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Dez | Jan one
Das digitale Szenenmagazin rund um Wasser- und LuftkĂźhlung sowie Casemodding
EDITORIAL
Ausgabe 01
Aus der Leidenschaft heraus
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iebe Casemodder. Ihr seid Designer, Künstler und Architekten. Ihr seid Bastler, Erfinder und Feinmechaniker. Ihr habt ein Hobby, bei dem ihr so vieles auf einmal sein könnt. Euch ausleben und auf eure Werke stolz sein können. Es gibt keine Vorschriften, keine Vorgaben. Nur die physikalischen Gesetze und eure eigene Phantasie setzen euch Grenzen. Ihr lebt euer Hobby und Ihr liebt es.
bei Thermaktake Germany und haben uns über die Core-P-Modellreihe sowie neue Produkte unterhalten. In einer mehrseitigen Marktübersicht gehen wir auf die Unterschiede von geschlossenen und erweiterbaren AiO-Kompaktkühlern ein. Ebenso werfen wir einen Blick auf Kühler für SSD-Speicher mit M.2- und PCIe-Anbindung.
Ihr haltet gerade die erste Ausgabe von Thermaldrop vor Euch. Die erste Ausgabe eines digitalen Magazins, das sich ausschließlich um die Themen Casemodding, Wasser- und Luftkühlung dreht. Es richtet sich sowohl an Einsteiger, als auch fortgeschrittene Anwender und mit den kommenden Veröffentlichungen verstärkt an Enthusiasten. Thermaldrop ist als Szenenmagazin auslegt und bietet eine Bühne für Casemods, Erfindungen und Designs aus der Community. Natürlich werden auch ausführliche Reviews, Langzeittests und Hintergrundartikel ein fester Bestandteil des digitalen Magazins sein. Für die erste Ausgabe waren wir zu Besuch
Feedback, Ideen und Anregungen sind natürlich herzlich willkommen: feedback@thermaldrop.de Ohne weitere Umschweife wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Jakob Ginzburg
Editorial
Themen und Inhalte Casemodding ■ Zu Besuch bei Thermaltake Germany ■ Streacom DB4 Fanless Cube ■ The Nanoxia Project ■ Circuit 2.0 by Scynd
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Wasserkühlung ■ ■ ■ ■ ■ ■
EKWB Guide: Winkelfittinge Marktübersicht AiO-Wasserkühler Aqua Computer cuplex kryos NEXT Kühler für SSDs Alphacool Eiswolf Thermaltake C1000 Opaque Coolant Black ■ LED Fittinge ■ Neue EKWB Mainboard Blocks
Luftkühlung ■ EKWB Guide: Lüfter-Designs erklärt ■ Thermaltake Engine 27
Interview
CASEMODDING
Zu Besuch bei E
Thermaltake Germany
ine hochwertige Materialwahl, der Vorstoß in die Maker-Community und das schwärzeste Schwarz, das es derzeit auf dem Markt gibt - Thermaltake hat sich für die nahe Zukunft ambitionierte Ziele gesetzt. Mit neuen Produkten sowie dem Ausbau des Standortes in Norderstedt bei Hamburg will das Unternehmen insbesondere die deutschsprachige Community ansprechen. Wir waren vor Ort und haben hinter die Kulissen geschaut und uns anhand des Thermaltake Core P5 die neue Maker-Initiative erklären lassen.
Das beschauliche Örtchen Norderstedt, das knapp vierzig Fahrminuten von Hamburg entfernt liegt, beherbergt die deutsche Niederlassung des taiwanesische Gehäuse- und Peripherieherstellers Thermaltake. Zur Milleniumswende als Entwickler und Hersteller von Kühlern von Kenny Lin gegründet, wurde das Unternehmen schnell für Gehäuse mit auffälligem, futuristischem Design bekannt. Zu den Highlights zählt das Thermaltake Level 10, dessen unverkennbare Designsprache in Zusammenarbeit mit dem Automobilhersteller
BMW entstanden ist und 2014 in einer stark limitierten Titanium-Version, zu einem Listenpreis von 1.199 Euro, zum zweiten Mal aufgelegt wurde. Netzteile, Mäuse und Tastaturen sowie DYI- und AOI-Wasserkühlungssysteme runden das Angebot ab.
Ein Blick zurück auf die Anfangsjahre von Thermaltake ruft Erinnerungen an Klassiker wie das Xaser, Soprano oder auch das Armor zurück, das als eines der ersten Gehäuse mit integrierter Wasserkühlung angeboten wurde. Großes Lob bekam Thermaltake für das futuristische Design und die hohe
aus der Zeit seit Gründung bis 2012 anschaut, muss man eingestehen, dass die Kritik durchaus berechtigt ist. Das war für Thermaltake ein Wendepunkt und die Rückbesinnung auf alte Tugenden. Auf unsere Kernkompetenzen, zu denen auch die Komponenten-Kühlung gehört“, erläutert Martin Pajenkamp, Marketing Manager bei Thermaltake.
Back to the roots
Zu den ersten Produkten, die das Ergebnis dieses Umdenkens widerspiegeln, zählte die Core-V-Reihe. Thermaltake nahm den Begriff Kernkompetenzen aber
Seit 2009 werden die Peripheriegeräte von Thermaltake unter einer eigenen Marke geführt. Tt Gaming bzw. TteSPORTS bietet Mäuse, Tastaturen, Headsets, Controller und Zubehör an. Im selben Jahr kündigte Thermaltake auf der CeBIT eine weitere Marke an: Luxa2. Unter dieser bietet das Unternehmen Zubehör für Smartphones und Tablets sowie Taschen für Laptops an.
Funktionalität der einzelnen Modelle. Aus der Community musste das Unternehmen aber auch immer wieder Kritik einstecken. Bemängelt wurde insbesondere die Materialwahl bei den hochpreisigen Modellen. Kunststoff dominierte über Generationen hinweg. „Wenn man sich die Gehäuse
nicht nur bei der Namensfindung wörtlich, sondern überzeugte auch durch ein stimmiges Airflow-Konzept, bei dem einzelne Komponenten in unabhängigen Kammern untergebracht wurden und so den Luftstrom verbesserten. „Die kleinen Cube-Gehäuse Core V1 und Core V21 sind bei Mi3
CASEMODDING
Interview
ni-ITX-Builds besonders beliebt, weil es sich darin sehr einfach bauen lässt. Alle Seitenteile können komfortabel entfernt werden, wodurch man schnell Zugriff auf alle Komponenten hat. Das gilt auch für die Wasserkühlung und insbesondere für Radiatoren. Die Unterstützung von 240mm Radiatoren in ITX-Gehäusen war, zumindest für damalige Zeiten, keine Selbstverständlichkeit“, so Martin Pajenkamp.
rial für die Verkleidung, griff aber zu hochwertigeren Polymeren. Auch nach der Besinnungsphase gab es aus der Community Kritik: Das Aussehen des Thermaltake Suppressor F51 erinnerte stark an das Define R5 von Fractal Design. Hatte man sich von dem Produkt des Mitbewerbers inspirieren lassen? „Man kann darüber streiten, ob ein rechteckiger Kasten einem besonderen Design entspricht.
Eine Spielwiese für Modder und Maker
Dass Thermaltake aus Fehlern wirklich lernt, bewies das Unternehmen mit der Einführung des Core P 5. Ein offenes, funktionales Show-Gehäuse, das Moddern viel Freiraum und Möglichkeiten bei der Gestaltung des Luft- sowie Wasserkühlungskreislaufs bietet. Es kann nicht nur horizontal und vertikal aufgestellt, sondern auch an die Wand befestigt werden. Die Inspiration kam Thermaltake durch einen Casemod des ursprünglichen Level 10, bei dem die Festplattenkäfige sowie alle Abdeckungen entfernt wurden. Anstelle der Festplatten fand auf der rechten Seite ein Wärmetauscher seinen Platz, links wie gewohnt das Mainboard. Über neun Monate arbeite Thermaltake an dem Serienmodell. Es sollte nicht nur ein Gehäuse für Enthusiasten werden. Ziel war es, die nächste Generation von Moddern anzusprechen und zu begeistern.
Mit der Nachfolgerreihe Core X, die 2015 ihre Markteinführung feierte, bekamen Wasserkühlungs-Enthusiasten durch erweitertes Stacking, also dem Aufeinanderstapeln mehrerer baugleicher Modelle, neuartige Möglichkeiten zur Gestaltung von Kühlungskreisläufen und der Wärmeableitung. Thermaltake entwickelte hierfür einen robusten Gehäuserahmen, der das zusätzliche Gewicht problemlos tragen konnte. Zwar entschied sich das Unternehmen auch bei den neuen Modellen für Kunststoff als Mate4
„Genau das zeichnet Kenny Lin, unseren CEO, aus! Wenn er einen Mod sieht, den er richtig gut findet, investiert er auch die entsprechenden Ressourcen, um aus einer Idee ein marktreifes Produkt zu entwickeln. Die Zusammenarbeit mit dem Modder spielt bei der Entwicklungsphase dann eine sehr wichtige Rolle, um die Intensionen, Gedankengänge und Motivation hinter einem Build massentauglich wiederzugeben. Thermaltake verbindet jahrelange Expertise mit frischen, innovativen Ideen und schafft auf diese Weise großartige Produkte wie eben das Core P5“, führt Martin Pajenkamp aus.
Auch vor Fractal Design haben Hersteller schwarze, gedämmte Gehäuse gebaut. Aus unserer Sicht gab es deutliche Unterschiede zu den Modellen anderer Hersteller, insbesondere, wenn man sich den Innenaufbau anschaut oder es um den Wasserkühlung-Support geht“, erklärt Martin Pajenkamp. „Wir haben aber aus der Reaktion der Community gelernt, dass wir zukünftig Das Design des Core P5 ist mimehr darauf achten müssen, uns nimalistisch gestaltet, nur bei den nicht nur funktional, sondern auch wichtigsten Hardwarekomponenvom Design stärker abzuheben.“ ten wie Mainboard und Netzteil
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horizontal an- und zusätzliche 2,5 Zoll Festplatten unterzubringen. Mit einer Druckzeit von über 20 Stunden gehört dieses 3D Modell zu den aufwändigsten Kreationen des digitalen Angebotes.
gibt es vorgegebene Montageplätze. Thermaltake möchte den Moddern so viel Freiraum wie möglich bieten und das „Maker Movement“ unterstützen. Hierfür rief das Unternehmen die 3dmakers ins Leben. Eine kostenlose Plattform, bei der 3D Modelle für gängige 3D Drucker angeboten werden. Die Community hat hier auch die Möglichkeit, eigene Entwicklungen einzureichen. Neben allerlei Fangrills sind auch Erweiterungen für die Core-P-Produktfamilie zu finden. Besonders beliebt sind Single- sowie Dual 5.25“ Bay Käfige und Halterungen für Lüfter.
gedruckte Elemente verbauen. Es gibt hier zwei Lager – Kreative, die großen Wert auf handwerkliche Arbeit legen und solche, denen es um höchste Präzision geht. Beide Zielgruppen möchten wir mit 3dmaker ansprechen und zur Mitarbeit motivieren. Das Feedback, das wir hierzu aus der 3D-Drucker-Community erhalten haben zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärt Martin Pajenkamp Thermaltakes Intention. Für Inspirationen sorgt auch Thermaltake selbst. Beispielsweise mit dem AIO Bracket_001: Da das Thermaltake Core P5 durch die
Im November hat Thermaltake eine neue Ausführung des P5 vorgestellt. Bei dieser besteht die Front aus gehärtetem Sicherheitsglas Anstelle aus Plexiglas. Anders als bei dem originalen P5 gibt es nun Seitenteile, mit dem das Gehäuse im Design einem Midi-Tower ähnelt. Zur Wahl stehen zwei Modelle: Die Thermaltake Core P5 Tempered Glass Snow Edition ist weiß lackiert, die Thermaltake Core P5 Tempered Glass Edition komplett in schwarzer Farbe gehalten.
