Jahresbericht 2018

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Leben in Unser Jahr 2018


INHALT

3 Vorwort 4 Leben in Vielfalt 6 Arbeiten 8 Wohnen 10 Begleiten & Betreuen 12 Beraten 14 Gesundheit 16 Internationales 18 Lernen 20 Kooperationen 22 Identität & Kultur 23 Wir ßber uns 24 Unser Jahr 2018


v.l.n.r: Vorstand Dr. Dipl.-Psych. Rainer Wettreck, Vorstandsvorsitzender Mag. Josef Scharinger, Vorstand Dr. Heinz Thaler

Vorwort 2018 war ein Jahr, das viele Neuerungen gebracht hat. Seit Jänner sind wir als Dreier­ Vorstand wieder komplett. Dr. Rainer Wettreck verantwortet seither schwerpunktmäßig die Diakonische Identitätsentwicklung und die theologisch-diakonische Praxis im Diakoniewerk und setzt damit Impulse in einer Unternehmenskultur, die Basis für künftige Herausforderungen bildet. Viele Aufgaben liegen vor uns. Viel haben wir heuer bereits erreicht. Mit der Zusage einer gemeinsamen Betreiberschaft des geplanten Leitspitals Region Liezen zwischen Diakoniewerk und der Steiermärkischen Landes-Krankenanstaltengesellschaft wurde ein wichtiger Entwicklungsschritt für die künftige Gesundheitsversorgung des Bezirks eingeschlagen. Die Förderung von Menschen im Autis­musSpektrum war ein wesentlicher Schwerpunkt im heurigen Jahr. Das Therapiezentrum Linzerberg (OÖ) entwickelte moderne, interdisziplinäre Angebote, zugeschnitten auf die Zielgruppe. Aber auch in ­baulicher Hinsicht hat sich einiges getan. Mit Alten­ berg und Pregarten sind zwei Orte für Menschen im Autismusspektrum in der Nähe von Linz entstanden, die sowohl

räumlich als auch in der Betreuungsqualität einen riesigen Entwicklungsschritt setzen. Mit der Begleitung eines neuen Wohnquartiers in Wien gehen wir weitere Schritte in Richtung gelebte Nachbarschaft und bauen auf Erfahrungen in der Quartiersarbeit in Salzburg auf. Wir freuen uns über Zuwachs in Form von „Allfred“. Mit viel frischem Wind wurde das Serviceangebot umgesetzt und richtet sich an Menschen im Alter, die Unterstützung beim Kochen, bei der Gartenarbeit oder ähnlichem brauchen. Das Angebot läuft gut an und es ist schön zu sehen, wie der Austausch sowohl HelferInnen als auch UnterstützerInnen bereichert. Das Netzwerk an integrativer Beschäftigung wurde 2018 weiter ausgebaut. Schloss Weinberg, KOWALSKI, Kulinarium oder die Schafalm in Schladming: Menschen mit Behinderung bekommen nach und nach Zugang zum Arbeitsmarkt und können ihre vielfältigen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Apropos Kulinarium: Das Kulinarium in Salzburg feierte seinen 10. Geburtstag und hat auch baulich erweitert. Und unser Café & Bistro KOWALSKI findet sich nun dreimal in Salzburg.

Auch das Thema Unterstützte Kommunikation beschäftigte uns im Vorjahr: LIFEtool feierte 20 Jahre mit einem Benefizkonzert und machte damit wiederholt auf das Recht auf Kommunikation aufmerksam. Nicht nur für den Menschen ist es wichtig, die eigenen Wurzeln zu kennen. Auch ein Unternehmen hat und braucht eine ganz individuelle, gelebte Identität. Unsere Wurzeln liegen im Diakoniewerk in der Arbeit der Diakonissen begründet. Aber was ist das Besondere am Diakoniewerk heute? Wir waren 2018 auf der Suche nach diesem „Spirit“. In vielen Gesprächen mit MitarbeiterInnen haben wir herausgefunden, was uns ausmacht und antreibt. Wir haben 2019 viel vor. Neue Projekte und Herausforderungen warten vor dem Hintergrund, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Fähigkeiten und Ressourcen bestmöglich zu mobilisieren und einzu­ setzen. Bedanken möchten wir uns bei ­unseren MitarbeiterInnen, den zahlreichen Freiwilligen, bei den SpenderInnen sowie allen, die das Diakoniewerk auf diesem Weg begleiten.

Herzlichst, Ihre

Josef Scharinger

Heinz Thaler

Rainer Wettreck

Jahresrückblick 2018 . Vorwort 3


Leben in Vielfalt

Im Alltag beg leit en

Nac hw uc hs be ge is

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E nt w ic kl ung er Kontakt e knüpfe n

4 . Jahresrückblick 2018 . Leben in Vielfalt

mög lichen


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Kraf t sc hö

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Kre ativ ität au

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Fähigkeite n förder n Jahresrückblick 2018 . Leben in Vielfalt . 5


ARBEITEN

Anpacken auf der Schafalm

Menschen mit Behinderung finden zunehmend ihren Platz im Arbeitsleben, anstatt isoliert in Einrichtungen einer Beschäftigung nachzugehen. Sie werden Teil des Teams und knüpfen dadurch wertvolle Kontakte. Vor allem aber sehen sie, welche Fähigkeiten in ihnen stecken, können

diese verstärkt einsetzen und dadurch Vertrauen in sich selbst finden. „Arbeiten auf der Schafalm taugt mir mehr als in der Werkstätte“, sagt eine begeisterte Mitarbeiterin, die jeden Tag mit der Planaibahn und dem Ski-Doo zu ihrer neuen Arbeitsstätte, der Schafalm, aufbricht und in

Küche und Haushalt mithilft. Ein offenes Klima ist die Voraussetzung: „Wir wollten die Integration von Menschen mit Behinderung einfach einmal ausprobieren“, meint die Hüttenwirte, die durchwegs positive Erfahrungen mit diesem innovativen Modell gemacht haben.

