Die Zeitlos #12

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Ausgabe #12 Sommersemester 2019

Dirty Jobs

Wer arbeitet für unseren Klo-Komfort?

Aus dem Kackkästchen geplaudert #Unigesichter

Toiletten dieser Welt

#12

édition de toilette

Die schönsten, skurrilsten, schwindelerregendsten, aufregendsten und witzigsten Toiletten dieser Welt

Sparte

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Liebe Leserinnen und Leser, in euren Händen haltet ihr unsere bereits zwölfte Zeitlos-Ausgabe. Diesmal eine besondere Ausgabe in vielerlei Hinsicht. Denn wir heißen nicht mehr ‚Die Zeitlos – das Studentenmagazin‘, sondern haben uns in ‚Die Zeitlos – das Studierendenmagazin‘ umbenannt. Vielleicht fragen sich jetzt einige von euch, was genau hinter unserer Umbenennung vom Studentenmagazin zum Studierendenmagazin steckt. Ganz einfach: Wir wollen alle Menschen ansprechen. Sprache bildet nicht einfach unsere Welt ab, sondern formt sie entscheidend mit. Sprache und Realität beeinflussen sich also gewissermaßen gegenseitig. Und nur eine geschlechtergerechte Sprache macht Frauen, Männer sowie andere Geschlechter sichtbar und erlaubt ein gleichwertiges Mitdenken aller Menschen. Deswegen ist es wichtig, den Umgang mit der eigenen Sprache bewusster zu gestalten – für uns als studentische Zeitung ist das ein besonders wichtiges Anliegen. Nun aber zur eigentlichen Besonderheit. In dieser Printausgabe wird das Thema ‚Das stille Örtchen‘ von allen Seiten beleuchtet. Von Beiträgen über die Probleme mit der Versorgung von Sanitäranlagen in aller Welt, den skurrilsten Toiletten, bis hin zu Brauchtümern, philosophischen Gedanken und lokalen Geschichten rund um das Thema „Klo“ sind in dieser Ausgabe verschiedenste Beiträge vorhanden. Wusstet ihr zum Beispiel, dass wir ganze drei Jahre unseres Lebens auf der Toilette verbringen? Nein? Dann schaut jetzt einmal genauer in unsere Ausgabe! Aber um das alles überhaupt zu meistern und eine komplette Ausgabe fertig zu stellen, braucht man viele fleißige Mitglieder. Deswegen ein großes Dankeschön an alle, die zur Fertigstellung dieser Ausgabe geholfen haben. Danke an alle tollen Menschen, die sich bei uns in den Bereichen Redaktion, Layout, Fotografie, Marketing und Lektorat engagieren!

Foto: Name FotografIn

Und nun viel Spaß mit unserer einzigartigen #12! Eure Kati, Lara und Tjara

DIE ZEITLOS - DAS STUDIERENDENMAGAZIN, Andreas-Hofer-Straße 5 in 6020 Innsbruck, ZVR: 99701294 OBFRAU. Katrin Schefbänker SCHRIFTFÜHRERIN. Tjara-Marie Boine KASSIERIN. Lara Leonardi Der harte Kern.Matthäus Masé, Ulrich Ringhofer, Moritz Jelting, Jutta Stackelberg, Elisabeth Probst, Antonia Moschin, Katrin Schefbänker, Kristina Halabi, Pauline Tagwerker, Tabea Braun, Tjara-Marie Boine, Judith Rubatscher, Marina Blum, Valentin Reiterer, Lisa-Marie Hartge, Jasmin Penz, Lara Leonardi, Martina Frötscher, Felix Unverzagt, Diana Eschbach, Inés Condoy Franco, Diana Foidl, Carina Rosa Wissinger, Viola Worm, Nina Maier, Laura Schwarzberger Design und Layout. Martina Frötscher, Lara Leonardi, Email & Anzeigen. medienimperium@diezeitlos.at Viola Worm , Nina Maier Homepage. www.diezeitlos.at Coverfoto. Ulrich Ringhofer Druckerei. Alpina Druck Alle Inhalte stammen von Studierenden verschiedener Hochschulen und werden frei von den AutorInnen gewählt. Wir geben keinerlei Gewähr auf Aktualität, Qualität, Vollständigkeit oder Korrektheit der bereitgestellten Inhalte und Informationen. Haftungsansprüche geben das Magazin, welche sich auf Schäden ideeller und materieller Art beziehen, die durch die Nutzung oder die Nichtnutzung der angebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter oder unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Copyright auf alle Inahlte durch den Verein Zeitlos 2019.

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Editorial


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ÜBER SCHRIFT

Helvetica Bold, pt variabel je nachdem wie groß wir sie brauchen Droid Serif 10 pt, ein bisschen weniger breit als der Fließtext darunter, müssen ma vielleicht noch schauen was besser passt Ehende illatur moluptaepro il minturitatum qui aut experestia nesequi ulpa dolore re poratur autatur aute saero ent aceat debisqui sam que voloressi a soluptat. Du möchtest neben deinem Studium Erfahrungen in Undaerum aspel millatur atem dolore enis re debist eost aut omnis renduntium quatempor sit, evel et Redaktion, Marketing, Social Media, Radio, Video, enducipid molupti buscilibus.

Eventmanagement oder Design sammeln?

Die Zeitlos ist ein ehrenamtlicher Verein, der jedes Semester eine Ausgabe des gleichnamigen Studierendenmagazins veröffentlicht. Alles, von den Artikeln über die Gestaltung bis hin zur Finanzierung, wird dabei von Studierenden organisiert. Seit der Neugründung 2011 konnten fast 100 Mitglieder ihr Wissen und ihre Fähigkeiten einbringen und ausbauen. Droid Serif pt für Fließtext, produzieBlocksatz, an GrundlinienDroid Serif 9 pt fürNeben Fließtext, Blocksatz, an Grundliniendem Printmagazin veröffentlichen wir9Online-Artikel, raster ausgerichtet raster ausgerichtet ren monatlich eine eigene Radiosendung, arbeiten an Videoprojekten, führen Interviews, organisieren, lektorieren und designen – viele MögAt voluptur, quo qui doluptate estruptiur am, sum eume At voluptur, quo qui doluptate estruptiur am, sum eume lichkeiten also,pra um sich auszuprobieren! dus eic temod qui conse seribus aperspi eniminvenda pra dus eic temod qui conse seribus aperspi eniminvenda

cum excea veruptate si ipsa cori re odisque atus conseque cum excea veruptate si ipsa cori re odisque atus conseque cum nus dolestrumque es eius, odiatiumet et illaborrum cum nusAlle dolestrumque es eius, odiatiumet Studiengänge sind etbeiillaborrum uns herzlich willkommen. aliam fugit faceaquae. Ugitaturiae conet vernat vel maxi- aliam fugit faceaquae. Ugitaturiae conet vernat vel maxiAlles was du brauchst sind coole Ideen und Freude an dem, wir natur,was quosandant, quatur sum mi, int, tem latur, eaque natur, quosandant, quatur sum mi, int, tem latur, eaque zusammen gestalten wollen. quisit volorem aute in rem quiatiunt hillaut la dit, sitat- quisit volorem aute in rem quiatiunt hillaut la dit, sitatquis ra quosa comnihit qui officiatiat veniae non commo- quis ra quosa comnihit qui officiatiat veniae non commoluptae ea sum ipsabei sunt de vendi optatec atibus et alicimi, luptae ea sum ipsa sunt de vendi optatec et alicimi,Dann Klingtatibus interessant? melde dich uns! simi, ni culluptat. simi, ni culluptat. Per E-Mail an medienimperium@diezeitlos.at Or aspe debistia sundicatibus mi, si aut adita pa eium ser- Or aspe debistia sundicatibus mi, si aut adita pa eium seroder schreib uns auf Facebook oder Instagram. natecto doluptas exeria parchit ut officiet eniendipicim natecto doluptas exeria parchit ut officiet eniendipicim hiligen deliqui unt pello ma volore nis qui seque postio hiligen deliqui unt pello ma volore nis qui seque postio ium eatisquibus cor sum fugia nobis sunducipis expel in- ium eatisquibus cor sum fugia nobis sunducipis expel incia doluptatem quam que nis debit endaepe illant. cia doluptatem quam que nis debit endaepe illant. Dunt. Orunt as ex estrum eaquiam, id ex et eat eatemped Dunt. Orunt as ex estrum eaquiam, id ex et eat eatemped quas unt atentur, si solo ma periorent pe cum demperum quas unt atentur, si solo ma periorent pe cum demperum aut es eum animolorro magnihit, si rem dolo blatquos- aut es eum animolorro magnihit, si rem dolo blatquostium id qui nonseque conem. Voloreium qui comniet is tium id qui nonseque conem. Voloreium qui comniet is magnit odi dellabori se nobitiam, cusam qui simin consed magnit odi dellabori se nobitiam, cusam qui simin consed que quo exeriatas sunt occaerchil min rem nus excepedis que quo exeriatas sunt occaerchil min rem nus excepedis audipiciis et prorisci omnis restibus ex eat. audipiciis et prorisci omnis restibus ex eat. Oraersp isquod et explabo rrorpos maximporest peliqua- Oraersp isquod et explabo rrorpos maximporest peliquatur? Quid quas peribusapis volores cillorr ovidelitatis ut tur? Quid quas peribusapis volores cillorr ovidelitatis ut ullent. ullent. Sam erum nosto iministium sus, cus accae que esedi ut Sam erum nosto iministium sus, cus accae que esedi ut omnihitiae maximin pra verate odis dolorepe recea adit omnihitiae maximin pra verate odis dolorepe recea adit dolorpo rectur, qui consequid molor audicita int. dolorpo rectur, qui consequid molor audicita int. Sparte


Inhalt Studieren 18 25 34 38

#Unigeflüster: Was ist deine Klogeschichte? Zahlen rund ums WC #Unigesichter: Aus dem Kackkästchen geplaudert Der König, der am Klo geboren wurde

Genial 17 20 50

Hommage ans Papier Dirty Jobs Auf ein stilles (W)Örtchen

Welt 6 12 14

Die Wichtigkeit des Geschäfts Hocken statt Sitzen Die Toiletten dieser Welt

Zügellos 32 40 44 46

Kloesie Spieleseite IMHO* - Die Erdbeerwoche in weiß oder grün? Toilet Lifehacks

Trends 10 28 42

Geschlechterstereotype in Toiletten Mytho-(klo)-gie #zeitloskocht: Klotabs

Inhalt

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Die Wichtigkeit des Geschäfts Es wird immer dringender!

Foto: Viva Con Agua

von Antonia Moschin und Moritz Jelting | Fotos: Viva con Agua, Antonia Moschin

Das Geschäft im Freien erledigen? Für die meisten Bewohnenden von Ländern des globalen Nordens ist das eine seltene Ausnahme auf einem Camping Trip im Sommer. Für viele Menschen weltweit ist es aber eine tägliche Praxis draußen auf Toilette zu gehen. Dadurch verbreiten sich Krankheiten wie Durchfall, Typhus und Cholera sehr schnell. Um dagegen etwas zu tun, werden internationale Akteure zunehmend im Bereich WASH (Wasser, Sanitäre Anlagen, Hygiene) aktiv. Doch wie?

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Welt


Es gibt sie überall, die richtige Benutzung ist ein wichtiger Teil der kindlichen Erziehung und sie sind vollgestopft mit Sitten und Tabus. Sanitäre Anlagen wie das Badezimmer und vor allem die Toilette sind in unserem Alltag so selbstverständlich wie ein Ort zur Zubereitung von Essen oder ein Platz zum Schlafen.

das Putzen des Abtrittsortes der untersten Kaste überlassen und Toiletten gelten allgemein als unrein. Deshalb ist es für viele Menschen unvorstellbar ihre Toilette direkt neben dem Wohnhaus zu haben und darum verrichten sie ihr Geschäft lieber auf den Feldern. Es ist also wichtig Aufklärungsarbeit zu betreiben. Doch wie?

