BRILLANT Winter 14/15

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23. Jahrgang · Winter 2014/15 · 5,– E

Das Magazin aus Bremen

Zauber in der Luft

Zuckersüß bis deftig

Kammerorchester

Bremens Innenstadt im Winterglanz

Typisch bremische Gaumenfreuden

Liebe zur Klassik verbindet Musiker


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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser! Ich erinnere mich, als sei es gestern gewesen: Sobald der erste Frost kam, zog ich als Kind mit meinem Großvater Christoph los, um Kohl zu ernten. Ganze Waschkörbe haben wir gefüllt und aus dem Garten nach Hause zu meiner Großmutter Gesine geschleppt. Die schrabbelte den Kohl, säuberte und kochte ihn in großen Bottichen zu meinem Lieblingsgericht – Braunkohl mit Kassler und Pinkel. Wenn ich heute diese Bremer Spezialität esse, fühlt es sich ein bisschen an wie früher. Ich genieße das sehr. Und obwohl ich keine große Köchin bin und meine Zeit es selten gestattet, lasse ich es mir nicht nehmen, ab und zu Grünkohl nach dem Originalrezept meiner geliebten Großmutter Sini zu kochen. Wir Bremer sind eben bodenständig und halten unsere Spezialitäten in Ehren. Das ist sogar international bekannt. Man denke nur an den berühmten Bremer Klaben, der seit geraumer Zeit unter dem Markenschutz der EU steht. Entdecken Sie mit BRILLANT weitere Bremer Spezialitäten, die für nordische Deftigkeit ebenso bekannt sind wie für süßes Naschwerk. Sollte Sie jetzt der Hunger quälen, empfehle ich einen Besuch in Bremens Innenstadt. Hier gibt es neben schmackhaften Versuchungen in allen Variationen auch stimmungsvolle Plätze, welche die winterliche Tristesse vergessen machen. Besonders im zauberhaften Winter wird Bremens Innenstadt zur „behaglichen Stube“, in der es leicht fällt, der widrigen Kälte zu trotzen. Gute Gesellschaft in behaglicher Umgebung bieten auch die Bremer Gesellschaftsclubs, denen BRILLANT einen Besuch abstatten durfte. Das Knüpfen von Netzwerken im ehrwürdigen „Club zu Bremen“ oder in der gediegenen „Havanna Lounge“ gehört zu Bremens fest verankerten Traditionen. Für weitere Zerstreuung über die Wintermonate sorgen das Neue Kammerorchester Bremen unter der Leitung von Hans-Wilhelm Kufferath ebenso wie die Talkshow „3nach9“, die als „Mutter aller Talkshows“ zu größten Ehren kam. Es gibt so viele Möglichkeiten, im Bremer Winter aktiv zu sein, nette Menschen zu treffen und Neues zu entdecken. Darum lassen Sie sich die Zeit bis zum nächsten Frühjahr nicht lang werden, sondern genießen Sie die verlockende Vielfalt Bremens. In diesem Sinne

Editorial

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I n h a l t Foto: Heiko Sandelmann Foto: Torsten Krüger

Entschleunigung im Herzen Bremens Wenn sich im Winter früh die Dämmerung über Bremens Innenstadt senkt, liegt ein besonderer Zauber in der Luft. In dieser Jahreszeit wird Bremens „gute Stube“ zum behaglichen Wohnzimmer, in dem es leicht fällt, der Kälte zu trotzen. Entdecken Sie mit BRILLANT, in welche Ecken wir uns zurückziehen können, wenn wir uns nach stimmungsaufhellenden Lichtblicken sehnen. Denn Bremens Innenstadt ist voll davon. Während auf den belebten Straßen die Menschen geschäftig umhereilen, rückt man in den Ratsstuben oder Kaffeehäusern dichter zusammen, um bei einem Glas Tee oder heißem Kakao die Welt zu entschleunigen. Seite 4

Foto: Petra Liebetanz

Gewalt der Gefühle reißt Publikum mit Verdis große Oper Don Carlos präsentiert das Stadttheater Bremerhaven in der Regie von Christian von Götz und unter der Stabführung des neuen GMD Marc Niemann ebenso emotional bewegend wie musikalisch beeindruckend. Großartig bringt das Philharmonische Orchester die unterschiedlichen Stimmungen des Werkes zum Ausdruck. Auch die Leistungen von Chor und Extrachor sowie den Solisten lassen erwarten, dass diese Produktion zu den Höhepunkten der Spielzeit gehören wird. „Auch wenn man die Geschichte längst kennt, kann man sich der Gewalt der Gefühle, die vor allem durch Verdis herrliche Musik vermittelt wird, nicht entziehen“, meint BRILLANT-Autorin Ursula Myke. Seite 32

Diese Kammermusik geht direkt ins Herz Wenn Hans-Wilhelm Kufferath den Taktstock hebt und die Mitglieder des Neuen Kammerorchesters Bremen (NKB) zu spielen beginnen, geht die Musik direkt ins Herz. So bunt die Altersstruktur der Orchestermitglieder ist, so unterschiedlich ist ihr persönlicher Hintergrund. „Kein Verein trägt dieses Orchester, uns verbindet einfach der Enthusiasmus für die Musik“, erzählt Kufferath, der das Orchester von Beginn an leitet. Das abwechslungsreiche Repertoire der Musiker aus Leidenschaft umfasst vor allem Werke der Klassik und Romantik. Vor fast zehn Jahren – im Mai 2005 – gab das Orchester sein erstes Konzert. Seite 42

| Brillante Themen Winter

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Inhalt

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Sie sehnen sich nach kleinen Fluchten, um die Winter-Tristesse zu vertreiben? BRILLANT zeigt Ihnen die reizvollsten Lichtblicke in Bremens Innenstadt – mit zauberhaften Fotos von Torsten Krüger.

4 Vom winterlichen Zauber in Bremens Innenstadt 42 Zehn Jahre Neues Kammerorchester Bremen 50 Talkshow „3nach9“: Spitzenformat in der deutschen Fernsehszene


Dezember bis März

Foto: RB, Thorsten Jander

„3nach9“ als Mutter aller Talkshows Schon 1975 erhielt „3nach9“ den renommierten Grimme-Preis für außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet des Journalismus‘. Seither belegt die Talkshow einen Spitzenplatz in der deutschen Fernseh-Szene. Die Party zum runden Geburtstag ist gerade einige Wochen her. Am 17. November 2014 wurde „3nach9“ 40 Jahre alt. Der Sender Radio Bremen ehrte die „Mutter aller Talkshows“ mit einer extralangen Sendung und einer Rückkehr zu den Wurzeln dieser ältesten Gesprächsrunde im deutschen Fernsehen. Es moderierten: Judith Rakers, Giovanni di Lorenzo und als einmalige Ergänzung die einstige „Tatort“- Kommissarin Maria Furtwängler. Seite 50

Quelle: Havanna Lounge

Bremer Gesellschaftsclubs sind breit aufgestellt Der älteste Gesellschaftsclub Deutschlands wurde an der Weser gegründet und beurkundete 1783 seine erste Verfassung. Noch heute ist der „Club zu Bremen“ mit 1200 Mitgliedern der größte und renommierteste im Stadtstaat. Die Geselligkeit von Kaufleuten, Industriellen, Gelehrten und anderen zu fördern, gilt seit 1931 als ehernes Ziel des im Haus Schütting ansässigen Clubs – ähnlich wie des Marketing- oder Industrie-Clubs. 2001 wurde die „Havanna Lounge“ gegründet. Sie zog in die historischen Räumlichkeiten im Erdgeschoss und Gewölbekeller der einstigen Wertpapierbörse und steht einem Kreis von rund 400 Mitgliedern und deren Gästen offen. Seite 58

Foto: Petra Liebetanz

Von nordisch deftig bis herzhaft süß Bremens Küche ist bekannt für ihre nordische Deftigkeit und durch ihren Bezug zu Weser und Nordsee ebenso für ihre maritimen Elemente. Im bunten Reigen der bremischen Spezialitäten kommen aber auch Süßschnäbel voll und ganz auf ihre Kosten. Gehen Sie mit Brillant auf kulinarische Entdeckungsreise von Stubenkükenragout über Stockfisch bis hin zu Mayer Junior Schokoküssen. Erfahren Sie, warum es in Bremen Bratwurst aus Fisch gab, welches Gericht dem ehemaligen Bürgermeister Henning Scherf noch heute das Wasser im Mund zusammen laufen lässt und welche besondere Rolle der Fahrstuhl beim Schaffermahl spielt. Seite 68

| Bremer Lebensart

| Bremer Kultur

| Rubriken

20 Gourmet: „Caruso“– italienische Kochkunst mit einem Hauch von Orient

32 Bewegend: Verdis Oper „Don Carlos“ im Stadttheater Bremerhaven „Anna Karenina“, Theater am Goetheplatz: Dauerndes Glück bleibt Illusion Bremer Philharmoniker begeis tern in Wagners „Meistersinger“ Menschliche Abgründe: „Othello“ im Theater Bremen Stürmischer Applaus für „West Side Story“ im Bremerhavener Musiktheater

1 Edtitorial

22 Brillante Momente: Bilder und Berichte aus dem Gesellschaftsleben 58 Tradition und Moderne in Bremer Gesellschaftsclubs 68 Kulinarische Entdeckungsreise rund um Bremer Spezialitäten

77 Brillant Immobilien 80 Vorschau 80 Impressum

Inhalt

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Bremens „gute Stube“ wird in dieser Jahreszeit zum behaglichen Wohnzimmer.


Bremens City – im Winter traumhaft schön Von Sabine Steinmann, mit Fotos von Torsten Krüger


Unz채hlige Lampen und Lichter sorgen in Bremens Innenstadt f체r eine besonders heimelige Atmosph채re.

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City im Winter


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ässt es sich in der Stadt überwintern? Gibt es Ecken, in die wir uns zurückziehen können, wenn wir uns nach stimmungsaufhellenden Lichtblicken sehnen? Bremens Innenstadt ist voll davon. Wenn sich früh die Dämmerung über den Marktplatz senkt, liegt ein besonderer Zauber in der Luft. Vielleicht hat es geschneit und die Giebel der alten Fassaden sind mit Puderzucker überdeckt, vielleicht erstrahlt das pittoreske Ensemble aus Rathaus, Schütting, Dom und Liebfrauenkirche im märchenhaften Lichterglanz? Bremens „gute Stube“ wird in dieser Jahreszeit zum behaglichen Wohnzimmer, in dem es leicht fällt, der Kälte zu trotzen. In den Ratsstuben oder den Kaffeehäusern rückt man nun dichter zusam-

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City im Winter

men, um bei einem Glas Tee oder heißem Kakao die entschleunigte Welt vor den Fenstern zu beobachten. In der Adventszeit unterstreicht der Weihnachtsmarkt den Charme des historischen Stadtbildes. Ein Meer aus geschmückten Buden fügt sich harmonisch in die romantische Kulisse. Hier gibt es Dinge zu entdecken, von denen wir bisher nicht wussten, dass es sie gibt. Das bunte Treiben rund um den Roland wird von einer olfaktorischen Symphonie aus gebrannten Mandeln, Bratäpfeln und Punsch zusammengehalten. Eine Brise aus Weihrauch und Obstweinen gesellt sich von der Weser her kommend dazu, wo beim „Schlachte-Zauber“ die Marktleute ihr mittelalterliches Treiben mit Holzfeuern anheizen. Im „Frei-

beuterdorf der Fogelvreien“ vermitteln traditionelle Hand-werker, Gaukler und Gewürzkrämer altertümliche Lebensart. Bei Met, Obstwein und Liebestränken wird selbst der stoischste Weihnachtsmarkt-Abstinenzler schwach. Nicht nur Touristen lieben diese stimmungs-volle Atmosphäre vor den Festagen, Einheimische zelebrieren ganze Familientreffen und Betriebsausflüge beim Hüttenzauber. Auch die Untere Rathaushalle, die seit sechs Jahrhunderten für die Nutzung durch das „Marktvolk“ erhalten geblieben ist, freut sich jetzt über Besucherandrang. Kunsthandwerker aus Bremen und umzu faszinieren mit ihren hochwertigen Unikaten, ein Muss für Sammler schöner Dinge. Es ist das persönliche Gespräch, der Kontakt mit den anwe-


Wenn sich im Winter früh die Dämmerung über den Marktplatz senkt, liegt ein besonderer Zauber in der Luft. Würdevoll trägt der Roland die kalte Schneehaube.

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senden Kunsthandwerkern, den das Publikum auf diesem Markt seit Jahren schätzt. In den ehrwürdigen Ratsgemäuern präsentiert auch der Martinshof sein großes Sortiment aus Holzspielzeug, Kerzen, Lederwaren und Bremer Senatsprodukten. Besen- und Bürsten-Artikel des Bremer Martinshofs haben in vielen Bremer Küchen ihren Stammplatz. Alles wurde in liebevoller Handarbeit in den Werkstätten des Martinshofs hergestellt oder aus anderen anerkannten Werkstätten sorgfältig ausgewählt. Auch unter den schützenden Glaskuppeln der Einkaufspassagen schmiegen sich die weihnachtlichen Verkaufsstände aneinander und ziehen fröstelnden Passanten mit kulinarischen Köstlichkeiten und besonderen Geschenkideen in ihren Bann.

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City im Winter

Bremens City ist auch in der kalten Jahreszeit ein Boulevard der vielen Möglichkeiten. Über 300.000 Lichtpunkte sorgen dafür, dass die Wege und Plätze zwischen Martini- und Sögestraße in warmes LED-Licht getaucht werden. Corinna Kolb vom Team der CityInitiative Bremen Werbung e.V. schätzt auch den Sicherheitsfaktor dieses modernen Beleuchtungssystems: „Licht bringt einen Platz nicht nur in Stimmung, sondern erhellt ihn auch.“ In der wettergeschützten Umgebung der Einkaufspassagen macht das Shoppen jetzt richtig Spaß. Wandeln unter eleganten Glasfenstern, fündig werden in exklusiven Mode- und Accessoire-Geschäften oder einfach nur an den schönen Geschäften vorbeifla-

nieren und die feinen dekorierten Auslagen bestaunen. In kleinen Bistros und Café-Bars wird für das leibliche Wohl erschöpfter Stadtbummler gesorgt. „Im Katharinen-Viertel finde ich immer das Besondere“, schwärmt Beate K. Die Habenhausenerin liebt die Atmosphäre der Innenstadt, die Mischung aus Historie und Moderne hat es ihr angetan. Geparkt wird im Brepark-Haus. Trockenen Fußes könne sie jedes Ziel erreichen, erklärt sie strahlend. Die „Katharina“, wie sie die Bremer liebevoll nennen, steht auf historischem Grund. Kaum vorstellbar, dass hier im 15. Jahrhundert ein Dominikanerkloster stand. Es wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Reste konnten, dank weitsichtiger Architekten und engagierter Denkmal-


In den Wallanlagen ruht die Natur unter einer weißen Decke aus Schnee.

