Jahresrückblick 2016

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Unser Jahr 2016


Inhalt

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Vorwort Behindertenarbeit Seniorenarbeit Bildung Gesundheit Vielfalt International Spenden Das Unternehmen


v.l.n.r: Mag. Josef Scharinger, Dr. Heinz Thaler

Vorwort Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen, unterbrochen von der OÖ. Landessonderausstellung „hilfe. Lebensrisken – LebensChancen“ 2015, ist das Haus Bethanien in Gallneukirchen seit Herbst 2016 wieder zu einem lebendigen Ort sozialen Wirkens geworden. Neben dem integrativen Café & Bistro KOWALSKI, das sich seit der Landessonderausstellung einen festen Platz in der Gallneukirchner Gastronomie erworben hat, sind mit der Kunstwerkstatt und dem Zentrum für Freizeit-Sport-Bildung (Frisbi) weitere Angebote für Menschen mit Behinderung eingezogen. Die Schulen für Sozialbetreuungsberufe können im neugestalteten Haus weitere Klassenräume und eine moderne Schulküche nutzen. Der Diakonie Akademie DiAk stehen nun eigene Seminarräume zur Verfügung, und für Menschen im Alter gibt es eine Tagesbetreuung und Wohnungen mit Betreuung. Ergänzt wird diese einmalige Angebotsvielfalt durch ein historisches Archiv und ein kleines Museum.

Die Idee der Quartiersarbeit, erstmals verwirklicht im Ende 2013 bezogenen Projekt „Rosa Zukunft“ in Salzburg, wird im Diakoniewerk weiterhin konsequent verfolgt. In Engerwitzdorf in Oberösterreich ist ein Wohnprojekt nach dem Quartierskonzept entstanden, das sich am Sozialraum außerhalb einer Großstadt orientiert. Und in Bad Zell (OÖ) entwickelt sich mit der „Mehr Zeller Nachbarschaft“ – ausgehend von den Angeboten der Seniorenarbeit des Diakoniewerks – ebenfalls sehr erfolgreich eine Quartiersarbeit, die die vor Ort vorhandenen Netzwerke mit einbezieht. In der Behindertenarbeit wurden weitere Arbeitsplätze im Sinne der Integrativen Beschäftigung geschaffen. Ein seit dem Frühjahr im Diakoniewerk angestellter Peerberater bietet Menschen mit Behinderung Beratung in Fragen der Lebensgestaltung an. Ein weiterer Kindergarten in Gosau (OÖ) ergänzt seit Herbst das Angebot im Bereich Bildung. Den besonderen Bedürfnissen von

Kindern und Jugendlichen trägt das neu geschaffene Therapiezentrum ForKids in Kitzbühel Rechnung – ein weiterer qualitätsvoller Baustein im Gesundheitsbereich. Zentrale Aufgabe in der Flüchtlingsarbeit ist es nun, nachdem 2015 die Bereitstellung von Quartieren in der Grundversorgung höchste Priorität hatte, die Integration der geflüchteten Menschen zu unterstützen. Einige Maßnahmen wurden bereits gesetzt und sollen in den kommenden Jahren weitergeführt und ausgebaut werden. Wir möchten uns wieder bei all denjenigen bedanken, die uns in der Verwirklichung unserer Ziele tatkräftig unterstützen – bei unseren Mitarbeitenden, freiwillig Tätigen, aber auch bei den SpenderInnen und WegbegleiterInnen. Ein großer Dank gilt Mag.a Christa Schrauf für ihre Mitwirkung an der positiven Entwicklung des Diakoniewerks in den vergangenen acht Jahren. Christa Schrauf hat mit Ende 2016 ihre Tätigkeit als Rektorin beendet.

Herzlichst, Ihre

Josef Scharinger

Heinz Thaler

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Behindertenarbeit Behindertenarbeit

Berufsvorbereitung – eine Chance auf den ersten Arbeitsmarkt Im Kulinarium Salzburg und in der Berufs­ vorbereitung Eurotours in Kitzbühel (T) gibt es schon seit längerer Zeit für Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, durch eine Teilqualifizierungslehre bzw. Berufs­vorbereitung den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. Auch in integrativen Beschäftigungsangeboten des Diakoniewerks, die in Kooperation mit verschiedenen Firmen und Institutionen entstanden sind, können Menschen mit Behinderung Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, die ihnen unter bestimmten Voraussetzungen die Chance auf eine Tätigkeit im ersten Arbeitsmarkt eröffnen.

Das Diakoniewerk Tirol bietet am Stütz­punkt Integrative Beschäftigung in Hopf­garten Menschen mit Behinderung Arbeitsplätze in verschiedenen Firmen an. Langfristig sollen aus diesen integrativen Arbeitsplätzen reguläre Arbeitsverhältnisse werden. Eine Mitarbeiterin ist als Jobcoach im Einsatz, um die Arbeitsmöglichkeiten zu koordinieren, InteressentInnen geeignete Praktika und Arbeitsplätze zu vermitteln und neue Kooperationspartner zu suchen. Sie hilft auch bei beruflichen Veränderungswünschen, bei der Suche nach Praktikumsplätzen oder beim Erstellen von Bewerbungsunter­lagen. Mittler­weile zeigen sich schon gute Erfolge.