Wer war auf einem Camping Trip nicht schon einmal in der Situation, man muss mal, aber es ist keine Toilette weit und breit in Sicht. Die Lösung: man verschwindet hinter den nächsten gut vor Blicken geschützten Baum und verrichtet dort in unbequemer Hockposition sein Geschäft. Während offene Defäkation, so das Fachwort, für die meisten Menschen in Österreich eine Ausnahme bleibt, ist dies für 892 Millionen Menschen auf der Welt eine tägliche Realität. Laut den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen soll sich das bis 2030 ändern und offene Defäkation beendet werden. Doch warum eigentlich? Das wohl wichtigste Problem dabei hat Bill Gates, der sich sehr für das Thema einsetzt, letztes Jahr bei einer Rede angesprochen. Mit einem Gefäß voll mit Kot verdeutlichte er die Schwierigkeiten und zählte auf, was darin alles enthalten ist: Viren, Bakterien, Wurmeier, die allesamt Krankheiten wie Durchfall, Cholera und Typhus hervorrufen. Bei uns wird das Abwasser gefiltert, an anderen Orten der Kot in geschlossenen Behältern unter den Toiletten aufgefangen. Solange der Toilettengang nicht im Freien und komplett ohne Filterung vollzogen wird, können sich die Fäkalien nicht mit dem Wasser vermischen, das als Trinkwasser verwendet wird. Doch das ist nicht das einzige Problem, auch nicht vorhandene Möglichkeiten zum Händewaschen tragen zur Verbreitung von Krankheiten bei. Ein Fünftel aller Schulen weltweit haben keinen Zugang zu Toiletten oder Einrichtungen zum Händewaschen, was auch dazu führt, dass Mädchen während ihrer Menstruation nicht zur Schule gehen. Jeden Tag sterben täglich 1000 Kinder an Durchfallerkrankungen, die leicht verhindert werden könnten. Zur Verbesserung dieser Situation spielt nicht nur die fehlende Infrastruktur, sondern auch das Überwinden kultureller Tabus eine wichtige Rolle. In dem vom traditionellen Kastensystem geprägten Indien beispielsweise ist

Foto: Antonia Moschin

Dass das nicht überall so ist und inwiefern das ein Problem darstellen könnte, bahnt sich jedoch nur so langsam einen Weg in unser allgemeines Bewusstsein. Dabei könnten die Fakten nicht eindeutiger sein: Über 30% aller Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu sanitären Anlagen, knapp eine Milliarde Menschen müssen ihre Notdurft im Freien verrichten, 1,9 Milliarden Menschen erkranken an durch Fäkalien verunreinigtes Wasser und Lebensmittel, was auch die zweithäufigste Ursache für Kindersterben auf der Welt ist.

Eine Latrine wie diese hier in Tansania, schützt das Grundwasser vor Fäkalienverschmutzung

Foto: WHO UNICEF ©Statista 2018

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Die Aufnahme in die Sustainable Development Goals und die Engagements berühmter Philanthropen und kleinerer Organisationen wie Viva con Agua zeigen, dass die Bedeutung sanitärer Anlagen im Kampf gegen übertragbare Krankheiten immer mehr in den Fokus der Entwicklungsarbeit rückt. Jetzt liegt es daran, wie gut es gelingt, sowohl grundlegende Voraussetzungen für sanitäre Anlagen zu schaffen und Aufklärungsarbeit zu leisten, als auch neue Ideen, wie wasserlose Klos, wirklich umzusetzen. Man darf also gespannt darauf sein, ob es mit neuen Ideen tatsächlich gelingt offene Defäkation bis zum Jahr 2030 auf dringende Ausnahmesituationen in der Wildnis zu beschränken.

Die Bilder zu dem Thema stammen alle aus Afrika, da Viva con Agua Innsbruck und auch die Autorin des Artikels dort aktiv sind. Wir möchten nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Die Thematik ist in andere Regionen der Welt genauso relevant.

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Foto: Antonia Moschin

Es gibt viele internationale Akteure, die den akuten Handlungsbedarf von einer verbesserten Sanitärsituation erkannt haben. Die Melinda und Bill Gates Stiftung hat unter anderem die Reinvent the toilet challenge ins Leben gerufen, die es sich zum Ziel gemacht hat, innovative Toiletten für Menschen ohne Zugang zu fließendem Wasser zu entwickeln. Inzwischen sind Technologien, wie z.B. das Toilettenwasser in einem eigenen Kreislauf innerhalb der Toilette zu reinigen und zu recyclen, erfunden. Gates selbst sagt, es sei nur die Frage, wie schnell diese finanziert und allgemein verfügbar gemacht werden können. Auch der gemeinnützige Verein Viva con Agua engagiert sich in konkreten Projekten für sauberes Trink- und Waschwasser. Im Interview mit der ZEITLOS erklären Marian und Cemi aus dem Innsbrucker Team, dass sie Spendengelder für Schulen in Malawi sammeln, um dort bereits gebaute sanitäre Anlagen in Stand zu halten und zur Aufklärungsarbeit und Selbstorganisation von Wasserkomitees beizutragen. Marian betont dabei, dass es nicht darum gehe der „große Heilsbringer“ zu sein, aber das Engagement macht ihm Spaß und so kann er Menschen, die es brauchen, ein wenig unterstützen.

Foto: Antonia Moschin

“Spricht man das Tabuthema zu vorsichtig an, ändert sich nichts. Spricht man es zu direkt an, fühlen sich die Menschen gedemütigt.” Jack Sim, Zeit 2018

TIP-TAPS Ein Mann wäscht sich zu Hause mit seinem selbst gebauten Tip-Tap die Hände. Tip-Taps sind eine Lösung zum Händewaschen für Haushalte mit geringem Einkommen und ohne Wasseranschluss. Ein Kanister wird mit Wasser gefüllt aufgehangen und mit einem Loch versehen. Dann wird eine Schnur am Kanister und an einem Holzstück befestigt. Tritt man auf das Holz am Ende der Schnur, kippt der Kanister und Wasser fließt langsam heraus. So kann man sich ohne etwas anzufassen die Hände waschen. Und das Beste daran ist, dass Tip-Taps einfach zu bauen sind und keine Anschaffungskosten brauchen.


Foto: Ein Mann wäscht sich zu Hause mit seinem selbst gebauten Tip-Tap die Hände

Foto: Viva Con Agua

Foto: Viele Schulen in Sambia haben Toilettenhäuser wie diese hier für Jungen und Mädchen getrennt, doch eine Möglichkeit zum Händewaschen fehlt.

Foto: Freiwillige von Viva Con Agua Innsbruck besuchen das Projekt zur Instandhaltung von Brunnen in Malawi

Viva Con Agua Wer? Viva Con Agua in Kooperation mit der Welthungerhilfe Was? Spaß und Engagement durch Spendensammeln bei Events verbinden. Wozu? Um die sanitäre Situation an einigen Schulen in Malawi für insgesamt 20.000 Schulkinder und 250 LehrerInnen verbessern und mit Aufklärungsarbeit beitragen. Wie? Mit Engagements bei Festivals, Konzerten und sonstigen Events soll einerseits was gutes getan werden, andererseits aber auch für Spaß bei den Freiwilligen gesorgt werden.

Wie kannst du dich engagieren? Wie kannst du dich engagieren? Jede/r ist herzlich willkommen und kann sich so viel engagieren wie er/ sie möchte – das Engagement soll Spaß machen. Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat findet ein Treffen statt. Kontaktaufnahme über diFacebookseite Viva Con Agua Innsbruck.

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Geschlechterstereotype in Toiletten Ein Ausflug in die Gender-Studies von Lisa-Marie Hartge | Illustrationen: Lisa-Marie Hartge

Schon schräg, wie ausgefallen und kreativ Toiletten(-schilder) gestaltet werden und wir trotzdem wissen, durch welche Tür wir müssen. Es gibt wohl kaum ein stilleres Örtchen, auf dem „gender“ und „sex“ lauter aufeinander prallen, als auf öffentlichen Toiletten. Und gerade hier wird deutlich, dass das Konzept ‚Geschlecht‘ nicht rein auf biologische Unterschiede beruhen kann. Denn nicht die Anzahl unserer X-Chromosome hilft uns bei der Entscheidung, ob wir durch eine rosafarbene Tür oder eine blaue gehen. Vielmehr das Wissen, was uns schon von klein auf über Geschlechter vermittelt wurde. Und deshalb geht eine Frau auf das rosa Klo und ein Mann auf das Blaue.

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Trends


Doing Gender. Über diesen Begriff wird der oder die ein oder andere womöglich in den letzten Jahren gestolpert sein. Doch was ist eigentlich „Doing Gender“? Dieser Begriff stammt aus der Geschlechterforschung und definiert ‚Geschlecht‘ nicht als biologische Gegebenheit, sondern als geschlechterspezifische Handlungen und Performanz, welche sozial und kulturell konstruiert sind. Hierbei wird zwischen den biologischen MANN Aspekten, welche als „sex“ bla, bla bezeichnet werden, und Gewehr dem sozialen Konstrukt Bier „gender“ unterschieden. blaue Tür Das bedeutet, dass sowohl flacher Schuh Männer als auch Frauen Samurai bestimmten gesellschaftlichen Stereotypen unterliegen, welche sich im Alltag und auch sehr anschaulich in Toilettenschildern oder ihren Einrichtungsgegenständen wiederfinden lassen. Oftmals entsprechen die Hinweistafeln veralteten Rollenzuweisungen und Klischees, welche jedoch unwichtig werden, wenn sich der Harndrang meldet. Und gerade weil wir diese Stereotype schon so verinnerlicht haben, würde auch ein proseccotrinkender, kochender, vielredender Mann nicht die Damentoilette auf-

suchen und eine biertrinkende, blauliebende Turnschuh-Trägerin nicht bei den Herren landen. Um diese starren Bilder in den Köpfen ein bisschen aufzuweichen und sie bewusst zu machen, hat sich DIE ZEITLOS auf die Suche nach geschlechterstereotypischen Kloschildern gemacht. Hier sind die schönsten Beispiele abgedruckt: Nur leider lässt sich die Blasenkapazität auch nicht weiter ausreizen, wenn die Klo-Türen fragFRAU lich gestaltet wurden. Wie blablablabla... im Falle einer bekannten Kochlöffel Wein/Prosecco-Glas Fast-Food-Kette, auf dessen Türen stand, dass Rosa Tür Frauen auch zu den MänStöckelschuh nern gehen könnten, da Geisha jene sich eh darüber freuen würden. Männer sollten es im Gegenzug eher unterlassen, da es ihnen Ärger einbringen würde. Dieser Spaß wird dann zu einem Problem, wenn Rollenzuschreibungen an Sexismus oder Diskriminierung gegenüber einem Geschlecht grenzen. Denn Transgender sollten nicht überlegen müssen, welche Türen sie jetzt benutzen dürfen, ein Vater sollte die Möglichkeit haben sein Kind zu wickeln und eine Frau nicht mit veralteten Klischees konfrontiert werden.

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von Tabea Braun | Fotos: Xu Leilei

Hocktoiletten sind für uns Europäerinnen und Europäer gewöhnungsbedürftig, wenn nicht gar völlig inakzeptabel. Dennoch sollten wir uns mit ihnen anfreunden: Sie sind gesünder, hygienischer und weltweit verbreiteter als unsere Toilettensitze.