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Die verträumten Gassen des Schnoor-Viertels eignen sich hervorragend für einen winterlichen Bummel. schützer, in die heutige Passage mit dem angegliederten Parkhaus integriert werden. Im Restaurant „Der StadtWirt“ sind gotische Spitzbogenfenster und ein antikes Deckengewölbe beeindruckende Überbleibsel aus längst vergangener Klosterzeit. Wenn es regnet und der Wind um die Häuser pfeift, garantiert auch die überdachte Domshof-Passage trockene Füße. „Bremens schönste Abkürzung“ ist Teil des Katharinen-Viertels mit über 50 Geschäften und verbindet die Sögestraße mit dem Domshof. Die LloydPassage ist Bremens „konsumige Mitte“. Hier haben sich die Bremer Städteplaner etwas Besonderers einfallen lassen, als sie aus zwei öffentli-

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chen Straßen eine Einkaufsmeile kreierten. Von der Passage aus können Kunden tatsächlich ihren kompletten Bedarf decken. Winterliches Sonnenlicht fällt durch das gläserne Dach auf die Mall of Fame, wo sich Prominente mit ihren Handabdrücken in Bronze verewigt haben. Wir sehnen uns nach kleinen Fluchten um die Winter-Tristesse zu vertreiben. Bremens Innenstadt ist voll davon. Wenn die Rauhnächte das Zepter in die Hand nehmen, lässt sich das Jahr bei einem Candle-Light-Dinner oder einer Schifffahrt bei Kerzenschein stilvoll beenden. Oder wir bewähren uns im Bremer Ratskeller bei einem kulinarischen Krimidinner als

Detektive. Gruselig wird es auf jeden Fall, wenn die Stimme des heimlichen Regisseurs ertönt: „Hallo! Hier spricht Edgar Wallace.“ Der Ratskeller hat auch unterirdisch viel zu bieten, sein „köstliches Fundament“ reicht bis an die Grundmauern der Kirche „Unser lieben Frauen“ und unter den Domshof. Die ältesten Weine Deutschlands lagern hier und machen Bremen zur bedeutendsten Weinstadt Europas. Eine Führung durch das Labyrinth aus Fasskellern wird zur sinnlichen Erfahrung, wenn im Zwielicht der Gewölbe der Geist der Geschichte verfrorene Nasen beflügelt. Im Rosenkeller, wo im „Rosefass“ der berühmte Rüdesheimer Wein von 1653 lagert, ist so-


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gar vom „Duft der Engel“ die Rede. Das Holz des Fasses und der Spitzenwein sind eine betörende Symbiose eingegangen: Unbeschreiblich schön, so kann der Winter in der Stadt Spaß machen. Wie oft nutzen wir die Böttcherstraße als Abkürzung zwischen Marktplatz und Weser? Haben wir vergessen, dass es im ehemaligen Domizil der Fassmacher so viel Sehenswertes zu entdecken gibt, dass man Stunden dort verbringen könnte? Wer genau hinsieht, entdeckt die gegensätzlichen Baustile mit einer Vielfalt an Strukturen und verrückten Details. Ein Augenschmaus sind die abstrakten Fassaden, schlichten Giebel und gotischen Stilelemente. Wie eine schützende Umarmung wirkt das warme Rot der Backsteine. Die bunten Glasmalereien und das panierte Grün der Dächer versöhnen uns mit der Farblosigkeit der Wintermonate. Der Kaffee-Kaufmann Ludwig Roselius (1874 – 1943) wusste nicht, wohin die Reise geht, als er Anfang des 20. Jahrhunderts die verfallene Handwerkergasse kaufte und von

mehreren Architekten umbauen ließ. Er wollte mit der Böttcherstraße die niederdeutsche Kultur in Sprache, Kunst und Kunsthandwerk in den Mittelpunkt stellen. Der Geist der Vergangenheit reicht bis in die Gegenwart, die Böttcherstraße ist auch heute noch eine „Eine Straße zwischen Kunst, Handel und Vergnügen“. Modernes Kunsthandwerk, außergewöhnliche Objekte aus Glas hält der Werkschau Laden bereit. Schier unerschöpflich scheinen die Ideen der Designer zu sein, deren Produkte im „Remember“ zu finden sind. Da gibt es kaum ein Produkt des täglichen Lebens, das nicht in dem unverkennbaren Stil neu erfunden wurde: Armbanduhren, Badetücher, Spiele, Frühstücksbrettchen, Papphocker, Müslischalen, Papierkörbe und noch vieles mehr. In der Goldschmiede von Michael & Kerstin Falk im Handwerkerhof lassen sich die Kunsthandwerker beim Arbeiten über die Schulter gucken. In der kleinen Werkstatt entstehen individuelle, handgearbeitete Schmuckstücke, auch auf eigene Entwürfe der


Kunden wird gerne und professionell eingegangen. Ebenfalls vor den Augen der Kunden, direkt nebenan in der Bonbon-Manufaktur, entsteht aus buntem Zuckerteig eine bunte BonbonVielfalt. Kneten und ziehen, rollen und pressen. Es gehört viel Geschick und Kreativität dazu, um die klebrige Masse in die richtige Form zu bekommen. Das Team von Sabine Marquardt und

Annika Büsselmann kreiert spezielle Rezepturen. Mehr als 100 Bonbonsorten – von fruchtig-frisch bis chili-scharf gehören zum Sortiment. Auch lecker und hilfreich bei Winterfrust. Begonnen hat die Geschichte in Gränna, dem schwedischen Herkunftsort der rot-weißen Zuckerstangen. Im Urlaub ließ sich Sabine Marquardt von der traditionellen Bonbonkocherei anste-

cken. Später entstand die Idee von einer eigenen Manufaktur. Eine historische Bonbon-Presse wurde angeschafft, das hübsche Logo mit den Bremer Stadtmusikanten auf knalligem Pink entwickelt und der Laden in der Böttcherstraße eingerichtet. In der Böttcherstraße duftet es auch nach Kaffee. Martin Büchler trat in die Fußstapfen des Kaffee- HAG-Kaufmanns

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Wallmühle und Kunsthalle schmiegen sich harmonisch in die winterliche Landschaft.

Roselius. In seinem Geschäft in der Crusoe-Halle kommen Liebhaber des braunen Goldes voll auf ihre Kosten. Neben selbst geröstetem Kaffee unter dem Namen „Büchlers Bohne“ warten Kaffeeraritäten in tollen Verpackungen. „Wir haben die Strapazen nur überlebt, weil wir genug Schokolade dabei hatten“, wird der Polarforscher Roald Amundsen gerne zitiert. Man muss nicht gleich den Stress einer Südpol-Reise auf sich nehmen, um die Erfahrung zu machen, dass Schokolade gegen Kälte hilft, ein Besuch in der ehemaligen Kaba-Probierstube tut es auch. Trinkschokoladen und süße Kleinigkeiten wirken wie eine Kur für die Seele. Die Böttcherstraße ist voller Geschichten und Schätze. Die Böttcherstraße GmbH bietet daher neue öffentliche Führungen durch Bremens heimliche Hauptstraße. Die Rundgänge richten sich sowohl an Touristen als auch an Bremen-Kenner, da sie einen allgemeinen Überblick über Geschichte und Architektur der Straße mit weniger bekannten Hintergrundinformationen und Anekdoten verbinden. Dazu gehört auch die Besichtigung des ungewöhnlichen Himmelssaals im Haus Atlantis, dessen tiefes Blau uns mit dem blassen Winterhimmel versöhnt. Es sind die kleinen alten Straßen, die Bremens Innenstadt so anziehend und besonders machen. Wir freuen uns immer noch wie die Kinder, wenn wir am „Schweinehirt mit Hund und Sauen“vorbeikommen und tätscheln dem geduldigen Borstenvieh heimlich den Rücken. Die Figurengruppe des Bildhauers Peter Lehmann markiert den Eingang der Sögestraße und verdeutlicht den Ursprung dieser alten Stichstraße, die im Mittelalter Wirkungsstätte der Bäcker und Bierbrauer war. Durch die Sögestraße, plattdeutsch für „Sauenstraße“, und das Herdentor am Nordende der Straße hindurch wurden die Schweine der Stadtbürger zur Bürgerweide vor der Stadt getrieben. Sie gehörte neben der Langenstraße und Obernstraße zu den ersten Hauptstraßen des mittelalterlichen Bremens. Erst mit der Planung des Bahnhofes (1847) brach die Blütezeit der Sögestraße an. Um die Jahrhundertwende blühte die Konjunk-

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Der Winter lässt die Uhren scheinbar langsamer ticken sowohl im ehrwürdigen Dom als auch an der Stockhinger Bratwurstbude.

tur und die Sögestraße beherbergte eine Vielzahl von Geschäften. Tradition und Moderne harmonieren heute nebeneinander, große Kaufhäuser und alteingesessene Firmen machen sie zu einer der beliebtesten Einkaufsstraßen der Innenstadt. Dr. Jan-Peter Halves, Geschäftsführer der CityInitiative Bremen Werbung e.V. ist stolz auf das Hanseatische Potenzial in Bremens Zentrum. Es sei die Kombination aus Allem, die jeden Einkaufsbummel zu etwas Besonderem mache. Dafür, dass sich dieser attraktive Mix aus Handel, Kultur, Gastronomie und Freizeitangeboten weiterentwickelt, sorgt die CityInitative. Die Gemeinschaft aus 180 Mitgliedsunternehmen sieht sich als Moderator zwischen traditionellen Werten und modernem Einkaufsverhalten. Informieren, vernetzen, gestalten, ob Konzern oder Bauchladen, Einzelhändler oder Gastrobetrieb – die CityInitiative trägt die unterschiedlichen Interessen in die politischen und stadtplanerischen Gremien. Sie informiert über wichtige Termine und aktuelle Entwicklungen und sorgt mit attraktiven Marketingkonzepten für die Aufwertung des Standorts Innenstadt. Die Antwort des Bremer Einzelhandels auf den stetig wachsenden Onlinehandel lautet selbstbewusst: Erlebnis. Shopping kann nämlich mehr sein als nur ein Einkauf per Mausklick. Die CityInitiative organisiert daher auch eine Fülle von Veranstaltungen, die weit über die Grenzen Bremens beliebt sind. 1000 Rhododendronpflanzen läuten bald wieder den Bremer Frühling ein. „Verkaufsoffene Sonntage“, „Lange Shopping-Nächte“, die „Maritime Woche an der Weser“ machen die Innenstadt noch attraktiver. Nicht nur im Eventkalender der Bremer City, auch bei zahlreichen Tourismus- und Freizeitanbietern ist die Reisemeile im März ein fester Termin. Dr. Jan-Peter Halves: „Woanders muss man sehr weit fahren, um so ein vielfältiges Angebot zu bekommen.“ Wir Bremer finden es vor der sprichwörtlichen Haustür.


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„Essen ist pure

Leidenschaft“ Gastronomie und Kochkunst liegen Engin Erki im Blut. Sein Motto: „Essen ist pure Leidenschaft“. Schon als Kind hat er im Delmenhorster Restaurant seiner Eltern in der Küche geholfen und bei seinem Großvater in der Schlachterei mitgearbeitet. „Dabei konnte ich schon früh sehr viel über Fleisch und dessen professionelle Verarbeitung lernen.“ Ein Fachwissen, das den Gästen des „Caruso“ in Form besonderer Fleisch-Spezialitäten ausgewählter Herkunft zugutekommt: Denn nach der Schule absolvierte Engin Erki – dessen Kindheitstraum immer ein eigenes Restaurant war – zunächst eine Fleischer-Lehre, ließ sich danach zum Koch ausbilden und krönte sein gastronomisches Know-how im Bremer Hotel Munte mit einer Ausbildung im Restaurant- und Hotelfach. Im Sommer 2012, nachdem Erki in Restaurants in Bad Doberan, Kühlungsborn und Binz gekocht hatte, ging mit der

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Gourmet

Übernahme des Restaurants „Caruso“ in Wildeshausen sein Berufswunsch endgültig in Erfüllung. Engin Erki hatte das am Ortskern gelegene, und rund 20 Autominuten vom Bremer Zentrum entfernte Restaurant per Zufall ein Jahr zuvor mit seiner Frau besucht: „Ich habe mich gleich in die hellen, großzügigen Räume mit dieser tollen Terrasse über der Hunte verliebt“, erzählt der 31-Jährige. „Deshalb habe ich sofort zugegriffen, als der Eigentümer kurze Zeit darauf einen neuen Pächter suchte.“ In der Tat wirkt das „Caruso“ durch seine großen Fensterflächen, die Licht von drei Seiten hereinlassen und dem Besucher einen tollen Blick auf die Stadt mit ihrem Kirch- und Feuerwehrturm und den schönen Landschaftspark am Fluss bieten, sehr offen und einladend. Die Aufteilung der rund vierzig Tische auf drei Raumbereiche – von denen zwei für Veranstaltungen separat nutzbar sind

– schafft Gemütlichkeit innerhalb des in Braun- und Cremetönen möblierten Restaurants. Was das „Caruso“ jedoch auszeichnet, ist Erkis Philosophie von Geschmack und Gastlichkeit: „Ich koche nur mit frischen Produkten von bester Qualität, die ich persönlich jeden Tag auf dem Großmarkt einkaufe und mit größter Sorgfalt verarbeite“, verspricht der Vollblut-Gastronom, der für seine Gäste täglich geöffnet hat. Auf der Speisekarte finden sich traditionelle italienische Gerichte wie Antipasti, Pasta und Pizza, die eigens vom sizilianischen Koch zubereitet werden. Bereichert wird dieses Speisenangebot durch klassische, kreative Gerichte des Chefs: zum Beispiel dem „Lachstatar mit Zwiebeln, Hummer-Butter und frischer Himbeernote mit Crostini“ (8,90 e) oder die „Trilogie vom Grill aus Rumpsteak, Hähnchenbrust und Schweinefilet, gekrönt mit Gambas an Sauce Café de Paris mit Ros-

Fotos: Martin Rospek

Im Restaurant „Caruso“ trifft Italienische Kochkunst auf einen Hauch von Orient Von Wiebke Gloe-Carstensen


marin-Drillingen“ (18,90 e). Als Fachmann für hochwertiges Fleisch bietet Engin Erki seinen Gästen ein besonderes Angebot an Gourmetfleisch der Spitzenklasse. Dazu gehören irländisches „Dry Aged Beef“ des Hoflieferanten der Britischen Queen („John Stone“, ehemals „Donald Russel“), USDA Prime Beef oder kanadisches Black-Angus-Gold-Roastbeef. Ein Fleischgericht mit Produkten dieser Art kostet rund 40 Euro inklusive Beilagen. Zum Reifen seiner besonderen Fleischprodukte betreibt der Chef eine spezielle Reifezelle, in der das Fleisch bei 80 Prozent Luftfeuchtigkeit und drei Grad Celsius optimale Rahmenbedingungen erhält. Für Fischliebhaber offeriert die Speisekarte Spezialitäten aus frischem Tintenfisch, Lachs, Dorade oder Seesaibling. Seine feine Kochkunst offenbart sich insbesondere in Erkis Empfehlungen des Tages: „Ich lasse mich

gern vom Angebot des Marktes und den Aromen beim Kochen inspirieren. In meinen tagesaktuellen Speisen findet man einen Hauch meiner orientalischen Wurzeln, die durch das ausgesuchte Produkt, kombiniert mit der italienischen Küche, verrückte Kreationen entstehen lassen und meine Gerichte fein unterstreichen.“ Jedem Gast, der Zeit mitbringt und Lust hat auf ein delikates, individuelles Essen, sei ein komplettes Menü à la Engin Erki empfohlen. Wer Engin Erki beim Kochen zuschauen möchte, kann das immer mittwochs beim „Show Cooking“ ab 18 Uhr tun. Dann erleben die Gäste, was Erki auf seinem von einem Büfett umringten Induktionskochfeld zaubert. Außerdem können interessierte Hobbyköche einiges über Zutaten, Kräuter und Gewürze lernen und nach Lust und Laune schlemmen. An den beiden Weihnachtsfeiertagen bietet das „Caruso“ spezielle Menüs an. Zu

Silvester wird es ein umfangreiches Büfett mit allerlei Leckereien aus Meer, Feld, Wald und Stall geben; dazu eine große Auswahl an Antipasti und zum Abschluss eine Vielfalt an süßen Leckereien. Nach fast zwei Jahren seines Schaffens zeigt sich Engin Erki sehr zufrieden mit dem „Caruso“. Doch er wäre nicht der, der er ist, wenn er für das nächste Jahr keine neuen Pläne hätte: „In 2015 möchte ich am liebsten ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch marktfrische Kreationen des Tages anbieten. Und ich wünsche mir sehr, dass meinen Gästen das gefällt.“

Restaurant Caruso Wittekindstraße 1b 27793 Wildeshausen Telefon 04431 74 84 330 www.restaurant-caruso.de Öffnungszeiten: Mo – Sa: ab 17.30 Uhr Sonntags ab 12.00 Uhr

Gourmet

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Brillante Momente

Carstensen: „Ernährung ist ein Menschenrecht“ „Ernährung ist ein Menschenrecht und der vornehmste Grund für agrarwissenschaftliche Forschung und Agrarpolitik“, sagt Dr. h.c. Peter Harry Carstensen, Festredner beim diesjährigen Roland-Essen des IndustrieClubs Bremen. Der Ministerpräsident a.D., dem die Ehrendoktorwürde der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel verliehen wurde, sprach über die Welternährung, den Umgang mit Nahrungsmitteln und darüber, wie sich die Menschheit künftig ernähren wird. Zum 31. Mal hatte der Industrie-Club

zum Roland-Essen in die Obere Halle des Alten Rathauses eingeladen. Präsident Dr.-Ing. Günther W. Diekhöner begrüßte 360 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur. In seiner Eröffnungsrede berichtete Diekhöner von der Initiative “Teach First Deutschland”. Gemeinsam mit der Handelskammer und Senatorin für Bildung habe man die Initiative erstmals für das Schuljahr 2014/15 in Bremen auf den Weg gebracht. In ihrem Rahmen werden so genannte “Fellows” zur Unterstützung von Lehrkräften an Schulen in sozialen Brennpunkten entsendet.

