Waldrausch_5

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STATT TRIST

Auch AN KALTEN

TAGEN geht’s rund –wir zeigen wo

KEIN QUARK

Gerd Dudenhö er und der Humor SO EIN KÄSE

Leckeres vom Bergbauernhof

Edel. Aromatisch. lecker!

JETZT GENIESSEN!

EDITORIAL Verwicke氀琀

… sind die Geschehnisse auf dem Unterfallengrundhof in Furtwangen-Neukirch normalerweise nicht. Der biologisch bewirtscha ete Bauernhof in ruhiger Alleinlage bietet sich für entspannte Wanderungen im Hochschwarzwald an. Den Hof in einem traumha en Tal bevölkern 40 Kühe, 25 Kälber, Katzen, Dackel Moritz und ein paar Menschen.

von Sebastian Wehrle. Auch ein Blick auf die anderen Motive unter sebastian-wehrle.de lohnt sich.

Zum Essen hat

MARIA PANZER

Aber für einige Wochen im Jahr gibt es sie eben doch, die Verwicklungen. Da wird geliebt, gestritten, intrigiert, da werden nanzielle Probleme gelöst – oder auch nicht. Zu diesen Zeiten verwandelt sich der Unterfallengrundhof in den Fallerhof, und die ktive Schwarzwaldfamilie sorgt 36 Tage im Jahr für Trubel in der Idylle – jeden Sonntag werden Hunderttausende Fernsehzuschauer Zeuge, wenn »Die Fallers« wieder wie seit 30 Jahren über den SWR-Bildschirm huschen.

14 Jahre lebt und liebt auf dem Fallerhof Ana-Carolina Kleine, die unser Titelbild ziert. Mit 16 ng bei ihr alles an – und sie hat uns erzählt, wie es ist, mit der Filmfamilie groß zu werden. Das Covermotiv ist übrigens Teil der neuen Fallers-Edition

Von Faller zu Fallersleben: August Heinrich Ho mann von Fallersleben hat nicht nur unsere Nationalhymne geschrieben, von ihm stammt auch das berühmte Gedicht »Vom Schlara enland«. Statt Milch und Honig ießen bei uns Wein und Käse – ja, er ießt auch der Käse, und zwar in Raclette-Form. Gleich ausprobieren. Für Falleri und Fallera ist Jana Kesenheimer nicht zu haben. Sie verbringt ihre Freizeit am liebsten wochenlang auf zwei Rädern, unterbrochen nur von vier Stunden Schlaf. Was würde dazu wohl Gerd Dudenhö er sagen – oder besser Heinz Becker? Nichts, denn: »Ma darf ja nix mehr sache.« Uns hat er aber eine Menge erzählt.

Viel spannender Lesesto versteckt sich auf den folgenden Seiten. Ein Schlara enland fürs Auge.

Viel Spaß beim Genießen.

eine ganz besondere Beziehung, nämlich eine visuelle. Sie rückt das zu Verspeisende ins rechte Licht, denn sie ist der Überzeugung, dass leckere Foodfotos die Welt zu einem schöneren und besseren Ort machen können. Ihr Motto lautet: Genießer-Zeit statt Wegwerf-Zeug. Doch beim Fotogra昀椀eren bleibt es nicht: Sie kreiert auch Speisen, am liebsten beim Selber-Ausprobieren in der Küche. Was sie zum Beispiel in einem Raclette-Pfännchen alles zaubern kann, 昀椀ndet Ihr

AB SEITE 80

Special: 11 Indoor-Ideen für kalte TAge

Wie sich tristes Schmuddelwetter gut aushalten lässt und man trotzdem Spannendes erleben kann, zeigen wir

AB SEITE 36

TITELGESCHICHTE

SEITE 14

EIN FALL FÜR DIE FALLERS

Ana-Carolina Kleine lebt und liebt ihre Rolle in der Kult-TV-Serie.

SEITE

HERZBLUT

KEIN QUARK

Gerd Dudenhö昀昀er und der Humor.

SEITE 26

FLEISCH FÜR DIE PFLANZE

Bei Familie Hartmeyer dreht sich alles um ihre Karnivoren.

SEITE 34

QUICKIE

Hüter der Zahlen.

LEBENSART

SEITE 46

ZAUBERHAFTES

ZUR WEIHNACHTSZEIT

Weihnachtsmärkte im Schwarzwald, auf der Alb und am Bodensee.

SEITE 52

KUNST VERBINDET

Fünf Künstler erwecken ein ehemaliges Ladengeschäft im Herzen von Schramberg zum Leben.

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MEIN LEBEN MIT MONSIEUR

Unsere Kolumne über das deutsch-französische Eheleben. Folge 30: Mein Mann stirbt den Hungertod.

SEITE 68

ZEITREISE

Unser (Flug-)Tor zur Welt.

SEITE 68 ZEITREISE

Unser (Flug-)Tor zur Welt.

SEITE 70 QUICKIE

Zauber auf Zeit.

SCHLARAFFENLAND

KÄSE Leckeres vom Bergbauernhof.

SEITE 80 RACLETTE IN MODERN

Bei Maria Panzer kommt selbst der Kuchen aus dem Pfännchen.

SEITE 90

WELCHER WEIN DARF’S SEIN?

Expertentipps für edle Tropfen.

BUNT STATT TRIST

Auch AN KALTEN TAGEN geht’s rund –wir zeigen wo

SEITE 36

SEITE 92 QUICKIE Torten-Spitzen. RAUSCH

SEITE 94 QUÄLEN ALS HOBBY

Jana Kesenheimer bringt sich regelmäßig an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit.

BUNT STATT TRIST

SPECIAL: Wenn's draußen schmuddelt, braucht niemand aufs Sofa.

WEGWEISER

SEITE 8 UNTERWEGS IM WALDRAUSCH-LAND

In den Schnee, auf die Titanic oder ins Schoko-Leckerland – im Schwarzwald, auf der Alb und am Bodensee ist viel Cooles geboten.

SEITE 66 KAUFRAUSCH

Wärme und Wellness, Schirm und Schlaf.

SEITE 109 TERMINE FÜR AKTIVE Wildes Jagen und ruhiges Erleben.

Ralf Sester gibt dem Weinbau eine Zukunft.

Der coole (Pohl-) Bock aus dem Schwarzwald.

SEITE 106

DIE WALDRAUSCH-CREW DREHT AUF

Unsere Gewinner segeln sagenhaft.

SEITE 112 QUICKIE On the rocks.

SEITE 113

SPEEDY PETE … grüßt von Gabi.

SAMMELSURIUM

SEITE 3 EDITORIAL

SEITE 6 ATEMBERAUBENDE 60 KILOMETER Ausblicke von der Schwarzwaldhochstraße.

SEITE 110 FUNNY FACTS »Die Fallers«-Special.

SEITE 114 IMPRESSUM / VORSCHAU

ATEMBERAUBENDE 60 KILOMETER

Die schönste und bekannteste Touristikstraße Deutschlands schlängelt sich annähernd 60 Kilometer durch herrliche Tannenwälder, garniert mit prachtvollen Ausblicken auf die Rheinebene und die Vogesen, hinüber zur Schwäbischen Alb und den Südschwarzwald. Bei klarem Wetter überwältigt die Sicht auf die Schweizer und Österreicher Alpen.

Ende der 1920er-Jahre wurde mit der Planung begonnen, erst ging es auf der damaligen Schotterwalzpiste von Baden-Baden zum Mummelsee und zum Ruhestein. Heute führt die atemberaubende Strecke von der Kurstadt vorbei am Lotharpfad und am Nationalpark Schwarzwald nach Freudenstadt. Der Name der Schönheit? Wer bis hier gelesen hat, weiß das ohnehin, der Vollständigkeit halber sei es aber auch noch hingeschrieben: Ein Hoch auf die Schwarzwaldhochstraße!

Foto:

Termine

Schwäbische Alb Bodensee Schwarzwald

Unterwegs

im Waldrausch-Land im

Zurück aus der Tiefe

In den Tiefen des atlantischen Ozeans schlummert die »Titanic«: Das größte Passagierschi seiner Zeit galt als unsinkbar. Und doch sank es im April 1912, auf seiner Jungfernfahrt, nach der Kollision mit einem Eisberg. Bei ihrem Untergang riss die »Titanic« rund 1.500 Menschen in den Tod. Eine Ausstellung in der Eventlocation »Urbanharbor« in Ludwigsburg holt das legendäre Schi wieder an die Ober äche. Zuvor war sie bereits in Las Vegas, Melbourne und Brüssel zu sehen. Wer die Schau betritt, wird vom Besucher zum »Titanic«-Passagier – Bordkarte inklusive. Mehr als 200 Original-Exponate, die bei Tauchgängen zum Wrack geborgen wurden, Nachbauten unterschiedlicher Räumlichkeiten samt der ikonischen Freitreppe und vieles mehr sind in der Ausstellung zu sehen.

Kurzurlaub vor der Haustür

Wie ein kurzer Urlaub ist der Besuch der CMT, der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit. Wenn das Wetter Anfang des Jahres bei uns schmuddelig ist, dann weckt sie das Fernweh und die Sehnsucht nach Sonne, Meer und Strand. An den Wochenenden bietet die CMT spannende Reisethemen wie Fahrrad, Wandern, Golf, Wellness und Schi sreisen. Darüber hinaus gibt es rund 1.200 Caravans, Reisemobile und Freizeitfahrzeuge zu sehen. Im vergangenen Januar lockte die Urlaubsmesse mehr als 234.000 Besucher nach Stuttgart. Nichts wie hin!

18. bis 26. Januar, Messe Stuttgart

noch bis 31. Januar 2025, Ludwigsburg

Bild: Landesmesse

Süsse Stadt

Tübingen wird wieder zur Metropole des süßen Genusses: Anfang Dezember ndet dort die »Chocolart« statt. In der historischen Altstadt tre en sich circa 100 exklusive Chocolatiers und Manufakturen aus aller Welt. Im Gepäck haben sie süße Köstlichkeiten unter anderem aus Belgien, Italien, Costa Rica, Litauen, Frankreich, Guatemala, Deutschland oder Ecuador. Die weißen Pagoden der Stände füllen die Straßen, durch die die sahnig-herben Dü e ziehen. Der Markt ist frei zugänglich. Besonders schön ist die Stimmung am Abend, wenn die Lichtkünstler-Ateliers »Illuminist« und »Leuchtwerk« die Fassaden der Häuser in Szene setzen und Dutzende Lichtobjekte die Dunkelheit erleuchten. Zusätzlich zum Markt gibt es ein Programm unter anderem mit Schokoladentastings und kulturellen Leckereien.

3. bis 8. Dezember,

Tübingen

Sportlich durch den Schnee

Eiskalte Lu , blauer Himmel, Sonne und schneebedeckte Tannen, so weit das Auge reicht: Das ist eine tolle Mischung, um im Winter die Natur zu erleben. Wenn dann noch ein paar Schneeschuhe und etwas Kondition dazukommen, ist die Wintersportmischung perfekt. Die Schneeschuhakademie aus Hinterzarten bietet im Januar und Februar bald täglich geführte Schneeschuhtouren an. Mal geht es morgens in aller Frühe zum Sonnenaufgang auf den Feldberg, mal zu einer Panoramatour mit Ka eeplausch an den Hinterwaldkopf. Am 26. Januar gibt es eine Tour für alle, die es wissen wollen: aufs Herzogenhorn und das Spießhorn. Insgesamt ist die Gruppe acht Stunden lang unterwegs, davon sind fünf Stunden reine Gehzeit.

Feldberg

Bildr: Hochschwarzwald

Termine

Ein Universum aus bunten Steinen

Acrylnitril-Butadien-Styrol ist das Material, aus dem sich ganze Welten erscha en lassen. Zumindest mit etwas Geschick und viel Fantasie. Denn Acrylnitril-Butadien-Styrol ist das Material, aus dem Lego-Steine gemacht werden. Damit können die »Ulmer Klötzlebauer«, Legofans aus der Stadt und ihrer Umgebung, sehr viel anfangen, wie eine Ausstellung mit ihren Modellen im Stadtmuseum Nürtingen zeigt. Zu sehen sind berühmte Bauwerke, prächtige Szenen aus Kino lmen und technische Meisterwerke. Ein Raum widmet sich »Star Wars«, denn seit 25 Jahren gibt es von Lego auch Figuren aus George Lucas' Universum. Eine Schau für die ganze Familie – zum Staunen, Spielen, Rätseln und Entdecken.

17.

November

bis 9. März 2025, Nürtingen

Märchenhaftes zum Jahresende

Stein am Rhein ist immer einen Aus ug wert. Das charmante Schweizer Städtchen liegt dort, wo der Untersee in den Hochrhein übergeht. In der Vorweihnachtszeit ist die Altstadt sogar noch ein wenig zauberha er als ohnehin schon, weil sie zur Märlistadt wird. Durchs »Städtli« führt dann ein Märli-, also ein Märchenweg. Auf Bildern, die in den Schaufenstern der Geschä e zu sehen sind, wird die Geschichte erzählt. Ergänzend gibt es ein vielfältiges Programm mit Angeboten wie Basteln, Musik oder Nachtwächterrundgang. Highlight für Kinder ist ein Karussell. Das Mitfahren ist kostenlos, wie die meisten Angebote – weil die Organisatoren wollen, dass Stein am Rhein während der Märlistadt (immer mittwochs bis sonntags) wirklich zum Tre punkt für alle wird.

4. Dezember bis 5. Januar 2025, 4. Dezember bis 5. Januar Stein am Rhein (CH)

Lichterglanz im See

Das Jahresende bringt den Lichterglanz zurück auf die Insel Mainau: mit dem Christmas Garden. Dieser hat sich zu einem der beliebtesten Aus ugsziele Baden-Württembergs in der Weihnachtszeit entwickelt. Besucher können auf dem Rundweg über die Insel schlendern und sich von den funkelnden Lichtern und Lichtinstallationen verzaubern lassen. In diesem Winter nimmt der romantische Spaziergang laut Ankündigung eine magische Route mit ganz neuen Lichterwelten. Weihnachtliche Lichtertänze, funkelnde Sterne und atemberaubende Soundtracks machen den Besuch in der fantasievoll gestalteten Märchenwelt unvergesslich.

19. November bis 16. Januar 2025, Insel Mainau

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Blut spricht Bände

Wo Mark Benecke ist, da sind die Leichen nicht weit. Das klingt makaber, hat aber beru iche Gründe: Benecke ist Deutschlands wohl bekanntester Kriminalbiologe und Spezialist für Tatorte. Die sind für ihn eine Fundgrube an Beweisen. Promoviert hat Benecke am Institut der Rechtsmedizin der Universität Köln, anschließend unter anderem beim FBI fachspezische Ausbildungen gemacht. »Als Deutschlands einziger ö entlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für biologische Spuren untersuchte er unter anderem Adolf Hitlers Schädel«, heißt es auf seiner Internetseite. Im Januar kommt Mark Benecke nach Süddeutschland und gibt Einblicke in seine Arbeit –unter anderem in Friedrichshafen und Pforzheim. Der Schwerpunkt liegt dann auf Blutspuren. Eintritt erst ab 16 Jahren.

16. Januar, Friedrichshafen; 22. Januar, Pforzheim

Bild: Ines Benecke

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Herzblut

MENSCHEN MIT LEIDENSCHAFT

SEITE 14: SEHNSUCHT NACH IDYLLE Ana-Carolina Kleine und die Fallers. SEITE 20: »MO SO MO SO« Gerd Dudenhö昀昀er ist seit mehr als 40 Jahren Heinz Becker. SEITE 26: FETTE BEUTE Leidenschaft für 昀氀eischfressende P昀氀anzen. SEITE 34: QUICKIE Statistik zum Staunen.

SChauspielerin ana-Carolina kleine gehört Seit 2010 zur jungen generation Der »Fallers«.

Bu erbü

im Schwarzwaldtal

»Die Sehnsucht nach Familie, Heimat und Verbundenheit wird immer da sein«, sagt Ana-Carolina Kleine. Seit 2010 spielt sie in der SWR-Kultserie »Die Fallers« mit. Und ndet Geschichten über das Familienleben auf einem Schwarzwald-Bauernhof überhaupt nicht gestrig. Im Gegenteil: »Gerade jüngere Menschen sehnen sich heute wieder nach einer stützenden Gemeinscha «, sagt die Schauspielerin.

V Sus neBenda

Ana-Carolina Kleine (Zweite von links) mit dem jungen Team ihrer Kolleginnen und Kollegen der SWR Fernsehserie

»Die Fallers«

Zufall – gibt es den wirklich? Nein, sagen die einen und blicken nach oben: Alles ist Schicksal. Nein, sagen die anderen und blicken zur Wissenscha : Zufall nennen wir nur das, was wir nicht erklären können. So gesehen, haben im Jahr 1994 zwei Ereignisse ihren Anfang genommen, die später aus Fügung oder aus Logik zwingend zusammen nden mussten: Die ersten Folgen der TV-Serie »Die Fallers« wurden gedreht. Und in Stuttgart wurde Ana-Carolina Kleine geboren. Seit 2010 ergänzt die gebürtige Stuttgarterin die Enkelgeneration der Fernsehfamilie. Sie spielt Céline, die Freundin des jungen Albert. Als 16-Jährige ist Ana-Carolina Kleine zum Cast gekommen, 14 Jahre hat sie schon die Höhen und Tiefen des bäuerlichen Lebens im Südschwarzwald miterlebt. Den Darsteller des Albert, Alessio Hirschkorn, kennt sie länger als ihren Ehemann.

Alles beginnt mit einem Probekuss

Geküsst hat sie Alessio auch schon viel früher als den Mann, mit dem sie jetzt gemeinsam viel Zeit auf seiner Heimatinsel Malta verbringt, übrigens einem Hotspot für internationale Filmproduktionen. Wobei sich die erste Kussszene mit Alessio für sie sehr überraschend ereignete: Bei den »Fallers« musste die noch jugendliche Ana-Carolina nicht, wie sonst üblich, erst mehrere Runden

vorsprechen, sondern hatte ihr erstes Casting gleich im Set. Der Probekuss kam an, sie wurde engagiert.

Da war viel Talent, und da war eine Selbstverständlichkeit, die man so vielleicht nur hat, wenn man mit der Bühne aufwächst – in diesem Fall mit einem Vater, der bis vor einem Jahr als Inspizient beim Stuttgarter Ballett arbeitete, und einer Mutter, die erst Tänzerin in dieser Kompanie war und später Pädagogin bei deren Nachwuchsschmiede, der John-Cranko-Schule. Selbst zu tanzen, hat Ana-Carolina Kleine allerdings nicht gereizt, »und meine Eltern waren froh darüber, weil sie wissen, welche Tücken ein künstlerischer Beruf hat. Sie konnten mich nicht ganz davor bewahren, aber zumindest vor dem Tanzberuf. Tanzen ist zwar Kunst, aber auch ein Hochleistungssport.«

So hat die kleine Ana-Carolina Klavierspielen gelernt und bei der Theater-AG ihrer Schule mitgemacht. Über ein Casting kam sie schon als Kind zu einem »Tatort« (»Nachtwanderer« mit Ulrike Folkerts) und zu einer Fernsehserie. Deren Regisseur, Jochen Nitsch, führt auch bei den »Fallers« Regie. Mittlerweile ist die Schauspielerin seit mehr als 600 Folgen dabei. Sie ist mit Céline erwachsen geworden. Die Schauspieler Julia Obst, Dominik Stricker und Alessio Hirschkorn, die gemeinsam mit ihr die Enkelgeneration auf dem Fallerhof ver-

Vielseitig und ausdrucksstark zeigt sich AnaCarolina Kleine auch als Model.

Einblicke:

Ausgleich und Ruhe 昀椀ndet die kreativ vielseitig begabte Schauspielerin beim Malen, Zeichnen und Töpfern.

Private
Ana-Carolina Kleine mit ihrem Ehemann und Hündin Kira.
Bild: Sercan Sevindik
Bild: Sebastian
Bild: Privat Bild:

treten, sind sogar schon seit Kindertagen dabei. So kam Ana-Carolina Kleine zu ihrer zweiten Familie. Julia Obst wurde auch privat zur engsten Freundin. Und als Ursula Cantieni (»Sie ist mit Grazie gealtert – eine ausdrucksstarke, elegante, intelligente Frau«) und Peter Schell starben, empfand sie das so, als hätte sie eigene Familienmitglieder verloren – und musste sich nach dem Verlust neu sortieren. Und am Zusammenhalt arbeiten: »Das tun die Fallers ja immer. Es kostet sie Kra , beieinander zu bleiben und weiter füreinander da zu sein«, sagt Ana-Carolina. Das macht die Fernsehfamilie authentisch. Und es gehört zum Erfolgsrezept der Serie. Die erzählten Geschichten über Liebe, Trauer, Freude und Streit sind zeitlos, die Charaktere unterschiedlich und stark, und »die Sehnsucht nach Familie, Heimat und Verbundenheit wird immer da sein«. Gerade jüngere Menschen sehnten sich heute wieder stark nach einer solchen stützenden Gemeinscha . Die Einschaltquoten bestätigen dies. Und als der SWR vor Kurzem in Freiburg das 30-Jahr-Jubiläum der Serie feierte, haben Fans die Schauspielerin umarmt und gesagt: Ah, da bist du ja, wie geht’s dir denn? –»Da merkst du, dass du für sie wie eine Enkelin bist

Ana-Carolina Kleine (unten) in ihrer Rolle als Céline. Mit Schauspielkollegin

Julia Obst (rechts) verbindet sie eine enge Freundschaft

– ein Teil ganz vieler Familien, die jeden Sonntag ›Die Fallers‹ schauen.«

Zurück zu den Wurzeln

Eine hübsche biogra sche Parallele: Ana-Carolinas Mutter ist auf einem Bauernhof in Hannover aufgewachsen. Ihre Großeltern haben sich beim Besamen einer Kuh kennengelernt, und die zahlreichen Erzählungen über den Unfug, den ihre Mutter und ihre vier Geschwister als junge Menschen auf dem Hof angestellt haben, seien »richtige Bullerbü-Geschichten«. Deshalb freut sich Ana-Carolina Kleine immer, wenn sie für Außenszenen disponiert wird, denn die nden nicht beim SWR in Baden-Baden, sondern in einem Bauernhaus bei Furtwangen statt. »Der Hof ist riesig, er liegt in einer Senke, umgeben von Hügeln, und es wirkt so, also sei dort die Zeit stehengeblieben«, schwärmt sie. Im Haus lebt auch eine (echte!) Familie, und »wenn ich mal Kinder haben sollte, sollen sie sie so naturverbunden aufwachsen wie die, die ich dort kennengelernt habe.« Auch der Schwarzwald, den sie als Stuttgarter Stadtkind vor ihrem »Fallers«-Engagement noch fast gar nicht kannte, ist ihr ans Herz gewachsen: »Inzwischen wandere ich gerne, weiß die Natur und Ruhe mehr zu schätzen.« Das wiederum dür e ihr Hund zu schätzen wissen.

Internationale Projekte

Die Natur ist auch ein gutes Gegengewicht zu den vielen anstrengenden Tagen am Set. Pro Jahr werden fünf neue Sta eln von den »Fallers« gedreht, jede braucht etwa sechs Wochen Drehzeit. Daneben bleibt für Ana-Carolina Kleine nur wenig Zeit. 2022 hat sie erstmals in einer internationalen Produktion, einem schwedischen Film, mitgespielt, 2023 übernahm sie in dem ZDF-Film »Ein Sommer auf Malta« eine Rolle, Anfang 2024 stand sie für die englische Serie »The Wives« vor der Kamera. Zum Malen, Zeichnen und Töpfern (»Ich bin ein sehr kreativer Mensch«) kommt sie dabei viel zu selten: Für Kunst brauche man »ein sehr freies Mindset«, und durch die Schauspielerei und das damit verbundene Reisen fehle ihr dafür zurzeit die innere Ruhe und Balance. Sie will aber unbedingt darauf zurückkommen, wenn – ja, was? Momentan ist noch kein Abschied von den »Fallers« geplant. Der Serie lebt. Sie ist ja erst 30. Ebenso wie die gleichaltrige Schauspielerin. Da steht einem die Welt ganz weit o en. Und, ganz ehrlich: Es gibt weit Schlechteres als einen verliebten Kuss in einem sa ig grünen Schwarzwaldtal.

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Gerd Dudenhöffer über … ... den Gerd

Gerd Dudenhö昀昀er ist 1949 im saarländischen Bexbach geboren, wo er bis heute mit seiner Frau in einem Häuschen am Waldrand lebt. Er hat zwei erwachsene Kinder. Seit dem Jahr 1977 steht er als Kabarettist auf der Bühne, zudem ist er Autor und Regisseur.

»Die Menschen sind >schisserig< geworden«

Seit über 40 Jahren ist Gerd Dudenhö er fest mit seiner Rolle verwoben. Das karierte Hemd, Hosenträger, die blaue Arbeitshose und vor allem seine Kop edeckung, die legendäre Batschkapp. Wer kennt ihn nicht, den saarländischen Alltagsnörgler Heinz Becker? Typisch für seine Monologe sind die wirren Gedankensprünge und Sätze, die ins Leere laufen. Gerade das Unausgesprochene ist dann das, was das Kop ino seines Publikums be ügelt. Wir haben mit dem Komiker gesprochen.

Was liebt Gerd Dudenhö er an der Kunst gur Heinz Becker?

Dass er irrsinnig viele Themen angehen kann. Wobei, das sind weniger, als es ursprünglich der Fall war. Das Publikum ist sensibler geworden, daher haben sich die Themen verändert. Durch Geschehnisse und Veränderung der Sprache wurde das alles ein bisschen demoliert. Der Humor hat sich in den letzten Jahren verändert, die Menschen sind »schisserig« geworden und unsicher. Das stelle ich bei Retroperspektiven fest, wenn ich in meinem aktuellen Programm Texte von früher bringe. Da schaut man erst mal nach rechts und links zu den Sitznachbarn, ob die lachen und ob man das bei manchen Themen wirklich darf. Das habe ich besonders stark bei meinen Programmen »Déjà-vu« bemerkt.

