KLUB 10 - die April-Ausgabe 2017

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2 017

DAS VEREINSMAGAZIN VON RB LEIPZIG

ZEHN EMIL FORSBERG Zehner-Gespräch LOTHAR MATTHÄUS Spielmacher-Legenden RALPH HASENHÜTTL Zahlen-Geheimnisse € 2,00

DIE MAGISCHSTE ZAHL IM FUSSBALL


DIE FLÜGELSTÜRMER VON RED BULL.


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E D I TO R I A L

2017

6. Oktober 2014. Das erste KLUB-Magazin läuft vom Stapel und erscheint zum Zweitligaspiel gegen den 1. FC Heidenheim. Heute, knapp zweieinhalb Jahre bzw. exakt 887 Tage später, feiern wir mit der zehnten Ausgabe unser erstes kleines KLUBJubiläum. Es ist natürlich reiner Zufall, dass das zehnte Magazin in der Kalenderwoche zehn erscheint … Ihr befindet euch übrigens gerade auf der 1.107. KLUB-Seite, die wir seit der Erstausgabe erstellt haben. Anfangs waren wir bunt unterwegs, widmeten uns dann der Technik, der Fitness und der Musik. Ein Blick in die Zukunft, ein Blick auf das Wetter, ein Blick auf Olympia, bevor das Sondermagazin in fast dreifachem Umfang den Aufstieg in die 1. Bundesliga abrundete und schließlich der erste KLUB-Kalender das alte Jahr abschloss und das neue einleitete. Im Zehner-Heft dreht sich nun alles um die magischste Rückennummer im Fußball. Wir haben mit unserem Zehner Emil Forsberg gesprochen, der Zehner-Legende Lothar Matthäus auf den Zahn gefühlt, Ralph Hasenhüttl viele verrückte Zahlen entlockt und Ralf Rangnick an den Taktik-Teppich gebeten. Vielen Dank für Eure Treue – und nun viel Spaß mit der Zehn! Eure KLUB-Redaktion 01

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2014

DAS VEREINSMAGAZIN VON RB LEIPZIG

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DAS VEREINSMAGAZIN VON RB LEIPZIG

KHEDIRA Wir lernen jeden Tag dazu! DOPPELPASS Niklas Hoheneder trifft Tim Thoelke DATE Wir verabredeten uns mit Esther Sedlaczek von Sky CHECK Seid ihr reif für die 2. Liga?

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2015

2014

KHEDIRA Wir lernen jeden Tag dazu! DOPPELPASS Niklas Hoheneder trifft Tim Thoelke DATE Wir verabredeten uns mit Esther Sedlaczek von Sky CHECK Seid ihr reif für die 2. Liga?

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MINUTE

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RECORDS • LEI

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NEUE SAISON. NEUE ZEIT­ RECHNUNG. NEUE GESICHTER.

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€ 9,90

2016

DER TEMPOMACHER Interview mit Oliver Mintzlaff AUF GOLD-KURS Das Treffen der Spitzensportler WINGS FOR LIFE WORLD RUN Das Laufevent des Jahres

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MEIN JAHR Ein Rückblick in Jahreszeiten. WETTERPROGNOSEN Das erwartet uns in der Zukunft. KABINENGESPRÄCH 28 Fans. Ein Trainer. Viele Antworten.

DAS VEREINSMAGAZIN VON RB LEIPZIG

JETZT FÜR DIE ZUKUNFT

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(2015/15 - A)

1. AUF GEHT’S LEIPZIG 2. D I E ROTEN BU LLEN H OC H 2

Die roten BuLLen unD ihre Fitness-geheimnisse.

EINE STADT SPIELT FUSSBALL

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EINE STADT SPIELT FUSSBALL

Kraftpaket Fabio Coltorti, RB Leipzigs Nummer eins, bereitet sich intensiv auf seine Einsätze vor.

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DAS VEREINSMAGAZIN VON RB LEIPZIG

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SIND LEIPZIG

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NEUE WEGE Cheftrainer Ralf Rangnick im Interview NEUES ZUHAUSE Die Red Bull Akademie am Cottaweg NEUE TRÜMPFE Zehn neue Spieler sollen stechen

DAS BESONDERE HÖREN Fußball auch ohne Augenlicht erleben RED BULL MUSIC ACADEMY Ein Blick in den kreativen Schmelztiegel HIER SPIELT DIE MUSIK RBL-Musikgeschichten aus Leipzig

DAS VEREINSMAGAZIN VON RB LEIPZIG

2014/15

WIR

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Der Trainings-TüfTler Tim Lobingers verrückte Methoden Wings for life WorlD run Gemeinsam für andere laufen Die akTe ernsT Henrik Ernst über seinen langen Weg zum Comeback

Das Vereinsmagazin Von rB Leipzig

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DER WEG VON RB LEIPZIG IN DIE FUSSBALL ZUKUNFT. DIE GROSSE SONDERNUMMER ZUR BUNDESLIGA - PREMIERE 2016

DAS VEREINSMAGAZIN VON RB LEIPZIG

2017

DER JAHRESKALENDER VON RB LEIPZIG

AN EINEM TAG. ZUR SELBEN ZEIT. AUF DER GANZEN WELT.

EISKALT

8. MAI 2016 MÜNCHEN, 13:00 UHR

SEI DABEI!

100% DER STARTGELDER FLIESSEN IN DIE RÜCKENMARKSFORSCHUNG

EMIL FORSBERG & DIE ROTEN BULLEN IM AKTUELLEN WETTERBERICHT. WINGSFORLIFEWORLDRUN.COM

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Coverfoto: motivio/Thomas Eisenhuth

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DIE HERREN DER RINGE

DAS VEREINSMAGAZIN VON RB LEIPZIG

DEIN LAUF, DEIN TRACK, DEIN SELFIE RUN

DAS VEREINSMAGAZIN VON RB LEIPZIG

KOSTENLOS HERUNTERLADEN: DIE WINGS FOR LIFE WORLD RUN - SELFIE RUN APP

€ 2,00

SO OLYMPISCH SIND DIE ROTEN BULLEN. 26.11.15 13:52

24.03.16 11:15

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IMPRESSUM KLUB

Herausgeber & Redaktion RasenBallsport Leipzig GmbH, Neumarkt 29–33, D-04109 Leipzig Produktion Red Bull Media House GmbH, Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Teamchef Florian Scholz Kapitän Stephan Lochen Vorstopper Marcel Friederich Stammformation Simon Ecker, Christian Geidus, Florian Neumann, Anne Petzold, Daniel Traina Chef vom Dienst Christoph Rietner Textwart Lisa Blazek Ersatzbank Boro Petric Creative Director Dominik Uhl Linienrichterinnen Birgit Lohmann, Stefanie Werth Fotochef Markus Kučera Schiedsrichter Johann Fleißner, Hannes Hessenberger, Josef Weilguni Bildagenturen GEPA pictures, motivio Litho Clemens Ragotzky (Ltg.), Nenad Isailović, Thomas Posvanc Schlussproduktion Friedrich Indich, Wolfgang Stecher Druck Druck und Werte GmbH, Peterssteinweg 17, D-04107 Leipzig RB Leipzig Gegründet 19. Mai 2009 Web www.DieRotenBullen.com Redaktionsschluss: 3. März 2017

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© Chris Brinlee Jr.

„Du musst nur den ersten Schritt wagen.“

Abenteurer Mike Horn: sein Weg durch die Antarktis – die Reportage ab 14. 3. im neuen The Red Bulletin.

THE RED BULLETIN ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN „KÄLTE IST NUR EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE.“

Jetzt Abo bestellen unter: getredbulletin.com


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I N H A LT

2017

INHALT

WIR SORGEN FÜR GESCHICHTEN. IHR FÜR STIMMUNG.

34 3 EDITORIAL Von eins bis zehn. Das erste Jubiläum des KLUB-Magazins. 6 PICTORIAL Starke Statements, vorbildlicher Kampfgeist und ausgelassener Jubel. Sieben besondere Augenblicke aus unserer ersten Bundesliga-Saison.

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth

20 BULLEVARD Welcher Torhüter trug die 618? Oder weshalb haben sich die Roten Bullen für ihre Rückennummern entschieden? Fakten und Zahlenspiele fast ohne Ende. 34 EISKÖNIG EMIL Auf der Eisbahn mit Emil Forsberg. Dabei spricht unser Zehner über die berühmteste Zahl im Fußball und seine Leipziger To-do-Liste. 44 FORSBERGS VORGÄNGER Vor dem Schweden trugen drei RBLSpieler die Zehn auf dem Rücken. Den Anfang machte Timo Rost – der allerdings gar nicht scharf darauf war. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

52 52 IL GRANDE Deutschlands berühmtester Zehner? Na klar, Lothar Matthäus! Ein Gespräch mit dem Rekord-Nationalspieler über seine Fähigkeiten als Wahrsager, Spielmacher und Experte. 60 DIE GRÖSSTEN ZEHNER Pelé oder Messi, Zidane oder Maradona? Zehn außergewöhnliche Kicker mit der Zehn auf dem Rücken. 66 ZAHL(EN)TAG FÜR DEN COACH Wir konfrontieren Ralph Hasenhüttl mit einigen verrückten Zahlen-Fragen. Dabei erzählt er, weshalb er früher Mädchen nie nach der Telefonnummer fragte. 70 WASSERTRÄGER MIT DER 14 Ralf Rangnick skizziert die taktische Entwicklung des Fußballs, insbesondere der Zehnerposition, und verrät seine frühere Lieblingsnummer als Spieler. 80 10ER-ZEUGWART BULLI Unser Maskottchen folgt dem Weg des Forsberg-Trikots.

106 90 DAS SPORTJAHR 2007 Neuners Sternstunde oder Makaays Rekordtor – besondere Momente 2007. Und: die Bullen in der Zeitmaschine. 98 10 FAKTEN ZUR 10 Die Zehn in der Religion. Die Zehn im Fußball. Die Zehn als Fußballreligion. 102 BONJOUR, DAYOT Dayot Upamecano macht mit uns einen Rundgang durch sein neues Zuhause. 106 DER GROSSE TRAUM Dominik Franke und Kamil Wojtkowski wollen unbedingt Bundesliga-Profis werden. Im Doppelinterview sprechen sie über ihren Werdegang und ihre Ziele. 114 IM KLUB Von Talenten und Turnieren, Fanclubs und Läufern, Köchen und Karten. 122 SUDOKU Diese Seite kann sich auszahlen. Miträtseln und das exklusive Trikot zum Heft gewinnen.

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AUGENBLICKE DIE ROTEN BULLEN HINTERLASSEN AUCH IN DER BUNDESLIGA DEUTLICH IHRE SPUREN. WIR HABEN SIEBEN BESONDERE MOMENTE

Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

DER VERGANGENEN MONATE ZUSAMMENGESTELLT.


Blaue Stunde. Die Red Bull Arena. Unser Zuhause. Unsere Festung. Es ist ein imposanter Anblick, wie sich das leuchtende Stadion in den Abendhimmel erhebt und zu jedem Heimspiel zehntausende Fans anzieht. Ein Ort für Fußballfeste. Ein Ort für Fußballgeschichte.


Foto: motivio/Florian Eisele


Auch drei Kölner Abwehr­ spieler können Timo Werner nicht stoppen. Dank seines Speeds ist der 20-Jährige meist einen Schritt schneller als die gegnerische Defensive und kommt so immer wieder zu zahlreichen Chancen. Bis zum 23. Spieltag erzielte er bereits 13 Treffer und ist erfolgreichster deutscher Bundesliga-Schütze.


Emotionaler Sympathie­ träger. Ralph Hasenhüttl – das bedeutet 90 Minuten volle Emotionen an der Seitenlinie. Unser Trainer setzt regelmäßig zum Jubelsprint an, wenn ein RBL-Treffer gelingt, stellt sich abseits des Rasens in jeder Situation vor seine Spieler und spricht auch unseren Fans regelmäßig seine Wertschätzung aus – wie hier, als sich der 49-Jährige nach einem Heimsieg in der Fankurve bedankt.


Foto: motivio/Thomas Eisenhuth


Foto: motivio/Thomas Eisenhuth


Intakte Mannschaft. Der Teamgeist war schon in der fünften Liga eine unserer wichtigsten Stärken. Spieler sind gegangen und gekommen. Den besonderen Teamgeist haben wir über die Jahre und Ligen mitgetragen. Und er trägt die Mannschaft auch durch diese Saison. Eng zusammenstehen, um gemeinsam – wie in diesem Moment Stefan Ilsanker – obenauf zu sein.


Foto: motivio/Florian Eisele


Stiller Künstler. Kaum ein Akteur verkörpert den Fußball der Leipziger Bullen so wie Naby Keïta. Dynamisch, kreativ, schnell, zielstrebig, aggressiv. Der 22-jährige Mittelfeldspieler entwickelte sich im Laufe der Saison mehr und mehr zum Fixpunkt in unserem Spiel. Als perfekte Schnittstelle zwischen Defensive und Offensive. Als Symbiose aus Fußball arbeiten und Fußball zelebrieren.


Foto: motivio/Florian Eisele


Starkes Statement. Dutzende Banner waren die Reaktion auf die Vorfälle und Übergriffe im Zuge des Dortmund-Spiels. Wir haben zum Heimspiel gegen den Hamburger SV daraufhin zusammen gezeigt, wofür RB Leipzig steht. Für Vielfalt und Offenheit. Für Toleranz und Respekt. Für Fairness und Begeisterung. Für Team und Gemeinschaft. Für Gastfreundschaft und Willkommenskultur. Für Zusammenhalt und Fußball-Familie. Wir sind Fußball. Wir lieben Fußball.


Robuster Brasilianer. Bernardo wirft alles rein, um den Zweikampf zu gewinnen. Notfalls auch die heute meist verpönte Grätsche. Unsere Mannschaft führt ligaweit, zusammen mit Ingolstadt, die meisten Zweikämpfe. Keiner im Team ist sich zu schade, in die Duelle Mann gegen Mann zu gehen – egal ob Abwehrspieler oder Stürmer.


Foto: motivio/Florian Eisele


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Foto: motivio/Florian Eisele

BULLEVARD 2017

GLÜCK IM UNGLÜCK. Die Dreizehn gilt als Pech-, aber auch als Glückszahl. Das spiegelte sich im Duell zwischen RB Leipzig und dem FC Schalke 04 im Dezember wider. Glückspilz Stefan Ilsanker gewann nicht nur das Kopfballduell gegen Eric Maxim Choupo-Moting, sondern zudem das Spiel mit 2:1.

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ZAHLENSPIELE

OHNE ZAHLEN HÄTTEN WIR KEINE AUTOS, KEINE KINOHELDEN, WÜRDEN NICHT GUT RIECHEN UND KEINE TELEFONE BEDIENEN KÖNNEN.

AUFGESCHNAPPT!

BEI ALL DEN ZAHLEN, DIE IM FUSSBALL HERUMSCHWIRREN, KANN MAN LEICHT DIE ÜBERSICHT VERLIEREN.

„Zu 50 Prozent stehen wir im Viertelfinale, aber die halbe Miete ist das noch lange nicht“, mahnte

der damalige Bundestrainer Rudi Völler während der WM-Vorrunde 2002.

„Der Jürgen Klinsmann und ich, wir sind ein gutes Trio, ähm, ich meinte: Quartett!“ Der frühere VfB-Angreifer Fritz Walter über seinen Stuttgarter Sturmkollegen.

„Das Tor gehört zu 70 Prozent mir und zu 40 Prozent dem Wilmots“,

antwortete der Schalker Ingo Anderbrügge 1997 auf die Frage, wer den größeren Anteil am erzielten Tor habe.

„Zwei Chancen, ein Tor – das nenne ich hundertprozentige Chancenauswertung“, bewertete der seinerzeitige FC-Bayern-Stürmer Roland Wohlfarth seine Trefferquote.

Knallharte Analyse von SportreporterLegende Heribert Faßbender: „Es steht

im Augenblick 1:1. Aber es hätte auch umgekehrt lauten können.“

„Unsere Chancen, das Viertel­ finale zu erreichen, stehen 50:50 oder 60:60“, philosophierte Lever-

kusens Manager Reiner Calmund.

„Die Deutschen haben nur einen Spieler unter 22 – und der ist 23“, taxierte die englische Fußball-Legende Kevin Keegan den Kader des Erzrivalen Deutschland.

911 Der Porsche 911 gilt als Inbegriff der Marke. Der 911er kam 1963 erstmals auf den Markt. Ursprünglich sollte er 901 heißen, doch dagegen protestierte Peugeot. Der französische Autobauer befürchtete Verwechslungsgefahr mit einem seiner Modelle. Also änderte Porsche die Seriennummer kurzerhand von 901 in 911.

08/15

Redewendung für etwas Gewöhnliches, fast schon Langweiliges. Hat einen militärischen Ursprung, weil Soldaten mit dem gleichnamigen Gewehr ein eintöniges Schießtraining absolvieren mussten.

007

Weltberühmte Agentennummer von James Bond. Er war ursprünglich der Geheimagent für Russland-Angelegenheiten, daher erhielt Bond den Code 007 (die telefonische Vorwahl von Russland).

0800

Telefonnummer, die für die Anrufer kostenlos ist. Die 0800er-Nummern werden meist von Unternehmen als kundenfreundlicher Service angeboten. Im Gegensatz dazu: 0180er-Nummern, die einen üppigen Minutenpreis aufwerfen.

847,63

Im Vorspann jeder „Simpsons“-Folge wird Baby Maggie über eine Einkaufskasse gezogen. Auf dem Display erschien 429 Folgen lang die Zahl 847,63. So viele US-Dollar sollen 1989 die Monats-Gesamtkosten für ein Baby betragen haben.

11

Für alle Karnevalisten hat die Elf eine besondere Bedeutung. Zwischen der runden Zehn (10 Gebote) und der gehaltvollen Zwölf (12 Monate) steht die „schiefe“ Elf für Übertreibung und Maßlosigkeit. Karnevalsbeginn wird traditionell am 11. 11. gefeiert.

4711

Name eines berühmten Parfüms (Echt Kölnisch Wasser); inzwischen die Dachmarke zahlreicher weiterer Düfte. Das Stammhaus in der Kölner Glockengasse hatte einst die Hausnummer 4711.

32168 Im Kultsong „Skandal im Sperrbezirk“ der Spider Murphy Gang ist „32-168“ die Telefonnummer von Edelhure Rosi. Wird in München inzwischen nicht mehr vergeben.

0341 Leipziger Telefonvorwahl.

00

Bezeichnung für die Toilette. Stammt aus Berlin, als im 19. Jahrhundert in Amtsgebäuden jeder Raum mit Nummern gekennzeichnet wurde. Mit der 00 konnte man auf die „besondere“ Räumlichkeit hinweisen, ohne die wahre Funktion zu nennen. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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BALLGEFLÜSTER

BUNDESLIGA, POKAL, CHAMPIONS LEAGUE – IM FRÜHJAHR GIBT ES WIEDER DIE VOLLE FUSSBALL­DRÖHNUNG. FALLS IHR ABER MAL ETWAS ABWECHSLUNG BRAUCHT, HIER EIN PAAR TIPPS. LESERATTEN, AUFGEPASST Vom 23. bis zum 26. März steht Leipzig wieder im Zeichen des Buches, wenn die traditionsreiche Buchmesse auf das Neue Messegelände lockt. Viele weitere Lesungen werden auch in der Innenstadt abgehalten. Die allererste Ausstellung soll bereits 1493, nicht mal 50 Jahre nach Erfindung des Buch­ drucks, stattgefunden haben. 2016 strömten 195.000 Besucher in die Messehallen, womit Leipzig nach Frankfurt die zweitgrößte Buch­ messe Deutschlands veranstaltet.

#HASHTAG UNSERE JUNGS SIND IN DEN SOZIALEN MEDIEN VIEL UNTERWEGS. ABER VORSICHT: BEI EINIGEN HASHTAGS BESTEHT AKUTE VERWECHSLUNGSGEFAHR.

#B3 Bundes­ straße 3, die sich von Niedersachsen über Hessen bis nach Baden­Württemberg erstreckt.

www.leipziger-buchmesse.de

#MM21 Minu­

te Media 21, ein Telekommunikations­ anbieter aus Spanien.

#LK16 LK16 steht in der Bibel für das 16. Kapitel des Lukas­Evangeliums.

www.leipzigmarathon.de

MUSEUMSNACHT LEIPZIG UND HALLE Wer sich schon immer mal ein bisschen wie Ben Stiller im Film „Nachts im Museum“ fühlen wollte, der sollte sich den 6. Mai im Kalender markieren. Denn an jenem Samstag steigt in Leipzig und Halle die diesjährige Museums­ nacht. Dabei sind etwa 75 Museen bis nach Mitternacht geöffnet. Ein vielfältiger Abend ist garantiert – dank unterschiedlicher Ausstellun­ gen, besonderer Aktionen und vieler Konzerte. www.museumsnacht-halle-leipzig.de

DEPECHE MODE AUF DER FESTWIESE Mit mehr als 100 Millionen verkauften Platten ist die Synthie­Rock­Pop­Gruppe Depeche Mode eine der erfolgreichsten Bands der Welt. Hier in Leipzig fällt der Startschuss für ihre diesjährige Deutschland­Tournee. Am Samstag, dem 27. Mai, treten die Briten mit ihrem brandneuen Album „Spirit“ auf der Festwiese auf.

#NK8 Kuznetsov NK­8,

ein Turbomotor, der in der sowjetischen Ära in Flugzeuge eingebaut wurde.

#MS7 Ein indi­ sches Online­Shop­ ping­Portal, das sich auf Bekleidung für Frauen spezialisiert.

#TW11 Eine

analoge Arm­ banduhr mit Stahl­ gehäuse. Wasser­ dicht und druckfest bis 5 bar.

Fotos: PR, RB Leipzig

42,195 KILOMETER ABSPULEN Am Sonntag, 9. April, wird der 41. Leipzig Marathon ausgetragen, der seit 2007 seinen Start und sein Ziel am Sportforum hat. Neben der kompletten Distanz werden auch ein Halb­ marathon, ein 10­ und 4­Kilometer­Lauf sowie Rennen für Inlineskater, Rollstuhl­ und Hand­ bikefahrer gestartet.

www.depechemode.de

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BENNO SCHMITZ

RÜCKENNUMMER: 20 ALTER: 22 JAHRE GRÖSSE: 182 CM GEWICHT: 75 KG SCHUHGRÖSSE: 43

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WAR SEINE HÖCHSTE RÜCKENNUMMER (2014/15 BEIM FC LIEFERING).

2.587

FOLLOWER HAT ER

DERZEIT BEI INSTAGRAM (@BENNOSCHMITZ).*

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EINEM NACHWUCHSSPIEL

TITEL GEWANN ER BEIM FC RED BULL SALZBURG (JE ZWEIMAL MEISTER UND POKALSIEGER).

KILOMETER ENTFERNT LIEGT SEIN BISHER WEITESTES URLAUBSZIEL MALEDIVEN.

GRAD – AB DANN SPIELT ER MIT HANDSCHUHEN.

HASEN HATTE ER ALS KIND.

361

HUND HAT ER ZURZEIT (PUMBA).

JAHRE WAR ER ALT, ALS ER IN

LIEGEN ZWISCHEN LEIPZIG UND SEINEM GEBURTSORT MÜNCHEN.

WAR SEINE ERSTE RÜCKENNUMMER ALS KIND.

10

LÄNDERSPIELE ABSOLVIERTE ER FÜR DIE DEUTSCHE U20NATIONALMANNSCHAFT.

* Stand: 21. Februar 2017 D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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DIE FC-BAYERN-

JUGEND KAM.

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KILOMETER LUFTLINIE

6

4

7.746

MAL FÄHRT ER IM LAUFE DES JAHRES HEIM NACH MÜNCHEN.

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TORE SCHOSS ER ALS STÜRMER IN

PAAR SCHUHE HAT ER ZU HAUSE STEHEN.

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FUSSBALLSCHUHE VERBRAUCHT ER WÄHREND EINER SAISON.

MAL IST ER IN SEINEM LEBEN SCHON UMGEZOGEN.

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KOPFKICK

LANDMANN HOLZKOHLEBALKONGRILL Wer auf seinem Balkon wenig Platz hat, aber trotzdem nicht auf den Grillgenuss mit Freunden verzichten möchte, dem sei dieser handliche Grill ans Herz gelegt. Einfach an das Balkon­ geländer hängen – und schon kann es losgehen! DERBYSTAR MULTIKICK Mit diesem Ball verbesserst du spielend deine Ballannahme! Der Derbystar Multikick ist mit einem elastischen Band verbunden, das einfach um die Hüften geknotet wird. So kommt der Ball immer wieder in einem unterschied­ lichen Winkel zu dir zurück, egal wo und wie du ihn triffst. GAMUTTEK HYDRATION-LAUFGÜRTEL Im Frühling wollen viele Leute mehr Sport trei­ ben. Dabei meist oben auf der Liste: Joggen! Doch wohin mit Smartphone, Schlüssel oder Wasserflasche während des Laufens? Eine praktische Lösung ist der Laufgürtel, der Stauraum für persönliche Utensilien sowie zwei Trinkflaschen bietet.

