Brillant Frühjahr 2012

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21. Jahrgang · Frühjahr/Sommer 2012 · 5,– E

Das Magazin aus Bremen

Welt der Vielfalt Bremer Gewässer laden ein

Internationale Eleganz Bremer Designerin entwirft Prototypen

Se ite

Tradition auf Kante

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Bremer Segler auf Erfolgskurs


I n h a l t Foto: Ingo Wagner

Foto: Torsten Krüger

Neue Perspektiven an Bremer Gewässern Wenn im Frühling die Starre des Winters von den wärmenden Strahlen der Sonne verdrängt wird und die Natur sanft erwacht, liegt sie deutlich in der Luft - die Sehnsucht der Bremer nach Bewegung, frischer Luft und neuen Perspektiven. Welche Art der Erholung und der Freizeitgestaltung die Bremer auch suchen, für Aktivitäten rund um das Wasser brauchen sie nicht in die Ferne zu schweifen. Verschiedenste Gewässer stehen zur Nutzung zur Verfügung. Von der Schifffahrt über den Wassersport, vom Badebetrieb bis zur Erholung in Ufernähe reichen die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung an den Gewässern in und um Bremen. Seite 4

Foto: Victor Ströver

Literaturpreise für zwei Talente „Ein Buch muss wie eine Axt sein für das gefrorene Eis in uns“, zitiert Carmen Emigholz, Staatsrätin für Kultur, Franz Kafka in ihrer Begrüßungsansprache anlässlich der Verleihung des Bremer Literaturpreises 2012 im Rahmen der Literarischen Woche. Lesen sei die zentrale Kulturtechnik, und Literatur fordere dazu heraus, sich mit dem auseinanderzusetzen, das uns umgibt. Die beiden ausgezeichneten Bücher – „Die Schmerzmacherin“ von Marlene Streeruwitz und „Alle Toten fliegen hoch. Amerika“ von Joachim Meyerhoff - sind auf ganz unterschiedliche Weise dazu angetan, diesen Anspruch zu erfüllen. Seite 42

Englisch ist der gemeinsame Nenner In der „International School of Bremen“ drücken Schüler aus 43 Nationen gemeinsam die Schulbank. Der Schulalltag in der „Internationalen Schule“ ist kaum mit dem der öffentlichen Schulen vergleichbar. Öffnet man die Eingangstür, hört man auf den Fluren Spanisch, Französisch, Holländisch, Chinesisch, Russisch, Polnisch und natürlich Englisch. Die englische Sprache ist der gemeinsame Nenner in der „Internationalen Schule“. „We care! About us, others and the world”, sagt der Direktor der Schule, Malcolm Davis. Was so viel heißt wie: „Wir kümmern uns!“ Brillant zeigt auf, was die „International School of Bremen“ bietet und wie sie sich von staatlichen Schulen unterscheidet. Seite 48

| Brillante Themen Magische Momente in der Natur erleben Sie in unserer Reportage rund um die Bremer Gewässer. Eingefangen hat sie unser Fotograf Torsten Krüger.

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Inhalt

42 Literatur in der Hansestadt 48 Über die Frage zum Wissen 56 Auf hoher See oft ganz oben 68 In Bremen weht der Atem der Modemetropole


Frühjahr/Sommer

Foto: Sascha Koglin Archiv: H. Fricke

Preissilber für Bremer Segler In den vergangenen zwei Jahren sorgten die sportlichen Erfolge Bremer Segler für positive Schlagzeilen. Es gab und gibt Welt-, Europa- und deutsche Meister von der Weser. „Im Hochseesegeln sind wir spitze“, sagt Jochen Nagell. Das zeigt sich am deutlichsten alljährlich zu den Pfingsttagen, wenn sich die Hochseesegler bei der Nordseewoche auf Helgoland treffen. Dann liegen rund 150 Jachten im Hafen, dann stehen diverse Regatten auf dem Programm, und in den letzten Jahren konnten viele Segler aus Bremen mit Preissilber nach Hause schippern. Seite 56

Feminine Schnitte und Ästhetik Das Bremer Mode-Label „Prototype. Schumacher“ steht für feminine Schnitte und elegante Ästhetik. Die Modedesignerin Sigrid Schumacher entdeckte ihre Liebe zur Mode schon als Kind. Nach ihrem Studium an der Bremer Hochschule für Künste zog es sie Anfang der 80er Jahre nach Paris. Begierig, den Atem der Modemetropole zu spüren, sammelte sie Erfahrungen und wirkte an internationaler Mode mit. Es folgten Engagements für große Kleidungsproduzenten in Deutschland und Italien, für die sie ganze Kollektionen entwarf. 1993 gründetet die kreative Designerin ihr eigenes Modelabel „Prototype.Schumacher“ und eröffnete ihre erste Boutique gleichen Namens in der Bremer Admiralstraße. Seite 68

Fotoquelle: Archiv

Die Sprache der Katzen Wenn eine Katze verhaltensauffällig wird, so wird sie das nicht aus Berechnung oder Boshaftigkeit, sondern sie möchte dem Menschen damit eine Botschaft senden, die übersetzt heißt: „Hey, hier ist etwas nicht in Ordnung.“ Doch häufig verstehen die Menschen die Sprache ihres Hausgenossen nicht. Die Bremer Tierpsychologin Susanne Peimann ist Expertin für das Verstehen von Verhalten und Sprache der Katze. Sie sagt: „Katzen und Menschen leben auf demselben Planeten, sind aber grundverschieden. Ich sehe mich als Mediatorin und Dolmetscherin für eine Verständigung dieser beiden Spezies.“ Seite 80

| Bremer Lebensart

| Bremer Kultur

| Rubriken

4 Tiefe Wasser sind still!

34 Theaterpremieren

1 Edtitorial

20 Gourmet: Die Kunst des puren Geschmacks 22 Bremen Brillant: Bilder und Berichte aus dem Gesellschaftsleben

– Herzog Blaubarts Burg

88 Vorschau

– AltArmArbeitslos

88 Impressum

– Das Land des Lächelns – Zum weißen Rössl

80 Die Sprache der Katzen

– Torquato Tasso

Inhalt

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Bremer Gew채sser


„Tiefe Wasser sind still“

– zumindest unter der Oberfläche

Von Maren Hustedt, Fotos: Torsten Krüger


Der Stadtwaldsee – auch Unisee genannt - ist ein beliebtes Ausflugsziel für Bremer Bürger. An warmen Sommertagen hat man hier schon zwischen 10.000 und 12.000 Besucher gezählt. Auf dem See drehen Surfer ihre Runden. Und am Ufer suchen Badegäste nach einem gemütlichen Plätzchen in der Sonne. Trotz des Andrangs funktioniert das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur hier sehr gut.


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Bremer Gewässer


E

s herrscht Stille. Keine bedrohliche Stille, sondern angenehme Ruhe. Und Grün - viel Grün bietet sich dem Auge des Betrachters. Langsam, wie von Zauberhand bewegt, schweben zwei Taucher durch das Grün. Vor ihnen strecken Wasserpflanzen ihre langen Blätter der Sonne entgegen. Das Licht lässt das Grün leuchten. Eine Bewegung lenkt den Blick in Richtung Grund. Lautlos gleitet ein Hecht vorüber. Ist er auf der Suche nach Beute? Ist es der Schwarm Barsche, der seine Blicke lenkt? Die kleinen Fische suchen Schutz zwischen den Wasserpflanzen. Ihre Bewegungen wirken einstudiert. Sie schwärmen in Formation, entschwinden aus dem Blickfeld der beiden Taucher, die entscheiden, ihren Tauchgang abzubrechen, um wieder an die Oberfläche zu steigen. So fern der Wirklichkeit diese Eindrücke wirken, so nah ist diese Welt der Stille. Führte der Tauchgang doch durch die Tiefen des Bremer Stadtwaldsees, von den Bremern auch Unisee genannt. „Wer meint, im Unisee gibt es nichts zu sehen – der irrt!“ So ist es zu lesen auf der Homepage von Pits Tauchbasis, die mit einer Nieder-

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Im zentral gelegenen Bremer Bürgerpark laden Wälder, Liegewiesen, Kaffeehäuser und nicht zuletzt die zahlreichen idyllischen Gewässer zum Verweilen ein.

lassung dem Unisee angegliedert ist. Auch gibt es hier eine Station für Windsurfer, Restaurants, Strände für Textil und FKK, eine DLRG-Station, einen Spielplatz und vieles mehr. Auf dem Wasser drehen Surfer ihre Runden. Fest im Stand versuchen sie das Gleichgewicht zu halten und die Kraft des Windes für ihre fließenden Bewegungen zu nutzen. Im Wasser ziehen neben besagten Tauchern auch Schwimmer ihre Bahnen. Am Ufer sieht man Spaziergänger flanieren. Weniger offensichtlich ist die Anwesenheit von Anglern, die mit ihrer Ausrüstung auf der Jagd nach Fischen sind. Lautlos werfen sie ihre Angelhaken aus und verharren viele Stunden bewegungslos auf ihren gut geschützten Plätzen. Welche Art der Erholung und der Freizeitgestaltung die Bremer auch suchen, für Aktivitäten rund um das Wasser brauchen sie nicht in die Ferne zu schweifen. Über 50 Gewässer stehen in und um die Hansestadt zur Nutzung zur Verfügung. Und gerade im Frühling, wenn die Starre des Winters von den wärmenden Strahlen der Sonne verdrängt wird und die Natur sanft erwacht, liegt sie deutlich in der Luft - die Sehnsucht der Bremer nach

Bewegung, frischer Luft und neuen Perspektiven. „Stille Wasser sind tief“, sagt ein bekanntes Sprichwort. Im Unisee im Bremer Stadtteil Horn-Lehe liegen zwischen der Wasseroberfläche und dem Grund maximal 15 Meter. In der Fläche bietet das Gewässer rund 28 Hektar Raum und somit ausreichend Platz für Aktivitäten. An den See angegliedert ist der „Campingplatz am Stadtwaldsee“. 153 Standplätze, eine Zeltplatzwiese und ein moderner Wohnmobilhafen bilden die Grundlage für Camping auf hohem Niveau. Mit fünf Sternen bewertete der Deutsche Tourismusverband die Einrichtung. Ein Tipp für Touristen ebenso wie für Bremer Bürger. Entstanden ist der Stadtwaldsee – wie so viele Badegewässer in Bremen - durch Bau- und Baggerarbeiten, konkret beim Ausbau der Autobahn 27 und dem Neubau der Universität. An warmen Sommertagen hat man hier schon zwischen 10.000 und 12.000 Besucher gezählt. Trotz des Andrangs funktioniert das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur gut. Britta Freiheit, Mitarbeiterin des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr und zuständig für die Bremer Badegewäs-


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ser, berichtet von überwiegend „ausgezeichneter bis guter“ Badequalität: „Während der Saison werden die Bremer Badegewässer regelmäßig kontrolliert. Die Ergebnisse stellen wir für die Bürger unter „www.umwelt.bremen.de online.“ Auch unter der Servicenummer 0421/3615500 können sich Bremer Bürger und Gäste vor dem Besuch eines Badesees über seine Wasserqualität informieren. Während der Stadtwaldsee sozusagen als „Nebenprodukt“ von übergeordneten Baumaßnahmen entstand, geschah der erste Spatenstich am Emmasee allein zu dessen Aushub. Knapp 170 Arbeiter waren im Jahr 1866 mit dieser gewaltigen Aufgabe befasst. Ziel der Baumaßnahme, in deren Rahmen der Emmasee ausgehoben wurde, war es, die ehemals landwirtschaftlich genutzte Bürgerweide umzugestalten und für die Bremer Bevölkerung ein weiteres attraktives Naherholungsgebiet – den heutigen Bürgerpark - zu schaffen. Bürgerpark und Stadtwald liegen etwa einen Kilometer nordöstlich der Bremer Altstadt und bilden heute die größte zusammenhängende Parkanlage der Hansestadt. Wälder, Liegewie-

sen, Kaffeehäuser und nicht zuletzt die zahlreichen Gewässer laden hier zum Verweilen ein. Einen wunderbaren Blick auf den Emmasee genießen die Parkbesucher von der Terrasse des Kaffeehauses „Emma am See“, das sich seit seiner Eröffnung im Jahre 1867 zu einem beliebten Ausflugsziel mauserte. Gegenüber dem Kaffeehaus dümpeln im Sommer hölzerne Ruderboote im Schatten der Bäume. Wer mag, kann sie mieten und die üppige Natur im Park vom Wasser aus entdecken. Von Anfang April bis Oktober bei gutem Wetter geöffnet, steht den Gästen hier auch eine Minigolfanlage zur Verfügung. Alt und Jung treffen sich an der beliebten Boule-Bahn und Tierfreunde kommen im Tiergehege auf ihre Kosten. Läufer gehen ihrem Hobby auf der Finnbahn nach, Abenteurer erkunden den Naturlehr- und Erlebnispfad. Als dominierendes Gebäude auf dem Bürgerpark-Areal spiegelt sich das Park Hotel, Bremens einziges Fünf-Sterne-Hotel, auf dem vorgelagerten Hollersee wider. Der Name des Sees erinnert an den Kaufmann Johann Hermann Holler, der als wich-


Bürgerpark und Stadtwald liegen etwa einen Kilometer nordöstlich der Bremer Altstadt und bilden heute die größte zusammenhängende Parkanlage der Hansestadt.