Die Vorstellung, eine Hocktoilette be-

nutzen zu müssen, löst zunächst Unbehagen aus. Doch nach mehreren Wochen, die ich durch China reiste, ist mir heute ein Loch im Boden lieber als jede öffentliche westliche Toilette. Vor der Reise hatte ich mich mit verschiedensten Desinfektionsmitteln eingedeckt – benutzt habe ich sie kaum. Denn auf Hocktoiletten ist jeder direkte Hautkontakt ausgeschlossen. Auf Bahnhofstoiletten und in Einkaufszentren muss keine verkrampfte “Skifahrerpose” eingenommen werden, um den Toilettensitz nicht zu berühren. Auch die vergeblichen Versuche, die Klobrille mit Klopapier zu bedecken, entfallen. Im Vergleich zu anstrengenden Hockpositionen über dem Sitz ist die tiefe Hockstellung wahnsinnig angenehm

und auch gesünder als das Sitzen. Denn der Enddarm befindet sich in einer geraden Position. Dies fördert einen schnelleren Stuhlgang und eine vollständige Entleerung des Enddarms, sodass Blähungen reduziert und Verstopfungen vermieden werden können. Im asiatischen Raum und der muslimischen Welt sind Hocktoiletten etwas Selbstverständliches, in Südeuropa sind sie auch immer wieder zu finden. Sogar bei uns war das Hocken lange Normalität: Sitztoiletten setzten sich erst nach 1775 durch, als Alexander Cumming das S-förmige Abflussrohr patentieren ließ – Das ist übrigens bis heute in jedes Klosett eingebaut, damit der Geruch der Kanalisation nicht nach außen dringt. Vor dieser Erfindung verrichteten lediglich Adel und

Oberschicht ihre Notdurft auf Toilettenstühlen, alle anderen nahmen die Hockstellung ein. Ist das Hocken, unsere ursprüngliche Ausscheidungshaltung, nicht eigentlich die bessere Alternative? Es ist an der Zeit unsere Toilettengewohnheiten zu überdenken. Beginn könnte ein Pilotprojekt der ÖBB sein: 2015 installierte sie Hocktoiletten in den Sanitäranlagen des Salzburger Bahnhofs. Vorrangig richtet sich das Angebot an Menschen, die, aufgrund ihrer Herkunft, Hocktoiletten gewöhnt sind. Doch auch ich würde sie jederzeit dem klassischen Toilettensitz vorziehen. In den Boden eingelassene Becken sollten auf jeder öffentlichen Toilette als Alternative bereit stehen. Und wer weiß, vielleicht können wir auch eines Tages in der Uni hocken statt sitzen?

In chinesischen Städten sind Porzellanfassungen in den Boden eingelassen. Die Spülung wird mit dem Fuß betätigt und das Toilettenpapier in den Eimer geworfen.

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An öffentlichen Orten sind Hocktoiletten die Norm. Selten sind für ältere Menschen oder Touristen zusätzlich Sitztoiletten installiert. Wohlhabende chinesische Familien besitzen aber, wie wir, Toilettensitze in ihren Wohnungen.

Beim Gang auf die Toilette dürfen Taschentücher nicht vergessen werden. Toilettenpapier ist in der Regel nicht zu finden, da es immer wieder Probleme mit Diebstählen gibt. Weltweite Aufmerksamkeit erhielten die Toiletten am Pekinger Himmelstempel. Eine Gesichtserkennungssoftware stellt hier sicher, dass jeder Besucher lediglich 60 Zentimeter Papier erhält.

Ein kleines Mädchen weigert sich die Hocktoilette zu benutzen, in der meine chinesische Freundin das Bild aufnahm. Ob dort ein toter Mensch in der Kabine sei, fragt sie ihre Mutter.

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(schönsten, skurrilsten, schwindelerregendsten, aufregendsten, witzigsten…)

Toiletten dieser von Diana Foidl

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Ein Irrtum ist es ja, zu glauben, dass man im Urlaub der Banalität des Alltags entfliehen könnte. Schließlich nimmt man hochgradig banale Bedürfnisse mit sich: Hunger, Durst, Müdigkeit und, es muss nun einmal getan werden, was getan werden muss, die Verdauung. Während man den ersten dreien in Form von exotischen Esskulturen, schrägen Trinkgewohnheiten und aufregenden Übernachtungsmöglichkeiten zumindest noch einen gewissen Grad an Action einhauchen kann, wird der Akt des Verdauens meist stiefmütterlich behandelt und erst zum Thema, wenn bei der finalen Ausführung Probleme auftreten. Dabei warten Mutter Erde und ihre findigen Bewohner mit ausgeklügelten Konstruktionen und schrägen Praktiken auf, die dem sonst so stillen Örtchen erstaunlich viel Aufmerksamkeit zukommen lassen.

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Foto: Toilet with a view, Slovakia, von Martin Hlinka auf Flickr

Foto: Afghanistan, Institute for Money, Technology and Financial Inclusion auf Flickr

Drei Jahre, ich wiederhole, drei Jahre unseres Lebens verbringen wir auf dem Klo. Das muss man erst mal sacken lassen. Aber seid beruhigt! Egal ob es um die Toilette oder um den Akt selbst geht: Die Zeit auf dem Klo muss in keinem Fall eine verschwendete sein. We proudly present: Die weltweit einzigartigsten Antworten, wenn die Natur ruft.

Das stille Örtchen, das einmal ganz schön laut war. Apropos stilles Örtchen: So still wie heute war das Örtchen nicht immer. Im alten Rom dienten große WC-Anlagen mit mehreren nebeneinander liegenden Sitzen beispielsweise als Ort der Zusammenkunft und der Verhandlungen – daher auch die Redewendung des „großen“ oder „kleinen Geschäfts“. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts hat es gedauert, erst dann hat man sich die wohlverdiente Ruhe für die tägliche Notdurft gegönnt. Eine Errungenschaft, bei der ich nur sagen kann: Gott sei Dank. Wer es besonders still mag, der hat es von hier aus gar nicht so weit. Wenn man nämlich in der Slowakei am Berg Rysy, der mit drei Gipfeln und einer Höhe von 2500 Meter die Grenze zu Polen markiert, ankommt, sollte am besten nicht der Schuh, sondern die Blase drücken. Schließlich wartet auf den abenteuerlustigen Klogänger nicht nur ein einmaliges Panorama, sondern auch eine Toilette, die spektakulär in die örtlichen Gegebenheiten eingebaut wurde.


Foto: Seoul, von Timo auf Flickr Foto: Salomonen, Damentoilette, von Ivo Steimanis auf Flickr

Unter Palmen Die Toilettengewohnheiten haben sich im Laufe der Zeit stark gewandelt und unterscheiden sich bis heute deutlich in verschiedenen Kulturkreisen. So hat doch ein jeder von uns den ein oder anderen Bekannten, der eher von einer akrobatischen Einlage als einem Klogang spricht, wenn er sich an das schlichte Loch im Jungleboden von Indonesien erinnert. Ähnlich ungewohnt ist es auf den Salomonen. Was nämlich wie ein Sandstrand aussieht, ist in Wahrheit eine Toilette. Eine Damentoilette, um genau zu sein. All jene, die es sich im Kopf bereits genüsslich unter der Palme gemütlich gemacht haben, sollten ihre Matte also schleunigst wieder zusammenrollen. Oder bis zum Abend damit warten, denn erst dann hat die Flut sämtliche menschlichen Fäkalien weggespült. Man sieht: Klospülung ist nicht gleich Klospülung.

Sch*** mit Stil Das Stiefkind der Architektur ist in seiner Gestaltung sehenswerten Schwankungen unterworfen. Oft von Laien notgedrungen zusammengezimmert oder materiell erst gar nicht vorhanden, hat das Klo in einigen Destination wirklich nur funktionellen Charakter. Und dann gibt es da noch andere. Die, bei denen einem Hören und Sehen, nur hoffentlich nicht der Harndrang vergeht. Die, bei denen der Gang zum Abort nichts mehr mit Banalität, sondern vielmehr mit Luxus zu tun hat. Auf der Suche nach dem Klo auf hohem Niveau (Achtung, Reim!) wird man beispielsweise in Seoul fündig. Derjenige, der sich generell klotechnisch auf ein höheres Level begeben will, sollte sich schleunigst in den nächsten Flieger nach Singapur setzen. Glaubt es oder glaubt es nicht, in Singapur ist es nicht nur gute Sitte, sondern per Gesetz vorgeschrieben, die Toilettenspülung zu betätigen. Einmal erwischt vom zivilen Polizisten (Ich schwöre, immer noch kein Scherz!), werden bis zu 100 Euro Strafe fällig. Wo in Sachen Hygiene Singapur ungeschlagen ist, hat aus technischer Sicht Japan die Nase vorne. Sitzheizung, Massagefunktion, einstellbare Wasserstrahlen, Klimaanlage und einen automatischen Deckelöffner – Funktionen, die unsereins nie im Leben mit einem Klo assoziieren würde, die aber in Japan durchaus Usus sind. Welt

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Foto: Hundertwasser toilet, Kawakawa Neuseeland, von Geof Wilson

Halten wir also fest: Der Vorgang, der diese Bauten erforderlich macht, läuft auf der ganzen Welt, zumindest ungefähr, gleich ab. Nanonanet. Und doch ist eine Reise zu den Toiletten dieser Welt erstaunlich abwechslungsreich. Warum auch nicht, schließlich steht ein Klo für so viel mehr als auf den ersten Blick ersichtlich. Es gibt Aufschluss über ein Land, seine Kultur und seine Menschen. Wenn man also will, muss der tägliche Toilettengang nicht Banalität bleiben, sondern kann zum Abenteuer werden. In jedem Fall sollte uns der Satz „Ich geh‘ nur noch schnell auf’s Klo“ so bald nicht mehr über die Lippen kommen.

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Foto: Lobster loos Neuseeland, von FraserP auf Flickr

Foto: buntes Klo, Tunesien, von John Georgiou auf Flickr

Das Klo und Neuseeland – eine Liebesbeziehung Die Liste an skurrilen Toiletten und Klogewohnheiten ist endlos lang. Egal, ob tierische Begleiter in Form von Fledermäusen dem Klogang in Sambia den gewissen Kick verleihen, oder ob eine quietschbunte Toilette in der Wüste Tunesiens ein „confort“ables Erlebnis verspricht, es gilt: Es gibt nichts, was es nicht gibt. So sollte man den Toilettengang bei den „Lobster loos“ in Neuseeland in vollen Zügen genießen, schließlich waren die Tentakeln, die Touristen nach Wellington locken sollen, mit 375.000 neuseeländischen Dollar nicht gerade billig. Preis-Leistung könnte man an dieser Stelle hinterfragen. Neuseeland spielt in puncto Klo generell in einer eigenen Liga: Stark frequentierte Wanderwege und eine Nähe zur Natur wirken sich offenbar günstig auf die Klokultur eines Landes aus. Besonders berühmt ist die Hundertwasser-Toilette in der Ortschaft Kawakawa. Sie wurde vom österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser in dem für ihn typischen Stil mit geschwungenen Linien, unregelmäßigen Keramikfliesen und farbigen Gläsern gestaltet. Die Toilette ist gut besucht – nicht etwa, weil sich die Bewohner von Kawakawa einer besonders ergiebigen Verdauung erfreuen, sondern weil die Hundertwasser-Toilette gleichzeitig Sehenswürdigkeit ist. Die meistfotografierte Toilette Neuseelands eben.


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Unigeflüster...

Erzähl uns eine

Klogeschichte... von Tjara-Marie Boine, Kristina Halabi und Jutta Stackelberg | Foto: Kristina Halabi

In das falsche Klo stolpern, interessante Gespräche mithören, sonderbare Geräusche vernehmen, Gegenstände baden gehen lassen oder gar selbst ins Klo fallen - auf dem stillen Örtchen kann allerlei passieren. Wir haben uns einmal auf der Uni umgehört, was den Innsbrucker Studierenden beim “Müssen” so alles widerfahren ist.

