit Unterstützung der ORF-Aktion Licht ins Dunkel und dem Land OÖ gegründete gemeinnützige Gesellschaft LIFEtool dem elementaren Grundbedürfnis nach Kommunikation. LIFEtool hat das Ziel, Menschen mit Behinderung jene Hilfsmittel zugänglich zu machen, die Kommunikation unterstützen, verbessern, erweitern oder überhaupt erst ermöglichen. Ein weiteres Ziel ist es, die Inklusion und Chancen­gleichheit sicherzustellen, i­ndem Menschen mit motorischer Ein­schränkung, mit Teilleistungsschwächen oder mit Mehrfachbehinderung die bereits allgegenwärtige smarte Welt der Computer und des Internets ohne Barrieren nutzen und einsetzen können. So ist die Bedienung eines

diakonie ∙ Oktober 2018

Tablets/Smartphones neben Lesen, Schreiben und Rechnen längst zu einer Kulturtechnik geworden. Per Touch öffnen sich ­enorme ­Perspektiven. Leider gibt es Menschen, denen lange Zeit der Zugang zu diesen Technologien nicht möglich war.

Hilfe des LIFEpads decke ich den Tisch“, erklärt Pascal Schantl. Das Programm gibt nacheinander alle Arbeitsschritte bekannt, sodass beim Mittagessen nichts mehr fehlt. Moritz Fabian wiederum informiert sich am M ­ orgen via Tablet über den T ­ age­sablauf. ­­ Das gibt ihm Sicherheit und Klarheit.

„Mit Hilfe des LIFEpads decke ich den Tisch“

Eine andere Kundin erstellt über das LIFEpad Einkaufslisten. Im Geschäft ruft sie mittels sprechender Symbole die Waren auf, die im Einkaufskorb landen sollen. Ein zusätzliches Plus dieser Technologie ist die Foto-Funktion. Die Daheimgebliebenen können sich rasch und unkompliziert über den letzten Stadtspaziergang informieren. Seit vielen Jahren greifen ­KundInnen auf Assistierende Technologien und die Unterstützung der Beratungsstelle LIFEtool Graz zurück. Über sprechende Taster erteilen sie Zustimmung, zum Beispiel bei den wöchentlichen Planungssitzungen. Sie begrüßen und verabschieden B ­ esucherInnen oder kaufen in der Trafik eine

Was sich in den Schulen gerade langsam etabliert, ist in der Tagesstätte Moserhofgasse in Graz schon lange im Einsatz: Tablets wie das LIFEpad. Robert S. hat über das Tablet zu einer Ausdrucksweise gefunden. „Ich möchte Kaffee trinken“, verkündet er. Ein einfaches Berühren des Symbols auf der Oberfläche und alle sind informiert, dass „Zucker fehlt“. Über Programme wie GoTalkNow und Compass ist es möglich, ein Vokabular für Gesprächssituationen im Vorhinein festzulegen. Die Programme bieten auch Orientierung für Abläufe. „Mit

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Menschen mit

behinderung

Die Mundmaus Integra Mouse Plus ist eine der ­bekanntesten LIFEtool-­ Entwicklungen – ausge­ zeichnet mit dem Red Dot Design Award, einem Siegel für hochwertiges Design. Bekannter Anwender: DeeJay Ridinaro, alias Mario Marusic.

Die ­Tagesstätte ­ oserhofgasse in Graz hat M „Lebenswerkzeuge“ schon ­länger im ­Einsatz.

F­ ahrkarte. „Diese Technologien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken“, stellt Leiterin Edith Hafner fest. Es sind „LebensWerkzeuge“ zur Kommunikation, im wahrsten Sinne des Wortes! Die LIFEpads wurden teilweise mit Unterstützung des VERBUNDEmpowerment Fund der Diakonie angeschafft.