Was Sie machen, ist Satire – Sie halten dem Publikum einen Spiegel vor, und Typen wie Dauernörgler Becker gibt es nun einmal im realen Leben. Muss Satire nicht sogar ein wenig wehtun, damit die Botscha ankommt? Manche Kolleginnen und Kollegen hauen mitunter noch viel stärker drauf als Sie.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Künstler auf die Bühne geht und bewusst eine bestimmte Person oder Gruppe diskriminiert. Diese Gefahr besteht bei Satire natürlich immer. Auch ich überlege bei manchen Themen, ob ich sie so bringen kann. Aber wenn sie handwerklich gut gemacht und aus meiner Erfahrung hergeleitet und an der Stelle richtig sind, dann bringe ich das Thema auf die Bühne.

Mit Sätzen wie: »Heeßt nicht, dass alle Auslänna klaue?« bewegt sich Heinz ständig auf dünnem Eis. In Ihren Programmen haben Sie von der Eucharistie bis zum Sex im Alter kaum ein Thema ausgelassen. Haben Sie eine thematische (Schmerz-)Grenze?

Als Autor der Kunst gur Heinz Becker muss ich natürlich immer darauf achten, welche Themen für ihn, also die Figur, relevant wären. Das Programm DOD war ein typisches Beispiel, wie unterschiedlich ein Programm aufgenommen werden

»Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Künstler auf die Bühne geht und bewusst eine bestimmte Gruppe oder Person diskriminiert.«

Gerd Dudenhöffer über … ... den Heinz

Im Jahr 1984 gab es das erste Soloprogramm mit Heinz Becker; 1991 entstand die dazugehörige Fernsehserie. Jedes Jahr absolviert er Dutzende von Live-Auftritten. In seinen unnachahmlichen Monologen und wirren Gedankengängen beruft er sich gerne auf seine Stammtischbrüder

kann. Nur so ist es möglich, die unterschiedlichen Auswirkungen – beispielsweise bei tiefschürfenden Themen – beim Publikum auszuloten.

Sie bearbeiten viele Themen, die im Fokus der aktuellen gesellscha lichen Diskussion stehen.

Das ist richtig, aber bei den Reizthemen wie beispielsweise dem Gendern gehe ich absolut mit Elke Heidenreich konform, die ganz klar sagt: Diesen Schwachsinn mache ich nicht mit! Grundsätzlich ist es richtig, dass vieles falsch verstanden wird und auch falsch verstanden werden darf. Problematisch wird es erst dann, wenn man absichtlich falsch verstanden wird.

Stimmt es eigentlich, dass Sie seit dem Jahr 1996 Träger des Saarländischen Verdienstordens sind, jedoch seit 1998 nicht mehr im Saarland au reten? Angeblich soll die Bühnengur des Heinz Becker das Image des Saarlands beschädigen.

Da ist von allem etwas dran – und auch nicht. Den Orden bekam ich von Oskar Lafontaine, als die TV-Serie Familie Heinz Becker an der Spitze des Erfolges war. Die Staatskanzlei war der Meinung, ich hätte den Orden verdient. Alles andere hat damit überhaupt nichts zu tun, das kommt aus einer ganz anderen Ecke. Würde ich die Entwicklungen jetzt und hier erzählen, würden wir morgen noch im Interview sitzen.

Sie wurden im Jahr 2015 vom Land Rheinland-Pfalz mit dem Ehrenpreis des Deutschen Kleinkunstpreises ausgezeichnet. Sehen Sie eine solche Auszeichnung als Verp ichtung an Ihre Qualität?

Für mich sind diese Auszeichnungen immer Ansporn, den Beweis zu liefern, zu Recht ausgezeichnet worden zu sein.

Richard, Karl-Heinz, Erich, Herrmann und den Spalter-Otto. In den Jahren 1992 bis 2004 verkörperte er die Rolle des Heinz Becker in 42 Folgen in der Fernsehserie »Familie Heinz Becker«, die ab Anfang Oktober 2024 auf dem TV-Sender ARD ONE wiederholt wird. Gerd

Dudenhö昀昀er erzählt: »Oft können – oder wollen – die Menschen nicht zwischen mir und der Kunst昀椀gur unterscheiden und begrüßen mich auf der Straße mit ›Hallo, Herr Becker‹. Wenn ich dann sage: ›Sie sind schon auf dem richtigen Weg‹, bleiben sie trotzdem konsequent bei Becker.«

Sie spielen Ihre Programme in der Regel für die Dauer von zwei Jahren. Ist irgendwann mal für einen selbst die Lu raus?

Nein, denn das Programm ist zwar über zwei Jahre dasselbe, aber das Publikum ist jedes Mal ein anderes. Jeder, der dort sitzt, hat eine Eintrittskarte gekau und ich habe den Anspruch, so gut zu spielen, ein solch gutes Handwerk zu zeigen, dass es möglichst jedem gefällt. Darum gehe ich immer voll konzentriert und mit hohem Anspruch an mich selbst in jede einzelne Vorstellung.

Gerd Dudenhöffer

über …

... Urlaub Urlaub

Gerd Dudenhö昀昀er war – ganz im Gegensatz zu seiner Frau und seiner Tochter, die schon die ganze Welt bereist haben – nie ein »Urlaubsmensch«. Gerne reist er jedoch in den Schwarzwald. Seine Begründung: »Der Schwarzwald ist eine Kindheitserinnerung für mich. Urlaub mit meinen Eltern, Ruhe und Entspannung in nächster Nähe, von gutem Essen und Trinken ganz zu schweigen ... das macht für mich auch Urlaub im Schwarzwald aus.«

Seit einigen Jahren zieht es das Ehepaar Dudenhö昀昀er zudem immer wieder an den Gardasee, denn: »Grundsätzlich sind die Italiener so unaufgeregt und nonchalant. Zudem mag ich die Landschaft. Abends im Restaurant am Wasser zu sitzen, das ist für mich Urlaub.«

Wie emp nden Sie das Tourneeleben, die Nächte in irgendwelchen Hotels, die fehlenden Sozialkontakte?

Das hat für mich einen gewissen Reiz. Und die Einsamkeit im Hotelzimmer stimmt mich auch immer ein wenig auf das eigenbrötlerische Wesen von Heinz Becker ein.

Im März 2024 war die Premiere Ihres Programms »Mo so Mo so – Gerd Dudenhö er spielt beide«. Wie der Titel schon verrät, sieht man Sie in einer Doppelrolle, nämlich ebenso als Heinz wie auch als Hilde Becker. Führen die beiden miteinander imaginäre Dialoge, oder sehen wir sie als Bühnen guren im Kostüm?

Wir haben Probeaufnahmen gemacht, um zunächst einmal zu schauen, wie ich als Hilde aussehen würde, und dann war klar, ich schlüpfe auch optisch in diese Rolle. Den Heinz, den Sie aus meinen Soloprogrammen kennen, bekommt das Publikum im ersten Teil. Dort lässt er sich in gewohnter Weise über Gesellscha , Politik und Kultur aus. Ein Thema ist auch, dass man heute nichts mehr sagen darf. Da bewegt er sich zwischen Zigeunerschnitzel, Winnetou, Mohrenkopf und Künstlicher Intelligenz, von der er immer noch nicht so recht weiß, was das ist. Und in der Pause geht es in die Garderobe, wo ich mich in Hilde verwandle.

Hilde wirkt ja immer ein wenig einfältig und unsicher.

Umso überraschender ist daher ihr großer Au ritt mit Showe ekten wie Pyrotechnik, Nebel und Musik.

Das klingt wild. Wie geht es für Sie im Jahr 2025 weiter?

Ich werde erstmalig in Salzburg au reten. Die österreichischen Künstler haben ein ganz anderes Standing als wir hier. Wobei ich sagen muss, dass sich der Osten Deutschlands von dem Rest abhebt. Dort geht man noch ins Theater und es wird nicht nur zugehört, sondern wirklich hingehört. Diesen Unterschied muss ich konstatieren.

In 2025 sind Sie noch einmal mit einem älteren Programm unterwegs, »DOD« – übersetzt für den Nicht-Saarländer: »Tod«. Das klingt nicht wirklich lustig.

Es geht um die Frage, wie Heinz Becker mit dem Thema Tod umgeht, und als Autor war mir klar, dass das nur dann funktioniert, wenn er direkt betro en ist und seine Frau stirbt. In »DOD – Das Leben ist das Ende« geht es um Trauer und die Erkenntnis, dass nicht alles einfach so weitergeht, wie es jahrzehntelang gewohnt war. Das

Foto: Michael Reichel/dpa

Gerd Dudenhöffer über … ... Hobbys bbys

Er hat nicht nur Gra昀椀k studiert, sondern zeichnet und illustriert immer noch gerne in seiner Freizeit. Bei einer Veranstaltung des Saarländischen Rundfunks, an der sich auch Künstler wie Udo Lindenberg, Jan Josef Liefers, Senta Berger und die Scorpions mit ihren Illustrationen beteiligten, wurden auch zwei seiner Werke versteigert und erzielten zusammen 19.000 Euro. Insgesamt kamen bei der Aktion 100.000 Euro zusammen, die an einen guten Zweck gespendet wurden. Das brachte Gerd Dudenhö昀昀er auf die Idee, sich wieder verstärkt dem Zeichnen zu widmen. Wenn er weniger – oder nicht mehr – auf der Bühne steht, würde er gerne eine Ausstellung machen. Er sagt: »Eine Ausstellung meiner Illustrationen, nicht kommerziell, gar nicht mit dem vorrangigen Ziel, etwas zu verkaufen, das würde mir Spaß machen.«

Programm war ein Wagnis, ganz klar, aber es hat hervorragend funktioniert.

Was glauben Sie: Würde wohl Gerd Dudenhö er mit Heinz Becker ein Bier trinken gehen?

Ja klar! Im Übrigen verwechseln die Leute das o . Heinz Becker ist nicht radikal oder rechts, aber wenn die Leute darauf hereinfallen, dann gibt es wohl kein besseres Kompliment an mich. Wenn ich mit Heinz Becker ein Bier trinken gehe, dür e er mir alles erzählen, was er will. Wahrscheinlich so lange, bis wir an einen Punkt kommen, wo ich denke: Schluss! Punkt! Hör auf! Aber die Figur ist ja so, dass ihre Dramatik erst durch das Überzeichnen lebt. Kabarett muss Satire sein, und die ist eben manchmal hart.

Die Fragen stellte Nicola Reimer.

Fleischfressende

Pflanzen wie dieser Sonnentau faszinieren Siegfried Hartmeyer seit vielen Jahrzehnten.

Bratpfanne und Kannenpflanze

Die Hartmeyers und ihre Karnivoren

Es ist ein kleiner Dschungel. Im Gewächshaus, das nur durch eine Schiebetür vom Schlafzimmer im Erdgeschoss getrennt ist, herrscht ein fröhliches grünes Chaos. Tropische P anzen aus Südamerika, Australien, Afrika und Asien wachsen hier unter der P ege von Siegfried Hartmeyer und seiner Frau Irmgard. Sie alle vereint eines: Es sind eischfressende P anzen.

TEXT: PATRICK MERCK | BILDER: MARKUS DIETZE

Jede Pflanze erhält Aufmerksamkeit und die richtige Pflege

WEIL AM RHEIN

Direkt neben dem Tropenhaus gibt es ein zweites Gewächshaus. Es ist deutlich kleiner. Hier sind die P anzen zu Hause, die kältere Temperaturen nicht scheuen: Venus iegenfalle, Rundblättriger Sonnentau oder Gemeines Fettkraut: alles Fleischfresser. »Dabei vertragen sie auch vegetarische Kost«, sagt Siegfried Hartmeyer und lächelt fröhlich. Der 71-Jährige trägt bequeme Schlappen und ein T-Shirt, das er 2009 – zusammen mit 500 Dollar – für den Filmbeitrag »Ra nierte Überlebensstrategien des einjährigen Sonnentaus« gewonnen hat. Es ist längst verwaschen. Den P anzen ist das o ensichtlich gleichgültig, selbst wenn ihre lateinischen Namen nach Grandezza oder Hochadel klingen und nicht immer leicht auszusprechen sind: Triphyophyllum peltatum, Drosera glanduligera oder Dionaea muscipula

Seit fast 50 Jahren spielen eischfressende P anzen eine große Rolle im Leben des Ehepaars. Irmgard Hartmeyer erinnert sich: »Wir sind 1976 in Lörrach zusammengezogen und mein Mann hat sich im Jahr darauf eine Venus iegenfalle gekau , weil er sie interessant fand.« Sie schenkte ihm wenige Wochen später ein Buch über die P ege und Aufzucht eischfressender P anzen – und heute zählt er zu den pro liertesten Kennern in Sachen Karnivoren oder Insektivoren. So werden eischfressende P anzen auch bezeichnet. »Ich habe mich schon immer für Biologie interessiert«, sagt Siegfried Hartmeyer – und es klingt fast, als wolle er sich entschuldigen. Muss er aber nicht. Es ist schließlich eine Leidenscha , die das Ehepaar gemeinsam lebt.

Im heimischen Glashaus haben Irmgard und Siegfried Hartmeyer eine Oase für fleischfressende Pflanzen geschaffen.

Engagement scha Wege

Eigentlich will Siegfried Hartmeyer nach der Schule Meeresbiologe werden. Aber sein Vater ndet die Idee, dass der noch minderjährige Sohn an die norddeutsche Küste zieht, nicht so berauschend. Also bleibt der im Ländle und heuert in der Chemiebranche an. Er absolviert eine Laborantenlehre, später ist er Che aborant. »Die Biologie blieb aber mein Hobby.« Vor allem die Karnivoren haben es ihm angetan. Er liest sich ein, p egt und kultiviert seine wachsende P anzensammlung –zusammen mit seiner Frau – und besucht Botanische Gärten.

Und dann kommt einer der Tage, die alles verändern: Irmgard und Siegfried Hartmeyer lauschen Anfang der 1980er-Jahre einem Vortrag von Dr. Ernst Morf-Keller im Basler Botanischen Garten Brüglingen. Der Referent ist Botaniker und betreut zu diesem Zeitpunkt die Karnivoren der heutigen Merian-Gärten. Nach dem Vortrag werden Fragen gestellt, auch Siegfried Hartmeyer ist wissensdurstig – stellt aber so gezielte und fachkundige Fragen, dass der Botaniker anschließend eine Bitte äußert: Aus Altersgründen wolle er die Abteilung mit den eischfressenden P anzen abgeben, erläutert er. Und dann fragt er den Chemielaboranten und Hobby-Biologen, ob er diese ehrenamtliche Aufgabe übernehmen wolle. Die Antwort lautet: Ja!

Von Du sto en und fetter Beute

Mit einem leichten Seufzer setzt sich die Sprinkleranlage in Betrieb. Ein feiner Sprühnebel verwandelt das Tropenhaus nun klimatisch in

Damit die Pflanzen gedeihen, müssen Temperatur und Luftfeuchte stimmen – und Insekten als Nahrung vorhanden sein.

einen Dschungel. Ein paar Grabwespen, die im Gewächshaus auf Nahrungssuche sind, üchten durch die beiden geö neten Kippfenster. Nicht alle Insekten, die ins Gewächshaus iegen, scha en es heil wieder hinaus. An den klebrigen Blättern des Fettkrauts hängen Mücken, und zwischen den Fangblättern der Venus iegenfallen lassen sich Fliegen erahnen. Die Meisterinnen im Gewächshaus sind allerdings die zahlreichen Kannenp anzen. Sie locken ihre spätere Nahrung mittels süßem Nektar an. Bei dem Versuch, ans Ziel ihrer Wünsche zu gelangen, landen die Tiere in der Kanne, aus der es keinen Ausweg gibt. Die mit Enzymen versetzte Verdauungs üssigkeit zersetzt kleine Insekten in zwei bis drei Tagen. Bei großen Grabwespen dauert es vielleicht vier – und für eine Maus gehen schon drei bis vier Wochen drauf. Ja, auch Hausmäuse hat es schon erwischt.

Ein Gewinn mit Folgen

1997 besucht das Ehepaar die Regio-Messe, eine Verkaufs- und Infoveranstaltung in Lörrach, und nimmt an einem Gewinnspiel teil. Es ist ein weiterer Tag, der ihr Leben verändern wird. Denn

sie gewinnen. Den Preis, eine Bratpfanne, dürfen sie sich einige Tage später beim Messechef Uwe Claassen abholen – und mit ihm kommen sie ins Gespräch. Der Messechef verrät, dass er auf der Suche nach einer Sonderschau für die nächste Au age der Messe sei, er habe aber noch kein Thema. Das hat Siegfried Hartmeyer. Er organisiert, kommuniziert und verhandelt. Am Ende stellen die beiden botanischen Gärten von Basel zwei Schauvitrinen voller Karnivoren zur Verfügung, und eine schweizerische Spedition übernimmt den Transport. Die Zollformalitäten mit CITES-Papieren erledigt die Universität Basel. Deutschlands damals größte Spezialgärtnerei liefert ein Riesensortiment an P anzen, und Karnivorengesellscha en aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz sind mit Experten vertreten. Ein Riesending! Die Sonderschau »Fleischfressende P anzen« wird in späteren Jahren gleich mehrmals wiederholt.

Doch damit nicht genug: Gemeinsam mit einem Medienexperten aus Todtnau gestalten sie 1999 eine interaktive CD mit Karnivoren-Fachlexikon und Quiz in Englisch und Deutsch. »Davon erfuh-

Siegfried Hartmeyer am Mikroskop: Der Hobby-Biologe arbeitet schon lange mit renommierten Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammen.

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ren Fachleute in den USA und bei Pro7«, erinnert sich Irmgard Hartmeyer und lacht. Denn es folgt eine Einladung zu einer internationalen Karnivorenkonferenz nach San Francisco sowie zu Stefan Raabs TV-Total nach Köln. Es sind nicht die letzten Einladungen: Seitdem war das Ehepaar, dessen Kinderwunsch unerfüllt blieb, in vielen Teilen der Welt unterwegs, um von seiner Arbeit und später auch seinen Expeditionen zu berichten.

Eifersucht, Neid und Anerkennung

Als das Paar nicht mehr arbeiten muss, intensiviert es seine Aktivitäten. Es folgen Entdeckungsreisen und Forschungsprojekte mit nationalen und internationalen Universitäten unter anderem in den USA und Japan. Sie machen sich einen Namen, stoßen aber nicht nur auf ein positives Echo. »Dass wir in den Augen mancher Traditionalisten botanische Laien sind, kriegen wir manchmal schon zu spüren«, moniert Siegfried Hartmeyer. So wirklich stört ihn das nicht, denn es gibt ja auch die andere Seite. »Wir arbeiten mit renommierten Wissenscha lern und Instituten eng zusammen und erhalten da genügend

Die Lotterien von Lotto Baden-Württemberg: für alle ein Gewinn. Denn ein Teil des Spieleinsatzes der Lotterien wird verwendet, um Kunst und Kultur, Sport und Vereine, soziale Einrichtungen und den Denkmalschutz zu unterstützen. Pro Jahr kommen so fast 130 Millionen Euro für die Menschen in Baden-Württemberg zusammen.

Seit mehr als 50 Jahren vereint:

Irmgard und Siegfried Hartmeyer teilen ihr Leben und ihre Begeisterung für Karnivoren.

Anerkennung und Wertschätzung.« Und dann ist da diese eine P anze aus der Gattung Sonnentau: Drosera hartmeyerorum. Sie trägt den Namen der Hartmeyers, weil sie diese 1995 in Australien entdeckt haben.

Entdeckungen und Rekorde

Ihr Beitrag zur Wissenscha der eischfressenden P anzen geht weit über die Drosera hartmeyerorum hinaus. In dem kleinen Gewächshaus betreiben die Hartmeyers Forschung der intensiven Art. Denn Karnivoren benötigen viel mehr als hin und wieder ein Insekt, um zu überleben. »Es geht um chemische Inhaltssto e, das Substrat, auf dem sie wachsen, ums Wasser, mit dem gegossen wird, um die Temperatur und die Lu feuchtigkeit«, fasst Siegfried Hartmeyer zusammen. Sein Blick fällt auf eine Reihe Blumentöpfe, in denen seltener Sonnentau heranwächst. Seine Zucht ist eine komplexe Angelegenheit, an der nicht nur Hobby-Gärtner gescheitert sind: »Ich kenne botanische Gärten, bei denen nach einem Wechsel des zuständigen Gärtners die meisten Karnivoren eingegangen sind.«

Die ältesten P anzen in seinem Gewächshaus haben mehr als 30 Jahre auf dem Buckel.

Einen Namen haben sich die Hartmeyers auch durch ihre Studien gescha en. Unter anderem haben sie die schnellste eischfressende P anze an Land kultiviert und erforscht: In nur 75 Millisekunden katapultiert Drosera glanduligera Insekten, die ihre ausladenden Schnapptentakel berühren, auf Leimtentakel im Blattzentrum, wo sie kleben bleiben, um dann zum Verdauungstrakt befördert zu werden. Dokumentiert wird das – und vieles andere mehr – auf Filmen. Verö entlicht werden diese auf der eigenen Homepage und einem Youtube-Channel, der mehr als 3.800 Abonnenten hat. Dort erfährt man alles über die Katapult-Leimfalle und das Geheimnis des Hakenblatts und erhält darüber hinaus wertvolle Tipps zur P ege und Fütterung von Insektivoren. »Wichtig ist, dass es eine Proteinquelle ist, die von den Rezeptoren der P anze als Mahlzeit erkannt wird«, sagt Siegfried Hartmeyer –dann darf es auch gern vegetarisch sein: Käse oder Tofu statt Mücke oder Maus.

Der Youtube-Channel der Hartmeyers ist hier zu finden: www.youtube.com/@shartmeyer

Hüter der Zahlen

Statistik zum Staunen

Zahlen sind grundsätzlich eine trockene Angelegenheit. Ausgerechnet die Hüter über die Zahlen im Südwesten, die Mitarbeiter des Statistischen Landesamts, beweisen allerdings Humor und zeigen, dass Zahlen durchaus Unterhaltungswert haben können. »Erstaunliches Statistikwissen« heißt die Rubrik, in der sie regelmäßig Erkenntnisse verö entlichen, die verblü en. Man könnte auch sagen: Erkenntnisse, die die Welt nicht braucht, aber die dennoch vorliegen. Da kann man sie als Statistiker bei passender Gelegenheit auch mal verö entlichen.

Rechtzeitig zum Welttoilettentag –der wird immer am 19. November begangen – wurde etwa im Jahr 2022 mitgeteilt, dass jeder Baden-Württemberger im genannten Jahr durchschnittlich 54 Euro an Wasserkosten für die Klospülung au rachte. Nach Schätzungen mache in Deutschland der Toilettenspülungs-Anteil 27 Prozent am Wasserverbrauch aus. »Dementsprechend entfallen bei einem Trinkwasserverbrauch von im Mittel 125 Liter je Person und Tag rund 35 Liter auf die Toilettenspülung.«

Es kommt allerdings noch dicker: Laut Statistik gingen 2019 so im

»Erstaunliches Statistikwissen« heißt eine Rubrik beim Statistischen Landesamt in Stuttgart. Sie bietet verblü ende Einblicke in ungewohnte Bereiche – etwa ins WC.

Südwesten in Summe 135 Millionen Kubikmeter Wasser das WC runter. Ein Jahr später, der Anlass war derselbe, erfuhr der geneigte Leser, dass der durchschnittliche Baden-Württemberger 0,2 Prozent seines Verdienstes benötigt, um Abwassergebühren zu bezahlen. Bei diesen Mengen erscheint einem das wenig verwunderlich. Genau wie die Zahl der Kilometer an ö entlichen Kanälen unter unseren Straßen: Das sind nämlich 80.000. Das Wasser aus den stillen Örtchen ießt übrigens in eine von 900 Kläranlagen.

Ein anderes Mal geht’s beim »Erstaunlichen Statistikwissen« um ein appetitlicheres Thema. So erfährt der Leser, dass Baden-Württemberg 2023 »rund 17.635 Tonnen Avocadofrüchte im Wert von fast 58,2 Millionen Euro aus dem Ausland« importierte, die meisten aus Peru. Das bedeutet knapp 1,6 Kilogramm oder etwas mehr als sechs Früchte pro Kopf.

Etwas weniger appetitlich, dafür genauso verblü end: 2022 wurden 600.000 Tonnen häusliche Bioabfälle im Südwesten über den Biomüll entsorgt. Ohne die braune Tonne hätten wir hierzulande zwei Millionen Komposthaufen mehr. Oder: Historische Anlagen wie Stadtmauern, Türme oder Burgruinen nehmen in BaWü eine Fläche von etwa 156 Hektar ein. Das entspricht circa 218 Fußballfeldern. Darüber hinaus wissen die Statistiker, dass die meisten Kinder freitags zur Welt kommen und dass die Bewässerungsmenge landwirtscha licher Betriebe 8.600 Olympia-Schwimmbecken füllen würde. Womit wir wieder beim Wasser wären. Erstaunlich, dieses Statistikwissen.

Lebensart

SO LEBT DER SÜDEN

SEITE 36: NERVENKITZEL & SINNESRAUSCH Indoor-Tipps für die kalte Jahreszeit. SEITE 46: WEIHNACHTSSTIMMUNG Lichterglanz & Budenzauber. SEITE 52: FÜNF MAL FÜNF Fünf Künstler und fünf Elemente. SEITE 65: MEIN LEBEN MIT MONSIEUR Mein Mann stirbt den Hungertod. SEITE 66: KUSCHELN & SPIESSEN Schönes zum Kaufen. SEITE 68: ZEITREISE Flughafen Stuttgart. SEITE 70: QUICKIE Ein Würfel, Trilliarden Möglichkeiten.

Pforzheim

Ferne Welten ganz nah

Yadegar Asisi beherrscht die Kunst, längst vergangene oder verborgene Welten erlebbar zu machen. Der Dresdner Künstler scha riesige 360-Grad-Panoramen voller Details. Zu sehen sind sie im Gasometer in Pforzheim. Bis 28. November können Besucher dort noch das antike Pergamon betrachten. Von einem Art Aussichtsturm blicken sie auf das Treiben in der Stadt. Für seine Arbeiten vermischt Asisi Fotogra e mit Malerei und Computertechnik. Das Ergebnis wirkt wie ein riesiges, realistisches Wimmelbild. Beleuchtung und Ton vermitteln dem Besucher das Gefühl, es werde Tag und Nacht. Ab 7. Dezember entführt dann ein neues Panorama seine Betrachter nach Amazonien, in eine Welt voller exotischer Tiere und P anzen – und das am Tor zum Nordschwarzwald.

Hohwiesenweg 6 75175 Pforzheim gasometer-pforzheim.de

Es regnet, es schneit, es schmuddelt: Nein, heute bleiben wir drin! Wie gut, dass mit unseren IndoorTipps garantiert keine Langeweile aufkommt.