„5-MINUTEN-FUSSBALL FÜRS STILLE ÖRTCHEN“ Geheimtipp für fußballbegeisterte Leseratten! Wer auf der Toilette nicht auf Lesestoff verzich­ ten mag, dem sei „5­Minuten­Fußball fürs stille Örtchen“ empfohlen. Mithilfe einer Schlaufe kann man es bequem am Schauplatz befesti­ gen. Das Buch beinhaltet lustige Sprüche und kuriose Fakten zur schönsten Nebensache der Welt. Ein unterhaltsamer Toiletten­Besuch ist garantiert. COCOON ULTRALIGHT Langsam wird es wärmer, bald ist wieder Bade­ zeit! Mit dem Handtuch Cocoon Ultralight bist du perfekt ausgestattet. Es hat eine große Saug­ fähigkeit, kann das Vierfache des Eigengewichts an Wasser aufnehmen. Zudem trocknet es dank seiner Mikrofasern extrem schnell. Gefaltet nimmt das Handtuch kaum Stauraum ein und kann darum bequem über­ allhin mitgenommen werden.

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DIE ZEHNER DER LIGA

15 ZEHNER, 2 LÜCKEN, 1 SPERRE. BIS AUF FREIBURG UND HOFFENHEIM IST DAS ZEHNERTRIKOT BEI ALLEN BUNDESLIGISTEN VERGEBEN. KÖLN HAT DIESES FÜR LUKAS PODOLSKI RESERVIERT, FALLS DER „PRINZ“ DOCH NOCH EINMAL IN DIE DOMSTADT ZURÜCKKEHREN SOLLTE. Hamburger SV

Pierre-Michel Lasogga

SV Werder Bremen

Max Kruse

Hertha BSC

Ondrej Duda

VfL Wolfsburg

Yunus Malli

RB Leipzig

Emil Forsberg

FC Bayern München

Arjen Robben

FC Augsburg

Daniel Baier

FC Ingolstadt

Pascal Groß

SC Freiburg

nicht vergeben

SV Darmstadt

Jan Rosenthal

Eintracht Frankfurt

Marco Fabián

Bayer 04 Leverkusen

Hakan Çalhanoğlu

1. FC Köln

nicht vergeben

Borussia M’gladbach

Thorgan Hazard

Borussia Dortmund

Mario Götze

FC Schalke 04

Nabil Bentaleb

TSG Hoffenheim

nicht vergeben

FSV Mainz 05

Bojan Krkić

M. Götze

10 1 0 0 1 10 10 10 B. Krkic´

hal J. Rosent

rg

E. Forsbe

Y. Malli

zard

T. Ha

DIE 10 WOHNT ÜBERALL BEI DER NÄCHSTEN RECHTSCHREIBREFORM WERDEN WIR FOLGENDE SCHREIBWEISEN ANREGEN – ALS HULDIGUNG AN DIE GRANDEN DER FUSSBALLGESCHICHTE. Prozehnt

Zehnsibilität

Achilleszehne

Schaltzehntrale

Zehnterschwere Last

Mecklenburger Zehnplatte

Zehnsur

Zehne zeigen

Zehnswürdigkeiten

Zehnit

Zehnsation

Leipziger Neuzehnland

Szehnario

Aufzehn erregen

Mäzehn D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: PR

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2017

ECHTE ZEHNER

FERNAB ALLER TAKTISCHEN DISKUSSIONEN HABEN WIR WIRKLICH ECHTE ZEHNER GEFUNDEN. 10. FEBRUAR

10. MÄRZ

10. APRIL

10. MAI

10. JUNI

Winfried Schäfer (1950), Andreas Reinke (1969), Nando Rafael (1950)

Radamel Falcao (1986)

Jupp Derwall (1927), Sepp Blatter (1936), Toni Polster (1964), Samuel Eto’o (1981), Ivan Rakitić (1988)

Roberto Carlos (1973), Vincent Kompany (1986)

Dennis Bergkamp (1969), Christian Wörns (1972)

Carlo Ancelotti (1959), Martin Harnik (1987)

10. JULI

10. AUGUST

10. SEPTEMBER

10. OKTOBER

10. NOVEMBER

10. DEZEMBER

Lars Ricken (1976), L. Kobiaschwili (1977), Mario Gomez (1985)

Roy Keane (1971), Javier Zanetti (1973)

Andreas Herzog (1968), Naldo (1982)

„Stan“ Libuda (1943), Xherdan Shaqiri (1991)

Willi Lippens (1945), Jens Lehmann (1969), Nadine Angerer (1978)

Friedhelm Funkel (1953), Gonzalo Higuaín (1987), Neven Subotić (1988)

10. JANUAR

R aI nN Ei 10KLhI EeBdL IirN GaS ME

T V- S E R I E N 1. „S uit s“ 2. „Power “ 3. „S ca nd al“ 4. „P ris on Br ea k“ 5. „B lin ds po t“ 6. „W hit e Co lla r“ 7. „H om ela nd “ 8. „G ZS Z“ “ 9. „A lle s wa s zä hlt s“ 10 . „B ill ion

Z L ATA N S Z E H N PELÉ? MARADONA? ZIDANE? EINIGE HALTEN ZLATAN IBRAHIMOVIĆ FÜR DEN BESTEN SPIELER MIT DER ZEHN. MINDESTENS ER SELBST. ZUMINDEST VERBAL BEKOMMT ER VON UNS ZEHN PUNKTE MIT STERNCHEN. „Ich scheiß drauf, was die über mich schreiben. Ich habe ein Niveau erreicht, wo ich die Medien nicht brauche. Sie brauchen mich.“ „Wir suchen gerade nach einem Haus. Aber wenn wir nichts finden, mein Gott, dann kaufe ich halt einfach das Hotel.“

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Fotos: imago (2)

„Zlatan ist auch nur ein Mensch. Genauso wie ein Weißer Hai auch nur ein Fisch ist.“ Reporter: „Wer gewinnt das Spiel?“ Ibrahimović: „Das weiß nur Gott.“ Reporter: „Es ist etwas schwierig, ihn zu fragen.“ Ibrahimović: „Na ja, er steht doch direkt vor dir.“ „Ich verlasse PSG im Sommer. Es sei denn, sie ersetzen den Eiffelturm durch eine Statue von mir.“

D O M IN IK K A IS E R D i e 10 b es t e n s p i e l e r a l l e r Te n n is Ze i t e n 1. Ro ge r Fe de re r 2. Pe te Sa mp ra s 3. Ra fa el Na da l 4. Nova k Ðj okov ić 5. Bo ris Be cker 6. An dr e Ag as si 7. Bj ör n Bo rg 8. Pa tri ck Ra fte r 9. An dy Mu rra y 10 . Mi ch ae l Sti ch

„Schweden, das ist mein Geburtsland, dort bin ich auf­ gewachsen. Ich bin Schweden.“

Auf die Frage, was er seiner Frau zum Geburtstag schenkt: „Nichts. Sie hat ja schon Zlatan.“ „Zuerst dribbelte ich nach links, er folgte. Dann ging ich nach rechts, er folgte. Dann ging ich wieder nach links und er einen Hotdog kaufen.“

„Ich bin rumgekommen wie Napoleon und habe jedes Land erobert, in das ich einen Fuß gesetzt habe. Vielleicht sollte ich also das machen, was Napoleon nie gemacht hat: den Atlantik überqueren und auch die USA erobern.“ „Ich kam als König und gehe als Legende.“

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NUMMERN-SALAT

FUSSBALLER SIND EITEL UND RÜCKENNUMMERN LÄNGST MEHR ALS REINE ZIFFERN. WIR SIND GESPANNT, WANN DAS ERSTE WURZELZEICHEN ODER EINE DEZIMALZAHL AUF DEN TRIKOTS AUFTAUCHT. DANN KÖNNTE DIE FIFA AUCH EINEN WEITEREN SCHIEDSRICHTER AN DEN SPIELFELDRAND STELLEN – DEN ZEHNTEN OFFI-ZAHLEN. BIXENTE LIZARAZU, BAYERN MÜNCHEN, 69 Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger: Der Franzose gewann mit dem FC Bayern und der Nationalmannschaft alle großen Titel. Bei den Münchnern sorgte der heute 47-Jährige für Schmunzler, als er in der Saison 2005/06 das Trikot mit der Rückennummer 69 trug. Der Hintergrund ist einfach: Lizarazu wurde im Jahr 1969 geboren, ist 1,69 Meter groß und wog damals 69 Kilogramm. ANDREAS GÖRLITZ, KARLSRUHER SC, 77 Mit der höchsten Rückennummer, die bislang jemals in der Bundesliga vergeben wurde, schmückte sich Andreas Görlitz während seiner Zeit beim Karlsruher SC (2007 bis 2009). Weil der Ex-Bayern-Profi seit 2005 Frontmann der Rockband Room77 ist, entschied er sich für selbige Trikotnummer. IVÁN ZAMORANO, INTER MAILAND, 1+8 Als der Brasilianer Ronaldo 1997 zu Inter Mailand wechselte, erhielt der Mittelstürmer das Trikot mit der Rückennummer 9 – obwohl Iván Zamorano, seit 1996 bei Inter, mit der Neun gespielt hatte. Da die Nummer 10, die Zamorano als Alternative akzeptiert hätte, bereits vergeben war, entschied sich der Chilene kurzerhand für die 18 – und klebte einfach ein „+“ zwischen die beiden Zahlen.

KYRIAKOS PAPADOPOULOS, HAMBURGER SV, 9 Die Rückennummer 9 ist beim HSV heilig, denn sie gehörte StürmerLegende und Klub-Ikone Uwe Seeler. Kyriakos Papadopoulos, der im Winter von RB Leipzig zum HSV wechselte, brach die StürmerTradition und schnappte sich als Innenverteidiger die prädestinierte Stürmer-Nummer.

MARIO BALOTELLI, INTER MAILAND, 45 Ähnlichen Einfallsreichtum wie Zamorano bewies Mario Balotelli zur Saison 2007/08. Als der Angreifer vom Nachwuchs in den Profikader von Inter Mailand aufrückte, gehörte die Nummer 9 Julio Ricardo Cruz. Aus diesem Grund entschied Balotelli sich für die 45, denn 4 plus 5 ist 9. Die Nummer trug er später auch beim AC Mailand.

EDGAR DAVIDS, FC BARNET, 1 Einen ähnlichen Weg ging Edgar Davids 2013 als Spielertrainer des FC Barnet, denn er lief als Feldspieler mit der Torwart-Ziffer 1 auf. Das diente Jonathan de Guzmán im vergangenen Sommer als Vorbild, denn auch er sicherte sich als Mittelfeldspieler von Chievo Verona die Eins.

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Fotos: imago

WILLIAM GALLAS, FC ARSENAL, 10 Und noch ein Nummernsalat! Dennis Bergkamp ist beim FC Arsenal eine Legende und trug als Stürmer jahrelang die Zehn. Nach Bergkamps Karriereende gab Arsenal-Coach Arsène Wenger die Zehn an Innenverteidiger William Gallas, um numerisch den Druck von möglichen Offensivnachfolgern Bergkamps zu nehmen. D I E R OT E N B U L L E N .C O M


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RONALDO, AC MAILAND, 99 Bei Inter Mailand hatte sich Ronaldo noch Iván Zamoranos Nummer 9 geschnappt. Im Januar 2007 stand der Brasilianer dann vor demselben Problem, als er zum Stadtrivalen AC Mailand kam. Dort trug Vereinslegende Filippo Inzaghi seit jeher die Neun. Daher ließ sich Ronaldo das Trikot gleich zweimal mit der Neun beflocken – und ging mit der Nummer 99 auf Torejagd. ROGÉRIO CENI, FC SÃO PAULO, 618 Dank seiner exzellenten Freistöße und Elfmeter erzielte Rogério Ceni während seiner Karriere beim FC São Paulo 131 Tore – als Torwart! Eine der kuriosesten Aktionen lieferte Ceni jedoch am 28. Juli 2005 ab. Im Ligaspiel gegen Atlético Mineiro bestritt er seine 618. Partie und stieg damit zum Rekordspieler des Vereins auf. Zu diesem Jubiläum lief der brasilianische Schlussmann mit der außergewöhnlichen Rückennummer 618 auf. HICHAM ZEROUALI, FC ABERDEEN, 0 Als der marokkanische Stürmer Hicham Zerouali 1999 zum FC Aberdeen wechselte, motivierte sein Nachname die schottischen Fans zu einem kleinen Wortspiel. Sie gaben ihm den Spitznamen „Zero“, auf Deutsch: Null. Zerouali nahm es mit Humor und entschied sich, fortan mit der Nummer 0 aufzulaufen. Was nur dank einer Sonderregelung des schottischen Verbandes möglich war. VERRÜCKTES MILAN-TRIO, 80-78-84 Eine ungewöhnliche Idee hatten Ronaldinho, Andrij Schewtschenko und Mathieu Flamini, als sie 2008 gemeinsam beim AC Mailand spielten. Als Rückennummer wählte das Trio einfach die letzten zwei

Zahlen des jeweiligen Geburtsjahres. So trug Ronaldinho die 80 auf dem Rücken, Schewtschenko die 78 und Flamini die 84. NICKLAS BENDTNER, FC ARSENAL, 52 Nicklas Bendtner ist für seine exzentrische Art bekannt. Als der „Lord“ beim FC Arsenal unter Vertrag stand, trug er zunächst die Rückennummer 26, wechselte 2009/10 aber ganz kurzfristig zur 52. Seine einfache Begründung: „Es ist meine Glückszahl.” Allen Arsenal-Fans, die bereits ein Saisontrikot mit der 26 gekauft hatten, spendierte er eine neue Beflockung. JAN JONGBLOED, NIEDERLANDE, 8 In einigen Nationalteams wurden die Rückennummern früher nach alphabetischer Reihenfolge vergeben – so auch bei den Niederländern. Bei der Weltmeisterschaft 1974 trug deren Schlussmann Jan Jongbloed daher die Nummer 8 auf dem Trikot, für einen Torwart mehr als ungewöhnlich. Die einzige Ausnahme im Oranje-Team gab es für Johan Cruyff. Aufgrund seines Nachnamens hätte der legendäre Spielmacher eigentlich die Eins tragen müssen, durfte aber seine „Stammnummer“ 14 behalten. MAIK FRANZ, VfL WOLFSBURG, 33 „Dreimal drei ist sechs. Eigentlich wollte ich die Nummer 6 haben, aber die war schon besetzt.“ Mit dieser kuriosen Aussage begründete Abwehrspieler Maik Franz, weshalb er während seiner Zeit beim VfL Wolfsburg (2001 bis 2006) die Rückennummer 33 trug. ADOLFO BAUTISTA HERRERA, DEPORTIVO GUADALAJARA, 100 Adolfo Bautista Herrera gehörte zu den erfolgreichsten Torjägern der mexikanischen Liga. Besonders in Erinnerung blieb er zudem wegen seiner Rückennummern: Bei Deportivo Guadalajara trug er von 2004 bis 2007 zeitweilig die 99 und die 100. Bei Länderspielen durfte die 100 allerdings nicht auf seinem Rücken stehen, denn die FIFA erlaubt keine dreistelligen Rückennummern. TOMMY OAR, AUSTRALIEN, 121 Auch Tommy Oar zeigte sich als Rechenkönig. Da die Elf im australischen Nationalteam bereits vergeben war, rechnete er einfach 11 mal 11 – und dribbelte fortan mit der 121.

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NUMMER? GESPERRT! AUS RESPEKT, WERTSCHÄTZUNG, ANERKENNUNG ODER AUCH LETZTER EHRE VERGEBEN VIELE VEREINE RÜCKENNUMMERN NICHT MEHR.

AC MAILAND 3 Paolo Maldini Es sei denn, einer seiner beiden Söhne schafft den Sprung in Milans Profi­ mannschaft. Sein Sohn Christian spielte immerhin schon für die U19. 6 Franco Baresi WEST HAM UNITED 6 Bobby Moore PALMEIRAS SÃO PAULO 12 Marcos AJAX AMSTERDAM 14 Johan Cruyff SSC NEAPEL 10 Diego Maradona FC ST. PAULI 21 Holger Stanislawski LOS ANGELES GALAXY 13 Cobi Jones

DE DU SOLLST KEINE AN DU SOLLST DEN NAME

BRESCIA CALCIO 10 Roberto Baggio HONVÉD BUDAPEST 10 Ferenc Puskás INTER MAILAND 3 Giacinto Facchetti CF ANDORINHA 7 Cristiano Ronaldo Es sei denn, der Real­Star kehrt nach Funchal zurück oder einer seiner Söhne streift sich das Trikot über. COSMOS NEW YORK 10 Pelé FORTUNA DÜSSELDORF 17 Andreas Lambertz FC AUGSBURG 13 Tobias Werner Der FCA hat in der aktuel­ len Saison die Nummer 13 nicht vergeben. Diese trug acht Jahre lang Publikums­ liebling Tobias Werner,

REN FUSSBALLGÖT TER

N DEINES VEREINS

der im Sommer 2016 zum VfB Stuttgart wechselte. Das Trikot mit dem Namen Werner und der 13 ist auch weiterhin erhältlich; die Einnahmen kommen einem verunfallten Fan zugute. 1. FC KÖLN 10 Lukas Podolski RB LEIPZIG 12 Fans 30 Christian Müller Christian Müller musste seine Karriere nach einer schweren Knieverletzung 2014 beenden. Aus Res­ pekt gegenüber „Mü“ werden wir die 30 nie wieder vergeben. Christian ist weiterhin Teil des Vereins und im Marketing tätig.

21

7

29

23

STEFAN ILSANKER Die 13 ist meine Rückennummer, weil es meine Glückszahl ist.

EN.

TAG HEILIGEN. DU SOLLST DEN SPIEL TDIREKTOR EHREN. TR AINER UND SPOR DU SOLLST DEINEN ETZEN. REGELN NICHT VERL DU SOLLST DIE SPIEL ECHEN. VERTRAG NICHT BR DU SOLLST DEINEN . T DIE SHOW STEHLEN MITSPIELERN NICH EN IN DE T LLS SO DU SEIN. ZUM SCHIEDSRICHTER DU SOLLST EHRLICH . CHSTEN SPIELERFR AU GEHREN DEINES NÄ BE T CH NI T LLS SO DU CHSTEN VERTRAG. GEHREN DEINES NÄ DU SOLLST NICHT BE

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3 12 6 16 13 10 17 14

MEINE WUNSCHNUMMER

HABEN NEBEN MIR.

NICHT MISSBR AUCH

30

MARCEL HALSTENBERG Die 23 ist meine Rückennummer, weil David Beckham mein Vor­ bild ist und er diese Nummer getragen hat. BENNO SCHMITZ Die 20 ist meine Rückennummer, weil ich die Jahre zuvor die Nummer 2 hatte und jetzt noch eine Null drangehängt habe. FABIO COLTORTI Die 1 ist meine Rückennummer, weil das schon als Kind meine Lieblingszahl war. YUSSUF POULSEN Die 9 ist meine Rückennummer, weil ich eigentlich die 17 woll­ te, aber die hatte mir Joshua Kimmich eine Woche zuvor weggeschnappt.

DOMINIK KAISER Die 24 ist meine Rückennummer, weil sie im Sommer 2012 die niedrigste Rückennummer war, die nicht vergeben war. PÉTER GULÁCSI Die 32 ist meine Rückennummer, weil ich in Liverpool die 42 und in Salzburg die 31 hatte. Die 32 ist eine Kombination aus diesen beiden. NABY KEÏTA: Die 8 ist meine Rückennummer, weil Andrés Iniesta, mein großes Vorbild, sie auch beim FC Bar­ celona trägt. BERNARDO Die 3 ist meine Rückennummer, weil es eine gute Nummer für einen Verteidiger ist. Eigent­ lich wollte ich die 95 wie in Salzburg. Aber so eine hohe Nummer ist durch die Bundes­ liga­Richtlinien nicht erlaubt. D I E R OT E N B U L L E N .C O M


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EIN BUCH MIT SIEBEN FALSCHEN NEUNEN

FALSCHER FUFFZIGER In Österreich wurde im Jahre 1934 eine 50-Groschen-Münze geprägt, die für reichlich Verwirrung sorgte. Denn die Rückseite mit Adlersymbol entsprach exakt der doppelt so wertvollen Schilling-Münze. Da die beiden Münzen in etwa auch die gleiche Größe hatten, kam es vor allem in schummrigen Wirtshäusern immer wieder zu Verwechslungen.

DA KRIEGEN MICH KEINE ZEHN PFERDE HIN Die Redensart stammt aus dem Mittelalter, als Pferde das Haupttransportmittel waren. Weil die Tiere sehr ausdauernd und kräftig sind, konnten bereits zwei Pferde ganze Kutschen mit mehreren Personen ziehen. Um sich gegen zehn „Pferdestärken“ zu sträuben, muss der Widerstand also schon sehr groß sein.

WEITERE REDENSARTEN MIT ZAHLEN 0 null und nichtig 1 steht wie eine Eins 2 zwischen zwei Stühlen sitzen 3 drei Kreuze machen; aller guten Dinge sind drei

4 alle viere von sich strecken;

Fotos: Shutterstock.com

auf alle viere setzen BUCH MIT SIEBEN SIEGELN Findet eine Person zu einem bestimmten Thema gar keinen Zugang oder versteht die Funktionsweise eines Geräts nicht, spricht man auch gern von einem „Buch mit sieben Siegeln“. Der Ursprung dieser Redensart findet sich in der Bibel. Dort ist von einem besonderen Buch die Rede, das mit sieben Siegeln verschlossen ist. Nur Jesus Christus könne und dürfe es öffnen. Wenn ein anderer es dennoch versuche, riskiere er den Weltuntergang.

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ACH DU GRÜNE NEUNE! Ein Ausruf der Verwunderung und/oder des Schreckens, für den es zwei Erklärungen gibt: 1. Die Redewendung soll beim Kartenlegen auf Jahrmärkten entstanden sein. Denn die Pik-Neun (französisches Kartenblatt) entspricht im deutschen Kartenblatt der GrünNeun. Diese Spielkarte gilt als Vorbote von Unheil. 2. Die Redewendung entstand im 19. Jahrhundert durch das beliebte Berliner Tanzlokal „Coventgarden“, das im Ruf der Verruchtheit stand. Die Lokalität befand sich in der Blumenstraße 9, hatte ihren Haupteingang aber am Grünen Weg.

5 Fünfe grade sein lassen; seine fünf Sinne beisammenhaben; das fünfte Rad am Wagen

6 setzen, Sechs! 7 sieben auf einen Streich; auf Wolke sieben schweben/sich wie im siebten Himmel fühlen; Gesicht wie sieben Tage Regenwetter machen

8 08/15 9 neunmalklug; alle neune

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1. FC NUMERUS

Jörg SIEBENhandl (Würzburger Kickers)

4

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9

Sammy KufFOUR (Bayern München)

Torsten KrACHT (VfL Bochum)

Jörg NEUN (Borussia M’gladbach)

1

2

Bastian SchwEINSteiger (Manchester United)

Ashley WesTWOod (FC Burnley)

1

16

0

ERSATZBANK: BrUNO Soriano Jermaine JONEs SIXTEN Veit ZÉ ROberto (FC Villarreal) (Hertha BSC) (Bayern München) (Los Angeles Galaxy) Marc STENdera (Eintracht Frankfurt) LEIGHTon Baines (FC Everton) Lorenzo CINQUE (Madre Pietra Daunia, 4. Liga Italien) Angelo VIER AnDREI Arschawin Sascha FÜNFsinn (SV Werder Bremen) (FK Qairat Almaty) (SSV Langenaubach, 6. Liga) Jérôme BoaTENg (Bayern München)

4

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3

TRAINER: The Special ONE (Manchester United) Konrad FÜNFstück (1. FC Kaiserslautern) SCHIEDSRICHTER: Felix ZWAYer

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INTERN.

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EINE WIRKLICH GROSSE NUMMER

Jedes Zuhause braucht eine Hausnummer, denn wo soll der Postbote sonst klingeln? Natürlich hat auch die Red Bull Akademie eine Hausnummer. Prächtig prangt „Cottaweg 7“ am Eingangstor zum Profibereich – damit auch jede Fanpost ankommt.

D IEG O D E M M E D I E 10 LECKERS G E M Ü S E S O R T ET E N N 1. To ma ten 2. Fe nc he l 3. Ka ro tte n 4. La uc h 5. Zw ieb eln 6. Kn ob lau ch 7. Zu cch ini 8. Pe pe ro ni 9. Sü ßkar tof fel n 10 . Sp ina t

Klar doch! Gibst du uns ein Autogramm?