Neue Beschäftigungsmöglichkeit: „Ich arbeite in einem Hotel“ Arbeiten, wo alle arbeiten – ein Wunsch von vielen Menschen mit Behinderung. Ziel ist es, dass Menschen an einem normalen Alltag teilhaben, dass ihnen Perspektiven aufgezeigt und sie in ihren Fähigkeiten unterstützt und gefördert werden. Eine ganz normale Beschäftigung finden und die eigenen Stärken in einem Betrieb einsetzen, das können seit vergangenem Jahr auch zwei MitarbeiterInnen im Schloss Weinberg (OÖ). Die beiden

6 . Jahresrückblick 2018 . Arbeiten

unterstützen bei der Zimmerreinigung, in der Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen, bei der Grünraumpflege und in der Küche. Das Diakoniewerk begleitet in Oberösterreich und Tirol bereits über 70 Menschen in den unterschiedlichen Wirtschafts- und Dienstleistungsbetrieben, in der Gastronomie, im Einzelhandel, im Facility Management und auf Bauhöfen von Gemeinden. Sie alle wollen in der integrativen Beschäftigung Fuß fassen.


Ein wichtiger Schritt Richtung Selbstständigkeit In den letzten Jahren hat sich in der Gemeinde Schladming vieles getan. Etliche Initiativen sichern eine individuelle Form der Begleitung. Beispiel Bezirksgericht: Hier hat ein 22-jähriger junger Mann einen wichtigen Schritt Richtung Selb-

ständigkeit und Autonomie getan und arbeitet im Reinigungsservice. Regelmäßig nimmt er an Schulungen teil und organisiert seine Urlaubsvertretung selbst. Ein Vorzeigebeispiel integrativer Beschäftigung!

Kulinarium Salzburg feiert 10. Geburtstag und expandiert Aus der Idee, einige Beschäftigungen für Menschen mit Behinderung anzubieten, ist in Salzburg nach zehn Jahren ein ansehnlicher Gastronomie-Schwerpunkt entstanden. Mit dem Kulinarium

Riedenburg ist 2018 ein zweiter Standort eröffnet worden. Eine innovative Idee der Inklusion, mit der sich der Catering-­ Betrieb schnell einen guten Namen in der Gastroszene Salzburgs gemacht hat.

KOWALSKI goes Salzburg an drei Standorten Als Ergänzung zum Kulinarium entstand im Quartier Riedenburg ein kleines, feines, inklusives Kaffeehaus namens ­KOWALSKI. KOWALSKI kommt aus Oberösterreich, hat dort 2015 im Haus Bethanien in Gall­neukirchen (OÖ) Fuß gefasst und setzt auf regionale Produkte. 2017 ist mit dem Südbahnhofmarkt ein weiterer Standort ergänzt worden. Mittlerweile ist KOWALSKI Beschäftigungsplatz für Menschen mit und ohne

Behinderungen und ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Mit den zwei Catering-Küchenstand­ orten und inzwischen drei Cafés und Bistros K ­ OWALSKI setzt das Diakoniewerk wesentliche Impulse für Menschen mit Behinderung in Salzburg. Mehr als ­ 60 Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten in den inklusiven Gastrobetrieben in Salzburg.

Jahresrückblick 2018 . Arbeiten . 7


WOHNEN

Haus für Senioren Wels: 100 Jahre Kompetenz für Menschen im Alter

Dieses besondere Jubiläum wurde mit VertreterInnen aus Politik und Angehörigen, PartnerInnen, den BewohnerInnen und Mitarbeiter­Innen bei einem Fest in der Christuskirche Wels und im Haus für Senioren gefeiert. 1918 hat das Diakoniewerk das Haus in der Dr. Schauer­ straße von der Stadt Wels ankauft,

S T Ü T ZPUNK TW OHNEN

damals noch als „Verein für ­Innere Mission“. Bis in die frühen 80er-Jahre wirkten Diakonissen an diesem Ort. An ihre Stelle traten nach und nach weltliche Fachkräfte. 2004 erfolgte der Spatenstich für den Neubau und die Umbenennung in das Haus für Senioren Wels. 2007 wurden die Hausgemein-

schaften bezogen, eine moderne Form der Begleitung älterer Menschen. Über die Jahre hat sich das Haus für Senioren zu einem Kompetenzzentrum für Menschen im Alter entwickelt. Viele Angebote spiegeln die vielschichtigen Bedürfnisse der SeniorInnen wieder.

EIN JAHR SELBSTÄNDIGKEIT FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNG So selbständig wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig. Selbstständiges Wohnen ermöglicht größtmöglichen Freiraum bei der Gestaltung der persönlichen Wohnverhältnisse. Abwechslungsreich und aufregend war das erste Jahr für die

8 . Jahresrückblick 2018 . Wohnen

BewohnerInnen und MitarbeiterInnen im Stützpunktwohnen Salzburg. Die meisten der jungen Erwachsenen leben zum ersten Mal außerhalb des elterlichen Haushalts in ihrer eigenen Wohnung und genießen die Selbständigkeit.


Rosa Zukunf t: Fünf Jahre Quartiers­ arbeit

LeNa: Aktives Gestalten steigert Zufriedenheit Quartiersarbeit soll Antworten darauf finden, wie gesellschaftliches Leben im Quartier, das heißt in Stadtvierteln, Wohnquartieren und Siedlungszusammenhängen, so gestaltet werden kann, dass alle Menschen selbstbestimmt leben können und dafür die Unterstützung finden, die sie brauchen. Diesen Ansatz verfolgt das Wohnquartier Lebendige Nachbarschaft (LeNa) in Engerwitzdorf (OÖ). Forschungsergebnisse der Fachhochschule St. Pölten geben nun Antwort auf die Frage: „Wie kann die Förderung aktiven Zusammenlebens in Zukunft aussehen?“ Das Ergebnis der Befragung: Je besser die Menschen aktiv mitgestalten können, desto zufriedener werden sie in ihrem neuen Wohnumfeld leben. Eine stärkere Einbeziehung der Nachbarschaft und Einbindung der vorhandenen Infrastruktur in einer Gemeinde sind demnach sehr wichtig.

Soziale Startbegleitung in Salzburg Um von Beginn an eine gute und aktive Nachbarschaft zu fördern, setzt man im Quartier Riedenburg in Salzburg auf die Expertise des Diakoniewerks. Seit Herbst

2018 ist hier Soziale Startbegleitung implementiert. Sie hilft unter anderem bei Fragen rund um den Einzug ins Quartier, unterstützt bei der Planung von Veran-

staltungen, Kursen und Festen und ist generell für die Koordination der Aktivitäten im Gemeinschaftsraum zuständig.