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Dr. Christian Frank,SIKORA AG und Carine Brun

Tim Czarnetzki, Fernwärme-Nord Bremerhaven und Wilm Koopmann, Koopmann-Jindelt Heizoel-Handel und Spedition

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Brillante Momente

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Ann-Kathrin Ahrens und Sigrid Ahrens Berthold Ahrens und René Böttcher

Kompetente Begleitung für Hinterbliebene

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Helga Wiegmann, Horst Meyer und Ilse Lange

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Brillante Momente

gramm und interessante Einblicke in das tägliche Wirken des Bremer Traditionsbetriebs. Gegründet wurde das Unternehmen von Tischlermeister Johann Ahrens. Mit der Tochter der fachgeprüften Bestatterin Sigrid Ahrens wird für die Führung des Bestattungsunternehmens bereits die fünfte Generation eingearbeitet.

Pastor Stefan Sarod, Ann-Kathrin Ahrens und Antje Körner

Elke Raster

Bildquelle: Ahrens

Nach 111 Jahren seines Bestehens organisierte das Bestattungsunternehmen Ahrens für seine Gäste einen Tag der offenen Tür. In dessen Rahmen gab es nicht nur Vorträge zu den Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht und eine Vorführung des Stücks „Shakespeare und der Tod“, sondern auch ein Kinderpro-

Alle Namen von links nach rechts.

Viele Menschen werden vom Eintritt eines Sterbefalls völlig überrascht und stehen unvorbereitet vor einem schweren Weg. In diesem Moment zusammen mit den Trauernden die notwendigen Entscheidungen vorzubereiten und ihnen die erforderlichen Formalitäten abzunehmen, sieht Sigrid Ahrens als ihre Verpflichtung.


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Pantolina: 20 Jahre im Dienst anspruchsvoller Kundschaft Modeberatung mit persönlicher Note, dafür steht das Pantolina seit 20 Jahren. Zwei Jahrzehnte im Dienste ihrer anspruchsvollen Kundschaft feierten die Inhaberinnen Gisela von der Goltz und Heidemarie Bischoff samt Team und Gästen an ihrem Standort in der Rockwinkeler Heerstraße 14. Gleichzeitig verkündete Gründerin Gisela von der Goltz ihr Ausscheiden aus

dem Unternehmen zum Ende des Jahres. Ihre Nachfolgerin Elke Hempel unterstützt das modebewusste Duo bereits seit einiger Zeit und ist mit dem exklusiven Sortiment von Pantolina schon bestens vertraut. „Wir bei Pantolina legen größten Wert auf Qualität und individuelle Beratung“, erklärt sie. „Das wird auch in Zukunft so bleiben.“ Parkallee 301

Gisela von der Goltz und Heidemarie Bischoff

Mitarbeiterinnen: Diana Michelsen, Elke Hempel (wird Nachfolgerin von Frau v. d. Goltz), Anne MeinekatFajen und Erika Leinhard

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OASE Geschäftsführer Helmuth Gaber

atmosphärischen Ambiente dieses „First Class Spa“ überzeugte sich am Tag seiner Eröffnung eine ganze Schar exklusiver Gäste. „Unsere Welt wird oftmals geprägt von Funktionalität und einer allgegenwärtigen Betriebsamkeit“, erklärte Oase-Chef Helmuth Gaber. „Mit der Oase bieten wir einen großzügigen Raum, für Muße und Entspannung auf allerhöchstem Niveau.“

Wiltraud Steenken (im Vordergrund), Investorin am Weserpark

Sauna- und Wellness-Expertin: Dipl.-Psychologin Martina Frenzel

Christina Wedemeyer und Oliver Menzler von Getränke Beckröge

Fast 5000 Sehhilfen für Kamerun Im Rahmen einer Hilfsaktion für Kamerun holte der Fair-Trade-Botschafter Bremens, Morrin Fobissie Kamga, fast 5000 Brillen bei Doris Winter ab. Die Inhaberin des Augenoptik-Fachgeschäfts „dw“ dazu: „Die Brillen sind alle von Kunden hier abgegeben worden, zum Teil alt aber alle vollkommen funktionstüchtig.“ Die Sehhilfen werden mitsamt Werkstatteinrichtung wie Bohrer und Ultraschallgerät ins Gesundheitszentrum in Fondjomekwed gebracht, wo ein Augenoptiker sie an Bedürftige vermittelt. Doris Winter mit Fobissie Kamga 26

Brillante Momente

Fotoquelle: OASE und Harald Hemmje

Schon in der Antike zeichnete die gehobene Badekultur eine zivilisierte Gesellschaft aus. Prunkvolle Badehäuser dienten nicht nur der körperlichen Reinigung, sondern boten insbesondere Gelegenheit, sich intensiv zu pflegen und zu entspannen. Wie eine Insel in der viel bewegten Welt bietet die neue Oase Wellness Lounge im Weserpark einen Ort zum ungestör ten Kraftschöpfen. Vom

Alle Namen von links nach rechts.

Pflege und Entspannung im Oase-Wellness-Himmel

Orientalische Hamam Massage


Fotos: Martin Rospek

Benno Gregarek, Claudia Mertens und Andre Mühlenfeld

Windsor Shop am Wallboulevard eröffnet Ein unaufdringlicher Stil, spannende Charaktere und klare Linien: Dafür steht das Modelabel Windsor. In der historischen Kaufmannsvilla Am Wall 147 eröffneten Barbara und Bernhard Reinfelder den ersten Windsor Monostore in Bremen. Auf rund 150 Quadratmetern bietet das Ehepaar exklusive Mode für Damen und Herren. Im Verlauf des ganztägigen Eröffnungsevents gaben die Inhaber persönlich Auskunft zu ihren Zielen und Erwartungen. „Wir hoffen, möglichst viele Menschen für den unvergleichlichen Windsor-Stil zu begeistern“, erklärte Barbara Reinfelder. Erfahrungen im Umgang mit exklusiver Mode bringt die Unternehmerin aus ihrer Tätigkeit im „ersten Haus am Platze“ auf der Insel Föhr mit, wo das Ehepaar bis 2013 seinen Lebensmittelpunkt hatte. „Im Zentrum allen Handelns steht immer der Kunde mit seinen Wünschen und Bedürfnissen.“ Diese zu erfüllen, hat sich das Ehepaar zur Lebensaufgabe gemacht.

Bernhard und Barbara Reinfelder


Sara Dähn ist Künstlerin des Jahres

Soft-Opening Lloyd Garagen Wer sein automobiles „Schätzchen“ besonders gut schützen möchte, hat alsbald die Möglichkeit, es in den Lloyd Garagen zu parken. An der RichardDunkel-Straße 120 entsteht eine außergewöhnliche Unterbringungsmöglichkeit für Young- und Oldtimer. Was genau sich hinter ihrem Projekt verbirgt, stellte Familie Peper im Rahmen eines Soft-Openings rund 180 gelade-

nen Gästen vor. Ein kurzer Imagefilm zeigte, was Autoliebhaber auf den 3000 Quadratmetern erwartet: Es gibt Stellplätze mit Stromversorgung, ein spezielles Klimakonzept zum Erhalt der Mobile sowie einen Überwachungsservice. „Diskretion wird bei uns groß geschrieben“, erläutert Lutz BrakenGülke, Ansprechpartner für die Vermarktung der Lloyd Garagen.

Lutz Peper, Axel Pusitzki, Christoph Peper und Matthias Peper. Axel Pusitzki hat den Abend gekonnt moderiert und den Initiatoren der Lloyd Garagen auf den Zahn gefühlt.

Fotoquelle: neusta communications

Als Anerkennung für ihre überragenden Leistungen wurde die Bremerin Sara Dähn im Rahmen der 27. Goldenen Künstlergala in der Filharmonie Filderstadt als Künstlerin des Jahres ausgezeichnet. Zuvor war die 23-Jährige vor 600 Gästen aus Fachkreisen, darunter Agenturen, Management, Veranstalter, Firmen sowie Rundfunk und Fernsehen aufgetreten, um ihr „Wettbewerbs- und Auditionsprogramm“ zu präsentieren. Als sie schließlich die Auszeichnung „Künstlerin des Jahres 2014, Sparte Musical“ in den Händen hielt, strahlte sie vor Glück.

Ehemann Siddidque Noor, Laila Noor und Bundespräsident Joachim Gauck

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Brillante Momente

Sie ist die Tochter des letzten frei gewählten Bürgermeisters von Kabul. Als die russischen Besatzungstruppen in Afghanistan einmarschieren, flieht Laila Noor nach Bremen und bringt ihre Kultur in Form von Mode mit. Zunächst begeistert die Designerin ihre Kunden mit afghanischer Mode. Weich fallende Seidenroben, körperumspielende Baumwollgewebe oder Seidendrucke, fließender Samt oder exquisit strukturierte Wollstoffe mit reich bestickten Borten und Flächenmustern nach überlieferten

Volkskunstmotiven ihrer alten Heimat: Das sind die Zutaten, aus denen Laila Noor ihre aufregenden Kreationen entwickelt. Aus ihrer Arbeit heraus entwickelte sie das Hilfsprojekt „Independent Afghan Women Association e.V.“ Immer wieder reist Laila Noor selbst nach Afghanistan, um ihre Projekte zu begleiten. Inzwischen sind 6 Schulgebäude für 12000 Schüler gebaut worden. Für ihr Engagement erhielt Laila Noor von Bundespräsident Joachim Gauck in Berlin das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Foto: Tarek Noor

Joachim Gauck verleiht Laila Noor das Bundesverdienstkreuz


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„ Diese Lounge ist ein kleiner Wellness-Himmel“ OASE First Class Day Spa und Beautyfarm Dem Himmel ganz nah! Die brandneue OASE Wellness Lounge lädt zu einem einzigartigen Erlebnis ein. Sie stellt einen in sich geschlossenen exklusiven Neubau auf über 1000 m² Erholungsfläche dar. Das Angebot richtet sich an Kundinnen und Kunden, deren Anspruch jenseits bekannt hoher Standards liegt, sowie an Genießer, die den exklusiven Augenblick in einem Day Spa suchen, mit einer gemütlichen Lobby und großzügigem Ruheraum, einem Hamam sowie Massage- und Beautykabinen. Finnische Saunen und Dampfbäder laden zum entspannten Genießen ein, auch im separaten Damen WellnessBereich. Hier bestimmen Ruhe und Ungestörtheit die besondere Atmosphäre. Großzügige Räumlichkeiten vermitteln das Gefühl einer eigenen Welt. Damit das Versprechen der Ungestörtheit gehalten werden kann, hat sich die OASE eine Beschränkung der Besucherzahl für die Wellness Lounge auferlegt. Das Ambiente der Wellness Lounge zeichnet sich aus durch eine nachhaltige zeitlose Gestaltung, die auf alles Überflüssige verzichtet und dennoch atmosphärische Fülle vermittelt. Subtil prägende Elemente sind Naturbaustoffe, beispielsweise natürlicher Lehmputz an allen Wandflächen. Er sorgt für ein

angenehmes Raumklima, dämpft Geräusche und bildet die optische Klammer für ein durchdachtes Einrichtungskonzept, das höchsten Ansprüchen an Natürlichkeit und authentischem Design gerecht wird. Seit 17 Jahren ist die OASE im Weserpark in der Fitness- und Saunawelt ein Begriff. Nun ist ein neuer Anbau hinzugekommen, der eine exklusive Wellness Lounge beherbergt. Ein Gespräch mit dem OASE-Geschäftsführer Helmuth Gaber und der Inneneinrichterin und Stylistin Marthe Gustavsson (Bild rechts) über ein neues Highlight in der Wellness-Welt. Die OASE hat sich als Ort der Entspannung seit vielen Jahren als Marktführer etabliert. Wie entstand die Idee, zusätzlich eine Wellness Lounge einzurichten? Helmuth Gaber: Das waren ganz pragmatische Überlegungen. Als der Trend Wellness vor 15 Jahren richtig Fahrt aufgenommen hatte, gab es Angebote wie die OASE noch nicht in der Dichte wie heute. Wir konnten annähernd einhundert Prozent der potenziellen Besucher mit Affinität zu Sauna und Fitness bedienen. Je größer das Angebot mit den Jahren wurde, umso individueller wurde es auch. Umso mehr stellten wir fest, dass eine bestimmte Klientel alternative Angebote suchte. Kleiner, feiner, exklusiver. Die Zielgruppe, auf die die Wellness Lounge zugeschnitten ist? Gaber: Ganz klar. Unsere Erfahrung ist, dass sich eine bestimmte Klientel in der großen und auch sehr stark frequentierten Saunalandschaft nicht mehr so wohl fühlt. Menschen, die den besonderen Augenblick gerade nicht in geselliger

Umgebung erleben wollen, sondern mit sich selbst in einem entsprechenden exklusiven und ruhigen Ambiente. Mit der Wellness Lounge wollen wir die Klientel zurückgewinnen, die uns in den vergangenen fünfzehn Jahren abhanden gekommen ist. Zur Wellness Lounge gehört auch ein Club, was bedeutet das? Gaber: Wir müssen natürlich darauf achten, die Exklusivität sicherzustellen. Unseren Club Mitgliedern können wir garantieren, hier relativ allein für sich zu sein – eben privat und exklusiv. Wellness Lounge ist ein modernes Wort, ist Ihr Einrichtungskonzept auf Mode und Moderne ausgerichtet? Marthe Gustavsson: Nein, überhaupt nicht. Unsere Ausrichtung zielt mehr auf Stil und Beständigkeit. Spielen bei der Einrichtung auch Gegenstände eine Rolle, um eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen? Gustavsson: Selbstverständlich. Mit Einrichtungsgegenständen erzeugt man


Persönlicher Service wird für das OASE Team großgeschrieben, aufmerksame Dienstleister kümmern sich in der Wellness Lounge um die Wünsche ihrer Gäste, die sich unbeschwert verwöhnen lassen wollen. Sei es bei einer wohltuenden Ganzkörper-Öl-Massage oder mit pflegenden Beautyanwendungen im CLARINS l’institut von Elisabeth Müller (Bild unten), bis hin zu reinigenden Zeremonien im Dampfbad.