Huhu, Dominik!

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth, imago

Neue Identität. Die Fangemeinde der Roten Bullen wächst, und natürlich kennt nicht jeder neue Anhänger sofort die Namen und Gesichter der Spieler. Diego Demme ist dann besonders behilflich. Er stellte sich im SommerTrainingslager das eine oder andere Mal als Dominik Kaiser vor und gab auch einige Autogramme mit der vermeintlichen Kaiser-Unterschrift. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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ÜBER JAHRZEHNTE 28 GROSSE TURNIERE HAT DIE DEUTSCHE NATIONALMANNSCHAFT SEIT 1954 GESPIELT UND IN DIESER ZEIT EINIGE LEGENDÄRE ZEHNER HERVORGEBRACHT.

WM 1954 WERNER LIEBRICH

WM 1970 SIGFRIED HELD

(1. FC Kaiserslautern)

(Dortmund)

(Real Madrid)

Bei der WM 1974 erhoben mit Günter Netzer (Real Madrid) und Wolfgang Overath (1. FC Köln) gleich zwei Spieler Anspruch auf das Trikot mit der Zehn, da beide auch bei ihren Vereinen diese Nummer trugen. Letztlich setzte sich der ein Jahr jüngere Netzer durch – saß jedoch zumeist auf der Bank. Overath musste mit der Nummer 12 vorliebnehmen, führte Deutschland aber als Spielmacher zum WM-Titel im eigenen Land.

WM 1962 ALBERT BRÜLLS

(Mönchengladbach)

WM 1982 HANSI MÜLLER

(Inter Mailand)

WM 1978 HEINZ FLOHE

EM 1972 GÜNTER NETZER

(Dortmund)

(Mönchengladbach)

1984

1980

1978 1976

1974 1972

1966

1970

1962 1958 WM 1958 AKI SCHMIDT

1982

(Köln)

1954

Werner Liebrich gewann als erster deutscher Spieler mit der Nummer 10 den WM-Pokal. Der Kaiserslauterer agierte damals nicht als Spielmacher, sondern war Verteidiger und wurde von Sportjournalisten sogar zum besten „Stopper des Turniers“ gewählt.

WM 1974 GÜNTER NETZER

EM 1976 ERICH BEER

(Hertha BSC) EM 1984 NORBERT MEIER

(Bremen) WM 1966 SIGFRIED HELD

(Dortmund)

EM 1980 HANSI MÜLLER

sivm BVB -Offen

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ann „Aki“

Schmidt

1980 konnte Hansi Müller mit dem Nationalteam den EM-Titel feiern. Zwei Jahre später wechselte er vor Beginn der WM 1982 zum italienischen Spitzenklub Inter Mailand. Damit war der Schwabe der erste Zehner im DFB-Team, der bei einem ausländischen Verein unter Vertrag stand. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: imago

(Stuttgart)


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WM 2010 LUKAS PODOLSKI

Der Kölner

Lukas Podo

lski

Lukas Podolski ist der einzige Spieler im DFB-Team, der die Rückennummer 10 bei vier großen Turnieren trug. Sein größter Erfolg war der WM-Sieg 2014. Mit 20 Toren in Pflichtund Freundschaftsspielen ist Podolski zudem der torgefährlichste Zehner, den die Nationalmannschaft je hatte.

WM 2006 OLIVER NEUVILLE

(Mönchengladbach)

(KSC)

(Schalke)

2010 2008

1996

2000

1998

1994 1992

1986 1988

EM 1996 THOMAS HÄSSLER

EM 1988 OLAF THON

2006

(Dortmund)

1990

(HSV)

2004

WM 1998 THOMAS HÄSSLER

2002

(Bayern München)

WM 1986 FELIX MAGATH

Es war einer der besonderen Momente des Sommermärchens 2006. (Dortmund) In der 71. Minute wurde Zehner ohne Einsatz: Bei Oliver Neuville im zweider WM 2002 war dem ten Gruppenspiel gegen Polen beim Stand von Dortmunder Lars Ricken 0:0 eingewechselt. In der das Trikot mit der Nummer 10 zugeteilt worden, Nachspielzeit drückte die Nummer 10 eine Flanke er kam aber in keinem von David Odonkor ins der sieben Spiele zum Netz und schoss DeutschEinsatz. land ins Achtelfinale. WM 2002 LARS RICKEN

WM 1994 LOTHAR MATTHÄUS

EM 2004 KEVIN KURÁNYI

(Stuttgart)

EM 1992 THOMAS DOLL

EM 2008 OLIVER NEUVILLE

(Lazio Rom)

(Gladbach)

EM 2016 LUKAS PODOLSKI

EM 2000 LOTHAR MATTHÄUS

(Metro Stars)

Thomas Do

(Arsenal)

2016

Als dynamischer Spielmacher führte Lothar Matthäus das DFB-Team 1990 zum WM-Titel. Vier Jahre später trug er bei der WM in den USA erneut die Zehn. Aufgrund einer Systemumstellung spielte er nun jedoch als Libero hinter der Abwehr.

(Köln)

2014

(Inter Mailand)

WM 2014 LUKAS PODOLSKI

2012

WM 1990 LOTHAR MATTHÄUS

2017

(Galatasaray) EM 2012 LUKAS PODOLSKI

(Köln) ll im Trikot

Lazios

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EISKÖNIG

EMIL Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

EMIL FORSBERG IST MIT BEEINDRUCKENDEN LEISTUNGEN IM TOP-FUSSBALL ANGEKOMMEN. EBENSO WIE IN LEIPZIG. AUF DEM RASEN FÜHRT ER SEINE GEGENSPIELER REGELMÄSSIG AUFS GLATTEIS. AUCH FÜR DAS KLUB-INTERVIEW HABEN WIR UNS MIT DEM 25-JÄHRIGEN AUF RUTSCHIGES GELÄUF BEGEBEN UND AUF KUFEN ÜBER HEIMLICHE LEIDENSCHAFTEN, SPORTLICHE ERFOLGSREZEPTE UND SEINE BESONDERE BEZIEHUNG ZUR ZEHN GESPROCHEN.

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Z

unächst ist uns etwas mulmig, als wir uns mit Emil Forsberg zum Eislaufen auf dem Augustusplatz verabreden. Wie groß ist die Verletzungsgefahr? Doch unser Schwede gibt sofort Entwarnung: „Ich stehe schon mein ganzes Leben lang auf dem Eis. Da wird auch heute nichts passieren.“ Er steuert direkt den Schlittschuhverleih an: „Einmal Größe 42 bitte.“ Und dann rauf auf die Eisbahn! Wie auf dem Rasen kurvt Emil geschmeidig über die Fläche. Emil, das sieht aus wie bei einem Profi! Na ja, als Schwede kommt man ja fast mit Schlittschuhen auf die Welt (lacht). Ich bin es von klein auf gewohnt, auf dem Eis zu stehen. In meiner Heimat Sundsvall, wo ich geboren bin, gibt es viel Eis und Schnee. Deshalb finde ich es besonders schön, auch hier in Leipzig mal auf Schlittschuhen unterwegs sein zu können. Wann bist du das letzte Mal Eis laufen gewesen? Über Weihnachten, als ich zu Hause in Schweden war. Mit ein paar Kumpels bin ich in die Halle gegangen, und wir haben eine Runde Eishockey gespielt. Das war klasse. Ich bin totaler Eishockey-Fan. Ein genialer Sport! Was fasziniert dich so an Eishockey? Eishockey ist sehr schnell, athletisch, abwechslungsreich, einfach super anzusehen. Ständig geht es hin und her. Ich habe als Kind selbst im Verein gespielt. Weil mich aber niemand zum Training bringen konnte, musste ich leider aufhören. Dann verfolgst du sicherlich auch die Spiele in der NHL, der besten Eishockey-Liga der Welt! Auf jeden Fall. Das Problem ist nur, dass die meisten Partien mitten in der Nacht im Fernsehen laufen. Dass ich während der Saison um

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»ALS SCHWEDE KOMMT MAN JA FAST MIT SCHLITTSCHUHEN AUF DIE WELT. ICH BIN ES VON KLEIN AUF GEWOHNT, AUF DEM EIS ZU STEHEN.«

zwei oder drei Uhr aufstehe, geht natürlich nicht. Sonntags beginnen manche NHL-Partien aber schon um 18 oder um 20 Uhr deutscher Zeit. Wenn ich nicht unterwegs bin, sitze ich dann immer auf der Couch und schaue es mir an. Interessierst du dich auch für deutsches Eishockey? Weniger, aber ich weiß, dass es hier in Leipzig ein gutes Team gibt: die Icefighters. Warst du schon mal dort? Bislang hat es noch nicht geklappt. Aber ich habe mir fest vorgenommen, bei nächster Gelegenheit mal bei den Icefighters vorbeizuschauen. Und es gibt noch eine weitere Sportart, die ich mir hier mal live anschauen möchte. Okay, welche? Floorball! („Eishockey ohne Eis“ in der Turnhalle; Anm.) Hier in der Stadt gibt es nämlich eines der besten Teams in Deutschland. Du meinst den MFBC Leipzig, der 2013 sogar Deutscher Meister war! Genau. Vielleicht schaffe ich es auch dort mal in die Halle. Bis 17 habe ich ja selbst Innebandy gespielt, wie man den Sport bei uns in Schweden nennt. Wer weiß: Wenn ich zu alt zum Laufen bin und irgendwann mit dem Fußball aufhöre, wechsle ich vielleicht noch mal den Sport. Und starte dann eine zweite Karriere im Floorball. Beim Training habe ich die Jungs des MFBC schon mal besucht. Dann kannst du ja nach der Fußballkarriere in Leipzig bleiben und zum MFBC wechseln! Das wäre eine Möglichkeit (lacht). D I E R OT E N B U L L E N .C O M


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Emil zieht Schlittschuhe der Größe 42 an. Im Hintergrund sind Kinder mit Warnwesten zu sehen, während unser Schwede ohne Sicherheitskleidung aufs Eis darf.

Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

Im Januar 2015 bist du zu RB Leipzig gewechselt. Fühlst du dich nach mehr als zwei Jahren so richtig heimisch in der Stadt? Oh ja, ich fühle mich total wohl hier. Ich liebe Leipzig! Die Stadt und die Menschen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Es gibt in Leipzig alles, was meine Frau und ich brauchen. Es gibt hier keine Probleme, stattdessen kann ich meine Ruhe finden und Energie tanken. Wenn wir uns hier am Augustusplatz ein klein wenig umdrehen, schauen wir direkt auf das City-Hochhaus, das mit 142 Metern höchste Gebäude unserer Stadt. Bist du schon mal dort oben gewesen? Ja, gleich in den ersten Wochen, nachdem ich nach Leipzig gekommen war. Wir haben dort einen tollen Abend verbracht. Mit leckerem Essen und vor allem einem atemberaubenden Ausblick auf die ganze Stadt. Das war ein besonderes Erlebnis. Dadurch ist mir Leipzig gleich sehr nahe gekommen. Schauen wir uns weiter um – links die Oper, rechts das Gewandhaus. Hast du mit deiner Frau Shanga hier schon mal ein Konzert besucht? Nein, das haben wir leider noch nicht geschafft. Aber es steht auf unserer Liste. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Wie sieht für euch beide eigentlich ein perfekter Tag aus? Gassi gehen im Park mit unserem Hund Roffe, danach gemütlich einen Kaffee trinken – und schon sind wir glücklich! Das ist ganz einfach. Ich brauche keinen Trubel. Ich bin kein anspruchsvoller Mensch und benötige nicht viel, um rundum zufrieden zu sein. Wir dachten eigentlich, dass du auf der Eisfläche pausenlos angesprochen wirst, aber es hält sich überraschend in Grenzen! Ja, auch das mag ich so an den Menschen hier. Die Leute sind nicht aufdringlich, gönnen einem auch seine Privatsphäre. Insgesamt gehen die Menschen sehr respektvoll mit mir um, das weiß ich zu schätzen. Natürlich möchten manche ein Autogramm oder ein Foto haben. Andere wollen sich kurz mit mir über das vergangene Spiel unterhalten. Aber das ist alles völlig okay. Das mache ich sehr gerne. Wie ist das, wenn du zu Hause in Schweden unterwegs bist? Dort werde ich meistens noch etwas häufiger angesprochen. Aber auch das macht mir überhaupt nichts aus. Mir ist es wichtig, einen natürlichen Eindruck bei den Fans zu hinterlassen. Das versuche ich, egal wie es sportlich läuft. Denn ich bin ja auch nur ein ganz normaler Mensch.

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Jubelnder Schwede. Im Heimspiel gegen Mainz erzielte Emil einen Treffer und lieferte zwei Assists. Drei Scorer-Punkte in einer Partie gelangen ihm auch beim HSV.

Dein Vater Leif hat dir aber noch etwas anderes mit auf den Weg gegeben: das fußballerische Talent und die Rückennummer 10! Das stimmt, mein Vater hat ein bisschen damit zu tun. Früher war er selbst Profi-Fußballer in Schweden. Auf dem Rücken trug er die Zehn. Diese Nummer hat sein Heimatverein GIF Sundsvall ihm zu Ehren sogar gesperrt und vergibt sie überhaupt nicht mehr. Somit war ich aufgrund meines Papas von der Nummer 10 total begeistert, als ich ein Kind war.

Emils Lieblings-Zehner 1. Ronaldinho 2. Zlatan Ibrahimović 3. Lionel Messi

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War die Zehn dann auch deine erste Nummer, als du begonnen hast, Fußball zu spielen? Nein. Im Nachwuchsbereich hatte ich zunächst die Zwölf. Ich konnte nicht selbst wählen und habe diese Nummer zugeteilt bekommen. Ich fand sie nicht schlecht. Aber auch nicht supergut. Eigentlich ist das ja die Nummer des Ersatztorhüters. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth, motivio/Florian Eisele

Wem hast du deine bodenständige Art zu verdanken? Vor allem meinen Eltern. Sie haben mir schon als Kind deutlich gemacht, dass man im Leben immer mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben sollte. Davon profitiere ich bis heute. Ich versuche einfach, ein guter, sympathischer Typ zu sein.


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»DIE EM-TEILNAHME WAR EINE GROSSARTIGE ERFAHRUNG FÜR MICH. DURCH DIESE ZEIT IN FRANKREICH HABE ICH VIEL GELERNT UND SELBSTVERTRAUEN MIT NACH LEIPZIG GEBRACHT.«

Wie lange hast du die Zwölf getragen? Bis ich 2009 aus der Jugend zu den Profis von GIF Sundsvall auf­ gerückt bin. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mit der 33 gespielt. Auch diese Nummer wurde mir zugeteilt. Die 33 ist eine coole Nummer, die gut zu mir gepasst hat. Sportlich ist es von Beginn an gut gelaufen. Deshalb gab es keinen Grund, sie zu ändern. Als ich 2012 von Sundsvall nach Malmö gewechselt bin, habe ich die 33 behalten. Sechs Jahre lang war das meine Nummer gewesen. Ich hätte sie gerne auch hier in Leipzig auf meinem Trikot gehabt. Warum hat das nicht funktioniert? Als ich hierhergekommen bin, war die 33 schon ein halbes Jahr lang durch Marvin Compper besetzt. Und die Zehn hatte Ante Rebić. Deshalb habe ich mich für die Zwölf, meine alte Nummer aus dem Nachwuchs, entschieden. Doch die hattest du nur ein halbes Jahr lang … Wirklich happy war ich mit der Zwölf ja nie. Aber zum Glück wurde die Zehn dann im Sommer 2015 frei. Ich musste nicht lange darüber nachdenken und habe sie mir sofort geschnappt. Zur Freude deines Vaters? Na klar. Er hat sich darüber sehr gefreut und ist stolz auf mich! Deine Frau Shanga spielt im Frauen-Team der Roten Bullen und trägt dort auch die Zehn! Shanga ist ebenfalls Offensivspielerin und wollte die gleiche Num­ mer wie ich haben. Aber um ehrlich zu sein: Für eine Zehnerin hat sie bisher zu wenige Tore geschossen (lacht). Habt ihr zu Hause eines eurer Zehner-Trikots eingerahmt und an die Wand gehängt? Nein, noch nicht. Aber das machen wir vielleicht, wenn die Karrie­ ren beendet sind. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Groupie-Alarm? Keineswegs! Ungestört zeigt Emil sein Können auf dem Eis. Nur einmal wird er angesprochen – von einem Norweger.

Wenn man sich an euren Trikotnummern orientiert, wäre doch der 10. Oktober der perfekte Heiratstermin gewesen, oder? Stimmt, das hätten wir machen sollen (lacht). Aber das wäre ja mit­ ten in der Saison gewesen. Wir mussten natürlich schauen, wann es zeitlich am besten passt. Von daher haben wir vergangenen Sommer geheiratet, am 16. Juli 2016. Also kurz nachdem du von der EM aus Frankreich zurückgekehrt warst. Welchen Stellenwert hatte die Teilnahme an deinem ersten großen Turnier für dich? Die komplette EM war ein besonderer Moment für mich. Leider sind wir schon nach der Vorrunde ausgeschieden – wir hatten uns viel mehr erhofft. Und trotzdem war es eine großartige Erfahrung für mich. Von dieser Zeit in Frankreich habe ich viel gelernt und Selbst­ vertrauen mit nach Leipzig gebracht. Bei der EM hattest du noch die Sechs auf dem Rücken. Doch seit neuestem trägst du auch in der schwedischen Nationalmannschaft die Zehn und trittst damit die Nachfolge einer Legende an! Und ob! Beim Turnier hatte noch Zlatan Ibrahimović die Zehn. Nach der EM ist er aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Kurz dar­

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»ES IST FÜR MICH EINE GROSSE EHRE, DER NACHFOLGER VON ZLATAN IBRAHIMOVIĆ MIT DER NUMMER 10 IM SCHWEDISCHEN NATIONALTEAM ZU SEIN.«

auf bekam ich einen Anruf von unserem Nationaltrainer. Er fragte mich, ob ich die Zehn haben möchte. Natürlich war ich sofort ein­ verstanden. Damit ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Mein Land mit der Nummer 10 repräsentieren zu können ist etwas ganz Besonderes. Du hast also Weltstar Ibrahimović beerbt. Musstest du ihn um Erlaubnis fragen? Nein, wir haben über dieses Thema nicht gesprochen. Aber es ist für mich eine große Ehre, sein Nachfolger zu sein. Natürlich darf man mich nicht mit Zlatan vergleichen. Aber ich werde alles für die Nationalmannschaft geben und mein Bestes tun, um ein guter Zehner zu sein. Passt deine Spielweise eigentlich zu dieser Nummer? Auf jeden Fall. Meine Hauptposition ist zwar Linksaußen. Aber ich tauche auch sehr häufig direkt hinter den Spitzen auf. Von dort aus kann ich die Bälle am besten zu Timo Werner, Marcel Sabitzer oder Yussuf Poulsen in die Tiefe spielen – eben wie ein klassischer Spielmacher. Wie hat sich deine Spielweise im Laufe deiner Karriere verändert? In der Jugend war ich immer Stürmer. Als ich zu den Profis auf­ gerückt bin, hat der Trainer entschieden, dass ich außen spielen soll. Das hat mir auf Anhieb gut gefallen. Die Position passt zu meiner Technik und meinen Anlagen. Als Linksaußen bin ich ein besserer Fußballer geworden. Nach Anlaufschwierigkeiten im ersten halben Jahr bei RB Leipzig läuft es seit über eineinhalb Jahren richtig gut für dich. Auch in der 1. Bundesliga gehörst du zu den Top-Spielern! Gibt es einen speziellen Grund dafür? Ich habe eine super Mannschaft an meiner Seite. Wir helfen uns gegenseitig, sind alle uneigennützig. Wir spielen ohne Druck auf – wir müssen nichts, wir wollen einfach! Dabei bekomme ich den Ball

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sehr häufig in guten Positionen. So kann ich meine Teamkollegen mit Pässen immer wieder in Szene setzen. Gab es für dich ein Schlüsselspiel im Laufe dieser Saison? Die Partie am 3. Spieltag, auswärts beim Hamburger SV. Ich habe eine super Leistung abgeliefert, zwei Tore vorbereitet und eines selbst erzielt. Nach dieser Partie hatte ich das Gefühl, dass ich in der Bundesliga angekommen war. Inzwischen weiß ich genau, dass ich hier hingehöre. Ich glaube, dass mir die Art des Fußballs in der 1. Bundesliga noch besser liegt als die in Liga zwei. Jetzt bekomme ich viel mehr Räume als vergangene Saison. Dadurch kann ich mein Tempo besonders gut einsetzen und ausspielen. Du musst in der Bundesliga schnelle Entscheidungen treffen, das gefällt mir. Welchen Anteil hat Trainer Ralph Hasenhüttl an deiner Leistungsexplosion? Einen ganz entscheidenden. Jeden Tag entwickle ich mich dank ihm weiter. Im Training lerne ich eine Menge von ihm. Das hat mit einer wichtigen Sache zu tun. Die wäre? Unser Coach hat früher selbst als Stürmer gespielt. Deshalb kennt er die Bewegungsabläufe eines Offensivspielers und weiß genau, was er zu tun hat, um mich noch besser zu machen. D I E R OT E N B U L L E N .C O M


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Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth

Prächtige Kulisse: Auf Plakaten wirbt die Oper für den Klassiker „Der Freischütz“, während unser Standard-Experte über das Eis gleitet. Eine knappe halbe Stunde ist Emil auf Kufen am Augustusplatz unterwegs.

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»ICH HABE IN LEIPZIG NOCH VIELE ZIELE. BISLANG IST ERST DIE HALBE REISE GEMACHT. ES GIBT NOCH EINE MENGE ZU ERREICHEN.«

Ein Schwede und ein Österreicher – ihr beide seid ja Schnee und Kälte gewöhnt. Passt das bei euch auch von der Mentalität her? Das stimmt, frostige Temperaturen können uns beide nicht schocken. Wobei ich glaube, dass es in Schweden noch ein bisschen kälter ist als in Österreich (lacht). Aber Spaß beiseite, auch ansonsten ver­ stehen wir uns wirklich gut. Du hast in der Bundesliga aber auch schon einen Moment erlebt, den du wohl gerne rückgängig machen würdest: die Rote Karte im Spiel beim FC Bayern München. Wie bewertest du die Situation mit etwas Abstand? Ich weiß, dass ich mit dieser Grätsche einen Fehler gemacht habe. Ich wollte Philipp Lahm nicht verletzen und bin sehr froh, dass er sich dabei nichts getan hat. Ich habe mich bei ihm entschuldigt. Anschließend war es für mich eine neue Erfahrung, für einen Platz­ verweis so viel Kritik zu bekommen. Das war nicht einfach. Aber ich habe daraus gelernt. Hast du auch Ärger mit deiner Frau bekommen? Wir haben uns natürlich über diese Situation ausgetauscht. Shanga war überrascht, dass mir so etwas passiert ist. Es ist im Eifer des Gefechts geschehen. Wie war es für dich, gesperrt auf der Tribüne zu sitzen? Ein komisches Gefühl. Ich bin nur froh, dass es während meiner Sperre zwei Siege gegen Frankfurt und Hoffenheim gab und wir nur in Dortmund verloren haben. Die Jungs haben das auch ohne mich super gemacht. Das hat mir die Zeit während der Sperre ein wenig erleichtert.

Name: Emil Forsberg Nationalität: Schweden Geburtsdatum: 23. Oktober 1991 Alter: 25 Jahre Geburtsort: Sundsvall (Mittelschweden) Position: offensives Mittelfeld Starker Fuß: rechts Im Verein seit: 7. Januar 2015 Bisherige Vereine: GIF Sundsvall, Medskogsbron BK (Leihe), Malmö FF Spiele für Schweden: 24 | 3 Tore (Debüt: 17. Januar 2014 gegen Moldawien) @leifisson @emilforsberg1

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Anschließend hast du dich erfolgreich zurückgemeldet: mit einem Tor und einem Assist beim 2:1-Sieg in Mönchengladbach. Als ich nicht spielen durfte, habe ich im Training hart an mir ge­ arbeitet. Nach meiner Rückkehr wollte ich noch stärker sein als zuvor. Gegen Hamburg lief es noch nicht so, aber das Spiel in Mönchen­ gladbach war ein guter Startschuss für mein Fußballjahr 2017. Anfang Februar wurde dein Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2022 verlängert. Ein klares Zeichen für deine Zukunft! Das war eine einfache Entscheidung. Ich habe ein gutes Gespräch mit den Verantwortlichen geführt. Danach war direkt klar, dass wir gemeinsam weitermachen und verlängern wollen. Ich habe in Leip­ zig noch viele Ziele. Bislang ist erst die halbe Reise gemacht. Es gibt noch eine Menge zu erreichen. Zum Beispiel? Ich muss häufiger auf die Eisbahn am Augustusplatz! (Lacht.) D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth

STECKBRIEF


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Torjäger, Top-Vorbereiter und Standard-Schütze: Aus verschiedenen Gründen ist Emil eine ganz wichtige Stütze. Bis zum 23. Spieltag leitete er drei Treffer durch ruhende Bälle ein. Kürzlich wurde sein Vertrag vorzeitig bis 2022 verlängert.

