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Wozu brauchen wir Nieren? Ihre Nieren sind lebenswichtig. Im Organismus übernehmen sie einige wichtige Funktionen. Die Hauptaufgabe der Nieren ist es, Abfallstoffe aus Ihrem Blut zu filtern und den Salz- und Wasserhaushalt in Ihrem Körper im Gleichgewicht zu halten. Die Lage Ihrer Nieren
Ihre Nieren haben weitere Funktionen
Im Normalfall haben Menschen zwei Nieren, obwohl es durchaus möglich ist, mit einer einzelnen Niere ein normales Leben zu führen. Sie sind bohnenförmig und etwa so groß wie Ihre Faust. So können Sie die Lage Ihrer Nieren bestimmen: Umfassen Sie mit Ihren Händen Ihre Hüften und gleiten Sie dann damit nach oben, bis Sie mit Ihren Fingern Ihre Rippen ertasten können. Nun finden Sie Ihre Nieren im Rückenbereich unterhalb Ihrer Daumen. Sie können sie zwar nicht fühlen, aber sie befinden sich genau an dieser Stelle und sind gut in Ihrem Körper verankert.
Neben der Funktion, Ihr Blut zu reinigen, haben die Nieren weitere Funktionen. Sie haben die wichtige Aufgabe, das Flüssigkeitsvolumen und die Mineralien in Ihrem Körper in einem Gleichgewicht zu halten.
So arbeiten Ihre Nieren Je nach Körpergewicht zirkulieren 4–6 Liter Blut in Ihrem Körper. Das Blut wird durch die Nierenarterien in Ihre Nieren hinein und wieder hinaus befördert. Jeden Tag fließen circa 1.500 Liter Blut durch Ihre Nieren, wo es dank rund einer Million kleiner Filter gereinigt wird. Diese Filter werden Nephrone genannt und sind so klein, dass man ein Mikroskop braucht, um sie zu erkennen. Die meisten Nierenkrankheiten werden durch Schädigungen dieser Nephrone verursacht. Wenn diese ihre Fähigkeit verlieren, das Blut zu filtern, können sich gefährliche Flüssigkeitsmengen und Abfallprodukte ansammeln.
Beseitigen von Abfallstoffen und Wasser Die Substanzen, die in den Nieren herausgefiltert werden, werden mit Wasser verdünnt und so zu Urin umgewandelt. Der Urin verlässt die Nieren durch kleine Röhrchen (die Harnleiter) und wird in der Harnblase gesammelt. Der Urin besteht aus den Abfallstoffen und aus Wasser, er verlässt Ihren Körper durch die Harnröhre.
Nieren arbeiten unaufhörlich Die Nieren produzieren auch aktives Vitamin D, welches zur Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung benötigt wird. Kalzium ist unter anderem wichtig für den Aufbau Ihrer Knochen. Darüber hinaus helfen Ihre Nieren bei der Blutdruckregulation und regen die Produktion roter Blutkörperchen an. Zusammengefasst: Das Funktionieren Ihrer Nieren ist unabdingbar für Ihr Wohlbefinden.
Ihr Blut muss gereinigt werden Wenn Ihr Körper die nötigen Nährstoffe aus der zugeführten Nahrung entnommen hat, werden Abfall stoffe an Ihr Blut zurückgegeben. Eine der wichtigsten Funktionen Ihrer Nieren ist es, diese Abfallstoffe beständig aus dem Blut herauszufiltern. Man könnte sagen, dass Ihre Nieren die „Reinigungsanlage“ für Ihr Blut sind. Wenn die Nieren diese Abfallprodukte nicht entfernen, sammeln sie sich im Blut an und können Ihren Körper schwerwiegend schädigen.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Warum versagen Nieren? Es gibt viele unterschiedliche Gründe für eine eingeschränkte Nierenfunktion. Zwei der häufigsten sind Diabetes und Bluthochdruck.
Diabetes
Andere Ursachen für Nierenversagen
Es gibt zwei Arten von Diabetes: Typ 1 und Typ 2. Diabetes Typ 1 bedeutet, dass Ihr Körper nicht ausreichend Insulin produziert, um den Zucker in Ihrem Blut zu verarbeiten. Diabetes Typ 2 bedeutet, dass Ihr Körper das produzierte Insulin nicht effektiv einsetzt. Wenn eine Diabetes-Erkrankung nicht angemessen kontrolliert wird, steigt der Blutzuckerwert. Wenn der Blutzucker zu hoch ist, kann das zu Folgeschäden führen, welche die Fähigkeit Ihrer Nieren, Abfallstoffe und Flüssigkeiten herauszufiltern, einschränken. Obwohl die Behandlung von Diabetes verbessert wurde, treten bei vielen Menschen mit Diabetes nach 20–30 Jahren Nierenschäden auf.
Polyzystische Nierenkrankheit ist eine vererbbare Krankheit, die dazu führen kann, dass sich in den Nieren große Zysten bilden, die schließlich zu einem Nierenversagen führen können.
Bluthochdruck/Hypertonie Ein hoher Blutdruck entsteht, wenn der Druck Ihres Blutes auf die Wände Ihrer Blutgefäße ansteigt. Ein hoher Blutdruck schädigt die kleinen Blutgefäße in Ihren Nieren und verhindert, dass der Filterprozess ordnungsgemäß abläuft. Die Gründe für einen hohen Blutdruck sind sehr häufig unbekannt. Dennoch hängt er in der Regel mit Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand, Ihrem Lebensstil und Ihren Ernährungsgewohnheiten zusammen.
Nierenentzündung (Glomerulonephritis) Eine weitere häufige Form der Nierenerkrankung ist eine Entzündung der Filtereinheiten in der Niere. Dadurch kann es zu einer verringerten Urin ausscheidung, einem Übertreten von Blut und Eiweiß in den Urin und zum Anschwellen der Augenlider, der Hände und der Füße (Ödeme) kommen.
Obstruktionen (Behinderungen) im Urinabfluss führen dazu, dass der Urin zurück in die Nieren fließt, wodurch diese geschädigt werden können. Verengungen der Harnröhre können sich häufig schon vor der Geburt entwickeln, können aber auch durch Nierensteine, Tumore oder durch eine Vergrößerung der Prostata bei Männern entstehen. Wiederholte Harnwegsentzündungen können ebenfalls zu Nierenversagen führen.
Unbekannte Ursachen Bei etwa 20 Prozent aller Dialysepatienten wird die Ursache ihres Nierenversagens nie entdeckt. Diese Patienten werden oft erst dann behandelt, wenn ihr Nierenversagen schon weit fortgeschritten ist. In diesem Stadium ist es schwierig, den Grund für die Erkrankung zu bestimmen.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Symptome einer chronischen Nierenkrankheit Die Nieren haben viele wichtige Funktionen in Ihrem Körper. Daher kann eine chronische Nierenkrankheit Ihren Körper auf vielerlei Weise beeinträchtigen.
Schrittweise Entwicklung Ihre Nieren verfügen von sich aus über die Fähigkeit, Einschränkungen ihrer Funktion auszugleichen. Fehlfunktionen fallen dadurch nicht auf. Daher kann sich eine chronische Nierenkrankheit über einen lange Zeit hinweg entwickeln, ohne dass Sie das bemerken. Möglicherweise bemerken Sie ein Nierenversagen erst dann, wenn die Nieren kaum noch funktionieren. Es versteht sich daher von selbst, dass es wichtig ist, auf erste Anzeichen und Symptome einer chronischen Nierenkrankheit zu achten.
Schwierig zu entdeckende Symptome Die Anzeichen und Symptome eines Nierenversagens können auch andere Ursachen haben und kommen nicht nur bei chronischen Nierenkrankheiten vor. Eventuell verläuft die Krankheit auch so gut wie symptomfrei. Eine Nierenkrankheit im Frühstadium zu erkennen kann daher ziemlich schwierig sein.
Symptome, auf die Sie achten sollten Falls Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome feststellen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, um sich eingehender untersuchen zu lassen.
•• Sie fühlen sich müde und geschwächt •• Sie leiden unter Appetitlosigkeit und Übelkeit •• Sie haben Juckreiz an einigen Körperstellen oder am gesamten Körper •• Ihre Haut wird fahl und druckempfindlich •• Sie leiden an Kurzatmigkeit •• Ihre Beine weisen Anzeichen von Schwellungen auf •• Sie haben Schwellungen um ihre Augen herum •• Sie haben Konzentrationsschwierigkeiten •• Sie zeigen Anzeichen von Gedächtnisverlust und haben Schlafstörungen •• Sie haben häufiger als gewöhnlich Kopfschmerzen •• Ihre Hände und Füße werden taub
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Stadien einer chronischen Nierenkrankheit Von einer chronische Nierenkrankheit spricht man, wenn die Nierenfunktion allmählich, aber fortschreitend verloren geht. Eine chronische Nierenkrankheit kann man nicht heilen, aber Sie können viel dazu beitragen, um deren Fortschreiten zu verlangsamen. Fünf Krankheitsstadien
Stadium 3: Handlungsbedarf
Grundsätzlich gelten Ihre Nieren solange als gesund und normal, wie sie ihre normale Filterfunktion aufrechterhalten und keine Anzeichen auf Blut oder Eiweiß im Urin zu finden sind. Die Filterfunktion ist von Ihrem Alter und von vielerlei anderen Faktoren abhängig, welche eine Auswirkung auf Ihre Nieren haben können. Wenn Ihre Nierenfunktion dauerhaft eingeschränkt ist, gelten Sie als chronisch nierenkrank. Ihre Nieren können die Fähigkeit, Abfallstoffe aus dem Blut herauszufiltern, allmählich verlieren. Der Verlauf einer chronischen Nierenkrankheit wird in fünf Stadien eingeteilt. In den Stadien 1–4 liegt das Hauptaugenmerk darauf, die vorhandene Nierenfunktion zu bewahren, während in Stadium 5 eine Entscheidung zwischen Dialyse und einer Nierentransplantation getroffen werden muss, da dies die einzigen Möglichkeiten für ein Überleben sind.
In Stadium 3 haben Ihre Nieren nur noch zwischen 30 und 60 Prozent Ihrer Leistungsfähigkeit. Um Ihren Zustand zu überwachen, sollten Sie in regelmäßigem Kontakt mit Ihrem Behandlungsteam bleiben. Ab diesem Stadium ist es sehr wichtig, dass Sie den Krankheitsverlauf beobachten und alles tun, um dessen Fortschreiten zu verlangsamen. In diesem Stadium ist das Ziel, den Übergang zu Stadium 4–5 hinauszuzögern und, soweit möglich, zu verhindern. Ihnen werden höchstwahrscheinlich einige Medikamente verschrieben und Sie werden eventuell aufgefordert, einen Diät- und Fitnessplan zu befolgen. Gemeinsam mit Ihrem Arzt und dem Behandlungsteam müssen Sie sich mit den Folgen Ihrer Erkrankung auseinandersetzen und mit dem Gedanken an eine eventuelle Dialyse oder einer Nierentransplantation befassen.
Stadium 1–2: Möglicherweise unbemerkt
Stadium 4–5: Ihre Nieren können ihre Arbeit nicht weiter verrichten
Im Stadium 1–2 wissen Sie möglicherweise nicht, dass Sie eine eingeschränkte Nierenfunktion haben. Sobald durch einen Arzt eine Diagnose gestellt wird, werden Ihnen möglicherweise einige Medikamente verabreicht. Es ist wichtig, dass Ihr Blutdruck regelmäßig und sorgfältig beobachtet und gut behandelt wird. Wenn Sie Diabetes haben, sollten Sie regelmäßig überprüfen, ob Ihr Blutzuckerwert im vertretbaren Bereich ist. Zusammen mit Ihrem Arzt können Sie die Situation in den Griff bekommen.
Von einem Nierenversagen spricht man dann, wenn die Nieren rund 85 bis 90 Prozent ihrer Fähigkeit zur Filterung verloren haben. Als Folge dieses Verlustes sammeln sich Abfallstoffe, Wasser und andere Substanzen an und können gefährlich für Ihr Blut sein. Wenn die Krankheit bereits so weit fortgeschritten ist, kann es sein, dass Sie eine Dialysebehandlung oder eine Nierentransplantation brauchen, um weiterleben zu können. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, sich endgültig für den für Sie besten Behandlungsweg zu entscheiden.
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Wenn Ihre Nieren ihre Funktion verlieren Ihre Nieren sind lebenswichtige Organe, die Ihr Blut sauber halten und für einen ausgewogenen Chemiehaushalt sorgen. Gesunde Nieren reinigen das Blut, indem sie überschüssiges Wasser und Abfallstoffe herausfiltern. Sie produzieren darüber hinaus Hormone, die Ihre Knochen kräftig und Ihr Blut gesund halten. Nierenversagen
Ersatz der Nierenfunktion
Wenn die Nieren geschädigt sind, können die betroffenen Patienten entweder kein Wasser mehr lassen oder produzieren wesentlich weniger Urin, während gleichzeitig weiterhin Abfallstoffe anfallen. Diese Abfallstoffe und das überschüssige Wasser sammeln sich im Blutkreislauf an. Dieser Zustand wird Urämie genannt. Ihr Hände oder Füße können anschwellen und Sie werden möglicherweise kurzatmig. Ihr Blutdruck kann ansteigen und Ihr Körper produziert nicht mehr genug rote Blutkörperchen. Es kann sein, dass Sie unter Müdigkeit, Übelkeit und Appetitlosigkeit leiden. Eine unbehandelte Urämie kann Krämpfe verursachen oder zum Koma und schließlich zum Tod führen.