„Natürlich sind 3D-Drucker noch nicht in jedem Haushalt zu finden. Jedoch gibt es immer mehr Casemodder, die bei ihren Builds
Gehäusemaße für AIO Kühllösungen eher ungeeignet ist, haben findige Modder eine Halterung entworfen, um Wärmetauscher
Um den Wunsch einer nativen AIO-Unterstützung zu erfüllen, stellte Thermaltake auf der Computex 2016 in Taipeh das Core P3 vor, eine kleine Ausführung des Core P5. Neben der kompakten Gehäusemaße wurde auch das Riser-Kabel für den horizontalen Aufbau der Grafikkarte überarbeitet. Dieses machte bei dem großen Bruder Probleme. Thermaltake bietet für betroffene Käufer einen kostenlosen Austausch an. Wie auch das Core P5 kann das Core P3 dank 3D-Modellen erweitert und den eigenen Bedürfnissen entsprechend angepasst werden. Zum kleinsten Vertreter der Core-P-Reihe, dem P1, konnte Martin Pajenkamp noch keine genauen Aussagen treffen. Das Gehäuse wurde aus mehreren, im 3D Drucker gefertigten Einzelteilen zusammengebaut und ebenfalls auf der diesjährigen Computex ausgestellt. Ob es in die Massenproduktion eingeht oder die Blaupause der Community bereitgestellt wird, ist noch unklar.
Das Thermaltake Core P3 im Detail: Funktionen und Variationsvielfalt
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Wasserkühlung im Wohnzimmer
Auch wenn Enthusiasten-Modelle für Thermaltake weiterhin die höchste Priorität haben werden, sieht das Unternehmen HTPCs wieder im Kommen. Mit dem Core G3 erscheint erst vor kurzem ein schmales, kompaktes Gehäuse, das den Einbau einer Was-
Norderstedt den neuen Thermaltake C1000 Opaque Coolant Black vorführen. Im Vergleich zu schwarzer Kühlflüssigkeit anderer Anbieter hinterlässt das C1000 Opaque Coolant Black keine blauen oder braunen Rückstände im Ausgleichsbehälter. Zwar ist eine deutliche Bewegung der Kühlflüssigkeit zu erkennen,
Thermaltake setzt jedoch nicht serkühlung unterstützt und auch auf Nanopatikel, wie sie beispielsals Entertainment-PC im Wohnweise bei Mayhems zum Einsatz zimmer eine gute Figur macht. kommen. Somit ist die schwarze Kühlflüssigkeit für den regulären Betrieb geeignet, abseits von Shows und Modding-Wettbewerben. Details zu den verwendeten Zutaten konnten wir Thermaltake aber nicht entlocken. 2016 hat Thermaltake den Standort in Norderstedt deutlich erweitert. Neben einer größeren Lagerhalle Allgemein möchte Thermaltake sind auch das Labor und die Prodas Thema Wasserkühlung weiduktionsstätte der Kühlflüssigkeit ter vorantreiben und auch neue gewachsen. Neue Farben für die Produkte stehen bereits in den C1000 Reihe sind geplant und Startlöchern. Als eines der erswerden bereits intern getestet. ten Publikationen konnte uns Martin Pajenkamp vor Ort in 6
Casemodding steht hoch im Kurs
Dabei ist das neue Coolant nicht das einzige neue Produkt, das Thermaltake im Segment der Wasserkühlung für die nahe Zukunft auf den Markt bringen wird. Nach knapp fünf Jahren gibt es wieder ein DYI Kit von Thermaltake. Für die GTX 10 Serie von NVIDIA bietet das Unternehmen eigens entwickelte Full-Cover-Blocks an, die in einer Ausführung für die Founders-Edition sowie die ASUS ROG STRIX GTX 1080/1070 verfügbar sein werden. Das kommende Highlight sind aber ohne Frage die RGB Fittings der Thermaltake Pacific Produktfamilie. Sie beleuchten die Kühlflüssigkeit und die verbauten PETG Rohre mit einem Außendurchmesser von 16 mm von innen heraus. In Verbindung mit den neuen Riing 14 RGB Lüftern, deren Farbe und Drehzahl per Software gesteuert werden kann, ergeben sich für Modder neue Gestaltungsmöglichkeiten ihrer Kreationen. Eine Quelle für Inspirationen wird sicherlich wieder die Thermaltake CaseMOD Invitational werden. Bei dem Wettbewerb, der zweimal jährlich ausgetragen wird, kämpfen die besten Modder aus aller Welt um ein Preisgeld von insgesamt 15.000 USD. Für Deutschland tritt diesmal Stefan Ulrich an, der bereits mit seinem aus Batman vs Superman inspirierten Casemod „Hellbat“ begeistern konnte. Wir drücken Stefan die Daumen und wünschen viel Erfolg!
Unsere Eindrücke von dem neuen Thermaltake C1000 Opaque Coolant Black finden Sie ab Seite 33.
Streacom DB4 Fanless Cube
Streacom DB4 Fanless Cube Wenn das Gehäuse die CPU kühlt K eine Sichtfenster, keine blinkenden RGB-LEDs und keine Lüfter stören das Gesamtbild des DB4 Fanless Cube von Streacom. Das minimalistische Design besticht durch seine Einfachheit, die klaren Linien und kompakten Maße. Die hochwertige Materialwahl - extrudiertes Aluminium mit sandgestrahlter Oberfläche – trägt zum edlen Gesamteindruck bei. Doch das Gehäuse ist nicht nur schön anzusehen, es ist auch funktional: Die abnehmbare Aluminium-Platte fungiert als passiver CPU-Kühler und führt bis zu 65 Watt TDP ab.
Mit Maßen von 26 x 27 x 26 mm ist der Streacom DB4 Fanless Cube ein fast perfekter Würfel. Durch die kompakte Größe finden in dem Gehäuse nicht nur Mini-ITX Mainboards Platz, auch kurze Erweiterungskarten mit bis zu 20 Zentimeter Länge und 11,6 Zentimer Höhe (inklusive Stromanschluss) können hier untergebracht werden. Damit eignet sich der DB4 Fanless Cube als leiser und zugleich leistungsfähiger HTPC. Mittels universeller Halterungen können insgesamt bis zu fünf 3,5-Zoll- oder bis zu zwölf 2,5-Zoll-Laufwerke am Rahmen
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zwei USB-3.0-Ports und zeigt wie die Anschlüsse der Mainboard-Blende nach unten. Der Zugang zu den Anschlüssen ist dank des Standfußes aber jederzeit problemlos möglich. Zur Energieversorgung des Mini-Systems bietet Streacoms das optional erhältliche, proprietäre ZF240 ZeroFlex Fanless-Netzteil mit einer Gesamtleistung von bis zu 240 Watt an. Wer die zusätzliche Wärmequelle lieber außerhalb des Gehäuses unterbringen möchte, greift alternativ zu einem NanoPSU, das die Hardware über ein Notebook-Netzteil
Das Streacom DB4 Fanless Cube-Gehäuse ist ab sofort bei Caseking zu einem Preis von 299,90 Euro verfügabr. Für das Streacom ZF240 ZeroFlex PSU, das lose auf dem Flex-Formfaktor basiert, ist für 139,90 Euro zu haben: https://goo.gl/lX02sI
hinter dem Mainboard-Tray untergebracht werden. So steht genügend Speicherplatz für die eigene Mediendatenbank zur Verfügung. Eine weitere Besonderheit ist der eingebaute Kensington-Lock auf dem I/O-Panel des Cubes. Dieses verfügt zusätzlich über
mit bis zu 160 Watt versorgt. Ebenfalls optional ist die Erweiterung der vier Kupfer-Heatpipes, die für die Wärmeabfuhr der CPU zuständig sind. Damit können auch Prozessoren gekühlt werden, die eine TDP von bis zu 110 Watt aufweisen. 7
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Nanoxia Desk
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ls Nanoxia im vergangenen Jahr die neue CoolForce Gehäuseserie einführte, wollte das Unternehmen auf eine möglichst beeindruckende Weise die eigene Expertise und Detailverliebtheit aufzeigen, die auch das Portfolio von Nanoxia prägen. Unter dem Slogan „Nanoxia - Turn on German Engineering“ sowie der Unterstützung international bekannter Modding-Enthusiasten wurde „The NanoXia Project“ initiiert. Ein massiver, aus Stahl gefertigter Tisch, der zwei unabhängigen und komplett wassergekühlten Systemen Platz bietet. Bewusst griff Nanoxia dabei zu Kühlkomponenten „Made in Germany“ und fertigte auch den Tisch vollständig in Deutschland. Um einen schnellen und komfortablen Zugriff auf die beiden Systeme zu ermöglichen, entwickelte Nanoxia ein Schubladen-System. Installationen neuer Komponenten sowie die Wartung der Wasserkühlung kann durch einfaches Herausziehen der Schubladen durchgeführt werden. Die verbaute Hardware weiß zu gefallen: Die Grundlage bildet jeweils ein MSI X99S MPOWER Mainboard, bestückt mit einem Intel Core i7 5960X Prozessor 8
sowie 16 GB HyperX Fury DDR42133 RAM von Kingston. Bei den Grafikkarten unterscheiden sich die Systeme jeodch: Auf der linken Seite sind zwei R9 290X im CrossFire-Verbund für die Grafikbeschleunigung zuständig. Auf der rechten sind es zwei GTX 980 im SLI-Verbund. Die Stromversorgung erfolgt jeweils über ein 80+Gold zertifiziertes Cooler Master V1000 Netzteil mit – der
plex radical 2 mit einer Größe von 420mm sowie ein bei diesem Projekt erstmalig vorgestellter airplex radical 560 mit Aluminium-Finnen zur Verfügung. Für einen optimalen Durchfluss und eine hervorragende Kühlleistung kommen zwei voneinander getrennte Kühlsysteme zum Einsatz.
Name verrät es schon – 1000 Watt. Um die beiden Systeme ideal kühlen zu können, setzt Nanoxia auf die besten Komponenten aus dem Hause AquaComputer. Cuplex Kryos CPU-Kühler, Rample Full Copper, sowie Kryographics VGA-Kühler sorgen für eine maximale Kühlung. Um die Abwärme perfekt abgeben zu können, stehen pro Seite jeweils ein air-
ten auch schwarze CoolForce Fittinge und Winkel sowie PETG Hard-Tubes bei, die aus dem hauseigenen Sortiment von Nanoxia stammen. Grünes, UV-aktives CF1 Cooling Fluid, setzt in Verbindung mit besonders hellen Rigid LED Bars beeindruckende Farbakzente und bietet eine maximale Ausleuchtung der Systeme.
Zu dem eleganten Konzept tragen neben den Kühlkomponen-
Nanoxia Desk
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Eine beeindruckende Leistung bewies nicht nur die verbaute Hardware, sondern auch das sechsköpfige Team bestehend aus Peter Brands,
das Unternehmen in die Entwicklung des neuen HTPC-Gehäuses „Project S“ einfließen lassen. Der Schubladen-Mechanismus und die Front aus gehärtetem Glas fin-
verschiedenen Farben zu wählen, reicht ein einfacher Druck auf den LED-Schalter im I/O-Panel.
Matteo Amodio, Filippo Borgarelli, Grégory Rousseau und Marcus Vestergaard – das das Nanoxia Desk innerhalb von nur zwei Tagen fertig Die Realisierung des Projektes war für Nanoxia auch eine gute Möglichkeit, die Machbarkeit zwischen Funktionen und Design auszuloten. Diese Erfahrungen konnte
den sich in dem kompakten Case wieder. Wer statt einem liegenden HTPC-System lieber einen Midi-Tower haben möchte, kann das Project S auch aufstellen. Das edle und dabei doch schlichte Frontdesign wird nochmals durch eine RGB LED Leiste hervorgehoben, die den unteren Teil der Front ziert. Um zwischen den
bild, ist das Project S für den Einsatz einer Wasserkühlung geeignet. Die Front nimmt 240 oder 280 mm oder Kompakt-Wasserkühlung auf. An der rechten Gehäuseseite findet wiederum ein 120 oder 240 mm Radiator Platz, während die linke Seite anstelle des HDD-Halters einen 120 mm Radiator zulässt.
Wie auch schon sein großes Vor-
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Circuid 2.0
Circuit 2.0 by Scynd B
ei mir ist die zweite Version stets die Beste“ – Bert Brugner, besser bekannt unter seinem Synonym Scynd, zeigt sich selbstkritisch, wenn es um seine Casemods geht. Dank des inneren Perfektionismus hat der gelernten Maschinenbauer aber schon viel erreicht: Mit seiner Black Spere V2 belegte Scynd auf den DCMM 2012 den zweiten Platz in der CaseCons-Kategorie. Aktuell arbeitet der Modder an dem Circuit 2.0 und will mit seinem Case auf der kommenden Gamescom antreten. Wir haben den jungen Familienvater besucht und uns sein neuestes Werk angeschaut. „
Die erste Version des Circuit entstand bei einem CaseConWettberwerb, der von We-Mod-It ausgetragen wurde. Wegen eines straffen Zeitrahmens, mussten 12
viele Elemente unter Zeitdruck realisiert werden. Der innere Anspruch sowie die Liebe fürs Detail rückten in den Hintergrund. Sogar die Erstplatzierung und positive Rückmeldungen aus der Community konnten Scynd nicht so wirklich glücklich stimmen. Um die persönliche Unzufriedenheit abzulegen, entschied sich Bert, Circuit 1.0 auseinander zu bauen und zu verbessern. „Nachdem ich das Case zerlegt hatte, stellte ich leider fest, dass mir der Platz für einige wichtige Details fehlte. Das Ganze musste also größer werden. Ich bestellte neues Plaxiglas und setzte mich wieder an die Planung. Circuit 2.0 sollte größer uns funktionaler werden. Mit viel Liebe zum Detail“, so Scynd.