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BERGS VORGÄNGER Fotos: Picture Point/Kerstin Kummer, RB Leipzig

IN DER BISHERIGEN RBL-VEREINSGESCHICHTE TRUGEN VIER SPIELER DIE ZEHN AUF DEM RÜCKEN. DEN ANFANG MACHTE DER EHEMALIGE BUNDESLIGA-PROFI TIMO ROST – OBWOHL ER AUF DIE NUMMER GAR NICHT SCHARF WAR.

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Neun Oberliga-Partien bestritt Rost mit der Nummer 10. Bei jedem Einsatz spielte er 90 Minuten durch. Sein DebĂźt feierte er am 27. Februar 2010 beim 5:0 gegen Borea Dresden.

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Während seiner Fußball-Lehrer-Ausbildung traf Timo Rost den Salzburg-Coach Óscar García (o.) und Volker Finke (re.) …

… sowie Marcel Loosveld (o.), den Trainer der deutschen Futsal-Nationalmannschaft. Rost fachsimpelte mit dem Niederländer ebenso an der Taktiktafel wie mit Frank Wormuth (re.), dem Leiter des Lehrgangs.

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Fotos: RB Leipzig

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imo Rost schmunzelt, als wir ihn auf seine historische Rolle als ersten Zehner bei RB Leipzig ansprechen. Als er im Februar 2010 nach Leipzig kam, sah das etwas anders aus. Wirklich begeistert war der heute 38-Jährige nicht, als er die Nummer 10 bekommen sollte. „Denn ich war nie ein klassischer Zehner-Typ. Ich war nie ein Spieler, der das Geschehen auf dem Rasen offensiv diktiert hat“, sagt Timo Rost heute. „Stattdessen war ich eher ein Spielertyp wie Lothar Matthäus – ein Kämpfer, der zwar auch offensive Impulse setzen konnte, aber vor allem defensiv für Stabilität gesorgt hat.“ Und trotzdem: Andreas Sadlo, der damalige RBL-Vorstandsvorsitzende, überredete Timo Rost, die Zehn auf dem Rücken zu tragen. „Die Verantwortlichen wollten einen Leader haben“, erinnert sich Rost. „Einen, der Erfahrung mitbringt. Einen, der vorneweg geht.“ Genau so ein Typ ist der Mittelfeldspieler, der vom FC Energie Cottbus kam. 145 Partien hatte er in der Bundesliga absolviert, 16 für den VfB Stuttgart, 129 für Cottbus, viele davon als Kapitän. Zudem hatte er von der U15 bis zur U21 durchgängig für die deutschen Junioren-Nationalmannschaften gespielt, auch hier meist mit der Binde am Arm. Doch wie kam es zustande, dass Timo Rost im Frühjahr 2010 in die fünfte Liga wechselte? Sein Klub Energie Cottbus – von 2000 bis 2003 und 2006 bis 2009 Bundesligist – spielte nur noch in Liga zwei. Trainer Claus-Dieter Wollitz setzte nicht mehr auf Rost, den langjährigen Leistungsträger. „Deshalb kamen wir gemeinsam zum Entschluss, meinen Vertrag aufzulösen“, sagt Rost, dem mehrere konkrete Angebote vorlagen. Vom ambitionierten Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Und vom amtierenden Pokalsieger und Erstligis-

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ten SV Werder Bremen. Doch der Mittelfeldspieler entschied sich für den Weg in die Oberliga. Zu RB Leipzig, etwa 180 Kilometer südwestlich von Cottbus. Dem Klub, der erst neun Monate zuvor gegründet worden war. „In meinem näheren Umfeld waren viele Leute überrascht, ja sogar fast empört. Sie meinten: ‚Du gehst in die Oberliga? Was ist los bei dir? Geht’s noch?‘“, erinnert sich Rost. „Doch ich war überzeugt, die richtige Entscheidung gefällt zu haben.“ Genau wie in Cottbus, wo erstmals Bundesliga-Fußball gespielt wurde, „wollte ich in Leipzig mithelfen, im Osten Deutschlands etwas aufzubauen. Mir hat es immer großen Spaß gemacht, Dinge anzuschieben und weiterzuentwickeln. Das war mein Antrieb.“ Und so verstärkte Rost die Roten Bullen ab Februar 2010, als die Rückrunde unserer Premierensaison begann. Natürlich wurde er auf Anhieb Stammspieler; auf der Doppelsechs als offensiverer Part neben Patrick Bick. „Die meisten Spiele haben wir ja deutlich gewonnen“, weiß Rost, „aber in den wenigen Partien, in denen es knapp war, konnte ich mit meiner Erfahrung besonders weiterhelfen.“ Wie am 24. Spieltag, als RB Leipzig in Gera gastierte. Die Hausherren lagen über weite Strecken in Front. Doch die Roten Bullen drehten die Partie. Schütze des 3:2-Siegtreffers per Freistoß: Timo Rost. „Auch wenn die Ergebnisse sehr positiv waren“, betont der Ex-Profi, „war das damals keine einfache Situation für uns alle. Bei jedem Auswärtsspiel wurden wir heftig angefeindet.“ Und trotzdem sei es gelungen, „die Scheuklappen runterzufahren, unsere Spiele zu gewinnen und wieder nach Hause zu düsen. Das klingt einfacher, als es tatsächlich gewesen ist.“ Rost kommt dennoch ein wenig ins Schwärmen, als er an diese intensive Zeit zurückdenkt. „Es hat einen Riesenspaß gemacht, mit den Jungs zu kicken. Mit Nico Frommer, Ingo Hertzsch, Lars Müller oder Thomas Kläsener. Eine geile Truppe!“ Mit 22 Punkten Vorsprung wurde RBL Meister in der Oberliga und schaffte somit den Auf-

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»ICH HABE DIE ZEHN OHNE GROSSE BAUCHSCHMERZEN WIEDER ABGEGEBEN. DENN VON MEINER SPIELWEISE HER HAT DIE SIEBEN VIEL BESSER GEPASST.«

stieg in die Regionalliga. Dennoch wechselte Rost zur neuen Saison seine Nummer. Ab sofort lief er wieder mit der Sieben auf. Die hatte er schon in Cottbus getragen. In der Oberliga-Saison war sie aber durch Christian Streit belegt gewesen. „Als die Sieben dann frei wurde, wollte ich sie unbedingt wieder haben“, sagt Rost. „So habe ich die Zehn freiwillig und ohne große Bauchschmerzen abgegeben. Denn von meiner Spielweise her hat die Sieben viel besser gepasst.“ Doch trotz der altbewährten Nummer sollte es 2010/11 nicht mehr so rund laufen. Auf der Trainerbank ersetzte Tomas Oral den Aufstiegscoach Tino Vogel. Mit mehreren Entscheidungen des neuen Trainers war der Routinier nicht glücklich. „Zunächst wurde Ingo Hertzsch die Kapitänsbinde weggenommen, aus unerklärlichen Gründen. Ebenso wurden ich und andere erfahrene Spieler nicht mehr so gestützt, wie es zuvor der Fall gewesen war“, kritisiert Rost. „So wurden unsere klaren Hierarchien zerstört.“ Immerhin holte das Team den Sachsenpokal. Rosts zweiter RBL-Titel nach der Oberliga-Meisterschaft. In der Regionalliga belegten die Roten Bullen aber nur den vierten Platz. Zur Saison 2011/12 übernahm Peter Pacult das Traineramt. Aber auch unter dem Österreicher sollte der Aufstieg in Liga drei nicht gelingen. Nur

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der dritte Rang stand am Saisonende zu Buche. „Wie wir in diesen beiden Regionalliga-Saisons abgeschnitten haben, war schlichtweg enttäuschend“, sagt Rost deutlich. „Wir hatten eine Mannschaft, die absolut drittligatauglich war. Ich behaupte, mit der einen oder anderen Verstärkung hätten wir damals sogar in der 2. Liga mithalten können.“ Sommer 2012. Nach den beiden verpassten Aufstiegen heuerte Ralf Rangnick als Sportdirektor in Leipzig an. Als neuer Trainer stand Alexander Zorniger an der Seitenlinie. „Ich hätte unter den beiden sehr gerne noch das eine oder andere Jahr gespielt. Ralf Rangnick kannte ich sogar schon. 1999/2000 war er mein Trainer in Stuttgart gewesen.“ Umso offener besprachen die beiden Rosts Zukunft. Ralf Rangnick erläuterte dem Routinier, dass er eine junge Mannschaft aufbauen wolle. Der damals fast 34-Jährige habe deshalb nicht mehr ins Konzept gepasst. „Das waren ganz ehrliche Gespräche“, betont Rost. „Dafür bin ich Ralf Rangnick sehr dankbar.“ So entschied sich Timo Rost, seine aktive Karriere im Sommer 2012 zu beenden. Nach zweieinhalb Jahren bei RB Leipzig – nach 51 Pflichtspiel-Einsätzen, fünf Toren, zwei Assists. Dass er den Aufstieg in die 3. Liga 2013 nicht mehr selbst miterleben konnte, empfindet der D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: Picture Point/Kerstin Kummer, Picture Point/Roger Petzsche

In 51 Pflichtspielen für die Roten Bullen erzielte Rost als defensiver Mittelfeldspieler fünf Treffer und steuerte zwei Vorlagen bei.


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THIAGO ROCKENBACH Nachdem Timo Rost die Nummer 10 im Sommer 2010 abgegeben hatte, herrschte ein halbes Jahr lang „Leerlauf“. Erst zur Rückrunde 2010/11 war ein neuer Träger gefunden: Thiago Rockenbach, der von Fortuna Düsseldorf nach Sachsen gekommen war. Der Brasilianer war ebenso wie Timo Rost im Mittelfeld zu Hause, spielte allerdings einen Tick offensiver als sein Vorgänger. Deshalb war Thiago Rockenbach der erste klassische Zehner im Trikot der Roten Bullen. Aufgrund seines feinen Füßchens und seiner Spielmacher-Fähigkeiten entwickelte er sich auf Anhieb zum Leistungsträger. Seine Bilanz in zweieinhalb Jahren: 94 Spiele, 16 Tore und 34 Vorlagen. So hatte er entscheidenden Anteil, dass im Sommer 2013 der Aufstieg in Liga drei gelang. Dort kam der Brasilianer aber kaum noch zu Einsatzzeiten. Deshalb wechselte er im Januar 2014 zur zweiten Mannschaft von Hertha BSC; zunächst auf Leihbasis, im Sommer 2014 dann fest. Seit Sommer 2015 ist Rockenbach beim Regionalligisten BFC Dynamo unter Vertrag.

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ANTE REBIĆ Nach dem Weggang von Thiago Rockenbach blieb die Zehn erneut ein halbes Jahr lang ohne „In­ haber“. So stiegen wir am Saison­ ende 2013/14 ohne Zehner in die 2. Bundesliga auf. Der dritte RBL­Spieler, der die Zehn auf dem Rücken trug, war schließlich Ante Rebić. Der Kroate kam zur Saison 2014/15 leihweise vom AC Florenz zu den Roten Bullen, konnte sich aber nicht nach­ haltig durchsetzen. Lediglich zehn Einsätze und 400 Spielminuten standen für ihn nach einer Saison auf dem Papier. Dabei blieb der Nationalspieler seines Heimat­ landes ohne Tor und ohne Assist. Nach nur einer Saison wechselte Rebić zurück nach Florenz. Seit vergangenem Sommer steht er nun beim Bundesliga­Konkurrenten Ein­ tracht Frankfurt unter Vertrag.

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Fotos: Picture Point/Roger Petzsche

Kämpferisches Vorbild. Unser damaliger Zehner Timo Rost spielte auf der Doppelsechs und stabilisierte mit seiner Erfahrung das Team. Ein wirklicher Spielmacher-Typ war er allerdings nicht.

Ex-Profi als nicht sonderlich tragisch. „Vielmehr bin ich dankbar und glücklich, dass ich die ersten Schritte dieses so spannenden Klubs mit begleiten durfte. Es freut mich riesig zu sehen, dass RB Leipzig heute die Bundesliga aufmischt. Genau das hatte mir Andreas Sadlo im Frühjahr 2010 prophezeit.“ Fortan schlug Rost eine Trainerkarriere ein. Im Sommer 2013 startete er seine erste Tätigkeit an der Seitenlinie: bei seinem Jugendverein, dem FC Amberg. Mit dem Bayernligisten blieb er 32 Spiele am Stück ungeschlagen und stieg 2015 in die Regionalliga auf. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. „Wir haben eine klasse Vorrunde in der Regionalliga gespielt; doch leider ist uns der Hauptsponsor in der Winterpause weggebrochen“, bedauert Rost. „Daher konnten wir in der Rückrunde keine Gehälter mehr zahlen und sind noch abgestiegen. Trotzdem war diese Zeit eine sehr wichtige, lehrreiche Erfahrung für mich.“ Inzwischen konzentriert sich Timo Rost voll auf seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer – der höchstmöglichen Stufe, die ein Trainer erreichen kann. Er hospitierte sogar bei Manchester City. Für die zehn Monate dauernde Ausbildung sind übrigens nur 25 Teilnehmer zugelassen. „Dass ich es im ersten Anlauf geschafft habe, darunter zu sein, ist für mich eine großartige Sache.“ D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Um die Ausbildung absolvieren zu können, nimmt er die ständige Pendelei zwischen seiner Heimat Franken und der Deutschen Sporthochschule Köln in Kauf. „Ab und an bin ich aber auch noch in Leipzig. Ich besitze hier noch eine Wohnung, die ich derzeit vermietet habe“, erzählt der ambitionierte Jungtrainer. Seinen Fußball-Lehrer-Abschluss hat er voraussichtlich im Laufe des März in der Tasche. Rosts mittel-, wenn möglich sogar kurzfristiges Ziel: einen höherklassigen Klub trainieren! Er betont: „Nach der sehr lehrreichen Ausbildung habe ich große Lust, das Gelernte auch umzusetzen.“ Wo immer es ihn als Trainer auch hinführt, „der Mittelpunkt meiner Familie wird Franken bleiben“. Im 3.500-Einwohner-Ort Happurg, rund 25 Kilometer von Nürnberg entfernt, lebt er mit seiner Frau und dem zehnjährigen Sohn Fabio. „Unseren Keller habe ich als Fußball-Bar eingerichtet“, grinst Rost, „dort liegen etwa 200 verschiedene Trikots, die ich während meiner aktiven Zeit getauscht habe“. Und eingerahmt an der Wand hängen die Trikots aller Mannschaften, „für die ich selbst aufgelaufen bin“. Darunter natürlich auch ein Jersey der Roten Bullen. „Aber ich gestehe“, sagt Timo Rost schmunzelnd, „auf dem Rücken ist nicht die Zehn, sondern die Sieben …“

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IL GRANDE

Foto: motivio/Thomas Eisenhuth, imago/Kicker/Liedel

ZUM ERSTEN RBL-HEIMSPIEL 2017 IST LOTHAR MATTHÄUS IN DER RED BULL ARENA ZU GAST. ALS EXPERTE BEURTEILT ER FÜR DEN SENDER SKY LIVE DAS DUELL ZWISCHEN DEN ROTEN BULLEN UND EINTRACHT FRANKFURT. ALS ER KURZ VOR ANPFIFF VOM MODERATORENTISCH AUFSTEHT, UM AM SPIELFELD ENTLANG IN RICHTUNG TRIBÜNENPLATZ ZU GEHEN, RUFEN IHM DIE ZUSCHAUER ERFREUT ZU, APPLAUDIEREN DEM FRÜHEREN WELTSTAR.

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err Matthäus, was kommt Ihnen als Erstes in den Sinn, wenn Sie an die Rückennummer 10 denken? Schon als Kind wurde mir klar, dass die Zehn im Fußball eine ganz besondere Nummer ist. Denn nur außergewöhnliche Fußballer hat­ ten sie auf dem Rücken. In Deutschland Wolfgang Overath oder Gün­ ter Netzer; international Eusébio oder Pelé. Also Spieler, die dem Fußball ihren Stempel aufgedrückt haben. Spieler, die jeder bewun­ dert hat. Spieler, die den Unterschied ausgemacht haben. Wenn wir als Kinder in der Schule oder im Nachwuchs eine Rückennummer aussuchen durften, wollte jeder die Zehn haben. Auch Sie als neunjähriger Jungspund beim 1. FC Herzogen­ aurach? Nein, ich hatte anfangs die Neun, denn ich war zunächst nämlich Stürmer und Torjäger schlechthin. Als ich 1978 zu den Profis des 1. FC aufgerückt bin, war die Neun aber schon besetzt. Deshalb be­ kam ich dann erstmals die Zehn, aber vorerst nur für eine Saison. Weshalb? Von Herzogenaurach bin ich zu Borussia Mönchengladbach in die 1. Bundesliga gewechselt. Dort habe ich die Nummer 6 und eine neue Aufgabe erhalten, spielte nun im defensiven Mittelfeld. Nicht als Sechser, wie man ihn heute kennt, der das Spiel aufbaut, dirigiert und ordnet. Nein – ich musste als reiner Zerstörer auflaufen, gegen den Zehner des Gegners. Ihm keinen Zentimeter Platz geben, ihn von der ersten bis zur letzten Minute bekämpfen und, wie man so schön sagte, bis auf die Toilette folgen. In der Bundesliga habe ich gegen Hansi Müller, Felix Magath oder Kevin Keegan verteidigt. Im Nationalteam gegen Zico oder Diego Maradona. Auf diese beiden legendären Zehner trafen Sie 1982 während einer Länderspielreise in Südamerika – und die Spiele wurden sehr bedeutsam! Das stimmt. In meinem dritten Länderspiel trafen wir vor 170.000 Zuschauern im Maracanã­Stadion in Rio auf Zicos Brasilianer – und das an meinem 21. Geburtstag. Drei Tage später ging es dann in Buenos Aires gegen Argentinien mit Maradona. Ich habe beide Stars ausgeschaltet. Deshalb waren diese Spiele ein Stück weit mein internationaler Durchbruch. Trotzdem war das nicht der Wunsch, den ich eigentlich hatte. Wie sah der denn aus? Ich war vorher immer ein offensiver Spieler gewesen, habe Tore vor­ bereitet und selbst geschossen. Aber auf einmal musste ich zerstören. Das war nicht meine Vorstellung, wie ich Fußball spielen wollte. Wer hatte Sie auf diese Spielweise umgeschult? Jupp Heynckes, damals unser Trainer bei Mönchengladbach. In die­ ser Zeit musstest du als junger Spieler froh sein, überhaupt eine

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Chance zu bekommen, um dich zeigen zu können. Das ging nämlich nicht so einfach wie heute. Damals hat es viel länger gedauert, um an den arrivierten Spielern vorbeizuziehen. Deshalb war die Sonder­ aufgabe, die ich von Jupp Heynckes erhalten hatte, irgendwie doch eine tolle Chance für mich, auch wenn es nicht meine Wunsch­ position war. Diego Maradona trafen Sie 1986 wieder: im Finale der Weltmeisterschaft. Auch in dieser Partie waren Sie als „Wachhund“ auf ihn angesetzt! Leider ja. Zuvor hatte ich während des Turniers eine offensivere Position im Mittelfeld übernommen. Doch vor dem Finale sagte unser Cheftrainer Franz Beckenbauer, dass wir Maradona mit allen Mitteln ausschalten müssten. Und er entschied, dass ich gegen ihn als Zerstörer spielen solle. Hinterher gab der Franz selbst zu, dass das ein Fehler war. Denn durch diese taktische Umstellung litt unser Offensivspiel spürbar. Statt zu agieren, haben wir 60, 70 Minuten lang fast nur reagiert. Als wir 0:2 hinten lagen, sagte der Franz dann zu mir: „Geh weg von Maradona, mach was für die Offensive.“ So konnten wir tatsächlich noch zum 2:2 ausgleichen. Doch dann gab Maradona den entscheidenden Pass zum 3:2­Siegtreffer für Argen­ tinien und wir verloren das Endspiel. Wie würden Sie Ihre damalige Rolle auf dem Spielfeld – vom Finale abgesehen – bezeichnen? Ich war kein Zehner, trug die Zehn auch noch nicht auf dem Rücken, sondern die Acht. Diese Nummer passte gut. Ich konnte der Mann­ schaft in der Defensive helfen, weil ich viel nach hinten gearbeitet habe, aber auch in der Offensive viele Akzente setzen. Wann wurde aus der Acht auf dem Trikot von Lothar Matthäus schließlich die Zehn? 1988. In diesem Jahr bin ich vom FC Bayern München, wo ich wie im Nationalteam die Acht trug, nach Italien in die Serie A zu Inter Mailand gewechselt. Ehrlich gesagt, habe ich mich nie nach der Zehn gesehnt, denn ich fand, dass die Acht am besten zu meiner Position und meiner Spielweise passte.

»WENN ICH HEUTE NACH ITALIEN IN DEN URLAUB FAHRE, WERDE ICH NICHT ›LOTHAR‹ GENANNT, SONDERN ›IL GRANDE‹.« D I E R OT E N B U L L E N .C O M


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nalmannschaft von Franz Beckenbauer zugeteilt. Die WM 1990 war mein erstes Turnier mit dieser besonderen Nummer, und ich glaube, dass ich sie nicht nur spazieren trug. Ich konnte das abrufen, was alle Fans vom Mann mit der Nummer 10 erwarteten.

90 Minuten nahm sich Lothar Matthäus für das KLUB-Interview Zeit. Angepeilt waren 45.

Und trotzdem bekamen Sie bei Inter die Zehn! Inter-Trainer war zu dieser Zeit Giovanni Trapattoni. Im Trainingslager kam er auf mich zu und fragte: „Lothar, welche Nummer willst du?“ Er machte das nicht auf dem Trainingsplatz, wo es jeder mitbekommen hätte, sondern im Hotel. Ich sagte ihm: „Die Nummer 8, wie beim FC Bayern.“ Die, sagte Trapattoni, sei schon belegt. Also fragte ich: „Und die Sechs?“ Aber auch die war schon weg. Dann sagte Trapattoni: „Du bekommst die Zehn!“ Wie haben Sie reagiert? Ich habe ihn entgeistert angeschaut und meinte bloß: „Ich bin kein Zehner! Ich bin kein Platini, ich bin kein Maradona, ich bin ein ganz anderer Spielertyp.“ Er antwortete: „Du spielst zwar nicht wie sie. Aber du bist genauso wichtig für meine Mannschaft wie diese Spieler, die du genannt hast.“ So etwas zu hören, war für mich wie ein Ritterschlag. Und was hätte ich auch tun sollen? Es war ja keine andere Nummer frei (lacht).

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth

Welche Folgen hatte die neue Nummer für Sie? Ab sofort lag der Fokus sehr stark auf meiner Person. Denn die Nummer 10 hat in Italien einen noch höheren Stellenwert als in Deutschland. Umso glücklicher bin ich, dass ich die Inter-Fans nicht enttäuscht habe. Wir wurden italienischer Meister und gewannen den UEFA-Cup. Während dieser Zeit entstand auch ein besonderer Spitzname.

Gleich im ersten Vorrundenspiel trafen Sie beim 4:1 gegen Jugoslawien per Doppelpack. Darunter das legendäre 3:1 nach einem unwiderstehlichen Sololauf. Das schönste Tor Ihrer Karriere? Das weiß ich nicht. Ich habe ja viele schöne Tore erzielt (lacht). Aber ich glaube schon, dass ich die gesamte Mannschaft mit meiner Leistung beflügeln konnte. Die Auftaktpartie gab uns einen Riesenschub. Wir haben ein überragendes Turnier gespielt und holten am Ende verdient den Titel. Im Endspiel trafen Sie einmal mehr auf Diego Maradona. Diesmal triumphierten Sie. Es kursiert jedoch das Gerücht, dass Sie dabei mit Schuhen von Maradona gespielt hätten. Stimmt das? Stimmt, aber nur halb – Maradona hatte sie einmal getragen, aber ursprünglich waren es schon meine Schuhe. Das müssen Sie erklären! 1988 waren Maradona und ich zum Abschiedsspiel von Michel Platini eingeladen. Beim Mittagessen erzählte er jedoch, dass er seine Fußballschuhe vergessen habe. Ich bot an, ihm mein zweites Paar, das ich ansonsten nur bei Länderspielen trug, zu leihen. Wir gingen auf mein Zimmer, er probierte die Schuhe – sie passten. Er trug sie während des Spiels und gab sie mir hinterher zurück. Er hatte sie etwas anders geschnürt, ein bisschen lockerer, nicht so fest. So wie es fast alle Südamerikaner machen. Ich dachte mir: Wenn ein Maradona mit dieser Schnürung gut spielt, dann probiere ich das auch mal.