Atmosphäre im hochwertigen Stil. Wir haben bei der Einrichtung mit sehr vielen schönen Antiquitäten gearbeitet, in Kontrast zu dem USM-Mobiliar mit einigen sehr modernen Teilen. Zum Teil sind die Antiquitäten mehrere hundert Jahre alt. Wandbehänge, chinesische Beistell-Möbel, Sideboards aus Asien, im Ruheraum gibt es eine wunderschöne Doppel-Flügeltür in altem Rot aus Holz, die aus Indonesien stammt. Alles echte Antiquitäten, keine Kopien. Besinnung auf sich selbst ist für viele Menschen verbunden mit dem Motto „zurück zur Natur“. Spielen Naturstoffe bei Ihrer Einrichtung eine Rolle? Gustavsson: Sogar eine wesentliche. Reet zum Beispiel. Auf der Terrasse haben wir große Schirme aus Reet. Das Ruhe ausstrahlende Reet steht in großen Vasen vor Fenstern oder als Raumteiler. Der Lehmputz an den Wänden erzeugt

ein ganz besonderes, dazu sehr gesundes Klima, er nimmt Feuchtigkeit auf, gibt Feuchtigkeit ab. Im unteren Bereich haben wir sehr viel Weichholz, Baumstämme, duftende schwarze Seifen in Holzschalen, Oliven. Verbindet sich für Sie mit der Wellness Lounge auch eine Haltung zum Leben? Gaber: Wenn man so eine Einrichtung führt, sieht man am Verhalten, an den Erwartungen und Wünschen der Kunden auch einen Teil des gesellschaftlichen Lebens in der Freizeit. Wir müssen eine Bühne schaffen, ein Schauspiel anbieten, mit unseren Mitarbeitern etwas schaffen, das die Atmosphäre und das Erlebnis trifft, das dem Bewusstsein der Kunden für Wohlbefinden entspricht. Nach dem Motto: Das tut mir gut.

Detaillierte Informationen zum OASE Wellness Lounge Club und zu allen Angeboten werden unter www.oase-weserpark.de bereitgestellt.

Oase im Weserpark Hans-Bredow-Straße 17 · 28307 Bremen Telefon: 0421 4 27 47 -14/-17 www.oase-weserpark.de

Wellness

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K u l t u r Von Ursula Myke

Oper

Die Meistersinger als großartige Psychostudie „Nomen est omen!“ möchte man ausrufen angesichts der großartigen musikalischen Interpretation von Wagners Oper „Die Meistersinger“. Solisten, Chor und Extrachor (Daniel Mayr) und die Bremer Philharmoniker unter der Leitung von Markus Poschner loteten alle Nuancen der Partitur meisterhaft aus, hielten über fünf Stunden den Spannungsbogen und schenkten somit den Musikfreunden einen beglückenden Abend, und das unter schwierigen Bedingungen, denn Bühnenbild (Katrin Wittig) und Regie (Benedikt von Peter) stellten große Anforderungen an alle Beteiligten. Ein hoher Aufbau mit Nischen und Fenstern symbolisiert die Welt der Nürnberger Meister. Ungefähr auf halber Höhe ist eine Plattform für das Orchester installiert, wodurch der Dirigent nur über Monitor für die Sänger sichtbar ist. Eine Spielfläche, die teilweise den Orchestergraben überdeckt, rückt das Publikum hautnah an das Geschehen heran. Das Augenmerk des Regisseurs ruht besonders auf der Beziehung zwischen Sachs und Eva. Beide tragen heutige Freizeitkleidung und hausen anscheinend in einer Art Keller, in dem Eva gefangen ist. Sie wirkt nicht nur sehr kindlich, sondern geradezu traumatisiert. Vor Sachs hat sie

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Kultur

Angst, weicht ihm aus, wenn er sie küssen will, macht ihm manchmal aber auch zaghafte Avancen. Es wird nicht ganz eindeutig gezeigt, ob psychischer oder sexueller Missbrauch vorliegt, aber die Assoziation drängt sich auf. Als bloßes Bild für das Ungleichgewicht der Geschlechter im bürgerlich-kapitalistischen Zeitalter wäre das Szenario zu drastisch. Claudio Otelli darf in seiner Darstellung nichts von der Güte und der künstlerischen und sozialen Autorität des Sachs zeigen, die Wagner seinem Alter Ego verliehen hat, aber sein großartiger Gesang schafft dafür Ausgleich. Schwerer hat es Erika Roos als Eva, der der Meister nicht so viel musikalische Präsenz eingeräumt hat. Sie singt aber ausgezeichnet und erfüllt das Regiekonzept überzeugend. In von Peters Umsetzung des Librettos spielt sich das eigentliche Geschehen, nämlich der musikalische Wettstreit um Evas Hand und vor allem der Zank um die „korrekte“ Form von Musik, in der Phantasie ab. Eva lässt die Gestalten ihres Bilderbuchs lebendig werden. Wahrscheinlich deshalb tragen die Meister und Lehrbuben bunte märchenhafte Kostüme (Geraldine Arnold) und sind skurril überzeichnet.

Regisseur Benedikt von Peter entwickelt spannende und komische Szenen. Das gilt z.B. für diese Prügelszene als Kissenschlacht.


Foto: Jörg Landsberg

Trotzdem erheben sie ernsthaft und wohltönend ihre Stimmen. Stellvertretend seien hier Loren Lang als Pogner, Patrick Zielke als Kothner, Hyojong Kim als David genannt - und auch Ulrike Mayer als Magdalene. Fiktion bleibt – vorausgesetzt, von Peters Konzept ist richtig verstanden – auch die Liebesgeschichte zwischen Eva und Stolzing. In Evas Träumen erwacht ihre Ritterpuppe zum Leben, und Chris Lysack beglückt das Auditorium mit tenoralem Glanz, der besonders im Vortrag des Preisliedes aufstrahlt. Aber darauf folgt keine Hochzeit, sondern Evas Ausbruch aus dem Gefängnis. Allerdings bleibt die Perspektive pessimistisch: Ein anderes Kind nimmt ihren Platz ein. Im Detail entwickelt von Peter spannende und auch komische Szenen. Das gilt z.B. für die Prügelszene als Kissenschlacht zwischen Bühne und Zuschauerraum und noch verstärkt für die grandiose Leistung von Christian-Andreas Engelhardt als Sixtus Beckmesser. Langweilig ist die Aufführung auch szenisch an keiner Stelle.

Trotzdem bleibt Skepsis. Von Peter hat bereits in früheren Arbeiten seine Neigung zum Ausloten psychischer Probleme der Charaktere gezeigt, und auch diesmal behält er diesen Ansatz bei. Das heißt, dass er nicht einfach die Geschichte in Bilder umsetzt, sondern den Blick „auf die psychologischen und psychodynamischen Muster hinter der Handlung“ (v. P.) richtet. Oder seine Vorstellungen auf das Werk projiziert? Von Peter beweist (siehe Programmheft) eine differenzierte Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur und Rezeptionsgeschichte der Oper. Um ein wirklich fundiertes Urteil über seine Arbeit abzugeben, müsste all das nachgearbeitet werden. Deshalb sei zu bedenken gegeben, ob es Ziel von Theater sein kann, die Inszenierung eines Werkes dem Publikum als Interpretationsaufgabe aufzudrücken. Dieses war sich da nicht einig, denn in den einhelligen Jubel vor allem für die musikalische Seite des Abends mischten sich viele Buhs für das Produktionsteam.

Kultur

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K u l t u

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Seit einigen Jahren zeigt sich an deutschen Bühnen der Trend, umfangreiche Prosawerke durch die Dramatisierung einzelner Aspekte für das Theater zu erschließen. Das Theater Bremen geht jetzt noch einen Schritt weiter und präsentiert unter der Regie des Autors Armin Petras´ szenische Adaption von Anna Karenina (Leo Tolstoi) mit Musik. Drei Atmosphären nennen die Komponisten Thomas Kürstner und Sebastian Vogel ihr Stück, das keinem der gängigen Genres zuzuordnen ist. Es ist weder Oper noch Operette, auch nicht Musical, lässt aber Anklänge an alle erkennen und hat doch eine ganz eigene Sprache. Die Handlung konzentriert sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und zeigt in einer Abfolge von Bildern, dass nichts von Bestand ist und der Mensch auf der kompromisslosen Suche nach Erfüllung alles verliert. Das muss vor allem die Titelheldin schmerzlich erfahren. Anna verliebt sich in die Zufallsbekanntschaft Wronski und verlässt dafür Mann und Kind. Nadine Lehner verkörpert diese leidenschaftliche und zugleich kühle und egoistische Frau musikalisch und darstellerisch hervorragend: den Sturm der Gefühle, die Skrupel beim Ab-

schied von dem Sohn, die Verblendung durch das trügerische Glück auf der Reise durch Europa mit dem Geliebten und schließlich die verzweifelte Erkenntnis der Enttäuschten, dass sie ihre Zukunft auf Sand gebaut hat. Ihre letzte Station ist der Bahnhof. Offen bleibt aber, ob sie sich wirklich vor einen Zug wirft. Die deprimierende Grundstimmung spiegelt sich im rinnenden Regen. Die übrigen Personen haben ebenfalls ihre Probleme. Wronski ist der Typ des Eroberers, der schnell das Interesse verliert, wenn er sein Ziel erreicht hat. Dauernde Zufriedenheit in einer Beziehung ist ihm fremd. Hubert Wild verleiht ihm überzeugend Gestalt. Ganz anders erscheint der sympathische Karenin, der sich anrührend um den Erhalt seiner Ehe bemüht, dessen solide Bodenständigkeit gegenüber der von Wronski ausgehenden Faszination aber keine Chance hat. Patrick Zielke gelingt eine großartige Interpretation dieser Rolle. Auch die weiteren Partien sind ausgezeichnet besetzt. Martin Baum brilliert als Annas Bruder Stefan, ein Hallodri, der gerade wieder einmal seine Frau, die sanfte Dascha (Nathalie Mittelbach) betrogen hat. Deren Schwester Kitty (Nerita Pokvytyte), fast noch


u r

Fotos: Jörg Landsberg

Musiktheater

Die letzte Station von Anna Karenina (Nadine Lehner) ist der Bahnhof. Ob sie sich wirklich vor einen Zug wirft, bleibt offen.

ein Teenager, wird von dem schüchternen Lewin (Christoph Heinrich) umworben, lehnt seinen Heiratsantrag aber zunächst ab, weil sie ebenfalls Wronskis Charme erlegen ist und eifersüchtig dessen Interesse für Anna verfolgt. Schließlich finden die beiden dann doch zueinander. Chor und Kinderchor (Daniel Mayr/ Jinie Ka) begleiten und kommentieren das Geschehen. Die Chöre, das Philharmonische Orchester Bremen unter der Leitung von Clemens Heil und das gesamte Ensemble werden am Schluss mit verdientem Beifall bedacht. Und dieser gilt auch dem Produktionsteam. Petras versucht nicht, die Emotionen des Publikums zu wecken,

sondern lässt dieses das Geschehen eher betrachten und bewerten. Dazu trägt auch die Gestaltung der Bühne (Susanne Schuboth) bei, die von einer großen Projektionsfläche beherrscht wird. Begleitende Videos (Rebecca Riedel) verweisen durch ausdrucksstarke Bilder auf unterschiedliche Stimmungen oder zeigen einzelne Szenen in Großaufnahme und nehmen diesen somit jede Intimität, stellen die Gefühle geradezu aus. Die schönen Kostüme von Karoline Bierner und die Choreographie von Jacqueline Davenport tragen ebenfalls zum Erfolg des Abends bei. Fazit: ein gelungenes Experiment, eine sehens- und hörenswerte Produktion!

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K u l t u r Schauspiel

Kriegsheld in Venedigs Diensten – umjubelt, aber nicht gesellschaftsfähig Seit Jahrhunderten bewegt Shakespeares Tragödie um Othello die Gemüter; denn sie lässt menschliche Abgründe lebendig werden, die heute wie damals wirksam sind. So ist es vollkommen schlüssig, dass die neue Bremer Inszenierung von Klaus Schumacher auf historische Kostüme und ein reales Ambiente verzichtet. Stattdessen werden die Leidenschaften in einem symbolhaften Gewächshaus (Bühne: Katrin Plötzky) aufgeheizt und schließlich zur Explosion gebracht, die mehrere Menschen das Leben kostet. Drahtzieher einer fein gesponnenen Intrige gegen den im Dienste Venedigs stehenden Kriegshelden Othello ist der bei einer Beförderung übergangene Jago (Guido Gallmann).

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Kultur

Aus Neid, Missgunst und Machtgier weckt er in dem siegreichen Feldherrn Misstrauen gegenüber dem bevorzugten Cassio (gut gespielt von Simon Zigah) und zerstört Othellos Liebe zu seiner Gattin Desdemona (Annemaaike Bakker), indem er Beweise für deren Untreue fingiert. Gallmann charakterisiert diesen Jago sehr überzeugend: aalglatt, berechnend und ohne Skrupel, Hilfsbereitschaft und Freundschaft vorzutäuschen, wenn das seinem Plan dienlich ist. Wie Schachfiguren baut er die Menschen in sein perfides Spiel ein. Auf der Strecke bleibt unter anderem der naiv gezeichnete, etwas überdrehte Rodrigo (Peter Fasching), der in Desdemona verliebt zu sein glaubt. Bei der Verfolgung seines Ziels hilft Jago das schwache Selbstwertgefühl Othellos. Trotz seiner militärischen Erfolge bleibt dieser ein Außenseiter. Venedig jubelt dem dunkelhäutigen Feldherrn zu, aber die feine Gesellschaft hält Abstand. Nur die junge schwärmerische Desdemona ist von ihm fasziniert und heiratet ihn heimlich. Aber Othello glaubt nicht wirklich an den Bestand dieser Gefühle und die Treue seiner Frau. Die daraus resultierende übersteigerte Eifersucht gipfelt letztlich darin, Desdemona das Leben zu nehmen. Theo Fransz spielt den von Liebe, Enttäuschung, Wut und Erkennen seiner Schuld gepeinigten Othello ausgezeichnet, spricht aber leider nicht immer textverständlich. Annemaaike Bakker wirkt als Desdemona etwas farblos. Sehr differenziert und glaubwürdig dagegen agiert Irene Kleinschmidt als Emilia, die das falsche Spiel ihres Mannes Jago aufdeckt und deshalb von diesem getötet wird. Trotz solch geringer Abstriche ist dem gesamten Ensemble (auch Nina Sarita Balthasar in der kleinen Rolle der Bianca) und dem Produktionsteam eine interessante und sehenswerte Interpretation des Dramas gelungen.


Fotos: Jörg Landsberg

In diesem symbolhaften Gewächshaus (Bühne: Katrin Plötzky) werden die Leidenschaften aufgeheizt und schließlich zur tödlichen Explosion gebracht.