Für Patienten, bei denen vor kurzem die Diagnose Nierenversagen gestellt wurde, kann der Gedanke an die auf sie zukommende Dialyse Angst machen. Um die mit der Dialyse verbundene Angst in den Griff zu bekommen, ist es wichtig, dass Sie sich physisch, mental und emotional auf diese lebenserhaltende Behandlung vorbereiten.
Wenn die Nieren nur noch zu 15 Prozent oder weniger arbeiten, wird dies Nierenversagen genannt. Die verloren gegangene Nierenfunktion ist nur durch Dialyse oder Transplantation zu ersetzen.
Wahrscheinlich wurde bereits frühzeitig mit der Planung dieses neuen Lebensabschnitts begonnen. Ihr Behandlungsteam wird die möglichen Vorgehensweisen mit Ihnen besprechen und Ihnen helfen, sich so zu entscheiden, dass das Ihren persönlichen und medizinischen Bedürfnissen gerecht wird. Oft wird mit den Vorbereitungen zur Dialyse und für eine Transplantation zeitgleich begonnen.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Behandlungsformen Wenn die Nierenfunktion weitgehend verloren gegangen ist, muss deren Funktion ersetzt werden. Für viele Menschen ist eine erfolgreiche Nierentransplantation der beste Weg. Dennoch ist dieser Weg nicht für alle Patienten möglich und manche Patienten müssen lange auf eine Spenderniere warten. Wenn eine Transplantation nicht möglich ist, bleibt die Dialyse als Möglichkeit, einige der wichtigen, aber verlorenen gegangenen Nierenfunktionen zu ersetzen. Es gibt im Wesentlichen zwei Wege der Dialyse: Peritonealdialyse und Hämodialyse. Diese Behandlungen haben unterschiedliche Auswirkungen auf das tägliche Leben. Peritonealdialyse (PD) Eine Peritonealdialyse (PD) wird zuhause durchgeführt. Die Behandlung kann entweder 8–10 Stunden lang über Nacht oder in 3–5 kürzeren über den Tag verteilten Abschnitten durchgeführt werden. Dazu sind täglich 1–2 Stunden Zeitaufwand erforderlich. Unabhängig von der praktischen Durchführung ermöglicht die Peritonealdialyse dem Patienten ausreichende Flexibilität und eine höhere Lebensqualität, um sich bei der Arbeit, aber auch im familiären und sozialen Leben besser einzurichten. Im Regelfall kommen die Patienten zur Verlaufskontrolle alle 1–2 Monate in die nephrologische Sprechstunde. Viele Menschen, die sich mit Peritonealdialyse behandelt werden, können sich ohne allzu viele Einschränkungen normal ernähren, müssen aber möglicherweise auf ihren Salzkonsum achten.
Hämodialyse Eine Hämodialyse (HD) wird im Normalfall 3- oder eventuell auch 4-mal in der Woche im Dialysezentrum oder im Krankenhaus durchgeführt. Dieses Verfahren
dauert in der Regel mindestens 4 Stunden, kann aber auch bis zu 6 Stunden in Anspruch nehmen. Über Zeit für die eigentliche Dialysebehandlung hinaus fallen noch Zeiten für die An- und Abfahrt, Wartezeiten bis zum Behandlungsbeginn und für den Transport nach Hause an. Zusammengerechnet beansprucht die Hämodialyse im Krankenhaus jeden Tag mehrere Stunden, dies beeinträchtigt Ihr Arbeits- und Familienleben und bringt weitere Belastungen mit sich. Die meisten Menschen, die mit Hämodialyse behandelt werden, müssen sich in ihrer Ernährung und ihrer Flüssigkeitsaufnahme einschränken. Manchmal gibt es weitere Möglichkeiten für eine Hämodialyse. Dazu gehören die Selbstversorgungsoder auch Heimdialyse sowie die Tages- oder Nacht dialyse. Diese Möglichkeiten sollen Ihre Flexibilität erhalten, eine normale Ernährung ohne zu große Einschränkungen ermöglichen und die Lebensqualität von Hämodialysepatienten fördern. Jede dieser Dialysemethoden hat Vor- und Nachteile und unter Umständen kann Ihr Dialysezentrum nicht alle Arten anbieten. Um die beste Entscheidung für sich selbst zu treffen, sollten Sie sich möglichst umfassend über die unterschiedlichen Dialysemethoden informieren.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Wie funktioniert eine Dialyse? Mithilfe der Dialyse werden Abfallstoffe und Flüssigkeiten aus dem Körper ausgeschieden, zu deren Ausscheidung Ihre Nieren nicht mehr im Stande sind. Eine Dialyse hat außerdem das Ziel, Ihren Organismus im Gleichgewicht zu halten, indem die Konzentrationen unterschiedlicher Giftstoffe in Ihrem Blut korrigiert werden. Ohne Dialyse würden sämtliche Patienten mit totalem Nierenversagen aufgrund der Giftstoffe in ihrem Blutkreislauf sterben. Arbeitsweise der Dialyse
Blutversorgung
Die beiden Hauptarten von Dialyse sind: Peritoneal dialyse und Hämodialyse. Für welche Behandlung man sich auch entscheidet, der Zweck der Methoden gleicht sich: Mithilfe der Dialyse sollen verschiedene Nieren funktionen ersetzt werden. Die Behandlung muss gewährleisten: Entfernen von Abfallprodukten, Ausscheiden überschüssiger Flüssigkeiten und Ausgleichen der chemischen Stoffe (Elektrolythaushalt) und anderer Substanzen in Ihrem Körper. Für eine wirkungsvolle Dialyse braucht man: Eine semipermeable Membran, einen Blutkreislauf, Dialyseflüssigkeit und eine Methode zur Entfernung überschüssiger Flüssigkeiten.
Je intensiver der Kontakt der Membran mit Blut ist, desto effektiver wird die Dialysebehandlung sein. Bei der Hämodialyse kann der Kontakt mit Blut durch das Dialysegerät gesteuert werden.
Semipermeable Membran Bei der Dialyse trennt eine semipermeable Membran das Blut von der Dialyseflüssigkeit. Diese Membran lässt einige Stoffe hindurch, andere nicht. Damit können Abfallprodukte, Wasser, Elektrolyte und andere Substanzen aus dem Blut in die Dialyseflüssigkeit (und manchmal in die andere Richtung) durch einen Prozess, den man Diffusion nennt, abgeschieden werden. Die Entfernung von Abfallprodukten und anderen Substanzen hängt von der Durchlässigkeit der Membran, der Größe und der Struktur der verschiedenen Substanzen, der Zusammensetzung der Dialyseflüssigkeit und der Blutversorgung der Membran ab.
Dialyseflüssigkeit Bei beiden Dialysevarianten ermöglicht die Dialyse flüssigkeit, dass Abfallprodukte aus dem Blut entfernt werden. Darüber hinaus enthält die Dialyseflüssigkeit eine Reihe von Substanzen, die es ermöglichen, durch ein Nierenversagen verursachte Ungleichgewichte auszugleichen.
Flüssigkeitsentfernung Die Flüssigkeitsentfernung erfolgt bei der Hämodialyse und der Peritonealdialyse durch sehr unterschiedliche Vorgänge. Bei der Hämodialyse nutzt das Dialysegerät ein Druckgefälle, um Flüssigkeit durch die Membran hindurch aus dem Blut in die Dialyseflüssigkeit zu ziehen. Bei der Peritonealdialyse wird der Dialyse flüssigkeit Glukose zugesetzt. Dadurch geht überschüssige Flüssigkeit aus dem Blut in die Dialyseflüssigkeit über und kann so in regelmäßigen Abständen ausgeschieden werden.
Zweck der Dialyse Unabhängig davon, welche Dialysemethode genutzt wird, ist der Zweck der Dialyse der Gleiche: Entfernen von Abfallprodukten, Entfernen von überschüssiger Flüssigkeit, Korrigieren von Elektrolytungleichgewichten und Ausgleich des pH-Werts im Körper.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Peritonealdialyse (PD) Die PD findet im Körperinneren statt, ohne dass man mit Blut in Kontakt kommt. In Ihren Bauchraum fließt per Infusion eine sterile Dialyseflüssigkeit und verbleibt dort für einen gewissen Zeitraum, in der Regel für 4 bis 12 Stunden. Anschließend wird die Dialyse flüssigkeit abgelassen, wodurch die Abfallprodukte und das überschüssige Wasser aus Ihrem Körper ausgeschwemmt werden. Dieses Verfahren wird entweder jeden Tag 3–5 Mal wiederholt (kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse, CAPD) oder es wird über Nacht mit Hilfe eines Gerätes (automatisierte Peritonealdialyse, APD) durchgeführt. So funktioniert die Peritonealdialyse
Einführen des Katheters
Durch einen speziellen Schlauch, einem sogenannten PD-Katheter, fließen etwa 2 Liter Dialyseflüssigkeit in Ihren Bauchraum. Dieser Vorgang wird als „Infusion“ bezeichnet. Das Bauchfell (Peritonealmembran) in Ihrem Bauch dient bei diesem Reinigungsvorgang als natürlicher Filter. Abfallprodukte und überschüssiges Wasser in Ihrem Körper werden über die Peritoneal membran an die Dialyseflüssigkeit abgegeben. Dieser Vorgang wird als „Verweilzeit“ bezeichnet. Nach 4–12 Stunden wird diese Flüssigkeit aus Ihrem Bauchraum wieder abgelassen. Der Vorgang wird als „Auslauf“ bezeichnet und dauert etwa 20–30 Minuten. Anschließend fließt frische sterile Flüssigkeit in Ihren Bauchraum und der Vorgang beginnt wieder von vorn. Das Ablassen der alten und das Einlaufen lassen der frischen Flüssigkeit wird als „Austausch“ bezeichnet und erfolgt hauptsächlich mit Hilfe der Schwerkraft. Abgesehen von der Zeit, die Sie mit diesen Austauschvorgängen verbringen – durchschnittlich 30–40 Minuten und 3–5 Mal pro Tag – können Sie in der restlichen Zeit des Tages andere Dinge tun (z. B. Arbeiten, Studieren oder Reisen).
Die Peritonealdialyse erfordert einen Zugang zum Bauchraum. Ein derartiger Zugang wird mit Hilfe eines PD-Katheters hergestellt. Bei dem PD-Katheter handelt es sich um einen dünnen Plastikschlauch, der etwa den Durchmesser eines Bleistifts hat. Der Schlauch wird durch Ihre Bauchwand in Ihre Bauchhöhle eingeführt. Der PD-Katheter wird in der Regel von einem Chirurgen oder einem Nephrologen unter örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose eingesetzt. Der Katheter stellt eine ständige Verbindung zu Ihrem Körperinneren her. Lediglich ein kleiner Teil des Katheters ragt durch die Haut heraus und dient dem Anschluss des Transfersets und den PD-Beuteln während des Austauschs. Die PD-Katheter für die CAPD und die APD sind dieselben. Zwischen dem Einsetzen des Katheters und dem Beginn der PD sollten möglichst 2 Wochen Zeitabstand liegen. Sehr wichtig ist es, den Katheter und den Bereich rund um den Katheter sauber zu halten. Man wird Sie hinsicht lich Reinigung und Vermeidung von Infektionen schulen.
Kann ich ein ganz normales Leben führen? Als PD-Patient können Sie die meisten Dinge, die Sie vor Beginn dieser Behandlung gemacht haben, auch weiterhin machen. Zudem wird Ihre noch vorhandene Nierenfunktion für längere Zeit erhalten und dies ermöglicht Ihnen eine nicht so stark eingeschränkte Ernährungsweise. Möglicherweise müssen Sie Ihre Trinkmenge, aber auch die mit dem Essen aufgenommene Salzmenge begrenzen. Im Rahmen ihrer Behandlung werden Sie Gelegenheit haben, diese Fragen mit einem Ernährungsberater zu besprechen.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD) CAPD ist eine Form der Peritonealdialyse, bei der der Patient täglich 3–5 Austausch vorgänge vornimmt. Diese Austauschvorgänge können zu Hause oder während der Arbeit erfolgen und so ein Stück Normalität in das Alltagsleben bringen. So funktioniert die CAPD Durch einen speziellen Schlauch, einem sogenannten PD-Katheter, fließen etwa 2 Liter Dialyseflüssigkeit in Ihren Bauchraum. Dieser Vorgang wird als „Infusion“ bezeichnet. Das Bauchfell (Peritonealmembran) in Ihrem Bauch dient bei diesem Reinigungsvorgang als natürlicher Filter. Abfallprodukte und überschüssiges Wasser in Ihrem Körper werden über die Peritonealmembran an die Dialyseflüssigkeit abgegeben. Dieser Vorgang wird als „Verweilzeit“ bezeichnet. Nach 4–12 Stunden wird diese Flüssigkeit aus Ihrem Bauchraum wieder abgelassen. Der Vorgang wird als „Auslauf“ bezeichnet und dauert etwa 20–30 Minuten. Anschließend fließt frische sterile Flüssigkeit in Ihren Bauchraum und der Vorgang beginnt wieder von vorn. Das Ablassen der alten und das Einlaufen lassen der frischen Flüssigkeit wird als „Austausch“ bezeichnet und erfolgt hauptsächlich mit Hilfe der Schwerkraft. Abgesehen von der Zeit, die Sie mit diesen Austauschvorgängen verbringen – durchschnittlich 30–40 Minuten und 3–5 Mal pro Tag – können Sie in der restlichen Zeit des Tages andere Dinge tun (z. B. Arbeiten, Studieren oder Reisen).