Welcher? Wenn ich heute nach Italien in den Urlaub fahre, werde ich dort nicht „Lothar“ genannt, sondern „Il Grande“, was so viel wie „Der Große“ heißt. Das ehrt mich und erinnert mich an diese wunderbare Zeit. In Italien wurden Sie 1990 auch Weltmeister. Mit der Nummer 10 auf dem Rücken! Weil ich bei Inter die Zehn hatte, bekam ich sie auch in der NatioD I E R OT E N B U L L E N .C O M

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Diego Maradona (li.) und Lothar Matthäus, hier im WM-Finale 1986: zwei DauerKonkurrenten, die sich verstehen. Maradona schwärmte einmal: „Matthäus ist wirklich ein Superspieler, der alles kann.“

Sie gingen nicht zum Elfmeterpunkt, sondern überließen Andreas Brehme den Vortritt. Mit den neuen Schuhen war mir das Risiko einfach zu groß. Ich musste mit Andy nur einen Blick wechseln, und er wusste Bescheid. Er hatte es ja mitbekommen, dass ich meine Schuhe hatte tauschen müssen. So übernahm er den Strafstoß, verwandelte – und wir waren Weltmeister! Vier Jahre später, bei der WM 1994 in den USA, trugen Sie erneut die Zehn, hatten aber eine ganz andere Rolle. Ich rückte aus dem Mittelfeld in die Abwehr, als zentraler Innenverteidiger oder Libero in der Dreierreihe. Wir spielten in einem 3-5-2-System, wie es heute wieder mehr Trainer spielen lassen.

»EMIL FORSBERG STEHT SINNBILDLICH FÜR DAS, WAS RB LEIPZIG AUSZEICHNET: ATTRAKTIVEN, AGGRESSIVEN OFFENSIV-FUSSBALL.«

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Hätte dafür die Vier oder Fünf nicht besser gepasst? Das stimmt zwar. Aber im Laufe der vergangenen Jahre hat sich die Bedeutung der Rückennummern ja deutlich verändert. Früher war man froh, wenn man eine Nummer zwischen eins und elf bekam. Dann wusste man auch, dass man von Beginn an spielt. Inzwischen wollen die Profis oftmals lieber Nummern im 30er- oder 40er-Bereich. Mit ihren Positionen auf dem Spielfeld hat das nur noch wenig zu tun. Und trotzdem ist zu erkennen, dass immer noch viele herausragende Spieler in der Bundesliga die Zehn tragen. An wen denken Sie da als Erstes? Zum Beispiel an Arjen Robben beim FC Bayern. Oder eben auch euren Emil Forsberg. Was halten Sie von unserem Zehner? Forsberg ist meiner Meinung nach einer der großen Aufsteiger dieser Saison. Er spielt zwar nicht zentral auf der Zehner-Position, sondern auf der Außenbahn, zieht aber immer wieder stark nach innen. Er beeindruckt mich mit seiner Technik, seiner Übersicht und seinem Gespür, den richtigen Pass zum richtigen Zeitpunkt zu spielen. Gleichzeitig weiß er genau, wann es besser ist, selbst abzuschließen. Auch seine Standardsituationen sorgen für Gefahr. Aus all diesen Gründen gehört er zu den Top-Scorern der Liga. Natürlich war es unglücklich, dass er gegen die Bayern im Dezember mit Rot vom Platz geflogen war. Aber so etwas kann jedem Fußballer passieren. Er wird daraus lernen und letztlich davon profitieren. Ich halte Emil Forsberg für einen klasse Spieler, der sinnbildlich für das steht, was RB Leipzig auszeichnet. Nämlich? Für attraktiven und aggressiven Offensiv-Fußball! Ich kann mich noch genau an die Partie in Freiburg erinnern, als Forsberg den überragenden Pass zu Timo Werners 3:1 lieferte. Hätte er den Ball D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Foto: imago/Colorsport

Und mit diesen Schuhen bestritten Sie dann die komplette WM 1990 … … doch ausgerechnet im Endspiel gegen Argentinien gingen sie kaputt! Die halbe Sohle war gebrochen. Also musste mir unser Zeugwart in der Halbzeitpause ein neues Paar Schuhe geben. Ich konnte damit zwar laufen und schießen. Doch zu einhundert Prozent fühlte ich mich darin nicht wohl. Und dann bekamen wir in der 84. Minute den entscheidenden Elfmeter.


I N T E RV I E W

STECKBRIEF Name: Lothar Matthäus Nationalität: Deutschland Geburtsdatum: 21. März 1961 Geburtstort: Erlangen, Bayern Aktuelle Tätigkeit: Experte für Sky, Kolumnist für „Sport Bild“ und „The Sun“ Vereine als Aktiver: bis 1979: 1. FC Herzogenaurach 1979 bis 1984: Borussia Mönchengladbach 1984 bis 1988: FC Bayern München 1988 bis 1992: Inter Mailand 1992 bis 2000: FC Bayern München 2000/2001: New York/New Jersey Metro Stars Auszug Leistungsdaten: 464 Bundesligaspiele, 121 Tore, 40 Vorlagen 115 Spiele in der Serie A, 40 Tore, 8 Vorlagen 87 Europapokalspiele, 13 Tore, 1 Vorlage 54 DFB-Pokal-Spiele, 16 Tore, 4 Vorlagen 150 Länderspiele, 23 Tore, 18 Vorlagen Erfolge als Spieler: 7-mal Deutscher Meister mit dem FC Bayern 2-mal Deutscher Pokalsieger mit dem FC Bayern 1-mal italienischer Meister mit Inter Mailand 2-mal UEFA-Cup-Sieger (Inter Mailand, FC Bayern) Europameister 1980 Weltmeister 1990 Deutschlands Fußballer des Jahres: 1990, 1999 Europas Fußballer des Jahres: 1990 Weltfußballer des Jahres: 1991 Vereine als Trainer: 2001 bis 2002: Rapid Wien (Österreich) 2002 bis 2003: Partizan Belgrad (Serbien) 2003 bis 2005: Nationaltrainer Ungarn 2006: Atlético Paranaense (Brasilien) 2006/2007: FC Red Bull Salzburg (Österreich, Co-Trainer) 2008/2009: Maccabi Netanja (Israel) 2010/2011: Nationaltrainer Bulgarien Erfolge als Trainer: Serbischer Meister: 2003 Österreichischer Meister: 2007 Social: @lmatthaeus10 @lothar.matthaeus @lotharmatthaus10

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einen kleinen Tick fester, eine halbe Sekunde früher oder eine halbe Sekunde später gespielt, hätte die Abwehr geklärt. So aber war es ein absoluter Traumpass. Und gleichzeitig ein Spiegelbild für die Leistungen von Forsberg und RB Leipzig insgesamt. Wie bewerten Sie den Weg unseres Klubs? RB Leipzig ist eine große Bereicherung für den deutschen Fußball. Die Investitionen, die getätigt werden, waren von Beginn an zu­ kunftsorientiert. So hat der Verein seine Infrastruktur stetig verbes­ sert. Es wurden keine teuren, „fertigen“ Stars gekauft. Stattdessen hat man seine eigenen Top­Spieler gezielt geformt. Natürlich braucht man auch dafür wirtschaftliche Möglichkeiten. Doch diese werden in Leipzig viel sinnvoller eingesetzt als bei manch anderen Vereinen. Als RB Leipzig 2009 den Spielbetrieb aufgenommen hatte, wusste ich übrigens sofort, dass sich etwas Besonderes entwickeln kann. Wie meinen Sie das? In der Saison 2006/07 habe ich als Co­Trainer beim FC Red Bull Salzburg gearbeitet. Ich war beeindruckt von der Infrastruktur und dem Leistungszentrum, das seinesgleichen suchte. Als dann die Entscheidung fiel, dass sich Red Bull auch im deutschen Fußball engagiert, war ich sofort überzeugt, dass etwas Tolles, Nachhaltiges entsteht. Den Standort Leipzig hatte ich vorher sogar mal in den Raum geworfen. Bei wem? Als ich mich 2006 mit Verantwortlichen getroffen hatte, um mei­ nen Vertrag zu unterschreiben, haben wir uns allgemein über den deutschen Fußball ausgetauscht. Schon damals gab es die Idee bei Red Bull, einen Klub in Deutschland zu unterstützen. Und da wurde ich gefragt, welchen Standort ich als sinnvoll einschätzen würde. Ich sagte: „Es gibt zwei Möglichkeiten: Die eine ist Düsseldorf, die andere Leipzig.“ Also haben Sie einen Beitrag dazu geleistet, dass sich Red Bull jetzt hier in Leipzig als Sponsor engagiert? Das weiß ich nicht. Ich habe nur gesagt, dass in Düsseldorf und in Leipzig die Rahmenbedingungen passen würden. Besser aber noch in Leipzig, weil es in Düsseldorf viele Fußball­Konkurren­ ten im Umkreis gibt. Dagegen sind in der Region rund um Leipzig alle Leute hungrig nach Fußball. Wenn man heute die Freude und Begeisterung in der Red Bull Arena sieht, finde ich das großartig. Der Plan, in Leipzig etwas aufzubauen, ist zu einhundert Prozent aufgegangen. Wenn Sie unser Team diese Saison betrachten: Erinnert Sie einer unserer Jungs an den jungen Lothar Matthäus? Vielleicht Naby Keïta. Ein großartiger Spieler, ein Achter, der viel arbeitet und kämpft, dennoch technisch versiert und extrem schnell und ballsicher ist. Wahrscheinlich war ich noch etwas torgefähr­ licher. Aber von der Spielweise her sind wir uns ähnlich. Seinen Mittelfeld­Partner Stefan Ilsanker habe ich übrigens in Salzburg trainiert. Und Sie haben sogar schon einmal ein Pflichtspiel für einen Leipziger Verein absolviert!

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I N T E RV I E W In Ihrer langen Karriere haben Sie 150 Länderspiele absolviert, sind damit aktueller Rekordnationalspieler. Glauben Sie, dass es ein Rekord für die Ewigkeit ist? Zunächst mal muss ich einwerfen: Es waren „nur“ 150 Länderspiele. Ich war häufig verletzt und hatte drei Jahre lang Probleme mit Bundestrainer Berti Vogts, hatte zwischen 1995 und 1998 gar keine Einsätze im Nationalteam. So hätten es auch ein paar Spiele mehr werden können. Aber ich bin auch mit den 150 sehr zufrieden. Trotzdem dürfte das kein Rekord für die Ewigkeit sein. Wer könnte ihn knacken? Manuel Neuer könnte das schaffen. Mit seinen 30 Jahren hat er schon fast 80 Länderspiele absolviert. Ich halte es für realistisch, dass er die 150 erreicht. Er hat ja auch den Vorteil, dass ein Torhüter ein bisschen länger spielen kann. Er muss natürlich gesund bleiben. Und es hängt sehr viel vom Kopf ab. Manuel hat ein sehr gutes Torwartalter, und es sieht so aus, als ob er viel Spaß an seinem Job hätte. Wenn er diesen Spaß die nächsten Jahre behält, kann er meinen Rekord brechen. Kann man den Spaß am Fußballspielen auch verlieren? Wenn man lange im Geschäft ist, kann es natürlich passieren, dass man den Fußball allmählich als anstrengend empfindet. Aber man sollte Fußball spielen, solange es nur irgendwie möglich ist. Das hat mir auch Franz Beckenbauer immer wieder gesagt. Denn alles, was danach kommt, macht nicht mehr so viel Spaß. Daran sollte auch Manuel denken.

Wie kam es dazu? Die „Sport Bild“ hatte damals die Aktion „Wir helfen dem Ost-Fußball“ ins Leben gerufen. Ich habe direkt zugesagt, die Aktion zu unterstützen. Jedoch mit dem Hinweis, dass mein Spielerpass noch in New York liegt. Dort hatte ich bei den Metro Stars fünf Jahre zuvor meine Karriere eigentlich beendet. Nun wollte mir der Sächsische Fußball-Verband ohne Pass partout keine Spielgenehmigung geben. Zwei, drei Monate hatte es gedauert, um ihn zu besorgen. 2005 waren Sie 44 Jahre alt. Hatten Sie keine Bedenken, dass es körperlich nicht mehr reichen könnte? Ich dachte, ich kann locker mithalten. Lok spielte damals in der 11. Liga, gewann seine Partien meistens 8:0, 9:0 oder 10:0. Doch plötzlich erfuhr ich, dass ich nicht bei einem Meisterschaftsspiel eingesetzt werden soll, sondern im Sachsenpokal. Der Gegner SV Leipzig Ost spielte zwei oder drei Klassen höher. Auf einmal war das eine Partie auf Messers Schneide, vor über 6.000 Zuschauern. Es wurde gekämpft und gegrätscht. Ein richtiger Pokalfight, den Lok schließlich mit 1:0 gewann. Aber ich hatte mir das ein bisschen anders, ein bisschen lockerer vorgestellt. Und wo ist Ihr Spielerpass heute? Der liegt noch hier in Leipzig! Also – falls ihr Bedarf habt … (lacht).

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Inzwischen sind Sie als Sky-Experte tätig und sitzen jeden Samstag beim Top-Spiel um 18.30 Uhr am Spielfeldrand. Man kann sich einen schlechteren Job vorstellen, oder? Es macht großen Spaß, immer noch so nah am Fußball zu sein. Die Atmosphäre in den Stadien packt mich bis heute. Deshalb finde ich es sehr schade, dass es zur nächsten Saison eine Änderung geben wird.

»ALS RB LEIPZIG 2009 DEN SPIELBETRIEB AUFNAHM, WUSSTE ICH SOFORT, DASS SICH ETWAS BESONDERES ENTWICKELN KANN.« D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth, imago/Sven Simon

(Lacht.) Genau, aber nicht für RB Leipzig, sondern 2005 für Lokomotive Leipzig.

Wären Sie sauer auf Neuer, wenn er Ihnen den Rekord tatsächlich klaute? Im Gegenteil! Ich wäre der Erste, der gratuliert! Natürlich bin ich stolz auf diese Zahl, diese 150 Spiele. Aber ich könnte auch ohne den Rekord gut leben. Es gab schon so viele Rekorde in anderen Sportarten, bei denen man gesagt hat: „Es geht nicht höher, es geht nicht schneller!“ Und dann wurden sie doch gebrochen. So wird es auch bei meinem Rekord sein.


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Redselig, offen und sympathisch präsentierte sich Lothar Matthäus während des Termins im Steigenberger Grandhotel in Leipzig.

Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

Welche? Wir werden nicht mehr in den Stadien dabei sind. Das steht fest. Stattdessen wird es für das Top-Spiel ein großes Studio in München geben. Dadurch werden wir keinen so engen Draht mehr zu den Spielern und den Fans haben. Das wird mir fehlen. Andererseits: Wenn es im Winter minus zehn Grad hat, werden wir nicht mehr im eisigen Stadion sitzen, sondern im warmen Studio. Das ist der einzige Vorteil (schmunzelt). Ihr letzter Trainer-Job als Nationalcoach in Bulgarien liegt über sechs Jahre zurück. Würden Sie sich wünschen, nochmals eine Chance im Trainergeschäft zu bekommen? Anfragen gibt es immer wieder. Aber mit dem Thema, nochmals als Trainer zu arbeiten, habe ich größtenteils abgeschlossen. Ich fühle mich gerade sehr wohl und bin mir mit Sky einig, auch die nächsten Jahre als TV-Experte tätig zu sein. So bleibe ich ständig am Ball – nicht nur in der Bundesliga, sondern auch im Pokal und in der Champions League. Man ist nah dran, hat aber keinen so riesigen Druck wie an der Seitenlinie als Trainer. Ein weiterer Vorteil als TV-Experte: Sie können die Zehner in der Bundesliga in Ruhe beobachten! Wer ist aktuell Ihr Lieblings-Zehner? Einen klassischen Zehner kann ich jetzt gar nicht nennen. Denn dieD I E R OT E N B U L L E N .C O M

sen Spielertyp, den wir früher als Spielgestalter verehrt haben, gibt es heute ja gar nicht mehr in dieser Art. Die Position ist ein bisschen verlorengegangen, aufgrund der Weiterentwicklung des Fußballs. Wenn man die laufintensiven Systeme von heute betrachtet, bleibt da meist kein Platz mehr für einen echten Zehner. Manche spielen mit drei Stürmern – ohne Zehner. Andere mit zwei Achtern – ebenfalls ohne Zehn. Früher hat man den Zehner dringend gebraucht und gesucht, um Spiele zu gewinnen, um Pokale und Meisterschaften zu holen. Und heute? Der Zehner spielt jetzt auf der Sechser-Position. Oder besser gesagt: Von der Sechser-Position aus wird heute das Spiel so gestaltet, wie man es früher vom Zehner erwartet hat. Xabi Alonso vom FC Bayern ist so ein Typ. Auch Thiago Alcántara schaue ich sehr gerne zu. Wobei er eher ein Achter ist. Wie sehen Sie die Zukunft der Nummer 10? Man muss festhalten, dass die Nummer 10 ein bisschen von ihrem Glanz verloren hat, zumindest in Deutschland. Und trotzdem gibt es nach wie vor viele Spieler, die großen Wert darauf legen, die Zehn zu ergattern. Denn so viele legendäre Fußballer haben sie getragen – Maradona, Platini oder Pelé. Deshalb wird die Zehn für immer und ewig eine besondere Nummer bleiben. Auch für mich.

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DIE GRÖSSTEN ZEHNER TECHNIKER UND STRATEGEN, KÜNSTLER UND TORJÄGER, DIVEN UND GENIES. WIR HABEN ZEHN DER LEGENDÄRSTEN ZEHNER DER FUSSBALL-GESCHICHTE ZUSAMMENGESTELLT. AUSSERGEWÖHNLICHE KICKER MIT DER NUMMER 10 AUF DEM RÜCKEN.

Als Jugendlicher litt Lionel Messi an einer Wachstumsstörung. Weil die Behandlungskosten sehr hoch waren, wandten sich seine Eltern an den FC Barcelona. Der Klub war von den fußballerischen Fähigkeiten des Argentiniers so begeistert, dass die Kosten übernommen wurden und Messi im Dezember 2000 seinen ersten Vertrag erhielt. Bis heute führte „La Pulga“ (deutsch: der Floh) die Katalanen zu acht Meisterschaften und vier Champions-League-Siegen.

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Fotos: imago

LIONEL MESSI: DER ZAUBERFLOH


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ZICO: DER UNVOLLENDETE Der „weiße Pelé“ – diesen Spitznamen erhielt Zico in Anlehnung an seinen 12½ Jahre älteren Landsmann. Von 1971 bis 1994 erzielte er in 1.091 Pflichtspielen 800 Treffer, 568 davon für Flamengo Rio de Janeiro. 1981 führte er seinen Heimatklub zum Weltpokal-Sieg (3:0 gegen Liverpool). Der WM-Titel blieb Zico aber verwehrt. Als Favorit fuhr er mit Brasilien 1982 zur WM nach Spanien, scheiterte jedoch sensationell in der Zwischenrunde (mit 2:3 am späteren Weltmeister Italien).

ROBERTO BAGGIO: DER „GÖTTLICHE ZOPF“ „Eine Wunde, die sich niemals schließt“, so bezeichnet Roberto Baggio den tragischsten Moment seiner Karriere. Im WM-Endspiel 1994 traf er mit Italien auf Brasilien, jagte den Ball im finalen Elfmeterschießen jedoch gen Himmel. Trotzdem gehört Baggio zu den besten Zehnern der Welt. 1993 gewann er mit Juventus den UEFA-Cup und wurde im selben Jahr Weltfußballer. Weil er auf dem Rasen auch wegen seiner Frisur auffiel, bekam er den Spitznamen „göttlicher Zopf“ verpasst.

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MICHEL PLATINI: FRANKREICHS MAESTRO 27. Juni 1984, EM-Finale im Pariser Parc-des-Princes-Stadion: Frankreichs Nationalteam triumphierte 2:0 über Spanien und holte den Titel im eigenen Land. Der geniale Spielmacher Michel Platini, der das so wichtige 1:0 erzielte, krönte sich damit selbst. Mit Juventus Turin gewann er 1985 den Europapokal der Landesmeister und wurde dreimal Europas Fußballer des Jahres. Von 2007 bis 2016 war er UEFA-Präsident.

RONALDINHO: DER TRAUMWANDLERISCHE Geniale Tricks und Finten mit dem Ball, dazu ein überragendes Auge für die Teamkollegen: So lässt sich Ronaldinhos traumwandlerische Spielweise treffend beschreiben. Während seiner Zeit beim FC Barcelona begeisterte er mit seinen spektakulären Aktionen. Er wurde zweimal Weltfußballer (2004, 2005) und gewann 2006 die Champions League. Mit der brasilianischen Nationalelf triumphierte er im WM-Finale 2002 mit 2:0 gegen Deutschland.

ZINÉDINE ZIDANE: DER GALAKTISCHE

Fotos: imago

Für die damalige Rekord-Ablöse von 147 Millionen Mark wechselte Zinédine Zidane 2001 von Juventus Turin zu Real Madrid. Im Team der „Galaktischen“ um Roberto Carlos und Luis Figo gewann er 2002 die Champions League. Die Franzosen führte er zum Triumph bei der Heim-WM 1998 und der EM 2000. „Zizous“ Spielerkarriere endete aber kontroversiell: Im WM-Finale 2006 gegen Italien flog er nach einem Kopfstoß mit Rot vom Platz (119.) – und fehlte schmerzlich im folgenden Elferschießen.

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FERENC PUSKÁS: DER TRAGISCHE HELD Zu Beginn der 50er Jahre begeisterte Ungarns „goldene Elf“ um Kapitän und Spielmacher Ferenc Puskás die Fußballwelt. Vier Jahre lang blieb das Team unbesiegt, bis man im WM-Finale 1954 sensationell 2:3 gegen Deutschland verlor. Für seinen Heimatverein Budapest Honvéd FC traf Puskás in 349 Partien 358-mal, ehe er 1956 zu Real Madrid wechselte. Mit den Königlichen gewann er dreimal den Europapokal der Landesmeister.

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DIEGO MARADONA: DIE HAND GOTTES „Es war ein bisschen die Hand Gottes und ein bisschen Maradonas Kopf“, so die legendäre Aussage von Diego Maradona, nachdem er im Viertelfinale der WM 1986 gegen England den Führungstreffer per Hand erzielt hatte. Im gleichen Spiel traf der Argentinier nach einem Wahnsinns-Solo über 60 Meter. Ein paar Tage später konnte er den WMPokal in den Himmel recken. Sieben Jahre lang war Maradona für den SSC Neapel aktiv und führte die Italiener zweimal zur Meisterschaft (1987, 1990) und einmal zum UEFA-Cup-Sieg (1989).

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PELÉ: DER KÖNIG DES FUSSBALLS Edson Arantes do Nascimento – oder einfach nur Pelé. Für viele Experten gilt der brasilianische Zehner als bester Fußballer aller Zeiten. In 1.363 Pflichtspielen schoss er sagenhafte 1.281 Tore. Dreimal gewann er den WM-Titel (1958, 1962, 1970); die FIFA zeichnete ihn zum Weltfußballer des 20. Jahrhunderts aus. Als Pelé am 19. November 1969 seinen tausendsten Karrieretreffer markierte, läuteten in vielen Teilen Brasiliens die Kirchenglocken. Die Partie seines Klubs FC Santos wurde für eine Ehrenrunde unterbrochen.

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Bis heute gilt Eusébio als bester Fußballer Portugals. Er führte sein Land 1966 auf WM-Platz drei und wurde mit neun Treffern Torschützenkönig. Den Spitznamen verpassten ihm Journalisten aufgrund seiner „katzenartigen“ Spielweise. Der Mittelstürmer knipste 15 Jahre lang für Benfica Lissabon, wurde elfmal Meister und gewann 1962 den Europapokal der Landesmeister.

Fotos: imago

EUSÉBIO: DER SCHWARZE PANTHER

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Immer auf der Ideallinie. Und nicht im Abseits. Turbo für Talente. Porsche Jugendförderung. Sport verbindet Menschen. Und uns mit der Jugend. Gemeinsam mit RB Leipzig unterstützt Porsche Jugendprojekte in der Region. So fördern wir junge Menschen, die die sportliche Herausforderung suchen. Und natürlich den Spaß an der Sache.

