Juli 2015
diakonie Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit
Freiwillige aus Europa Seite 06
Darf ich bitten? Seite 16
Orientierung im Sozialraum Seite 20
BrustkrebsFrüherkennung Seite 25
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thema Freiwillige aus Europa
04 Gehobene Gastfreundschaft Ein diakonischer Auftrag
06 Junge Freiwillige bringen die Welt ins Haus Alle profitieren vom EU-Austauschprogramm
02 panorama 03 alter Diakoniewerk
Menschen im
09 (Kunst)Genuss für Frühstück, Kaffee oder zwischendurch
14 Unterstützung dringend erforderlich ∙ Demenzberatung: 100 %ige Zufriedenheit
10 Integrative Projektarbeit mit jungen Flüchtlingen ∙ Auszeichnungen für Freiwilligenarbeit
16 Darf ich bitten?
Dritte derart-Geschirrserie erschienen
Soziale Teilhabe für Menschen mit Demenz
04 behinderung 05 ausbildung 06 gesundheit Menschen mit
18 Integrative Beschäftigung Hopfgarten ∙ Neues Angebot des Diakoniewerk Steiermark 20 Orientierung im Sozialraum
Nicht der Wunsch, der Wille ist gefragt!
Aktiv für
22 Schule als Kunstraum ∙ SOB Altenarbeit – jetzt bewerben! 23 Was Hänschen nicht lernt … Gibt es immer noch etwas zu lernen?
Aktiv für
24 Neue Radiologie Diakonissen Linz Ab 1. Juli 2015 für PatientInnen aller Kassen
25 Brustkrebs-Früherkennung NEU Fakten statt Fragen
Impressum
12 Spiritualität 13 Porträt 27 Buchtipp ∙ Produkttipp
Offenlegung: siehe www.diakoniewerk.at/impressum Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin-Boos-Straße 4, 4210 G allneukirchen, Tel. 07235 632 51, office@diakoniewerk.at. Herausgeberin: Rektorin Mag.a Christa Schrauf. Chefredakteurin: Andrea Brummeier. Redaktionsteam: Andrea Brummeier, Dagmar Hochreiter, Susanne Kunze, Stefan M archewa, Daniela Palk, Daniela Scharer. Unternehmenskooperationen: Markus Putzer. Fotos: Andrea Brummeier (S. 1, 2 oben links, 3, 6), Daniela Palk (S. 2 oben rechts, 16), iStock (S. 2 unten rechts, 25), Andreas Strauss (S. 5), Isabel Beuchel (S. 8), Hannes Stickler (S. 10 oben), Land OÖ. (S. 11 oben), Pia Odorizzi (S. 11 Mitte), Hauninho/photocase.de (S. 12), Elisabeth Braunsdorfer (S. 13, 15 unten, 18), Nicole Bachinger-Thaler (S. 14), Maria Pasch (S. 15 oben), Selina Luber (S. 19 unten), lumen-digital/photocase.de (S. 21), Thomas Smetana (S. 23), Dietmar Tollerian (Seite 24), alle anderen Diakoniewerk. Corporate Publishing: Egger & Lerch, www.egger-lerch.at (Layout und Gestaltung: Andrea Heger). Druck: gugler GmbH. Erscheint fünfmal jährlich. Diakoniewerk S pendenverein: Allg. Sparkasse OÖ 257700, BLZ 20320. Sponsoring Post! GZ 02Z032365 S; Diakonie 15/2015
editorial
Seit 2011 unterstützen junge Freiwillige, die über das EU-Projekt Erasmus+ – Youth in Action kommen, die Arbeit des Diakoniewerks. Mag.a Isabel Beuchel (hier mit der Freiwilligen Maria Hermann aus Polen, links) begleitet sie.
Liebe Leserinnen und Leser, Teilhabe für Menschen im Alter und Menschen mit Behinderung ist ein Thema, der uns im Diakonie werk seit Jahren begleitet und noch lange begleiten wird. Immer wieder widmen sich Artikel in der Zeitschrift „diakonie“ einzelnen Aspekten dieses Anspruchs, der sich letztlich an uns alle als Teil der Gesellschaft richtet. Der Beitrag „Darf ich bitten“ von Daniela Palk (Seite 16) beschreibt nicht nur die positive Wirkung von Musik und Tanz auf Menschen mit Demenz sondern auch, warum solche Veranstaltungen „mitten unter uns“, an Orten außerhalb einer Einrichtung für Menschen im Alter, stattfinden müssen, um gerade Menschen mit Demenz mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu bieten. Teilhabe am alltäglichen Leben, sich in das Beziehungsgeflecht des Lebensumfelds einzuklinken und dessen Ressourcen zu nutzen, sind zentrale Aspekte des Konzeptes Sozialraumorientierung in
der Behindertenarbeit. Christiane Löper und Stefan Marchewa stellen vor, worum es dabei genau geht (Seite 20). Auch beim diesjährigen Martinstift-Symposion mit dem Titel „Sozialraum – Orientierung oder neuer Hype?“ am 9. Oktober im Linzer Brucknerhaus werden sich ExpertInnen aus dem In- und Ausland mit dem Thema ausein andersetzen.
Menschen mit Demenz müssen Veranstaltungen „mitten unter uns“ besuchen können. Im Bereich Gesundheit widmet sich diesmal der Hauptartikel dem Thema „Brustkrebs-Früherkennung NEU“. Christina Jungbauer und Manuela Wenger klären auf, wie dieses österreichweite Programm, das bei vielen Frauen für Unsicher-
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heit und Verwirrung gesorgt hat, funktioniert und wohin man sich bei eventuell doch noch offenen Fragen wenden kann (Seite 25). Eine Lanze für die Notwendigkeit, und daher auch für die Finanzierung, von Fort- und Weiterbildungen bricht Günther Wesely in seinem Artikel auf Seite 23. Damit die beruflichen Herausforderungen in der heutigen Zeit bewältigt werden können, braucht es Bildungsangebote, „um die Qualität der Arbeit zu sichern und eine Weiterentwicklung zu gewährleisten.“ Die Diakonie Akademie des Diakoniewerks bietet dafür ein breites, hochkarätiges Angebot! Einen schönen Sommer und gute Erholung wünscht Ihnen
Andrea Brummeier Chefredaktion Juli 2015 ∙ diakonie
nachgedacht
Gehobene Gastfreundschaft Im Sinne des diakonischen Auftrags soll gehobene Gastfreundschaft allen Menschen gelten und nicht nur einem exklusiven Kreis.
„G
ehobene Gastfreundschaft“ nennt Andreas Strauss seine Kunstinstallation, eine Sesselwolke an der Decke des Café KOWALSKI, im neu gestalteten Haus Bethanien. Mit dieser Namensgebung des Kunstwerkes – dessen Sessel mit Seilen an der D ecke befestigt sind und bei Bedarf mittels einer Handkurbel heruntergeholt werden könnten – wird das Besondere des Cafés auf den Punkt gebracht. Die Gastfreundschaft ist nicht deshalb eine gehobene, weil sie sich mit hochpreisigen Angeboten an einen exklusiven Kreis richtet, sondern im Gegenteil, weil allen die geho bene Gastfreundschaft gelten soll, für die ein inklusives Team des Diakoniewerks sorgt. Das Haus Bethanien steht von seiner Geschichte her für gehobene Gastfreundschaft in
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diesem Sinn. Es hat unter anderem Menschen beherbergt, die auf Betreuung und Pflege angewiesen waren, und nach dem 2. Weltkrieg vielen Menschen auf der Flucht vorübergehende Sicherheit und Geborgenheit geschenkt.
Menschen in sozialen Notlagen brauchen mehr als das Notwendige, Normale.
Eine der biblischen Geschichten, denen das Haus seinen Namen verdankt, erzählt auch von gehobener Gastfreundschaft, die Jesus in Bethanien, einem Ort in der Nähe von Jerusalem, erlebt hat. Das Johannesevangelium erzählt davon. Während eines Gastmahles,
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zu dem, wie im Orient damals üblich, nur Männer geladen waren, erscheint ohne Vorankündigung eine Frau und salbt Jesus mit einem kostbaren Öl das Haupt.
Form der Zuwendung Die anwesenden Gäste sehen darin die reinste Verschwendung. Jesus selbst aber genießt diese Form der Zuwendung. Sein Leben ist zu diesem Zeitpunkt bereits sehr gefährdet, sodass er seinen Tod zu befürchten hat. In dieser S ituation erlebt er durch die Salbung einer Frau eine unüberbietbare Gastfreundschaft, die ihn herausholt aus den Sorgen, die ihm die Luft zum Atmen nehmen. Weil er das diakonische Handeln der salbenden Frau an ihm als wohltuend und ermutigend erlebt und nicht wie die anderen Anwesenden als unnötige V erschwendung, weist er die Vorwürfe, die ihr
gemacht werden, zurück. Er hat auch kein Problem damit, dass sie mit ihrem Eindringen in eine exklusive Männerrunde ein Tabu gebrochen hat. Auch Jesus war auf Gastfreundschaft, Wertschätzung, Liebe und Unterstützung angewiesen. Er konnte nicht nur der ununterbrochen Liebende und Gebende sein, sondern war immer wieder auch der Bedürftige. Jesus, der Diakonos, wie er in der Überlieferung auch bezeichnet wird, war auch auf Diakonie, auf gehobene Gastfreundschaft, wie sie die Frau in Bethanien ihm erweist, angewiesen.
Es gibt noch freie Sessel … Für Menschen, die es besonders schwer haben, kann es kein Zuviel an Gastfreundschaft geben. Das Überbietende ist das Angebrachte,
weil Menschen in sozialen Notlagen mehr brauchen als das Normale, mehr als das Notwendige, um ihre Situation auszuhalten und das Vertrauen in das Leben wieder gewinnen zu können. Diakonische Sensibilität und Aufmerksamkeit, wie sie die unbekannte Frau, die Jesus salbt, übt, weist in unserer aktuellen politischen Situation im Umgang mit Flüchtlingen darauf hin, dass Zeltstädte keine Antwort sein können auf die Situation von Menschen auf der Flucht. Es gibt noch freie Sessel und Plätze, die nur aktiviert werden müssen.