Die Suche nach Firmen, die Arbeits­plätze anbieten, gestaltet sich nicht immer leicht. Längerfristig sollen noch mehr geeignete Arbeitgeber lukriert und damit noch mehr Menschen mit Behinderung bei der Arbeitssuche geholfen werden.

Blitzlichter -- Gut begleitet am Weg zum ersten Arbeitsmarkt -- Integrative Arbeitsplätze gesucht

Was sonst noch wichtig war -- Werkstätte Schladming startet mit integrativen Arbeitsprojekten: Jausenservice, Mitarbeit in Schladminger Brau GmbH und Reinigungsdienst für Stadt Schladming -- LIFEtool stattet in Panama landesweit 86 Schulen mit integrativer Lern- und Trainingssoftware aus -- (Neu-)Eröffnungen in OÖ: Wohnen Bad Hall, Wohnen Gallneukirchen Vitalpark, Werkstätte Linz-Stifterstraße, Werkstätte Oberneukirchen, ReVital Shop Gallneukirchen, „Bistro Mauthausen Memorial“ in der Gedenkstätte Konzentrationslager Mauthausen -- Theater Malaria, LiteratInnen und Atelier-Kunstschaffende aus dem Diakoniewerk beim Kulturfestival sicht:wechsel in Linz -- Jubiläen: 20 Jahre Werkstätte Wartberg (OÖ), 10 Jahre Streichelzoo Linzerberg/Engerwitzdorf (OÖ), 10 Jahre Tagesstätte Moserhofgasse, Graz -- Panoramabar (Café des Kulinariums Salzburg) als Insider-Tipp im falstaff-Caféguide und auf der A-list -- 44. Martinstift-Symposion „Einrichtungen brauch’ ich nicht!?“ – Die Zukunft sozialer Arbeit, Brucknerhaus Linz

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Sexualität und Behinderung Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf die selbstbestimmte Gestaltung ihrer Sexualität, auf Bedürfnisse und Wünsche nach Freundschaft, Liebe, Partnerschaft, Zärtlichkeit, Geborgenheit oder Leidenschaft. Das ist in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert. Das Diakoniewerk hat dazu ein Positionspapier formuliert, das sich zugleich an die

MitarbeiterInnen und an die begleiteten Menschen mit Behinderung richtet und generelle Aussagen zur Sexualität und Regeln bzw. Vorgangsweisen im Betreuungszusammenhang beinhaltet. Das Positionspapier wurde in Leichter Sprache formuliert, um die Inhalte möglichst vielen Personen zugänglich zu machen. Im Rahmen des oberösterreichischen

Kunstprojekts „Let’s talk about love“, an dem Diakoniewerk, Lebenshilfe, Caritas und Institut Hartheim beteiligt waren, fanden 2016 verschiedene Veranstaltungen – Ausstellungen, Workshops, Musik und Literatur – zum Thema Liebe und Sexualität statt.

von Behinderung Betroffenen. Reidinger berät Menschen in ihrer Lebensplanung und unterstützt sie dabei, ihre Ziele im persönlichen und beruflichen Bereich umzusetzen. Konkrete Themen sind etwa Umzug in eine neue, selbständigere Wohnform, Veränderungen im Arbeitsbereich, Freizeitgestaltung oder Beziehung und Partnerschaft. Peerberatungen finden in den Settings Eins-zu-Eins oder in der Gruppe statt. Sie richten sich nicht nur an

die Betroffenen, sondern auch an deren Angehörige. Reidinger erscheint es sehr wichtig, dass Peerberatung auch in den anderen Bundesländern ausgebaut wird.

Blitzlichter -- Positionspapier in Leichter Sprache zum Thema Sexualität -- OÖ Veranstaltungsreihe „Let’s talk about love“, gemeinsam mit Institut Hartheim, Lebenshilfe OÖ und Kunst St. Pius der Caritas

Betroffene beraten Betroffene In Oberösterreich ist Peerberatung für Menschen mit Behinderung im Chancengleichheitsgesetz verankert – das ist bundesweit einmalig. Seit einem Jahr ist der ausgebildete Peerberater Martin Reidinger im Diakoniewerk Oberösterreich tätig. Sein Auftrag ist es, Menschen in ihrer Selbstbestimmung und den dabei entstehenden Herausforderungen zu begleiten und Inklusion begreifbar zu machen – und das mit der Sichtweise eines selbst

Blitzlichter -- Diakoniewerk stellt Peerberater ein

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Seniorenarbeit Mehr Zeller Nachbarschaft – Quartiersarbeit im ländlichen Raum Im Herbst 2015 gab es erste Gespräche mit BürgerInnen und die Sammlung von Ideen zum Aufbau einer Quartiersarbeit in Bad Zell (OÖ) unter dem Titel „Mehr Zeller Nachbarschaft“. Ziel des Diakonie­ werks ist es, gemeinsam mit BürgerInnen, der Pfarre, den Vereinen und weiteren Organisationen und Gruppen vor Ort, rund um das 2016 eröffnete Haus für Senio­ ren in dem kleinen Mühlviertler Kurort einen Sozialraum zu etablieren, der sich von einer gut versorgten zu einer mitsorgenden Nachbarschaft entwickelt und in dem Menschen jeden Alters ihr Leben gut gestalten können. Derzeitige Angebote:

