KLUB 06 - die Dezemberausgabe 2015

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D I E ROT E N B U L L E N .COM

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MEIN JAHR Ein Rückblick in Jahreszeiten. WETTERPROGNOSEN Das erwartet uns in der Zukunft. KABINENGESPRÄCH 28 Fans. Ein Trainer. Viele Antworten.

DAS VEREINSMAGAZIN VON RB LEIPZIG

EISKALT

EMIL FORSBERG & DIE ROTEN BULLEN IM AKTUELLEN WETTERBERICHT.


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I N H A LT

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INHALT

der einZige lAuf, Bei dem dich dAs Ziel einholT An einem TAg. Zur selBen ZeiT. Auf der gAnZen welT.

8. mAi 2016, 13:00 uhr münchen

jeTZT Anmelden!

100% der sTArTgelder fliessen in die rückenmArksforschung

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Cover Illustration: Michael Pleesz; Fotos: motivio/Florian Eisele, motivio/Thomas Eisenhuth; Illustration: Martin Udovicic

WIR SORGEN FÜR GESCHICHTEN. IHR FÜR STIMMUNG.

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5 EDITORIAL Unser Sportdirektor und Cheftrainer Ralf Rangnick zieht eine heiß-kalte Bilanz und blickt voller Vorfreude auf das Schaltjahr 2016, das auch für die Roten Bullen eine weitere Zeitenwende werden kann.

50 11 FAKTEN Der Fußballschuh. Das wichtigste Werkzeug des Fußballers. Und zugleich ein feinfühliges Instrument, das es mittlerweile in weit mehr als nur der Leder-Ausführung gibt.

74 KABINENGESPRÄCH Dort, wo sonst nur die Profis unserem Cheftrainer lauschen, begrüßte Ralf Rangnick im November eine besondere Auswahl: 28 RBL-Fans reisten im Mannschaftsbus an und bekamen mehr als 90 Minuten lang intime Einblicke.

6 PICTORIAL Vom Regen in die Traufe. Die Roten Bullen hatten es bereits mit extremsten und widrigsten Witterungen zu tun. Klimatische Höhe- und Tiefpunkte in Bildern.

54 PROGNOSE Der Fußball verändert sich, genauso wie das Wetter. Der Klimawandel könnte das Wesen unseres Lieblingssports in Zukunft stärker prägen als technische und taktische Hilfsmittel.

20 BULLEVARD Weihnachtliche Kabinengeheimnisse, wetterfeste Mannschaften und Vereine, RBL-Hochdruckgebiete und -Bauernregeln. Eine Schneise von Zahlen, Infos und Tipps für alle Jahreszeiten.

60 UNSER JAHR 2015 war für RB Leipzig wieder ein ereignisreiches Jahr. Ein Trainer und drei Spieler blicken zurück auf ihre besonderen Momente in diesem Jahr, unser Kapitän schaut in die Zukunft.

36 EMIL FORSBERG Ein kühler Schwede? Emil Forsberg spricht im Interview gut gelaunt über jugendliche Winter im hohen Norden, seine sportliche Indoor-Alternative und eine einzigartige Fußballfamilie.

72 IM KLUB Freunde, Familien und Fans sind wichtige Bestandteile unseres Vereins. Wir informieren über freiwillige Helfer, einen ländlichen Fanclub, neue rauchfreie Familienblöcke sowie ein besonderes Spiel.

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90 NACHWUCHS Als besonders heißblütig gelten die Fußballfans in Südamerika. Zwei RBLNachwuchsbullen fühlten sich bei der U17-WM in Chile mitunter wie Profis und gewannen Eindrücke, die über den Fußball hinausgehen. 98 BULLEN-HITZE Wir haben das Wetterradar angeworfen und uns alle RBL-Ligaspiele noch einmal klimatisch angeschaut: Herausgekommen sind eine ganz besondere Bilanz sowie das optimale Bullenwetter.

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Noch mehr Sonne, Mond und Sterne.

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Ihr und euer Ralf Rangnick Illustration: Dietmar Kainrath

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Das Jahr 2015 neigt sich seinem Ende zu, und üblicherweise zieht man nun eine Bilanz der vergangenen zwölf Monate. Wir haben zusammen wieder viel erreicht. Die erste Zweitligasaison von RB Leipzig endete auf einem guten fünften Platz und mit einem würdigen Abschied für einige verdiente Spieler. Im September erreichten wir dann unseren nächsten großen Meilenstein – die neue Red Bull Akademie wurde eröffnet. Es ist für mich an jedem Tag ein besonderer Moment, das Gebäude zu betreten, in dem wir nun solche fantastischen Bedingungen haben. Auch sportlich sind wir auf einem sehr guten Weg und konnten uns auf den vorderen Plätzen festbeißen. Nun gilt es, über die Weihnachtspause durchzupusten und Kraft zu tanken, bevor wir im Januar in die Vorbereitung auf die Rückrunde starten. Dann liegen die nächsten ereignisreichen 366 Tage vor uns. Hoffentlich mit viel Sonnenschein, aber sicher auch dem einen oder anderen kleinen Gewitter, das wir überstehen müssen. Passt doch bestens zum Thema des aktuellen KLUB-Magazins, in dem sich alles rund um das Wetter im Fußball dreht. Abschließend möchte ich mich – im Namen des gesamten Vereins – bei allen Fans, Partnern und Unterstützern für dieses tolle gemeinsame Jahr bedanken sowie ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und nur das Beste für 2016 wünschen. Und wie auch immer das Wetter wird – vor uns liegen spannende Aufgaben, interessante Ziele und vor allem viele außergewöhnliche Augenblicke.

IMPRESSUM KLUB

Herausgeber & Redaktion RasenBallsport Leipzig GmbH, Neumarkt 29–33, D-04109 Leipzig Produktion Red Bull Media House GmbH, Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Leiter Medien & Kommunikation Florian Scholz Chefredakteur Stephan Lochen Redaktion Christian Geidus, John Hennig, Anne Petzold, Clemens Stachel, Daniel Traina Chef vom Dienst Christoph Rietner Textwart Lisa Blazek Ersatzbank Boro Petric Creative Director Dominik Uhl Fotochef Markus Kučera Schiedsrichter Johann Fleißner Cover-Illu Michael Pleesz Bildagentur GEPA pictures, motivio Litho Clemens Ragotzky (Ltg.), Nenad Isailovic, Thomas Posvanc Schlussproduktion Matthias Zimmermann Druck Druck und Werte GmbH, Peterssteinweg 17, D-04107 Leipzig RB Leipzig Gegründet 19. Mai 2009 Web www.DieRotenBullen.com Redaktionsschluss 24. November 2015

*Ein Angebot

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BEI WIND UND WETTER VIELES KANN MAN IM FUSSBALL BEEINFLUSSEN. NUR EINES NICHT. SIEBEN RB LEIPZIG-WETTERMOMENTE IN WETTERBILDERN.

Foto: Picture Point/Roger Petzsche

Regenwand. Was aussieht wie dicke Schnee­ flocken, sind eigentlich riesige Regentropfen während eines heftigen Wolkenbruchs. Schau­ platz: Belek in der Türkei. Dort testeten die Roten Bullen im Wintertrainingslager 2012 am 24. Januar gegen Wacker Innsbruck. Carsten Kammlotts Bauchlandung – beobachtet von Bastian Schulz – zeigt, dass es in diesem Spiel (Endstand 1:1) zwei Gegner gab.


Foto: Picture Point/Roger Petzsche

Hitze-Heimspiel. Exakt 40,3 Grad Celsius zeigte das Thermometer am 27. Juli 2013 im Mittelkreis der Red Bull Arena beim bislang heißesten RBL-Spiel an. Viermal unterbrach Schiedsrichter Thorsten Schriever das Duell zwischen RB Leipzig und Preußen Münster für eine Trinkpause. Trotz der Zusatzbelastung durch die hohen Temperaturen fielen vier Tore. Endstand: 2:2.


Foto: Picture Point/Roger Petzsche

Schlamm-Schlacht. Immer alles geben! Lukas Klostermann ist gezeichnet vom kampfbetonten Spiel beim 1. FC Heidenheim in der Saison 2014/15. Bei einem Zusammenprall mit Fabio Coltorti zog sich der Abwehrspieler eine große Beule zu, spielte aber mit einem Kopfverband weiter. Unsere Mannschaft kämpfte auf dem tiefen „Rasen“ verbissen, musste am 22. März 2015 aber dennoch eine 0:1-Niederlage hinnehmen.


Foto: Picture Point/Roger Petzsche

Anpfiff-Absage. Elf Ligapartien der Roten Bullen konnten aufgrund schlechter Witterungsbedingungen nicht zum geplanten Termin angepfiffen werden. Zuletzt musste am 25. Februar 2013 das Stadtderby gegen Lok Leipzig ausfallen. Grund war jedoch nicht der Rasen – den hatten die Rasenheizung und 150 Helfer bespielbar gemacht –, sondern die vereisten Tribünenzugänge.


Foto: Picture Point/Roger Petzsche

Matsch-Marathon. Schinden für den Erfolg. Ende Juni 2014 ackerte unsere Mannschaft vier Tage im Lauftrainingslager in Neuruppin (Brandenburg) für die passende Form. Bei strömendem Regen quälten sich die Spieler um Rani Khedira, Dominik Kaiser und Stefan Hierländer auf matschigen Waldwegen bei Ausdauerläufen und Sprints und holten sich so die nötige Härte für die erste Zweitligaspielzeit.


Foto: Picture Point/Roger Petzsche

Wüsten-Wanderung. Im Januar 2015 bereiteten sich die Leipziger Bullen in Katar auf die Rückrunde vor. Zwischen den Dünen wirken unsere Spieler unter der sengenden Sonne wie ausgesetzt. Doch es war nur ein kurzer Zwischenstopp während einer geführten Tour durch die weite Sandlandschaft – inklusive eines Kamelritts.


Foto: WORBSER-Pressefoto

Himmlische Heimstätte. Diese Luftaufnahme von der Red Bull Arena vermittelt einen ganz neuen Eindruck unseres Stadions, das sich mitten in der Stadt erhebt. Regenwolken sind über der Spielstätte übrigens selten zu sehen; Schirme können also zu Hause bleiben, denn die meisten Heimspiele von RB Leipzig wurden bislang im Trockenen ausgetragen. Rund 1.712 Stunden im Jahr scheint die Sonne in der Messestadt, im Jahresschnitt fallen 653 Liter Regen auf einen Quadrat­ meter. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 9,8 Grad, an circa 76 Tagen im Jahr gibt es Frost.


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DAS WETTER MACHT DEN FUSSBALL OFT ZUM SPIELBALL DER NATUR. HIER GIBT ES INTERESSANTE ZAHLEN RUND UMS WETTER.

AUFGESCHNAPPT!

REGEN, WIND UND SONNENSCHEIN SORGEN IM FUSSBALL FÜR STARKE AUSSAGEN … UND FÜR KOPFSCHÜTTELN.

3,4

sagte Turnierdirektor Christian Mutschler über das Wetter bei der EM 2008.

„Immer, wenn Schnee fällt, muss ein Favorit dran glauben. Ich hab mir schon überlegt, vor unserem nächsten Heimspiel Schnee­ kanonen aus dem Sauerland auf­ zustellen“, unkte Bielefelds Präsident

Hans-Hermann Schwick nach dem 2:1 über den damaligen Tabellenführer Bayer Leverkusen (14. Spieltag, 2008/09).

„Wenn der Kopf nicht da ist, sondern nur eine Hülle, dann ist es egal, ob du mit einer Viererkette spielst oder einer Schneekette.“ Klaus Augenthaler auf die Frage, ob er auch weiterhin an seiner Viererabwehrkette festhalten wolle

„Da muss jemand einen Fußball in die Sonne geschossen haben.“

Mario Basler erklärt eine Sonnenfinsternis auf seine eigene Art.

„Wenn die Sonne scheint und es hat 30 Grad, dann ärgere ich mich nicht, dass es nicht 32 Grad sind“, sagte Klaus Allofs zu Wolfsburgs

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Foto: GEPA pictures/Kerstin Kummer

ALS COLTORTI AUF WEISS FLOG

Platz zwei in der Tabelle.

„Es ist schon arg kalt gewesen für mich. Bei minus sechs Grad mit kurzer Hose rumstehen ist nicht ganz so leicht für einen Torwart“,

resümierte der fast beschäftigungslose Bayern-Keeper Manuel Neuer nach einem 2:0 gegen Fürth (18. Spieltag, 2012/13). D I E R OT E N B U L L E N .C O M

604.380 85

Der DFB-Lehrbrief Nr. 60 behandelt das Thema „Abbruch eines Spiels“ aufgrund von Regengüssen, Hagelschauern, Schneefall, fliegenden Gegenständen, Flitzern oder aggressivem Verhalten ausführlich.

Kilometer ist ein Gewitter entfernt, wenn die Zeitspanne zwischen Blitz und Donner zehn Sekunden beträgt.

„Wir werden einen Regentanz in unser tägliches Programm auf­ nehmen, damit es besser wird“,

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ZAHLENSPIELE

WETTERPHÄNOMENE

Allen Wettern zum Trotz! In einer Mischung aus Langläufer und Skispringer in Abfahrtshaltung pflügt Fabio Coltorti auf Skiern im Winterlauftrainingslager 2014 durch den Schnee von Oberwiesen­ thal im Erzgebirge. Kaum zu glauben, dass der Torhüter diesen waghalsigen Auftritt ohne größere Blessuren über­ standen hat.

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BULLEVARD 2 0 1 5

Bis zu 85 Prozent Luftfeuchtigkeit wurden bei den WM-Spielen 2014 in Fortaleza, Natal, Recife und Salvador da Bahia gemessen.

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Meter hoch liegt das Estadio Daniel Alcides Carrión in Cerro de Pasco (Peru), es ist das offiziell höchstgelegene Stadion der Welt.

zusätzliche Trinkpausen pro Spiel empfahl der Württembergische Fußball-Verband während der Hitzeperiode im Sommer 2015.

17,8

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Zentimeter Durchmesser hatte das größte jemals gemessene Hagelkorn in Nebraska (USA) – es war damit fast so groß wie ein Fußball.

Minuten lang musste 2014 das Testspiel zwischen England und Honduras aufgrund starker Orkanböen unterbrochen werden.

1972

43,8

wurde die erste Rasenheizung Deutschlands im Münchner Olympiastadion eingebaut. Nach der WM 1974 zog das Frankfurter Waldstadion nach.

Grad Temperaturunterschied lagen zwischen den beiden Drittliga-Partien 2013/14 der Roten Bullen beim Heimauftakt gegen Preußen Münster (+ 32,7 Grad) und dem ersten Spiel nach der Winterpause gegen Wacker Burghausen (– 11,1 Grad).

1.070

Tonnen (entspricht etwa dem Gewicht von 9.000 Menschen) kann das Marina Bay Floating Stadium in Singapur tragen. Auf der schwimmenden Plattform werden jedoch nur sporadisch Spiele ausgetragen.

1954

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führte Fritz Walter die Deutsche Nationalmannschaft bei Regenwetter durchaus überraschend zum WM-Titel. „Dem Fritz sein Wetter“ war somit geboren!

Tage dauerten die beiden längsten Winterpausen der Bundesliga-Geschichte. In der Saison 1986/87 sowie 1987/88 mussten die Teams knapp zweieinhalb Monate ausharren, bis wieder gespielt wurde.

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KOSMOS EXPERIMENTIERKASTEN Wer macht das Wetter? Wie fühlt sich eine Wolke an? Woraus besteht ein Regenbogen? All diese Fragen können mit diesem Experimentier-Set kinderleicht beant­ wortet werden. Eine Anleitung erklärt die Ver­ suche, spaßiges Experimentieren ist garantiert. BLUETOOTH BEANIE-MÜTZE Diese Mütze hält nicht nur warm, sie sorgt auch für den richtigen Klang: Durch ein eingebautes Bluetooth-Headset hast du deine Lieblingsmusik vom Smartphone immer dabei. Zudem bietet ein integriertes Mikrofon die Möglichkeit, über eine Freisprechfunktion problemlos zu telefonieren. Mithilfe von kleinen Tasten auf der Mütze können Anrufe entgegen­ genommen sowie Musik und Lautstärke ge­ steuert werden. BOSCH BEHEIZBARE SOFTSHELL-JACKE Mit dieser Winterjacke bist du perfekt gegen Wind, Wetter und Kälte geschützt und siehst trotzdem nicht aus wie das Michelin­ Männchen. Der Trick: Eingebaute Heizpads halten dich laut Hersteller bis zu sechs Stunden wohlig warm. Als besonderen Zusatz lädt die Jacke auf Wunsch auch den Akku deines Smartphones auf.

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TORREGENGARANTIE

RÜCKENNUMMER: 4 ALTER: 23 JAHRE GRÖSSE: 185 CM GEWICHT: 85 KG SCHUHGRÖSSE: 46

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WIR HABEN SIE AN EINEM REGNERISCHEN TAG ZUSAMMEN­ GESTELLT: DIE WETTERABHÄNGIGSTE FUSSBALL­LIGA DER WELT. DIE CHAMPIONS METEOROLEAGUE. Hawaii Rainbow Wahine (USA)

Rainbow FC (GHA)

KS Luftëtari Gjirokastër (ALB)

FC Windisch (SUI)

FC Wetter (GER)

FC Ice Bears (EST)

SG Sonnenhof Großaspach (GER)

Warmia Grajewo (POL)

SK Sturm Graz (AUT)

Tottenham Hotspur (ENG)

FC Donnersdorf (GER)

FSV Kühlungsborn (GER)

Jahn Regensburg (GER)

Utah Blitzz (USA)

SG 47 Wolkenstein (GER)

SC Feucht (GER)

SC Tornado Westig (GER)

Polar Wrocłow (POL)

SV Eintracht Windhagen (GER)

HFC Colditz (GER)

Zenit St. Petersburg (RUS)

Coldstream FC (SCO)

SV Hoch-Weisel (GER)

SC Wolkersdorf (AUT)

MKS Orkan Rumia (POL)

FC Blitz 03 Liegnitz (GER)

Concordia Schneeberg (GER)

TSV Regen (GER)

146

TAGE BEI DEN ROTEN BULLEN*

WERT BEI „FIFA 16“

919 494

BALLKONTAKTE*

KILOMETER LIEGEN ZWISCHEN LEIPZIG UND WILLIS HEIMAT KAISERSLAUTERN

0

°C AUSSENTEMPERATUR, ERST DANN DREHT ER DIE HEIZUNG AUF

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OHNE DIESEN LICHTSCHUTZFAKTOR GEHT ER NICHT IN DIE SONNE

9.173 17 3

KILOMETER VON LEIPZIG ENTFERNT LIEGT WILLIS BISHER WEITESTES URLAUBSZIEL SAN FRANCISCO

Foto: www.kaessmannphotography.com

DUOBRELLA Damit kann euch ein verregneter Wintertag nichts mehr anhaben! Sieht zwar aus wie ein gewöhnlicher Regen­ schirm, ist aber länglich und bietet locker Platz für zwei. Ein „Paarapluie“, der auch bei Regenwetter für Romantik sorgt.

JAHRE NACH EINTRITT IN DEN VEREIN WURDE ER KAPITÄN DES FCK

NATIONALITÄTEN IN EINER FAMILIE: VATER UNGARISCH, MUTTER POLNISCH, WILLI DEUTSCH

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*Stand: 24.11.2015 D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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NETATMO URBAN WEATHER STATION Du willst drinnen wissen, wie kalt oder warm es draußen ist? Diese Wetterstation für zu Hause verbindet sich mit deinem Smartphone und schickt die Daten ihrer beiden Sensoren direkt zu dir. Der Außensensor misst Temperatur und Luftfeuchtigkeit, der Innensensor gibt Aus­ kunft über Kohlendioxidgehalt, Luftdruck und Schallpegel in deiner Wohnung.

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MINUTEN STAND WILLI BEI JEDEM SEINER RBL-SPIELE AUF DEM PLATZ*

90

5 2,7

GELBE KARTEN SAMMELTE ER IN DIESER SAISON*

WAR SEIN ABI-SCHNITT DURCHSCHNITT

7

PFLICHTSPIELTREFFER IN SEINER KARRIERE ERZIELT*

VORNAME IST THOMAS (UNGARISCH: VILMOS TAMÁS ORBAN)

2.

JAHRE ALT WAR WILLI ORBAN, ALS ER MITGLIED BEIM 1. FC KAISERSLAUTERN WURDE

5

273

SPIELMINUTEN ABSOLVIERTE ER BISHER IN DER ERSTEN BUNDESLIGA (LIGA UND RELEGATION)

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SPIELE FÜR RB LEIPZIG*

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°C IST SEINE LIEBLINGSTEMPERATUR ZUM FUSSBALLSPIELEN

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SEMESTER LANG STUDIERTE ER AN DER FERNUNI BWL

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RALF ÜBER GRÖNLAND

Emil 14. Juni 2011, Nordatlantik

Yussuf 4. Dezember 2002, Finnland Achim Peter 16. August 17. Oktober 2010, Moskau 2012, Norddeutschland Dominik 25. Mai 2013, Karpatenraum Frederik 29. Mai 2013, Mitteleuropa

Lukas 4. November 2008, Schottland

Willi 13. Juni 2006, Azoren Nils 16. April 2013, zentraler Nordatlantik

Das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin vergibt seit 1954 Namen für Hochund Tiefdruckgebiete in Europa. Seit 1998 erhalten die Tiefdruckgebiete in geraden Jahren weibliche, die Hochdruckgebiete männliche Vornamen; in ungeraden Jahren ist es umgekehrt. Auch einige Vornamen unserer Spieler und Trainer schafften es schon auf die Wetterkarten.

Stefan 26. April 2013, Algerien

Tim 24. Februar 2011, Westatlantik

Anthony, Atinç, Davie, Diego, Ken, Marvin, Massimo, Rani und Zsolt wurden noch nicht vergeben. Es ist aber seit 2002 auch möglich, „Namens­ patenschaften“ für ein Druckgebiet zu übernehmen.