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Einmal im Jahr erstrahlt der Hollersee im Licht eines prächtigen Feuerwerks. „Musik und Licht am Hollersee“ lockt Massen von Besuchern an das idyllische Gewässer.

tiger Ideengeber für die Aufforstung des Bremer Bürgerparks gilt. Für den promenierenden Gast bietet das „Café am Hollersee“ exzellente Gaumenfreuden sowie einen zauberhaften Ausblick auf den See und die große Fontäne darin. Im Sommer laden die benachbarten Grünflächen dazu ein, sich niederzulassen und im Schoße der Natur ein ungestörtes Sonnenbad zu genießen. Über die Grenzen Bremens hinaus bekannt ist das jährliche Open-AirKonzert „Musik und Licht am Hollersee“. Zum ersten Mal im September 1989 inszeniert, lockt das Event inzwischen 15.000 bis 20.000 Besucher an den Hollersee. In Scharen strömen die Menschen herbei, um der Musik des Jugendsinfonieorches-

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Bremer Gewässer

ters Bremen-Mitte zu lauschen. Einige lassen sich auf mitgebrachten Decken nieder, andere stehen in Gruppen und genießen die hochwertige Darbietung vor der einzigartigen Kulisse. Wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, entzünden die Besucher Fackeln, die zugunsten des Veranstalters Bürgerpark e.V. und des Jugendsinfonieorchesters verkauft werden, und tauchen den See gemeinsam in ein märchenhaftes Licht. Den Höhepunkt dieses akustischen und optischen Spektakels bildet das Abschluss-Feuerwerk, das zu Händels Feuerwerksmusik am nächtlichen Bremer Himmel explodiert. Explosionen ganz anderer Art trotzen sollten die Bremer Wallanlagen, die im 17. Jahrhundert durch den

Aushub eines 3,30 Meter tiefen Grabens entstanden sind. Was dereinst der militärischen Verteidigung der Stadt diente, bildet heute eine weitere beliebte Parkanlage mit romantischen Plätzen und idyllischen Gewässern. Die Wallanlagen, welche von dem niederländischen Festungsbaumeister Johan van Valckenburgh konzipiert und im Laufe der Zeit zu einem englischen Landschaftsgarten umgestaltet wurden, umschließen nahezu die gesamte Bremer Altstadt. Daher nennen ihn die Bürger Bremens liebevoll auch ihren „grünen Gürtel“. Seit 1976 stehen die Wallanlagen unter Denkmalschutz. Bereits mit den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings, spätestens aber, wenn im Sommer die Hitze auf den Straßen und Plätzen des Stadtzentrums steht, zieht es die Bremer Bürger an die Gewässer der Wallanlagen. Nur wenige Gehminuten von Asphalt und geschäftigem Stadtlärm entfernt, finden die Erholungssuchenden hier einen Zufluchtsort, an dem sie ihre Schuhe ausziehen und die erhitzten Füße abkühlen können, an


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Einen Ort der Ruhe und Erholung finden die Bremer in den Wallanlagen - nur wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt.

dem sie das Gras auf der Haut spüren und dem Gesang heimischer Vögel lauschen können. Während der Stadtgraben durch seine Vielfalt besticht, begeistert beim Blick über den Achterdieksee in erster Linie die überschaubare Weite. Mit etwa 7,6 Hektar gehört der Achterdieksee in Oberneuland zwar nicht zu den größten Badeseen Bremens, aber aufgrund seiner Lage eignet er sich hervorragend für Tagesausflüge mit dem Fahrrad. Gut befestigte Straßen und Wege führen zum Beispiel aus der Vahr an den See. Das Areal um den See herum eignet sich gut für ausgiebige Spaziergänge. Wer es überschaubarer mag, ist in kleineren Anlagen wie der Arberger Rottkuhle oder im Grambker Seebad im Stadtteil Burglesum besser aufgehoben. Das Grambker Seebad ist ein Naturwasser-Freibad. Es bietet seinen Besuchern große Rasenflächen zum Sonnen und Spielen und einen Steg, von dem aus ins Wasser gesprungen werden darf. Viel genutzt ist das Beachballfeld, das 1998 entstanden ist, sowie das Kinderbecken mit Wildbach und angrenzendem Klettergerüst. Die Pflege dieser Badegewässer haben Vereine übernommen. Viele Ehrenamtliche engagieren sich in ihrer Freizeit für den Erhalt und die Bewirtschaftung dieser Gewässer. Daraus resultieren einige Besonderheiten: So können Interessierte das Gelände um die Arberger Rottkuhle außerhalb des Badebetriebs anmieten – zum Beispiel für private Feiern.

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So vielfältig sind die Angebote der Natur: vom Sandstrand am Kaffee Sand (oben) über idyllische Seerosen in Schönebeck (Mitte) bis zur stilvollen Weite des Sodenmattsees (unten).

Grillpartys, gute Laune und Urlaubsstimmung sind rund um den Werdersee an der sommerlichen Tagesordnung. Rund um den 59 Hektar großen Badesee spenden mächtige Bäume Schatten und laden zu langen Spaziergängen ein. Auf der Deichpromenade am Ufer des Werdersees tummeln sich bei fast jedem Wetter Fußgänger, Läufer, Radfahrer und Inline-Skater. Bevor man die wuselige Promenade kreuzt, empfiehlt sich daher ein kurzer Blick über die Schulter. Wuselig geht es auch auf dem Sportparksee Grambke in Burg-Lesum zu. 33 Hektar Wasserfläche bieten ausreichend Platz für Wassersport und sogar eine Regattastrecke. Hier können Segler, Ruderer und Kanuten ihr Hobby in vollen Zügen genießen. Neben einem großen Badestrand finden Besucher zahlreiche attraktive Buchten. Wie an vielen anderen Gewässern Bremens sorgt für die Sicherheit der Badegäste eine DLRGStation direkt neben dem Badestrand. Urlaubsfeeling mit Strandkörben und Biergartenatmosphäre finden Wasserfreunde nicht zuletzt an der Bremer Weser. Direkt in der City bietet das „Café Sand“ ganzjährig einen herrlichen Blick auf den mächtigen Flusslauf. Aufgrund der starken Strömung sollten sich Schwimmer bevorzugt in der Nähe des Ufers aufhalten. Von März bis Oktober können Besucher hier mit der „Sielwallfähre“ über die Weser setzen. So vielfältig wie die Bedürfnisse der Bremer so vielfältig sind die Angebote der Natur. Von der Schifffahrt über den Wassersport, vom Badebetrieb bis zur Erholung in Ufernähe reichen die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung an den Gewässern in und um Bremen, die aufgrund ihrer Vielzahl hier nicht abschließend genannt werden können. Mit dem Frühjahr bietet sich die nächste Gelegenheit, diese Vielfalt bremischer Gewässer neu zu entdecken und für Erholung und Sport ausgiebig zu nutzen. Eine verlockende Einladung, die Sie bestimmt gern annehmen werden.


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Gourmet

Die Kunst des puren

Geschmacks

Das Sterne-Restaurant „La Terrasse“ verwöhnt ganz „down to earth“ Von Wiebke Gloe-Carstensen, Fotos: Petra Liebetanz

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er Weg ins Gourmet-Restaurant „La Terrasse“ führt durch die Lobby des Park Hotels. Einmal links abbiegen, anschließend rechts den Gang hinunter, et voilà: Das Ziel ist erreicht. Nach der Begrüßung durch das zuvorkommende Personal wird der Gast an seinen Tisch begleitet, wo die kulinarische Reise ihren Lauf nehmen wird. Vergessen Sie bitte sofort jegliche Berührungsängste mit Gourmet-Restaurants! Denn das Team vom „La Terrasse“

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Gourmet

versteht sich perfekt darauf, weder Distanziertheit oder steife Etikette zu vermitteln. Vielmehr entsteht das Gefühl, als persönlicher Gast willkommen zu sein. Passend dazu entsteht durch die weitläufige Anordnung der nur neun Tische im großzügigen Wintergarten-Bereich ein Gefühl von Privatsphäre. Ein guter Rahmen, um sich während eines ausgedehnten Menüs in Ruhe dem eigenen Gaumen und seinem Tischpartner zu widmen. Wer die ganze Vielfalt der Geschmä-

cker und das ganze Können des Teams um Küchenchef Norman Fischer kosten möchte, sollte das Degustationsmenü wählen: In vier bis acht Gängen bringen die gut geschulten Restaurantfachleute modern interpretierte Gerichte auf der Basis der klassisch-französischen Küche auf den Tisch. Zubereitet werden die Speisen aus überwiegend französischen Zutaten, die über einen Lieferanten aus Trier bezogen werden. Die Aromen der einzelnen Speisen sind sehr rein. Die Gerichte werden herrlich angerichtet auf weißen Porzellantellern unterschiedlichster Formen. Keine Kräuterdekorationen oder Gemüse-Zierrat lenken vom feinen Geschmack des Essens ab. Nach der delikaten, facettenreichen Auswahl an Amuse Bouche darf sich der Gast am puren Geschmack von lauwarmem, frischgeba-


Andreas Butzkamm und Küchenchef Norman Fischer sind absolute Experten, wenn es um kulinarische Genüsse geht. Im „La Terrasse“ kümmern sie sich um die anspruchsvollen Gaumen ihrer Kundschaft. ckenem Focaccia mit wunderbarem Olivenöl oder frischer Butter und groben Salzen auf das Menü freuen. Speisen wie Taschenkrebs mit Marella Shrimps, Papaya & Matcha Tee oder französischer Eouffé-Taube mit Schwarzkohl, Treviso & Topinambur repräsentieren die Vielfalt und zugleich das Motto der „La Terrasse“Küche: Geschmack pur. Neben dem sorgfältig von Küchenchef Norman Fischer kreierten Menü, an dem er und weitere vier Köche drei bis vier Wochen arbeiten, bevor es auf die Karte kommt, gibt es eine übersichtliche Auswahl an À-la-carte-Gerichten. Der 31-jährige Norman Fischer, der am 15. Januar dieses Jahres nach achtmonatiger Personalunion das Zepter von Heiko Schulz übernommen hat, kochte zuvor im Restaurant Meierei Dirk Luther in Glücksburg. Dort arbeitete er bereits vier Jahre lang mit Andreas Butzkamm zusammen, der sich seit anderthalb Jahren im „La Terrasse“ für das Wohlergehen seiner Gäste engagiert. „Wir sind ein sehr junges Team, dessen Ziel jeden Abend zufriedene Gäste sind“, erklärt der Küchenchef. Der Stern, den das Gourmet-Restaurant im November 2009 unter Heiko Schulz bekam und seitdem hält, bereitet Norman Fischer kein Kopfzerbrechen: „Unser Ziel ist es natürlich, den Stern zu halten, doch da das gesamte Team jeden Tag engagiert auf hohem Niveau arbeitet, können wir dieses Thema locker angehen.“ Für ein besonderes Restaurant-Erlebnis sorgt das vierköpfige Service-

Team, das dem Gast unkompliziert und kompetent die Speisen und passenden Getränke serviert und den Tisch immer wieder für jeden Gang mit neuen, formschönen Robbe und Berking-Bestecken eindeckt. Aus den rund 500 Weinen der von Wital Wegele, Chef Sommelier des Park Hotels, gepflegten Auswahl sucht Andreas Butzkamm den zu jedem Gericht ganz besonders passenden Tropfen aus: „Damit der Wein zum I-Tüpfelchen des jeweiligen Gerichtes werden kann, muss er immer eine Nuance leiser sein, damit er den Geschmack des Essens nicht überlagert.“ Bei der perfekten Weinauswahl steht dem Gast außerdem die Jung-Sommelière Catharina Boll am Tisch zur Verfügung. Ein besonderer Genuss zu den delikaten, aus der hauseigenen Patisserie stammenden Desserts bietet übrigens die besondere Auswahl an Süßweinen. Das Ambiente des 2008 vollkommen umgestalteten Wintergartens lädt durch seine stimmige Farbigkeit und geschmackvoll-puristische Ausstattung zum Wohlfühlen ein. Einen Innenarchitekten brauchte das Hoteldirektorenpaar Dominique und Wilhelm Wehrmann nicht, um eine gelungene Atmosphäre zu schaffen, die mit dem puren Konzept der Küche korrespondiert. Es dominieren warme Grautöne und samtiges Violett. Ebenholztöne und silberne Lampen setzen Akzente. Highlights im klaren Farbensemble sind ein wunderschön bemalter Art-Deko-Wandschirm und ein dazu passendes Wandgemälde auf der an-

deren Seite des langen Wintergartens. Anstelle von Blumendekorationen gibt es auf den Tischen Kunst-Unikate von Gérard Bouvier: Aus Silber gefertigte spaßig-dekorative Hingucker in Form unterschiedlichster Tierfiguren, die Besteckgegenstände als Gefieder oder Extremitäten zur Schau stellen und dadurch auf besondere Art Appetit machen. Der Blick aus den großen Fenstern lädt zum Verweilen ein – sitzt man doch genau gegenüber des Hollersees und den wunderschönen Allee-Strukturen der Parkanlage. Übrigens sind die französischen Armlehnstühle wahre Wohlfühl-Fauteuils, wie geschaffen für ein mehrstündiges Menü. Wer einen genussreichen Abend im Gourmetrestaurant „La Terrasse“ verbringen möchte, sollte unbedingt reservieren. „Reservierungen sind insbesondere unter der Woche oft auch kurzfristig machbar“, verspricht der Restaurantleiter. „Wir freuen uns hier wie zu Hause auf unsere Gäste und tun alles, damit sie sich rundherum wohl fühlen. Und das trotz Sterneanspruch ganz ‚down to earth’.“

Gourmetrestaurant „La Terrasse“ Im Bürgerpark, 28209 Bremen Di. – Sa. 18.30 – 21.30 Uhr (Küchenannahme) Über Ostern erweiterte Öffnungszeiten Tel. 0421 3408-779 a.butzkamm@park-hotel-bremen.de

Gourmet

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Bremen Brillant Symbolische Wetteinsätze mit doppelter Wirkung Auf der Suche nach den besten Spürnasen für wirtschaftliche Entwicklung hatte die Bremer Landesbank zur sechsten Auflage der Zinswette in die Kundenhalle am Domshof eingeladen. Rund 300 Kunden sind daraufhin gekommen, um Prognosen für die Entwicklung des 3-Monats-Euribor so-

Der Chefanalyst der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer (l.), und Vorstandsmitglied Dr. Guido Brune (r.) gratulieren den Gewinnern der letztjährigen Zinswette Prof. Dr. Günter Fietz und Frank Fruggel

wie des Euro-Kurses zum letzten Handelstag 2012 vorherzusagen. Damit auch Börsen-Laien einen Tipp abgeben konnten, erläuterte Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank, die Zins- und Währungstrends 2012. Wie in den Vorjahren, unterstützten die Kunden der Bank mit ihren symbolischen Wetteinsätzen auch diesmal ausgewählte, gemeinnützige Institutionen und Projekte aus der Region. In diesem Jahr waren dies der Blindenund Sehbehindertenverein Bremen, „Trauerland“ – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche sowie „Hand zu Hand“ – Psychosoziale Beratungs-

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stelle für Gehörlose und Hörgeschädigte. „Ich freue mich, dass sich unsere Kunden so stark für diese Vereine in unserer Stadt engagieren“, kommentierte Vertriebsvorstand Dr. Guido Brune. Bei den Zinswetten in Bremen und Oldenburg sind durch Spenden der Kunden mehr als 50000 Euro zusammen gekommen. Die Bremer Landesbank verdoppelte diese Spendensumme auf gut 100.000 Euro. Das Ergebnis beweist: Die Zinswette der Bremer Landesbank zählt mittlerweile zu den Top-Wohltätigkeitsveranstaltungen im Nordwesten.

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Das Antikenmuseum empfängt den griechischen Botschafter

Prof. Hans Kloft, Bremen; Frau Dimàki, griechische Generalkonsulin in Hamburg; Dimitros Rállis, der neue griechische Botschafter in Berlin; Frau Heidrun Zimmermann, Stifungsvorsitzende Antikenmuseum im Schnoor; Wolfgang Deter-Lüken, Geschäftsführer Antikenmusuem im Schnoor

Eine wertvolle Sammlung griechischer Vasen aus der Blütezeit Athens um 500 vor Christus führte den griechischen Botschafter Dimitris Rállis in die Räumlichkeiten des Antikenmuseums im Bremer Schnoor. Der Botschafter, der zu einem Vorstellungsbesuch bei Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen gekommen war, hatte den Wunsch geäußert, in Bremen auf etwas zu stoßen, das auf eine Verbindung zu Griechenland zurückzuführen ist. In Begleitung einer Delegation von in Bremen unternehmerisch tätigen Landsleuten verbrachte der Botschafter zusammen mit der griechischen Generalkonsulin in Hamburg, Ekaterini Dimákis, daraufhin einen anregenden Nachmittag mit der Stiftungsvorsitzenden Heidrun Zimmermann und dem zuständigen Geschäftsführer Wolfgang Deter-Lüken. Der Botschafter sprach von seinen Intentionen, das Modell der Städtepartnerschaft zwischen griechischen und deutschen Städten zu fördern. über diese direkten Kontakte könne für die Menschen beider Nationen sehr viel erreicht werden.