Traviatagasse Wien: Wohnkoordination begleitet das Entstehen einer lebendigen Nachbarschaft Quartiersarbeit leistet unter anderem einen wesentlichen Beitrag zu mehr Selbständigkeit für Menschen mit Unterstützungsbedarf und schafft einen Rahmen für gelingendes generationenübergreifendes Wohnen und Leben. Neben „Rosa Zukunft“, „Lebendige Nachbarschaft“, ­„Lebenswelt Aigen“ und „Freiraum Gneis“ begleitet das Diakoniewerk seit kurzem ein neues Wohnquartier in der

Traviatagasse. Es bietet für rund 400 BewohnerInnen geförderte Wohnungen, einen Kindergarten mit fünf Gruppen, mehrere Gemeinschaftsräume und zwei betreute Wohnungen des Diakonie Flüchtlingsdienstes. Eine Wohnkoordination begleitet und entwickelt gemeinsam mit den BewohnerInnen Regeln für das Zusammenleben. So können dauerhafte nachbarschaftliche Strukturen entstehen.

Jahresrückblick 2018 . Wohnen . 9


BEGLEITEN & BETREUEN

Wohnen für Senioren in der Stavangergasse Im Wohnprojekt „generation:wohnen“ in der Stavangergasse (Wien) wurden für SeniorInnen ab 60 Jahren zehn Wohnungen sowie sechs Appartements im Wohnverbund errichtet. Die Architektur der Wohnanlage schafft für SeniorInnen die Voraussetzung, möglichst lange selbständig und selbstbestimmt wohnen zu können. Zusätzlich werden die Bewohner­Innen im Alltag von einer eigenen Betreuungskraft des Diakoniewerks in ihrer Selbständigkeit und Autonomie unterstützt. Die Unterstützung setzt dort an, wo es die realen Bedürfnisse der Senior­Innen verlangen und ist vielfältig: von der Vermittlung von Hilfeleistungen über die Organisation von gemeinschaftlichen Aktivitäten, bis zur Unterstützung bei Behördenangelegenheiten und bei der Alltagsorganisation.

Alt & Jung unter einem Dach und den Hausgemeinschaften Erdbergstraße, die sich im selben Gebäude befinden. Von SchülerInnen und SeniorInnen individuell entwickelte Freizeitprogramme bringen wieder ein Stück Normalität in den Alltag älterer Menschen. Gemeinsam werden Kekse gebacken oder Feste im Jahreskreis gefeiert.

Das Haus für Senioren Bad Zell (OÖ) ist durch den Einzug einer Gruppe des Pfarrcaritas Kindergartens zu einem Ort der Generationen geworden. Spontane Begegnungen sorgen für ein Miteinander der BewohnerInnen und Kinder. Eine besondere Kooperation besteht auch zwischen dem Evangelischen Gymnasium in der Erdbergstraße (Wien)

Integrationshilfe für MigrantInnen in Salzburg gestartet Eine Wohnung suchen, sich für einen Job oder eine Lehrstelle bewerben, einen geeigneten Arzt oder eine geeignete Ärztin finden: Auf MigrantInnen warten in Folge eines positiven Asylbescheids zahlreiche Herausforderungen. Um sie bei diesen und vielen ­weiteren

Angelegenheiten zu unterstützen und ihnen den Start in Salzburg zu erleichtern, hat das Diakoniewerk mit Unterstützung des Landes sein bereits bewährtes Angebot des Sprachtrainings um den Aspekt der Integrationshilfe erweitert.

10 . Jahresrückblick 2018 . Begleiten & Betreuen


Start der betrieblichen Kinderbetreuung der TGW

DIA KONIE MOBIL

Das Diakoniewerk bietet seit Oktober 2018 die Betreuung von Ein- bis Sechsjährigen am Betriebsstandort der TGW Logistics Group in Marchtrenk ­(OÖ) an. Am Areal des TGW-Headquarters stellt das TGW „Zwergennest“ 35 Kindern Platz zum Lernen und Wachsen zur Verfügung. Das innovative Konzept wurde in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich entwickelt. Kinder vom ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt können in insgesamt drei Krabbelstuben-, Kindergarten- ­sowie alterserweiterten Gruppen betreut werden. Unter dem Motto „Wachsen und Begleiten“ steht dabei individuelles Lernen im Mittelpunkt.

Altenberg und Pregarten: zwei Orte für Menschen im Autismus-Spektrum Menschen im Autismus-Spektrum reagieren sehr sensibel auf Reize und benötigen in ihrer Wohnumgebung klare Strukturen und Überschaubarkeit. Mit dem Hof Altenberg im Mühlviertel ist eine Wohnmöglichkeit für Menschen im Autismus-Spektrum, wenige Kilometer von Linz entfernt entstanden. Weiters werden hier auch 15 Be­schäftigungsplätze angeboten. Bei der Gestaltung des Bereichs wird auf eine klare räumliche Trennung zum

Wohnbereich geachtet, die für Betroffene eine wichtige und verlässliche Strukturierung bedeutet. Vorwiegend werden Aufgaben in der Garten- und Landschaftspflege sowie im Obst- und Gemüseanbau übernommen. Ein Wohnhaus für 12 Menschen mit Behinderung ist im Pregartner Stadtteil Sandleiten entstanden. Das Wohnkonzept wurde in Abstimmung mit dem Land Oberösterreich für Menschen im Autismusspektrum erarbeitet. Das Stadtzentrum von Pregarten ist zu Fuß erreichbar, was die Teilhabe am Gemeindeleben der Menschen unterstützt.

HOHE ZUFRIEDENHEITSWERTE FÜR UNSEREN MOBILEN DIENST

Wie zufrieden sind Sie mit dem Angebot von „Diakonie.mobil“? Das Ergebnis des Marktforschungsinstituts market lautet: Die Entlastung, das Sicherheitsgefühl sowie das Wohlbefinden von KundInnen und Angehörigen durch die mobile Betreuung stehen bei den KundInnen im Vordergrund. Die Ergebnisse machen deutlich, dass diese Aspekte für die Wahl eines mobilen Dienstes an Bedeutung gewinnen. 85 Prozent der „Diakonie.mobil“-KundInnen zeigen sich laut Umfrage äußerst bis sehr zufrieden mit der Qualität der Betreuungsleistung. Außerdem würden knapp 90 Prozent der Befragten das Angebot weiterempfehlen.