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ZAHL(EN)TAG FÜR DEN

COACH Fotos: motivio/Florian Eisele

49 JAHRE ALT. 1,91 METER GROSS. 4 VEREINE ALS TRAINER. 4 -MAL MEISTER ALS SPIELER. 2 SÖHNE. ZAHLEN VON RALPH HASENHÜTTL, DIE DIE MEISTEN SCHON KENNEN. WIR HABEN UNSEREN COACH IM EXAKT 728 SEKUNDEN DAUERNDEN INTERVIEW DESHALB MIT EIN PAAR VERRÜCKTEN ZAHLEN-FRAGEN KONFRONTIERT. ES HAT SICH AUSGEZAHLT.

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Heute sind viele Positionen nicht mehr numerisch ge­ bunden. Es gibt falsche Neuner, hängende Achter und doppelte Sechser. Welche Position würden Sie im heutigen Fußball spielen? Das Einzige, was ich heute spielen könnte, wäre einen echten Neuner, also Mittelstürmer – aber mit den Anforderungen von früher: wenig laufen, viel stehen, ab und an mal treffen. Weiter im Zahlenroulette. Haben Sie beim Zahlen mit der EC­ oder Kreditkarte schon mal den PIN vergessen? Nein, das ist mir noch nie passiert. Nur wenn wir die Tankkarten wechseln müssen, vergesse ich mal eine Zahl, aber auch eher selten. Dahin gehend funktioniert mein Gedächtnis noch ganz gut.

A

Auf geht’s, Trainer! Sagt Ihnen die Zahlenkombination 39, 12, 10, 26, 13, 24, 17 und 9 etwas? Klingt irgendwie nach Lottozahlen, auch wenn ich selbst kein Lotto oder Bingo spiele. Nein – das sagt mir überhaupt nichts! Das war ein Großteil Ihrer Rückennummern während Ihrer aktiven Karriere. Gab es eine Nummer, mit der Sie besonders gern aufgelaufen sind? Mit der Siebzehn. Auch wenn es die Nummer war, mit der ich am wenigsten Tore geschossen habe. Mit der Zehn beim FC Bayern München. Das klingt nach einem Weltklasse­Spielmacher! (Lacht laut.) Ja, gegen Ende meiner Karriere war ich mir bewusst: Jetzt kann ich auch Spielmacher – als Spielzerstörer.

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Haben Sie auch eine Telefonnummer im Kopf? Mehrere sogar. Zumindest mal meine eigene, denn es ist sicherlich nicht dramatisch, wenn man sich diese merken kann. Außerdem die Nummer von zu Hause, von meinen Eltern und die meines besten Freundes. Haben Sie schon einmal ein wichtiges Datum ver­ schwitzt? Gelegentlich kommt es vor, dass ich einen Geburtstag vergesse – und es gab bestimmt auch schon Leute, die deshalb sauer waren (lacht). Wissen Sie, wie viele Tore Sie als Profi erzielt haben? Es dürften in allen Wettbewerben an die hundert gewesen sein. Doch da ich ziemlich häufig gewechselt bin, habe ich meine statistischen Spuren auch schnell verwischt, zumal ich im Fußball nicht die ganz große Nummer war. Wir haben gezählt. Es waren exakt 121. Und kennen Sie die Zahl Ihrer Platzverweise? Oh, das waren auch einige. Eher wegen Foulspiels oder Undiszipliniertheiten? Eher aufgrund von Fouls. Aber einmal bin ich auch nach Abpfiff vom Platz geflogen. Die Details erspare ich euch. Kennen Sie immer Ihr aktuelles Gewicht? So circa (lacht). Es variiert auch ständig – nach oben leider mehr als nach unten.

Ralphs Rückennummern 24 39 SpVgg Unterhaching 12 FC Bayern München II 17 9 10 FC Bayern München II 9 26 SpVgg Greuther Fürth 9 13 SpVgg Greuther Fürth

1. FC Köln 1. FC Köln SV Casino Salzburg Austria Wien Grazer AK

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Können Sie sich an einen besonderen Elfmeter erinnern? Als Spieler habe ich schon den einen oder anderen verwandelt, und auch verschossen. Als Trainer ist mir bislang ein Strafstoß in Erinnerung geblieben. Das war mit Ingolstadt in Bremen (5. Spieltag 2015/16; Anm.). Moritz Hartmann hat in der 92. Minute zum 1:0-Siegtor verwandelt. Es war der dritte Sieg im dritten Auswärtsspiel, was zuvor noch keinem Aufsteiger gelungen war. Was ist für Sie unbezahlbar? Zeit zu haben.

Haben Sie eine Glückszahl? Nein. Wie war Ihre Abschlussnote in Mathematik? Bei der Matura in Österreich, also dem Abitur, war es eine Drei. Verraten Sie uns auch den Gesamtnotenschnitt? Den verrate ich nie!

Sie spielen auch Klavier. Lieber im Vierviertel- oder im Sechsachteltakt? Im Viervierteltakt. Wenn Sie sich eine Zahl als Tattoo stechen lassen müssten, welche wäre das? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das irgendwann tun muss. Deshalb wird es keine Zahl auf meinem Körper geben.

Bei welcher Zahl wurde Ihnen schon einmal schwindelig? (Überlegt lange.)

Wie haben Sie Mädchen früher nach Telefonnummern gefragt? (Lacht laut.) Gar nicht, ich war extrem schüchtern. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, ein Mädchen nach ihrer Telefonnummer zu fragen. Mein Vorteil war, dass früher die Telefonnummer nicht so entscheidend war, es gab ja noch keine Handys. Die Adresse war da wichtiger.

… wir können auch beim Gewicht bleiben! Nein, nein. Mich bringt so schnell nichts aus der Fassung, auch eine Zahl sorgt bei mir nicht für Schwindelgefühle.

Aber die Hausnummer haben Sie sich gemerkt? Ja, die habe ich mir gemerkt und eigentlich immer auch an der richtigen Tür geklingelt.

Wie oft schenken Sie Ihrer Frau Blumen? Nächste Frage. Nein, im Ernst, ich mache ihr schon regelmäßig kleine Geschenke, auch wenn es nicht immer Blumen sind (lacht).

Lieber Sudoku oder „Vier gewinnt“? „Vier gewinnt“! Da habe ich eine überragende Siegquote, und bislang gab es keinen, der gegen mich gewonnen hat.

Fotos: imago (2), motivio/Florian Eisele

Sind Sie schon einmal vom Zehnmeterturm gesprungen? Nein, niemals. Ich klettere maximal aufs Dreimeterbrett, höher sieht man mich nicht mehr. Haben Sie sich schon einmal eine Acht ins Fahrrad gefahren? Öfter. Wobei man sich eine Acht eher steht als fährt. Lieber Achterbahn fahren oder Achterbahn der Gefühle? Beides. Achterbahn fahren muss allerdings nicht freiwillig sein, das mache ich meistens nur anderen zuliebe. Wenn es sein muss, steige ich ein. Achterbahn der Gefühle gehört schlichtweg zu meinem Job. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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DER WASSERTRÄGER MIT DER

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DIE ROLLE VON „HACKI“ WIMMER. DIE INSPIRATION VON JOHAN CRUYFF. DIE SCHARMÜTZEL MIT KRASSIMIR BALAKOW. UNSER SPORTDIREKTOR RALF RANGNICK HAT SCHON EINE MENGE ERLEBT UND SKIZZIERT NUN MIT INTERESSANTEN ANEKDOTEN DIE TAKTISCHE ENTWICKLUNG IM FUSSBALL, BESONDERS DES ZEHNERS.

Sonntag, 29. Juni 1958, Schwaben. Im baden-württembergischen Städtchen Backnang wird Ralf Rangnick geboren. Eine verrückte, aber irgendwie auch symbolträchtige Parallele für das Leben des heute 58-Jährigen. In einem kurzen Abriss der Fußballjahrzehnte spricht Ralf Rangnick über …

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… die taktische Entwicklung im Fußball und den freien Mann: „In den Sechzigern und Siebzigern war das Spiel bei Ballbesitz sehr durch die individuelle Qualität einzelner Spieler geprägt. Aber auch in der Defensive wurde vor allem auf das Können Einzelner gesetzt. Es gab dort vor allem den Libero – in Deutschland sogar noch bis Ende der Neunziger. Das war im Grunde eine Position, die Franz Beckenbauer für sich selbst ins Leben gerufen hat (lacht). Den Libero in der Zeit vor Beckenbauer gab es nicht, da hießen die Positionen Stopper und Vorstopper. Beckenbauer hat dann den Libero als freien Mann kreiert, weil ihm diese Position auf den Leib geschneidert war. Er war technisch brillant, konnte hinten ungestört agieren und filigran glänzen. Wenn es doch mal härter zur Sache ging, hat er HansGeorg ‚Katsche‘ Schwarzenbeck oder Horst-Dieter Höttges ins Rennen geschickt. Für die eigentliche Defensivarbeit waren die Manndecker oder Vorstopper zuständig.“

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Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

Sonntag, 29. Juni 1958, Schweden. Im Råsunda-Stadion in Solna wird das WM-Finale zwischen Schweden und Brasilien ausgetragen. Brasilien holt mit einem 5:2-Sieg seinen ersten Titel.


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… das Selbstverständnis des klassischen Zehners: „Die Gegnerorientierung hat natürlich Einfluss auf die Aufgaben der Zehner. Die Zehner waren die Bosse. Das ging teilweise so weit wie bei Günter Netzer, der sich 1973 im Pokalfinale zwischen Mönchengladbach und Köln selbst einwechselte und das 2:1­Sieg­ tor für die Gladbacher erzielte. Wolfgang Overath war egozentrisch, genauso wie Netzer, Johan Cruyff oder später Diego Maradona. Diese klassischen Zehner sind heute nahezu ausgestorben. Es war damals Majestätsbeleidigung, sie überhaupt zu kritisieren, geschweige denn auszuwechseln oder sie anzuweisen, zurück­ zulaufen, um Bälle zu erobern. Dass die Zehner solche Charaktere waren, hing eben mit ihrer Rolle zusammen – sie waren von Defensivaufgaben weitestgehend befreit. Das war auch völlig normal, daran hat niemand gerüttelt.“

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Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

2 3 … die taktische Entwicklung der Zehnerposition: „Auch die Zehner hatten hinter sich immer die Arbeiter, Typen wie Herbert ‚Hacki‘ Wimmer. Sie waren die so­ genannten Wasserträger; die Zehner waren die Spielmacher und Ideen­ geber. Wenn der Gegner den Ball hatte, waren die Wasserträger zuständig. Es war natürlich noch eine Zeit, in der Fußball taktisch sehr gegnerorientiert gespielt wurde. Fast überall auf dem Platz gab es eine Mann­zu­Mann­ Zuordnung, die klassische Pärchen­ bildung in einem 3­5­2­System. Und auf den Außenbahnen hetzten die ‚Streifenhörnchen‘ von Eckfahne zu Eckfahne und schlugen Flanken auf kopfballstarke Mittelstürmer.“



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… die Geburt einer modernen Zehnergeneration: „Der Prototyp, ab dem man vom modernen Zehner sprechen kann, war sicherlich Johan Cruyff. Er hatte körperliche Fähigkeiten, die über das reine ‚Spielmachen‘ hinausgingen. Ohne Günter Netzer zu nahe treten zu wollen, aber er war sicherlich kein Modellathlet. Er war genial, trat sensationelle Ecken und Freistöße, hatte das Auge für den tödlichen Pass und konnte auch selbst mal durchdribbeln und ein Tor schießen. Aber zusätzlich noch Bälle erobern? Das war damals nicht gefordert.“

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… seine Beziehung zur Nummer 14: „Am besten hat mir als jungem Spieler Johan Cruyff gefallen. Der hatte Technik, Tempo, Torgefahr und Athletik. Eigentlich wurden in der Jugend die Trikots ja immer von eins bis elf an die Startformation vergeben. Ich habe meine Trainer bekniet, mir die 14 – die Nummer von Cruyff – zu geben, was dann auch geklappt hat. Später bin ich dann positionsbedingt als Sechser mit Sechs oder Sieben aufgelaufen. Johan Cruyff hat immer zwei Dinge gesagt, sowohl als Spieler wie auch später als Trainer. Erstens: ‚Wenn du den Ball hast, kannst du kein Tor kassieren.‘ Das stimmt immer noch. Zweitens: ‚Wenn du auf der Mehrzahl aller Positionen bessere Einzelspieler hast, gewinnst du das Spiel.‘ Der Satz ist nicht mehr richtig, weil der Fußball heute eben nicht mehr aus elfmal Eins-gegen-eins besteht, sondern einige Mannschaften, wie zum Beispiel auch wir, den Ballführenden mit drei oder vier Mann attackieren.“

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Fotos: GEPA pictures/Roger Petzsche

Trainingsmontur. Ralf Rangnick begann im Juli 2012 als Sportdirektor unseres Klubs, ehe er 2015/16 zusätzlich auch die Trainerposition übernahm.


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FU S S B A L L- G ES C H I C H T E

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Erster Gratulant. Seit dieser Saison kann sich Ralf Rangnick wieder voll auf seine Tätigkeit als Sportdirektor fokussieren, ist aber weiter nah dran am Team.

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… seine Rolle als Wasserträger: „Als Spieler hatte ich die ‚Hacki‘­Wimmer­Rolle inne. Und ich hatte – das ist der springende Punkt – die Sonderaufgabe, den gegnerischen Zehner aus dem Spiel zu nehmen. Ich kann mich an Spiele für den SSV Ulm erinnern, bei denen mein Name fettge­ druckt in der Zeitung stand und ich somit zu den besten Spielern gezählt wurde, jedoch pro Halbzeit maximal fünfmal den Ball berührt hatte. Aber ich habe den gegnerischen Spielmacher ausgeschaltet, das zählte damals als besondere Leistung. Ich habe mir schon mit 25 gedacht, dass das wenig mit meiner Idee von Fußball zu tun hat. Dem gegnerischen Spie­ ler die 90 Minuten vermiesen, ohne selbst aktiv am Spiel teilgenommen zu haben? Nein, so habe ich mir modernen Fußball nicht vorgestellt.“

Taktgeber. Im sportlichen Bereich gibt Ralf Rangnick die Richtung vor. Hier bespricht er sich mit Teammanager Thomas Westphal.

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… seine Orientierung am aus­ ländischen Fußball: „Das war auch der Grund, weshalb ich mich eher im Ausland umgeschaut und von Trainern wie Arrigo Sacchi oder Walerij Lobanowski habe inspirieren lassen. Sie waren die Vorreiter für ball­ orientierten Fußball – als Mannschafts­ sport, wo alle gleich wichtig waren. In Deutschland fand das Umdenken ja erst nach der EM 2000 statt. Deutschland war immer Vorbild in Sachen Mentalität und Einsatz – nicht im Bereich Taktik. ‚Gegen die hast du erst gewonnen, wenn du im Bus sitzt‘, hieß es sinnbildlich für Duelle mit den gefürchte­ ten deutschen Teams. In Sachen Taktik und Strategie galten wir eher als bieder. Heute wird ballorientierter Fußball mit Umschaltcharakter gespielt, was vor allem auch unser Spiel bei RB Leipzig ausmacht. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man die größte Chance auf ein Tor inner­ halb von acht bis zehn Sekunden nach Balleroberung hat.“

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… seine Erfahrungen mit extrovertierten Zehnern: „Ich selbst hatte noch das Vergnügen, einen Zehner vom alten Schlag zu trainieren – Krassimir Balakow zwei Jahre lang beim VfB Stuttgart. In meiner Vorstellung als junger, enthusiastischer Trainer habe ich damals Dinge gemacht, über die ich heute schmunzeln muss und die ich nun anders lösen würde. Bei Balakow und mir sind zwei verschiedene Vorstellungen von Fußball aufeinandergeprallt. Am Ball konnte er noch immer unfassbare Dinge, war ein genialer Spieler. Gegen den Ball war er es nicht gewohnt, in dem von mir geforderten Maße mitzumachen. Zudem hatten wir mit Krisztián Lisztes einen weiteren richtig guten Zehner, mit Aljaksandr Hleb sogar ein Ausnahmetalent auf dieser Position im Kader. Ich wollte auch diesen Jungs Spielpraxis geben und habe ‚Bala‘ gesagt, dass ich ihn vor allem in den wichtigen Partien brauche, zumal wir auch international gespielt haben. Das war schon Majestätsbeleidigung, weil ich ihm in seinen Augen damit angedeutet habe, er wäre nicht mehr jung und frisch genug, um jedes Spiel auf dem Platz zu stehen.“ D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche

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… die Spielanalyse im TV: „Ich kann mich noch erinnern, als ich während meiner Trainerzeit beim SSV Ulm (1997 bis 1999; Anm.) im Dezember 1998 zu Gast im ‚Sportstudio‘ war. Der Auftritt hat ja nur deshalb für so viel Aufsehen gesorgt, weil es in Deutschland etwas Außergewöhnliches war, dass jemand etwas an der Taktiktafel erklärt. Heute werden einzelne Spielzüge von ehemaligen Spielern oder gar von Fernsehmoderatoren mit sogenannten Tools an jedem Spieltag rauf und runter analysiert. In der Schweiz oder in Italien wären meine Aussagen gleichzusetzen gewesen mit ‚Der Ball ist rund‘ und hätten nur für ein müdes Lächeln gesorgt, weil dort zu der Zeit bereits ein ganz anderer Fußball gespielt wurde.“

Lass dich drücken. Mit Trainer Ralph Hasenhüttl, seit Sommer 2016 im Amt, bildet unser Sportdirektor ein Erfolgsduo.


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Taktik-Teppich. Ralf Rangnick signiert das Spielfeld, auf dem er einige taktische Schachzüge zeigte. Der Teppich soll sich mit weiteren Autogrammen füllen und dann zu Gunsten eines sozialen Projekts versteigert werden.

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… die Zehnerposition bei RB Leipzig: „Heute werden die Positionen fließend gespielt. Wir agieren zum Beispiel oft sogar mit drei Zehnern hinter dem Mittelstürmer, im Regelfall mit Emil Forsberg, Naby Keïta und Marcel Sabitzer.“ Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

10 … seine vielleicht besten Zehner: „Neben den Stuttgartern waren auch Lincoln auf Schalke, Jan Šimák in Hannover und Carlos Eduardo in Hoffenheim hervorragende Zehner. Šimák gehörte sogar zu den besten Spielern, die ich je trainiert habe. Leider hat es durch persönliche und gesundheitliche Probleme nicht zur großen Karriere gereicht.“

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Foto: motivio/Florian Eisele

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DER

ZEUG WART

BEFLOCKEN. AUFHÄNGEN. EINSAMMELN. WASCHEN. UNSER MASKOTTCHEN BULLI SCHLÜPFT FÜR EIN HEIMSPIEL IN DIE ROLLE VON RBL-ZEUGWARTIN CLAUDIA LAUX UND ZEIGT EUCH DEN WEG DES ZEHNER-TRIKOTS. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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Im Zeugwart-Büro angekommen, macht sich Bulli ans Beflocken des Trikots. Im Schrank, der im Hintergrund zu sehen ist, liegen alle Flocks unserer Spieler schon parat. Die Buchstaben und Zahlen, die für das Emil-ForsbergLeibchen notwendig sind, muss unser Maskottchen also nicht einzeln zusammensetzen.

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Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth

Im großen Lagerraum der Red Bull Akademie am Cottaweg sind mehr als 10.000 Ausrüstungs-Utensilien untergebracht: Trikots, Hosen, Stutzen oder Trainingskleidung. Ein halbes Jahr lang brauchte Zeugwartin Claudia Laux nach dem Einzug in die Akademie, um alles zu sortieren und in Kisten einzuordnen. Um das Trikot für Emil Forsberg zum nächsten Heimspiel vorzubereiten, schnappt sich Bulli ein Jersey der Größe L.


INTERN

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Péter Gulácsi Die 10 besten Torhüter der Fußball-Geschichte 6. Hugo Lloris 1. Edwin van der Sar 7. Peter Schmeichel 2. Petr Čech 8. Thibaut Courtois 3. Gianluigi Buffon 9. Pepe Reina 4. Manuel Neuer 10. David de Gea 5. Iker Casillas

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Heimspiel-Tag! Alle Trikots und die sonstige Ausrüstung werden etwa fünf Stunden vor dem Anpfiff in die Kabine gebracht. Bulli kommt rechtzeitig in der Red Bull Arena an, um das Zehner-Trikot an den Platz von Emil Forsberg zu hängen. In der RBL-Kabine sitzt Diego Demme zur Linken unseres Schweden. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Fotos: motivio/Florian Eisele, motivio/Thomas Eisenhuth

Nach dem Beflocken packt Bulli das Zehner-Trikot fein säuberlich auf den Kleiderbügel. Für jede Bundesliga-Partie sind drei Garnituren pro Spieler notwendig. Ein Trikot für die erste Hälfte, eines für die zweite – denn in der Pause wird das Shirt in der Regel gewechselt. Zudem ist ein Reserve-Leibchen dabei, falls ein Trikot zerrissen oder mit Blut beschmiert werden sollte. Im Hintergrund hängen getauschte Trikots der Spieler aus vorherigen Partien.


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INTERN

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Fotos: motivio/Florian Eisele

Die schmutzigen Trikots, Hosen und Stutzen sowie die benutzten Handtücher landen nach dem Spiel in einer großen Rollkiste …

Im Spiel wird auf weiße Wäsche keine Rücksicht genommen. Emils kämpferischer Einsatz spiegelt sich auf seinem Trikot wider. Ersatz-Zeugwart Bulli fragt sich jedoch schon während des Spiels schwitzend, wie er die Flecken je wieder herausbekommen soll. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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INTERN

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INTERN

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Foto: motivio/Florian Eisele, motivio/Thomas Eisenhuth

Die schmutzigen Trikots werden natürlich nicht weggeschmissen, sondern alle gewaschen. Zeugwartin Claudia hat ein paar geheime Reinigungstipps für Bulli. Er legt das Zehner-Leibchen in eine von vier Waschmaschinen, die im Zeugwart-Büro stehen und je 25 Kilo fassen. Nach dem Waschgang ist das Trikot wieder sauber, sodass es Emil am nächsten Spieltag erneut überstreifen kann. Gute Arbeit, Bulli!

… Bulli schnappt sich die randvolle Box und zieht diese zum Zeugwart-Bus, der dann nach dem Spiel zurück in die Red Bull Akademie düst. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Die Top-5 der verkauften RBL-Trikots: Forsberg #10 Werner #11 Kaiser #24 Poulsen #9 Selke #27

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RÜ C K B L I C K

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HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH KINDER, WIE DIE ZEIT VERGEHT! ES SCHEINT ERST GESTERN GEWESEN ZU SEIN, ALS GOLD-LENA IM BIATHLON ABRÄUMTE, SCHNURRBÄRTIGE HANDBALLER EIN WINTERMÄRCHEN FEIERTEN UND FABIAN HAMBÜCHEN ZUM RECK-KÖNIG WURDE. DOCH DIESE EREIGNISSE LIEGEN BEREITS ZEHN JAHRE ZURÜCK.

3. FEBRUAR

Fotos: imago

2007 – das Jahr der Magdalena Neuner. Am 5. Januar feiert die gebürtige Garmisch-Partenkirchnerin als 19-Jährige ihren ersten Weltcupsieg im Biathlon. Nur einen knappen Monat später wird Neuner bei der Weltmeisterschaft in Antholz (Italien) sensationell dreifache Weltmeisterin. Für ihre überragenden Leistungen wird sie als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. Bis zu ihrem Karriereende 2012 holte Neuner, heute 30 Jahre alt, 47 Weltcupsiege und zwölf Weltmeistertitel.

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4. FEBRUAR Nach dem Fußball-Sommermärchen 2006 nun das Wintermärchen 2007! Vom 19. Januar bis 4. Februar 2007 steigt die Handball-WM auf deutschem Boden. 24 Nationen kämpfen in 92 Spielen um die Siegertrophäe. Vor heimischem Publikum spielt sich die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand in einen Rausch und schaltet auf dem Weg zum Titel Weltmeister Spanien ebenso aus wie die favorisierten Franzosen. Im Endspiel schlägt die DHB-Auswahl dann Polen mit 29:24 und wird zum dritten Mal Weltmeister im Hallenhandball.

