Zeit und Erinnerung sind einander geรถffnet, sind gleichsam zwei Seiten ein und derselben Medaille. Andrei Arsenjewitsch Tarkowski Grief changes shape, but it never ends. Keanu Reeves
Pareidolia 17 / 2013 Alle Ausgaben online lesen, Printausgaben bestellen, Comics und T-Shirts kaufen: www.sternstundendeskapitalismus.de DER BDOLF, ATARI_ELLE, CLAIRELLE, E.B., KAI POHL, ABIGAIL RICHTER, JOHANNES WITEK, Jร RGEN LANDT, GEHIRNSCHNECKE, CLEMENS SCHITTKO, HOEHLE, INTELLIGENZBOLZEN, NERD ZIMMER, ECKHOLZ, TIM REUSCHER
Verlache den kleinen Kern nicht! - Eines Tages wird er ein Palmbaum sein.
Alchemist_innen, Leute, die jenseits der normalen Barrikaden sitzen, die genutzt werden, um die Dinge getrennt zu halten, Menschen buchstäblich ohne Namen oder mit Namen, die einen zwielichtigen Klang hatten, die dem intellektuellen Lumpenproletariat angehören, eher als der Intelligenz, Menschen, die den Namen einer einzigen Zeitschrift – Pareidolia – als ihre ideologische Fahne tragen: NIEMAND IST BLINDER GEGENÜBER DER GRÖSSE DER BEITRÄGE VON PAREIDOLIA ALS DIEJENIGEN, DIE ES ZUM HIMMEL WEGEN SEINES GENIES LOBEN. Pareidolia lebt vom horror vacui, der Angst vor der Leere, verwandelt die Angst vor der Leere in ein Prinzip der künstlerischen Organisation und der Persönlichkeitsformung. Pareidolia ist daher eine fortwährende, kompromißlose Anstrengung, die Leere zu füllen oder zuzudecken. Als höchster von Pareidolia zu erreichender Zustand gilt der eines Systems mit einer Funktion für jedes Element, wo nichts dem Zufall, kein Element sich selbst überlassen, sondern alles aufeinander abgestimmt ist, ineinandergreift, kooperiert. Pareidolia ist überzeugt, diese Aufgabe erfüllen zu können: Heute, morgen, Pareidolia!
Fratzenmalerei! Feminisierung! Veraffung!
DIE WIRK LICHKEIT Lumpen aus dem Gewand der Philosophen
DICHTEN HEISST SAMMELN
2
1
ESSE TALE
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Horus 5 Seth
1: Verborgene Variablen 2: Elektroschwache Wechselwirkung 3: Chaotisch dynamisches System 4: Organ der Auffassung 5: Cantor-Menge 6: Julia-Menge 7: Stokessche Reibung
7
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Osiris
MATERIA QUANTITATE SIGNATA
SAMMELN HEISST DICHTEN
Richard m. tut alles dafür, um möglichst unbekannt zu bleiben.
Iss diese Frucht für einen schnellen, wenn auch schmerzhaften Tod:
schneller, schmerz –
hafter Tod
BORIS GUSCHLBAUER: What is Love?
Johannes Witek Konkurrenz Ich habe eine Amsel gemalt, die nicht fliegen kann. Es ist tragisch und genial und eine Metapher für die ganze Welt. Das Problem ist: Auch ein Mann namens Gernot Tschurtschenthaler aus Ried im Innkreis hat eine Amsel gemalt, die nicht fliegen kann. Aber meine ist besser als seine. Jeder kann das sehen: Die Federn, der Schwung der Flügel, wie sie sich abmüht, die Schweißtropfen (Vögel schwitzen nicht), das Ansetzen zum Abflug der nie gelingt ... Mir ist egal was die Welt sagt. (Nur wenn Sie nichts sagt, ist es schlimm. Zu mir. Äh, meiner Amsel.) Kein Vergleich zu Tschurtschenthalers behämmertem Kackvogel. Jedoch: Keine Stimme antwortet, wenn ich nachts aus den schwarzen Fenstern schaue (rufe), das Telefon schweigt, niemand an der Tür. Dafür dauernd Berichte über Tschurtschenthaler und seine Amsel. Ich hab sieben Bier getrunken, bin hin und habe ihm eine Ohrfeige gegeben. Sechzehn Monate später ist Tschurtschenthaler dafür gekommen und hat mit meiner Frau geschlafen, während ich mit einem Lohnsteuerausgleich beschäftigt war.