Tipp: 20 Jahre LIFEtool und kein bisschen leise. Benefiz­konzert der Anton Bruckner Universität zugunsten LIFEtool am 26. Oktober 2018, ab 17 Uhr.

www.lifetool.at

LIFEtool ist heuer 20 Jahre alt. LIFEtool ist eine Beratungs-Stelle für Menschen mit Behinderung. Menschen mit Behinderung werden beraten über Assistierende Technologien. Assistierende Technologien sind Hilfsmittel und Software für den Computer. Die Assistierenden Technologien sollen Menschen mit Behinderung • bei der Kommunikation und • beim Nutzen von Computer und Internet unterstützen. LIFEtool hat in den letzten 20 Jahren viel geleistet: • 47.500 Beratungsstunden • Beratung für 17.500 Menschen mit Behinderung und Angehörige

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LIFEtool auf einen Blick Seit der Gründung im Jahr 1998 konnte unter anderem mit dem VERBUND-Empowerment Fund der Diakonie ein österreichweites Netz an LIFEtool Bera­tungsstellen aufgebaut werden. Bislang wurden rund 47 500 Bera­tungsstunden für 17 500 Menschen mit Behinderung und deren Angehörige erbracht. Knapp 16 000 Menschen in Österreich wurden mit Assistierenden Technologien für den Zugang zu Computer und Internet sowie elektronischen Hilfen für die Unterstützte Kommunikation direkt versorgt. Täglich werden in mehr als 40 Ländern in aller Welt von LIFEtool entwickelte Hard- und Softwarelösungen verwendet. Trotz aller Erfolge fehlt für Menschen mit Beeinträchtigung in Österreich nach wie vor ein bundesweiter Rechtsanspruch auf die Beratung und Versorgung mit Assistierenden Technologien und Unterstützter Kommunikation. Oktober 2018 ∙ diakonie


Diakoniewerk

international

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„Arbeiten, wo alle arbeiten“, heißt es nun für Mirela und Danut, zwei begleitete MitarbeiterInnen aus der Werkstätte Sibiu, die nun erfolgreich an ein Unternehmen vermittelt werden konnten und seither einen Arbeitsplatz haben, der ihren persönlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten voll und ganz entspricht.

Soziale Dienstleistungen in Rumänien – doch wer zahlt? Keine konkreten Angebote für Menschen mit Behinderung und im Alter.  Ana-Maria Popa, Daniela Scharer

I

n Rumänien haben sich in den letzten zehn Jahren viele verschiedene Regierungen daran versucht, Strategien für Soziale Dienstleistungen zu finden. Leider gibt es bis dato keine konkreten und fortlaufenden Maßnahmen und Angebote für die Begleitung von Kindern aus sozial benachteiligten Familien, für Menschen mit Behinderung und im Alter. Besonders ersichtlich ist dies auch in der Finanzierung der sozialen Dienstleistungen, die von privaten Trägern, wie dem Diakoniewerk, angeboten werden. Finanzierung durch Spenden Das Diakoniewerk ist in zwei Landkreisen und in drei Gemeinden tätig. Mangels klarer gesetzlicher Vorgaben und der schlechten finanziellen Lage der Kommunen/Landkreise, hat jeder dieser insgesamt fünf staatlichen Verwaltungsämter eine andere Herangehensweisen in der finanziellen Unterstützung dieser Leistungen eines privaten Trägers. Grundsätzlich ist soziale Arbeit durch die öffentliche Hand zu gewährleisten, dies geschieht selten mit privaten Trägern, die aber ein diakonie ∙ Oktober 2018

wichtiger Faktor für die Qualität und Nachhaltigkeit der Leistungen sind. Finanziert wird dies jedoch hauptsächlich aus Spenden, die vor allem aus dem Ausland kommen, und mit EU-Projektmitteln. Das Diakoniewerk ist seit 2007 in Rumänien aktiv und bietet s­ oziale Dienstleistungen in Sibiu, Dumbraveni (Landkreis Sibiu) und Sebeş (Landkreis Alba) an. Mit einer ambulanten Pflege und einer Sozial­ beratung, zwei Werkstätten und zwei Tagesbetreuungen für sozial benachteiligte Kinder bringt das Diakoniewerk seine Kompetenz und langjährige Erfahrung in der Begleitung von Menschen nach Rumänien. Mit diesen Angeboten werden über 120 betroffene Menschen begleitet. Seien es Menschen im Alter, Menschen mit Behinderung oder Kinder, deren Familien von sozialer Not und Armut bedroht sind. Vor diesem Hintergrund ist das Diakoniewerk immer wieder bestrebt, Notsituationen auch in der Finanzierung zu überwinden und kreative Lösungen in der Weiterführung der sozialen Angebote zu finden. Ein