Durch seinen Beruf als Maschinenbauer hat Bert Zugriff auf professionelle CAD-Anweundungen. Maße und Design entstanden als virtuelles Modell. Danach folgte die Berechnung der benötigten Materialmenge. Knapp 500 Euro Materialkosten hat Scynd bereits in das Circuit 2.0 investiert. Den Großteil nimmt das rauchgraue Plexiglas ein, das zu einem minimalistischen und zugleich edlen Look des Innenraums beiträgt. „Über sechs Meter LED-Strips habe ich schon verbaut. Sobald ich den Ccontroller auf Basis eines Arduino fertig gebaut habe, wird die Trägerplatte sowie der gesamte Innenraum erstrahlen. Dann lässt sich die Beleuchtung auch gezielt ändern, dimmen oder als Wärmeindikator nutzen. Abhängig von der CPU- oder
Circuid 2.0 Wassertemperatur würde es langsam die Farbe wechseln. Neben der Lichtsteuerung wird es auch möglich sein, die Lüfter und Pumpe zu reguliert. Natürlich ist mir bewusst, dass es bereits einige LED-Controller auf dem Markt gibt. Aber wieso kaufen, wenn man es auch selbst bauen kann?“, erklärt Scynd.
Die 45° Abschrägung an der Front ist weiterhin vorhanden. Die Platten hat Scynd in filigraner Kleinstarbeit abgefräst, geschliffen und über Magnete miteinander verbunden. So ist der Zugriff auf alle wichtigen Komponenten vorhanden, ohne das Gehäuse umständlich auseinander bauen zu müssen. Zusätzlich hat Scynd
Das Modding-Tagebuch von Scynd zu dem Circuit 2.0 ist hier zu finden: https://goo.gl/NsmHqI
Das Circuit 2.0 erbt das Grunddesign der ersten Ausführung, verändert sich aber im Detail. Die Aufteilung in zwei physisch voneinander getrennte Kammern entfällt. Nur noch optisch gibt es die Trennung zwischen Hardware und des 9x120mm Radiators.
einen Mechanismus realisiert, mit dem die Hardware auf zwei Laufschienen aus dem Gehäuse fährt. Damit gestaltet sich die Instandhaltung der Wasserkühlung besonders einfach. Zur Kühlung der Hardware kommen Produkte von Alphacool zum Einsatz. Das
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Unternehmen unterstützte den Modder mit einigen Hardtubes und einem Alphacool NexXxosGPU Kühler für die GTX 970. Ein Großteil der Hardware und des Kühlsystems stammt aber noch aus dem Circuit 1.0 Zwischen 350 und 400 Stunden hat Scynd bereits an dem Mod gearbeitet. Etwas mehr als ein halbes Jahr bleibt noch, bis die nächste DCMM stattfindet. Dann soll das Circuit 2.0 Besucher und Jury durch auffälliges Design, selbstentwickelte Beleuchtung und höchsten Perfektionismus überzeugen. Den Fortschritt können Interessenten bei WeMod-It verfolgen. Wir wünschen Scynd auf jeden Fall viel Erfolg auf der Gamescom!
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WASSERKÜHLUNG EKWB Guide
GUIDE
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enn es um den Aufbau einer Wasserkühlung geht, lautet der wahrscheinlich häufigste Ratschlag: „Benutze nicht so viele Winkelfittinge, denn sie reduzieren den Durchfluss.“ Doch stimmt das wirklich? Die vermutlich einfachste und vor allem kürzeste Antwort lautet: „Ja.“ Doch sie beantwortet nicht die Implikation. Wie sehr wirken sich Winkelfittinge auf die Kühlleistung aus? Zuverlässige Informationen gibt es kaum, meistens beruht dieser Ratschlag auf losen Erfahrungsberichten aus der Community. Diese haben jedoch keinen wissenschaftlichen Rahmen und nur eine geringe Reproduzierbarkeit, was Vergleiche fast unmöglich macht.
des Kühlkreislaufs ermöglichen. kömmlicher Flussmesser angeschlossen wurde. Zuerst werden Dennoch müsste es, wenn die die Basiswerte ermittelt, auf deKühlflüssigkeit auf ein Hindernis ren Grundlage wir dann mögliche stößt und ihre Richtung um 90° Abweichungen erkennen können. ändert, trotz High-Flow-Winkel- Ungedrosselt fördert die EK-D5 fittingen eine Auswirkung auf die PWM G2 Pumpe ca. 1.500 Liter pro Stunde bei 4.750 Umdrehungen pro Minute. Die Messungen führt EKWB erneut durch, dabei jedoch mit jeweils 75%, 50% und 25% der Leistung. Hierzu wird das PWM-Signal benutzt. Durchflussraten geben. Oder? Das wollten wir herausfinden! Um den ersten Winkel in den Für unseren Test griffen wir zu Kreislauf einzubinden, benutzen einer EK-D5 PWM G2 Motor wir die EK-Tube ZMT Schläuche (12V DC PWM Pumpeinheit), mit einer Größe von 15,9/9,5 die auf einem Ausgleichsbehälter bzw. 5/8OD auf 3/8 ID. Läuft montiert ist. Um eine permanente die Pumpe mit ihrer maximalen Messung der Flussgeschwindig- Leistung, ist kaum eine ReduUm das Mysterium ein für alle keit zu messen, benutzen wir ein zierung des Wasserflusses festMal aufzuklären, hat EKWB meh- Arduino-Board, an das ein her- zustellen – gut 1.470 Liter pro rere Tests durchgeführt, die Ergebnisse protokolliert und analysiert. Die Debatte reicht weit zurück, in die Anfangsjahre der DIY-Wasserkühlung, als Winkeladapter noch nicht für einen hohen Wasserfluss optimiert waren. Heutzutage sind sogar drehbare 90° Fittinge verfügbar, wie beispielsweise der EK-AF Angled 90°, die durchflussoptimiert sind und einen leichten Aufbau
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*beinhaltet Produktplatzierungen
REDUZIEREN WINKELFITTINGS TATSÄCHLICH DEN DURCHFLUSS?
EKWB Guide WASSERKÜHLUNG Stunde fließen durch den Kreislauf. Deutlich stärker fällt der Unterschied aus, sobald die Pumpe heruntergeregelt wird. Bei 75% fällt der Durchfluss von 1.125 auf 940 Liter, bei 50% der Pumpleistung von 750 auf 510 Liter und bei 25% sind es von ehemals 375 Liter nur noch 249 Liter.
EKWB herausfinden - durch den wissenschaftlichen Ehrgeiz getrieben wissen - wie sich neun 90° Winkelfittinge auf den Loop auswirken. Die Messung zeigt erneut 5% geringere Ergebnis-
Doch wie lassen sich diese Messwerte mit anderen Kühlkomponenten in einem Kreislauf vergleichen? Wie stark sinkt der Durchfluss, wenn ein 240mm Radiator oder einen CPU-Kühler ein-
se zur Vorherigen. Insgesamt stellt das Unternehmen einen Verlust von über 24% im Vergleich zu nur einem Winkel oder fast 400 Liter pro Stunde fest.
gebunden werden? Für die erneute Messung greifen wir zu einem EK-CoolStream SE 240 in der slim-Ausführung, da dieser restrektiver ist, als Modelle der PE- oder XE-Serie.
Schauen wir uns an, welche Wirkung noch mehr Winkel in einem Loop haben. Wir fügen zwei weitere 90° Winkelfittinge hinzu und führt den Test erneut bei 100%, 75%, 50% und 25% Pumpleistung durch. Jetzt zeigt sich eine deutliche Absenkung des Durchflusses um ca. 10%. Zwei weitere Fittinge werden in den Kreislauf integriert, wodurch die Gesamtanzahl auf fünf 90° Winkel steigt. Erneut senkt sich der Durchfluss messbar. Weitere 7% weniger sind es im Vergleich zur letzten Messung. Erneut kommen zwei Winkel hinzu. Sechs oder sieben 90° Winkel kommen meisten nur in großen Kreisläufen zum Einsatz, um mehrere Kühlkomponenten wie Radiatoren oder Kühlblocks miteinander zu verbinden. Mit sieben
Winkelfittinge in dem Test-Loop sinkt der Wasserfluss nochmals um knapp 5%. Zum letzten Mal erweitert EKWB das Konstrukt um zwei Fittinge und führen erneut eine Messung durch. Auch wenn eine solch hohe Anzahl an Winkeln selten ist, will 17
WASSERKÜHLUNG EKWB Guide von den eingesetzten Komponenten, auch geringfügig abweichen.
Fazit
Die nicht enden wollende Debatte um den Einfluss von gewinkelten Adaptern kann endlich aufhören. Reduzieren 90° Fittinge den Durchfluss? Ja. Ruiniert eine große Anzahl an solchen Winkeln den Loop? Nein. Verglichen mit einem Radiator oder CPU-Kühler gibt es nur eine sehr geringe Beeinträchtigung der Gesamtfördermenge und kaum eine Auswirkung auf die Kühlleistung. Wenn also das nächste Mal eine Diskussion entbrennt, wie vieErneut wird die Pumpe auf vier ter Laborbedingungen durch- le 90° Adapter in einem KühlGeschwindigkeitsstufen einge- geführt wurde. Wir wollen, dass kreislauf eingesetzt werden könstellt und der Durchfluss gemes- jeder selbst in der Lage ist, ei- nen, sollte die Antwort lauten: sen. Verglichen mit einem 90° nen solchen Test mit preiswer- „So viele, wie eben nötig sind!“ Winkelfitting reduziert der Ra- ter Hardware zu machen. Natürdiator den Durchfluss um 22%. lich können die Werte, abhängig
Um den Durchfluss bei integriertem CPU-Kühler zu testen, kommt ein EK-Supremacy EVO - Full Nickel zum Einsatz. Im Vergleich zu einem Radiator sind deutlich spürbare Werte zu erwarten, da die Kühlflüssigkeit durch eine Vielzahl feiner, enger Kanäle gepresst wird. Diese feinen Kanäle aus Kupfer ermöglichen es dem EK-Supremacy EVO, selbst bei einem geringen Durchfluss herausragende Kühlwerte zu erreichen. Bevor wir ein endgültiges Fazit von EKWB kommen ziehen, wollen wir erneut anmerken, dass der Test bewusst nicht un-
Im EKWB-Shop verfügbar EK-D5 PWM G2 Motor: https://goo.gl/g1agSH EK-Tube ZMT: https://goo.gl/miezoi EK-AF Angled 90°: https://goo.gl/7E0x3e Supremacy EVO: https://goo.gl/5vnxGO EK-CoolStream SE 240 : https://goo.gl/40jYjX
* Für den Inhalt dieses Beitrages zeigt sich ausschließlich EKWB d.o.o. verantwortlich 18
Marktübersicht kompakter AiO-Wasserkühler WASSERKÜHLUNG
Teil 1
AiO-Kompaktwasserkühlungen im Test
K
ompaktwasserkühlungen vereinen eine hohe Kühlleistung mit einem leisen sowie wartungsfreien Betrieb. Für unerfahrene Freizeitschrauber, die durch Übertaktung mehr aus ihre CPU herauskitzeln wollen, sind All-InOne-Systeme eine optimale Alternative zu großflächigen Luftkühlern. Die kinderleichte Montage sowie die flexible Gestaltung des Luftstroms sind weitere Vorteile. Bei Preisen im dreistelligen Bereich müssen Interessenten deutlich tiefer in die Tasche greifen als zu Luftkühlern. Wir schauen uns an, was derzeit für das Geld auf dem Markt geboten wird und worin die Unterschiede der einzelnen Kompaktwasserkühlungen liegen.