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K u l t u r Oper

Die Idee der Freiheit überdauert den Machtmissbrauch von Thron und Altar Emotional bewegend und musikalisch beeindruckend präsentierte das Stadttheater Bremerhaven in der Regie von Christian von Götz (auch Bühne) und unter der Stabführung des neuen GMD Marc Niemann Verdis große Oper Don Carlos. Großartig brachte das Philharmonische Orchester die unterschiedlichen Stimmungen des Werkes zum Ausdruck. Aber nicht nur die des Orchesters, sondern auch die Leistungen von Chor und Extrachor (Jens Olaf Buhrow) und den Solisten lassen erwarten, dass diese Produktion zu den Höhepunkten der Spielzeit gehören wird. Von Götz lenkt den Blick vor allem auf das Ausgeliefertsein des Menschen an eine allmächtig wirkende Institution. Um die Allgemeingültigkeit solcher Erfahrungen zu verdeutlichen, verzichtet er auf eine genaue ge-

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Kultur

schichtliche Einordnung. Die Akteure bewegen sich in einem Käfig, belauert, kontrolliert von riesigen körperlosen Augen. Die prachtvollen Kostüme (Ulrich Schulz) orientieren sich am Stil des 19./20. Jahrhunderts. Die dargestellten Ereignisse dienen also als Beispiel. Ein zu Beginn drohend aufgerichtetes Kreuz symbolisiert die Gewalt der Inquisition. Personifiziert wird diese durch den Großinquisitor, dem Leo Yeun-Ku Chu geradezu dämonische Züge verleiht. Niemand kann sich der gnadenlosen Willkür entziehen, die erschreckend in einer Verbrennung von Ketzern sichtbar wird. Sogar der absolute Herrscher Spaniens, Philipp II., muss vor einer Anklage vor dem Inquisitionsgericht zittern, falls er sich nicht bedingungslos den Forderungen der Kirche unterwirft.

Vor solchem Hintergrund vollziehen sich die menschlichen Konflikte, zeigen sich enttäuschte Hoffnungen und Verzweiflung. König Philipp ist trotz seiner herausgehobenen Stellung ein unglücklicher Mensch. Höflinge umschmeicheln ihn, aber er kann niemandem trauen, vermisst einen Freund. Besonders bedrückt ihn die Angst, die Königin könne ihn mit dem Infanten Don Carlos betrügen, mit dem sie einst verlobt war. Wieland Satter gelingt eine ausgesprochen überzeugende Interpretation dieser Rolle, die in der Arie „Sie hat mich nie geliebt“ ihren Höhepunkt findet. Zugang zu ihm hat allein der Marquis von Posa, dessen Mut, ihm mit Offenheit zu begegnen, dem König imponiert. Er ist ein politischer Kopf („Geben Sie Gedankenfreiheit!“) und


Foto: Heiko Sandelmann

Misstrauen und Angst beherrschen alle Handelnden in der Oper Don Carlos.

setzt sich für ein besseres Los der Spanischen Niederlande ein. Filippo Bettoschi gestaltet diese Partie überragend. Von seinen Zielen möchte Posa vor allem seinen Jugendfreund, Don Carlos, überzeugen und ihn dazu bewegen, sich ebenfalls um das Schicksal der unterdrückten Niederlande zu kümmern. Dieser ist allerdings durch seine Gefühle für Königin Elisabeth, seine frühere Braut, gebunden, die er nicht loslassen kann und will. Tobias Haaks verkörpert ihn – trotz einiger gesanglicher Schwächen – treffend. Eindrucksvoll ist die Leistung von Katja Bördner als Königin, die – mit schlankem und wandlungsfähigem Sopran – eine äußerlich kühle und distanzierte Frau spielt, deren wahre Gefühle für Carlos trotzdem sichtbar werden, allerdings ohne dass sie die-

sen nachgibt. Sie bleibt ihrem Ehegelöbnis treu. Gleiches Lob verdient Svetlana Smolentseva als Eboli, die sich von Carlos geliebt glaubt und aus verletztem Stolz eine Intrige spinnt, die eine Katastrophe auslöst. Misstrauen und Angst beherrschen alle Handelnden, und so kommt es aufgrund mangelnder Offenheit und

fehlenden Vertrauens zum Tod von Posa und Don Carlos. Auch wenn man die Geschichte längst kennt, kann man sich der Gewalt der Gefühle, die vor allem durch Verdis herrliche Musik vermittelt wird, nicht entziehen. Anhaltender stürmischer Applaus dankte verdient allen Beteiligten für dieses Erlebnis.

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K u l t u r Musical

Seit mehr als fünfzig Jahren bewegt Leonard Bernsteins Adaption des Romeo und Julia-Motivs das Publikum. Die gelungene Inszenierung (Roland Hüve) der West Side Story am Stadttheater Bremerhaven rückt erneut die Aktualität von Rassismus, Hass und Gewalt schonungslos in das Bewusstsein der Zuschauer, obwohl sie auf Anspielungen auf die Gegenwart verzichtet und Bühne und Kostüme an der Entstehungszeit (Siegfried E. Mayer) der 50er Jahre orientiert. Heutige Beispiele sind wohl jedem präsent. Das einheitliche Bühnenbild – eine schräge Treppe, ein Autowrack, wechselnde Details zur Andeutung verschiedener Schauplätze – unterstützt die düstere und bedrohliche Atmosphäre. Bernsteins Romeo und Julia entstammen nicht der Welt der Reichen und Schönen. Tony gehörte früher zu den Jets, einer Straßenbande jugendlicher New Yorker aus der Unterschicht, die mit sich nichts anzufangen wissen, frustriert sind und ein Feindbild aufbauen, an dem sie ihre Wut auslassen können. Inzwischen hat er diese Haltung überwunden, sieht auch in den „Feinden“ den Menschen und möchte - vergeblich - vermitteln. Bis aufs Blut bekämpfen sich die Jets und die Sharks – Kinder von Einwanderern aus Puerto Rico. Sie

stehen erst recht nicht auf der Sonnenseite des Lebens, sind nicht nur arm, sondern werden darüber hinaus wegen ihrer Herkunft verachtet. Die Liebeserklärung an den american way of life (I like to be in America) klingt wie Hohn. Zu den Sharks gehört Maria, die Schwester des Bandenführers Bernardo, die gerade erst aus Puerto Rico angekommen ist. Tony und Maria (Raphael Pauß und Regine Isabella Sturm) sind jung und voller Sehnsucht nach einer besseren Welt. Die Liebe trifft sie unvermittelt, wie ein Naturereignis. Alle familiären und freundschaftlichen Bindungen treten dahinter zurück. Beiden Künstlern gelingt es, solche Gefühle überzeugend und ohne Sentimentalität zu vermitteln, darstellerisch, aber vor allem durch die wunderschöne und von Kitsch freie Interpretation so bekannter Songs wie „Maria“ und „Somewhere“. Auch die heiteren Momente gelingen. Reizend ist Marias Traum von einer glücklichen Zukunft und der Hochzeit mit Tony (I feel pretty). Nur zu schnell holt die raue Wirklichkeit sie ein: Und die ist bestimmt von Hass, angeheizt nicht zuletzt durch den Rassismus der Vertreter der Polizei, und Gewalt. Der entscheidende Kampf der beiden Gangs steht bevor. Fair soll er geführt werden, ohne Waffen, aber er eskaliert.

Bernardo (Vladimir Korneev) ersticht den Jet Riff (Sebastian Rousseau) und Tony tötet im Affekt Bernardo. Die Kampfszenen werden nicht realistisch gezeigt, sondern als Ballett choreographiert, dessen Aggressivität den Atem stocken lässt (Andrea Danae Kingston und das Ballett des Stadttheaters). Aber es sind keine Ungeheuer, die Hüve auf die Bühne stellt, sondern hilflose junge Menschen, um die sich anscheinend niemand kümmert und die in diesen Gangs ein Gefühl von Zugehörigkeit und Selbstbewusstsein entwickeln. Nur Tony hat begriffen, dass das kein Ausweg aus der Not ist, und auch Bernardos Freundin Anita scheint das zu ahnen. Herausragend ist deren Verkörperung durch Dorothea Maria Müller: selbstbewusst, sexy, realistisch. Weil sie die Lage richtig einschätzt, warnt sie Maria vor ihrer Liebe zu Tony, ist aber trotzdem bereit, der Freundin zu helfen, da sie die Tiefe des Gefühls erkennt. Für diese Selbstlosigkeit muss sie teuer bezahlen; denn als sie Tony vor der Rache der Sharks warnen will, wird sie von einigen Jets vergewaltigt. Tony wird erschossen und stirbt in Marias Armen. Anders als Julia muss diese mit den furchtbaren Erlebnissen weiterleben. Offen bleibt, ob die Betroffenheit der Mitglieder beider Banden anhält und der Tod dreier Menschen zum Umdenken führt. Das gesamte Ensemble bringt eine hervorragende Leistung, und das gilt auch für den Chor (Jens Olaf Buhrow) und das Philharmonische Orchester Bremerhaven unter der Leitung von Ido Arad, die Bernsteins unsterbliche Musik temporeich, gefühlvoll und mitreißend zum Klingen bringen. Verdienter stürmischer Applaus dankt allen Beteiligten.

In düsterer Atmosphäre bauen diese New Yorker Kids ein Feindbild auf, an dem sie ihre Wut auslassen können.

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Kultur

Foto: Heiko Sandelmann

Vorurteil – Hass – Gewalt – Tod: Die moderne Fassung von Romeo und Julia bleibt aktuell



Klassik Neues Kammerorchester Bremen feiert 2015 sein zehnj채hriges Bestehen


„Wer sich die Musik erkiest, hat ein

himmlisch Gut bekommen“

Von Ursula Myke, mit Fotos von Petra Liebetanz


W

er sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch Werk gewonnen; denn ihr erster Ursprung ist von dem Himmel selbst genommen, weil die lieben Engelein selber Musikanten sein.“ Diese Worte von Martin Luther sind sicher allen aus dem Herzen gesprochen, die sich dazu entschlossen haben, Musik nicht nur zu lieben und zu hören, sondern sie selbst zu machen. Die Mitglieder des Neuen Kammerorchesters Bremen (NKB) erwecken bei ihrem Herbstkonzert im Oktober 2014 jedenfalls diesen Eindruck. Heitere Vorfreude macht sich vor der Aula der Waldorf-Schule in der Touler Straße bemerkbar, wo Musiker und Gäste miteinander plaudern. Einige junge Damen bieten belegte Brötchen und Getränke an. Allmählich füllt sich der Saal. Punkt 18 Uhr wird das Orchester mit herzlichem Beifall begrüßt und Hans-Wilhelm Kufferath – Leiter von Beginn an – hebt den Taktstock. Es erklingen „Acht Stücke für Streicher“ von Paul Hindemith (1927), die mit einem heftigen Paukenwirbel in Haydns beliebte Es-Dur-Sinfonie übergehen. Nach der Pause rundet Beethovens Sinfonie Nr.1 das Programm ab. Zufriedene Gesichter überall! Zweimal im Jahr findet ein solches Konzert des NKB statt. Vorausgehen viele Proben – zunächst einmal wöchentlich in Räumen des KippenbergGymnasiums und dann Sonderproben vor den Auftritten. „Fast alle Orchestermitglieder sind berufstätig, auch junge Mütter sind dabei“, erzählt Kufferath und ergänzt: „Manchmal bringen sie sogar ihre Babys zur Probe

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Kammerorchester

mit, wenn das nicht anders geht.“ Weiter ist zu erfahren, dass die Musiker den unterschiedlichsten Professionen nachgehen, sie sind z.B. Ärzte und Universitätslehrer, manche haben Musik studiert und sind Pädagogen geworden. Genauso bunt ist die Altersstruktur. „Ich bin zurzeit wohl der Älteste“, scherzt Kufferath, „die meisten sind so zwischen 40 und 60, aber wir haben auch ganz junge Leute dabei. Kein Verein trägt dieses Orchester, uns verbindet einfach der Enthusiasmus für die Musik.“ Eine staatliche Förderung gibt es nicht. Jedes Mitglied zahlt pro Halbjahr einen Beitrag, und hinzukommen die Einnahmen aus den Konzerten. „Die waren von Anfang an gut besucht“, freut sich Kufferath. Ein Großteil des Publikums bestehe aus Angehörigen und Freunden der Musiker, aber es kämen auch immer mehr Leute, angelockt vom guten Ruf des Orchesters. Gebraucht werde das eingenommene Geld vor allem für Raummieten, die trotz des Entgegenkommens u.a. von Schulen und Kirchen beträchtlich seien, allein schon wegen der anfallenden Heizkosten. Im nächsten Jahr feiert das NKB sein zehnjähriges Bestehen. Eine Gruppe von Musikern trennte sich 2004 von einem bereits bestehenden

Seit seiner Gründung in 2004 leitet Hans-Wilhelm Kufferath das Neue Kammerorchester Bremen.


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Um es mit Beethoven zu sagen: Orchester, um etwas Neues zu wagen. Von diesen Künstlern der ersten Stunde sind heute noch rund zehn aktiv. Schon 2003 wurde Kufferath, seinerzeit noch Cellist bei den Bremer Philharmonikern, am Telefon von der Bitte überrascht, die Leitung zu übernehmen. „Das hat mich natürlich sehr gefreut“, bekennt er, „aber so schnell ging das nicht. Erst nach meinem Eintritt in den Ruhestand 2004 konnte ich die spannende Aufgabe annehmen. Die Proben begannen, und im Mai 2005 gaben wir unser erstes Konzert.“ Kufferath ist kein Unbekannter in der Musikwelt. In seiner Jugend studierte er in Bremen und Saarbrücken und spielte als Cellist in unterschied-

lichen Orchestern, zunächst kurz in Wilhelmshaven, dann in seiner Heimatstadt Oldenburg. 1969 endlich erfüllte sich sein Wunsch, nach Bremen zurückzukehren. Rund 35 Jahre blieb er den Philharmonikern treu, und sein großes Können zeigte sich nicht zuletzt in den von 1971 bis 2005 ständig wiederkehrenden Einladungen zu den Bayreuther Festspielen, wo er mit so berühmten Dirigenten wie Carlos Kleiber, Karl Böhm und Peter Schneider zusammenarbeitete. Nun steht er selbst am Dirigentenpult. Einige Erfahrungen brachte er mit, hatte das Waldorf-Orchester geleitet und auch Konzerte an der Hochschule für Musik, dazu Extra-Konzerte mit Teilen des Philharmonischen Or-

chesters, oft mit den Bläsern, weniger mit den Streichern. „Meine Arbeit mit dem NKB schloss nahtlos an meine Berufstätigkeit an, das Angebot kam wie gerufen, und ich habe diesen Schritt nie bereut.“ Es wäre aber falsch zu glauben, dass die Orchester-Arbeit immer eitel Sonnenschein bedeutet. Zu den anhaltenden Problemen gehört laut Kufferath, dass die Besetzung stark fluktuiert. „Es ist schwierig, dass es keinen schnellen Ersatz gibt, wenn mal jemand krank ist, und man kann ohnehin von den Mitgliedern nicht verlangen, dass sie bei allen Proben dabei sind.“ Hinzu komme, dass nicht alle Instrumente in ausreichender Anzahl vertreten sind. Aber all das ist