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wichtiger Faktor dabei ist die lokale und nationale bzw. internationale Netzwerkarbeit mit anderen NGOs oder mit den staatlichen Institutionen. Dazu ist das Diakoniewerk Gründungsmitglied des Verbandes Sozialer NGOs in Siebenbürgen (seit 2015) – eine Plattform zum Zwecke des Erfahrungsaustausches, des Know-How-Transfers und des sozial-politischen Drucks auf lokaler und nationaler Ebene. Was wir tatsächlich in Rumänien brauchen, ist eine klare Finanzierungsstruktur, eindeutige Vertragsregelungen zwischen staatlichen Verwaltungsämtern und privaten Trägern und Qualitätsstandards – mit dem Ziel, den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden und die Lebensqualität der in verschiedenen Notsituationen befindlichen Menschen zu erhöhen.

Zahlen und Fakten Ethnien: 18 Ethnien sind heute in ­Rumänien als Minderheiten anerkannt Hauptstadt: Bukarest Fläche: 238 391 km2 Einwohnerzahl: 19 870 000


Start der betrieblichen Kinderbetreuung der TGW Logistics Group Aktiv für

bildung

PädagogInnen des Diakoniewerks betreuen seit Oktober die Kinder am Betriebsstandort der TGW Logistics Group. Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren können den Kindergarten besuchen. Flexible Betreuungszeiten sollen die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf er­möglichen. Öffnungszeiten, die sich an den Bedürfnissen der Eltern orientieren, stehen im ­Mittelpunkt.

Pädagogisch betreut wird der Kindergarten durch MitarbeiterInnen des Diakoniewerks.

Messe „Jugend und Beruf“ in Wels

Infos zu Ausbildung und Mitmach-Aktionen: „Jugend und Beruf“ in Wels Reinschnuppern in den Sozial- und Gesundheitsbereich.

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Von 10 bis 14. Oktober präsentiert das Diakoniewerk im Rahmen der Messe Jugend und Beruf Wels die Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Seniorenarbeit, Behindertenarbeit und Behindertenbegleitung sowie die Ausbildung zur Pflegefach­assistenz, die im Bildungszentrum Diakonissen Linz angeboten wird. Für Menschen, die noch nicht sicher sind, ob der

Sozial- und Gesundheitsbereich der richtige ist, bietet das Freiwillige Sozialjahr des Diakoniewerks und der Zivildienst eine ideale Möglichkeit, die verschiedenen Berufsfelder kennenzulernen. Am Mittwoch und Donnerstag sind zudem Forscher von LIFEtool auf dem Messestand vertreten. Die MessebesucherInnen können innovative Methoden wie die Augensteuerung ausprobieren oder mit einer Virtual-Reality-Brille in eine täuschend echte, virtuelle Welt eintauchen. Darüber hinaus wird ein iPad verlost.  Augensteuerung einmal selber ausprobieren! Besuchen Sie das Diakoniewerk in Halle 8.

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Oktober 2018 ∙ diakonie


Aktiv für

bildung „Grenzwertig“: Zwischen Mut und Z ­ umutung in der Behindertenarbeit Das Martinstift-Symposion beschäftigt sich am 12. Oktober von 9 bis 15 Uhr im Brucknerhaus Linz mit den Grenzen, an die behinderte ­Menschen und MitarbeiterInnen in der Behindertenarbeit immer wieder stoßen. Manche davon werden als Zumutung empfunden, viele werden mit Mut überwunden und gemeistert. Die Vortragenden des Symposions beleuchten in ihren Beiträgen unterschiedliche Facetten dieses ­Grenz­gangs und ermöglichen neue Blickwinkel, die Mut machen.

