www.dieZeitlos.at NR. 2 // WINTERSEMESTER 2012
China in Afrika:
Die Ausbeutung eines Kontinents geht weiter
Unbezahlte Praktika Ausbeutung oder notwendiges Übel?
Wie fang‘ ich jetzt am besten an? Einstieg nach dem Studium
Interview mit einer Stripperin Prokrastination - oder der Morgen danach Mit Tipps für ein effektives Zeitmanagement
open house. Mo, 12.11.2012 | 16 – 20 h www.mci.edu/openhouse
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© Stubaier Gletscher
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09.10.12 15:26
Editorial Das Studentenmagazin für Innsbruck und Umgebung
© Stubaier Gletscher
Mit der zweiten Ausgabe von „Die Zeitlos - Das Studentenmagazin“, begrüßen wir euch herzlich im neuen Semester! Was haben wir StudentInnen gemeinsam? Ein Leben vor und nach dem Studium? Sicher ist, dass der Lebensabschnitt unvergesslich ist. Diese Zeit geht jedoch irgendwann zu Ende. Unsere Erinnerungen und Erlebnisse, die wir in das Leben danach mitnehmen, sind hingegen zeitlos. Die Zeitlos befasst sich in dieser Ausgabe mit genau diesem Abschnitt: dem Einstieg ins Berufsleben. Neben Themen zum Studium und dem Leben danach, findet ihr zudem zügellose, trendige, weltweite und geniale Artikel. Liegen deine Interessen auch in diesen Bereichen und möchtest du an einer zeitlosen Idee mitarbeiten? Für uns bedeutet dieses Engagement, eine Plattform von und für StudentInnen zu ermöglichen. Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen sammeln praktische Erfahrungen in Design, Marketing, Redaktion oder IT und schaffen Raum für die Anliegen und Interessen von StudentInnen. Diese sind hier Dreh- und Angelpunkt jeder Ausgabe, und zwar ohne politische, fakultätsgebundene oder andere Fesseln. Unser Credo lautet: Unabhängigkeit, Interaktivität und Innovativität! Nur so kann man zukunftsweisendes Vorhaben umsetzen. Wir sind stolz, Teil dieses Projektes zu sein und freuen uns über das Interesse engagierter StudentInnen! Ich schaue jedoch mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf diese Ausgabe, denn durch meine selbst festgelegte Amtszeit, die dieses Jahr ausläuft, ist sie meine letzte als Obmann. Ich danke allen Mitgliedern! Ohne euch wäre der Erfolg dieser Vision nicht möglich gewesen: Daniela Schwaiger, Elisa Gramlich, Felix De Zordo, Florian Hoenl, Florian Huber, Jan-Frederik Ude, Lisa Gapp, Marina Schmidt, Miha Veingerl, Mirjam Perkmann, Patrick Stöckl, Ruth Adami, Sabine Baumgarten, Sigrid Probst, Sophia Frisbie, Veronika Milassin Mit zeitlosen Grüßen,
Cover: Illustration von Jana Kostunov
Benjamin Nickel, Initiator Für alle, die jetzt Lust haben sich auch bei uns zu engagieren: Schreibt uns einfach an office@dieZeitlos.at Wir freuen uns auf dich! PS: Sei zeitlos mit uns im Netz:
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DIE ZEITLOS
12 Prokrastination Oder: der Morgen danach...
DAS STUDENTENMAGAZIN
14 Ausbeutung oder notwendiges Übel? Über unbezahlte Praktika
Impressum © 2012
15 Haushaltsversicherung für Studenten
z.Hd. Benjamin Nickel Riesengasse 11 A - 6020 Innsbruck
16 Wie fang’ ich jetzt am besten an?
Obmann Benjamin Nickel Schriftführerin Veronika Milassin Kassier Florian Hoenl ZVR Nummer 997012949
Anzeigenverkauf DIE ZEITLOS Anzeigenverkauf Postfach 157 A - 6010 Innsbruck anzeigen@dieZeitlos.at
Welt
6 China in Afrika: Die Ausbeutung eines Kontinents geht weiter
8 Länderspiegel: Ungarn - Magyarország
10 Wie wär’s mit einer Kalaschnikow oder ein paar Handgranaten? Wenn Syrien einkaufen geht...
zum Onlinemagazin: http://magazin.dieZeitlos.at
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Studieren
17 Berufserfahrung neben dem Studium: Bewährungshelferin
Fotos: Sabine Baumgarten
Ressortleiter Marketing - Sophia Frisbie Redaktion - Veronika Milassin Grafik/Layout Sabine Baumgarten Technik - Felix De Zordo
18 “Kein Fleisch macht glücklich” Interview mit Autor Andreas Grabolle
34 Interview mit einer Stripperin Lilly von lillys-home.at
21 Clubbewertung: Segabar in Innsbruck 24 Oder doch lieber Hungern? Pizza-Lieferanten-Test
I like!
37 Sex - eine studentische Umfrage
Trends
Genial
Zügellos
26 Interview mit einem Jungunternehmer Kilian Trenkle von “FeetUp” 28 iF3 Innsbruck: ein Festival der Superlative 29 Zeitlos KUNST 30 Trend: Kitsch Bitsch Interview mit der Gründerin Lilly Egger 32 Weiße Bohnen-Aufstrich Ein veganes Rezept für das kleine Budget
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China in Afrika
Die Ausbeutung eines Kontinents geht weiter Ein Artikel von Ruth Adami
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damit, dass sich ganz Afrika in europäischer Hand wiederfindet. Erst zwei Weltkriege später wird das erste Mal über die Entlassung der Kolonien in die Freiheit diskutiert. So werden die Staaten Afrikas nach und nach unabhängig. 2012. Der Beginn des arabischen Frühlings ist zwei Jahre her. Der Südsudan feiert den ersten Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Zwar dominieren Armut, Hunger und Krankheiten immer noch den Großteil der afrikanischen Staaten, doch die Unabhängigkeit scheint weitgehend gegeben. Scheinbar. Ein neuer Staat hat nun seine Finger im Spiel und will offensichtlich auch von dem Rohstoffreichtum Afrikas profitieren, und zwar zur Last deren Bevölkerung: China. Maria Lobis, Redakteurin des „Katholischen Sonntagsblattes“ bereiste vom 29. Juni bis 7. Juli Niger und Burkina Faso in der afrikanischen Westsahelzone. Auf ihrer Reise hat Lobis immer wieder mitbekommen, dass Straßen, Pisten, Brücken und Wasserleitungen von chinesischen Investoren errichtet wurden – [Mit den Hintergedanken] “diese Länder auszubeuten”, wie es Lobis formuliert. Es wird gefördert, was das Land hergibt: Öl im Sudan, Kobalt im Kongo, Kupfer in Sambia, Chrom in Simbabwe. Niger und Burkina Faso sind reich an Gold. Um dieses abzubauen, werden von den ausländischen Investoren die notwendigen Infrastrukturen errichtet: Krankenhäuser, Regierungsgebäude, Straßen- und Bahnlinien schießen wie Pilze aus der Erde. Es ist ein Übereinkommen: China baut auf, um dann abbauen zu dürfen und zwar die Rohstoffe, welche das aufstrebende Industrieland so dringend benötigt. Dabei stellt China keine Bedingungen oder Forderungen, wie es die westlichen Mächte tun. Afrika profitiert davon aber nur bedingt.
Illustration: Jana Kostunov
Als Heinrich der Seefahrer, Königssohn und Bruder des späteren portugiesischen Königs Eduard I., Mitte des 15. Jahrhunderts den Auftrag zur Erforschung der Westküste Afrikas gibt, ist der Grundstein zur Kolonialisierung Afrikas gelegt, die ihren Höhepunkt im Imperialismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts erreicht. In einem wahren Rausch des Größenwahns mit dem Ziel der Erweiterung des eigenen Herrschaftsgebietes, liefern sich die europäischen Staaten einen Wettlauf um die Eroberung afrikanischer Gebiete. Das Kämpfen und Bekriegen endet schließlich
Illustration: Jana Kostunov
Von den Verantwortlichen nationaler Hilfsorganisationen, wie der Caritas (z.B. vom Nothilfekoordinator der Caritas Niger Boubacar Saidou) hat Lobis erfahren, dass sich die Regierenden schmieren lassen, um Gesetze für die chinesischen, kanadischen und japanischen Investoren, anzupassen. Dabei investieren chinesische Unternehmen so viel, wie Niemand sonst: 2011 waren es umgerechnet knapp 44 Milliarden Euro. Niger, Burkina Faso und Mali sind derzeit von einer großen Hungerkrise betroffen. Im vergangenen Jahr blieb ab Ende August der Regen aus und das Getreide auf den Feldern verdorrte, bevor es geerntet werden konnte. Hunger, Armut und ausländische Investitionen können sich in diesem Fall zu einer gefährlichen Kombination entwickeln. Goldminen, die von Ausländern betrieben und nach einer bestimmten Zeit aufgelassen werden, weil sich der Abbau nicht mehr lohnt, werden von Einheimischen weiterhin bearbeitet. Eltern aus den ärmsten Bevölkerungsschichten ziehen ihre Kinder von den Schulen ab und schicken sie in die Minen, wo sie die übrigen “Brotsamen” des Goldes abbauen sollen. Das fördert nicht nur den Analphabetismus. Ihr Vor- bzw. Nachteil bei der Arbeit ist, dass sie klein sind. Man gibt ihnen Dynamit, damit sie in den unterirdischen Höhlen Gestein absprengen und es an die Oberfläche bringen können. Oben wird das Gestein zerhackt und zerbröckelt und mit hochgiftigen Quecksilber und Wasser angereichert, damit sich die durch das Quecksilber gebundenen Goldkörnchen, absetzen. Auch das Quecksilber stellt ein Risikofaktor dar: Sickert es in den Boden und gelangt in das Grundwasser, so vergiftet es ganze Landstriche. Gelangt es in die Augen der Kinder, erblinden sie. Das alles für einen Lohn von 2 bis 3 Euro am Tag. Maria Lobis erzählt, dass in Niger Anfang Juni eine 80 Meter tiefe Grube eingestürzt ist, weil die Kinder beim Absprengen in der Tiefe zu viel Dynamit verwendet haben. 150 Kinder waren in der Grube. Man hat sie zugeschüttet, ohne den
Versuch zu wagen, die Kinder zu retten. Hilfsorganisationen wie die Caritas versuchen, Eltern zu warnen, sie zu überzeugen, die Kinder in der Schule zu lassen, damit sie sich irgendwann eine bessere Zukunft aufbauen können. Doch die Armut der Eltern (in Niger verdienen 40% der Erwachsenen nicht einmal 40 Cent am Tag )treibt sie dazu, ihre Kinder in aufgelassene Goldminen arbeiten zu schicken. Wenn die Caritas-Mitarbeiter ihnen sagen, sie sollen die Kinder davon fernhalten – es passiert dort parallel Gewalt und Prostitution – antworten sie mit der Frage: „Könnt Ihr uns das an Geld geben, was unsere Kinder dort erwirtschaften?“ Die Hilfsorganisation muss leider verneinen. Ausbeutung und Hoffnungslosigkeit für die Kinder gehen weiter. Das große Geld beim Goldabbau machen weiterhin die ausländischen Investoren.
QUELLEN: http://www.spiegel.de/politik/ausland/chinas-rolle-in-
Ihr findet den ausführlichen
afrika-ansturm-der-gierigen-helfer-a-728609.html ;
Artikel mit Videos und
letzter Zugriff: 22. September 2012
Zusatzinformationen auf
http://www.stern.de/wirtschaft/news/unternehmen/
http://dieZeitlos.at/2012/10/
ausbeutung-afrikas-neue-herren-597112.html ; letzter
china-in-afrika/
Zugriff: 22. September 2012.
oder über folgenden QR-Code:
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Länderspiegel:
Ungarn - Magyarország Ein Artikel von Veronika Milassin
mit Österreichern bzw. Deutschsprachigen erinnern kann, behauptete ein erstaunlicher Anteil, dass Ungarisch eine slawische Sprache sei. Weit gefehlt! Ungarisch gehört zum finno-ugrischen Zweig der uralischen Sprachfamilie. Obwohl Finnisch auch aus derselben stammt, haben die Sprachen, abgesehen von grammatikalischen Eigenheiten, ein paar Wörtern und dem ähnlichen Sprechrhythmus, nicht viel gemein. Es gibt auch keine einheitliche finnisch-ugrische Kultur.