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„Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie.“ nicht unüberwindbar, wie die vielen erfolgreichen Auftritte beweisen. „Wenn alle Musiker da sind, kommen wir auf ungefähr vierzig, und dann haben wir einen kompletten Bläsersatz für klassische Sinfonien: je zwei Flöten, Oboen, Klarinetten und Fagotte. Blechbläser, Kontrabass oder eine Harfe müssen häufig dazugeholt werden“, so Kufferath. Außerdem würden oft Solisten in die Arbeit des Orchesters eingebunden. Wünschenswert sei eine Verstärkung der Streicher – und überhaupt: „Neue Mitglieder sind herzlich willkommen!“ Das abwechslungsreiche Repertoire des Orchesters umfasst vor allem Werke der Klassik und Romantik. „Wir haben mehrere Beethoven-Sinfonien ge-

spielt, Haydn, viel Mozart, Schubert, sogar Tschaikowsky, aber die Moderne wird von uns stiefmütterlich behandelt. Durch die Zusammensetzung des Orchesters ist die Auswahl begrenzt. Eine Brahms-Sinfonie (angedacht für das Jubiläumskonzert im nächsten Frühjahr) wäre eine Ausnahme, Bruckner kommt gar nicht infrage. Sonst müssten wir zu viel mit Gästen machen, und wir wollen uns nicht mit fremden Federn schmücken.“ So begründet Kufferath die Gestaltung der Programme, die in der Regel in seiner Hand liegt. Natürlich können die Mitglieder des Orchesters Wünsche äußern, und wenn ein Vorschlag überhaupt nicht auf Gegenliebe stößt, wird er fallengelassen. Grundsätzlich habe

sich aber als sinnvoll erwiesen, dass der Leiter die wesentlichen Akzente setzt, weil die Meinungen zu unterschiedlich und manche Ideen „einfach utopisch“ seien. „Natürlich gibt es manchmal auch Konflikte“, räumt Kufferath ein, „das ist überall so, wo Menschen etwas gemeinsam machen. Im Augenblick haben wir aber eine Phase, in der die Stimmung sehr herzlich ist, und das soll auch so bleiben.“ Diese harmonische Atmosphäre war bei der Generalprobe zu spüren, zu der Brillant eingeladen war. Auf dem Podium sah man fröhliche Gesichter, und es wurde viel gelacht, auch wenn der „Chef“ noch mehrmals das Spiel unterbrach, Anweisungen gab, Takte vorsang und

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Zehn Jahre gemeinsames Musizieren sind für das Neue Kammerorchester durchaus ein Grund zum Feiern.

wiederholen ließ. Nach Abschluss der Probe herrschte freudige Spannung auf die tags darauf anstehende Präsentation der erarbeiteten Musikstücke. Das NKB ist eines von einer ganzen Reihe vergleichbarer Laien- oder besser Liebhaberorchester in Bremen. „Eine gewisse Konkurrenz lässt sich nicht vermeiden“, wie Kufferath feststellt, „aber man tritt sich nicht auf die Füße“. Es gibt einen Austausch, man legt die Konzerte nicht auf denselben Termin und bisher fielen auch keine Überschneidungen in den Programmen auf. Manchmal helfen Musiker in einem anderen Orchester aus oder spielen sogar in mehreren. Nach Meinung Kufferaths erfüllen die Orchester eine wichtige kulturelle Aufgabe, eine Vorbildfunktion. Mit Bedauern blickt er auf die Entwicklung, dass die Musikpflege in den Lehrplänen der Schulen einen schwindenden Stellenwert habe und deshalb an vielen Schulen vernachlässigt werde. Weit entfernt seien die Verantwortlichen von der Erkenntnis, die Beethoven einst in sein Tagebuch schrieb: „Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie.“ Zur Bildung eines jungen Menschen gehörten sie und das Fach Kunst aber ebenso wie Sprachen, Naturwissenschaften und Mathematik. Deshalb sind auch Schülerinnen und Schüler herzlich eingeladen zu Proben des NKB und zum Gedankenaustausch mit den Musikern. „Unsere Arbeit kann ansteckend sein, und vielleicht bekommt der eine oder andere Lust mitzumachen.“ Zehn Jahre gemeinsames Musizieren sind durchaus ein Grund zum Feiern. Aber Kufferath sieht in dem Jubiläum keinen Einschnitt, keinen Anlass, über ganz neue Wege nachzudenken, sondern kurz innezuhalten und sich über das Erreichte zu freuen. „Wir werden uns keine Siegerkränze umhängen“, schmunzelt er, „wir machen einfach weiter.“

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Foto: Frank Pusch

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Die Mutter aller

Talkshows „3 nach 9“ feiert seinen 40. Geburtstag mit einem besonderen Format und ist lebendig wie eh und je Von Heinz Fricke

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Die Party zum runden Geburtstag ist gerade einige Wochen her. Am 17. November 2014 wurde „3 nach 9“ 40 Jahre alt. Der Sender Radio Bremen ehrte die „Mutter aller Talkshows“ mit einer extralangen Sendung und einer Rückkehr zu den Wurzeln dieser ältesten Gesprächsrunde im deutschen Fernsehen: Der runde Tisch, an dem sich die Gäste sonst versammeln, fiel ausnahmsweise weg. Und statt der sonst üblichen zwei Moderatoren waren es diesmal drei: Judith Rakers, Giovanni di Lorenzo und als einmalige Ergänzung die einstige „Tatort“- Kommissarin Maria Furtwängler.

„Es sollte alles so sein wie damals“, begründete der aktuelle Redaktionschef Helge Haas (53) die Konzeptänderung. Denn damals, am 17. November 1974, empfingen auch drei Moderatoren ihre Gäste in kleinen aufgelockerten Gesprächsrunden: Marianne Koch, Wolfgang Menge und Gert von Paczensky. Die drei Moderatoren begannen schon um 21 Uhr. Das gab der Sendung auch ihren Namen, der später zum Qualitätsbegriff für Talkshows wurde: „3 nach 9“. Doch das Wort Talkshow war damals noch gar nicht so recht erfunden. „Das ist irgendwann erst den Journalisten eingefallen“, erinnert

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sich Rolf B. Tiesler, der es wissen muss: Er war von 1974 bis 2007 Unterhaltungschef des kleinsten deutschen Senders, verantwortlich damit auch für „3 nach 9“. Doch erfunden hat die Show ein anderer: Dieter Ertel, verstorben im Jahr 2013. Seinerzeit war er Leiter des Programmbereichs „Kultur und Gesellschaft“ beim Süddeutschen Rundfunk und experimentierte dort mit einem neuen Unterhaltungsformat, das er „Antimagazin“ nannte. Live, unmittelbar und von Überraschungen lebend, die sich aus den Gesprächen ergeben - so sollte es sein. Doch ehe das „Antimagazin“ beim Süddeutschen Rund-

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Moderatoren-Duo in Aktion: Giovanni di Lorenzo und Judith Rakers (links beim Opening), rechts am runden Tisch mit gewöhnlich sieben Gästen.

funk auf Sendung gehen konnte, folgte Dieter Ertel einem Ruf als Programmdirektor zu Radio Bremen. Dort stellte er seine Idee den neuen Kollegen vor, das Echo war überwältigend: „Alle wollten sofort mitmachen“, erinnert sich Ertel später.

Immer dabei: Gottfried Böttger Und so geschah es. Einige Monate später ging „3nach9“ erstmals auf Sendung. Vom ersten Tag an dabei: Pianist Gottfried Böttger. Tiesler erinnert sich: „Der gehörte damals wie

auch Udo Lindenberg zum Panik-Orchester. Und er war unserem Musikladenchef und Regisseur Mike Leckebusch aufgefallen, der schickte ihn zu 3nach9.“ Dort füllt Gottfried Böttger noch heute noch oft die Gesprächspausen mit seinen unverkennbaren Ragtime-Improvisationen. Auch wenn er inzwischen eine „3nach9“-Institution geworden ist, hat sich Böttger jedoch mit der Jubiläumssendung aus „3nach9“ verabschiedet. Der Start der neuen Talkshow, die auch im Hessischen Fernsehen übernommen wurde, verlief nicht unbedingt sensationell. Kritiker und Fans standen sich streitlustig gegenüber.

Das wurde auch in den Medien deutlich. Schon im ersten Jahr ihres Bestehens formulierte die „Süddeutsche Zeitung“ einen Grabgesang: „5 vor 12 für 3 nach 9“ wurde getitelt. Es folgte spaltenlang ätzende Kritik. Doch andere teilten diese Meinung nicht. Schon 1975 erhielt „3nach9“ den renommierten Grimme-Preis für außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet des Journalismus‘. Seither belegt „3nach9“ einen Spitzenplatz in der immer umfangreicher gewordenen deutschen Talkshow-Szene. „Es gibt Gäste, die kommen nur zu uns und sagen alle anderen Einladungen ab“, weiß Tiesler, der jahr-

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Bildquelle: Radio Bremen

zehntelang mit entschied, wer eingeladen werden sollte. Das ist seither immer noch ein aufwendiger und zeitintensiver Prozess. „So rund 200 Telefonate sind schon erforderlich, ehe die Sendung mit ihren meist sieben Gästen steht“, weiß Redaktionsleiter Helge Haas. Wer eingeladen werden soll – das ist vorab ein umfangreiches Diskussionsthema in der Redaktion, kurzfristige Änderungen so gut wie selbstverständlich. „Wir wollen natürlich auch auf aktuelle Entwicklungen reagieren“, sagt Tiesler. Zusagen kassieren, damit ist die Arbeit der Redaktion allerdings längst noch nicht getan. Stehen die Gäste fest, müssen umfangreiche Dossiers über jeden einzelnen Prominenten angefertigt werden, Arbeitsmaterial für die Mode-

Denkwürdige „3nach9“- Momente: Links oben die Moderatoren im Gespräch mit Loriot, darunter die unvergessliche Szene, in der Kommunarde Fritz Teufel den einstigen Bundesminister Matthöfer mit farbiger Tinte bespritzte.

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ratoren. „Die bekommen alles Erdenkliche an Informationen und können sich bestens vorbereiten, ohne vorab ihre Gesprächspartner kontaktet zu haben“, erläutert Helge Haas. Natürlich kommt es vor, dass einen Tag vor der Sendung ein fest eingeplanter Gast krank wird und absagt. Dann ist man dankbar, wenn es Leute wie den einstigen Bundesminister Norbert Blüm gibt. Nach seinem ersten Auftritt in Bremen verabschiedete er sich folgendermaßen: „Mir hat es gefallen, ihr könnt mich immer einladen.“ Die Chance dazu kam schneller als erwartet. „Ein Gast fiel aus, da haben wir noch am Tag vorher Blüm angerufen. Und der hat sich prompt in den Zug gesetzt und ist gekommen“, erzählt Tiesler.

Weniger Politiker Allerdings sind Gäste aus der Politik bei „3nach9“ in den vergangenen Jahren seltener geworden. „Erstens gibt es inzwischen zu viele reine Politik-Talkshows wie Günther Jauch, Anne Will oder Maybrit Illner. Und außerdem sind die Politiker inzwischen von ihren Referenten und Beratern so vorbereitet, dass kaum noch überraschende Aussagen zu bekommen sind“, weiß Helge Haas. Auch von der Einladung ausländischer Gäste ist

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Foto: Radio Bremen, Do Leibgries

Gestern und heute: Wolfgang Menge interviewt Beate Uhse (oben), darunter Charlotte Roche im „Clinch“ mit TatortKommissarin Ulrike Folkerts

man weitgehend abgekommen. Tiesler: „Ein Simultan-Dolmetscher macht das Interview oft zähflüssig und damit langatmig.“ Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Vor einigen Wochen war die italienische Weltklasse-Sopranistin Cecilia Bartoli zu Gast, sie wurde noch direkt auf der Bühne von Giovanni Lorenzo interviewt. Der allerdings ist als geborener Italiener bekanntlich perfekt zweisprachig. Giovanni di Lorenzo ist in der Liste der inzwischen 40 Moderatoren in der Geschichte von „3nach9“ der Langlebigste. Vor einem Vierteljahrhundert schon gab der damalige Redakteur der „Süddeutschen“, der heute als Chefredakteur die Wochenzeitung „Zeit“ leitet, sein Debüt. Seit 2010 sitzt Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers als Moderatorin an seiner Seite – mit beachtlichem Erfolg übrigens. In einer Umfrage wurde sie zur beliebtesten Fernseh-Moderatorin gewählt, nach Günter Jauch. Nicht ganz so erfolgreich lief es bei Ex-Moderatorin Charlotte Roche. Die Skandal-Autorin („Feuchtgebiete“) war beim Publikum umstritten, musste sich mit harter Kritik auseinandersetzen. So protestierte die frühere Bremer Kulturstaatsrätin und heutige CDU-Bundes tagsabgeordnete Elisabeth Motschmann öffentlich gegen die Berufung von Roche.

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Foto: Radio Bremen, Do Leibgries

Unvergesslich: Die Moderatoren Karlheinz Wocker, Marianne Koch und Wolfgang Menge, darunter die „3nach9-Macher“ Rolf B. Tiesler und Helge Haas, unten das Jubiläums-Trio Judith Rakers, Maria Furtwängler, Giovanni die Lorenzo.

Schweres Moderatoren-Los

Bildquelle: Radio Bremen

Foto: Christian Bordeaux

Nach fünf Sendungen verließ Roche die Talkshow. Moderatoren haben es eben nicht immer einfach. So erinnert sich Rolf Tiesler an einen Auftritt des Existentialisten Otto Mühl, der aus dem Ruder lief, als Kommunarden und Anhänger Mühls plötzlich in die Runde eindrangen und mitdiskutieren wollten. Moderator Karlheinz Wocker bemühte sich um Mäßigung, da hielt eine Kommunardin dem Moderator einfach den Mund zu. Worauf Wocker der Dame kurzentschlossen in die Hand biss, und diese laut schreiend davon stürmte. Der Österreicher Gerhard Nenning bekam 1984 die „saure Gurke“ für die frauenfeindlichste Sendung im Fernsehen. Denn Nenning hatte einen Zuhälter mit einer Frauenrechtlerin konfrontiert. Das Gespräch eskalierte, schließlich kippte die Dame dem Herrn aus der Rotlicht-Branche ein Glas Wein über das Hemd und verließ fluchend das Studio. Doch Aufreger dieser Art sind Geschichte, sie finden bei Giovanni di Lorenzo nicht mehr statt. Der DeutschItaliener hat den wesentlichen Anspruch einer Talkshow einmal so formuliert: „Sie braucht keine News zu transportieren, sie muss vor allem die Frage beantworten: Wie ist der andere denn so?“ Und wenn es gut läuft, wird dabei vielleicht sogar deutlich, was das Gegenüber für ein Potenzial hat. In diesem Punkt hat di Lorenzo schon einmal einen bemerkenswerten Volltreffer gelandet. Denn als er vor etlichen Jahren einmal Angela Merkel interviewte, die damals noch Generalsekretärin der CDU war, versicherte er nach Sendeschluss seinem Unterhaltungschef im Brustton der Überzeugung: „Diese Frau wird einmal unsere Kanzlerin sein.“

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Im Innern der Havanna Lounge existiert eine komplett entschleunigte Welt: hier der historische Arkadengang.