Jetzt bewerben! Ausbildungen im Schuljahr 2018/19: SOB Mauerkirchen 8. November 2018 von 18 – 19 Uhr Tag der offenen Tür Mauerkirchen 5. Oktober 2018 von 11 – 18 Uhr Infoabend Ausbildungen Altenarbeit, Behindertenarbeit und Behindertenbegleitung SOB ­Gallneukirchen SOB Salzburg Info-Stunden: 15. Oktober 2018, 9 – 10 Uhr 5. November 2018, 9 – 10 Uhr

Aufnahmeverfahren für Sommer­ semester 2018/2019 für Fachbzw. DiplomsozialbetreuerIn mit Schwerpunkt Altenarbeit (und optional Behindertenarbeit) sowie Heimhilfe/UBV 10. Dezember 2018, ab 8.30 Uhr 28. Jänner 2019, ab 8.30 Uhr Bildungszentrum Diakonissen 30. November 2018 von 10 – 15 Uhr Tag der offenen Tür – Ausbildung Pflegefachassistenz

Anmeldung unter: www.martinstift-symposion.at

Inserat_Tasche_185x130 quer.indd 1

diakonie ∙ Oktober 2018

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11.09.18 11:43


Soziale Berufe sind zukunftssicher und gefragt Ein Um- und Aufstieg ist in jede Ausbildungsstufe möglich  Karl Winding

S

ozialbetreuungsberufe sind praxisnahe Fachberufe, die in Österreich seit rund zehn Jahren landesgesetzlich geregelt sind. Das ist ein großer Fortschritt im Vergleich zu früher, als unterschiedliche und wenig durchlässige Ausbildungen ohne gesetzliche Regelung bestanden haben. Voraussetzung für den Besuch einer Fachhochschule ist der Abschluss einer Matura. An den Schulen für Sozialbetreuungs­ berufe ist die Hürde etwas leichter genommen. Eine vorangegangene abgeschlossene Berufsausbildung oder mittlere Schule ist hier für einen Besuch ausreichend. Einschlä-

Neben den Schulen für Sozialbetreuungsberufen gibt es im ­Diakoniewerk auch die Möglichkeit, eine Ausbildung im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege zu absolvieren.

gige Lebens- und Berufserfahrungen können darüber hinaus positiv angerechnet werden. Inhaltlich sind Sozialbetreuungs­ berufe an der Schnittstelle von Sozialem und Gesundheit angesiedelt und werden von Einrichtungen der Alten- und Behindertenarbeit stark nach­ gefragt. An den Schulen für Sozialbetreuungsberufe des Diakoniewerks sind es mehrheitlich Erwachsene, die mit Förderung der Diakonie Implacementstiftung in zwei Jahren Fach-SozialbetreuerIn werden bzw. berufsbegleitend zur Diplom-SozialbetreuerIn aufstocken. Letzteren wird im

Im Diakoniewerk gibt es Schulen für Sozialbetreuungsberufe. Es gibt verschiedene Sozialbetreuungsberufe: • Sozialbetreuer Altenarbeit • Sozialbetreuer Behindertenarbeit • Sozialbetreuer Behindertenbegleitung Wenn man zwei Jahre in die Schule geht, ist man Fachsozialbetreuer. Wenn man drei Jahre in die Schule geht, ist man Diplomsozialbetreuer. Wenn man die Schule besuchen will, braucht man eine Lehre oder man ist in eine mittlere Schule gegangen. Viele Erwachsene machen die Ausbildung über die Diakonie Implacement-Stiftung. Dann bekommen sie Geld während der Ausbildung.

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Falle einer Berufsreifeprüfung der ‚Fachbereich‘ angerechnet, was ein späteres Andocken an Fachhochschulen erleichtert. Modulare Strukturen eröffnen neue Möglichkeiten In den Berufen mit Schwerpunkt Alten- und Behindertenarbeit ist die Pflegeassistenz enthalten, verbunden mit der Möglichkeit zur Fortbildung in der neuen Pflegefachassistenz. Der Schwerpunkt Behindertenbegleitung enthält das pflegenahe Modul ‚Unterstützung bei der Basisversorgung‘, das in relevanten Praxisfeldern eine große Rolle spielt. Das Diakoniewerk ist Österreichs einziger Träger, der neben Schulen für Sozialbetreuungsberufe auch eine Ausbildungsform für Gesundheits- und Kranken­pflege führt. Die angedeutete modulare Struktur der Sozial- und Gesundheitsberufe eröffnet deshalb gerade hier vielfältige Möglichkeiten – horizontal wie vertikal – die in den nächsten Jahren gewiss noch stärker ausgeschöpft werden. Niveau und inhaltliche Ausrichtung der Ausbildung werden in Österreich durch einen eigenen Bildungsstandard abgesichert, den das Bildungsministerium ­kürzlich vorgelegt hat. Auskünfte zu den unterschiedlichen Bildungs­ angeboten finden Sie auch unter: www.ausbildung.diakoniewerk.at  Oktober 2018 ∙ diakonie