Noch ein weitverbreiteter Irrglaube ist, dass die Hunnen etwas mit den Ungarn zu tun hätten. Das Wort ‚Ungarn‘ (ung. Magyarország – [mådjårorsahg]) stammt vom slawischen Wort ‚Onogur‘, was so viel bedeutet wie ‚zehn Stämme‘, da die Magyaren (‚Madjaren‘ ausgesprochen) im fünften bzw. sechsten Jahrhundert noch aus zehn Stämmen bestanden. Das ‚h‘ im lateinischen ‚hungarus‘ kommt von der falschen Annahme, welche die slawische Bezeichnung mit dem der ‚Hunnen‘ gleichgesetzt hat. Mindestens genauso weit verbreitet ist das Missverständnis, was das Gericht, Gulasch, betrifft. Was in Österreich als ‚Gulasch‘ bezeichnet wird, gilt in Ungarn als ‚Pörkölt‘.
Das echte Gulyás (‚Gujasch‘ ausgesprochen =ung. ‚Rinderhirte‘ - sozusagen der ungarische Cowboy) ist weder ein Eintopf, noch hat es irgendeine Art von dickflüssiger Konsistenz, sondern ist eine Suppe, die man traditionell in einem Kessel über offenem Feuer kocht und dadurch ein typisch rauchiges Aroma erhält. Die genauen Zutaten, sowie eine Anleitung zum selber kochen, findet ihr online auf unserer Website www.dieZeitlos.at. Für die traditionelle Zubereitung sollte man mit mehreren Stunden rechnen! Gulyásrezepte variieren leicht von einer Region, bzw. Familie, zur anderen. Was sich jedoch bei jedem Rezept gleicht, ist, dass das Fleisch (traditionell Kalbsfleisch) in Würfel geschnitten
Foto: Veronika Milassin
Was ist das Erste, woran man bei dem Land Ungarn denkt? „Gulasch!“, war die häufigste Antwort, die mir gegeben wurde. Ungarn hat aber viel mehr als ‚nur‘ Gulasch, billige Schönheitsfarmen, Thermenhotels oder günstige Shoppingtouren zu bieten. Um ein paar geläufige Irrglauben aufzuklären, widme ich mich nun den offensichtlichsten Themen: der ungarischen Sprache, dem Gulasch und der Topographie des Landes. Solange ich mich an Gespräche über die ungarische Sprache
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und direkt im Gulaschkessel in Schweineschmalz (oder heutzutage auch in Öl) angebraten wird. Jedes Jahr, im Laufe des Sommers, gibt es in fast jeder Region Ungarns mehrere Gulaschkochwettbewerbe im Freien, wo üblicherweise auch das Publikum mitentscheidet, wer die beste Suppe gekocht hat. Besonders geschätzt wird der ungarische Rotwein zur Gulaschsuppe. Allen voran ist der Erlauer Rotwein (ung. Egri Bikavér, was so viel bedeutet, wie Erlauer Stierblut) am beliebtesten. Weitere erwähnenswerte Weine sind: Tokaji Aszú (Weißwein aus Tokaj), Badacsonyi Szürkebarát (dt. Grauburgunder aus Badacsony), sowie Weine aus Villány (Region in Südungarn). Ungarn ist ein traditionelles Weinbauland. Die Geschichte der Weingebiete Sopron (dt. Ödenburg) in Westungarn, sowie Eger und Tokaj in Nordostungarn gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Die vulkanischen Weinbaugebiete am Balaton (dt. Plattensee) sind römischen Ursprungs und sogar 2000 Jahre alt. Seit geraumer Zeit gibt es auch einen Radrundweg um den Plattensee, der bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen immer beliebter wird. Der Radweg selber ist überraschend abwechslungsreich und besteht nicht ausschließlich aus flachen Abschnitten. Die Strecke am Nordufer ist besonders in den Sommermonaten äußerst herausfordernd, da sie sehr hügelig und feuchtwarm, wenn nicht sogar eher heiß ist! Mindestens so vielfältig ist auch die Hauptstadt, Budapest. Von Spaziergängen auf den Budapester Donauinseln, Margit-sziget, Csepel-sziget und Óbudai-sziget, über Wandertouren auf den Hügel und in den Parks Népliget, Városliget und Gellért-hegy, bis hin zu entspannenden Thermenbesuchen im Gellért Heilbad und Széchényi
Artikel mit Videos und Zusatzinformationen auf http://dieZeitlos.at/2012/10/ ungarn-magyarorszag/ oder über folgenden QR-Code:
UNGARISCH
Heilbad, sowie wilden Partynächten in den verschiedensten Clubs, wie zum Beispiel: Szimpla, Ötkert, Corvintetö (sehr empfehlenswerter Club auf dem Dach des Corvin-Kaufhauses), kann man sich aussuchen, worauf man gerade Lust und Laune hat. Eine Kuriosität, die ich nicht vorenthalten möchte, ist das erste Freeski-Team Ungarns: Freeski Maffia.Im Jahr 2010 haben sie ihren ersten Film veröffentlicht, welcher sich dafür, dass es in Ungarn kaum hohe Hügel, geschweige denn Berge mit Parks gibt, definitiv sehen lassen kann! Den Link zum Film könnt ihr auf der ‚Die Zeitlos‘Website finden. Das Freeskifahren generell ist in den letzten paar Jahren immer populärer geworden, wofür natürlich das Freestyle-Spektakel, Fridge Festival in Budapest mitverantwortlich ist. Mit Festivalangeboten wird in Ungarn definitiv nicht gespart: Neben dem schon eben erwähnten Fridge Festival im November, gibt es noch: Volt Festival (Juni), Balaton Sound (Juli), Ozora (August), Sziget Festival (August), sowie sehr viele weitere, verschiedene, teilweise kleinere Festivals. Ich hoffe somit ein paar Missverständnisse aus dem Weg geräumt zu haben und euch mit vielen neuen und nützlichen Informationen über Ungarn versorgt zu haben! Abschließend möchte ich noch ein paar wissenswerte Floskeln und Wörter für den nächsten Ungarnbesuch auflisten:
Guten Tag!
Jó napot! [joh nåpot]
Hallo!
Szia! [sie-åh; oder: wie im englischen ‚seeya!‘] (wird auch für ‚Tschüss! ‘ verwendet)
Ich möchte zwei Bier!
Két sört kérek! [ket schört keräk]
Ich möchte ein Glas Weiß-/Rotwein!
Egy pohár fehér/vörös bort kérek! [edj pohar fäher/wörösch bort keräk]
WORTSCH ATZ
vv
Ihr findet den ausführlichen
Prost!
Egészségedre! [äges-schegädrä]
Danke!
Köszönöm! [kösönöm]
Sprechen Sie Englisch/Deutsch?
Beszél angolul/németül? [bäsel ångolul/nemätül]
Ja
Igen [igän]
Nein
Nem [näm]
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Wie wär’s mit einer Kalaschnikow oder ein paar Handgranaten? Wenn Syrien einkaufen geht... Ein Artikel von Elisa Gramlich
Das Massaker von Syrien ist mittlerweile seit knapp zwei Jahren ein ständig präsentes Thema in unseren Medien. Doch wer steckt eigentlich hinter den Waffenlieferungen für Assads Regime und dessen Gegner?
Auf die Frage, aus welchen Ländern die Syrer ihre Waffenlieferungen erhalten, lässt sich leider keine eindeutige Antwort geben, denn es sind mehrere Länder an dem verstrickten, undurchsichtigen und mehr oder weniger illegalem Waffenhandel mit Syrien beteiligt. Allen voran ist jedoch Russland: Der staatliche, russische Waffenlieferant, Rosoboronexport, bietet auf einem speziellen Basar den Syrern eine seltene Gelegenheit zum Waffeneinkauf. Russlands bekannteste Waffenmesse, das harmlos benannte „Forum of Technologies“, ist ein militärisches Wunderland, das von Vladimir Putin vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde. In der letzten Juni-Woche besuchten Delegationen aus 103 Nationen wie Pakistan, Iran, Zimbabwe und Uganda die Messe auf dem Zhukovsky Airfield Gelände, in der Nähe von Moskau. Während der letzten eineinhalb Jahre nutzte die Präsidenten Bashar Assad-treue, syrische Armee, russische Waffen, um die Rebellion der syrischen Bevölkerung einzudämmen. Dies artete sich in die bisher gewaltsamste Revolution des arabischen Frühlings aus. Laut UN setzt das Regime sogar Kampfpanzer, -hubschrauber und Artillerie in Wohngebieten ein. Diese große Unterstützung seitens Russlands blieb von den westlichen Staaten nicht unbemerkt und endlich bekommt der Waffenexporteur die Konsequenzen zu spüren. Die USA wollen nun als Reaktion auf das russische Veto gegen die Syrienresolution sowohl ihre Waffengeschäfte, als auch die Kämpfe in Syrien, einstellen. Mit 407:5 stimmten die amerikanischen Parlamentarier für den Gesetzesentwurf des demokratischen Abgeordneten, Jim Moran.
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Dieser soll dem Verteidigungsministerium Geschäfte mit dem staatlichen, russischen Waffenhändler, Rosoboronexport, verbieten. Die Vorlage muss jedoch noch den Senat passieren. Die USA werfen Russland die Unterstützung der syrischen Führung unter Präsident Baschar al-Assad vor. Außerdem beschuldigen sie Rosoboronexport Mörsergranaten, Präzisionsfeuerwaffen und Kampfhubschrauber nach Syrien zu liefern. Allerdings hatte das Pentagon erst vor ein paar Monaten einen neuen Vertrag über die Lieferung von sechs Transporthubschraubern an die afghanische Armee mit dem russischen Unternehmen bekannt -gegeben. Die USA signalisierten vor kurzem, dass sie ihre Hilfen für die Aufständischen ausweiten möchten. Gerüchten zufolge bereiten Mitarbeiter von Präsident Barack Obama einen Entwurf vor, nach dem die verdeckte Unterstützung der Rebellen ver-stärkt werden soll. Allerdings soll dies nicht deren Bewaffnung umfassen. Ein Grund für die Zurückhaltung der USA und der westlichen Verbündeten bei der Aufrüstung der Oppositionellen ist die Furcht, dass HighTech-Waffen in die Hände radikaler Islamisten geraten könnten. Es wird befürchtet, dass Al-Qaida oder ähnlich radikale Gruppen, leichte, panzerbrechende Waffen oder Boden-Luft-Raketen auf westliche Ziele
ten Kritiker des syrischen Regimes. Regierungschef, Recep Tayyip Erdogan, sagte dem syrischen Volk Unterstützung zur Befreiung von “Diktator” Assad zu. Ein Teil des Waffennachschubs der syrischen Rebellen wird durch die Türkei geschleust, die allerdings offiziell keine Waffen liefert. Insider berichten, dass die Türkei, Saudi-Arabien und Katar einen geheimen Stützpunkt für die Gegner von Assad in der südtürkischen Stadt, Adana, errichtet haben, welche die syrischen Rebellen mit Waffen versorgt. Die türkische Regierung bestritt jedoch, die Rebellen mit Waffen auszurüsten. Wie Insider berichten, sollen alle Waffen vom Schwarzmarkt stammen. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Spezialisten aus Katar, die beim Sturz des libyschen Herrschers, Muammar Gaddafi, Erfahrung gesammelt haben. Laut Angaben aus Katar, wurde der Stützpunkt vom saudi-arabischen Staatssekretär, Prinz Abdulasis bin Abdullah al-Saud, bei einem Türkeibesuch initiiert. Saudi-Arabien und Katar unterstützen die islamisch-konservativen Kräfte. Dadurch versuchen sie einen Verbündeten ihres Erzfeindes, Iran, zu schwächen. Unklar ist, ob die zunehmende Macht der Rebellen mit einer wachsenden Hilfe jenseits der Landesgrenzen zusammenhängt. Es wird jedoch berichtet, dass die Türkei eine stärker werdende Rolle in der militärischen Ausbildung der Aufständischen spielt. Berichten zufolge würden sich derzeit 20 desertierte, syrische Generäle in der Türkei aufhalten. Diese würden beim Aufbau der Rebellenarmee helfen.