Ihre
Christa Schrauf Rektorin
Menschen mit besonderen Bedürfnissen mit gehobener Gastfreundschaft zu begegnen, ist diakonischer Auftrag. Die Sesselwolke im KOWALSKI ist ein künstlerischer Appell zu diakonischem Handeln im Sinne einer gehobenen Gastfreundschaft.
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Für Sébastien, Maria, Beyza und Artur (v. l. n. r.) ist der freiwillige Einsatz im Diakoniewerk eine wertvolle Erfahrung und eine gute Möglichkeit, Sprachkenntnisse in Deutsch zu verbessern.
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thema
Freiwillige aus Europa
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Freiwillige aus Europa bringen die Welt ins Haus Seit 2011 kommen Jugendliche aus dem Ausland nach Gallneukirchen, um in der Behinderten- und Seniorenarbeit freiwillig tätig zu sein. Ein Austausch, von dem sowohl die jungen Leute als auch die begleiteten Menschen und die Mitarbeitenden im Diakoniewerk profitieren. Andrea Brummeier
Ü
ber das EU-Programm „Erasmus+ – Youth in action (Jugend in Aktion)“ haben junge Menschen zwischen 17 und 30 Jahren aus Europa und einigen weiteren Partnerländern die Möglichkeit, in Vereinen, gemeinnützigen Organisationen, öffentlichen Einrichtungen und gemeinwirtschaftlichen Unternehmen freiwillig tätig zu werden.
Jedes Jahr sechs Freiwillige „Das Diakoniewerk hat sich 2011 als Aufnahmeorganisation akkreditieren lassen. Anfangs hatten wir drei Personen, die einen elf- bis zwölfmonatigen Einsatz absolvierten. Im jetzigen Turnus sind es fünf und im nächsten, der mit 1. September beginnt, werden es schon sechs sein. Zunächst war das Programm begrenzt, so dass wir uns nach drei
Jahren wieder bewerben mussten. Doch nun haben wir die Zusage, bis 2020 jedes Jahr sechs Personen aufzunehmen zu können“, freut sich Mag.a Isabel Beuchel, Beauftragte für Freiwilligenarbeit im Diakoniewerk und Mitarbeiterin im Kompetenzmanagement Behindertenarbeit. InteressentInnen stellen einen Antrag über das EU-Programm „Erasmus+ : Jugend in Aktion“ und suchen sich Land und Organisa tion aus, wo sie tätig werden wollen. Eine regionale Koordinierende Organisation (in Oberösterreich der Verein 4yougend), nimmt Kontakt zur gewünschten Aufnahmeorganisation auf und erledigt die ganzen Formalitäten. „Sobald ich die Informationen von 4yougend habe, setze ich mich mit den
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I nteressentInnen in Verbindung, um mit ihnen ihre Erwartungen abzuklären und die Arbeit im Diakoniewerk konkreter vorzustellen. Das erleichtert den jungen Leuten ihre endgültige Entscheidung, ob die gewählte Einrichtung die Richtige ist, und ich kann mir schon ein Bild machen, welcher Einsatzbereich für sie passend ist“, erzählt die Psychologin.
Gemeinsame Aktivitäten und Begegnungen Unterkünfte vorbereiten, Einsatzplätze auswählen, Deutschkurse organisieren, die Teilnahme der Jugendlichen an Modulen des Lehrgangs der Diakonischen Freiwilligen checken – das alles sind Aufgaben im Vorfeld. Sind die jungen Leute erst einmal in Gallneukirchen, beginnt die Beziehungsarbeit, denn sie sollen sich ja möglichst gut und rasch in ihrer neuen Umgebung eingewöhnen. Gemeinsame Aktivitäten werden geplant und durchgeführt. Beispielsweise präsentieren die jungen Leute bei Veranstaltungen im Café Dienstag in Gallneukirchen ihr Juli 2015 ∙ diakonie
thema
Freiwillige aus Europa
Land – insbesondere musikalisch und kulinarisch. Isabel Beuchel aktiviert verschiedene Netzwerke vor Ort, in die sich die Freiwilligen integrieren können, wenn sie das möchten, und bietet immer wieder Möglichkeiten zu Begegnungen an. Während des Einsatzes ist sie erste Ansprechpartnerin für alle Probleme, die in dieser Zeit auftauchen können. Ihre reiche Erfahrung, die sie durch die jahrelange Begleitung von Jugendlichen, die das Freiwillige Sozialjahr im Diakoniewerk absolvieren, erworben hat, ist da sehr hilfreich.
Isabel Beuchel aktiviert Netzwerke vor Ort und organisiert Begegungen.
Voneinander lernen „Für die jungen Menschen ist es anfangs oft nicht leicht, sich an die neue Umgebung und die ungewohnte Tätigkeit zu gewöhnen. Dazu kommen Verständigungs schwierigkeiten, weil die Deutschkenntnisse sehr unterschiedlich sind und der Dialekt Probleme bereitet. Aber nach ca. zwei, drei Monaten sind die Anfangsschwierigkeiten überwunden. Ich empfinde das Programm als sehr wertvoll, denn alle lernen viel voneinander – Menschen mit Behinderungen, Freiwillige und MitarbeiterInnen“, erklärt Frau Beuchel. „Von den bisherigen 15 TeilnehmerInnen weiß ich, dass sie mit ihrem Freiwilligen- Einsatz sehr zufrieden waren. Einer Jugendlichen aus Italien hat ihr Einsatz so gut gefallen, dass sie nun die Ausbildung Behinderten arbeit (Tagesform) in der SOB Gallneukirchen absolviert.“ diakonie ∙ Juli 2015
Maria und Beyza kochen Spezialitäten aus der Heimat im Café Dienstag.
Eine gute Erfahrung Im derzeitigen Turnus sind Maria Hermann (Polen) und Artur Arkhypenko (Ukraine) in der Werkstätte Linzerberg, Beyza Gültepe (Türkei) in der Wohnung 8 Martinstift, Edgars Dambrehts (Lettland) in der Martin Boos Landesschule und Sébastien Victor-Oscar (Frankreich) im Haus Elisabeth tätig. Edgars Dambreht musste aus familiären Gründen bereits Ende April zurück nach Lettland, die anderen beenden ihren Einsatz im Sommer.
Warum habt ihr euch für Österreich entschieden?
Maria: Ich wollte gerne in einem Land mit deutscher Sprache arbeiten. Beyza: Bei meiner Bewerbung habe ich drei Länder zur Auswahl angegeben und wurde für Österreich genommen. Sébastien: Ich habe Österreich gewählt, um meine Sprachkennt nisse zu verbessern. Artur: Österreich hat eine schöne Landschaft, und ich mag Berge sehr gerne. Ich wollte nicht in ein großes Land oder eine große Stadt.
Was gefällt euch hier am besten?
Maria: Ich mag meine Arbeit, und ich freue mich, dass ich helfen kann. Auch die Landschaft g efällt mir sehr.
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Beyza: Eine andere Kultur kennen zu lernen, auch in die Nachbar länder zu reisen. Außerdem mag ich meinen Arbeitsplatz. Sébastien: Die Mitarbeiter sind sehr freundlich, haben mich gut aufgenommen. Die Arbeit ist interessant, und ich kann selbständig etwas mit den Bewohnern gestalten. Artur: Die Leute sind sehr freundlich, es ist alles so sauber. Mir gefallen die Landschaft, vor allem die Berge, und auch die schönen alten Gebäude in den Städten.
Könnt ihr so einen Einsatz weiterempfehlen?
Maria: Auf jeden Fall, es ist eine gute Erfahrung und eine Chance zu lernen, neue Leute zu treffen. Und um einen Blick zu bekommen, was wirklich wichtig ist im Leben. Beyza: Es ist eine wertvolle Erfahrung, in einem Sozialprojekt zu arbeiten und eine andere Kultur kennen zu lernen. Sébastien: Ich finde, es ist eine Chance zur Selbsterfahrung, um die eigene Persönlichkeit zu festigen. Und um die Sprach kenntnisse zu verbessern. Artur: Warum nicht? Ich finde, so ein Einsatz ist eine gute Idee.
Die neue Geschirrserie „Fahrzeuge“ mit Motiven von Rosemarie Heidler
Diakoniewerk
panorama (Kunst)Genuss für Frühstück, Kaffee oder zwischendurch Dritte derart-Geschirrserie erschienen
Eine bunte Mischung von Ereignissen
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Mit der Art Brut-Künstlerin Rosemarie Heidler gewinnt das Produktsortiment „derart“ wieder eine Geschirrserie dazu, die höchsten (Kunst)Genuss für Frühstück, Kaffee oder zwischendurch verspricht. Rosemarie Heidler, geboren 1952, lebt im Diakoniewerk und ist schon seit den Anfängen des Ateliers, einer Kunst- und Kulturwerkstätte des Diakoniewerks, intensiv künstlerisch tätig. Mit ihren markanten Konturen, starker Stilisierung und kräftigen flächigen Farbgestaltungen kann sie als Klassikerin der Art Brut* gesehen werden. Knapp vier Jahre gibt es nun „derart“ - ein Produktsortiment aus dem Diakoniewerk, das völlig eigenständig unter „derart“ firmiert, das für Kunst steht und mit hohem Qualitätsanspruch umgesetzt wird.