“In den Mädchenklos sind ja immer diese Hinweise, dass man Binden und sowas nicht ins Klo werfen soll sondern in den Mülleimer. Ich habe mal hier auf der Uni einfach drunter geschrieben, dass sie dann halt auch einen Mülleimer hinstellen müssen wenn das funktionieren soll. Das nächste Mal stand dann einer da.” Evi, 25, Geschichte

“Ich habe mal im Schnee auf der Nockspitze gezeltet, und so wie das halt immer ist, musste ich erst so richtig dringend, als ich warm und kuschelig im Schlafsack lag. Damit es möglichst schnell ging, bin ich einfach direkt halbnackt und barfuß rausgegangen. Es ging etwas bergab und war total rutschig, sodass ich während dem Pinkeln bergab gerutscht bin - am Morgen konnte ich dann die ganze lange “Pinkellinie” im Schnee bewundern.” Marie, 22, Geologie

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“Ich weiß nicht ob das als ToilettenGeschichte zählt, aber einmal bin ich mit dem Flixbus in die Heimat gefahren und da waren ein paar Leute die andauernd zu dritt auf dieses Mini-Klo im Bus gegangen sind und sich dort einen Joint geraucht haben. Jedes Mal wenn die Tür aufgegangen ist, hat der ganze hintere Teil im Bus nach Gras gerochen.” Sven, 22, Ethnologie

“Ich hatte so eine blöde lockere Jogginghose an, und dann ist mir auf’m Klo das Handy rausgerutscht und ins Klo gefallen - war aber nicht so schlimm, weil es wasserfest war.” Basti, 21, Germanistik


“Als ich noch jünger war, habe ich mal ein Kinderbuch gelesen, in dem jedes Mal ein Monster aus der Toilette gekommen ist. Danach hatte ich ewig lange Angst davor gehabt, alleine aufs Klo zu gehen und deswegen musste meine Mutter jedes Mal mitkommen und vorher in die Toilette schauen, wenn ich mal musste. Da fragt man sich doch, wer solche Geschichten für Kinder schreibt.” Leonie, 24, Medien

“Mein Mitbewohner hat sich Nachts auf dem Klo die Hände gewaschen und sich danach ein herumliegendes Handtuch geschnappt, um sie sich wieder abzutrocknen. Dabei hat er leider nicht gemerkt, dass jemand anderes damit Durchfall aufgewischt hat, der daneben ging...noch ein Grund, warum ich nie mehr in einer 9er WG wohnen würde.” Janina, 23, Germanistik

„Ich habe nach dem Ausgehen bei einer Kollegin übernachtet. Sie hat einen Typen mitgenommen. Irgendwann musste ich ins Bad. Das Zimmer meiner Kollegin war nur durch eine dünne Schiebetür vom Bad getrennt. Ich habe es gehört wie sehr die beiden Spaß hatten und nahm an, sie hörten auch alles was im Bad geschieht. Deshalb versuchte ich so leise wie möglich zu pinkeln. Und habe mir überlegt, ob ich abspülen soll. Eine Klospülung kann ziemlich abturnend sein. Ich wollte den beiden die Stimmung nicht kaputt machen.“ Olivera, 23, Sprachwissenschaft

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DIRTYJOBS

Wer arbeitet für unseren Klo-Komfort? v von Felix Unverzagt | Fotos: Martina Frötscher, Felix Unverzagt

Unsere Sanitäranlagen sind schon ein ziemlicher Luxus, wenn man es sich recht überlegt. Wir Menschen leben zu Tausenden, teilweise sogar zu mehreren Millionen auf engstem Raum in Städten zusammen. Der Boden ist größtenteils asphaltiert. Und selbst, wenn er es nicht wäre, würde das uns umgebende Ökosystem den ganzen Mist, den wir produzieren, nicht verkraften. Nun wird es uns aber durch verschiedene Einrichtungen ermöglicht, dass wir uns einfach nur bequem auf eine dieser Sitz-Schüsseln setzen, eine Taste drücken und die Sache vergessen können. Mit den Auswirkungen unserer Ausscheidungen auf die Umwelt werden wir nicht konfrontiert. In der Regel müssen wir keine Gülle-Gruben ausheben oder Nachttöpfe ausleeren, es stinkt nicht überall nach Urin und die verbliebenen Grünflächen sind höchstens durch Hundekot verseucht. Wem wir dafür danken dürfen? Zum Beispiel diesen netten Menschen hier...

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Genial


Gülay,

Die Zeitlos: Zunächst würde ich Sie gerne fragen: Wie sieht denn bei Ihnen ein typischer Arbeitstag aus? Gülay: In der Früh sind wir mit neun Personen im Haus. Wir fangen um sechs Uhr an und sind dann drei bis vier Stunden beschäftigt. Also Reinigung, Reinigung, Reinigung (lacht)! Wir reinigen Böden, WCs, Gänge, Seminarräume… alles. Ich habe mich immer gefragt: Wie machen Sie das eigentlich, dass nach der SoWi-Party am nächsten Tag der Betrieb direkt weitergehen kann? Der Alkohol frisst sich in den Boden. Die Reinigungsarbeiten dauern etwa zehn Stunden, wir putzen über Nacht. Respekt! Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit, und was nervt Sie? Können Sie da jeweils ein paar Sachen nennen?

„Wir sind alle Menschen! Wir sind alle gemeinsam in diesem Haus und ich möchte schon, dass wir alle gemeinsam ein gutes Team werden können.“ Was mir gut gefällt, ist, dass wir unter Menschen sind. Es ist viel los an der SoWi. Allerdings kommt es vor, dass die Studenten hier nicht so sauber sind, wie in ihren Wohnungen. Manchmal schaut es katastrophal aus. Ich weiß nicht, ob Sie zu Hause auch so sind. Ich würde Sie bitten, hauptsächlich die WCs sauber zu halten. Gibt es ein bestimmtes Verhalten, das Sie besonders nervt?

Dass die Leute Klopapier auf den Boden schmeißen und die Klorollen da überall hinlegen. Auch die ganzen Handpapiere sind meistens auf dem Boden. Also, ,Mitarbeit‘ und ein ,gutes Team‘, heißt für mich, dass wir alle zusammen etwas Besseres schaffen können. Wir haben Mülleimer, in die wir die Handpapiere hineinschmeißen können. Ich mein‘, das ist Hausverstand. Manchmal schaut’s aus, das ist eine Katastrophe! Es sind manchmal Kot-Reste auf den Klobrillen! Die Leute stellen sich teilweise da drauf… Es ist nicht fein, von jemand anderem den Dreck wegzumachen. Bitte, bitte, bitte hauptsächlich die WCs sauber hinterlassen! Gibt Ihnen jemand das Gefühl, dass Sie eine wertvolle Arbeit leisten? Wertvoll nicht immer. Aber wir, also alle Damen, die im Haus sind, werden schon irgendwie nach dem Motto „Ma, die Putzfrauen…“ angeschaut. Die sollen froh sein, dass die Putzfrauen da sind. Ich nenne sie nicht einmal Putzfrauen, das sind Reinigungskräfte, Mitarbeiter. Ich bin die Vorarbeiterin im Haus und wenn es sein muss, muss ich auch selbst reinigen. Ich möchte nicht, dass die Damen von den Leuten so angeschaut werden: „Mei, das ist ja ihre Arbeit, sie soll das machen“. Das tut mir schon irgendwie weh. Wir sind alle Menschen! Wir sind alle gemeinsam in diesem Haus und ich möchte schon, dass wir alle gemeinsam ein gutes Team werden können. Dafür könnten alle schauen, wie sie sich zu Hause verhalten und auch hier das Gleiche machen. Es gibt schon die „Reinigungskräfte“, aber die sollen auch wie ein Mensch arbeiten. Wir verdienen ein bisschen mehr Respekt!

Foto: Martina Frötscher

Vorarbeiterin des Reinigungsteams von Sodexo an der SoWi

Gülay sucht noch Verstärkung für ihr Team in den Sommermonaten Juli bis September! Gerne würde sie auch Studierende einstellen, damit die sehen, wie die Reinigung ihrer Uni funktioniert. Die Beschäftigung ist geringfügig und auch monatsweise möglich. Du stehst auf körperliche Arbeit und möchtest mal einen etwas anderen Ferienjob machen? Dann melde dich unter guelay.doekmez@sodexo.com

Genial

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Gernot,

Kanalfacharbeiter der IKB

Die Zeitlos: Wie sieht denn bei Ihnen so ein typischer Arbeitstag eigentlich aus? Gernot: Also in der Früh gibt’s erstmal die Arbeitseinteilung. Und nachher fahren wir auf die Baustelle, müssen das Ganze ordnungsgemäß absperren und fangen an. Dann wird eine ständig anwesende Aufsichtsperson eingeteilt, die oben bleibt. Derjenige lässt das Material runter und schaut immer, dass sicherheitstechnisch alles richtig abläuft. Hier werden jetzt zum Beispiel alte Anschlüsse abgemauert. Das heißt, Sie steigen auch selbst in den Kanal runter… Ich steige selbst in den Kanal ein, ja.

Welche Arbeiten erledigen Sie dort sonst noch, außer Abmauerungen? Natürlich machen wir nicht nur Abmauerungen, sondern sanieren auch Risse und Fugen im Kanal, im Schacht und in den Klinkerungen (das sind

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Genial

Ziegel, in denen das Gerinne ist), kontrollieren die Steigeisen im Schacht, oder leeren die Schmutztassen aus, sodass es immer sauber ist. Außerdem stellen wir Hausanschlüsse und Sinkkasten-Anschlüsse für die Straßenentwässerung her, führen Pumpenwartungen durch und reinigen die ganzen Hochwasser-Pumpanlagen. Wir machen einfach alles, was anfällt. Nicht schlecht! Das ist aber schon auch dasselbe Abwassersystem, das auch im Endeffekt an das Klo angeschlossen wird, oder? Genau! Daran hängen die ganzen WCs. Die werden dann in Kanälen, die immer größer werden, je näher

„Viel Anerkennung bekommt man jetzt, so gesehen, nicht. Eher werden wir oft als lästig wahrgenommen, weil wir den Verkehr behindern.“

es an das Klärwerk herangeht, zusammengeführt. Das Wasser rinnt dann ins Klärwerk runter, schlussendlich. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit und gibt es Sachen, die Sie vielleicht ein bisschen nerven? Mir gefällt die Abwechslung. Also dass man wirklich heute das, morgen das und übermorgen das tut. Und dass wir mit vielen Menschen zusammenarbeiten. Außerdem gefällt mir der Umweltschutzaspekt: Dass man das Abwasser reinigt, sodass es für die Umwelt unbedenklich ist. Wenn mich etwas nervt, dann wohl am ehesten der Verkehr. Wir stellen natürlich eine Verkehrsbehinderung dar und müssen uns mit der Verkehrsbehörde abstimmen. Das ist ein bisschen schwierig, das alles zu händeln. Haben Sie das Gefühl, dass Sie von Anderen für Ihre Arbeit Anerkennung bekommen und wenn ja, von wem? Viel Anerkennung bekommt man jetzt, so gesehen, nicht. Es wird schon von den Leuten gutgeheißen, dass wir diese Arbeit erledigen, aber eher von einzelnen Anrainern oder Passanten. Das ist allerdings die Minderheit. Eher werden wir oft als lästig wahrgenommen, weil wir den Verkehr behindern. Also da bekommt man eher die negative Auswirkung ab.