IndoorSpass

11 Ideen, wie sich tristes Wetter ganz gut aushalten lässt.

VON VERENA PARAGE UND ALICJA BIENGER

Reutlingen

Golfplatz mit Dino

Lust auf eine Runde Minigolf? Das geht auch drinnen! Aber Achtung: Dabei schwimmt gerne mal ein Hai auf einen zu oder ein Dino reißt sein Maul auf. So ist das zumindest beim 3D-Minigolf bei Schwarzlicht im »Arcadia« Reutlingen. Wer mit 3D-Brille spielt, für den wirkt die optische Täuschung noch echter. Das sollte Spieler natürlich nicht davon abhalten, die Gol älle auf den 18 Bahnen so schnell wie möglich ins Loch zu bringen. Außer IndoorMinigolf hat das »Arcadia« noch einiges mehr zu bieten – darunter ein Restaurant, Darts und Billard sowie 22 Bowlingbahnen. Neuerdings gibt es außerdem fünf Escape-Rooms und eine 500 Quadratmeter große Lasertag-Arena.

Metzgerstraße 57 bis 59 72764 Reutlingen arcadia-reutlingen.de

Grafenhausen

Den Sinnen auf der Spur

»Gugge, mache, wunder tze«: Dazu lädt das »Schwarzwaldhaus der Sinne« in Grafenhausen ein. Wunder tz, also Neugier, ist genau die richtige Eigenscha für Besucher des Mitmachmuseums. Im Bereich »Hören« bekommen sie so mächtig was auf die Ohren und gehen unter anderem der Frage nach, ob Töne Kra haben. Beim Schnuppern an Blumen im Schwarzwälder Bauerngarten erleben sie ihr blaues Wunder, und im Bereich »Sehen« werden sie in die Welt der optischen Täuschungen entführt. Über Stock und Stein geht’s derweil auf dem Indoor-Barfußpfad, und im Zeit-Raum kommen sie dem Rätsel der Beschleunigung auf die Spur. Im »Schwarzwaldhaus der Sinne« gibt es für Jung und Alt viel zu erleben. Und nebenbei lässt sich noch ein bisschen Alemanisch lernen. Wunder tzig?

Schulstraße 1 79865 Grafenhausen schwarzwaldhausdersinne.de

Konstanz Nervenkitzel pur

Ihr wolltet euch schon immer mal wie Geheimagenten oder ein Ermittlerteam fühlen? Dann ist ein Nachmittag im Escape-Room vielleicht genau das Richtige für Euch: Hier könnt Ihr aus einer Reihe von Geschichten auswählen, bei denen Ihr jeweils 60 Minuten Zeit habt, die teils kni igen Rätsel zu lösen und so wahlweise die Kuba-Krise abwenden, das dunkelteste Geheimnis Leonardo da Vincis lü en oder einem wahren Alptraum entkommen. Ein echter Spaß für die ganze Familie, für Euren Freundeskreis oder auch für Arbeitskollegen und Vereine!

Line-Eid-Str. 11 78467 Konstanz www.escaperoom-konstanz.de

Foto:

Friedrichshafen

Eldorado für

Luftfahrt-Fans

Mehr als 110 Jahre ist es her, dass die Gebrüder Wright mit ihrem »Flyer I« den ersten o ziellen Motor ug der Geschichte absolvierten. Inzwischen gehört das Fliegen längst zum Alltag, und doch hat es nichts von seiner Faszination eingebüßt. Im Dornier-Museum Friedrichshafen nden Lu fahrt-Begeisterte alles, was das Piloten-Herz begehrt: Oldtimer-Flugzeuge und Technik aus mehr als 100 Jahren Luund Raumfahrtgeschichte, interessante Fakten zur Entwicklung der Fliegerei sowie den Pionierleistungen von Claude Dornier und vieles mehr. Es werden auch Führungen angeboten, und für den Hunger zwischendurch kann man sich im Museums-Restaurant stärken.

Claude-Dornier-Platz 1 88046 Friedrichshafen dorniermuseum.de

Aalen Naturphänomene be-greifen

»Ins Museum und schon wieder irgendwelchen alten Kram angucken? Och nöööö! Wie öde!« Wer Kinder hat, kennt diesen Satz nur zu gut. Doch im explorhino Science Center Aalen gibt’s zum Glück ganz andere Exponate zum Bestaunen – und nicht nur das: Das interaktive Museum lädt zum Entdecken, Mitmachen und Experimentieren ein – Anfassen ausdrücklich erlaubt! Auf die Besucher warten mehr als 120 Experimentierstationen auf über 1.200 Quadratmetern Ausstellungs äche sowie ein Schülerlabor. Mit Spaß und Spiel können Kinder und Jugendliche so naturwissenscha liche Phänomene im wahrsten Sinne des Wortes be-greifen. Und auch die Großen können dabei noch so einiges lernen.

Beethovenstraße 12 73430 Aalen explorhino.de

Foto: explorhino,
BenediktWalther

Radolfzell

Hoch hinaus

Wenn in den Wintermonaten Eis und Schnee im Gebirge das Freilu -Klettern unmöglich machen, ist die Kletterhalle eine gute Alternative. Im Kletterwerk Radolfzell, das vom Deutschen Alpenverein, Sektion Konstanz, betrieben wird, kann man auf über 2.500 Quadratmetern klettern, bouldern und slacken. Sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene und Pro s ist was dabei: Wer die 18 Meter scha , die höchste der angebotenen Touren, kann sich hinterher guten Gewissens auf die gestählte Schulter klopfen. Achtung: Wer das erste Mal in die Kletterschuhe schlüp , muss zwingend eine Einweisung im Rahmen eines Kletterkurses absolvieren. Dies geht im Kletterwerk auch schon für Kinder ab fünf Jahren. Hinterher steht dem Höhen-Kick nichts mehr im Wege.

Werner-Messmer-Str. 12

78315 Radolfzell kletterwerk.de

DerletzteTriberger

25.-30.12.24 25. - 30.12.24

•hochkarätigesShowprogramm

•6xtäglichspektakuläreFeuershow •4xFeuerwerkvom27.-30.12.

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Weihnachtszauber– Seidabei!

EinfunkelndesLichtermeerundeinfantastisches ProgrammversetzenSieineineaußergewöhnliche Stimmung

Tübingen

Raritäten

für Liebhaber

Wer schon immer mal eine sogenannte »Todeswand« aus nächster Nähe betrachten wollte, ist im Boxenstop Tübingen genau richtig. Hier steht nicht nur ein Nachbau eines solchen Holzzylinders, in dem waghalsige Motorradfahrer mit mindestens 48 Kilometern pro Stunde parallel zum Boden ihre Runden drehen: Das gesamte Museum bietet unzählige seltene Exponate aus mehreren Jahrzehnten Automobilgeschichte – das älteste, ein Motorrad der englischen Marke Triumph, hat stolze 110 Jahre auf dem Buckel –, aber auch viele andere Liebhaber-Stücke wie Modell ugzeuge und -eisenbahnen sowie weitere alte Spielsachen.

Brunnenstraße 18 72074 Tübingen boxenstop-tuebingen.de

Karlsruhe Über alle

Hindernisse hinweg

Seit die Gameshow »Ninja Warrior« auch in Deutschland populär geworden ist, erleben herausfordernde Hindernisläufe einen Boom. Wobei die meisten lieber vom Sofa aus verfolgen, wie sich andere an Klettergerüsten entlanghangeln, an Ringen über Wasserbecken schwingen oder an Netzen hochklettern. Kra und Ausdauer sind dafür nötig, ein gewisses Maß an Leidensfähigkeit obendrauf. Wer sein Sofa verlassen und den Trendsport selbst ausprobieren möchte, der kann dies in der Ninja World Karlsruhe tun. Mehr als 2.000 Quadratmeter ist die Halle groß. Sie bietet nicht nur Hindernisparcours für kün ige Ninjas, sondern auch viele Möglichkeiten, um zu trainieren – etwa im Fitness-, im Streetli ing- oder Calisthenicsbereich. Einsteiger sind genauso willkommen wie Pro s.

Neureuter Straße 5-7 76185 Karlsruhe ninja-world.eu

Zauberhafte Europa-Park teDinner-Show

Ab dem 15. November 2024 nimmt die EuropaPark Dinner-Show ihre G‰ste mit auf eine unvergessliche Reise rund um die Welt. Bereits zum 24. Mal kˆnnen die Besucher im glanzvollen ÑEuropa-Park Teatroì knapp vier Stunden in eine

fantastische Welt aus Unterhaltung und Genuss eintauchen. Die einmalige Kombination aus artistischer Meisterleistung, Livemusik und Comedy sorgt bis zum 16. Februar 2025 f¸r unvergessliche Momente. Das exquisite 4-G‰nge-Men¸ von 2-Sterne Koch Peter Hagen-Wiest aus dem ÑAmmolite ñ The Lighthouse Restaurantì verwˆhnt die G‰ste mit kulinarischen Gaumenfreuden.

Das barocke Theater im Italienischen Themenbereich bietet die ideale Location f¸r einen fantastischen Abend. 28 internationale Weltklasse-K¸nstler pr‰sentieren bis zum 16. Februar 2025 ein hochkar‰tiges Abendprogramm. Die Besucher erleben dabei eine einmalige Mischung aus beeindruckender Artistik, berührendem Gesang, Choreografien und mitreiflender Komik.

Genu voe Momente Genu Momente

2-Sterne Koch Peter Hagen-Wiest aus dem ÑAmmolite ñ The Lighthouse Restaurantì hat eigens f¸r die Europa-Park Dinner-Show ein erlesenes 4-G‰ngeMen¸ kreiert. Dieses wird abends von den Meisterkˆchen des Europa-Park mit viel Hingabe zubereitet. Los gehtës in Asien: Als Vorspeise wird ein japanisches Krustentier-Gyoza mit Karotten-Curryschaum und Garnele serviert. Es folgt ein Zwischengang aus Sellerie, Eigelb und Petersilienˆl. Als Hauptgang verwˆhnt ein zartes Picanha vom Rind kombiniert mit Sauerkleewurzel, Grillgem¸se und Chimichurri die G‰ste. Das Dessert aus Amerika vereint K¸rbis, Schokolade und Pistazien. Auf Wunsch wird nach Vorbestellung auch ein vegetarisches Men¸ angeboten.

Passend zu den kulinarischen Highlights kann eine Getr‰nkepauschale gebucht werden. Die G‰ste haben die Wahl zwischen alkoholischen und alkoholfreien Getr‰nken. Die alkoholische Pauschale enth‰lt ausgew‰hlte Weine, Bier, Softdrinks sowie KaffeeSpezialit‰ten. Bei der alkoholfreien Variante sind alle Soft- und Heiflgetr‰nke sowie feinste alkoholfreie Essensbegleiter der Manufaktur Jˆrg Geiger enthalten.

Zauberhafte Nächte Nächte

F¸r alle, die nach der Europa-Park Dinner-Show den Zauber mit ins Reich der Tr‰ume nehmen mˆchten, bietet das Hotel-Resort den passenden Rahmen. In einem der sechs 4-Sterne und 4-Sterne Superior Hotels des Europa-Park kˆnnen die G‰ste traumhaft ¸bernachten.

Weitere Informationen auch unter www.europapark.de/dinner-show

Der Europa-Park ist in der Sommersaison 2024 t‰glich von 9 bis 18 Uhr geˆffnet (l‰ngere ÷ffnungszeiten in der Hauptsaison). europapark.de

Rulantica ist t‰glich von 9.30 bis 22 Uhr geˆffnet (f¸r G‰ste der Europa-Park Hotels mit g¸ltiger Eintrittskarte sowie f¸r G‰ste mit Abenteuerticket t‰glich ab 9 Uhr geˆffnet). rulantica.de

Geisingen

Glück auf Rollen

Wer schon einmal auf Inline-Skates stand, der weiß: Der Boden ist die halbe Miete. Auf schlaglochgeplagten, rauen Feldwegen mit hoher Kieselsteindichte macht das Skaten nicht nur keinen Spaß, auch die Sturzgefahr ist hoch. Da ist die arena in Geisingen de nitiv die bessere Wahl: Auf glattem Untergrund lassen sich gemütliche Runden drehen, und auch High-Speed-Begeisterte kommen auf ihre Kosten. Hier, wo auch die Pro s trainieren, können auch Anfänger sich in die Kunst des Inline-Skatens einweisen lassen und Gruppen eine tolle Zeit haben. In den Wintermonaten ist die Bahn auch für Rennradfahrer geö net; regelmäßig nden außerdem Skate-Rennen statt, wo man den Pro s zusehen und diese von der Zuschauertribüne aus anfeuern kann.

Am Espen 16 78187 Geisingen www.arena-geisingen.de

Adelberg

Rasant übers Eis

Wer Benzin im Blut hat, für den ist eine Kartbahn genau das Richtige. Die gibt es vielerorts – etwa in Rottweil, Waldshut oder Gärtringen. Auf meist etwa 500 Meter langen Rennstrecken drehen die Hobbyrennfahrer ihrer Runden – mit bis zu 85 Stundenkilometern bei Verbrennern. In Neu-Ulm gibt es eine Besonderheit: das Ecodrom. Dort itzen über zwei Etagen E-Karts um die Wette. Elektrisch betriebene Flitzer gibt es auch in der Indoor-Elektro-Kartbahn im Klosterpark Adelberg (Kreis Göppingen). Die wird allerdings im Winter zur Eisbahn, wo normalerweise Schlittschuhläufer gemächlich ihre Runden drehen. Außer an Montag- und Mittwochabenden: Dann erobern sich die Karts ihre Strecke zurück, und wagemutige Formal-1-Aspiranten können mit den kleinen Fahrzeugen und Spike-Reifen beim Ice-Dri en übers Eis schlittern.

Klosterpark 3-5 73099 Adelberg kartbahn-adelberg.de

WeihnachtsMärkte

Schwarzwald

O昀昀enburg: 19. November bis 23. Dezember

Gengenbach: 29. November bis 23. Dezember

Lahr: 29. November bis 23. Dezember

Rottweil: 5. bis 15. Dezember

Nagold: 6. bis 8. Dezember

St. Blasien: 6. bis 8. und 13. bis 15. Dezember

Donaueschingen:

Adventsmarkt 6. bis 8. Dezember; Fürstenberg-Weihnachtswelt 28. November bis 1. Dezember

St. Georgen: 7. Dezember

Bräunlingen: 28. Dezember

Schluchsee: Wintermarkt von 28. bis 30. Dezember

Stimmungsvolle Weihnachtszeit

Schöner als mit einem Besuch auf einem Weihnachtsmarkt kann man sich aufs Fest kaum einstimmen. In der Adventszeit nden vielerorts Märkte statt. Egal, ob groß oder klein, deutschlandweit bekannt oder ein Geheimtipp: Der Geruch von Glühwein und gebrannten Mandeln, kreative Geschenkideen und echtes Kunsthandwerk und der Lichterglanz, der über den Buden liegt, wecken die Sehnsucht nach Weihnachten.

Freiburg

Die ganze Stadt als Weihnachtsdorf

Der Freiburger Weihnachtsmarkt macht Deutschlands südlichste Großstadt zu einem großen Weihnachtsdorf: Die Hütten verteilen sich auf sieben Standorte in und um die Altstadt. Mehr als 120 Händler bieten dort ihre Waren an. Für Kinder ö net täglich die Plätzchen-Backstube, und wer weihnachtliche Schnappschüsse machen möchte, der sollte im eindrucksvoll beleuchteten Colombipark vorbeischauen. Die Besinnlichkeit kommt ebenfalls nicht zu kurz: Im Advent gibt es immer um 17.30 Uhr »Lichtmomente«, kurze Andachten in der Kirche St. Martin am Rathausplatz.

21. November bis 23. Dezember

Breitnau

Budenzauber in der Ravennaschlucht

Einen Weihnachtsmarkt vor schönerer Kulisse kann es kaum geben: Der Markt in der Ravennaschlucht bei Breitnau ist besonders. Die Hütten der mehr als 40 Aussteller stehen am Fuße des Höllentalviadukts. Sie bieten Kunsthandwerk und regionale Spezialitäten. Geö net ist er jeweils freitags bis sonntags. Aber Achtung: Wer hin möchte, muss im Vorverkauf ein Ticket erwerben unter hochschwarzwald.de/weihnachtsmarkt. Die Zahl der Besucher wird begrenzt, um den Besuch noch entspannter zu machen. Außerdem emp ehlt sich die Anreise mit einem der Shuttlebusse.

22. November bis 15. Dezember, jeweils Freitag bis Sonntag (24. November geschlossen)

Adventsze in

Villingen-Schwennigen

Die weihnachtlichen Märkte in der liebenswerten Doppelstadt bieten die perfekte Gelegenheit, besondere Geschenkideen zu entdecken.

Wer weihnachtliche Stimmung vor historischer Kulisse genießen möchte, ist in der Villinger Innenstadt goldrichtig. Vereine, Gastronomen und Händler bieten kulinarische Spezialitäten und liebevoll gestaltete Handwerkskunst rund um das Münster. Außerdem ö昀昀net täglich um 18 Uhr eines der 24 Villinger Adventsfenster.

Auf dem Kunsthandwerkermarkt im Franziskaner Kulturzentrum präsentieren Künstler unter anderem Schmuckstücke, Naturkosmetik und

Wohndekoration sowie bezaubernde Dinge aus Holz, Metall und Keramik. In diesem Jahr 昀椀ndet zum ersten Mal ein Mittelaltermarkt mit Handwerkern, Gauklern, Musikern und Feuerkünstlern statt. Die altertümlichen Kau昀氀eute handeln unter anderem mit Lederwaren, Fellen, Räucherwerk und Silberschmuck.

Der Schwenninger Adventsmarkt überzeugt durch seine moderne Vielfalt und bietet Unikate sowie Foodtrends – ganz wie es zu dem multikulturellen Stadtbezirk passt. Musikalische Darbietungen sorgen für die perfekte Begleitung, während sich die Gäste den Abend mit Glühwein und Punsch versüßen. Dank Karussell und Kinderprogramm kommen auch die Kleinsten auf ihre Kosten.

In den Veranstaltungshäusern von Villingen-Schwenningen erwartet Gäste ein weihnachtliches Konzert- und Theaterprogramm.

Termine ermine

Termine

21.11. – 01.12.: Adventsmarkt auf dem Muslenplatz, Schwenningen 06.12. – 15.12.: Weihnachtsmarkt auf dem Münsterplatz, Villingen 13.12. – 15.12.: Traditioneller Mittelaltermarkt in der Rietstraße, Villingen Geö昀昀net jeweils Mo – Sa von 11 – 21 Uhr, So 11 – 20 (24.11. geschlossen).

07. + 08.12.: Weihnachtlicher Kunsthandwerkermarkt im Franziskaner Kulturzentrum, Villingen (11 – 17 Uhr)

Der Eintritt zu allen Märkten ist frei.

Foto:

Esslingen

Mittelalterliches Spektakel

Jedes Jahr kurz vorm ersten Advent verwandelt sich Esslingen: Das Mittelalter kehrt in die Stadt am Neckar zurück. Stelzenläufer, Gaukler oder Feuerzauberer unterhalten dann die Besucher, und an den Ständen gibt es Waren wie aus einer anderen Zeit. Neben dem Mittelaltermarkt ndet auch ein »normaler« Weihnachtsmarkt statt – Kerzenwerkstatt und Nostalgiekarussell dürfen dabei nicht fehlen. Besucher können sich auf insgesamt 180 Buden und etwa 500 kulturelle Programmpunkte freuen.

26. November bis 22. Dezember

Balingen

Schlittschuhlaufen unter freiem Himmel

Mit einem neuen Konzept geht der Balinger Christkindlesmarkt in diesem Jahr an den Start. Die Buden ziehen sich vom Hinteren Kirchplatz über den Marktplatz und die Friedrichstraße bis hin zur Plaza. Die Stände der Kunsthandwerker werden in einem Bereich gruppiert, in einem anderen nden sich kulinarische Köstlichkeiten. Und auf der Plaza – der Platz ist ein Überbleibsel der Gartenschau 2023 – nden sich eine Bühne, auf der Au ührungen statt nden, und eine Kunsteis äche. »Weihnachten auf der Plaza« dauert sogar über das Christkindlesmarkt-Wochenende hinaus bis zum 22. Dezember.

30. November und 1. Dezember

ENGENER WEIHNACHTSMARKT

Am Samstag 30. November von 11 bis 22 Uhr und am Sonntag 01. Dezember, 11 bis 18 Uhr „leuchtet in Engen wieder einmal die Gass“. Engens historische Altstadt wird sich im schönsten Festtagsgewand präsentieren. Die Engener Geschäfte und eine Vielzahl von Verkaufsständen warten mit einem ansprechenden Angebot auf. Viele Geschenkideen erwarten die Besucher. Für das leibliche Wohl sorgt die heimische Gastronomie sowie zahlreiche Bewirtungsstände mit einem reichhaltigen Angebot an leckeren Speisen und Getränken. Musikgruppen und Chöre stimmen an verschiedenen Plätzen auf die Vorweihnachtszeit ein. Märchenmotive und die besondere Weihnachtsbeleuchtung untermalen den zauberhaften Flair der historischen Altstadt. Alle Gäste aus Nah und Fern sind herzlich eingeladen. www.engen.de

WeihnachtsMärkte Schwäbische Alb

Burg Hohenzollern: Königlicher Winterzauber. 22. November bis 6. Januar

Ulm: 25. November bis 22. Dezember

Ludwigsburg: 26. November bis 22. Dezember

Reutlingen: Weihnachtsmarkt

Altstadt, 27. November bis 22. Dezember, Bürgerpark/ Weihnachtspark 27. November bis 6. Januar 2025

Zwiefalten: 30. November

Blaubeuren: 30. November

Rottenburg: 6. bis 8. Dezember

Tübingen: 13. bis 15. Dezember

Albstadt: 13. bis 15. Dezember

Hechingen: 14. und 15. Dezember

WEIHNACHTSMARKT

28.11. bis 1.12. Do. 15 - 21 Uhr Fr. & Sa. 11- 21 Uhr So. 11-18 Uhr

www.calw.de/weihnachtsmarkt

Foto:

Konstanz

Lichterglanz am See

Der Bodensee im Winter ist ein Erlebnis. Wenn sich dann noch zahlreiche Hütten ans Ufer schmiegen und die vielen Lichter die o nebligen Tage erhellen, dann kommt am See Weihnachtsstimmung auf – vor allem in Konstanz. Der dortige Weihnachtsmarkt ist besonders wegen der Kulisse, aber auch wegen seines abwechslungsreichen Angebots. Dazu gehören auch vegane und vegetarische Leckereien. Und wer möchte, der kann sogar dem Fest entgegengaloppieren: bei einer Fahrt mit dem historischen Pferdekarussell von 1897. Das ist nicht nur für Kinder ein Vergnügen.

28. November bis 23. Dezember

WeihnachtsMärkte am Bodensee

Friedrichshafen: 29. November bis 22. Dezember

Meersburg: 29. und 30. November

Überlingen

Bummel mit Bad

Kunsthandwerker und Händler aus der Bodenseeregion bieten auf der Hofstatt in Überlingen ihre Waren feil. In den weihnachtlich geschmückten Hütten gibt es für jeden etwas zu entdecken – nicht nur liebevoll gestaltete Geschenkideen, sondern auch Leckereien zum Genießen. Die Besucher können sich zudem auf ein Rahmenprogramm freuen. Und die ndigen Überlinger Touristiker haben gleich noch einen Tipp: Ein Weihnachtsmarktbesuch lässt sich bestens mit einem in der Bodensee-Therme verbinden. Entspannung und Aufwärmen nach dem Bummel ist so garantiert.

12. bis 22. Dezember

Tettnang: Weihnachten im Schloss, 29. November bis 1. Dezember und bis 6. und 8. Dezember

Allensbach: 30. November

Hagnau: 30. November

Schloss Salem: 30. November und 1. Dezember

Wangen im Allgäu: 30. November und 7./14./15./21. Dezember

Radolfzell: 5. bis 8. Dezember

Singen: 5. bis 23. Dezember

Pfullendorf: 6. und 7. Dezember

Ausblick auf die Rothaus Veranstaltungen 2024/25

St. Andrews meets Rothaus:

Dinner, Drinks & Dudelsack.

Termin:

Samstag, 30.11.2024

18:00 Uhr

Rothaus Wintermarkt:

Erlebt den Zauber des Winters auf dem Rothaus Wintermarkt 2024! Taucht ein in die winterliche Atmosphäre, die Rothaus durch昀氀utet, und lasst euch von einer Vielzahl von Aktivitäten und Köstlichkeiten verzaubern. Zwei ganze Wochenenden, welche Euch gewidmet sind.

Genießt köstlich gegrillte Speisen und erlebt den unverkennbaren Geschmack des Winters. Von deftigen Leckerbissen, exklusiven Wildspezialitäten bis zu süßen Versuchungen – hier ist für jeden Gaumen etwas dabei.

Kulinarische Grüße aus der Schweiz: Genießt unser eigen kreiertes Fondue in unserer gemütlichen Fondue-Stube oder den köstlich schmelzenden Raclette-Käse und frisches Gemüse –ein Gaumenschmaus.

Neben warmen Getränke bieten wir Hot-Bier-Cocktails: Ein wunderbarer Genuss an kalten Wintertagen. Wer es klassisch mag dem empfehlen wir ein Glühbier – ein festliches Getränk, das von innen wärmt.

Whisky Bar im Anschluss geö昀昀net: Entspannt nach dem Markt in unserer gemütlichen Whisky-Bar. Entdeckt dabei die Vielfalt unseres Whiskys und 昀椀ndet Euren persönlichen Favoriten.

Außerdem: Musik, die die Herzen erwärmt und eine festliche Stimmung scha昀昀t.

Entdeckt einzigartige handgefertigte Produkte, perfekt für Geschenke oder Erinnerungsstücke.

Für die Kleinen ist mit einem abwechslungsreichen Kinderprogramm gesorgt. Alle »großen Kinder« erleben bei einer Runde Eisstockschießen gemeinsamen Spaß.

Kostenlose Brauereibesichtigung: Erkundet die Geheimnisse der Bierherstellung in unserer Brauerei.