Die Qual der Wahl
IIst die Entscheidung zugunsten einer Kompaktwasserkühlung gefallen, stellt man schnell fest, wie vielseitig die Modellauswahl ist. Die All-In-One-Systeme unterscheiden sich dabei nicht nur in ihrer Größe und somit der Wärmeabfuhr-Leistung, sondern
auch in ihrer Funktionsweise. Neben geschlossenen, wartungsfreien Modellen, bieten immer mehr Hersteller auch erweiterbare Kompaktwasserkühlungen an, die wieder befüllt werden können und die Grenzen zu DIY-Wasserkreisläufen weiter verwischen. Die Idee ist dabei nicht neu, konnte sich aber erst nach einiger Zeit von ihrem Nischendasein verabschieden - zum einen durch die Akzeptanz der Community, zum anderen dank der stetigen Weiterentwicklung der Technologie.
auf eigens entwickelte Pumpen, sondern greifen zu bewährten Modellen wie sie Asetek und CoolIT Systems anbietet. Unterschiede gibt es aber dennoch, sei es in Punkto Design, Materialwahl, Größe des Radiators oder die im Lieferumfang enthaltene Lüfter sowie sonstiges Zubehör.
Cooler Master Seidon 120V
Zu den preiswertesten AiO-Kühlsystemen gehört die Cooler Master Seidon in der 120mm-Ausführung.
Anbieter geschlossener Wasserkühlungen konnten über die vergangenen Jahre die Pumpentechnik optimieren und so eine geringere Geräuschentwicklung erreichen. Zwar arbeiten Kompaktwasserkühlungen durch ihre fehlende Entkopplung weiterhin nicht flüsterleise, schaffen aber dennoch den Spagat zwischen geringem Betriebsgeräusch und hoher Wärmeabfuhr-Leistung. Für unter 50 Euro zu haben, ist Trotz einer großen Modellvieldie Kompaktwasserkühlung auch falt, setzten nicht alle Anbieter für übertaktete Mittelklasse-CPUs 19
WASSERKÜHLUNG Marktübersicht kompakter AiO-Wasserkühler gut geeignet. Die Kühllösung wurde von Cooler Master selbst entwickelt, die Fertigung findet in den hauseigenen Werken statt. Leider erzeugt die Pumpe bei voller Betriebsleistung (12 Volt) ein deutlich hörbares Arbeitsgeräusch und eignet sich daher nur bedingt für Silent-Systeme.
ctic bei dem Liquid Freezer auf eine Bodenplatte aus Kufper setzt und die darüberl iegende Pumpe aus dem Hause Asetek über 326 Millimeter langen Schläuchen mit dem Radiator verbindet.
von Asetek. Anstatt ausschließlich auf PWM zu setzen, integriert NZXT bei der KRAKEN X31 bzw. X61 einen USB-Anschluss. Entsprechende kostenlose Software vorausgesetzt, kann die Pumpe in einem Bereich zwischen 2.400
Die integrierte 12V-Pumpeinheit ist samt Gehäuse 82x82 mm groß, arbeitet mit schnellen 4.350 Umdrehungen pro Minute und weist ein leichtes Betriebsgeräusch auf. Ist der Einsatz in einem Silent-System vorgesehen, muss also gedrosselt werden.
und 3.600 Umdrehungen pro Minute geregelt werden. Der Vorteil liegt klar auf der Hand – ist bei rechenintensiven Anwendungen eine höhere Kühlleistung nötig, erfolgt die Konfiguration bequem über den PC im laufenden Betrieb.
Die Bodenplatte besteht aus gut wärmeleitfähigem Kupfer und wird von den beiden flexiblen, knick- und verdrehungssicheren, 300 Millimeter langen Schläuchen mit einem 120 mm großen und 27 mm dicken Aluminiumradiator verbunden. Cooler Master setzt bei dem Seidon 120V auf einen PWM-Lüfter mit einem Regelbereich zwischen 800 und 2.400 Umdrehungen pro Minute.
Arctic Liquid Freezer 120, 240 und 360
Auch wenn es geringfügig teurer ist, bietet das System von Arctic im Vergleich eine bessere Kühlleistung. Der 40 mm dicke Radiator weist feine und stabile Kühlfinnen aus Aluminium auf. Dem Lieferumfang liegen zwei FDBPWM-Lüfter bei, deren Drehgeschwindigkeit in einem Regelbereich von 500 - 1.350 RPM angepasst werden kann. Wenig überraschend ist es, dass Ar-
Mit dem optional erhältlichen AdNZXT KRAKEN X31, X61 apter G10 kann der NZXT KRAWie auch schon Arctic setzt NZXT KEN X31 und KRAKEN X61 auch ebenfalls auf eine Pumpeinheit zur Kühlung von Grafikkarten eingesetzt werden. Die Befestigung über Schrauben und Kabelbinder ist dabei zweckmäßig und stellt das Design ein wenig in den Vordergrund. Zur Unterstützung des Kompaktwasserkühlers ist im G10-Shroud ein 92mm Lüfter integriert, der die Wärmeabfuhr des Grafikspeichers sowie der Wandler übernimmt.
Corsair Hydro Series H80i v2
Ein weiterer Vertreter des LCLC (Low Cost Liquid Cooling) System von Asetek ist die Hydro Se20
Marktübersicht kompakter AiO-Wasserkühler WASSERKÜHLUNG ries H80i von Corsair. In Ihrer Funktionalität erinnert sie stark an den NZXT KRAKEN X31, verfügt ebenfalls über einen USB-Anschluss und erlaubt mit der Corsair Link Software die Anpassung der Rotationsgeschwindigkeit der Pumpeinheit. Im Vergleich zu den Mitbewerbern erhöht Corsair jedoch die Dicke des Aluminium-Radiators auf 49 mm und somit auch die Kühlfläche. Zum Lieferumfang gehören zwei PWM-Lüfter sowie eine modulare Halterung für eine schnellere, werkzeuglose Montage der Pumpe.
Um die Kühlleistung der Corsair Hydro Series H80i v2 im Vergleich zum Vorgängermodell zu steigern, hat das Unternehmen die Coldplate, die Kupferplatte, die direkten Kontakt mit der CPU hat, überarbeitet. Ein besserer Fluss der Kühlflüssigkeit und eine geringe Geräuschentwicklung im Maximalbetrieb sind die positiven Ergebnisse. Hinzu kommt eine besonders lange Garantie von fünf Jahren.
Thermaltake Water 3.0 Riing RGB 360
Wie eine geschlossene Komplaktwasserkühlung in der Premium-Klasse aussieht, zeigt Thermaltake mit der Water 3.0 in der Riing RGB 360 Ausführung. Sie basiert auf der Thermaltake Water 3.0 Ultimate, verfügt also über einen 360 Millimeter großen und 27 mm dicken Aluminium-Radiator. Auch Thermaltake setzt bei der Pumptechnik auf Asetek. Die runde Kupferplatte wird bereits
mit einer Schicht Wärmeleitpaste ausgeliefert und erleichtert so die Montage auch für weniger Erfahrene Anwender. Die 326 mm langen Gummischläuche sind schwarz gesleevt und schützen die Oberfläche vor Schäden und Kratzern, fungieren ebenso als Knickschutz. Das unverkennbare Highlight des AiO-Kühlers von Thermaltake sind die drei Riing Lüfter inklusive entsprechender Steuereinheit. Diese erlaubt nicht nur die Regulierung der Lüfter-Drehzahl sondern auch das Umschalten der Farbmodi. Sechs fixe Farben stehen zur Auswahl sowie ein RGB-Farblauf mit 16,5 Millionen möglichen Variationen. Dank eines Control Centers hat die Reduzierung der Drehzahl keinen Einfluss auf die Leichtkraft bzw. Intensität der verbauten LEDs. Alternativ kann die Geschwin-
digkeit auch manuell über das PWM-Signal angepasst werden. Durch den großen Regelbereich von 400 bis 1.500 Umdrehungen pro Minute ist eine feine Justierung der Drehgeschwindigkeit möglich. Zusätzlich integriert das Unternehmen ein Entkopplungssystem in den Rahmen des Riing RGB, um den Geräuschpegel der sonst schon leisen Lüfter noch weiter zu reduzieren.
RaiJintek Triton
Das noch junge Unternehmen RaiJintek hatte vor zwei Jahren mit der Triton eine günstige, wiederbefüllbare, aber nicht erweiterbare AiO Wasserkühlung vorgestellt. Bei den Anschlüssen setzt RaiJintek auf herkömmliche 13/10 Anschraubtüllen, die jedoch fest in das Gehäuse der Pumpeinheit sowie des Radiators verbaut und mit den durchsichtigen 400 mm-langen Schläuchen verklebt sind. Ein Austausch der Anschlüsse ist zwar mit einem gewissen Kraftaufwand möglich, hat aber den Verlust der Garantie sowie mögliche Leaks zufolge. Zum üppigen Lieferumfang gehören neben Backplates für Intel- und AMD-Mainboards und Wärmeleitpaste für mindestens zwei Anwendungen, auch drei Wasserzusätze in den Farben Rot, Grün und Blau. Eine eingebaute LED erlaubt zu-
sätzlich die visuelle Anpassung des Kompaktkühlers an das Erscheinungsbild des Systems. Bei der Materialwahl kann RaiJintek hingegen nicht überraschen und setzt, wie auch viele andere Anbieter von Kompaktwasserkühlern, auf eine Kombination aus Kupfer-Coldplate und Aluminiumradiator. Dieser ist 32 mm dick. Die mitgelieferten Lüfter werden über einen 4-Pin-Anschluss mit Strom versorgt und erlauben die
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WASSERKÜHLUNG Marktübersicht kompakter AiO-Wasserkühler Regulierung der Drehgeschwindigkeit in einem Bereich zwischen 1.000 und 2.000 RPM. Der große Vorteil der RaiJintek Triton ist die Möglichkeit, den Kreislauf zu leeren und wieder zu befüllen. Sinkt der Füllstand mit der Zeit ab, kann das die Fähigkeit der Wärmeabfuhr minimieren. Dank des eingebauten Fillports lässt sich regelmäßig neue Kühlflüssigkeit nachfüllen oder komplett durch eine andere ersetzen. Positiver Nebenaspekt: Einsteiger werden so behutsam an das Thema Wasserkühlung herangeführt.
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wasserkühlern etablieren: Modelle, bei denen die Pumpeinheit samt Ausgleichsbehälter in den CPU-Kühler integriert ist sowie AiO-Kühler, die Pumpe und Radiator in einer Einheit kombinieren und über Schläuche mit einem herkömmlichen, kompakten CPU-Kühler verbinden. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, sowohl bei der Montage als auch im täglichen Betrieb.
in ihrer Rotationsgeschwindigkeit angepasst werden kann. Der Radiator besteht vollständig aus Kupfer. Das Material ist für seine besonders hohe Wärmeleitfähigkeit bekannt und bei DYI-Wasserkühlungen die erste Wahl. Über hochwertige, 400 Millimeter lange Schläuche, die passend zum Gesamtdesign in schwarz gehalten sind, wird der Radiator mit dem Prozessorkühler verbunden.
EKWB EK-XLC Predator
Als CPU- Kühler setzt EKWB auf den EK-Supremacy MX, der sich als Einzelkomponente seit einigen Jahren im Portfolio des Unternehmens befindet. Das Design ist minimalistisch. Der Deckel aus durchsichtigem Plexiglas bietet Aussparungen für die Montage von 3mm kleinen LEDs. So minimalistisch wie das Design ist auch der Lieferumfang des Prozessorkühlers – Besitzer einer AMD CPU müssen das optional erhältliche EK-XLC Predator AMD Upgrade Kit separat erwerben, wenn sie die Kompaktwasserkühlung von EKWB einsetzen wollen. Für die optimale Wärmeabfuhr sind EK-Vardar F4 Lüfter zuständig, die eine Größe von 120 mm haben und über PWM in einem Bereich von 550 bis 2.200 Umdrehungen pro Minute geregelt werden können. Sowohl die Pumpeinheit als auch
Im Jahr 2011 hatte Aquacomputer mit dem Airplex Modulary System einen Radiator samt integrierter Pumpe vorgestellt, das auch noch heute in unterschiedlichen Größen verfügbar ist. Neben einer leisen EHEIM Compact 600 Pumpeinheit wird wahlweise auch die Laing D5 Pumpe verbaut. Das Konzept wurde von Aquacomputer jedoch nicht zu einer AiO Kompaktkühlung weiterentwickelt, sondern als eigenständige Komponente für den DIY-Kühlkreislauf angeboten. Bei dem EK-XLC Predator greift das in Slowenien ansässige Unternehmen EKWB dieses Konzept Flexibel erweitern auf und erweitert es um nützliche So komfortabel geschlossene sowie durchdachte Funktionen. Kompaktwasserkühlungen auch sind, ist ihre Lebenszeit dennoch Bei der Pumpeinheit setzt EKWB begrenzt. Sie können nicht mit auf die leise und zugleich kraftdem System mitwachsen und bie- volle Laing DDC, die über PWM ten nur geringfügigen Spielraum bei der Individualisierung. Erweiterbare Kompaktwasserkühlungen sind die richtige Wahl für alle, die außer der CPU noch weitere Hardware kühlen oder die Wärmefläche nachträglich erweitern wollen. Die kompakte Bauweise, die für AiO-Kühlungen typisch ist, erlaubt den Einsatz einer Wasserkühlung auf engstem Raum - zumal es eine Vielzahl von Micro-ATX-Gehäusen gibt, in denen die Montage einer herkömmlichen Pumpe nicht oder nur schwer möglich wäre. Gleich zwei Designs konnten sich bei erweiterbaren Kompakt-
Marktübersicht kompakter AiO-Wasserkühler WASSERKÜHLUNG die Lüfter werden über ein einzelnes SATA-Molex-Kabel mit Strom versorgt. Damit die gleichzeitige Regulierung der Drehgeschwindigkeit – also Pumpe und Lüfter – besonders einfach durchgeführt werden kann, integriert EKWB in den Radiator einen PWMHub mit vier 3pin-Eingängen.