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Bremen Brillant Ringhotel Munte gleich doppelt ausgezeichnet Gleich zwei Gütesiegel für höchste Qualität und Professionalität konnten die Gebrüder Jan und Detlef Pauls in Empfang nehmen. Das von ihnen im Familienbesitz geführte Ringhotel Munte am Stadtwald wurde mit den

Jan und Detlef Pauls

Gütesiegeln „Certified Conference Hotel“ und „Certified Business Hotel“ ausgezeichnet. Vergeben wurden die Zertifikate durch den Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR). Damit ist das Ringhotel Munte am Stadtwald das einzige Vier-Sterne-Hotel in Bremen, das diese Gütesiegel erhalten hat. Für die Auszeichnung als „Certified Conference Hotel“ werden unter anderem der Tagungsbereich, das Angebotsprozedere, der Bankettservice, die Veranstaltungsbetreuung und der Abrechnungsprozess auf den Prüfstand gestellt. Das Prädikat „Certified Business Hotel“ attestiert die hohe Qualität von Arbeitsmöglichkeiten in den Zimmern, Hygiene, Rechnungsstellung und die Zuverlässigkeit der Erreichbarkeit durch zum Beispiel Mobilfunk.

Koopmann Jindelt künftig in der Böttcherstraße

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Zu Recht gilt die Bremer Böttcherstraße als heimliche Haupstraße der Weserstadt. Seit jeher sind hier namhafte Vertreter der hanseatischen Kaufmannschaft ansässig. Auf Initiative von Susanne Gerlach, Geschäftsführerin der Böttcherstraße GmbH, beziehen jetzt die Eheleute Koopmann ein neues Stadtkontor in eben dieser Straße. Gegründet im Jahre 1888, befindet sich das Unternehmen seit mehr als einem Jahrhundert im Familienbesitz. Die Firma Koopmann Jindelt Heizölhandel und Spedition GmbH war jahrzehntelang direkt in der Innenstadt vertreten und musste im Rahmen des Neubaus des Atlantik Grand Hotels das alte Büro verlassen.

Alle Namen von links nach rechts.

Elke und Wilm Koopmann (KoopmannJindelt Heizöl-Handel); Foto: Martin Rospek


Christoph Groß feiert Neubeginn im Möbelhaus Charisma Er hat „Ja“ gesagt zum Neubeginn. Seit Anfang des Jahres ist Christoph Groß Inhaber des Traditionsgeschäftes „Charisma Diedrich Müller“, früher „Möbel Müller“. Dieses Ereignis feierte der erfahrene Möbelkaufmann im Charisma-Haus in Neuenburg mit seinem Mitarbeiterteam, Kunden, Geschäftsfreunden und weiteren illustren Gästen aus Kommunalpolitik und Wirtschaft. Christoph Groß wagte den Sprung in die Selbstständigkeit nach reiflichen Überlegungen. Unterstützt wird der 38-Jährige von einem siebenköpfigen Mitarbeiterteam und seiner Ehefrau Christina Groß (37). Als Jungverkäufer im Alter von 23 Jahren hat Groß seine Laufbahn im Hause Charisma begonnen. Eingestellt wurde er von Elsbeth und Werner Müller. Als Verkaufsleiter gestaltete der heutige Inhaber die Entwicklung des traditionsreichen Handwerksunternehmens in einen modernen Fachbetrieb aktiv mit.

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„Ladies Day“ im Hause Woltmann Im Rahmen des „Ladies Day“ kam im Hause Woltmann, Jaguar & Land Rover, ein exklusiver Kreis zusammen. Unter dem Motto „Work – Life – Balance“ widmeten sich rund 40 Damen dem inneren Gleichgewicht und genossen dafür ein abendfüllendes Programm zum Wohlfühlen und Genießen. Im Rahmen eines zweigliedrigen Impulsvortrages informierte die Diplom-

Antje Menning, Thomas Wagner, Mimmi Mayr, Andrea Ahlers

Jutta Bendt, Katja Lüddecke, Kaja Woltmann-Becke, Andrea Grundmann, Jennifer Aydin

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Psychologin Anke Bösmann darüber, wie man Belastungssignale rechtzeitig erkennt und bewältigt. Aus ihrer Arbeit als Gesundheits-Coach heraus zeigte sie wirksame Möglichkeiten zur Stressbewältigung auf. Um wirkungsvolle Hilfe kümmern sich auch die „Bremer Engel“, zu deren Gunsten Tanja Woltmann-Knigge eine Tombola organisierte. Die Initiative „Bremer Engel“ ist eine mobile Familienhilfe für schwerstkranke Kinder und ihre Angehörigen. Sie finanziert sich ausschließlich aus Mitteln der gemeinnützigen „Erika Müller Stiftung“ und aus Spenden. Außerdem erwartete die Damen ein mehrgängiges Menü, eine spannende Modenschau der Bremer Boutique „costume“, aktuelle Frisurenmode aus dem Hause „Schnipp Schnapp“ sowie ein kurzweiliges, literarisches Rahmenprogramm der Bremerin Bettina Wassmann.

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Bremen Brillant

Dr. Eric Cheysson, Mitbegründer Ärzte ohne Grenzen, Präsident der französischen humanitären Organisation La chaîne de l’espoir und Gefäßchirurg am Hôpital Pontoise in Paris; Harald Schützek, Berenberg Bank Bremen; Dennis Rodiek, Berenberg Bank Bremen; Jamal Said, Apotheker; Dr. José Uroz Tristan, Kinderchirurg Universität Las Palmas; Prof. Dr. Najeebullah Bina, Leiter Kinderherzchirurgie am Krankenhaus in Kabul; Dr. Matthias Angrés, Vorstand der Stiftung RobinAid, Bambipreisträger 1997 in der Kategorie soziales Engagement


Heidi Galka, Ricarda Kockerols, Sabine Knigge, Anka Klatt

Jochen Krüger, Irene Antes (Antes Partyservice)

Yasemin Vierkötter, Dagmar Thalau, Maja Zech, Tanja WoltmannKnigge, Constance JoppienKoch

Alle Namen von links nach rechts.

Berenberg Bank Bremen unterstützt humanitäre Arbeit von RobinAid „Wer ein Kind rettet, rettet die Welt“ – Nach dieser Maxime wirken die Akteure der humanitären Stiftung RobinAid. Mit dem Thema „Medizin als aktiver Beitrag für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt und Zeichen für humanitäre Solidarität“ war eine Gruppe von Vertretern dieser Organistion im Rahmen des 22. Symposiums „Intensivmedizin & Intensivpflege Bremen“ vertreten. Die Präsenz der Organisation im Messe und Congress Centrum wurde von der Berenberg Bank, der ältesten Privatbank Deutschlands, unterstützt. Unter anderem nahmen die Akteure aus den Händen von Dennis Rodiek, Abteilungsdirektor Berenberg Bank Bremen, einen Scheck in Höhe von 500 Euro entgegen. Im Rahmen des Symposiums gestaltete ein Mitarbeiterteam von RobinAid einen Informationsstand sowie eine spannende wissenschaftliche Vortragsreihe. Über die medizinische Arbeit in internationalen Projekten referierte am Eröffnungstag des Kongresses unter anderem Dr. Eric Cheysson, Präsident der französischen humanitären Schwesterorganisation „La chaîne de l’espoir“ und Gefäßchirurg am Hôpital Pontoise in Paris.

Bremen Brillant

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Brillant-Nacht Rund 80 Bremer Kaufleute waren zu Gast, um gemeinsam mit der Herausgeberin Sigrid Lony Hirt und ihrem Team die BRILLANT-Nacht zu feiern. Die Feier anlässlich des 20-jährigen Bestehens von BRILLANT fand im gediegenen Ambiente des imposanten Kuppelsaals im Park Hotel Bremen einen angemessenen Rahmen. An festlich eingedeckten Tischen servierten die Mitarbeiter des Park Hotels ein exzellentes Menü. Zwischen den Gängen des Musicaldinners begeisterten die jungen Darsteller der Bremer Musical Company unter der Moderation von Thomas Blaeschke mit den Musical-Highlights der letzten 20 Jahre.

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Ebenso wie die Kuppelhalle im Park Hotel Bremen, wird auch das Magazin BRILLANT von starken S채ulen getragen. Die Mitarbeiter und Wegbegleiter sind das Herz der Bremer Publikation. In der BRILLANT-Nacht kamen sie alle zusammen und feierten den Erfolg ihres gemeinsamen, kreativen Schaffens. n-Gerdau, Er win Nieman und Kathrin Gerdau er 체g Kr Torsten

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K u l t u r Musiktheater

Von Ursula Myke

Herzog Blaubarts Burg

Ein großer Wurf gelang dem Bremer Musiktheater mit Herzog Blaubarts Burg von Béla Bartók (1911) und Blaubart von Franz Hummel (1984). Thema beider Einakter ist die Psyche von Mann und Frau, die Anziehungskraft zwischen den Geschlechtern und zugleich die Unmöglichkeit eines wirklichen Verständnisses. Bartóks Oper schildert das Scheitern einer dauerhaften Beziehung zwischen der mädchenhaften Judith und dem geheimnisvollen Blaubart. Für ihn hat sie aus Liebe alles Vertraute verlassen und ist ihm in eine ungewisse Zukunft gefolgt. Obwohl sie es nicht wahrhaben will, graut es ihr in der kalten und dunklen Burg mit den sieben verschlossenen TüJudith und Blaubart – zärtliche Liebe oder Unterwerfung?

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Kultur

ren. Kein Sonnenlicht fällt herein. Diese Burg scheint der Spiegel der Seele des Geliebten zu sein, zu der er ihr keinen Zugang gewähren will. Er möchte mit ihr nur den Augenblick genießen. Damit gibt sich Judith aber nicht zufrieden und ringt ihm Schlüssel um Schlüssel ab, um ihn ganz kennen zu lernen. Beim Öffnen der Türen entdeckt sie die dunklen Seiten seines Wesens. Trotzdem verlangt sie auch den Schlüssel zur letzten Tür und begegnet Blaubarts getöteten Frauen, den gescheiterten Beziehungen seines Lebens. Das traurige Fazit: Je mehr Judith über Blaubart erfährt, desto weiter entfernt sie sich von ihm. Schließlich erleidet sie das Schicksal ihrer Vorgängerinnen, er bleibt – beziehungsunfähig? – allein zurück. Judith und Blaubart werden von Nadja Stefanoff und George Stevens verkörpert. In ihrem Gesang und in der darstellerischen Präsenz liegt eine ungeheure Intensität, eine atemlose Spannung. Gleiche Begeisterung rufen auch die Bremer Philharmoniker unter der Leitung von Markus Poschner hervor. Außerdem – und das soll besonders betont werden – stellt sich das Produktionsteam ganz in den Dienst des Werkes und verzichtet auf spektakuläre Deutungen. Rosamund Gilmore (Regie) inspiriert die beiden Sänger und auch die drei stummen ehemaligen Frauen (Kim Gödeke, Sarah Lütjen und Jennifer Toman) zu eindrucksvollem Spiel. Carl Friedrich Oberle (Ausstattung) schuf dafür einen Raum mit einer in der Höhe verschwindenden Säule und sieben schwebenden Türen, hinter denen sich nichts Sichtbares verbirgt. Die in Schwarz-Weiß gehaltenen Kostüme passen sich überzeugend in diesen Rahmen ein. Die Oper Bartóks, der Ouvertüre, Arien und Ensembles fehlen, zeichnet die Seelenzustände der Protagonisten nach: „Die feinen Orchesterfarben, die seltsamen Klänge, die tiefe seelische Vorgänge beleuchten, die intensive Deklamation, das alles ist gleichzeitig Erbe des Impressionismus und doch eigenstes Werk

Bartóks, der mit dieser (…) Oper ein Meisterwerk geschaffen hat“, urteilt Kurt Pahlen. Durch die kongeniale Zusammenarbeit aller Beteiligten ist dieses auf höchstem Niveau umgesetzt worden. Ausgesprochen interessant ist auch der zweite Teil des Abends. Franz Hummels Oper Blaubart erzählt die Geschichte von Sigmund Freud und seiner jungen Patientin Dora. Das Libretto basiert auf Texten von Freud und Trakl. Die Handlung ist nicht klar nachzuzeichnen. Zu erleben sind die Träume Doras, Obsessionen und Ängste, die in einer Therapiesitzung lebendig werden. Es geht um das schwierige Verhältnis Doras zum Männlichen, vor allem zu ihrem dominanten Vater. Freud bleibt nicht der distanzierte Arzt, sondern entwickelt Gefühle und verstrickt sich immer mehr in seine Beziehung zu dieser ihm ganz wichtigen Patientin. An ihr probiert er seine Theorien über die menschliche Psyche aus. Dora leidet, aber sie schafft es am Schluss, sich aus der Abhängigkeit zu befreien und in ein eigenes Leben aufzubrechen. Steffi Lehmann und Loren Lang gelingt eine äußerst einfühlsame Gestaltung der beiden Partien, und auch die Traumgestalten Emmi (Barbara Buffy), Herr K. (Kejia Xiong) und der Vater (Christian-Andreas Engelhardt) meistern ihre schwierigen Aufgaben ausgezeichnet. Die Leitung des Orchesters liegt wieder in der Hand des Generalmusikdirektors. Für die Musiker handelt es sich sogar um eine Uraufführung: Die Fassung für Streichorchester ist von Hummel für Bremen neu konzipiert worden. Die Säule und die schwebenden Türen des Bühnenbildes aus dem ersten Teil werden – leicht verwandelt - beibehalten, um auf die thematische Verknüpfung zu verweisen. Hummels Musik und auch der Text stellen hohe Ansprüche an die Konzentration des Zuschauers, aber von der Oper geht zugleich eine große Faszination aus, die diese absolut hörens- und sehenswert macht.