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Gemeinsamer Mittagstisch, Fahrdienste, Besuchsdienst und Sprachpartner in der Integrationsarbeit. Im Raum Engerwitzdorf/Gallneukirchen wird unter dem Titel „Lebendige Nachbarschaft“ (LeNa) ein ähnliches Angebot entwickelt. In einem Wohnobjekt der ELAG Immobilien AG sind neben herkömmlichen Mietwohnungen auch barrierefreie Wohnungen für Menschen im Alter und Menschen mit Behinderung, basierend auf einem Wohnkonzept des Diakoniewerks, fertiggestellt worden. Das Konzept LeNa sieht vor, nicht nur die BewohnerInnen

untereinander durch regelmäßige Treffs, gemeinschaftliche Räume, Aktivitäten und Serviceleistungen zu vernetzen, sondern auch mit dem sie umgebenden Sozialraum.

Blitzlichter -- Bezug des neuen Haus für Senioren Bad Zell (OÖ) -- Wohnprojekt LeNa setzt auf Vernetzung und Sozialraumorientierung


Einzug in ein stationäres Wohnangebot – Herausforderung für Angehörige Der Weg vom vertrauten Zuhause in eine neue Umgebung ist für Menschen im Alter – besonders mit Demenz – oft schwierig. Doch auch für Angehörige ist es eine völlig neue Situation, wenn der Vater/die Mutter in ein Pflegeheim übersiedelt, häufig verbunden mit einem schlechten Gewissen. Gespräche mit Angehörigen zeigen, dass die erste Zeit sehr schwierig ist, weil nicht nur den Menschen im Alter, sondern auch ihren Angehörigen das Loslassen einer bis dahin vertrauten Situation schwerfällt. Vorwürfe, depressive Phasen und Ängste der Betroffenen machen unsicher, ob die Entscheidung richtig war. Während es bei körperlicher Schwäche leichter scheint, den Betroffenen in die fachliche Obhut eines Pflegeheims zu

geben, ist das bei Demenz schwieriger. Gilt es doch abzuwägen, ab welchem Zeitpunkt die Sicherheit und Eigenständigkeit des alten Menschen ohne ständige Begleitung – die die Angehörigen aus beruflichen, aber auch gesundheitlichen Gründen oft nicht mehr leisten können – nicht mehr gewährleistet ist. Vom Konzept der Hausgemeinschaften im Diakoniewerk sind die Angehörigen überzeugt. Nach einer Phase der Eingewöhnung haben sie das Gefühl, dass die Mutter/der Vater dort die nötige Ansprache hat und sich wohlfühlt. Regelmäßige Angehörigenbefragungen helfen, das Angebot weiterzuentwickeln.

Blitzlichter -- Hausgemeinschaften – überzeugendes Wohnkonzept für Menschen im Alter bzw. mit Demenz -- Beratungsangebot für Menschen mit Demenz und deren Angehörige nun auch Zuhause -- Demenzberatung im Diakoniewerk Salzburg verzeichnet deutlichen Anstieg der Kontaktnahmen

Was sonst noch wichtig war --------

Diakonie-Dialoge 2016 in Salzburg zum Thema „Sucht und Abhängigkeit“ Wissenschaft zum Angreifen (Österreichische Blindenwohlfahrt, Wien) Market-Befragung bestätigt hohe Zufriedenheit mit den Angeboten der Tagesbetreuungen für Menschen im Alter Memories XL-Projekt (übergroße Erinnerungstafeln) erringt 3. Platz beim Innovationspreis Altenpflege 2016 in Hannover dm Drogeriemarkt unterstützt die Projekte „Mehr Zeller Nachbarschaft“ und „Freiwilligennetzwerk Salzburg“ Diakoniewerk in Wien und Salzburg bei Projekten „Demenzfreundliche Gemeinde“ aktiv Plattform „Demenzfreundliche Stadt Salzburg“ gestartet, eine Initiative der Stadt Salzburg, in Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk und anderen Institutionen

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Bildung

Kreative Unterrichtsgestaltung in den SOBs Praxisnaher Unterricht und dieser möglichst kreativ gestaltet – das ist ein Markenzeichen der Schulen für Sozialbetreuungsberufe (SOBs) des Diakonie­ werks. Beispiele aus dem Jahr 2016: Die SOB Gallneukirchen lud das SOG.Theater Wiener Neustadt ein, das mit seinem sensiblen Spiel den SchülerInnen das Thema „Subtile Gewalt im Betreuungsalltag“ eindrücklich näher brachte. Das Pilotprojekt „Persönlichkeitstraining mit Esel“ zeigte, dass man aus einem achtsamen Umgang mit diesem Tier Lösungsstrategien für schwierige Betreuungssituationen

ableiten kann. Die Gestaltung einer Radiosendung mit dem Freien Radio Freistadt lud zur Reflexion über die Ausbildung und die Motive der Berufswahl ein. Praxisnähe und Kreativität zeigen sich auch in den Praktika – schon seit Jahren sind diese teilweise rund um den Globus möglich und machen dadurch die SchülerInnen sensibel für andere Kulturen, verschie­ dene Betreuungszugänge und auch dafür, wie man bei unterschiedlich guter Ausstattung des Umfelds die Bedürfnisse der betreuten Menschen nicht aus dem Blick verliert.