„derart“ vereint das Bildnerische Werk eines Künstlers mit Produktdesign - mit dem Ziel, ein ganz besonderes (Geschenk)Produkt zu entwickeln, das zugleich in beliebig hohen Stückzahlen hergestellt werden kann. So wurde mit September 2011 die erste Porzellanserie „Ameisen“ von Gertraud Gruber umgesetzt, es folgten Geschenkpapier und -anhänger, die Porzellanserie „Sudoku“ von Heinz-Frieder Adensamer und „Kleine Feiern“ als Mitbringsel für Freunde. „Fahrzeuge“ – so der Name der neuen Serie – steht für Verspielt heit, Farbkraft und Art Brut auf höchstem Niveau. Die neue Porzellanserie ist ab sofort im Museumsshop der OÖ. Landessonderausstellung im Haus Bethanien in Gallneukirchen erhältlich oder auf www.derart.cc bestellbar. *Art Brut ist die „unverbildete“, rohe Kunst - die auto didaktische Kunst von Laien, Kindern und Menschen mit geistiger Behinderung.
Hoher Besuch in Deutschfeistritz Im Frühjahr besuchten zahlreiche Gäste aus evangelischen Leitungsgremien – an der Spitze Bischof Dr. Michael Bünker – die Flüchtlingsarbeit des Diakoniewerks in Deutschfeistritz. Mit Gesang und Gitarrenklängen wurden sie von den jungen Flüchtlingen aus Tschetschenien, Afghanistan, Syrien, Georgien und Armenien herzlich begrüßt. Neben dem Besuch im Deutsch unterricht des Ehepaares Mastalier und anregenden Gesprächen gab es ein gemeinsames Abendessen nach afghanischem Rezept. Der sichtlich begeisterte Bischof lud die jungen Leute zu einem Gegenbesuch nach Wien im Sommer ein.
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Diakoniewerk
panorama Diakoniewohnhaus Schladming bezogen Seit Mitte März hat die bestehende Wohngemeinschaft der Behindertenarbeit in Schladming in einem neu errichteten Wohnhaus ein neues „Daheim“ gefunden. Zwischenzeitlich kamen noch zwei Mitbewohner dazu. Bis Ende des Jahres werden es insgesamt zwölf BewohnerInnen sein. In den oberen beiden Stockwerken sind zehn barrierefreie Wohnungen für SeniorInnen untergebracht, die alle bereits vermietet sind. Begegnungszentrum des Hauses ist der große freundliche Gemeinschaftsraum direkt neben der Dachterrasse, in dem ab Herbst diverse Veranstaltungen stattfinden werden, um das nachbarschaftliche Miteinander im Haus zu fördern. Das große Eröffnungsfest fand am 26. Juni statt.
Die BewohnerInnen genießen das neue Zuhause im Grünen.
„Lasst uns Mostar mit Kinderaugen sehen“
Das gemeinsame Arbeiten am Projekt war für alle sehr bereichernd.
Zukunftsträume Integrative Projektarbeit mit jungen Flüchtlingen Viel Arbeit, vollgepackt mit Motivation, Ideen und Spaß, haben Jugendliche der Flüchtlingshilfe Deutschfeistritz gemeinsam mit StudentInnen des Kollegs für Sozialpädagogik Graz bisher in ein Buch- und CD- Projekt gesteckt (erschienen im Juni). Die Themen Migration und Asyl sind ein Ausbildungsschwerpunkt am Kolleg. Mit diesem Projekt zeigt das Team, wie Diversität und Vielfalt positiv erlebt werden können. Gedichte, Gedanken und biografische Kurzportraits stehen im Vordergrund des Buches. Die Gedanken der Jugendlichen kreisen vor allem um ihre Familien und zurückgelassenen Freunde, diakonie ∙ Juli 2015
die Heimat und Heimweh, aber auch Zukunftsträume von einem Schulabschluss, Lehrstellen, einem gesicherten Einkommen und ihrer Familie in Österreich. Die aufgezeichneten Gedanken sind sehr berührend und zum Glück optimistisch. Trommelmusik in Kombination mit afghanischem Harmonium, Darbuka und Bongos zeigen auf der CD das musikalische Talent der jungen Männer. „Erst wenn wir bereit sind, unseren defizitorientierten Blick aufzugeben, werden wir die Kompetenzen dieser Jugendlichen erkennen. Die Gesellschaft der Zukunft wird eine Gesellschaft der Vielfalt sein, zu deren Gelingen Verständnis, Wertschätzung und ein Aufeinander-Zugehen nötig sind“, erklärt Mag.a Ilse Hierzer, Leiterin der Flüchtlingshilfe Deutschfreistritz.
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In Mostar, Bosnien-Herzegowina, ist Ende Mai ein besonderes Projekt zu Ende gegangen: Kinder aus drei Kindergärten haben gemeinsam sakrale Gebäude besucht und sich mit den Priestern über die Gebäude, ihre Bedeutung, ihre Nutzung und viele Details im Inneren unterhalten. In einem Kunstworkshop brachten die Kinder ihre Eindrücke künstlerisch zu Papier oder gestalteten Plastiken und Skulpturen, die das Gesehene und Gehörte in der Moschee, einem serbisch-orthodoxen Kloster und der katholischen Franziskaner-Kirche zum Ausdruck bringen. In einer Ausstellung, die am 28. Mai in einer Kunsthalle in Mostar eröffnet wurde und bei der auch Religionsvertreter der islamischen und der serbisch-orthodoxen Gemeinde sowie ein Franziskanerpater anwesend waren, wurden die 35 kleinen KünstlerInnen geehrt. 43 Kunstwerke zeigen eindrucksvoll verschiedene Details der sakralen Gebäude. Nicht selten sind auch alle drei Gebäude und/ oder alle drei Religionsvertreter zu sehen. Initiiert wurde dieses einzigartige Projekt, das für das Zusammenleben in der Stadt Mostar von großer symbolischer Bedeutung ist, vom integrativen multi-ethnischen Kindergarten Sunčani most des Diakoniewerks, der jeweils einen Kindergarten im kroatischen und einen im bosniakischen Stadtteil dazu eingeladen hat. Finanziert wurde das Projekt von der US-amerikanischen Botschaft in BosnienHerzegowina.
Gelebte Inklusion im KOWALSKI Das Café & Bistro KOWALSKI ist mit Beginn der Landessonderausstellung im Haus Bethanien in Gallneukirchen in Betrieb gegangen und kann sich bereits großen Zuspruchs erfreuen. Nicht nur SchülerInnen der Ludwig-Schwarz-Schulen genießen die schmackhaften Mittagsmenüs im Bistrobereich. Auch BesucherInnen der Landessonderausstellung und BürgerInnen aus Gallneukirchen und Umgebung kommen gerne ins KOWALSKI. Für das Wohl der Gäste sorgen acht Menschen mit Behinderung und vier begleitende MitarbeiterInnen. Die Anfangsphase war wegen vieler Veranstaltungen und der damit verbundenen hohen Nachfrage nicht einfach, doch mittlerweile haben sich alle gut eingelebt und genießen die Vorzüge des neuen Arbeitsplatzes: modernes Arbeitsumfeld, den Kontakt mit den Gästen und das Lob, das für die geleistete Arbeit direkt zurückkommt! Geöffnet hat das KOWALSKI täglich von 9 bis 18 Uhr. Mittagstischkarte kann im Internet unter www.cafe-kowalski.at abgerufen werden. Im Sommer ist der ruhige Gastgarten des KOWALSKI ein zusätzliches Plus.
Auszeichnungen für Freiwilligenarbeit Über den Solidaritätspreis der Kirchenzeitung Oberösterreich durfte sich am 15. Mai der syrische Asylwerber Juan Bayram freuen. Der 24-Jährige besucht wöchentlich die SeniorInnen im Haus Abendfrieden des Diakoniewerks in Gallneukirchen. Er geht mit ihnen spazieren, liest vor, hilft beim gemeinsamen Kochen und baut mit ihnen Puzzles. Die Augen der alten Menschen leuchten, sobald der junge, immer gut gelaunte Mann auftaucht. Es ist für alle eine äußerst fröhliche und zugleich fruchtbringende Begegnung unterschiedlicher Generationen und Kulturen. Vorurteile werden
abgebaut, Kontakte geknüpft, und ganz nebenbei hat Juan Bayram die deutsche Sprache schon sehr gut erlernt und gibt sogar anderen Flüchtlingen Deutschunterricht. Im „Freiwilligentandem“ arbeiten ein/e freiwillige/r MitarbeiterIn gemeinsam mit ein bis zwei jungen AsylwerberInnen ehrenamtlich in der Senioren- und Behinderten arbeit. Dieses Projekt des Diakonie werks Oberösterreich wurde am 3. Juni mit dem OÖ. Generationenpreis ausgezeichnet. Derzeit sind neun AsylwerberInnen freiwillig engagiert, weitere Tandems sind in Planung.
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Gratulation an Wolfgang Winkler (2. v. l.)
Kulturmedaille für Dir. Wolfgang Winkler Herzliche Gratulation an den Kuratoriums vorsitzenden des Diakoniewerks, Dir. Wolfgang Winkler: Im Rahmen einer Feierstunde im Linzer Landhaus wurde ihm am 13. Mai die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer verliehen.