Ihr findet den ausführlichen Artikel mit Videos und Zusatzinformationen auf http://dieZeitlos.at/2012/10/ wenn-syrien-einkaufen-geht/ oder über folgenden QR-Code:
Illustration Jana Kostunov
richten könnten. Die Terroristen würden sich als Speerspitze der Revolution präsentieren und das anschließende Chaos für ihre Zwecke nutzen. Doch nicht nur Al-Qaida, sondern auch der Iran spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle im Syrienkonflikt. Präsident Ahmadinedschad erklärte uneingeschränkte Unterstützung für Präsident Assad und schickte Teheran angeblich bereits Militärberater. Neben den USA ist ein weiteres, wichtiges NatoMitglied, die Türkei, seit langem einer der schärfs-
Das syrische Regime hat mit Russland und Iran starke Unterstützer, die sich noch dazu über ihre Einnahmen durch Waffenexporte freuen. Allerdings gewinnen die Rebellen durch ihre westlichen und arabischen Verbündeten zunehmend an Schlagkraft. In welche Richtung sich dieses grausame Wettrüsten entwickeln wird, bleibt noch ungewiss.
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Prokrastination
Oder: der Morgen danach... Ein Artikel von Miha Veingerl
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Albert Einstein sagte einmal: „Wenn man zwei Stunden lang mit einem netten Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.“ Das Mädchen und der Ofen sind in dieser Gleichung natürlich variabel. In jedem Fall können wir uns jedoch glücklich schätzen, wenn es jemand verstanden hat, dass man immer und überall Prioritäten setzen muss, obwohl man doch gerne alles auf einmal erledigen würde. Eigentlich. Ehrlich. Wirklich!
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Mit “wir” ist die Gruppe der prokrastinierenden Menschen gemeint. Der Autor dieser Zeilen gibt zu, dass er gelegentlich dazu gehört und schweigt lieber darüber, wie spät er diesen Artikel abgegeben hat... Der Begriff der Prokrastination oder „Aufschieberitis“, der außerhalb sozialwissenschaftlicher und psychologischer Kreise oder Stammtische für klassische Philologie wahrscheinlich eher in Verbindung mit einem medizinischen Phänomen gebracht werden würde, bezieht sich nämlich auf das Aufschieben notwendiger und/oder subjektiv als unangenehm betrachteter Arbeiten. Laut Daten, welche die US-amerikanische populärwissenschaftliche Zeitschrift „Scientific American“ zum Thema gesammelt hat, leiden ungefähr 15 bis 20 Prozent der erwachsenen Population an routineartiger Prokrastination. Beschränkt man sich hingegen nur auf die Studierenden, dann betrifft das Problem, laut einer Analyse aus dem Jahr 2007, gar 80 bis 95 Prozent der Population. Nehmen wir andererseits die Daten aus der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“, sind 50 Prozent der Studierenden dazu geneigt die Arbeiten aufzuschieben, wobei 20 Prozent von sich behaupten ein chronischer Aufschieber zu sein. Dass Arbeitszeit sehr relativ ist, zeigte auch eine Studie, in der Studierende gebeten wurden, ihre Arbeitsbelastung einzuschätzen und dann über Monate hinweg zu protokollieren. Das Ergebnis: ihre Schätzung ergab 36 Stunden, tatsächlich arbeiteten sie durchschnittlich jedoch nur 23 Stunden. » PLASMA SPENDEN N– Jetzt könnte man natürlich auf diese Zahlen LEBEN SICHERN « wie Homer Simpson reagieren – „Aw, people * can come up with statistics to prove anything – 14 percent of all people know that!“ –und abwinken. Aber es ist unbestreitbar, dass wir DU HILFST KRANKEN UND UNFALLOPFERN, ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem haben. ERHÄLTST EINEN GRATIS Ein Bild darüber schildern die Folgen eines GESUNDHEITS-CHECK derartigen Verhaltens, das amerikanische WisUND GÖNNST DIR senschaftlerInnen ausfindig gemacht haben. 50 MINUTEN ENTSPANNUNG. Finanziell gesehen verliert man im besten Fall * zusätzliche Werbe- und Treueprämien den Überblick über seine Ausgaben, weil man www.plasma-tirol.at die Bilanzen zu hastig erledigt – im schlechtesten Fall verliert man seinen Job. Auch die Spender-Annahmezeiten: Spender-Annahmezeiten Plasmadienst Tirol Mo. + Fr. 6020 9:00–17:45 Uhr Mo. + Fr. 9:00–17:45 Uhr Innrain 6–8, Innsbruck Gesundheit leidet daran, denn Aufschieben Di. +der Do.Markthalle/Busterminal) 10:00–18:45 Uhr Di. + Do. 10:00–18:45 Uhr (neben Mittwoch geschlossen Tel.:Mittwoch 0512/58geschlossen 47 23, office@plasma-tirol.at bedeutet mehr Stress und häufiger auftretende, akute Beschwerden, die sich, gepaart mit dem aus all dem schon logisch hervorgehen-
Illustration Jana Kostunov
den Aufschieben des Arztbesuchs, zu ernsthaften Krankheiten entwickeln können. Schließlich kann ein Aufschieben von kleineren und größeren Arbeiten auch Beziehungen mit anderen Menschen gefährden, weil dadurch eine Charakterschwäche hervortritt, die nicht wirklich reizvoll ist. Durch Befragungen fand man heraus, dass die negativen Folgen des Aufschiebens den Interviewten bewusst sind und teilweise auch eingetreten sind.Die Grenze hin zu einer anderen Handlungsweise konnte jedoch nicht überschritten werden. Prokrastination hat nichts mit dem Mangel an Intelligenz oder Ehrgeiz zu tun, sondern ist die Folge von unterschiedlichen Denkmodellen, wie dem Drang nach Perfektionismus, dem Bedarf nach einem äußeren Druckmittel, oder dem Wunsch die überzogenen Erwartungen der Anderen zu erfüllen, sowie der Angst vor Misserfolg, Erfolg oder einer unbekannten Aufgabe. Piers Steel, Professor an der Universität von Calgary, ging soweit, dass er eine umstrittene mathematische Formel entwickelte: Der erfolgreiche Abschluss der Arbeit muss klar und die Freude daran groß genug sein, damit es die Frist bis zur Belohnung beziehungsweise Sanktion und die Empfindlichkeit auf äußere Störfaktoren übertrifft, dann wird die Aufgabe schneller erledigt. Kurz gesagt: An der Prokrastination sind anscheinend die Umstände schuld, nicht wir. Tatsache ist jedoch, dass die Ausredemaschine in unseren Köpfen erfinderisch und stur ist und die humane Eigenschaft verdeckt, dass der Mensch sehr anpassungsfähig ist. Das Zauberwort lautet: Zeitmanagement!
Hier ein paar Tipps dazu: ɌɌ Zerlegt die zu erledigende Arbeit in mehrere kleine Arbeitsschritte. ɌɌ Stellt euch einen detaillierten Zeitplan zusammen, wann und wo genau ihr welche
Arbeit erledigen werdet, oder sollt. ɌɌ Denkt nicht im Voraus über z.B.: die Komplexität oder die Form eines Textes, den ihr schreiben müsst, nach – setzt euch hin und fangt einfach an, frei los zu schreiben. Für die Bearbeitung wird noch genug Zeit bleiben. ɌɌ Verwendet Hilfsmittel, zum Beispiel eine Software, die bestimmte Internetseiten oder Programme blockiert, um Ablenkungen zu vermeiden. Unsere westliche Kulturgeschichte ist voll von Dichtern, Denkern und deren Sichtweisen auf die Zeit. Wer eine „Suche nach der verlorenen Zeit“ verhindern will, sollte „den Tag nutzen“, denn „die Länge unseres Lebens ist begrenzt“ und „jeder Tag, an dem nichts geschieht, ist ein verlorener Tag“. Deshalb: Rafft euch zusammen und erledigt endlich eure Aufgaben! Gleich nachdem ihr auch den Rest dieser Zeitschrift gelesen habt. ;-)
Ihr findet den ausführlichen Artikel mit Videos und Zusatzinformationen auf http://diezeitlos.at/2012/10/ prokrastination-oder-dermorgen-danach/ oder über folgenden QR-Code:
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Ausbeutung oder notwendiges Übel?
Über unbezahlte Praktika Ein Artikel von Miha Veingerl
Ihr findet den ausführlichen Artikel mit Videos und Zusatzinformationen auf: http://dieZeitlos.at/2012/10/ ausbeutung-oder-notwendiges-ubel/ oder über folgenden QR-Code:
Durch das touristische Aushängeschild der Wiener Sozialdemokratie schlendernd, kann ich mir nicht verkneifen über den Wert nachzudenken, den diese ehemals proklamierten Ideen in der heutigen globalisierten Gesellschaft noch haben. Viele Rechte haben wir dazugewonnen, die Hierarchien sind aber scheinbar unsterblich und die Methoden der Machtausübung wurden aufgrund erhöhter Konkurrenz auf dem Markt immer brutaler, aber dennoch akzeptabler. Ein Paradoxon? Nicht wirklich.
In diesem Sinne: Frohes Schaffen! 14
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Die Arbeitswelt ist heutzutage, vor allem im Dienstleistungssektor, dem größten Wirtschaftssektor, mehr denn je praktisch orientiert. Eigentlich ist sie nicht mehr auf feste Arbeitszeiten, bzw. -räume fixiert und schafft höhere Effizienz durch die Stärkung des Teamgeistes. Die Branchen, die das größte Interesse der Öffentlichkeit und somit auch der Arbeitssuchenden an sich ziehen, sind für neue Mitarbeiter hermetisch abgeriegelt. Andere Unternehmen wiederum haben im Fall der Ausschreibung offener Arbeitsstellen genaue Vorstellungen darüber, was sie suchen. Auf jeden Fall muss der ideale Kandidierende eine vielschichtige Person sein. Ein Studium alleine sichert noch lange nicht das finanzielle Überleben danach. Also müssen die rund 275.000 Personen, die laut Statistik Austria derzeit hierzulande studieren, handfeste Arbeitserfahrungen, idealerweise innerhalb ihrer Fachgebiete sammeln, um die Theorie zu überprüfen, Fertigkeiten zu erlernen, den Lebenslauf zu ergänzen und in der Folge dem zukünftigen Arbeitgeber Interesse, Wissen und Ausdauer zu signalisieren. Tatsache ist, dass es auf dem Markt nicht genug bezahlte Möglichkeiten gibt, um die oben erwähnten Erfahrungen zu sammeln. Will man also in einer bestimmten Branche oder Unternehmen Fuß fassen, kommt man fast nicht um ein unbezahltes Praktikum herum. Die Vorteile sind klar: unser imaginärer, zukünftiger Medienmogul benötigt es als erste Stufe auf der Karriereleiter. Dem Unternehmen nutzen zwei zusätzliche Hände sowieso. Umstritten sind dabei jedoch zwei Punkte. Zum einen natürlich das Entgelt. Gemäß den Daten der Statistik Austria beträgt die Armutsgrenze in Österreich derzeit knapp 1000 Euro pro Monat. Um die anfallenden Lebenskosten zu decken, haben nicht nur, aber vor allem PraktikantInnen nur begrenzte Chancen. Sofern es die Entfernungen zulassen, ist das Wohnen bei den Eltern eine dieser Möglichkeiten, die jedoch längerfristig keine Lösung ist, vor allem wenn man eine etwaige, eigene Familienplanung in Betracht zieht. Die zweite Möglichkeit ist natürlich ein bezahlter Zweitjob. Leider ist es unumstritten, dass der Tag nur 24 Stunden hat und kaum ausreicht, um Praktikum, Job, Studium und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Die Konsequenz: Irgendetwas davon muss geopfert werden. Meistens trifft es entweder das Studium, das Sozialleben oder die Gesundheit. Den Definitionen nach sollten Praktika sich auf das Ausbildungsprogramm beziehen und das Wissen erweitern und vertiefen. Tatsächlich können sich PraktikantInnen in einigen Unternehmen Lehrreiches jedoch nur aus der Distanz aneignen und geistern in den Büros irgendwo zwischen zwei Extremen – der Bedienung des Kaffeeautomaten und der Ausübung der Arbeit bezahlter Angestellter. Letzteres beschäftigte in diesem Jahr auch die amerikanischen Medien. Xuedan Wang verklagte ihre ehemaligen Arbeitgeber, weil sie auch bis zu 55 Stunden pro Woche arbeitete und dafür nicht einmal den Mindestlohn bekam. Das Gesetz teilt auf beiden Seiten des Atlantiks Praktika allgemein in unterschiedliche Gruppen – je kürzer und freiwilliger das Praktikum, desto weniger Recht besteht auf ein Entgelt und Anspruch auf Sozialdienste. Die Definitionen und Interpretationen sind dabei wieder Grundlage für die Ausnutzung von Rechtslücken. Es ist jedoch anzunehmen, dass sich der Inhalt und die Vergütung der Praktika, auch infolge solcher Gerichtsprozesse, zukünftig ändern werden.