Termine:

Samstag, 01. & Sonntag, 02. Februar 2025

Samstag, 08. & Sonntag, 09. Februar 2025

Jeweils von 12.00 - 18.00 Uhr

Genuss Branch:

Wir starten gemeinsam mit Euch in den Sonntag. Lasst die Seele baumeln und genießt eine große Auswahl an herzhaften, deftigen, süßen, warmen und kalten Köstlichkeiten. Heißgetränke, Bier und Softdrinks inklusive.

Preis pro Person 44,00 € (inkl. Heißgetränke, Bier und Softdrinks)

Kinder von 0-5 Jahre: kostenlos; Kinder von 6-14 Jahre: 21,00 €

Termine:

Jeden Sonntag bis 22.12.2024 von 11:00 Uhr bis 14:00 Uhr. An den Adventssonntagen bieten wir einen Advents-Brunch.

ZÄPFLE/ SPECK/PUR:

Ein Abend ganz im Zeichen zweier herausragender Schwarzwälder Kultprodukte, die sich besonders mögen: Rothaus-Biere und Schwarzwälder Specke.

Inklusive feudalem Speck-Büfett mit edlen Spezialitäten unterschiedlichster Hofgüter – vom Luftgetrockneten bis Kaltgeräucherten, von Schinkenbis Bauchspecken, von Lardo bis Coppa, von Haus- bis Wildschwein – sowie begleitenden Rothaus Bieren.

Termine:

Freitag, 07.02.2025, Samstag, 08.02.2025

Freitag, 21.02.2025, Samstag, 22.02.2025 Beginn jeweils um 18 Uhr

Weihnachtsfeier:

Die Weihnachtsfeier in der Rothaus GenussWelt mit großem Programm für kleine Gruppen.

Unser Angebot für Euch: Besichtigung der Brauerei, Glühaperitif mit Eisstockschießen, weihnachtliches Menübu昀昀et, Rothaus Biere zum Selbstzapfen, Flaschenbiere, Softdrinks und Wasser sowie stimmungsvolle Livemusik zum Ausklang.

Preis pro Person 89,00 €

Termin: Montag, 09.12.2024 17:00 Uhr

Wildabende

Genießt einen Abend, moderiert durch unseren Jäger und Metzger Christian Hevart, mit Wildspezialitäten, Rothaus-Bier und vielen Informationen rund um die Jagd.

Termine: Freitag, 22.11.2024

Samstag, 23.11.2024

Beginn jeweils um 18 Uhr

WhiskyAbende

Unsere Whisky Bar ist ein echter Hingucker – hier könnt Ihr Euren Tag ganz entspannt und geruhsam ausklingen lassen.

Genießt in moderner Atmosphäre ein RothausSingle Malt Whisky, ein frisch gezapftes Rothaus Bier oder einen feinen Bier-Cocktail.

Termine: Ab Oktober, von Dienstag bis Samstag.

Live-Musik in der WhiskyBar ab Oktober, immer samstags um 19:30 Uhr.

Silvesterparty:

Feiert mit uns die letzten Stunden des Jahres:

• Begrüßungsgetränk

• Marktstände mit verschiedenen Vorspeisen, hausgemachte Pasta, Frontcookingstationen, Wintergrillen, Raclette aus der Outdoorküche und vieles mehr

• Rothaus Whisky & Cocktails in der Whisky Bar

• Rothaus Biere zum Selberzapfen (inklusive)

• Unterhaltungsprogramm

• DJ Andy Voice

• Mitternachtsimbiss und Feuerwerk

Termin: Dienstag, 31.12.2024, 19:00 Uhr

Günter Balkau

… konzentriert sich bei seinen Werken auf die Details in seinem Lebensumfeld, dem Schwarzwald. Seine Streifzüge durch die Natur lassen ihn zu einem großen Sammler werden, der seine »Natur-Schätze« – Rinden, Zapfen, Pilze – auf großen Bild ächen dynamisch anordnet. Scheinbar kleine Nichtigkeiten werden so zur großen Kunst.

SCHRAMBERG

Wo die Kunst zu neuem Leben erweckt wird

5 x 5 = 2

Was rechnerisch selbstverständlich grottenfalsch ist, ist die kreative Gleichung für ein Kunstprojekt, das die Gegenwart als Zukun und als Vergangenheit zeigt. Protagonisten sind fünf Künstler, fünf Elemente und der »Kunstraum Steige 2«, eine lässige Pop-up-Galerie im Herzen von Schramberg. Der Ausstellungstitel »Kunst verbindet« ist zugleich Anspruch und Maxime, der geistreiche Kitt die Liebe zum Leben, zur Natur, zum Erscha en.

Einst Gasthaus, dann Ladengeschäft: Jetzt feiert das Gebäude an der Steige 2 sein Comeback als Popup-Galerie

VON KARIN ZEGER

Freundscha ist die Grundlage für dieses außergewöhnliche Kunstprojekt in der Vorweihnachtszeit 2024. Ulrike und Günter Balkau (Schramberg), Matthias Göhr (Landau), Beate Axmann (Haslach) und Margareta Goyk-Galvan (Rosenwiller, Elsass) haben sich bei nationalen und internationalen Ausstellungen kennen- und schätzen gelernt. Dabei rei e die Idee, ihre Kunst gemeinsam zu präsentieren. Nur wo? Es sollten großzügige Räume sein. An einem Ort, der keine Berührungsängste scha . Fündig wurde man an der »Steige 2«, dort, wo einst das Hotel-Restaurant Lamm zu nden war.

Die Künstler:

Ulrike Balkau

… formt aus Beton und alten Fundstücken markante Charakterköpfe. »Dabei lege ich ganz bewusst die Finger in die Wunden unserer Zeit, indem ich Unrecht und gegenwärtige Krisen thematisiere und mit realen Gesichtern verknüpfe«, erzählt die Schrambergerin. So entstehen auch unbequeme Spiegelbilder der heutigen Gesellscha . Ihre Skulpturen stehen in internationalen Kunstsammlungen.

Margarete Goyk-Galvan

Traditionelle Handwerkskunst überdauert die Zeit – genauso wie die Skulpturen, die die Elsässerin seit fast drei Jahrzehnten in die Welt bringt. Der Künstlerin wurden die zwei Dimensionen der Malerei schnell zu eng, und so begann sie, aus Ton ihre eigenen 3D-Leinwände zu erscha en. »Meine Werke und Überzeugungen nden sich in meinen Kunstwerken wieder«, formuliert sie. Lebendige Farben und krä ige Formen unterstreichen ihre Botscha en.

Beate Axmann

… bezeichnet sich selbst als Freigeist. Sie arbeitet seit 2003 als freischaffende Malerin, Zeichnerin und interdisziplinäre Künstlerin. Ihr Stil ist expressiv und durchdrungen vom kra vollen Gefühl der Freiheit. Dieses springt auf den Betrachter über, egal ob es sich um Werke aus Tusche, Acryl, Holz, Stahl oder um Live-Performances handelt. Frei nach dem Motto: Das Ich darf –nein: muss – ins Bild.

Matthias Göhr

Der Künstler weiß: Alles ist mit allem verbunden. Lebewesen tauchen auf und verschwinden wieder. Erinnerungen bleiben. So wie im Kreislauf des Lebens verhält es sich auch bei seinen Werken. Es fällt schwer, die Augen von den märchenha erscheinenden Szenen zu lassen. Menschen und Tiere erscheinen, verblassen, hinterlassen das Gefühl von Sehnsucht. Der Künstler wird zum Magier.

Die Ausstellung »Kunst verbindet« im Kunstraum Steige 2 in 78713 Schramberg ist noch bis 22. Dezember zu sehen.

Ö昀昀nungszeiten: samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter Telefon: 0178 / 6516150, E-Mail: info@balkau.com www.artschramberg.com

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Oberndorf ist ein stilles Wasser – und die sind bekanntlich tief. Die Stadt am Neckar zeigt ihren Charme nicht gleich beim ersten Date. Es ist meist die Liebe auf den zweiten Blick, die die Menschen für Oberndorf brennen lässt: ein Ort zwischen historischem Glanz und modernster Technik, mit dem ältesten Baum im »Länd«, einer einzigartigen fün en Jahreszeit, gelebter Alltagskultur. Eine Begegnung wie gescha en für ein nachhaltiges Rendezvous.

V Karin Zeger

Matthias Winter

»Oberndorf am Neckar ist nicht nur traditioneller Wirtschafts standort, sondern auch attrakti ver Wohnort mit einem breiten Freizeit- und Kulturangebot, einer lebendigen Gemeinschaft und regem Vereinsleben. Der reiche Natur- und Landschafts raum, verbunden mit der hervor ragenden Infrastruktur, bietet ein Höchstmaß an Lebensqualität.

Einwohner und Wirtschaft pro昀椀tieren von der verkehrs günstigen Lage direkt an der A 81 und dem Anschluss an das Fern verkehrsnetz der Deutschen Bahn. Auch deswegen sind bei uns in jüngster Vergangenheit mehrere attraktive Wohn- und Gewerbe gebiete entstanden.«

Bürgermeister Matthias Winter

Auf Ein Maximum

reduziert

»Don’t

call it

Unterstadt.«

Dies ist eigentlich der wichtigste Satz, den Du berücksichtigen solltest, willst Du es Dir mit der Stadt nicht gleich verderben. Diese liegt nämlich auf zwei Ebenen – der Oberstadt und der, na?, richtig: der Talstadt. Klingt viel hübscher als Unterstadt und wird dem Zentrum rund um die ehemalige Augustiner Klosterkirche auch gerechter. Abgesehen von dieser Unter-Tal-Stadt-Unter-OberTal-Stadt-Macke ist der Oberndorfer an sich p egeleicht. Und herzlich (immer). Und fröhlich (nicht nur an der Fasnet). Und feierlustig (besonders an der Fasnet). Und unkompliziert (mag keinen Schickschnack).

Die 14.500-Einwohner-Stadt ist bekannt als traditioneller Wirtscha sstandort und mauserte sich in den vergangenen Jahren immer mehr zum attraktiven Lebensmittelpunkt für Familien. Mit Krankenhaus, Fachärzten, mehreren Gewerbe-

parks, Bahnanschluss, umtriebigen Vereinen, inhabergeführtem Einzelhandel, Discountern, Wohnmobilstellplätzen, Kino, Freibad, internationalen und heimischen Gastronomiebetrieben sowie einer breit aufgestellten Schullandscha ist Oberndorf vielen Städten in der Region eine Nasenlänge voraus. Und die Stadt hat viele Orte, Veranstaltungen und Besonderheiten, die es nur hier gibt. Beispiele gefällig?

Die ehemalige Augustiner Klosterkirche: Sie gehört mit ihren Deckenfresken und Stuckaturen zu den Hauptsehenswürdigkeiten im Landkreis Rottweil. Die alte Schöne kann fast alles: Klassik, Rock, Pop, Literatur, Theater, Events, Kabarett. Nach Au ebung des Klosters 1806 wurden die Klostergebäude bis 1945 vor allem für die Wa enproduktion genutzt. 1972 ging die Klosteranlage an die Stadt Oberndorf. Heute sind in dem imposanten Gebäudekomplex auch die Stadtverwaltung und das Polizeirevier untergebracht. Im stimmungsvollen Klosterhof ndet

das Sommerkino unter freiem Himmel statt.

Die Fasnet hot a Loch

Auch das gibt es nur in Oberndorf: Kinder, die nach baumelnden Würsten schnappen, die an einer Angel hängen. Das Ganze nennt sich Rammeln und ist Teil der »fraidareichen« Fasnet. Das Highlight der närrischen Tage in Oberndorf ist aber zweifelsohne der Narrensprung am Fasnetsdienstag. Wenn die Stadtkapelle morgens um Punkt halb neun den Narrenmarsch anstimmt, läu es den Protagonisten und den Tausenden von Zuschauern jedes Mal närrisch-kalt den Rücken hinunter. 2.000 Kleidlesträger, Musiker, Bennerrössle und ein Polizeischantle sorgen für ein farbenprächtiges und stimmungsvolles Bild. Für dieses Spektakel ist den Oberndorfern keine Mühe zu viel, keine Anreise zu weit. Um 18 Uhr gilt für alle: »Die Fasnet hot a Loch«. Dann ist es für jeden Narr P icht, das Narrenkleid abzulegen. Der Tag klingt dann närrisch, in Zivil, mit dem Trost »s’goht dagega« in den Lokalen aus. Wie so vieles ist auch die Fasnet, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg immer mehr zum Heimatfest entwickelte, in Oberndorf historisch: 1908 fand die Gründungsversammlung der Narrenzun statt, seit Anfang der 2000er-Jahre ist sie der größte Verein im Städtle.

Erfolge in Paris

Made in Germany – auch dafür steht Oberndorf. Heckler & Koch, Mauser (heute Rheinmetall) und Feinwerkbau stehen mit ihren Produkten für schwäbischen Fleiß und außerge-

Die ehemalige Augustiner Klosterkirche ist der kulturelle Mittelpunkt der Stadt.

Die Gebrüder Wilhelm und Paul Mauser haben die Stadt geprägt – wie sehr, wird im Museum im Schwedenbau deutlich.

Am Fasnetsdienstag ist ganz Oberndorf auf den Beinen –mindestens die Hälfte steckt im Narrenkleid.

»Die Fasnet verbindet Menschen, Generationen und Kulturen. Die Liebe zu dieser alten Tradition, die von den Eltern auf die Kinder weitergegeben und die von den Oberndorfern mit Hingabe gefeiert wird, erfasst auch mich jedes Jahr aufs Neue. Hier lebe ich gern, hier bin ich auch gern Narrenpräsident, hier bin ich daheim.«

Marco P昀椀sterer, Präsident der Narrenzunft Oberndorf

Marco P昀椀sterer
Bild: Rainer Langenbacher
Bild: Kai Rachel
Illustration: Michael Maier
Bild: Rainer Langenbacher

»Besonders schätze ich an Oberndorf die Abende, an denen man bei einem guten Essen und einem Glas Wein entspannt den Tag ausklingen lässt.

Auch tagsüber gibt es viele Möglichkeiten zum Genießen, ob bei einem Spaziergang, einer Radtour durch die Natur oder einer Pause in einem der Cafés oder Eiscafés in der Stadt.

Oberndorf ist für mich nicht nur Zuhause, sondern auch mein Arbeitsplatz. Mit meinem Imbiss in der Oberstadt bin ich Teil der lebendigen Stadtgemeinschaft, die ich sehr schätze.«

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Klassisches Eis-Café, gemütliche Frühstücks-Location, urige Weinbar, TapasRestaurant oder Pizzeria – Oberndorf liebt die Abwechslung.

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wöhnliche Konstruktionsleistungen. Nicht nur im Bereich der Wehr- und Sicherheitstechnik, auch bei Jägern und Sportschützen werden die Gewehre und Pistolen geschätzt, die internationale Standards setzen. Übrigens: Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris im vergangenen August gingen neun von zwölf möglichen Medaillen in den Lu gewehr-Disziplinen an Feinwerkbau-Schützen. Wer mehr über die hochbegabten Techniker, die Brüder Wilhelm und Paul Mauser, die Geschichte der Infanteriewa en im Allgemeinen und ihre Entwicklung wissen möchte, dem sei das Wa enmuseum im Schwedenbau, dem Kulturzentrum der Stadt, empfohlen. Dort nden sich auch weitere Ausstellungen zu Archäologie und Stadtgeschichte, außerdem die Stadtbücherei und die Volkshochschule.

Kneipp-Anlage für Kids

Eine Ra nesse à la Oberndorf gibt es auch im Bereich der Kinderbetreuung. Im Wohngebiet Lindenhof ist die erste WABE-Kita in Baden-Württemberg entstanden. Hier werden die Konzepte der Achtsamkeit und der o enen Pädagogik ebenso gelebt wie in all den anderen zwölf Betreuungs-

Carsten Huber

»Eine gute Infrastruktur zeichnet Oberndorf als Stand ort aus: Die Stadt bietet neben Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf ein herrliches Erholungsgebiet rund um den Lindenhof, gut ausgebaute Rad wege, ein schönes Erlebnisbad, zahlreiche Veranstaltungen in der Klosterkirche, ein Kino und ein gesundes Vereinsleben von der herausragenden Fasnet bis zum Sportverein.

Außerdem besticht der starke Wirtschaftsstandort mit seiner Lage zwischen Landeshaupt

einrichtungen der Stadt. Allerdings dürfen die Mädchen und Jungs in der WABE darüber hinaus auch in der Kita-eigenen Kneipp-Anlage durchs Wasser stampfen. Und wenn sie im Anschluss in ihre auschigen, weißen Bademäntel schlüpfen, ist der Wellness-Kick perfekt. Apropos Wellness: Dank der Lage zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald auf Höhen von bis zu 700 Metern sind in und um

stadt und Bodensee, direkte Autobahnanbindung inklusive. Und freitags 昀椀ndet man in der Oberstadt die beste Currywurst – was will man mehr?«

Carsten Huber, Geschäftsführer Schwarzwälder

Bote Mediengesellschaft mbH. Der Schwarzwälder Bote hat seit 1837 seinen Sitz in Oberndorf.

Der Adventswanderweg hält 24 Überraschungen parat – ausgedacht und aufgestellt von Oberndorfern, die sich ehrenamtlich mit pfiffigen Ideen für die Stadtgesellschaft engagieren.

Oberndorfer Termine zum Vormerken:

30. November 2024: Planet Floyd, The German Pink Floyd Tribute Show

7. und 8. Dezember 2024: Weihnachtsmarkt

2025

bis 12. April: Oberndorfer Meisterkonzerte

2. Januar: Neujahrskonzert nach Wiener Tradition

7. bis 9. Februar: Ringtre昀昀en mit 100-jährigem Bestehen der Narrenzunft Bochingen

4. März: Traditioneller Narrensprung

5. bis 13. April: Oberndorfer Literaturfest

19. und 20. April: Easter Cross-Festival

Ende Juli/Anfang August: U-19-Turnier

30. Juli bis 6. August: Sommernachtskino

15. bis 24. August: Biergartenfest in Bochingen

Jeden Freitag auf dem Schuhmarktplatz: Wochenmarkt

Bild: Michael Kienzler
Bild: Peter Wolf
Bild: Peter Wolf

Blerta Muqaku

»Oberndorf ist eine hübsche und malerisch gelegene Stadt. Das gefällt mir. Obwohl wir von viel Natur umgeben sind, ist die Verkehrsanbindung sehr gut. Was mich stolz macht, ist, wie sehr die Bürgerinnen und Bürger hinter unserem SRH-Krankenhaus stehen. Unser Team ist sehr motiviert und bringt sich konstruktiv für das Haus und für unsere Patientinnen und Patienten ein.«

Blerta Muqaku, Geschäftsführerin SRH-Krankenhaus

Oberndorf Wanderer und Radfahrer gerne unterwegs. Und wer sich erst einmal einen Überblick verscha en möchte, ist auf den Rundwegen (Kapellen-Weg, Schlatthof-Weg, Schillerhöhe-Weg und Mühleberg-Weg) genau richtig (www.oberndorf.de/kultur-und-freizeit).

Auch die »Linde 13« gibt es so nur in der Neckarstadt. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Generationenhaus mit einem ö entlichen Wohnzimmer, Jugendtre , Beratungsdiensten und Selbsthilfegruppen.

Noch was Einzigartiges zum Schluss: Als Sprungbrett für junge Talente hat sich das internationale U19-Fußballturnier etabliert. Es ndet seit fast drei Jahrzehnten in den Sommermonaten im Neckar-Stadion statt. Oberndorf war bereits für mehr als 100 Mannscha en aus 30 Ländern ein herzlicher Gastgeber – in der Ober- genauso wie in der Talstadt. Und in den Stadtteilen sowieso.

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Die Stadtteile

Einst eigenständige Dörfer und seit 1975 eingemeindet, haben die sechs Oberndorfer Stadtteile ihre Prägung und Mentalität bis heute bewahrt. Die alten Strukturen sind noch immer gut erkennbar.

Aistaig

Liegt im Tal direkt am Neckar (Richtung Sulz) und ist 昀氀ächenmäßig der kleinste Stadtteil. Der attraktive Wohnort ist das Zuhause für rund 1.700 Menschen und verfügt über eine gute Infrastruktur.

Altoberndorf

Der Neckar und die Bahnlinie teilen die Gemarkung. Der ältere Teil des Ortes rund um die Kirche St. Silvester liegt links des Neckars, der neuere Teil rechts des Flusses. In Altoberndorf führt der Neckartalradweg vorbei, der von Villingen-Schwenningen

nach Mannheim führt. Auf ihm kommen die Radler an den beiden Naturschutzgebieten, der Mittleren Bollerhalde und der Kälberhalde, vorbei. Hoch über dem Tal steht die Kreuzbergkapelle. Das dör昀氀iche Leben der knapp 1.000 Einwohner ist von den Vereinen geprägt.

Beffendorf

Auf der westlichen Hoch昀氀äche zum Neckar leben in circa 700 Meter Höhe knapp 1.000 Menschen. Besonders junge Familien fühlen sich in diesem Stadtteil sehr wohl, und die Gemeinschaft wird in äußerst aktiven Vereinen gep昀氀egt.

Bochingen

Vom kleinen Dienstleistungsbetrieb bis hin zum großen Industrieunternehmen bietet der größte Oberndorfer Stadtteil alles – und alles verkehrsgünstig gelegen direkt an der Au昀昀ahrt zur A81. Dank vorausschauender Städteplaner können auch hier weitere Gewerbe- und Wohngebiete angeboten werden. Der größte Stadtteil mit seinen knapp 1.800 Einwohnern wurde erstmals im Jahr 961 erwähnt. Römer unterhielten damals in Bochingen bereits einen Gutshof.

Seit zehn Jahren findet das Biergartenfest mit viel Blasmusik und ausgelassener Stimmung am Schafstall in Bochingen statt.

Hochmössingen

Hoch, höher, Hochmössingen: Der höchstgelegene Stadtteil wurde im Jahr 1099 erstmals urkundlich erwähnt, die Wurzeln gehen jedoch bis ins 6. Jahrhundert zurück. Der Stadtteil (rund 1.400 Einwohner) kann neben der katholischen Kirche und zwei Kapellen auch den ältesten Baum Baden-Württembergs (600 bis 1000 Jahre), eine ausgehöhlte Linde, vorweisen.

Boll

Seit der Gemeindereform im Jahr 1975 ist Boll der kleinste der Oberndorfer Stadtteile. Er liegt auf der östlichen Hochebene über dem Neckartal mit Blick auf die Schwäbische Alb. Die Gemarkung ist reich an Natur. Zum Wahrzeichen, dem Boller Felsen, zieht es nicht nur Kletterer aus der ganzen Region.

Mein Leben mit Monsieur

Mein Mann stirbt

den Hungertod

Liebe WALDRAUSCH-Gemeinde, dies ist keine Übung. Achtung, ich wiederhole: Dies ist keine Übung! Monsieur droht zu verhungern – und das liegt einzig und allein daran, dass deutsche »Büttöhr« oder unser allseits geliebter »Löwensenf« eben keine »beurre« und kein »moutarde de Dijon« sind. Von den Nudeln wollen wir mal gar nicht sprechen – und auch nicht von den in Werbespots sprechenden Bonduelle-Erbsen.

Silke und Francois Thiercy jäten Seite an Seite Unkraut im WALDRAUSCH-Land. Wenn sie als Silke Porath Bücher oder unter dem realen Namen Artikel für den Schwarzwälder Boten schreibt, schaut er dem Gras beim Wachsen zu.

Unser Vorrat an französischen Produkten, die wir sonst zuverlässig einmal im Monat jenseits der Grenze eingekau haben, ist komplett aufgebraucht. Lediglich ein Päckchen tiefgekühlter »escargots« dümpelt noch in der Tie ühltruhe vor sich hin. Sie wissen schon, diese ekligen, schlabberigen Dinger mit dem Eigenheim auf dem Buckel. Madame als waschechte Schwäbin bekommt allein vom Gedanken an in Knoblauch getunkte Schnecken Ausschlag.

Woran liegt‘s, dass wir nicht wie üblich in Frohnkreisch einkaufen? Am guten Willen ganz bestimmt nicht! Es hängt am Kreuz, das Monsieur mit seinem Kreuz hat. Zum mittlerweile fün en Mal haben die WALDRAUSCH-Doktoren die Wirbel meines ehemaligen Fallschirmspringers gerichtet. Wobei er dieses Mal noch einen Ticken draufgepackt hat – Atemstillstand, Wiederbelebung. Wie im » lm noir«: immer ein bisschen Drama obendrauf.

Die Reha steht jetzt an. Monsieur besteht auf dem WALDRAUSCH-Land: möglichst grenznah und somit in Reichweite zu Baguette und Bordeaux. Die Krankenkasse sieht das anders und schickt ihn an den Bodensee.

Ob er dort essenstechnisch überleben kann? Fraglich – für ihn. Bodensee-Felchen oder Bodensee-Äpfel könnten seinen französischen Magen womöglich verätzen. Und dann erst der teure und edle Tropfen aus den Bodensee-Weinbergen (mit einem solchen habe ich als Teenager mal Bolognese abgeschmeckt, verraten Sie es nie meinem Vater, mein Erbe steht auf dem Spiel)!

Ich brauche Ihre Hilfe – dringend, und auch das ist keine Übung. Wann immer Ihnen ein französisches Produkt begegnet, bitte kaufen Sie es. Seife, Öl, Mehl – völlig wumpe. Hauptsache, es steht »Made in France« drauf. Ich zahle Höchstpreise. Die Adresse ist die der WALDRAUSCH-Redaktion. Und der Empfänger wird viele, viele Kreuze für Sie und sein Kreuz machen.

Seine Madame auch.

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Zeitreise

Unser Tor zur Welt

Die Städte Paris, Belgrad, Lanzarote, Reykjavik, Athen und Dubai haben alle eins gemeinsam: Sie klingen nach großer, weiter Welt. Außerdem sind sie alle per Flugzeug von Stuttgart aus direkt erreichbar. Die Geschichte des »Manfred Rommel Airport« beginnt vor 100 Jahren.