Bestnote für „Rosa Zukunft“ Im Dezember 2013 wurde in Salzburg-Taxham die „Rosa Zukunft“, das erste Wohnquartier nach einem Konzept des Diakoniewerks, bezogen. Mit der Stadt Salzburg und den Wohnbauträgern wurde eine regelmäßige Evaluierung vereinbart, um Wirkung und Nutzen für alle Generationen in Erfahrung zu bringen. Das erste Resümee nach einem guten Jahr „Leben in der Rosa Zukunft“: Nach der Schulnotenskala bestätigen die BewohnerInnen die Aussage „Ich fühle mich wohl in meiner neuen Wohnumgebung“ mit der Note 1,1! Äußerst positive Ergebnisse einer BewohnerInnenbefragung, Einzelinterviews, vielfältige Aktivitäten und Veranstaltungen sowie die damit verbundene intensive Nutzung eines Gemeinschaftsraumes lassen den Schluss zu, dass der Start und die Eingewöhnungsphase sehr gut gelungen sind. In der „Rosa Zukunft“ entwickelt(e) sich eine intergenerative Vernetzung, die anfangs durch Initiativen der Wohnkoordination des Diakoniewerks angestoßen wurde. Daraus sind bereits erste selbsttragende nachbarschaftliche Netze entstanden. Menschen im Alter erfahren ein Gefühl von Sicherheit. Sie sind in der Lage, ein möglichst langes selbständiges Leben zu führen. Im Wohnquartier erleben verschiedene Generationen soziale Integration, möglicher Vereinsamung im Alter wird vorgebeugt. Und bei entsprechendem Bedarf nehmen sie individuelle Unterstützungs-, Betreuungsund Pflegeleistungen in Anspruch. Juli 2015 ∙ diakonie
Leben und
spiritualität
„Sorgt euch zuerst darum, dass ihr euch seiner (Gottes) Herrschaft unterstellt und tut, was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen.“ Matt. 6, 24–34
Jesus behauptet hier: Wenn unser Menschsein seine Prägung von Gott her bekommt, dann brauchen wir uns um Lebensumstände keine Sorgen mehr zu machen. Wir können uns in Gottes Hand verspüren. Zugegeben, im satten Europa lässt sich das leicht bekennen. Aber wenn wir nach Gottes Willen streben, wird das unseren inneren Menschen gesund erhalten. Was prägt mich, auf welchem Weg bin ich? Worüber mache ich mir Sorgen? In all dem von Menschen fabrizierten Chaos nach Gott (ungeteilt) fragen und das Erfahrene leben, das ist die Herausforderung des Glaubens. Vielleicht ist die Urlaubszeit eine Zeit, um Altes neu zu wagen. Manfred Schmidhuber, Leiter Haus für Senioren Wels
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porträt Menschen im Diakoniewerk
FreiwilligenKoordinatorin Michaela Wallmann ist auch selbst ehrenamtlich aktiv.
„Wir bringen neues Leben ins Haus“ Michaela Wallmann, Freiwilligen-Koordinatorin im Diakoniewerk Salzburg Elisabeth Braunsdorfer
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ie arbeiten meist im Hinter grund und sind für die qualitativ hohe Begleitung der Freiwilligen im Diakoniewerk unverzichtbar: die Freiwilligen- KoordinatorInnen. Michaela Wallmann aus Salzburg ist eine von ihnen und auch selbst ehrenamtlich aktiv. Seit drei Jahren koordiniert sie die Freiwilligen-Netzwerke Süd, den ehrenamtlichen Besuchsdienst für zu Hause des Diakoniewerks Salzburg. In ihre Aufgabe als FreiwilligenKoordinatorin ist die diplomierte Krankenschwester allerdings eher zufällig hineingerutscht. „Ich habe meiner Vorgängerin beim Start des Besuchsdiensts vor fünf Jahren die ersten Freiwilligen vorgestellt, weil ich die Damen und Herren von meiner Arbeit im Gesundheits- und Sozialzentrum her kannte. Dass ich ihren Job dann zwei Jahre später selbst übernehme, habe ich mir damals aber nicht gedacht“, erzählt Wallmann schmunzelnd. Begeistert berichtet sie von ihrer Aufgabe, SeniorInnen und
F reiwillige miteinander bekannt zu machen und einen verlässlichen Besuchskontakt herzustellen: „Es ist schön, dass ich selbst so viel bewirken kann. Ich erlebe oft, dass wir mit dem Besuchsdienst wieder neues Leben in das Zuhause der SeniorInnen bringen.“ Vor allem Alleinlebenden bietet der Besuchsdienst eine willkommene Abwechslung im Alltag. Oft bereitet schon das Erstgespräch mit der K oordinatorin eine große Freude, da ihnen seit langem wieder jemand zuhört. „Entlas tend ist es auch für Angehörige. Sie haben nicht nur wieder Zeit für sich, sondern es gibt auch wieder etwas Neues zu erzählen “, weiß W allmann. Aktuell begleitet sie über 22 Freiwillige, die rund 25 SeniorInnen besuchen.
Gespür für die Menschen entwickeln Michaela Wallmann schätzt es sehr, dass der Besuchsdienst auch ihre Arbeit im Gesundheits- und Sozialzentrum gut ergänzt. Sie berät dort SeniorInnen und merkt schnell, wenn jemand neben der professionellen Betreuung noch etwas anderes benötigt. „Natürlich hilft es mir, dass ich Krankenschwester bin. Aber in den 18 Jahren, die ich
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jetzt mit den SeniorInnen arbeite, habe ich eine gute Menschenkenntnis entwickelt“, erklärt die 51-Jährige. Gerade die Vielfalt der Menschen mache ihre Arbeit als Koordinatorin so spannend: „Man trifft so viele verschiedene Leute: Studierende, die ehrenamtlich etwas tun wollen, engagierte ältere Menschen, die jemandem helfen möchten, und dann natürlich die SeniorInnen mit ihren bewegenden Lebensgeschichten.“
„Es ist schön, dass ich selbst so viel bewirken kann.“ Selbst ehrenamtlich aktiv Die Freude an ihrer Arbeit erkennt man bei Michaela Wallmann aber nicht nur anhand ihrer b egeisterten Erzählungen. Sie ist durch ihren Beruf sogar selbst zur ehrenamtlichen Besucherin geworden: „Seit zwei Jahren besuche ich eine Dame, die in meiner Nachbarschaft wohnt. Das kann ich mit meinem Beruf relativ gut vereinbaren. Und wenn ich einmal keine Zeit für einen persönlichen Besuch habe, freut sie sich auch über einen kurzen Anruf.“ Juli 2015 ∙ diakonie
Menschen im
alter
Die MitarbeiterInnen von Neoumanist leisten täglich großartige Arbeit.
Unterstützung dringend erforderlich Im Zuge des Projekts „Mobile Heimhilfe in Moldawien“ der Diakonie Austria/Brot für die Welt, wurde das Diakoniewerk bereits zum 3. Mal eingeladen in Straşeni, Republik Moldau, einen Workshop für die PflegemitarbeiterInnen des örtlichen Vereins Neoumanist abzuhalten.
Kompetente Beratung und qualitätvolle Unterstützung helfen, den Alltag zu meistern.
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Bei diesem Workshop ging es neben dem Austausch von Best Practice und fachlichen Inputs auch um die Entwicklung eigener Qualitätsstandards. Um die Situation der dort arbeitenden MitarbeiterInnen besser verstehen zu können, begleitete Nicole BachingerThaller, engagierte Pflegeexpertin und Vortragende beim Workshop seitens des Diakoniewerks, das Homecare-Team von Neoumanist wieder einen Tag lang auf seiner Tour in die Dörfer. Die KollegInnen des Homecare-Team leisten täglich Großes in der Unterstützung und Betreuung von pflegebedürftigen, großteils allein lebenden Menschen im Alter. Schon alleine das Hinkommen zu den, vielfach stark reparaturbedürftigen, Häusern über ungepflasterte Straßen, verlangt den KollegInnen täglich Ausdauer und Geduld ab. Neben medizinischer V ersorgung und Unterstützung bei der Körper pflege nimmt in Moldawien, einem der ärmsten Länder Europas, die Sicherung der Grundbedürfnisse einen zentralen Stellenwert ein.
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Die Haushalte verfügen kaum über fließendes Wasser, Strom ist Mangelware, die Toiletten befinden sich in Hütten im verwilderten Garten. Viele der betreuten Menschen im Alter sind durch eine KataraktErkrankung (grauer Star) erblindet. In Österreich stellt ein ambulanter Eingriff im Krankenhaus die Sehkraft wieder her. In Moldawien, bei weniger als 50 Euro Pension, ist diese Operation ein Luxus, den sich kaum jemand leisten kann. Aufgrund der Sehbeeinträchtigung können die Menschen auch ihren Garten nicht mehr bestellen. Somit ist das Lebensmittelpaket, welches sie wöchentlich vom Homecare-Team erhalten, für sie überlebensnotwendig. Die schlechte wirtschaftliche Lage und Korruption tragen dazu bei, dass vom Steuergeld kaum etwas dort ankommt, wo es benötigt würde. Junge Menschen auf der Suche nach einer besseren Zukunft verlassen das Land. Die Betreuung der Menschen im Alter durch Neoumanist ist hauptsächlich von ausländischen Stiftungen und Spenden finanziert.
Menschen im
alter
Demenzberatung Diakoniewerk Salzburg: Evaluierung zeigt 100%ige Zufriedenheit! Im Mai 2013 wurde im Diakoniewerk Salzburg eine Anlaufstelle für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen eröffnet, mit dem Ziel, durch individuelle Beratung die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Im Kompetenz-Netzwerk Alter des Diakoniewerks Salzburg können darüber hinaus auf kurzem Weg ergänzende Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. In einer aktuellen Studie stellen die Betroffenen den BeraterInnen zu ihrem emphatischen Umgang mit hoher Fachkompetenz ein hervorragendes Zeugnis aus. 100 % gaben an, dass sie sich nach der Beratung besser fühlten. Und in Telefoninterviews acht Wochen nach der Beratung bestätigten sie, dass sich ihre häusliche Situation stabilisiert und verbessert habe. In den vergangenen zwei Jahren haben die engagierten MitarbeiterInnen der Demenzberatung viel erreicht. Detlef Rüsing von der Universität Witten/Herdecke schließt seine Evaluationsstudie mit der Erkenntnis: „Das Diakoniewerk Salzburg hat mit seiner innovativen Einrichtung‚ einen Stein ins Rollen gebracht‘, der nicht mehr aufzuhalten ist.“ Betroffene werden das Angebot noch stärker nachfragen und die Expertise und Erfahrung des Diakoniewerks nutzen.
Ernst Kittl und Gloria Hennerbichler sind von Anfang an als freiwillige BesucherInnen tätig und wurden kürzlich besonders geehrt.