Jahresrückblick 2018 . Begleiten & Betreuen . 11


BERATEN

„Vor allem nehmen wir uns Zeit füreinander“

„Allfred“, das neue Serviceangebot des Diakoniewerks, ist seit Juni 2018 in aller Munde. Interessierte können sich rasch und unkompliziert telefonisch oder auf der Online-Plattform www.allfred.at anmelden. Oft sind es die alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen, Kochen oder die Gartenarbeit, die nicht mehr so leicht von der Hand gehen und wo Unterstützung nötig ist. Ein persönliches Kennenlernen durch die „Allfred“-Koordinatorin bildet

den Grundstein für den Aufbau einer langfristigen Beziehung. Die Details wie Terminplanung, genaue Aufgabenbeschreibung und auch die Leistungsabrechnung, die mittels Dienstleistungsscheck erfolgt, wird dann direkt zwischen den beiden geklärt. Die „Allfred“-Koordinatorin steht während des gesamten Prozesses und darüber hinaus begleitend mit Rat und Tat zur Verfügung. Und die „Allfredees“ sind begeistert!

NE U „ Allfr ed“

„Wir gehen spazieren, kochen und essen gemeinsam. Gehen ins Museum oder ins Kino und reden viel. Vor allem nehmen wir uns sehr viel Zeit füreinander.“

Seit 20 Jahren für das „Recht auf Kommunikation“ Was vor mittlerweile 20 Jahren als „Arbeitsgemeinschaft für Integration und Kompetenz“ gegründet wurde, ist heute unter LIFEtool für Beratung sowie Forschung und Entwicklung im Bereich der Unterstützten Kommunikation und in der Assistierenden Technologie geschätzt.

12 . Jahresrückblick 2018 . Beraten

Im LIFEtool Living Lab wird bereits heute gemeinsam mit universitären Partner an Lösungen geforscht, die Menschen mit Behinderung und Menschen im Alter zukünftig das Leben erleichtern und die ihre Autonomie fördern. Mit einem Benefizkonzert feierte LIFEtool im Oktober

an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz mit Freunden und Förderern sein 20jähriges Jubiläum, DJ Pete Sabo sorgte gemeinsam mit dem Bernstein Festival für ein einzigartiges musikalisches Aufeinandertreffen elektronischer und klassischer Musik.


Syncare begleitet „Gut alt werden in Neumarkt“ Gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Kunst, Kultur, Verwaltung, Wohnbau und Sport entwickelt Syncare neue Modelle für gute Lebensräume für heute und morgen. Dabei ist es wichtig, die Menschen vor Ort in den Prozess mit einzubeziehen. 2018 ist in Neumarkt im Mühlkreis eine Kick-off-Veranstaltung zum Bürgerbeteiligungsprozess „Gut alt werden in Neumarkt“ höchst erfolgreich und produktiv über die Bühne gegangen. Die Diakoniewerk Syncare GmbH begleitet die Gemeinde in diesem Projekt. Syncare unterstützt dabei, sichtbar zu machen, was es schon gibt, Ressourcen und Potenziale zu aktivieren und weiterzuentwickeln, neue Ideen, Projekte und Kooperationen anzuregen. Mehr als 60 engagierte Personen dachten, arbeiteten und redeten mit. Bei diesem intensiven Einstiegs-Workshop bildeten sich drei Arbeitskreise, die in Folgeterminen intensiv weiterarbeiten. „Was können wir tun, damit Menschen in der Gemeinde lustvoll altern können?“ war dabei eine zentrale Fragestellung.

HUAWEI holt sich Expertise von Diakoniewerk und ÖBW Huawei hat eine App entwickelt, die es blinden und sehbeinträchtigten Menschen ermöglicht, Emotionen ihres Gegenübers zu „sehen“ oder zu erleben, indem sie die Kraft der künstlichen Intelligenz nutzt. Im Rahmen der Einführung in Österreich wurde die barrierefreie Umgestaltung des Huawei Service Shops im Herzen Wiens gestartet. Es wurden einige Aspekte im und um den Shop umgesetzt, die vielen

KundInnen und PassantInnen womöglich gar nicht auffallen, die aber für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen die Zugänglichkeit maßgeblich positiv beeinflussen werden. Gemeinsam mit dem Diakoniewerk und der Österreichischen Blindenwohlfahrt wurden diese Maßnahmen ermittelt, die zum einen den Zugang verbessern und zum anderen die Orientierung erleichtern werden.

Jahresrückblick 2018 . Beraten . 13


GESUNDHEIT

Entscheidung für das neue Leitspital im Bezirk Liezen gefallen Das neue Leitspital Liezen wird mit 226 Betten für die ambulante und stationäre medizinische Versorgung von 80.000 BewohnerInnen im Bezirk Liezen sorgen. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Betrieben werden soll das neue Leitspi-

NEUER OP IN LINZ

tal von der Klinik Diakonissen und der Steiermärkischen Landes-Krankenanstaltengesellschaft (KAGES) gemeinsam. Die bisherigen Spitalsstandorte sollen weiterhin zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und Gäste beitragen,

Rund sieben Millionen Euro wurden an der Klinik Diakonissen Linz in die Errichtung eines ­neuen ­Operationsbereiches investiert. Nach einer 15­monatigen Bauphase konnte dieser am Ende 2018 in Betrieb genommen werden. Auf einer Fläche von 1.350 m² wurden vier ident ausgestattete Operationssäle (inkl. Nebenräume und einer neuen Technikzentrale) errichtet, die über den mordernsten

14 . Jahresrückblick 2018 . Gesundheit

indem dort Gesundheits- und/oder Facharzt­zentren angesiedelt werden. Im Falle Schladming konnte darüber hinaus erreicht werden, dass das Ambulatorium und die tagesklinische Versorgung am Standort verbleiben können.

Stand der Technik verfügen. Neue Ansätze für eine zukunftsweisende Patienten- und Materiallogistik werden umgesetzt. Eine operative Versorgung der Patienten nach dem „State of the Art“ ist somit auch für die nächste Dekade gewährleistet. Diese Bauetappe war mit knapp EUR 7,0 Mio. die bisher größte im Zuge der laufenden Generalsanierung der Klinik.