7. MÄRZ Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League zwischen Bayern München und Real Madrid. Die meisten Zuschauer in der Allianz Arena haben noch gar nicht ihre Plätze eingenommen, da steht’s auch schon 1:0. Nach einem Fehlpass von Real kontern die Bayern blitzschnell. Und Roy „Das Phantom“ Makaay trifft nach nur 10,12 Sekunden ins gegnerische Netz – schnellstes Tor der Champions-League-Geschichte. Die Bayern siegen 2:1 und sind eine Runde weiter. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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RÜ C K B L I C K

31. MÄRZ In der Münchner Olympia­ halle tritt Henry Maske er­ neut gegen den US­Boxer Virgil Hill an – mehr als zehn Jahre nach seinem letzten Profikampf. Da­ mals, im November 1996, hatte Hill dem Mann aus Frankfurt/Oder die ein­ zige Niederlage in dessen Profikarriere zugefügt. In der Neuauflage des Duells revanchiert sich Maske und triumphiert nach Punk­ ten. Kurz darauf tritt der „Gentleman“ endgültig vom aktiven Sport zurück. 16. MAI

Fotos: imago

Nachdem der FC Sevilla bereits 2006 den UEFA­ Cup gewinnen konnte, marschieren die Spanier auch 2007 bis ins Finale durch. Dort schlagen sie ihren Ligakonkurrenten Espanyol Barcelona nach Elfmeterschießen. Damit sind die Andalusier erst die zweite Mannschaft nach Real Madrid, die ihren Titel im UEFA­ Pokal verteidigen kann. 2009/10 wurde der Wettbewerb in Europa League umbenannt; zu­ letzt triumphierte Sevilla von 2014 bis 2016 sogar dreimal in Folge.

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23. MAI Ein neues Trauma? Diesmal nicht! Zwei Jahre nachdem der AC Mailand das Champions-League-Finale trotz 3:0-Führung noch gegen den FC Liverpool verloren hatte, kommt es zum Wiedersehen beider Teams im Endspiel. Die Italiener behalten diesmal mit 2:1 die Oberhand und bejubeln ihren siebten Titel in der Königsklasse. Nachdem sich der FC Bayern im Viertelfinale verabschiedet hatte, gibt es dennoch einen deutschen Vertreter im Finale: Herbert Fandel als Schiedsrichter.

9. SEPTEMBER Fabian Hambüchen begeistert Deutschland. Gerade mal 19 Jahre jung, triumphiert er bei der Turn-WM in Stuttgart und holt Gold am Reck. Hinzu kommt die Silbermedaille im Mehrkampf-Einzel sowie Bronze mit der Mannschaft. Dafür wird Hambüchen am Jahresende zu Deutschlands Sportler des Jahres gekürt.

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30. SEPTEMBER Wie die Handballer zu Jahres­ beginn im eigenen Land, machen es nun die Fußball­Frauen in China: Nach einem 2:0­Sieg über Brasilien im Endspiel reckt Spielführerin Birgit Prinz den WM­Pokal in den Nachthimmel von Schanghai. Dadurch ver­ teidigen die deutschen Damen unter Trainerin Silvia Neid ihren Titel und werden nach 2003 zum zweiten Mal Weltmeister.

30. NOVEMBER

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Fotos: imago

Die Box­Queen tritt ab! Nachdem sie 1995 erstmals den WM­Titel gewonnen hatte, bestreitet Regina Halmich zwölf Jahre später den letzten Boxkampf in ihrer Kar­ riere. Diesen gewinnt sie gegen Hagar Shmoulefeld Finer aus Israel nach Punkten. Fast neun Millionen Zuschauer fiebern vor dem Fernseher mit. D I E R OT E N B U L L E N .C O M


RÜ C K B L I C K

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15. DEZEMBER Anfang des Jahres ist völlig unklar, ob Ivan Klasnić jemals wieder Fußball spielen kann. Der Bremer Stürmer muss sich einer lebensrettenden Nierentransplantation unterziehen, weshalb er im Januar und März des Jahres operiert wird. Der Kroate pausiert fast ein ganzes Jahr lang, kämpft sich aber tatsächlich zurück – und erzielt im letzten Hinrunden-Spiel beim 5:2 gegen Leverkusen einen Doppelpack.

22. DEZEMBER In der Premier-LeaguePartie zwischen dem FC Arsenal und Tottenham Hotspur trifft GunnersStürmer Nicklas Bendtner nach einem Eckball per Kopf ins gegnerische Tor – nur 1,8 Sekunden nach seiner Einwechslung! Das schnellste Jokertor der Fußball-Geschichte – und der 2:1-Siegtreffer für Arsenal in diesem Londoner Derby.

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AU S B L I C K

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IN DER ZEITMASCHINE VOR ZEHN JAHREN GINGEN EINIGE ROTE BULLEN NOCH IN DIE GRUNDSCHULE, ANDERE SPIELTEN BEREITS IN DER BUNDESLIGA ODER IM NATIONALTEAM. WIR HABEN TIEF IN EINIGEN FOTOALBEN UNSERER SPIELER GEKRAMT UND EIN PAAR BESONDERE SCHNAPPSCHÜSSE HERAUSGEZAUBERT – UND SIE DIREKT AUCH IN DIE ZEITMASCHINE GESTECKT, UM ZU SEHEN, WAS DIE JUNGS 2057 SO VORM SPIEGEL ERWARTET.

FABIO COLTORTI

PÉTER GULÁCSI

RALPH HASENHÜTTL

YUSSUF POULSEN

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MARCEL HALSTENBERG

MARCEL SABITZER

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Fotos: privat, RB Leipzig

STEFAN ILSANKER


Energie mit Heimvorteil Starke Teamleistung: Die Leipziger Gruppe unterst체tzt die Roten Bullen in der Bundesliga.

Als starker regionaler Partner von RB Leipzig versorgen wir als Leipziger Gruppe den Verein mit Strom, W채rme und Wasser. Wir bringen die Zuschauer zum Stadion und sicher wieder nach Hause zur체ck. Ein echter Heimvorteil f체r Fans und Mannschaft.


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Foto: Shutterstock.com

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ZEHN ZAHME ZIEGEN ZOGEN ZEHN ZENTNER ZUCKER ZUM ZWICKAUER ZUG. ODER ZEHN ZEHNERFAKTEN INS KLUB-MAGAZIN. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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N AC H W U C H S

»DIE TEAMKOLLEGEN SEHEN UNS NICHT NUR ALS NACHWUCHSKRÄFTE AN, SONDERN AUCH ALS MITSTREITER UM DIE PLÄTZE IM KADER. DESHALB WERDEN WIR IM TRAINING NICHT MIT SAMTHANDSCHUHEN ANGEFASST.«

Holt ihr euch auch Ratschläge ab? Kamil: Selbstverständlich! Nach dem Training nehmen uns erfahrene Spieler wie Marvin Compper schon mal beiseite und erklären uns, was wir noch besser machen können. Das ist eine große Hilfe, um aus Fehlern lernen zu können. Am Beispiel von Federico Palacios sieht man, wie schnell es gehen kann! Kamil: Auf jeden Fall. Rico stand gegen Dortmund plötzlich im Kader und durfte sofort ran. Da freut man sich als junger Spieler in einer ähnlichen Situation besonders mit ihm. Wir sehen es als zusätzlichen Ansporn, auch einmal auflaufen zu dürfen. Welcher der Jungs aus der 1. Mannschaft ist denn euer Vorbild? Dominik: Als Linksverteidiger schaue ich zu Marcel Halstenberg auf, der genau wie ich in der U23 die Rückennummer 23 trägt. Halste hat einen schnellen Spielstil, schaltet sich immer wieder in die Offensive mit ein. Er hat viel Drang nach vorne und ist zudem kopfballstark. Gerne würde ich mir ein paar Scheiben von ihm abschneiden (schmunzelt). Kamil: Auf meiner Linksaußen-Position bewundere ich vor allem Emil Forsberg. Er hat eine herausragende Technik und konnte auch schon internationale Erfahrung sammeln. Emil hat be-

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STECKBRIEF Name: Kamil Wojtkowski Nationalität: Polen Geburtsdatum: 26. Februar 1998 Alter: 19 Jahre Geburtsort: Sokołów Podlaski, Ostpolen Position: Mittelfeld Bisherige Vereine: Legia Warschau, FC Fulham, Pogoń Stettin Im Verein seit: 1. Juli 2015 Junioren-Länderspiele für Polen: 13 (4 Tore) Aktuelles Nationalteam: U19

reits Länderspiele für Schweden absolviert, an der Europameisterschaft 2016 teilgenommen und ist an der Seite von Weltstars wie Zlatan Ibrahimović aufgelaufen. Seine Erfahrung und seine Klasse sieht man in jedem Training. Emil liest und lenkt das Spiel unnachahmlich, trifft blitzschnell die richtigen Entscheidungen, ohne vorher groß zu überlegen. All das zeichnet einen großartigen Spieler aus. In meinen Augen gehört er zu den Besten auf seiner Position. Gibt es manchmal auch Nickligkeiten mit den Teamkollegen, weil ihr ja auch zusätzliche Konkurrenten seid? Dominik: Nicht wirklich. Selbstverständlich gibt es im Fußball immer Situationen, bei denen es einmal auf die Socken gibt. Aber das ist beim Profitraining nicht anders als im Nachwuchs. Konkurrenz ist immer gut. So kannst du noch mehr aus dir herausholen. Wichtig ist, dass diese Sachen auf dem Platz bleiben – daneben haben sie nichts verloren. Kamil: Natürlich ist es so, dass uns die Teamkollegen nicht nur als Nachwuchskräfte, sondern durchaus auch als Mitstreiter um die Plätze im Team sehen. Deshalb werden wir im Training nicht mit Samthandschuhen angefasst. Aber das ist auch gut so. Davon können wir nur profitieren, denn Profifußball ist kein Streichelzoo. D I E R OT E N B U L L E N .C O M


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TAG E B U C H

SEIT JANUAR GEHÖRT DAYOT UPAMECANO ZU UNSEREM TEAM UND FEIERTE BEREITS SEIN BUNDESLIGA-DEBÜT. DER 18-JÄHRIGE FRANZOSE BERICHTET VON ERSTEN EINDRÜCKEN UND DEM NEUEN LEBEN IN LEIPZIG.

GESTATTEN: DAYOT

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TAG E B U C H

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Dayot, aus Salzburg zu RB Leipzig gekommen, empfängt uns gut gelaunt vor der Red Bull Akademie. Mein neues Zuhause ist tipptopp. Auf geht’s zu einem kleinen AkademieRundgang.

Bonjour und hallo, RBL-Fans! Ich bin Upa und freue mich auf eine erfolgreiche Zeit mit euch!

Fotos: RB Leipzig

Wow! Der Gang mit der Bullenherde ist echt eindrucksvoll. Hier spürt man puren Teamgeist.

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TAG E B U C H

Auf der Akademie-Tour erkundet Upa den Laufschlauch, den Pressekonferenzraum und die Kabine.

Naby Keïta, ein genialer Kicker – und vorbildhaft, wie schnell er sich durchgesetzt hat.

Das meinten die Jungs also mit „Keller der Schinderei“ … aber hey, immer Vollgas voraus!

„Une conférence de presse“ … ich büffele täglich, dass ich bald auch gut Deutsch kann.

Weiter geht’s zum Training. Damit Dayot alle Kommandos versteht, hilft ihm „Übersetzer“ Marvin Compper.

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Fotos: RB Leipzig

Wahnsinn, was die Jungs für ein Tempo draufhaben. Verschnaufpausen? Null!

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TAG E B U C H

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Am 19. Spieltag beim BVB steht Dayot erstmals auf dem Platz, eine Woche später gegen den HSV in der Startelf.

Sein erster RBL-Sieg: In M’gladbach wird Dayot eingewechselt und hilft mit, das 2:1 über die Zeit zu bringen.

Fotos: imago, GEPA pictures (2)

Irre, wie es hier zur Sache geht. Aber ich weiß jetzt: Ich kann in der Liga mithalten!

Fortsetzung folgt … D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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N AC H W U C H S

»PROFI-FUSSBALL IST KEIN STREICHELZOO!«

Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

KAMIL WOJTKOWSKI UND DOMINIK FRANKE VERBINDET EIN GEMEINSAMER TRAUM: BUNDESLIGA-PROFI WERDEN. UND DIESER TRAUM RÜCKT NÄHER. DIE BEIDEN NACHWUCHS- BULLEN TRAINIEREN REGELMÄSSIG MIT DER 1. MANNSCHAFT UND STANDEN SOGAR SCHON IM BUNDESLIGAKADER. EIN GESPRÄCH ÜBER GROSSE CHANCEN, INTERNE VORBILDER UND SCHMACKHAFTE SEHNSÜCHTE.

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Zwei Talente, die zusammenhalten. Kamil Wojtkowski (li.) und Dominik Franke sind nicht nur Teamkollegen, sondern auch Kumpels.

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Im Fokus des Cheftrainers. FĂźr Ralph HasenhĂźttl ist Dominik Franke eine gute Alternative als Linksverteidiger geworden.

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N AC H W U C H S

D

ominik, Kamil – mit 18 Jahren steht ihr schon im Profikader von RB Leipzig. Das ist ein großer Schritt, oder? Dominik: Für uns ist es in erster Linie einfach schön, bei den Profis dabei zu sein. Dafür sind wir sehr dankbar. Im Training lernen wir enorm viel, und man kann schon sagen, dass unser Traum, einmal in der Bundesliga zu spielen, dadurch greifbarer wird. Das geht nicht von jetzt auf gleich – wir müssen stetig an uns arbeiten, uns verbessern, immer Vollgas geben. Kamil: Es macht mich stolz, dass uns der Trainer sein Vertrauen schenkt. Das ist eine große Chance. Wenn die Mannschaft uns braucht, werden wir da sein. Bis dahin heißt es: lernen, lernen, lernen.

Foto: Picture Point/Roger Petzsche

Wie fühlt es sich an, neben den Profis in der Kabine und auf der Ersatzbank im Stadion zu sitzen? Dominik: Es ist jedes Mal aufs Neue ein besonderes Erlebnis, in der Red Bull Arena als Spieler dabei zu sein, wenn das ganze Stadion bebt und tausende Fans Stimmung machen. Zuvor war ich ja selbst immer auf der Tribüne und habe zugeschaut. Wenn man aber da unten sitzt, erlebt man das Spiel auf eine völlig andere Art und Weise: Man ist mittendrin, saugt alles auf, auch wenn man selbst gar nicht auf dem Platz steht. Kamil, du kennst das Gefühl bereits von deinen Einsätzen in der ersten polnischen Liga ... Kamil: Genau. Damals habe ich mit 16 mein Debüt für Pogoń Stettin vor fast 40.000 Zuschauern gegeben. Eigentlich kommen in Polen nie so viele Fans zu einem Spiel. Aber an diesem Tag wurde die Wiedereröffnung des Stadions nach einem Umbau gefeiert. Ich war überwältigt von den D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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vielen Menschen, das fühlte sich irgendwie auch unrealistisch an. Wir haben das Spiel zwar 0:5 verloren, aber die Atmosphäre war herausragend. Ist die Stimmung vergleichbar mit der Bundesliga? Kamil: In der Bundesliga ist das Ganze noch mal anders, auf einem anderen, noch höheren Level. Denn hier in Deutschland sind solche Kulissen Normalität. Das liegt auch daran, dass das Niveau in der Bundesliga um einiges höher ist. Hier kann man Woche für Woche absoluten Topspielern zuschauen. Wie läuft eigentlich die Integration, wenn man als Jungspund zur 1. Mannschaft stößt? Dominik: Alle haben uns super aufgenommen. Vor allem die gemeinsame Zeit außerhalb des Platzes hilft extrem, um die Mitspieler näher kennenzulernen. Beispielsweise, wenn wir entspannt beim Essen zusammensitzen und lockere Gespräche führen können. Kamil: Da hat uns auch die Zeit im Winter-Trainingslager in Laos gut geholfen. Oft haben wir Tischtennis oder Karten gespielt, und so wird man ganz schnell Teil des Teams.

»WENN DAS TEAM UNS BRAUCHT, WERDEN WIR DA SEIN. BIS DAHIN HEISST ES: LERNEN, LERNEN, LERNEN.«

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»DIE TEAMKOLLEGEN SEHEN UNS NICHT NUR ALS NACHWUCHSKRÄFTE AN, SONDERN AUCH ALS MITSTREITER UM DIE PLÄTZE IM KADER. DESHALB WERDEN WIR IM TRAINING NICHT MIT SAMTHANDSCHUHEN ANGEFASST.«

Holt ihr euch auch Ratschläge ab? Kamil: Selbstverständlich! Nach dem Training nehmen uns erfahrene Spieler wie Marvin Compper schon mal beiseite und erklären uns, was wir noch besser machen können. Das ist eine große Hilfe, um aus Fehlern lernen zu können. Am Beispiel von Federico Palacios sieht man, wie schnell es gehen kann! Kamil: Auf jeden Fall. Rico stand gegen Dortmund plötzlich im Kader und durfte sofort ran. Da freut man sich als junger Spieler in einer ähnlichen Situation besonders mit ihm. Wir sehen es als zusätzlichen Ansporn, auch einmal auflaufen zu dürfen. Welcher der Jungs aus der 1. Mannschaft ist denn euer Vorbild? Dominik: Als Linksverteidiger schaue ich zu Marcel Halstenberg auf, der genau wie ich in der U23 die Rückennummer 23 trägt. Halste hat einen schnellen Spielstil, schaltet sich immer wieder in die Offensive mit ein. Er hat viel Drang nach vorne und ist zudem kopfballstark. Gerne würde ich mir ein paar Scheiben von ihm abschneiden (schmunzelt). Kamil: Auf meiner Linksaußen-Position bewundere ich vor allem Emil Forsberg. Er hat eine herausragende Technik und konnte auch schon internationale Erfahrung sammeln. Emil hat be-

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STECKBRIEF Name: Kamil Wojtkowski Nationalität: Polen Geburtsdatum: 26. Februar 1998 Alter: 19 Jahre Geburtsort: Sokołów Podlaski, Ostpolen Position: Mittelfeld Bisherige Vereine: Legia Warschau, FC Fulham, Pogoń Stettin Im Verein seit: 1. Juli 2015 Junioren-Länderspiele für Polen: 13 (4 Tore) Aktuelles Nationalteam: U19

reits Länderspiele für Schweden absolviert, an der Europameisterschaft 2016 teilgenommen und ist an der Seite von Weltstars wie Zlatan Ibrahimović aufgelaufen. Seine Erfahrung und seine Klasse sieht man in jedem Training. Emil liest und lenkt das Spiel unnachahmlich, trifft blitzschnell die richtigen Entscheidungen, ohne vorher groß zu überlegen. All das zeichnet einen großartigen Spieler aus. In meinen Augen gehört er zu den Besten auf seiner Position. Gibt es manchmal auch Nickligkeiten mit den Teamkollegen, weil ihr ja auch zusätzliche Konkurrenten seid? Dominik: Nicht wirklich. Selbstverständlich gibt es im Fußball immer Situationen, bei denen es einmal auf die Socken gibt. Aber das ist beim Profitraining nicht anders als im Nachwuchs. Konkurrenz ist immer gut. So kannst du noch mehr aus dir herausholen. Wichtig ist, dass diese Sachen auf dem Platz bleiben – daneben haben sie nichts verloren. Kamil: Natürlich ist es so, dass uns die Teamkollegen nicht nur als Nachwuchskräfte, sondern durchaus auch als Mitstreiter um die Plätze im Team sehen. Deshalb werden wir im Training nicht mit Samthandschuhen angefasst. Aber das ist auch gut so. Davon können wir nur profitieren, denn Profifußball ist kein Streichelzoo. D I E R OT E N B U L L E N .C O M


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Fotos: GEPA pictures/Roger Petzsche, motivio (3)

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Feines Füßchen. Kamil Wojtkowski zirkelt im Winter-Trainingslager in Laos einen Freistoß um die Mauer.

DOMINIK FRANKE

KAMIL WOJTKOWSKI

FEDERICO PALACIOS

Im Sommer 2011 kam der Links­ verteidiger vom SC Riesa zu unserem Klub. In dieser Saison stand er bereits vom 11. bis zum 14. Spieltag im Profikader. Gegen Leverkusen, Freiburg, Schalke und Ingolstadt schnupperte er erstmals Bundesligaluft, auch wenn es für einen Einsatz noch nicht reichte. Wie wertvoll der 18­Jährige sein kann, stellte er in der Winter­ Vorbereitung unter Beweis. In den Testspielen gegen den SC Farense und den schottischen Rekord­ meister Rangers FC bereitete er jeweils einen Treffer vor.

Seit Sommer 2015 ist der offensive Mittelfeldspieler ein Roter Bulle. Er kam vom polnischen Erstligisten Pogoń Stettin, wo er schon mit 16 Jahren sein Debüt in der Ekstra­ klasa (der höchsten polnischen Fußballliga) gab und acht Partien bestritt. Zudem sammelte Kamil bereits mit 15 Jahren Erfahrungen auf der Insel, als er eine halbe Saison für den Nachwuchs des FC Fulham kickte. Der 19­Jährige stand am 18. und 19. Spieltag gegen Hoffenheim und in Dort­ mund erstmals im Profikader unseres Klubs.

Einen kleinen Schritt weiter als Dominik und Kamil ist Federico Palacios. Der U23­Knipser feierte bereits sein Bundesliga­Debüt, als ihn Trainer Ralph Hasenhüttl beim Auswärtsspiel in Dortmund zehn Minuten vor Schluss einwechselte. Federico war sofort präsent und torgefährlich. Sein Treffer zum späten Ausgleich wurde aufgrund einer sehr knappen, aber korrekt bewerteten Abseitsstellung leider nicht gegeben. Seit Januar 2014 spielt der 21­Jährige, der aus Wolfsburg kam, für die Roten Bullen.

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Heißes Duell am Kickertisch. Die beiden Talente liefern sich ein spannendes Match, das Kamil (li.) per Golden Goal gewinnt.

Kamil, vermisst du eigentlich irgendetwas aus deiner Heimat Polen? Kamil: Meine Mutter hat immer Zurek gemacht. Das ist eine typische polnische Suppe im Brötchen mit Wurst und Ei. Leider gibt es die hier nicht. Natürlich fehlt mir aber auch meine Familie, die mich auf meinem Weg immer sehr unterstützt hat. Früher haben wir etwa 100 Kilometer von meinem damaligen Verein Legia Warschau entfernt gewohnt. Mein Vater hat mich jeden Tag von der Schule abgeholt, um mich zum Training zu fahren. Also jeden Tag 200 Kilometer im Auto? Kamil: Ja. Hätte mein Vater nicht so an mich geglaubt, würde ich hier jetzt nicht sitzen. Wie sah das bei dir aus, Dominik? Dominik: Auch bei mir waren und sind die Eltern der große Rückhalt. Ich bin in einer FußballerFamilie aufgewachsen, daher hatte ich es auch etwas einfacher. Mein Opa und mein Vater haben selbst Fußball gespielt und standen von Anfang an hinter mir. Auch heute kommen sie noch zu jedem Heimspiel, sind auch auswärts manchmal dabei. Mein großer Wunsch ist es, dass mich meine Eltern irgendwann einmal in der Bundesliga

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STECKBRIEF Name: Dominik Franke Nationalität: Deutschland Geburtsdatum: 5. Oktober 1998 Alter: 18 Jahre Geburtsort: Stauchitz, Sachsen Position: linker Verteidiger Bisheriger Verein: SC Riesa Im Verein seit: 1. Juli 2011 Junioren-Länderspiele für Deutschland: 13 Aktuelles Nationalteam: U19

spielen sehen. Damit könnte ich ein wenig von der großen Unterstützung zurückgeben. Kamil: Als junger Spieler ist es eine enorme Herausforderung, von daheim wegzugehen, um sich in einem größeren Verein weiterzuentwickeln. Wenn du ein gutes Spiel gemacht hast und dann nach Hause kommst, sitzt da nicht deine Familie, mit der du deine Freude teilen kannst. Deshalb bin ich froh, dass ich in meinen Mannschaftskollegen auch sehr gute Freunde gefunden habe. Ich muss einfach nur ein Zimmer weitergehen – da wartet dann schon Dominik, um sich seine nächste Niederlage gegen mich bei „FIFA17“ auf der PlayStation abzuholen (lacht). Gibt es Dinge, die du an Deutschland besonders magst? Kamil: Spontan fällt mir da die Currywurst ein, die ich mir als Leistungssportler aber nur selten gönne. Ansonsten mag ich die Leute hier. Alle sind sehr lustig, und man kann gut mit ihnen reden. Bevor ich herkam, dachte ich, in Deutschland wären alle immer ernst und hätten kaum Sinn für Humor. Das sind eben die Vorurteile, die in Polen über Deutsche herrschen. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. D I E R OT E N B U L L E N .C O M


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Fotos: GEPA pictures/Roger Petzsche, motivio/Thomas Eisenhuth

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Angekommen bei den Profis. Im Testspiel gegen den Rangers FC standen Dominik (2. v. li.) und Kamil (2. v. re.) gemeinsam auf dem Rasen der Red Bull Arena und freuten sich über den 4:0-Sieg. Ihr spielt beide auch für die JuniorenNationalmannschaft eures Landes. Freut ihr euch schon auf die EM im kommenden Juli in Georgien? Dominik: Dafür müssen wir erst noch die Qualifikation überstehen. Sofern alles glatt läuft, könnten wir dann bei der EM sogar aufeinandertreffen. Kamil: Das wäre natürlich spannend. Aber aktuell konzentrieren wir uns voll auf den Verein. Was sind eure nächsten Ziele? Wo wollt ihr in fünf Jahren stehen? Dominik: Da wollen wir möglichst im Profifußball angekommen sein. Doch dafür müssen wir uns aufs Hier und Jetzt fokussieren. Denn der Schritt, dauerhaft Profispieler zu sein, ist alles andere als ein Selbstläufer. Man darf sich nicht mit dem bisher Erreichten zufriedengeben, sondern muss immer eine Schippe drauflegen und eine absolut professionelle Einstellung an den Tag legen. Kamil: Am wichtigsten ist, dass wir verletzungsfrei bleiben. Und das nötige Quäntchen Glück braucht man natürlich auch.