Rein äußerlich betrachtet, sieht der Eibaer dem Cooler Master Eisberg zum Verwechseln ähnlich. Kein Wunder, denn schließlich wurde der Eisberg im Auftrag von Cooler Master durch Alphacool entwickelt. Unter der Haube zeigt sich jedoch, dass die Technologie optimiert wurde. Alphacool setzt auf eine leise Pumpeinheit, deren Lagerung überarbeitet und die
Bestwerte. Leider eignen sich die Serienlüfter nicht, um das Potential des Radiators zu entfalten. Sie sind sowohl bei einer moderaten wie auch hohen Rotationsgeschwindigkeit deutlich zu hören. Angenehm üppig fällt der Lieferumfang des Alphacool Eisbaer aus. Montagezubehör für die unterschiedlichen CPU-Sockel, ein 3-Pin-PWM-Y-Lüfteradapter
Drehgeschwindigkeit deutlich reduziert wurde. Im Detail bedeutet das einen Betrieb mit 7 Volt bei 1.900 RPM. Wird der Kreislauf durch zusätzliche Komponenten erweitert, kann die Pumpleistung auf volle 12 Volt erhöht werden, was 2.700 RPM entspricht. Bei reduzierter Geschwindigkeit eignet sich der Alphacool Eisbaer auch für Silent-Systeme, selbst wenn ein komplett geräuschloser Betrieb Alphacool Eisbaer Als OEM-Anbieter lizensiert Al- durch fehlende Entkopplung nicht phacool schon seit mehreren möglich ist, da das Mainboard Jahren die eigene Pumpentech- als Resonanzverstärker fungiert. nologie und tritt als Technologiepartner mehrerer AiO-Anbie- Ebenso auf einen Silent-Betrieb ter auf, darunter Fractal Design optimiert, wurde der Kupfer-Raund Cooler Master. Mit dem Al- diator. Alphacool setzt auf den phacool Eisbaer hat das Unter- Nexxxos ST30 240, den es auch nehmen eine erweiterbare Kom- schon seit einiger Zeit als Einzelpaktwasserkühlung ins Portfolio komponente zu kaufen gibt und aufgenommen, die mit ihrer at- mit herausragender Wärmeabtraktiven Preisgestaltung selbst fuhrleistung überzeugt. Besonders DIY-Kits echte Konkurrenz macht. bei sich langsam drehenden Lüftern erreicht der Nexxxos ST30
und zwei Päckchen hochwertiger Wärmeleitpaste von Gelid, die GC-Extreme, werden mitgeliefert.
Der EK-XLC Predator verfügt über standardisierte G1/4 Gewinde, mit denen der Kreis erweitert werden kann. Noch einfach geht das bei der Ausführung mit integrierten Schnellverschlüssen, die eine einfache Öffnung des Wasserkreislaufs ohne jegliche Leaks versprechen. Weder CPU-Kühler noch Radiator müssen hierzu demontieren werden. EKWB hat bereits passende, vorgefüllte Grafikkarten-Kühler im Portfolie, die über zwei integrierte Schnellverschlüsse (QDC) an den EK-XLC Predator angeschlossen werden können.
be quiet! Silent Loop
Mit der Silent Loop feiert be quiet! sein Debüt auf dem Markt der erweiterbaren Kompkatwasserkühlungen. Insbesondere die entkoppelte Pumpe mit ihrer Reverse-Flow-Technologie ist im AiO-Segment eine echte Innovation. Für ihre Entwicklung zeigt sich Alphacool ver-
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WASSERKÜHLUNG Marktübersicht kompakter AiO-Wasserkühler antwortlich, die mehrjähriges Know-How im Bereich Pumpentechnologie vorweisen können und mit dem Alphacool Eisbaer selbst eine Kompaktwasserkühlung anbieten. Dank zusätzlicher Entkoppelung der Pumpeinheit verspricht be quiet! bei der Silent Loop einen flüsterleisen Betrieb bei maximaler Kühlleistung. Obwohl sich die Pumpeinheit in dem CPU-Kühler befindet, ist dieser dennoch so kompakt wie gängige Prozessor-Wasserkühler. Be quiet! verzichtet auf eine Betriebs-LED und setzt stattdessen auf eine Abdeckung im gebürsteten Aluminium-Design, die ein edeles und hochwertiges Gesamtbild abgibt. Natürlich ist auch der Silent Loop wiederbefüllbar,
hierfür wurde ein entsprechender Fillport an der Seite verbaut. Über das gesleevte 3-Pin-Kabel wird die Pumpe mit Strom versorgt. Be quiet! gibt eine Betriebsspannung von 12 Volt an, von einem Betrieb mit 7 Volt ist durch die neuartige Pumpmechanik jedoch abzuraten!
Die Entwicklungszeit der Silent Loop Wasserkühlung betrug über drei Jahre. In dieser Zeit wurden viele Möglichkeiten getestet, um sich vom Feld der Mitbewerber abzusetzen und den hohen Ansprüchen an Kühlperformance und einer geringen Lautstärke gerecht zu werden, die von be quiet! erwartet werden. Insbesondere schnell drehende und damit laute Lüfter und eine deutlich hörbare Pumpe wurden in der Entwicklungsphase als Manko vieler Kompaktwasserkühlungen identifiziert. Die Umkehrung der Fließrichtung bewirkt einen geringeren Druck gegen die Jetplate der Pumpe und reduziert die Vibration. Diese Technik findet man zum Beispiel in Aquarium-Pumpen oder teilweise in wassergekühlten Grafikkarten. Die niedrige Geräuschkulisse ist auf dem Retail-Markt absolut einzigartig. Selbst bei einer Drehzahl von 2.200 U/Min lässt sich nur bei absoluter Stille und in unmittelbarer Nähe ein leises Geräusch vernehmen, das bei größerem Abstand oder Schließen der Seitenteile komplett verschwindet und von anderen Geräuschquellen deutlich übertönt wird. Außerdem wurde beim Design der Pumpe darauf geachtet, dass sie kompakt ist, um Kompatibilität mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Arbeitsspeicher-Riegeln zu gewährleisten. Die Temperaturunterschiede im Vergleich zur einer Pumpe mit herkömmlicher Fließrichtung bewegen sich übrigens im Bereich von 1-2°C – bei signifikanter Reduzierung der Lautstärke. Es wurde außerdem darauf geachtet, ausschließlich Komponenten aus Kupfer im Kreislauf zu verwenden, um das Korrosionsrisiko zu verringern und die Lebensdauer zu erhöhen. Die PureWings 2 PWM Lüfter bauen einen hohen Druck auf, der die Flüssigkeit im Radiator effektiv kühlt. Aaron Licht, PR Manager, be quiet! 24
Sowohl Radiator als auch Coolplate sind aus Kupfer, wobei letztere vernickelt ist. Als Radiator kommt ein NexXxoS ST30 von Alphacool zum Einsatz, der eine Bauhöhe von 30 mm besitzt. Dieser Wärmetauscher hat besonders gute Kühleigenschaften, auch weil Alphacool nur eine geringe Schicht schwarzen Lack aufträgt, der die Kühlleistung kaum gemindert. Für die Wärmeabfuhr sind zwei angepasste Pure Wings 2 verantwortlich. Mit ihrem Rifle-Lager und fehlender Entkopplung gehören sie zu den Einsteiger-Modellen im Portfolio von be quiet! Anders als die im regulären Handel erhältlichen Pure Wings 2 bieten die Silent Loop Lüfter einen größeren PWM-Regelbereich von 600 bis 2.000 Umdrehungen pro Minute. G a r a n t i e h i n w e i s Eine Erweiterung der Kühlung ist durch be quiet! nicht vorgesehen. Beim Modifizieren der Wasserkühlung erlischt der Anspruch auf Garantie. Theoretisch ist die Erweiterung jedoch möglich, da standardisierte G1/4“ Gewinde für die Anschlüsse verwendet werden.
Die Gummischläuche, die Pumpe und Radiator verbinden, sind mit Knickschutzfedern ausgestattet. Be quiet verzichtet jedoch auf eine Schnellkupplung.
Marktübersicht kompakter AiO-Wasserkühler WASSERKÜHLUNG Will man den Kreislauf nachträglich erweitern, muss der Schlauch aus dem G1/4-Anschluss am Wärmetauscher oder an der Pumpeinheit herausgeschraubt werden. Damit erinnert die Kompaktwasserkühlung stark an DIYKits, ist aber wesentlich platzsparender und kosteneffizienter.
Fazit
Kompaktwasserkühlungen haben gegenüber klassischen Luftkühlern zwei Vorteile: Wie der Name schon sagt, sind diese Kühlsysteme kompakt und können auch in besonders schmale und kleine Gehäuse verbaut werden. Zum anderen lassen sich die Lüfter am Radiator anbringen, dass sie die Luftzirkulation im Gehäuse zusätzlich fördern. Zu den Schattenseiten gehören wiederum ein hörbares Betriebsgeräusch der Pumpeinheit, das
von Modell zu Modell weniger stark ausgeprägt ist sowie eine geringfügige Wartung bei den wiederbefüllbaren AiO-Systemen. Kompaktkühler, die nicht durch den Nutzer nachbefüllt werden können, haben zusätzlich eine absehbare Lebensdauer. Zu verschmerzen ist das bei einem Blick auf den Preis und die Einfachheit bei der Montage. Wer ein größeres Budget zur Verfügung hat, in absehbarer Zeit neben der CPU auch weitere Komponenten kühlen möchte, jedoch nicht die Zeit in den Aufbau einer DIY-Wasserkühlung investieren will, sollte zu einer erweiterbaren Kompaktkühlun-
gen greifen. Die verbauten Pumpen, sind in der Lage auch große Mengen an Kühlflüssigkeit zu fördern und kommen selbst mit einem erhöhten Wiederstand durch mehrere Wärmetauscher zurecht. Kombinationen aus Pumpe und Radiator haben den Vorteil einer besseren Entkoppelung, sind im Schnitt aber auch größer als herkömmliche Wärmetauscher. Letztendlich entscheiden die persönliche Präferenz sowie die vorhandenen (finanziellen) Mittel, welche Schwerpunkte und Funktionen eine AiO-Wasserkühlung haben muss, um in das eigene System verbaut zu werden.
Vorschau Ein detailierter Vergleichtest unterschiedlicher AiO Kompaktwasserkühler sowie der einzelnen Pumpeinheiten erscheint in der nächsten Ausgabe!
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WASSERKÜHLUNG cuplex kryos NEXT
Aqua Computer
cuplex kryos NEXT
D
as schönste Weihnachtsgeschenk für einen Wasserkühlung-Enthusiasten kommt dieses Jahr nicht vom Weihnachtsmann, sondern von Aqua Computer. Mit dem cuplex kryos NEXT präsentiert das Unternehmen einen CPU-Kühler der nächsten Generation und setzt damit nicht weniger als neue Maßstäbe. Bei dem Design und der Materialwahl folgt Aqua Computer einer 15-jährigen Tradition und ruft einem, den mittlerweile legendären CPU-Kühler cuplex ins Gedächtnis, der seinerzeit ebenfalls neue Maßstäbe setzten konnte. Innovationen brauchen Zeit. Nach über sechs Jahren bringt Aqua Computer einen neuen CPU-Kühler auf den Markt, der auf den Namen cuplex kryos NEXT hört und in mehreren Varianten verfügbar ist. So lassen sich Vario-Modelle im laufenden Betrieb an die individuellen Eigenschafften des
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eigenen Prozessors bzw. dessen Heatspreader anpassen. Das Vision-Modul ist samt OLED-Display in das äußere Gehäuse des cuplex kryos NEXT integriert und zeigt fortlaufend die aktuelle Temperatur der Kühlflüssigkeit an.