Glukose – die treibende Kraft für die Wasserentfernung Um die richtige Wassermenge aus Ihrem Körper zu entfernen, muss die Dialyseflüssigkeit entsprechend konzentriert sein. Die Dialyseflüssigkeit ist im Wesentlichen eine Glukoselösung, die mit Hilfe der Peritonealmembran Wasser aus Ihrem Körper hinauszieht. Dieser Vorgang wird als „Ultrafiltration“ bezeichnet.
Schulung Damit Sie Ihre Austauschvorgänge in Eigenregie durchführen können, müssen Sie darin geschult werden, wie Sie korrekt an- und abschließen. Man wird Ihnen zeigen, wie Sie den Austauschvorgang durchführen müssen und wie Sie bei eventuellen Problemen vorgehen. Diese Schulung dauert normalerweise eine Woche und findet in der Dialyseabteilung oder dem Krankenhaus statt, in der/dem Sie Ihre ersten Dialysebehandlungen erhalten werden.
Materialien für die CAPD Sowohl die Dialyseflüssigkeit als auch die Schläuche und das sonstige Zubehör werden Ihnen in regelmäßigen Abständen nach Hause geliefert. Auf ihrer Verordnung können Sie nachlesen, wie oft und wann Sie die verschiedenen Dialyseflüssigkeiten verwenden sollen.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Automatisierte Peritonealdialyse (APD) Die APD ist eine Form der Peritonealdialyse, die genau so funktioniert wie die CAPD, nur dass die Austauschvorgänge mit Hilfe einer Maschine (Cycler) ablaufen, während Sie schlafen. Tagsüber brauchen Sie nichts zu tun.
Wie funktioniert die APD?
Gerät und Ausrüstung
Bei der APD unterstützt ein Gerät die Entfernung von Abfallprodukten und überschüssigem Wasser aus Ihrem Körper. Dieser Vorgang dauert 8–10 Stunden und findet in der Nacht statt, während Sie schlafen. Das Gerät misst die für den Austausch erforderlichen Flüssigkeiten und regelt die Zeiten für Einlauf, Verweilzeit und Auslauf automatisch.
Das Gerät hat die Größe eines kleinen Rollkoffers und kann problemlos transportiert werden. Das Gerät ist so eingestellt, dass es mit normalen Schlafmustern zurechtkommt. Die Behandlung kann unterbrochen werden, damit Sie Dinge tun können, für die Sie das Bett verlassen müssen (z. B. Toilettengang).
Am Abend wird eine Verbindung zum APD-Gerät (Cycler) hergestellt. Die Behandlung findet die ganze Nacht über statt während Sie schlafen. Die Trennung vom APD-Gerät erfolgt morgens nach dem Aufwachen. Kurz vor der Trennung wird normalerweise noch ein „letzte Fülllösung“ in die Peritonealhöhle infundiert, diese bleibt tagsüber im Bauchraum. Einige Patienten müssen möglicherweise auch tagsüber einen zusätzlichen Austausch vornehmen.
Neuere Geräte verfügen über programmierbare Speicherkarten – Einzelheiten der verordneten Behandlung können auf dieser Karte eingetragen und die Daten jeder Dialysesitzung erfasst werden. Abgesehen vom Gerät müssen die Patienten zu Hause Platz für die Aufbewahrung der PD-Lösungen und des -Zubehörs haben.
Die durchschnittliche Schulungszeit beträgt etwa 10 Tage. Im Anschluss daran kann der Patient die Behandlung zu Hause alleine durchführen.
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Hämodialyse Bei der Hämodialyse erfolgt die Reinigung des Bluts außerhalb Ihres Körpers. Bei dieser Behandlung zirkuliert Ihr Blut durch einen Filter (Dialysator), der Teil eines Dialysegeräts ist. Jede dieser mindestens dreimal pro Woche durchzuführenden Behandlungen dauert im Regelfall mindestens 4–5 Stunden. Funktionsweise der Hämodialyse Der Dialysator ist der Ort, wo die Abfallprodukte und die überschüssigen Flüssigkeiten aus Ihrem Blut entfernt werden. Das wichtigste Merkmal des Dialysators besteht darin, dass er aus einer Reihe dünner, semi permeabler Membrane besteht. Diese Membrane fungieren als eine Art Barriere zwischen dem Blut und der Dialyseflüssigkeit und ermöglichen die selektive Bewegung von Substanzen in Ihr Blut und aus Ihrem Blut heraus. Das Prinzip mag kompliziert erscheinen, ist aber ziemlich einfach: Sterile Kunststoffschläuche sind mit dem Dialysator verbunden – einer zum Transport Ihres Bluts zum Dialysator und einer, um das Blut wieder zu Ihrem Körper zurück zu transportieren. Die Schläuche und der Dialysator (Blutkreislauf) sind an ein Dialysegerät angeschlossen. Das Gerät steuert den Blutstrom durch den Blutkreislauf in einer sicheren Weise, dieser liegt im Normalfall bei 250–450 ml/Min. Das Gesamtvolumen, das sich in diesem Kreislauf, befindet, beträgt rund 200–300 ml. Eine vollständige Dialysesitzung dauert gewöhnlich 4–5 Stunden.
Während Ihrer Behandlung werden Ihnen möglicher weise Medikamente über den Blutkreislauf verabreicht. Die Pflegekräfte werden Sie und das Dialysegerät außerdem regelmäßig beobachten. Nach Beendigung der Dialysesitzung ist ein weiteres kurzes Verfahren erforderlich, um Sie wieder vom Blutkreislauf zu trennen.
Möglicherweise fühlen Sie sich nach der Sitzung erschöpft. Die Hämodialyse selbst ist grundsätzlich nicht schmerz haft. Dennoch ist es möglich, dass bei Ihnen einige Nebenwirkungen auftreten. Es kommt recht häufig vor, dass man sich nach einer langen Dialysesitzung erschöpft fühlt. Eine Möglichkeit, diesem Symptom zu begegnen, ist eine Anpassung der Ernährung und regelmäßig Sport zu treiben. Dadurch können Sie zusätzliche Energie gewinnen. Bei manchen Personen kann es während der Dialyse zu Übelkeit, Schwindelgefühl oder Muskelkrämpfen kommen. Falls bei Ihnen derartige Probleme auftreten, wird Ihr medizinisches Team alles tun, um diese zu lindern.
So verläuft Ihre Dialysesitzung Bevor Sie mit Ihrer ersten Hämodialyse beginnen können, muss bei Ihnen ein Gefäßzugang angelegt werden. Zu Beginn jeder Dialysebehandlung muss Ihr Gefäßzugang in einem unkomplizierten Verfahren für die Verbindung mit dem Blutkreislauf vorbereitet werden. Die gesamte Dialysesitzung können Sie bequem auf einem Bett oder einer Behandlungsliege verbringen. Dabei können Sie etwas lesen, Musik hören oder schlafen. Sie können Ihr Mobiltelefon nutzen, um nötige Anrufe zu tätigen oder mit Ihrem Computer arbeiten, Filme schauen oder im Internet surfen.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Self-Care-Hämodialyse Einige Zentren motivieren ihre Patienten zu einer aktiven Rolle bei deren Behandlung. Eine Self-Care-Hämodialyse kann in herkömmlichen ambulanten Dialysezentren durchgeführt werden. Oft befinden sich Dialyseeinrichtungen zur Self-Care außerhalb der eigentlichen Dialysezentren (z. B. in kleinen Krankenhäusern, medizinischen Einrichtungen oder in eigenständigen Kliniken). Diese Behandlungsform ist mit einer Einweisung in die praktische Durchführung der Dialyse verbunden. Die Patienten führen dieses Verfahren zum Teil selbsttätig aus, das Pflegepersonal unterstützt sie dabei. Die Patienten nehmen dabei eine weitaus aktivere Rolle bei ihrer Dialysebehandlung ein, dies kann bis hin zu einer umfassend selbständigen Dialyse gehen. Vom Verlauf der Schulungsphase ist es abhängig, wie viel Verantwortung für die Behandlung auf den Patienten übertragen werden kann. Die Schulungen können in kleinen Einheiten erfolgen, sodass der Patient seine Behandlung zunehmend selbständiger durchführt. Sobald er sich das zutraut, lernt der Patient, im Rahmen einer Schulung einige der folgenden Aufgaben zu übernehmen:
Nachteile einer Self-Care-Hämodialyse: •• zusätzlicher Zeitaufwand für das Auf- und Abbauen des Geräts •• Dialysezeiten und -tage müssen eingehalten werden •• Zeitaufwand für An- und Abreise und Parkplatzsuche Je nachdem, was Sie sich zutrauen, wird Ihnen in manchen Kliniken ggfs. die Möglichkeit gegeben, einige oder alle Pflegeaktivitäten selbst durchzuführen. Das wird als Shared Care bezeichnet. In diesem Fall wird die Pflegekraft mit Ihnen gemeinsam einen Plan erstellen und regelmäßig die selbständige Durchführung der Shared Care überprüfen.
•• Vorbereiten der Ausrüstung und der •• •• •• •• •• ••
Verbrauchsmaterialien Einsetzen der Nadel in den Gefäßzugang Verabreichen der Medikation Überwachen des Geräts Überprüfen von Blutdruck und Puls Führen von Aufzeichnungen über die Behandlungen Reinigen der Ausrüstung und des Raums nach abgeschlossener Dialyse
Vorteile einer Self-Care-Hämodialyse: •• mehr Kontrolle über die Behandlung •• bessere Information über Dialyse, Medikationen und die Ergebnisse der Behandlung •• die Patienten sind umgeben von Patienten, denen es gut geht und die ein Interesse an ihrer Dialyse haben •• meist lässt sich die Dialyseplanung flexibler gestalten Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Heimhämodialyse Eine kleine, aber ständig zunehmende Anzahl von Dialysezentren bietet über Standard-Hämodialysebehandlungen hinaus die einer Heimhämodialyse (HHD). In diesem Fall stellt das Dialysezentrum ein Gerät für die häusliche Nutzung bereit, die notwendigen Verbrauchsmaterialien werden ein- oder zweimal im Monat direkt nach Hause geliefert. Im Dialysezentrum trainiert der Patient in Zusammenarbeit mit einer Dialysepflegekraft wie er die Behandlung durchführen soll. Viele Menschen, die Heimhämodialyse praktizieren, haben außerdem einen Helfer, der mit ihnen gemeinsam im Dialysezentrum geschult wird. Die Schulungsperiode dauert im Regelfall 8–12 Wochen. Während der Schulungsphase lernt der Patient Folgendes: •• Vorbereiten der Ausrüstung und der Verbrauchsmaterialien •• Einsetzen der Nadel in den Gefäßzugang •• Verabreichen der Medikation •• Überwachen des Geräts •• Überprüfen von Blutdruck und Puls •• Führen von Aufzeichnungen über die Behandlungen •• Reinigen der Ausrüstung und des Raums nach abgeschlossener Dialyse •• Bestellung von Verbrauchsmaterialien
Vorteile einer Heimhämodialyse (HHD): Durch die HHD hat der Patient die Freiheit, seinen Dialyseplan selbst zu erstellen. Der Patient kann die Behandlungszeiten so legen, dass sie nicht mit anderen Aktivitäten kollidieren, z.B. zur Arbeit zu gehen oder sich um ein Familienmitglied zu kümmern. Patienten, die sich selbst dialysieren, machen dies häufig effizienter. Das bedeutet, dass sie: •• sich besser fühlen und eine bessere Kontrolle über ihren Blutdruck haben •• weniger Einschränkungen bezüglich ihrer Ernährung und der Flüssigkeitsaufnahme haben •• sich selbst punktieren, was gut ist für deren Gefäßzugang
•• Zeit sparen, indem sie nicht den Weg zum Dialysezentrum und zurück auf sich nehmen müssen •• weniger Fahrten ins Dialysezentrum machen müssen (der Patient wird für gewöhnlich alle 4–8 Wochen vorstellig)
Mögliche Nachteile einer Heimhämodialyse: •• im häuslichen Umfeld ist Platz für eine Behandlungs liege und ein Dialysegerät erforderlich •• Platzbedarf zur Lagerung von Dialysatoren, Konzentratkanistern, Desinfektionsmitteln, Spritzen, Nadeln, Medikamenten, Blutschläuchen und anderen Verbrauchsmaterialien •• mögliche Überforderung des Patienten oder seiner Helfer
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Behandlungsflexibilität durch Hämodialyse Bei Patienten, die nach einem Standard-Hämodialyseplan 3-mal in der Woche dialysieren, verbleiben jede Woche 4 Tage, an denen sich Abfallstoffe und überschüssige Flüssigkeiten in ihren Körpern ansammeln. Dialysiert man 5- bis 7-mal in der Woche, sammeln sich im Körper nicht mehr so viele Abfallstoffe und Flüssigkeiten an. Muskelkrämpfe und andere Symptome kommen eher bei Patienten vor, die eine StandardHämodialyse erhalten, aber seltener bei Menschen, die in häufigeren Abständen dialysieren, da bei ihnen die Abfallstoffe und überschüssigen Flüssigkeiten effizienter entfernt werden.