XXX XXX Bildunterschrift XXXX XXXX Modenschau der besonderen Art
Eine Jahrhundertmodenschau – Mode einst und jetzt Im Rahmen der Landessonderausstellung in Gallneukirchen fanden sich die Seniorenarbeit des Diakoniewerks Oberösterreich und das Modehaus Auer in Gallneukirchen Ende Mai zu einer besonderen Modenschau zusammen: Mitglieder des Seniorenbundes Gallneukirchen präsentierten aktuelle Modetrends aus dem Modehaus Auer, während Kinder aus der Region Mode von anno dazumal, Leihgaben des Linzer Landestheaters, auf den Laufsteg brachten. Die Veranstaltung fand nicht nur bei zahlreichen BesucherInnen großen Anklang, sondern bereitete auch den „Models“ riesigen Spaß!
Pflege im Alter – Was tun, wenn Hilfe gebraucht wird?
Erfolgreich gegen die Einsamkeit 5 Jahre Besuchsdienst „Freiwilligen-Netzwerke“ Einen entspannten Spazier gang, ein gemütliches Plauder stündchen pro Woche oder auch gemeinsame Ausflüge und Spielenachmittage genießen: Die Freiwilligen-Netzwerke, der Besuchsdienst von Stadt Salzburg und Diakoniewerk, feiern heuer ihr 5-jähriges Bestehen. Dass ein solches Angebot in Salzburg gefehlt hatte, zeigen die vielen Anfragen
von einsamen SeniorInnen, aber auch die stets steigende Zahl an Freiwilligen. Aktuell sind über 60 Freiwillige – Studierende, Berufstätige, aber auch jüngere und ältere PensionistInnen sowie AsylwerberInnen – im Einsatz. Sie besuchen regelmäßig rund 60 Menschen zwischen 47 und 100 Jahren. Alleine im Vorjahr leisteten die BesucherInnen über 3.700 ehrenamtliche Stunden.
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Das Diakoniewerk Oberösterreich veranstaltet in Zusammenarbeit mit der SoNe Soziales Netzwerk GmbH eine oberösterreichweite Informations- und Beratungsreihe zum Thema „Pflege im Alter“. Im Rahmen von 18 Abendveranstaltungen in allen oberösterreichischen Bezirken werden unter anderem Fragen zu Pflegeleistungen, Pflegegeld, Vorsorgevollmachten, Patientenverfügung und Sachwalterschaft beantwortet. Außerdem wird über Unterstützungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige sowie Angebote in der Region informiert. Die erste Veranstaltung des Diakoniewerks fand am 1. Juni im Haus Bethanien statt. Weitere Informationen und alle Termine finden Sie unter www. diakoniewerk.at/pflegeimalter. Juli 2015 ∙ diakonie
Menschen im
alter
Darf ich bitten? Es war nicht der erste Tanznachmittag des Diakoniewerks, der sich im Besonderen an Menschen mit Demenz richtete, aber auch dieser Nachmittag mit Schlagern und Hits aus der Jugend der Gäste war wieder stimmungsvoll, eindrucksvoll und berührend zugleich. Daniela Palk
S
elten ist das Tanzparkett von Beginn an so zahlreich gefüllt wie bei Tanzveranstaltungen für und mit Menschen mit Demenz. Hier muss man nicht lange bitten. Dank einer Unterstützung der deutschen Wilhelm-von-Lauff- Stiftung veranstaltet das Diakonie werk in Wels heuer inklusive Tanzveranstaltungen für Menschen mit und ohne Demenz. Das Besondere dabei ist, dass man bewusst Veranstaltungsräume aufsucht, die für jede/n zugänglich sind und jedenfalls nicht mit Alter in Verbindung gebracht werden. Es geht darum, „normale“ Plätze des Tanzens aufzusuchen und damit vor allem auch offen zu sein für Menschen mit Demenz, die zuhause leben, ihre Angehörigen und für all jene,
diakonie ∙ Juli 2015
die die Gelegenheit nutzen wollen, einen vergnüglichen Tanznachmittag zu erleben. Darüber hinaus bieten diese Orte für Menschen, die in Häusern für Senioren leben, die Gelegenheit, im wahrsten Sinne des Wortes auszugehen.
Bella, bella, bella Marie – vergiss mich nie ... 65 Personen waren am 17. Mai der Einladung des Haus für Senioren in den Veranstaltungsraum des Welios in Wels gefolgt, um das Tanzbein zu schwingen. Darunter waren BewohnerInnen des Hauses für Senioren des Diakoniewerks, aber auch SeniorInnen anderer Pflegeheime in der Stadt Wels sowie zuhause lebende Personen. Kaum waren die ersten Takte er klungen, füllte sich auch schon die Tanzfläche. „Na dann versuchen’s
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wir halt auch einmal!“, hörte man den einen oder die andere bereits zu Beginn sagen. „Mein Mann war früher Musiker, Musik ist für ihn immer noch wichtig. Daher freut es mich, wenn ich derartige Tanzver-
„Das Tanzen ist die Kunst, wo die Beine denken, sie seien der Kopf.“ Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Lyriker
anstaltungen mit ihm besuchen kann. Das macht ihm Freude und mir damit auch“, verdeutlichte eine Besucherin, die gemeinsam mit ihrem Mann, der an Demenz erkrankt ist, zuhause lebt, ihre Beweggründe. Wenn Musik ertönt, verändert sich der Gesichtsausdruck von Herrn F.,
Der Tanznachmittag fand bei allen großen Anklang – sowohl bei den SeniorInnen mit und ohne Demenz als auch bei ihren BegleiterInnen.
er entspannt sich und spannt sich zugleich an. Er richtet seine ganze Aufmerksamkeit auf die Musik und dirigiert mit. Wenn er seine Frau beim Tanzen in den Armen hält, ist er sich der Schritte und des Taktes völlig bewusst, er weiß schließlich, wie man als Mann eine Frau beim Tanzen führt. Tanzen unterstützt die Rollenidentitäten und gibt Menschen mit Demenz damit auch Sicherheit in Bezug auf sich selbst – auf ihr Mann- und Frau-Sein.
Musik fördert den Gleichklang und berührt Dass Musik als Ausdrucks- und Kommunikationsmittel für Menschen mit Demenz von großer Bedeutung ist, zeigt sich nicht nur beim Tanzen. Musik berührt auf verschiedenen Ebenen, und sie ist ein sehr geeignetes Mittel, miteinander zu kommunizieren. Beim gemeinsamen Musizieren muss man miteinander in Gleichklang sein, sich auf den anderen ein lassen. Das gemeinsame Singen von Liedtexten ist zusätzlich verbindend und richtet den Blick auf die Kompetenzen. „Neben dem Tanzen haben wir auch äußerst gute Erfahrungen mit musiktherapeutischen Angeboten bei uns im Haus“, erzählt Manfred Schmidhuber, Leiter des Haus für Senioren Wels. In diesen Momenten lustvollen Musizierens – gleichgültig, ob mit Texten, Instrumenten oder einfach im Rhythmus – zählen das Hier
Menschen im
alter
und Jetzt, der Augenblick und das Miteinander. Mit regelmäßigen Liederabenden und Live-Musik unterschiedlichster Richtung ermöglicht Mag.a Claudia Paulus, Leiterin des Haus am Ruckerlberg in Graz, den BewohnerInnen musikalischen Genuss und einen Nachmittag mit Konzert-Besuch. „Musik ist vielfältig, und so sind es die Menschen. Jeder Mensch ist einzigartig und mit besonderen Gaben ausgestattet. Und darauf möchten wir verstärkt unseren Blick lenken. Musik ist dabei hilfreich und ein guter Türöffner“, haben auch LeiterInnen anderer Senioreneinrichtungen des Diakoniewerks äußerst gute Erfahrungen mit Musik gemacht.
finden zu lassen, wo sie für andere Personen auch stattfinden. Und ein „Tanz in der Nachbarschaft“ kann auch verhältnismäßig einfach organisiert werden und bedeutet zugleich, den Menschen in ihrem unmittelbaren räumlichen Umfeld integrative und verbindende Veranstaltungen anzubieten. In Wels wird es am 20. September das nächste Mal soweit sein – da wird wieder zum Tanz eingeladen. Der M usiker darf sich wieder über ein gut besuchtes Tanzparkett freuen und das Lied von den Capri-Fischern wird mit Sicherheit wieder text sicher mitgesungen, denn schließlich heißt es darin ja „Bella, bella, bella Marie – vergiss mich nie!“
Soziale Teilhabe auch für Menschen mit Demenz
Demenz. Ich bin mehr.
So wichtig und gut es ist, Personen, die in Häusern für Senioren leben, Zugang und verschiedene Möglich keiten musikalischen G enusses und musikalischer Aktivität zu ermöglichen, so wichtig ist es, darauf hinzuweisen, dass soziale und kulturelle Teilhabe auch für Menschen mit Demenz „mitten unter uns stattzufinden hat“. Daher müssen verstärkt Initiativen und Ideen umgesetzt werden, die die Inklusion und soziale Teilhabe aller Menschen im Blick haben. Dazu bedarf es noch einiges an Umdenken, aber es gibt keinen Grund, Tanzveranstaltungen für Menschen mit Demenz nicht genau dort statt-
Mit Veranstaltungen, Informationen und Aktionen setzt das Diakoniewerk die Bewusstseinsarbeit für einen Perspektivenwechsel in Bezug auf Demenz fort. Unter anderem wird der Weltalzheimertag am 21. September jährlich an allen Standorten zum Anlass genommen, auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz hinzuweisen. Ebenso die Website www.demenzinfo.at, wo umfangreiche Sachinformationen auch in bosnischkroatisch-serbischer und türkischer Sprache zu finden sind. Die Sozialberatungsstelle in Salzburg bietet persönliche, gezielte Beratung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen an. Auch während des Jahres finden unterschiedliche Vorträge und Informationsveranstaltungen statt. Die heurigen Diakonie-Dialoge beschäftigten sich mit der Integration und Inklusion von Menschen mit Demenz. Die Vorträge sind unter www.diakoniewerk.at/diakonie-dialoge ab Mitte August abrufbar.