Haushaltsversicherung für StudentInnen Warum sollte ich als StudentIn eine Haushaltsversicherung besitzen? Damit jene Dinge, die du in deinem Studentenzimmer bzw. deiner WG besitzt, vor Gefahren wie Feuer, Leitungswasser, Sturmschäden (dazu zählt z.B. auch Hagel), Glasbruch und Einbruch bzw. Diebstahl geschützt sind. Besonders wichtig in der Haushaltsversicherung ist der Baustein Privat- und Sporthaftpflichtversicherung, der dich schützt, wenn du jemand anderem Schaden zufügst. Ist darin auch mein geliebtes Mountain-Bike geschützt? In der Haushaltsversicherung ist dein Mountain-Bike versichert, wenn es sich am Versicherungsort – also in deiner Wohnung oder in den dazugehörigen Räumlichkeiten – befindet. Auch in Stiegenhäusern, Gemeinschaftsgaragen oder sogar am Gehsteig vorm Haus ist es versichert – vorausgesetzt du hast es gut versperrt. Vor der Uni oder sonst irgendwo in der Stadt ist es in der Haushaltsversicherung nicht versichert. Und was passiert, wenn ich ein Auslandssemester mache oder aus der WG bzw. dem Zimmer ausziehe? Wenn du für ein Semester ins Ausland gehst, ist es sinnvoll die Versicherung aufrecht zu lassen. Vor allem dann, wenn du Sachen in deinem Zimmer zurücklässt. Zusätzlich ist dein Eigentum, das du ins Ausland mitnimmst, für sechs Monate mit 10 % der Versicherungssumme geschützt. Und natürlich nicht zu vergessen: die Privat- und Sporthaftpflichtversicherung schützt dich weltweit zu 100%. Ziehst du aus deinem Zimmer aus, so meldest du uns dies ganz einfach und wir lösen deinen Vertrag auf.
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Wie fang’ ich jetzt am besten an? Ein Gastartikel von:
Trainee: Erstes Reinschnuppern auf finanzieller Sparflamme Ein Trainee ist dann für Dich die richtige Wahl, wenn Du es in einem Unternehmen machst, dass sich ehrlich um Trainees bemüht und diese Stellen auch in seinem Personalentwicklungskonzept berücksichtigt. Allzu oft wird nämlich der Ausdruck „Trainee” missbraucht, um möglichst kostengünstige Arbeitskräfte zu akquirieren. Damit haben seriöse Unternehmen aber nichts am Hut. Die wollen, dass Du eine fundierte Ausbildung erhältst, die zu Deinem, aber natürlich auch zum Nutzen des Unternehmens ist. Deshalb ist es wichtig, dass Du vor dem Traineeprogramm alle Rahmenbedingungen wie das (meist recht bescheidene) Entgelt, aber vor allem auch die Dauer genau abklärst. Tipp: Auf www.absolventen.at/tipps haben wir weitere interessante Themen für Deinen Berufseinstieg und/oder Deine Weiterbildung zusammengefasst.
Auf die Betreuung kommt es an Die Besonderheit beim Trainee ist, dass Du Dich in den meisten Fällen im Vorfeld noch nicht für ein bestimmtes Einsatzgebiet entscheiden musst. Einzige Ausnahme bilden dabei die sogenannten Fachtraineeprogramme, die einen speziellen Bereich fokussieren, in dem Du später arbeiten möchtest. Ein absolutes Qualitätsmerkmal für Traineeprogramme ist der Umfang der Betreuung. Dafür sollten nämlich genügend zeitliche und personelle Ressourcen zur Verfügung stehen. Zusätzlich ist auch die Möglichkeit, an ausländischen Unternehmensstandorten zu arbeiten, ein großer Pluspunkt. Für Deine Karriere ist ein (ernsthaft betriebenes) 16
Traineeprogramm jedenfalls nur von Vorteil, da Du Dich im Unternehmen bekannt machen kannst und Du dann den sprichwörtlichen „Fuß in der Tür” hast. Trainees werden häufig direkt als MitarbeiterInnen im Unternehmen übernommen. Übrigens: ein Trainee kannst Du in vielen Fällen auch schon während Deines Studiums absolvieren. Beim Traineestudium arbeitest Du neben dem Studium als Trainee im Unternehmen, dieses unterstützt Dich im Gegenzug finanziell.
Direkteinstieg: Gutbezahlte „RealitätsWatschen” ohne Umwege Mit einem Direkteinstieg, auch Training-on-theJob genannt, startest Du mit einem höheren Gehalt als ein Trainee in die Arbeitswelt. Diese Variante des Berufseinstiegs hat den Vorteil, dass Du Dich direkt in „Deiner” Abteilung einarbeitest. Das sorgt dafür, dass Du gleich einbezogen bist und ist natürlich von Vorteil, um einen längerfristigen Job zu ergattern. Außerdem hast Du beim Training-on-the-Job normalerweise keine Bindungs- oder Rückzahlungspflichten, musst aber gleich von Beginn an zeigen, dass Du selbstständig arbeiten kannst. Auf die harte Tour Wie alles im Leben, hat aber auch der Direkteinstieg seine Nachteile. Etwa, dass Du Dich in Deiner beruflichen Ausrichtung zumindest mittelfristig ziemlich auf einen Bereich festlegst, weil Du andere Abteilungen im Unternehmen gar nicht kennenlernst. Daneben ist der direkte Einstieg in den Berufsalltag für viele eine gewaltige Umstellung zum Uni-Alltag und die “Realitäts-Watschn”, wie sie gerne salopp genannt wird, kann dementsprechend ordentlich sitzen. Wenn Du allerdings schon während dem Studium bzw. der Schule nebenher gearbeitet hast, dürfte Dir die Umstellung kaum Probleme bereiten.
Ihr findet den ausführlichen Artikel mit Videos und Zusatzinformationen auf: http://dieZeitlos.at/2012/10/ bewahrungshelferin/ oder über folgenden QR-Code:
Berufserfahrung: Bewährungshelferin Ein Beitrag von Simone Lehner; Nonprofit-, Sozial- und Gesundheitsmanagement Studentin
Mit dem Gedanken Menschen zu unterstützen und neue Berufserfahrungen zu sammeln, absolvierte ich eine mehrtägige Ausbildung zur Bewährungshelferin. Ich schreibe hier ganz bewusst „unterstützen“ und nicht „helfen“, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass viele Menschen ungern „Hilfe“ annehmen, aber froh um „Unterstützung“ sind. Als Bewährungshelferin muss man definitiv „mit beiden Beinen im Leben stehen“, um den Aufgaben gewachsen zu sein. Besonders zu Beginn besteht die Herausforderung darin, mit psychischen Belastungen umzugehen und vorurteilsfrei an Klienten und deren Fälle heranzutreten. Zusätzlich ist es wichtig, dem Klienten autoritär gegenüberzutreten, aber gleichzeitig flexibel auf den individuellen Menschen eingehen zu können. Die Bewährungshilfe ist eine Alternative zur Freiheitsstrafe und kann auch nach dem Gefängnis zur Anwendung kommen. Somit ist das Ziel, welches ich gemeinsam mit meinen Klienten zu erreichen versuche, dass diese ein delikt- bzw. straffreies Leben führen. Wie dem Programmnamen, NEUSTART, zu entnehmen ist, habe ich nicht nur eine Kontroll- und Berichtsfunktion an das Gericht. Die Wiedereingliederung in die Gesellschaft nach einer Straftat ist oft mit großen Schwierigkeiten verbunden. Umso wichtiger ist es bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, sowie beim Kontakt mit Ämtern und Behörden, Programmteilnehmer zu unterstützen. Unser Ziel ist also auch, diese Menschen dabei zu unterstützen ihre Existenz abzusichern und ihr Leben positiv zu verändern. Aufgrund meiner Erfahrung bin ich davon überzeugt, dass eine positive Beziehung eine Veränderung in Menschen bewirken kann. Deswegen lege ich viel Wert darauf, ein Vertrauensverhältnis zu meinen Klienten aufzubauen. Durch gegenseitige, menschliche Anerkennung versuche ich psychischen und sozialen Rückhalt zu geben. Mir ist es besonders wichtig, dass ich während meines Studiums nicht nur theoretische Managementfähigkeiten erwerbe, sondern auch Einblick „hinter die Kulissen“ habe. Das trägt meiner Meinung nach dazu bei, eine kompetente Managerin werden zu können.
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“Kein Fleisch macht glücklich” Interview mit Autor Andreas Grabolle
Warum das Buch über Fleischkonsum in unserer Gesellschaft? Als 2008 die Idee entstand, gab es keine große öffentliche Diskussion zum Thema, man dachte nicht wirklich über Fleischkonsum nach. Außerdem wollte ich für mich und meine damals knapp zweijährige Tochter auch mehr darüber erfahren, welche Ernährungsart gesund ist -das war zunächst mein persönlicher Antrieb zurvertiefenden Recherche. 2010 ging mit dem Buch „Tiere essen“ zwar die Diskussion in der Öffentlichkeit los, es fehlte mir aber noch immer eine Übersicht zu den Argumenten für oder gegen Fleisch und viele Bereiche wurden bisher auch gar nicht besprochen.
Was antwortest du deiner vierjährigen Tochter, wenn sie fragt „Papa, warum isst du kein Fleisch“? Ich sage ihr, dass ich nicht will, dass für mein Essen Tiere sterben müssen. Manchmal sage ich auch knapp etwas zu den Haltungsbedingungen. Sie kennt das Bild, wo ich im Putenmaststall bin (siehe rechts). Ich sage ihr schon, dass die Tiere dort schlecht behandelt werden, aber das ist für
sie, wie auch für manche Erwachsene, sehr abstrakt. Ich verbiete ihr aber nicht Fleisch zu essen...
Man wird ständig mit Vegetarismus konfrontiert - er sei gesund, ressourcenschonend und menschenfreundlich. Woher kommen diese Argumente und warum sollten nicht nur Tierfreunde, sondern auch Menschenfreunde Fleischkonsum reduzieren? Für Fleischprodukte, also für Tierhaltung, benötigt man wesentlich mehr Energie, als für die Herstellung pflanzlicher Lebensmittel: für eine tierische Kalorie sind über vier pflanzliche Kalorien notwendig. Ein Drittel der weltweiten Ackerflächen wird nur für Futtermittel genutzt! Die meisten Tiere werden mit Massen an importiertem Sojaschrot zugefüttert. Dafür wird Regenwald abgeholzt, Menschen aus ihrem Lebensraum vertrieben und Kleinbauern wird ihre Lebensgrundlage entzogen. 70 bis 85 Prozent des weltweit verfügbaren Wassers braucht die Landwirtschaft. Zunehmend mehr davon für Tierhaltung, vor allem durch die Bewässerung von Futterpflanzen. Zudem wird durch Mastanlagen Grundwasser mit Nitraten,
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schichte das gegessen, was zur Verfügung stand. Es gibt aber offenbar Spätfolgen durch übermäßige Ernährung von Tierischem. Durch die üblichen Mengen Fleisch aus der industriellen Tierhaltung gibt es auf jeden Fall eine Vielzahl an negativen gesundheitlichen Folgen,
vertretbar hergestellt wurde, erhalten?
das ist nicht mehr umstritten. Die Mehrheit der seriösen Ernährungswissenschaftler ist sich einig, dass eine fleischreduzierte oder fleischlose Ernährung gesund ist.
Foto: Jan Peifer, www.tierschutzbilder.de
Antibiotika usw., verschmutzt. Die Klimabelastung steigt durch Methanausscheidung der Wiederkäuer, schädliche Stickoxide entstehen durch massive Düngung der Futtermittel. Kann man Fleisch, das ökologisch und sozial
Wenn man den tierethischen Aspekt ignoriert, dann kann man – denke ich – Tiere essen, die auf Weideland gelebt haben, das sonst nicht für Pflanzenanbau geeignet wäre. Möglicherweise sind auch einzelne Fischzuchten und Wildfänge ökologisch vertretbar und Wildfleisch wäre so gesehen auch eine nachwachsende Ressource. Es ist also möglich, nachhaltig produziertes Fleisch zu essen, aber dieses ist sicherlich nicht in den gängigen Mengen produzierbar, ziemlich teuer und für den Konsumenten zum Teil nicht leicht zu erkennen.