„JajaJA!“, hab ich zu ihm gesagt. „Sie erinnern mich an mich selber, als ich noch jünger war.“ „Ich bin siebzehn Jahre älter als Sie“, hat er darauf gesagt. Seitdem haben wir nicht mehr miteinander gesprochen. Aber unsere Amseln fliegen noch immer nicht. Und meine noch immer besser nicht als seine. Um mich abzulenken und weil wir Obst gebraucht haben bin ich zum Markt. Der Mann hinter der Theke hat mich angesehen als würde er glauben, seine Kartoffeln wären größer als meine. Eine klare Fehlannahme, wie jeder sehen kann (dabei habe ich gar keine). Ich habe ihm das gesagt und er hat mit dem Kleingeld in seiner Tasche geklimpert als würde er glauben, er habe mehr davon als ich, oder es würde mehr glitzern. Mag sein, in dem MOMENT, aber er ist ja auch HÄNDLER, er VERKAUFT den ganzen Tag Sachen! Ich bin auf der Stelle heim und habe ihn gezeichnet wie sein Kopf explodiert und ihm ein Oktopus aus dem Arsch kriecht. Das ganze Leben ist ein permanenter Schwanzvergleich. Das muss aufhören, echt jetzt. Ich meine, entweder das, oder ich verschenke meine Pinsel. Am 30. Mai 2013 erscheint Johannes Witeks erster Roman mit dem sprechenden und bisher geheimen Titel „Voltaires Arschbacken“ im Chaotic Revelry Verlag. www.cr-verlag.de
INTELLIGENZBOLZEN
Bdolf Bluthegel Eines unschönen Morgens erwachte der alemannische Dichter, allerdings im Brotberufe ein Geistlicher, Johann Peter Hegel und fand sich in ein widerliches Tier verwandelt. In einen Egel.. Genauer gesagt, einen Blutegel. Wie er seine neu gefundene Gestalt untersuchte, fand er, sein erster Eindruck sei nur mehr ein flüchtiger gewesen. Denn es handelte sich nicht um ein bewusstseinsloses, geistloses niederes Tier, in dessen Gestalt er sich nun entdeckte. Nein, ganz gegenteilig, er entdeckte einen viel höheren Geist, als seine alte Zustandsform je besessen. Nämlich fand sich in dem garstigen, an sich niedrigen Tiere der Geist und die Person des bekannten idealistischen und leicht früh-materialistisch – wenn auch eher in seiner Rezeptionsgeschichte – angehauchten Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel verwandelt. Die Gestaltwerdung und Gestaltwandelung war erstaunlich. Das Erstaunen betraf jedoch nur die äußere Form. Möglicherweise eine – göttliche? - Strafe für die saisonal häufig ausgeübte Verfehlung der Ipsisation. Aber was sollte er machen? Mit den Frauen war es nun einmal so ein Problem. Das er hinwiederum mit dem bekannten schwäbischen Großdenker zu einer Einheit transsubsantiiert worden war, bereitete ihm praktisch kein Kopfzerbrechen. Zu offensichtlich war die Verwandtschaft, ja die Parallelität mit dieser Geistesgröße – hatten sie doch beide ein Studium der (selbstredend protestantischen!) Theologie absolviert, besaßen beide eine Affinität zum Weine, diesem Göttergetränk – und, so man mit einer derartig elitären, nicht-egalitären Einschätzung zu leben vermochte, stachen sie doch in Person, Produktivität und Geistesadel deutlich über die breite Masse hervor Johann Peter Hegel streckte sich, gähnte und entließ einem für die Gattung Egel (hier: Hirudo Medicinalis) typischen Geruch aus seinen zwei Mündern – jedes mit circa zweihundertvierzig spitzen Zähnchen besetzt – nach dem gestrigen gepflegten, aber doch recht reichlich ausgefallenem Genuss von Gutedel (einer nur im Markgräflerlande gepflegten Rebsorte, der man eine Abkunft aus