Lu fahrtfans wissen sofort, wofür die drei Buchstaben STR stehen. Auf jedem Flugticket von und zur baden-württembergischen Landeshauptstadt sind sie zu nden. STR lautet der IATA-Code, also die internationale Kennzeichnung, für den Stuttgarter Flughafen. Dass dessen Wurzeln ausgerechnet dort liegen, wo heute zweimal im Jahr das Kettenkarussell und andere Fahrgeschä e ihre Runden drehen, das ist weniger bekannt. Doch bis 1924 diente der Cannstatter Wasen

TEXT: VERENA PARAGE

der Stadt Stuttgart als Flug- und Zeppelin-Landeplatz. Bis im selben Jahr, am 15. November, die Lu verkehr Württemberg AG, kurz Luwag, gegründet wurde. Sie ist der Vorläufer der heutigen Flughafen Stuttgart GmbH und hatte das Ziel, einen neuen Flughafen in Böblingen zu bauen.

Und dort, in etwa 15 Kilometern Lu linie Entfernung, landete 1925 erstmals ein Linien ugzeug planmäßig auf dem Flughafen

Stuttgart in Böblingen. Ab dann ging es beispielsweise über den Wolken nach Mannheim und weiter nach Frankfurt und Hamburg. Auch Leipzig und Berlin standen im Flugplan. Zudem – der Badischen Lu verkehrsGesellscha sei dank – wurde sogar Karlsruhe ange ogen.

100 Jahre liegt die Gründung der Luwag nun zurück. Was sich in all den Jahren nicht geändert hat, das ist die Faszination fürs Fliegen. Die wuchs und wuchs. Im Sommer 1926 starten so bereits 20 Verkehrs ugzeuge täglich. In den 1930-Jahren kommen Pläne auf, den Flughafen näher nach Stuttgart zu verlegen. Die Grundsteinlegung auf den Fildern ndet 1937 statt. 1939 wird der Flughafen o ziell für den zivilen Lu verkehr freigeben. Doch wegen des Kriegs gibt es nur wenige Linien üge, später wird er bei Bombardierungen schwer beschädigt. Zu den dunklen Kapiteln der NS-Jahre gehört, dass Zwangsarbeiter und KZ-Hä linge am Flughafen unter furchtbaren Bedingungen schu en mussten.

1948 endlich wird der zivile Lu verkehr wieder aufgenommen. Damals ist es eine Maschine der legendären Pan American World Airways, eine DC-3, die Stuttgart wieder mit der Welt verbindet. Die US-Airline war die erste überhaupt, die Interkontinental-Flüge anbot. Ab 1955 nimmt auch die Lu hansa den Flugbetrieb ab Stuttgart auf. Aus dem »Flughäfele« wird ein Airport – erst recht, seit 1961 die auf 2.250 Meter verlängerte Startbahn fertiggestellt ist. 1968 verzeichnet der Flughafen erstmals eine Million Passagiere. Vier Jahre später hat sich ihre Zahl bereits verdoppelt. In den 1990-Jahren wird die Startbahn noch einmal verlängert, auf 3.345 Meter. Ab dann können auch größere und schwerere Maschinen in der Landeshauptstadt landen. Und das tun sie, zumindest sporadisch.

Als 2010 erstmals ein A380 der Lu hansa auf den Fildern aufsetzt, wollen das 12.000 Menschen miterleben. 2001 gastiert die Antonov an-225 Mirja in Stuttgart. Sie war ein Unikat und das längste und schwerste eingesetzte Flugzeug weltweit. Gebaut, um eine Raumfähre huckepack zu tragen. Jumbo-Jets, die immer mal wieder in Stuttgart starten und landen oder die Concorde, die im Mai 1998 in Stuttgart zu Gast ist: Das

Von der Besucherterrasse des Flughafens aus hat man einen tollen Blick aufs Vorfeld und die Start- und Landebahn. Der Eintritt ist frei. Infos zu den Flugzeugen liefern Apps wie »Flightradar24«. Selbst in der kostenfreien Variante lassen sich damit live Flugbewegungen am Himmel verfolgen. Nutzer erhalten unter anderem Infos zur Maschine und ihrer Route und wissen dann genau, wer wann in Stuttgart aufsetzt oder abhebt.

sind die Momente, die am Flughafen in Erinnerung bleiben.

Übrigens: Auch Stuttgart kann abheben. Seit 1961 gibt es Lu hansa-Flugzeuge, die den Namen der Landeshauptstadt in alle Welt ragen. Derzeit ist es ein Airbus A350-900, der auf »Stuttgart« getau ist. Während der Suttgarter Flughafen sei 2014 o ziell »Manfred Rommel Airport« heißt. Er ist seit 2014 nach dem früheren, langjährigen Oberbürgermeister benannt und viel mehr als nur ein Ort zum Starten und Landen. Mehr als 10.000 Menschen arbeiten dort.

Gemessen an den Passagierzahlen in den Jahren 2019 bis 2023 liegt der STR auf Platz sieben der größten Flughäfen Deutschlands. Einen Rekord verzeichnet er 2019 mit mehr als 12,7 Millionen Reisenden. Die Faszination am Fliegen ist ungebrochen. Selbst nach den Pandemie-Jahren waren es 2023 bereits wieder fast 8,5 Millionen. Ihre beliebtesten Ziele waren Istanbul, gefolgt von Antalya, Palma de Mallorca, London und Berlin. Am Spitzentag 2023 verzeichnete der Airport 382 Flugbewegungen. Unser Tor zur Welt auf den Fildern ist weit geö net.

Zauber auf Zeit

Ein Würfel, Trilliarden Möglichkeiten

Würfel, 26 an der Zahl, in Weiß, Gelb, Orange, Rot, Grün und Blau: Die farblich zu sortieren, ist eine Herausforderung, die manche niemals scha en. Andere packen sie in gut drei Sekunden. Ob Ernö Rubik 1974 bewusst war, was für einen Hype er mit seiner Er ndung auslösen würde? Eigentlich wollte der Ungar nur seinen Studenten helfen, ihr räumliches Denken zu schulen. Der heute 80-Jährige war vor einem halben Jahrhundert Professor für Innenarchitektur und Design an einer Hochschule in Budapest. Also überlegte er sich, aus kleinen Würfeln einen großen

zusammenzusetzen, den es farblich zu sortieren galt.

In seiner ersten, selbst gebastelten Version sollen Gummibänder die Würfel zusammengehalten haben, die damals noch aus Holz gebaut waren. Bei Rubiks Studenten kam der Würfel gut an – so gut, dass der Designer 1975 ein Patent für seine Er ndung anmeldete. Als »Rubik's Cube« oder Zauberwürfel machte die Neuheit Weltkarriere. 1980 etwa wurde der Würfel hierzulande »Spielzeug des Jahres«. Inzwischen hat er sich mehr als 500 Millionen Mal verkau und es sogar in die

Vor 50 Jahren hat Ernö Rubik den Zauberwürfel erfunden. Um ihn farblich zu sortieren, braucht der schnellste Speedcuber der Welt nur 3,13 Sekunden.

Sammlung des Museum of Modern Art in New York gescha .

Wobei sich schnell zeigte, dass der Zauberwürfel kein Spielzeug, sondern eine Wissenscha für sich ist. Angeblich dauerte es Wochen, bis Ernö Rubik selbst es das erste Mal scha e, ihn zu sortieren. Mehr als 43 Trillionen mögliche Farbkombinationen können durch das Drehen des Würfels entstehen, heißt es. Wobei das Ziel klar ist: Jede Seite soll eine Farbe haben.

Speedcubing nennt sich die »Sportart«, die sich daraus entwickelt hat. Dabei gibt es verschiedene Disziplinen, denn die Zauberwürfel gibt es nicht mehr nur im klassischen 3x3x3-Format, sondern auch mit vier, fünf oder sechs Würfeln pro Reihe oder gar in Pyramidenform. Mal werden sie beid-, mal einhändig sortiert, mal mit verbundenen Augen. Die erste o zielle Weltmeisterscha fand 1982 in Ungarn statt. Inzwischen gibt es eine »World Cube Association«, die alle zwei Jahre eine WM ausrichtet. Der deutsche Ableger ist die German Cube Association.

Wer auf der Suche nach Turnierterminen ist, wird bei der WCA fündig. »Die Rubik German Nationals« haben Anfang Oktober in Leipzig stattgefunden. Die 350 Teilnehmer kamen aus 28 Nationen. Der schnellste Deutsche war ein 22-Jähriger: Kevin Gerhardt brauchte bei seinem besten Versuch nur 6,1 Sekunden, um den 3x3x3-Würfel zu sortieren. Allerdings: Den Weltrekord hält US-Speedcuber Max Park mit 3,13 Sekunden. Baden-Württembergern mit Ambitionen sei gesagt: Am 30. November tre en sich die Zauber-Würfel-Pros beim AntiNxN in Stuttgart-Vaihingen.

Schlaraffenland

AB HIER WIRD

ES LECKER

SEITE 72: KÄSE VOM BERG Auf dem Till-Hof wird‘s per Hand gemacht. SEITE 80: WAS AUF DER PFANNE Haute Raclette-Cuisine. SEITE 84: REBE DER ZUKUNFT Veredeln gegen Gefahren für die Träubchen. SEITE 90: WELCHER WEIN DARF‘S SEIN? Expertentipps. SEITE 92: QUICKIE »Black Forest Cake« macht Karriere.

SCHLARAFFENLAND

SCHLUCHSEE

Berg und Käse

Mitten im Hochschwarzwald, wo andere Urlaub machen, liegt auf rund 1.000 Metern Höhe ein kleiner Bergbauernhof, dessen Bewohner in Handarbeit und mit viel Liebe zum Produkt eigenen Käse herstellen. Besonders wichtig für die Ho etreiber: das Thema Vielfalt – und das nicht nur in Sachen Käsesorten.

TEXT: JASMIN COOLS | FOTOS: JOHANNES FEEDERLE

am Schluchsee vorbei, dessen Wasseroberäche in der Sonne glitzert, schlängelt sich die Straße durch dichtstehende Bäume, als plötzlich ein kleiner Ort au aucht, eingebettet in steile Hänge mit Weideland und Wald. »’s Äule« (die kleine Au) wird der Teilort der Gemeinde Schluchsee von ihren Bewohnern genannt. Als wir auf dem Hof Till eintre en, läu der Hofverkauf gerade. Neben Fleisch, Wurst und anderen Produkten wird vor allem eins angeboten: Käse in mehreren Variationen. Dass er hier überhaupt liegt, noch dazu ansprechend angerichtet, ist vor allem einer zu verdanken: Käse-Expertin Anne-Kathrin Till-Spatz, die uns heute einen Einblick in ihre Arbeit geben möchte.

Die 43-Jährige kommt ursprünglich aus Schluchsee, allerdings nicht vom Till-Hof in Äule. Der gehörte noch ihren Schwiegereltern, als sie hier ein Praktikum im Rahmen ihres Studiums der Ökologischen Agrarwissenscha en absolvierte. Dabei lernte sie den Sohn der Ho etreiber, ihren kün igen Mann Johannes, kennen und lieben. 2021 hat das Ehepaar den Betrieb übernommen. Vorher hatte Anne-Kathrin Till-Spatz nach ihrem Studium noch einige Jahre für das »Netzwerk Blühende Landscha « gearbeitet, das sich dem Thema Artenvielfalt bei Insekten und Co. verschrieben hat. »Artenvielfalt ist auch heute noch mein Thema«, macht Anne-Kathrin Till-Spatz deutlich. Für die Förderung der Artenvielfalt auf den Wiesen hat der Hof sogar schon einen Preis erhalten.

Hühner, Schweine, Waldziegen und Kühe

Auf dem Demeter-Hof leben neben Hühnern und Schweinen vor allem Thüringer Waldziegen und Hinterwälder Kühe. Bei beiden handelt es sich um alte und selten gewordene Nutztierras-

sen, die deshalb einen Schutzstatus haben, wie Anne-Kathrin erklärt. Die Ziegen klettern am liebsten auf den Bergweiden herum und fressen dort Gräser, Kräuter und Gehölze. Dass sie ihrem Herrchen Johannes Till quasi »aus der Hand fressen« und seinem Ruf folgen, ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit mit den Tieren, wie wir erfahren. Die rund 25 quirligen Ziegen sind die meiste Zeit über draußen, sehr widerstandsfähig und liefern in erster Linie Milch für die Ho äserei, erklärt Anne-Kathrin. Im Rahmen der muttergebundenen Zickleinaufzucht – das Tierwohl liegt den Ho etreibern sehr am Herzen – erhalten Jungtiere anfangs die ganze Milch des Muttertiers. Je älter sie werden, desto mehr wird dann abgezwackt für die Käseproduktion.

Bei den Hinterwälder Rindern – deutlich trägeren Zeitgenossen, die hinter dem Gebäude weiden – handelt es sich um eine Rasse, die auch ursprünglich aus dem Schwarzwald kommt und durch ihre besonders niedrige Widerristhöhe von etwa 1,15 Meter au ällt. »Die Tiere kommen mit dem Futterangebot und den steilen Hängen hier besonders gut zurecht«, erklärt Anne-Kathrin. Kühe und Kälber verbringen den ganzen Sommer auf der Weide. Die Milch der Mutterkühe wird dabei nur für die Aufzucht der Kälber verwendet. Für die Käseproduktion wird Kuhmilch zugekau , wie wir erfahren. Aus dem Fleisch der Tiere entstehen Wurst- und Schinkenprodukte, aber auch Bolognese-Sauce, Rinderfond und Weiteres. Außerdem die »Tolle Rolle«, ein Snack, den Johannes Till – er ist gelernter Koch und Hotelbetriebswirt – mit einem Foodtruck auf Festen und Märkten verkau . Vielfalt ist also auch in Sachen wirtscha liche Standbeine das Stichwort. »Eine Haupteinnahmequelle gibt es bei uns nicht«, meint Anne-Kathrin. Die Produktion von Wurst und Käse, der Foodtruck, die Landscha sp ege und die Zucht alter Nutztierrassen – alles das läu parallel und trägt zum Erfolg bei. Jeder in der Familie hat dabei seine eigenen Spezialgebiete. Bei Johannes Till sind das die Außenlandwirtscha , die Ho üche und der Foodtruck. Anne-Kathrin hat derweil die Hofkäserei unter ihren Fittichen und gibt uns einen Einblick in ihr kleines Reich.

Die rund 25 quirligen Ziegen sind die meiste Zeit über draußen.

Die Hinterwälder Rinder haben eine besonders niedrige Widerristhöhe.

2021 haben Johannes Till und Anne-Kathrin Till-Spatz den Betrieb übernommen.

Gekäst wird nach einem alten

Schweizer Rezept

»Käse habe ich schon immer gern gegessen«, sagt Anne-Kathrin lachend, als sie uns in die Ho äserei führt. Seit sie tagtäglich mit dem Produkt zu tun hat, ist ihre Begeisterung dabei nur noch größer geworden. Und ja, bei Familie Till kommt auch täglich Käse auf den Tisch. Das Käsehandwerk hat Anne-Kathrin Till-Spatz von der Schwiegermutter gelernt. Diese kümmert sich auch heute noch um die Produktion des Ziegen-Frischkäses. Außerdem werden die Frauen von Praktikanten und Auszubildenden unterstützt. Um ihre Kenntnisse noch zu vertiefen, war Anne-Kathrin einen Sommer lang als Sennerin in einer Alpe in Graubünden (Schweiz) tätig. »Wenn man mal drei Monate lang täglich mehr als 1.000 Liter Milch zu Käse verarbeitet, dann lernt man einiges über das Produkt«, erzählt sie. Damals wurde der Bündner Alpkäse

Käse 1x1

Mithilfe eines Käsetuchs wird der »Bruch« abgeschöpft.

hergestellt. Auf dem Till’schen Hof wird nach einem Rezept gekäst, das die Schwiegereltern aus dem Berner Oberland mitgebracht haben. Dort bewirtscha eten sie einst sieben Jahre lang selbst eine Alpe. Dass man sich genau an das Rezept hält, ist für das Gelingen sehr wichtig, erklärt Anne-Kathrin. Temperaturen und Zeiten müssen unbedingt genau eingehalten werden. Das gelingt meist, aber eben, wie es bei einem Handwerk üblich ist, nicht immer. Manchmal hat das aber auch etwas Gutes: »Auf diese Weise ist unser Mozza entstanden«, sagt sie lachend. In einem verzweifelten Versuch, das Produkt zu retten, habe man den Käse damals mit Kräutern verfeinert und im nicht-gerei en Zustand verkau . Das kam beim Kunden super an. Experimente wagt man sonst aber eher ungern, sagt die 43-Jährige. »300 bis 400 Liter Milch sind eben ein enormer Wert. Und unser Anspruch ist möglichst gleichbleibend hohe Qualität bei unseren Produkten.« Bei jeder Käse-Produktion wird aber Protokoll geführt. Mundet einer mal außergewöhnlich gut, kann man so nachvollziehen, an welchen Parametern

Lagerung und Haltbarkeit

Bio-Käse enthält keine Konservierungssto昀昀e. Das bedeutet aber auch, dass die Haltbarkeit begrenzt ist. Um möglichst lange etwas von dem Produkt zu haben, sollte es kühl und dunkel gelagert werden. Auf dem Hof Till wird der Käse für den Verkauf in Wachspapier eingewickelt. Dieses ist leicht luftdurchlässig, lässt den Käse aber nicht austrocknen. Im Kühlschrank muss der Käse nicht ganz unten im kältesten Fach aufbewahrt werden, sagt Anne-Kathrin Till-Spatz. Zur kurzzeitigen Aufbewahrung vor dem Verzehr eignet sich ein Brett mit einer Käseglocke gut. Der Käse sollte etwa eine halbe Stunde vor dem Essen aus dem Kühlschrank genommen werden, damit er sein Aroma entfalten kann, rät die Käse-Expertin.

das gelegen haben könnte. Das Wichtigste für Anne-Kathrin Till-Spatz bei der Käseproduktion: gute Rohsto e, sprich eine gute Heu- oder Weidemilch. »Aus Milch von Kühen, die mit Silage gefüttert wurden, kann man keinen guten Käse machen«, ist sie überzeugt.

Produktionstage gibt es etwa einen bis zwei pro Woche auf dem Hof Till. Die Milch wird dafür gesammelt und in große Kessel gegeben. Es gibt einen 400-Liter-Kessel für Kuhmilch, einen 300-Liter-Kessel für Ziegenmilch und einen kleineren 50-Liter-Kessel für die Herstellung von Frischkäse. Im Kessel wird die Milch auf 32,5 Grad Celsius erhitzt und dabei gerührt. »Das kann man sich wie in der heimischen Küche vorstellen«, sagt Anne-Kathrin. Zur lauwarmen Milch wird dann, je nach gewünschtem Geschmack, eine bestimmte Bakterienkultur hinzugefügt. Hierfür verwendet die Che n gefriergetrocknete Kulturen. »Die Bakterien ernähren sich von Milchzucker«, erklärt Anne-Kathrin. Deshalb weise ein länger gerei er Käse auch kaum mehr Lactose auf und sei daher für Menschen mit einer Intoleranz besser verträglich.

Käse 1x1

Wann passt welcher Käse?

Käsesaison ist das ganze Jahr über, sagt Anne-Kathrin Till-Spatz. Während Frischkäse von der Kundschaft aber vor allem im Sommer favorisiert wird, sind es in der kalten Jahreszeit eher feste, würzige Käsesorten. Wenn es auf dem Hof Till Raclette gibt, wird übrigens nicht nur eine Käsesorte aufgetischt. »Die einen mögen es lieber cremig-mild, die anderen kräftig-aromatisch«, sagt die Expertin. Aus dem eigenen Sortiment emp昀椀ehlt sie den Äulemer Schnittkäse von der Kuh aufgrund seiner guten Schmelzeigenschaften. Der werde auch mit einer Bakterienkultur behandelt, wie sie auch bei anderem Raclette-Käse verwendet werde.

Zehn Liter Milch braucht’s für ein

Kilo Käse

Als nächster Schritt folgt die Labzugabe. Beim Lab handelt es sich um ein Gemisch, das aus dem Labmagen von Kälbern gewonnen wird. Nach etwa 30 Minuten wird geprü , ob sich die Masse im Kessel gefestigt hat. Ist das der Fall,

Interaktive Ausstellung

Der Feldberg ist der höchste Berg des Schwarzwalds und hervorragend erreichbar mit dem Auto oder mit Bus und Bahn.

Bei jedem Wetter lohnt sich ein Besuch der ganzjährig geöffneten MultimediaAusstellung im Haus der Natur. Und hier heißt es nicht etwa „Anfassen verboten“, sondern „Bitte unbedingt anfassen!“ Zahlreiche interaktive Elemente bieten die Möglichkeit, sich je nach Interesse mit den angebotenen Themen zu beschäftigen.

Humor ist Trumpf

Und das macht richtig Spaß, denn in der Ausstellung gibt es keine trockene Information, sondern viel zu lachen. Das humoristische Highlight der Ausstellung und schon ein Klassiker ist der

„Talking Ranger“. Auf höchst lustige Weise beantwortet er die Lieblingsfragen der Feldberg-Besucher. Auch an der Klimastation oder im „Virtuellen Geschichtsbuch“ gibt es spannende, unterhaltsam verpackte Infos.

Neu in der Ausstellung ... ... ist ein kleiner Garten an der Rangerhütte: Hier sind zahlreiche Tiere zu entdecken, die uns auch in menschlichen Siedlungen begegnen können. Und am ebenfalls neuen Auerhuhn-Terminal gibt es umfassende Infos über die scheuen Waldhühner.

Auf Schneeschuhen unterwegs Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, das größte Naturschutzgebiet BadenWürttembergs auf Schneeschuhen zu erleben. Auch in Zeiten des Klima-

Winter-Erlebnisse am Feldberg

Das Haus der Natur lohnt sich auch im Winter

wandels bietet der Feldberg aufgrund seiner Höhe meist gute Schneebedingungen. Die gut ausgebildeten Guides des Naturschutzzentrums führen sicher durch die oft raue Winterlandschaft am „Höchsten“ und wissen unterwegs eine Menge Spannendes und Amüsantes zu berichten.

Bei Sonne oder Schneesturm ... ... sind solche Touren möglich! Bei winterlichen Inversions-Wetterlagen bietet sich ein grandioser Blick auf die Alpenkette, und oft ist es hier oben sogar wärmer als unten im Tal unter der kalten Nebeldecke.

Aber auch bei Sturm und schlechter Sicht, wenn Himmel und Erde sich im „white out“ kaum unterscheiden lassen, ist eine geführte Schneeschuhtour ein höchst beeindruckendes Naturerlebnis!

Öffnungszeiten und Infos

Geöffnet zwischen Mai und November täglich 10 –17 Uhr, im Winter außerhalb der Schulferien B.-W. montags geschlossen.

Tel. +49 (0)7676 / 9336-30

www.naz-feldberg.de

naturschutzzentrum@naz-feldberg.de

wird die puddingartige Masse mit einer so genannten Käseharfe geschnitten und zerkleinert – der »Bruch« entsteht. Dabei tritt die Molke aus. Mithilfe eines Käsetuchs wird der »Bruch« dann abgeschöp , eingewickelt und in seine sortentypische Form gepresst, unter anderem mithilfe von Zwölf-Kilogramm-Gewichten. So fügt sich die Masse zusammen. Für ein Kilogramm Käse werden etwa zehn Liter Milch benötigt. Je nach Käseart und Größe wird die Masse (nicht bei Frischkäse) nach dem Herauslösen aus der Form für zehn bis 24 Stunden in ein Salzlake-Bad gelegt. Dadurch wird dem Käselaib weiteres Wasser entzogen. Anschließend kommt der Käse zum Abtropfen auf ein Brett und wird von da an in regelmäßigen Abständen »gep egt«, also mit einer Bürste und Salzlake bearbeitet, während er bei 80 bis 90 Prozent Lu feuchtigkeit und zwölf bis 15 Grad Raumtemperatur im Keller rei – je nach Sorte von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten. »Der Käse wird jeden zweiten Tag ge-

p egt. Man hat also eine sehr innige Beziehung zu jedem Laib«, sagt Anne-Kathrin Till-Spatz. Auf dem Hof Till werden Ziegenschnittkäse, Frischkäse aus Ziegenmilch sowie Berg- und Schnittkäse von der Kuh hergestellt. Hinzu kommt im Sommer der Mozza, nicht-gerei er Weichkäse mit frischen Kräutern, und der Salzlakenkäse »Fezzi«. Mit Letzterem hat der Hof Till 2022/2023 beim Deutschen Milch- und Käsepreis den zweiten Platz belegt. Dabei handelt es sich um eine Art Feta-Käse von der Ziege, die es in Naturform oder mariniert mit Rosmarin, Thymian, Knoblauch und Olivenöl gibt. Weil der Begri »Feta« geschützt ist, wurde der Käse kurzerhand »Fezzi« getau . Der Ho aden hat täglich von 15 bis 18 Uhr geönet (außer mittwochs und sonntags). Der Stand der Ho etreiber kann samstags auf dem Loretto Markt Freiburg besucht werden.

www.hof-till.de

Das schmeckt der Expertin am besten:

Anne-Kathrin Till-Spatz favorisiert vor allem einen gut gereiften Bergkäse. »Der passt perfekt zum Vesper und schmeckt auch besonders in Kombination mit einer fruchtigen Marmelade.« Ein besonderes Schmankerl ist für sie auch gereifter Ziegenfrischkäse aus Frankreich.

Schnittreif

Gorgonzola-Messer

Parmesanmesser

Käse 1x1

Wie erkennt man die Qualität?

Flaches Käsemesser

Zum Abbrechen halbharter Käsestücke wie zum Beispiel Gruyere oder Provolone

Zum Entfernen von Rinde oder Abbrechen von Stücken bei hartem und trockenen Käse

Käsespachtel (Käseschaber)

Zum Portionieren von halbharten Käsesorten

Käsegabel

Zum Servieren oder zum Fixieren von festem Käse beim Schneiden

Bei Hartkäse ist die Rinde entscheidend. Sie sollte trocken und fest sein. Ganz auf sein Aussehen sollte man einen Käse laut Anne-Kathrin Till-Spatz aber keinesfalls beschränken. »In Frankreich liegen teilweise Produkte in der Käsetheke, die kaum mehr als Käse zu erkennen sind«, sagt sie lachend. Für sie ist der Geschmack das Entscheidende bei der Beurteilung der Qualität. Und da heißt es in erster Linie: Der Käse sollte so schmecken, wie es erwartet wird: mild und cremig bei einer jungen Sorte und kräftig-würzig bei einem länger gereiften Käse. »Milch ist ein sehr sensibler Rohsto昀昀«, sagt die 43-Jährige. Kein Käse schmecke wie der andere, auch wenn alle in derselben Käserei produziert worden seien. Unterschiede im Geschmack gibt es auch je nachdem, womit die Tiere gefüttert wurden. Ein weiterer Indikator für die Qualität eines Käses kann aber auch schon der Geruch sein. So sollte ein Hartkäse würzig riechen, ein Weichkäse eher mild und ein Frischkäse süßlich-frisch.