Aktiv für

flüchtlinge

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­Auszeit vom ­Alltag Ein- bis zweimal pro Monat haben die Bewohnerinnen des Flüchtlingsquartiers Kasern die Möglichkeit, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und etwas für die eigene Gesundheit zu tun. S­ arah Domanig engagiert sich als Freiwillige und leitet ein neues, Bewegungsangebot für F­ rauen. Die Aktivitäten wählt die ausgebildete Physiotherapeutin dabei flexibel. Auf Wunsch der TeilnehmerInnen werden beispielsweise die Muskeln gekräftigt oder das Gleichgewicht trainiert. „Im Alltag der ­Frauen gibt es oft wenig Möglichkeiten, etwas für den eigenen Körper zu tun. Gemeinsame Bewegung braucht keine gemeinsame Sprache und fördert das Wohlbefinden. Mit den regelmäßigen Bewegungseinheiten ­möchte ich die Frauen dazu animieren, sich körperlich zu betätigen und dabei die eigene Gesundheit zu ­fördern“, erklärt Domanig.

diakonie ∙ Oktober 2018

Integrationshilfe für MigrantInnen gestartet Die Freude ist groß, wenn AsylwerberInnen nach einiger Zeit des Hoffens einen positiven Asylbescheid in den Händen halten. Doch mit dem Aufenthaltstitel warten auch viele neue Aufgaben auf die Migrant­Innen. Es folgt unter anderem die Suche nach einer Wohnung, einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz oder nach einer Möglichkeit, die Deutschkenntnisse noch weiter zu verbessern. Um ­MigrantInnen an dieser Stelle und bei vielen weiteren Angelegenheiten zu unterstützen und ihnen den Start in Salzburg zu erleichtern, wird mit Unterstützung des Landes Salzburg nun das bereits bewährte Angebot des Sprachtrainings um den Aspekt der Integrationshilfe erweitert. Unterstützung in der ­Alltags­bewältigung Damit so vielen MigrantInnen wie möglich eine flexible Hilfe für den Alltag zur Seite gestellt werden kann, ist das ­Diakoniewerk Salz-

burg auf der Suche nach freiwilligen IntegrationshelferInnen. Je nach individueller Situation sollen sie dabei behilflich sein, Behörden­gänge zu meistern, sich am Arbeitsmarkt oder im Bildungs­wesen zu integrieren oder einen geeigneten Arzt bzw. eine ­geeignete Ärztin zu finden. „Uns ist es ein Anliegen, Migrant­Innen dabei zu unterstützen, sich im Alltag leichter zurecht zu finden und damit ihre individuellen Zukunftschancen in Salzburg zu verbessern. Aber auch die Freiwilligen erfahren Hilfe bei ihrer wichtigen Arbeit. Meine Kolleginnen und ich stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite und helfen bei Fragen gerne weiter“, so Maria ­Hagenauer, Leiterin und Freiwilligen­ koordinatorin des Sprach­trainings und der Integrationshilfe. Kontakt: Maria Hagenauer 0664 88 24 17 86 maria.hagenauer@diakoniewerk.at

Maria Hagenauer, Leiterin und Freiwilligenkoordinatorin des Sprachtrainings und der Integrationshilfe, steht auch den Freiwilligen mit Rat und Tat zur Seite.

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Aktiv für

gesundheit

250 Mitarbeiter­Innen kümmern sich pro Jahr um 20 000 P­ atientInnen.

Die interdisziplinäre ­Expertenklinik Vier Schwerpunkte gibt es in der Klinik ­Diakonissen Linz: ­Augenchirurgie, Venen- und Ästhetische Chirurgie, ­Bewegungsapparat ­sowie Vorsorge (und Innere Medizin).