Die Bodenplatte, wahlweise aus Kupfer, vernickeltem Kupfer oder .925 Sterlingsilber, weist eine Strukturbreite von unter 200 µm auf. Die Mikrostruktur wird über eine im Kühlergehäuse integrierte Flachdüse mit Kühlflüssigkeit um-
cuplex kryos NEXT WASSERKÜHLUNG spült und von dort in zwei Richtungen abgeführt. Erste unabhängige Testes von PCGH, Computerbase und Hardwaremax zeigen, dass Aqua Computer mit der neuen Struktur der Bodenplatte, neue Maßstäbe in der Kühlleistung setzt. Im Vergleich zum Vorgänger, dem cuplex kryos XT, aber
cuplex kryos NEXT VARIO
des Kühlers. Alle Modifikationen können im laufenden Betrieb von außen durchgeführt werden. So Auf Basis dieser 3D-Vermeslassen sich auch Effekte auf die sung stellte Aqua Computer fest, Core-Temperaturen – ob positiv dass CPU-Heatspreader unoder negativ – überprüfen und terschiedliche Geometrien aufdie Verformung der Bodenplatwiesen. Bisherige CPU-Kühler te nachjustieren. Aqua Compukonnten aufgrund einer vordefiter gibt das Optimierungspotentinierten Bauform ihr Kühlpotential bei aktuellen CPUs mit 100W al nicht komplett entfalten, wenn TDP mit bis zu 2 Kelvin an. der Headspreader nicht vollkommen eben, sondern konvex, konAuch wenn sich die VARIO-Kühkav oder planparallel war. Um ler in erster Linie an erfahre Andieses Problem zu lösen, entwiwender richten, die aus Ihrer ckelte und patentierte Aqua ComWasserkühlung das letzte Bissputer die VARIO-Technologie. chen herauskitzeln möchten, können auch Anfänger bedenkenlos Das Gehäuse dieses Modells bezugreifen. Beschädigungen von steht aus zwei Teilen: Einem beKühler oder CPU sind laut Aqua weglicher Innenteil und dem fesComputer nicht möglich. Zudem ten, äußeres Gehäuse. Der innere wird jeder einzelne Kühler kaliTeil kann an vier Punkten durch briert und die Normaleinstellung entsprechend des Standard-Kühlers per Lasergravur auf dem Gehäuse sowie Aktoren markiert. Es ist also immer möglich den Kühler wieder auf Original-Auslieferungszustand einzustellen.
auch den Produkten der Mitbewerbern, konnte der Wärmeübergang dank den Finite-Elemente-Methoden, bei denen einzelne Komponenten des Kühlers immer wieder simuliert und optimiert wurden, deutlich verbessert werden. Die Kreuzstruktur der Bodenplatte ist eines der sichtbarsten Ergebnisse aus diesen Optimierungen. Während der Entwicklung nutzte Aqua Computer die 3D-Vermessung aktueller CPUs von Intel Aktoren in Winkel und Position und AMD und berechnete die verstellt werden. Für diese MeVerformung des Heatspreaders. chanik ist eine Anlagefläche auf den Boden des Kühlers zuDer cuplex kryos NEXT ist absofort ständig und verformt im Behier erhältlich: shop.aquacomputer.de reich von einigen hundertstel Millimetern den Boden
cuplex kryos NEXT VISION
Bei den cuplex kryos NEXT VISION-Modellen kombiniert Aqua Computer das von der aquastream ULTIMATE bekannte Display mit einer kompakten Elektronik und integriert diese direkt in den CPU-Kühler. Gerade einmal sechs Millimeter beträgt die zusätzliche Länge im Vergleich zu den Modellen ohne eingebauter VISION-Technologie. Der Bildschirm zeigt auf einer Fläche von 128x64 Pixeln unterschiedliche Daten an, die entweder per USBoder aquabus-Verbindung über die Aquasuite, oder durch den eingebauten Temperaturmesser übermittelt werden. Optional lässt sich auch ein Durchflussmesser an die Elektronik anschließen. Die VISION-Technologie wird zu27
WASSERKÜHLUNG cuplex kryos NEXT künftig ihren Weg auch in andere Produkte von Aqua Computer finden, das hat das Unternehmen bereits verraten. Die kryographics GPU- sowie der kryoM.2-Kühler stehen schon in den Startlöchern. Wer zu einer cuplex kryos NEXT Plexiglas-Variante greift, erhält zusätzlich eine RGB-Beleuchtung, die ihre Farbe nach der selbst ermittelten Wassertemperatur oder auf Basis externer Werte nach individuellen Regelvorgaben ändert. Ebenso sind Effekte oder Alarm-Signalisierungen aktivierbar. Aqua Computer arbeitet derzeit an einer Aquasuite-Web Funktionalität, mit deren Hilfe sogar Daten von anderen Rechnern als Datenquelle genutzt und über die LED-Beleuchtung oder auf dem VISION-Bildschirm dargestellt werden können.
Montage neu gedacht
Um die Befestigung des CPU-Kühlers möglichst einfach zu gestalten, hat Aqua Computer das Flush Mount System (FMS) entwickelt. Erstmals liegen mit diesem System die Federn in einem Container unterhalb der Halterung. Das trägt auch
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deutlich zu einem ästhetischen Anblick bei, denn die auf hohe Schrauben kann getrost verzichtet werden. Um eine gleichmäßige Federkraft an allen Befestigungspunkten sicherzustellen setzt das FMS auf feste Anschläge. Zu einer besonders hohen Festigkeit der Konstruktion trägt eine Backplate bei, die aus einem geprägten verzinkten Stahlblech besteht und passende Gewinden bietet. Eine Neuheit im Berich der Wasserkühlungen ist die im Lieferumfang enthaltene Isolierung,
die um die Backplate greift und aus hochwertigem Silikon gespritzt wurde. Sie stabilisiert den Kühler zusätzlich und erleichtert die Montage. Innensechskant-Schrauben runden das Gesamtbild des Halterungssystem ab. Bei der Wärmeleitpaste ging Aqua Computer eine Partnerschaft mit dem jungen Unternehmen Thermal Grizzly, die in Zusammenarbeit mit dem Overclocker 8auer die Kryonaut entwickelt haben. Eine Spritze der Paste sowie ein Spachtel zum Verstreichen liegt jedem cuplex kryos NEXT bei. Natürlich kann der Kühler auch mit anderen Pasten oder auch Flüssigmetall verwendet werden. Die Preise variieren je nach Ausstattung stark. Der cuplex kryos NEXT in der Acetal/Kupfer-Version ist für 64,90 Euro verfügbar. Für die Vision-Ausführung werden 99,90 Euro fällig. Die hochwertigen Modelle mit integrierter VARIO- und VISION-Technologie sowie PVD-Beschichtung schlagen mit 169,90 Euro zu Buche. Für 284,90 Euro gibt es die statt vernickeltem Kupfer eine Bodenplatte aus .925 Silber.
SSD Kühler WASSERKÜHLUNG
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on Generation zu Generation steigen die Kapazitäten von Flash-Speichern und nähren sich langsam einem Niveau, wie wir es von rotierenden Speichermedien her kennen. Zwar werden für Modelle abseits der 1TB-Marke auch weiterhin horrende Summen durch die Hersteller gefordert, die Situation bessert sich aber durch eine größere Verbreitung zunehmend. Eine geringe Kapazität ist jedoch nicht das einzige Problem, mit dem sich Besitzer von SSDs konfrontiert sehen. Im Bereich der Wärmeentwicklung gibt es deutliche Unterschiede: Arbeiten moderne Hard Disk Drives mit einer Temperatur von durchschnittlich 35 Grad Celsius, so überschreiten Modelle der Samsung 950 Pro sogar die 70-Grad-Marke. Abhilfe schaffen Kühler, die es mittlerweile als passive aber auch aktive Ausführungen gibt. Sie ermöglichen eine dauerhaft hohe sowie stabile Leistung der kompakten Speichermedien und eliminieren effektiv eine viel zu selten beachtete Hitzequelle.
Mit einer detaillierten Langzeitanalyse konnte ComputerBase vor knapp einem Jahr eindrucksvoll belegen, wie stark wie Samsung 950 Pro unter hoher Hitzeentwicklung leidet. Schon nach kürzester Zeit zeigte sich starkes Throttling, denn Samsung reduziert ab einem bestimmten thermischen Wert die Leistung der SSD. Der Dynamic Thermal Guard schützt die Hardware so vor Fehlfunktionen oder gar Datenverlust. Die Drosselung lässt erst nach, sobald die Last und somit auch die Temperaturen sinken – dauerhafte und vom Hersteller versprochene Maximalleistung ist so kaum erreichbar.
chermodule werden heiß, haben aber den Vorteil, dass sie nicht auf dem Mainboard montiert werden und so die Wärme besser an die Umgebung abgeben können. Ein bekannter Vertreter ist die SSD 750-Reihe von Intel, die im 20nm-Verfahren gefertigt wurde und über ein 128Gbit Interface verfügt. Der große, passive Kühlb-
lock kommt der Leistung und Temperatur ComputerBase testet die Samsung SSD 950 Pro der Wärmeabfuhr gut zurecht und www.computerbase.de ist ausreichend, wenn die SSD nicht dauerhaft mit SchreibprozesDie Intel SSD 750 Series sen ausgelastet ist. Als eine der als Pionier ersten und auch wenigen PCIeDoch nicht nur Flash-Speicher im SSDs wurde die Speicherkarte von M.2-Format leiden unter hohen gleich mehreren Herstellern mit Temperaturen. Auch PCIE Speipassenden Wasserkühlern bedacht. 29
WASSERKÜHLUNG SSD Kühler EK Water Blocks ist einer davon. Mit dem EK-FC I750 SSD bietet das Unternehmen einen Kühlblock an, dessen Basis aus vernickeltem Kupfer alle Speicherchips sowie den Controller abdeckt. EKWB bleibt dem grundlegenden Design von Intel treu: der Deckel ist aus korrosionsbeständiger Stahl gefertigt und weist die geschwungene, schwarze Linie an der Front auf. Auch Bitspower hat einen passenden Kühlblock mit vernickelter Kupferbasis im Programm. Bei der Materialwahl des Deckels kommt aber, anders als bei EKWB, durchsichtiges Acrylglas zum Einsatz. Damit soll der Kühler besonders bei vertikaler Montage zum Gesamtdesign beitragen.
Ein weiterer Anbieter ist Alphacool, der jedoch einen Hybridkühler anbietet. Der NexXxoS GPX Intel SSD 750 Series Black greift das von den Alphacool GPU-Kühlern bekannte Konzept und Design auf: Kühlflüssigkeit umfließt einen GPX-Solo Kern, der auf einer Aluminiumplatte angebracht ist. Diese verfügt über passive Kühlelemente und ist für eine breitflächige Wärmeabfuhr zuständig. Durch einen modula30
ren Aufbau kann der vorhandene GPX-Solo Kern auf andere, neue Alphacool NexXxoS-Produkte montiert werden.
M.2 über PCIE
Wesentlich universeller sind SSDs im M.2-Format, die wie die Intel SSD 750 SSD per PCIE angebunden werden. Damit rückt die Anfangsproblematik der Samsung 950 Pro wieder in den Vordergrund: Wie lässt sich eine kompakte M.2-SSD kühlen, um die maximale Leistung zu erhalten? Komplett passiv kühlt der Wings PX1 von Angelbird M.2-SSDs
mit einer Länge zwischen 30mm (2230) und 110mm (22110). Der schwarze, mit Aluminium beschichtete Deckel besteht aus wärmeleitfähigem Kupfer und wurde per CNC-Fräsung gefertigt. Das Design ist auf Speicher auslegt, die nur einseitig bestückt sind. Angelbird führt auf der Produktseite entsprechend eine Kompatibilitätsliste auf.