Blitzlichter -- SOG.Theater Wiener Neustadt zeigt mit seinem Stück „Wir sind gleich bei Ihnen“ subtile Gewalt im Betreuungsalltag auf

Was sonst noch wichtig war -----

Seminar „Sexuelle Gewalt im Leben von Menschen mit Behinderung“ an der SOB Salzburg Erfolgreicher Lehrgang der Diakonie Akademie „Umgang mit Menschen mit Autismus Spektrum Störung (ASS)“ Diakoniewerk zieht sich als Schulerhalter der privaten Johann Sebastian Bach Musikschule Innsbruck zurück Bildungszentrum Diakonissen Linz bietet Zusatzqualifikation UBV-Ziviplus für Zivildienstleistende an

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Plattform Zukunft – neue Veranstaltungsreihe der DiAk Mit der „Plattform Zukunft“ will die Diakonie Akademie (DiAk) den Leitsatz „Wir wollen die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen fördern” aus dem Leitbild des Diakonie­ werks noch mehr zum Leben erwecken. Sie lädt deshalb Menschen ein, die zu gesellschaftspolitischen Themen etwas zu sagen haben – und damit sind nicht nur namhafte ReferentInnen gemeint, sondern vor allem auch die BesucherInnen. Nach einem Impulsvortrag erfolgt

eine moderierte Diskussion. Im Herbst 2016 fanden zwei Veranstaltungen der „Plattform Zukunft“ im Haus Bethanien statt, die sehr gut besucht waren. Auch 2017 stehen wieder interessante Themen am Programm.

Blitzlichter -- 1. Termin „Krisengebiet Naher Osten“ mit Referent Gerhard Schweizer -- 2. Termin „Europa – wohin?“ mit Referent Dr. Erhard Busek

Bildung macht Spaß – von klein auf Das Diakoniewerk ist nun vermehrt in der Bildung von Kindern aktiv. Zusätzlich zu den schon sehr lange bestehenden Kindergärten und dem Engagement in der Martin Boos Landesschule in Gallneukirchen sowie dem Kindergarten „Sunčani most“ in Mostar (BiH), ergänzen seit 2013 das Montessori Haus in St. Johann in Tirol (in Rahmen der

Diakoniewerk Bildung GmbH) und seit 2015 der ehemalige Kindergarten der Evangelischen Pfarrgemeinde Graz-Nord das Bildungsangebot. Im Herbst 2016 wurde der Evangelische Kindergarten Gosau (OÖ) von der dortigen Pfarrgemeinde übernommen und seit November gibt es in BosnienHerzegowina einen zweiten integrativen,

multiethnischen Kindergarten: „Sunčani most Livno“. Nicht zu vergessen sind auch die beiden Projekte der Tagesbetreuung in Sebeş und Dumbrăveni in Rumänien, die, so wie alle anderen Einrichtungen, den Kindern von klein auf die Freude am Lernen vermitteln und dadurch zu ihrer positiven Entwicklung beitragen sollen.

Blitzlichter -- Diakoniewerk übernimmt Evangelischen Kindergarten Gosau (OÖ) -- Kindergarten Graz kooperiert im Rahmen des Projektes EVIS (Empowerment, Vernetzung, Inklusion, Sprache) mit der Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Steiermark -- Montessori Haus St. Johann in Tirol feiert 20-jähriges Bestehen -- Martin Boos Landesschule in Gallneukirchen feiert 20-jähriges Bestehen

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Gesundheit Privatkliniken mit besonderen Kompetenzen Privatkliniken haben einen erhöhten Erfolgsdruck, um sich am Markt der Gesundheitsanbieter gut behaupten zu können. Am besten gelingt das durch Spezialisierungen und daraus erwachsene besondere Kompetenzen. Mit Kompetenzzentren – das neueste im Bereich HNO-, Kopf- und Halschirurgie – bietet die Privatklinik Wehrle-Diakonissen

in Salzburg eine fachkundige Anlaufstelle für Menschen mit Erkrankungen in diesen Bereichen – von der Zweitmeinung bis hin zum komplexen chirurgischen Eingriff. Patientinnen und Patienten werden dort mit höchster Fachkompetenz sehr kundenorientiert und ressourcenschonend betreut. Auch die Klinik Diakonissen Linz punktet mit Spezialistinnen und Spezialisten in

verschiedenen Bereichen. 2016 wurde ins­besondere das Wirbelsäulenzentrum Dia­ konissen in den Fokus gestellt. Dort bietet ein SpezialistInnen-Team den Patientinnen und Patienten ein vielfältiges Behandlungsspektrum an – von der Schmerztherapie bis hin zur Wirbelsäulenchirurgie. Auch die hohe Kompetenz im Bereich der Augenchirurgie wurde 2016 verstärkt beworben.