Harald,

Die Zeitlos: Wie sieht denn bei Ihnen so ein typischer Arbeitstag aus? Harald: Ich persönlich sitze eigentlich überwiegend im Büro und führe administrative Tätigkeiten aus. Dazu gehören etwa Behördenmeldungen, Berichtswesen und das ganze Betriebsdatenmanagement. Die Leute, die draußen beschäftigt sind, machen ihre Rundgänge und schauen, dass die Anlagen so funktionieren, wie sie sollten. Die haben ihre „Pager“ mit, auf welchen sie Störungsmeldungen erhalten. Diese Störungen müssen dann behoben werden. Welche Grundfunktionen hat das Innsbrucker Klärwerk? Die Kläranlage hat die Grundfunktion, das Abwasser so zu behandeln, dass es für die Umwelt unbedenklich ist. Wir reinigen das Abwasser, sodass es dann quasi dem Wasser vom Inn entspricht. Trinkwasser produzieren wir nicht, weil es einfach nicht nötig ist. Technisch wäre es möglich, in Österreich aber wirtschaftlich sinnlos, weil wir genügend Trinkwasser zur Verfügung haben. Sehr positive Nebenerscheinungen sind, dass die Kläranlage mittlerweile an die 60 bis 70 Prozent Eigenstrom produzieren kann. Wir brauchen relativ viel Strom, weil das eine sehr große Anlage ist. Wir haben einen Abwasserzulauf von etwa 50.000 Kubikmetern am Tag, die wir reinigen müssen. Durch das Reinigen des Abwassers entsteht dann ein Klärschlamm. Aus diesem Klärschlamm und aus dem Bioabfall, den wir noch in Innsbruck und Umgebung sammeln, können wir ein Faulgas produzieren, aus dem wir schließlich Strom und

Wärme gewinnen. Wir können mehr Wärme produzieren, als für den Anlagenbetrieb notwendig ist. Es gibt auch noch ein Biomasse-Kraftwerk, das mit dem Klärwerksprozess selbst nichts zu tun hat. Hier wird aus Waldhackgut Strom und Wärme erzeugt. Der Strom wird in das Stromnetz und die Wärme in unser System einspeist. Damit haben wir noch zusätzliche Überwärme, die wir an die TIGAS-Fernwärme ausspeisen. Haben Sie sich bei Ihrer Arbeit hier jemals die Hände dreckig gemacht? Oder machen das Andere? (lacht) Die hab‘ ich mir selbst auch schon dreckig gemacht. Wir haben immer wieder mal Umbauten, bei denen auch die Führungsetage vor Ort ist. Es ist unsere Einstellung, dass wir selbst vor Ort etwas sehen wollen und bei großen Umbauten auch selbst mit Hand anlegen, wenn Not am Mann ist. Als wir vor zwei Jahren den Faulturm ausgeräumt haben, war ich selbst mit drin, um zu reinigen und Verzopfungen zu lösen. Der Faulturm ist ein Behälter mit 4600 Kubikmeter Fassungsvermögen, der mit Faulschlamm gefüllt ist. Wie lautet eigentlich Ihre Berufsbezeichnung und was haben Sie gelernt oder studiert? Ich habe ein Verfahrens- und Umwelttechnikstudium am MCI gemacht. Jetzt bin ich hier Betriebs- und Abteilungsleiter. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit? Gibt es vielleicht etwas, was Sie an Ihrer Arbeit nervt? Die Arbeit ist generell sehr abwechslungsreich. Unsere Anlage ist Mitte der 90er Jahre in Betrieb gegangen

Foto: Martina Frötscher

Ingenieur und Betriebsleiter der Kläranlage Roßau

„Sehr positive Nebenerscheinungen sind, dass die Kläranlage mittlerweile an die 60 bis 70 Prozent Eigenstrom produzieren kann.“

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„Egal, ob Kläranlage, Kanalisation oder Trinkwasserversorgung - das sind alles Sachen, die im Verborgenen passieren.“

und mittlerweile schon entsprechend in die Jahre gekommen. Es gibt relativ viel auszutauschen. Ich kann mit vielen technischen Innovationen herumspielen und kreativ sein. Etwas, das mich nervt, gibt es eigentlich nicht. Haben Sie das Gefühl, dass Sie von Anderen Anerkennung für die Arbeit, die Sie leisten, bekommen und wenn ja, von wem? Ich glaube, dass die ganze Thematik sicher noch sehr stiefmütterlich behandelt wird und noch relativ im Verborgenen schlummert, weil ein-

fach keiner weiß, was wirklich dahintersteckt. Die Leute, von denen man, wenn dann, Anerkennung bekommt, sind die, die sich in der Materie auskennen. Ich würde sagen, der Normalbürger merkt eigentlich nichts von diesen Dingen. Egal, ob Kläranlage, Kanalisation oder Trinkwasserversorgung - das sind alles Sachen, die im Verborgenen passieren. Wobei Anerkennung vielleicht das falsche Wort ist. Ich würde eher behaupten, dass viele Leuten einfach wenig darüber wissen, was wirklich in diesen Bereichen passiert. Sie verbinden ein Klärwerk meistens eher mit etwas Negativem, weil es dreckig sei und stinke. Das sind die gängigen Vorurteile, mit denen ich konfrontiert werde, auch wenn ich eigentlich 95 Prozent der Zeit im Büro sitze.

Mehr Informationen zu unserer Innsbrucker Kläranlage, die eine der modernsten Kläranlagen Europas ist, findet ihr auch unter https://www.ikb.at/unternehmen/klaeranlage/

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Sparte


1775

1775 meldete der Brite Alexander

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Durchschnittlich 35 Liter Trinkwasser spülen wir täglich die Toilette hinunter, im Jahr sind das 12.755 Liter pro Kopf. vo n

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| Fotos: Lisa Pro

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Einer Untersuchung von amerikanischen Mikrobiologen zufolge, ist die 1. Toilettenkabine die sauberste, denn die meisten Leute entscheiden sich am liebsten für die goldene Mitte.

540

Durchschnittlich 540 Liter Urin produziert ein Mensch pro Jahr. Zum Vergleich: Bis zum 80. Lebensjahr könnte man damit etwa einmal das Schwimmerbecken im Tivoli füllen.

Cumming ein Patent auf sein modernes Wasserklosett an. Dieses war bereits mit einem S-förmigen Abfluss, dem Siphon, ausgestattet, welcher ebenfalls von Cumming erfunden wurde.

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WC-Stadtplan der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich für Innsbruck auf. Unter den Standorten finden sich unter anderem die Uni und das Klo auf dem Hafelekar.

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38 öffentliche Toiletten listet der

200 Die vielleicht größte öffentliche Toilette der Welt befindet sich in Japan. Dabei handelt es sich um eine etwa 200 Quadratmeter große Grünfläche, bepflanzt mit Blumen und umgeben von einem zwei Meter hohen Zaun, in deren Mitte sich wiederum in einem Glaskasten mit Vorhang das wahrhaft stillste Örtchen befindet.

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Vor 18 Jahren fand zum ersten Mal der Welt-ToilettenTag statt, nämlich am 19. November 2001.

00 Die Kennzeichnung 00 stammt aus dem 19. Jahrhundert als erstmals große Hotels gebaut und die Zimmer nummeriert wurden. Da die Toilette nicht als Hotelzimmer galt und gilt, bekam sie immer wieder die 00.

Studieren

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Kopplungsmodul

Reinigungstextil

Deckel Neutralisationsfl체ssigkeitsbeh채lter

Neutralisationsfl체ssigkeitsbeh채lter

Terminationshebel

STudying the toilet


Portalsockel

Innsbruck, Sommersemester 2019

Portalbecken

Beschleunigungs-Pipeline

Notfallvorrat Reinigungstextil


MYTHO-(K)LO-GIE

Klomythen busted vs. approved von Marina Blum und Valentin Reiterer| Fotos: Marina Blum und Valentin Reiterer

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Seit jeher beschäftigt uns Menschen das Thema ‚Klo‘ im Geheimen. Aufgrund seiner langen Geschichte ranken sich um das stille Örtchen mittlerweile einige Mythen. Die Zeitlos leistet nun die längst überfällige Aufklärungsarbeit.

Toiletten ohne Spülung sind eklig und unhygienisch!

Und nur Naturvölker scheißen in Erdlöcher. Schließlich ist unser Abwassersystem eine der wichtigsten Errungenschaften der Neuzeit. Richtig. Aber wie so oft gibt es auch in diesem Fall nicht nur schwarz und weiß. Sie halten sich nämlich tatsächlich immer noch: Die Plumpsklos. Bekannt aus diversen Horrorgeschichten hat es dieses Relikt grauer Vorzeiten geschafft, sich nach wie vor großer Beliebtheit zu erfreuen. Hygienisch einwandfrei können Stroh oder Holzspäne zur Geruchsneutralisierung verwendet werden. Eklig ist etwas anderes. Bei richtiger Kompostierung können die Abfälle von heute zudem schon in kurzer Zeit wiederverwendet werden – wobei das wohl nur für die richtigen Hardliner geeignet ist. Übrigens: auch auf Festivals sind solche Kompost-Toiletten immer öfter vorzufinden und bieten dort eine umweltfreundliche Alternative zu den Chemieklos.

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Trends

Pass‘ bloß auf bei Vakuumtoiletten, die saugen dich fest!

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Im Flugzeug und im Zug gehören sie mittlerweile zur Standardausstattung – die Vakuumtoiletten. Und dazu gibt es die Empfehlung: Nur mit geschlossenem Deckel spülen. Aber warum denn? Ist die Saugkraft einer solchen Spülung denn wirklich so stark? Die Antwort ist nein, fest- oder gar einsaugen kann einen kein Klo dieser Welt. Ganz unbegründet ist die Sorge deshalb, weil alle modernen Installationen über Vorrichtungen zum Druckausgleich verfügen. Also: Wer sich dem Kampf gegen mobile Toiletten verschrieben hat, ist nun um ein Argument ärmer.


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Toilettensitze sind eklige Bakterienschleudern!

Das Prinzip des Heimscheißens kennen die meisten wahrscheinlich aus American Pie, einige haben vielleicht auch einen persönlichen Bezug. Zumindest wird es wenige geben, die öffentliche Toiletten dem eigenen Klo vorziehen. Doch manchmal muss man eben zum falschen Zeitpunkt und man sieht sich gezwungen, den eigenen Ängsten gegenüberzutreten. Um den Keimschleudern möglichst gut Einhalt zu gebieten, greifen viele dabei auf ein scheinbar altbewährtes Mittel zurück: Mit wenigen Handgriffen und sehr zur Freude der Klopapier-Industrie wird die Brille mit mindestens einer Lage zugedeckt – so sitzt es sich nun mal gleich viel unbeschwerter. Doch jetzt kommt der Clou – bringen tut das Ganze gar nichts. Wer sich wirklich vor den heimtückischen Erregern schützen will, sollte einen Mundschutz tragen und gründlich die Hände waschen. Warum? Durch die Spülung gelangen die so sehr gefürchteten Keime über kleine Wassertropfen in die Luft und setzen sich überall ab – übrigens auch sehr gerne auf dem Klopapier. Fazit: Gegen Ekel mag die Klo-Verkleidungsmethode zwar helfen, Keime stört diese verschwenderische Praktik jedoch gar nicht. Dann vielleicht doch lieber das Desinfektionsspray benutzen.

In Australien ist alles anders, sogar die Spülrichtung!

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In diesem Land steht alles Kopf: Auf den Straßen herrscht Linksverkehr. Im Dezember gibt es sommerliche Temperaturen und auf Weltkarten ist der Südpol im Norden. Angeblich fließt dann sogar noch das Spülwasser in die andere Richtung ab. Alles Blödsinn! So? Naja, eigentlich stimmt nur der letzte Punkt nicht. Es gibt zwar diese ominöse Corioliskraft – denn die Rotation der Erde ist dafür verantwortlich, dass auf der Nordhalbkugel Drehbewegungen in die andere Richtung abgelenkt werden als auf der Südhalbkugel – im Grunde kümmert sie sich aber lieber um wichtige Dinge, Meeresströmungen zum Beispiel. Auf so mickrige Wasserstrudel, wie sie beim Spülen in der Toilette entstehen, nimmt sie also keinen Einfluss. Fazit: Der Klospülung ist es herzlich egal, wo auf der Welt sie betätigt wird – sie steht nicht so leicht Kopf.

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Von langem Sitzungen bekommst du Hämorrhoiden!