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Juli 2015 ∙ diakonie
Menschen mit
behinderung
Eröffnung des Stützpunkts Integrative Beschäftigung in Hopfgarten
Integrative Beschäftigung Hopfgarten: weitere Partnerunternehmen gesucht! Mit dem Stützpunkt der Integrativen Beschäftigung in Hopfgarten erweitert das Diakoniewerk Tirol in Hopfgarten seine Angebote für Menschen mit Behinderung. Im Beisein von Landesrätin Dr.in Christine Baur fand am 13. Mai die offizielle Eröffnung und ökumenische Segnung statt. Bürgermeister Paul Sieberer bestätigte die Wichtigkeit dieser Einrichtung für die Marktgemeinde Hopfgarten, Politik und Bevölkerung unter stützen die Idee mit voller Kraft.
Menschen in ihren Wünschen, Fähigkeiten und Zukunftsplänen unterstützen.
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„Menschen mit Behinderung wollen dort arbeiten, wo alle arbeiten – und sie haben dafür auch entsprechende Kompetenzen“,
davon ist Helga Karadakić, die Leiterin der Integrativen Beschäftigung Hopfgarten, überzeugt. Und sie muss es wissen, denn sie leitet seit Jänner 2015 jenes neue Angebot, das nach erfolgreichem Vorbild in Oberösterreich nun auch in Tirol einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft setzt. Erste Kooperationsbetriebe, in denen Menschen mit Behinderung tätig sein können, wurden gefunden, weitere Partnerunternehmen sind gefragt! Im Endausbau kann der Stützpunkt in Hopfgarten zehn Menschen mit Behinderung dazu befähigen und dabei begleiten, „in der Arbeitswelt Fuß zu fassen“.
Geplante Einsparungen des Landes Oberösterreich in der Behindertenarbeit Die Abteilung Soziales des Landes Oberösterreich hat Einsparungen in der Behindertenarbeit, der psychiatrischen Vor- und Nachsorge sowie der Wohnungslosenhilfe angekündigt. Das Diakoniewerk Oberösterreich trägt als Partner des Landes die geplanten Einsparungen mit, weil durch Verhandlungen Budgetsicherheit bis 2020 besteht. Dadurch ist die V ersorgung der bestehenden Leistungsempfänger gesichert, moderat können so auch Betroffene auf Wartelisten versorgt werden. Trotzdem sind diese Budgetkürzungen ein großer Einschnitt in die Behindertenarbeit. „Wir sind in den nächsten Jahren sehr gefordert, das Ziel des Kostenträgers zu erreichen. Als Konsequenz müssen die Qualitätsvorgaben des Landes Oberösterreich sowie des Diakoniewerks überarbeitet werden. Wir stellen uns diesen Herausforderungen, um die Finanzierung der Angebote der Behindertenarbeit in Oberösterreich langfristig abzusichern“, erklärt Mag. Gerhard Breitenberger, Geschäftsführer Diakoniewerk Oberösterreich.
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Menschen mit
behinderung Herausforderung Autismus: „Light it up blue“-Kampagne und neuer Lehrgang
Besuch beim Theater Malaria
FilmschauspielerInnen zu Besuch im Diakoniewerk Oberösterreich Im Rahmen der Filmpremiere der Krimikomödie „Vielen Dank für Nichts“ im Linzer Moviemento besuchten der Darsteller Bastian Wurbs, die Schauspielerin Anna Unterberger und weitere FilmkollegInnen das Diakoniewerk. Der 34-jährige Wurbs, der im Film um ein lässiges Rollstuhlfahrer-Trio, das einen Tankstellenüberfall plant, eine der zwei Nebenrollen spielt, ist auch im wahren Leben aufgrund einer zerebralen Bewegungsbehinderung Rollstuhlfahrer. Er lebt und arbeitet in Mannheim in einer Werkstätte. Am Programm des für alle Beteiligten interessanten Besuchsvormittags standen die Theatergruppe Malaria und das Atelier in der Gaisbacher Straße in Gallneukirchen sowie die Werkstätte Linzerberg in Engerwitzdorf.
Zero Project Konferenzen – Praxisbeispiele aus ganz Europa
Beratung für Menschen mit Hör- und Sehbeeinträchtigung Ein neues Angebot des Diakoniewerk Steiermark Der Zugang zur Welt passiert zu 80 % über das Sehen und Hören. „Sind beide Sinne zugleich beeinträchtigt, kann Kommunikation nur über spezielle Wege gelingen“, weiß Selina Luber, Gebärdensprachdolmetscherin und Leitung des Projekts Kommunikationsberatung des
Lorm-Alphabet als Kommunikationshilfe
Im Rahmen des Welt-Autismustages fand am 2. April weltweit die „Light it up blue“Kampagne statt: Zahlreiche Gebäude wurden blau beleuchtet, um für das Thema Autismus zu sensibilisieren. In Oberösterreich betei ligte sich das Diakoniewerk an der träger übergreifenden Kampagne mittels verschie dener Aktionen, beispielsweise mit einem Infoscreen-Spot in den Linzer Straßenbahnen, um die Öffentlichkeit zum Thema Autismus zu informieren. Außerdem startet im Oktober 2015 die D iakonie Akademie eine zertifizierte Weiterbildung „Autismus Spektrum Störung“, die betreuerische Kompetenzen stärken soll. Zielgruppe sind MitarbeiterInnen in der Behin dertenarbeit, PsychologInnen, PädagogInnen und alle Interessierten. Der Lehrgang startet am 21. Oktober 2015 und endet im Jänner 2017. Informationen unter Tel. 07235 63 251 272 oder office@diakonie-akademie.at.
Diakoniewerk Steiermark. Das Lorm-Alphabet beispielsweise ermöglicht hör- und sehbeein trächtigten Menschen die Kommu nikation mit ihrer Umwelt. Beim Lormen berührt der Sprechende die Handinnenseite des Partners, einzelnen Fingern oder Hand partien sind Bedeutungen zugeordnet. Die Idee hinter dem Projekt: Menschen mit Hörund Sehbeeinträchtigung oder Taubblindheit erhalten Information zu taktilen Gebärden, Lormen oder elektronischen Hilfsmitteln – zuhause oder in der Schule, einzeln oder mit Angehörigen und BegleiterInnen. Unterstützt wird Frau Luber bei ihren Schulungen, die sie in der gesamten Steiermark anbietet, auch durch selbst betroffene Frauen und Männer.
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Das Zero Project ist ein von der Essl Founda tion initiiertes internationales Forschungs projekt zur Unterstützung der Umsetzung der UN Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Im Jahr 2014/15 befasst es sich mit den Themen Selbstbestimmtes Leben und Politische Teilhabe. Durch eine Förderung der EU wurde es möglich, neun Konferenzen in den Landeshauptstädten zu organisieren. Die neun Landeskonferenzen wurden jeweils in Zusammenarbeit mit einer regionalen Sozialorganisation und der zuständigen Landesregierung organisiert. Kernstück der Landeskonferenzen ist die Vorstellung von guten Praxisbeispielen aus Europa. So wurden beispielsweise bei der Tiroler Konferenz ein Projekt zum Persön lichen Budget in Schweden und ein Angebot zur politischen Bildung in Deutschland vor gestellt. Bei der Konferenz in Oberösterreich standen Beispiele zur Persönlichen Assistenz in Schweden und in Spanien im Mittelpunkt. Nähere Informationen zum Zero Project finden Sie unter: http://at.zeroproject.org/zeroproject-report-2015/ Juli 2015 ∙ diakonie
Menschen mit
behinderung
Orientierung im Sozialraum –
Nicht der Wunsch, der Wille ist gefragt! Sozialraumorientierung ist ein vieldiskutierter Begriff geworden. Unter diesem Schlagwort stand auch die diesjährige Fachtagung der Behindertenarbeit, die konkrete Beispiele im Diakoniewerk aufzeigte und dazu einlud, neue Handlungsmöglichkeiten zu entdecken. Christiane Löper, Stefan Marchewa
W
as bedeutet es, im Rahmen des Sozialraum orientierten Arbeitens beim Willen anzusetzen? Was ist der Wille eines Menschen, und was bedeutet ein Wunsch? Wolfgang Hinte, Professor am Institut für Stadtteilentwicklung der Universität Duisburg-Essen, differenziert es so: Beim Wunsch hätte ich gern etwas, wozu andere etwas für mich tun müssen. Beim Willen hingegen bin ich entschlossen, mit eigener Aktivität zum Erreichen meines Ziels beizutragen. Dabei werden die Ressourcen des Lebensumfeldes berücksichtigt und einbezogen – Verwandte, FreundInnen, NachbarInnen, Vereine und sonstige Institutionen ergänzen professionelle Hilfen oder machen diese erst gar nicht erforderlich (Hinte 2012). „Der Sozialraum“ – nach wie vor gibt es unterschiedliche und nicht eindeutige Bilder und Vorstellungen, was damit denn nun
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gemeint ist. Oft wird der Begriff rein räumlich verstanden, steht im Wort selbst doch „der Raum“ an sich im Zentrum. Kern des Begriffs ist jedoch nicht nur der Raum, der mich umgibt, sondern das, was sich darin abspielt – das Beziehungsgeflecht, die Ressourcen – und ist letztendlich immer bezogen auf die Menschen, die diesen Raum prägen. Wenn das Handeln von der Lebensweltperspektive einer individuellen Person ausgeht, dann wird die Orientierung am Raum zur notwendigen Konsequenz dieses Handelns. Nicht das Verändern von Menschen, sondern das Gestalten ihrer Lebensbedingungen macht in Folge dessen die Orientierung am Sozialraum aus (Hinte 2009).