Schmales Hobelmesser

Für Käsespalten, zum Beispiel von Gouda oder Cheddar

Weichkäsemesser

Die Aussparungen in der Klinge verhindert, dass weicher Käse wie Brie oder Camenbert am Messer kleben bleibt.

Rezepte & Bilder: Maria Panzer ( Maria (© EMF)

Text: Jasmin Cools /

Weltreise im Raclettepfännchen

Bei den Rezepten und Food-Fotos von Maria Panzer läu einem nur so das Wasser im Munde zusammen. Ihr Buch »Je ne Raclette rien« bietet dabei ganz neue Inspirationen für den guten alten Klassiker Raclette.

OFFENBURG

»Das Thema Essen wurde in meiner Familie immer großgeschrieben«, sagt die 31-Jährige. Ursprünglich kommt sie aus Bamberg, kam aber des Berufs wegen nach O enburg –und blieb aus Liebe zur Landscha . Trotz ihrer Begeisterung für die Themen Essen und Fotogra e fand sich Maria Panzer in einem Dilemma wieder: Im Studium der Ernährungswissenscha , das sie mit dem Bachelor in Ernährungsmanagement und Diätetik abgeschlossen hat, fehlte ihr die Kreativität, die Porträtfotogra e faszinierte sie aber auch nicht. Alles änderte sich, als Maria Panzer ein kleines Kochbuch als Geschenk für ihren Mann drucken ließ. So blieb sie an der Food-Fotogra e hängen und startete ihren eigenen Blog, auf dem sie dann auch

immer wieder ihre eigens entwickelten Backrezepte vorstellte.

2018 hat sie sich als freie Foodfotogra n, Foodstylistin und Autorin selbstständig gemacht. Ihr erstes eigenes Buch (»Backen für Teenager«) entstand noch während ihres Studiums 2015. Eigene Rezepte zu entwickeln, fällt Maria Panzer beim Kochen noch leichter. »Das macht man ja o automatisch, wenn man ein Gericht kochen will, aber nicht die passenden Zutaten zur Hand hat.« Als der EMF-Verlag mit der Idee auf sie zugekommen sei, dem Thema Raclette neuen Schwung zu verleihen, sei sie sofort begeistert gewesen, sagt Maria Panzer. In »Je ne Raclette rien« werden unterschied-

»Das Thema Essen wurde in sen meiner Familie immer großgeschrieben«

ÄlplermagronenPfännchen Schweiz

Zutaten

200 g festkochende Karto昀昀eln

100 g Sahne

1 TL Gemüsebrühe

125 g Hörnli-Nudeln (oder Maccaroni)

Salz, Pfe昀昀er

1 Apfel

4 EL Röstzwiebeln

200 g Raclette-Käse

Vorbereitung

Karto昀昀eln waschen, schälen und in 1 cm große Würfel schneiden. Sahne und 250 ml Wasser in einen Topf geben, Gemüsebrühe einrühren und aufkochen.

Karto昀昀elwürfel hineingeben und 10 Minuten kochen. Die Nudeln hinzugeben und o昀昀en weitere 8 Minuten (je nach Packungsanweisung) kochen, bis nur noch wenig Flüssigkeit übrig ist.

Mit Salz und Pfe昀昀er würzen. In eine Schüssel füllen und abkühlen lassen. Apfel waschen, schälen und halbieren. Kerngehäuse entfernen und in dünne Scheiben schneiden.

Zubereitung

Karto昀昀el-Nudel-Mix, Apfelscheiben und Röstzwiebeln in einem Pfännchen verteilen und mit Raclette-Käse belegen. Dann 3 Minuten unter dem heißen Raclette-Grill überbacken.

alle vorgestellten Rezepte und noch mehr Inspiration 昀椀ndet ihr hier:

Je ne RACLETTE rien!

70 internationale Rezepte zum Dahinschmelzen www.emf-verlag.de 12,99 €

liche Länderküchen ins Raclettepfännchen übersetzt. Und dabei entstehen spannende Kombinationen. Asien sei ja beispielsweise nicht für Käse bekannt, sagt Maria Panzer. Deshalb habe sie da zu Seidentofu als Alternative gegri en. Aber auch Klassiker wie ein Flammkuchenrezept nden sich in dem Buch. Die darin enthaltenen »70 internationalen Rezepte zum Dahinschmelzen« bieten sich übrigens ausschließlich nicht nur für die kalte Jahreszeit an. »Raclette ist nicht nur ein Winter-Thema«, ndet Maria Panzer. »Da bieten sich viel mehr Möglichkeiten. Das Tolle an Raclette ist ja vor allem auch die Geselligkeit beim gemeinsamen Essen.«

Neben Raclette-Variationen nden sich in Panzers Buch auch passende Beilagen und Desserts. »Ich persönlich mag es zum Beispiel total gerne, Brownies im Raclettepfännchen zu machen«, erzählt die 31-Jährige. »Da kann jeder innerhalb von ein paar Minuten seinen eigenen kleinen Kuchen backen.«

Weitere Informationen zu Maria Panzer 昀椀ndet man unter www.mariapanzer.de

Italien

Radicchio-Pfännchen mit Walnüssen Walnüs

Zutaten

2 EL Walnusskerne

125 g Gorgonzola

150 g Radicchio

50 g junger Rucola

75 g roher, hauchdünner

Schinken

Salz, Pfe昀昀er

Vorbereitung

Walnüsse grob hacken und in einer Pfanne ohne Öl rösten, bis sie fein duften. Gorgonzola würfeln. Radicchio waschen, trocknen und in dünne Streifen schneiden. Rucola ebenso waschen und um den festen Stiel kürzen. Den Schinken in Stücke zupfen.

Zubereitung

Radicchio und Rucola mit Walnüssen und Schinken in einem Pfännchen anrichten und mit etwas Gorgonzola belegen. Unter dem heißen Raclette-Grill etwa 4 Minuten garen, dann leicht mit Salz und Pfe昀昀er würzen.

Südamerika

Dulce de leche-

Zutat für die Dulce de Leche

400 g gezuckerte Kondensmilch (Dose)

Zutaten für die Brownies

50 g Schokolade

60 g Butter

50 g Mehl

1 EL Kakaopulver

50 g Zucker

1 Ei (Größe M)

30 ml Milch

Vorbereitung

Für die Dulce de leche die gezuckerte Kondensmilch in drei Einmachgläser à 150 g verteilen. Dabei sollten mindestens 2 cm Platz zum Deckel bleiben. Gläser gut verschließen. Ein Geschirrtuch in einen tiefen Topf legen, damit die Gläser nicht verrutschen. Dann die drei Gläser darauf positionieren. Den Topf bis zur Höhe der Hälfte der Gläser mit Wasser füllen. Den Topf mit einem Deckel verschließen und das Wasser zwei Stunden lang köcheln lassen. Jede halbe Stunde kontrollieren, ob noch genug Wasser im Topf ist und gegebenenfalls nachfüllen. Nach der Kochzeit die Gläser vorsichtig aus dem heißen Wasser heben und vollständig abkühlen lassen.

Für die Brownies die Schokolade hacken und zusammen mit der Butter über dem heißen Wasserbad schmelzen lassen. Anschließend vom Herd nehmen und handwarm abkühlen lassen. Mehl, Kakao und Zucker vermischen. Anschließend das Ei und die Schoko-Butter-Masse unterrühren. Dann die Milch untermischen.

Zubereitung

Je 1 EL Teig in die gesäuberten Pfännchen füllen. Mit einem Lö昀昀el verstreichen und 7 Minuten backen. Zusammen mit der Dulce de Leche servieren.

Ihr könnt den Teig für die Brownies auch vorbereiten und bis zum Servieren im Kühlschrank lagern. Da der Teig nun fester ist, diesen erst verstreichen, wenn das Pfännchen etwa eine Minute unter dem heißen Raclette-Grill war. Die Backzeit kann sich dadurch ein wenig verlängern.

OBERKIRCH

Dank ihnen hat der Weinbau auch weiterhin eine Zukun : Ralf Sester und sein Team haben sich der Rebveredlung verschrieben – als einer von deutschlandweit nur noch 100 Betrieben.

Weinfein Edle Reben für die Zukunft

TEXT: JASMIN COOLS | FOTOS: MARKUS DIETZE

Samstagmorgen, 10 Uhr. Dichter Nebel liegt über dem Bottenauer Tal bei Oberkirch (Ortenaukreis).

Hin und wieder bricht aber die Sonne durch und taucht die Weinblätter in warmes Licht. Ralf

Sester hat hier seine Berufung gefunden.

das Schönste für den Winzer Ralf Sester ist, »wenn die P anzen wachsen und die Kunden am Ende zufrieden sind.«

Für den gelernten Gartenbaumeister mit dem Spezialgebiet Obstbau war immer klar, dass er eines Tages »etwas Eigenes« haben möchte. Seit 2007 führt der 48-Jährige die »Kiefer&Sester GmbH«. Neben dem Erdbeeranbau auf elf Hektar (100 Prozent im geschützten Anbau) und dem Weinbau, einem Nebengeschä – die Bewirtscha ung der Reben auf den zehn Hektar großen Flächen ist fremdvergeben, die Trauben werden an Oberkircher Winzer abgegeben – liegt der Fokus des Familienunternehmens vor allem auf der Rebveredlung. Aber was bedeutet das eigentlich? Und wozu ist Rebveredlung gut?

Die Notwendigkeit zur Veredlung entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als die Reblaus aus Nordamerika eingeschleppt wurde und die Reben in Europa durch den Befall der Wurzeln reihenweise absterben ließ. Damals verblü end: In ihrer Heimat Amerika hatte die Reblaus den P anzen nichts anhaben können. Die Reben hatten dort o enbar eine Resistenz entwickelt. So entstand die Idee, die europäischen Rebsorten auf die resistenten Wurzeln der amerikanischen Reben

»aufzupfropfen«. Heutzutage ist die Verwendung der sogenannten »amerikanischen Unterlage« P icht beim P anzen von Reben, wie Ralf Sester erklärt. So wurde die Reblaus unter Kontrolle gebracht. Doch sie steht weiterhin unter Beobachtung, denn schließlich könnte sie sich, wie andere Schädlinge und Krankheiten, eines Tages so angepasst haben, dass sie erneut zur Bedrohung werden kann.

Veredlung heißt auch, Überschüssiges zu entfernen

In Bottenau veredelte Anton Kiefer 1937 die ersten Reben für den Eigenbedarf und gehörte damit zu den Pionieren der damals neuen Methode. Sein Sohn Josef begann 1965 als einer der Ersten in der Region mit der kommerziellen Rebveredlung – im ersten Jahr mit rund 15.000 Pfropfreben. 1997 kam Ralf Sester ins Unternehmen und führte dieses zehn Jahre lang gemeinsam mit Anton Kiefer, ehe er es ganz übernahm. Mittlerweile veredelt das Unternehmen jährlich bis zu 1,5 Millionen P anzen.

Alles beginnt dabei mit dem eigenen Anbau der amerikanischen Unterlage – ein Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens. Dazu führt uns Ralf Sester in den zwei Hektar großen »Unter-

lage-Muttergarten«, in dem das Wurzelholz unter so genannter »Tischerziehung« entsteht. Damit dieses gerade wächst, werden Geiztriebe (Seitentriebe) regelmäßig entfernt – oder »ausgekitzt«, wie es im Dialekt heißt. Außerdem gilt es, P egezustand, Sortenreinheit, Holzreife und Gesundheitszustand genau zu überprüfen. Die Triebe der Stöcke wachsen etwa sechs bis acht Meter innerhalb eines Jahres. Im Januar werden sie auf 35 Zentimeter große Stücke zugeschnitten (80 Zentimeter für Hochstammreben), wie Ralf Sester erklärt. Im Anschluss entfernt man die »Augen« (Knospen), ehe die gewünschte Sorte per Omega-Schnitt aufgepfrop wird. Dabei handelt es sich um eine Art Transplantation des »Edelreises« (oberer Teil einer Weinrebe/Trieb) auf die Unterlage (Wurzel). Der Vorgang wird als Veredeln bezeichnet, weil aus den Ursprungsp anzen genetisch identische neue P anzen entstehen. Nach dem Zusammenfügen wird die Veredlungsstelle mit Para n als Verdunstungsschutz überzogen. Anfang bis Mitte April kommen die P anzen dann für drei Wochen bei 30 Grad Temperatur in Vortreibe-Kisten ins Gewächshaus, damit sich der sogenannte Kallus-Wulst bilden kann – eine Art Wundverschluss dort, wo Edelreis und Wurzel verbunden wurden. Über die Zeit verbinden sich so auch die Leitbahnen, durch die Wasser und

Ralf Sester zeigt uns den »UnterlageMuttergarten«.

Die Rebveredlung Die Rebveredlung Rebveredlung

Der »Edelreis« (oberer Teil einer Weinrebe/Trieb) wird mit einem Omega-Schnitt auf die Unterlage (Wurzel) aufgepfropft.

Nach dem Zusammenfügen wird die Veredlungsstelle mit Paraffin als Verdunstungsschutz überzogen.

Im Mai erfolgt der Steckprozess in Handarbeit. Unter der Folie befindet sich ein Tropfschlauch, der die Pflanzen optimal versorgt.

Die Reben werden in Handarbeit sortiert.

Nährsto e ießen, erläutert Ralf Sester.

Ab Mai geht es in die heiße Phase. Es folgt der Steckprozess in Handarbeit. Die P anzen werden in der Rebschule von »Kiefer&Sester« in Ettenheim auf einer Fläche von rund 15 Hektar von 35 bis 40 Helfern in die dort verlegte Folie gesteckt. Darunter be ndet sich ein Tropfschlauch, über den die P anzen mit Wasser und Nährsto en versorgt werden. Pro Hektar sind es ungefähr 100.000 P anzen, sagt Ralf Sester. Von Mai bis November dürfen diese unter regelmäßiger P ege in der Rebschule wachsen, ehe es an die Rodung geht. In diesem Zuge werden sie in verschiedene Qualitätsklassen eingestu . Ein kleiner Teil ist in der Regel zu schwach und kommt zurück in die Rebschule. »Etwa 75 Prozent unserer Veredelungen werden zu P anzen erster Klasse«, sagt Ralf Sester. Diese P anzen werden im Kühlraum au ewahrt, bis sie im März/April an den Kunden gehen. Der kommt überwiegend aus Deutschland, aber auch Frankreich, Spanien, Italien und anderen europäischen Ländern. Insgesamt werden bei »Kiefer&Sester« 50 bis 60 Sorten veredelt. Und daraus sind wiederum zwischen 300 und 500 Kombinationen möglich –durch Variationen bei der Unterlage oder bei den Sorten-Klonen, wie Ralf Sester erklärt.

In Baden sind insgesamt rund

20 Rebveredler tätig, deutschlandweit

knapp 100

Eine zunehmende Herausforderung

Insbesondere europaweit gefragt und eine Spezialität des Unternehmens sind die pilzwiderstandsfähigen (Piwi-)Sorten. Diese am (deutschen) Markt zu platzieren, sei aber eine Herausforderung, da sie beim Kunden nicht so bekannt seien wie die herkömmlichen Sorten. Dabei haben sie den Vorteil, dass sie – wie der Name sagt – deutlich resistenter gegen manche Krankheiten sind und daher auch weniger oder gar kein P anzenschutzmittel eingesetzt werden muss. Dass Schädlinge und Pilze zunehmend zu einem Problem werden, hat laut Ralf Sester stark mit der Klimaerwärmung zu tun. Meist würden sie aus dem Süden eingeschleppt und könnten den immer milder werdenden deutschen Winter überleben. Das mache die Rebveredlung so wichtig.

Bei der Entwicklung neuer Sorten arbeitet das Unternehmen mit dem Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg zusammen und nimmt für die-

ses Kleinstveredelung vor. Dabei werden Sorten gekreuzt und darauf untersucht, als wie robust sie sich erweisen. In Baden sind insgesamt rund 20 Rebveredler tätig, deutschlandweit knapp 100, wie Ralf Sester sagt. Woran liegt das? »Vor allem daran, dass es eine kapitalintensive Arbeit ist. Und man muss den richtigen Riecher dafür haben, welche Sorten man veredelt«, erklärt der 48-Jährige.

Die Natur gibt den Takt vor

Dass »Kiefer&Sester« sehr innovativ sei, zahle sich aus. »Bei uns bekommt man Sachen, die andere in Europa nicht haben«, sagt er stolz. Etwa die Häl e der Produktion könne man durch Vorbestellungen abschätzen, beim Rest müsse man die Nachfrage durch eine genaue Marktbeobachtung richtig einschätzen, sagt Ralf Sester. Das birgt ein gewisses Risiko, verspricht aber gleichzeitig auch einen guten Verdienst. Nicht jedermanns Sache, aber: »Ich liebe das Nicht-Einfache«, sagt der Chef lachend. Dazu gehört auch, dass die Natur den Takt bei der Arbeit angibt. »Alles muss zum richtigen Zeitpunkt passieren, damit wir gleichbleibend gute Qualität liefern können.« Dazu gehört auch, adäquat auf Wetterkapriolen wie Hagel, Frost und andere Ereignisse zu reagieren. Nicht wegzudenken dabei: Mitarbeiter, auf die man sich verlassen kann. Davon hat Ralf Sester einige, wie er betont. Neun sind fest angestellt, zu Spitzenzeiten, von April bis Juni, sind aber bis zu 100 Personen tätig, der Großteil davon dann im Bereich Erdbeerernte. Dabei handle es sich überwiegend um polnische Hilfsarbeiter.

Für die Mitarbeiter hat Ralf Sester extra eine Unterkun neben dem Betrieb bauen lassen. Seine Leute in Containern hausen lassen? Das kommt für ihn nicht in Frage. Gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter sorgen für größere Zufriedenheit, und die wiederum für ein besseres Arbeitsergebnis, ist er sich sicher.

Die Begeisterung für die Rebveredlung ist in der Familie Sester übrigens kein Einzelfall. Die nächste Generation steht schon in den Startlöchern.

Sohn Paul steckt mitten im Studium zum Gartenbauer und strebt die Betriebsnachfolge an.

www.kiefer-sester-reben.de

Blauer Spätburgunder:

Bei dieser sehr alten Sorte wird der Ursprung im Gebiet zwischen Genfer See und dem Rhônetal vermutet. Traditionell zeigten Pinot-Noir-Weine eine geringe Farbintensität, waren mild, arm an Gerbsto昀昀en und hatten eine eher rötliche Farbe. Im Gegensatz dazu präsentieren moderne Pinot-Noir-Weine heute ein kräftiges Rubinrot mit violetten Schattierungen und werden als samtige, vollmundige Rotweine mit langer Lagerfähigkeit geschätzt.

FeinefürWeine kühle Tage

Bei »Kiefer&Sester« werden sowohl pilzwiderstandsfähige Sorten (Piwi-) als auch traditionelle

Weiss- und Rotweinsorten veredelt. Die folgenden sind laut Ralf Sester besonders gefragt oder eignen sich besonders gut für die kalte Jahreszeit:

Ein typischer Pinot-Noir-Wein verströmt einen leicht süßlichen Duft nach einer Vielzahl von Früchten, darunter Kirschen, Brombeeren, Erdbeeren, P昀氀aumen und Schwarzen Johannisbeeren, begleitet von zarten Noten von Mandeln und Blumen wie Veilchen. Bei der Reifung im BarriqueFass können oft noch Nuancen von Vanille und Zimt hinzukommen.

Carillon:

»Carillon« bedeutet übersetzt »Turmglockenspiel«. Diese neue pilzwiderstandsfähige Rotweinsorte wurde 2005 gezüchtet. Carillon ist die erste Sorte aus einer hochresistenten Kreuzungsserie mit der eingekreuzten Wildart Muscadinia, die aus dem feuchtwarmen Florida stammt. Der Wein ist sehr fruchtig-würzig mit intensiven Kirsch- und Beerenaromen. Die Farbe kommt sehr intensiv zum Vorschein, am Gaumen wirkt der Rotwein weich und gleichzeitig füllig.

Cabernet

Sauvignon:

Cabernet Sauvignon ist eine natürliche Kreuzung der Sorten Cabernet Franc und Sauvignon Blanc. Die Weine dieser Sorte sind geprägt von Tanninen und zeichnen sich bei voller Reife durch ihre vielfältigen Aromen aus, darunter Schwarze Johannisbeere, Röstaromen, Lakritze, Walnuss sowie Holz- und Tabaknoten. Sie zeigen eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit und eignen sich besonders gut für eine längere Reifung in Barrique- oder Holzfässern.

Prior:

Prior ist eine 1987 gezüchtete pilzwider standsfähige Rotweinsorte. Die Weine sind kräftig, farbsto昀昀reich und haben kräftige Tannine, zudem Aromen von reifer, schwarzer Süßkirsche Außerdem haben sie einen dichten, sto昀케gen Körper und bringen Wärme und Nachhall am Gaumen.

BADEN-WÜRTTEMBERG

GENUSS REGIONAL Echt

Menschen, die Regionalität schätzen, werden kulinarisch verwöhnt bei den »Schmeck den Süden«-Gastronomen in Baden-Württemberg.

Die Initiative »Schmeck den Süden«Gastronomen ist ein Zusammenschluss von Gastgebern, die Wert auf regionale – und damit auch saisonale – Küche legen.

Fast 30 der etwa 280 teilnehmenden »Schmeck den Süden«-Gastronomen sind mit 3 Löwen ausgezeichnet. So auch das Hotel Restaurant Löwen und die Gasthaus-Brauerei Krone in Zell im Wiesental. Der 3 Löwe wurde am 3. September 2024 durch Staatssekretärin Sabine Kurtz und Stefan Junghanns, Mitglied im ProjektRat »Schmeck den Süden«Gastronomen & -Genuss außer Haus, an Familie Kiefer überreicht.

»Schmeck den Süden«-BadenWürttemberg bedeutet Wertschätzung der Lebensmittel Durch die enge Zusammenarbeit mit der heimischen Land- und Ernährungswirtschaft und mit dem Weinbau in Baden-Württemberg schaffen die »Schmeck den Süden«-Gastronomen ein unverwechselbares

regionales Angebot. Da Regionalität kein geschützter Begriff ist, gehen die »Schmeck den Süden«-Gastronomen einen Schritt weiter: Sie lassen jährlich die Herkunft der Produkte, die Rezepte auf der Karte und das Know-how des Küchenchefs und seines Personals überprüfen.

Auszeichnung mit Staatssekretärin Sabine Kurtz, Familie Kiefer und Stefan Junghanns.

Aber Wertschätzung geht noch weiter: Sie bedeutet auch, Lebensmittelabfälle so weit wie möglich zu vermeiden. Und sie schließt die Produzenten mit ein: Landwirte in Baden-Württemberg müssen vom Anbau ihrer Produkte leben können –nur so kann Landwirtschaft überhaupt existieren.

Alle teilnehmenden Betriebe unter www.schmeck-densueden.de kategorie/essengehen und in der App: »Von DAHEIM BW«

Auszeichnung der Winterweine durch Ministerialdirektorin Isabel Kling vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.

Monatsweine

Zusätzlich zu regionalen Speisen bieten die Gastronomen auch heimische Weine an. Passend hierfür sind die Monatsweine im Projekt »Haus der Baden-Württemberger Weine«, einem Gemeinschaftsprojekt der beiden Weinbauverbände und des DEHOGA Baden-Württemberg. Für die aktuellen Winterweine wurde unter der Juryleitung von Christina Hilker und Vertretern aus Baden und Württemberg je ein Wein im Rahmen einer Blindverkostung für die Monate November 2024 bis April 2025 ausgewählt.

Bild: Peter Wettering
Bild:

Torten-Spitzen

»Black Forest Cake« macht international Karriere

Jetzt ist es amtlich: Die Schwarzwälder Kirschtorte ist das beliebteste Dessert der Welt. Das zumindest schreibt die New York Times. Demnach ist es einer Welle der »90er-Jahre-Ära-Nostalgie« gerade unter der jüngeren Generation zu verdanken, dass der »Black Forest Cake« derzeit international so beliebt ist – beliebter als in seiner Heimat Deutschland, mutmaßen die amerikanischen Kollegen. Allerdings: Das mit der Heimat ist so eine Sache. Denn o enbar ist nicht jedem klar, wo sich der Schwarzwald be ndet. Nicht mal den Tortenbäckern. In Trinidad etwa wird die

sahnige Kreation mit Rum gemacht. Eine für den Artikel interviewte Instagramerin mit Back-Account meint, das müsse so sein. Schließlich stamme die Torte ja so wie sie aus der Karibik. Gleichzeitig zeigt sich ein befragter Koch aus Simbabwe überzeugt, dass die »Schwarzwälder« nirgendwo so gut schmeckt wie bei ihm – immerhin bekomme die Sahne durch die Milch der Kühe in dem afrikanischen Land erst ihr besonderes Aroma. »Hä?!«, will man da als Süddeutscher lautstark ausrufen.

So geht es einem auch, wenn die NY Times einen Forscher vom

Die New York Times erklärt die Schwarzwälder Kirschtorte zum weltweit beliebtesten Nachtisch. Bei der Frage, wo sie herkommt, gehen die Meinungen aber auseinander.

»Deutschen Archiv der Kulinarik« in Dresden zitiert, der behauptet, in Deutschland werde das gute Stück als in gewisser Weise altmodisch angesehen. Sicher nicht in der Torten-Heimat. Wobei es mit der Heimat tatsächlich so eine Sache ist: Lange Zeit war gängige Meinung, dass die Schwarzwälder Kirschtorte ihren Ursprung in Bad Godesberg bei Bonn hat. Dort soll sie der aus dem schwäbischen Riedlingen stammende Konditor Josef Keller 1915 kreiert haben. Später erö nete er – immerhin – in Radolfzell ein Café. Der frühere langjährige Stadtarchivar Tübingens, Udo Rauch, ist dagegen der Meinung, die Torte sei 1930 eben dort erfunden worden – und zwar von Konditormeister Erwin Hildenbrand im Café Walz.