Therapiezentrum am Linzerberg (OÖ) mit ­Autismus-Expertise Die Begleitung von Kindern und Jugendlichen im Autismusspektrum war 2018 ein Schwerpunkt. Neben einer spezifischen Eltern- und Angehörigenberatung standen unter vielen anderen Angeboten auch soziale Kompetenztrainings in Kleingruppen am Therapieplan. ­

Bei einem Elterncafé bestand für die Eltern außerdem die Möglichkeit, Anliegen und Fragen gemeinsam mit einer Psychologin direkt zu klären. Laufende Weiterbildungen der TherapeutInnen festigen nachhaltig die Qualität der Einrichtung.

Landesregierung genehmigt „Abteilung für Orthopädie und Traumatologie“ Eine Gesetzesänderung der Ärzte-­ Ausbildungsordnung von 2015 sieht nunmehr eine Zusammenführung der bisher eigenständigen Sonderfächer „Unfallchirurgie“ und „Orthopädie“ in das neue Sonderfach „Orthopädie und Traumatologie“ vor. Diese wurde von der Landesregierung für den Klinikstandort Schladming genehmigt, womit sich das Leistungsspektrum der Abteilung weiter vergrößert. Derzeit arbeiten 18 ärztliche Mitarbeiter, davon sieben in Ausbildung, in der neuen Abteilung der Klinik Diakonissen Schladming.

Privatklinik Wehrle-­Diakonissen wird umgebaut Der Standort im Salzburger Stadteil Andräviertel wird zur modernsten Privat­ klinik Salzburgs um- und ausgebaut. Von September 2018 bis zur Eröffnung im Jahr 2022 wird deshalb der gesamte

Klinikbetrieb vorübergehend am zweiten Standort im Stadtteil Aigen zusammengeführt. Geplant ist ein modernes Klinikkonzept, das neben dem stationären Bereich auch ein tagesklinisches Angebot umfasst.

Jahresrückblick 2018 . Gesundheit . 15


INTERNATIONALES

Dumbra veni: Fortschritte im Blick

Die Freude bei den Kindern der Tages­ betreuung Dumbrǎveni (Rumänien) war groß, als sich Besuch aus Österreich ankündigte: Salzburgs Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler und der Chefredakteur der Salzburger Nachrichten reisten Anfang Oktober 2018, begleitet von Vertretern des Diakoniewerks, erst-

mals nach ­D umbrǎveni. Die Salzburger Festspiele sind seit 2017 Förderpartner, die Salzburger Nachrichten sind seit Projektbeginn als Medienpartner mit dabei. Im MIttelpunkt der Reise standen die Menschen und die Initiative, die den jungen Menschen Bildung ermöglicht. Ein Besuch war wichtig, ­

um in die Lebenswelt vor Ort einzu­ tauchen. Auch Sabine Kornberger­Scheuch, die Unterstützerin der Stunde null des Projekts und Geschäftsführerin des Roten Kreuzes Salzburg, überzeugte sich 2018 von den Fortschritts des Projektes und stattete den Kindern einen Besuch ab.

Start der Bildungspartnerschaft mit dem Diakonieverein Salzburg Die Bildungspartnerschaft zwischen der Neuen Mittelschule des Diakonievereins Salzburg und der Tagesbetreuung des Diakoniewerks in der rumänischen Kleinstadt Dumbrăveni (Rumänien) wurde mit Beginn des Jahres 2018 ins Leben gerufen. Ziel dieser Partnerschaft ist die Vernetzung und Verbindung von Kindern

16 . Jahresrückblick 2018 . Internationales

aus unterschiedlichen Kulturen. Eine erste Reise diente dem Kennenlernen der Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort. Zwei Lehrkräfte an der Neuen Mittelschule (NMS) des Diakonievereins Salzburg besuchten sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in Dumbrăveni. Mit Videobotschaften von den Kindern

in Österreich und einer Spende für die bessere mediale Ausstattung der Tagesbetreuung wurden Perspektiven eröffnet. Außerdem wird die NMS Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellen und didaktische Unterstützung anbieten.


Mit dem Bus von Salzburg nach Rumänien Pullis, T-Shirts, Gummistiefel, selbst gestrickte Hauben und Schreibwaren: Mit einem Spendentransport machten sich eine Mitarbeiterin des Diakoniewerks und ein Freiwilliger auf den Weg nach Dumbrǎveni zur Tagesbetreuung für sozial benachteiligte Kinder, die das Diakonie-

werk seit 2015 führt. Die Tagesbetreuung unterstützt die sozial schwächsten Kinder der Kleinstadt, die mittlerweile aufgrund von fehlenden Arbeitsplätzen verlassen wirkt. Die Freude der Kinder über den umfangreichen Spendentransport aus Salzburg war dementsprechend groß!

Benefizkonzert zugunsten der Kindergärten in Bosnien-Herzegowina Klaviermusik von Mozart, Schumann und Chopin gab Ursula Rechenberg, eine anerkannte Konzertpianistin, unter dem Motto „Ein Klang, eine Stimme, ein Wort“ im Rahmen eines Benefizkonzertes im

Haus Bethanien in Gallneukirchen (OÖ) zum Besten. Der Reinerlös des Konzerts kommt zur Gänze Kindern der Kindergärten des Diakoniewerks in Bosnien-Herzegowina zugute.

Chance auf einen „normalen“ Bildungsweg „Herausforderungen der Inklusion von Kindern mit Behinderungen in Kindergärten und Schulen“ lautete der Titel des Symposions in Mostar, welches im November 2018 erfolgreich über die Bühne ging. Ein Höhepunkt war der Best-Practice Beitrag rund um Mirza Gosto, der nach dem Kindergarten Sunčani most Mostar in die Regelschule wechseln konnte, wo er vor allem aufgrund seiner hervorragenden schulischen Leistungen auffällt und nicht wegen seiner Behinderung. In den Kindergärten Sunčani most in Mostar und Livno in Bosnien-Herzegowina erfahren Kinder mit Behinderung Inklusion. Durch eine enge Kooperation zwischen den Kindergärten und den

Schulen wird versucht, Kindern mit Behinderung einen erfolgreichen Übergang vom Kindergarten in die Grundschule

zu ermöglichen und somit auch die Chance auf einen weiteren „normalen“ Bildungsweg zu eröffnen.