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n der traditionell durch Kaufleute und Unternehmertum geprägten Hansestadt gehört das Pflegen von Kontakten und Knüpfen von Netzwerken seit jeher zum Geschäft. Vielleicht waren die Bremer anderen Handelsstädtern darin schon immer ein wenig voraus, denn der älteste Gesellschaftsclub Deutschlands wurde an der Weser gegründet und beurkundete 1783 seine erste Verfassung. Noch heute ist der „Club zu Bremen“ mit 1200 Mitgliedern der größte und renommierteste im Stadtstaat. „Die Geselligkeit von Kaufleuten, Industriellen, Gelehrten und anderen zu fördern“ gilt seit 1931 als ehernes Ziel des im Haus Schütting ansässigen Clubs. Weitere namhafte Gesellschaftsclubs, die als Kooperationsund Kontaktbörsen viele Mitglieder zählen – wie der seit 60 Jahren ansässige Marketing-Club oder der 1981 gegründete Industrie-Club Bremen, bieten mit Vorträgen, NetzwerkTreffen, Workshops sowie kulturellen Veranstaltungen ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm. 2001 wurde die „Havanna Lounge“ gegründet. Sie zog in die historischen

Räumlichkeiten im Erdgeschoss und Gewölbekeller der einstigen Wertpapierbörse, in denen vorher Verwaltungsräume der Bürgerschaft untergebracht waren. Heute stehen diese letzten erhaltenen Teile der im Krieg vollständig zerstörten Börse einem Kreis von rund 400 Mitgliedern und deren Gästen offen. Im Kanon der Bremer Gesellschaftsclubs bezieht die „Havanna Lounge“ eine Sonderstellung: Als mbH hat sie im Gegensatz zu den gemeinnützig wirtschaftenden, eingetragenen Vereinen keine Mitglieder, sondern streng genommen Kunden. Mit ihren werktags zwischen 11 und 24 geöffneten und ambitioniert bewirtschafteten Club- und Gastronomieräumen setzt sie neue Maßstäbe. Während zwischen Dom und Bürgerschaft die Straßenbahnen rollen und Scharen von Menschen und Radfahrern entlangströmen, existiert im Inneren der holzvertäfelten Räume eine andere, komplett entschleunigte Welt: Im gedämpften Licht zwischen Restaurant, Kaminzimmer und Bibliothek regiert Behaglichkeit im Stile eines britischen Clubs. „Viele unserer

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Mitglieder haben hier mitten in Bremen ihr zweites Wohnzimmer entdeckt“, erzählt Havanna-Lounge Geschäftsführer Olaf Janotta, der in seinem emblembestickten Clubsakko mit glänzenden Goldknöpfen die britische Club-Tradition authentisch repräsentiert. Von dieser Kombination finden sich im Kleiderschrank des weltgewandten Betriebswirts übrigens fünf exakt gleiche Modelle – für jeden Wochentag eins. „Auf diese Weise nutzt der Stoff gleichmäßig ab und meine Gäste erkennen mich sofort“, begründet Janotta diesen Umstand mit einem gewinnenden Schmunzeln auf den Lippen. Die Havanna Lounge wurde im Stil englischer Clubs ausgestattet, die es früher überall in den Kolonien gab, und die Treffpunkt für Offiziere, Wissenschaftler und Kaufleute waren. Dort traf man sich, um bei einem guten Whisky und einer Zigarre zu entspannen und sich auszutauschen, Mahlzeiten einzunehmen, Geschäftliches zu besprechen oder ganz einfach eine Partie Pool Billard zu spielen. Den Billardtisch präsentiert die „Havanna Lounge“ ihren Mitgliedern im beeindruckenden Gewölbekeller. Die Ein-


Der begehbare Humidor beherbergt eine hervorragende Auswahl von edelsten Zigarren aus Kuba, der Karibik und Mittelamerika.

richtung der eigentlich als „Cigar Club“ gegründeten Lounge, hat etwas vornehm Zeitloses, das hervorragend mit der Arkadenarchitektur des historischen Treppenhauses der ehemaligen Börse korrespondiert: edle Hölzer, schimmernde Wandverkleidungen aus Stoff, schwere Vorhänge und herrschaftliche Parkett- und Natursteinböden. Mittelpunkt der kreisförmig angelegten Räume ist der begehbare Humidor, den Zigarrenkenner zu schätzen wissen. Ein Weinlager mit besonderen Tropfen gehört ebenso dazu wie die Küche, die mittags und abends gehobene Speisen aus der Ägide von Küchenchef Norman Fischer anbietet, dessen Kochkunst manch Bremer Gourmet bereits während seiner Zeit im Restaurant „La Terrasse“ im Park Hotel genossen hat. Seit 2013 kocht der mit einem Michelin Stern ausgezeichnete Maître von Montag bis Samstagmittag im Club und zeigt dort mehrmals im Jahr, im Rahmen eines ganz besonderen, mehrgängigen Menüs für eine begrenzte Gästezahl sein überragendes Können. Alles in der „Havanna Lounge“ ist auf Genuss, Stil und Tradition ausgerichtet. Viele Mitglieder schätzen den Club, weil dort durch die separierbaren Räume und sehr locker verteilten Tische ideale Bedingungen für Geschäftsessen herrschen, „was mir und unseren Gästen einen Rahmen schafft, der in Bremen so einzigartig ist“, beschreibt Carl Kau von der Oldenburgischen Landesbank. Menschen zusammenzubringen und ein Gesprächsthema zu bieten, lautet das Ziel der „Havanna Lounge“. „Hier können unsere Mitglieder in Ruhe genießen und in eine andere Welt eintauchen“, sagt der 44-jährige Janotta, der sich selbst als „absoluten Genussmenschen“ bezeichnet. Fortbildungsthemen und aktuelle Vorträge aus den Bereichen Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft stehen allenfalls am Rande im Programm der rund 60 bis 70 Veranstaltungen im Jahr. Stattdessen gibt es Wein-, Whisky- oder Zigarrenabende, die von besonderen Connaisseuren begleitet werden,

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Pokerabende oder prunkvolle Feste: „Höhepunkt ist unsere jährliche Geburtstagsparty im Oktober, bei der rund 300 Gäste nach einem aufwändigen Flying Büfett bis vier Uhr morgens mit Live Musik und DJ feiern.“ Natürlich dürfen auch eine Silvesterparty und ein Golfturnier nicht fehlen. Zugang zur „Havanna Lounge“ haben nur Mitglieder und deren Gäste. Die Mitgliedschaft kostet 990 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer und schließt einen Nutzungsvertrag der Clubräume ein: Die beiden stilvollen Konferenzräume, die komplett mit Technik für Seminare und Präsentationen ausgestattet sind, dürfen entsprechend genutzt werden – Feierlichkeiten jeglicher Art eingeschlossen. Außerdem besteht die Möglichkeit, die clubeigene Loge im Weser-Stadion zu nutzen. Das Durchschnittsalter der Mitglieder ist im Gegensatz zu anderen Bremer Gesellschaftsclubs mit 48 Jahren sehr jung: „Männlich, Ende vierzig, Unternehmer und Genussmensch“, beschreibt der Geschäftsführer das klassische Mitglied. Er erklärt: „Frauen sind herzlich willkommen, doch leider mit nur acht Prozent vertreten. Das liegt daran, dass deutlich weniger Frauen in Führungspositionen arbeiten und anders netzwerken. Allerdings bringen die Herren ja auch oft ihre Ehefrauen mit. Mitglied kann generell jeder werden, vorausgesetzt, er zahlt die Rechnung.“ Bezahlt werden müssen übrigens auch alle anderen, attraktiven, aber kostspieligen Angebote, die das Clubleben so mit sich bringt. Das unterscheidet die „Havanna Lounge“ deutlich von anderen Gesellschaftsclubs, wie beispielsweise dem Club zu Bremen. Dort muss die Aufnahme eines neuen Mitglieds zuerst von zwei aktiven Mitgliedern beim Vorstand beantragt und anschließend dem gesamten Club innerhalb eines Monats per Aushang oder Rundschreiben mit der Option zum Einwand bekannt gegeben werden. Erst dann kann der Anwärter per Entscheid des Vorstandes aufgenommen werden. Ebenfalls ist das Ziel dieses gemeinnützig wirtschaftenden Vereins ein an-


Geschäftsführer der Havanna Lounge, Olaf Janotta (r.), mit Küchenchef Norman Fischer.

deres, das deutlich in seiner Satzung verankert ist: „Der Club zu Bremen verfolgt ausschließlich und unmittelbar den Zweck, Wissenschaft und Bildung zu fördern und die internationale Zusammenarbeit auf allen Gebieten zu pflegen.“ Dementsprechend ehrgeizig ist die Thematik der rund 20 Vorträge, die der Club zu Bremen jedes Jahr für seine Mitglieder veranstaltet. Die Liste seiner Referenten liest sich wie das „Who’s Who“ aus Politik, Wirtschaft und Medien: Neben Hans-Dietrich Genscher, Dr. Rüdiger Grube, Prof. Hellmuth Karasek oder Ulrich Wickert hat ebenfalls der Astronaut Thomas Reiter vor dem Club zu Bremen gesprochen. Im Industrie-Club Bremen e.V. vernetzen sich die rund 440 Mitglieder vorrangig auf der Basis von Vorträgen und Veranstaltungen: „Wir verstehen uns als Kooperations- und Kontaktbörse für Gedankenaustausch, Ge-

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Das RolandEssen des Industrie-Club Bremen zählt zu den herausragenden gesellschaftlichen Anlässen in Bremen.

Hans-Dietrich Genscher, Ehrenmitglied des Club zu Bremen, spricht vor gebanntem Publikum.

Im Konfettiregen: Christine Bornkeßel, Präsidentin des Marketing Club Bremen, überreicht Frederick Fiedler eine Trophäe.

schäftsanbahnungen und Diskussionen und bieten unseren Mitgliedern einen Treffpunkt für gesellschaftliche und geschäftliche Anlässe“, heißt es auf der Website. Neben Workshops für Führungskräfte, moderierte Unternehmergespräche oder Unternehmensbesichtigungen bietet dieser im Deutschen Haus am Markt 1 ansässige Club Unternehmern aus Industrie, Handel und Dienstleistung sowie Führungskräften und Freiberuflern ein attraktives Angebot an Freizeitaktivitäten: Golfturniere oder Segeltörns zählen ebenso dazu wie das traditionelle Roland-Essen, das jedes Jahr am zweiten Freitag im November in

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Gesellschaftsclubs

der Oberen Rathaushalle stattfindet. Für einen Jahresbeitrag von 350 Euro für Einzelmitglieder unterstützt der Industrie-Club Bremen die Universität mit drei „Deutschland-Stipendien“ im Jahr. Auch für den Marketing Club Bremen, der kürzlich sein 60-jähriges Jubiläum gefeiert hat, offenbart sich laut Website der Anspruch des Clubs, „als Mittler zwischen Wissenschaft und Praxis seine gesellschaftliche Aufgabe zu erfüllen“. Seine Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Markenmanagement der Universität und die jährliche Verleihung eines mit 1000 Euro dotierten Förderpreises an

einen Studenten des Studiengangs „Betriebswir tschaft-Internationales Management“ der Hochschule Bremen unterstreichen dies. Im Rahmen von rund 40 Vorträgen, Veranstaltungen und Workshops pro Jahr verfolgt der Marketing Club das Ziel, „aktuelle Entwicklungen und neue Trends im Marketing in offener, freundschaftlicher Atmosphäre zu diskutieren“ und versteht sich als „Netzwerk mit hanseatischer Tradition für die Region Bremen, Bremerhaven und Umland“, in dem derzeit rund 330 Nachwuchsund Führungskräfte aus dem Marketing vereint sind. „Ich bin Mitglied im Marketing Club Bremen, weil der fachliche und persönliche Austausch mit Kollegen anderer Branchen aus der Region wertvoll ist“, konstatiert Claudia Schaue von der FAUN Umwelttechnik GmbH. „Zudem bietet so ein Schnack außer der Reihe Abwechslung, und Kommunikation ist das, was uns ausmacht.“ Die Zugehörigkeit des Clubs im Deutschen Marketing-Verband eröffnet seinen Mitgliedern außerdem die Möglichkeit, bundesweit in 64 Städten Veranstaltungen anderer Marketing Clubs zu besuchen und deutschlandweit ein Netzwerk aufzubauen. Die Vernetzung mit Clubs im In- und Ausland wird auch von anderen Gesellschaftsclubs gepflegt: So bestehen seitens des Industrie-Clubs Bremen Partnerschaften zum Hafen-Klub Hamburg, dem City University Club London und The Arts Club London. Für weltweit operierende Unternehmer ist die „Havanna Lounge“ als Mitglied des international größten ClubNetzwerks besonders breit aufgestellt: „Im International Associated Club, der interessanterweise von einem Bremer gegründet wurde, der heute in Hongkong lebt, sind 220 Gesellschaftsclubs organisiert“, erklärt Olaf Janotta. „Das ermöglicht unseren Mitgliedern, am anderen Ende der Welt auf ihren Geschäftsreisen Anschluss zu finden.“ – Der Club als Treffpunkt Gleichgesinnter in der Fremde. An dieser Stelle wird die Philosophie der ehemaligen Offiziers-Clubs in den englischen Kolonien wieder deutlich spürbar. Der Mensch fühlt sich eben unter Gleichgesinnten am wohlsten. Und neue Geschäftskontakte tun dem wirtschaftlichen Wohlbefinden ohnehin keinen Abbruch. Ganz im Sinne der Volksmund-Weisheit: „Können ist gut, Kontakte sind besser!“


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Gaumenfreuden nach hanseatischem Geschmack Eine kulinarische Entdeckungsreise durch Bremen

Von Maren Hustedt

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Stockfisch bildet den zweiten Gang des bekannten Bremer Schaffermahls.

In der Aalsuppe spiegelt sich Bremens Bezug zum Wasser wider. 70

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BildquelleSeite 71: Produktion Luka Lübke und Matthias Hoffmann

Steckrübensuppe gehört zu den Lieblingsgerichten von Henning Scherf.


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ch werd‘s ja essen. Aber sagt mir um Gotteswillen, wie seid Ihr Bremer darauf gekommen?“ Mit diesen Worten soll der erste Bundespräsident Theodor Heuss auf den Anblick von Kohl und Pinkel reagiert haben, den er als Ehrengast des Schaffermahls serviert bekam. Bremens Küche ist bekannt für ihre Deftigkeit und durch ihren Bezug zu Weser und Nordsee ebenso für ihre maritimen Elemente. Über den weltweiten Handel zur See hielten schon früh exotische Gewürze, Genussmittel und Delikatessen Einzug – eine Vielfalt, welche Experimentierfreude weckte. Eine ganz andere Notwendigkeit für Kreativität am Herd bedingte der Zweite Weltkrieg mit seinen entbehrungsreichen Nachkriegsjahren. Was dieser Tage auf die Teller kam, stieß nicht immer auf ungeteilten Beifall, hatte aber die seligmachende Eigenschaft, knurrende Bäuche zu füllen. So erinnert sich Bremens früherer Bürgermeister Henning Scherf an hausgemachten Steckrübeneintopf. „Im Gegensatz zu vielen anderen Kindern, schmeckte mir die deftige Suppe aber hervorragend.“ Um in knappen Zeiten Abwechslung auf den Tisch zu bringen, sammelte der 1938 Geborene mit Freunden zusammen am Ufer der Weser oder des Werdersees Sauerampfer. „Daraus wurde ein herrlich frischer Salat zubereitet.“ Pure Begeisterung versprüht Scherf, wenn er von seiner Lieblingsspeise schwärmt: Dicke Milch mit Schwarzbrot und Zucker. „In der Nachkriegszeit war das ein wahres Festessen für mich. Damit kann man mich heute noch in Versuchung bringen.“ Ebenfalls in Versuchung geraten regelmäßig Passanten, welche den Bremer Liebfrauenkirchhof queren: und zwar vom Duft nach frisch gegrillter Bratwurst. Während „Kiefert“ im Eck an der Kirche seine Würste röstet, brutzelt die Stockhinger Bratwurst im zentralen „Bratwurstglöckl“. Beide Betriebe haben ihre eigene treue Fangemeinde. Der Fleischanteil einer Bratwurst soll heute bei rund 80 Prozent liegen – ganz anders als nach dem Krieg. Michael Stockhinger erzählt: „Mein Großvater hat damals für die Amerikaner als Übersetzer gearbeitet.“ Dank seiner dabei geknüpften Kontakte, sei es dem findigen Unternehmer gelungen, eine Lizenz zum Wurstverkauf zu bekommen. Aus akutem Fleischmangel wurde diese zu-

nächst aus Fisch hergestellt und kam bei der Hunger leidenden Bevölkerung sehr gut an. Einfache Gerichte, mit Herz und Sachverstand für die verwendeten Lebensmittel gekocht, zeichnen die bremisch bodenständige Küche bis heute aus. Das weiß auch Bernhard Lietz, hochgeschätzter Lektor von BRILLANT und waschechter Urbremer, zu würdigen. Seinen hanseatischen Wurzeln folgend, sticht Bernhard Lietz mit Gattin Juliane gern in See. Auf den Routen luxuriöser Ozeanriesen entdeckt das Paar die Weltmeere und genießt das exklusive Verwöhnprogramm an Bord. „Besonders im Bereich der Küche versuchen die Reeder, einander zu übertreffen“, hat Lietz beobachtet. Fünf Gänge erlesenster Speisen garantieren kulinarische Hochgenüsse. Und doch gesteht der Hobby-Seefahrer schmunzelnd: „Wenn wir nach einer mehrwöchigen Kreuzfahrt nach Hause kommen, reservieren wir als erstes Plätze in einem Restaurant, um dort mit größtem Appetit eine Portion Knipp mit Bratkartoffeln und sauren Gurken zu essen.“ Gebratenes Knipp, das im Wesentlichen aus Hafergrütze, Schweinskopf, Schwarte, Rindsleber, Brühe und Gewürzen besteht, ist als Bremer Spezialität ebenso überregional bekannt und beliebt wie der bereits genannte Grünkohl mit Pinkel. Nicht selten gehört in norddeutschen Landen die „Kohl-und-Pinkel-Tour“ – mit Spaziergang und Abschlussessen – zu den fest gebuchten Terminen des Winters. Und zwar nur dann: Denn Kenner wissen, dass frischer Grünkohl nach dem ersten Frost geerntet wird. Kenner wissen auch, dass Grünkohl in Bremen „Braunkohl“ genannt wird. Ursächlich dafür ist das rote Pigment in den Blättern einer regional angebauten Kohlsorte, dem Blauen Marktstammkohl. Kombiniert mit Bratkartoffeln, Speck, Kassler, Pinkel- und Kochwurst gleicht das traditionelle Bremer Gericht garantiert jedes Kaloriendefizit aus, das durch Fußmärsche bei winterlichen Temperaturen verursacht worden sein könnte. Unter uns: Um den Magen beim Verdauen dieser reichhaltigen Mahlzeit zu unterstützen, empfehlen sachkundige Kohlwanderer die Verwendung hochprozentiger Helferlein. Genuss und Geselligkeit stehen und standen bei den Bremern allzeit