Die Schwarzwälder wissen mit dieser historischen Unsicherheit umzugehen. Zum einen hätten Bauersfrauen im Südschwarzwald schon früh Kirschen gekocht, diese mit Rahm vermischt und mit Kirschwasser beträufelt. »So entstand die Schwarzwälder Creme«, weiß die Schwarzwald Tourismus GmbH. Zum anderen erinnert die Optik der Torte weder ans ache Rheinland noch an die Universitätsstadt, sondern an den Bollenhut. Da kann man sich im Black Forest also beruhigt zurücklehnen und, falls überhaupt, über etwas anderes ärgern: Die Schwarzwälder zu einem Nachtisch zu degradieren, ist eine Verniedlichung, die hierzulande unmöglich wäre. Ka ee und Kuchen sind schließlich eine eigenständige Mahlzeit. Das wäre ja gerade so, als würden wir den Big Apple auf unseren Streuobstwiesen verorten. Nichts für ungut, New York Times!

Rausch

DIE AKTIVEN SEITEN DER REGION

SEITE 94: MASOCHISMUS AUF ZWEI RÄDERN Jana Kesenheimer bekommt nicht genug von der Qual. SEITE 100: ELEKTRISCH DURCHS GELÄNDE Motocross muss nicht knattern. SEITE 106: GEWINNER GEWINNEN (FAST) Unsere Waldrausch-Crew auf dem Bodensee. SEITE 109: AKTIV Biken & Wandern. SEITE 110: FUNNY FACTS Die Fallers. SEITE 112: QUICKIE Winterharte Wassersportler. SEITE 113: SPEEDY PETE … grüßt von Gabi.

V gestellt

Jana Kesenheimer, aufgewachsen in HorbMühringen, ist verrückt nach Ausdauersport. Die 30-Jährige ist in ihrer Sportart, dem Ultralangstrecken-Radsport, derzeit das Maß der Dinge bei den Frauen.

Die Psychologie-Dozentin lehrt an der Uni in Innsbruck und nutzt jede freie Minute, um in ihrem Sport an die Grenzen zu gehen – und darüber hinaus. Jana Kesenheimer wurde das Distanz-Gen quasi in die Wiege gelegt. Ihr Vater Richard bringt rund 10.000 Radkilometer pro Jahr auf den Tacho. Mama Susanne fährt ebenfalls viel mit dem Mountainbike und lief Marathon. Über diese Schiene kam auch Jana zum Ausdauersport. Mit 18 Jahren lief sie ihren ersten Marathon, ehe sie zum Ultra-Radsport kam. Ihre Leidenschaft muss sie allerdings ab und zu teuer bezahlen. Vor fünf Jahren brach sie sich bei einem schweren Sturz den Kiefer dreifach, seit einem Rennen im Frühjahr sind zwei Finger taub. Aber das stoppt die 30-Jährige nicht. Sie hat immer noch Hunger auf mehr.

Hart, härter, Jana

4.080 Kilometer und 45.000 Höhenmeter sind Jana Kesenheimer nicht genug. Die blonde Powerfrau, die aus Horb-Mühringen stammt, nahm die Herausforderung »Transcontinental Race«, kurz TCR, an – ein sogenanntes Self-Supported-Rennen quer durch Europa. Self-supported heißt: völlig allein, komplett ohne fremde Hilfe. Und als wäre das nicht genug, hat sich die 30-Jährige ein spezielles Fahrzeug zur Anreise von Österreich zum Startort im belgischen Radsportmekka Roubaix ausgesucht. Es hat zwei Räder …

TEXT: CHRISTIAN LENK, PETER FLAIG | FOTOS: TRC LOSTDOT

Stur und ein wenig masochistisch veranlagt – so muss man sein, wenn man an die Spitze will bei einem Sport, den man mit nur einem Wort beschreiben kann: brutal. Beim Ultracycling fahren die Athletinnen und Athleten Tausende Kilometer am Stück, überwinden Zigtausende Höhenmeter. Die Pausen beschränken sich auf ein paar Minuten, der Schlaf auf drei, vier Stunden pro Nacht. »Der ekligste Teil ist der Schlafentzug«, gibt Jana Kesenheimer zu.

Dieser Sport, bei dem es nichts Materielles in Form von Preisgeld oder Ähnlichem zu gewinnen gibt, ist körperlich und mental extrem herausfordernd. Und Hilfe von außen ist niemals erlaubt, auch nicht bei Pannen. Wer an diesen erbarmungslosen Rennen teilnimmt, muss ein Rad abhaben. »Man muss es mögen, ein bisschen zu leiden.« So drückt es Jana Kesenheimer aus. »Und ich habe in allem, was ich mache, den Anreiz, es auf die Spitze zu treiben.«

Triumph in Istanbul

Auf die Spitze trieb sie es auch beim TCR: Nach zehn Tagen Schlafentzug und einer Strecke, die sie selbst festlegen dur e und sie so über die alte Heimat Baiersbronn und Emp ngen sowie das neue Zuhause Innsbruck und die Alpen führte, nach eisiger Kälte und 45 Grad heißem Gegenwind »wie aus einem Föhn« war sie im Ziel in Istanbul die schnellste Frau mit 37 Stunden

Vorsprung. Und unter allen 306 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die das Ziel erreichten, steht vor ihrem Namen: Platz 13. Nur eine Katze hätte sie fast um den Lohn der Mühen gebracht: Die sprang ihr kurz vor dem Ziel ins Rad. Doch alle Beteiligten kamen mit dem Schrecken davon. Zu sehen ist Jana Kesenheimers Triumphfahrt in der ZDF-Mediathek. Eine Sportstudio-Reportage dreht sich um »Das verrückteste Radrennen der Welt«.

Jana, wie kommt man denn überhaupt auf die Idee, an solchen Events teilzunehmen, Tage und Nächte im Sattel zu sitzen – ohne jede Hilfe oder Unterstützung und mit teils unmenschlichen Strapazen?

Von außen betrachtet mag das »unmenschlich« aussehen, aber dahinter steckt akribische Vorbereitung.

Manchmal geht es nur zu Fuß weiter. Auch tragen muss Jana Kesenheimer ab und zu Rad und Gepäck – das sind ein paar Kilo.

Völlig auf sich allein gestellt, genießt Jana Kesenheimer die Einsamkeit und die Schönheit der Natur.

»VON AUSSEN BETRACHTET MAG DAS ›UNMENSCHLICH‹ AUSSEHEN, ABER DAHINTER

STECKT AKRIBISCHE VORBEREITUNG. IN DEN ›MAINSTREAM-SPORTARTEN‹ WÜRDE AUCH

KEINER AUF DIE IDEE KOMMEN ZU SAGEN, DAS SEI VERRÜCKT«

Ich sehe das alles inzwischen als Leistungssport – in den »Mainstream-Sportarten« würde auch keiner auf die Idee kommen zu sagen, das sei verrückt. Rückblickend wirkt es so, als seien die letzten zehn Jahre meines Lebens darauf zugelaufen, einmal diese ›Ultra‹- Distanzen zu gewinnen, aber natürlich war das nicht der Fall. Ich bin da eher so hineingerutscht.

Bei Deinen Rennen ist es o so, dass Du unter freiem Himmel übernachtest. Hast Du da keine Bedenken um Deine Sicherheit? Gab es schon brenzlige Momente?

In den Rennen schlafe ich, je nach Gesamt-Distanz, zwischen 90 Minuten und vier Stunden. Wenn ich mich um 2 Uhr nachts schlafen

lege, zum Beispiel in einer Wanderhütte, dann bekommt das in der Pampa kein Mensch mit. Ich suche mir draußen Plätze zum Schlafen, wo ich niemanden störe, wo mich niemand sieht, und wo ich keine Spuren oder Müll hinterlasse. Dann fühle ich mich wohl. Brenzlige Momente gab es eher in Motels, wo ich nachts allein einchecke, oder wo Betrunkene oder Partygäste nachts vor Hotels palavern.

Führst Du eine Statistik über Deine Fahrten? Wie viele

Stunden pro Woche, Monat, Jahr verbringst Du im Sattel?

Klar, ich führe auf Strava quasi ö entlich Tagebuch über fast jede Fahrt. Im Jahr komme ich auf ungefähr 16.000 bis 20.000 Radkilometer. Weil ich in Innsbruck lebe, sind die Höhenmeter aber viel entscheidender: 300.000 bis 350.000 Höhenmeter pro Jahr macht das. Eigentlich geht es mir aber wirklich nicht so um diese Zahlen, die passieren eben nebenbei.

Wenn Du in die Saison-Planung gehst, wie legst Du fest, an welchen Ultrarennen Du teilnehmen wirst?

Mein Job als Dozentin und Wissenscha lerin an der Uni Innsbruck hat erste Priorität. Ich kann also nicht während des Semesters meine Studierenden im Stich lassen. Zum Glück gibt es lange Semesterferien, zu denen ich zeitlich exibler bin und meinen Urlaub nehmen kann.

Mein ganzer Jahresurlaub geht für die Rennen drauf. Meistens plane ich ein kürzeres Vorbereitungsrennen mit kurzer Anreise im Frühjahr. Dieses Jahr war das zum Beispiel das Unnkown Race über 1.200 Kilometer im April. Dann gibt es ein großes Hauptrennen im Sommer, 2024 das Transcontinental Race über 4.000 Kilometer im Juli, und dann habe ich gerne ein Rennen zum Saison-Abschluss im Herbst, wie kürzlich das »Two Volcano Sprint« im Oktober über 1.100 Kilometer vom Vesuv zum Ätna.

Gab es während Deiner Rennen Momente, in denen Du Dir gesagt hast: bis hierher und nicht weiter? Und wie scha st Du es dann, die Motivation wiederzunden und weiterzufahren? Klar! Wir nennen das Au ören in der Szene »scratchen«. Und es gibt ungeschriebene Regeln: Zum Beispiel, dass man niemals in der Nacht und niemals hungrig scratchen sollte. Nach ein paar Stunden Schlaf und mit etwas im Magen sieht die Welt o wieder ganz anders aus. Und es ist gar nicht so einfach aufzuhören: Man muss schließlich auch zum Au ö-

ren erst mal Radfahren, zumindest bis zum nächsten Bahnhof. Als ich zum Beispiel im April mitten in Österreich nach 300 von insgesamt 1.200 Kilometern im Schneesturm stand, wollte ich unbedingt aufhören. Als ich aber am Bahnhof angekommen bin, hat die Sonne durch die Wolken geblitzt, und das habe ich als Zeichen gelesen –was sich natürlich nicht bewahrheitet hat, denn kurze Zeit später stap e ich durch den Schnee zum Checkpoint. Je mehr man aber gescha hat, desto schwieriger ist es, all das wieder aufzugeben. Es würde sich dann anfühlen, als sei alles andere umsonst gewesen.

Hast Du denn ein Lieblingsrennen? Oder gibt es in der Ultra-Szene ein Rennen, das man als Athletin unbedingt in seinem Palmarès haben sollte? Mein persönliches Lieblingsrennen ist bisher das Transpyrenees (LostDot), das im Herbst statt ndet und zweimal durch die Pyrenäen führt: Atlantik, Mittelmeer und zurück. Ich mag die Einsamkeit dieser imposanten Berge, die Natur, die wilden Pferde und eindrücklichen Sonnenauf- und untergänge.

Nach dem Start im berühmten Vélodrome Roubaix waren beim TCR10 sechs Checkpoints abzuklappern, ehe es Richtung Ziel gehen durfte.

Und gibt es ein Rennen, von dem Du sagst: einmal und nie wieder? Es gibt Events, die eher Abenteuer als faire Rennen sind. Ich persönlich mag die strengen Rennen lieber, kann aber auch verstehen, dass sich manch eine oder einer durch den Adventure-Charakter mehr angesprochen fühlt.

Du hast eine ganze Reihe an Siegen bei den bedeutendsten Rennen eingefahren. Was ist für Dich Dein bisher größter Erfolg?

Es als 13. bei einer Top-Besetzung der Jubiläums-Ausgabe des Transcontinental Race als erste Frau ins Ziel zu scha en, ist etwas, auf das ich viel mehr stolz bin. Beim Transpyrenees 2022 und beim ThreePeaks 2021 wurde ich Gesamt-Sechste/Fün e. Es ist schon besonders, auch so viele Männer hinter sich zu lassen. Ich mag, dass der Geschlechtervorteil zugunsten der Frauen verschwimmt, wenn wir sehr lange Rad fahren.

Welches Rennen willst Du unbedingt noch gewinnen?

Mein Ziel ist es eigentlich nie, unbedingt zu gewinnen. Das ist natürlich supercool, aber ich freue mich immer am meisten, ein neues Rennen in einer mir neuen Umgebung zu fahren. Ich will also vor allem noch einige Rennen fahren, die ich bisher

nicht kenne: zum Beispiel das Silk Road Mountain Race in Kirgisistan oder ein Ultra-Rennen in Indonesien. Es ist ein großes Privileg, diese Möglichkeiten und die Gesundheit zu haben, unsere Welt auf diese Art und Weise zu erleben, nde ich.

Hast Du sportliche Vorbilder oder gibt es andere Persönlichkeiten, die Dich inspirieren?

Mich inspirieren natürlich starke Frauen auf dem Rad: Ich bin ein echtes Fangirl für den Pro -Radsport. Lotte Kopecky, Demi Vollering, Liane Lippert, Puck Pieterse und Co. leisten einen Superjob. Es wäre schön, wenn der Frauenradsport die gleichen Förderungen, Gelder und mediale Präsenz erfahren würde.

Die Strapazen sind zu Ende, das Ziel ist erreicht, die Anspannung fällt ab. Jetzt wird erst mal Schlaf nachgeholt.

»ES IST SCHON BESONDERS, AUCH SO VIELE MÄNNER HINTER SICH ZU LASSEN. ICH MAG,DASS DER GESCHLECHTERVORTEIL ZUGUNSTEN DER FRAUEN VERSCHWIMMT, WENN WIR SEHR LANGE RAD FAHREN«

Du kommst aus Mühringen, lebst aber seit Deinem Studium in Innsbruck. Wo bist Du mehr zu Hause?

Meine Heimat ist eher der Schwarzwald – oder das »Tor zum Schwarzwald«, wie sich Horb nennt. Das wird sich nie ändern. Mein Zuhause ist aber Innsbruck, wo ich seit über sieben Jahren lebe.

Verrätst Du uns Deine Lieblingsroute in der alten Heimat Horb oder der ganzen Region?

Ich mag den Schwarzwald sehr gern. Man ndet mich, wenn ich zu Hause bin, viel im Neckartal und Glatttal. Am Bodensee sind wir auch o , da mag ich den »Höchsten«-Klassiker sehr gern.

Rothaus hat die Nase vorn

Die Badische Staatsbrauerei Rothaus, unter der Leitung von Christian Rasch, präsentiert ihre neue Flotte von fünf Mercedes-Benz eActros 400.

Diese Einführung ist Teil ihres ehrgeizigen Plans, bis 2030 klimapositiv zu werden. Bereits in den letzten zehn Jahren konnte die Brauerei ihren CO2-Ausstoß um 71 Prozent reduzieren.

Von links nach rechts: Minister Peter Hauk MdL (MLR, Aufsichtsratsvorsitzender), Christian Wilz (Leitung MB Trucks Deutschland), Stina Fagerman (Mercedes-Benz, Marketing, Vertrieb und Services), Christian Rasch (Alleinvorstand Rothaus) und Gisela Splett (Staatssekretärin, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende).

Neue Flotte als Meilenstein

Die eActros 400 Flotte bietet eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern dank moderner Batterietechnologie und e zientem Energiemanagement. Die leistungsstarken Batterien mit einer Gesamtkapazität von 448 kWh ermöglichen schnelles Laden – von 20 auf 80 Prozent in nur einer Stunde und 40 Minuten. Die Fahrzeuge fahren lokal CO2-neutral, was zur Reduzierung der Lu verschmutzung beiträgt. Geladen wird die Flotte mit 100 Prozent Ökostrom und beladen mit vollelektrischen E70 Staplern von Linde.

Zukun sorientierte

Investitionen

Christian Rasch betont: »Wir investieren bis 2030 mehr als 40 Millionen Euro in verschiedene Projekte zur Reduzierung unseres CO2-Ausstoßes und zur nachhaltigen Gestaltung unserer Betriebsabläufe.« Minister Peter Hauk und Staatssekretärin Gisela Splett loben die Zusammenarbeit mit der Daimler

Christian Rasch, Alleinvorstand der Rothaus-Brauerei, präsentiert die neue Flotte.

Truck AG und die Rolle von Rothaus als Vorreiter für emissionsfreien Transport im ländlichen Raum.

Unterstützung von Mercedes-Benz Trucks

Stina Fagerman von Mercedes-Benz Trucks freut sich über die Unterstützung von Rothaus auf ihrem Weg zur Klimapositivität. Das Projekt umfasst auch Beratung zur Ladeinfrastruktur durch die eConsultingExperten von Mercedes-Benz.

79865 GrafenhausenRothaus

www.rothaus.de/ klimapositiv2030

WENN DER SCHWARZWÄLDER BOCK UNTER STROM STEHT

BRENDEN

In unscheinbaren Garagen in kalifornischen Wohngebieten, zwischen Chevy, Angelutensilien und Rasenmäher, haben schon einige Jungs Computer oder Suchmaschinen entwickelt und sind damit weltweit erfolgreich geworden. Im Schwarzwald starten diese Erfolgsstorys in ehemaligen Kuhställen unterm Bauernhaus. Zwischen einstigem Futtertrog und Melkschemel auf den Äußeren Höfen in Brenden konstruieren Florian Bockstaller und Romano Pohl mit Elektromotoren angetriebene Motocross-Maschinen und haben so ihre Hightech-Schmiede schnell auf die Überholspur gebracht.

TEXT: GERHARD HERR | FOTOS: JERÔME HERR

ES KNISTERT UND KNACKT IM BRENDENER

FORST AUF GUT 850 METERN HÖHE DES HOCHSCHWARZWALDS. DUMPFE SCHLÄGE DRÖHNEN ÜBER DEN

ZERFURCHTEN WALDBODEN. VON DER LICHTUNG NÄHERT SICH EIN AUFFÄLLIG MONOTONES SURREN.

Auf der Crossmaschine brettert Joseph Schloms um die Kurve der schmalen Naturpiste, stellt das Bike blitzschnell gerade, zieht den Lenker hoch. Durch das enorme Drehmoment des Elektromotors drückt der gewaltige Schub aufs Hinterrad. Den Vorderreifen hebt’s aus den Federn, das Bike iegt über den Sprunghügel. Beim Landen schleudern die Stollenreifen die Steinchen weg. Wie um Hilfe schreiend melden sich die Federn, dann quietschen die Bremsen. Abrupt hat Joseph Schloms den »eBock 2« vor der Ruhebank mit Romano Pohl und Florian Bockstaller gestoppt.

»Da müssen jetzt aber neue Bremsscheiben rein, die Federn müssen wir unbedingt checken und schmieren, die knarren ja furchtbar, das geht nicht. Passt wenigstens das neue Update?«, fragt Romano Pohl seinen Testfahrer, während der den Helm abnimmt und die Handschuhe lockert. Joseph Schloms ist mit 21

Jahren schon ein alter Hase auf dem Bike. Mit 14 fuhr er Motocross- und Enduro-Rennen. Nach seinem Sieg der 2019er Enduro-Challenge wurde er von Romano Pohl als Testpilot abgeworben. Zudem ist der Werkzeugmechaniker für die Produktion zuständig. Der zweite Macher von PohlBock, Florian Bockstaller, bleibt ruhig auf der Bank sitzen und nickt zufrieden: »Wir testen ständig neue Ideen und Komponenten unter diesen harten Bedingungen, wie jetzt dieses Update der Steuerung, damit unsere Entwicklung nicht stehen bleibt.« Dann prü Romano Pohl den Akkustand. »Ich glaube, die Maschine musst zurück in die Werkstatt schieben, die Batterien sind leer.«

Die Entwicklung, die sa - und antriebslos zurück in den ehemaligen Stall unters Bauernhaus rollt, ist die »eBock 2« von PohlBock. Ein komischer Name für eine Firma: »Der kommt von Pohl und Bockstaller«, klären die 33-Jährigen auf. »Und Bock nennen hier oben alle ihr Motorrad – du steigst halt auf den Bock.« Ganz nebenbei, verrät zumindest das Firmenwappen, ist der Steinbock an nahen den Felswänden des Schlüchttals heimisch.

Auf die Idee, eine Motocross-Maschine mit Elektroantrieb zu konstruieren und diese dann als hochwertige und wettbewerbsfähige E-Cross-Maschine in Serie zu bauen, kamen die Freunde wieder mal gemeinsam. »Wir sind schon als kleine Kinder zusammen gewesen, sind zusammen in Berau in die Grundschule

gegangen und haben zusammen einiges angestellt. Wir sind halt ein Dream-Team«, sagt Romano. Später ging Florian aufs Technische Gymnasium und studierte im schweizerischen Brugg Maschinenbau. Romano machte nach der zweijährigen Metallfachschule die Ausbildung zum Industriemechaniker.

Noch in der Schulzeit haben sich beide für geländegängige Fahrräder und dann für Motorräder interessiert. Mit Supermotos donnerten sie früh über abgesperrte Pisten und namha e Rennstrecken Europas. Supermotos sind eigentlich Cross-Maschinen, die mit Straßenreifen und härteren Fahrwerk für Rundkurse gebaut werden. Weil das Fahren und die Wartung weniger auf den Geldbeutel schlagen, rasten sie später mit reinen Cross-Maschinen über staubige Pisten im schweizerischen Beckingen, Freiburg oder in Bräunlingen bei Donaueschingen.

Naturverträglicher Bock

Am liebsten aber hätten sie ihre Maschinen in den vergangenen Jahren vor der Haustür bewegt. Doch laute Motorgeräusche, der Geruch von Benzin und Abgasen, das passe nicht

hierher, sagt Florian. Wegen rigoroser Schutzvorschri en gehen im Schwarzwald nichts mehr in Sachen Motorsport. Als sie im Frühjahr 2015 wieder mal die Zweitakter über eine Piste in der Schweiz treiben wollten und die Anfahrt mit den Maschinen auf der Lade äche des Pick-ups zum zeitraubenden Vorspiel gehörte, reiften die Pläne fürs E-Motorrad. »Wir wollen doch auch während unseres Sports unsere Heimat schützen und ihr nicht schaden, und wir wollen hier oben einfach nur Spaß haben«, sagt Romano Pohl.

Ein mit robustem E-Motor angetriebener Bock musste her. Weil damals keiner der renommierte Hersteller eine solche Maschine anbot, die auch noch den hohen Ansprüchen an Stabilität, perfekter Gewichtsverteilung sowie Kra entfaltung des Antriebs gerecht wurde, begannen die Arbeiten am »Black Forest E-Power«. In dem schon als Werkstatt genutzten, ehemaligen Kuhstall unter Florian Bockstallers Elternhaus wurde dessen Husquarna zum »eBock«-Prototypen umgebaut. Den 250 ccm-Zweitakter samt Tank tauschten sie gegen Elektromotor und Akkupack. Für den harten

Motocross-Einsatz waren viele Teile ungeeignet und gingen frühzeitig kaputt. Also entstand die »eBock 2« mit eigenem Rahmen und Schwingen aus Aluminium sowie Verkleidungen aus mit Glasfaser verstärktem GFK-Material – stabil und leicht. Der Axial uss-Elektromotor sowie die beiden aus langlebigen und weniger zu Überhitzung neigenden Lithium-Eisen-Phosphat-Zellen zusammengesetzten Akkupacks mit dem speziellen SchnellwechselSystem werden jetzt an weitgehend selbst entwickelten Maschinen gefertigt. »Im Sportbetrieb unter Volllast hält der volle Akku 90 Minuten und hat sieben Jahre Lebensdauer. Danach kann man den geschwächten Akku bei uns abgeben, wir nutzen den dann noch als Speicher für unsere Solaranlagen auf dem Dach«, sagt Romano.

Öle und Flüssigkeiten sind Vergangenheit

»Unsere Motoren oder Lü er und Fahrtenregler funktionieren ohne Öle oder Flüssigkeiten, die auslaufen könnten«, versichert Romano. Noch immer werden die Motoren trotz steigender Produktionszahlen von Hand gewickelt, zusammengebaut,

Zwei Schwarzwälder und ihre elektrische Motocross-Maschine:
Romano Pohl und Florian Bockstaller (rechts)
Romano Pohl mit Testfahrer und Techniker
Joseph Schloms

mit einer geheimen Vergussmasse isoliert und so dicht gemacht. Jeder Motor wird vor der Auslieferung auf dem Prüfstand getestet. Für ihre Bikes kaufen sie nur die besten Gabeln, Federn und Fahrwerkkomponenten ein und testen diese.

2017 haben Romano Pohl und Florian Bockstaller ihre Leidenscha zur Existenz gemacht und die PohlBock GmbH gegründet. Mit 15 Stück wurde die erste Kleinserie der »eBock 2« aufgelegt. Auf dem jährlichen Produktionsplan des sieben Mitarbeiter zählenden Start-up-Unternehmens stehen 60 Motorräder. Mit der neuen Produktionsstätte sollen die Zahlen ansteigen. Dennoch: Der Crossmarkt mit elektrisch angetriebenen Maschinen ist die Nische in der Nische. Doch in der wolle man sich breit aufstellen.

Der heute weltweit nachgefragte »eBock« könnte auch auf Pisten in Schutzgebieten gefahren werden. Dabei muss sich der Biker auch nicht auf die Gangschaltung konzentrieren. Für den beeindruckend kra vollen Antrieb des Bikes ist das sofort zur Verfügung stehende Drehmo-

ment mit 160 Newtonmetern in der Motorwelle zuständig, das dank der entsprechenden Übersetzung über die Kette mit gut 550 Newtonmetern aufs Hinterrad drückt. Ein Benziner stemmt zwar im 1. Gang rund 700 Newtonmeter auf die Welle, das aber nur für kurze Zeit. Schnellt dessen

DIE ELEKTROMOTOREN FÜR DIE MOTORRÄDER WERDEN AUCH IN INDUSTRIEANLAGEN ODER GOCARTS EINGEBAUT.

Auf der privaten Testbahn im Benkener Forst wird getestet, was das Material hergeben muss.