Klinik Diakonissen Linz: Spezialisierung und Wissensaustausch

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Speziell im Bereich der „gesundheits_checks“ sind die Patientenzahlen gestiegen und liegen aktuell bei 1 000 Untersuchungen pro Jahr. Das Team der Fachärzte arbeitet auf Kooperationsbasis mit der Klinik zusammen. Die Verbindung der stationären und ambulanten Institutionen sowie den Ordinationen ermöglicht ein Behandlungsangebot, das in dieser individuellen Abstimmung so selten zu finden ist. „Wir arbeiten interdisziplinär zusammen und betrachten den Menschen ganzheitlich. Oft sind Krankheiten eine Summe unterschiedlicher Beschwerden und können nicht eindeutig einer einzigen medizinischen Disziplin zugeordnet werden“, erklärt Prim. Dr. Josef F. Macher das Konzept der interdisziplinären Expertenklinik. „Die notwendige Spezialisierung erfordert Kommunikation. Das heißt, wenn wir uns austauschen, profitiert

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jeder vom Wissen des anderen und kann das in seine eigene Arbeit miteinbeziehen.“

Investitionen und Weiterentwicklung Vor über 110 Jahren wurde in der Weißenwolffstraße in Linz der Grundstein für die Klinik der Diakonissen gelegt. Um eine der führenden Privatkliniken Österreichs zu bleiben, investiert die Klinik seit 2005 in ihre Weiterentwicklung. Bis 2021 soll der neue Auftritt abgeschlossen sein. Die ersten Ergebnisse sind bereits zu erkennen. Neben einer komplett neuen ­Radiologie, wurde bereits eine Betten­station, der Bereich Innere Medizin, die Rezeption, das Café und die Klimatechnik den ­neuesten Standards entsprechend ausgestattet. Die hellen, freund­ lichen Räumlichkeiten tragen entscheidend zur Wohlfühl-­Atmos­phäre bei. Aktuell entsteht ein neuer OPBereich, der 2019 eröffnet wird.

Oktober 2018 ∙ diakonie


Aktiv für

gesundheit Salzburg: Privatklinik Wehrle-Diakonissen „Neu“ „Alles unter einem Dach“: Das wurde für das Unternehmen der PremiQaMed und des Diakoniewerks Realität. Der Standort im Salzburger Stadtteil Andräviertel wird zur modernsten Privatklinik Salzburgs um- und ausgebaut. Von September 2018 bis zur Eröffnung im Jahr 2022 wird deshalb der gesamte Klinikbetrieb vorübergehend am zweiten Standort im Stadtteil Aigen zusammengeführt.

Die Privatklinik Wehrle-Diakonissen bietet ein umfassendes medizinisches Spektrum.

Die Privatklinik Wehrle-Diakonissen entstand 2015 durch den Zusammenschluss der beiden traditionsreichen Salzburger Privatkliniken Diakonissen und Wehrle. Von Beginn an war beabsichtigt,

die beiden Kliniken mittelfristig an einem gemeinsamen Standort zusammenzuführen. Geplant ist ein modernes Klinikkonzept, das neben dem stationären Bereich auch ein tagesklinisches Angebot umfasst. Konkret gehören dazu ein wie bisher umfassendes medizinisches Spektrum inklusive Geburtsklinik, Akutversorgung und erweiterter Diagnostik, komfortable Patientenzimmer, modernste Operationssäle, die Dialyse und ein attraktives Ordinationszentrum.

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buchtipp

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Ingo Siegner

Für Spielabende

Der kleine Drache Kokosnuss und der Zauberschüler

Holz-Brettspiel „Fuchs und Henne“

Der Drache Kokosnuss staunt nicht schlecht, als er beim Überfliegen der Sieben Sümpfe ein Hausschwein entdeckt. Was treibt ein Hausschwein in den Sümpfen der Dracheninsel? Gemeinsam mit Matilda und Oskar bricht der kleine Drache zu einer Sumpf-Expedition auf. Als die Dämmerung hereinbricht, wird es unheimlich. In Nebelschwaden verbergen sich unheimliche Gestalten. Plötzlich versinken die Freunde in einem Sumpfloch! Im letzten Moment werden sie von einem kleinen Zauberer gerettet.