Vergeblich versuchen Eltern ihren Nachwuchs mit Horror-Prophezeiungen wie dieser von der Toilette zu bekommen. Doch was hat es denn überhaupt auf sich mit diesen ‚Hämorrhoiden? Nun, haben tun wir sie alle, diese kleinen Blutgefäße am Ausgang unseres Allerwertesten. Damit zeigt sich wieder einmal, dass der Volksmund nicht unbedingt präzise ist. Die Warnung bezieht sich nämlich eigentlich nicht auf deren Existenz, sondern auf die Erkrankung derselben. Diese äußert sich in Vergrößerung und Schwellung der Blutgefäße. So viel ist nun also geklärt. Aber stimmt das wirklich, dass vergrößerte Hämorrhoiden durch zu lange Toilettensitzungen entstehen? In medizinischen Fachbüchern wird diese Ursache nicht angeführt. Erwähnung findet dafür unter anderem aber eine Lebensweise, die sich durch „Dauersitzen“ auszeichnet – unabhängig vom Klo. Wer sonst den ganzen Tag steht, hat wohl nichts zu befürchten.

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Sogar die Toilette hat ihren eigenen Gott!

Glaube und Religion sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Kein Wunder also, dass sie auch nicht vor der Toilettentür halt machen. Schon im alten Rom hat eine Gottheit über die heiligen Gemächer der körperlichen Entleerung gewacht: Göttin Cloacina. Ihr Abbild wurde in den besagten Räumlichkeiten positioniert und diente als Schutz vor Vandalismus und der Auflehnung gegenüber der Obrigkeit. Damals haben sich die Menschen also schon einen Spaß daraus gemacht, öffentliche Toilettenwände mit Kritzeleien zu beschmieren und da auf dem Klo bekanntlich alle Hüllen fallen gelassen werden, wurde erst recht bei den Klo-Graffitis kein Blatt vor den Mund genommen. Also Vorsicht: Gott oder Göttin sieht wirklich immer zu.

Und täglich grüßt das Scheißpapier!

Oder etwa nicht? Das große Geschäft gehört für viele zu den täglichen Ritualen. Aufstehen, Kaffee und ab aufs Klo. Mindestens einmal pro Tag sollte der Darm – auch aus gesundheitlichen Gründen – entleert werden, so heißt es zumindest oft. Stimmt das denn? Muss ich mir sogar in meine privatesten Augenblicke hineinreden lassen? Es kann als Richtwert dienen, so leicht lassen sich unsere Därme aber nicht über einen Klo-Kamm scheren. Die Verdauung ist, wie so vieles in der Natur, nicht immer mit unserem durchstrukturierten Lebensstil vereinbar. Manche müssen eben öfter als andere. Und die Ernährung hat ja wohl auch noch ein Wörtchen mitzusprechen. Die tägliche Scheißerei ist also keinesfalls verpflichtend oder das Normalste der Welt. Entscheidend ist nämlich nicht die Häufigkeit, sondern vielmehr die Konsistenz. PS: Wer nähere Infos will, kann online nach der Bristol-Stuhlformen-Skala suchen.

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Frauen machen viel mehr Dreck als Männer!

Zunächst sei gesagt, dass der Ausdruck ‚Dreck‘ subjektiv ist. Festzuhalten ist vielleicht, dass Frauen auf der Toilette mehr erledigen müssen als Männer. Dabei entstehen auch Abfälle, welche wiederum dazu verleiten, dass man sie neben den Mülleimer wirft. Warum auch immer. Männer hingegen haben weder Binden noch Tampons, müssen demnach auf der Toilette nichts entsorgen und haben in den meisten Fällen keine bereitgestellten Eimer. Segen bringt für die Dreckvermeidung vielleicht aber auch ihr zum Zielen geeignetes Genital (oder doch eher Fluch?). Reicht das aus, um Frauen ihr ach so frevelhaftes Verhalten stichhaltig vorzuhalten? Bei der Recherche haben sich zwar einige Anekdoten von Putzkräften finden lassen, die Behauptungen in diese Richtung anstellen. Doch die geringe Zahl und die Unzuverlässigkeit solcher Quellen ließ unsere Skepsis-Glocken läuten. Das Fazit ist daher ernüchternd für alle, die im ewigen Kampf der Geschlechter gerne zusätzlich schüren: Männer und Frauen bleiben sich auf der Toilette nichts schuldig.

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Auch auf der Toilette ist Dunkelgelb eine Signalfarbe.

Für modebewusste Shopaholics ist das Beherrschen der Farbpalette ein Muss. Doch das Einordnen und Abgrenzen von Farbnuancen ist auch in einem ganz anderen Bereich unseres Lebens entscheidend. Abseits der Modebranche spielen dem Volksmund zufolge ‚hellgelb‘ und ‚bernsteinfarben‘ nämlich beim Toilettengang eine Rolle. Mediziner und Medizinerinnen bejahen diese Aussage. So hilft der Urin nicht nur bei Diagnosen, sondern verrät sogar dem Laienpublikum einiges über den eigenen Körper. Springen einem keine Farbabstufungen außerhalb des erwähnten gelben Farbspektrums beim Blick ins Klo ins Auge, ist alles im „gelben“ Bereich. Dann wurde ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen und am Urin ablesbare Krankheiten sind ebenfalls auszuschließen. Vorsicht besteht bei zu dunklem Gelb, das vielleicht sogar schon ins Braune hineingeht. Mehr trinken ist angesagt, damit es nicht zur Dehydrierung kommt! Eine Ausnahme stellt der Morgenharn dar, der darf durchaus etwas dunkler sein. Doch wird zu viel getrunken, schweigt Pipi auch nicht. Weist der Harn gar keine Farbe mehr auf, wurde die benötige Wasserzufuhr überschritten. Also: Tragt immer schön hellgelb.

boys..

girls..

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Wer nicht spült, wird zur Kasse gebeten!

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Ja, es ist mega eklig, wenn wir eine Toilette betreten und das Geschäft des Vorgängers bzw. der Vorgängerin uns schon erwartet. Aber ist das auch verboten und die Bestrafung gesetzlich geregelt? Auf Singapur trifft das durchaus zu. Wer nicht spült, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Doch wer will das schon nachweisen können? Es wird schließlich niemandem bis auf die Toilette gefolgt! Auch dafür hat Singapur eine Lösung: Denn die Polizei in Zivil sorgt in öffentlichen Toiletten für Sauberkeit und Ordnung. Vielleicht wäre eine Gesetzesregelung dieser Art auch für Österreich eine Überlegung wert? Oder wir benehmen uns einfach ein bisschen gesitteter.

Trends

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Kloesie

Bloß keine Eile Die Zeit vergeht mit Weile Alles ist leise Doch etwas in mir schreit: „Schnell! Ich will raus! Ich kann nicht mehr!“ Es staut sich Das bedrückt mich Es wehrt sich

Du erträgst so Vieles Die Belastung ist nichts Schönes Alle belasten dich gnadenlos Doch du schluckst alles selbstlos Du hilfst mir zu entdecken Was mag wohl in mir stecken Nach dir bin ich leer Dafür dank’ ich dir sehr

Ich will ihm freien Lauf lassen Doch das kann ich hier nicht machen Warten und warten Kann nicht starten Die Menge vergeht nicht Die Reihe verkürzt nicht Die Stimme verstummt nicht: „Ich kann nicht!“ Nach langem Warten Wird mein Leid langsam bekannt Doch plötzlich Voller Hoffnung erkannt Da waren’s nur noch drei Endlich ist eins frei Und ich kann rein Endlich ist es raus Ich atme erleichtert auf Stehe langsam auf Und gehe glücklich raus

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Zügellos

Ohne dich wär’ ich verloren Bei dir fühl’ ich mich geborgen

Ohne dich halte ich es nicht aus Mit der Zeit muss alles raus

Ohne dich wär’ mein Inneres nicht rein Alles in mir ist Dein von Diana Eschbach


Deine, meine Gefühle fließen, was gleich, was verschieden? Identischheit kommt niemals vor. SPINNEN,LACHEN,WEINEN,LEBEN seine Probleme selber weben. Ganz sorgenfrei - kann das wer sein? wollend uns gefangen halten. In der alten unserer Haut, längst abgeworfen, neu gebildet. Sie nach neuem Leben fildet. FEHLER,CHANCEN,LEHREN gegen das Leben kann man sich nicht wehren. Doch die Frage bleibt, Mein dein, Dein mein, was soll das sein? von Carina Wissinger

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AUS DEM KACKKÄSTCHEN GEPLAUDERT von Lisa Probst | Fotos: Lisa Probst

Sonntagnachmittag: Katha* erwartet mich zu Kaffee und Kuchen und begrüßt mich herzlich in ihrer WG. Der Tisch ist fein säuberlich gedeckt und das Einzige, das in der weißen Hochglanz-Küche mit den Rüschengardinen nicht so recht ins Bild passt, sind die Plüsch-Kackhaufen auf der Eckbank. Die Pantoffeln meiner Gastgeberin ziert ein ähnliches Bild. Willkommen bei einer wahren Liebhaberin des braunen Häufchens. Katha ist leidenschaftliche Sammlerin von Artikeln rund um Kacke, Kot und Klo. 70 Teile haben sich bisher angehäuft. Die meisten werden in einer kleinen Holztruhe aufbewahrt. „Ein paar Sachen sind ein bisschen eingestaubt“, meint Katha, als sie die ersten Schätze herausholt und betont: „Aber es ist nichts Grausiges dabei.“ Teller und Tassen werden beiseitegeschoben und kurz darauf ist der Tisch übersäht mit Scherzartikeln rund um den Kackhaufen: Schlüsselanhänger, Magnete, Ohrringe, eine Reihe Radiergummis, ein Antistressball, ein Lebkuchen, handgestrickte Häufchen und welche aus dem 3-D-Drucker, ...

Fäkaler Humor von Kindesbeinen an

Das älteste Teil der Sammlung ist eine Kunststoff-Attrappe eines großen Geschäfts. Mittlerweile von der Zeit gezeichnet hat es sich dabei einst wohl um ein realitätsgetreues Model gehandelt. „Das ist schon ganz schön alt, aus den 90er Jahren. Das habe ich von meinem Papa geerbt. Er hat immer einen Witz daraus gemacht und behauptet, unsere Katze hätte da hingemacht. Ich und meine Schwester waren noch klein und fanden das total witzig.“ Diese Art von Humor behält Katha bis heute bei: „Mein Lieblingswitz in der Volksschule war immer: Treffen sich zwei Unterhosen in der Waschmaschine, sagt die eine zu der anderen: ‚Woah, bist du braun geworden! Warst du im Urlaub?!‘“ Verständlich, dass sie da auch einen Kackhaufen-Anhänger nicht einfach auf der Straße liegen lassen konnte. „Es war ein Scheißhäufchen, bei dem man die Augen rausdrücken konnte. Das habe ich während meiner HBLA**-Zeit gefunden und hatte ihn von da an an meiner Schultasche hängen. Damit hat auch das eigentliche Sammeln angefangen.“

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Magic Poo, japanische Glücksbringer und Kack-Literatur

Die meisten Stücke der Sammlung sind Geschenke von Freunden und Familie, Urlaubsmitbringsel, Glücksbringer für die Uni-Prüfung und regelmäßig auch Weihnachtsgeschenke. „Meine Mama hat mir einmal einen Pullover bedrucken lassen. Da war ein Kackhaufen mit Christbaumkugeln behängt drauf. Den trage ich immer zu Weihnachten, obwohl er schon ziemlich ausgewaschen ist.“ Vergangenes Weihnachten bekam sie von Freunden das Spiel Kacka Alarm und von ihrer Schwester einen natürlichen Duftblocker. „Der benetzt die Wasseroberfläche in der Toilette und es kommt kein Geruch mehr heraus.“ Während mir Katha ihre Sammlung präsentiert, kommen noch allerlei weitere Kuriositäten zum Vorschein. Beinahe jede scheint ihre eigene Geschichte zu haben. Eine kleine Dose kündigt ihren Inhalt als Magic Poo an. Drinnen befindet sich ein kleiner schwarzer unförmiger Klumpen.