Blitzlichter -- Spezielle Kompetenzzentren an den beiden Privatklinik-Standorten in Linz und Salzburg -- Hochtontherapie für diabetische Nervenschmerzen an der Privatklinik Wehrle-Diakonissen in Salzburg -- 500 Gesundheitschecks in der Klinik Diakonissen Linz (30 % Steigerung zu 2015)

Rückblick auf zehn erfolgreiche Jahre Vor zehn Jahren nahm die Klinik Diakonissen Schladming (Stmk) am neuen Standort Maistatt den Betrieb auf. Zukunftsweisende Medizintechnik, innovative Patientendokumentation – Stichwort: „Papierloses Krankenhaus“ – und bewährte hohe Fachkompetenz der Ärzteschaft sowie der Pflege haben in den vergangenen zehn Jahren den guten Ruf des Hauses fortgeschrieben. Die stationären Aufnahmen sind um 15 % gestiegen, die operativen Eingriffe um 41 %. Die leistungs­ orientierten Abrechnungspunkte stiegen um 26 %, die Zahl der Dialysen gar um 95 %.

10 . Diakoniewerk . Jahresrückblick 2016 Bildunterschrift

Ein Meilenstein war die Kooperation mit dem Grazer Privatunternehmen Diagnostikum, das Magnetresonanzuntersuchungen in der Klinik anbietet – einzigartig in der Steiermark. Neben vielen weiteren Innovationen hat das Qualitätsmanagement, das vor allem der Patientensicherheit dient, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der 2014 begonnene Zertifizierungsprozess fand im Jänner 2016 mit dem ISO 9001-2015 Pcc Zertifikat seinen vorläufigen Höhepunkt. Eine weitere besondere Errungenschaft ist das Tele Conference System mit der Chris-

tian Doppler Klinik Salzburg zur Akutbehandlung von SchlaganfallpatientInnen.

Blitzlichter -- ISO-Zertifizierung der Klinik Diakonissen Schladming -- Qualitätszertifikat für Darmkrebsvorsorge in der Klinik Diakonissen Schladming


forKIDS – das jüngste „Kind“ im Bereich Therapie Vor 30 Jahren hat das erste Therapie­ zentrum des Diakoniewerks am Linzerberg in Engerwitzdorf (OÖ) seine Arbeit aufgenommen. Am 14. November 2016 startete das Diagnostik- und Therapiezentrum „forKIDS“ in Kitzbühel, eine Einrichtung des Diakoniewerks in Kooperation mit dem Land Tirol und den Sozialversicherungsträgern. forKIDS ist erste Anlaufstelle für Kinder bzw. Jugendliche von 0 bis 18 Jahren mit Entwicklungsverzögerungen und Auffälligkeiten im Bereich des Verhaltens. Ein multiprofes­

sionelles Team, das sich aus den Berufsgruppen Klinische Psychologie, Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie zusammensetzt, sorgt für ein umfassen­des Therapieangebot. Zu einem optimalen Therapieerfolg gehört die Zusammenarbeit unterschiedlichster ExpertInnen mit dem sozialen Umfeld – Eltern, Schulen und ÄrztInnen. Dieser besondere Ansatz der integrierten Versorgung soll zu einer Verbesserung der Chancengleichheit sowie zu einer hohen Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen beitragen.

Blitzlichter -- 30 Jahre Therapiezentrum Linzerberg in Engerwitzdorf (OÖ) -- Start forKIDS in Kitzbühel

Was sonst noch wichtig war -- Klinik Diakonissen Schladming setzt auf E-Mobilität -- Zum dritten Mal in Folge Geburtenrekord an der Privatklinik Wehrle-Diakonissen in Salzburg -- Privatklinik Wehrle-Diakonissen am Standort Salzburg-Aigen erhält Auszeichnung „Austria Gütezeichen Gesundheits­tourismus – Best Health Austria“ -- Das 30-köpfige Team der Therapie Diakoniewerk Salzburg betreut in der Privatklinik Wehrle-Diakonissen stationäre und ambulante PatientInnen sowie Menschen im Alter bzw. mit Behinderung in Einrichtungen des Diakoniewerks, der Caritas und von Provinzenz

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Vielfalt

Haus Bethanien wiedereröffnet Nach der OÖ. Landessonderausstellung 2015 wurden der Umbau und die Renovierung im ehemaligen Diakonissenhaus Bethanien in Gallneukirchen fortgesetzt. Im September 2016 waren die Arbeiten abgeschlossen und die neuen NutzerInnen zogen ein: Mitarbeitende der neuen Kunstwerkstatt (Atelier, Theater Malaria, Medien, Macherei), des Zentrums für Freizeit, Sport und Bildung (FRISBI) und der Diakonie Akademie (DiAk), SeniorInnen der Wohnungen mit Betreuung und

der Tagesbetreuung sowie SchülerInnen der Schulen für Sozialbetreuungsberufe. Ergänzt wird das neue soziale Angebot des Hauses – das in dieser Vielfalt im Diakoniewerk einmalig ist – durch ein Museum, das historische Archiv, einen Andachtsraum und einen Veranstaltungssaal. Seit der Landessonderausstellung befindet sich das integrative Café & Bistro KOWALSKI im Haus und hat sich bereits einen festen Platz in der Gallneukirchner Gastro-Szene erobert.