Jahresrückblick 2018 . Internationales . 17


LERNEN

Frischer Wind im Seminarprogramm Mit einem neuen Seminarprogramm startete 2018 die Diakonie Akademie in die neue Bildungssaison. Es soll Mitarbeitende im Sozial- und Gesundheitsbereich, aber auch Interessierte gleichermaßen ansprechen. Themen, die schon länger nachgefragt wurden, sind dabei genauso aufgenommen worden wie jene, die aktuelle Entwicklungen in den unterschiedlichen Fachbereichen abbilden. Als ReferentInnen konnten wieder anerkannte ExpertInnen gewonnen werden, die über hohes Fachwissen und reiche Erfahrung in ihrem Themenbereich verfügen. www.diakonie-akademie.at

FRISBI: „Miteinander wachsen“ FRISBI (Zentrum für Freizeit, Sport, Bildung) präsentiert ein umfassendes und teils erneuertes Programm. Berufliche Bildung für Menschen mit Behinderung in Werkstätten und der integrativen Beschäftigung sind ein wichtiger Schwerpunkt. Mit dem Angebot „Miteinander wachsen“ besteht fortan die Möglichkeit,

dass Menschen mit Behinderung gemeinsam mit den BetreuerInnen lernen. Einerseits wird es hier Angebote im Bereich fachliche Weiterentwicklung geben, wie etwa Lesetraining, Telefonieren und Erste Hilfe. Andererseits stehen auch im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung zahlreiche Seminare beispielsweise im

Bereich Gewaltfreie Kommunikation zur Auswahl. Stark wird FRISBI in Oberösterreich auch weiterhin in den Regionen auftreten. Mit sechs regionalen Programmen inklusive regionaler Ansprechpartner werden die Angebote noch zielgenauer gesetzt.

Erster Ausbildungslehrgang zur Pflegefachassistenz abgeschlossen Seit Herbst 2017 bietet das Bildungszentrum der Klinik Diakonissen Linz erstmals in Oberösterreich die Ausbildung zur Pflegefachassistenz an. 2018 hat der erste Jahrgang das einjährige Upgrade

18 . Jahresrückblick 2018 . Lernen

von Pflegeassistenz auf Pflegefachassistenz erfolgreich abgeschlossen. Fünfzehn ausgebildete Fachkräfte stehen nun die Türen in eine berufliche Zukunft im Sozial- und Gesundheitsbereich offen.


Implacement-Stiftung: „Ich mag es, Menschen zu unterstützen“ Seit 2005 setzt das Diakoniewerk mit dem Beschäftigungsmodell „Implacement Stiftung“ im Bereich der bedarfsorientierten Ausbildung von arbeitssuchenden Personen wesentliche Maßstäbe. Mehr als 750 Personen wurden in den letzten 14 Jahren in Zusammenarbeit mit dem

Arbeitsmarktservice ausgebildet. 171 haben in weiterer Folge im Diakoniewerk einen Arbeitsplatz gefunden. Zwei, die nach ihrer Ausbildung im Rahmen der Implace­ment Stiftung im Diakoniewerk Fuß fassen konnten, sind Helga Hintringer, Mitarbeiterin im Café & Bistro

KOWALSKI in Gallneukirchen (OÖ) und Bettina Jachs. Jachs arbeitet seit 2018 am Hof Altenberg und begleitet Menschen im Autismusspektrum. Für sie war es die richtige Entscheidung: „Ich mag es, Menschen unterstützen zu können.“

Neuer Star t dank ­Implacement Stiftung!

Dank virtueller Realität Praxis schnuppern Anlässlich der Messe Jugend und Beruf in Wels (OÖ) zeigten zwei Forscher von LIFEtool den MessebesucherInnen den Einsatz innovativer technischer Methoden. LIFEtool entwickelt computerunterstützte Werkzeuge, die den Zugang zu Kommunikation ermöglichen. Virtual Reality ist weit mehr als Gaming: Moderne technische Methoden eignen sich dazu, Alltagssituationen leichter begreifbar zu machen. Das Eintauchen in virtuelle Welten erlaubt das gefahrenlose Kennen-

lernen und Trainieren von Alltagssituationen, etwa das Steuern eines elektrischen Rollstuhls und es bietet Erfahrungen, die aufgrund einer Behinderung oft nur schwer möglich sind: das Besuchen ferner Orte, ein Spaziergang am Meer oder eine Reise in die Vergangenheit. Eine Technik, die optimal dafür geeignet ist, auch jungen Menschen, die ihre Ausbildung in der Seniorenarbeit und Behindertenarbeit absolvieren, eine bislang fremde Welt begreifbar zu machen.

Jahresrückblick 2018 . Lernen . 19


KOOPERATIONEN

JKU: Sponsionshüte vom Linzerberg Die AbsolventInnen der Johannes Kepler Universität Linz und die JKU selbst hatten 2018 allen Grund zu feiern. Anlässlich des festlichen Studienabschlusses kamen erstmals die neuen Sponsionshüte zum Einsatz. Das Diakoniewerk freut sich mit, denn das „Kepler-Dreieck“ wird von der Werkstätte Linzerberg produziert. Ein Folgeauftrag ist damit auch verbunden: Die Sponsionshüte gehen sogar in Serienproduktion!

Kooperationen: Firmen spenden Zeit und Engagement Wer sich gut kennt, kann gut zusammen arbeiten. Aus diesem Grund verbindet uns mit vielen Firmen ein langjähriges Vertrauensverhältnis. Betriebliche Freiwilligenprogramme, so genannte „Corporate Volunteering Projekte“, geben anderen Unternehmen einen Einblick in unsere vielfältigen Arbeitsfelder und sind so etwas wie das Sahnehäubchen auf unsere Kooperationsarbeit. MitarbeiterInnen unserer Partnerbetriebe spenden 2018 nicht nur Geld, sondern ihre wertvolle Arbeitszeit. Hofer KG-MitarbeiterInnen tauschten etwa Schreibtischsessel und Block gegen Kekserlausstecher und Kochschürze. Im

20 . Jahresrückblick 2018 . Kooperationen

Haus für Senioren Wels hieß es gemeinsam mit den BewohnerInnen Kekse backen und bei einem zweiten Besuch Ostereier färben. Ein willkommener Besuch und eine Auflockerung für alle BewohnerInnen! Auch mit der VKB-Bank besteht bereits eine gute Zusammenarbeit. Die VKB-MitarbeiterInnen hatten sich 2018 zum Ziel gesetzt, den gesamten November hindurch einen Teil Ihrer Zeit zu spenden. So unterschiedlich wie die Einrichtungen, so unterschiedlich waren auch die Begegnungen. Ein Spielenachmittag im Seniorenheim, eine Vorlesestunde im Kindergarten Mühle oder ein

lustiges Fotoshooting mit einer Fotobox am Linzerberg – die Angebote waren bunt und vielfältig. Verständnis für die Arbeit des Diakoniewerks war das Geschenk, das die MitarbeiterInnen mit nach Hause nahmen.