K u l t Fotos: Jörg Landsberg

Ursula voll im Einsatz

AltArmArbeitslos Dichtung und Wahrheit liegen oft ganz dicht beieinander, und selbst Märchen haben einen realen Kern, um dessen Entschlüsselung sich seit langem Psychologen wie Soziologen bemühen. Grund genug für das Produktionsteam Volker Lösch (Regie) und Beate Seidel (Dramaturgie), die Geschichte von den Bremer Stadtmusikanten mit dem Hier und Heute in Beziehung zu setzen. So entstand die Collage AltArmArbeitslos aus Texten der Gebrüder Grimm, von Heiner Müller und Bremer Bürger/innen. Sie spiegelt die Situation älterer Langzeitarbeitsloser in der Geschichte von Esel, Hund, Katze und Hahn wider. Diese treuen Diener ihrer Herren werden, als sie wegen der schwindenden Arbeitskraft nicht mehr nützlich sind, verjagt oder sogar mit dem Tod bedroht. Trotzdem verlieren sie nicht den Mut und machen sich auf den Weg. Obwohl sie ihr Wunschziel Bremen nie erreichen, zeigt sich ihnen in dem unterwegs eroberten Räuberhaus eine Zukunft. Nicht so viel Glück haben viele Menschen in der zweiten Lebenshälfte, die, einmal arbeitslos geworden, vergeblich versuchen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Dabei sind sie in der Regel noch fit, absolvieren Umschulungen und Praktika und engagieren sich im Ehrenamt. Die daraus resultierende Verzweiflung und der Frust werden von Lösch in Zusammenarbeit mit Carola

Reuther (Bühne) und Sarah Roßberg (Kostüme) eindringlich vermittelt. Das ist vor allem dem engagierten Schauspielerensemble (u.a. Glenn Goltz, Eva Gosciejewicz, Siegfried Maschek) und den ausdrucksstarken Laienschauspielern zu danken, die durch ihre persönliche Betroffenheit sehr authentisch sind. Dass es sich nicht nur um Einzelschicksale handelt, sondern um ein grundlegendes gesellschaftliches Problem, demonstrieren die exakt deklamierten und bravourös choreographierten (Miroslaw Zydowicz) Gruppenszenen. Nur gegen Ende zeigen sich Ermüdungserscheinungen, und die Textverständlichkeit lässt nach. Ebenso bewegend sind einzelne Dialogszenen. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas gibt es aber auch satirische Elemente. Deren Höhepunkt ist unbestritten der verzweifelte Versuch der doppelten Ursula von der Leyen (Johanna Geissler, Philipp Michael Börner), Hartz4Empfänger auf die Wiedereingliederung ins Arbeitsleben vorzubereiten. Das Stück, obwohl literarisch keine Offenbarung und inhaltlich nicht neu, lässt den Zuschauer nicht unberührt; denn das, was er hört und sieht, begegnet ihm jeden Tag in seinem näheren oder weiteren Umfeld. Wo jedoch das „Räuberhaus“ in der Realität stehen könnte und wie sich das Leben dort ausgestalten ließe, bleibt weitgehend offen, die Frage danach aber präsent.


K u l t u r Musiktheater

Das Land des Lächelns Sie ist schon etwas Besonderes, Lehárs Operette „Das Land des Lächelns“: Zwar bietet sie dem Publikum die typischen großen Gefühle und pointierte Situationskomik, aber über allem liegt ein Hauch von Melancholie, und am Schluss verweigert sie das Happy End in Operettenseligkeit: Eine große Liebe zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen scheitert an der Starre der Traditionen und der Kaltherzigkeit der Fundamentalisten. Seit der Uraufführung – 1929 in Berlin – rührt die traurige Geschichte der Wiener Komtesse Lisa und des chinesischen Prinzen Sou-Chong, die sich trauen, eine Beziehung einzugehen, und am Ende erkennen müssen, dass die gesellschaftlichen Umstände stärker sind als ihre Wünsche. Viel aktueller als damals ist dieses Thema heute, und das macht sowohl eine traditionelle als auch eine aktuelle Inszenierung

sinnvoll. Regisseur Lukas Langhoff entscheidet sich jedoch dafür, die Handlung hinter einem Bilderrätsel aus tiefgründigen Metaphern und albernen Gags zu verbergen, dessen Entschlüsselung wenig reizvoll ist. Schon während der Ouvertüre wird der Blick in eine Art Museum freigegeben, in dem ein Angestellter verzweifelt und lange vergeblich versucht, eine Lampe an der Wand zu befestigen. Anschließend erleben wir eine Schar fröhlich swingender Priester und Nonnen, die die entscheidende Begegnung der Liebenden begleiten. Welche tiefere Bedeutung darin liegt, bleibt der Phantasie des Betrachters überlassen. Der zweite und dritte Akt versetzen uns nach China. Hier herrschen Diktatur, Uniformierung und Führerkult. Vor einer kargen Felsenlandschaft (Bühne: Alexander Wolf) erhebt sich eine monumentale Statue mit imperialem Gestus. Vielleicht hat

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Kultur

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Mao Pate gestanden. Warum nicht? Weshalb der Kopf aber durch den von Mickymaus ersetzt wird, bleibt eines der Geheimnisse des Produktionsteams. Weitere sind der Sinn des zwar gekonnten, aber völlig belanglosen Auftritts des Obereunuchen (Susanne Schrader), der Hip-Hop-Einlage einer jugendlichen Tanzgruppe und der um die Füße der Protagonisten angehäuften Erdhügel. Auch die Personenregie ist nicht wirklich überzeugend. Lisa erscheint keineswegs als ein naives Mädchen mit rosa Träumen, sondern ist eher eine ziemlich coole und gelangweilte Society-Lady, die einen nicht alltäglichen Partner sucht. Peggy Steiner legt die Rolle auch musikalisch so an: einwandfrei gesungen, aber sehr kühl und wenig differenziert. So ganz mag man ihr die besungenen Gefühle nicht abnehmen, weder ihre flammende Liebe noch die Tiefe der Demütigung, als der geliebte Mann vier weitere Frauen ehelichen muss, und nicht einmal das Heimweh, als sie alles verloren hat. Luis Olivares Sandoval (Sou-Chong) legt schon etwas mehr Herz in seinen Gesang, bietet schöne Piani, hat aber Schwierigkeiten in der Höhe. Sehr


Foto: Jörg Landsberg

K u l t u r überzeugend ist dagegen Steffi Lehmann als Mi, die sich wortreich über die untergeordnete Rolle der Frau beklagt. Das ist auch Christian-Andreas Engelhardt als Graf Gustav zu bescheinigen, der die kleine Mi zwar reizend findet, aber nur Lisa liebt, der er bis nach China folgt und die er schließlich in die Heimat zurückführt. Wenn auch die musikalische Seite des Abends nicht überwältigend ist, so ist die Leistung aller Beteiligten über weite Strecken doch sehr respektabel. Das gilt für die Solisten, vor allem aber auch für Chor (Daniel Mayr) und Orchester (Florian Ziemen). So ist der Schlussapplaus mehr als verdient. Er gilt allerdings nur den Musikern, denn das Produktionsteam verzichtet auf die Begegnung mit dem Publikum.

Eisige Kälte im Land des Lächelns

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K u l t u r Musiktheater

Im Weißen Rössl steht das Glück vor der Tür, besonders wenn das illustre Etablissement nicht nur am Wolfgangsee, sondern auch am Weserstrand angesiedelt ist. Ihm begegnet das Publikum, das im Stadttheater Bremerhaven wieder einmal Operette vom Feinsten erleben darf. Ralf Nürnberger (Regie und Bühnenbild) begeistert mit seiner lebendigen, phantasievollen und durch augenzwinkernde Übertreibung leicht ironischen Inszenierung von Benatzkys Werk, zu dem u.a. auch Robert Stolz musikalische Beiträge geliefert hat. Erneut wird hier der Nachweis erbracht, dass Werktreue und eine gewisse Modernität einander nicht ausschließen müssen. Zauberhaft ist die Ausstattung – eine skizzierte Berglandschaft, ein drehbares Alpenhäuschen, einige Requisiten -, zauberhaft sind die Kostüme (Claudia Kuhr). In diesem Rahmen läuft die einfache Handlung ab: Liebesleid und LieSchuhplattler einmal anders: Bombenstimmung am Wolfgangsee

besfreud sorgen für Verwicklungen, und am Ende liegen drei glückliche Paare einander in den Armen. Viele kleine wehmütige und komische Episoden fügen sich zu einer bunten Revue, dargeboten von einem Ensemble musikalisch wie darstellerisch ausgezeichneter Künstlerinnen und Künstler. Da ist zunächst einmal Leopold, der in seine Wirtin verliebte Zahlkellner (Peter Kubik). Ihm gehört sofort die Sympathie des Publikums in seiner Treue, Eifersucht und Verzweiflung. Zuschauen kann er eben nicht, wenn seine angebetete Josepha (Judith Kuhn) für den Berliner Stammgast, den Anwalt Dr. Siedler (Ziad Nehme), schwärmt. Dieser ist allerdings Feuer und Flamme für Ottilie (Lilli Wünscher), welche wiederum für den schönen Sigismund (Jan-Friedrich Schaper) bestimmt ist, um einen Rechtsstreit der Väter zu beenden. Zum Glück gibt es noch Klärchen (Pinelopi Argyropoulou), die reizend lispelnde Tochter des verschrobenen

Prof. Hinzelmann (Werner Kraus), die Sigis Herz im Sturm erobert. Zur Lösung der verzwickten Lage tragen nicht zuletzt Seine Majestät, der Kaiser (Christine Dorner) bei, der im Weißen Rössl übernachtet und seine allerhöchsten Lebensweisheiten über seine Untertanen ausschüttet:´S ist nun mal im Leben so… Alle Beteiligten erfüllen ihre Aufgaben mit Bravour. Trotzdem seien zwei noch besonders herausgehoben: der Urberliner Wilhelm Giesecke (Jürgen A. Verch), Ottilies Papa mit seiner Sehnsucht nach dem Wannsee und die (stimm-)gewaltige Zenzi (Katharina Kühn), zwischen denen es tüchtig knistert. Herrlich mitreißend sind auch die Gruppenszenen mit Chor und Extrachor (Ilia Bilenko) und dem Ballett des Stadttheaters (Choreographie: Sergej Vanaev). Hartmut Brüsch und das Städtische Orchester Bremerhaven sorgen für Schwung und Tempo, sodass die Musik zwar stimmungsvoll, aber nie rührselig ist.

Foto: Jens Rillke

Zum weißen Rössl


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LEBEN IST NICHT NUR DIE SUMME DER ZEIT, SONDERN DIE SUMME DES ERLEBTEN Das Hotel und Restaurant Forsthaus Heiligenberg liegt in einer wunderschönen Landschaft in Bruchhausen-Vilsen auf dem Gelände einer ehemaligen Wallburg. Im Mittelalter stand hier das Prämonstratenserstift Heiligenberg, das dem Forsthaus seinen Namen gab. Aus alter Tradition ein Ort, wo das Wohl des Zufluchtsuchenden, des Gastes, des Besuchers im Mittelpunkt stand. Seit 1999 ist das Forsthaus Heiligenberg im Besitz der Familie Brüning. Mit großer Verbundenheit zu den Schätzen der Natur und dem Respekt vor dem traditionsreichen historischen Boden wurde die Entwicklung des 4-Sterne Hotels geplant. Aktuelle Erweiterungen sorgen dafür, dass schon ab August weitere Zimmer zur Verfügung stehen. 31 Zimmer und vier Suiten mit eigener Terrasse, ein Tagungshaus, ausgestattet mit modernster Präsentationstechnik und verschiedene imposante Veranstaltungsräume bieten einen modernen, lebendigen Ort der Erholung, Begegnungen und des sich Wohlfühlens. Die Besucher genießen die ungezwungene Atmosphäre und besonderen kulinarischen Genüsse aus der Region und erfreuen sich an der ursprünglichen, fast unberührten Natur rund um den Heiligenberg. Fernab vom Trubel und doch Bremen ganz nahe, bietet das Forsthaus Heiligenberg eine spannende Mischung aus Historie, beeindruckenden Naturerlebnissen [ein Paradies für Kinder], feinsten kulinarischen Genüssen einer modernen regionalen Küche und stilvoll eingerichteten Zimmern mit schönen Bädern. Ein außergewöhnlicher Ort für einen Ausflug ins Grüne,

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K u l t u r Schauspiel

Wem dient die Kunst? Diese und andere philosophische und gesellschaftspolitische Fragen lässt Goethe die Protagonisten in seinem Drama Tasso engagiert diskutieren und reflektiert in der Gestalt des berühmten Renaissancedichters zugleich – wahrscheinlich – seine eigene Rolle am Musenhof zu Weimar und – ganz bestimmt – die Zerreißprobe der Kunst zwischen moralischer Instanz und Kommerz. Trotzdem ist das Stück kein trockenes Kolloquium verschiedener Ansichten, sondern entfaltet darüber hinaus differenzierte Charaktere mit unterschiedlichen Leidenschaften und Zielen. Dabei steht nicht die Aktion im Mittelpunkt, sondern die Sprache. Damit mag sich Nora Somaini (Regie) nicht zufrieden geben und verlangt von den Schauspielerinnen und Schauspielern höchsten körperlichen Einsatz. Jeden Zusammenprall bis hin zu sexuellen Übergriffen lässt sie voll ausspielen. Die Darsteller agieren ausgezeichnet, sprechen aber wenig differenziert und stellenweise nicht verständlich genug. Darin liegt eine Schwäche dieser Produktion. Die Geschichte verlegt die Regisseurin vom Sommerschloss des Hofes zu Ferrara in eine Ferienwohnung irgendwo im Süden (Bühne: Ulrich Leitner) und in die Gegenwart. Solche Aktualisierung lässt sich durchaus vertreten, denn die Themen des Dra-

Fotos: Jörg Landsberg

Torquato Tasso

„Er gehört uns!“ – Tasso und die beiden Leonoren

mas sind zeitlos. Zweifelhaft dagegen ist, dass durch Ausstattung und Personenregie immer wieder der Eindruck einer Parodie entsteht, die dem eigentlichen Anliegen des Dramas nicht gerecht wird. Zu Beginn feilschen zwei poppig schrille Girls mit merkwürdig ausstaffierten Straßenverkäufern (Kostüme: Doey Lüthi) um Sonnenbrillen. Später beliefern diese die Urlaubsgäste mit Erzeugnissen der internationalen Presse. Verkehrssprache: Englisch. Unvermittelt wechseln die Damen in den Originaltext und entpuppen sich als die beiden Leonoren, die Schwester des Herzogs von Ferrara (Franziska Schubert) und die Gräfin Sanvitale (Varia Linnéa Sjöström). Beide schwärmen für den Dichter

Gefangen?

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Kultur

Tasso (Thomas Hatzmann), der gerade ein bedeutendes Werk vollendet hat. Ein gläsernes Gewächshaus mit üppigen Pflanzen senkt sich, wohl als Ehrung gedacht, auf den Widerstrebenden herab und wird ihm allmählich zum Gefängnis. Am Schluss sind alle Pflanzen in Müllsäcke verpackt – eine interessante Metapher. Tasso will den Rummel um sich nicht genießen. Er weiß nicht, welche Position er am Hofe hat. Ist er durch seine Kunst aufgenommen in die feine Gesellschaft oder nur Spielball der Reichen und Schönen, die sich mit seinem Werk schmücken und ihn verwöhnen, solange er nicht „aus der Rolle“ fällt? Aus dieser Unsicherheit ergeben sich eine Fülle von Missverständnissen, Eifersuchtsausbrüchen und Enttäuschungen. Tasso wagt es, sich in die Prinzessin zu verlieben, während diese sich ihm nur platonisch verbunden fühlt und ihn empört zurückstößt, als er zudringlich wird. Der zweite Konflikt entbrennt mit dem Staatssekretär Antonio, (Alexander Swoboda), der von einer Reise zurückkommt und um seinen Einfluss beim Herzog (Martin Baum) fürchtet. Dichtung und Wirklichkeit, Kunst und Politik, diese Welten scheinen unvereinbar zu sein. Tasso kann all das nicht akzeptieren, gerät in Rage, geht allen auf die Nerven und wird immer mehr zum Außenseiter. Am Schluss steht er im Hemd da – mit der Aufschrift: Befreit die Kunst! – ein Aufruf zum Nachdenken.