Ist der Mensch nicht Fleischfresser und braucht Tierprodukte für seine Gesundheit? Das ist nicht Stand der Forschung. Der Mensch ist Nahrungsopportunist, er hat in seiner Ge-
Also brauche ich, um gesund zu leben, kein Fleisch. Warum wollen dann so viele Menschen nicht darauf verzichten, oder ihren Konsum reduzieren? Das ist vor allem Gewohnheit und Bequemlichkeit. Die Argumente für eine fleischreduzierte Ernährung sind ja endlos lang. Zunehmend mehr Menschen verzichten auf Fleisch, weil sie wissen, dass andere sowieso mehr konsumieren, als für die Welt verträglich wäre. Einigen sind Tiere auch einfach nicht egal. Vielleicht sind diese Einstellungen eine Charakterfrage, vielleicht hängt es auch stark vom Umfeld ab. Mich erschrak besonders die Zahl von 200 Mil19
lionen unterernährten Menschen, die unter anderem aufgrund der Nachfrage nach Futtermitteln, unter den hohen Getreidepreisen Hunger leiden... Gerade in Südamerika werden für Sojaanbau indigene Völker vertrieben. Vielen Kleinbauern wird für Futterflächen ihre Lebensgrundlage entzogen, Menschen werden geschädigt durch Pestizide. Sie sind gezwungen in Städte abzuwandern, haben dort aber meistens kein Einkommen und leiden Hunger. Teilweise werden Fleischreste, die in den reichen Ländern nicht konsumiert werden in arme Län-
Andreas Grabolle lebt mit Frau und Tochter in Berlin. Er arbeitet selbstständig als Autor für Öffentlichkeitsarbeit und ist Wissenschaftsjournalist. Der Diplombiologe führt ein Büro für Nachhaltigkeitskommunikation. Infos zum Autor und Buch unter:
so ein Schmerzbewusstsein wie Säugetiere haben. Der aktuelle Forschungsstand geht aber in eine ganz andere Richtung und belegt deren bewusste Schmerzwahrnehmung. Schade fand ich festzustellen, dass auch in der Bio-Landwirtschaft, welche eh nur einen Anteil von 3,8 Prozent am deutschen Lebensmittelumsatz beträgt, viele Abstriche beim Tierwohlgemacht werden und die Wirtschaftlichkeit sehr dominiert. Wie war die Reaktion bisher auf dein Buch? Die Industrie reagiert wohl grundsätzlich nicht, die will sich dieser Diskussion nicht ernsthaft stellen. Von LeserInnen höre ich, dass sie sich moralisch nicht von dem Buch bedrängt fühlen – ich hoffe, dass es sie trotzdem beeinflusst (lacht). Ich denke, Provokation funktioniert hier nicht, dann wird das Buch nur wieder weggelegt. Es enthält einfach viele Fakten aus fundierten Quellen, die zum Nachdenken anregen.
www.kein-fleisch-macht-gluecklich.de ISBN: 3-442-17316-7 Preis: 8,99 €
der exportiert und machen heimische Märkte kaputt. Die deutschen essen vom Hühnchen ja vorzugsweise das Brustfleisch, der Rest wird also in afrikanische Länder exportiert und für einen Preis verkauft, bei dem die heimischen Bauern nicht mithalten können. So wird wiederum deren Lebensgrundlage genommen und das Hungerproblem verschärft sich.
Du hast gesagt „man kann sich berechtigt fühlen, einen gewissen Schaden an der Erde zu verursachen“. Was hast du damit gemeint? Es lässt sich gar nicht vermeiden, irgendwelchem Leben zu schaden. Aber gerade wenn es um fühlende Lebewesen geht, kann man wohl darauf achten, diese Schäden zu reduzieren. Für die Dinge, die einem wirklich wichtig sind findet man Möglichkeiten, für alles andere Ausreden.
Hat sich dein Bild vom Menschen durch die Recherche verändert? Ich habe mir alle möglichen Meinungen eingeholt und auch festgestellt, dass manche tatsächlich wohl auf fehlendem Wissen basieren. Meine Sicht auf die Gattung Mensch hat sich dahingehend verändert, dass ich zunächst den Menschen als fleischfressendes Wesen im Kopf hatte. Das ist aber eine sehr eurozentristische Sichtweise. Der Homo sapiens war, bevor er Europa besiedelte, vermutlich nicht der erfolgreiche Großwildjäger, wie er im Museum gerne dargestellt wird. Was sich bei mir am meisten gewandelt hat, ist die Sicht auf Tiere. Zum Beispiel habe ich zu Beginn des Buches noch gedacht, dass Fische nicht 20
Das Interview führte: Sophia Frisbie
Ihr findet den ausführlichen Artikel mit Videos und Zusatzinformationen auf http://dieZeitlos.at/2012/10/ kein-fleisch-macht-glucklich/ oder über folgenden QR-Code:
Foto: Fiona Eichhorn
Clubbewertung: Segabar in Innsbruck Ein Beitrag von Florian Huber
Während sich tagsüber die Touristen auf der Maria-Theresien-Straße die Finger wund fotografieren, verwandelt sich die Fußgängerzone über Nacht in eine wahre Vergnügungsmeile mit einer Vielzahl an Bars und Cafés. Doch eine Bar sticht besonders hervor. Sie ist zwar unscheinbar, zählt aber dennoch nicht zu den Geheimtipps der Stadt: die Segabar. Leicht zu finden ist sie nicht, da, wie vorher schon erwähnt, dieses Etablissement nicht besonders heraussticht. Der Eingang befindet sich unterhalb der Orangerie auf der Maria-Theresien-Straße 10 und ist meistens flankiert von zwei stämmigen Securities. Nach der Kontrolle der Altersbescheinigung (das Mindestalter ist 18 Jahre) durch die zwei, meist netten Herren, geht es über eine Treppe runter in die eigentliche Bar. Sonntag bis Donnerstag genießt man hier sein Getränk bei freiem Eintritt, Freitag und Samstag muss vor Betreten des Barraumes ein Entgelt von 3€ bezahlt werden. Nach dem Betreten erkennt man auf der rechten Seite eine Garderobe. Hier empfiehlt es sich jedoch sein Kleidungsstück mitzunehmen, da bei schlechterem bzw. kaltem Wetter diese heillos überfüllt ist und beim Verlassen die Jacke unter einem großen Haufen, bei schummrigem Licht, gesucht werden muss, mit der Aussicht, das gute Stück nie wieder zu finden. Der erste Weg führt meistens quer durch die Bar, um eventuell bekannte Gesichter auszumachen. Die Bar rechts liegen gelassen, muss man feststellen, dass es so etwas wie eine Tanzfläche nicht gibt und die Sitzgelegenheiten mit 4 – 5 Tischen sehr begrenzt sind. Nichtsdestotrotz wird ein Blick auf die Karte riskiert. Hier offenbart sich das erste Mal, warum diese Bar so beliebt ist: die Preise sind sehr Studentenfreundlich, da man z.B. für einen Shot einer beliebigen Spirituose bloß 1,40€ zahlt. Des Weiteren gibt es täglich den allseits beliebten „Bottle Club“ (bis 22:00 die Flasche ABSOLUT Vodka 0,5l und die ganze Nacht die Flasche ERISTOFF RED 0,35l um 13,00€), sowie diverse andere Aktionen, wie z.B. jeden Sonntag das „Gastro&Friends“. An jedem letzten Tag der Woche besteht die Chance, dass die größte Gästegruppe eine 4,5 Liter Flasche Absolut Vodka für den kommenden „Gastro&Friends“-Besuch gewinnt. Außerdem wird an diesem Abend der Preis für eine 0,66l Flasche Warsteiner auf 1,40€ gesenkt. Durch diese Aktionen und die moderaten Preise steigt der Dichtheitsfaktor enorm und auch die „Abschleppchancen“ werden beträchtlich erhöht. Diese sind für beide Geschlechter in etwa gleich hoch, da das Verhältnis von Männern und Frauen sehr ausgeglichen ist.
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Nach der erfolgreichen Bestellung und dem unIhr findet den ausführlichen verzüglichen Erhalt des Getränkes (die WarteArtikel mit Videos und zeiten sind sehr gering) möchte man meinen, Zusatzinformationen auf dass bei aktuellen Hits aus den Bereichen House, Dance und Pop auch der Dancefloor brennen http://dieZeitlos.at/2012/10/ sollte. Hier enttäuscht diese Bar jedoch auf der clubbewertung-segabar/ ganzen Linie, da die Lokalität aus platztechnioder über folgenden QR-Code: schen Gründe einen ausgelassenen Tanz nicht zulässt. Das gleiche „Problem“ betrifft auch die Sanitäranlagen: mehr als drei Personen sollten sich hier nicht aufhalten, ansonsten fällt der Kuschelfaktor sehr hoch aus. Ein weiteres Manko tritt auf, wenn man strikter Nichtraucher ist. Der Nichtraucherbereich befindet sich nämlich im hinteren Teil der Segabar und so führt der ganze Weg durch den schummrigen, rauchigen Aufenthaltsort der Zigarettengenießer, falls man das WC oder den Ausgang aufsuchen will. Die Segabar besticht durch ihre unschlagbaren Getränkepreise und dem angenehmen Mix aus guter Musik und einem sehr ausgeglichenen Frauen-Männer-Verhältnis. Der Altersdurchschnitt geht von 18 aufwärts, da die Kontrollen am Eingang sehr strikt sind. Störend sind leider das geringe Platzangebot und auch die Regelung, dass sich der Nichtraucherbereich im hinteren Teil befindet. Jedoch kann über diese Tatsachen nach ein oder zwei Bier getrost hinwegsehen ;-)
Innsbruck hat abgestimmt*: Das beste Abendlokal der Stadt ist der Hofgarten mit seiner 6er Garantie!
Hofgarten Innsbruck Blue Chip Club Stadtcafe Innsbruck Friedbergs Bar Weekender Segabar Studio 21 Aftershave Tante Emma Club Bar Centrale
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* 2026 User beteiligten sich im Juli 2012 an der Umfrage auf der Zeitlos - Facebook Seite
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Exkursionen Management & Dance Clubbing
Sportreferat
Mensaförderung
Projekte
Bundesmandatar der ÖH
Workshops
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1. Stellvertreter / Bundesmandatar Management, Communication & IT
Corbinian Hilger ÖH – Studierendenvertretung Management Center Innsbruck Kaiserjägerstraße 1 / 4. Stock / Top 38 A-6020 Innsbruck
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Oder doch lieber Hungern? Ein Pizza-Lieferanten-Test
Artikel mit Videos und Zusatzinformationen auf http://dieZeitlos.at/2012/10/ oder-doch-lieber-hungern/ oder über folgenden QR-Code:
Nichts zu Hause? Keine Lust zu kochen? Schon ist das Handy gezückt und der erstbeste Lieferservice kontaktiert. Früher oder später klingelt es dann an der Tür und ein verschwitzter Pizzabote überreicht die bestellte Speise. Doch dann der Schock: die Pizza ist schlabbrig, der Karton vom überflüssigen Öl aufgeweicht und der Geruch erinnert mehr an chinesisch als italienisch. Um dieser Enttäuschung vorzubeugen, haben wir für euch vier örtliche Lieferservices getestet. Aber auch hier gilt: Geschmäcker sind verschieden! Dieser neue Lieferservice in Innsbruck führt unser Pizzaranking, wenn auch nur knapp, an. Geschmacklich war die Pizza der Hit, sie könnte Pizzacall allerdings ein wenig knuspriger sein. Besonders hervorzuheben ist, dass man bei einer onlineBestellung sofort erfährt, wie lange die Lieferzeit Lieferzeit (gesagte/reale) 5 ist. Wider Erwarten, kam sie auch pünktlich an. st Sättigungsfaktor 3 Preislich liegt Pizza Call im unteren Mittelfeld mit 16,10 € für eine Margherita und einer Knusprigkeitsfaktor 2 Prosciutto Funghi. Aber nicht nur die Pizza hat Preis 2 uns geschmeckt. Während man bei den anderen Aussehen 3 keine Knoblauchsauce bestellen konnte, wurde Geschmack 4 uns hier dieser langersehnte Wunsch erfüllt. Dies dürfte besonders unsere südtiroler LeserInnen erfreuen. Aus dem Grund, aber auch wegen des Gesamtpunkte 3,16 grandiosen Geschmacks konnte der Lieferservice einen knappen, aber verdienten Sieg einfahren!