Behandlungspläne basieren für gewöhnlich auf einem der folgenden beiden Schemata: •• kurze tägliche Behandlungen, die jeweils zwei oder drei Stunden am Tag dauern, mindestens 5- bis 6-mal in der Woche. •• lange Behandlungen über Nacht, jeweils sechs bis acht Stunden in der Nacht an drei bis sechs Nächten in der Woche. Die Planung kann an die persönlichen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten angepasst werden.
Bei täglichen Behandlungen müssen die Patienten nicht so lange dialysieren. Tägliche Behandlungen führen zu einem stabileren und besser kontrollierten Blutdruck als die Standard-Hämodialyse. Bei der nächtlichen Dialyse dialysieren Patienten über Nacht, während sie schlafen, wodurch der gesamte Tag für andere Aktivitäten zur Verfügung steht. Die verlängerte Dialysedauer einer nächtlichen Hämodialyse ermöglicht eine geringere Blutdurchflussrate. Diese Behandlung ist schonender für den Gefäßzugang und auch das Herz des Patienten wird weniger belastet. Durch die längere Behandlungsdauer können mehr Abfallstoffe entfernt werden als bei kurzzeitigen Behandlungen. Wenn die Behandlung zuhause durchgeführt wird, ist das für den Patienten sehr vorteilhaft. Es ist nicht einfach, aber durchaus möglich, diese Form der Behandlung in einem Dialysezentrum durchzuführen – soweit es gesetzlich zugelassen ist. Viele Menschen, die diesen Weg wählen, benötigen keine Blutdruckmedikamente mehr und können auch die Einnahme anderer Arzneimittel einschränken. Diese Behandlungsform bietet außerdem Flexibilität für Arbeit und für soziale Aktivitäten.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Nierentransplantation Was die Lebensqualität des Patienten angeht, ist eine Nierentransplantation eine gute Möglichkeit. Man sollte aber wissen, dass eine Nierentransplantation keine Heilung der chronischen Nierenerkrankung ist, sondern lediglich eine Behandlungsmethode sein kann. Sie werden auch weiterhin ein Leben lang Medikamente einnehmen müssen. Aber vielen Patienten bietet eine Nierentransplantation mehr Unabhängigkeit und ermöglicht es ihnen, ein normaleres Leben zu führen. Vorteile und Risiken gleichzeitig
Ist bei Ihnen eine Nierentransplantation möglich?
Wenn Sie über eine Transplantation nachdenken, werden Sie Ihr Behandlungsteam und weitere Fachleute beraten, worauf bei einer Nierentransplantation zu achten ist. Obwohl eine Transplantation für Sie Vorteile haben kann, besteht dennoch keine Garantie, dass Sie dadurch eine höhere Lebensqualität haben werden. Nierentransplantationen sind auch mit Risiken verbunden. Sollte bei Ihnen der Erhalt einer Spenderniere in Betracht gezogen werden, wird man bei Ihnen umfangreiche Untersuchungen machen, um sicherzustellen, dass Sie für eine Transplantation geeignet sind. Die Eigenschaften Ihres Immunsystems müssen genauestens untersucht werden. Sie müssen außerdem in einem guten gesundheitlichen Zustand sein. Wenn Sie auf der Warteliste für eine Spenderniere stehen, müssen Sie strikte Regeln bezüglich Ihrer Ernährung, Ihrer Medikation und Ihrem allgemeinen Lebensstil befolgen.
Nicht jeder ist geeignet und kommt für eine Nierentrans plantation in Frage. Möglicherweise haben Sie eine zusätzliche Erkrankung aufgrund derer eine Trans plantation zu komplikations- und risikoreich wäre. Wenn eine Spenderniere verfügbar sein sollte, muss sie Ihren Kenndaten entsprechen. Je mehr die Kenndaten der Spenderniere mit Ihren übereinstimmen, desto größer ist die Chance auf einen langfristigen Transplantationserfolg. Im Allgemeinen hat man mit Transplantaten von lebenden Spendern, die mit Ihnen verwandt sind, die besten Erfolgsaussichten.
Mangel an Spenderorganen Eine Spenderniere können Sie von verwandten lebenden Spendern oder von nicht verwandten Personen, z. B. Lebenspartnern oder engen Freunden erhalten. In einigen Ländern können Sie eine Niere auch von unbekannten, noch lebenden und selbstlosen Spendern bekommen. Viele Spenderorgane stammen von Verstorbenen. Alles in allem gibt es zu wenige Organe für eine Transplantation. Bis Sie ein Transplantat erhalten, vergeht u. U. eine Wartezeit von Monaten oder gar Jahren. Das Warten kann sehr frustrierend sein. Ihr Behandlungsteam wird Sie umfassend über die Bestimmungen und Wartelisten informieren.
Ein großer Eingriff Eine Transplantation ist ein großer Eingriff. Sie müssen deswegen 4–7 Tage im Krankenhaus bleiben. Nach der Operation müssen Sie für den Rest Ihres Lebens Medikamente einnehmen. Damit wird verhindert, dass die Niere wieder abgestoßen wird. Diese Medikation muss durch ihr Behandlungsteam genau überwacht werden. Sie werden außerdem ein höheres Infektionsrisiko als gesunde Menschen haben. Im ersten Jahr nach der Transplantation werden Sie zur Überwachung und für Kontrollen Ihr Behandlungsteam regelmäßig aufsuchen müssen.
Lernen aus Erfahrung Durch eine Nierentransplantation wird Ihr Leben positive wie auch negative Veränderungen erfahren. Eventuell hilft es Ihnen, Ihre Bedenken mit jemandem zu besprechen, der bereits eine Transplantation erhalten hat. Ihr Behandlungsteam sollte einen entsprechenden Kontakt ermöglichen können.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Was ist ein Gefäßzugang? Bevor Sie mit Ihrer Hämodialyse beginnen können, muss bei Ihnen ein Gefäßzugang angelegt werden. Ein solcher Gefäßzugang ist notwendig, um Ihr Blut aus Ihrem Blutkreislauf herauszuholen und wieder in Ihren Körper zurückzuführen. Nachdem ein Gefäßzugang angelegt worden ist und dieser auch gut funktioniert, ist es möglich, Blut in der erforderlichen Menge zum Dialysator und von dort zurück in Ihren Körper zu transportieren. Gesteuert wird dieser Vorgang durch das Dialysegerät. Arten von Gefäßzugängen
Zentralvenöser Katheter
Der Blutstrom in den normalen Venen Ihres Armes ist zu gering, ein ausreichender Durchfluss für eine effiziente Dialyse ist damit nicht möglich. Um den notwendigen Durchfluss zu erreichen, muss ein Gefäßzugang gelegt werden. Davon gibt es verschiedene Arten.
Wenn zu spät entdeckt wurde, dass Sie dialysiert werden müssen, kann ein sofortiger und im Regelfall vorübergehender Zugang gelegt werden. Das geschieht meist durch einen zentralvenösen Katheter (ZVK) an Ihrem Hals.
AV-Fistel Durch Verbindung einer Arterie mit einer Vene wird mittels einer kleinen Operation eine arteriovenöse(AV-) Fistel geschaffen. Die Operation, mit der eine Fistel angelegt wird, erfolgt in der Regel mindestens sechs Wochen vor Beginn der Hämodialyse. Die Fistel wird im Normalfall an Ihrem Arm angelegt und benötigt einige Wochen, bis sie ganz ausgebildet ist. Der Fistel wird der Vorzug gegeben, weil sie eine geringere Gefahr einer Verstopfung durch Gerinnung und von Infektionen aufweist als andere Arten von Gefäßzugängen. Eine gut funktionierende Fistel kann mehrere Jahre halten.
Graft Wenn Ihre Gefäße zu klein oder zu schwach zum Anlegen einer Fistel sind, wird ein Kunststoffimplantat (ein Graft) unter der Haut eingelegt um eine Arterie mit einer Vene zu verbinden. Grafts werden normalerweise am Arm angelegt, können aber auch im Bein gesetzt werden. Zum Anlegen des Grafts ist ein kleiner Eingriff notwendig und es kann ein paar Wochen dauern, bis das Implantat einsatzbereit ist. Bei Verwendung eines Grafts kommt es zu verstärkter Blutgerinnung und häufigeren Infektionen als bei einer Fistel.
Im Vergleich zu AV-Fisteln oder Grafts kommt es bei der Verwendung von Kathetern öfter zu Komplikationen, z. B. zu verstärkter Blutgerinnung und Infektionen. Auch eine Beschädigung der Zentralvene, in die der ZVK eingesetzt wird, ist möglich.
Während der Dialyse Bei Behandlungsbeginn werden die Fistel oder der Graft meist mit zwei Kanülen punktiert. Vor der Punktion wird die Haut gründlich gereinigt. Nach dem Behandlungsende werden die Kanülen aus der Fistel oder dem Graft entfernt. Wenn die Nachblutung aufgehört hat, wird die Punktionsstelle mit einem Pflaster oder einem Verband abgedeckt. Dies kann in der Regel einige Stunden nach Ende der Dialyse entfernt werden. Falls Sie mit einem Katheter versorgt wurden, wird ein steriles Verfahren angewendet, um Sie mit dem Blutkreislauf zu verbinden und wieder zu trennen.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Vorbereitung zur Hämodialyse Überwachung des Körpergewichts
Versorgung des Gefäßzugangs
Wenn Nieren versagen, können sie nicht mehr ausreichend Flüssigkeit aus dem Körper entfernen, sodass die Dialyse diese Aufgabe übernehmen muss. Bei allen Hämodialysepatienten wird das sogenannte „Trockengewicht“ festgestellt. Das Trockengewicht ist Ihr Körpergewicht ohne die überschüssigen Flüssigkeiten, die sich zwischen den Dialysebehandlungen ansammeln. Diese Flüssigkeiten werden während einer Dialyse entfernt. Ziel ist es, dass Sie am Ende einer Behandlung Ihr Trockengewicht erreicht haben. Idealerweise wird ein Gewicht angestrebt, bei dem Sie in normalem Maße mit Flüssigkeit versorgt sind, bei dem Sie keinen Durst verspüren und sich wohl fühlen.
Es ist wichtig, Ihren Zugang in Form einer Fistel oder eines Grafts zu pflegen, um Komplikationen zu vermeiden. Auch wenn Sie vorsichtig sind, kann es zu Komplikationen kommen. Sie sind aber seltener, wenn Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen:
Der Überschuss an Flüssigkeit kann zu Komplikationen wie Atemlosigkeit und hohem Blutdruck führen. Daher ist es wichtig, Ihr Körpergewicht sorgfältig zu überwachen und um Ansammlung von überschüssigen Flüssigkeiten zu erkennen. Bei den meisten Patienten werden vor der Dialyse das Körpergewicht und der Blutdruck gemessen. Sie werden außerdem auf Anzeichen von überschüssiger Flüssigkeitsansammlung zwischen den Behandlungen, Atemlosigkeit und geschwollene Hände und Füße, untersucht. Am Dialyseende werden Blutdruck und Körpergewicht erneut gemessen und es wird beurteilt, ob das gewünschte Gewicht erreicht wurde. Eine regelmäßige Gewichtskontrolle ist wichtig, da bereits eine geringe Zunahme des Trockengewichts zu Ohnmachtsgefühl, Übelkeit und niedrigem Blutdruck während der Dialyse führen kann.
•• Waschen Sie den Zugang täglich und vor jeder Dialyse mit Seife und warmem Wasser. Kratzen Sie den Bereich nicht, um Wundschorf zu entfernen. •• Überprüfen Sie den Bereich täglich auf Anzeichen einer Infektion, wie Erwärmung und Rötung. •• Überprüfen Sie täglich den Blutstrom durch Ihren Zugang. Am Zugang sollte ein Rauschen (auch „Thrill“ genannt) zu verspüren sein. Sollte dieses nicht zu erspüren sein oder es sich verändert haben, benachrichtigen Sie Ihr Dialysezentrum. •• Achten Sie darauf, sich am Arm an der Zugangsstelle nicht zu verletzen. Tragen Sie keine engen Kleidungs- oder Schmuckstücke, tragen Sie keine schweren Gegenstände und versuchen Sie, nicht auf dem Arm zu schlafen. •• Erlauben Sie niemandem, Ihnen an dem betroffenen Arm Blut abzunehmen oder Ihren Blutdruck zu messen.