Art brut trifft auf textiles Design Über einen längeren Projektzeitraum besuchten StudentInnen der Kunstuniversität Linz die KünstlerInnen der Kunstwerkstatt im Haus Bethanien, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Im Mittelpunkt stand es, mehr über ihre Beweggründe und ihre künstler­ ische Tätigkeit zu erfahren. Gemeinsam wurden Werke der KünstlerInnen besprochen und entschieden, welche von den Studierenden bearbeitet und einer weiteren Gestaltung unterzogen werden. Auf Baumwolltüchern wurden im digitalen Textildruck die neu entstandenen Motive vervielfältigt und von den Studierenden zu Geschirrtüchern genäht. Die Werke waren schließlich im Foyer des Hauses Bethanien ausgestellt. Eine gute Nachricht an alle, die Gefallen an den Mustern gefunden haben: Vier Motive gehen als Geschirrtücher in die Produktion!

Neues Produkt „Weinsalz“ geht in Verkauf Seit kurzem besteht eine besonders produktive Kooperation zwischen der Werkstätte Riedmark und dem Weinbau Gmeiner aus Perg in Oberösterreich. Die Werkstätte Ried in der Riedmark hat mit dem Weinsalz eine innovative Produktidee umgesetzt und sich mit Weinbau Gmeiner gleich einen regionalen Weinbauern ins Boot geholt. Sein qualitativ sehr hochwertiger Zweigelt verfeinert das Weinsalz der Werkstätte Ried und wertet es auch optisch auf. Für Gmeiner ist die Kooperation ein wunderbares Beispiel dafür, wie regionale, nachhaltige Zusammenarbeit funktionieren kann.

Jahresrückblick 2018 . Kooperationen . 21


IDENTITÄT & KULTUR

Mit dem Projekt Unternehmenskultur „Lust auf Diakonie“ machen

2018 fiel der Startschuss für das Projekt Unternehmenskultur. Wofür steht das Diakoniewerk? Was treibt es an? Das sind nur einige der Fragen, die im Rahmen unseres Projekts Unternehmenskultur gestellt werden. Die Kultur, der „Spirit“ wird zum Erfolgsfaktor. In der Analysephase wurden über 200 Interviews und Befragungen im Unternehmen in allen Regionen und bis auf

MitarbeiterInnen- und KundInnenebene geführt und ausgewertet. Als große gemeinsame Stärke zeigten sich eine hohe Identifikation auf der Werte- und Praxisebene und großes menschliches und fachliches Engagement für die anvertrauten Menschen. Jetzt heißt es weitermachen. Das Projekt Unternehmenskultur geht 2019 in die nächste Runde.

Plattform Spiritualität Die „Plattform Spiritualität“ ist ein offenes Format der Diakonischen Identität des Diakoniewerks und hat 2018 zweimal getagt. Die deutsche Theologin und Philosophin Katharina Cemig aus Augsburg war im März zum Thema „Die Zukunft der Spiritualität“ eingeladen. JKU-Wissenschaftler Andreas Telser aus Linz referierte über die „Spiritualität als Qualität des Säkularen“. In beiden Veranstaltungen hat sich das Diakoniewerk mit der Moderne als einer Zeit der Verwandlung, auch im religiösen Bereich, auseinander gesetzt. Beide Male ging es um die Frage eines zeitgemäßen Spiritualitätsbegriffes und die weiter führende Frage wie ein solcher für das Diakoniewerk relevant werden kann.

PL AT TF OR M ZUK UNF T 2 0 18 Bedroht der Islam den Westen?

Gerhard Schw

Plattform Zukunft – erfolgreiche Vortragsreihe wird fortgesetzt Ziel der Plattform Zukunft ist es, namhafte ReferentInnen, die sich mit aktuellen, gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen, einzuladen und Menschen dafür zu gewinnen, die

gerne zuhören, kritisch reflektieren und mitdiskutieren. Aufgrund des Erfolges in den vergangenen Jahren wird die Vortragsreihe auch heuer wieder fortgesetzt.

s Werte, die e nd si rt e w h wirklic Katharina Ce

ming

Was wird aus unserer Arbeit? Robert Misik

22 . Jahresrückblick 2018 . Identität & Kultur

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WIR ÜBER UNS

Wir leben Vielfalt Das „Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen“ hat sich – ausgehend vom „­Verein für Innere Mission“, einem in Oberösterreich als Kernbundesland verankerten Verein – der jüngeren Vergangenheit zu einer diakonischen Unternehmensgruppe entwickelt. Als innovatives Unternehmen ist das Diakoniewerk in den verschiedenen Arbeitsfeldern des Sozialund Gesundheitsbereichs in Oberöster­ reich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Wien und an Auslandsstandorten tätig. Es entwickelt dabei zeitgemäße Angebote für Menschen mit Behinderung, für Menschen im Alter, im Bereich Gesundheit und in der Bildung. Getragen von den Prinzipien der Sozialraumorientier­ ung macht sich das Diakoniewerk für eine inklusive Gesellschaft stark, der alle ­angehören können. Menschen im Alter finden in verschiedenen Tagesbetreuungs- und Wohneinrichtungen sowie zuhause besondere Begleitung. Für Menschen mit Behinderung

ist das Diakoniewerk ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend in Arbeitsund Tagesstrukturen, Wohn- und Therapieeinrichtungen, Beratungsangeboten sowie durch mobile Dienste aktiv. Kinder finden in den Kinderbetreuungseinrichtungen ebenso professionelle Begleitung und Ausbildung wie Schülerinnen und Schüler in den Schulen für Gesundheitsund Sozialbetreuungsberufe. Der Gesundheitsbereich umfasst die medizinische und pflegerische Versorgung, Geburtshilfe und Gesundheitsvorsorge in Kliniken so­ wie vielfältige Therapieformen in Thera­pie­ zentren. Mit der Stadtteilarbeit, der Familienbe­ ratung und der Flüchtlingsarbeit reagiert das Diakoniewerk auf soziale Bedürfnisse und Nöte der Menschen. Neue Wohnformen für alle Generationen entstehen nach dem Konzept der Quartiersarbeit. Mit regionalen Projekten und Initiativen wird den verstärkt auftretenden Ausprägungen von Armut begegnet. Das breite