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Literatur

Literatur

in der Hansestadt

Verleihung des Bremer Literaturpreises 2012 Von Ursula Myke, Fotos: Victor Strรถver im Rahmen der Literarischen Woche


Am Abend vor der Preisverleihung konnte das Publikum Preisträgerin und Preisträger im Gespräch mit Dr. Lothar Müller (Süddeutsche Zeitung) erleben.

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rwartungsvolle Stille erfüllt am Mittag des 26. Januar die Obere Rathaushalle, als die letzten Töne der Eingangsmusik, dargeboten von Ulrich Mückenberger (Klarinette) und Uli Sobotta (Euphonium), verklungen sind. Der Höhepunkt der alljährlich stattfindenden Literarischen Woche steht unmittelbar bevor: die Verleihung des renommierten Bremer Literaturpreises und des Förderpreises. „Ein Buch muss wie eine Axt sein für das gefrorene Eis in uns.“, zitiert Carmen Emigholz, Staatsrätin für Kul-

tur, Franz Kafka in ihrer Begrüßungsansprache und fügt hinzu, Lesen sei die zentrale Kulturtechnik und Literatur fordere dazu heraus, sich mit dem auseinanderzusetzen, das uns umgibt. Die beiden ausgezeichneten Bücher – Die Schmerzmacherin von Marlene Streeruwitz und Alle Toten fliegen hoch. Amerika von Joachim Meyerhoff - sind auf ganz unterschiedliche Weise dazu angetan, diesen Anspruch zu erfüllen. Um das Zufügen und Erleiden von Schmerz geht es in Streeruwitz‘ Ro-

man. In seinem Mittelpunkt steht Amalie Schreiber, die nicht so recht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen will. „Die Schmerzmacherin nimmt den Leser mit in die Bedrohung einer überkontrollierten Welt. Das mitreißende Stakkato der Sprache ist einer jungen Frau auf den Fersen, die in der düsteren Maschinerie der Sicherheitsindustrie ihre Zukunft sucht und sich damit einer anonymen Gewalt ausliefert,“ heißt es in der Begründung der Jury für die Preisvergabe, und in der Laudatio auf Marlene Streeruwitz erläutert Dr. Daniela


Durch sein schauspielerisches Talent brachte Meyerhoff die Menschen auf seine Seite, auch in seiner Ansprache. Strigl, die Protagonistin sei eher eine „Schmerzensfrau“ als eine „Schmerzmacherin“. Diese leide an ihrer Herkunft aus einer Problemfamilie, erfahre sexuelle und andere Formen von Gewalt, verweigere aber letztlich doch die Opferrolle. „Wie im klassischen Thriller wendet sich die Waffe gegen ihren Besitzer und wird zum unguided missile.“ Die Faszination, die von diesem Werk ausgeht, erklärt sie damit, dass die Figur der Amalie zur Identifikation einlädt: „Für den magischen Vorgang der Verwandlung von Schriftzeichen in Affekt und Körpergefühl gibt es einen Begriff: Kunst“, und abschließend stellt sie fest, „dass Marlene Streeruwitz‘ Prosa in erster Linie ein Schmerzmittel ist – ein Mittel nicht gegen, sondern für den Schmerz. In diesem schönen Schmerz zu schwel-

gen ist das paradoxe Glück der Leserin.“ Das Anliegen ihres Schreibens sieht die Autorin selbst, wie sie in ihrer Dankesrede sagt, in der Darstellung der Auswirkung der Welt auf das Leben, auf den Einzelnen. „Romane sind ja auch die richtigere Geschichtsschreibung. Die Literatur wusste und weiß immer, was ihre Zeit bedeutet.“ Mit respektvollem Applaus gratuliert das Publikum Marlene Streeruwitz, als ihr Michael Sieber, Vorsitzender der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung, die Urkunde überreicht. Ganz anders, aber nicht weniger beeindruckend ist der Roman, der mit dem Förderpreis ausgezeichnet wird. Das Urteil der Jury hebt besonders heraus, dass Alle Toten fliegen hoch. Amerika „mit großem Witz von den Abenteuern eines deutschen Aus-

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Literatur

tauschschülers in der amerikanischen Provinz erzählt – und es schafft, das komische Ungeschick der Jugend und die Trauer des Helden um seinen toten Bruder miteinander zu verschmelzen.“ Es ist Meyerhoffs eigene Geschichte, die er hier zum Besten gibt, und doch ist sie auch „Roman“; denn „die autobiographische Erzählung [ist] immer eine Konstruktion und ein Gemenge aus ‚Dichtung und Wahrheit‘…Die Erinnerung ist ein Lückentext, den der Erzähler auf sehr unterschiedliche Weise ausfüllen kann,“ meint Richard Kämmerlings in seiner Laudatio. Äußere und innere Handlung vermischen sich ununterbrochen, und während der Leser vordergründig die Neue Welt aus dem Blickwinkel eines „staunenden“ und „verwunderten“ Schülers kennen lernt, erlebt er zugleich eine „Expedition in den unbekannten Kontinent einer Seele“. In Laramie findet der Junge aus Deutschland „das ideale Gelände für die Suche nach dem eigenen Ich.“ Absurde, berührende, auch traurige Erlebnisse begegnen ihm, und wenn er nach Hause zurückkehrt, ist er ein anderer geworden. Die Wirkung des Romans liegt aber nicht nur im Inhalt, sondern vor allem auch in dem Humor, mit dem der Autor die Dinge betrachtet. Einen Beweis dafür liefert dieser auch in seiner Dankesrede, in der er schmunzelnd von einem früheren


Marlene Streeruwitz bei der Laudatio.

Michael Sieber, Vorsitzender der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung, gratuliert.

Preis, einem Vogelhaus, erzählt, den er als Neunjähriger erhielt, und er schließt: „Da ich weiß, wie enttäuscht man von einem Preis sein kann, versichere ich ihnen heute, dass mich dieser Preis von Herzen freut…“ Die Stimmung im Saal hat sich verändert, ist nicht mehr so feierlich, und die Zeremonie der Übergabe der Urkunde wird von herzlichem Beifall begleitet. Schon am Abend zuvor hatte das literarisch interessierte Publikum die Möglichkeit, Preisträgerin und Preisträger im Gespräch mit Dr. Lothar Mül-

ler (Süddeutsche Zeitung) zu erleben und vor allem auch Ausschnitte aus ihren Romanen zu hören. Meyerhoff hatte die Menschen sofort auf seiner Seite durch sein schauspielerisches Talent, das sich auch beim Lesen offenbarte. Ohne Mikrophon erreichte er die letzte Reihe und ließ seine Erlebnisse bei dem Bewerbungstreffen für den Auslandsaufenthalt in komischer Verzerrung lebendig werden. Marlene Streeruwitz dagegen wirkte eher zurückgenommen, fast sachlich, aber damit traf sie genau die Kälte, die bereits im ersten Kapitel spürbar wird. So gelang es beiden, die Neu-

gier auf ihr jeweiliges Buch zu wecken. Die Literarische Woche hat aber noch mehr zu bieten. Bereits am 24.Januar durften Schüler auf Einladung der ÖVB den Förderpreisträger in einer exklusiven Lesung hören und mit ihm diskutieren. Mühelos gelang es ihm, sie mit witzigen Ausschnitten zu fesseln, z.B. mit der Unmöglichkeit, mit einer Lederhose eine Rutsche hinabzugleiten. Darüber hinaus gab es noch zwei Workshops für je einen Kurs der KSA und des Kippenberg-Gymnasiums. Unter Anleitung von Meyerhoff entwickelten die Jugendlichen eigene kleine Texte zum


Die Schüler des Deutsch Leistungskurses des Kippenberg-Gymnasiums trafen Joachim Meyerhoff in einem Workshop. Unter Anleitung des Literaturpreisträgers entwickelten die Jugendlichen eigene kleine Texte zu verschiedenen Themen. Thema „Tod meines Haustiers“, „Unfall“ oder einfach „Beobachtung“. Der Gegenstand der Betrachtung sollte real, aber doch literarisch verfremdet sein. So entstanden eindrucksvolle kleine Werke, die Meyerhoff liebevoll und sehr ernst kommentierte und interpretierte. Zu danken ist diese Möglichkeit der Initiative der Literaturwissenschaftlerin und Autorin Ursel Bäumer, die – erfolgreich – mit dem von ihr gegründeten Verein workshop literatur Oberstufenschüler aus allen Stadtteilen und Autoren miteinander ins Gespräch bringt, um Schreibkreativität und Sprachkompetenz zu för-

dern. Und wer weiß? Vielleicht sind die Amateure von heute die Profis von morgen. Der Bremer Literaturpreis wird seit 1954 am Geburtstag von Rudolf Alexander Schröder verliehen. Er ist mit 20.000 € dotiert. Seit 1977 gibt es darüber hinaus den mit 6.000 € dotierten Förderpreis. Er ist von der ÖVG (Öffentliche Versicherung Bremen) gestiftet worden. Beide Preise werden für ein bestimmtes Buch vergeben, nicht für das Gesamtwerk eines Autors. Sie wurde in Baden bei Wien geboren. Nach ihrem Studium der Slawis-

AUSGEZEICHNETE Bücher Mit achtzehn ging er für ein Jahr nach Amerika. Was angeblich ein Basketballstipendium war, haben die Großeltern bezahlt. Der Roman erzählt von Liebe, Fremde, Verlust und Selbstbehauptung.

Amalie Schreiber arbeitet für einen privaten Sicherheitsservice. Hinter den geheimen Operationen zeichnen sich Korruption und Gewalt ab. Als sie beschließt auszusteigen, gerät sie selbst in Gefahr.

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Literatur

tik und Kunstgeschichte arbeitete sie zunächst als Journalistin. Seit den 90er Jahren ist sie als Autorin von Theaterstücken, Prosa und theoretischen Texten an die Öffentlichkeit getreten. Er wuchs, obwohl in Homburg a. d. Saar geboren, in Schleswig auf. Eigentlich ist er Schauspieler und zurzeit am Wiener Burgtheater engagiert; aber er hat auch mehrfach eigene Programme für die Bühne konzipiert und jetzt seinen Debütroman vorgelegt. www.workshop-literatur.de


WAGNER WOHNEN ZEIGT NEUE TRENDS Der Frühling naht, die erwartungsvolle Vorfreude auf Veränderungen wächst. Wie schön, dass es Wagner Wohnen gibt. Und damit die Möglichkeit einer umfassenden Übersicht über die neuesten Küchen- und Möbeltrends. Die Kölner Möbelmesse im Januar, ein alljährlicher Trendsetter, sorgte für Produktneuheiten, für frische Farben, innovatives Design und einen aufregenden Werkstoffmix. Das alles natürlich handwerklich perfekt und in präziser Kombination von Form und Funktion verarbeitet. „Die Produktionszeit unserer Möbel beträgt 85 Jahre. Die ersten 84 davon finden im Wald statt.“, behauptet der Hersteller Team 7 und beschreibt damit ein Prinzip nachhaltiger, ökologischer Herstellung, bei den Naturmerkmale wie Äste und markante Maserungen ins Design einbezogen werden. Ebenso gibt es die klare Linie der Funktionalität und einer besonderen Eleganz. Die Vielfalt der Gestaltungsund Kombinationsmöglichkeiten ist groß und lässt Raum für Individualität. Unser Einsatz für innovative Küchen Ein Schwerpunkt der Frühjahrsausstellung ist die Küche. Neue Designer-Küchen in unterschiedlichsten Farben wecken Lust am Kochen. Die neue Küche – runde Formen sind wieder angesagt – bietet viel Platz zum Genießen. Offene Übergänge zum Wohnbereich, praktische Thekenlösungen für die kleine Mahlzeit zwischendurch oder ein

separates „Technikcenter“ kennzeichnen in ihren Kontrasten den aktuellen Küchentrend. Ein RiesenInduktionskochfeld, auf dem nicht mehr auf vorgegebenen Flächen gekocht wird, leistet hohe Energie-Effizienz. Hitze entsteht sehr präzise nur dort, wo Topf oder Pfanne stehen. Die alte Dunstabzugshaube ist in der modernen Küche ebenfalls passé. Bei Bedarf fährt aus der Arbeitsplatte hinter dem Kochfeld eine Dunstesse heraus und saugt den Dampf direkt dort ab, wo er entsteht. Exklusives Interieur im Wohn- und Schlafbereich Im Wohnbereich erwartet die Besucher eine Erlebniswelt. Modelle von denen sie vielleicht schon mal geträumt haben, sind hier Realität. Von gemütlichen Schränken in nostalgischem Charme mit verspieltem Dekor, zahlreichen Auszügen und verglasten Nischen bis zu kühnen Kombinationen aus Licht, Glas und einem spannenden Mix aus offenen und geschlossenen Fronten in Natur- und Steinoptik reichen die Angebote. Für die individuelle Atmosphäre im formvollendeten Zuhause sorgen Sitz- und Liegemöbel. Die Welt gehört den Ausgeschlafenen. Für entspannten, natürlich-gesunden Schlaf sorgen metallfreie Betten aus unterschiedlichen Hölzern. Erhöhten Liegekomfort bietet das so genannte „Box-spring-Bett“ aus zwei MatratzenSchichten, die auf die jeweiligen Liegebedürfnisse und Schlafgewohnheiten abgestimmt sind. Den Besuchern

präsentiert das Möbelhaus einen „Body-Scan“, mit dem die Körpermaße abgeformt werden, um zu ermitteln, welche Matratzenformen optimal sind. Mitwachsende Kinderzimmer haben zwar auch irgendwann ein „Verfallsdatum“, aber die Multifunktions-Schreibtische mit neigbarer Tischplatte überdauern problemlos die ersten 15 Lebensjahre. Nicht ganz so lange können Kinder den eleganten „Swoppster“ nutzen, einen 3-D Aktivsitz für dynamisches Sitzen für Kinder im Alter ab etwa vier Jahren. Der „Swoppster“ steht auf einem Rollfuß und federt durch eine Spirale im Standrohr. So kann die nächste Gartenparty kommen Der aktuelle Materialmix setzt sich auf der Terrasse und im Garten fort. „Starstone“ heißt hier das Zauberwort. Es handelt sich dabei um ein besonders widerstandsfähiges und pflegeleichtes Naturstein-Harzgemisch. Es ist hitze- und kälteresistent und kann daher das ganze Jahr über draußen bleiben. Gartentische aus versiegelten, frostsicheren Schiefermosaik-Platten und Gartenstühle aus pulverbeschichtetem Stahlrohr oder geflochtenem Bambus laden zur Gartenparty ein. Wer es individueller liebt, kann sich Gartenmöbel aus Old Teak ins Freie stellen. Diese werden aus alten Häuserfassaden hergestellt, zeigen interessante Gebrauchsspuren und Aussparungen von Nägeln oder Verzapfungen und erzeugen einen ganz eigenen Charakter.

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Über die Frage zum Wissen „International School of Bremen“ formt Persönlichkeiten 43 Nationen teilen hier die Schulbank Von Dörthe Gottschalk Fotos von Ingo Wagner


Das neue Schulgebäude ist gut durchdacht. Seit September diesen Jahres können hier bis zu 600 Schüler zwischen 3 und 19 Jahren ihre international geprägte Schulkarriere durchlaufen.