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»WENN DU EIN GUTES SPIEL GEMACHT HAST UND DANN NACH HAUSE KOMMST, SITZT DA NICHT DEINE FAMILIE, MIT DER DU DEINE FREUDE TEILEN KANNST. DESHALB BIN ICH FROH, DASS ICH IN MEINEN MANNSCHAFTS­ KOLLEGEN AUCH SEHR GUTE FREUNDE GEFUNDEN HABE.«

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IM KLUB

TALENTE UND TURNIERE, FANCLUBS UND LÄUFER, KÖCHE UND KARTEN. ALLES RUND UM UNSEREN VEREIN.

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Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth, Leipziger Ballerei

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DIE LEIPZIGERBALLEREI, unser zehnter Offizieller Fanclub, ist einer der kleinsten OFCs – und deshalb besonders familiär. Welchen Namen sollte ihr neuer Fanclub bloß erhalten? Diese Frage stellten sich Lutz Scheibe und seine Mitstreiter, als sie sich im September 2013 zusammenfanden. „Irgendetwas mit ‚Bullen‘ wollten wir nicht. Denn so nennen sich ja alle“, schmunzelt Lutz. „Besonders wichtig war es uns, einen Bezug zur Stadt Leipzig herzustellen.“ Sein Sohn Daniel machte deshalb den Vorschlag „Leipziger Allerlei“. Daraus leiteten sie dann den Namen „LeipzigeRBallerei“ ab. Zudem zeigt das Logo des Fanclubs die Silhouette des Völkerschlachtdenkmals, um die Nähe zu Leipzig zu symbolisieren. Heute besteht der Fanclub aus 29 Mitgliedern. „Uns ist es wichtig, eine kleine, überschaubare Gruppe zu sein“, betont Lutz Scheibe. „Bei uns geht es sehr familiär zu. Es gibt viele Freundschaften, und wir haben sogar fünf Pärchen in unseren Reihen.“ Wenn gemeinsame Aktivitäten anstehen, Stammtische, Skat-Turniere oder die alljährliche Gartenparty, „sind meist 90 bis 100 Prozent unserer Mitglieder dabei. Dadurch entsteht ein besonderes Gruppengefühl.“ Die Heimspiele verfolgen die Mitglieder des Fanclubs verteilt in den Sektoren A, B und C. Auch bei den meisten Auswärtsspielen ist die LeipzigeRBallerei im Stadion dabei. Mitglieder, die es nicht D I E R OT E N B U L L E N .C O M

Gründungsphase: September 2013 OFC seit: 2. November 2013 Gründungsmitglieder: 7 Aktuelle Mitgliederzahl: 29 Mitgliederstruktur: familienfreundlicher Fanclub Besonderheiten: Fünf Prozent der Mitglieds­ beiträge werden für karitative Zwecke gespendet. Höhepunkte: Tag des Bundesliga­Aufstiegs am 8. Mai 2016, abgerundet mit einem gemeinsamen Abend­ essen beim Griechen Social Media: @LeipzigeRBallerei @LBallerei

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schaffen, auswärts mitzufahren, schauen sich die Partien dann meist gemeinsam an – „in irgendeinem geschmückten Wohnzimmer, wo wir Schals aufhängen und dann auch die Schwiegermutter oder die Oma mit auf dem Sofa sitzt“, beschreibt Lutz das familiäre Flair. Dabei ist es eine schöne Tradition geworden, in der Halbzeitpause Bratwürste zu grillen, um sich für die zweiten 45 Minuten zu stärken. Das räumliche Herzstück des Fanclubs ist der Keller von Lutz Scheibe in Burghausen-Rückmarsdorf im Westen Leipzigs. Dort wird beispielsweise auch die OFC-Urkunde aufbewahrt. Besonders stolz ist der Hausherr auf ein Original-Trikot von unserem ehemaligen Innenverteidiger Fabian Franke, „das mir Fabi nach einem Spiel geschenkt hat“. Das Jersey ist ebenso in seinem Keller zu finden wie das Zugticket seiner ersten Auswärtsfahrt nach Kiel. „Das sind alles Erinnerungen und Utensilien von außergewöhnlichem Wert.“ Ein Ziel für die nähere Zukunft hat sich die LeipzigeRBallerei bereits gesteckt: den Besuch eines Auswärtsspiels mit allen 29 Mitgliedern. Aus beruflichen Gründen hat das bislang noch nicht geklappt. „Doch wir haben das jetzt alle ganz fest vor“, sagt Lutz Scheibe optimistisch. „Wenn es gelingt, wäre das wie ein großer Familienausflug!“ Wir sagen Danke für Eure Treue und Unterstützung!

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DAS LEIPZIGER VIERTELFINALE DAS STADTTEILTURNIER GEHT IN DIE DRITTE RUNDE.

WIE KÖNNT IHR DABEI SEIN? Auf der Turnier-Homepage findet ihr alle Informationen und das Anmeldeformular. Teilnehmen können alle Mädchen und Jungen der Altersklassen U11 (Geburtsjahr: 2007 bis 2009) und U14 (Geburtsjahr: 2004 bis 2006). Eure Mannschaft sollte aus sechs bis zehn Spielern und Spielerinnen bestehen. Zudem braucht ihr einen Mannschaftsleiter, der älter als 18 Jahre ist. www.leipziger­viertelfinale.de

Nach der Schule rasch die Hausaufgaben erledigen, Ranzen in die Ecke, Fußball schnappen – und raus geht’s! Egal ob zwischen Garagentoren, auf staubigen Bolzplätzen oder auf der Wiese im Park, überall in Leipzig wird gekickt. Porsche und RB Leipzig wollen auch 2017 wissen, welcher Leipziger Stadtteil den besten Fußball spielt. Beim dritten Leipziger Viertelfinale treten erneut Nachwuchsmannschaften aus dem Nor­ den, Süden, Westen und Osten gegeneinander an und spielen um den Titel in den Alters­ klassen U11 und U14. 2015 und 2016 nahmen insgesamt knapp 1.500 Jungen und Mädchen am Stadtteilturnier teil und kämpften um den Sieg. DIE TITELTRÄGER 2015: ● U11: Norden – „Ballerkicker 06“ ● U14: Norden – „FCS Team 2002“ 2016: ● U11: Norden – „Ballerkicker 06“ ● U14: Osten – „East Side Flyer“

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DIE VORRUNDE: Kurz vor den Sommerferien steigen die vier VorrundenTurniere. Dabei werden wir erneut von vier Leipziger Fußballvereinen großartig unterstützt und dürfen ihre Fußballplätze und Anlagen nutzen. N O R D : 13. Juni 2017

TSV Einheit Lindenthal e.V. W E S T:

15. Juni 2017 SV Lindenau 1848 e.V.

SÜD:

20. Juni 2017 Leipziger Sportverein Südwest e.V.

O S T:

22. Juni 2017 SV Tapfer 06 Leipzig e.V.

Die Gewinner der jeweiligen Vorrunden stehen sich nach den Sommerferien dann im RBL-Trainingszentrum in der Finalrunde gegenüber.

WAS KÖNNT IHR GEWINNEN? Die Gewinner-Mannschaften sind bei einem Heimspiel der Roten Bullen live dabei und werden vor Tausenden Fußballfans auf dem Rasen der Red Bull Arena geehrt. Außerdem bekommen die Sieger bei einem Erlebnistag exklusive Einblicke in das Porsche-Werk Leipzig. DER FRÜHE VOGEL … GEWINNT EIN SONDERTRAINING! Unter allen Mannschaften, die sich bis zum 31. März für das Leipziger Viertelfinale anmelden, wird eine Sonder­Trainingseinheit im RBL-Trainingszentrum verlost. Das Training leiten keine Geringeren als Sportdirektor Ralf Rang­ nick und Cheftrainer Ralph Hasenhüttl. Unter allen vollständigen Anmeldungen wird jeweils ein Team aus den Altersklassen U11 und U14 ausgelost und vor Turnierbeginn in unsere Akademie eingeladen. PATENSCHAFTEN FÜR DIE VIERTEL: Jeder Profi hat mal klein angefangen. Auch unsere Spieler erinnern sich gern an ihre Nachwuchszeit zurück. Daher unterstützen sie das Leipziger Viertelfinale und übernehmen die Patenschaft für je ein Viertel: Dominik Kaiser (für den Norden), Davie Selke (Westen), Stefan Ilsanker (Süden) und Lukas Klostermann (Osten). Bis zum Turnierbeginn werden die Paten natürlich auch mal in ihren Vierteln vorbeischauen. D I E R OT E N B U L L E N .C O M


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AUF DER PORSCHE COACHING-BANK

HAUTNAH BEIM SPIEL

WORLD RUN WIR LAUFEN AM 7. MAI WIEDER FÜR ALLE, DIE SELBST NICHT LAUFEN KÖNNEN!

Fotos: GEPA pictures (1), RB Leipzig (5), Sebastian Kubatz

Am Sonntag, 7. Mai, fällt um 13.00 Uhr in 24 Ländern auf sechs Kontinenten zeitgleich der Startschuss für ein einzigartiges globales Lauf-Event. Tausende Laufbegeisterte gehen ins Rennen und laufen für alle, die es nicht können. An einem Tag zur selben Zeit. Auf der ganzen Welt. In Deutschland wird der Lauf dieses Jahr erneut im Münchner Olympiapark gestartet. Seid dabei und unterstützt das gemeinsame Ziel: Querschnittslähmung heilbar machen! 100 Prozent der Startgelder kommen Wings for Life, der Stiftung für Rückenmarksforschung, zugute. WELTRENNER LEIPZIG Auch RB Leipzig unterstützt diese tolle Aktion und geht – wie schon 2015 und 2016 – mit dem Team „Weltrenner Leipzig“ an den Start. Dafür könnt ihr euch ab sofort auf der Website des Wings for Life World Run anmelden. Die „Weltrenner Leipzig“ werden sich in Leipzig gemeinsam auf den Lauf vorbereiten. Dafür steht ein Training mit einem unserer Fitnesscoaches im Motorikpark des Trainingszentrums auf dem Programm. Außerdem wird euch Torwart-Ikone Perry Bräutigam bei einer Einheit in der Red Bull Arena zum Schwitzen bringen. Am 6. Mai steigt dann in der Cottaria eine große Nudelparty, und jeder Teilnehmer erhält ein Goodie-Package inklusive des Weltrenner-LeipzigTrikots, bevor wir dann am 7. Mai gemeinsam im Team-Bus nach München fahren. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

ANMELDUNG: Klickt euch auf die Homepage des Wings for Life World Run und meldet euch für den Lauf in München an. Unter dem Menüpunkt „Teams“ könnt ihr euch für die „Weltrenner Leipzig“ registrieren.

Bundesliga-Fußball aus der Trainerperspektive direkt am Spielfeldrand miterleben! Mit der Porsche Coaching-Bank ist das seit der Saison 2016/17 möglich. Als strategischer Jugendpartner erfüllt Porsche den Anhängern von RB Leipzig diesen Traum. Bei allen Heimspielen am Spielfeldrand in der Red Bull Arena platziert, bietet die Porsche Coaching-Bank den Zuschauern während der Begegnungen einen exklusiven Blick. Gemeinsam mit einem Mitglied des RBL-Freunde-Programms, das die Spielzüge des Cheftrainers Ralph Hasenhüttl sowie seine Coaching-Strategie erklärt, verfolgen die Fans von dort aus die Partie. Du willst bei packenden Zweikämpfen und Toren ganz vorne mit dabei sein? Dann bewirb dich über die digitale Heimat der Porsche Jugendförderung auf: www.turbofürtalente.de Im Rahmen von „Turbo für Talente“ verlost Porsche dort demnächst drei exklusive Plätze für das Heimspiel von RB Leipzig gegen den SV Darmstadt 98 am Samstag, 1. April 2017 (Anstoß um 15.30 Uhr).

• Team-Name: Weltrenner Leipzig • Anmeldung unter: www. wingsforlifeworldrun.com • Anmeldeschluss: 3. Mai • Kosten: 43 bis 49 Euro (je nach Anmeldezeitpunkt, inkl. Hin- und Rückfahrt mit dem Team-Bus) • Wettkampftermin: 7. Mai • Ort: Olympiapark in München • Start: 13.00 Uhr (MEZ) • Wichtig: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Aktuelle Infos zu unserer Laufgruppe unter: www. DieRotenBullen.com

Allererste Reihe. Auf der Coaching-Bank können RBL-Fans so nah am Spielfeld sein wie sonst nie.

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03.08.2015

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Maßstab:

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Name:

Lorenz 03.08.2015

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Variante 2 Fußball Red Bull Arena

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Neumarkt 29-33 04109 Leipzig

RB Leipzig GmbH

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42.558 ZUSCHAUER PASSEN IN DIE RED BULL ARENA. WIR HABEN DIE BEIDEN FANS MIT DER 10. UND DER 10.000. DAUERKARTE AUFGESPÜRT. 21.1

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„Ich stehe ganz vorne in Sektor B – dort, wo die Stimmung gemacht wird! Die Atmosphäre bei unseren Heimspielen begeistert mich jedes Mal aufs Neue. Mir ist wichtig, dass ich einen Teil beitragen kann. Auch meine Frau hat eine Dauer­ karte in Sektor B und kommt immer mit. Da ihr Platz aber deutlich weiter oben ist als meiner, trennen wir uns am Stadioneingang. Wir wohnen übrigens in der Nachbarschaft von Fabio Coltorti. Ein super Kerl! Deshalb war sein Tor gegen Darmstadt ein ganz besonderer Moment. Weitere Highlights waren das Aufstiegsspiel in Lotte und der Pokalerfolg gegen Wolfsburg.“ Block

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„Ich bin ein Vollblut­Anhänger, auch wenn ich nicht 90 Minuten lang mitsinge. Als die ersten Dauerkarten 2010/11 in den Verkauf kamen, habe ich mir direkt eine gesichert. Um meinen Platz in Block 5 haben sich inzwischen etwa 20 weitere Fußballverrückte geschart. Wir sind wie eine Familie, obwohl wir gar nicht als Fan­ club organisiert sind. Es ist einfach schön, bei jedem Heimspiel die gleichen netten Menschen zu treffen. Auch meine Söhne sind so oft wie möglich dabei. Für immer in Erinnerung bleibt mir der 3:2­Sieg im Pokal gegen Wolfsburg. Im Stadion herrschte eine Wahnsinns­Atmosphäre.“ 51

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DER 10.000. DAUERKARTENINHABER Torsten aus Leipzig Sektor B, Block 28, Reihe 4, Platz 1 Blo

DER 10. DAUERKARTENINHABER Frank aus Zschepplin Sektor A, Block 5, Reihe 18, Platz 24

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KABINENGESPRÄCH Abwehrchef Willi Orban und Keeper Marius Müller stellten sich zusammen mit 22 RBL-Fans an den Herd. DIESMAL WURDE ES KULINARISCH! Beim sechsten Kabinengespräch der Roten Bullen wurde gemeinsam gekocht – und das im exklusiven Essbereich unserer Profi-Mannschaft in der Red Bull Akademie am Cottaweg. Zusammen mit Willi Orban und Marius Müller und unter Anleitung von Küchenchef Thomas Linke zauberten 22 RBL-Fans ein Menü, das so auch bei unseren Profis auf dem Speiseplan stehen könnte (und dort tatsächlich auch steht). Die Kicker zeigten an der Kochplatte durchaus Geschick. Es wurde geschnippelt, gebraten, viel gelacht, über Essgewohnheiten gesprochen, ausführlichst über Fußball diskutiert und am Ende selbstverständlich gemeinsam gegessen.

KABINEN-REZEPT DAS GERICHT FÜR DAS KULINARISCHE KABINENGESPRÄCH war eine Komposition aus Kokos-Mandel Chicken Nuggets, Blumenkohlreissalat, Grillgemüse und Blaubeerdip. Ein Menü, das die Leipziger Bullen so auch nach den Trainingseinheiten serviert bekommen.

REZEPT DES ABENDS Kokos-Mandel Chicken Nuggets • Blumenkohlreissalat • Grillgemüse • Blaubeerdip

KOKOS-MANDEL CHICKEN NUGGETS 500 g Hähnchenfilet 6 EL Kokosöl 2 Stk. Eier 50 g Kokosraspeln 50 g Mandeln, gemahlen 1 EL Currypulver 1|2 EL Cayennepfeffer 1 TL Salz

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Ofen auf 200 °C vorheizen Hähnchen in 20 Nugget-Stücke zerteilen 4 EL Kokosöl schmelzen und mit den Eiern verquirlen Kokosraspeln, Mandeln und Gewürze gut mischen Hähnchenstücke zuerst in die Eiermischung dann in der Kokos/Mandel-Panade wenden • Backblech mit Kokosöl bestreichen, Hähnchen-Nuggets auflegen und 20 Minuten goldbraun backen

BLUMENKOHLREISSALAT

1|2 Stk. Blumenkohl 1 Stk. Gelbe Paprikaschote 2 Stk. Karotten 1|2 Stk. Gurke 5 Stk. Radieschen 1 Stk. Zwiebel

Für die Sauce: 5 EL Olivenöl 1 Stk. Zitrone-Saft Salz & Pfeffer

• Blumenkohl waschen, danach Blätter und Strunk entfernen • Röschen in große Stücke schneiden, danach in Küchenmixer auf Reis korngröße zerkleinern • Blumenkohl ca. 2 Minuten in kochendem Wasser abkochen • Restliches Gemüse waschen, Paprikaschote von Kernen befreien, danach alles in Würfel schneiden • Zwiebel schälen und ebenfalls würfeln • Alles gut zusammen in eine Salatschüssel geben, Olivenöl, Zitronensaft zufügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und danach alles gut mischen

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BLAUBEERDIP

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1 Stk. Schalotte 2 EL Olivenöl 125 g Blaubeer en, gewaschen 100 ml Balsamico-Essig

Fotos: motivio/Thomas Eisenhuth, privat (2)

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Schalotte schälen und fein würfeln Olivenöl im Topf erhitzen, dann die Schalottenwürfel anschwitzen Blaubeeren zugeben, 3 Minuten unter Rühren kräftig kochen Essig und 3 EL Wasser hinzufügen Alles ca. 15 Minuten einkochen lassen

GRILLGEMÜSE

1|2 Stk. Broccoli 1 Stk. Gelbe Paprika 1 Stk. Rote Paprika 1 Stk. Rote Zwiebel 1 Stk. Zucchini 5 Stk. Champignons 2 EL Olivenöl Salz & Pfeffer frische Rosmarin- und Thymianzweige • Ofen auf 180 °C vorheizen • Gemüse waschen und putzen, danach die Paprikaschote von Kernen befreien • Zwiebel schälen, Champignons in feuchtem Küchentuch abreiben • Alles in 4-5 cm große Stücke schneiden • Gemüse mit Salz, Pfeffer und Olivenöl in Schüssel gut mischen • In einer heißen Pfanne alles kurz und knackig grillen, mit Rosmarin und Thymian aromatisieren

Nach einer Führung durch die Akademie begann um 19.30 Uhr der „Kochkurs“, ehe gegen 21 Uhr gemeinsam gegessen wurde. D I E R OT E N B U L L E N .C O M

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KADERSCHMIEDE: DEINE CHANCE! ZUM VIERTEN MAL SICHTEN WIR FUSSBALLBEGEISTERTE MÄDCHEN UND JUNGEN. ANMELDUNGEN AB SOFORT MÖGLICH. DU GEHÖRST ZU DEN KNIPSERN IN DEINEM VER­ EIN ODER BIST DER BESTE FUSSBALLER IN DEINER KLASSE? Du träumst davon, als Fußballprofi vor tausenden Fans in einem riesigen Stadion auf Torjagd zu gehen und Pokale in die Höhe zu stemmen? Dann mach jetzt den ersten Schritt! Zeig Ralf Rangnick und den Roten Bullen bei den RBL-Talentsichtungs-Tagen 2017, was du draufhast. DAS MUSST DU WISSEN: Seit 2013 veranstalten wir unsere Kaderschmiede, an der in den vergangenen Jahren insgesamt über 2.300 fußballbegeisterte Mädchen und Jungen teilnahmen. Von den ausgewählten Talenten schafften 95 Kicker den Sprung in eine unserer Nachwuchsmannschaften. Unser Nachwuchs-Trainerteam nimmt die Fußballtalente genau unter die Lupe und beurteilt vor allem den Umgang mit dem Ball, das Verhalten in Spielformen, die allgemeine Sportlichkeit sowie die Koordination und Schnelligkeit. An verschiedenen Stationen können die jungen Spieler und Spielerinnen zeigen, wie gut sie am runden Leder sind. Ins Sichtungsprogramm ist auch der „Turbo für Talente“-Parcours unseres Partners Porsche integriert, wo die kleinen Kicker zeigen können, wie schnell sie sind – und damit vielleicht tolle Preise abstauben. Die talentiertesten Fußballer jeder Altersstufe werden für das Tages-Besten-Spiel nominiert. Zum Abschluss erhalten die begabtesten Talente eine Einladung zum Mannschaftstraining eines unserer Nachwuchsteams.

INFOS ZUR ANMELDUNG Die Anmeldung ist noch bis zum 9. April (12.00 Uhr) auf unserer Homepage möglich: www.DieRotenBullen. com/kaderschmiede

Dort findet ihr auch alle wichtigen Informationen zu den Teilnahmebedin­ gungen und dem Ablauf am Sichtungstag!

TERMINE: Montag, 24. 4. Dienstag, 25. 4. Mittwoch, 26. 4. Donnerstag, 27. 4. Freitag, 28. 4.

16.30 Uhr 18.30 Uhr 16.30 Uhr 18.30 Uhr 16.30 Uhr 16.30 Uhr 18.30 Uhr 14.30 Uhr 16.00 Uhr 18.00 Uhr 18.30 Uhr

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SICHTUNGS­ JAHRGÄNGE 2017:* JUNGEN: Jahrgänge 2004 bis 2010 MÄDCHEN: Jahrgänge 2001 bis 2007 TORHÜTER: Jahrgänge 2001 bis 2007 *Die Kaderschmiede ist eine jahrgangsbezogene Sichtung für die Jahrgänge 2001 bis 2010. Wer nicht in diesem Zeitraum ge­ boren wurde, kann sich nicht bewerben.

Jahrgang 2010 (U7) Jahrgang 2009 (U8) Jahrgang 2005 (U12) Jahrgang 2004 (U13) Jahrgang 2008 (U9) Jahrgang 2007 (U10) Jahrgang 2006 (U11) Torhüter-Sichtung Jahrgänge 2005 bis 2007 Mädchen-Sichtung Jahrgänge 2004 bis 2006 Mädchen-Sichtung Jahrgänge 2001 bis 2003 Torhüter-Sichtung Jahrgänge 2002 bis 2004


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Fotos: benjamindiedering.de (2), Picture Point (2)

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DIE LETZTE SEITE

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NACH SO VIELEN ZAHLEN DÜRFT IHR BEIM SYMBOL-SUDOKU NUN BILDCHEN MALEN UND KÖNNT VIELLEICHT EIN TRIKOT ABSTAUBEN. 1

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GEWINNSPIEL: In jedem der neun kleinen Quadrate, in jeder Spalte und jeder Zeile darf jedes Symbol jeweils nur einmal vorkommen. Ordnet die Symbole der rot umrandeten Felder von 1 bis 9 und schickt diese Reihenfolge bis 30. April 2017 an: service.rbleipzig@redbulls.com (Betreff: KLUB-Gewinnspiel) Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir ein original unterschriebenes Trikot von Emil Forsberg. Der Gewinner wird schriftlich von uns benachrichtigt. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Foto: motivio/Thomas Eisenhuth

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DER EINZIGE LAUF, BEI DEM DICH DAS ZIEL EINHOLT 7. MAI 2017 MÜNCHEN, 13:00 UHR 100 % DER STARTGELDER FLIESSEN IN DIE RÜCKENMARKSFORSCHUNG

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SEI DABEI!


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