Tätigkeitsfeld wird durch drei Heime für Studierende, ein Hotel, eine Buchhandlung, eine Gärtnerei mit Bioladen und eine Weiterbildungsakademie ergänzt. Das Diakoniewerk schöpft aus mehr als 140 Jahren Erfahrung in der Betreuung und Begleitung von Menschen. Ausgehend vom Diakonissenhaus Bethanien in Gallneukirchen haben die Diakonissen als Gemeinschaft evangelischer Schwestern die Betreuung von Menschen in Notlagen übernommen. Heute bringen sich mehr als 3800 Mit­ arbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Fachkompetenz und Erfahrung in rund 200 Einrichtungen sowie einer großen ­Anzahl an Zusatzangeboten ein. Frei­ willige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dabei eine wertvolle Bereicherung. Das Diakoniewerk ist Mitglied der ­Dia­konie Österreich, einem der fünf großen Wohlfahrtsverbände in Österreich.

Jahresrückblick 2018 . Wir über uns . 23


UNSER JAHR 2018

JÄNNER Start der Bildungspartnerschaft zwischen der Neuen Mittelschule des Diakonievereins Salzburg und der Tagesbetreuung für Kinder in der rumänischen Kleinstadt Dumbrǎveni.

Februar Die 24h.Betreuung expandiert und startet im Bezirk Steyr und den angrenzenden Regionen.

Tag der offenen Tür: Ausbildung Altenarbeit in Gallneukirchen feiert 25 Jahre.

Neuer Dreier-Vorstand wird offiziell eingeführt. Bester Arbeitgeber Österreichs: Diakoniewerk im Branchenvergleich auf Platz zwei!

Mai

April

Diakoniefest in Gallneukirchen: Kaiserwetter und coole Stimmung mit Musik von Zweikanalton und JacktheBusch. Neue Website www.diakoniewerk.at geht online!

Juli JUNI iakonie-Dialoge: Verwirrt, D verrückt, verloren? Die Dialoge am 29. Juni in Salzburg stellen psychische Erkrankungen im Alter in den Mittelpunkt. Das Diakoniewerk gratuliert allen SportlerInnen zu den erfolgreichen Ergebnissen bei den Special Olympics 2018! Der erste Nachhaltigkeitsbericht des Diakoniewerks geht in Druck.

24 . Jahresrückblick 2018 . Unser Jahr 2018

Martinstift (Engerwitzdorf) feiert 50-jähriges Jubiläum. Wohnen Lambach blickt auf zehnjähriges Bestehen zurück. Das neue Erwachsenenschutzgesetz tritt in Kraft.


September Talente aus der Kunstwerkstatt vor den Vorhang! Johanna Rohregger stellt in der STRABAG Artlounge Wien aus. Jubiläumsfest am Linzerberg (Engerwitzdorf): Drei Einrichtungen feiern Geburtstag (20 Jahre Werkstätte Mühle, 10 Jahre Werk­stätte Erle, 25 Jahre Theater Malaria).

„Grenzwertig“ Zwischen Mut und Zumutung in der Behindertenarbeit: fachlicher Austausch im Rahmen des Martinstift Symposion im Brucknerhaus Linz.

OKTOBER

Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl besucht Klinik Diakonissen Schladming. LIFEtool wird 20 Jahre: Benefizkonzert an der Anton Bruckner Privatuniversität. Welser Haus für Senioren feiert 100. Geburtstag.

November

Erwin Doppler bekommt das Kronenkreuz der Diakonie verliehen.

Diakoniepreis der Evangelischen Kirchen in Österreich geht an Gastro-­Konzept KOWALSKI. Kulinarium Salzburg feiert 10. Geburtstag und expandiert. Folkmar Alzner zieht sich nach 33 Jahren aus Kuratorium zurück. Benefizkonzert: „Ein Klang, eine Stimme, ein Wort“ im Haus Bethanien – Der Reinerlös geht an den Kindergarten Sunčani Most in Bosnien-­ Herzegowina. Startschuss für Kampagne „Hoffnung braucht ein Ja“.

Diakoniewerk meets Brucknerhaus: Künstlerin Magdalena Zehetner gestaltet Adventkranz-Kerzen vor Brucknerhaus und läutet damit Kooperation mit dem Brucknerhaus ein. 60 Jahre im Dienste der Diakonissen: Helga Sikora und Marianne Holzinger für langjährigen Einsatz gewürdigt.

DEZEMBER

Jahresrückblick 2018 . Unser Jahr 2018 . 25


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Bildnachweis Jahresrückblick 2018 Edwin Enzlmüller: S. 3 Florian Hoflehner, Nadja Meister, Matthias Freynschlag, Peter Leitner, Klinik Diakonissen Linz: S. 4, 5 TOM Foto Design: S. 6, 7 Edwin Enzlmüller: S. 9 Nadja Meister: S. 10 Florian Hoflehner: S. 12 Huawei: S. 13 Christoph Huber: S. 14, 15 Matthias Freynschlag: S. 17 Martin Eder: S. 18 Klinik Diakonissen Linz: S. 18 LIFEtool Linz: S. 19 Diakoniewerk: alle weiteren Bilder aus Bilddatenbanken: iStock – beastfromeast: Titelseite Fotolia – goodluz: S. 9 Für den Inhalt verantwortlich: Diakoniewerk, Kommunikation & PR April 2019

... gedruckt nach der Richtlinie "Druckerzeugnisse" des Österreichischen Umweltzeichens, TRAUNER DRUCK GmbH & Co KG, UW-Nr. 962


Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen Martin-Boos-StraĂ&#x;e 4 4210 Gallneukirchen Telefon 0043 7235 65 505 Telefax 0043 7235 63 251 201 office@diakoniewerk.at www.diakoniewerk.at

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