Tropensturm Fabio 29. Juli 2006, Pazifik

ENTSTEHUNGSORT DER – Hochdruckgebiete – Tiefdruckgebiete

KICK IT LIKE …

Fotos: motivio/Florian Eisele

… MARCEL HALSTENBERG BEACKERT DIE LINKE SEITE UND GLÄNZT DABEI AUCH MIT SEINER OFFENSIVSTÄRKE. EIN SPEKTAKULÄRES STILMITTEL, DAS ER SCHON IN EINIGEN SPIELEN GEZEIGT HAT, SIND SEINE SEITFALLZIEHER:

„Wenn der Ball seitlich hoch in der Luft liegt, nehme ich ihn eigentlich lieber mit dem Fuß als mit dem Kopf, auch weil ich dann viel mehr Wucht hinter die Kugel bekomme. Dafür stütze ich mich mit meinem stärkeren linken Bein ab und nehme das rechte als Schwungbein.

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Marcel 25. September 2009, Grönland Ralf 29. September 2009, Georg Südgrönland Kai 23. Juli 2007, Neufundland 30. März 2003, Island

Benjamin 15. Januar 2014, Neufundland Ni(c)klas 18. Januar 2001, Neufundland Patrick 7. Februar 2015, Küste Südgrönlands

EINIGE VORNAMEN DER ROTEN BULLEN SORGTEN SCHON FÜR NASSE FÜSSE UND HEISSE KÖPFE.

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Während das rechte Bein bis auf Hüfthöhe hochschnellt, lasse ich meinen Oberkörper nach hinten fallen, um noch mehr Dynamik in die Aktion zu bekommen. In dem Moment, in dem ich den Ball dann mit links treffe, ist mein Körper dadurch fast gestreckt. Im Gegensatz zum reinen Fallrückzieher lande ich seitlich und kann mich beim Fallen mit dem rechten Arm unter meinem Körper abstützen.“ D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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BALLGEFLÜSTER

DIE ROTEN BULLEN VERABSCHIEDEN SICH IN EINIGEN TAGEN IN DIE WINTERPAUSE. MIT DIESEN VERANSTALTUNGEN KOMMT TROTZ FUSSBALL-FREI KEINE LANGEWEILE AUF!

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#RBLUFTIG

#SI13

Klimaanlage SI13 für eine angenehm kühle Brise.

#ZK19

Der nordische Fischkutter ZK19 hisst bei Wind und Wetter seine Segel.

#MS7

DAS WOCHENENDE DES WINTERSPORTS IN LEIPZIG Am 30. und 31. Januar 2016 kommen Wintersport-Fans sogar im flachen Leipzig ganz auf ihre Kosten. Beim Markkleeberger Ski­ springen und Snowboard High Jump im Leipziger Neuseenland sorgen ein Pistenbully, viel Schnee und eine sieben Meter hohe Schanze für beste Voraussetzungen, spektakuläre Sprünge zu zeigen. Auf einer Kinderschanze können sich auch die Kleinen ausprobieren; ein buntes Rahmenprogramm verspricht ein grandioses Wintersportwochenende!

Die Windfahne MS7 dient zur genauen Bestimmung der Windrichtung.

#RK6

Auf dem Rundkurs RK6 südlich von Berlin kann man im Herbst skaten.

#TS8

#BB22

Sonne tanken im Bed & Breakfast BB22 in Palermo (Sizilien). D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: PR, www.alterbauernkalender.at

Die Tragkraftspritze sorgt für Abkühlung im Sommer.

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UNSERE KICKER SIND IN DEN SOZIALEN MEDIEN IMMER AM BALL. AUCH WENN ES UM KÄLTE UND KLIMAGERÄTE GEHT, TAUCHEN IHRE HASHTAGS IM INTERNET AUF.

DIE LEIPZIGER MESSE WIRD WIEDER ZUM SPIELE-PARADIES Bei dieser Veranstaltung kümmert es die Besucher wenig, welches Wetter gerade herrscht. Bei der DreamHack 2016 zieht es die GamerGemeinde nach mehreren Jahren Abstinenz wieder in die Messestadt. Das weltgrößte eSports-Festival gastiert vom 22. bis 24. Januar auf der Neuen Messe und bietet unter anderem 1.000 Spielern die Möglichkeit, in einem LAN-Bereich 56 Stunden mit- und gegeneinander zu spielen!

DER WEG NACH RIO GEHT ÜBER LEIPZIG! Im August feierte die Deutsche Leichtathletiknationalmannschaft den größten Erfolg bei einer Weltmeisterschaft seit 1999. Mit acht Medaillen kehrte das Team um die Leipzigerin Cindy Roleder damals nach Deutschland zurück. Am 27. und 28. Februar starten die WM-Helden bei den Deutschen Hallen­ meisterschaften in die Arena Leipzig!

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IM JULI SCHWEISS UND QUÄLEREI LÄSST KICKER JUBELN DANN IM MAI. TRAINIERT MAN HART IM GANZEN WINTER, BLEIBT DER GEGNER STETS DAHINTER. BEI REGEN ZIEHST DU STOLLEN AUF, SONST KLAPPT NUR LAHMER DAUERLAUF. DER GEFOULTE SICH DEN BALL HINLEGT, DER ELFER SELTEN IM TOR EINSCHLÄGT. VERSCHMÄHST DU DEINE CHANCEN FEIN, KRIEGST’ HINTEN DANN DIE KUGEL REIN. WER IM TRAINING AN DIE GRENZEN GEHT, DANN MEISTENS IN DER STARTELF STEHT. ZEIGST DU IM TRAINING STÄNDIG LUST, VERRINGERT SICH DES TRAINERS FRUST. STEMMST DU EISEN WIE EIN STIER, HAT DEIN GEGNER MÄCHTIG ANGST VOR DIR. WENN DIE WOLKEN GROLLEN: STOLLEN! IST DER RASEN TROCKEN: NOCKEN! SCHIESST DU DEN BALL MIT SUPER-POWER, SIEHST DU DIE ANGST SCHON IN DER MAUER. GEWINNT MAN SPIELE, UND ZWAR DIE ENGEN, SCHWAPPT LA OLA AUF DEN RÄNGEN. SIND DIE TORWARTHÄNDE SEHR VERSTEIFT, ER GARANTIERT DANEBENGREIFT. HÄLTST DU DEN KASTEN BLITZEBLANK, MUSS DER STÜRMER AUF DIE BANK. KLAPP NACH DEM JUBELSPRUNG DEN SITZ HERUNTER, SONST SITZT DU EINE REIHE DRUNTER. KOMMST DU ZU SPÄT ZU HAUSE RAUS, VERPASST’ DAS SPIEL AM KASSENHAUS. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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INTERN.

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WETTE(R)N, DASS …?

… sich Bulli unter einer Überdachung verkriecht, wenn es anfängt zu tröpfeln? Denn Regenwetter mag unser Maskottchen überhaupt nicht. Zum einen wird sein rotes Fell unangenehm nass, zum anderen schmiert der Stift, wenn Bulli seinen Fans Autogramme schreiben möchte. Er ist also ein echtes Schönwetter-Maskottchen. Umso besser, dass es bei 85 Prozent unserer Heimspiele trocken ist.

DU JUBELST.

DU LEIDEST. Du und Dein Team. 90 Minuten. Alle Spiele. In guten wie in schlechten Zeiten. Alle Bundesliga-Spiele der ROTEN BULLEN live. Nur auf Sky. Für

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Auch den renommiertesten Journalisten rutscht ab und zu mal ein Name ins kurze Eck. Unsere Höhepunkte in diesem Jahr – mal gesprochen, mal geschrieben – waren: Fabian Coltori, Antinc Nukan, Stefan Ilsankner, Daniel Kaiser, David Sehlke. Doch auch uns ging ab und an mal ein Ball daneben. So war Emil Forsberg plötzlich Finne, und das erste ausverkaufte Ligaspiel in der Red Bull Arena überwältigte uns so sehr, dass wir es auf der Stadionleinwand nur als AUSERKAUFT vermeldeten.

Gratis Trikot*

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*Angebot gilt bei Buchung von Sky Starter und dem Sky Fußball-Bundesliga-Paket mit einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten (Monat der Freischaltung (anteilig) zzgl. 23 Monaten) für mtl. € 19,99 zzgl. einer einmaligen Aktivierungsgebühr in Höhe von € 59 für Neukunden bzw. in Höhe von € 159 für Abonnenten, in deren Haushalt und/oder unter deren Kontonummer ein Sky Abonnement für sich oder Dritte besteht oder bestand, welches bereits gekündigt oder innerhalb von 3 Monaten vor Neuabschluss beendet worden ist sowie einer Logistikpauschale in Höhe von €12,90. Verlängerung: Wenn das Sky Abonnement nicht fristgerecht 2 Monate vor Ablauf der Vertragslaufzeit gekündigt wird, verlängert es sich jeweils um weitere 12 Monate zu mtl. € 35,99 (Sky Starter + 1 Programmpaket). Receiver: Zu diesem Abonnement stellt Sky einen Sky+ HDFestplattenreceiver während der gesamten Laufzeit leihweise zur Verfügung. Die einmaliger Servicepauschale i. H. v. € 169 entfällt. Auf Wunsch kann alternativ der Sky HD-Leihreceiver im Fußball-Club-Design gegen eine einmalige Servicepauschale i. H. v. € 29 gewählt werden. Trikot: Bei Abschluss im Fanshop oder online gibt es zum Abonnement ein original Fußball-Bundesliga-Trikot gratis dazu. Nur solange der Vorrat reicht. Umtausch und Barauszahlung ausgeschlossen. Eine Anpassung bestehender Sky Abonnements auf dieses Angebot ist nicht möglich. Alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt. Angebot gültig bis 31.12.2015. Stand: November 2015. Änderungen vorbehalten. Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG, Medienallee 26, 85774 Unterföhring.Foto: © imago/Picture Point

Foto: GEPA pictures

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PSST! GEHEIMES KABINENGEFLÜSTER WIR HABEN WIEDER EINMAL INSIDER-INFORMATIONEN AUS DER RBL-UMKLEIDE FÜR EUCH. ES GEHT UM WEIHNACHTSWÜNSCHE, VERRÜCKTE SPIELE UND JEDE MENGE FUSSBALLERWEISHEITEN.

DIE WINTERSPORTLER

HILFE DURCH ABHILFE

VERRÜCKTE WETTERSPIELE

Die Abfahrer: Dominik Kaiser, Georg Teigl, Marvin Compper, Tim Sebastian, Zsolt Löw, Achim Beierlorzer Die Snowboarder: Zsolt Kalmár, Nils Quaschner, Frederik Gößling Eishockey: Emil Forsberg, Stefan Ilsanker, Zsolt Löw Eiskunstläufer: Stefan Hierländer, Lukas Klostermann

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Einige Rote Bullen wissen schon genau, was sie ihren Kabinennachbarn zu Weihnachten schenken. Anthony Jung: „Ich schenke Stefan Hierländer ein Kilogramm Forelle und Nils Quaschner eine Haarschneidemaschine.“ Tim Sebastian: „Dominik Kaiser bekommt ein neues Skatblatt, damit er keine Ausreden mehr hat, dass er immer verliert.“ Lukas Klostermann: „Yussuf Poulsen mache ich mit Haargummis, Patrick Strauß mit einem SonnenaufgangsWecker glücklich.“ Ken Gipson: „Stefan Ilsanker könnte einen ‚FIFA‘-Kurs für die PlayStation gut gebrauchen.“ Stefan Ilsanker: „Ken Gipson hat einen Korb voller Shampooflaschen verdient, weil ich mich immer heimlich an seinem Shampoo bediene.“ Dominik Kaiser: „Tim Sebastian lege ich neue Skatkarten unter den Baum, denn mit den alten gewinnt er immer.“ Georg Teigl: „Stefan Hierländer schenke ich ein Hemd mit Krawatte und einen Coffee to Go, denn er könnte auch ein Börsen-Broker sein.“

Fabio Coltorti: 17. Dezember 2014: VfR Aalen – RB Leipzig „Der Boden war wie ein Sumpf!“ Benjamin Bellot: 15. September 2007: Sachsen Leipzig – Hertha BSC „Orkanböen machten den Ball unberechenbar.“ Marvin Compper: 4. Dezember 2010: VfB Stuttgart – TSG Hoffenheim „Minus 17 Grad – es war unfassbar kalt!“ Stefan Ilsanker: 26. Januar 2013: FC Red Bull Salzburg – Berliner AK „Das Testspiel wurde nach 60 Minuten wegen eines Gewitters abgebrochen, weil sogar Blitze ins Stadiongebäude eingeschlagen hatten.“ Diego Demme: 25. Januar 2014: RB Leipzig – Wacker Burghausen „Mein erstes Spiel für RB Leipzig – und das bei minus 11 Grad!“

MASKOTTCHEN BULLI HAT WETTERTECHNISCH SCHON SO ZIEMLICH ALLES IN DER RED BULL ARENA ERLEBT. IHM KÖNNT IHR IM SOMMER UND WINTER VERTRAUEN.

BULLI S WETTER-TI PPS DIE BESSERWISSER Tipps für Fußball bei erschwerter Witterung

Die Rodler: Tim Sebastian, Ken Gipson, Patrick Strauß, Achim Beierlorzer

KEINE KALTEN FÜSSE KRIEGEN

Benjamin Bellot: „Hoch und weit bringt Sicherheit.“ Zsolt Löw: „Bei Wind: Flachpässe spielen. Bei Blitz: Spielfeld verlassen.“ Lukas Klostermann: „Einfach nicht drüber nachdenken.“ Nils Quaschner: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ Stefan Ilsanker: „Bei Hitze: viel trinken. Bei Kälte: warm anziehen. Bei Gewitter: hoffen, dass es schnell vorbei ist.“ Dominik Kaiser: „Flach spielen, hoch gewinnen.“ Emil Forsberg: „Bei Kälte: noch mehr rennen.“ Davie Selke: „Schlechtes Wetter? Ich spiele nur bei Sonne!“

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BEI KÄLTE • Kleidung nach dem „Zwiebelprinzip“ in mehre­ ren Schichten übereinander anziehen, für Fußball­ fans gilt: T­Shirt, T­Shirt, Pulli, Pulli, Jacke, Trikot • isolierende Sitz­ bzw. Stehunterlage, Styropor hat dabei sehr gute Dämmungs­ eigenschaften • dicke Socken, heiz­ bare Gelkissen oder Wollfutter in Schuhen und Stiefeln • Haut vor dem Aus­ trocknen schützen: fetthaltige Cremes auf­ tragen, Lippenpflege­ stift verwenden

BEI HITZE • luftige helle Klei­ dung wählen, die Feuchtigkeit aufneh­ men kann und die Haut vor Sonnen­ einstrahlung schützt • Kopfbedeckung aufsetzen • viel trinken, dabei lieber auf das obli­ gatorische Stadion­ bier verzichten • Mini­Ventilatoren für unterwegs brin­ gen frischen Wind • Sonnencreme verwenden

y­ Technik-Tipp: Verzichtet bei extremer Kälte auf Hand die bilder oder ­videos: Der Akku wird schnell leer, und im Temperaturunterschiede sorgen für Kondenswasser Gehäuse und irreparable Schäden.

Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung! Damit euch aus­ schließlich das Geschehen auf dem Platz zum Frösteln oder Schwitzen bringt, nehmt euch die Tipps für Stadionbesuche bei Wind und Wetter zu Herzen!

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DER PERFEKTE RBL-SCHNEEMANN

HIER ERFÄHRST DU, WIE MAN AUS GEFRORENEM WASSER DEN BESTEN FREUND FÜR KALTE WINTERTAGE FORMT. Um den perfekten Schneemann zu bauen, darf es nicht zu kalt sein (0 bis 5 Grad). Papp­ schnee ist das beste Baumaterial. Formt einen Schneeball und rollt diesen über den Schnee. Am besten dort, wo wenige Bäume stehen, dann sind weniger Blätter am Schnee. Ihr braucht drei Kugeln, wobei die unterste als Fußsockel natürlich am größten ist. Darauf packt ihr die Bauchkugel, auf die wiederum der Kopf gesetzt wird. Damit alles gut hält, verstärkt ihr die Verbindungsstellen der Kugeln mit etwas Schnee. Ihr könnt den Schneemann auch ein wenig mit Wasser (natürlich nicht mit heißem) übergießen, dann wird er noch stabiler. Nun verpasst ihr dem weißen Männlein mit Möhren, Ästen und Steinen ein nettes Gesicht. Lasst den Schneemann am besten nach Norden schauen, die Südsonne treibt ihm nur Tränen in die Augen. Mit zwei weiteren kleinen Schneekugeln ent­ stehen die Arme. Um dem Schneemann nun noch den richtigen RBL-Look zu verpassen, könnt ihr den Schnee mit roter Lebensmittelfarbe einfärben. Dazu eine Fahne in den Arm, einen Schal um den Hals und eine Mütze auf den Kopf, und der eisigste Fan der Roten Bullen ist fertig.

SEHR AUSGEFALLEN Das Regionalligaspiel gegen den Berliner AK in der Saison 2012/13 wurde gleich zweimal abgesagt. Sowohl am 9. Dezem­ ber als auch am 20. März konnte aufgrund starker Schneefälle im Berliner Poststadion nicht gespielt werden. Vier Tage nach der zweiten Absage wurde die Partie schließ­ lich nachgeholt – und zwar in Leipzig. Denn die beiden Vereine einigten sich, die Ansetzung zu drehen, um keine dritte Absage zu riskieren. Die Roten Bullen siegten durch ein Tor von Clemens Fandrich mit 1:0 (22.). D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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T H C E L H SC R E T T E W ELF 2

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Rodrigo Rain (Union La Calera)

Hans Eisele (VfB Stuttgart)

Milan Hagel (SpVgg Brandlecht-Hestrup)

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Jakob Schneebeli (FC Bern)

Ernst Kalt (BSC Old Boys)

Dieter Ungewitter (Eintracht Frankfurt)

Dominic Blizzard (Hull City)

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Ralf Regenbogen (Schalke 04) SON NE

Nick Proschwitz (SC Paderborn) SON NE

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Nicky Summerbee Oliver Hoch Thomas Hitzlsperger (Manchester City) (SV Alemannia Waldagesheim) (VfB Stuttgart) SON NE

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Lars Warmenhoven (VV Noordwijk)

Mario Sonnleitner (SK Rapid Wien)

Jihai Sun (Manchester City)

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TRAINER-TEAM: Paul Schönwetter Ottmar Hitzfeld Werner Heiß

24. OKTOBER 1998 Basanga, Kasai, Kongo Ein Blitzschlag soll (laut der kongolesischen Tageszeitung „L’Avenir“) alle elf Spieler einer Fußballmannschaft getroffen haben. Da die Heimmannschaft jedoch komplett unversehrt blieb, glaubten viele an Hexerei.

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Werner Sonnenschein (RW Oberhausen)

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SCHÖN -WETTER ELF D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Foto: imago/Frinke

Eugénie Le Sommer (Olympique Lyon)

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Shelby Printemps (Optik Rathenow)

3. JULI 1974 Waldstadion, Frankfurt, Deutschland Das finale Zwischenrundenspiel zwischen Deutschland und Polen bei der WM ’74 schaffte es als „Wasserschlacht von Frankfurt“ in die Fußballhistorie. Deutschland gewann gegen die stärkeren Polen mit 1:0, nachdem kurz vor dem Anpfiff ein Wolkenbruch das Spielfeld im Grunde unbespielbar gemacht hatte.

Yuta Tsunami (AC Nagano Parceiro)

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Wolke Janssens (KFC Dessel Sport)

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7. DEZEMBER 1963 Volksparkstadion, Hamburg, Deutschland Die Bundesliga-Partie zwischen dem HSV und Borussia Dortmund (Zwischenstand 1:2) ging als erstes Spiel in der Fußball-Bundesliga, das abgebrochen wurde, in die Geschichte ein. Grund war eine dichte Nebelglocke.

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Harry Kane (Tottenham Hotspur)

26. JUNI 1954 Stade Olympique de la Pontaise, Lausanne, Schweiz Das WM-Viertelfinale zwischen Österreich und der Schweiz bei über 40 Grad im Schatten gilt als eine der prägendsten und torreichsten Hitzeschlachten (Endergebnis 7:5).

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PETRUS MEINT ES NICHT IMMER BESONDERS GUT MIT UNSEREM LIEBLINGSSPORT. AUCH GROSSVERANSTALTUNGEN SIND DAVOR NICHT GEFEIT.

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FUSSBALL 0:1 WETTER

Orkan Avci (FC Vaduz)

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TRAINER-TEAM: Otto Rehhagel Tayfun Korkut Detlef Schneeweiß

Frankfurter Wasserschlacht Der Starkregen vor der letzten Zwischenrundenpartie Deutschland gegen Polen bei der WM 1974 erwies sich als zwölfter Mann der DFB-Elf. Sie siegte 1:0. durch heftige Windböen Werbebanden aufs Feld geschleudert, wo sie einen Linienrichter und drei Spieler trafen. Nach einer längeren Behandlungspause ging das Spiel weiter, bis kurz vor Schluss ein heftiges Unwetter endgültig einen Spielabbruch provozierte.

25. OKTOBER 1998 Dobsonville Stadium, Johannesburg, Südafrika Während des Premier-League-Spiels zwischen den Moroka Swallows und Jomo Cosmos ging plötzlich ein halbes Dutzend Spieler zu Boden, nachdem ein Blitz auf dem Spielfeld eingeschlagen hatte. Alle überlebten.

11. APRIL 2008 easyCredit Stadion, Nürnberg, Deutschland Erst vor sieben Jahren musste erstmals in der Fußball-Bundesliga ein Spiel wegen schlechter Witterungsbedingungen, die nichts mit der Sicht zu tun hatten, abgebrochen werden. Der Platz in Nürnberg stand bei der Partie gegen Wolfsburg so sehr unter Wasser, dass nach der Halbzeitpause (Nürnberg führte 1:0) kein reguläres Spiel mehr möglich war.