Drehzahl hoch, muss man gleich in den nächsten Gang schalten – der Schub wird unterbrochen. Der E-Motor gibt die Leistung übers ganze Drehzahlband ab, ohne Kuppeln und Unterbrechen. Dazu ist ein Bremssystem entwickelt worden, mit dem das Hinterrad über eine regelbare Motorbremse verzögert wird. Das macht die »eBock 2« konkurrenzfähig. Der »eBock« wurde schon als Begleitfahrzeug für ein Radrennen durch ein Naturschutzgebiet im Engadin eingesetzt, weil dort keine Benzinantriebe erlaubt waren: »Die Radrennfahrer mussten halt auch nicht die Abgase der Motorräder einatmen«, sagt Romano und sieht darin einen weiteren Nutzen der E-Maschine, die zudem bereits erfolgreich in großen Rennserien mitfährt.

Die »eBock« mit dem dunklen Rahmen und der au ällig gi grünen Batteriepack dur e anfangs nur im

Gelände und nicht auf der Straße gefahren werden. Die Lösung: Für die Zulassung müssen Elektronik und Systeme funktionieren, ohne andere Geräte oder Einrichtungen elektromagnetisch zu stören. Das wurde geprü . Für die schnelle Montage von Lampen und Leuchten nach dem Rennen wurde ein Stecksystem entwickelt.

Die zwei Bauernjungs und der Supermotor

Weil das Duo lange an dem staubund wasserdichten Elektromotor gearbeitet hat, sind Bekanntheitsgrad und Nachfrage gestiegen. Die »Sepaa 21« genannten Motoren sind zum zweiten Standbein geworden. Sie elektri zieren Industriemaschinen, Rasenmäher, Golfcarts oder Boote. »Den Motor muss man vor allem im Motocross auch mit dem Dampfstrahler reinigen können«,

stellt Florian eine Forderung an das Aluminiumgehäuse. Auch die selbst hergestellten Akkus, die Controller, die Steuerungen und die Rahmen der Motorräder müssen stabil und wartungsfrei sein. Selbst die Platinen lassen sie nach eigenen Zeichnungen fertigen, um die hohe Qualität zu halten. Romano ist bereits mit Beginn des Jahres 2020 zu den möglichen Kunden gefahren und hat den E-Motor präsentiert. »Die zwei Bauernjungs wollen uns erzählen, sie hätten einen Supermotor entwickelt. So was kommt doch sonst nur von Bosch & Co. und nicht aus einem Kuhstall raus«, musste er sich schon anhören. Weil die Kunden jetzt aber die Robustheit loben, sei dessen Einsatz in jedem Bereich möglich: Der Bau von Antriebssystemen samt Steuerungen und Displays ist Teil des Unternehmens geworden.

Wie es sich gehört hier oben im Wald, ist auch die neue Produktionsstätte, die gerade im Ühlinger Industriegebiet bezogen wird, hand- und hausgemacht: Als Bausto haben Florian und Romano Käferholz gewählt, dessen Rinde vom Borkenkäfer befallen war. Der Käfer frisst nur die Rinde und tötet so den Baum. Der Stabilität und der Statik des Holzes schadet das nicht, der Optik aber schon, weil das Holz schneller austrocknet und grau wird. »Wir wollten unsere Halle aus diesem Holz bauen und damit ein Zeichen setzen«, erklärt Romano. Das Team freut sich wenn es das letzte Werkzeug und den letzten Computer aus dem ehemaligen Kuhstall ausräumen kann – und endgültig in der neuen Halle und den Büros von PohlBock angekommen ist.

www.pohlbock.com

Der Schwarzwaldverein markiert im WestenBaden-Württembergs ein Wanderwegenetz von24.000 KilometernLänge. ErfahrenSie mehrüber unser Engagementfürdie Wanderwege: www.schwarzwaldverein.de/wegweisend

Noch liegt die Yacht von Radio 7 vorne. Das muss sich ändern!

KLAR ZUM SEGELSETZEN: THOMAS OBERFÖLL ZIEHT DAS GROSSSEGEL

NACH OBEN, SEINE TOCHTER JASMIN UND NILS BÜNGERER HELFEN DABEI.

V An te Bengelsdorf

die S en!

Was passiert, wenn Schwarzwälder segeln gehen? Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Gischt wird keinem Segler ins Gesicht spritzen. Auch mit furchtein ößender Schieflage der Yacht ist heute nicht zu rechnen. Dafür gibt die Sonne eine Sondervorstellung im Herbsttheater des Bodensees. Kulisse?

Hätte man besser gestalten können. Das Alpenpanorama gibt sich zurückhaltend, zeigt sich bescheiden im Dunst und mit Wolken verziert. Doch die Berge sind heute Nebensache, und keiner der Segler beanstandet die mangelha e Dramaturgie. Die Aufgabe, eine Segelregatta zu bestreiten, fordert die gesamte Aufmerksamkeit der sechsköp gen WALDRAUSCH-Crew. Schließlich hat nur ein einziger von ihnen Erfahrung mit diesem Wassersport. Die anderen haben noch nie in ihrem Leben auf einem Segelboot gesessen.

Medienhäuser am Start

Sechs Medienhäuser haben unter ihren Lesern die Teilnahme am Mediencup der Interboot, der Wassersportmesse in Friedrichshafen, verlost. Eine Gelegenheit,

die sich nicht alle Tage bietet. Denn gesegelt wird auf Yachten des Match Center Germany, auf denen sich bereits die besten Segler der Welt taktische Gefechte auf dem See vor Langenargen geliefert haben. Mehr als zwölf Meter lang und vier Meter breit, beeindrucken die Yachten vom Typ Bavaria 40 S nicht nur mit ihrer Größe. Das S steht für Sport, oder einfach: schnell.

Ein bisschen Nervosität liegt in der Lu . Nach einer kurzen Fahrt mit dem Shuttlebus vom Messegelände zum Hafen werden die Yachten und ihre Skipper den Crews zugeteilt. Für WALDRAUSCH steht die Yacht mit der Nummer sechs und Konstantin Panitsas bereit. Ohne komplizierte Fachbegri e, einfach und verständlich, erklärt der Pro die Technik und ihre Funktion an Bord. Und schon wird es ernst. Yacht Nummer sechs muss ihren Liegeplatz verlassen. Die Aufgaben der Crewmitglieder sind schnell verteilt. Aber wer traut sich zu, die Yacht zu steuern? Ohne zu zögern erklärt sich Uwe Fischer bereit, diese Aufgabe zu

übernehmen. Konstantin startet die Maschine und Uwe legt unter seiner Anleitung ab, als würde er einen SUV durch Villingen steuern. Draußen stellt er die Yacht exakt in den Wind, und Thomas Oberföll zieht am 19 Meter langen Mast das Großsegel nach oben. Unterstützt wird er von Herwig Polzer an der Winsch, der Seilwinde zum Einholen der Segel. Der pensionierte Mediziner ist der einzige mit Segelerfahrung an Bord. Nach dem Hissen des Großsegels wird das Vorsegel ausgerollt. Etwa 100 Quadratmeter Segel äche lösen jetzt lautlos den Dieselmotor ab, und endlich wird die Theorie in Praxis umgesetzt.

Bei einer Regatta gilt es, von einer Startlinie aus eine Boje anzusteuern, die genau in Windrichtung liegt. Da eine Yacht nicht gegen den Wind segeln kann, muss dieses Ziel im Zickzackkurs angesteuert werden. Dort angekommen, wird die Boje entgegen dem Uhrzeigersinn gerundet und die Yacht mit Wind von hinten zurück Richtung Startlinie gebracht.

FRIEDRICHSHAFEN

So sehen Vizemeister aus:

Uwe Fischer, Felicitas Bichweiler, Konstantin Panitsas, Herwig Polzer, Nils Büngerer, Thomas und Jasmin Oberföll freuen sich über den zweiten Platz.

Der Start rückt immer näher – für das Training bleibt nicht mehr viel Zeit. Jasmin Oberföll und ihr Vater Thomas bedienen das Vorsegel. Mit Hilfe von Winschen, die als Kra verstärker dienen, passen sie die Stellung des Vorsegels an. Am Großsegel arbeitet Felicitas Bichweiler mit dem 17-jährigen Nils Büngerer zusammen.

Der Startschluss fällt

Die Boje liegt an Ort und Stelle, die Startlinie ist mit einer weiteren Boje und dem Motorboot der Wettfahrtleitung markiert. Um 13:45 Uhr meldet sich der Wettfahrtleiter über Funk: »Noch sechs Minuten bis zum Start!« Uwe steuert die WALDRAUSCH-Yacht der Startlinie entgegen. Das Wasser kräuselt sich, ein leichter Wind kommt auf, die Spannung steigt. Jede der fünf Yachten versucht jetzt pünktlich mit dem Startschuss die Linie zu überqueren. Noch zehn Sekunden. »Segel dichtholen!«, ordnet Konstantin an. Die Crew zieht an den Schoten, und exakt zum Startsignal geht Team WALDRAUSCH als erste Yacht über die Linie. Sie nimmt Kurs auf die gelbe Tonne Richtung Süd-Ost.

Jetzt ist das Geschick des Steuermanns gefragt, die Yacht so weit wie möglich an den Wind zu steuern, ohne dass dieser von vorne kommt.

Schnell hat Uwe den Bogen raus, und auch das Wendemanöver an der Boje gelingt im Zusammenspiel mit der Crew. Jetzt werden die Segel aufgemacht, damit sie dem Wind von hinten die größtmögliche Angri s äche bieten. Trotzdem geht es nur noch schleppend voran. Wolken schieben sich von Westen über den Himmel und kündigen schlechtes Wetter an, der Wind schlä ein.

Bedenklich nahe treiben die Yachten aneinander vorbei. Ohne Wind widersetzen sich die acht Tonnen jedem Steuerversuch. Konstantin beschließt, die Segel auf die andere Seite zu schi en und stellt damit überraschend den Turbo an. Mit Erfolg: Ganz langsam schiebt sich WALDRAUSCH an Radio 7 vorbei und geht als zweite Yacht durchs Ziel. Ihr

folgen Radio 7, die FAZ und der Südkurier. Die Vorarlberger Nachrichten waren leider nicht mehr zu schlagen.

Als Team zum Erfolg

Der Jubel ist groß, Hände klatschen ineinander. Alle anfänglichen Bedenken der WALDRAUSCH-Gruppe sind über Bord gefallen, den strahlenden Gesichtern ist die Begeisterung anzusehen, und die Herausforderung hat das Team zusammengeschweißt. Konstantin ist beeindruckt von der Leistung seiner Crew. Selten habe er Laien an Bord gehabt, die so schnell gelernt haben. Nach der Siegerehrung, mit der Silbermedaille um den Hals, haben sich alle ein Abendessen verdient. Nächstes Jahr, da sind sich die Crewmitglieder einig, wären sie gerne wieder gemeinsam beim Mediencup dabei.

im Waldrausch-Land im Aktiv

Wilde Jagd durch den Schnee

Rasante Schlittenhunderennen bietet der Internationale Schlittenhundemarathon. Je nach Schneelage kann der Marathon in Schönwald auch auf einen der Folgesamstage im Februar verschoben werden. Schaulustigen bieten sich vor allem drei Plätze an, an denen sich das Zwei-Etappen-Rennen (10.00 Uhr und 14.00 Uhr) über 40 beziehungsweise 50 Kilometer am besten beobachten lässt. Vom Parkplatz Stöcklewald sind es noch rund 500 Meter bis zur Marathonstrecke beim Zeltplatz in Richtung Escheck. Beim Parkplatz Escheck führt die Strecke direkt vorbei. Nur das Wetter könnte einen Strich durch die Rechnung machen: Ohne Schnee wird’s nichts.

Schönwald 02. Februar 10.00/14.00 Uhr

Biken und schauen

Auf dem Friedrichshafener Messegelände geht es vom 31. Januar bis 2. Februar rund. Denn bei der Motorradwelt Bodensee schlagen die Biker-Herzen nicht nur bei neuen Maschinen und ausgestelltem Zubehör höher. Im actiongeladenen Rahmenprogramm kommen Adrenalinjunkies bei Trial-, Stunt-, FMX-Jump- und Supermoto-Show-Race auf ihre Kosten. Das Beste: Wenn es die Besucher beim Zuschauen auf der größten Motorradmesse in Süddeutschland so richtig in den Fingern juckt, können sie auf verschiedenen motorisierten Zwei- oder Vierrädern selbst die zahlreichen Teststrecken unsicher machen. Mit einem Pitbike können sogar Anfänger auf dem Fahrschulparcours erste Runden drehen.

Termine

28.12. / 18.30 Uhr

Villingen-SchwenningenBunt & spektakulär

Alle Jahre wieder bringt der Schwäbische Turnerbund eine atemberaubende Show aus Turnen, Akrobatik und Tanz auf die Bühne. Internationale Topstars und Weltklasse-Artisten präsentieren in einem fröhlichen Fest außergewöhnliche Darbietungen. Diesmal steht die beliebte und meist schnell ausverkaufte Turngala unter dem Motto »Colours of Light«. Die Tour startet am 28. Dezember 2024 um 18.30 Uhr in Villingen-Schwenningen und endet am 11. Januar 2025 in Stuttgart. Das farbenfrohe und fröhliche Spektakel liefert 18 Shows in zwölf Städten, darunter Konstanz (29.12.), Tübingen (30.12.) und Freiburg (03.01.). Informationen gibt es unter turngala. de/termine.

27./30. 11.

14.00 Uhr Kirchzarten

Spaziergang mit Ponys

Die Fancy Farm – der Schütterleshof in Kirchzarten – ist ein Lernort für partnerschaftlichen Umgang mit Tier und Natur. Aber nicht nur: Viele Aspekte greifen ineinander. Jeden Tag ein Team mit Tieren und Natur, das ist das Motto. Momente von Bedeutung zu erleben, ist hier Motivation und Anziehung. Vom Kleinkind bis ins hohe Alter greifen viele Arten des Erlebens ineinander, zu denen die Menschen sich hier ein昀椀nden. Für Kinder ab 2 Jahren bietet die Fancy-Farm noch bis zum 30. November mittwochs und samstags von 14.00 bis 15.00 Uhr gemeinsames P昀氀egen der Ponys und Pferde an, gefolgt von einem kleinen, geführten Ausritt um die Weiden und Bäche der Fancy Farm.

Friedrichshafen 31. Januar bis 02. Februar ab 09.00 Uhr

GLOTZE

Seit 1994 werden jedes Jahr 40 Folgen der Fallers ausgestrahlt – fünf Staffeln mit jeweils acht Folgen. An jedem Drehtag werden rund neun sendefertige Minuten erstellt. In 30 Jahren wurden so über 35.000 Minuten produziert. Hardcore-Fans könnten also die Fallers insgesamt 26 Tage lang rund um die Uhr anschauen. Auf geht’s.

Heute: Die Fallers

BUR UND BAGAASCH

Drama! Von Anfang an steckt in den Fallers alles drin: Ein Patron (Ho esitzer Hermann Faller), der den Fallerhof auf seine ganz spezielle Art – und in nanzielle Schwierigkeiten – führt und sich um die Angelegenheiten anderer kümmert, während dem ältesten Sohn die Probleme über den Kopf wachsen. Eine entlassene, geschockte Magd, die am Ende für Karls jüngeren Bruder Bernhard, einen arbeitslosen Biologen, und dessen hochschwangere Freundin zum Rettungsengel wird, während der werdende Uropa schon mal auf eigene Faust einen Taufpaten sucht. Dallas auf dem südbadischen Lande. Mit einem kleinen Unterschied: Dallas lief nur 357 Folgen lang. Von den Fallers wurde am 29. September 2024 die 1.230. Folge ausgestrahlt. So ein Leben im Schwarzwald liefert eben mehr Sto als so ein Dasein als Ölmagnat.

Abenteuerlustige können das FallerFeeling am eigenen Leib erleben. Auf dem Faller-Hof in der Nähe von Furtwangen, dem Unterfallengrundhof, einem Vollerwerbshof mit Schwerpunkt auf Milch- und Forstwirtschaft, wird auch eine Ferienwohnung vermietet.

HEUTE BADISCH: »DER HOCKT AWA UFF EM SCHNEBBERLE.«

WÖRTLICH: DER SITZT AUF DEM … (TEIL ZWISCHEN SEINEN MÄNNLICHEN BEINEN).

BEDEUTUNG: ER SITZT AUF HEISSEN KOHLEN.

rund um d i e tleW

GRUUSCHD

Die Fallers in Zahlen

20.000 KOSTÜME –

inklusive Schuhe und Accessoires – benötigte das Garderobenteam in 30 Jahren. Würde man alle Kostüme an einen Kleiderständer hängen, wäre dieser so lang wie die Königstraße in Stuttgart: 1,2 Kilometer.

67.500 BRÖTCHEN

hat das 40-köp昀椀ge Drehteam in 30 Jahren nach SWR-Angaben auf dem abgelegenen Schwarzwaldhof bei Furtwangen verspeist.

31 DEKORATIONEN

sind in den Fallers-Studios in Baden-Baden ständig aufgebaut. Bei Bedarf können zusätzliche Kulissen errichtet werden. Für die Dreharbeiten werden ständig etwa 250 verschiedene Requisiten benötigt.

50 KILOGRAMM

Make-up und Puder wurden insgesamt für die Darstellerinnen und Darsteller verbraucht.

Kai muggeseggili

18 KILOMETER DREHBUCH

Da jedes Jahr rund 2.000 Seiten Drehbuch ver昀椀lmt werden, sind im Lauf der Jahre 60.000 Seiten zusammengekommen, die in 30 Jahren ver昀椀lmt wurden.

Auf dem Schwarzwälder Bauernhof werden nur etwa 30 Prozent der Szenen gedreht. Der große Rest stammt aus den Ernst-Becker-Studios 3 und 4 des SWR in Baden-Baden. Dort entstehen unter rund 300 Scheinwerfern und auf einer Fläche von 1.280 Quadratmetern sämtliche Innenaufnahmen.

‘S BRESSIERD

Im Südbadischen wird – wie im Schwäbischen – gscha d und nicht gschwätzd beziehungsweise gepfuscht. Während es unglaubliche 5.120 Tage gedauert hat, bis nach dem Baubeginn am 5. September 2006 der Berliner Flughafen schließlich am 31. Oktober 2020 seinen Betrieb hat aufnehmen können, brauchten die Macher der Fallers nur rekordverdächtige 146 Tage, ehe nach dem Fall der ersten Klappe beim Drehbeginn am 2. Mai 1994 die erste Folge der Kultserie über die Bildschirme ackerte – am 25. September. Im selben Jahr wohlgemerkt. Da pro Fallers-Folge durchschnittlich drei Drehtage benötigt werden, hätten bei einem ununterbrochenen Dreh während der Bauzeit des Berliner Flughafens 1.707 Folgen produziert werden können.

On the rocks

Winterharte Wassersportler

Die Saison ist erö net: »Pack die Badehose ein …« Endlich bewegen sich die Temperaturen in einem Bereich, in denen die wirklich Harten sich eine Abkühlung verscha en. Schließlich wusste schon Sebastian Kneipp, dass kaltes Wasser den Kreislauf anregt und den Sto wechsel auf Trab bringt. Er hätte sich vermutlich wunderbar mit dem Niederländer Wim Hof verstanden. In gewisser Weise betreibt der das Kneippen im Extremen.

Hof ist international als »Iceman« bekannt und hat bereits 26 Kältere-

korde aufgestellt. Er schwamm 66 Meter weit unter einer Eisschicht, bestieg den Kilimandscharo nur in kurzen Hosen, ebenso knapp bekleidet den Mount Everest bis auf eine Höhe von 7.400 Metern, und er harrte fast zwei Stunden lang im Eis sitzend aus. Wim Hof ist der Meinung, dass Kälte dem Körper guttut. »Wer seinen Körper langsam an immer niedrigere Temperaturen gewöhnt, trainiert seine Gefäße und Blutbahnen im gesamten Körper«, erklärte er in einem Interview mit der »Zeit«. Die Kälte soll gut gegen Stress und fürs Immunsystem sein.

Für winterharte Wassersportler hat die Saison begonnen: Jetzt ist Eisbaden angesagt. Auch im Südwesten nden sich Freunde des eisigen Vergnügens.

Inzwischen hat der Niederländer seine Leidenscha für extreme Kälte professionalisiert. Seine »Wim-Hof-Methode« ist längst mit einem »Registered Trade Mark«-Zeichen versehen, und es gibt sogar zerti zierte Instruktoren, die Hofs Technik weitergeben. Entscheidend, um die Temperaturen auszuhalten, ist demnach eine besondere Atemtechnik, eine kontrollierte Hyperventilation. Deshalb bietet beispielsweise ein Instruktor, der in Karlsruhe angesiedelt ist, eine »Atemklasse« nach der Wim-Hof-Methode (WMH) an oder einen »WMH GrundlagenWorkshop«.

Überhaupt scheinen es die Süddeutschen mit der Kälte zu haben. Unter www.eisbaden.de tri sich eine Community, die ebenfalls am liebsten baden geht, wenn das Wasser eisig ist. Der Gründer oder, wie er sich selbst nennt, »Chief Ice O cer«, ist in Freiburg daheim. Dass die Breisgau-Metropole bei Rankings der sonnigsten Städte Deutschlands immer weit vorne dabei ist? Geschenkt! Da setzt sich Constantin Falcoianu, der CIO, einfach im heimischen Garten in die mit Wasser gefüllte Tie ühltruhe. Derzeit dür e er allerdings mit Gleichgesinnten eher in irgendeinem See im Schwarzwald anzutre en sein.

Oder in einem Bach. Denn »Alex_ Neckar«, ein Mitglied der Community und o enbar im Kreis Rottweil zu Hause, verrät: »Wir baden in Bergfelden (Sulz am Neckar), in einem kleinen idyllischen Bach. Zum Schwimmen reicht es dort nicht, zum Eintauchen allemal.« Also: Badehose einpacken beim Winterspaziergang! Eisbaden hat Hochsaison.

Laufkolumne

Speedy Pete... … grüßt von Gabi t

»Hallo Speedy, wie geht’s Dir?«, höre ich eine angenehme, erfreut klingende, weibliche Stimme hinter mit. Ich drehe mich um und blicke in braune Augen in einem lächelnden, strahlenden, jungen Gesicht, das von langen, schwarzen Haaren umrahmt wird. Hä?

Nun ist es so, dass ab einem gewissen Alter die Leistungsfähigkeit abnimmt. So gibt es beispielsweise deutliche Einschränkungen im Bereich der Sinneswahrnehmungen. Man sieht schlechter, hört schlechter, riecht schlechter, fühlt (sich) schlechter. Die Muskelkra lässt nach, die Trainierbarkeit ist eingeengt.

Ich habe schon mal überlegt, mein in die Jahre gekommenes Chassis über Ebay zu verhökern und gegen ein neueres Modell einzutauschen. So nach dem Motto: »Eine gut erhaltene Klapperkiste aus dem letzten Jahrtausend (das genaue Baujahr kennen nur die Sterne) kann laufen, manchmal sogar schmerzfrei, sie kann stehen, ö er mal sogar mehrere Minuten am Stück, ehe sich die Rückseite stichweise zu krümmen beginnt, sie kann sitzen und liegen, manchmal sogar mehr recht als schlecht.« Aber ganz ehrlich: Wer soll so ein Wrack kaufen?

Auch die alten Zellen für die Steuerungszentrale sind betro en, die verhindern sollen, dass wichtige Dateien unau ndbar zwischen dem restlichen Datenmüll in den endlosen Kabelgängen des überlasteten Knotenpunkts verschwinden, wie das immer ö er der Fall ist. Im Laufe der Jahre nimmt die Gedächtnisleistung erheblich ab. Und eben jetzt, in diesem Moment, tri mich das ganze Ausmaß des Alterungsprozesses mit voller Wucht, denn ich habe wirklich keine Ahnung, wer da vor mir steht. Ich weiß nicht, wie die Frau heißt und woher ich sie kennen soll. Ehrlich gesagt: Ich habe sie noch nie gesehen

»Und was macht Dein Großer?«, fragt sie. Dafür, dass ich sie gar nicht kenne, weiß sie eine ganze Menge über mich.

Wo ich arbeite, wo ich wohne, meine Hobbys, meine Kinder, meine Lau eidenscha . Mein Kopf rattert, während ich mich mehr schlecht als recht durch das Gespräch stehle und dabei zu kaschieren versuche, dass sich in meinem Speicher null Komma null Informationen be nden, die etwas mit dieser Person vor mir zu tun haben könnten. Ich fange an zu schwitzen. Ein Filmriss? Eine Geheimagentin? Eine Verschwörung? Alzheimer? Versteckte Kamera? Es kommt ja des Ö eren vor, dass unser Haus unter schallendem Gelächter zittert. Das ist immer dann der Fall, wenn ich hil os umhertappere, verschwommene Schatten sehe und – zum allerhöchstens dritten Mal –frage: »Wo ist denn nur meine Brille?« Da ich zum Lesen (noch) keine Augenunterstützung benötige, muss ich das Ding für die Ferne halt auch mal weglegen. Das passiert o im Tran, und dann nde ich die Augengläser irgendwann auf dem Obst oder im Bücherregal oder auf dem Sofa oder sonst irgendwo wieder. Wenn ich sie nde. Das ist nämlich gar nicht so einfach – ohne Brille.

Zumindest weiß ich, wenn ich mit Geldbörsen, Kleidungsstücken, wichtigen Unterlagen und anderem Kram Osternest-Suchen spiele: Diese Gegenstände gibt es, und ich erinnere mich sogar an ihr genaues Aussehen und ihren Inhalt. Und sobald sie wieder au auchen, kommt sogar in der alten Steuerungszentrale der Umstand zurück, warum die Brille im Einkaufskorb oder die Geldbörse im Schuhregal liegt. Das hil mir im Moment aber nicht weiter, denn da oben bleibt alles dunkel.

»Also tschüss, bis bald mal«, verabschiedet sich meine neue, alte Bekanntscha , »und grüß mir Deine Frau!« Das würde ich ja ohne Weiteres tun, aber ich fürchte, sie wüsste zu gern, von wem diese Grüße stammen. Vielleicht nenne ich die schöne Unbekannte einfach »Gabi«. Und wenn meine Frau nachfragt: »Welche Gabi?«, kann ich einfach kontern: »Was? Erinnerst Du Dich etwa nicht mehr an Gabi?«

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Der goldene Boden V schau schau

Es wird gehämmert, gebohrt, gestrichen, entworfen und entwickelt – man muss nicht bis zum Ende des Regenbogens gelangen, um einen Topf voller Edelmetall zu nden, denn jeder weiß, dass Handwerk einen goldenen Boden hat. Wir haben ihn gesucht.

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