Die Behandlung Dialysebehandlungen können lange dauern und langweilig sein. Sie können während der Behandlung lesen oder schlafen und gewöhnlich wird Ihnen während der Zeit ein Fernsehgerät zur Verfügung stehen. Möglicherweise haben Sie Zugang zum Internet, sodass Sie ein Notebook oder einen Tablett-PC verwenden können. Es gibt einige Einschränkungen: Während Ihrer Behandlung kann die Einnahme von Speisen und Getränken eingeschränkt werden, weil dadurch Ihr Blutdruck abfallen könnte.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Bedeutung von Hygiene Dialysepatienten neigen zu Infektionen, die dann eine Verschreibung weiterer Medikamente erfordern oder zu tagelangen Krankenhausaufenthalten führen können. Infektionen am Gefäßzugang können außerdem dazu führen, dass der Zugang nicht mehr verwendbar ist und ein neuer gelegt werden muss. Obwohl Infektionen durch zahlreiche Faktoren begünstigt werden können, sind die meisten von ihnen vermeidbar. Handhygiene Auf den Händen können sich Millionen von Mikro organismen befinden. Die meisten sind harmlos, aber einige können Infektionen und Krankheiten auslösen. Wenn wir unsere Hände nicht waschen, können wir diese Organismen auf andere Menschen übertragen oder sie durch Berühren unserer Augen, Nase, Mund oder Schnittwunden auf unserem Körper verbreiten. Die Hände bei Ankunft und beim Verlassen der Klinik zu waschen, ist eine einfache und ebenso wirkungsvolle Methode, um sich selbst vor Infektionen zu schützen.
Sie einen Handschuh tragen. Das verhindert, dass mikroskopisch kleine Mengen Blut Ihre Finger verunreinigen und so an irgendeine Oberfläche, die Sie berühren, verteilt werden.
Katheterpflege Katheter sind anfälliger gegenüber Infektionen als Fisteln oder Grafts und bedürfen einer besonderen Hygiene. Sie müssen während der Verbindung und der Trennung des Katheters einen Mundschutz tragen. Dadurch wird verhindert, dass Bakterien aus Ihrer Nase an die Katheterenden und die Katheteraustrittstelle gelangen. Man wird Ihnen zeigen, wie Sie Ihren Katheter und den Verband pflegen müssen und wie Sie Anzeichen einer Infektion frühzeitig erkennen können. Ihnen werden außerdem Hinweise gegeben, was Sie beim Baden zu beachten haben.
Grippeschutzimpfung
Pflege bei Fisteln und Grafts Vor der Punktion werden Sie aufgefordert, Ihren Arm zu waschen. Damit werden jegliche temporäre Mikroorganismen von der Haut entfernt. Diese sind üblicherweise auf der Haut eines Menschen zu finden und könnten bei der Punktion eine Infektionsquelle darstellen. Am Dialyseende, während Sie einen Gazetupfer auf die Einstichstelle drücken, müssen
Grippe ist eine hochansteckende Krankheit, die durch Menschen, die Virenträger sind, schnell durch Husten und Niesen verbreitet wird. Menschen mit Nierenversagen sind anfälliger gegenüber den Folgen einer Grippe. Das bedeutet, dass der Verlauf einer Grippe mit Komplikationen verbunden sein kann. Schwerere Erkrankungen wie Bronchitis und Lungenentzündung, können eine Krankenhausbehandlung notwendig machen. Grippe kann auch zu einer Verschlechterung Ihres Gesundheitszustands führen. Um das Risiko von Komplikationen zu verringern, sollten Sie sich jährlich gegen Grippe impfen lassen.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Medikation für Dialysepatienten Viele der Medikamente, die Sie zu Beginn der Dialyse benötigen, werden die gleichen sein, wie Sie sie bereits vor Beginn der Behandlung eingenommen haben. Einige dieser Medikamente müssen unter ärztlicher Kontrolle angepasst werden. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Medikamente, die Dialysepatienten einnehmen müssen. ESAs
Blutdrucksenkende Behandlung
Die Nieren sind der größte Produzent von Erythropoetin (EPO), ein blutstimulierendes Hormon. Bei Nieren versagen kommt es zu einem Mangel an diesem Hormon. Das führt dann zu einer mangelhaften Produktion roter Blutkörperchen und damit zu einer Blutarmut (Anämie). Erythropoese-Stimulanzien (ESAs) regen die die Produktion roter Blutkörperchen an und werden als Injektion verabreicht.
Da die Nieren an der Kontrolle des Blutdrucks beteiligt sind, müssen Patienten mit einem Nierenschaden häufig blutdrucksenkende Medikamente einnehmen. Ein hoher Blutdruck ist ein Risikofaktor für das HerzKreislaufsystem, daher muss er engmaschig überwacht werden. Wenn mit der Dialysebehandlung begonnen wird, verringert sich der Bedarf für diese Medikamente normalerweise, manchmal sogar so weit, dass sie ganz weggelassen werden können.
Eisen Eisen wird für die Produktion von Hämoglobin und roten Blutkörperchen benötigt. Mitunter muss zusätzlich Eisen gegeben werden. Meist geschieht das intravenös.
Vitamin D Vitamin D wird zum Teil durch die Nieren umgewandelt (aktiviert). Bei Nierenversagen nimmt dessen Produktion ab. Es begünstigt die Aufnahme von Kalzium im Darm und hilft, die Knochen stark zu halten. Ein Vitamin D-Mangel kann zu Knochenerkrankungen führen, die sich durch Schmerzen und Knochen schwäche bemerkbar machen. Aktives Vitamin D kann sowohl oral als auch intravenös verabreicht werden.
Blutverdünner (Antikoagulanzien) Während einer Hämodialyse werden Ihnen Blutver dünner verabreicht, um ein Gerinnen des Blutes in den Blutschlauchsystemen und im Dialysator zu verhindern. Diese werden Ihnen sowohl zu Beginn als auch während der Behandlungssitzung verabreicht.
Andere Medikamente Dazu gehören möglicherweise Medikamente gegen Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie, Depressionen, sexuelle Funktionsstörungen, zur Schmerzlinderung usw.
Phosphatbinder Phosphat stammt aus proteinreicher Nahrung und wird gewöhnlich durch die Nieren ausgeschieden. Bei einem Nierenversagen sammelt sich Phosphat im Körper an, da die Nieren es nicht mehr ausscheiden können. Übermäßige Mengen von Phosphat können knochenartige Rückstände im Gewebe bilden und eine zunehmende Verkalkung von Blutgefäßen verursachen. Phosphatbinder, die zusammen mit jeder Mahlzeit eingenommen werden, verringern die Aufnahme von Phosphat im Darm und reduzieren so die Menge an Phosphat im Blut.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Ernährungsverhalten Es gibt keine Nierendiät, die für alle Patienten in allen Krankheitsstadien am besten geeignet wäre. Wichtig ist, dass Sie sich im Allgemeinen gesund ernähren. Häufig nehmen Patienten mit fortschreitender Nierenkrankheit aufgrund von Appetitverlust oder eines allgemeinen Müdigkeitsgefühls nicht genug Nahrung zu sich. Es ist jedoch wichtig, sich auch weiterhin gesund zu ernähren. Eiweiß Eiweiß hilft dabei, Muskelgewebe zu erhalten und Gewebe zu reparieren. Je besser Sie sich ernähren, desto gesünder werden Sie sein. Außerdem werden Sie widerstandsfähiger gegen Infektionen sein. Ihr Körper spaltet Eiweiße in ein Abfallprodukt auf, der Harnstoff genannt wird. Qualitativ hochwertiges Eiweiß ist wichtig, da dieses weniger Abfallstoffe produziert. Hochwertiges Eiweiß steckt in Fleisch, Fisch, Geflügel und Eiern.
Phosphor
zwischen den Dialysesitzungen ansteigen und Ihren Herzschlag beeinträchtigen. Er kann sogar zum Tod führen. Daher ist es wichtig, bestimmte Empfehlungen zu befolgen um den Kaliumspiegel in Grenzen zu halten. Zu den Nahrungsmitteln mit einem hohen Kaliumanteil gehören Mandeln, Aprikosen, Artischocken, Avocados, Bananen, getrocknete Bohnen, Karottensaft, Ofen kartoffeln, Schokolade, Trockenobst, Fruchtsäfte, Honigmelonen, Milch, Nüsse, Kartoffelchips, Pflaumensaft, Rosinen, Linsen, Spinat, Tomatensaft, Tomatensauce und Mineralsalze.
Phosphor ist ein Mineral, welches in vielen Nahrungs mitteln zu finden ist. Bei Dialysepatienten wird die tägliche Menge an phosphorhaltiger Nahrung, die sie zu sich nehmen dürfen, eingeschränkt sein. Zu viel Phosphor in Ihrem Blut begünstigt Gewebeverkalkungen. Phosphor kann Juckreiz auslösen und Ihre Blutgefäße beeinträchtigen. Nahrungsmittel wie Milch und Käse, getrocknete Bohnen, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Cola-Getränke, Nüsse und Erdnussbutter sind phosphorreich.
Natrium (Salz)
Möglicherweise werden Sie sogenannte Phosphatbinder einnehmen müssen. Diese verhindern, dass übermäßige Mengen an Phosphat aus Ihrer Nahrung in Ihr Blut gelangen.
Fragen Sie Ihr Behandlungsteam nach Diätempfehlungen.
Salz ist ein natürlicher Bestandteil der meisten Nahrungsmittel und wird darüber hinaus zum Würzen von Speisen verwendet. Sie müssen den Natriumanteil in Ihren Speisen immer im Blick behalten. Natrium beeinflusst den Wasserhaushalt Ihres Körpers. Sie sollten Ihr Durstgefühl reduzieren, indem Sie wenig Natrium zu sich nehmen, weil dadurch das Ansammeln von Flüssigkeit verhindert wird.
Kalium Kalium ist in fast allen Nahrungsmitteln, insbesondere in Früchten und Gemüse, enthalten. Gesunde Nieren sorgen für die richtige Menge Kalium im Blut. Bei einem Patienten mit Nierenversagen kann der Kaliumspiegel jedoch stark schwanken. Der Kaliumspiegel kann
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Flüssigkeitshaushalt Dialysepatienten müssen ihre Flüssigkeitsaufnahme sorgfältig kontrollieren. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn sie keinen Urin produzieren. Hämodialysepatienten müssen normalerweise ihre Flüssigkeitsaufnahme stärker kontrollieren als Peritoneal dialysepatienten. Halten Sie Ihren Durst unter Kontrolle
Flüssigkeitsmanagement bei Hämodialyse
Der beste Weg, die Flüssigkeitszufuhr gering zu halten, ist es, wenig Salz zu sich zu nehmen und so das Durstgefühl zu reduzieren. Zuviel Natrium in der Ernährung führt dazu, dass Sie zu viel trinken. Natrium ist in Salz enthalten. Die meisten Konserven und Tiefkühlmahlzeiten enthalten große Mengen an Natrium. Vermeiden Sie salzige Nahrungsmittel wie Chips und bevorzugen Sie Produkte mit geringem Natriumgehalt. Unser Salzkonsum stammt zum großen Teil aus dem Salz, das wir beim Kochen oder bei den Mahlzeiten hinzugeben. Dialysepatienten sollten versuchen, halb so viel Salz zu konsumieren wie gesunde Menschen.
Zwischen den Hämodialysesitzungen kann sich Flüssigkeit ansammeln, was zu Schwellungen und Gewichtszunahme führt. Die zusätzliche Flüssigkeit beeinflusst Ihren Blutdruck und kann dazu führen, dass Ihr Herz mehr arbeiten muss. Sie sollten zwischen den Behandlungen eine Gewichtszunahme von circa 0,5 kg pro Tag anstreben.
Kontrollieren Sie Ihren Flüssigkeitskonsum Sie können Ihre Flüssigkeitsaufnahme gering halten, wenn Sie aus kleineren Tassen oder Gläsern trinken. Alle Nahrungsmittel, die bei Raumtemperatur flüssig sind, enthalten Wasser. Das kann Suppe, Milch, Joghurt, Marmelade oder Eiscreme sein. Auch viele Früchte und Gemüsesorten sind wasserreich. Dazu gehören Honigmelonen, Wassermelonen, Weintrauben, Äpfel, Orangen, Tomaten, Kopfsalat und Sellerie. All diese Nahrungsmittel erhöhen Ihre Flüssigkeitsaufnahme.
Ihr Trockengewicht ist das Gewicht am Ende einer Hämodialysesitzung, nachdem sämtliche überschüssige Flüssigkeit aus Ihrem Körper entfernt wurde. Wenn Sie zwischen zwei Dialysesitzungen zu viel Flüssigkeit aufnehmen, wird es schwieriger, das festgelegte Trockengewicht zu erreichen. Dadurch wird das Risiko erhöht, dass Sie die Dialyse schlecht vertragen. (Bluthochdruck, Krämpfe usw.). Ihr Trockengewicht kann sich über die Zeit ändern, wenn Ihre Körpermasse zu- oder abnimmt.
Flüssigkeitsmanagement bei Peritonealdialyse Die Aufnahme von Flüssigkeit ist nicht so stark eingeschränkt wie dies bei der Hämodialyse der Fall ist, dennoch sollte das Problem der Flüssigkeits ansammlung im Körper beachtet werden.
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Laborergebnisse (1) Um die Dialysebehandlung, die Medikamente und die Nahrungsaufnahme anzupassen ist es notwendig, die Blutwerte zu überwachen. Dazu werden in regelmäßigen Abständen Labortests durchgeführt. Hämoglobin (Hb) Hämoglobin ist ein in den roten Blutkörperchen enthaltenes rotes Pigment, welches für den Sauerstoff transport von der Lunge in das Gewebe verantwortlich ist. Für eine ordentliche Sauerstoffversorgung aller Organe bedarf es ausreichend Hämoglobin im Blut. Ein Abfall des Hämoglobinspiegels unterhalb normaler Werte wird Anämie genannt.