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Bildung

„Hier wurde Justus aber nicht so recht glücklich. Die Lehrerin regte sich darüber auf, dass er beim Schreiben im Matheheft die Zahlen eher neben als ins Kästchen schrieb, auch wenn die Ergebnisse immer korrekt waren. Der Lehrer bemängelte, dass der Junge die Schuhe nach dem Sportunterricht nicht schnell genug an den Füßen hatte“, erinnert sich die Mutter. Und als sich in ihrem Kalender die Termine mit Lehrergesprächen häuften, dachte sie: „Wenn das schon in der zweiten Klasse so läuft, wie soll es dann noch werden?“ Ihre Rettung war, trotz aller Bedenken, die „International School“ - zu dem Zeitpunkt noch in Schwachhausen. Warum? „‚We care! About us, others and the world‘, sagte der Direktor bei dem ersten Gespräch“, erinnert sich die Mutter. Justus hospitierte ein paar Tage und kam strahlend nach Hause. Den Wechsel hat die Familie nicht bereut. „Wir kümmern uns“ – das ist der Hauptunterschied, manifestiert sie nach acht Jahren Schulerfahrung. Ganz klein hat die ISB in Bremen angefangen, mit drei Schülern 1998. Sie wuchs aber schnell. So schnell, dass im vergangenen Jahr kein Weg an einem Neubau vorbeiging. Im September konnte das neue Schuljahr pünktlich in den Räumlichkeiten an der Badgasteiner Straße beginnen. Das neue Gebäude ist gut durchdacht, bis zu 600 Schüler zwischen drei und 19 Jahren können hier ihre Schulkarriere durchlaufen ohne sich gegenseitig auf die Füße zu treten.

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Direktor mit Format Malcolm Davis kam direkt von den Westindischen Inseln nach Bremen. Zuvor war er 25 Jahre in Wien. Seit 2005 ist Malcolm Davis Direktor der ISB und fühlt sich wohl. „Bremen ist eine schöne kleine Stadt mit sehr freundlichen Menschen. Einziger Kritikpunkt ist die Entwicklung des Flughafens. Als ich hierher kam, konnte man noch mehr Destinationen direkt anfliegen.“

Foto: ISB

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or dem Gebäude wehen drei Fahnen: die der ISB (International School of Bremen), die Deutschland-Fahne und die der Vereinten Nationen. Das ist signifikant für die Nationenvielfalt, die einen im Schulgebäude erwartet. 40 Prozent der rund 400 Schüler sind Bremer, die anderen 60 Prozent gehören 42 unterschiedlichen Nationalitäten an. Öffnet man die Eingangstür hört man auf den Fluren Spanisch, Französisch, Holländisch, Chinesisch, Russisch, Polnisch und natürlich Englisch. Die englische Sprache ist der gemeinsame Nenner in der „Internationalen Schule“. „In einer Stadt wie Bremen ist es wichtig, dieses Schulkonzept anzubieten“, erklärt Direktor Malcolm Davis. Für ihn sprechen zwei Gründe ganz klar für die „Internationale Schule“: Die Hightech Industrie, die sich spätestens seit Schaffung des Technologieparks 1988 in Bremen angesiedelt hat, bringt immer mehr ausländische Familien hierher. „Diese Familien bleiben oft nur drei oder vier Jahre in der Stadt, bevor sie in das nächste Land ziehen; da bietet die weltweit vertretene Internationale Schule eine Konstante im Leben der Kinder“, führt der Brite an. Der zweite Grund ist mit Bremens Kaufmanns-Tradition verhaftet. Mitarbeiter und Inhaber Bremer Handelshäuser oder Unternehmen mit Dependance im Ausland können – wenn es sie beruflich ins Ausland treibt – beruhigt ihre Familie mitnehmen. Schließlich können sie davon ausgehen, dass ihre Kinder perfekt Englisch sprechen und mit dem Schulsystem vertraut sind. Kinder zu haben, stellt einen manchmal vor ungeahnte Aufgaben. Schließlich soll der Nachwuchs so optimal wie möglich aufwachsen und in puncto Bildung soll es ihm an nichts mangeln. So ging es auch vor ein paar Jahren einem Bremer Ehepaar. Kaum der Windel entwachsen, ging Sohn Justus brav in den Kindergarten. Doch schon als er fünf Jahre alt war, meinten die Erzieherinnen, dass er wohl besser in der Schule als in der Bauecke aufgehoben wäre. Nein, er war nicht hochbegabt, nur einer, dem der Kindergarten zu wenig bot. Idealerweise wäre er in die Vorschule gegangen, so die Mutter – nur hatte die Behörde diese just gestrichen. Es folgte der Gang zur Grundschule.


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Auch an die Eltern wurde gedacht. Wenn sie morgens ihre Kinder mit dem Wagen bringen, kommt es nicht mehr zu einem Verkehrschaos wie in der Thomas-Mann-Straße. Im Gegenteil, zwei Einbahnstraßen bieten genügend Platz, die Kinder bequem vor dem Gebäude aussteigen zu lassen. Das Gebäude selbst spiegelt die Weltoffenheit der Schule wider. Im großzügigen Untergeschoss sind die Mensa und fünf Räume für den Kindergarten untergebracht – 80 bis 100 Kinder zwischen drei und sechs Jahren haben hier ausreichend Platz. Die erste Etage beherbergt die doppelstöckige Aula und die administrativen Räume. Hier und auf der zweiten Etage finden sich auch 35 Klassenräume und acht Spezialklassenzimmer für Kunst, Musik (im Erdgeschoss) und Naturwissenschaften. Eine Sporthalle und Computerräume sind auf insgesamt 7.500 Quadratmetern Nutzfläche auch selbstverständlich. Der Schulalltag in der „Internationalen Schule“ ist kaum mit dem der öffentlichen Schulen vergleichbar. Als Allererstes fällt natürlich die Klassenstärke ins Auge. Im Schnitt sind 18 Kinder in einer Klasse – und meistens zwei Lehrer. „Das Verhältnis SchülerLehrer ist eins zu acht“, sagt Direktor Malcolm Davis. Bis zur neunten Klasse liegt das Hauptaugenmerk auf der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Hier kann man die Ansätze des Pädagogen Kurt Hahn erkennen. Der „Erfinder“ Schloss Salems plädierte schon Anfang des 20. Jahrhunderts dafür, Kindern neben der reinen Wissensvermittlung die Chance zu geben, ihre Talente zu entdecken. Diesen Gedanken aufnehmend, muss sich jeder Schüler der ISB aktiv, kreativ und sozial engagieren. Wer das nicht macht, erhält keinen Abschluss. „Das Leben findet in der Schule statt und nicht nach der Schu-

Der Schulalltag in der „Internationalen Schule“ ist kaum mit dem der öffentlichen Schulen vergleichbar. Bis zur neunten Klasse liegt das Hauptaugenmerk auf der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Ziel ist, Talente aufzudecken.


le“, sagt Justus‘ Mutter. Von 8 Uhr bis 15 Uhr ist Unterricht. Danach sind die Lehrer und Schüler oftmals bis 17 Uhr in der Schule. Die Lehrer fungieren als Ansprechpartner und Mentor. Gleichzeitig wird weiterer Unterricht angeboten: In dieser Zeit kann man auch Farsi, Russisch oder andere Fremdsprachen lernen. Nach dem Unterricht bleibt außerdem genügend Zeit für Musikinstrumente und Sport. Die „Internationale Schule“ bietet einige Besonderheiten. „In kleinen Klassen werden Projekte fächerübergreifend verfolgt und wissenschaftliches Arbeiten von Klein auf eingeübt“, antwortet ein Vater auf die Frage, warum er mit der „International School“ zufrieden ist. Der Unterricht sei fordernd aber nicht anstrengend, da in Methoden und Fächern konsequent auf Abwechslung gesetzt werde. „Dramaunterricht, Projektarbeit, Quellen finden und bewerten – das sind fast jeden Tag Bestandteile des Unterrichts“, erläutert Justus‘ Mutter. Darauf angesprochen, huscht ein Lächeln über das Gesicht des Direktors Davis. In dieser Spezialität sieht

er ein Hauptproblem für Quereinsteiger: „Einige unserer Schüler, die von einer anderen Bremer Schule kommen, sind am Anfang frustriert. Unser Konzept legt nahe, dass wir die Schüler dazu erziehen, Fragen zu stellen und die Antworten selbst zu suchen. Neue Schüler sind es meist gewohnt, Antworten zu bekommen, auswendig zu lernen und sie zu repetieren. Aber bis jetzt hat sich noch jeder an unsere Methoden gewöhnt.“ Englisch zu lernen ist übrigens für die Quereinsteiger gar nicht so kompliziert, wie man zunächst annimmt. Sie erhalten eine extra Englischförderung bis sie auf dem Klassenniveau sind. Dazu reichen im Schnitt drei Monate. Für die Muttersprachler wird Deutsch ab der 2. Klasse gesondert unterrichtet. Da sich die Lehrpläne aber von den hiesigen unterscheiden, organisieren einige Eltern Nachhilfe. „Ich habe das anfangs auch gemacht“, gesteht eine Mutter, „und herausgefunden, dass es eigentlich Quatsch ist. Es ist vergleichbar mit zweisprachig aufwachsenden Kindern. Da gibt es auch Zeiten, in denen man denkt, die Kinder

lernen weder das eine noch das andere richtig, aber es ruckelt sich zurecht.“ Sie kann sich jetzt sicher sein, dass ihr Kind nach 12 Jahren die Schule verlässt, für das International Baccalaureat (IB) in sechs Fächern geprüft wurde, Kreativität, Sportsgeist und soziales Engagement bewiesen hat und weltweit fit für universitäres Leben ist. Eigentlich sind die Eltern diejenigen, die an der „International School“ begreifen lernen müssen, wenn sie selbst im deutschen Schulsystem groß geworden sind. Wissensvermittlung steht in den ersten Jahren nicht so sehr im Vordergrund, dafür die Wesensbildung. Das ist ungewohnt. Gerade in der Mittel- und Oberstufe wird großer Wert auf das Miteinander gelegt. Mobbing, Schulhofgerangel oder Bullying – ungeliebte Themen, mit denen sich alle Bremer Schulen beschäftigen müssen, kommen laut Mr. Davis an der Badgasteiner Straße nicht vor. Ausländerfeindlichkeit gebe es nicht. „Es ist faszinierend, die Kinder sehen keine ethnischen Unterschiede, sie sehen nur die Person“,

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Davis: „Wir lernen unser Leben lang, müssen weltoffen denken und bewusst handeln, Risiken abschätzen und eingehen, aber nie die Sorgfaltspflicht gegenüber den Mitmenschen vergessen.“ sagt Mr. Davis und erzählt folgende Anekdote. Ein Kind kommt zu ihm, um ihm etwas über einen Lehrer zu erzählen. Nur war dem Kind der Name entfallen, dementsprechend beschrieb es die Art und Weise, wie der Lehrer seine Tasche trägt. „Es hätte auch sa-

gen können, es war der Farbige. Aber die Kinder sehen keine Farben!“ Das Lehrerkollegium besteht zurzeit aus 38 Vollzeitlehrern und insgesamt 55 Lehrkörpern aus 13 Nationen, die alle in ihrem Heimatland ihr Studium absolviert haben.

Für den Besuch der ISB sind im Schnitt sind 680 Euro Schulgebühren monatlich fällig. „Egal wo in der Welt, wenn man von Staats wegen mit Schulen und Unterricht versorgt wird und die kostenpflichtige Privatschule nur eine zusätzliche Option ist, wird

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Auf den Fluren der Internationalen Schule hört man Spanisch, Französisch, Holländisch, Chinesisch, Russisch, Polnisch und natürlich Englisch. Die englische Sprache ist der gemeinsame Nenner. diese sich mit Kritik auseinandersetzen müssen“, sagt Malcolm Davis. Aber was einige nicht wissen: „Mit dem Geld, das wir von der Schulbehörde bekommen, schaffen wir Stipendien in unterschiedlichen Höhen – ein Viertel der Kinder zahlt ein redu-

ziertes Schulgeld. Dazu gehören Flüchtlingskinder oder anderweitig vom Schicksal Getroffene.“ Privatschulen in Großbritannien sind sogar dazu verpflichtet, solche Stipendien anzubieten. In Bremen für Mr. Davis ist das eine Selbstverständlichkeit.

Der Brite versteht es, sein Menschenbild zu vermitteln: „Wir lernen unser Leben lang, müssen weltoffen denken und bewusst handeln, Risiken abschätzen und eingehen, aber nie die Sorgfaltspflicht gegenüber den Mitmenschen vergessen.“

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ie schlechte Nachricht vorweg: Nach Feierabend oder am Wochenende ein wenig im Segelboot die Weser hoch und runter schippern, so wie das jahrzehntelang möglich war, das hat sich erledigt . „Die Verhältnisse sind inzwischen prekär. Schon bei Vegesack beträgt die Fließgeschwindigkeit der Weser durch die diversen Vertiefungen der Fahrrinne vier Knoten. Bei der starken Strömung kann es passieren, dass man mit seiner Jolle bei ablaufendem Wasser nicht mehr zurückkommt“, sagt Jochen Nagell, der Vorsitzende der rund 5000 Mitglieder des Bremer Seglerverbandes. Die gute Nachricht hinterher: Segeln in der traditionsreich maritimen Stadt Bremen, das ist im Jahr 2012

„Die Bank von Bremen“ während einer Regatta der Antigua Sailing Week

keineswegs eine aussterbende Sportart, im Gegenteil: In den vergangenen zwei Jahren sorgten die sportlichen Erfolge Bremer Segler für viele positive Schlagzeilen, es gab und gibt Welt-, Europa- und deutsche Meister von der Weser. Diese Erfolge allerdings wurden fernab der Heimat errungen, zumeist auf hoher See. „im Hochseesegeln sind wir spitze“, sagt Jochen Nagell auch. Das zeigt sich am deutlichsten alljährlich zu den Pfingsttagen, wenn sich die Hochseesegler bei der Nordseewoche auf Helgoland treffen. Dann liegen rund 150 Jachten im Hafen, dann stehen diverse Regatten auf dem Programm, und die letzten Jahre zeigten, dass bei den Siegerehrungen unverhältnismäßig viele Segler aus Bremen mit Preissilber nach Hause schippern konnten. Da sind zum Beispiel Jürgen Klinghardt und Jens Tschenscher zu nennen. Der Eigner Klinghardt und sein Steuermann Tschenscher schafften im vergangenen Jahr einen in der Geschichte des Hochseesegelns einmaligen Triumph: Mit der „Patent 3“ gewannen sie die deutsche Meisterschaft sowohl in der Inshore- wie auch der Offshore-Wertung. Mit anderen

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Der Stolz des Bremer Segler-Verbandes und der Segelkameradschaft Wappen von Bremen“: Die J-80-Crew der „procedes diva“ mit Jan Homeyer, Tobias Teichmann, Andreas Menzel und Björn Beilken (von links) Worten: Sie waren die Besten sowohl auf den Kurzstreckenregatten wie auch bei den langen Turns. Klinghardt: „Bezogen auf den Fußball wäre das ungefähr so, als hole eine Mannschaft Pokal und Meisterschaft gleichzeitig.“ Dabei traten Klinghardt und Tschenscher im vergangenen Jahr sogar etwas kürzer. Sie verzichteten auf die Europameisterschaften, die 2011 vor Kroatien stattfanden. „Da hätten An- und Abreise einfach zu viel Zeit verschlungen. Schließlich haben wir alle noch einen Beruf“, erläutert Jens Tschenscher, der einen stressigen Führungsjob in der Speditionsbranche ausfüllt. Eigner Klinghardt ist Patentanwalt, auch die übrigen Crew-Mitglieder (die „Patent“ wird mit sieben Mann Besatzung gesegelt) müssen für ihr Segelhobby Urlaub nehmen. Doch in 2012 will man wieder angreifen. Es ist wieder ein Jahr der Weltmeisterschaften, die finden diesmal vor dem finnischen Helsinki statt.