Blitzlichter -- Offizielle Eröffnung des Haus Bethanien mit Tag der offenen Tür am 11. November -- Ein Museum lädt ein, mehr über das Diakoniewerk zu erfahren

Freiwillige machen vieles erst möglich Blitzlichter -- Fortbildung Trauma und Flucht für Freiwillige in Salzburg -- Bestnoten für Freiwilligen-Besuchsdienst des Diakoniewerk Salzburg -- Ausbildung „Für andere und für mich“ – Kursprogramm für Frei­ willige in der SOB Gallneukirchen

680 Freiwillige waren 2016 im Diakonie­ werk – so viele wie nie zuvor! Im Dia­ koniewerk Salzburg etwa hat sich die Zahl der freiwillig Tätigen in den letzten fünf Jahren verdoppelt. Dort sind mehr als 360 Freiwillige im Einsatz, bei rund 300 angestellten MitarbeiterInnen – eine Besonderheit innerhalb des Diakoniewerks. Diese sind insbesondere im Besuchsdienst für Menschen im Alter, aber auch in der Stadtteilarbeit und in der Flüchtlingsbegleitung aktiv. Ohne Freiwillige wären viele Angebote, vor allem in der Freizeitgestaltung, in

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dieser Qualität nicht möglich. Auch in den anderen Regionen, in denen das Diakonie­ werk tätig ist, sind Freiwillige unverzichtbar. FreiwilligenkoordinatorInnen kümmern sich darum, dass diese so eingesetzt werden, dass ihre Tätigkeit ein Gewinn für alle Beteiligten ist. Es gibt begleitende Schulungen, z. B. den Lehrgang für den Ehrenamtlichen Besuchsdienst, aber auch Supervisionsangebote, um schwierige Situationen zu vermeiden und Konflikte zu bearbeiten. Weitere freiwillig Engagierte sind willkommen – ob für regelmäßige Einsätze oder punktuelle Mitarbeit bei Projekten und Veranstaltungen!


Integration in/durch Bewegung Seit Herbst 2016 trainieren StudentInnen der Universität Graz gemeinsam mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die vom Diakoniewerk Steiermark in Deutschfeistritz begleitet werden. Jeden Mittwochnachmittag spielen sie in der Sporthalle der Neuen Mittelschule in Deutschfeistritz Fußball, lernen Jonglieren, probieren Trendsportarten wie Slackline und Dodgeball oder versuchen akrobatische Tricks. Das Projekt findet im Rahmen einer Lehrveranstaltung der Sportpäda-

Blitzlichter gogik statt. Rund 50 Studierende konnten teilnehmen, das Interesse war jedoch viel größer. Im Rahmen des Projekts nehmen einige Jugendliche auch an regulären Lehrveranstaltungen des Sportinstituts in Graz teil. Ihnen steht dabei ein studentischer Buddy zur Seite. Über facebook werden Kontakte gepflegt, sogar Essenseinladungen ausgesprochen. Ein Dissertant begleitet das Projekt wissenschaftlich und erhebt die Einstellung der StudentInnen zu Fremden vor und nach dem Projekt.

-- Gemeinsame Lehrveranstaltung der Uni Graz mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen -- Asylwerberin aus dem Irak als Kochlehrling in der Klinik Diakonissen Schladming (Stmk) -- Freiwilliges Integrationsjahr für Asylberechtigte -- Berufsorientierungslehrgang für Asylsuchende an der SOB Gallneukirchen

Was sonst noch wichtig war -- Das Flüchtlingsquartier Kasern in Salzburg bietet seit Ende März 2016 vielen Familien in kleinen Wohneinheiten ein neues Zuhause auf Zeit -- Das Diakoniewerk richtete in Oberösterreich eine Vielzahl an Grundversorgungsquartieren ein -- Neues Modul „Flucht und Integration“ an der SOB Salzburg -- Die Bücherinsel in Gallneukirchen feierte ihren 20. Geburtstag -- 20 Jahre Diakonie:Art, das Kunstengagement des Diakoniewerk Salzburg, das alljährlich vier Ausstellungen in die Galerie der Privatklinik Wehrle-Diakonissen am Standort Salzburg-Aigen bringt -- Neuer Produktshop geht online – www.diakoniewerk-shop.at -- Mit dem neuen Online-Adventkranz wurde jeden Tag im Advent eine Kerze entzündet und ein handgefertigtes Produkt aus den Werkstätten verlost

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International

Tagesbetreuung – eine Erfolgsgeschichte Im Juli 2015 hat das Diakoniewerk mit der Tagesbetreuung für sozial benachteiligte Kinder in den rumänischen Städten Sebeş und Dumbrăveni begonnen. Die gezielte schulische Förderung, um die Schreib-, Lese- und Rechenkenntnisse zu vertiefen, und die Vermittlung sozialen Verhaltens und Miteinanders erweitern die schulischen und sozialen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen. Damit erhöhen sich ihre Chancen, aus dem Kreislauf der Armut auszubrechen und sich eine bessere Zukunft aufzubauen. Nach mehr als einem Jahr sind nun erste Erfolge sichtbar. Die Kinder in Sebeş haben bereits viel bessere Schulnoten und die

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festen sozialen Regeln, die sie in der Tagesbetreuung lernen, zeigen sich positiv im Miteinander. In Dumbrăveni kommen die Kinder aus noch schwierigeren sozialen Verhältnissen. Dort ist schon der tägliche Schulbesuch ein Erfolg, aber auch die Leistungen sind besser geworden. Seit 1. Jänner ist die Tagesbetreuung in Dumbrăveni nicht mehr provisorisch in der Schule untergebracht, sondern in einem eigenen Haus, unweit der Schule und den Roma-Siedlungen, aus denen viele der Kinder kommen. Nach einigen Umbauarbeiten können hier künftig bis zu 25 Kinder die Betreuung in Anspruch nehmen. In Zukunft soll noch stärker mit den gesamten Familien gearbeitet werden, um ihnen Wege aus der Armut aufzuzeigen.