Unser Holz-Brettspiel „Fuchs und Henne“ aus der Werkstätte Mauerkirchen ist aus schönem Birkensperrholz in Handarbeit gefertigt. Es bietet einen schönen Zeitvertreib und begeistert Jung und Alt aufs Neue. Wählen Sie aus unseren zahlreichen Spielevariationen und freuen Sie sich auf lustige Spielstunden.

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diakonie ∙ Oktober 2018

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Frühzeitige Aufklärung hilft mit, dass ein mögliches OP-Risiko rechtzeitig abgefangen werden kann.

Aktiv für

gesundheit

Anästhesie-­ Ambulanz hat sich ­bestens ­bewährt In der Anästhesie-Ambulanz der Klinik Diakonissen Schladming w ­ erden ­präoperative Befundung, Abklärung sowie anästhesiologische Aufklärung des PatientInnen durchgeführt. Ein neues System sorgt für einen strukturierten Ablauf.  Martin Reif

D Leiter der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, Prim. Dr. Rainer Wawrik

as Schladminger Spital gilt als erste Einrichtung in der Steiermark, die diese neue Methode gemäß der Bundesqualitätsleitlinie vollinhaltlich eingeführt hat. „Nach eineinhalb Jahren kann rückblickend festgehalten werden, dass dies zur vollsten Zufriedenheit von Chirurgen, Anästhesisten und vor allem der Patienten geschieht“, so Prim. Dr. Rainer Wawrik, Leiter der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin. Ziel ist ein patientenorientierter, reibungs- und lückenloser Be-

handlungsablauf. Die Funktion der ­Patientenaufklärung und -abklärung wurde früher unmittelbar vor der geplanten Operation durchgeführt. In der Anästhesie-Ambulanz werden die PatientInnen in einem ausführlichen Gespräch nun zeitgerechter aufgeklärt. Dadurch ist es künftig im Rahmen dieses Vorgespräches möglich, Risiken abzuwägen und PatientInnen Sorgen und Ängste zu nehmen. Falls die OP-Tauglichkeit nicht gegeben ist, können im Bedarfsfall noch zusätzliche Untersuchun-

gen angeordnet werden. Dadurch kommt es in der Klinik Diakonissen Schladming zu weniger kurz­ fristigen Ausfällen von geplanten OP-Terminen. „Seit Einführung des neuen Systems werden alle PatientInnen, die zu geplanten Operationen in unser Haus gelangen, im ­Vorfeld der ­Aufnahme, möglichst gleich nach der chirurgischen Indikationsausstellung und Termin­vereinbarung, strukturiert ­aufgeklärt“, erklärt Prim. Dr. Rainer Wawrik.

In der Klinik Diakonissen Schladming wurde ein neues System eingeführt, wie Patienten vor einer Operation informiert werden. Früher wurden die Patienten direkt vor der Operation über alle wichtigen Inhalte informiert. Manchmal musste eine Operation verschoben werden, weil über wichtige Informationen erst dort gesprochen wurde. Seit eineinhalb Jahren wird das Gespräch länger vor der Operation gemacht. Die Ärzte nehmen sich viel Zeit für das Gespräch. Dort wird über die Risiken bei der Operation gesprochen. Wenn Patienten Sorgen oder Ängste haben, können Sie dort alle Fragen stellen.

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Oktober 2018 ∙ diakonie


bitte Ein herzliches Dankeschön …

DiakoniewerkWeihnachtskarten 2018 für Sie Investieren Sie mit Ihrer Weihnachtsbotschaft in eine lebenswerte Zukunft von Menschen, die unsere Unterstützung dringend benötigen. Damit setzen Sie nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung für künstlerisch tätige Menschen mit Behinderung. Ihre Spende bzw. Ihr Kauf von Weihnachtskarten unterstützt auch vielfältige Projekte des Diakoniewerks. So beispielsweise die professionelle Begleitung von Menschen im Alter wie Hannelore H. Die 87-Jährige denkt trotz ihrer Demenz nicht ans Aufgeben. Woher sie ihren Lebenswillen hat? Von der Tagesbetreuung des Diakoniewerks. Der Bedarf ist groß und die Tagesbetreuung muss dringend ausgebaut werden. Mit Ihrer ­Unterstützung! Auch die Schaffung von integrativen Arbeitsplätzen wird mit Ihrem Kauf bzw. Ihrer Spende unterstützt. Der 18-jährige Klemens lässt sich von seiner Behinderung nicht davon abhalten, im Kulinarium seine Kundinnen und Kunden mit schmackhaften Speisen zu verwöhnen. So viel steht fest: An seinem integrativen Arbeitsplatz wächst er über die Grenzen seiner Behinderung hinaus. Deshalb ­wollen wir mehr integrative Arbeitsplätze schaffen.