„In Japan schenkt man sich als Glücksbringer so ein goldenes Gaggerle. Wir haben die mal selbst gebastelt und auf der WG-Silvesterparty verschenkt.“

Kaum zu glauben, dass sich dahinter auch die Geschichte des Kackhaufen-Emojis verbirgt: Die ersten Emojis wurden 2008 von Apple eingeführt und zwar in Japan. Der wichtigste Glücksbringer des Landes sollte darunter natürlich nicht fehlen und mit der Verbreitung der Emojis in anderen Ländern erlangte der lachende Kackhaufen schließlich weltweite Bekanntheit. Obwohl Katha auf meine Frage nach ihrem Lieblingsstück keine Antwort weiß, scheinen ihr die Bücher schon ein kleines Highlight unter den Kack-Schätzen zu sein. Nacheinander nimmt sie ein jedes einzeln in die Hand und sagt den Titel, wie eine Bücherliebhaberin, die stolz ihre Klassiker der Weltliteratur bewundert: „The Long Journey of Mister Poop. Kacka Sutra. How to shit in the woods. Der Kackofant.“ Dann erklärt sie: „Es gibt viele Bücher, um Kinder spielerisch ans ‚Groß-aufs-Klo-Gehen‘ heranzuführen“, und fügt schmunzelnd hinzu: „Wenn ich mir die Bücher durchschau, dann pack ich’s einfach nicht mehr.“

„Da war ein Kackhaufen mit Christbaumkugeln behängt drauf.“ „Das war ein Schleim, den man so kneten konnte. Der ist jetzt auch schon ein paar Jahre alt“, meint Katha schulterzuckend. Das Scheißquartett schafft es auch meiner Gastgeberin einen angeekelten Gesichtsausdruck zu entlocken. „Das ist echt nichts für schwache Nerven“, meint sie, als wir gemeinsam durch die Bilderkarten blättern, auf denen verschiedenste Hinterlassenschaften zu sehen sind. Viel weniger widerlich sind dagegen die winzigen goldenen Häufchen, die in einer Gruppe auf dem Küchentisch liegen.

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Der Traum vom Häufchen-Altar

Wenn Katha von ihrer Sammelleidenschaft erzählt, fallen die Reaktionen der Menschen unterschiedlich aus. „Manche sagen einfach nichts und andere sagen, sie finden es lustig. Mein neuer Mitbewohner hat auch ein bisschen komisch geschaut, als ich ihm das erste Mal davon erzählt hab. Ich wusste schon wenn ich mit mehreren Leuten zusammenziehe, kann ich‘s nicht mehr so rauslassen. Aber irgendwann hätte ich gern mal eine Vitrine oder so, in die ich alles rein stelle.“ Auf der WG-Toilette findet sich nur ein einziges Teil aus Kathas Sammlung: Ein Klopapierabroller im Vogelhäuschen-Stil. Als sie noch allein gewohnt hat, war das anders. „Früher hatte ich mein ganzes Klo dekoriert. Weil ich mir einfach dachte, es ist cool, wenn man lustige Unterhaltung auf der Toilette hat. Die Bücher an der Wand, die

ganzen kleinen Sachen auf dem Spülkasten – das war zum Putzen oft ein bisschen lästig. Als mein Freund das erste Mal bei mir war, ist er ins Klo gegangen und hat so ein Buch angeschaut. Er ist zusammengebrochen vor Lachen. Da hab ich mir gedacht ‚Der ist der Richtige!‘.“ Am Ende meines Besuchs werden die Schätze aus Kathas Sammlung fein säuberlich zurück in ihre Truhe geräumt. Als Erinnerung schenkt sie mir noch einen Radiergummi in der klassischen Kackhaufen-Form. Wer weiß, vielleicht ist das ja der Beginn einer – Radiergummisammlung?!

*Name von der Redaktion geändert **Höhere Bundeslehranstalt

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„Geh doch einfach im Metropol...“ von Felix Unverzagt | Fotos: Metropol, Felix Unverzagt

„Geh‘ doch einfach grad unten im Metropol aufs Klo, dann geh‘ ich derweil hoch und hol‘ die Sachen“, sage ich zu meiner Freundin. Sie muss gerade ganz dringend aufs Klo, und ich habe mal wieder etwas in der Wohnung vergessen. Seit eineinhalb Jahren wohne ich jetzt in einer 3er-WG im vierten Stock des Hauses, in dem sich auch das Metropol-Kino befindet. Dabei ist das Metropol nicht irgendein Kino. Dieses Lichtspielhaus hat Tradition, hier wird Kino richtig gelebt. Im Büro hängen eingerahmte Zertifikate und Poster von älteren österreichischen Filmen, die alle richtig genial aussehen. Vom Kino-Leiter, der auch als Ansprechpartner in Mietangelegenheiten sehr umgänglich ist, bis hin zu den megafreundlichen Damen an den Ticketschaltern – das Team strahlt irgendwie eine positive Energie aus. Da geht man doch gerne mal „runter“ ins Kino, anstatt sich wieder etwas auf dem Laptop reinzuziehen. Was das Kino-Gehen vom Serien-Schauen unterscheidet, ist das Erlebnis drumherum. Du schlägst für ein Date „Netflix and chill“ vor? Ok, es geht eh nur um Sex. Du schlägst ein Date im Kino vor? Ein echter Gentle(wo)man-Move! Los geht es bereits bei der Filmauswahl: Wenn

ihr schon ins Kino geht, dann muss es ein Film sein, den ihr richtig zelebrieren möchtet. Auch müsst ihr (im Normalfall) überhaupt das Haus verlassen. Das heißt, ihr putzt euch zumindest ein bisschen heraus, wodurch der Abend direkt etwas aufregender wird. Vor dem Eingang des Metropol treffen sich Menschen jeden Alters. Alle sind gespannt auf den Abend oder diskutieren über den Streifen, den sie gerade gesehen haben. Nachdem ihr eure Tickets abgeholt habt, stellt ihr euch in die Schlange am Buffet. Was darf’s sein? Popcorn, Nachos, M&M’s? Cola, Fanta, Sprite oder „ein Sekt vielleicht“? Wenn man schon ins Kino geht, darf man sich auch mal gönnen. Während du überlegst, streifen deine Blicke über die anderen Kinobesucher- und besucherinnen, die ein- und ausströmen, an den runden Tischen auf den Beginn ihres Films warten oder neben dir in der Schlange stehen. Die Aufregung und Vorfreude reißen dich mit. Vom Atrium aus schraubt sich eine breite Treppe in die Höhe zu den verschiedenen Kinosälen. Ein durchsichtiger Aufzug verkehrt zwischen dem Erdgeschoss und den oberen Stockwerken. Die Szenerie ist in warmes Licht getaucht. Während ihr in Rich-

tung des Kinosaals lauft, betrachtest du die Wandgemälde, die unsterbliche Legenden und zeitlose Geschichten der Filmwelt zeigen. Wen kannst du erkennen? Einen Film auf einer riesigen Leinwand mit einem genialen Soundsystem, einem Eimer frischem Popcorn und eventuell in 3D zu sehen, ist schon überragend. Und für alle, die gerne kuscheln oder Händchen halten wenn es gruselig, spannend oder romantisch wird: In einigen Sälen gibt es „Partnersessel“ ohne Lehne dazwischen! Das Superlativ davon ist der Couchsaal: Dort haben 32 Personen in unglaublich gemütlichen 2er-Sofas Platz. Den kann man übrigens auch mieten Ist die Vorführung vorbei, fühlst du dich, als würdest du aus einer Traumwelt auftauchen. Die Eindrücke sind so heftig, darauf muss man erstmal klarkommen. Natürlich muss jemand aufs Klo – die sind hier übrigens sehr angenehm und bestens geputzt. Danach geht es raus in die Innsbrucker Nacht! Vielleicht hat der Abend gerade erst begonnen? Genügend Gesprächsstoff habt ihr auf jeden Fall.

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von InĂŠs Condoy Franco

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Studieren

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1 Bei dem König, von dem ich hier spreche, handelt es sich um Karl V. von Deutschland und den Ersten von Spanien. Er war der Sohn von Philip I. und Johanna von Kastilien, auch “die Wahnsinnige” genannt. 2 Das Klo befindet sich im Schloss Prinzenhof in Gent in Belgien und nicht in Spanien, Österreich oder Deutschland, wie man erwarten könnte. Karl V. wurde dort am Abend einer Feier von seiner Mutter geboren. 3 Die Mutter von Karl V. war Johanna von Kastilien, auch bekannt als “die Wahnsinnige”. Sie wurde “die Wahnsinnige” genannt, da sie immerzu an ihrem Mann hing. Phillip I. oder Phillip, der Schöne, war wie sein Übername bereits sagt, sehr attraktiv und hatte Affären mit anderen Frauen, was Johanna nur schwer ertragen konnte. Johanna war zudem auch depressiv und litt unter Schizophrenie. Aufgrund ihrer Eifersucht befand sie sich auch an diesem Abend auf der Feier. Um zu verhindern, dass ihr Mann sich mit anderen Frauen vergnügte, setzte sie alles daran bei dieser Festlichkeit dabei zu sein, ungeachtet ihrer eigenen Schwangerschaft. 4 Es ist nicht klar, wie sich diese Geburt zugetragen hat, aber die Legende besagt, dass die Königin dabei allein war. Jedoch haben die letzten Forschungen gezeigt, dass es unmöglich für sie war, das Kind alleine auf die Welt zu bringen, allerdings ist nicht bekannt, wer ihr dabei geholfen hat.

a. Sie war verpflichtet dort zu sein b. Es gefiel ihr, dass alle sehen konnten, dass sie schwanger war. c. Sie war zu eifersüchtig, um den attraktiven König allein auf die Feier gehen zu lassen d. Sie wollte die wunderbaren Festmähler nicht missen.

Warum war die Königin auf der Feier? a. In Aranjuez, Spanien b. Innsbruck c. Gent d. Regensburg

Wo befindet sich dieses Klo?

5 Sein Großvater war Kaiser Maximilian, weshalb er legitim König und sogar der stärkste König seiner Zeit war, da er das Heilige Römische Reich, Kastilien, Aragon, Österreichische und Burgundische Besitzungen besaß, sowie der letzte Habsburger war, der von einem Papst gekrönt wurde. Karl V. heiratete seine Cousine Isabella von Portugal und sie hatten zusammen sechs Kinder.

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a. Ja, er hat nie geheiratet, weil er sich dafür schämte. b. Ja. Er fand zwar eine Frau, verlor aber alle Gebiete. c. Nein. Er hat geheiratet und war der stärkste König seiner Zeit. d. Ja. Aufgrund seiner ungewöhnlichen Geburt wurde er nicht zum König gekrönt.

Hat diese kuriose Geburt das Leben von Karl V. nachteilig geprägt?

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a. Nein, sie hatte zu dieser Zeit Sex mit ihrem Mann im Klo. b. Ja, das war sie. c. Nein, sie befand sich mit ihrem Geliebten dort d. Nein, sie wurde von ihrer Anstandsdame begleitet

War die Königin allein, als sie den zukünftigen König gebar?

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a. Attila b. Gaius Julius Caesar c. Marie-Antoinette d. Karl V.

Wer war dieser König?


EI TE ES IE L

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PHRASEO(K)LOGISMEN von Lisa Probst | Illustrationen: Lisa Probst

Im alltäglichen Sprachgebrauch haben sich verschiedene Floskeln eingebürgert, um dem einfachen „auf’s Klo gehen“ adrett auszuweichen. Wir haben fünf Redewendungen gesammelt, die im Entferntesten mit der Toilette zu tun haben. Also: Welche Redewendungen werden in den Bildern dargestellt? Die Buchstaben in den markierten Feldern ergeben das Lösungswort (A-Z, ä, ö, ü).