Eisen (Fe) Eisen ist für die Produktion roter Blutkörperchen erforderlich. Die beiden Methoden zur Bestimmung des Eisengehalts sind die Messung des Ferritinspiegels und die Überprüfung des Transferrin-Sättigungswerts (TSAT). Der Ferritinspiegel sagt etwas über das im Körper eingelagerte Eisen aus, und mithilfe der TransferrinSättigung kann man einschätzen, wie viel Eisen für die Produktion roter Blutkörperchen zur Verfügung steht.
Kalium (K) Kalium ist ein Mineralnährstoff, der für die Übertragung von Nervenimpulsen und die Regulierung von Muskelkontraktionen unbedingt erforderlich ist. Kalium wird über den Urin ausgeschieden. Bei einem Nierenversagen nimmt die Urinausscheidung ab, daher kann der Kaliumspiegel im Blut ansteigen. Wenn die Kaliumkonzentration im Blut zu hoch ist, kann das gefährlich werden, da es zu Herzrhythmusstörungen kommen kann.
Gewichtszunahme, Ödemen und Bluthochdruck führen. Daher ist es absolut wichtig, den Salzkonsum zu begrenzen und die empfohlenen Höchstmengen nicht zu überschreiten.
Phosphor (P) Phosphor spielt zusammen mit Kalzium eine wesentliche Rolle bei der Knochenbildung und der Erhaltung des Skeletts. Phosphor ist vor allem in eiweißreichen Nahrungsmitteln enthalten. Es wird mit dem Urin ausgeschieden. Bei Nierenversagen kann der Phosphorspiegel im Blut ansteigen. In Verbindung mit Kalzium kann eine übermäßige Phosphormenge im Blut zu Knochenbrüchigkeit und zu Verkalkungen in den Blutgefäßen und in der Haut führen.
Kalzium (Ca) Kalzium wird hauptsächlich in den Knochen gespeichert, hat aber viele Aufgaben im Körper. Unter anderem leistet es einen Beitrag zur Bildung von Knochen und Zähnen und erhält diese in einem guten Zustand. Kalzium steht in einem funktionellen Zusammenhang mit Vitamin D, Phosphor und Parathormon (PTH). Daher muss der Kalziumspiegel im Blut mit diesen Stoffen gemeinsam betrachtet werden. Sehr oft muss ein kalziumhaltiges Medikament genommen werden, damit der Phosphorspiegel niedrig gehalten wird. Vor einer Verordnung ist eine sorgfältige Laborkontrolle dieser Stoffe sehr wichtig. Sowohl hohe wie auch niedrige Kalziumspiegel können Probleme verursachen.
Natrium (Na) Salz ist eine Verbindung aus Natrium und Chlor. Natrium spielt eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Nervenimpulsen und der Regulierung und Verteilung von Flüssigkeitsmengen. Natrium wird über den Urin ausgeschieden. Bei einem Nierenversagen kann es sich im Körper ansammeln, dadurch entsteht vermehrt Durstgefühl. Übermäßiges Trinken kann dann zu
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Laborergebnisse (2)
Parathormon (PTH) Parathormon ist ein Hormon, das die Kalziumresorption der Knochen reguliert. Hohe PTH-Werte können zu Knochenkrankheiten führen.
Kreatinin
Nierenfunktion. Hohe Harnstoffspiegel im Blut sind ein Anzeichen dafür, dass die Nieren nicht ordnungs gemäß arbeiten. Der Harnstoffspiegel wird auch dazu verwendet, zu berechnen, wie wirksam die Dialysebehandlung ist.
Kreatinin ist ein Spaltprodukt von Muskelgewebe. Kreatinin wird mit dem Urin ausgeschieden und wenn die Nierenfunktion abnimmt, steigen die Kreatininwerte im Blut. Der Kreatininwert im Blut ist ein sehr gängiger Weg, um im Rahmen eines Arztbesuchs die Nieren funktion eines Patienten einzuschätzen. Der Wert ist wichtig für die Beurteilung der Nierenfunktion. Wenn die Nierenfunktion stark nachlässt, verliert das Kreatinin jedoch an Bedeutung. Im Rahmen der Hämodialyse gilt der Kreatininspiegel im Blut nicht mehr als geeignetes Maß für die Beurteilung der verbliebenen Nierenfunktion. Andererseits wird Kreatinin bei der Peritonealdialyse dazu verwendet, den Erfolg der Dialysebehandlung zu bewerten.
Kt/V
Harnstoff
Wenn Sie mit Peritonealdialyse behandelt werden, wird der Kt/V-Wert über die Menge an Harnstoff berechnet, die an die Dialyseflüssigkeit abgegeben wurde und mit der Menge an Harnstoff im Blut verglichen.
Harnstoff ist ein Spaltprodukt aus Nahrungseiweiß. Wie Kreatinin wird er mit dem Urin ausgeschieden und mit sich verschlechternder Nierenfunktion nimmt der Harnstoffwert im Blut zu. Harnstoff selbst ist nicht giftig, eignet sich aber gut als Maß für die abnehmende
Die Methode zur Festlegung der Dialysedosis wird Kt/V genannt. Hier steht K für „Clearance“,t für Zeit und V für Körpervolumen. Grundsätzlich ist Kt/V ein Wert mit dem man bestimmen kann, wie effizient die Reinigung des Blutes erfolgt. Wenn Sie mittels Hämodialyse behandelt werden, wird der Harnstoffspiegel im Blut zu Beginn und zum Ende Ihrer Dialysesitzung gemessen. Die Harnstoffspiegel in den beiden Blutproben werden dann miteinander verglichen, um zu erkennen, wie viel Harnstoff während der Dialysesitzung entfernt wurde. Das Ergebnis wird dann zur Berechnung des Kt/V-Werts verwendet.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Komplikationen durch die Hämodialyse behandlung Eine Hämodialysebehandlung ist nicht komplikationslos. Einige der wesentlichen Komplikationen stehen im Zusammenhang mit der Entfernung von Abfallstoffen und von Flüssigkeit während der Behandlung. Weitere Komplikationen hängen mit anderen Aspekten des Hämodialysevorgangs zusammen. Komplikationen im Zusammenhang mit dem Entfernen von Abfallstoffen und Flüssigkeit
Andere Komplikationen durch die Hämodialyse behandlung
Komplikationen, die im Zusammenhang mit dem Entfernen von Abfallstoffen und Flüssigkeit stehen, können mild bis schwer verlaufen, abhängig vom Ihrem körperlichen Gesundheitszustand und je nachdem, wie genau Sie die medizinischen Anweisungen befolgen.
Oft leiden Patienten unter Atemlosigkeit, wenn Sie zur Dialyse kommen. Das liegt gewöhnlich an überschüssigen Flüssigkeiten im Körper. Allerdings kann Atemlosigkeit auch nach dem Anschließen an das Dialysegerät auftreten. Falls Sie während der Behandlung kurzatmig werden, sollten Sie das unverzüglich dem Pflegepersonal mitteilen.
Niedriger Blutdruck ist die häufigste während der Hämodialysebehandlung auftretende Nebenwirkung. Dieser wird auch Hypotension genannt. Zu niedrigem Blutdruck kommt es dann, wenn im Rahmen der Hämodialyse zu viel Flüssigkeit aus dem Blut entfernt wurde oder dieser Vorgang zu schnell erfolgt ist. Um die Verträglichkeit der Dialyse zu erhöhen, müssen Sie eine übermäßige Flüssigkeitsansammlung zwischen den Dialysesitzungen vermeiden. Während der Hämodialysebehandlung können Muskelkrämpfe auftreten. Diese Muskelkrämpfe, die gewöhnlich in den Beinen auftreten, können unangenehm und manchmal schmerzhaft sein. Die genaue Ursache für Muskelkrämpfe kann von Patient zu Patient unterschiedlich sein.
Einige Patienten haben zu Behandlungsbeginn Hitzewallungen. Eventuell erkennen dies die Mitarbeiter, es kann aber auch eine subjektive Empfindung sein, die nur Sie selbst bemerken. Sie können Symptome wie Hitzegefühl, Pulsrasen oder ein Spannungsgefühl im Brustkorb verspüren. Manchmal können Sie das Gefühl haben, dass Ihr Herz schnell oder unregelmäßig schlägt (Arrhythmie). Das kann verschiedene Ursachen haben. Benachrichtigen Sie dann unverzüglich die Pflegekraft. Ungewohnte Symptome (wie z. B. Fieber und Schüttel frost) sollten Sie immer dem Behandlungsteam mitteilen.
Manche Patienten leiden während oder nach einer Hämodialysebehandlung unter Übelkeit oder sie müssen sich übergeben. Einigen Nebenwirkungen kann man besser begegnen, wenn Sie die Empfehlungen des Behandlungsteams zum Salz- und Flüssigkeitskonsum beachten.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Komplikationen im Zusammenhang mit dem Hämodialysezugang Infektionen, Blutverlust, Luftembolien und Einblutungen sind Komplikationen im Bereich des Gefäßzugangs. Diese Komplikationen sind normalerweise selten, können aber schwerwiegende Folgen haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie auftreten, ist abhängig von der Art des Zugangs, d.h. ob es sich dabei um eine arterio-venöse Fistel, einen Graft oder einen Katheter handelt, und auch davon wie genau Sie die medizinischen Anweisungen befolgen. Infektionen sind ein Risiko für alle Patienten. Es ist daher wichtig, dass sie die klinischen Anweisungen zur Hygiene und Versorgung Ihres Zugangs befolgen. Um mögliche Komplikationen zu vermeiden, werden Sie angeleitet wie Sie mit dem jeweiligen Gefäßzugang am besten umgehen. Es kann zu Blutverlust kommen, wenn eine Kanüle aus einer arterio-venösen Fistel oder einem Graft herausrutscht. Das Risiko ist geringer, wenn Sie die klinischen Hinweise zum Befestigen von Kanülen und Sichern von Blutschlauchsystemen befolgen und Sie Ihren Zugang während der Hämodialysebehandlung nicht zudecken.
Einblutungen werden auch als „Hämatome“ bezeichnet. Das tritt manchmal auf, wenn die Fistel neu angelegt wurde, kann aber auch passieren, wenn Sie sich während der Behandlung viel bewegen, insbesondere wenn Sie den Arm mit der Fistel bewegen und beugen. Daher ist es wichtig, dass Sie während der Behandlung vorsichtig mit Ihrem Fistel-Arm umgehen. Luftembolie ist ein Risiko, das speziell Patienten mit Kathetern betrifft. Es ist wichtig, sich während der Behandlung nicht komplett mit einer Decke zuzudecken, da die Pflegekräfte Sie und den Zugang im Auge behalten müssen.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Körperliche Symptome einer Nierenkrankheit im Endstadium Die Dialyse ist eine lebenserhaltende Behandlung für Menschen mit einer Nieren krankheit im Endstadium. Allerdings berichten viele Patienten über körperliche Beschwerden, die durch die Behandlung oder die Krankheit selbst hervorgerufen werden. Diese Symptome können je nach körperlicher Gesundheit und je nachdem, ob die medizinischen Anweisungen befolgt werden oder nicht, mild bis schwer verlaufen. Juckreiz kann verschiedene Ursachen haben. Im Allgemeinen werden hohe Phosphorkonzentrationen dafür verantwortlich gemacht.
Füße geschwollen. Oft, aber nicht immer, ist das mit einer Blutdruckerhöhung verbunden. Eine Anämie kann ebenfalls Atemlosigkeit verursachen.
Muskelschwäche zählt zu den sehr häufigen Beschwerden. Zu den möglichen Gründen für diese Muskelschwäche zählen:
Schmerzursachen können variieren und viele Patienten haben mehr als eine Ursache für Schmerzen. Knochenschmerzen treten häufig auf und werden oft durch Mineralmangel in den Knochen hervorgerufen. Schmerzen in den Händen und den Füßen stehen oft mit Problemen mit den Blutgefäßen und den Nerven in Verbindung.
•• Inaktivität – Patienten sind oft weniger aktiv als Menschen mit normaler Nierenfunktion. Es hat sich gezeigt, dass erhöhte körperliche Betätigung gut gegen Muskelschwäche ist. •• Ernährung – schlechte Ernährung kann zu Problemen führen. Um Ihre Gesundheit bestmöglich zu erhalten, sollte Ihre Ernährung protein- und kalorienreich sein. •• Chemische Veränderungen – Ansammlung von Abfallstoffen. Um dieses Risiko zu minimieren, sollten Sie in ausreichendem Maße dialysiert werden. •• Mineralmangel – kann Ihre Knochen schwächen.
Manche Patienten meinen, sie dürfen sich nicht über ihre Beschwerden beklagen. Das Behandlungsteam kann die Behandlung aber oft anpassen, um Ihren Zustand deutlich zu bessern.