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3
Sättigungsfaktor
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Knusprigkeitsfaktor
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Preis
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Aussehen
3
Geschmack
3
Gesamtpunkte
3
Mehr als zu sagen, dass der Lieferant rechts läuten soll, können wir auch nicht machen. Unsere Nachbarn waren da allerdings weniger erfreut. Egal. Satt wurden wir bei dieser Pizza allemal. Den vielen Käse konnten wir nur befürworten, allerdings trifft das wiederum auch nicht alle Geschmäcker. Das Phänomen des übermäßigen Öles fanden wir allerdings auch auf dieser Pizza. Nach einiger Recherche stellten wir fest, dass dieses Problem durch den Käse verursacht wird. Bei qualitativ hochwertigen Zutaten sollte das nicht passieren, trotz alledem hat uns die Pizza überraschenderweise geschmeckt. Der Preis von 16,70 € ist auch nicht der Hit, aber wohl branchenüblich für zwei gelieferte Pizzas.
Wie wurde getestet? Die Lieferservices wurden von fünf Personen auf ihren Preis, ihre Lieferdauer, sowie auf den Sättigungs-, Knusprigkeitsfaktor, Aussehen und den Geschmack getestet. Als Testobjekte wurden jeweils eine Pizza Margherita und eine Prosciutto Funghi gewählt. Jeder Testesser konnte diesen Eigenschaften und Faktoren fünf Punkte zuweisen. Aus diesen Ergebnissen wurde der Durchschnitt berechnet und somit entstanden die folgenden Wertungen. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
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Ristorante Parma Lieferzeit (gesagte/reale)
2
Sättigungsfaktor
4
Knusprigkeitsfaktor
2
Preis
2
Aussehen
2
Geschmack
2
Gesamtpunkte
2,3
Pizza Mann Lieferzeit (gesagte/reale)
3
Sättigungsfaktor
3
Knusprigkeitsfaktor
1
Preis
1
Aussehen
2
Geschmack
1
Gesamtpunkte 1,83
Vielleicht hatte der Pizzabote gerade Pause, unser Hunger allerdings nicht. Aber nicht nur die Lieferzeit war enttäuschend, die ja eigentlich entschuldbar ist. Ein großes Minus gab es auch für den nicht vorhandenen Mozarella. Was für einen Käse sie verwendet haben, konnten wir leider nicht identifizieren. Unsere Befürchtung war aber, dass dieser nie einen Tropfen Milch gesehen hat. Auch hier hätten wir noch ein Auge zudrücken können, doch das viele Öl auf der Pizza war eindeutig zu viel. Immerhin macht sie so am meisten satt. Nun ja, zumindest war das die billigste Pizza mit 16 €. Gäbe es da nicht die Mindestbestellmenge von 16 €, wären wir noch billiger davon gekommen! Und nicht zu vergessen: es war die einzige Pizza, die aufgeschnitten wurde!
Oh, du lieber Pizza Mann! 19,98€ für zwei Pizzas tut sich sicher keiner an. Eigentlich müssten wir hier gar nichts mehr hinzufügen. Außer der Lieferzeit hat uns bei diesem Lieferanten leider wenig zugesagt, und somit fällt die Gesamtpunktezahl auch dementsprechend niedrig aus. Auch hier hat die Pizza zumindest satt gemacht, der Effekt des uns mittlerweile allzu bekannten Öles wiederholte sich, rein nach dem Motto: „Gut war es nicht, aber viel“. Weder beim Aussehen, noch beim Geschmack, und schon gar nicht beim Preis konnte diese Pizza punkten.
Unser Fazit:
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Die eine ist gut, die andere weniger. Dem Einen schmeckt sie so, dem Anderen anders. Unser Gewinner des Pizzalieferantentests bleibt dabei trotzdem Pizza Call. Natürlich, Potential nach oben gibt es auch hier. Geschmacklich ist diese Pizza aber nur schwer zu überbieten. Doch ganz ehrlich, bei diesen Preisen mach ich mir die Pizza lieber selber. Wer dafür zu faul ist, muss eben Hungern!
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Interview mit einem Jungunternehmer
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Kilian Trenkle von “FeetUp” Interview geführt von Sophia Frisbie
Hey Kilian, stell dich doch mal bitte den ZeitlosLeserInnen vor... Ich bin 25 Jahre alt, komme aus dem Allgäu. Nach meinem Abitur 2006 stand ich vor der Wahl „irgendwas“ zu studieren oder mich erstmal umzuschauen, wo es mich hinzieht. Mittlerweile bin ich Grafiker und Gründer der Firma „FeetUp“ein Hersteller und Vertrieb für ein Hilfsmittel, das die Yoga-Welt auf den Kopf stellt.
sowohl finanziell, als auch in Sachen Motivation. Es gibt genügend Menschen, die einem Zweifel in den Kopf setzen, à la: „Was machst du denn, wenn es irgendwann nicht mehr läuft?“ Das kann einem besonders am Anfang den Mut rauben. Ein Meilenstein für mein Business war also: die Erkenntnis, dass man nichts falsch machen kann, weil man aus allem etwas lernen und dann besser machen kann. Hier haben meine Familie und Freunde eine wichtige Rolle gespielt.
Ist dir die Umsetzung auf Anhieb gelungen? Nein! (Lacht ) Gerade am Anfang macht man die meisten Fehler. Das liegt ja auch in der Natur der Sache. Ich musste mich in alle Bereiche der Produktherstellung und Vermarktung einarbeiten: Webseite, Flyer, Import-Export, Vertrieb, Messen, etc. Egal um welches Gebiet es sich handelt, beinahe überall beginnt Neuland. Da ist klar, dass man Fehler macht! Wie bist du auf die Idee für FeetUp gekommen? Mit einem Bekannten hatte ich die Idee ein Produkt zu entwickeln, mit dem jeder einen Kopfstand machen kann. Was sich auch für mich anfangs sehr verrückt anhörte, war nach genauerem Hinsehen eine gute Idee: Yoga ist ein boomender Markt. In Städten wie Berlin oder Köln gibt an fast jeder Ecke ein Yogastudio. Die Sache mit dem Kopfstand ist nun die folgende: Ein Großteil der Yoga-Übenden kann keinen Kopfstand, obwohl die Haltung eine Art „Meisterübung“ ist. Quasi: Viele wollen es, wenige können es - mit FeetUp aber kann jeder.
Fotos: Kilian Trenkle
Was war der entscheidende Meilenstein, um das Business erfolgversprechend starten zu können? Auf jeden Fall war entscheidend, dass mich meine Familie und Freunde unterstützt haben -
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Deine größten unternehmerischen Faux-Pas bisher? Einmal wurde bei einer kompletten Produktionsreihe eine falsche Farbe fürs Leder genommen. Mein Produkt wird vorwiegend von Frauen gekauft - da war der Aufschrei riesengroß. In Folge mussten unzählige Polster auf eigene Kosten ausgetauscht werden. Seitdem nehme ich das Wort „Qualitätssicherung“ ein wenig ernster. Was würdest du, könntest du die Uhr zu deinem Karriere-Start zurückdrehen, anders machen? Puh, schwierige Frage…denn im Prinzip hat man ja jeden Tag auf‘s Neue die Chance, alles anders zu machen. Dazu fällt mir eine passende Geschichte ein: In einem Berliner Café unterhielt ich mich mit einer älteren Dame. Ihrem Outfit zu Folge musste sie Designerin oder ähnliches gewesen sein. Wir redeten über Erfolg.
„Erfolg ist die Konsequenz richtiger Entscheidungen. Doch wie aber fällt man richtige Entscheidungen? Durch gesammelte Erfahrung. Und wissen Sie, wie man Erfahrungen sammelt? Durch falsche Entscheidungen.“
Vordergrund – der persönliche Charakter ist aber mindestens genauso wichtig.
Da stellte sie mir die Frage: „Junger Mann, wie definiert man Erfolg? ...Erfolg, ist die Konsequenz richtiger Entscheidungen. Doch wie aber fällt man richtige Entscheidungen? Durch gesammelte Erfahrung. Und wissen Sie wie man Erfahrungen sammelt? Durch falsche Entscheidungen.“ Konkret zur Frage zurück: Ich würde alles zackiger angehen. Weniger Zeit mit Gedanken verschwenden, die nicht viel mit dem Wesentlichen zu tun haben. Ich würde schon früher mit mehreren Menschen zusammenarbeiten, anstatt alles selber machen zu wollen.
Wie geht es dir als junger Unternehmer im Umgang mit Geschäftspartnern, wo liegt die Herausforderung? Die eigene Art zu arbeiten ist in der Regel unprofessioneller, als die eingespielten Abläufe in bestehenden Unternehmen. Daher muss man seine eigenen Hausaufgaben gut und pünktlich erledigen. Eine große Herausforderung für mich war es, in Meetings professionell zu sein und trotzdem locker zu bleiben. Klarheit und Fokus empfinde ich als extrem wichtig. Je mehr Geschäftsleute ich kennenlerne, desto mehr fällt mir aber auch auf: Das Business steht im
Fotos: Kilian Trenkle
Wurdest du mal für deine Idee ausgelacht? Nein, gelacht wurde nicht. Ich stamme einer Pfrontener Holzfäller-Familie ab. Arnold Schwarzenegger-Gene. Da lacht man nicht. Spaß beiseite. Es wird natürlich viel geschmunzelt und das ist auch völlig in Ordnung. Die Idee ist auf den ersten Blick ungewöhnlich und die meisten Leute haben mit Yoga nichts am Hut. Das Gegenteil ist mittlerweile der Fall. Wenn ich alte Freunde treffe, ist Interesse und Zustimmung groß. Dein persönlicher Tipp an StudentInnen, die eine unternehmerische Idee umsetzen möchten? Legt los! Denkt bis ins kleinste Detail über die Idee nach. Wendet euch direkt an die Menschen, die ihr braucht, um den ersten Schritt zu machen. Versucht die Idee so gut wie möglich mit eigenen Mitteln zu realisieren. Holt eure Familie und Freunde mit ins Boot. Arbeitet vor allem mit denen, die sich auch für die Idee begeistern. Nehmt die Herausforderung an! (Anstatt ein Party-Auslandssemester zu machen, nehmt euch lieber ein halbes Jahr für eure Idee. Macht in diesem halben Jahr trotzdem genug Party ;-) Habt Freude bei allem was ihr tut, hört immer auf euer Herz. …Probiert mal Yoga. Ihr findet den ausführlichen Artikel mit Videos und Zusatzinformationen auf http://dieZeitlos.at/2012/10/ interview-feetup/ oder über folgenden QR-Code:
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iF3 Innsbruck: ein Festival der Superlative Unsere Zeitlos-Reporterin Veronika Milassin war live dabei!
Das weltbekannte iF3 Freeski Film Festival gastierte zum ersten Mal am 5. und 6. Oktober in Innsbruck. Nach fünf erfolgreichen Jahren in Montréal (CAN) und Annecy (FRA) fand das iF3 schließlich den Weg in die Hauptstadt der Alpen. Innsbruck, dreimaliger Gastgeber olympischer Winterspiele (1964, 1976 und 2012: Olympische JugendWinterspiele) wurde am ersten Oktober-Wochenende zum Mekka für alle Freeski-Pilger, OutdoorEnthusiasten und Filmliebhaber. Die Zeitlos hatte die Ehre, live dabei gewesen zu sein. Los ging es mit der offiziellen Pressekonferenz, wo u.a. Tanner Hall, Bene Mayr, Eva Patscheider und der Vizebürgermeister von Innsbruck ihre Statements abgegeben haben. Félix Rioux, Gründer des Festivals, erklärte die Essenz von iF3 mit den Worten:
„It’s really about the cultural side of the [ski] industry. What we’re trying to do with iF3 is to unite the ski industry altogether and go on a world tour to promote skiing to everybody, so we’re not just talking to skiers.“ (Es geht um die kulturelle Seite der Ski-Industrie. Wir wollen sie vereinen und gemeinsam auf Welttour gehen, um den Sport nicht nur den aktiven SkifahrerInnen, sondern auch allen anderen näher zu bringen.)