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Hier gibt es

2 KINOKARTEN für‘s

zu gewinnen! Sende das Lösungswort bis 30. Juni 2019 per Email an medienimperium@diezeitlos.at (Betreff: Klorätsel) und mit etwas Glück gewinnst du! 6

Lösungswort

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Klo Tabs (Achtung nicht essbar)

von Katrin Schefbänker | Foto: Ulrich Ringhofer

Wer hasst es nicht? Man blickt auf den Putzplan in der WG und es steht der Kloputz auf dem Programm. Doch nicht verzweifeln! Die Zeitlos hat die perfekte Lösung für ein sauberes Häusel ohne stundenlanges Schrubben: Selbstgemachte Klo Tabs

Zutaten:

300g Natron (Erhältlich in Apotheken oder Drogeriemärkten wie zum Beispiel Müller) 3 Teelöffel Wasser 100g Zitronensäure (Zu finden in jedem Supermarkt bei den Backutensilien) Ätherisches Öl nach Wahl

1. Das Natron und das Wasser in einer Schüssel vermengen bis ein klumpiger Sand entsteht. 2. Danach das ätherische Öl hinzugeben und noch einmal durchrühren. 3. Nun die Zitronensäure mit den restlichen Zutaten vermischen. 4. Mit einem Teelöffel formt man die Masse dann zu kleinen Tabs. Achtung, die Tabs werden beim Trocknen noch größer, das heißt, es ist besser die Tabs schön klein zu formen. Wahlweise kann man die Masse auch in eine Eiswürfelform geben. Generell sind bei der Form der Klo Tabs der Kreativität natürlich keine Grenzen gesetzt. 5. Zum Schluss die fertigen Tabs trocknen lassen und zur Aufbewahrung in ein luftdichtes Gefäß geben.

Tipp: Wenn man zu der Masse etwas Lebensmittelfarbe hinzugibt, sind die selbstgemachten Tabs auch noch ein Hingucker für das Auge!

Und fertig sind die Leckerbissen für unser allerliebstes Örtchen! Einfach und umweltfreundlich sind unsere Tabs definitiv. Preislich liegt diese Alternative sehr nahe an der gekauften Variante und zudem verleihen sie jedem WG-Klo auch noch den besonderen Touch.

Anwendung: Nimm einen Tab und wirf ihn in die Toilette. Danach kurz

einwirken lassen, eventuell mit dem Klobesen nachputzen, spülen und schon strahlt dein Klo wieder bis über beide Ohren.

immerimmerland.at

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regional * glutenfrei * homemade vegan * paleo * deftig kräftig * imaginär experimentell * ayurvedisch * transdimensional *

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| Gültig vom 01.03 - 31.09.19 | keine Barablöse | nur ein Gutschein pro STUDENT | Gutschein nur gültig für ein Mittagsmenue (Di. bis Fr. von 12:00 - 15:00)

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Die Erdbeerwoche in weiß oder von Lisa Probst und Katrin Schefbänker

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Alle Monate wieder: Erdbeerwoche! Jippie ei eh! Musste sich die Schöpfung eigentlich ausgerechnet schmieriges rotes Nass als Innenausstattung im potenziellen Mutterleib aussuchen?! Auch wenn Frau sich diese Frage vielleicht schon oft gestellt hat, steht die Sache nicht zur Diskussion. Es ist nun mal, wie es ist. Umso heißer werden die Debatten dafür, wenn es um die entsprechenden Hygieneartikel geht. Längst stellt sich nicht mehr nur die Frage: Binden oder Tampons? Die Klassiker bekommen Konkurrenz von wiederverwendbaren Produkten wie Menstruationstassen, Levantiner Schwämmchen, waschbaren Slipeinlagen und Binden. Nur ein mühsamer Trend für bio-veganeMöchtegern-Weltverbesserinnen? Oder sind die Alternativen wirklich eine Alternative?

Als wäre die Erdbeerwoche an sich nicht ohnehin schon nervig genug, geht dabei auch noch Geld für Tampons und Co. drauf und der Klomüll füllt sich sukzessive, was mir mit jeder „Beigabe“ mehr Gewissensbisse bereitet. Und wenn es ganz blöd läuft, winkt kurz darauf eine Pilzinfektion. Nein Danke! Da schlage ich mich lieber auf die Seite der Innovativen, Ökotanten und Neuzeit-Hippies. Der Umweltaspekt liegt auf der Hand: Jeder noch so kleine Tampon, jede noch so dünne String-Slipeinlage wandert nach wenigen Stunden in den Müll – und eine dicke Kunststoffverpackung hinterher. Die wiederverwendbaren Artikel dagegen verursachen höchstens einmalig Müll. Manche Online-Anbieter bieten sogar die Option, verpackungsfrei zu bestellen und die Ware stattdessen etwa in einem Baumwollbeutel zu erhalten. „Wiederverwendbar“, „verpackungsfrei“, „Baumwollbeutel“! – die Stichwörter für die Hygienefanatikerinnen.

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Zugegeben, Berührungsängste, was das eigene Blut angeht, sind vermutlich nicht gerade förderlich, dennoch ist bei richtiger Handhabung nichts Unhygienisches an Tasse und Co. zu finden. Aus gesundheitlicher Sicht zeigen sich häufig sogar positive Effekte. Tampons sind oft für Scheidentrockenheit verantwortlich und können Studien zufolge sogar giftige Inhaltsstoffe enthalten. Dazu sind sie oft noch mit einem frischen Duft versehen, was Allergien und Pilzinfektionen hervorrufen kann. Während man für herkömmliche Damenhygiene jeden Monat Geld ausgeben muss, zahlt man für die wiederverwendbaren Alternativen zwar einmal etwas mehr, dafür läppern sich die Kosten aber nicht mit jeder Periode aufs Neue zusammen. Außerdem spart man sich den extra Gang zum Drogeriemarkt, falls der Vorrat doch mal unerwartet alle ist. Vergessen geht praktisch nicht, denn man trägt Tasse oder Schwämmchen bis zum Ende der Blutung immer bei

– oder besser gesagt – in sich. Gesund für die Umwelt, sich selbst und den Geldbeutel. Wem das noch nicht reicht, noch drei kleine Pluspunkte für die grünen Alternativen am Rande: 1.Menstruationstasse und -schwämmchen kommen ohne Rückholbändchen aus, um das man sich bei jedem Klogang kümmern muss oder das ungewollt aus der Unterwäsche oder dem Bikinihöschen blitzt. 2. Eine Menstruationstasse saugt sich beim Schwimmen nicht mit Wasser voll, sondern fängt einzig und allein das auf, wofür sie gemacht ist. 3. Menstruationsschwämmchen funktionieren wie Softtampons und können also auch beim Sex „drinnen bleiben“. Und das auch noch, ohne dabei ein kleines Blutbad zu verursachen. Ergo: Die Dinger sind genial! Und jede, die endlich den Schritt aus ihrer Komfortzone wagt, wird unter den Alternativen sicher ein passendes Produkt für sich finden.


BIO, vegan und natürlich liegt total im Trend. Es ist gesund, umweltfreundlich und einfach – sagt man zumindest. Doch das entspricht nicht immer der Wahrheit. Auf jeden Fall nicht bei alternativer Frauenhygiene! Einfach ist für mich definitiv etwas anderes. Allein die Suche nach der richtigen Alternative kann dauern. Bei all den unterschiedlichen Möglichkeiten muss man erst einmal die richtige für sich selbst finden. Dafür muss man natürlich viel ausprobieren, was wiederum mit hohen Kosten verbunden ist. Hat man das erledigt, steht dann auch noch die Wahl der richtigen Größe und des optimalen Materials am Programm. Stell dir nun aber vor, du erwischst die falsche Größe und alles läuft aus. Als wäre die rote Sauerei noch nicht genug, scheiterst du aufgrund mangelnder Erfahrung auch noch am Rausholen des blutverschmierten Schwämmchens oder der Tasse. Also diesen nahenden Nervenzusammenbruch kann man sich nun wirklich genauso gut sparen wie das Geld in der Börse. Das nächste Problem tritt dann bei der Anwendung auf. Stoffbinden zum Beispiel können bei einer starken Regelblutung nur zusätzlich verwendet werden und müssen nach jeder Verwendung gewaschen werden, was man nun auch nicht wirklich als umweltfreundlich bezeichnen kann. Ist man gerade unterwegs und benutzt eine Menstruationstasse, ist eine hygienische Handhabung nicht einfach. Ich für meinem Teil verzichte liebend gern auf das Auswaschen einer solchen Tasse im Waschbecken einer öffentlichen Toilette oder überhaupt direkt auf dem Klo mit einer mitgebrachten Wasserflasche. Als wäre das alles noch nicht genug, heißt es auch noch, dass alternative Frauenhygiene gesund und umweltfreundlich ist. Das ich nicht lache! Menstruationstassen am Klo auszuwaschen ist für mich nun wirklich alles andere als hygienisch. Außerdem stellen immer mehr billige Unternehmen und Trittbrettfahrer Menstruationstassen mit gesundheitsschädlichen Stoffen her. Die Produktion von Biobaumwolle wiederum ist mit einem hohen Wasserverbrauch verbunden und dadurch in Wirklichkeit nicht umweltfreundlicher als andere Produkte. Warum also der ganze Aufwand und nicht einfach bei den herkömmlichen Binden und Tampons bleiben? Die Erdbeerwoche ist doch auch so schon nervig genug. Da will ich mich nun wirklich nicht auch noch in meiner Freizeit mit ihr beschäftigen. Selbstverständlich hat alternative Frauenhygiene ihre Vor- und Nachteile. Jedoch muss schlussendlich jede für sich selbst entscheiden, was die beste Lösung ist und womit sich Frau am wohlsten fühlt.

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Toilet Lifehacks Ich muss mal – ein besseres Leben führen.

Laut, bunt, voll, Informationoverflow. Uni, Feiern, Warteschlange, WGBrunch. Stressig, dringend, hetzende Massen, Tür zu und – Ruhe. Dir wird der Alltag manchmal einfach zu viel? So, dass du das Gefühl hast, keine Zeit mehr für dich und die wirklich wichtigen Dinge zu haben? Dann haben wir die ultimativen Tipps für dich! Wir präsentieren: die Toilette! Und wie sie dir zu einem besseren Leben verhelfen kann.

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Tipp Nr. 1:

Sport hält dich nicht nur körperlich fit, er kann dir auch helfen, gedanklich mal so richtig abzuschalten. Warum nutzt du nicht die Zeit auf der Toilette, um etwas für dich und deinen Körper zu tun? Also: Rauf auf die Brille, ran an die Hanteln und viel Spaß beim Schwitzen!

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Text: Lisa Probst | Fotos: Ulrich Ringhofer |Organisation: Diana Eschbach, Matthäus Masé, Lisa Probst, Pauline Tagwerke


Tipp Nr. 2:

Kreativität braucht Zeit und Muße. Wenn dir beides im Alltag fehlt, solltest du dir mehr Zeit auf der Toilette gönnen, um neue Inspiration zu finden. Schon bald wirst du vor neuen Ideen nur so sprudeln.

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Tipp Nr. 3:

Freunde sind der vielleicht wichtigste Bestandteil unseres Lebens – deshalb solltest du sie auch in noch so stressigen Phasen niemals vernachlässigen. Hast du einmal den Eindruck, dass ihr euch immer weiter voneinander entfernt, dann schnapp dir deine Buddys und lade sie in deine Toilette ein. Was ihr daraus macht, ist eure Sache. Aber so viel sei versprochen: Es wird ein Erlebnis, das Sparte 48 sicher euch ein Leben lang verbindet.


Tipp Nr. 4:

Der Papierkram tĂźrmt sich ins Unermessliche und vor lauter Trubel und Gedudel um dich herum, kannst du dich ohnehin nicht konzentrieren? Das muss nicht sein. Mach es dir mit deinen Unterlagen einfach auf der Toilette bequem und du wirst sehen, die Arbeit ist im Nu erledigt!

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Fotos ©: TVB Pitztal (Kletterer) Gaelle Marcel, Unsplash; Medieninhaber und Herausgeber: Verkehrsverbund Tirol GesmbH; Verlagsort: Innsbruck; Satz-, Druckfehler und Tarifanpassung vorbehalten; Stand: Oktober 2017; Es gelten die aktuellen Tarif- & Beförderungsbestimmungen

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