Und auch Roma-Kinder wie die kleine Arina aus Rumänien finden mit Ihrer Hilfe neuen Mut. Bislang hat das kleine Mädchen nur Armut und Diskriminierung erfahren. Doch seit sie die Tagesbetreuung des Diakoniewerk besucht wird sie schulisch unterstützt und kann in eine bessere Zukunft blicken. Mit dem Kauf von Weihnachtskarten des Diakoniewerks setzen Sie ein Zeichen großen sozialen Engagements. Mit jeder Karte unterstützen Sie Menschen, denen es nicht so gut geht. Wirkungsvoll engagieren Gleich Motiv auswählen, ­bestellen und ein Zeichen setzen unter www.diakoniewerk.at/­ weihnachtskartenshop

Alle Motive wurden von im ­Diakoniewerk künstlerisch tätigen Menschen mit Behinderung gestaltet. Die Karten werden nach den strengen Richtlinien von FSC produziert. Das FSC-Gütesiegel garantiert, dass sozialund umweltverträgliche Waldwirtschaft gefördert wird. diakonie ∙ Oktober 2018

… an alle SpenderInnen, die uns mit kleinen und großen ­Beträgen in den vergangenen Wochen unterstützt haben! Jede Spende zählt!

JUVENILIA International Linz unterstützt das KULINARIUM „Solange es Frauen gibt ...“ lautete das Motto der diesjährigen Charity-Veranstaltung des Clubs JUVENILIA International im Casino Linz. Es fand eine Lesung von Gabriele Deutsch mit musikalischer Begleitung von David Wagner statt. Die Künstlerin, Gabriele Deutsch, begeisterte die zahlreichen Gäste mit einer szenischen Lesung mit dem Titel „Solange es Frauen gibt, wie sollte da etwas vor die Hunde gehen.“ Der Pianist David Wagner umrahmte die Lesung mit der ­musikalischen Begleitung. Der Reinerlös von 5 262 Euro kam dem Kulinarium Linz des ­Diakoniewerks zugute. Firma Füreder spendet 400 Euro an Werkstätte Oberneukirchen Die Firma Füreder aus St. Veit feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen und hat dieses Jubiläum mit einem großen Fest für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Partner gefeiert. In diesem Rahmen wurde auch eine Tombola veranstaltet, bei der es viele tolle Sachpreise zu gewinnen gab. Der Erlös aus dem Losverkauf machte 400 Euro aus und wurde von der Firma Füreder an die Werkstätte Oberneukirchen als Spende übergeben. Die Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung freuen sich sehr über diesen Betrag, denn damit kann ein spezieller Hebelifter für RollstuhlfahrerInnen angeschafft werden. Spende für Kinder mit Behinderung Die Firma Machowetz & Partner spendete 2 000 Euro für den Integrations- und heilpädagogischen Kindergarten Mühle. Vielen Dank! Spende für Menschen im Alter Danke der Sailer Bäckerei & Konditorei, die den Betrag von 500 Euro an das Haus für Senioren Mauerkirchen gespendet hat.

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nachrichten.at

Was uns am Herzen liegt:

Ihre Gesundheit!

Lesen Sie alles Neue und Wichtige aus der Welt der Gesundheit jeden Mittwoch in der Beilage der OĂ–Nachrichten. Zudem erfahren Sie in unseren Magazinen Aktiv leben und Gesundheit plus noch vieles mehr, das zu Ihrem Wohlbefinden und damit auch zu Ihrer Lebensfreude beitragen kann. In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund! Das Beste fĂźr Sie.

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KEINE SORGEN,

OBERÖSTERREICH.


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