Blitzlichter -- Tagesbetreuung L.I.F.T. (Lernen. Integration.Förderung.Tages­ struktur) in Dumbrăveni zieht in neue Räume ein -- L.I.F.T. wird von Land und Stadt Salzburg, Caritas Salzburg, der Erzabtei St. Peter, dem Roten Kreuz Salzburg und den Salzburger Nachrichten mitunterstützt -- Die Kinder in der Tagesbetreuung Sebeş machen große Fortschritte


Kindergarten Sunčani most II Livno: Gegenseitiges Verständnis fördern Mit 1. November hat das Diakoniewerk in Livno den zweiten integrativen, multiethni­ schen Kindergarten in Bosnien-Herzegowina in Betrieb genommen. Mit finanzieller Unter­ stützung des United Nations Development Program, des Kinderhilfswerks Unicef, der Kantonsregierung sowie der Stadt selbst wurde ein stadteigenes Haus nach Plänen des Diakoniewerks in einen zweigruppigen Kindergarten umgebaut. Neben der bewusst multiethnischen Zusammensetzung der Kindergartengruppen und der Integration von Kindern mit Behinderung ist auch das Team an Pädagoginnen bewusst multiethnisch. Sprache, Traditionen und Feste im Jahreskreis können für alle zugänglich gemacht und damit das gegenseitige Verständnis bereits im Kindesalter gefördert werden. Der Besuch eines Kindergartens ist in Bosnien-Herzegowina an das Bezahlen von Kindergartenbeiträgen geknüpft. In den Kindergärten des Diakoniewerks sind jeweils sieben Kinder von

diesem Beitrag befreit. Somit können auch Kinder aus sozial benachteiligten Familien an vorschulischer Bildung teilnehmen. Sowohl der Kindergarten in Livno als auch der bereits seit 2002 bestehende Kindergarten in Mostar werden zudem von Rotarischen Clubs, Außen- und Sozialministerium, Land Oberösterreich und vielen privaten SpenderInnen immer wieder unterstützt.

Blitzlichter -- Neuer integrativer, multiethnischer Kindergarten in Livno (BiH) -- Robert-Bosch-Stiftung fördert Wissensbrücken zwischen den Kindergärten in Mostar, Livno und Gallneukirchen

Was sonst noch wichtig war -- 3. Erfahrungsaustausch mit Mobilem Dienst in Sarajewo -- Studierende der Stanford University (USA) besuchen im Rahmen ihrer MBA-Studienreise den integrativen, multiethnischen Kindergarten Sunčani most in Mostar (BIH) -- Diakoniewerk eröffnet gemeinsam mit dem slowakischen Verein Agapé eine neue Tagesstätte für Kinder mit Behinderung in Bratislava -- Inklusive Tanzperformance in Sibiu

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Spenden

Durch die Unterstützung von Spenderinnen und Spendern konnte im Jahr 2016 für die im Diakoniewerk begleiteten Menschen Vieles bewegt werden. Es werden hier nur einige der vielen Projekte erwähnt, die dank unserer Spenderinnen und Spender umgesetzt werden konnten. Vielfach konnten auch einzelne Herzenswünsche mit Spendengeldern bedacht werden. So wurden beispielsweise spezielle Therapiematerialien und Sprachausgabegeräte angeschafft, die für Menschen, die Unterstützung brauchen, das Leben erleichtert haben.

Schaffung neuer integrativer Arbeits­ plätze im Bistro der KZ-Gedenkstätte Mauthausen Im März 2016 konnten neue Arbeitsplätze im Gastronomiebetrieb der KZ-Gedenkstätte Mauthausen (OÖ) geschaffen werden. Menschen mit Behinderung zeigen täglich an diesem geschichtsträchtigen Ort, was in ihnen steckt. Jeder hat seine Vorlieben und Stärken. Ob Tätigkeiten in der Küche oder das Servieren von Speisen und Getränken – es gibt genug zu tun. Besonders stolz sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass ihr integrativer Arbeitsplatz von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer mit dem Menschenrechtspreis des Landes Oberösterreich ausgezeichnet wurde.

Mehr Tagesbetreuungs-­ plätze für Menschen mit Demenz In der Tagesbetreuung des Diakonie­werks in Gallneukirchen erhalten Menschen mit Demenz liebe­volle Fürsorge und fachliche Betreuung. Hier erlebt man fast täglich, wie positiv sich die Förderung und Zuwendung auf die betroffenen Menschen auswirken. Viele bleiben dadurch länger selbstständig. Dieses so wichtige Angebot konnte ausgebaut werden, damit Menschen mit teils schwerer Demenz nicht länger auf Unterstützung warten müssen.

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Werkstätte für Menschen mit Behinderung in Oberneukirchen Lange träumten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung der Werkstätte Oberneukirchen (OÖ) von ihrer „neuen Werkstätte“. Die Bedingungen in der alten Werkstätte machten ihnen das Arbeiten schwer. Es konnte ein bestehendes Gebäude im Ortszentrum saniert und ausgebaut werden. Im September 2016 wurde die neue Werkstätte eröffnet. Rund 50 Menschen mit und ohne Behinderung sind überglücklich über ihren neuen Arbeits­platz.