17. JANUAR 2007 Ellis Park Stadium, Johannesburg, Südafrika Beim Spiel zwischen Orlando Pirates und Black Leopards spielte das Wetter verrückt. Erst gab’s einen Stromausfall, später wurden

19. DEZEMBER 2009 Mercedes-Benz Arena, Stuttgart, Deutschland Vor sechs Jahren war unser Trainer Ralf Rangnick in eine der kältesten Partien im deutschen Fußball involviert. Im schwäbischen Derby in

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Stuttgart fror er, damals Trainer der TSG Hoffenheim, bei minus 17 Grad Celsius in schicken, aber dünnen schwarzen Lederschuhen. 15. JUNI 2012 Donbass-Arena, Donezk, Ukraine Bei der EURO in Polen und der Ukraine gab es die erste Spielunterbrechung in der EM-Historie wegen höherer Gewalt. Bei der Vorrundenpartie Ukraine gegen Frankreich regnete es ohne Unterlass, und nach vier Minuten schickte Schiedsrichter Björn Kuipers beide Teams völlig durchnässt in die Kabine. Nach einer Stunde wurde weitergespielt, Frankreich gewann verdient mit 2:0. 23. MÄRZ 2013 Dick’s Sporting Goods Park, Denver, USA Das WM-Quali-Spiel der USA gegen Costa Rica stand mehrfach vor dem Abbruch. Ein Blizzard fegte Schneemassen ins Stadion und aufs Feld. Am Ende behielt Clint Dempsey den Durchblick und erzielte den 1:0-Siegtreffer für die Boys von Jürgen Klinsmann.

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DIE PROFIS DER 4 JAHRESZEITEN

UNSERE SCHÖNE STADT LEIPZIG HAT DAS GANZE JAHR ÜBER ETWAS ZU BIETEN. HIER SIND VIER TIPPS FÜR SPANNENDE OUTDOOR-AKTIVITÄTEN ZU JEDER JAHRESZEIT.

PETER SCHMEICHEL UND MICHAEL KONSEL IM WETT(ER)-TALK.

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ls Torhüter überzeugten Peter Schmeichel und Michael Konsel viele Jahre national und international auf dem Fußballrasen. Mal hat der Wind zwischen den Pfosten gepfiffen, mal hat es aus Kübeln geschüttet, mal brannte die Sonne auf die Köpfe der Keeper. Den herausragenden Leistungen der beiden Tipico Markenbotschafter konnten die Wetterkapriolen zwischen England und Italien jedoch nie etwas anhaben. Im Interview blicken die Torhüter auf die extremsten Arbeitsbedingungen ihrer Karriere zurück und wagen eine etwas andere Wetterprognose.

FRÜHLING Wenn die Schneedecke allmählich verschwindet und die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht, empfiehlt sich ein Besuch im Botanischen Garten der Uni Leipzig. Über 5.000 Pflanzenarten und hunderte verschiedener Schmetterlinge bieten nach der dunklen Jahreszeit eine bunte Abwechslung. Adresse: Linnéstraße 1, 04103 Leipzig

MATTHEW SPRING (Mittelfeld, St. Neots Town)

HERBST Das Farbenspektrum des Herbstes lässt sich in Leipzig besonders gut vom Aussichtsturm im Rosental begutachten. Der etwas wackelige, 15 Meter hohe Turm muss zunächst über einige Stufen erklommen werden, bietet dann aber eine Aussicht, die für alles entschädigt. Der etwas versteckte Aussichtspunkt ist auf dem 20 Meter hohen Rosentalhügel zu finden.

Damit wären gleich zu Beginn einige europäische Wetter­ klischees erfüllt. Wenn Sie sich Ihre Arbeitsbedingungen hätten bestellen dürfen, wie hätten diese ausgesehen? Michael: Ich habe gern am Abend bei Windstille und leicht feuchtem Rasen gespielt. Wenn dann noch die Ränge voll waren, war es perfekt. Peter: Keine Sonne, 15 Grad und ein nasser Untergrund waren für mich optimale Bedingungen.

Foto: Tipico

Fotos: imago (3), www.picturedesk.com

FABIAN HERBST (Mittelfeld, FV Illertissen)

Gibt es ein Spiel, an das Sie sich aufgrund des außer­ gewöhnlichen Wetters bis heute erinnern? Peter Schmeichel: Ja, sogar noch sehr genau. Das war ein Spiel für ManU gegen Sheffield United. Mein erstes nach einer achtwöchigen Verletzungspause. Es war Januar, wahnsinnig kalt und stürmisch. Der Platz war in fürchterlichem Zustand und kaum bespielbar. Michael Konsel: Ich erinnere mich an mein erstes Spiel mit dem AS Rom, damals gegen Empoli. Es war Anfang September, das Spiel war für 13.00 Uhr angesetzt. Es hatte gefühlte 45 Grad, und ich fühlte mich dementsprechend matt. Noch dazu wärmten wir uns nicht auf dem Platz, sondern in einem kleinen Turnsaal auf. Dort herrschten Temperaturen wie in einer Sauna.

SOMMER Das Leipziger Neuseenland besteht aus einer Vielzahl wunderschöner Orte, an denen man es sich im Sommer gut gehen lassen kann. Ein Beispiel ist der weiße Sandstrand am Markkleeberger See. In der Ferne erinnern die Schaufelradbagger des Bergbau-Technik-Parks daran, dass hier früher einmal Braunkohle abgebaut wurde. Adresse: Auenhainer Strand, 04416 Markkleeberg

YANN SOMMER (Tor, Borussia Mönchengladbach)

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DIE EHEMALIGEN TOP-TORHÜTER

WINTER Der Klassiker für einen erlebnisreichen Wintertag in Leipzig ist ein Ausflug auf den beliebten Fockeberg. Winterfest eingepackt und mit dem Schlitten unter dem Arm pilgern vor allem die Bewohner der Leipziger Südvorstadt auf den 153 Meter hohen Berg, der sowohl mit flachen als auch steilen Hängen zum Rodeln einlädt.

ARON WINTER (Mittelfeld, Ajax Amsterdam)

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HANDSCHUHE BEI SONNENSCHEIN

WIE ES MORGEN WIRD? GUT!

MIT IHREN NAMEN REPRÄSENTIEREN SIE DIE VERSCHIEDENEN KLIMATISCHEN PERIODEN PERFEKT.

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A DV E RTO R I A L

Es gibt Tage, da macht es aufgrund der Witterung weniger Spaß, ins Stadion zu gehen. Echte Fans hält das nicht davon ab, das Spiel vor Ort zu verfolgen. Wie ist das bei Ihnen: Welches Spiel sehen Sie in der Rückrunde auf jeden D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fall von der Tribüne aus, egal bei welchem Wetter? Peter: Soweit es funktioniert, schaue ich mir jedes Spiel von meinem Sohn Kasper, der bei Leicester City in der Premier League spielt, an. Ich verfolge seinen Entwicklungsprozess genau und bin sehr stolz auf ihn. Und natürlich verfolge ich die Finalspiele in der Champions League und bei der Europameisterschaft in Frankreich. Michael: Einige! Natürlich das Champions-League-Finale, die Derbys in Wien und Rom und die meisten Spiele der österreichischen Nationalmannschaft … in Frankreich! Auch wenn Sie beide keine Meteorologen sind: Als Tipico Markenbotschafter können Sie ganz sicher auch eine „Wett(er)prognose“ abgeben. Was glauben Sie: Wer gewinnt die Europameisterschaft 2016? Peter: Meine Favoriten sind Frankreich, Spanien und Deutschland. Michael: Vorab: Auf die EM freue ich mich diesmal ganz besonders, da Österreich dabei ist und eine sehr gute Nationalmannschaft hat. Deutschland, Spanien und Italien sind bei Turnieren immer sehr stark und auch sehr erfahren. Belgien und Österreich sind jedoch diesmal sehr gefährliche Außenseiter!

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DIE RUHE VOR DEM STURM

Foto: motivio/Florian Eisele

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VON WEGEN ALTER SCHWEDE. EMIL FORSBERG, 24, HAT

NOCH VIEL VOR. EIN INTERVIEW MIT DEM TECHNIKER ÜBER ERFOLGSHUNGER, FAMILIENVORBILDER UND STEREOTYPEN. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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ow“, sagt Emil Forsberg überrascht, als wir ihm den Cover-Entwurf des aktuellen KLUB-Magazins zeigen. „Es ist schon eine Auszeichnung, wenn man vorn drauf ist, oder?“, fragt der 24-Jährige verlegen. Das ist es durchaus. Denn der schwedische Nationalspieler, der im Januar 2015 zu den Roten Bullen wechselte, entwickelte sich im Laufe des Jahres zu einem unverzichtbaren Leistungsträger. Im Interview erzählt er von seiner fußballverrückten Familie und Freundin, seiner möglichen zweiten Karriere sowie seinem wahr gewordenen Traum von der Europameisterschaft 2016. Eisig auf dem Cover und seit dieser Saison auch eiskalt vor dem Tor. Du spielst mittlerweile wie befreit auf. Woran liegt das? Das ist schwer zu erklären. Jetzt landen die Bälle eben im Netz, die in der Vorsaison nicht reingehen wollten. Ich bin momentan auch häufig zur richtigen Zeit an der richtigen Position. Aber es gibt so viele Faktoren, um zu treffen. Am Ende ist es vielleicht auch einfach so, dass ich zurzeit mehr Glück habe als zuvor. Gab es einen bestimmten Schlüsselmoment? Das nicht, aber es ist der Effekt eingetreten, den ich in der vorigen Saison in einem Mediengespräch angekündigt hatte: Wenn ich einmal treffe, wird es wie bei einer Ketchup-Flasche sein – dann läuft es plötzlich, und alles kommt raus. Und ein wenig ist es ja jetzt so. Liegt deine Effektivität auch an einer neuen Rolle auf dem Spielfeld? Ja, sicher auch! Vorige Saison habe ich noch etwas zentraler als Nummer 10 gespielt, in dieser Spielzeit gebe ich doch eher eine Nummer 10 auf der linken Seite. Offensiv habe ich viele Freiheiten und kann quasi machen, was ich will. Für mich ist das eine perfekte Rolle. Die Trainer reden viel mit uns und prüfen, welche Position für jeden Einzelnen am besten passt. Es ist sehr wichtig, dass wir

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Angekommen. In Markkleeberg, am Pier 1 des Cospudener Sees, entdeckte der Schwede sogar ein wenig Heimat.

»Es ist eingetreten, was ich in der vorigen Saison angekündigt hatte: Wenn ich einmal treffe, wird es wie bei einer KetchupFlasche sein – dann läuft es plötzlich.«

darüber diskutieren. Denn wir haben viele junge Spieler, mich inbegriffen, die von unserem erfahrenen Trainerteam noch sehr viel lernen können. Gab es in den Besprechungen einen speziellen Tipp, der dir geholfen hat? Triff! (Lacht.) Du hast in deinem ersten Jahr in Deutschland unter anderem drei Trainer erlebt. Warst du überrascht, als Ralf Rangnick im Sommer auch den Cheftrainerposten übernommen hat? So funktioniert Fußball, da kann alles passieren, und als Spieler musst du diese neuen Situationen annehmen. Ich mochte Alexander Zorniger und mag Achim Beierlorzer und Ralf Rangnick. Für mich waren die Trainerwechsel kein Problem, ich denke darüber auch nicht so viel nach und nehme den Fußball, wie er ist. Wie tief sitzt angesichts der Herbstform der Ärger, dass es nicht schon im Sommer mit dem Aufstieg geklappt hat? Der ist recht schnell verflogen. Wir hatten eine annehmbare Saison gespielt, aber es ist eine harte Liga – da entscheiden letztlich Kleinigkeiten. Drei Spieltage vor Schluss stand fest, dass es wohl nicht mit dem Aufstieg klappen wird. Ab diesem Zeitpunkt ging es darum, sich auf die Zukunft und die neue Saison zu fokussieren. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Foto: motivio/Florian Eisele

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Schwedische Idylle: Schon früh übte sich Emil im Nationaltrikot (li.), sein Vater Leif spielte in der Olympiaauswahl. Die Sommer verbringt er nach wie vor im Ferienhaus seiner Eltern.

Und nun läuft es ordentlich, wir haben nicht immer klasse gespielt, aber gut gepunktet und sind an der Spitze dabei. Die neuen Spieler konnten sich schnell integrieren, und wenn wir erst mal bei einhundert Prozent sind, können wir jede Mannschaft der Liga schlagen. Hattest du die 2. Bundesliga so erwartet? Ich habe schon häufiger gesagt, dass die zweite deutsche Liga besser ist als die erste schwedische, in nahezu jedem Punkt. Die Allsvenskan ist eine gute Liga für junge Talente, es gibt auch dort Qualität, Malmö hat sich zum Beispiel zwei Jahre in Folge für die Champions League qualifiziert. Aber in der 2. Bundesliga ist alles eine Nummer größer, einen Schritt weiter: individuell, mannschaftlich und auch in Sachen Publikum. 20.000 Zuschauer im Schnitt in einer zweiten Spielklasse sind beeindruckend. Bevor du nach Deutschland gewechselt bist, hattest du sicher Vorurteile. Wurden diese bestätigt? Oh ja, besonders punkto deutscher Disziplin! Das war im Grunde neu für mich. Ich hatte davon gehört, war mir aber nicht sicher, ob die Menschen hier tatsächlich so diszipliniert sind. Doch das kann ich nun bestätigen – und finde diese Eigenschaft gar nicht schlecht.

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Fotos: privat

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Stellst du den Disziplin-Drang nur im alltäglichen Leben oder auch im Verein fest? Ich bin jeden Tag im Trainingszentrum und sehe, wie die Leute arbeiten. Es folgt alles einem punktgenauen Plan, und ich kann mir gut vorstellen, dass das in anderen Bereichen genauso ist. Ich fühle mich D I E R OT E N B U L L E N .C O M

damit bereits recht wohl und mag diese Art – vielleicht brauche ich diese gewisse Disziplin um mich herum sogar (lacht). Ist das wirklich so ein großer Unterschied zu Schweden? In Schweden sind wir eher abwartend und kompromissbereit. Wir sagen zum Beispiel: „Okay, wir können es so oder so tun.“ In Deutschland geht es häufig strikter zu: „Wir machen das so!“ (Schlägt einen Befehlston an.) Wenn hier jemand sagt, du bist morgen um acht Uhr da, erwartet er, dass du um Punkt acht Uhr da bist. In Schweden könntest du auch eine Viertelstunde später kommen. Hast du schon Lieblingsplätze in Leipzig? Im Sommer liebe ich es, durch die Parks zu gehen. Meine Freundin Shanga und ich haben einen Hund, Roffe, einen Golden Retriever, und sind deshalb auch im Herbst und Winter oft draußen. Es ist perfekt, um an der frischen Luft zu sein und mal nicht über Fußball nachzudenken. Ansonsten schlendere ich gern mal durch die Stadt, gehe Sushi oder ein gutes Steak essen. Also bist du eher jemand fürs Grüne als für den Strand? Na ja, Roffe findet es eigentlich am Wasser besser, liebt es, stundenlang zu baden. Am Anfang wussten wir aber auch noch nicht so viel über Leipzig und mussten die Stadt und Seen erst einmal entdecken. Habt ihr eine Tour mit den roten City-Bussen gemacht? Nein, aber als meine Schwester zu Besuch war, hat sie Leipzig mit einer solchen Tour erkundet. Sie weiß jetzt mehr über die Stadt

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als ich. Meine Freundin und ich haben auch schon öfter darüber nachgedacht, aber es bisher noch nicht geschafft. Und das, obwohl ich die roten Busse ständig durch die Gegend fahren sehe, sogar an unserem Apartment vorbei. Also wird an dieser Stelle bald mit durchgesagt: „Hier wohnt RBL-Star Emil Forsberg!“ (Lacht laut.) Vielleicht! Mein Hund steht meistens am Fenster, daran könnte man aus den Bussen heraus sogar meine Wohnung erkennen. Auf dem Cover vereist, jetzt etwas fröstelnd am See, zudem zieht hier ein tückischer Wind durch. Bei welcher Temperatur fühlst du dich eigentlich am wohlsten? 25 Grad und Sonne sind toll. Auf dem Fußballplatz mag ich es hingegen eher etwas kälter. Herbstlich, so um die 15 Grad. Also schwedisches Wetter? Nein, das ist noch kälter. In meiner Heimatstadt Sundsvall fängt es schon Anfang November an zu schneien. Ich mag die schwedischen Winter. Ich würde nicht sagen, dass ich als Fußballer den Schnee vermisse, aber es ist schön, nach Hause zu kommen und sich dann auch wie zu Hause zu fühlen. Dann hattest du im Januar 2015 mit dem Wintertrainingslager in Oberwiesenthal ja einen „heimischen“ Beginn! Richtig! Ich hatte meinen Vertrag gerade unterschrieben, und die erste Trainingseinheit führte mich in die Berge zum Skifahren. Es ging für mich an diesem Tag schon um acht Uhr mit Lauftests in Leipzig los, dann nach Oberwiesenthal, dort um elf Uhr auf die Skier und nachmittags wieder laufen. Ich war am Ende des Tages total kaputt. Bist du eher ein Langlauf- oder Alpin-Typ? Wenn ich abfahre, dann eher auf dem Snowboard – das ist mein Ding. Das Skigebiet in Åre ist nur zwei Stunden von meinem Heimatort entfernt. Wir sind dort auch oft mit meinen alten Vereinen Sundsvall oder Malmö zum Teambuilding hingefahren. Erst etwas trinken und dann Ski fahren und dann wieder etwas trinken. Natürlich nur Tee und Wasser (lacht).

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»Ich bin kein typischer schwedischer Naturbursche, habe nur ein paar Cousins, die jagen. Ich war immer mehr das Fußball spielende Stadtkind.«

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Blick zurück und Blick voraus! 2015 war am Ende ein erfolgreiches Jahr für den Schweden, 2016 peilt Emil Forsberg den Bundesliga-Aufstieg und die Europameisterschaft an.

Du hast gerade erwähnt, dass du auch lange Floorball – oder Innebandy, wie ihr in Schweden sagt – gespielt hast. Hätte das eine zweite Karriere werden können? Ja, am Anfang wollte ich sogar nur Innebandy spielen, weil ich im Fußball nicht gut genug war. Ich sollte dann mal an einem Probetraining in Sundsvall teilnehmen und zwei Wochen mittrainieren und wollte das erst gar nicht richtig, weil es beim Innebandy gut lief. Aber mein Vater riet mir, es zu probieren. Und dann lief es auch im Fußball ziemlich gut …

Fährst du manchmal auch ganz hoch in den Norden nach Lappland? Nicht oft und nicht zum Skifahren. In meiner Kindheit, als ich neben Fußball auch noch Floorball gespielt habe, ging es oft in den Norden zu Auswärtsspielen. Sechs Stunden im Bus, hin und zurück. Aber was mich mal reizen würde, sind Schneewanderungen. In Sachen Outdoor bin ich allerdings ziemlich unbegabt, hätte schon Probleme, allein ein Zelt aufzubauen.

Die Doppelbelastung war sicher immens groß, oder? Es war schon anstrengend. Bis 17 habe ich auch auf hohem Niveau Innebandy gespielt. Zusammen mit den Fußballeinheiten habe ich zehnmal in der Woche trainiert, jeden Tag 16.30 Uhr Fußball, 20.00 Uhr Innebandy. Mein Vater kam dann oft mit einem Hotdog zum Fußballtraining, so dass ich zwischen den Einheiten noch kurz was essen konnte, und dann ging es direkt zum Innebandy. Die Trainingsstätten waren zum Glück nur knapp 200 Meter voneinander entfernt. Aber ich liebe Sport, deshalb war das alles für mich gar keine große Belastung im Sinne von Stress.

Klingt weniger nach dem typischen Schweden, der Kanu fährt, wandert und klettert und ständig draußen in der Natur ist! So ein Typ bin ich wirklich nicht. Meine ganze Familie ist nicht so, wir gehen lieber Bowling spielen. Ich habe nur ein paar Cousins, die jagen und wirklich sehr schwedisch sind. Aber ich war schon immer mehr das Fußball spielende Stadtkind.

Schwedens Fußball-Legende Henrik Larsson hat nach seiner aktiven Zeit als Fußballprofi noch ein paar Jahre professionell Innebandy gespielt! Ist das auch für dich denkbar? Eine Überlegung ist es auf jeden Fall wert. Ich habe vor kurzem auch mit meiner Freundin darüber gesprochen. Hier in Leipzig gibt es ja auch eine gute Floorball-Mannschaft. Jemand schrieb mich vor

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Foto: motivio/Florian Eisele

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Fotos: Picture Point/Kerstin Kummer, Picture Point/Roger Petzsche

Geburtstagsständchen: Am 23. Oktober traf Emil an seinem 24. Geburtstag gegen Fortuna Düsseldorf (2:1) und wurde von tausenden Fans nach Schlusspfiff gebührend gefeiert: „Das war fantastisch, unvergesslich!“

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kurzem auf Facebook an, erzählte, dass sie sogar in der ersten Liga spielen, und fragte, ob ich nicht vorbeischauen möchte. Das werde ich versuchen bald mal einzurichten.

nige Videos von ihm, die ich mir ab und zu anschaue. Wir sind nicht dieselben Spielertypen, er war eher der klassische Vollstrecker, sehr schnell und direkt. Ich bin ja eher der Techniker.

Hast du noch andere Sportarten ausprobiert? Klar, als Kind viel Eishockey, aber weil mich niemand zum Training bringen konnte, musste ich aufhören. Auch den Tennisschläger habe ich mal kurz geschwungen. Ich war Sportler durch und durch, schon in meiner Kindheit. Sport generell und Fußball spielen in meinem Leben bis heute eine sehr große Rolle, ich schaue mir fast jeden Tag Fußball oder Eishockey an.

Sicher gab und gibt es den einen oder anderen väterlichen Tipp! Klar, mein Vater hat mir mit seiner Erfahrung schon viel geholfen. Ich denke auch jetzt noch oft daran, was er mir früher vermittelt hat. Aber ich würde ihn nicht mit den ehrgeizigen Eltern anderer Nachwuchsfußballer vergleichen. Ich war als Kind in manchen Situationen ziemlich stur, und wenn er mich dann im Spiel von der Seitenlinie aus angebrüllt hätte, wäre ich wahrscheinlich wütend vom Platz gegangen. Das wusste er und hat sich dementsprechend zurückgehalten.

Es gibt idyllische Fotos von dir vor einer Hütte am See. Ist das dein Rückzugsort? In gewisser Weise schon. Es ist das Ferienhaus meiner Eltern und steht auf einer kleinen Insel eines Sees, ungefähr 20 Minuten von Sundsvall entfernt. Es ist wirklich wunderschön. Immer, wenn ich nach Hause komme, verbringe ich dort viel Zeit. Das Häuschen liegt auf einem kleinen Hügel und man kann direkt auf den See schauen. Nur eine Sauna am See haben wir noch nicht, wir dürfen aber die vom Nachbarn benutzen. Mein Vater will vielleicht auch selbst noch eine bauen. Das wäre ein Traum: gemütlich in der Sauna sitzen und einfach aufs Wasser schauen.