dem Ägyptischen nachsagte) – war besagter Odem etwas faulstichig – so dass vorne und hinten die Saugnäpfe nur so flatterten Das kapitale Exemplar von Hirudo Medicinalis blinzelte träge, aber vergnügt aus seinen fünf Augenpaaren und überlegte. „Blut“ gab es ja nun reichlich in der Welt – und so er nicht unbescholtene Personen behelligen wollte – bei seinem jetzigen Leibesumfange würden seine diesbezüglichen Bedürfnisse wohl deutlich die seiner harmlosen, viel kleineren Artgenossen in Teichen, Tümpeln und Wassergräben übertreffen – bot ja wohl die monatliche Plage der Weibspersonen genügend einschlägiges Material – da sollten sich genug Erdbeermünder finden, an denen sich wohl vortrefflich saugen ließe … Aber … überhaupt – Weibspersonen! Das war ja nun immer der wunde Punkt seines Erdenlebens gewesen … nun vermählt mit dem Geistesriesen aus dieser vermaledeiten, unausprechlichen anderen Landsmannschaft, die da weit hinter dem Vorderöstereichischen beziehungsweise den Besitzungen der Basler oder gar des Markgrafen hausierte – fühlte er einen wilden Begattungsdrang – und zum ersten Mal in seinem irdischen Lauf verspürte er nicht nur den Drang, sich mit dem Widergeschlechte zu vereinigen, nein, plötzlich empfand er eine ganz urwüchsige Potentia Coeundi – nicht mehr in seinen Lenden, denn die waren ja in seiner neuen Gestalt abgängig – sondern praktisch all überall in seiner Physis – fern, ja ganz fern, all seine früheren Ängste, Bedenken, Zwangsvorstellungen, die die Verbindung mit dem anderen Geschlechte verhinderten und zu der so schändlichen Einrichtung der Ipsisation führten – für die er möglicherweise jetzt eine göttliche Strafe empfangen hatte – diese neue Sicherheit hatte wohl mit Hegels Naturphilosophie zu tun ... Er empfand es aber keineswegs als Strafe – nein ganz im Gegenteil – er würde sich jetzt mal diese ganzen scharfen Weiber da draußen vornehmen – so oder so! Und „so“ sowieso -! Johann Peter Hegel schob seinen massigen Leib aus dem Bett und ging in den Action mode. www.bdolfkunst.de
ABIGAIL RICHTER The Treasure Chest of Living
Clairelle Fluidum Wie Reis fällt der Ton durch eine dunkle Röhre, während sich alles ausbreitet, langsam und wellenartig. Erinnerungen, wie kleine Sterne im Regen, das Grün, das hinter der Scheibe verschwimmt. Das Rattern im Kopf, dann im Körper, es gleitet hindurch in die Füße, die sich heben und senken, gleichförmig, kreisend, geteilt in der Einheit der Bewegungen, die ein Beat synchronisiert. Tropfen für Tropfen bleibt die Zeit zurück, ein Sommertag, und nun die Nacht, eine andere Hitze, ein anderer Traum, nicht real, wie keiner, aber fassbar und rhythmisch. Er wirft sie durch die Bahn aber nicht hinaus, über den Boden und in die Lichter, die Wände aus Licht, die Kreise, und Höhlen unter der Erde. Dort rotiert sie wie ein Schlafwandler, der seine Ekstase nicht kennt, wie ein Tier, das nichts mehr denkt. Ohne vorher und ohne danach, nur Instinkt und Handlung, ein Auf und Ab, ein Dröhnen, ein Metronom, wie ein Weizenhalm im Wind, sich biegen und auferstehen, endloser Fall ohne Flugangst. Rausch der Membranen, Vibrationen im Ohr, geistig abwesend, absolut im Körper, im Hier, im Dort, gedankenlos. Der Strom, immer dichter, trägt jeden, der den Takt inhaliert, und schneller fließt, je leichter man wird, Lungen voll Luft, Luft als Hitze, wie eine Maschine, getrieben in der Nacht. Wettrennen mit Lichtern, mit Unschärfen und Schatten, Gestalten als Fragmente, Einheit durch Gleichschaltung. Ein neuer Rhythmus und schon wächst der Wald, ganz unvermittelt, und der Mond schreit nach Wölfen, treibt ihre Füße an, ihre Gelenke, die gleichförmig das Tempo heben, ein rauschhaftes Rennen als Flucht an Ort und Stelle. Verlassen