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hoch im Kurs. Bietet sich die Gelegenheit, werden Besucher einbezogen und mit hanseatischer Gastlichkeit zum Staunen gebracht. Bekanntestes Beispiel dafür ist das Bremer Schaffermahl. Seit 2003 obliegt dem Gourmetkoch und Bremer Eventcaterer Stefan Madaus die Verantwortung für Ablauf und Wohlgeschmack dieses historisch verankerten SechsgängeMenüs. Unter seiner Leitung entstehen Bremer Hühnersuppe, Stockfisch, Braunkohl, Kalbsbraten, kalte Platte, Rigaer Butt sowie Obstplatten zum Nachtisch. Von Anfang bis Ende ist das Festessen streng durchgetaktet. Stefan Madaus erklärt: „Wenn ein Redner zu lang spricht, müssen wir in der Küche die Zeit wieder einholen.“ Madaus, der bereits für Indira Gandhi gekocht hat, und sein Tagewerk gewöhnlich mit bremischer Gelassenheit verrichtet, erinnert sich an eine Panne in 2004: „Die vorgewärmten Teller warteten im Erdgeschoss des Rathauses auf ihren Einsatz. Als wir den Fahrstuhl anforderten, um sie nach oben zu beför-

dern, war der ausgefallen! Zum Glück handelte es sich lediglich um einen leichten technischen Defekt, so dass die Gäste von aller Aufregung nichts mitbekamen.“ Dennoch betont Madaus: „Seither stehen die Teller immer auf der richtigen Etage.“ Als eine der größten Herausforderungen zum Schaffermahl bezeichnet der Küchenchef die punktgenaue Zubereitung des Stockfisches. Ursprünglich durch Trocknung für lange Seefahrten haltbar gemacht, liege das Geheimnis der Kabeljau-Variante in seiner optimalen Wässerung. Die gesamte Prozedur zieht sich über fünf bis sechs Tage. Madaus: „Über diesen Zeitraum wechseln wir täglich zwei- bis dreimal das Wasser aus.“ Auch Stinte bedürfen bei ihrer Zubereitung besonderer Aufmerksamkeit. Von Januar bis März ziehen die kleinen Fische zu tausenden aus der Nordsee die Weser hinauf, um über sandigen Stellen abzulaichen. Währenddessen können sie mit Netzen leicht gefangen werden. Früher sollen die Bremer sogar mit Waschkörben auf die Jagd ge-


Foto: Petra Liebetanz

Für das Stubenkükenragout verwendet der rezeptsichere Bremer Maispoularden im Alter von maximal einem Monat.

gangen sein. „Der Stint galt lange als Arme-Leute-Fisch. Aber heute gilt er als Spezialität“, weiß Edda Koch-Bodes, die seit über 40 Jahren zu den Grundpfeilern von Bremens ältestem Fischgeschäft gehört. „Ob roh oder gebraten – in unserem Geschäft in der Bischofsnadel reißt die Nachfrage nach Stinten nicht ab bevor die Saison endgültig zuende ist.“ „Am besten wendet man Stinte vor dem Braten in Roggenschrot“, empfiehlt Gastwirt Kurt Spille, der das Fischrestaurant „Zur Ochtumbrücke“ betreibt. Wichtigste Voraussetzung für den Genuss der nach Gurken riechenden Fische sei außerdem ihre optimale Säuberung. „In der üblichen Hektik des Alltags empfinde ich diese Arbeit als nahezu meditativ“, versichert der Gastronom und verrät: „Echte Bremer verputzen ihren Stint übrigens mit Gräte und Schwanzflosse. Das cruncht so schön zwischen den Zähnen.“ Ein unglaubliches Gefühl im Mund beschreibt Jutta Gaeth, wenn sie von Stubenkükenragout schwärmt. „Damit Küken im Winter nicht erfrieren, hat

man sie früher in der Stube – also der warmen Küche – aufgezogen“, weiß die Bremerin, in deren Kindheit dieses Gericht nur feiertags auf den Tisch kam. Sie erklärt: „Für das Ragout werden aber keine flauschigen Küken verwendet, sondern Maispoularden im Alter von maximal einem Monat.“ In ihrem Restaurant und Café „Teestübchen im Schnoor“ gehört diese Spezialität, neben Tees aus aller Welt, hausgemachten Kuchenspezialitäten und anderen kulinarischen Köstlichkeiten zu den beliebtesten Klassikern. Nach einem überlieferten Rezept kreiert der Küchenchef aus Geflügel, Kalbszunge, Flusskrebs, grünem Spargel, Morcheln und anderen Zutaten der Region ein unvergesslich zartes Ragout. Für seine Qualität ist dem Teestübchen gerade erst eine Auszeichnung verliehen worden - das Slow-Food Siegel. „Das ist für uns ein Ansporn, auch künftig auf hochwertige Bio-Zutaten aus der Region zu setzen“, so Jutta Gaeth. Ein guter Ruf ist die beste Werbung. Dessen ist man sich auch im Hause

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Fotos: Petra Liebetanz

Mayer Junior bewusst. Kenner nennen das Unternehmen „Home of the Schokokuss“. Zu ihnen gehört die Autorin und Neubremerin Hanne Huntemann. „Schon als Kind habe ich für mein Leben gern Schokoküsse gegessen“, erzählt sie. „Zum Ritual gehörte – und gehört noch heute – dass ich erst den Deckel abgebissen und dann den Schaum mit einem Puppenlöffel herausgelöffelt habe. Das hat länger gedauert! Heute bin ich auf Espressolöffel umgestiegen. Sonst hat sich nichts geändert.“ Ebenso wenig wie bei Mayer Junior in Rablinghausen. Wie zu Urgroßvaters Zeiten produziert das Unternehmen in dritter Generation leckere Süßigkeiten – nach altem Rezept, ohne Konservierungsstoffe und vor allem mit echtem Schokoladenüberzug anstelle von Kuvertüre. „Das Besondere ist, dass wir immer nur so viele Schokoküsse herstellen, wie täglich gebraucht werden“, berichtet Geschäftsführer Arnold Mayer. Um ihre Klassiker auch international zu vertreiben, kooperiert Mayer Junior mit Christoph Kopp von „bremer-spezialitaeten.de“. Damit die Leckereien auf ihrer Reise zum Kunden nicht brechen, bekommen sie vorab einen doppelten Schokoladenüberzug – ein absolutes Highlight für alle Schokokuss-Fans wie Hanne Huntemann. In Zusammenarbeit mit ausgesuchten Bremer Handwerksunternehmen versendet Christoph Kopp auch andere Bremer Spezialitäten, wie Honig, Münchhausen Kaffee oder Wein und Sekt aus dem Bremer Ratskeller. „Wir

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Bremer Spezialitäten

Klaben, Babbeler und Mayer Junior Schokoküsse – Bremer Spezialitäten sind ebenso bekannt wie beliebt.

nutzen moderne Telekommunikation und Logistikstrukturen, um traditionelle Rezepte wieder marktfähig zu machen“, erklärt Kopp. „Gemeinsam präsentieren wir Produkte, die am Massenmarkt vorbei, quasi unverändert seit Anfang des letzten Jahrhunderts, ihre Nische in Bremer Spezialitätengeschäften gefunden haben.“ Alles andere als ein Nischendasein führt der bekannte Bremer Klaben. Der gehaltvolle Kuchen aus Hefeteig, Butter, Rosinen und Früchten steht sogar unter dem Markenschutz der EU. Danach muss Klaben, der als „Bremer“ bezeichnet wird, auch in Bremen, Bremerhaven oder unmittelbarer Umgebung hergestellt worden sein. Beste Voraussetzungen also für die Konditoren Knigge, die seit über 25 Jahren den Bremer Klaben im Herzen der Hansestadt backen. „Unsere Gäste genießen Klaben am liebsten in Scheiben geschnitten mit Butter oder kaufen ihn im Stück zum Mitnehmen“,

erzählt Andreas Knigge. „In Folie verschweißt bleibt Klaben nämlich monatelang frisch und saftig.“ So viele Bremer Spezialitäten gibt es zu benennen, dass diese Geschichte eigentlich kein Ende nehmen dürfte. Doch noch besser als davon zu lesen, ist natürlich, die Leckereien selbst zu entdecken. Eine Möglichkeit, Bremer Spezialitäten auf die Spur zu kommen, ist eine kulinarische Stadtführung, zum Beispiel mit Annika Jonas von „eat-the-world“. Die Studentin des Tourismusmanagements kennt nicht nur Quellen für klassische Bremer Spezialitäten, sondern hat auch viele Geheimtipps auf Lager. Auf ihren Streifzügen durch Bremen lernen die Gäste herzhafte und süße Spezialitäten ebenso kennen wie die internationale Vielfalt des kulinarischen Angebots. Und wer mag, kann gleich selbst ausprobieren, was mehr Spaß macht: Den Bremer Babbeler rund oder spitz zu lutschen ...?


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Gebäude werden teilweise von herrlichem Wein umrankt. Die Zuwegung und die Hofflächen wurden aus dem historischen Kopfsteinpflaster eines Marktplatzes erstellt. Pferdehaltung ist durch vorhandene Stallungen und 7000 m² Weideflächen möglich. Bei der Innenausstattung wurden durchgängig hochwertige Materialien verwendet, z.B. Marmor und vergoldete Armaturen in den drei Bädern, Bulthaup-Küche in weiß, Backsteinkamin mittig im Wohnzimmer. Fußbodenheißung sowie neueste Alarmanlagen mit Außenbeleuchtung und elektrischem Außentor in Schmiedeeisen.

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Foto: Torsten Krüger

Villen mit Charme, Stil und Geschichte Sie wurden vom Krieg verschont und gehören zu den besonderen Kulturdenkmälern der Stadt: Die Bremer Kaufmannsvillen in Schwachhausen und umzu. Zahlreiche hochherrschaftliche Bauten mit großen Gärten prägen die gepflegten Straßen dieser beliebten Wohngegend. Es sind architektonische Schmuckstücke, die den hohen Anspruch ihrer ehemaligen Besitzer und Bauherren in Stil und Ästhetik widerspiegeln. Sie haben ihren ursprünglichen Charakter bis heute erhalten. Doch sind sie nicht nur schön anzusehen, sondern stecken voller Geschichten: über die Menschen die darin lebten, über den Stadtteil und die Stadt Bremen.

Fotoquelle: shutterstock

Trauung auf „Wolke Sieben“ Ob auf dem Fallturm im Technologiepark, der historischen Motoryacht Nedeva oder im Oberneulander Hochtiedshuus – die Möglichkeiten für heiratswillige Paare, in Bremen einen ganz besonderen Ort für ihre Eheschließung zu finden, sind vielfältig. Doch auch außerhalb Bremens gibt es zahlreiche traumhafte Plätze, die eine längere Anreise zur Trauzeremonie rechtfertigen. Ihren „schönsten Tag im Leben“ können Eisenbahnfreunde zum Beispiel in der Museumsbahn Bruchhausen-Vilsen gestalten. Liebhaber des ländlichen Idylls fühlen sich im Inneren einer romantischen Hochzeitsmühle wohl und Freunde des siebten Himmels können sogar auf einen Leuchtturm hinauf steigen, um sich das Ja-Wort zu geben.

Foto: Gabriele Schwab

Eine starke Stimme für Tiere „Tiere brauchen Menschen – Menschen brauchen Tiere“ Dieses Motto haben sich die Aktiven im Bremer Tierschutzverein auf ihre Fahnen geschrieben. Bei der täglichen Arbeit im Tierheim geht es natürlich in erster Linie um die Pflege und Vermittlung von hilfsbedürftigen Tieren. Darüber hinaus profitieren Mensch und Tier in Bremen auch von Aktionen wie „Kollege Hund“, dem therapeutischen Reiten oder der Kontaktpflege zu Seniorenheimen. Weil Tieren ein positiver Einfluss auf die Entwicklung junger Menschen nachgesagt wird, beziehen die Bremer Tierschützer auch Jugendliche und Schulen in ihre Arbeit ein.

Impressum Das Magazin aus Bremen Anschrift: Brillant Verlag, Arnold Böcklin Straße 14, 28209 Bremen Tel. 0421 348400 Internet: www.brillant-magazin.de

Autoren: Heinz Fricke, Wiebke Gloe-Carstensen, Maren Hustedt, Ursula Myke, Sabine Steinmann Fotos: Die Foto- und Quellennachweise finden sich in den jeweiligen Artikeln. Korrektur: Bernhard Lietz Aboverwaltung und - betreuung: Kathrin Gerdau

Herausgeberin: Sigrid Lony Hirt (v.i.S.d.P.)

Anzeigen-Druckvorlagen: Bitte als druckfähiges PDF (X3) an info@brilli-bremen.de

Art Direction und Produktion: Diers + Hemmje · Kreative Kommunikation, www.diersundhemmje.de Art Director: Harald Hemmje Layout & Satz: Christoph Karnebogen

Preise: Es gilt die Anzeigenpreisliste 2014. Einzelheft: Euro 5,00 inkl. MwSt. Jahresabo: Euro 17,00 inkl. MwSt. u. Porto

Chefredaktion: Maren Hustedt

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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrecht-

lich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Urheberrechte der von Brillant konzipierten Anzeigen liegen beim Verlag. Die einzelnen Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors, nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Rücksendung kann nur dann erfolgen, wenn Rückporto beiliegt. Alle im Heft genannten Veranstaltungstermine sind ohne Gewähr. International Standard Serial Number ISSN 0940-9971;


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