Eine deutlich funktionalere Lösung hat Aqua Computer mit der kryoM.2 realisiert. Der PCIe 4x Adapter für M.2-SSDs ist kompatibel zu den Baugrößen 2242 bis 2280 und nutzt eine Multilayer-Platine mit Goldoberfläche, deren einzelne Layer thermisch miteinander verbunden sind. Bei dem Steckverbinder kooperiert das Unternehmen mit Amphenol, um eine besonders hohe Qualität und latenzfreie Datenübertragung zu erreichen. Schon die Basis des Adapters dient, Wärmeleitpad vorausgesetzt, als Kühlfläche für beidsei-
SSD Kühler WASSERKÜHLUNG auf, die die Wärmeleitfähigkeit in Kombination mit dem Luftfluss im Gehäuse fördern soll. Der Befestigungsmechanismus ist gut durchdacht: Über eine Klammer wird der Kühler an die SSD geschnallt und über eine Aussparung mit einer Befestigungsschraube am Mainboard fixiert. So haben sowohl der Flash-Speicher als auch der Kühler sicheren Halt. Beidseitige SSDs werden von dem Anfi-tec SSD01 jedoch nicht unterstützt.
tig bestückte M.2-SSDs. Jedoch übernimmt wahlweise ein Passivkühler oder ein Wasserkühler, der auf den kryoM.2 Adapter montiert wird, hauptsächlich die Wärmeabfuhr. Bei dem Passivkühler entschied sich Aqua Computer für schwarz eloxiertes Aluminium, dessen Design an den NexXxoS GPX Intel SSD 750 Series Black von Alphacool erinnert.
Der Alphacool HDX - M.2 SSD M01 – 80 mm ist derzei nur für Flash-Speicher im 2280-Formfaktor verfügbar. Dieser Passivkühler besteht aus zwei 2 mm dünnen Aluminium-Platten, die an jeweils einer Seite der SSD angebracht und über Klammern befestigt werden. Somit eignet sich der
Den Wasserkühler fertigt Aqua Computer aus wärmeleitfähigem Kupfer, der auch als vernickelte Variante angeboten wird. Bei dem Anschlussterminal bleibt
Fazit
Es gibt mittlerweile eine überschaubare Auswahl an Kühlern für Flash-Speicher im M.2 Format, die gängige Einsatzszenarien abdecken. Ob als kompakter Passivkühler, oder als funktionaler PCIe-Adapter mit Wasserkühlung, sie alle haben ihre Daseinsberechtigung. Dass die Kühlung von den kompakten Speichern sinnvoll ist, hat nicht zuletzt die Samsung 950 Pro gezeigt. Zumal sich die Investition in einen passenden Kühler, verglichen mit den Marktpreisen für M.2-SSDs, in Grenzen hält.
Alphacool HDX für beidseitig bestückte M.2-SSDs. Da der Kühler ohne speziellem Adapter auskommt, ist er besonders preiswert und kann auch auf Mainboards eingesetzt werden, die den Anschluss auf der Rückseite haben. das Unternehmen der hauseigenen kryographics-Serie treu. Das ermöglicht mehrere Kühler mittels kryoconnect Adaptern direkt miteinander zu verbinden.
Der SSD01 von Anfi-tec ist ebenfalls auf eine passive Kühlung von M.2-SSDs mit einer Länge von 80mm ausgelegt. Er ist aus hochwertigem Elektrolyt-Kupfer gefertigt und weist eine leichte Struktur 31
WASSERKÜHLUNG Alphacool Eiswolf
Alphacool Eiswolf
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eben der CPU gehört die Grafikkarte zu den beliebtesten Komponenten in einem Wasserkühlung-Kreislauf. Die gängigste Lösung ist dabei ein Fullcover-Block, der die Wärme von GPU sowie den Spannungswandlern abführt und in einen bestehenden Loop eingebunden wird. Mit dem Eiswolf bietet Alphacool nun eine Kühllösung, die über mehre GPU-Generationen eingesetzt werden kann und so den Geldbeutel schonen soll: der Eiswolf. Alphacool bleibt der aktuellen Namensgebung treu und erweitert die Eis-Produktreihe - nach Eisbär, Eisbecher, Eisschicht und Eisrohr – jetzt um den Eiswolf. Dieser AiO-GPU Kühler verfügt über eine saugende Pumpeinheit, die bereits bei dem be quiet! Silent Loop zum Einsatz kam, sowie einen 120mm Radiator. Die schwarzen Gummischläuche sind mit Knickschutzfedern ummantelt und haben an beiden Enden jeweils eine
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Schnellkupplung. So lässt sich der Kühlkreislauf schnell und bequem erweitern, ohne die Kühlflüssigkeit ablassen zu müssen.
Grafikkartenkühler zu senken und bestehende Kühlkomponenten effektiver zu nutzen. Da es bisher nur für die neueste Generation der NVIDIA-Grafikkarten (GTX Eine innovative Besonderheit 1080 und GRX 1070) einen entbei dem Alphacool Eiswolf ist sprechenden Kühler gibt, lässt der modulare Aufbau des Full- sich diese Aussage zum aktucover-Kühlers. Bei einer neuen ellen Zeitpunkt nicht überprüfen. Grafikkartengeneration ist es mit dem Eiswolf nicht mehr nötig, Mit der Eiswolf GPX Pro hat Alden gesamten Block zu wech- phacool eine Ausführung in das eiseln, sondern nur den auf die gene Portfolio aufgenommen, die ohne einen Radiator ausgeliefert wird und um 30 Euro günstiger als das Komplettset ist. Diese ist für Besitzer des Alphacool Eisbaer gedacht. Beide Systeme können problemlos parallel betrieben werden, die Montage ist dank der eingebauten Schnellkupplungen besonders einfach. Außerdem stellt neue Platine angepasste Kühl- eine solche Zwei-Pumpen-Komplatte. Die GPU-Einheit, auf der bination einen zusätzlichen auch die Pumpe angebracht ist, Schutz dar, sollte eine Pumpeinbleibt bestehen. Alphacool ver- heit in dem Kreislauf ausfallen. spricht so, den Anschaffungspreis auf lange Sicht bezogen für neue
Thermaltake C1000 Black WASSERKÜHLUNG
Thermaltake C1000 Opaque Coolant Black S
o dunkel wie Erdöl und so flüssig wie Wasser präsentiert sich das neue C1000 Opaque Coolant Black, das wir bei unserem Besuch der deutschen Thermaltake-Niederlassung exklusiv vor Markteinführung sehen durften. Es ist eine von mehreren neuen Farben, an denen Thermaltake seit Monaten in dem Labor in Norderstedt bei Hamburg arbeitet. Damit erweitert sich das Angebot auf acht Farben der nicht transparenten Kühlflüssigkeit: Gelb, Rot, Grün, Bau, Orange, Pink und Weiß sind bereits seit mehreren Monaten verfügbar. Mit dem C1000 Opaque Coolant Black verspricht Thermaltake eine echte Innovation bei der Wahl der Bestandsstoffe, möchte sich aber nicht im Detail zu der Zusammenstellung äußern. „Eigentlich ist Schwarz ja keine Farbe, sondern das Fehlen von Licht bzw. der Lichtreflektion. Umso schwerer war es für uns als Hersteller ein Liquid zu entwickeln, das Licht nur mini-
mal reflektiert und nicht die typisch negativen visuellen Effekte aufweist. Bislang war schwarze Kühlflüssigkeit meistens einfach ein sehr, sehr dunkles Blau. Mit dem C1000 Opaque Coolant Black konnten wir tatsächlich eine
dunkle, schwarze Kühlflüssigkeit entwickeln“, so Martin Pajenkamp im persönlichen Gespräch. Natürlich haben wir auch ein Muster mitgenommen, um die Kühlflüssigkeit in Ruhe zu tes-
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WASSERKÜHLUNG Thermaltake C1000 Black ten. Zum Einsatz kamen sowohl ein aktiver Kreislauf als auch drei passive Loops. Bei der Materialwahl der Anschlüsse beschränkten wir uns auf Kupfer, teilweise in vernickelter Form. Plexiglasrohre und Gummischlauch von Masterkleer halten alle Komponenten zusammen. Um mögliche Partikelablagerungen feststellen zu können, greifen wir zu einem Filter vom Aquacomputer.
Farbzusammensetzung
Betrachtet man das C1000 OpaBetrachtet man das C1000 Opaque Coolant Black bei direkter Lichteinstrahlung, sind bronzefarbene Pigmente zu erkennen, die auch im Ausgleichsbehälter die Bewegung der Kühlflüssigkeit sichtbar machen. Anders als bei-
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spielsweise Mayhems setzt Thermaltake jedoch nicht auf Nanopartikel oder ähnliche metallische Zusätze. Steht die Flüssigkeit still, sind die Pigmente nicht zu erkennen. Jedoch haben wir geringfügige Ablagerungen an den Plexiglasrohren festgestellt nachdem das C1000 Opaque Coolant Black mehrere Tage ohne Bewegung im Loop verbracht hat. Eine Auswirkung auf die Temperatur haben wir nicht feststellen können. Für Modder, die auf makelloses Design großen Wert legen, könnte das jedoch problematisch sein. Tatsächlich ist die Kühlflüssigkeit im verdünnten Zustand grau, ein leichter Schimmer von blau und grün ist zu erkennen. Wird das C1000 Opaque Coolant Black verdünnt und gegen Licht gehal-
ten, tritt ein bronzefarbener Akzent zum Vorschein. Einige Tropfen der unverdünnten Kühlflüssigkeit auf weißem Papier bestätigen ebenfalls den grauen Farbton.
Fazit
Mit einigen Abstrichen konnte uns Thermaltake mit dem C1000 Opaque Coolant Black überzeugen. Die Farbe ist angenehm dunkel und sieht im Ausgleichsbehälter sehr edel aus. Die leichten Ablagerungen der Farbe in den Plexiglasrohren wollen wir nicht unerwähnt lassen. Besonders positiv ist anzumerken, dass das Liquid als Stoff der Gefährdungsklasse 1 eingestuft und somit biologisch abbaubar ist.
EKWB Mainboard Blocks WASSERKÜHLUNG
Mainboard Blocks von EKWB
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K Waterblocks gehört zu den einigen wenigen Anbietern von Mainboard-Kühlern. Vor kurzem hat das Unternehmen neue Monoblock-Modelle in das eigene Sortiment aufgenommen, die in Zusammenarbeit mit Asus und Gigabyte entstanden sind. Die Monoblocks, also Kühlkörper die Wärme sowohl von der CPU als auch von den Spannungswandlern gleichzeitig abführen, sind in ihrem Design stark an das Gesamtbild und Farbwahl der Mainbords angelehnt. Besitzer eines GIGABYTE GA-X99-Ultra Gaming, GIGABY-
TE GA-X99-Designare EX oder GIGABYTE GA-X99-Phoenix SLI können aus zwei Ausführungen wählen. Auf einer vernickelten Kupferplatte sitzt entweder ein Deckel aus durchsichtigem Plexiglas oder schwarzem POM. Alle Modelle sind zu einem Stückpreis von 123,95 Euro verfügbar.
den Southbridge/ICH erstreckt. Auf dem vernickelten Kupferblock sitzt ein Deckel aus schwarzem POM, der mit gebürstetem Aluminium verziert ist und das typische Asus-Rampage-Design aufweist. Die Besonderheit des knapp 170 Euro teuren Kühlers ist die eingebaute RGB-LED, die sich über die Asus AURA Sync Schnittstelle steuern lässt. Sowohl das RampaEK-FB ASUS R5-E10 V Edition 10– als auch das EKMonoblock RGB Edition ge WB-Logo leuchten, sobald an dem Für das ASUS Rampage V Edi4-Pin-RGB-Header (12V) angetion 10 bietet EKWB seit Oktober schlossen, mit bis zu 256 Farben. einen Monoblock mit RGB-BeAsus AURA Sync bietet mehrere leuchtung an, der sich über die Modi an, um die Beleuchtung des Spannungswandler, CPU sowie Mainboards sinnvoll zu nutzen. Neben dauerhaftem Leuchten, Pulsieren, vorgegebenem Farbwechsel sowie Stroboskop, kann auch die CPU Temperatur über Farbnuancen dargestellt werden. Für den EK-FB ASUS R5E10 Monoblock RGB Edition ruft EKWB einen Preis von 169,95 Euro auf.