ist der Wald, die ganze Welt, zwischen Bäumen und Urwald, von Zäunen umrandet, bröckeln Hallen, kahle Bauten, überlebte, aufgegebene Industrie. In der Tiefe des Basses heult die Urangst vor der Dunkelheit, vor Feuer, vor Übermacht, der Gefahr, dem Ende. Endloses Echo, Fetzen am Stacheldraht, Überreste als Warnung, vor dem Wolf, der seine Zähne fletscht, vor wilden Augen, die strahlend durchdringen und verwundet zurücklassen. Vor seinem Wiederauftauchen, hier, abseits, in den Unorten, die zurückerobert von Knorpeln und Knospen, alle Vorstellung entfesseln. Die Besessenheit ist Teil der Choreografie, wie in Vorzeiten, durchdrungen von Anbetung und unbezähmter Gier, wuchert und
wummert es in den Köpfen der traumlos kreisenden, taumelnden Vielen, die sich, bemächtigt von der Natur und deren Abschied im künstlichen Automatismus bewegen. Alles und nichts scheint möglich, zeitlos im Raum der Nacht, im Versinken in der erfundenen Welt. Hitze aufgestaut im Staub, erst ein dunkles Grummeln, dann die Kühle, ein Rieseln von oben, ein Leck unter den Füßen, Flüsse nach Blitzen, Schuhe im Schlamm, stecken bleiben, weitertreiben, davon schwimmen, bis niemals Ruhe einkehrt und der Kreislauf nicht bricht. Der Himmel weitet sich, und in der Wiederholung bleibt die Ewigkeit bestehen.
Ein Tee aus den Blättern dieser Pflanze ist besonders für diejenigen geeignet, die gerade mit Meditation oder einem bewussten spirituellen Wachstum aufgehört haben: er hilft Materialismus und Atheismus zu entwickeln und mit der damit einhergehenden tiefsitzenden Todesangst umzugehen.
CLEMENS SCHITTKO Befreit Georg Büchner wurde nur 23 Jahre alt. Ich hingegen bin mittlerweile 33 (Stand 2012). Das heißt, dass ich seit zehn Jahren nicht mehr Georg Büchner bin. Das heißt, dass ich der bin, der seit zehn Jahren nicht mehr Georg Büchner ist. HOEHLE Dinge, die ich mir gekauft habe, jetzt aber nicht mehr haben will. eine Dose Cappucino, weniger süß – schmeckt nicht ~2€ Fimo Grün und Blau – bin fertig mit basteln, jetzt ist einiges übrig ~5€ Säge – brauche ich nicht mehr ~7€ Tabak, Blättchen, Filter, Feuerzeug – rauchen geht einfach nicht mehr, obwohl ich möchte ~7€ eine Tüte voller Bücher – alle Scheiße ~3€ Kopfhörer – die Bässe sind nicht fett genug ~15€ eine Schallplatte – höre ich sowieso nicht ~20€ Was das den Steuerzahler gekostet hat: ~59€
Jürgen Landt und er atmete tatsächlich einfach weiter der mann machte sich in depressionsbrechreizen und würghusten auf den weg, preßte sich beim würgen und übergeben die hand auf die herausquellende beule seines leistenbruches, doch die ct-bildgebung war wichtig, benötigten sie doch die ärzte schon einen tag darauf für die in wenigen tagen stattfindende op. sein kopf war aufgefüllt mit sich versteinernder luft, die erstarrende flutungen durch den ganzen körper streute. die augen fielen zu, das gesicht fiel in sich zusammen, genauso wie der mann auf seinem stuhl im wartesaal. irgendwann händigten sie ihm einen liter kontrastmittel zum trinken aus:“das trinken sie jetzt innerhalb einer stunde in kleinen schlucken.“ „kann man das nicht irgendwie schnell alles auf einmal austrinken?“, fragte der mann und würgte in seinen inneren flutungen. „nein, das muß portioniert in einer stunde getrunken werden, wir wollen ja auch alles gut bei ihnen sehen können.