Leistungsträger: Von Januar bis November hat Emil Forsberg 30 Spiele für die Roten Bullen bestritten, am 3. August platzte gegen Fürth sein Torknoten mit einem fulminanten Linksschuss, weitere Treffer folgten!

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Du hast deinen Vater schon erwähnt. Er war nicht nur derjenige, der dich zum Training gebracht, sondern dir auch sonst viel mitgegeben hat. Dein Spitzname „MiniFoppa“ hat mit ihm zu tun, oder? Oh ja, das ist eine witzige Familiengeschichte. Bereits mein Großvater Lennart war professioneller Fußballer und wurde „Foppa“ genannt – eine Abkürzung für Forsberg. Als mein Vater Leif dann ebenfalls für Sundsvall spielte, nannten ihn die Leute „Lill-Foppa“ – kleiner Forsberg. Und nun werde ich eben „Mini-Foppa“ genannt. Wir hatten unser Debüt für Sundsvall alle drei mit 17 Jahren, es gibt also so etwas wie das „Forsberg-Gen“. Auf eine gewisse Weise haben sie vielleicht auch erwartet, dass ich in ihre Fußstapfen trete, und nun sind sie sehr stolz. Für meinen 86-jährigen Großvater ist es wohl am schönsten, zu sehen, wie sich alles entwickelt hat. Er verfolgt meine Karriere sehr intensiv, und ich telefoniere regelmäßig mit ihm. Und wer von euch ist nun der beste Fußballer? Mein Vater ist eine große Legende bei uns zu Hause, denn er hat ungefähr 500 Partien für Sundsvall bestritten. Seine Trikotnummer 10 wird ihm zu Ehren dort nicht mehr vergeben. Aber wenn ich irgendwann wieder nach Hause komme, nehme ich sie mir einfach (lacht). Er war wirklich ein großartiger Fußballer. Ich habe noch eiD I E R OT E N B U L L E N .C O M

Wie war das für deine Mutter, als auch du den Weg zum Profifußballer eingeschlagen hast? Sie hat mich immer unterstützt. Eigentlich war sie nie so sehr am Fußball interessiert, aber sie ist mit meinem Vater verheiratet und muss sich zwangsläufig damit auseinandersetzen. Und deine Freundin? Shanga liebt Fußball, war auch selbst aktiv. Zuerst in Sundsvall, dann in Malmö – wie ich also. Sie war eine richtig gute Fußballerin und hat auch für die U19-Nationalmannschaft gespielt. Leider kam dann eine Knieverletzung dazwischen, und sie musste aufhören. In Leipzig kickt sie jetzt wieder in ihrer Freizeit und geht regelmäßig zum Training. Das tut ihr gut, denn so lernt sie Leute kennen und hat Spaß. Wir schauen oft auch gemeinsam Spiele der Champions League oder der Allsvenskan. Auch wenn ich nicht da bin, sieht sie sich die Partien an, sie kennt sich sehr gut aus. Und ihr habt Großes vor … Ja! Wir kennen uns schon lange, sind jetzt schon sieben Jahre zusammen und seit kurzem verlobt. Im kommenden Sommer werden wir dann heiraten! Aber es ist gar nicht so einfach, als Fußballprofi einen geeigneten Termin zu finden. Shanga plant schon ziemlich viel, fährt immer wieder nach Schweden, um geeignete Lokalitäten für die Feier zu finden. Ich überlasse ihr da aber auch gern das Feld. Jugendliebe – Verlobung – Hochzeit: Das klingt alles sehr romantisch. Shanga ist wundervoll und mein größtes Glück. Es passt einfach. Die Verlobung war leider gar nicht so, wie man sich das vielleicht denkt. Sie ist ja extra meinetwegen mit nach Deutschland gegangen, und ich dachte, das wäre ein guter Zeitpunkt. Also habe ich sie ziemlich unromantisch an einem Abend in unserer Wohnung gefragt, ob sie

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meine Frau werden will. Ohne besondere Vorkehrungen oder Höhe­ punkte – und trotzdem hat sie „Ja“ gesagt (lacht). Aber kürzlich hatte ich doch noch eine Überraschung für sie. Shanga ist großer Cristiano­Ronaldo­Fan, und als Malmö in der Champions League zu Hause gegen Madrid spielte, hat mein Berater für sie ein Treffen mit Ronaldo arrangiert. Ich konnte leider nicht dabei sein, aber für sie war es ein riesiger Moment. Du verfolgst noch intensiv, was bei deinen schwedischen Vereinen passiert. Entwickeln sich im Fußball auch richtige Freundschaften? Ja, einer meiner besten Freunde spielt auch in Deutschland, bei Hannover 96, Miiko Albornoz. Und auch andere ehemalige Mit­ spieler aus Malmö wie Robin Olsen oder Simon Thern sind echte Kumpels, auch wenn sie jetzt in Thessaloniki und Heerenveen spie­ len. Im Fußballgeschäft gehört es dazu, dass sich Wege trennen, weil jeder stetig weiterzieht. Wir spielen zum Beispiel regelmäßig online Fußball­Videospiele gegeneinander, so richtig mit Headsets und Mikrofonen. Das ist unsere Kommunikation und unsere Art, in Kontakt zu bleiben. Und du spielst dann mit RB Leipzig und deine Kumpels mit ihren aktuellen Klubs? Ja, so läuft es meistens. Und ich sehe ziemlich gut aus mit den Roten Bullen! Hast du sonst noch einen Lieblingsverein? Den FC Liverpool! In Schweden wachsen wir mit der Premier League auf, weshalb eigentlich alle meine Freunde einen englischen Lieb­ lingsverein haben, und bei mir ist das eben Liverpool, es ist ein großartiger Klub.

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natürlich seine Qualität. Er ist der beste Fußballer Schwedens, und es ist ein Privileg, mit ihm zusammenzuspielen.

Hast du auch einen Lieblingsspieler? Ja, und auch das hat mit Liverpool zu tun. Heute ist das vielleicht schwer vorstellbar, aber als der Niederländer Ryan Babel 2007 von Amsterdam nach Liverpool wechselte, wurde er zu meinem Vorbild. Auch wenn seine Karriere später nicht so grandios verlief, war er zu seiner Zeit in England großartig. Aber natürlich gehört auch Zlatan Ibrahimović dazu. Er ist ein großer Spieler, schon seit meiner Kind­ heit. Babel und Ibrahimović – beide bewundere ich sehr. Wie ist es denn für dich, mit Zlatan in einer Mannschaft zu spielen? Vor dem ersten Treffen war ich wirklich nervös, aber es gab dafür eigentlich keinen Grund. Zlatan ist ein cooler und netter Typ, der gern lacht und viele Witze reißt. Wenn aber Spiel ist, ist Spiel – und dann zählt für ihn nur der Sieg. Ich glaube, das ist es auch, was ihn zu einem so exzellenten Spieler macht – diese Mentalität, und

Yussuf Poulsen verpasste hingegen den Sprung zur EM-Endrunde! Das tut mir extrem leid, aber es war am Ende klar, dass nur einer von uns nach Frankreich kann. In meiner Anfangszeit in Leipzig hat mir gerade Yussi viel geholfen, die Stadt gezeigt und erklärt, wo man was herbekommt oder unternehmen kann. Und er hat vor allem viel übersetzt.

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Seite an Seite mit dem schwedischen Superstar: In den Playoff-Spielen gegen Dänemark war Emil Forsberg mit einem Treffer sowie je einem herausgeholten Straf- und Freistoß neben Zlatan Ibrahimović der Wegbereiter der schwedischen Qualifikation!

»Vor dem ersten Treffen war ich wirklich nervös, aber eigentlich gab es dafür keinen Grund. Zlatan ist ein netter Typ, der gerne lacht und viele Witze reißt.«

Gerade hat er Schweden in den Play-offs gegen Dänemark zur Europameisterschaft 2016 nach Frankreich geschossen. Auch du hattest großen Anteil, vor allem am 2:1-Hinspielsieg, als dir ein Tor und eine Vorlage gelangen. Ich bin einfach überglücklich, dass wir das EM­Ticket gelöst haben – vor allem weil es in der Gruppenphase nicht rund lief. Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen. Es waren zwei sehr intensive Spiele gegen Dänemark, bei denen wir alles geben mussten. Dass mir gerade in so einer wichtigen Partie und vor den eigenen Fans mein erstes Länderspieltor gelungen ist, war fantastisch, ein Traum. Natürlich ist es für mich als jüngeren Spieler wichtig, Einsatzzeit zu bekommen und dann auch zu zeigen, was ich kann. Daran arbeite ich immer wieder, und ich glaube, ich bin auf einem guten Weg. Aber man darf sich deswegen nicht zurücklehnen, sondern muss weiter hart arbeiten und an sich glauben.

Der nun mit Jürgen Klopp einen deutschen Trainer hat. Was hältst du von „Kloppo“? Er ist einer der Besten, ein überragender Trainer und der richtige Mann für diese Aufgabe. Ich glaube sogar, dass Liverpool jetzt um den Titel mitspielen kann.

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WAHRE HELDEN UND IHRE SPIELERAUFSTELLUNG: 4-3-4 www.ur-krostitzer.de www.facebook.com/urkrostitzerbier In Markkleeberg, vor der „Sauna im See“ am Cospudener See, fühlte sich Emil Forsberg auch an seine Kindheit in Schweden erinnert. Damals firmierte der Junge aus Sundsvall mitunter auch als Emil aus Lönneberga.

In deiner torlosen Phase hast du in einer hitzigen Partie in Kaiserslautern sogar Gelb-Rot gesehen. War das auch etwas Frust? Wieder nein. Ich bin schon ein emotionaler Spieler, besonders wenn etwas meiner Meinung nach ungerecht oder unfair läuft. In Sundsvall habe ich mal einen Mitspieler beschützen wollen und dabei einen anderen Spieler geschubst. Der hat sich dann in die Zunge gebissen und so stark geblutet, dass ich Rot bekommen habe und zwei Spiele aussetzen musste. Es war also der zweite Platzverweis in meiner Karriere, und beide waren etwas unglücklich. Viele Leute meinen ja, ihr Schweden seid besonders bodenständig, entspannt und eher ruhig. Das stimmt schon, bin ich privat sonst auch, aber manchmal kann man das eben verlieren. Hast du dafür noch ein Beispiel? Es gibt ja die Geschichten von Astrid Lindgren, etwa die von Emil aus Lönneberga, der in Deutschland Michel heißt. Wenn er etwas ausgefressen hatte, rief sein Vater dann immer lang gezogen „Eeeeee-

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miiil“. In meiner Kindheit wurde ich oft mit ihm verglichen, und einige Jungs riefen mich dann genauso mit einem langen Eeeeeemiiil, das mochte ich überhaupt nicht und habe das auch deutlich zum Ausdruck gebracht (lacht). Heute kann ich aber zumindest andere Lindgren-Geschichten wieder leiden, das ist dann ja auch typisch schwedisch.

STECKBRIEF Name: Emil Forsberg Nationalität: Schweden Geburtsdatum: 23. Oktober 1991 Alter: 24 Jahre Geburtsort: Sundsvall (Schweden) Rückennummer: 10 Grösse: 1,75 Meter Gewicht: 74 Kilogramm Position: offensives Mittelfeld Starker Fuß: rechts Im Verein seit: 7. Januar 2015 Bisherige Vereine: GIF Sundsvall, Medskogsbron BK (Leihe), Malmö FF Spiele für Schweden: 12 | 1 Tor (Debüt: 17. 01. 2014 gegen Moldawien) Emil: Roffe:

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Foto: motivio/Florian Eisele

Als Offensivspieler werden sowohl Yussuf als auch du an Toren gemessen. Bei dir wollte die Kugel in der Vorsaison nicht reingehen, Yussi tut sich in dieser Spielzeit etwas schwer. Sprecht ihr darüber? Nein, das ist kein Thema. Jeder geht in seiner Karriere mal durch so eine Phase, und mit der Zeit wird sich das auch wieder geben. Yussuf trainiert sehr hart und reibt sich in jedem Spiel auf. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er wieder regelmäßig trifft.


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Foto: imago/Robert Michael

DER FUSSBALLSCHUH. WERKZEUG, MARKENZEICHEN

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UND HEILIGTUM DER FUSSBALLER. WICHTIG BEI JEDEM WETTER. EINE WISSENSCHAFT FÜR SICH.

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1. Das erste Fußballschuh-Patent meldete MARIUS SÖRENSEN aus Kopenhagen im Jahr 1909 unter dem Titel „Fußballstiefel, Hockeystiefel und ähnliches, mit Pflöcken oder Vorsprüngen auf der Laufsohle versehenes Schuhwerk“ an. 2. ALEXANDER SABOT aus Bremen, nicht wie häufig angenommen adidas-Gründer Adolf Dassler, erfand 1949 Fußballschuhe mit auswechselbaren Schraubstollen. 3. Gegen üblen Geruch in den Töppen hilft HÄNDE-DESINFEKTIONSMITTEL oder BACKPULVER. 4. Bestanden die Schuhe früher noch wirklich aus LEDER, sind die Treter heute in der Regel aus SYNTHETISCHEM KUNSTSTOFF. 5. Man unterscheidet SECHS SOHLENTYPEN: längliche Nocken (für Kunstrasen), breite Nocken (Naturrasen, Asche), kurze harte Nocken (Asche, Kunstrasen), profilierte Sohle (Hallenboden), Stollen (Naturrasen, tiefe Böden) und „Tausendfüßler“ mit vielen kleinen Nocken (harte Böden) 6. Die SCHRAUBSTOLLEN dürfen maximal 16 Millimeter lang sein und werden vor dem Spiel vom Schiedsrichter kontrolliert. 7. HIGHSPEED-MODELLE wiegen 200 Gramm und werden von Stars wie Lionel Messi getragen, ein 99-Gramm-Schuh ist ebenfalls schon auf dem Markt. 8. Neue Fußballschuhe sollten am besten in FEUCHTEN SOCKEN eingelaufen werden, das Material wird geschmeidiger, und man bekommt keine Blasen. 9. Ein ganz BESONDERES LAUFWERKZEUG erarbeitete ein Design-Student: Er konzipierte in seiner Diplomarbeit einen Fußballschuh mit integriertem Düngemechanismus für parallel erfolgende Rasenpflege. 10. Die Entwicklung von Fußballschuhen bei Nike basiert auf den Erfahrungen von SHAWN HOY, der vor großen Events die jeweiligen Länder besucht und auf Grundlage der landestypischen Klänge Designs

Foto: imago (3), privat

für die Treter erstellt. 11. Laut OFFIZIELLEM REGELWERK ist es keinem Spieler erlaubt, ohne Schuhe zu spielen.

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Merksatz für Torhüter: Bei starkem Gegenwind Ball immer kurz spielen. Rein physikalisch lässt sich nämlich feststellen: Ein Ball, der mit 100 km/h in einem Winkel von 45 Grad geschossen wird (also ein durchschnittlicher Abschlag eines Profi-Torwarts), wird bereits von einer 50 km/h starken Windböe komplett abgebremst und in die Gegenrichtung geblasen. Zu solchen Böen kommt es in Leipzig schon heute an manchen Tagen. Und in Zukunft vielleicht noch häufiger.

WETTERKAPRIOLEN FUSSBALL IST FREILUFTSPORT. UND DAS SOLL AUCH SO BLEIBEN. ABER WAS MACHEN WIR, WENN UNS DER KLIMAWANDEL SCHON IN NAHER ZUKUNFT EXTREME WETTERBEDINGUNGEN BESCHERT?

Illustrationen: Martin Udovičić, Elisabetta Romagnoli

WIR WERDEN UNS DARAN GEWÖHNEN MÜSSEN, SAGT ILLUSTRATOR MARTIN UDOVIČIĆ.

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Abbruch oder nicht? Wer entscheidet, ob das Wetter zu schlecht ist zum Fuß­ ballspielen? Klare Sache – der Schiedsrichter. Doch das Regelbuch lässt den Schiris einiges an persön­ lichem Spielraum. Norbert Schwab, langjähriger FIFA­Schiedsrichterassistent, erklärt aber: „Wenn es so heftig stürmt, dass der Ball nicht ruhig liegen bleibt, so ist das ein eindeutiges Zeichen. Dann sollte das Spiel unterbrochen oder gar verschoben werden.“

Handspiel erlaubt! Auf den Färöern gelten heute schon eigene Gesetze. Die fußballverrückte Insel­ gruppe nördlich von Schottland hat der FIFA nämlich eine Sonderregel abgetrotzt. Bei Elfmetern ist es ge­ stattet, dass ein Mitspieler des Schützen den Ball mit der Hand festhält. Um zu verhindern, dass eine steife nordatlantische Brise das Spielgerät verweht.

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Regentest. Keine offizielle Vorgabe, aber eine gute Faustregel: Springt der Ball am regennassen Rasen des Straf­ raums gar nicht mehr hoch, so sollte der Schiedsrichter zumin­ dest den Anpfiff des Spiels ver­ schieben, wenn nicht sogar die Partie komplett absagen. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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Katastrophe Schlechtwetter. Auch wenn das Wetter extremer wird, haben die Spieler historisch gesehen das Schlimmste wohl schon hinter sich. Den leichten Kunststoffen in Schuh, Trikots und Ball sei Dank. Heute wiegt ein Profischuh etwa 200 Gramm. Früher brachte ein Fuß­ ballschuh aus Leder schon mal ein ganzes Kilogramm auf die Waage. Und saugte sich bei Regen auf bis zu 1,5 Kilo voll. Baumwolltrikot und ­hose wogen je 300 Gramm, in durchnässtem Zustand gleich 500 Gramm! Eine wahre Mutprobe müssen für Fritz Walter und Zeit­ genossen Kopfbälle gewesen sein: Ein regelkonformer Lederball (450 Gramm schwer) konnte sein Gewicht bei Regen mehr als verdoppeln.

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Arktischer Winter III. Statt des weißen Rasierschaums werden Schiedsrichter schon bald mit dem Anti-Freeze 3000 anrücken müssen. Dieser speziell für die FIFA entwickelte Handföhn taut tiefgefrorene Böden kurzfristig auf und lässt Schiris bei Freistößen schnell und einfach Markierungen ziehen.

Arktischer Winter I. Klimaexperten sind sich einig, dass die Durchschnittstemperatur in den nächsten fünfzig Jahren weltweit steigen wird. Es könnte aber sein, dass wir es dann auch mit arktisch kalten Wintern zu tun bekommen. Der Vorteil: Angreifer werden die vereisten Plätze lieben – zumindest beim Torjubel.

Tropischer Sommer. Etwas wahrscheinlicher als Nordpol-Kälte: glühende Hitze in Europa von März bis November. Wie sich das auf den Fußball auswirken wird, kann man sich ausmalen. Der Großfeldfußball, wie wir ihn kennen, wird verschwinden. Und Beachsoccer wird zum Volkssport. Die Weltmeisterschaft 2054 auf der Insel Rügen wird zum Fußballfest vor zigtausenden Fans.

Arktischer Winter II. Der gefährliche Nachteil des winterlichen Ligabetriebs: Die speziellen Spikes an den Schuhen werden immer wieder zu hässlichen Verletzungen führen. Das Wort Blutgrätsche kommt seiner wortwörtlichen Bedeutung also sehr nahe.

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SOMMER

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FRÜHLING

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ZSOLT KALMÁR

ACHIM BEIERLORZER

2015

HERBST

FABIO COLTORTI

ME DIEGO DEM

SAISON

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AUF EREIGNISREICHE MONATE. UND DIE PROGNOSE FÜR DAS KOMMENDE JAHR.

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Foto: istockphoto.com

DIE BILANZ NACH JAHRESZEITEN. DER BLICK

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Der Wind dreht sich. Achim Beierlorzer erinnert sich an der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig-Holzhausen an ein intensives Jahr mit vielen Hochs und Veränderungen.

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DAS WINTER­ MÄRCHEN Für Achim Beierlorzer geht ein ereignisreiches Jahr zu Ende, das im Februar mit einer überraschenden Beförderung begann und sich im Sommer mit einer neuen Funktion fortsetzte. Im Interview schaut der 48-jährige Assistenztrainer auf die vergangenen Monate zurück und spricht über prägende Momente, das Mannschaftsklima und den besonderen Charakter der RBL-Fans.

Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

Achim, was für ein aufregendes Jahr 2015! Du bist vor der Saison 2014/15 als neuer U17-Trainer aus Fürth nach Leipzig gekommen und hast dich nach einem halben Jahr auf dem Trainerstuhl unserer Zweitliga-Profis wiedergefunden. Erinnerst du dich an den Moment, als Ralf Rangnick Anfang Februar anfragte, ob du den Posten übernehmen würdest? Es war ein Anruf an einem Dienstagnachmittag, als ich eigentlich schon das Flugticket zum Algarve-Cup nach Portugal gebucht hatte, um mir Top-Nachwuchsfußball anzuschauen. Ralf Rangnick war am Telefon und fragte mich, ob ich mir den Cheftrainerposten vorstellen könne. Ich musste nicht lange überlegen, mit dem Bewusstsein der Unterstützung durch Ralf, Helmut Groß und den ganzen Verein habe ich sofort zugesagt und mir die neue Herausforderung auch zugetraut. Natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht, wie es mit „meiner“ U17 weitergeht – das hat im Nachhinein aber sehr gut funktioniert.