Sich dort, wo man lebt, zurecht finden können Auf der Fachtagung wurde gemeinsam diskutiert, was dies in der konkreten Praxis bedeuten kann: Welche Hindernisse stellen sich in der Sozialraumorientierten Arbeit?
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Und wie können Menschen mit Behinderung dabei unterstützt werden, ihren eigenen Willen zu formulieren, damit auch tatsächlich ihre Interessen im Vordergrund stehen? Was heißt das für die Rolle des Diakoniewerks als Träger organisation?
Sozialraumorientierung ist für das Diakoniewerk ein unternehmensweites Thema.
Mit Sozialraumorientiertem Arbeiten geht ein Stück weit eine Rollenverschiebung einer Organisation wie dem Diakoniewerk einher – sowohl auf der Ebene der direkten Begleitung als auch auf der Ebene der Projekt- und Organisationsentwicklung. Dies zeigt sich darin, wenn es darum geht, Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen, Kooperationen einzu
Kern des Sozialraums ist nicht nur der Raum, sondern das was sich darin abspielt – das Beziehungsgeflecht und das Netzwerk der Ressourcen.
gehen und verstärkt Netzwerkpartner zu werden. Als Institution heißt das auch, ein Stück weit in den Hintergrund treten zu können, NutzerInnen in die Gestaltung von Begegnungsräumen einzubeziehen, Schnittstellen- und Vermittlungsarbeit zu leisten.
Persönliche Zukunftsplanung als Möglichkeit des Sozial raumorientierten Arbeitens Als eine Variante personzentrierter Begleitung stellt die Persönliche Zukunftsplanung eine Möglich keit Sozialraumorientierten Arbeitens dar. Unter dem Stich wort Persönliche Zukunftsplanung sind verschiedene Methoden zu verstehen, bei denen ein Mensch mit seinen Wünschen, Fähigkeiten und Zukunftsplänen im Fokus steht: ein UnterstützerInnenkreis kann beispielsweise dazu beitragen, einen Menschen mit Behinderung in seinen Wünschen zu bestärken und dabei zu helfen, diese zu realisieren. Dabei sollen
ProfessionistInnen explizit in der Minderheit sein, verschiedenste AkteurInnen des Sozialraums einer Person – sei es die Busfahrerin, der Bruder, ein Verkäufer – werden dazu eingeladen. Aufbauend auf der Tatkraft aller Beteiligten eines UnterstützerInnenkreises können Netzwerke genutzt werden, Kontakte geschaffen und neue Ideen ausgelotet werden. Sozialraumorientierung ist für das Diakoniewerk ein unternehmensweites Thema. Die Möglichkeit zur weiteren Auseinandersetzung damit bietet das MartinstiftSymposium, das unter dem Titel „Sozialraum – Orientierung oder neuer Hype?“ am 9. Oktober 2015 ins Brucknerhaus in Linz einlädt. Hinte, Wolfgang 2012: Das Fachkonzept „Sozialraumorientierung“. Grundlage und Herausforderung für professionelles Handeln. In: Sozialarbeit in Österreich. Zeitschrift für Soziale Arbeit, Bildung, Politik. Sondernummer 1/12 Hinte, Wolfgang 2009: Eigensinn und Lebensraum – zum Stand der Diskussion um das Fachkonzept „Sozialraumorientierung“. In: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete Jg. 2009
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Sozialraum-Orientierung, erklärt in Leichter Sprache: Sozial-Raum ist der Ort, wo ein Mensch lebt. Zum Beispiel ein Haus. Oder eine Stadt. Bei der Sozial-Raum-Orientierung geht es nicht nur darum, dem einzelnen Menschen zu helfen. Sondern man schaut in der Umgebung, welche UnterstützungsMöglichkeiten es gibt. Bei der SozialRaum-Orientierung fragt man zuerst, was die Person will. •W elche Ziele hat die Person, die Unterstützung braucht? • Dann fragt man, was die Person selbst dazu beitragen kann. • Dann fragt man, welche Möglichkeiten es dort gibt, wo die Person lebt. • Man fragt, wer die Person unterstützen kann. Das sind oft Menschen, die gar keine spezielle Ausbildung dafür brauchen. Juli 2015 ∙ diakonie
Aktiv für
ausbildung
Simon Gruber präsentiert sein Ausstellungsprojekt in Gallneukirchen.
Schule als Kunstraum Ausstellungsprojekte in den Ludwig-Schwarz-Schulen Im März zeigte die junge Künstlerin Minou Nekolny in der Aula der Ludwig-Schwarz-Schulen in Gallneukirchen die FotoAusstellung „Ein Handwerker“. Nekolny hat Alois Max porträtiert, der 50 Jahre seinen Messerschleifbetrieb leitete und aufgrund von Pflegebedürftigkeit ins Altenheim Kolpinghaus Wien-Leopoldstadt übersiedelte. Mit großer Sensibilität entstanden eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Bilder, die davon erzählen, wie Herr Max sich in seine neue Umgebung einlebte und seine Rolle neu definierte.
Weiterbildungen vermitteln zusätzliches Know-how.
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Bis Ende des Schuljahrs ist die Ausstellung „Seelenlichter“ von Simon Gruber, der derzeit an der Schule die Ausbildung zum Fach-Sozialbetreuer Altenarbeit absolviert, zu sehen. Diese Ausstellung ist Teil des Projekts „Bilder als Inspirationsquelle“, in dem Simon Gruber die Ausstellung in Senioreneinrichtungen installiert, um den BewohnerInnen, denen es oftmals nicht mehr möglich ist, ein Museum oder eine Galerie zu besuchen, dieses Erlebnis in vertrauter Umgebung anzubieten und das kulturelle Angebot zu erweitern.
SOB Altenarbeit Gallneukirchen – Bewerbung noch möglich! Wer sich für die Ausbildung zum/zur Fach-SozialbetreuerIn/ Altenarbeit in der Schule für Sozialbetreuungsberufe Gallneukirchen interessiert, kann sich jetzt noch bewerben! Die Ausbildung dauert vier Semester und beginnt im September 2015. Informationen und Aufnahmeunterlagen zu dieser Ausbildung, aber auch zu allen anderen auf www.zukunftsberufe.at
Praxisanleitung und „The New Generation“ „Input erhöht Outcome“. So ist das auch bei der Anleitung von Auszubildenden im prak tischen Tun. Viele engagierte PraxisanleiterInnen kümmern sich während der Praktika um SchülerInnen der Gesundheitsund Krankenpflegeschule Linz. Sie leiten an, geben Feedback und machen Vorschläge, wie Lernfelder bearbeitet werden können. Das nötige Know-how wird in der PraxisanleiterInnenWeiterbildung vermittelt (Infos
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zur Weiterbildung unter: www. krankenpflegeschule-linz.at). Doch verändert sich das Anleiten mit dem Generationenwechsel? Diese Frage stellten wir uns bei der PraxisanleiterInnenkonferenz am 18. Juni. Eine spannende Auseinandersetzung mit der Generation Y, den Charakteristika, den Vorteilen und den Herausfor derungen. Die Bedeutung für das Berufsfeld der Pflege wurde eben so beleuchtet wie die Umsetzung in den Lehr- und Lernalltag.
Aktiv für
ausbildung
Was Hänschen nicht lernt … Ist das Ende der Fort- und Weiterbildungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesagt? Oder gibt es immer noch etwas zu lernen? Günther Wesely
I
n meiner Kindheit war der Spruch „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ eine wichtige Ansage. Das Wesentliche sollte in der Schul- oder in der Lehrzeit erworben werden. Spätere Möglichkeiten, z. B. der zweite Bildungsweg, waren schwierig, zeitaufwändig und wurde nur von wenigen genutzt. Der berufliche Lebensweg sah keine großen Veränderungen vor, war für viele auch nicht notwendig. Das Leben lief in seiner vorgezeichneten Bahn. Hans musste nur in seltenen Ausnahmen etwas Neues lernen. Viele gingen in dem Betrieb, in dem sie gelernt hatten, in Pension.
Lebenslanges Lernen
tion. Bei der Entscheidung, einen Arbeitgeber zu wechseln bzw. sich für einen neuen Arbeitgeber zu entscheiden, spielen die angebotenen Fortbildungsmöglichkeiten oft auch eine tragende Rolle.
Diakonie Akademie gibt Impulse fürs Leben Auch das Diakoniewerk bietet im Rahmen der Diakonie Akademie Fortbildungen, Lehrgänge und Impulse für die fachliche und persönliche Weiterentwicklung an. Die Bildungsangebote wollen mit ihren inhaltlichen Schwerpunkten zur Stärkung und Erweiterung der Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozial- und
Heute ist die Situation ganz anders. Ständige Veränderungen fordern heraus, verlangen „lebenslanges Lernen“. Also passt der eingangs zitierte Satz nicht mehr. Hans muss auch heute noch lernen! Die Angebote für dieses Lernen sind vielfältig. Wir müssen auswählen, welches Angebot das Passende für die Weiterentwicklung und Bewältigung der beruflichen Herausforderungen ist.
Gesundheitsbereich beitragen. Sie zielen darüber hinaus auch auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit ab. Neuen Entwicklungen, veränderten Rahmen bedingungen und modernen Konzepten versucht die Diakonie Akademie mit dem Angebot von speziellen Lehrgängen zu begegnen. Jeder Mensch hat die Fähigkeit sich zu bilden und zu entwickeln – er hat das Recht, seine Talente, Potentiale und Kompetenzen zu entfalten und zu vervollkommnen. Nutzen Sie Ihr Recht und holen Sie sich die nötigen Impulse auf www.diakonie-akademie.at.
Lernen geht heute über Schule und Ausbildung hinaus.