ɌɌ ɌɌ ɌɌ ɌɌ ɌɌ ɌɌ
Mehr als 25 Vorführungen der neuesten Freeski Filme Hintertux Freeski Session, wo man mit den Profis trainieren konnte Meet & Greet mit den Profis iF3 Brand World, wo die Outdoor-Industrie ihre neuesten Produkte präsentiert hat und man sich mit vielen Goodies bereichern konnte Konzerte und Parties in den Stadtsälen Außerdem gab es noch: Public Bagjump, Open-Air Art Exhibition u.v.m.
Was mir am meisten in Erinnerung geblieben ist, war das Erlebnis, hinter die Kulissen blicken zu können und die Fahrer, Produzenten und Fotografen mal persönlich kennenzulernen. Obwohl so gut wie jeder Profi den ganzen Tag gearbeitet hat (nicht nur körperlich), waren alle sehr motiviert und mit viel Enthusiasmus am feiern. Es ist definitiv wahr, dass die Freeskiwelt wie eine große, eingespielte Familie ist, aber ich habe noch nie so eine Offenheit gegenüber Neulingen in der Szene erlebt, wie bei diesem Festival. Kaum im Bereich für Presse und Fahrer angekommen, wurde man gleich angesprochen und auf ein Bier eingeladen. Da ich früher selber Leistungssport betrieben habe und mich mit Verletzungen auskenne, fiel das Gesprächsthema auf die Hürden eines ComeBacks. 28
Foto: David Malacrida / Quelle: The Distillery www.distillery.cc
Das Programm sah dementsprechend vielfältig aus:
„Klar, manchmal denkt man schon, dass es verrückt ist, denselben Trick, wobei man sich verletzt hat, wieder zu machen. Doch dann steht man auf dem Berg oben, genießt den Ausblick und den frisch präparierten Park, bekommt dieses kribbelnde Gefühl, was man vor einem Sprung hat und meint, man sei der größte Glückspilz, dass man seine Leidenschaft als Beruf ausüben darf. So ist es auch.“, vertraute mir einer der Fahrer an und schenkte mir noch mehr Bier nach. Was die kommenden olympischen Spiele 2014 in Sochi betrifft, sind die meisten AthletInnen skeptisch. Es gibt noch sehr viele Unstimmigkeiten, u.a. bei der Wahl der Jurys und deren Glaubhaftigkeit ihrer Kenntnis des Sportes gegenüber (Juroren aus dem Snowboardbereich sollen auch die FreeskiWettkämpfe beurteilen). Auch Tanner Hall, einer der etabliertesten Fahrer, meinte: „At first I was really focused on the Olympics […] but there’s a bunch of stupid things. We don‘t all have to act like morons because our sport’s in the Olympics. We don’t have to act like we’re all suit and tie people – we’re still the same. To me, in my mind, it’s only one more contest. I mean the XGames is bigger than the Olympics right now because of the credibility the X Games has built [in the freeski scene]. We’ll see what happens in the future but I’m looking forward to do contests and have fun.”(Zuerst war ich sehr auf die olympischen Spiele fokusiert, aber es gibt da ein Haufen blöder Sachen. Wir müssen uns nicht wie Idioten benehmen, nur weil unser Sport nun auch eine olympische Disziplin ist. Wir müssen nicht so tun, als wären wir Anzugträger – wir sind immer noch dieselben. Für mich, in meinem Kopf, ist es nur ein Wettkampf mehr. Ich meine, die X Games sind derzeit bedeutender als die olympischen Spiele, weil sie sich eine Glaubwürdigkeit in der Szene aufgebaut haben. Wir werden sehen, was in Zukunft passiert, aber ich freue mich schon auf kommende Wettkämpfe und, dass ich Spaß habe.) Die Zeitlos ist genauso darauf gespannt, was die Zukunft für den Sport bringen wird. An dieser Stelle möchte ich auch meinen Dank an Isabel Pakowski für diese großartige Möglichkeit, Teil des ersten iF3 in Innsbruck zu sein, ausrichten. DANKE!
Zeitlos KUNST Name: Jana Kostunov Alter: 22 Geburtsort: Kasachstan Wirkungsgebiet: Europa Jana Kostunov ist eine junge Künstlerin, Musikerin und Medizinstudentin aus Deutschland. Bereits mit 5 Jahren besuchte sie eine Kinderkunstschule. Später dann mit 12 schloss sie eine staatliche Kunstschule und eine Musikschule mit Bravour ab. Die Folgejahre zeichneten sich durch eine intensive Arbeit mit Graphik und Ölmalerei aus. Sie stellte Ihre Arbeiten unter anderem bei der langen Nacht der Museen 2010 zusammen mit dem bekannten Künstler Peter Robert Keil in Heidelberg aus. Jana Kostunov fertigte die, in dieser Ausgabe abgedruckten, Illustrationen für die Zeitlos an. Wir sagen an dieser Stelle “Vielen Dank!” 29
Trend: Kitsch Bitsch
Interview mit der Gründerin Lilly Egger Geführt von Veronika Milassin
”Sei einmal leiwand”, “Bitches Say What”, “Holla die Waldfee“ – solche frechen Sprüche ziehen die Blicke auf die Shirts von dem in Wien ansässigen Label, KITSCH BITCH. Obwohl es sich hier um eine sehr junge Marke handelt, wächst die Nachfrage nach den außergewöhnlichen Motiven und Slogans rasant. Angefangen mit einem kleinen Stand bei der ersten T-Shirt Messe in Wien, folgen zahlreiche Einladungen zu Pop-Up-Events, wo KITSCH BITCH regelrecht geplündert wird. Doch wer steckt eigentlich hinter dieser Idee? Die Zeitlos hat KITSCH BITCH-Gründerin, Lilly Egger, zum Interview gebeten: Woher kommst du eigentlich? Aus Wien! Wann ist es dir so richtig bewusst geworden, dass du deine Idee, individuelle Shirts zu fertigen und zu verkaufen, in die Tat umsetzen willst? Das war eine „über Nacht Aktion“! Während der Schulzeit hab ich mit selbst besprayten Shirts begonnen. Sowohl in der Schule, als auch auf der Uni, wurde ich oft darauf angesprochen und gefragt, woher ich sie habe. Da mir schnell klar war, dass studieren eh nicht so meins ist, und meine Leidenschaften im Kreativen liegt, habe ich beschlossen: „Gut, try it!“, und habe begonnen neutrale Leiberl zu besprayen, und sie bei der ersten TShirt Messe im Oktober 2011 präsentiert und verkauft. Das war die Premiere von KITSCH BITCH. Ich hatte keine hohen Erwartungen, und wäre auch schon sehr glücklich gewesen, wenn auch nur eine Person ein Leiberl von mir gekauft hätte. Doch es hat bei den Messebesuchern voll eingeschlagen und ich war nach kurzer Zeit ausverkauft! Ich habe auch einfach meine ersten Bestellungen entgegengenommen, ohne konkreten Plan wie es eigentlich weitergeht. Es war klar, jetzt geht’s los. Klingt ja sehr gut! Woher nimmst du derzeit eigentlich deine Shirts? World Wide Web. Verwendest du auch die Siebdrucktechnik? 30
Ja, mittlerweile nur mehr Siebdruck!
Wie hast du dich eigentlich am Anfang finanziert? Ich hab mein Erspartes reingesteckt. Klar, in ein Start-Up zu investieren, ist immer ein Risiko. Entweder es läuft, oder eben auch nicht. Ich wollte es unbedingt ausprobieren, und siehe da, es läuft. Du bist ja vor allem im Internet präsent. Ich habe gesehen, dass du Instagram (_kitsch_ bitch_) hast, bloggst du auch? Es gibt genug gute Blogger, ich mache Leiberl und Ketterl. Ich habe aber eine Facebookseite, und auch eine Webseite (www.kitschbitch.at). Wer unterstützt dich eigentlich? Bei wem würdest du sagen: „Ohne dich hätte ich es nicht geschafft!“ Also ganz ehrlich, ich hab das ganz alleine auf die Beine gestellt. Chapeau! Ich habe natürlich meine FreundInnen, die so als Nebenjob mir bei den Pop-Up-Events helfen. Apropos Blogs, ich habe mal bei einem Blogger einen Eintrag über dich gelesen, was nicht unbedingt schmeichelhaft war. Wie gehst du mit der Art von Kritik um? Ah, den hab ich auch gelesen. (lacht) Das war ganz zu Beginn. Es wurde dir ja vorgeworfen, dass viele deiner Motive von anderen Künstlern abgekupfert sind. Heutzutage ist es so, dass sich jeder vom Internet inspirieren lässt und ich natürlich auch. Ich seh
überhaupt kein Problem damit, zum Beispiel ein zerronnenes Chanelzeichen, mit dem der Pariser Graffitikünstler Zevs vor einigen Jahren aufsehen erregt hat, als Inspiration für eines meiner Motive zu nutzen.
Würdest du empfehlen, solche Kritiken nicht zu ernst zu nehmen? Absolut! Ich habe mir mittlerweile eine dickere Haut zugelegt. Solche Kritiken sind oft von Neid geleitet. Zu Beginn, als negative Kommentare und Kritiken erschienen bzw. gepostet wurden, hat mich das doch recht irritiert. Mann muss da einfach zwischen konstruktiver und unkonstruktiver Kritik unterscheiden. Bekomme ich Kritik von Leuten die ich schätze, so nehme ich mir das schon ans Herz, denn das ist für mich konstruktive Kritik. Von Leuten mit denen ich zusammenarbeite und Leuten die mich kennen bekomme ich im großen und ganzem nur positives Feedback, was mein Selbstbewusstsein sehr stärkt. Also die Aussagen von random Leuten, die mir damals an die Nieren gingen, beschäftigen mich heute nicht mehr. Was machst du dann mit solchen Kommentaren zum Beispiel auf Facebook? Löschst du sie? Die hab ich meistens auf mein privates Profil bekommen. Ich hab paar mal das Lied von Left Boy ‘Outro‘ zurückgeschickt. Dann kommt auch nichts mehr von denen zurück.
Fotos: KitschBitch
Das ist eine geniale Idee! Sie merken eben, dass ich sie nicht ernst nehme, vor allem, weil die meisten Comments auch keinen Inhalt haben. Das kommt in letzter Zeit eh nicht mehr wirklich vor. Lässt du dich eigentlich sehr von Trends, wie z.B.: Hipster, beeinflussen? Ich mache Kreationen, wo ich dahinter stehe, dir mir selber gefallen und bei denen ich ein gutes Gefühl hab. Ob Hipster oder nicht, beinflusst bin ich von allem was mich umgibt.
schau mir viele ausländische Seiten an. Wenn ich andere Städte bereise achte ich sehr darauf, was dort hipp ist und lass das dann einfließen. Als letztes war ich in London und Kopenhagen. Da geht’s schon anders ab als in Wien.
Apropos Trends: das Thema ‚Nachhaltigkeit‘ gewinnt auch immer mehr an Präsenz in der Textilindustrie. Beteiligst du dich auch daran? Wenn ja, wie? Ja, also meine Leiberl sind alle von Fair-Wear (Anm. Kampagne für saubere Kleidung) und ich schaue auch darauf, dass die Materialien hochwertig sind. Studierst du derzeit eigentlich? Nein, derzeit nicht. Ich habe mal mit IBWL und Publizistik begonnen, daweil aber mal auf Eis gelegt, da es sich zeitlich einfach gar nicht mehr ausgeht. Ich bin erst 21 Jahre alt, also mach ich mir da keinen Stress. Ich lebe momentan das, was ich mir immer gewünscht habe: kreativ und selbstständig zu sein. Vielen lieben Dank für dieses ausführliche Interview! Ihr findet den ausführlichen Artikel mit Videos und Zusatzinformationen auf http://dieZeitlos.at/2012/10/
Es steckt also auch einiges an Bauchgefühl dahinter? Ja ! Ich bin auch viel im Internet unterwegs und
kitsch-bitsch/ oder über folgenden QR-Code:
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Weiße Bohnen-Aufstrich
Ein veganes Rezept für das kleine Budget Schmeckt gut auf Brot oder pur
Zubereitung: Gekochte Bohnen und Sojasahne mittels Pürierstab fein verrühren. Zwiebel, Kapern, Gurken und ggf. Schnittlauch kleinschneiden und unterrühren. Senf, Paprikapulver und Zitronensaft dazugeben und mit Salz, Pfeffer und reichlich Kümmel abschmecken. Mit Paprikapulver und ganzem Kümmel bestreuen.