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Und plötzlich standst du beim Training vor Profis und nicht vor Junioren. Ein prägendes Erlebnis, oder? Auf jeden Fall! Natürlich war da eine Grundnervosität, weil ich von jetzt auf gleich ein komplett anderes Team vor mir hatte, das auch erst einmal mit dieser neuen Situation umgehen musste. Denn für die Mannschaft war es schwierig, plötzlich nicht mehr den Trainer vor sich zu haben, mit dem sie zwei Aufstiege gefeiert hatte – Alexander Zorniger. Auf der anderen Seite war die direkte Arbeit mit den Spielern auf und neben dem Platz nicht grundsätzlich anders. Wir haben die Trainingseinheiten und Spiele noch klarer vorbereitet und deutlicher strukturiert als im Nachwuchs, aber im Grunde bleibt das Handwerk das gleiche. Die größte Umstellung war zum einen, dass ich plötzlich im Fokus eines Zweitligisten stand und ein unglaubliches mediales Interesse herrschte. Zum anderen habe ich schnell gemerkt, dass es im Profifußball in der Öffentlichkeit immer nur darum geht, zu gewinnen, und nicht die Entwicklung der Spieler im Vordergrund steht, wie es im Nachwuchs der Fall ist. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Was ging in dir vor, als du vor deinem ersten Heimspiel am 15. Februar gegen den FSV Frankfurt zum ersten Mal als Trainer durch den Spielertunnel gegangen bist? Letztendlich hatte ich mir vorgenommen, das Ganze zu genießen – in allen Bereichen. Ob es Heim- oder Auswärtsspiele oder auch Trainingseinheiten waren, ich wollte den Spaß an der Sache vermitteln. Und ich glaube, das ist bei unseren Fans auch so angekommen. Ein besseres, positiveres Publikum als unseres kann ich mir nicht vorstellen. Ich wurde toll aufgenommen, und trotzdem fand ich es super, dass beim ersten Spiel sehr viele „Danke, Alex“-Plakate hochgehalten wurden. Das hat auch widergespiegelt, was unsere Fans ausmacht: dass sie ein feines Gespür für die Situation haben. Auf der einen Seite wollten sie mich unterstützen, und auf der anderen Seite wollten sie aber auch Danke sagen. Im Sommer begann wieder ein neuer Abschnitt, als dich Ralf Rangnick zum Assistenztrainer machte. Wie hast du diese Veränderung in der neuen Konstellation erlebt? Der Verein hat mir angeboten, im Profigeschäft zu bleiben und an der Seite eines Top-Trainers zu arbeiten. Da musste ich nicht zweimal überlegen, weil ich es einfach als riesigen Erfahrungswert für mich sehe. Und es gibt sicherlich schlimmere Dinge, als Assistenztrainer unter Ralf Rangnick zu sein (lacht). In meiner neuen Position nehme ich wichtige Eindrücke mit, wie man beispielsweise an gewisse Dinge herangehen kann, welche Kniffe es gibt. Jedoch finde ich es sehr wichtig, dass man als Trainer und auch als Mensch seine eigene Persönlichkeit behält und diese weiterentwickelt. Die Winterpause steht vor der Tür. Wie schaust du auf den Rest der Saison? Wir haben eine große Qualität in unserem Kader. Das Mannschaftsklima stimmt – und nicht nur bei den elf, die spielen, sondern im gesamten Team. Wenn wir es erneut schaffen, an die schweren Aufgaben mit unseren Tugenden heranzugehen, können wir viel erreichen. Uns zeichnen Aggressivität und Siegeswillen aus, und wenn die Mannschaft diese Eigenschaften weiterhin dauerhaft abrufen kann, bin ich positiv gestimmt, dass wir uns vorne in der Tabelle festsetzen und am Schluss auch einen der Aufstiegsplätze belegen können.

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FABIOS FRÜHLING

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Auf sein Selbstvertrauen haben die konstant guten Leistungen keinen weiteren Einfluss. „Man läuft schnell Gefahr, zu selbstsicher zu werden und dann Flüchtigkeitsfehler zu machen, wenn man über lange Zeit gute Leistungen zeigt. Das versuche ich zu vermeiden. Ähnlich ist es umgedreht. Wenn es weniger gut läuft, stelle ich nicht alles in Frage, sondern gehe trotzdem positiv ins nächste Spiel. Es ist alles nur eine Form der Regulierung bzw. des Gleichgewichts. Dabei hilft mir meine Erfahrung enorm.“ Die erneute Situation, mit nach vorn zu gehen, hat sich seitdem nicht wieder ergeben. Es sei sowieso nur sinnvoll, wenn man kurz vor Schluss mit einem Tor zurückliege oder unbedingt einen Sieg brauche, sagt Fabio. „Sicher wird es wieder Spiele geben, wo ich vorn reingehe. Doch ich denke, ein Tor werde ich nicht noch mal schießen, also kann ich mir den Weg eigentlich auch sparen.“ Den legendären Tag im April ließ er im Kreis seiner Teamkollegen ausklingen. Viele seiner langjährigen Mitspieler, die gleichzeitig auch zu guten Freunden wurden, verließen den Verein im Sommer. Wehmut kommt beim 34-Jährigen deshalb nicht auf. „Ich sehe das sehr nüchtern, denn das passiert im Profifußball permanent. Ich bin in meiner Karriere sechsmal gewechselt, immer wieder kommen und gehen Spieler und Trainer.“ Er betont aber auch, dass er gern auf diese intensive Zeit mit diesem engen Teamgeist zurückschaut und sich während der erfolgreichen gemeinsamen Jahre mit den Frahns, Hoheneders, Heidingers und Co auch emotional mit Leipzig verbunden hat. „Dieser Teamgeist lebt auch nach dem Umbruch weiter, und wir wollen jetzt mit unserer neu formierten Mannschaft neue Erfolgskapitel schreiben“, sagt Fabio. Der 24. April 2015 wird aber für immer ein Stück Fußballgeschichte bleiben.

Nachspeise in der Nachspielzeit. Fabio Coltorti vernascht Darmstadt und schießt das 2:1-Siegtor. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Exakt an dieser Stelle der Red Bull Arena sorgte Fabio Coltorti mit seinem Tor zum 2:1-Sieg gegen Darmstadt am 24. April 2015 für einen einmaligen Augenblick.

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth, GEPA pictures

Freitag, 24. April 2015, 20.20 Uhr. Es läuft die 93. Minute im Verfolgerduell zwischen RB Leipzig und dem SV Darmstadt in der Red Bull Arena. Spielstand 1:1. Dominik Kaiser leitet die letzte Aktion der Partie ein und bringt einen Eckball von rechts in den Strafraum. Omer Damari gewinnt in der Mitte das Kopfballduell, und der Ball fällt vor die Füße von Fabio Coltorti, der urplötzlich völlig allein gelassen vor dem SVD-Tor lauert. Perfekte Annahme mit links, schnelle Drehung und ein Rechtsschuss mit der Innenseite aus 4,5 Metern halbhoch ins linke Eck zum 2:1-Siegtor. Anschließend spielen sich im Stadion Szenen ab, die selbst das Aufstiegsspiel 2014 gegen Saarbrücken (5:1) toppen. Die Ersatzbank stürmt das Spielfeld. Stadionmoderator Tim Thoelke ist trotz der lautesten Ansage seiner Sprecherzeit nicht mehr zu hören. Fans haben Freudentränen in den Augen, keiner geht nach Hause. Auch 20 Minuten nach dem Abpfiff sind fast alle der 25.336 Zuschauer noch da. Die Mannschaft trägt Fabio Coltorti auf den Schultern durch die Arena. Ein Moment für die Ewigkeit. „Mich haben viele Leute auf das Tor angesprochen und mir gesagt, dass es für sie einer der schönsten und emotionalsten Fußballmomente der letzten Jahre war. Das beeindruckt mich. Klar, es war auch für mich etwas Spezielles, eine besondere Anekdote meiner Karriere, aber ich glaube, für die Fans war dieses Tor viel bedeutender als für mich selbst. Und dann macht es mich schon stolz, den Menschen zufällig einen solchen Augenblick geschenkt zu haben.“ Dennoch sei es nicht sein Job, Tore zu schießen, sondern zu verhindern. „Deshalb war es für mich ein gutes Dessert, aber keine Hauptspeise“, lacht Fabio. 196 Tage später stehen wir mit dem 34-Jährigen wieder exakt an der Stelle, wo er Fußballgeschichte geschrieben hat. Dass er überhaupt im gegnerischen Strafraum auftauchen konnte, lag an Darmstadt-Trainer Dirk Schuster, der kurz vor dem Eckball seinen dritten Wechsel vollzogen hatte, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Auf Zuruf von Joshua Kimmich nutzte Fabio die Unterbrechung für einen 95-Meter-Lauf bis in den gegenüberliegenden Sechzehner. „Ohne die Auswechslung hätte ich es gar nicht bis nach vorn geschafft“, lacht der 1,97-Meter-Hüne. Für ihn selbst ist sein Tor eine tolle Randnotiz, für viele Fans ein unvergessliches Erlebnis, denn es schürte vor allem die Hoffnung, doch noch den direkten Durchmarsch in Liga eins schaffen zu können. In den Wochen nach dem Tor wurde Fabio immer wieder darauf angesprochen, mitunter auf diesen Treffer reduziert. Mittlerweile hat sich das beruhigt, und er wird eher nach der aktuellen sportlichen Situation und der Topform, in der er sich seit Monaten befindet, gefragt.

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Foto: motivio/Florian Eisele

Zsolt Kalmár mag den Sommer, den von 2015 ganz besonders. Auf der Terrasse der Red Bull Akademie erinnert er sich an ein intensives und lehrreiches Jahr zwischen Deutschland, Ungarn und Neuseeland.

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Zsolt Kalmár ist kein Lautsprecher, auch nach über einem Jahr in Leipzig tritt der junge Ungar noch schüchtern, aber stets freundlich auf. Dabei hat er nach aufregenden zwölf Monaten einiges zu erzählen. Seine Sommerpause verbrachte Zsolt in Neuseeland, wo er am 1. Juni auch seinen persönlichen Höhepunkt 2015 erlebte. Allerdings keinesfalls im Urlaub. Denn an diesem Tag lief er mit Ungarns U20-Auswahl gegen Nordkorea erstmals bei einem WM-Spiel auf und hatte mit einem Tor und einer Vorlage großen Anteil am überzeugenden 5:1-Auftaktsieg. „Das war eine große Ehre. Es ist großartig, an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen, bei uns in Ungarn passiert das ja nicht mehr so oft“, erzählt er. Gern erinnert sich der technisch beschlagene Mittelfeldspieler an die WM: „Ich habe gut gespielt, und wir haben die Vorrunde überstanden. Das war mehr, als selbst viele Ungarn erwartet hatten.“ Zudem feierte er in Neuseeland seinen 20. Geburtstag. Sportlich wäre sogar noch mehr drin gewesen: „Wir waren im Achtelfinale gegen Serbien die bessere Mannschaft.“ 1:0 führten die Ungarn bis kurz vor Schluss, dominierten die Partie und vergaben einige Torchancen. In der Nachspielzeit kassierten sie den Ausgleich, in der letzten Minute der Verlängerung das 1:2 – durch ein unglückliches Eigentor. „Das passt auch ein bisschen zum ungarischen Fußball. Ich meine, dass wir realistisch bis ins Finale hätten kommen können“, hadert der 20-Jährige noch immer. U20-Weltmeister wurde später übrigens Serbien … Trotzdem bleiben ihm einzigartige Erfahrungen. „Es war etwas Besonderes, gegen Nordkorea, Brasilien oder Nigeria zu spielen und sich mit verschiedensten Fußballkulturen zu messen.“ Von Neuseeland selbst hat er dabei wenig gesehen. „Zwischen den Spielen blieb kaum Luft, das Land zu erkunden. Die Zeit haben wir für Regeneration genutzt, wir waren ja auch vorrangig wegen des Fußballs dort“, grinst der Rotschopf. Nach der U20-WM durfte Zsolt wieder vermehrt bei der A-Nationalmannschaft reinschnuppern, spielte in der EM-Qualifikation in Nordirland (1:1) erstmals über 90 Minuten. Bernd Storck, sein Trainer bei der U20 und nun Cheftrainer Ungarns, setzt auf die junge Generation. „Er achtet aber akribisch darauf, wer in seinem Verein auch wirklich spielt. Spielpraxis und Fitness sind D I E R OT E N B U L L E N .C O M

für ihn die wichtigsten Prinzipien – er ist eben ein deutscher Trainer“, schmunzelt Zsolt. Ungarn schaffte über die Play-offs gegen Norwegen die Qualifikation zur EM 2016 in Frankreich. Ein Jahr nach der U20-WM will Zsolt Kalmár dann auch bei diesem Turnier dabei sein. Er hat gute Chancen, die mit jedem Einsatz in Leipzig steigen. Denn in Ungarn ist man überzeugt von seiner Klasse. „Er ist ein großes Talent und wird auch entsprechend behandelt“, erzählt Assistenztrainer Zsolt Löw, der ebenfalls Ungar und damit ein wichtiger Ansprechpartner ist. Für einen jungen Spieler ist es selten einfach, zum ersten Mal ins Ausland zu gehen, weg von Familie und Freunden. „Das war eine große Umstellung. Umso besser, dass meine Freundin direkt mit nach Leipzig gekommen ist. Der wichtigste Schritt war und ist, die Sprache zu lernen, um mich zu öffnen und kommunizieren zu können. Mittlerweile fühle ich mich wohl im Verein und der Stadt und werde selbstbewusster.“ Zsolt Löw bestätigt: „Wir sprechen im Trainerteam viel über ihn und sind überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er ein tragender Spieler sein kann. In seinen Kurzeinsätzen gibt es schon viele gute Momente. Er muss sich jetzt noch mehr stabilisieren, um ein Leistungsträger zu werden.“ Auch Zsolt Kalmár weiß das. Nicht nur privat war die Umstellung groß, sondern auch fußballerisch. „Die Art und Weise, wie bei RB Leipzig Fußball gespielt wird, mit dem großen Wert auf Pressing und dem Spiel gegen den Ball, kannte ich aus Ungarn nicht. Es ist ein permanenter Prozess für mich, bei dem ich an jedem Tag lerne, unsere Spielweise zu festigen. Ich muss mir den Automatismus noch aneignen, nach Verlust des Balls nachzusetzen und ihn sofort zurückzuerobern. Nicht nachdenken, sondern es verinnerlichen.“ In der Jugend konnte er es sich erlauben, für einen Moment im Spiel abzuschalten. „Aber im Männerfußball musst du selbst im Training in jeder Sekunde scharf sein, gerade bei unserem Spiel mit dem schnellen Umschalten. Auch das musste ich lernen.“ Was bleibt hängen vom Jahr 2015? „Alles! Ich habe so viele Eindrücke bekommen, privat und fußballerisch. Es war sehr intensiv: die neue Stadt, die neue Umgebung, die neue Mannschaft, das neue Trainingszentrum, immer wieder neue Impulse“, resümiert er ein lehrreiches Jahr in Leipzig.

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MEIN JAHR

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Diego Demme. Antreiber. Laufwunder. Kämpfer. Seit fast zwei Jahren räumt der 24-Jährige im Mittelfeld der Roten Bullen ab. Bei einem Herbstspaziergang mit seinem Hund Bonny spricht Diego vom Weg über die Tribüne in die Startelf, inneren Schweinehunden und einem Ziel für die Zeit nach der Karriere.

Schwer zu sagen. Mir fällt es grundsätzlich leicht, lange und viel zu laufen. In der 88. Minute ist es jedoch egal, ob man einen Laktatwert von 4,5 oder 4,1 hat. Da zählt nur der Wille, eine gefährliche Aktion des Gegners unbedingt zu verhindern. Es geht darum, den inneren Schweinehund zu überwinden!

Du hast dir in den letzten Monaten einen Stammplatz erobert, bist aus der Anfangself nicht wegzudenken. Hattest du schon häufiger ein solches „Herbst-Hoch“? An den Herbstmonaten würde ich das nicht festmachen. Denn eigentlich bin ich als halber Italiener eher der Sommer-Fußballer, liebe das Gefühl, mit kurzer Hose und T-Shirt vor die Tür zu gehen. Aber in diesem Herbst waren die Temperaturen ja sehr mild – vielleicht lag es daran (lacht).

Warst du schon immer so ein „lauffreudiger Schweinehundüberwinder“? Interessante Wortschöpfung, aber passend! Diese Eigenschaften hat mir mein Vater schon als Kind mit auf den Weg gegeben. Er war mein Trainer, bis ich 14 war, und hat mir in jedem Training alles abverlangt. Anscheinend liegt dieser unbedingte Wille in meinen Genen.

Stichwort Konkurrenz: Wie hält unser Trainerteam die Motivation hoch, wenn einige Spieler nur auf der Bank sitzen oder nicht im Kader stehen? Grundsätzlich sollte es immer um die eigene Motivation gehen, denn es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken, wenn die Situation schwierig ist. Als ich draußen saß, habe ich nicht resigniert, sondern geackert. Das hat sich gelohnt. Aber natürlich motiviert auch das komplette Trainerteam und hilft uns, an uns zu glauben. Du bist einer der laufstärksten Spieler der Liga, reißt oft über 13 Kilometer pro Spiel ab und hast trotzdem noch die Körner, wie in Sandhausen kurz vor dem Abpfiff einen 50-Meter-Sprint anzuziehen, um einen Angriff zu unterbinden. Woher nimmst du diese Ausdauer?

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Hast du schon mal über einen Marathon nachgedacht? Als Profi-Fußballer kommt das nicht in Frage, da wäre der Trainer wahrscheinlich auch weniger amüsiert, wenn ich zwischendrin mal einen Marathon einwerfe (lacht). Nach meiner Karriere könnte ich mir allerdings gut vorstellen, solche Distanzen anzugehen. Außerdem finde ich Crossfit-Läufe mit Hindernissen reizvoll. Ich mag solche Herausforderungen, mache gerne Kraftsport, und bei solchen Läufen sind Ausdauer und Kraft gleichermaßen gefragt. Du hast deinen Hund Bonny dabei. Auf deinem Instagram-Account zeigst du viele Fotos mit Hunden und Katzen, du bist anscheinend ein großer Tierfreund! Ich liebe Tiere, sie sind für mich etwas Besonderes! Das habe ich wohl von meiner Mutter, die völlig hundeverrückt ist. Zu Hause hatten wir zwei Hunde. Sie haben es irgendwie immer geschafft, mich zu beruhigen, wenn ich nach einem stressigen Tag heimkam. Das geht mir in Leipzig nun ähnlich. Wenn ich nach einem Spiel, das nicht so lief, nach Hause komme und mir Bonny entgegenläuft, hab ich sofort ein Lächeln auf dem Gesicht, und es geht mir besser. Du wirkst wie ein richtiger Hunde-Papa! Das bin ich auch, denn ich habe die Kleine vom Welpenalter an aufgezogen. Meistens bin ich mit ihr im Rosental unterwegs. Die großen Wiesen sind ideal, um sie frei laufen zu lassen. Außerdem trifft sich hier am späten Nachmittag meist eine Gruppe von zehn bis fünfzehn Leuten mit ihren Hunden, da kann sich Bonny viel von den älteren Hunden abgucken, und man selbst tauscht einige Hunde-Weisheiten untereinander aus. Auch Stefan Hierländer, Anthony Jung und Emil Forsberg haben Hunde, ab und zu drehen wir gemeinsam eine Runde.

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Foto: motivio/Florian Eisele

In gewisser Weise hast du deinen Sprung in die Startelf einer Magenverstimmung von Dominik Kaiser zu verdanken. Wie wichtig ist es, jederzeit einsatzbereit zu sein? Bei unserem großen Konkurrenzdruck muss jeder von sich und seinen Leistungen überzeugt sein und an seine Chance glauben. Wenn diese dann kommt – wie in meinem Fall durch den krankheitsbedingten Ausfall von „Domme“ –, gilt es, die Gelegenheit zu nutzen.

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Lauffreudig. Wenn Diego Demme nicht gerade auf dem Rasen Kilometer abspult, genießt er die Zeit im Rosental neben dem Zoo bei langen Spaziergängen mit seinem Patterdale-Terrier-Mischling Bonny.

HERBST-HOCH

Warum hast du diese tragende Rolle zum Saisonbeginn noch nicht gespielt? Am ersten Spieltag stand ich aufgrund einer kleinen Blessur nicht im Kader. Die Partien darauf saß ich zwar auf der Bank, bekam jedoch nur wenig Einsatzzeit. Allerdings hat mir unser Trainer auch in dieser Phase immer seinen Zuspruch gegeben, meine Trainingsleistungen gelobt und mir gesagt, dass meine Zeit kommen wird. Gegen Union Berlin habe ich endlich meine Chance bekommen und mich durch gute Leistungen in der Startelf festgebissen.

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KAISER-WETTER Gespannt betritt Dominik Kaiser das Wetterstudio des Mittel­ deutschen Rundfunks, schaut sich um, wird kurz darauf von Wet­ ter­Moderator Thomas Globig in die Kunst des Wetterberichtens eingeführt und darf in die Rolle des Moderators schlüpfen. Auch auf und neben dem Rasen ist der 27­Jährige als Kapitän und Antreiber der Roten Bullen eine Art Moderator – eine Aufgabe, die im Laufe des vergangenen Jahres immer präsenter wurde. Mit einem Blick auf sein Jahr 2015 sprachen wir mit Dominik über …

Seit der Wahl zum Kapitän haben sich aber meine Aufgaben neben dem Platz verändert. Ich fungiere quasi als Sprachrohr, sowohl nach innen als auch nach außen. Infos, die die Mannschaft betreffen, bespricht das Trainerteam oft erst mal mit mir, und ich gebe sie dann an die jeweiligen Spieler weiter. Manche Dinge müssen kanalisiert werden, weil sie eben nur für einen kleineren Kreis der Mannschaft bestimmt sind oder nur in gewissem Maß an das Team weitergegeben werden sollen.

… seinen Blick hinter die Kulissen: Es war spannend, sich so ein Wetterstudio von innen anzuschauen. Im Fernsehen sind ja immer nur die Wetterkarte und der Moderator zu sehen, heute konnte ich selbst erleben, was da eigentlich alles da­ zugehört. Es ist gar nicht so einfach, auf einer leeren grünen Wand etwas nur mithilfe eines Monitors anzuzeigen. In meinem Alltag spielt der Wetterbericht aber keine besondere Rolle. Am Ende kann ich das Wetter nun mal nicht beeinflussen.

… einen vollen Terminkalender: Als Kapitän bin ich nun häufiger im Fokus der Medien, und zu meinem Job gehört es, auch in schwierigen Situationen Rede und Antwort zu stehen. In diesem Zusammenhang bin ich dann der An­ sprechpartner nach außen. Das macht nicht immer Spaß, gerade nach Niederlagen oder unangenehmen Situationen wie in Osna­ brück. Außerdem habe ich neben den Trainingseinheiten nun mehr Termine als noch in der Vorsaison. Eigentlich bin ich kein Mensch, der das Rampenlicht braucht und sich gern in den Vordergrund stellt. Aber ich übernehme auch diese neue Rolle mit den neuen Anforderungen gern.