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Sport

„Wir sind dabei“, sagt Klinghardt, was nicht weiter verwundert: Schließlich ist die 10-Meter-Yacht „Patent“ aus dem Jahr 2010 Titelverteidiger in der zweithöchsten Klasse. Und dass diese internationalen Erfolge kein Zufall sind, zeigt die Rangliste des deut-

Doppel-Europameister mit der „Patent 3“: Steuermann Jens Tschenscher und Eigner Jürgen Klinghardt.

schen Segler-Verbandes: Unter den rund 100 Yachten, die in der Klasse II registriert sind, steht die „Patent“ auf Platz eins – und zwar seit dem Jahr 2006. Auch in der Königsklasse I, in der Steuer und Navigation schon mal Pro-


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Fotoquelle: Archiv Heinz Fricke

Spezialisten im Katamaran: Der Bremer Jörg Gosche und sein Vorschoter Hannes Pegel gehören seit Jahren zur deutschen und europäischen Spitze.

Er steuert die SKWB souverän durch die deutsche Segelszene: Dr. Jochen Orgelmann, Vorsitzender der Segelkameradschaft. fis übertragen wird, will ein Bremer in diesem Jahr wieder mitmischen. Christian Plump hat das vergangene Jahr vor allem dazu benutzt, seine Crew und sich mit der verbesserten „Elena“ vertraut zu machen, mit der er wieder in die europäische Spitze segeln will. Dort war er bereits mit der

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Sport

„Beluga“ Weltmeister, ehe das ganz große „Beluga“-Schiff bekanntlich am Bremer Teerhof unterging und Plump damit auch seinen Sponsor Niels Stolberg verlor. Wer von den Bremer Hochseeseglern spricht, kommt auch an der Segelkameradschaft Das Wappen von

Bremen (SKWB) nicht vorbei. Dieser etwas andere Verein, der in seiner Art einmalig in Deutschland ist, hat es sich zur zentralen Aufgabe gemacht, junge Menschen an den Segelsport und besonders an das Hochseesegeln heranzuführen. Alle vier Jahre schickt die SKWB eine ihrer Yachten, die „Bank von Bremen“ oder die „Wappen von Bremen“, auf große Fahrt. Zwölf Monate lang erleben rund 200 Segler in 20 Etappen quer über den Atlantik die Abenteuer und lernen Anforderungen des Hochseesegelns kennen. 2011 war es wieder soweit. SKWB-Segelmeister Rudi Olma koordinierte den Törn, stellte die 20 Crews und ihre Schiffer zusammen. Und atmete auf, als die „Wappen“ nach der letzten Etappe von Island aus wieder in Bremerhaven festmachte. „Es ist alles gut gegangen, wie stets.“ Was kein Zufall ist:



Foto: Torsten Krüger

Ein ideales Trainingsquartier für die Meister von morgen: Der Wieltsee bei Dreye. Wer mit der SKWB als Schiffer auf große Fahrt geht, der hat reichlich Erfahrung und eine umfassende Ausbildung hinter sich. So sagt Rudi Olma auch: „So lange es die SKWB gibt, sind alle wieder zurückgekommen.“ Im vergangenen Winter wurde die „Wappen“, die inzwischen drei Jahrzehnte auf dem Buckel hat, in der Werft generalüberholt und soll in diesem Sommer wieder in See stechen. Dennoch sagt Dr. Jochen Orgelmann, Vorsitzender der SKWB auch: „Irgendwann müssen wir uns nach einem neuen Schiff umsehen.“ Was übertragen heißt: Noch ist die wirtschaftliche Basis nicht ganz ausreichend für einen Neubau. Doch er wird kommen, daran ist bei der Konstruktion dieses Vereins nicht zu zweifeln. Die SKWB verfügt über einen großen Förderkreis, zu dem die meisten der 700

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Sport

Mitglieder zählen. Man lebt sparsam, verzichtet auf ein eigenes Clubhaus, ist Untermieter beim Segelverein Weser neben dem Weserstadion und mischt seit kurzem auch im Regattasegeln erfolgreich mit. Zwei Kielboote vom Typ J 80, die „Procedes Diva“ und die „Campaign“, haben sich mit ihren Steuerleuten Björn Beilken (Vater Berend Beilken war einst der Welt erfolgreichster Hochseesegler) und Sven Vagt in die deutsche Spitze gesegelt. Dort mischt seit einiger Zeit auch der 18jährige Sverre Reinke mit, der 2011 schon zum dritten Mal deutscher Jugendmeister in der EuropeKlasse wurde, dem er Platz drei bei der Europameisterschaft folgen ließ. Und ein kurzer Abriss der Bremer Segelszene wäre nicht vollständig ohne einen Hinweis auf Uwe Wenzel. Der gilt als exzellenter Kenner der Situati-

on im Hochseesegeln, das hat ihn im deutschen Segler-Verband zum Chef der Regattavereinigung Seesegeln gemacht. Dass der Seesegler Wenzel sich jedoch auch immer noch im Jollensegeln auskennt, hat er gerade mit der Bremer Meisterschaft in der O-Jolle nachgewiesen. Alles in allem also: Bremen, die Stadt am Wasser, wird im Segeln auch weiterhin für Schlagzeilen sorgen. Die Tradition lebt weiter, das zeigt sich nicht nur am alljährlichen Hochseeseglerabend im November in der Oberen Rathaushalle. Das zeigt sich auch vor Helgoland, Kiel oder Flensburg – überall dort, wo es gilt, mit den Tücken der Hochsee zurechtzukommen. Da lässt es sich gewiss verschmerzen, dass die Weser als Segelrevier inzwischen ausgedient hat.


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Mode

In Bremen weht der Atem der Modemetropole Das Bremer Mode-Label Prototype.Schumacher


Ein elegantes Kleid aus Seide und Microfaser mit überschnittener Schulter und femininer Drapierung aus der aktuellen „Wasp Waists“ Kollektion. Collier und Armreif: Otazu, Schuhe: Dolce & Gabbana.

Fotografin & Retoucher: ALEXANDRA GOR (ALEXX.PHOTOGRAPHY) Visagistin & Hairstylistin: IRYNA GOR Model: ANNA-LENA HENSING Nouvelle Studio Bremen


„B

Foto: Martin Peterdamm

uten un binnen – wagen un winnen“ lautet seit jeher der Leitspruch der Bremer Kaufleute am Portal des Schütting und ist zugleich Handlungsmaxime der hiesigen Modedesignerin Sigrid Schumacher: Nach ihrem Studium an der Bremer Hochschule für Künste zog es die damals 23-Jährige Anfang der 80er Jahre nach Paris – begierig den Atem der Modemetropole zu spüren, Erfahrungen zu sammeln und an internationaler Mode mitzuwirken. Danach folgten Engagements für große Kleidungsproduzenten in Deutschland und Italien, für die sie ganze Kollektionen entwarf und bis zum Prototyp vor der Fabrikation betreute. Ihr Wunsch, Mode zu entwerfen, entstand bereits in früher Kindheit: „Als ich elf Jahre alt war, sah ich die von Antonia Hilke moderierte TV-Show ‚Neues vom Kleidermarkt’, in der Mode aus Paris gezeigt wurde. Die Kleider von Kenzo Takada und die auch über einen schwarz-weiß Fernseher fühlbare Stimmung der Show weckten in mir spontan den Wunsch, irgendwann selber Mode zu machen.“ Mit Couture-Zeichnungen kam die junge Sigrid übrigens schon Ende der 60er Jahre in Kontakt: „Ich spielte liebend gern mit Barbies, für die damals Miniaturversionen der Haute Couture Kleider produziert wurden. Die beiliegenden Prospekte waren mit Modeskizzen illustriert, die den Kleidungsstil von Jackie Kennedy oder auch der Bond-Girls widerspiegelten.“ Diese elegante Prägung floss unauslöschbar in Sigrid Schumachers spätere Entwürfe ein, die die Frau stets als Dame kleiden und ihre anatomischen Formen gekonnt hervorheben. „Meine Mode ist immer sehr feminin. Teilweise expressiv – teilweise aber auch von einfacher Zen-Ästhetik inspiriert, die ich ebenfalls sehr schätze.“ Gerne mag sie die Entwürfe internationaler Mode-Macher wie Jean Paul Gaultier, Issey Miyake, Alexander McQueen oder Vivienne Westwood – ohne diese jemals imitieren zu wollen.

Elegant gerafftes Kleid mit überschnittener Raglanschulter in italienischer Länge mit LeopardenFausthandschuhen aus der „Autumn Leaf Creatures“ Kollektion.


1993 gründetet die kreative Designerin ihr eigenes Modelabel: Prototype.Schumacher und eröffnete ihre erste Boutique gleichen Namens in der Bremer Admiralstraße. Der Name des Labels ist eine Reminiszenz an ihre langjährige Tätigkeit in der Modeindustrie. Zugleich verweist er auf die Urform einer ausgereiften Kreation, bevor sie in die Massenproduktion geht. Und genau solche Kleidungskreationen für die Dame repräsentiert ihre Marke: Originell, individuell, qualitativ hochwertig und von Hand genäht – und zwar in Deutschland, in den Bremer Räumlichkeiten von Prototype. Fast alle der figurnahen Röcke, Kleider, Hosen und Bademoden von Prototype sind aus dem, nach Vorgaben von Sigrid Schumacher entwickelten, Multimicrofaserjersey gefertigt: „Dieser High-TechStoff hat viele Vorzüge: Er trägt sich äußerst angenehm, ist atmungsaktiv, hautfreundlich, pflegeleicht und nach Ökotex 100 zertifiziert.“ Für ihre Entwürfe nutzt die diplomierte Modedesignerin unterschiedlichste Inspirationsquellen: „Das können sowohl Reflexionen zum Zeitgeschehen, persönliche Gedanken als auch die Natur oder histori-

Foto: Frank Nesslage

Ein Kleid mit langer Schleppe: das berühmte Feuerkleid aus der „Knights and Armours“ Kollektion.


Foto: Martin Peterdamm 72

Mode

sche und zeitgenössische Strömungen sein.“ Das Leben als solches treibe sie dazu an, immer wieder neue Steigerungen von Linien und Formen zu erfinden. Und dafür findet die weit gereiste Mode-Expertin in Bremen einen sehr guten Nährboden: „Hier finde ich ein Lebensumfeld, das mich nicht belastet, Lebensqualität verströmt und meine Kreativität fördert.“ Um kreativ arbeiten zu können, müsse sie einigermaßen geerdet leben und dafür sei die mit reichlich Grün, wenig Lärm, interessantem Publikum und vielen kulturellen Reizen ausgestattete Hansestadt geradezu ideal. „Metropolen wie New York, Paris oder Berlin üben zwar eine hohe Anziehungskraft auf mich aus, doch dauerhaft leben möchte ich dort nicht. Aufgrund des Lärms und der Hektik haben sie eine zu starke destruktive Seite, der viele Kreative mit Alkohol oder Drogen zu entkommen versu-

Mode auf dem Bremer Flughafen: ein Kleid aus der „Fusion“-Kollektion.


Foto: Martin Peterdamm

chen“, resümiert die 51-jährige Bremerin, die übrigens genau wie Sven Regener in der Neuen Vahr Süd aufwuchs und das gleiche Gymnasium an der Kurt-Schumacher-Allee besuchte. Ihre „persönliche Droge“ sei – zugegebenermaßen, ab und an eine Tafel Schokolade oder ein gutes Stück Torte von Knigge. Genuss und Mode schließen sich für die Macherin von Prototype.Schumacher zum Glück nicht aus, weshalb ihre Kleider auch in großen Größen zu haben sind und die bekennende Genießerin keine Affinität zu Mager-Models besitzt. Zwei Kollektionen à 50 Looks bringt Sigrid Schumacher jedes Jahr an den Start - darunter Tages- und Abendkleider, Bleistiftröcke, Hosen, Oberteile, Korsagen und sehr Couture-like Bademoden. Die Kollektionen tragen Namen, die das Grund-Motto der Entwürfe widerspiegeln: Die Winter-Kollektion 2011/12 beispielsweise nennt sich richtungsweisend „Tighter!“, während die Sommer-Kollektion „Wasp Waists“ Wespentaillen zaubert. In der Vergangenheit stellte die Designerin ihre Kollektionen regelmäßig auf der CPD in Düsseldorf zur Schau oder präsen-

Die Designerin Sigrid Schumacher im Museum Weserburg. Ihr Wunsch, Mode zu entwerfen, entstand bereits in früher Kindheit.

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Foto: Martin Peterdamm

tierte sie im Rahmen der Berliner Fashion Week, London Fashion Week oder New York Fashion Week. Seit 1999 ist das Geschäft von Sigrid Schumacher am Ostertorsteinweg 62 zu Hause. Zeitgleich eröffnete sie eine Boutique in Paris, die sie vier Jahre danach jedoch aufgab. Am Ostertorsteinweg gibt es neben der gesamten Kollektion von Prototype. Schumacher ein kleine, auf die Modesaison abgestimmte Auswahl an Schuhen, Gürteln, Taschen und Sonnenbrillen sowie ein respektables Sortiment hochwertiger Modeschmucklabel, die teilweise deutschlandexklusiv in Bremen zu haben sind. „Ich führe Kreationen, die perfekt zu meinen Kleidern passen und natürlich auch besondere Hingucker, die zum Gesprächsstoff des Abends taugen“, erklärt die 51-Jährige voller Begeisterung. Besonders stolz ist sie auch auf ihre Sammlung an original Vintage Modeschmuck aus den 30er bis 60er Jahren, zu denen Stücke von Christian Dior, Chanel, Schiaparelli oder Haskell zählen. Neben der aktuellen Kollektionsware werden auch Maßanfertigungen nach individuellen Wünschen angeboten. In besonders versierten Händen sind Kundinnen, die für ganz spezielle Anlässe ein individuelles Outfit suchen: „In meinem Laden findet so manche Abiturientin das richtige Kleid für den Abi-Ball. Das Spektrum reicht von bürotauglicher, femininer Business-Mode bis hin zum Galakleid für die Opernpremiere. Das Altersspektrum meiner Kundinnen reicht von 15 bis 95.“ – Angesichts der Tatsache, dass sie 2008 als erste Modedesignerin das damals 65-jährige Model Eveline Hall für Photoshootings und Catwalk Shows engagierte, erscheint das nach oben hin offene Alterssegment autentisch. Mit Outfits von Akteuren aus Film und Fernsehen hat sich Sigrid Schumacher einen Namen gemacht: So entwarf sie 2001 die Bühnenkleider von Sarah Connor, klei-

Spektakuläres Neckholder Abendkleid mit Schleppe aus perlen- und paillettenbestickter Spitze und aus unterschiedlichen Stoffen auf applizierten Blattmotiven aus der „Autumn Leaf Creatures“ Kollektion.