Insbesondere durch die Dialyse, wenn große Flüssig keitsmengen entfernt werden, kann es zu Müdigkeit und Schläfrigkeit, aber auch zu Angstzuständen oder Depression kommen. Atemlosigkeit kann Folge einer Herzerkrankung oder übermäßiger Flüssigkeitsansammlung sein. Wenn die Atemlosigkeit durch überschüssige Flüssigkeit im Körper verursacht wurde, sind oft auch Ihre Hände und
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Andere Menschen informieren Als Dialysepatient sind Sie im Begriff, in eine neue und ganz andere Phase Ihres Lebens einzutreten. Das kann sehr anstrengend sein. Mitunter können Sie sogar wütend und verärgert über Ihre Behandlung sein. Dann ist es wichtig, dass Sie das nicht für sich behalten, denn die Veränderungen, mit denen Sie konfrontiert sein werden, werden auch Folgen für all jene haben, die Ihnen nahestehen. Geteiltes Leid ist halbes Leid
Ihre Familie ist eine wertvolle Hilfe
Die Ärzte und Pflegekräfte Ihrer Klinik sind stets da, um Ihnen zu helfen. Stellen Sie Fragen und sprechen Sie mit ihnen über Ihre Gefühle und Probleme. Teilen Sie Ihre Bedenken mit. Manchmal werden die Dinge durch einen nur kleinen Hinweis an den rechten Platz gerückt und Sie beginnen, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Auch können oft Ihre Mitpatienten helfen, da sie aus erster Hand wissen, was Sie gerade durchmachen. Verbergen Sie Ihre Gefühle nicht. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es rund um Sie herum viele Menschen gibt, die bereit sind, Ihr Probleme und Ihre Bedenken zu teilen und Sie zu unterstützen. Indem Sie diese Menschen teilhaben lassen, schaffen Sie sich den notwendigen Raum zum Atmen.
Die Notwendigkeit einer Dialyse wird bedeutende Auswirkungen auf Ihr Familienleben haben. Unterstützung und Verständnis von Menschen, die Ihnen nahestehen, können Ihnen den Umgang mit der Dialyse erleichtern. Binden Sie Ihre Familie in Ihre Behandlung mit ein. Ermutigen Sie sie, sich zu so gut wie möglich über die chronische Nierenkrankheit und deren Konsequenzen zu informieren. Kenntnis, Verständnis und gegenseitige Ermutigung sind dabei sehr wichtig.
Gehen Sie offen mit Ihrer Situation um Versuchen Sie nicht zu verheimlichen, dass Sie ein Dialysepatient sind. Informieren Sie die Menschen in Ihrer Umgebung, was das für Sie und Ihre Beziehung zu ihnen bedeutet. Sie dürfen nicht vergessen, dass nicht nur Sie als Patient die Auswirkungen der chronischen Nierenkrankheit spüren. Es gibt auch Menschen um Sie herum, Ihre Familie, Verwandten, Freunde und Kollegen, die sich Sorgen um Sie machen und darüber, wie das ihre Zukunft beeinflussen wird. Als Dialysepatient haben Sie manchmal den Eindruck, dass selbst nahestehende Menschen Schwierigkeiten haben, das Thema offen anzusprechen. Das kann ziemlich quälend sein. Geben Sie aber nicht auf. Haben Sie Geduld und ermutigen Sie Ihre Familie, sich zusammen mit Ihnen zu informieren. Je mehr Sie über die Krankheit und deren Behandlung wissen, desto einfacher wird es für Sie sein, offen darüber zu sprechen. Jeder wird davon profitieren.
Arbeiten Sie weiter Falls Sie in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber und versuchen Sie gemeinsam, eine für beide Seiten zufrieden stellende Lösung zu finden. In den meisten Fällen können Sie wahrscheinlich wie gewohnt weiterarbeiten. Stellen Sie sicher, Ihren Arbeitgeber in geeigneter und erforderlicher Weise zu informieren. Falls Sie eine körperlich anspruchsvolle Arbeit haben, können Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber auf Teilzeitarbeit oder einen Wechsel zu einer weniger anstrengenden Aufgabe einigen. Versuchen Sie nie, den Helden zu spielen, sondern machen Sie das, was Sie bewältigen können. Falls Sie zur Schule gehen, können mit geringen Schwierigkeiten Veränderungen vorgenommen werden, um Ihnen die Situation angenehmer zu machen. Bitte fragen Sie auch das Behandlungsteam um Rat. Das Team kann Ihnen eventuell helfen, verschiedene Optionen zu prüfen.
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Aktiv am Leben teilnehmen Als Dialysepatient können Sie ein ziemlich gutes und normales Leben führen. Ihr Behandlungsteam wird alles in seiner Macht stehende tun, um Ihnen zu helfen. Aber am Ende liegt alles an Ihnen. Denken Sie positiv! Achten Sie auf das, was Ihnen noch möglich ist und nicht auf Ihre Einschränkungen. Genießen Sie das Leben so gut Sie können. Arbeiten Sie weiter!
Fahren Sie weiter Auto!
Mit der Dialyse zu beginnen bedeutet nicht, dass Sie mit dem Arbeiten aufhören müssen – es sei denn, Sie haben einen extrem anstrengenden Beruf. Ermutigen Sie sich selbst und motivieren Sie sich, arbeiten zu gehen. Das wird Sie ablenken. Die meisten Arbeitgeber sind verständnisvoll und hilfsbereit und werden dabei helfen, Ihre Situation so einzurichten, dass Sie gut damit umgehen können. Falls Sie zur Schule gehen, sollten Sie diese wie gewohnt weiter besuchen können.
Grundsätzlich können Sie weiterhin Auto fahren. Dadurch wird Ihr Leben flexibler. Während der ersten zwei Monate an der Hämodialyse ist es ratsam, nicht direkt nach der Dialysesitzung Auto zu fahren. Sollten Sie von Beruf LKW-, Taxi- oder Busfahrer sein, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob Ihr Zustand eine normale Fortsetzung Ihrer Arbeit zulässt.
Halten Sie sich fit! Sie sollten so viel Sport wie möglich treiben, solange Sie sich gut dabei fühlen. Das verbessert Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Es gibt Ihnen außerdem das Gefühl, ein normales Leben zu führen. Das ist wichtig. Allerdings gibt es einige Einschränkungen. Wenn Sie eine Fistel, einen Graft oder einen Zugang am Hals haben, müssen Sie Kontaktsportarten, wie z. B. Rugby, vermeiden. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie schwimmen dürfen.
Bitte nicht rauchen! Rauchen ist grundsätzlich gefährlich. Als Dialysepatient können Sie sich dieses zusätzliche Gesundheitsrisiko nicht leisten. Wenn Sie für eine Transplantation in Betracht kommen, ist es noch wichtiger, dass Sie nicht rauchen. Rauchen schadet Ihren Blutgefäßen und kann den Erfolg einer Nierentransplantation beeinträchtigen. Alkohol ist erlaubt, der Konsum sollte aber zu den Empfehlungen hinsichtlich Ihres Flüssigkeitskonsums und Ihrer Ernährung passen. Lassen Sie sich von Ihrem medizinischen Team beraten.
Machen Sie Urlaub! Jedermann sollte die Möglichkeit haben, einen Urlaub zu genießen. Das können Sie auch als Dialysepatient. Es ist nur etwas Planung erforderlich. Ihr Behandlungsteam wird Ihnen bei der bestmöglichen Organisation Ihres Urlaubs helfen. Es kann Sie beraten, wohin Sie reisen können und wie Sie auch im Urlaub Ihre Dialyse weiterführen können. Es gibt zahlreiche DiaverumKliniken, aus denen Sie sowohl in Ihrem Heimatland als auch im Ausland auswählen können. Dadurch haben Sie die Sicherheit, stets die beste Versorgung zu erhalten.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Bewältigen des Alltags Bei so einschneidenden Lebensereignissen wie einem Nierenversagen ist es völlig normal, über die eigene Zukunft ängstlich, besorgt und beunruhigt zu sein. Plötzlich steht ein großes Fragezeichen über den Lebensplanungen und es entsteht Unsicherheit darüber, was an dessen Stelle treten wird. Ein Verlust der Nierenfunktion und die Abhängigkeit von einer Dialyse führen zu dramatischen Lebens veränderungen. Ihrem Pflegeteam kommt dabei die wichtige Rolle zu, Ihnen zu helfen, Ihr Leben an die Dialyse anzupassen. Ziel Ihrer Behandlung ist es, Ihnen eine Lebensführung zu ermöglichen, die so normal wie möglich ist. Viele Patienten sehen die Dialyse als ein notwendiges Übel an. Sie dialysieren aber, um zu leben – sie leben nicht, um zu dialysieren. Es ist wichtig, dass Sie verstehen, wie Ihre Lebens qualität durch die Dialyse beeinflusst werden kann. Zu den häufigsten Problemen, mit denen Patienten konfrontiert sind, zählen: Angst – kann eine bedeutende Auswirkung auf Ihr Alltagsleben haben. Zu den Symptomen zählt das Gefühl, nicht voraussagen, kontrollieren oder erreichen zu können, was man will. Oft leiden Sie während der Dialyse unter Herzrasen oder Sie haben Angst, zur Behandlung zu kommen. Schlafstörungen – können auf eine Vielzahl von Faktoren zurückgehen, aber Angst ist eine der häufigsten Ursachen. Durch nicht ausreichend tiefen Schlaf, durch schlechte Aufwachgewohnheiten oder ungesunden Lebenswandel kann es zu Schlafstörungen kommen.
Sexuelle Probleme – viele Dialysepatienten haben einen verringerten Sexualtrieb. Das kann eine Folge der körperlichen Nebenwirkungen des Nierenversagens sein. Es kann aber auch mit der Tatsache, dass Sie Ihren Körper anders wahrnehmen, oder mit Depressionen oder Angstzuständen zusammenhängen. Es kann für Sie oft schwierig sein, selbst zu erkennen, dass Sie Probleme beim Bewältigen der Veränderungen Ihrer Lebenssituation haben. Oft fällt es auch nicht leicht, seine Gefühle mit dem Pflegeteam zu erörtern. Wenn Sie bemerken, dass Sie Schwierigkeiten bei der Bewältigung eines Lebens mit Dialyse haben, versuchen Sie nicht, diese Gefühle für sich zu behalten. Reden Sie mit einem Mitglied des Pflegeteams im Dialysezentrum. Bitten Sie darum, mit jemanden zu sprechen, bei dem Sie sich aufgehoben fühlen. Die Mitarbeiter verfügen meist über mehrere Jahre Erfahrung mit Nierenpatienten und es gibt nur wenige Situationen, die sie noch nicht kennen. Oft können Dinge durch kleine Hinweise oder eine kleine Veränderung Ihrer Behandlung verständlicher werden, sodass Sie beginnen, diese in einem anderen Licht zu sehen. Scheuen Sie sich nicht, uns anzusprechen, wenn Sie ein Problem beschäftigt. Wir werden unser Bestes tun, um Ihnen zu helfen. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Depressionen – können mild, moderat oder schwer ausfallen. Die entsprechende Diagnosestellung beruht auf dem Vorhandensein einer Reihe von Symptomen: Anhaltende Antriebslosigkeit, mangelndes Interesse an Aktivitäten, Schlaf- und Appetitschwankungen, Konzentrationsmangel und Müdigkeit.
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Über meine Rechte als Patient –
als Patient mit chronischer Nierenkrankheit bei Diaverum Ein wichtiger Teil der Patientenversorgung sind die Rechte, aber auch Verpflichtungen, die Sie als Patient haben. Deren Einhaltung sichert eine effektive Pflege und sorgt für eine größere Zufriedenheit von Patienten und Mitarbeitern. Grundlegende Rechte und Verpflichtungen von Patienten
Grundlegende Verpflichtungen von Patienten Patienten sind verpflichtet:
Patienten haben das Recht: 1. höflich, würde- und respektvoll behandelt zu werden 2. vor der Entscheidung für bestimmte Behandlungs formen vollständig und verständlich über den eigenen Gesundheitszustand und die Behandlungsmöglichkeiten informiert zu werden 3. sich alternative Fachmeinungen einzuholen 4. aktiv in Entscheidungen über die eigene medizinische Versorgung einbezogen zu werden 5. zeitnah an Fachabteilungen überwiesen zu werden und Zugang zu anderen Dienstleistungen zu erhalten 6. um die Privatsphäre zu sichern, auf einen vertraulichen Umgang mit den Krankendaten und bei der Kommunikation mit Dienstleistern 7. auf die Berücksichtigung gesetzlicher Bestimmungen und Patientenverfügungen 8. auf sämtliche Informationen über die eigenen Rechte sowie über Gesetze und Bestimmungen, welche die medizinische Versorgung betreffen 9. auf den Erhalt sämtlicher Informationen über Verantwortlichkeiten dem Personal und anderen Patienten gegenüber 10. auf umfassende Informationen über den Betrieb des Dialysezentrums 11. auf freie Meinungsäußerung oder die Möglichkeit sich über unsere Dienstleistungen ohne Angst vor Repressalien oder Ausgrenzung zu beschweren 12. auf eine gerechte Behandlung ohne Ansehen von Geschlecht, kulturellem, wirtschaftlichem, bildungsbezogenen oder religiösem Hintergrund, sexueller Vorlieben oder der Quelle für die Zahlung der eigenen Versorgung.
1. einen gesunden Lebensstil zu befolgen 2. sich über die Behandlungspläne zu informieren 3. aktiv an Entscheidungen zur medizinischen Versorgung und Behandlung teilzunehmen 4. medizinisches Personal über jegliche Gesundheits probleme zu informieren, die zwischen den Behandlungen auftreten 5. alle Aspekte der Dialysebehandlung nach Weisung des Arztes zu befolgen 6. kein unangemessenes Verhalten aufzuweisen; 7. andere Patienten, Besucher und das Personal mit Bedacht und Respekt zu behandeln 8. die Hausregeln des Dialysezentrums zu beachten.