… Vorhersagen im Fußball: Mein Wechsel nach Leipzig 2012 wurde natürlich davon beeinflusst, dass mir Ralf Rangnick damals quasi „vorhergesagt“ hatte, mit RB Leipzig in der Bundesliga spielen zu können. Dass da ein ganzes Stück Arbeit vor uns liegt und das Erreichen dieses Ziels keine Selbstverständlichkeit ist, war uns natürlich klar. Aber ohne diese Zielstellung wäre ich damals nicht gekommen. Zwei Aufstiege haben wir gepackt, nun setzen wir alles daran, am Ende der Saison den nächsten Schritt zu schaffen. So genau oder sicher wie das Wetter lässt sich das aber nicht vorhersagen (lacht). Ich bin generell nicht besonders gut in Prognosen, was den Fußball angeht. Wenn wir un­ ter Freunden Spiele der Bundesliga oder Champions League tippen, liege ich meistens am weitesten entfernt.

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Foto: motivio/Florian Eisele

RBL-Kapitän Dominik Kaiser versuchte sich im MDR-Studio als Wettermoderator und gab einige interessante Prognosen ab. Natürlich schwebt über Leipzig das Dauerhoch Dominik mit herrlichem Sonnenschein.

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… seine Verantwortung als neuer Kapitän: Über die Wahl zum Kapitän habe ich mich im Sommer natürlich sehr gefreut. Die Mannschaft hat mir damit ihr Vertrauen ausge­ sprochen, und das fühlt sich schon gut an. Auf dem Feld hat sich für mich aber seitdem nichts verändert. Ich übernehme wie schon in der Vorsaison Verantwortung, erwarte das aber auch von meinen Mitspielern. Mir persönlich ist wichtig, dass ich mit meiner Präsenz auf dem Rasen vorangehe und den Jungs gerade in schwierigen Spielen vermittle, dass wir den Glauben an uns und unser Können nicht verlieren dürfen. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

… seine Vertragsverlängerung: Es war ein großes Ziel für mich und ein Höhepunkt meines Jahres, den Vertrag bei RB Leipzig vorzeitig verlängern zu können. Die Si­ cherheit zu bleiben war auch für mein Privatleben wichtig. Ich fühle mich hier richtig wohl, und es gibt nichts, was ich vermisse. Meine Freundin ist vor einiger Zeit auch nachgezogen und wird in Leip­ zig ihr Studium beenden. Für uns beide war von vornherein klar, dass es nur eine Antwort gibt, wenn der Verein den Vertrag mit mir verlängern möchte. Da wir aber noch immer in einer Wohnung mit zwei recht kleinen Zimmern leben, steht für uns nun erst mal ein Umzug in eine größere Bleibe an – und die wird nun auf alle Fälle irgendwo in Leipzig sein. … seine Vorhersage fürs kommende Jahr 2016: Dann probiere ich mich mal als Wetterfee: Es sieht heiter bis sonnig für uns aus, und im Mai gibt es dann einen richtigen Knall in Form eines angenehmen Gewitters. Denn dann lassen wir es ordentlich krachen und feiern mit unseren Fans den Aufstieg. Das ist natür­ lich nur meine Wunschprognose, aber die können wir ja zum Glück beeinflussen – im Gegensatz zum Wetter (lacht).

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IM KLUB EIN VEREIN MIT FANS UND FREUNDEN, MIT EHRENPLÄTZEN UND EHRENAMT, MIT FAMILIÄREN BLÖCKEN UND MEDIZINISCHEN HINWEISEN.

Fotos: motivio/Florian Eisele, privat

Straight outta Sprotta: Beim Sprottaer Bullenstall – unserem sechsten Offiziellen Fanclub – steht ein kleiner Ort im Zentrum.

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In ländlichen Gegenden verbreiten sich Neuigkeiten meist schneller als in der großen Stadt. So war es auch in Sprotta, einem Ortsteil der Gemeinde Doberschütz, 35 Kilometer nordöstlich von Leipzig. Etwa 1.000 Menschen leben hier, annähernd jeder zehnte ist Mitglied im Sprottaer Bullenstall. Die Idee, den neuen Verein – zu dem ein Teil des Ortes regelmäßig an den Wochenenden reist – noch aktiver zu unterstützen, entstand im Sommer nach der zweiten RBL-Saison. „Mein Bruder und unser Nachbar sprachen am 11. Juni 2011 abends davon, einen Fanclub zu gründen; schnell waren wir 20 Leute, die ersten Mitglieder waren unsere Familien und Freunde“, erinnert sich Ken Hartung, eines der aktivsten Mitglieder, „doch als ich bei unserer örtlichen Feuerwehr davon erzählte, merkte ich plötzlich, dass das Thema auch dort auf größeres Interesse stieß.“ Ein Name war schnell gefunden. „Wir kommen aus einer ländlichen Gegend. Da dachten wir, das passt doch gut mit dem Bullenstall, das verkörpert unsere Heimat und unsere Mannschaft.“ Ken Hartung ist selbst ein wenig überrascht, wie schnell der Fanclub gewachsen ist: „Wir sind kontinuierD I E R OT E N B U L L E N .C O M

Gründungsphase: Juni 2011 OFC seit: 2. Dezember 2012 Gründungsmitglieder: 20 Aktuelle Mitglieder: 89 Mitgliederstruktur: ländlicher familienfreundlicher Fanclub Besonderheiten: lautstarke Unterstützung in Block 29 Höhepunkte: Auswärtsfahrten nach Lotte und St. Pauli, Ernennung zum OFC beim Heimspiel gegen Carl Zeiss Jena 2012 Soziale Medien: @Sprottaer-Bullenstall www.sprottaerbullenstall.de

lich größer geworden, vor allem über Mundpropaganda.“ Mittlerweile zieht er auch Mitglieder über die Gemeindegrenzen hinaus an. Auch in der Red Bull Arena, auf der das Hauptaugenmerk des Fanseins liegt, kommen Leute auf die Sprottaer zu, weil sie gut finden, was im Bullenstall passiert. „Wir hatten das Gefühl, dass es in Block 29 immer noch etwas ruhiger war. Deshalb haben wir uns dort ganz vorn mit Trommel und Fahne platziert.“ Dass Hartung sich gern aktiv einbringt, zeigt der 27-Jährige mittlerweile auch als gewählter Fanvertreter im Fanverband. „Eigentlich war ich vorher gar kein allzu großer Fußballfan, aber mit der positiven Atmosphäre und Stimmung im Stadion konnte ich mich schnell identifizieren.“ Genauso ging es auch vielen anderen aus dem Ort, in dessen Umgebung zuvor weit und breit kein Verein eine solche Euphorie ausgelöst hatte. „Einige von uns – auch mein Vater und unser Präsident – waren vorher Sympathisanten vom FC Bayern München“, erzählt Ken Hartung, „aber würden wir jetzt gegen Bayern München spielen, wären alle für RB Leipzig!“ Wir sagen Danke für eure Treue und Unterstützung!

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90 MINUTEN MIT RALF RANGNICK EINE KABINE. EIN CHEFTRAINER. 28 RBL-FANS. EIN FUSSBALLSPIEL

Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

IN WORTEN. AM ALLERHEILIGSTEN DER ROTEN BULLEN.

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ANSCHWITZEN Doch bevor es so weit ist, erwartet die Gruppe ein weiterer Höhepunkt. Geschäftsführer Ulrich Wolter und Kommunikationschef Florian Scholz empfangen die Teilnehmer, erklären kurz den Ablauf des Nachmittags. Dann beginnt der Rundgang durch das neue Akademie-Gebäude und damit durch einen Ort, den bisher nur wenige Fans von innen gesehen haben. Staunend und fotografierend schlängeln sich die Teilnehmer durch die Trakte, treffen auf Spieler, die sie freundlich begrüßen – darunter auch Emil Forsberg, der gerade von seiner Länderspielreise zurückgekehrt ist. „Good luck next year in France, Emil“, gratulieren die Fans dem Schweden. Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

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Einmal durch den Spielertunnel zum Rasen der Red Bull Arena gehen! Auch dieser Traum wurde für die 28 Fans im Rahmen des Kabinengesprächs wahr.

an spürt eine gewisse Nervosität in der Cottaria der neuen Red Bull Akademie an diesem 18. November. 28 Fans stehen oder sitzen im Fancafé und warten darauf, dass es endlich losgeht, denn sie sind Teil einer besonderen Premiere: Als Dauerkartenbesitzer haben sie sich mit ihrer ganz individuellen Fangeschichte unter 500 Bewerbern einen Platz für das erste RBL-Kabinengespräch gesichert. Gesprächspartner: Ralf Rangnick. Ort: tatsächlich die Mannschaftskabine der Roten Bullen. Dort, wo unser Cheftrainer wenige Minuten vor Beginn einer Partie seine Spieler heißmacht und letzte taktische Instruktionen gibt, können die Fans diesmal ihre ganz persönlichen Fragen stellen und über Fußball diskutieren.

DER WEG INS STADION Nach der 20-minütigen Tour wartet eine echte, weil bis dahin noch unbekannte Überraschung: Der Mannschaftsbus der Roten Bullen steht mit geöffneten Türen vor der Akademie. Busfahrer Wolfgang Tscharnckte bittet sein „neues Team“ einzusteigen. Kaum Platz genommen, ist die Begeisterung von jedem Sitz zu hören: „Wahnsinn! Das ist ja absolut irre! Ich fühle mich wie ein Fußballstar, der zum D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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Spiel fährt.“ Nach einer kurzen Spritztour biegt der Bus durch die Haupteinfahrt in die Red Bull Arena ein und hält exakt dort, wo sonst die Profis vor den Heimspielen aussteigen. WARMMACHEN Bevor sich die Kabinentür öffnet, dürfen die Fans durch den Spielertunnel gehen und ganz nah an das Herzstück der Arena herantreten, den Rasen. Fasziniert kreisen die Blicke durch den Fußballtempel, werden die Stammplätze auf den Rängen gesucht. Einige Schnappschüsse auf der Auswechselbank später geht es in die Mannschaftskabine. Langsam, Schritt für Schritt, als ob jeder Moment doppelt verinnerlicht werden soll, wandern die 28 Kabinengesprächs-Teilnehmer in den intimsten Bereich des Stadions, nehmen nach und nach dort Platz, wo sich sonst Fabio Coltorti, Dominik Kaiser, Davie Selke und Co umziehen. ANSTOSS – 1. BIS 25. MINUTE: Dann ist es endlich so weit. Anpfiff. Ralf Rangnick betritt bestens gelaunt die Kabine und begrüßt seine Gesprächspartner persönlich. „Auf Schalke habe ich mal ein Kabinengespräch mit ähnlich großer Teilnehmerzahl geführt. Das war eine runde Sache. Deswegen bin ich auch heute sehr gespannt, was auf mich zukommt“, leitet Ralf Rangnick ein. „Mich interessiert, wofür RB Leipzig für Sie steht, Herr Rangnick“, fragt Henning Zülch und stellt damit die erste RBL-Kabinengesprächs-Frage überhaupt. „RB Leipzig steht für guten, attraktiven Fußball. Wir wollen unsere Spielphilosophie, die auf junge, hungrige, talentierte Spieler setzt, konsequent durchziehen und dadurch unsere ganz eigene Fußball-DNA kreieren. Außerdem sind Innovation und der Mut, neue Wege zu gehen, fester Bestandteil unseres Vereins“, antwortet Ralf Rangnick. Viele der Teilnehmer nicken bestätigend. Im weiteren Verlauf

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SECHS BESONDERE FANGESCHICHTEN

Olav Steigert, 48 Jahre, Dauerkarten-Besitzer seit 2015 Ich war das erste Mal nach vielen Jahren wieder im Leipziger Stadion zum Fußball. Dort sah ich am 29. Juli 2011 das Pokalspiel RB Leipzig gegen Wolfsburg. Da habe ich endlich mal wieder tollen Fußball erlebt. Es war ein Augenschmaus, zu sehen, wie ihr als Viertligist einen Erstligisten geschlagen habt. Die drei Tore von Daniel Frahn waren einfach gigantisch. Seitdem bin ich ein treuer Fan. Die unvergesslichste Begegnung mit den Leipziger Jungs war aber am 10. Mai 2014 auf dem Rückweg vom Spiel bei den Stuttgarter Kickers. Ich hatte die große Ehre, als Lokführer den Fanzug mit dem zukünftigen Zweitligisten wieder nach Leipzig zu fahren. Während dieser Fahrt schaute die Mannschaft auch bei mir im Führerraum vorbei. Es war toll, sich mit den Spielern zu unterhalten. So hatte ich auch ein sehr langes Gespräch mit Tim Sebastian. Hier merkte ich richtig, wie sympathisch und Fan-nah die ganze Mannschaft ist. Auf dieser Fahrt entstanden einige tolle Bilder, wovon es ja auch eins in die Zeitung schaffte. Ich hoffe, dass es bald wieder einen Sonderzug, nämlich mit dem Aufsteiger in die Bundesliga, geben wird. Mein Dienstregler wird dann bestimmt dafür sorgen, dass ich diesen als Lokführer fahren darf.

I M K LU B wird eifrig über die kommende Fan-Hymne, den Umgang mit Anfeindungen sowie aktuelle politische Geschehnisse diskutiert. Auf die Frage, wie er als Trainer in der Halbzeitpause auf Rückstände reagiere, führt Ralf Rangnick konkret anhand des Kaiserslautern-Spiels aus: „Zusammen mit unseren Videoanalysten zeigen wir dem Team zwei bis drei markante Situationen auf und versuchen daraufhin Schlüsselbotschaften zu generieren, die wir der Mannschaft mit in die verbleibenden 45 Minuten geben. Das gilt übrigens auch, wenn wir führen. Früher habe ich oft Monologe gehalten. Mittlerweile weiß ich, dass ein Kommunikationspaket – zusammengestellt von den Assistenztrainern, den Videoanalysten und mir – mehr Sinn ergibt.“ HEISSE PHASE – 26. BIS 45. MINUTE: Die anfängliche Nervosität der Fans ist längst gewichen, die Atmosphäre in der Kabine ist locker und gelöst, die Fragen sind kreativ, unterhaltsam und persönlich. Neben Ralf Rangnick sitzt der 77-jährige Lothar Gabler, der seit über 60 Jahren das Fußballgeschehen verfolgt und viele Facetten des Sports kennengelernt hat. Ihn interessiert die taktisch offensive Ausrichtung von RB Leipzig, die, wie er glaubt, „sehr viel Kraft kostet“, und er möchte wissen, ob gegen Kaiserslautern ebendiese notwendige Energie gefehlt habe. Ralf Rangnick stimmt seinem Sitznachbarn zu: „Unser Spiel lebt von einem großen Laufpensum, das ist richtig. Frische und Fitness sind Grundvoraussetzungen, unser Pressing durchzusetzen. Auch gegen Kaiserslautern sind wir mit 125 Kilometern mehr als in den meisten unserer Spiele gelaufen, allerdings sind wir drastisch weniger gesprintet als sonst. Hinzu kam eine nicht ganz runde Trainingswoche, und das führt in dieser Liga dann eben auch zu Niederlagen.“ Unser Cheftrainer holt direkt noch etwas weiter aus. Beschreibt zurückliegende Spiele der Saison und geht auf jede der vielen kleinen Zwischenfragen detailliert ein. Er genießt es sichtlich, in dieser „Doppelpass-Gesprächsatmosphäre“ die Partien noch einmal aufzuarbeiten.

Fan­Nähe! In entspannter Atmosphäre drehte sich natürlich viel um Fußball, Ralf Rangnick erzählte darüber hinaus aber auch einiges aus seinem Privatleben.

Wir sind Eltern einer Tochter, die es nur wegen RB Leipzig gibt. Wir lernten uns bei den Relegationsspielen gegen Lotte kennen und lieben. Unsere Tochter kam dann aber bereits nach guten sechs Monaten zur Welt, 13 Wochen zu früh. Nur 840 Gramm „schwer“, kämpfte sie sich ins Leben und hat es, trotz einiger Komplikationen, super gemeistert. Sie trägt den Namen Emely Lotte in Erinnerung an euren Kampf durch die Relegation in die 3. Liga, denn

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Staunend genießen die 28 Fans die exklusive Führung durch die neue Red Bull Akademie und sind begeistert vom neuen Zuhause der Roten Bullen. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth, privat

Björn Hanemann, 32 Jahre, Dauerkarten-Besitzer seit 2012

Der Abend nimmt weiter Fahrt auf. Bianka Lauster aus Halle nutzt die Chance, um Ralf Rangnick ein ganz persönliches Anliegen mitzuteilen: „Herr Rangnick, ich habe eine private Frage an Sie und würde mich dafür gern kurz neben Sie setzen.“ Die 35-Jährige tauscht den Platz und holt tief Luft: „Sie haben mir damals Alex Zorniger aus dem Herz gerissen, als er als Trainer gehen musste, und ich muss gestehen, dass ich mich deshalb bis heute weigere, Ihren Namen bei der Mannschaftsaufstellung im Stadion mitzurufen. Deswegen wollte ich Sie heute unbedingt treffen, um zu schauen, ob Sie mir vielleicht doch sympathisch werden und mir damit helfen, meinen persönlichen Ruf-Boykott zu beenden.“ Die übrigen 27 in der Kabine schauen mit großen Augen auf das Gesprächsduo. „Ich wusste gar nicht, dass bei der Aufstellung auch der Trainername ausgerufen wird“, löst Ralf Rangnick die Spannung in Sekundenschnelle. Lautes Lachen, auch Bianka muss schmunzeln und schiebt ihre nächste Frage hinterher: „Ich würde gern etwas über Sie als Privatperson erfahren, und deshalb interessiert mich, wie Sie vom stressigen Fußballalltag abschalten?“ Ralf Rangnick blockt diese persönliche Frage nicht ab, im Gegenteil, er lehnt sich zurück und lässt die Fans ausführlich an seinem Leben außerhalb des Fußballalltags teilhaben. „Ich verbringe aktuell viel Zeit mit meinem Sohn, da er gerade ein Praktikum hier im Verein absolviert und bei mir wohnt. Wir gehen häufig im Rosental laufen oder ab und an ins Kino, zuletzt in den neuen James Bond ‚Spectre‘. Wir haben auch ein gemeinsames Musikprojekt. Ich habe mir letztens eine Jukebox aus dem Jahr 1958 gegönnt. Die bestücken wir gemeinsam mit Platten. Es ist jedoch schon etwas seltsam, wenn mein Sohn neben meinen Klassikern seine 50-Cent-Platte dem Retro-Player hinzufügt“, lacht der RBL-Trainer. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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dieser glückliche Moment für RB Leipzig und all seine Fans hat uns noch ein weit größeres Glück gebracht. So wie ihr euren Kampfgeist und Siegeswillen im Rückspiel bei den Sportfreunden gezeigt habt, so hat auch sie diesen in ihren ersten Lebensmonaten an den Tag gelegt. Wir haben mit ihr gekämpft, wie ihr auf dem Platz. Und jetzt ist sie ein ganz „normales“ Kind. Auch Emely Lotte ist wie, oder durch, unsere ganze Familie ein Fan und besitzt ihre eigene Dauerkarte. Wenn sie unser Vereinslogo sieht, zeigt sie darauf und schaut den Opi an, dieser muss dann singen, und sie tanzt zu den Fangesängen mit. Auch wenn sie noch nicht alle Spiele mitverfolgen kann, so liegen ihr Tri­ kot, welches eher ein Kleid ist, und ihr Fanschal immer in ihrer Nähe. Bei einem Testspiel durfte sie unseren damaligen Trainer Alex Zorniger schon vor dem Spiel kennen­ lernen, der unsere Geschichte anscheinend auch schon in der Kabine erzählt hatte. Nach dem Spiel haben viele Spieler auf ihrem ersten RB­Body und ihrer Mütze unterschrieben und uns erzählt, dass wir doch ein we­ nig „verrückt“ sind, unser Kind nach dem Relegations­ spiel zu benennen. Mit Emely Lotte werden wir neben all den schönen Momenten als Familie auch unseren Ausgangspunkt niemals vergessen. Unser Glück entstand nicht nur mit, sondern auch durch euch. Und es werden noch viele gemeinsame Momente, gerade auch mit euch, dazukommen. Unser gemeinsamer Weg hat durch euch begonnen, und wir wollen euren Weg immer begleiten.

Sophie Brösel, 15 Jahre, Dauerkarten-Besitzerin seit 2013 Ich besitze eine Dauerkarte für den D­Block, in dem ich jedes Heimspiel mit unserem Fanclub den „RB Freunden Leipzig Wahren“ verbringe. Eines unserer Mitglieder ist meine Oma. Sie heißt Christel und ist 74 Jahre alt. Ihre Leidenschaft ist schon immer der Fußball und seit 2009 vor allem RB Leipzig. Mein Bruder Sebastian und ich sind seit 2013 bei jedem Heimspiel anwesend und machen ordentlich Stimmung. Eines Tages äußerte unsere Oma nun den Wunsch, einmal mit uns zu kommen. Gesagt, getan.