Neuer Transportbus für integratives Catering­ service Kulinarium Alt und nicht mehr funktionstüchtig – das war der Transportbus des Kulinarium Kitzbühel (T). Auch wenn die Nachfrage nach den gesunden Leckereien aus dem Kulinarium ungebremst war, hatten die Mitarbeitenden mit Behinderung Sorgen, ihre Essenslieferungen nicht mehr bewerkstelligen zu können. Es konnte ein neuer Transportbus angeschafft werden, sodass Menschen mit Behinderung im Kulinarium auch weiterhin ihren Arbeits­ platz mit Sinn und Wert finden können.

Weitere Spendenprojekte 2016 --------

Ausbau der integrativen Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung Betrieb des Kindergartens Sunčani most in Mostar (BIH) weiter ermöglicht Neue Werkstätte für Menschen mit Behinderung in Linz Tagesbetreuung für Roma-Kinder in Sebeş und Dumbrăveni (Rumänien) Unterstützte Kommunikation für Menschen ohne verbale Sprache Integrationsangebote für Menschen auf der Flucht Einige Tage Erholung für Kinder mit Behinderung

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Das Unternehmen Im Sozial­ und Gesundheitsbereich Das „Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen“ hat sich, ausgehend vom „Verein für Innere Mission“ – einem in Oberös­ terreich als Kernbundesland verankerten Verein, in der jüngeren Vergangenheit zu einer diakonischen Unternehmensgruppe entwickelt. Als innovatives Unternehmen ist das Diakoniewerk in den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern im Sozial­ und Gesundheitsbereich in Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Wien und an Auslandsstandorten tätig. Es entwickelt dabei zeitgemäße Angebote für Menschen mit Behinderung, für Menschen im Alter, im Bereich Gesundheit und in der Bildung. Dabei macht sich das Diakoniewerk, getragen von den Prinzipien der Sozialraumorientierung, für eine Inklusive Gesellschaft, der alle angehören können, stark. Menschen im Alter finden in verschiede­ nen Tagesbetreuungs- und Wohneinrichtungen sowie Zuhause besondere Beglei­

18 . Diakoniewerk . Jahresrückblick 2016

tung. Für Menschen mit Behinderung ist das Diakoniewerk ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend in Arbeits­ und Tagesstrukturen, Wohn- und Therapiemöglichkeiten, Beratungsangeboten sowie durch mobile Dienste aktiv. Kinder finden in den Kinderbetreuungseinrich­ tungen ebenso professionelle Begleitung und Ausbildung wie Schülerinnen und Schüler in den Schulen für Gesundheitsund Sozialbetreuungsberufe. Der Gesundheitsbereich umfasst die medizinische und pflegerische Versorgung, die Geburtshilfe und Gesundheitsvorsorge in Kliniken sowie vielfältige Therapieformen in Therapiezen­ tren. Mit der Stadtteilarbeit, der Fami­ lienberatung und der Flüchtlingsarbeit reagiert das Diakoniewerk auf soziale Bedürfnisse und Nöte der Menschen. Neue Wohnformen nach dem Konzept der Quartiersarbeit entstehen. Mit region­ alen Projekten und Initiativen wird den verstärkt auftretenden Ausprägungen von Armut begegnet. Das breite Tätigkeitsfeld

wird durch drei Heime für Studierende, ein Hotel, eine Buchhandlung, eine Gärtnerei mit Bioladen und eine Weiterbildungsakademie ergänzt. Das Diakoniewerk schöpft aus 140 Jahren Erfahrung in der Betreuung und Begleitung von Menschen. Ausgehend vom Diako­ nissenhaus Bethanien in Gallneukirchen haben die Diakonissen als Gemeinschaft evangelischer Schwestern die Betreuung von Menschen in Notlagen übernommen. Heute bringen sich mehr als 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Fachkompetenz und Erfahrung in rund 190 Einrichtungen sowie einer großen Anzahl an Zusatzangeboten ein. Freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dabei eine wertvolle Bereicherung. Das Diakoniewerk ist Mitglied der Diakonie Österreich, einem der fünf großen Wohlfahrtsverbände in Österreich.


Bildnachweis Jahresrückblick 2016 Edwin Enzlmüller S. 1, 3, 12 Karin Hofbauer S. 6 Ulrike Rauch S. 9, 13 Lena Kothgasser S. 10 Thomas Smetana S. 18 Diakoniewerk alle anderen Für den Inhalt verantwortlich: Diakoniewerk, Kommunikation & PR März 2017

Höchster Standard für Ökoeffektivität. Weltweit einzigartig: Cradle-to-Cradle® Druckprodukte innovated by gugler*.

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens. gugler*print, Melk, UWZ-Nr. 609, www.gugler.at

Das Diakoniewerk hat sich bei der vorliegenden Broschüre für eine Produktion auf höchstem ökologischen Niveau entschieden. Am Ende ihres Lebenszyklus kann sie vollständig in den biologischen Kreislauf zurückfließen – selbst die Asche kann bedenkenlos im Garten verstreut werden.


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