Vorausschauende Arbeitgeber sind bemüht, Bildungsangebote für Mitarbeitende zu ermöglichen, um die Qualität der Arbeit zu sichern und die der Weiterentwicklung zu gewährleisten. In Bildung zu investieren, ist somit für den Arbeitgeber keine Fehlinvestition – sie hebt darüber hinaus die Arbeitszufriedenheit und steigert die Motiva-
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Aktiv für
gesundheit
Obst ist gesund, doch können bei Unverträglichkeit von Fruchtzucker Probleme auftreten.
Hochmoderne Geräte in einer Atmosphäre zum Wohlfühlen kennzeichnen die neue Radiologe in Linz.
Neue Radiologie Diakonissen Linz Hochmoderne Geräte ermöglichen Diagnosen mit schnelleren und schonenderen Verfahren.
06 diakonie ∙ Juli 2015
Ab 1. Juli 2015 erstrahlt die Radiologie der Klinik Diakonissen in Linz für PatientInnen aller Kassen in einem neuen Glanz – und das in neuen Räumlichkeiten, ausgestattet mit komplett neuen und modernsten Geräten. Innerhalb eines Jahres wurden auf rund 600 m2 moderne und offene Räumlichkeiten in einem neuen Areal der Klinik Diakonissen Linz geschaffen. Diese bieten den PatientInnen eine klare, großzügige und in hellen Farben gestaltete Atmosphäre, wo man sich rundum wohlfühlt. Zudem wurde in neue und hochmoderne Geräte investiert: ein Aufnahme- und Durchleuchtungsgerät, ein Ultraschallgerät, ein Computertomograph sowie ein Niedrigdosis-Mammographiegerät, das mit einer bis zu 50 Prozent geringeren S trahlenbelastung ge-
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genüber herkömmlich etablierten Mammographiegeräten punktet. Damit gewährleistet die Klinik Diakonissen Linz, dass Diagnosen mit schnelleren und besseren sowie schonenderen Verfahren gestellt werden können. Diese Neuerungen machen es überdies möglich, Termine rasch vergeben zu können und die Wartezeiten für Betroffene gering zu halten. Die Radiologie der Klinik Diakonissen Linz ist für PatientInnen aller Kassen frei zugänglich – die Verrechnung erfolgt direkt mit der jeweiligen Sozialversicherungsanstalt.
Aktiv für
gesundheit
Brustkrebs-Früherkennung NEU:
Fakten statt Fragen Das neue österreichweite Brustkrebs-Früherkennungsprogramm hat bei vielen Frauen für Unsicherheit und Verwirrung gesorgt. Als zertifizierte Einrichtungen für Mammadiagnostik möchten die Klinik Diakonissen Linz und die Privatklinik Wehrle-Diakonissen in Salzburg aufklären, wie das Programm konkret funktioniert. Christina Jungbauer, Manuela Wenger
D
ie Brustkrebsvorsorge für Frauen ab 40 wird öster reichweit durch das „Brustkrebs-Früherkennungsprogramm“ geregelt. Hierbei wird, abhängig von Alter und zugehörigem Versicherungsträger, der Aufruf zur Mammografie definiert.
Variante 1: Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren, die bei einem der folgenden Träger versichert sind: GKK, SVB, SVA, VAEB, BVA, Krankenfürsorge außerhalb Oberösterreich. Die Frauen dieser Gruppe können automatisch alle zwei Jahre mit ihrer E-Card zur Vorsorge-Mammografie gehen. Sie benötigen hierzu KEINEN Einladungsbrief ihrer Sozialversicherung und auch KEINE ärztliche Zuweisung ihres Arztes: Ihre E-Card wird automatisch dafür „geöffnet“.
Variante 2: Frauen im Alter zwischen 40 und 44 Jahren bzw. 70 Jahre oder älter, die bei einem der folgenden Träger versichert sind: GKK, SVB, SVA, VAEB, BVA, Krankenfürsorge außerhalb Oberösterreich. Diese Frauen können sich kostenlos zum Früherkennungsprogramm anmelden und anschließend alle zwei Jahre zur Vorsorge-Mammografie gehen. Die Anmeldung muss unter der Serviceline 0800 500 181 erfolgen.
Brustkrebs-Früherkennung kann Leben retten.
Variante 3: Frauen, die bei der „oberöster reichischen Krankenfürsorge“ versichert sind. Die oberösterreichischen Krankenfürsorgen sind NICHT Teilnehmer des Früherkennungsprogramms. Somit gibt es keine Altersbeschränkung und Intervallvorgaben. Die Mammografie kann nach ärztlicher Zuweisung durchgeführt werden.
Familiäres Risiko und Beschwerden Im Falle eines genau definierten familiär erhöhten Risikos, bei Beschwerden oder bei einer bereits bestehenden Erkrankung und ggf. im Einzelfall bei spezieller Indikation können Frauen jederzeit und altersunabhängig vom Vertrauensarzt zur Mammografie zugewiesen werden.
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Nähere Details unter der Serviceline 0800 500 181 oder auf www.frueh-erkennen.at. Auch die Radiologie-Teams der Klinik Diakonissen Linz und der Privatklinik Wehrle-Diakonissen stehen für Fragen gerne zur Verfügung! Privatklinik Wehrle-Diakonissen, Standort Aigen Guggenbichlerstraße 20, 5026 Salzburg Telefon 0662 63 85 640, roentgen.aigen@pkwd.at www.pkwd.at Klinik Diakonissen Linz Weißenwolffstraße 15, 4020 Linz Telefon 0732 76 75 380, radiologie.linz@diakonissen.at www.linz.diakonissen.at Juli 2015 ∙ diakonie
bitte Ein herzliches Dankeschön … ... an alle SpenderInnen, die uns mit kleinen und großen Beträgen in den vergangenen Wochen unterstützt haben! Jede Spende zählt!
Anlass-Spenden – Freude schenken Gutes tun anstelle von Gutscheinen zum Fest. Viele Feierlichkeiten kommen im Laufe eines Jahres auf uns zu. Ob mit der Familie, mit Freunden oder im Beruf – es gibt zahlreiche Anlässe, um gemeinsam zu feiern und eine schöne Zeit miteinander zu verbringen. Aber was bereitet wirklich Freude? Die Jubilarin bzw. der Jubilar hat meist keine konkreten Wünsche, und auch man selbst wünscht sich oft zum Geburtstag nichts anderes, als eine schöne Zeit mit seinen Liebsten zu verbringen, ohne irgendwelche materiellen Präsente im Sinn zu haben. Was also schenken?
Anstelle von Geschenken Diese Frage haben sich auch zahlreiche Spenderinnen und
Spender des Diakoniewerks schon gestellt und die Initiative ergriffen: Viele haben in den letzten Jahren um Spenden anstelle von Geschenken für ihre Feierlichkeit gebeten und damit eine wertvolle Unterstützung für die Arbeit des Diakoniewerks geleistet. Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle all jenen, die ein besonderes Ereignis in ihrem Leben als Anlass genommen haben, um Gutes zu tun!
Spenden einfach gemacht Das Diakoniewerk hat diese vielen Einzelinitiativen von Spenderinnen und Spendern nun zum Anlass genommen, um die Möglichkeit von Spenden statt Geschenken noch einfacher zu gestalten. Zum einen gibt es neue praktische Spendenboxen, die Sie kostenlos anfordern können, um bei Ihrer Feierlichkeit Spenden für den guten Zweck zu sammeln. Zum anderen haben Sie nun auch online die Möglichkeit, einfach und schnell eine eigene Spendenseite auf www.diakoniewerk.at einzurichten, über die Ihre Gäste spenden können. Nähere Informationen zum Thema Anlass-Spenden für das Diakoniewerk erhalten Sie unter office@diakoniewerk.at oder 07235 63 251 138.
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Bosch-Mitarbeitende spenden für Werkstätte Sibiu Seit 2010 gibt es auf Initiative von Dieter Deutschländer (Bosch-Mitarbeiter, der aus Sibiu stammt) ein traditionelles siebenbürgisches Frühstück im Bosch-Werk in Nürnberg. Das Frühstück bringt den Mitarbeitenden dort nicht nur einen Teil der siebenbürgischen Genuss-Kultur mit landestypischen Spezialitäten nahe, sondern dient gleichzeitig als Spendenaktion für einen guten Zweck. Beim letzten Spendenfrühstück kamen 1.200 Euro zusammen, die zur Anschaffung von Materialien und für die Finanzierung von Freizeitangeboten in der Werkstätte Sibiu verwendet werden.
Unterstützung für Kindergarten Sunčani most Der „Kulturverein zu den Sieben Weisen“ in Linz unterstützt die Arbeit des integrativen multiethnischen Kindergartens des Diakoniewerks Sunčani most in Mostar/Bosnien-Herzegowina mit einer Spende von 750 Euro.
Kreisapotheke spendet für Küchensanierung Für die barrierefreie Sanierung von drei Küchen in Wohnhäusern für Menschen mit Behinderung in Gallneukirchen wurde eine Spende von 500 Euro von der Kreisapotheke in Gallneukirchen übergeben.
Werkstätte Oberneukirchen freut sich über 500 Euro Mit einer Spende von 500 Euro hat die Freiwillige Feuerwehr Amesschlag zum wiederholten Mal die Werkstätte Oberneukirchen unterstützt.
LCD-Fernseher für Wohnen Zibermayrstraße Die Firma M+T Industrieservice GmbH, der Spezialist für Montagen in Gewerbe und Industriebetrieben aus Kronstorf/OÖ., hat für Wohnen Zibermayrstraße in Linz einen LCD-Fernseher mit Wandhalterung im Gesamtwert von 494 Euro gespendet.
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Diakonie in der Diaspora – Das Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen von der Habsburger Monarchie bis in die Zweite Republik
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Eine umfassende Darstellung der Geschichte des Diakoniewerkes, von den Anfängen als Verein für Innere Mission 1874 bis in die frühen 1970er Jahre, von zwei ExpertInnen der Diakonie- und Sozialgeschichte.
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