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Wir kauften ihr ein Ticket, und es gefiel ihr auf Anhieb. Sie sang sofort die Liedtexte mit und war begeistert von der Stimmung, den Leuten und natürlich auch von unserer Mannschaft. Pünktlich zur neuen Saison war die Dauerkarte griffbereit in ihrer Tasche. Stolz erzählte sie den Leuten im Supermarkt um die Ecke von ihrer unfassbar starken Fanliebe. Nicht nur bei all den Ligaheimspielen war sie dabei, sondern auch bei einigen Testspielen. Sie erinnert sich sehr gern an den Tag, als sie in Grimma auf der Tribüne neben Dominik Kaiser saß. Obwohl sie Tabletten vor jedem Spiel nehmen muss, um die hohe Anzahl der Stufen ins Stadion zu steigen, freut sie sich schon Tage vorher und redet von nichts anderem. Opas rustikal eingerichtete Gartenlaube hat sie in eine „RasenBallsport Leipzig Höhle“ verwandelt. Mit zahlreichen Plakaten und Selfies von ihr mit Rangnick und Co lebt es sich doch gleich viel besser. Auf die Frage, was sie sich dieses Jahr zu Weihnachten wünsche, antwortete sie: „Gesundheit, damit ich es schaffe, den RBL noch lange mit euch zusammen unterstützen zu können.“

Lothar Gabler, 77 Jahre, Dauerkarten-Besitzer seit 2015 Als einer der wohl ältesten Fans muss ich mich natürlich an eurer Aktion beteiligen. Als mein Sohn mit Beginn des Engagements von Red Bull in Leipzig (Markranstädt) bereits euphorisch von einem schnellen Durchmarsch träumte, bei jedem Heimspiel dabei und frühzeitig mit einer Loge am Start war, musste man mich von der Nachhaltigkeit erst überzeugen. Entscheidend waren letztendlich die Änderung der sportlichen Kompetenz und auch der Bau der Nachwuchsakademie. Mit diesen Instrumenten zeigt man, dass es sportlich mit dem – vor allem eigenen – Nachwuchs gehen soll. Tradition heißt auch, dass man mit einer Überzeugung Handlungsmuster aufbaut und damit generationsübergreifend eine Kultur erschafft. Dieses Konzept des Fußballs mit Leidenschaft und Herz ist das, was mich

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am meisten beeindruckt und zum bedingungslosen Fan gemacht hat. Junge Menschen im Fußball und für das Leben aus­ zubilden sind wesentliche Merkmale einer Fußball­ akademie und eines Vereins, der seinen eigenen Weg gehen wird. Ich bin sehr stolz, dass hier im Osten unserer Republik Fußball anders verstanden und gelebt wird. Wenn es nicht reicht für die „Kabine“, wünsche ich Gesundheit, Kraft und Ausdauer für den Weg.

Die 77,34 Quadratmeter der RBL-Kabine waren der perfekte Ort für kreative Fragen, interessante Antworten und völlig neue Eindrücke.

Nico Müller, 27 Jahre, Dauerkarten-Besitzer seit 2014

Auch auf Biankas anfängliche Aussage nimmt er Bezug. „Ich finde es gut, wenn Menschen mir direkt sagen, dass ihnen etwas nicht passt. Wenn sie es dann noch begründen können, umso besser. Und natürlich verstehe ich auch, dass es schwer für unsere Fans ist, wenn liebgewonnene Akteure oder gar Identifikationsfiguren wie Daniel Frahn den Verein verlassen. Nichtsdestotrotz gehören schmerzliche Trennungen zum Fußball dazu. Wichtig ist, dass man respektvoll miteinander umgeht und gemeinsam nach einer guten Lösung sucht.“ Bianka lächelt und geht auf ihren Platz zurück. Die Chancen stehen wohl nicht schlecht, dass auch sie künftig den Trainernamen rufen wird.

Und wie sieht sein Blick in die Zukunft aus? Was ist mit RB Leipzig alles möglich? Viele in der Runde interessiert, welche Visionen unser Sportdirektor und Cheftrainer hat. „Ich habe bereits bei meiner Vertragsunterschrift in der 4. Liga gewusst, dass hier in Leipzig theoretisch alles möglich ist. Und das ist es auch, was die vielen jungen Spieler und den ganzen Verein antreibt.“ Warum das so ist, erklärt Ralf Rangnick anhand von drei Punkten, die für einen langfristigen sportlichen Erfolg gegeben sein müssen. „Erstens: Die Schlüsselpositionen müssen im ganzen Verein top besetzt sein. Zweitens: Die Scouting- und Transferpolitik muss optimal abgestimmt sein. Und drittens: Man muss den bestmöglichen Trainer für seine Mannschaft finden.“

ZWEITE HALBZEIT – 46. BIS 65. MINUTE: Um die tolle Gesprächsatmosphäre nicht zu stören, wird auf die Halbzeitpause verzichtet. Sofort geht es in die zweiten 45 Minuten. Die Teilnehmer interessieren sich weiterhin hauptsächlich für persönliche Geschichten Ralf Rangnicks. Thomas Rudolf möchte beispielsweise wissen, wie er mit der nach Niederlagen blitzartig umschlagenden Medienberichterstattung umgeht. „Da hilft mir mittlerweile meine langjährige Erfahrung“, antwortet Ralf Rangnick, „emotional werden bringt nichts. Das bekommt man irgendwann nur wieder zurück. Ich muss jedoch sagen, dass ich es in Leipzig größtenteils mit sehr anständigen Journalisten zu tun habe und es selten einen Grund gibt, sich aufzuregen.“ Kevin Becker aus Markranstädt fragt nach dem emotionalsten RBL-Moment. „Das Spiel in Lotte war eines der emotionalsten, die ich je miterlebt habe. Mir ist eigentlich erst Tage später wirklich bewusst geworden, was bei der Partie alles auf dem Spiel gestanden war“, gesteht Ralf Rangnick.

SCHLUSSPHASE – 66. BIS 90. MINUTE (NACHSPIELZEIT) Die eingeplante Redezeit neigt sich schnell dem Ende zu. Doch die Gruppe ist dermaßen in Plauderstimmung, dass die ausgelassene Halbzeitpause direkt hinten drangehängt wird. Eine der letzten Fragen kommt von der 15-jährigen Sophie Brösel: „Was sind eigentlich die letzten Worte, die Sie Ihren Spielern sagen, bevor es auf den Platz geht?“ Ralf Rangnick freut sich darüber, dass sich alle Teilnehmer trauen, ihre doch ganz verschiedenen Fragen zu stellen: „Das ist immer unterschiedlich. Eine Konstante dabei ist allerdings, dass ich mit unserem Sportpsychologen Sascha Lense für jede Partie eine Art psychologisches Drehbuch schreibe. Das visualisieren wir und schauen es uns dann gemeinsam auf dem Whiteboard an.“ Er ergänzt lächelnd: „Aber im Gegensatz zu dem heutigen wortreichen Abend braucht es kurz vor einer Partie oftmals gar keine Worte mehr für die Spieler.“ Auf Ralf Rangnicks abschließende Antwort folgt ein herzlicher und dankbarer Applaus.

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Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth, privat

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Seit 2009 bin ich nun mit RB unterwegs und dabei, aber es war der 1. Februar 2014, der sich als ganz große Erinnerung bei mir für immer eingebrannt hat. Es war der Tag des Rückrunden­Auswärtsauftakts in der 3. Liga, und es ging mit zwei Fanbussen von Leipzig nach Duisburg. Ich habe zusammen mit meinem Vater schon sehr viele Auswärtsfahrten mitgemacht, aber diese eine stellte sich als ganz besondere heraus. Zum Spiel gibt es nicht viel zu sagen – sehr unglücklich in der Nachspielzeit verloren, und alle waren etwas geknickt auf dem Rückweg. Die Rückfahrt war vielleicht in unserem Bus nicht die bes­ te, aber umso interessanter war der zweite Bus, der mit­ kam, da war die reinste Schlagerparty ausgebrochen. An der letzten Raststätte vor der Heimat angekommen, wurden noch mal die Beine vertreten, und ich kam mit einer jungen Frau ins Gespräch. Sie saß in dem „Schlagerbus“, und wir analysierten das Spiel noch mal gemeinsam. Seit diesem besonderen Spiel/Tag haben wir uns nie wieder aus den Augen verloren, und sie wurde meine Freundin. Wir erleben bis heute nun alle Spiele – egal ob daheim oder, bis auf wenige Ausnahmen, auch aus­ wärts – gemeinsam live. Das erste große Highlight, welches wir gemeinsam feiern durften, war dann der Aufstieg in die 2. Liga, und es werden noch sehr viele besondere Momente folgen, aber nichts wird schöner sein, als dass ich dank RB Leipzig am 1. Februar meine Traumfrau, meine zu­ künftige Frau und die zukünftige Mutter meiner Kinder kennenlernen durfte.

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WER MACHT

DAS SPIEL? Unterwegs mit dem Teambus und in der neuen Akademie – zwei weitere außergewöhnliche Höhepunkte für die 28 Fans.

IHRE WETTE IN SICHEREN HÄNDEN. WWW.TIPICO.DE WWW.TIPICO.DE

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth

Die zufriedenen Gesichter der 28 Premieren-Teilnehmer verdeutlichen, dass das Kabinengespräch ein voller Erfolg war und offener und persönlicher ausfiel, als es sich die meisten Teilnehmer hätten vorstellen können. AUSLAUFEN Natürlich nimmt sich unser Cheftrainer auch nach dem Gespräch noch genügend Zeit, die einzelnen Foto- und Autogrammwünsche zu erfüllen. Dann verabschiedet er sich zum Handballspiel des SC DHfK gegen Göppingen. Die Fans genießen noch ein gemeinsames Abendessen in der Kabine, bevor es mit dem Mannschaftbus zurück zur Red Bull Akademie geht. Der Redefluss reißt auch dann nicht ab, es gibt nun noch mehr zu erzählen. „Das gesamte Paket hat gestimmt. Was für ein toller, authentischer und einzigartiger Abend. Ich bin glücklich und total begeistert“, schnappen wir als Fazit auf. Das macht Lust auf eine Wiederholung! D I E R OT E N B U L L E N .C O M Teilnahme unter 18 Jahren nicht erlaubt. Auf Gefahren durch Spielsucht wird hingewiesen. Kostenlose Suchtberatungshotline: 0800 084 74 26, Mo. - Sa. von 6:00 - 22.00 Uhr.

Wolfgang Schmidt, 65 Jahre, Dauerkarten-Besitzer seit 2015 Am 4. Mai 2014 hatte ich einen Sportunfall mit Ruptur der Quadrizepssehne an beiden Beinen. Die OP erfolgte am gleichen Tag. Zwei Tage später zog ich mir eine Re-Ruptur der Quadrizepssehnen durch einen Sturz auf der Krankenhausstation bei den ersten Gehversuchen zu. Anfang August 2014 wurde dann festgestellt, dass am linken Bein eine Re-Re-Ruptur zu verzeichnen war. Das behandelnde Ärzteteam gab mir zu verstehen, dass ich mir doch einen Spezialisten suchen solle, da ihrerseits Ängste bezüglich einer weiteren OP bestanden. Für mich brach eine Welt zusammen, da ich mir nicht vorstellen konnte, nochmals zwölf Wochen streng im Bett zu liegen bzw. im Rollstuhl zu landen. In meiner Verzweiflung habe ich telefonisch Kontakt zu Herrn Alex Sekora, den Physiotherapeuten von RB Leipzig, aufgenommen. Mein „Hilferuf“ hatte Erfolg. Herr Sekora gab mir die Telefonnummer von Herrn Dr. Striegler, mit einer Empfehlung durch seine Person. Noch am gleichen Tag war der Telefonkontakt zu Herrn Dr. Striegler hergestellt. Dieser gab mir die Empfehlung, mich an Chefarzt Dr. med. Gotthard Knoll, St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig, zu wenden. Auch dies war von Erfolg gekrönt, so dass zwei Tage später die OP durch den Chefarzt erfolgte. Zusammenfassend möchte ich mich ganz herzlich bei RBL bedanken, die Unterstützung war sehr mitmenschlich. Diese Geschichte muss ich in meinem Freundeskreis immer wieder zum Besten geben. Dies hat zur Folge, dass bereits mehrere Freunde glückliche Besitzer einer Dauerkarte bei RBL sind. Auch ich kann nach meiner Genesung an den Heimspielen teilnehmen und hoffe natürlich auf einen Aufstieg 2016 in die 1. Bundesliga!

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GUTEN FREUNDEN SAGT MAN DANKE!

MEHR ALS NUR EIN SPIEL EIN DUELL IM ZEICHEN DER HILFSBEREITSCHAFT.

DFB UND DFL WÜRDIGTEN DIE VIELEN EHRENAMTLICHEN HELFER.

AUCH DIE ROTEN BULLEN BEDANKEN SICH BEI IHREN FREUNDEN.

DASS ES IM FUSSBALL nicht immer nur um Punkte und Tore geht, zeigten die Roten Bullen Anfang Oktober. Das 0:3 im Benefizspiel gegen den Bundesligisten SV Werder Bremen in Wildeshausen war dabei wirklich nur eine Randinformation. Denn die Partie stand ausschließlich im Zeichen der Hilfsbereitschaft: Ralf Rangnick hatte von einem tragischen Verkehrsunfall erfahren, von dem drei Mitarbeiter der Firma Private Greens betroffen waren. Einer war verstorben und hinterließ eine Frau und drei Kinder. „Für mich persönlich war sofort klar, dass wir alles versuchen müssen, um zu helfen und die betroffenen Familien in dieser schweren Zeit zu unterstützen.“ Unser Sportdirektor und Cheftrainer erklärte weiter: „Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, die Begegnung im Wohnort der verunglückten Mitarbeiter auszutragen, um neben unserem Mitgefühl auch eine unmittelbare örtliche Bezugnahme herzustellen. Wir wünschen den Hinterbliebenen und Angehörigen viel Kraft und hoffen, dass wir einen kleinen Teil dazu beitragen konnten, diese unglaublich schwierige Situation erträglicher zu machen und die Zukunft besser bewerkstelligen zu können.“ Der Erlös des mit 4.500 Zuschauern restlos ausverkauften Spiels im Wildeshauser Krandelstadion ging vollständig an die von dem Unfall betroffenen Familien. „Es ist eine hohe fünfstellige Summe zusammengekommen. Die Kulisse war toll und die Stimmung super. Wir werden auch weiterhin mit den Familien in Kontakt bleiben“, sagte Ralf Rangnick, selbst Vater zweier erwachsener Söhne.

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Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth, Picture Point/Roger Petzsche

4.500 Fans zeigten beim Benefizspiel ihre Hilfsbereitschaft. Laszlo Csima (links unten) durfte die Partie auf der Trainerbank erleben. Den Platz hatte er im Rahmen unserer Saisoneröffnung gewonnen.

OHNE EHRENAMTLICHE HELFER würde in den deutschen Stadien kein Ball rollen. „Unsere Amateure. Echte Profis.“ Mit dieser Kam­ pagne und unter dem Slogan „Danke ans Ehren­ amt 2015“ würdigten der Deutsche Fußball­Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) am 5. Dezember – dem „Internationalen Tag des Ehrenamtes“ – alle ehrenamtlichen Helfer im Fuß­ ball und sagten „Danke“ für ihr fantastisches En­ gagement. Knapp 400.000 Menschen beklei­ den eine ehrenamtliche Position bei einem der über 25.000 Fußballvereine in ganz Deutsch­ land. Hinzu kommen weitere 1,3 Millionen freiwillig engagierte Helfer, ohne die kein Spiel stattfinden könnte. Auch die Roten Bullen werden bei den Heim­ spielen in der Red Bull Arena von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern unterstützt, die unser so­ genanntes FREUNDE-Team bilden. Das Konzept dafür wurde im Mai 2014 entwickelt. Mit dem FREUNDE-Programm wollen wir zum einen den Service im und rund um das Stadion kontinuier­ lich verbessern, zum anderen als offener Verein eine Möglichkeit für die ehrenamtliche Mitarbeit schaffen. Für unseren Klub engagieren sich mittler­ weile schon 134 FREUNDE. Menschen aus unter­ schiedlichen Lebensbereichen und verschiede­ nen Berufen finden im FREUNDE-Programm zusammen – von der 19­jährigen Studentin bis zum 82­jährigen Pensionär. Und alle haben eine gemeinsame Intention: ihren Teil zum erfolgrei­ chen Weg der Leipziger Bullen beitragen und die Idee des solidarischen, ehrenamtlichen Helfens fördern. Am Spieltag sind bis zu 75 FREUNDE im Ein­ satz, ihre Aufgabengebiete sind dabei so vielfältig wie das Team selbst. Sie unterstützen unter an­ derem die Besucher und Medienvertreter dabei, sich in der in der Red Bull Arena zu orientieren (Besucherlenkung), helfen bei Problemen am D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Einlass oder stehen dem internen Medien­ und Kommunikationsteam bei organisatorischen Auf­ gaben wie der Ausgabe von Akkreditierungen oder der Verteilung von Mannschaftsaufstellun­ gen zur Seite. Zudem sind sie maßgeblich an der Behinder­ ten­Fanbetreuung beteiligt. In der vergangenen Saison leisteten unsere FREUNDE insgesamt 9.072 Stunden ehrenamtliche Arbeit und sorg­ ten somit für einen reibungslosen Ablauf unse­ rer Spieltage. In Kooperation mit der Sportwis­ senschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig können Studierende im FREUNDE-Programm zudem wertvolle praxisorientierte Erfahrungen im Spielbetrieb und der Organisation der Red Bull Arena sammeln. Wir bedanken uns bei unseren FREUNDEN für ihre großartige ehrenamtliche Hilfe! Wenn ihr mehr über das FREUNDE-Programm erfahren wollt, schickt eine E­Mail an: freunde.rbleipzig@redbulls.com

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SICHER DIR DEINEN STAMMPLATZ!

NICHTRAUCHER-BLÖCKE IN DER RED BULL ARENA Bei den Heimspielen der Roten Bullen soll jeder Fan das Spiel von der Tribüne aus bestmöglich erleben und genießen können. Deshalb haben wir uns entschlossen, neben einem generellen Gebot, in den Blöcken der Red Bull Arena nicht zu rauchen, auch explizite Nichtraucher-Blöcke in unserem Stadion einzurichten. Gerade für die vielen Familien mit Kindern, die unsere Spiele besuchen, sind diese Bereiche der ideale Platz, unserer Mannschaft zuzujubeln. Bereits ab dem ersten Heimspiel im neuen Jahr gegen Eintracht Braunschweig (7. Februar 2016) sind die Blöcke 14 bis 18 als Nichtraucher-Blöcke ausgewiesen. Zur neuen Saison sind die Blöcke 32 bis 39 I in Sektor C-Unterrang dann ebenfalls offizielle Nichtraucher-Bereiche!

PASST AUCH WIEDER PERFEKT UNTER DEN WEIHNACHTSBAUM.

Vorteile der Dauerkarte ● 8 Spiele besuchen, nur 7 bezahlen ● Stammplatzgarantie ● kein Anstehen an der Tageskasse oder den Vorverkaufsstellen ● kostenlose Nutzung des ÖPNV vier Stunden vor und nach dem Spiel ● Verlängerungsoption deines Stammplatzes für die nächste Saison ● ermäßigter Eintrittspreis für die Regionalliga-Heimspiele der U23 NEU: Sonderrabatt bei ausgewählten Testspielen in der Red Bull Arena ● NEU: exklusive Vorverkaufsinformationen zu anstehenden Spielen ●

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NEU: Teilnahme an exklusiven Vereinsaktionen (z. B. Kabinengespräch) möglich ● NEU: kostenloses Jahres-Abo des Red Bulletin-Magazins (ohne automatische Verlängerung)

Bei Online-Bestellungen ab 14. Dezember habt ihr die Option, die Dauerkarte noch vor Weihnachten im Shop am Neumarkt abzuholen, da wir eine postalische Zustellung bis zum 24. Dezember nicht mehr garantieren können.

Preise & Sektoren ● Die Rückrunden-Dauerkarte kostet – je nach Kategorie und Ermäßigung – zwischen 70 und 210 Euro. ● Für Sektor B und D ist das Dauerkarten-Kontingent bereits ausverkauft. ● Für die Oberränge in Sektor A und C werden aktuell keine Dauerkarten angeboten. ● Auch das Dauerkarten-Kontingent für Rollstuhlfahrer ist ausgeschöpft.

Zur Ausstellung brauchen wir folgende Angaben der Person, der ihr die Dauerkarte(n) schenken wollt: ● Name, Vorname, Geburtsdatum ● Anschrift, E-Mail-Adresse ● gegebenenfalls OFC-Mitgliedsnummer ● gegebenenfalls Name des OFC

WICHTIG: Die Blöcke 32 bis 36 in Sektor C-Unterrang sind ab der Saison 2016/17 Nichtraucher-Bereiche. Wenn ihr also Raucher seid, wählt bitte einen Platz in einem anderen Block aus, so dass ihr zur neuen Spielzeit nicht wechseln müsst. Perfektes Geschenk Die Rückrunden-Dauerkarte der Roten Bullen ist natürlich auch ein tolles Weihnachtsgeschenk. Wenn ihr bis zum 13. Dezember online bestellt, senden wir euch die Dauerkarte pünktlich bis Heiligabend zu.

Ziel „10.000“ erreicht Am 19. November um 15.58 Uhr knackten wir die magische Marke, als nur wenige Stunden nachdem der Verkauf der Rückrunden-Dauerkarte begonnen hatte, Nummer 10.000 gebucht wurde. Danke für eure Treue! Alle Infos zur Dauerkarte findet ihr auch online unter: www.DieRotenBullen.com/ eintrittskarten

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NEU!

DIE ROTE BULLEN DAUERKARTE FÜR DIE RÜCKRUNDE.

Macht euer Gastspiel zum Heimspiel und erobert euren exklusiven Stammplatz in der Red Bull Arena. Das geht am einfachsten mit der Rückrunden-Dauerkarte der Roten Bullen! Ihr könnt euch die Dauerkarte für die acht Heimspiele der zweiten Saisonhälfte noch bis zum 17. Januar im RBL-Online-Ticketshop oder im Red Bull Shop am Neumarkt sichern – und das zum Preis von nur sieben Partien.

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KATEGORIE

VOLLZAHLER

ERMÄSSIGT**

KIND*

● Kategorie 1

210,00 €

175,00€

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● Kategorie 2

175,00 €

140,00€

0,00€

● Kategorie 3

140,00 €

105,00€

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● Kategorie 4

105,00 €

70,00€

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Sektor B und D ausverkauft

ERMÄSSIGUNGEN * Kinder bis einschließlich 6 Jahre (nur in Kombination mit dem Kauf einer „Begleiter-Dauerkarte“) ** Ermäßigungen für Tages- und Dauerkarten gelten in allen Kategorien für OFC-Mitglieder, Kinder von 7 bis 18 Jahren, Schwerbehinderte, Schüler, Studierende, Auszubildende, Rentner, ALG-II-Empfänger und Leipzig-Pass-Inhaber. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Hinweis für Käufer einer Rückrunden-Dauerkarte: Für die Blöcke 32 bis 36 werden auch Rückrunden-Dauerkarten angeboten. Wenn ihr also Raucher seid und während des Spiels nicht zugunsten eines rauchfreien Stadions auf die Zigarette verzichten könnt, wählt bitte einen Platz in einem anderen Block aus, so dass ihr zur neuen Spielzeit nicht erneut wechseln müsst. Dauerkarteninhaber der genannten Bereiche, die nicht in den rauchfreien Familienblöcken verbleiben wollen, können zur Spielzeit 2016/17 ihre Plätze in einer Vorkaufsphase wechseln.