Zutaten: ɌɌ Die Portionsangaben reichen für eine Schüssel von etwa 20 cm Durchmesser. ɌɌ 500 g gekochte weiße Bohnen (aus 250 g trockenen Bohnen) ɌɌ 150 ml Sojasahne (Cuisine) oder Hafersahne ɌɌ 1 mittelgroße Zwiebel ɌɌ mind. 4 saure Gurken ɌɌ 1 Bund frischer Schnittlauch oder 50 g tiefgekühlt ɌɌ mind. 2 EL eingelegte Kapern ɌɌ 2 TL Senf ɌɌ 1 TL Paprikapulver, edelsüß ɌɌ 2-4 Schuss Zitronensaft ɌɌ etwas (Meer-)Salz ɌɌ frisch gemahlener schwarzer Pfeffer ɌɌ Kümmel, gemahlen und/ oder ganz (nach Belieben)
Wir wünschen einen gesunden Appetit! Das ursprüngliche Rezept stammt aus dem Buch „Käse veganese“ von Heike Kügler-Anger. Autor und Bild: Andreas Grabolle
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Interview mit einer Stripperin Lilly von lillys-home.at Interview geführt von Felix De Zordo
Sie hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht: Lilly tanzt und strippt schon seit vielen Jahren und es macht ihr auch heute noch Spaß. Viele von uns können sich gar nicht vorstellen einen derartigen Beruf, wo man sich vor Fremden auszieht, auszuüben. Doch warum eigentlich? Ist es nicht ein Beruf wie jeder Andere? Im Interview schildert euch Lilly sowohl ihre Erfahrungen als Stripperin, als auch das, was sie so besonders macht! Was hast du vor deiner Karriere als Stripperin gemacht? Ich komme ursprünglich aus dem Gastgewerbe und habe Hotel- & Gastgewerbeassistentin gelernt. Danach war ich einige Jahre im Büro tätig. Ich arbeite hauptberuflich immer noch in einem traditionellen Job. Das Tanzen ist meine Leidenschaft und mein Hobby. Dies möchte ich auch weiterhin so beibehalten.
Steckbrief: Name: Lilly in Beruf: Showtänzer rin und Strippe Alter:
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Fotos: www.lillys-home.at
me.at Homepage: www.lillys-ho
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Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden und wie kam es dazu? Ich bin eher zufällig zum Beruf der Tänzerin gekommen. Ich habe beim fortgehen schon immer gern und ausgiebig getanzt. Irgendwann wurde ich von einer Agentur angesprochen, ob ich damit nicht Geld verdienen möchte. Angefangen hab ich als Gogo-Tänzerin. Zum strippen kam ich erst etwas später. Ich habe das Besondere schon immer geliebt und hasse es mit der Masse mitzuschwimmen. 0815-Shows waren nicht mein Fall. Ich hatte bald die Freude meine Mentorin kennenzulernen. Mit ihr habe ich anfangs meine Shows entwickelt und zusammengestellt. Wir haben auch nächtelang an unseren Kostümen geschneidert und waren einige Zeit auch als Duo auf zahlreichen Erotikmessen in Europa unterwegs. Für mich ist noch heute jeder Auftritt etwas besonderes, worauf ich mich freue und mit Leidenschaft dabei bin. Ich liebe es einfach in die verschiedenen Rollen zu schlüpfen. Mal als junges Schulmädchen, als sexy Sekretärin, als unschuldige Braut oder scharfe Agentin 006 usw., aufzutreten.
Was hält dein persönliches Umfeld davon? Wie hast du reagiert? Anfangs waren natürlich alle skeptisch. Meine Mutter hatte sogar gesagt, wenn ich das anfange, bin ich enterbt! Heute unterstützt sie mich wo sie nur kann. Wir suchen gemeinsam Bilder für meinen Kalender oder meine Autogrammkarten aus. Ich nenne sie liebevoll meine „Marketingabteilung“. Auch für meine Freunde ist mein Nebenberuf mittlerweile völlig normal und sie lauschen immer gespannt meinen Geschichten. Immerhin erlebt man natürlich auch einiges, wenn man viel reist. Wenn ich neue Leute kennenlerne, mache ich aus meinem Hobby kein Geheimnis und ich stehe dazu. Ich muss schon ehrlich sagen, dass ich mir auch hier nicht wirklich reinreden lasse. Wer damit nicht klarkommt, kann bei der Tür wieder rausgehen, durch die sie/er in mein Leben getreten ist. Ich bin wie ich bin, mit dem was ich tue. Ihr findet den ausführlichen Artikel mit Videos und
Wie fühlst du dich während einer Vorstellung? An was denkst du?
Zusatzinformationen auf http://dieZeitlos.at/2012/10/ interview-mit-einer-stripperin/ oder über folgenden QR-Code:
Ich habe vor jedem Auftritt immer ein Kribbeln im Bauch, eine gewisse Freude, und bin voller Energie. Während meiner Show bin ich 100% konzentriert und eins mit der Musik und 35
der gebotenen Show. Es ist für mich immer eine Freude das Publikum in meinen Bann zu ziehen und ihre begeisterten Gesichter und das tolle Feedback zu sehen und zu hören.
Kamen dir Kunden auch schon mal zu Nahe? Wie schützt du dich davor? Natürlich versuchen manche Männer auch mehr, aber Gott sei Dank ist dies bei meinen Auftritten nur ein ganz kleiner Anteil. Absolutes NO-GO: Anfassen! Bei mir gilt: Ansehen erlaubt – Anfassen verboten! Wenn jemand einmal zu viel Mut oder Alkohol (meist eine Mischung aus beiden) hat, dann sage ich es erst einmal freundlich, dass er mich bitte nicht anfassen soll. Doch wer nicht hören will, muss fühlen, wer sich nicht belehren lässt, hat Pech, denn dann breche ich meine Show ab. In meiner Laufbahn als Stripperin und Showtänzerin musste ich diese Notbremse jedoch erst ein einziges Mal ziehen.
Was ist dein Lieblingssong zu dem du tanzt? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, da ich alle meine Songs in den Shows selber auswähle. Diese gefallen mir natürlich auch alle selber. Zurzeit ist mein Favorit „My Little Phoenix - Tarja Turunen“ aus meiner Show „Die Schneekönigin“. Dies kann sich jedoch auch bald wieder ändern.
Was ist das schönste Erlebnis, dass du in diesem Beruf hattest? Das Schönste? Das ist eine richtig gute Frage! Es gibt so viele tolle Erlebnisse. Das aufregendste Erlebnis war bestimmt meine Buchung in Florida. Mit dem vollen, allinclusive-Paket: Sonne, Strand, Meer und SHOPPING . Das schönste Erlebnis? Ich denke, es ist immer dasselbe, auf die „Bühne“ zu kommen, das Strahlen während und nach meiner Show in den Augen der Zuschauer zu sehen.
So ein richtig schlimmes Erlebnis hatte ich bislang noch nie. Das Schlimmste, dass mir als erstes in Erinnerung kommt, war ein Badezimmer in dem ich mich umgezogen habe, wo die Hygiene mehr als zu wünschen übrig ließ. Angezogen hab ich mich dann freiwillig im Auto.
Vielen Dank für dieses ausführliche Interview!
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Fotos: Stephan G. Photography / lillys-home.at
Was ist das schlimmste Erlebnis was du in diesem Beruf hattest?
Sex - eine studentische Umfrage Felix Dezi und Jan Ude vom Zeitlos - Team haben nachgefragt...
Das Sexleben mancher Studierenden wirft teilweise viele Fragen auf. Wir, das Zeitlos – Zügellos Team, haben es uns zur Aufgabe gemacht, mehr über dieses höchst interessante Thema in Erfahrung zu bringen. Gesagt, getan: Eine Umfrage war unserem Zwecke ausgesprochen dienlich. Über einen Onlinefragebogen stellten sich verschiedenste „Studierende“ (Anm. d. Red.: ja, wir gendern jetzt auch), 100 an der Zahl, unseren Fragen. 1. Fangen wir einfach an: Wie oft hast du monatlich Geschlechtsverkehr? (also richtig, nicht nur mit deiner Hand) Mehr als Dreimal Niemals! Wer hätte das gedacht: Einmal Zweimal Über die Hälfte der Befragten Dreimal
8% 7%
Mehr als Dreimal Niemals! Einmal Zweimal Dreimal
15% 54%
16%
(Anm. d. Red.: Befragtinnen?) hat behauptet, öfter als dreimal im Monat Geschlechtsverkehr durchzuführen. Da hat doch bestimmt der Eine oder die Andere geschummelt. Immerhin waren 15% ehrlich und haben die Frage mit „Niemals“ beantwortet.
2. Wer „niemals“ gewählt hat, kann diese Frage getrost überspringen. Was ist dein Lieblingsort für Sex? Bett Sonstiges Na,Tisch von Studierenden (Anm. d. Red.: Ja, wir ziehen Sofa das jetzt wirklich durch!) haben wir uns mehr Wiese erwartet. Mehr als 60% hat am liebsten im Bett Dusche
6%
54%
63%
7%
Bett Sonstiges Tisch Sofa Wiese Dusche
7% 8% 63%
9%
Geschlechtsverkehr. Man würde meinen, die Studierenden heutzutage sind ein wenig langweilig geworden. Aber gegen ein weiches Bett beim Sex ist natürlich nichts einzuwenden.
3. Hast du, oder würdest du für einen Erotikfilm Geld ausgeben?
15%
Ah, hier findet man also die 15% wieder, die laut Frage Nummer 1 niemals Sex haben. Da muss naNein türlich der altbewährte „Heimatfilm“ in KombinaJa tion mit einer Hand herhalten. Viel Spaß!
Nein Ja
85%
37
12%
4. Wie oft schaust du Erotikfilme?
12%
29%
Endlich mal ein ausgewogeneres Ergebnis. 16% Aber ehrlich, es gibt Leute die nie einen Porno schauen? Für uns zwar unvorstellbar, aber man lernt ja bekanntlich nie aus…
29%
Wöchentlich Wöchentlich Täglich Täglich
16%
Monatlich
Monatlich
Niemals!
Niemals! Einmalig 19%
19%
Einmalig
24%
24%
5. Warst du schon mal in einem Erotiketablissement?
Das wird Lilly, unsere Stripteasetänzerin, aber nicht sehr glücklich machen. Wer mehr als dreimal pro Monat Sex hat, hat wohl einen solchen Besuch auch nicht wirklich nötig. Die Betreiber dieser Etablissements würden sich allerdings bestimmt55% auf euer Kommen freuen!
6. Hast du schon mal für Sex bezahlt?
45%
45%
6%
Ja
http://dieZeitlos.at/2012/10/sexeine-studentische-umfrage/ oder über folgenden QR-Code:
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Ja
Nein 94%
Platz 1
Räuber Fotzenglotz
13 %
Platz 2
Spiel mir am Glied bis zum Tod
13 %
Platz 3
Ich bin ein Star, steck ihn mir rein
11 %
Platz 4
Black Cock Down
11 %
Platz 5
Bananenfick in Mosambik
10 %
Platz 6
Der Fluch der Klitoris
10 %
Ihr findet den ausführlichen Zusatzinformationen auf
Nein
6%
7. Aus einer kleinen Auswahl an ErotikfilmTiteln habt ihr folgende 6 als eure Favoriten 94% gekürt:
Artikel mit Videos und
Ja
Nein
55%
Ei, Ei, Ei, was haben wir denn da! Zum Glück ist die Umfrage anonym, sonst gäb‘s noch böse Überraschungen. Aber was bleibt einem auch anderes übrig, wenn die gekauften Erotikfilme auf Dauer langweilig werden, und ein Striptease-schuppen auch nicht das Wahre ist. Hoffentlich hat sich das Geld gelohnt!
Ernsthaft.... Wer zum Teufel denkt sich diese Namen aus?
Ja
Nein
... . n e h e t ge s i e z n A re h I h c u ea t n n รถ k Hier Sei dabei. Werde ein Teil von Zeitlos.
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