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Foto: Alexandra Gor

Eine optische Täuschung, die funktioniert! Die kunstvolle Linienführung dieses Kleides aus der „Wasp Waists“ Kollektion zaubert eine sprichwörtliche Wespentaille. Die Arbeitsskizze zeigt den späteren Look.

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Mode


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Foto: Designzentrum Bremen

Foto: Stefan Knauer

Prototype.Schumacher war mit einer eigenen Catwalk Show auf der ersten Mercedes Benz Fashion Week vertreten. dete ein Jahr später die Schauspielerin Claudia Pinkert für die Oscar Awards ein und stattete 2004 die Sängerin Bonita für die Vorentscheidung zum Grand Prix de la Chanson aus. 2007 kleidete sie Jasmin Wiegand für die Moderation des ATP Tennis-Turniers ein und 2008 oblag ihr die Ausstattung von Corinna Harfouch für einen Kinofilm. Eine große Leidenschaft hegt Sigrid Schumacher für Kunst, Theater und Choreographie, was regelmäßig in Performances im Rahmen von KulturVeranstaltungen mündet. So war die Designerin 2005 im Kontext der Camille-Ausstellung im „Design Zentrum Bremen“ präsent. 2006 entstand unter Intendant Klaus Pierwoß die Koproduktion „Mode meets Theatre“, bei der rund 600 begeisterte Zuschauer im Goethe-Theater eine Bühnenshow verfolgten, die unter dem Titel „Needlework Fusion Show“ auf künstlerisch hohem Niveau Mode,

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Mode

„Camille 2005“ - Wie würde sich eine Künstlermuse heute kleiden? Ausstellung im Designzentrum Bremen, Wilhelm Wagenfeld Haus.

Tanz und Theater verband. 2008 präsentierte Sigrid Schumacher im Museum Weserburg auf einem über zwei Säle reichenden Catwalk inmitten der Newton-Ausstellung ihre Kollektion. Außerdem gab es passend zur Ausstellung eine Performance, in der sie Newtons Fotos aus dem Blickwinkel des Mode-Designs interpretierte. Gespielt wurde mit Illusion und Täuschung: Models in Newton-typischen Pelzmänteln, von denen das Publikum in der Tradition des Aktfotografen pikante Blitzer-Einlagen erwartete, überraschten mit modischem Darunter. 2008 realisierte die Diplom-Mode-Designerin in Kooperation mit den Kunstsammlungen Böttcherstraße in der Bremer Landesvertretung in Berlin eine Show, die mit Anspielungen an die Hauptstadt-Mode der Wilden 20er Jahre spielte und den Titel „Die kunstseidenen Mädchen“ trug. Dass die äußere Wahrnehmung von Personen ganz stark von Mode und

Styling beeinflusst wird, zeigte die Bremer Designerin im Oktober 2011 in ihrer Performance „Après Midi la Mode“ im Gerhard-Marcks-Haus. Dabei wurden sehr eindrucksvoll vier uniform in Nesselstoffkokons gekleidete und mit grauen Kurzhaarperücken plakativ unscheinbar verkleidete Models vor dem Publikum in attraktive, feminine Persönlichkeiten „entpuppt“. Unter den Nessel-Jeans-Kokons kamen Prototype.Schumacher-Kleider zum Vorschein. Die Haare wurden nach Entfernen der grauen Perücken ruck zuck von Friseurhand in hübsche Langhaar-Looks gebracht und für den letzten Schliff sorgte passendes Geschmeide, das Sigrid Schumacher eigens auf der Bühne anlegte. „Kleider machen Leute!“ – Eine altbekannte Weisheit in neuem Gewand. Mode als zweite Haut des Menschen, die ihren Betrachter und gleichsam ihren Träger inspiriert und aus der Kreativität des Designers geschaffen wurde.


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Tiere


Die Sprache der Katzen Die Tierpsychologin Susanne Peimann vermittelt zwischen verhaltsauff채lligen Katzen und deren Besitzern. Von Maren Hustedt


„G

ott schuf die Katze, damit der Mensch einen Tiger zum Streicheln hat.“ (Victor Hugo) Kaum ein Tier beschäftigt Dichter und Schriftsteller so sehr wie die Katze. Ihr Körperbau, ihre geschmeidige Art, sich zu bewegen und nicht zuletzt ihr ebenso wechselhaftes wie faszinierendes Wesen sind Inspiration für unzählige Geschichten, Gedichte und Zitate. Und auch im Alltag bereichert das Haustier „Nummer eins“ das Leben der Menschen. Kein anderes Tier hat eine so enge Beziehung zum Menschen entwickelt und sich gleichzeitig so viel Unabhängigkeit bewahrt wie die Katze. Fragt man einen Katzenbesitzer nach den wesentlichen Eigenschaften seines Hausgenossen, so fallen diesem in der Regel schmeichelhafte und widersprüchliche Wesenszüge gleichermaßen ein. Dabei reicht das Repertoire von verschmust und verspielt über eigenwillig und neugierig bis hin zu unnahbar und kratzbürstig. Doch so verwirrend diese Vielfalt auf den ersten Blick auch sein mag, so sicher ist, dass wir auf eines vertrauen können – nämlich auf die absolute Authentizität der Katze. Und das sagt keine Geringere als die renommierte Tierpsychologin Susanne Peimann. Die Bremerin ist Expertin für das Verstehen von Verhalten und Sprache der Katze. Sie sagt: „Katzen und Menschen leben auf demselben Planeten, sind aber grundverschieden. Ich sehe mich als Mediatorin und Dolmetscherin für eine Verständigung dieser beiden Spezies.“ Über ihren Werdegang erzählt Susanne Peimann: „Ich bin auf einem Kleinbauernhof mit unterschiedlichen Tierarten aufgewachsen und hatte bereits im frühesten Kindesalter großes Interesse an der Tierwelt. Ein Leben ohne Tiere konnte und kann ich mir nicht vorstellen.“ Doch beruflich

Als das Haustier „Nummer eins“ teilt die Katze ihr Revier mit dem Menschen. Ihr Wesen ist dabei ebenso vielseitig wie anspruchsvoll. Nicht immer verstehen die Besitzer, was ihne ihr Stubentiger mitteilen will.


Foto: Susanne Peinemann

Die Katze ist eine Verbündete des Menschen. Das Verhältnis ist in der Regel sehr intim und harmonisch.

windsor. schlug die heute 43-Jährige zunächst einen anderen Weg ein. Sie studierte Maschinenbau, lernte Technische Zeichnerin und arbeitete über 17 Jahre lang als Projektingenieurin. „Doch die innere Zufriedenheit ließ auf sich warten“, erinnert sie sich an diese Zeit. Erst der Entschluss, sich beruflich umzuorientieren, brachte ihr die gewünschte Erfüllung. „Seitdem ich mit Katzen arbeite, fühle ich mich am Ziel angekommen. Denn nichts ist so erfüllend wie die Arbeit mit Mensch und Tier.“ Das zweite Studium der Bremerin dauerte vier Jahre. Susanne Peimann absolvierte es bei „Animalmundi“, einem anerkannten Institut für Ethologie (Verhaltensbiologie) und Tierpsychologie. Ihre Diplomarbeit trägt den Titel: „Die Lautsprache der Katze“ und beschäftigt sich mit den Facetten des für Katzen typischen Maunzens. „Nicht jedes Miau ist wie das andere“, sagt Susanne Peimann. Der Ruf variiere vielfach, je nachdem, ob die Katze zum Beispiel nach Futter rufe, einen Artgenossen begrüße oder Schmerzen signalisiere. Susanne Peimann hat sich auf das Verstehen dieser Sprache spezialisiert. Treten im Zusammenleben mit einer Katze Probleme auf, die den Alltag von Mensch

und Tier belasten, steht sie daher bereit, um professionell zu vermitteln und effektiv zu helfen. Susanne Peimann ist davon überzeugt, dass es für jedes Problem zwischen Mensch und Katze eine Lösung gibt. Ihre Aufgabe sieht sie darin, im Sinne einer besseren Verständigung zwischen beiden Spezies zu vermitteln. Hierfür sei ein individueller Lösungsansatz von elementarer Bedeutung. „Verhaltensauffälligkeiten haben immer eine individuelle Ursache, da wäre es fatal, mit einer Lösung von der Stange das Problem beseitigen zu wollen“, so die erfahrene Tierpsychologin. Die Katze ist eine Verbündete des Menschen. Mensch und Tier teilen sich den Lebensraum - oft sogar den Schlafraum. Stundenlang kann eine Katze dösend im Schoß ihres Besitzers verharren. Streicheleinheiten werden mir einem zufriedenen Schnurren quittiert. Das Verhältnis ist in der Regel sehr intim und harmonisch. Susanne Peimann erklärt: „Wenn eine Katze verhaltensauffällig wird, so wird sie das nicht aus Berechnung oder gar Boshaftigkeit, sondern sie möchte dem Menschen damit eine Botschaft senden, die übersetzt heißt: ‚Hey, hier ist etwas nicht in Ordnung.‘“ Um die Ursache für unerwünschtes

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Um Katze und Mensch besser kennenzulernen, besucht Susanne Peimann ihre Klienten Zuhause. Hier kann sie die gemeinsame Lebenssituation betrachten.

Verhalten einer Katze aufzuspüren und Abhilfe zu schaffen, fehle den Besitzern jedoch häufig der erforderliche objektive Blick - von Susanne Peimann auch „Helikopter-Blick“ genannt. Dieser unvoreingenommene Blick ist eine der Grundfesten in Susanne Peimanns täglicher Arbeit. Wird die Bremerin um Hilfe gebeten, erfolgt ein erster Kontakt in der Regel über das Telefon. Hier lässt sie sich das Problem zunächst schildern. „Doch wäre es fatal, wenn ich aus diesem Telefonat bereits Schlüsse für die spätere Zusammenarbeit ziehen würde“, betont Susanne Peimann. „Ich wäre von den Worten und Wertungen meines Gesprächspartners beeinflusst und würde meinen eigenen Blick einschränken.“ Damit das nicht passiert, besucht Susanne Peimann ihre Klienten im nächsten Schritt in ihrem Zuhause. „Hier kann ich die Lebenssituation der Katze betrachten, das Tier und die Menschen in ihrem Miteinander beobachten und Rückschlüsse auf das soziale Zusammenspiel ziehen.“ Der Blick der Tierpsychologin richtet sich hierbei insbesondere auf mögliche Disharmonien zwischen Mensch und Tier, welche eine Ursache für die aufgetretene Verhaltensauffälligkeit der Katze darstellen könnte. „Ich werte nicht, ich urteile nicht“, betont Susanne Peimann. „Ich beobachte und erarbeite mit allen Beteiligten zusammen eine geeignete Lösung.“ Häufig sind es viele Faktoren, die das soziale Umfeld einer Katze formen: Erwachsene, Kinder, weitere Katzen, Hunde oder andere Haustiere, Besucher und vieles mehr wirkt sich auf den Alltag der sensiblen Stubentiger aus. Auch die Frage nach dem Freilauf stellt sich im Rahmen jeden Besuchs. Die Bewegung in freier Wildbahn wirke sich gut auf das Seelenleben von Katzen aus. „Rund 90 Prozent der Katzen, die selbstbestimmten Freilauf – zum Beispiel über eine Katzenklappe – haben, zeigen keinerlei Verhaltensauffälligkeiten“, so Susanne Peimann. Doch ist der Freigang nicht überall anzuraten. An einer viel befahrenen Straße, oder wenn die Gefahr besteht, dass eine Katze aufgrund ihres finanziellen Wertes gestohlen werden könnte, ist die Haltung in der Wohnung oft unvermeidbar. In solchen Fällen ist es besonders wichtig, der Katze ein lebenswertes Umfeld


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mit Freiflächen, Schlafplätzen, Futterstellen, Toiletten, Kratzbäumen und mehr zu bieten. Denn oft sind es nur kleine Fehler in der Haltung, die Susanne Peimann im Rahmen ihrer Visitationen als Ursache für Probleme aufdeckt. Wer zum Beispiel den Kratzbaum nach menschlichem Ermessen aussuche, riskiere, dass dieser für das Wetzen der Krallen gar nicht geeignet sei. Susanne Peimann dazu: „Manche Kratzbäume sehen zwar toll aus, sind aber so konstruiert, dass die Katze sich beim Krallenwetzen nicht ausstrecken kann,“ Die Folge: Der Stubentiger sucht sich einen anderen, aus seiner Sicht geeigneteren Platz, zum Abwetzen der Krallen. Auch wüssten viele Katzenbesitzer nicht, dass Futter- und Trinknapf der sensiblen Samtpfoten nicht direkt nebeneinander aufgestellt werden sollten. „Das Wasser nimmt das Aroma des Futters an und wird infolgedessen nicht mehr getrunken“, so Susanne Peimann. Doch nicht immer ist die Lösung so einfach. Warum zum Beispiel uriniert eine Katze, die bisher sauber war,

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plötzlich ins Bett? Warum wird eine Katze gegenüber einem Familienmitglied aggressiv? Warum sucht eine Katze von einem auf den anderen Tag keinen Kontakt mehr zu seinen Besitzern? Die Ursachen hierfür sind so vielschichtig wie das Seelenleben der Katzen selbst und bedürfen einer ebenso ausführlichen wie professionellen Betrachtung. Der Bedarf an Rat und Hilfe sei groß, sagt Susanne Peimann. Doch während die Psyche der Katzen zum Beispiel in England schon lange studiert und fachgerecht behandelt werde, stecke die Katzenpsychologie in Deutschland noch in den so genannten Kinderschuhen. Doch die Einstellung der Katzenhalter habe sich auch hierzulande geändert: Ähnlich wie Pferde- und Hundebesitzer legen auch Katzenliebhaber immer mehr Wert auf eine artgerechte und angemessene Haltung ihrer Stubentiger. „Wer mit einer Katze zusammen lebt, der weiß welch ein wunderbares Haustier das ist“, sagt Susanne Peimann, die selbst mit zwei Katzen lebt. Jordan und Violet sind Geschwister, genießen ihren täglichen Freigang und

bereichern den Alltag der Bremerin seit vielen Jahren. „Zusammen mit meinem Partner und meinen beiden Katzen genieße ich die schönsten privaten Momente“, sagt Susanne Peimann. „Die schönsten beruflichen Momente erlebe ich, wenn ein Problem gelöst ist, ich entspannte und glückliche Katzenbesitzer zurücklasse und das Zusammenleben zwischen Katze und Halter wieder in Harmonie verläuft.“

Unter dem Titel „Katzenwege“ arbeitet die Tierpsychologin Susanne Peimann mit verhaltensauffälligen Katzen und ihren Hilfe suchenden Besitzern. Außerdem bietet sie die artgerechte Betreuung von Katzen in Abwesenheit der Besitzer an. Vor kurzem ist die 43-Jährige nach Bremen Oberneuland umgezogen. Weitere Informationen zur Arbeit und den Konditionen von Susanne Peimann gibt es im Internet unter: www.katzenwege.de

Foto: Susanne Peinemann

„Katzen und Menschen leben auf demselben Planeten, sind aber grundverschieden.“



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