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Yussuf Poulsen, Davie Selke und Dominik Kaiser wurden von Dr. Ines Gockel gescannt. Alles gut, aber die Vorsorgeuntersuchung ist wichtig für Männer ihres Alters.

EIN BLICK IN DIE SPEISERÖHRE

BEIM BARRETT-KREBS SIND BESONDERS JUNGE MÄNNER GEFÄHRDET.

www.porsche-leipzig.com/sport

DIE RBL-PROFIS WAREN BEI DER VORSORGEUNTERSUCHUNG.

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ein unschlagbares Doppel.

heiten, „gesündere“ Ernährung, das heißt fett- und kohlenhydratarm, sportliche Betätigung, körperliche Aktivität. Am Wichtigsten ist aber die frühe Erkennung. Zumindest bei den Fußballern konnte Dr. Gockel deshalb feststellen: „Sie waren neugierig, aber entspannt, und das auch zu Recht.“ Unsere Spieler bestätigten nach dem Check: „Wir können diese Untersuchungen nur empfehlen, die Früherkennung kann entscheidend sein.“ MEDIZINISCHE ERKLÄRUNG VON DR. INES GOCKEL: „Beim sogenannten Sodbrennen – medizinisch: gastroösophagealer Reflux – strömt die im Magen produzierte Salzsäure über einen Zwerchfellbruch zurück in die Speiseröhre und verätzt dort die Schleimhaut der unteren Speiseröhre. Dadurch entsteht zunächst eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut, bei lange bestehender Entzündung können sich sogar die Zellen der Speiseröhre verändern, zum sogenannten Barrett-Ösophagus, einer zunächst gutartigen Vorstufe des Barrett-Krebses. Wenn ein solcher Barrett-Ösophagus über lange Jahre unbehandelt bleibt, können sich die gutartigen Zellen in bösartige Zellen transformieren und in Barrett-Krebs zwischen Speiseröhre und Magen resultieren.“ D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Leipzig ist Porsche Produktionsstandort – und Austragungsort des Fed Cup by BNP Paribas am 6. und 7. Februar 2016. Als stolzer Sponsor des Porsche Team Deutschland freuen wir uns auf großes Tennis.

Foto: Dirk Knofe

Falsche Ernährung. Bewegungsmangel. Übergewicht. Die RBL-Profis sind unverdächtig, bei ihren Lebensgewohnheiten nachlässig zu sein. Trotzdem unterzogen sich einige Profis um Dominik Kaiser, Davie Selke und Yussuf Poulsen Ende September einer Ultraschalluntersuchung des Bauches, vor allem auch, um auf eine Krankheit aufmerksam zu machen. Denn rein statistisch gehören sie zu einer Risikogruppe einer noch relativ unerforschten Krebsart. Der sogenannte Barrett-Krebs in der Speiseröhre betrifft vor allem junge Männer. Von elf Erkrankten sind zehn männlich. „Das ist sicherlich auf den genetischen Hintergrund zurückzuführen, den wir aber noch nicht im Detail kennen“, erklärt Dr. Ines Gockel, Geschäftsführende Direktorin der Chirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Der Barrett-Krebs befällt die Speiseröhre am Übergang zum Magen und wird unter anderem durch Reflux, besser bekannt als Sodbrennen, hervorgerufen. In den letzten Jahren beobachtete Gockel, dass „diese Zivilisationskrankheit drastisch zugenommen hat“, was vor allem auf die beschriebenen Lebensgewohnheiten zurückzuführen ist. Auch deshalb ist es wichtig, dass gesunde Menschen für diese Krankheit sensibilisiert werden. Denn man könne dem Barrett-Krebs vorbeugen: durch eine Änderung der Lebensgewohn-

Porsche und Tennis:

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) innerorts 11,8–11,5 · außerorts 7,8–7,5 · kombiniert 9,2–8,9; CO2-Emissionen 216–208 g/km


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WM-FIEBER IN CHILE

DIE NACHWUCHSBULLEN VITALY JANELT UND DOMINIK FRANKE SAMMELTEN IM OKTOBER ERFAHRUNGEN FÜRS LEBEN UND GEBEN UNS NUN EXKLUSIVE EINBLICKE VON DER U17-WELTMEISTERSCHAFT IM FUSSBALLVERRÜCKTEN CHILE.

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„DIESE ERFAHRUNGEN KANN MIR KEINER MEHR NEHMEN. ICH WERDE NOCH LANGE DARAN DENKEN UND WEITERHIN ALLES DAFÜR TUN, SOLCHE MOMENTE WIEDER ERLEBEN ZU DÜRFEN.“

29. Dominik Franke

GROSSE AUGEN, GROSSE BEGEISTERUNG, GROSSES PENSUM Chile, mehr als doppelt so groß wie Deutschland, aber mit knapp 20 Millionen nur ein Viertel der Einwohner der Bundesrepublik zählend, ist eine der fußballverrücktesten Nationen der Welt. „Man hat schon bei der Anreise am Flughafen und am Hotel gemerkt, wie enthusiastisch und begeisterungsfähig die Chilenen sind“, erzählt Vitaly. Hupkonzerte, Autogramm- und Fotowünsche

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begleiteten die Nationalelf während des Turniers – fast wie bei den Profis. „Wir haben schnell mitgekriegt, welche besondere WM-Atmosphäre dort herrschte“, ergänzt Dominik. Anders als die deutschen WM-Helden im brasilianischen Campo Bahia war der fast 50-köpfige DFB-Tross in einem Hotel zusammen mit den drei Vorrundengegnern Australien, Argentinien und Mexiko untergebracht. Oft gesehen haben sich die Teams dort dennoch nicht, da die Tagesabläufe der Mannschaften straff und unterschiedlich getaktet waren. In der Trainingswoche vor dem Turnierstart stand für die DFB-Junioren zweimal am Tag Training auf dem Programm, zusätzlich Teamsitzungen, Gegneranalysen und Schule. „Zwei Lehrer waren mit vor Ort und haben uns bei unseren Schulaufgaben, die wir aus Deutschland mitbekommen hatten, unterstützt. Doch ganz einfach war es ehrlich gesagt nicht, sich auf diese Dinge zu konzentrieren“, gesteht Dominik. In der wenigen Freizeit, die dann noch blieb, spielten die Nachwuchskicker Karten, Tischtennis oder an der PlayStation. TEAMSPIRIT, TORE, TRAUER, TRÄNEN Ernst wurde es am 18. Oktober, als die Mannschaft von Trainer Christian Wück im Auftaktspiel auf Australien traf. Vitaly: „Die Anspannung vor der ersten Partie war schon zu spüren. Aber alle im Team waren absolut positiv, von den Spielern in der Startelf über die Ersatzspieler bis zu den Betreuern.“ Die Nachwuchsbullen schwärmen von der angenehmen Atmosphäre. Das machte es vor

Foto: Getty Images/2015 FIFA

September, 14.23 Uhr. Das Handy von Dominik Franke klingelt. Der U19-Verteidiger nimmt ab. Am anderen Ende der Leitung meldet sich sein Trainer Frank Leicht, der mit einem ernsten Ton fragt: „Hast du mir etwas zu beichten, Domsi?“ Der Nachwuchsbulle erwidert verunsichert: „Nein, nicht, dass ich wüsste.“ Plötzlich ruft sein RBL-Trainer durchs Telefon: „Dann beichte ich dir was! Du bist dabei! Du wurdest für die U17-WM nachnominiert! Wahnsinn!“ Der 17-Jährige kann es kaum fassen, ist total überrascht – ein Traum wird wahr. Knapp zwei Wochen nach diesem Telefonat geht es für DFB-Debütant Dominik und seinen Mitspieler Vitaly Janelt, der bei der Deutschen Nationalmannschaft schon ein „alter Hase“ ist und im Mai 2015 Vize-Europameister wurde, zur Weltmeisterschaft nach Chile – auf den Kontinent, wo die A-Nationalmannschaft im Sommer 2014 ihren vierten WM-Titel einheimste. Die beiden Nachwuchsbullen erinnern sich noch einmal an diese einmaligen Tage.

Gemeinsam zum Erfolg. Ein Team wurde zur Einheit – auf und neben dem Platz, wie hier beim Spiel gegen Argentinien am 21. Oktober in Chillán.

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allem Dominik, der das erste Mal überhaupt bei der Nationalelf dabei war, leicht: „Ich hatte keine Probleme, mich in der Mannschaft zurechtzu­ finden. Vitaly hat mir da sehr geholfen. Aber auch alle anderen haben mich super integriert, und ich hatte nie das Gefühl, dass ich der Neue sei. Wir waren eine echte Einheit.“ Das zeigte die DFB­U17 auch gleich auf dem Platz, wo sie Australiens „Socceroos“ klar mit 4:1 besiegte und Vitaly Janelt mit einem Traumtor den Schlusspunkt setzte. „Als der Ball meinen Fuß verlassen hatte, wusste ich sofort, dass der oben rechts einschlägt. Ein absolutes Hammergefühl und eines meiner schönsten Tore im DFB­Dress“, erinnert sich der Mittelfeldspieler. Start geglückt, Selbstvertrauen gewonnen. Vier Tage später wartete mit Argentinien der nächste Brocken auf die Deutschen, doch gegen die „Gauchos“ zeigte die DFB­Elf ihre beste Tur­ nierleistung. 4:0 hieß es am Ende, und wieder traf Vitaly – diesmal zum wichtigen 1:0. Zwei Spiele, zwei Siege, 8:1 Tore – das Achtelfinale vorzeitig perfekt gemacht. Doch die super Stimmung wurde von einer schweren Verletzung überschattet. Der für den verletzten Hoffenheimer Dennis Geiger nachnominierte Patrick Fritsch von Borussia Dort­ mund zog sich im Training vor dem letzten Grup­ penspiel einen Kreuzbandriss zu. „Wir waren alle geschockt und wussten, was das für Patrick bedeu­ tet – so eine schwere Verletzung, und dann auch noch beim wichtigsten Turnier, bitterer geht es kaum. Aber die Mannschaft rückte dadurch noch enger zusammen und wollte aus der Situation zu­ sätzliche Motivation ziehen“, sagt Dominik. Offenbar belastete der Vorfall die Mannschaft doch mehr als gedacht, denn in den folgenden Partien fand die deutsche U17 nicht mehr zur Form der ersten Begegnungen. Im letzten Vor­ rundenduell mussten die DFB­Junioren gegen Mexiko eine unnötige 1:2­Niederlage einstecken und verspielten so den Gruppensieg. Es fehlte die Leichtigkeit aus den Spielen zuvor. Zudem rotier­ te Coach Christian Wück ein wenig, wodurch sich einige Abstimmungsprobleme einschlichen. Im Achtelfinale traf die DFB­U17 dann auf Kroatien. Wieder kamen die Deutschen schwer in die Partie und ließen die Spielfreude und Konsequenz vorm Tor vermissen. Der Gegner zeigte sich kompakt und diszipliniert und gewann am Ende verdient mit 2:0. Schluss, aus, vorbei – der Traum vom WM­Titel war geplatzt. „Die Enttäuschung nach dem Ausscheiden war riesig. Wir hatten uns viel vorgenommen und waren eigentlich auch gut drauf. Aber gerade in einem K.­o.­Spiel entschei­ den wenige Situationen über das Weiterkommen – diese konnten wir leider nicht für uns nutzen.

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Vielleicht waren die Erwartungen und der eigene Druck nach dem super Auftakt zu groß für uns“, resümiert Vitaly die WM enttäuscht. Weltmeister wurde am Ende Nigeria.

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„FÜR DIESE MOMENTE – SICH MIT DEN BESTEN DER WELT BEI EINER WM MESSEN ZU KÖNNEN – LOHNEN SICH DER SCHWEISS UND DIE HARTE ARBEIT.“

LAND, LEUTE, LECKEREIEN Neben dem sportlichen Alltag einer Fußball­Welt­ meisterschaft blieb ein wenig Zeit, um die Kultur und die Menschen Chiles etwas näher kennen­ zulernen. Der DFB versuchte einem möglichen „Lagerkoller“ mit Teambuilding­Aktionen und

Vitaly Janelt

MOMENTAUFNAHMEN Die DFB-Junioren in Chile – weit mehr als nur eine fußballerische Erfahrung.

Tischtennis: Vitaly (li.) duellierte sich mit chilenischen Kindern an der Platte.

Drahtseilakt: keine allzu hohe Herausforderung für eine intakte Mannschaft.

Spielfeld: Ein emotionaler Besuch in einem Kinderheim machte die Kicker auch nachdenklich.

Pazifikluft: volle Konzentration bei einem Strandspaziergang auf die nächste Aufgabe.

Begegnung: Dominik mit einem Jungen im Kinderheim. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Foto: Getty Images/2015 FIFA, RB Leipzig

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Vitaly Janelt bejubelt mit HSV-Nachwuchs-Akteur Mats Köhlert sein Traumtor zum 4:1 gegen Australien.

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kulturellen Ausflügen entgegenzuwirken. Bei­ spielsweise wurde ein ansässiger Tischtennis­ verein besucht, bei dem Vitaly, Dominik und Co. zeigten, dass sie auch mit kleinen Kunststoff­ bällen umgehen können. Doch viel mehr stand die Interaktion mit den einheimischen Kindern und Jugendlichen im Vordergrund. „Ich habe mit einem frechen Achtjährigen gespielt, der völlig ohne Scheu auf uns zukam und auch noch echt gut an der Platte war“, lacht Vitaly. „Zwei Tage später habe ich ihn dann mit seinem Vater im Stadion gesehen, und wir haben noch mal abge­ klatscht. Das war schon ein cooles Erlebnis.“ Als emotionalsten Moment nennen die beiden jedoch den Besuch eines Kinderheims, wo die jun­ gen Fußballer mit den Kids eine Runde kickten, Geschenke überreichten und der DFB zudem eine Geldspende übergab. „Zu sehen, wie die Kinder leben, und zu erfahren, welche schlimmen Din­ ge sie teilweise erlebt haben, machte mich schon nachdenklich. Wenn ich daran denke, welche Bedingungen wir in Deutschland haben und wie man sich gerade auch um uns Leistungssportler kümmert, damit wir uns bestmöglich entwickeln können, dann geht einem das nah“, fasst Dominik den Besuch zusammen. Eine andere Gelegenheit, mal nicht an Fußball zu denken, war ein Ausflug in einen Seilzug­Park, wo sich die Spieler bestens amüsierten und eine gelungene Abwechslung vom sonst so akribisch durchgeplanten Alltag eines WM­Turniers erleb­ ten. Die kulinarische Seite Chiles sollte den Jungs natürlich auch nicht verborgen bleiben, denn im Mannschaftshotel bestimmte die FIFA, was es zu essen gab. Zwei Mal kamen die DFB­Junioren in den Genuss der chilenischen Küche – bei der vor allem gutes Fleisch auf der Speisekarte steht. „Ich muss schon sagen, so gut wie an diesen bei­ den Tagen habe ich lange nicht mehr gegessen“, schmunzelt Vitaly. ANSPORN, ADLER-DEBÜT, AUSBLICK Sportlich gesehen waren die beiden Nachwuchs­ bullen mit dem Verlauf der WM natürlich nicht ganz zufrieden. Zwar konnte Vitaly durchaus über­ zeugen und erzielte zudem als defensiver Mittel­ feldspieler zwei Tore, doch das frühe Ausscheiden trübte das Bild ein wenig. Allerdings bewahrt sich der Linksfuß vor allem die positiven Eindrücke und sieht die WM­Erfahrungen als zusätzlichen Ansporn, immer weiter an sich zu arbeiten, um fußballerisch den nächsten Schritt zu setzen. Ein Anfang auf diesem Weg und eine Belohnung für Vitalys gute Leistungen war der Einsatz beim Test­ spiel der RBL­Profis gegen Pogoń Stettin, bei dem er 30 Minuten zum Zuge kam.

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Dominik konnte als Neuling im DFB­Kader keine WM­Minuten sammeln. Er stellt jedoch klar, dass „es mich einfach nur stolz macht, mit dabei gewesen zu sein. Ich konnte viele wichtige Erfahrungen mitnehmen und habe, so viel es ging, aufgesaugt. All das hilft mir, die nächsten Steps zu nehmen.“ Einer dieser Schritte folgte wenige Wo­ chen nach der WM beim Vier­Nationen­Turnier mit der neuen U18­Nationalmannschaft im November. Dominik gab dort im Spiel gegen die Niederlande sein DFB­Debüt und überzeugte. Jetzt geht es für Dominik und Vitaly zunächst wieder um Bundes­ liga­Punkte mit der U19 der Roten Bullen. „Wir haben zwar ein paar Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze, doch ich bin mir sicher, dass wir, wie schon vergangene Saison, wieder eine starke Serie hinlegen können, um am Ende ein Wort um die Meisterschaft mitzusprechen“, gibt sich Vitaly selbstbewusst. Gute Leistungen im Verein sind die Voraussetzung, im Nationalteam zu bleiben. Nach der WM ist bekanntlich auch immer vor der WM, und wer weiß, wessen Telefon dann klingelt.

TURNIERVERLAUF Nach starkem Start folgte das WM-Aus – schmerzlicherweise bereits im Achtelfinale.

DFB-U17-Ergebnisse/Gruppe C Australien – Deutschland 1:4 Janelt (65.) Argentinien – Deutschland 0:1 Janelt (5.) Deutschland – Mexiko Tabelle Gruppe C Mexiko Deutschland Australien Argentinien

1:4 0:4 1:2

7 Punkte (4:1 Tore) 6 Punkte (9:3 Tore) 4 Punkte (3:5 Tore) 0 Punkte (1:8 Tore)

Achtelfinale Deutschland – Kroatien 0:2 Finale Nigeria – Mali 2:0 D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: GEPA pictures, Getty Images, RB Leipzig

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„VITALY UND DOMINIK HABEN SICH WIE DAS GESAMTE TEAM VOLL UND GANZ EINGEBRACHT UND ALLES FÜR DEN TRAUM WM-TITEL GEGEBEN. NATÜRLICH WAR ES FÜR ALLE SEHR BITTER, DASS SCHON IM ACHTELFINALE SCHLUSS WAR. ICH BIN MIR JEDOCH SICHER, DASS DIESE ERFAHRUNGEN FÜR DIE ENTWICKLUNG EINES JEDEN EINZELNEN NOCH SEHR WICHTIG SEIN WERDEN.“

Beim Vier-Nationen-Turnier feierte Dominik Franke wenige Wochen nach der WM am 12. November gegen die Niederlande sein DFB-Debüt. Ebenfalls dabei: RBL-Spieler Idrissa Touré (re.).

Christian Wück, Cheftrainer der DFB-U17 in Chile D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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DIE LETZTE SEITE

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DIE BLITZ-BILANZ SCHÖNWETTERKICKER? VON WEGEN! DIE ROTEN BULLEN SPIELEN AM EFFEKTIVSTEN BEI ACHT BIS NEUN GRAD CELSIUS. H E I S S E S TE S S PI E L

32 ,7 G R A D AU S S E N T E M P E R AT U R , 4 0, 3 G R A D AU F D E M R A S E N S ams tag, 27. Juli 2013: RB Leipzig – Preußen Müns ter 2: 2

40

halbbedeckt e i n s vo n n u r d re i R B L- L i g a s p i e l e n i m J u l i

30 20

Z W I S C H E N 14,8 U N D 15,2 G R A D h a b e n w i r s e c h s vo n s i e b e n S p i e l e n unentschieden gespielt. D urc hs c hni t t lic h s pie l e n w ir B E I 12 ,79 G R A D, wob ei e s ve r m e hr t t ro c ke n und h ei t e r bis wo lk ig is t.

30 G R A D B I S H I T Z E 3 S P I EL E

1,0 0 P U N K T E

2 0 B I S 30 G R A D 3 0 S P I EL E

1,73 P U N K T E

10 B I S 2 0 G R A D 105 S P I EL E

2 ,19 P U N K T E

0 B I S 10 G R A D 6 8 S P I EL E

2 ,09 P U N K T E

M I N U S G R A D E 10 S P I EL E

1,70 P U N K T E

10

UNSERE BESTE BILANZ HABEN WIR BEI 8 BIS 9 GRAD 10 S p i e l e, 10 S i e g e

0

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K ÄLTE S TE S S PI E L

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leichter Schneefall b i s l a n g e i n z i g e s R B L- S p i e l, das im Januar stat tfand

20

SIEG

U N EN T S C H I ED EN

N I ED ER L A G E

D A R A U S ER G I B T S I C H DA S O P T I M A L E B U L L E N W E T T E R: 8 B I S 9 G R A D | T RO C K E N | H E I T E R B I S WO L K I G | F RÜ H L I N G O D E R H E R B S T

Ü b e r ra g e n d e r M o n a t is t d e r M Ä R Z (29 S pie l e, 2, 31 P u n k t e i m S c h n i t t B E I 8,72 G R A D). Auch sonst läuf t es in den gemäßigten Monaten A P R I L , S E P T E M B E R B I S N OV E M B E R b e s s e r a l s i n d e n b e s o n d e r s ka l t e n o d e r wa r m e n J a h re s a b s c h n i t t e n .

BULLENTHERMOMETER

UMFRAGE: BEI WELCHEM WETTER SPIELST DU AM LIEBSTEN?

SONNE L EI C H T B E W Ö L K T

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BEWÖLK T

Forsberg

Jung

Orban

Sabitzer

Sebastian

Khedira

Poulsen

Ilsanker

Boyd

Nukan

N I E S EL R E G EN

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Kalmár

Quaschner

Kaiser

Teigl

Bellot

Halstenberg

Selke

Gipson

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Hierländer

Demme

Coltorti

Strauß

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Illustration: Birgit Lohmann

–11,1 G R A D S a m s t a g , 25. J a n u a r 2014: R B L e i pz i g – Wa c ke r B u rg h a us e n 0 :1


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