Bitte beachten Sie, dass die obigen Informationen die chronische Nierenerkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten lediglich allgemein beschreiben und nicht als ärztliche Aufklärung zu betrachten sind. Bevor Sie eigenständig irgendwelche Veränderungen an Ihrer Behandlung vornehmen, müssen Sie immer Ihren Arzt um Rat fragen, damit Ihr Fall individuell beurteilt werden kann.
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Über meine Rechte als Patient – Pflegephilosophie von Diaverum
Unser Ziel ist es, die bestmögliche Pflege anzubieten und sicherzustellen, dass Ihre Behandlung so angenehm wie möglich verläuft.
Wir sind stets bestrebt: •• Sie als Individuum zu behandeln •• Ihre Privatsphäre und Würde zu respektieren •• Ihren persönlichen Glauben und Ihre Werte zu respektieren •• Ihnen zuzuhören und Ihre Meinung zu respektieren •• Sie über Ihre medizinische Behandlung und sämtliche damit verbundenen Veränderungen zu informieren •• sicherzustellen, dass Sie die Informationen, die Ihnen mitgeteilt wurden, auch verstehen •• eine ruhige und angenehme Atmosphäre zu ermöglichen •• hohe Hygienestandards zu gewährleisten •• für eine sichere Umgebung zu sorgen •• Ihr Wohlbefinden zu unterstützen und Ihre Lebensqualität zu fördern •• Ihre Selbstständigkeit zu fördern und Sie dabei zu unterstützen, so aktiv wie möglich zu sein •• Sie dabei zu unterstützen, außerhalb der Dialyse ein möglichst gutes Leben zu führen •• Ihnen, falls erforderlich, auch in anderen Angelegenheiten zur Seite zu stehen •• Kenntnisse und Fachkompetenzen stets auf dem neuesten Stand zu halten und bestmögliche Praktiken anzuwenden.
Wir bitten Sie, uns und unsere Arbeit zu respektieren.
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Patientenvereinigungen – Unterstützung für Patienten
Wir unterstützen unsere Patienten bei ihrer Suche nach Informationen über die Behandlung und wie sie ihre Lebensqualität aktiv gestalten können. Je mehr Sie sich daran beteiligen, Ihren Zustand zu bewältigen und Ihre Zeit einzuteilen, desto besser werden Sie sich fühlen. Es gibt zahlreiche Quellen, bei denen Patienten Informationen und Dienstleistungen zum Thema Nierenkrankheit erhalten können. Selbsthilfeeinrichtungen von Nierenpatienten Vermutlich sind es lokale Verbände von Nierenpatienten, von denen Patienten, deren Pfleger und Angehörige die beste Hilfe und Unterstützung erhalten können. Diese Einrichtungen bieten in allen Ländern persönliche und individuelle Unterstützung. Deren Ziele sind: •• umfassende Verbesserung der Lebensqualität von chronischen Nierenpatienten durch die Förderung der Prävention und der Forschung über chronische Nierenkrankheit •• auf den Bedarf nach Organspenden für die Transplantation aufmerksam zu machen •• durch Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärungs kampagnen, kostenlose Vorsorgeuntersuchungen, Materialien zur Gesundheitserziehung und andere Maßnahmen das Wissen der Öffentlichkeit über Nierenerkrankung zu verbessern •• Informationen und Schulungen für Patienten und deren Angehörige anzubieten •• die Interessen von Patienten bei der Entwicklung von Behandlungen und Dienstleistungen durch die unterschiedlichen medizinischen Einrichtungen zu vertreten; •• Selbsthilfeprojekte zu initiieren, im Rahmen derer sich Patienten und Pflegekräfte mit anderen Patienten und Pflegekräften vertraulich austauschen können •• falls erforderlich, soziale und rechtliche Unterstützung und Beratung anzubieten.
Diaverum unterhält enge Beziehungen zu zahlreichen Patientenverbänden und schenkt diesen stets Beachtung, da sie eine wichtige Rolle bei der Vertretung von Patienteninteressen einnehmen. Ihr Pflegeteam in der Klinik kann Sie über die Stellen in Ihrem Heimatland informieren, welche Dienstleistungen diese anbieten und wie man sie am besten kontaktiert. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt oder die Mitarbeiter zu fragen, falls Sie Fragen oder Bedenken bezüglich Ihrer Behandlung oder anderer Aspekte Ihres Alltags haben.
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Diaverum – weltweit führend in der Betreuung von Dialysepatienten Diaverum ist einer der weltweit führenden Anbieter von Versorgungsdienstleistungen in der Nephrologie und Dialyse und Europas größter unabhängiger Anbieter. Unsere Erfahrung in der medizinischen Betreuung von Dialysepatienten reicht 20 Jahre zurück, als die erste Dialyseeinrichtung, die heute von Diaverum betrieben wird, eröffnet wurde. Seitdem steht Diaverum an vorderster Stelle bei Dialyse-Dienstleistungen. Wir versorgen fast 30.000 Patienten in 20 Ländern an mehr als 340 Zentren weltweit. Durch die lokale Präsenz von Diaverum verfügen wir über viel Wissen über die Gesundheitssysteme, über unsere Patienten und über die besonderen länderspezifischen Gegebenheiten in den 20 Ländern, in denen wir aktiv sind. Wir sind in der Lage, global zu denken und zu handeln. Wir können die bestmöglichen Behandlungen erkennen, wir machen Erfahrungsaustausch innerhalb unserer Organisation und können so auf globaler Ebene voneinander lernen. Unser globales Handeln und die lokale Erfahrung von Diaverum spiegelt sich in unserer Organisation wider. Auch wenn das medizinische Fachwissen, das Qualitätsmanagement, die Ausund Weiterbildung und bewährte Verfahren zentral vorgegeben werden, so hat doch jeder einzelne ärztliche Leiter einer Einrichtung weitreichende Verantwortung und Entscheidungsfreiheit. Gemeinsam mit den lokalen Mitarbeitern werden die angebotenen Dienstleistungen auf jeden einzelnen Patienten zugeschnitten.
Eine individuelle Versorgung von Dialysepatienten bedeutet, dass der Patient im Mittelpunkt steht und wir alles tun, für die: •• •• •• ••
Prävention verbesserte Lebensqualität ganzheitliche Versorgung des Patienten Wirksamkeit der Behandlung.
Unsere Vision Erste Wahl bei der Nierendialyse
Unsere Mission Die Lebensqualität nierenkranker Patienten verbessern
Unsere Werte Kompetent, Inspirierend, Leidenschaftlich
Wir kennen unsere Patienten und ihre Bedürfnisse sowie ihren starken Wunsch, ein normales Leben zu führen ohne durch ihre Krankheit eingeschränkt zu sein. Unser Ziel ist es, unseren Patienten beim Besuch unserer Ein richtungen eine herzliche und heimische Atmosphäre zu bieten. Wenn sie nach Hause gehen, sollen sie sich wieder erholt fühlen.
Kompetent
Inspirierend
Leidenschaftlich
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Begrüßungsschreiben Lieber Patient, liebe Patientin, nur einige Worte, um Sie bei Diaverum willkommen zu heißen: Die Diaverum-Gruppe betreibt weltweit ein Netzwerk aus mehr als 340 Einrichtungen und wir sind sicher, dass Sie sich nach einem Besuch in einer dieser Einrichtungen sowohl körperlich als auch geistig erholt fühlen werden. Wir bieten außerdem spezielle Programme (z. B. Urlaubsdialyse) an, diese können Ihnen helfen, Ihre Lebensqualität zu steigern und Ihr Leben so leicht wie möglich zu gestalten. Obwohl unser Weg unter dem Namen Diaverum bisher nur acht Jahre dauert, reicht unsere Unternehmensgeschichte bis über 20 Jahre zurück, als unser Name noch Gambro Healthcare lautete und wir der Gambro-Gruppe angehörten. 2008 haben wir uns von Gambro getrennt und wurden ein unabhängiges Dienstleistungsunternehmen. Der Name Diaverum steht für zwei Schlüsselaspekte unserer Unternehmensphilosophie. Der erste Teil „Dia“ steht für Dialyse, unser Hauptbetätigungsfeld. Dadurch soll unsere absolute Konzentration auf Dialysedienstleistungen hervorgehoben werden. Der zweite Teil, „Verum“ ist Latein und bedeutet Wahrheit. Dementsprechend repräsentiert der Name die Ehrlichkeit, Transparenz und Redlichkeit, die unser Unternehmen charakterisieren. Unsere Philosophie stellt den Patienten in den Mittelpunkt all unseres Handelns. Unsere Behandlungen gehen mit qualitativ hochwertigen Dienstleistungen einher. All unsere Mitarbeiter weisen einen hohen Grad an Engagement und Fachwissen auf. Diese Schlüsselfaktoren garantieren exzellente medizinische Ergebnisse und höchste Wirksamkeit für unsere Verfahren. Sollten Sie weitergehende Fragen über Diaverum haben und was das für Sie als Patient bedeutet, so zögern Sie bitte nicht, die Mitarbeiter in ihrer Einrichtung anzusprechen. Ihr Diaverum-Team
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Diaverum-Team Unsere Werte – Kompetent, Inspirierend, Leidenschaftlich – werden durch jedes Mitglied unseres Teams repräsentiert. Als Diaverum-Patient werden Sie von einer warmen und freundlichen Atmosphäre in der Klinik empfangen. Sie werden am ersten Tag den Mitarbeitern vorgestellt, die Sie von da an in der Klinik und auch darüber hinausgehend betreuen werden. Unsere Mitarbeiter Medizinisches Team:
Verwaltungsteam:
•• Ärzte sind Fachärzte für Nephrologie, die garantieren, dass die medizinischen Standards von Diaverum sowie klinische Ziele erreicht und Qualitätsziele eingehalten werden. Als Ärzte mit Spezialisierung auf Nierenkrankheiten legen die Nephrologen den Behandlungsplan fest, der am besten auf die individuellen gesundheitlichen Bedürfnisse und den Lebensstil des Patienten abgestimmt ist.
•• Verwaltet die administrativen Daten der Klinik sowie die Patientendaten. Mitglieder des Verwaltungsteams helfen Ihnen bei der Vereinbarung von Terminen und organisieren sämtliche Dokumente, wenn Sie in den Urlaub gehen.
•• Die Leiter der Einrichtung tragen die abschließende Verantwortung für die Verwaltung sämtlicher Ressourcen einer Einrichtung. •• Pflegekräfte führen die Behandlungen den Weisungen und Anordnungen der Nephrologen entsprechend aus und sind Mitglieder des Pflegeteams. Die Pflegekräfte betreuen jede Dialysebehandlung von Anfang bis zum Ende. Sie unterstützen Sie während der Behandlung, beantworten Ihre Fragen und liefern Ihnen Informationen sowie die notwendige Schulung, um Ihr Wohlbefinden zu verbessern.
Techniker: •• Kümmern sich um die Wasserinstallation und sind für die Wartung und die Funktion der Dialysegeräte verantwortlich. Unterstützende Mitarbeiter: •• Ernährungsberater stellen mit Ihnen zusammen und passend zu Ihrer Behandlung einen geeigneten Ernährungsplan auf. •• Sozialarbeiter und Psychologen stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, um Ihnen bei Ihren Bedenken und psychischen Problemen zu helfen. Alle Mitarbeiter tragen ein Namensschild mit Angaben zu deren Position.
•• Hilfspflegekräfte arbeiten mit den Pflegekräften zusammen und kümmern sich um Ihr Wohlbefinden. Sie stehen Ihnen zur Seite, soweit Sie dies wünschen. •• Reinigungspersonal stellt sicher, dass unsere Einrichtungen sauber und ordentlich aussehen.
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Praktische Dinge (allgemein) In allen unseren Einrichtungen werden Sie durch ein äußerst professionelles Team aus Ärzten und Pflegekräften behandelt, die ganz sicher dafür sorgen werden, dass es Ihnen besser geht. Ihre erste Dialysebehandlung steht bevor. Es wäre uns eine Freude, Ihnen und jedem Mitglied Ihrer Familie vor Beginn Ihrer Behandlung unsere Einrichtung vorzustellen. Dadurch erhalten Sie die Möglichkeit, die Einrichtung und die Mitarbeiter kennenzulernen und mögliche Fragen zu stellen.
Während dieses ersten Besuchs im Dialysezentrum und den folgenden Tagen werden Ihnen viele praktische Informationen über die Einrichtung mitgeteilt. Dazu gehören folgende Informationen: •• Namen der Mitglieder des Teams •• reguläre Öffnungszeiten •• Kontakttelefonnummer der Einrichtung während der regulären Öffnungszeiten •• Kontakttelefonnummer der Einrichtung außerhalb der regulären Öffnungszeiten •• allgemeine Informationen über die Einrichtung •• patientenspezifische Informationen (Angaben zu Terminen, Transport, usw.) •• administrative Funktionen (bei Wunsch nach Urlaubsdialyse, Schichtwechsel usw.) •• Anweisungen zur Evakuierung im Brand- oder Notfall •• Informationen zum Datenschutz.
Das gesamte Diaverum-Team wünscht Ihnen einen angenehmen und erfrischenden Aufenthalt in unseren Einrichtungen.
Ihr Diaverum-Team
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www.diaverum.com
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