Zu den neuen Mainboard Blocks von EKWB: ekwb.com/shop 35
WASSERKÜHLUNG LED Fittinge
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ie einen sagen, man könne nicht genug LEDs in einem Gehäuse haben. Bei den anderen sind die bunten, blinkenden Lichter hingegen verpönt. Hardtube-Fittinge mit integrierter Beleuchtung könnte die perfekte Lösung für beide Lager sein. Denn sie ermöglichen punktuelle Farbakzente, ohne breitflächiger Ausleuchtung des gesamten Gehäuse-Innenlebens, wie es bei LED-Streifen der Fall ist. Die Ästhetik, der Fluss und die Bewegung der Kühlflüssigkeit heben sich so deutlich stärker hervor. Seit dem diesjährigen Frühjahr bietet Nanoxia die Coolforce LED Fittings-Reihe an. Die Fittinge werden für PETG-Rohre angeboten und verfügen über einen eingebauten LED-Ring, der die Hardtubes samt Kühlflüssigkeit von innen beleuchtet. Sechs fest vorgegebene Farben stehen dabei zur Auswahl: weiß, orange, grün, rot, blau und UV. In Ihrem Design ähneln die Anschraubtüllen denen, die man von weichen PVC-, Silikon- oder Neoprene-Schläuchen her kennt. Sie verfügen über eine langen holen Innenkern. Dieser schützt dank zwei angebrachten O-Ringen die Elektronik vor der naheliegenden Flüssigkeit.
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Die erste Ausführung der Coolforce LED Fittings hielt jedoch nicht komplett dicht, wodurch es zu Kurzschlüssen an der feinen Elektronik kommen konnte. Das hat ComputerBase in einem aus-
mit einer Überwurfmutter befestigt wird. Passend zum eigenen Hardtube-Portfolio gibt es die Pacific RGB Fittinge demnächst in der Größe 16mm OD 12mm ID zu kaufen. In einer Packung sind jeweils sechs RGB-Fittinge sowie ein LED-Controller enthalten.
Ein Test beider Modelle ist für die nächste Ausgabe geplant.
führlichen Test festgestellt und gemeinsam mit Nanoxia die Fittinge optimiert. Die nun auf dem Markt verfügbare Revision 2 funktioniert zuverlässig und ohne Leaks. Noch nicht verfügbar, aber bereits angekündigt, sind die Pacific RGB Fittinge von Thermaltake. Sie integrieren, ähnlich wie bei Nanoxia einen LED-Ring, auf dem sechs RGB-LEDs verbaut sind. Beim Design gibt es ebenfalls nur geringe Unterschiede, denn auch Thermaltake setzt auf einen hohlen Kern, der in die PETG-Tubes eingeführt und
EKWB Guide
LUFTKÜHLUNG
GUIDE
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uch wenn es eigentlich „Wasserkühlung“ heißt, spielen Lüfter im Kühlsystem dennoch eine enorm wichtige Rolle, da sie Radiatoren bei der Wärmeabfuhr unterstützen. Grundsätzlich eignet sich jeder Lüfter, um ihn auf den Radiator zu montieren. Doch wer das Maximum an Kühlleistung aus seinem System herausholen will, muss auf einiges achten. Zwei Arten von Lüftern haben sich auf dem Markt etabliert: Lüfter, die auf den Luftfluss optimiert sind und solche, die einen hohen statischen Druck aufweisen. Beide Lüfter-Arten können auf einem Radiator benutzt werden. Doch zu einem Luftfluss-optimierten Lüfter zu greifen wäre so, als würde man versuchen Suppe mit einer Gabel zu essen. Wieso sich
würde auf dem Radiator eine wesentlich bessere Arbeit leisten. Werfen wir zuerst einen Blick auf Lüfter mit hohem Luftfluss. Der Luftfluss ist die Gesamtmenge der Luft, die ein Lüfter in einer bestimmten Zeit bewegen kann.
Sie wird in Qubikmeter pro Stunde sowie Qubikfuß pro Minute angegeben. Oft wird dieser Wert bei der Entscheidung zwischen mehreren Lüftern hergezogen. Je größer die Zahl, desto mehr Luft wird bewegt. Aber – und das ist
Viele Hersteller geben die Leistung von Druck-optimierten Lüftern mit Pa oder mmH20 an. Auf den Luftfluss ausgelegte Lüfter haben einen hohen CFM oder m3/h-Wert. das Leben schwermachen, wenn man doch einfach zu einem Löffel greifen könnte? Der Löffel, bei dieser Analogie ein auf statischen Druck optimierter Lüfter,
ein großes aber: Der Wert gibt die Luft an, die bewegt wird, wenn vor und hinter dem Lüfter kein störendes Hindernis vorhanden ist!
*beinhaltet Produktplatzierungen
DER RICHTIGE LÜFTER FÜR EINE WASSERKÜHLUNG Das bringt uns zu den Lüftern, die auf statischen Luftdruck optimiert sind und zu der Frage, wieso diese für eine Wasserkühlung wichtig sind. Allgemein kann man sagen, dass statischer Druck die Fähigkeit eines Lüfters ist, Hindernisse zu überwinden. Wenn das Hindernis ein einfacher Staubfilter an einem Gehäuse oder den Lamellen eines Radiators ist, ist ein solcher Lüfter die bessere Wahl. Dabei macht es keinen großen Unterschied, ob das Hindernis vor oder hinter dem Lüfter ist. Es gibt einige leichte aerodynamische Unterschiede, wie sich Rotorblätter und die Luftströmung verhalten, wenn das Hindernis vor bzw. hinter dem Gebläse ist. Aber in jedem der beiden Fälle ist ein gewisser Strömungswiderstand vorhanden. Lüfter, die einen hohen statischen Druck aufweisen, können Hindernisse wesentlich leichter überwinden. Ein weiterer wichtiger Wert in diesem Zusammenhang ist FPI. FPI steht für „Fins Per Inch“, also Lamellen pro Zoll und wird bei Radiatoren für die Lamellen-
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LUFTKÜHLUNG
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dichte angegeben. Je höher der FPI-Wert, desto mehr statischer Druck wird benötigt, um eine optimale Wärmeabfuhr zu ermöglichen. Lüfter mit hohen Luftflusswerten verschwenden jedoch ihr Potential, da sie die Wärme nicht effektiv abtransportieren können und nur geringfügig zu der Wasserkühlung beitragen. Viele Hersteller haben Lüfter im Portfolio, die über hohe Drehzahlen verfügen und große Luftmengen bewegen können. Sich ausschließlich auf Marketing-Materialien zu verlassen, ist jedoch keine gute Idee. Denn diese Werte sagen nichts aus, wenn solche Lüfter in einer Wasserkühlung zum Einsatz kommen. Dabei gibt eine einfache Möglichkeit festzustellen, ob ein Lüfter für einen hohen statischen
Druck oder Luftfluss optimiert ist. Sind die Rotorblätter groß und flach, haben also kaum Krümmung, sind sie für statischen Luftdruck ausgelegt. Einige Hersteller bieten auch hybride Modelle an, deren Rotorblätter den Spagat zwischen Luftdruck und Luftfluss gleichermaßen schaffen möchten.
Diese Lüfter sind ebenfalls sind Modellen, die ausschließlich für statischen Druck optimiert wurden, im direkten Vergleich unterlegen.
Auch andere Merkmale weisen darauf hin, dass ein Lüfter einen besonders hohen Luftfluss aufweist. Beispielsweise entweicht durch einen runden Rahmen, der durch seine Form nicht alle Bereiche eines Radiators abdeckt, seitlich die aufgewirbelte Luft und die Kühlleistung sinkt. Bei der Entwicklung unserer EK-VardarLüfter haben wir auch auf solche Details geachtet und einen Rahmen entwickelt, der sich schön flach an den Radiator schmiegt. Nicht weniger wichtig für die Kaufentscheidung, ist die Lautstärke eines Lüfters. Wer will schon eine leise Wasserkühlung haben, die durch laute Lüfter auf sich aufmerksam macht? Die Lautstärke hängt von vielen Faktoren ab, wobei die Form des Rotorblattes ei-
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EKWB Guide ner davon ist. Ein weiter Faktor für Lüftergeräusche ist der Motor, der über einen PWM-Chip gesteuert wird. Dieser Chip ermöglicht die Drehzahl zu reduzieren und so die Lautstärke zu minimieren. Ebenso ist eine automatische Regulierung der Drehgeschwindigkeit möglich, die auf Basis der Temperatur – System oder Kühlkreislauf – erfolgt. Wir bieten unterschiedliche EK-Vardar-Lüfter an: Von den enorm leisen Modellen mit 1150 Umdrehungen pro Minute bis zu den Hochleistungslüftern mit 3000 Umdrehungen pro Minute (RPM). Die vollständige Produktpalette ist hier zu finden: ekwb.com Es gibt auf dem Markt eine gigantische Auswahl unterschiedlicher Lüfter. Wir möchten keineswegs die ganze Aufmerksam auf nur ein Modell lenken, sondern die Grundlagen des Lüfter-Designs vermitteln. Nur so lässt sich das Maximum aus der eigenen Wasser- aber auch Luftkühlung herausholen.
* Für den Inhalt dieses Beitrages zeigt sich ausschließlich EKWB d.o.o. verantwortlich 39
LUFTKÜHLUNG
Im EKWB-Shop verfügbar EK-Vardar Produktserie: https://goo.gl/HphgfK
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Thermaltake Engine 27
Thermaltake Engine 27
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or zwei Jahren hat CoolChip Technologies auf den „Techstars“-Demotagen in Boston einen ersten Prototypen des kinetischen Kühlers präsentiert. In Zusammenarbeit mit dem MIT entwickelt und mit 500.000 US-Dollar durch den PayPalMitgründer Peter Thiel unterstützt, konnte das junge Startup die Weichen für erste kinetische CPU-Kühler stellen. Mit dem Thermaltake Engine 27 erscheint nun erstmals ein solcher Kühler als Serienprodukt für die breite Masse.
Gerade einmal 27 mm beträgt die Höhe des Engine-CPU-Kühlers von Thermaltake. Dieses Merkmal spiegelt sich auch im Namen wieder. Trotz der kompakten Größe soll der Kühler bis zu 70
Ein größerer Kühler mit integrierten Wärmerohren ist bereits geplant, der sich auch für übertaktete Highend-Systeme eigenen soll. Ob dabei erneut Thermaltake als Technologie-Partner auftreten wird, ist nicht bekannt.
Watt TDP abführen können. Hierfür ist ein äußerer Ring aus 127 Aluminium-Lamellen zuständig, in dem ein 60mm großer Radiallüfter mit 40 geschwungenen Lamellen zwischen 1500 und 2000 U/ min rotiert. Während der äußere Ring zugleich die mit der CPU befestigte Bodenplatte aus vernickeltem Kupfer darstellt und die Hitze aufnimmt, saugt der Impeller die Umgebungsluft von oben auf und presst sie durch die Lamellen, um diese zu kühlen. Thermaltake gibt die maximale Lautstärke mit 25 Dezibel an, verschweigt jedoch den Messprozess. Bei einem Gewicht von 310 g betragen die Maße 9,15 x 9,15 x 2,7 cm. Der Kühler passt jedoch nur für eine begrenzte Anzahl an Intel-Prozessoren mit den Sockeln LGA 1150, 1151, 1155 sowie 1156. Der Preis liegt bei knapp 50 Euro. Dass der Thermaltake Engine 27 nicht der einzige Kinetic Cooler bleiben wird, hat CoolChip Technologies kurz nach der Ankündigung verraten. 40
EPILOG
VORSCHAU Das war sie also, die erste Ausgabe des digitalen Magazins Thermaldrop. Vielen Dank für Ihr Interesse! Es gibt Wünsche, Kritik oder Vorschläge? Wir freuen uns, diese zu hören: feedback@thermaldrop.de In der kommenden Ausgabe widmen wir uns erneut geschlossenen sowie erweiterbaren AiO Kompaktwasserkühlungen und vergleichen einige Modelle miteinander. Außerdem schauen wir uns an, ob sich Pumpen aus diesen kompakten Kühlsystemen gegen etablierte Pumpen behaupten können. Natürlich werden auch wieder ein Community-Projekt genauer beleuchten und über die neuesten Innovationen auf dem Luft- und Wasserkühlungs-Markt berichten.
PS.: Ganz herzlich möchte ich mich bei Martin, Eddy, Annika, Simone, George und Andrej für den Support und die Hilfe der letzten Wochen und Monate bedanken.
Epilog Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt sowie Gestaltung: Jakob Ginzburg
Unterstützt mit Produkten durch: Alphacool, Thermaltake
Lektorat: Simone Dowé
Mit Grafiken von: Dave Gandy Freepik Flaticon
Ein Angebot von Digital Publishing Momentum Zornedinger Str. 4b D-81671 München Geschäftsführer: Jakob GInzburg
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