1 minute read
MOZART, KARAJAN UND DIE SALZBURGER FESTSPIELE
MOZART UND KARAJAN: DIE BEIDEN GRÖSSTEN SÖHNE SALZBURGS DOMINIERTEN DAS MUSIKGESCHEHEN IHRER JEWEILIGEN ZEIT. MIT MOZART BESCHÄFTIGTE SICH KARAJAN legendären - „Rosenkavalier“ mit Lisa della Casa, Hilde Güden und Sena Jurinac. Mozart stand immer wieder auf Karajans Konzertrepertoire in Salzburg und ebenso verhielt es sich auch mit dem Musiktheater: Noch in demselben Jahr, 1960, folgte ein neuer „Don Giovanni“, 1972 dann „Die Hochzeit des Figaro“, zwei Jahre darauf „Die Zauberflöte“. All diese Inszenierungen bestanden mehrere Jahre hindurch. 1987 kam schließlich noch eine Neuinszenierung des „Don Giovanni“ hinzu. Typisch für Karajans Perfektionismus – oder vielleicht seinen absoluten Machtanspruch -, dass er nicht bloss das Dirigat für sich beanspruchte, sondern grundsätzlich auch selbst inszenierte.
LEBENSLANG, NICHT ZULETZT DANK SEINER DOMINIERENDEN ROLLE BEI DEN SALZBURGER FESTSPIELEN. DER HERBERT VON KARAJAN YOUNG CONDUCTORS AWARD IST EINE INITIATIVE DER SALZBURGER FESTSPIELE IN KOOPERATION MIT DEM ELIETTE UND HERBERT VON KARAJAN INSTITUT. DER YOUNG CONDUCTORS AWARD IST OFT DIE ERSTE GELEGENHEIT, KÜNFTIG PRÄGENDE DIRIGENTINNEN UND DIRIGENTEN KENNENZULERNEN.
Advertisement
Bei all seinen künstlerischen Meriten muss festgehalten werden, dass sich die Salzburger Festspiele unter Karajans Leitung nicht nur zum Treffpunkt der Schönen, Reichen und Mächtigen entwickelten, sondern dazu auch noch einen Hang zur Kommerzialisierung entfalteten. Da konnte es schon vorkommen, dass Schallplattenfirmen Einfluss aufs Programm und die Besatzung nahmen. Karajan selbst spielte ja zeit seines Lebens nicht weniger als 900 Platten ein – ein einzigartiger Wert.
1967 gründete Karajan zudem die Osterfestspiele und übernahm gleich auch deren künstlerische Gesamtleitung. Das lag nahe, sind die Osterfestspiele doch eine Selbstpräsentation der Berliner Philharmoniker im gleichen Maße wie die Sommerfestspiele das für die Wiener sind. Und Karajan war nun einmal Chefdirigent der Berliner auf Lebenszeit. Karajan starb am 16. Juli 1989 in seinem Anifer Haus an Herzversagen. Die Salzburger Festspiele standen kurz vor ihrem Beginn, der Maestro stand mittem in den Proben zu Verdis „Maskenball“. Die Welt jedenfalls verlor an jenem Tag einen Mann, der - neben Toscanini und Furtwängler, die er beide noch erlebte. Letzteren sogar als Konkurrenten – zu den ersten drei Dirigenten des 20. Jahrhunderts gezählt wird, und der vor allem die beherrschende Figur des internationalen klassischen Musikbetriebs der Nachkriegszeit war. Und darüber hinaus einer der glamourösen Paradiesvögeö des Jet-Set, mit Yacht und Flugzeug, schnellen Autos undn diversen über den Erdball verstreuten Villen.
In der Requiem-Veranstaltung zu Ehren Herbert von Karajan eine Woche nach seinem Tod wurde übrigens passenderweise Mozarts Requiem zu Gehör gebracht. Am Pult stand damals Riccardo Muti.