“ der mann schaute auf den ausgehändigten küchenmessbecher, drehte ihn in der hand, fand die skala mit den millilitern und kippte 250ml in den mitgegebenen plastikbecher, setzte an, und schon beim ansetzen roch er den süßlichen, nicht definierbaren geschmack und würgte bereits, ohne auch nur einen schluck im mund zu haben. er schmeckte ohnehin nur chemie, obwohl die psychopharmaka alle abgesetzt waren, spürte chemie in seinen armen und beinen und würgte, sah sich um und sah mehrere menschen mit halbvollen oder fast leeren messbechern um sich herumsitzen, sah sie trotz allem lachen und daß nicht einer von ihnen unter einer depression litt, keine psychische störung mit in die wartezone geschleppt hatte. er sah so etwas. der mann hätte es an einem menschen erkannt. „mir ist schon so übel, ich muß mich laufend übergeben, und dann das ganze zeug hier…“, sackte der mann in sich zusammen, wußte nicht, wie er die stunde mit der sich einzuverleibenden flüssigkeit überstehen sollte. er stöhnte, sein gesicht schloß sich in sich zusammen, fiel in sich rein, der kopf war in seinen mißempfindungen einfach nicht mehr menschlich, aufgebläht, den ganzen körper flutend quälend, der mann würgte, zusammenfließender krampfspeichel vom druck aus dem kopf zog sich unterhalb der wangenknochen zusammen und sammelte sich
seitlich im mund. er würgte erneut, hielt die hand vor den mund und sprang auf, hörte eine wartende frau laut lachen und eine schwester hinter ihm herrufen: „sie können den becher auch mit rausnehmen!“ alles war taub in kopf, gesicht und mund, selbst seine zigarette hing ihm als taubes glühendes ding an seinen tauben lippen. er trank das zeug in einer stunde, behielt alles drin, rief: „geschafft!“, durch die stuhlreihen der wartezone, hörte erneut ein lachen und wartete. nach einer weiteren stunde kam die schwester raus: „unser gerät ist defekt, hat leider seinen geist aufgegeben, das kann noch ein bißchen dauern, sie müssen sich gedulden, ich muß das gerät noch ein bißchen streicheln, tut mir leid, aber so was kommt schon mal vor.“ sie sammelte die becher ein und dem mann entquoll ein weinerliches: „das kann doch nicht sein, kommt das öfter vor, das darf doch nicht umsonst gewesen sein, ich hab den becher schon ausgetrunken, ich brauch die aufnahmen, sonst verschiebt sich der ganze op termin, ich kann nicht mehr, ich kann nicht nochmal herkommen irgendwann, ich schaffe das nicht, ich kann…“ „das kann mal vorkommen. kommt selten vor, eine maschine macht auch mal schlapp und gibt den geist auf.“ der mann stand auf, taumelte den gang lang, ’hinschmeißen, sich irgendwo einfach hinschmeißen, hier auf dem flur, einfach auf den boden…’, trommelten seine psyche, sein kopf, sein geflutetes empfinden, sein körper auf ihn ein.“ nach neunzig minuten hörte der mann durch seinen schmerzenden steinernen nebel hindurch: „…sie reden noch mit dem monteur, ich glaub am telefon oder so.“ „am telefon?“, echote es fragend durch den mann. ’hinschmeißen, einfach irgendwo hinschmeißen.’, doch der mann wußte, daß sich im liegen nicht ein einziges symptom, nicht eine einzige störung, nicht ein einziges weiteres zusammenbruchsgefühl abstellen würde. der ruf: „herr landt!“, drang durch seinen nebel. er wankte diesem aufruf nach. „hose und schuhe ausziehen. sehen sie, hat doch noch geklappt.“ „ich kann nicht mehr…und die brille und die haarspange?“ „können sie anbehalten.“ sie stützte ihn: „so, und nun hier rauflegen, beine anhocken, sie kriegen jetzt noch eine kanüle gelegt für das kontrastmittel, und dann schön die anweisungen der compterstimme befolgen.“
die erste vene wurde verpaßt, eine flüssigkeit brannte an der vene rum, „noch nichts passiert, vene verpaßt, ist nur ein brennen von dem…“ der mann verstand nicht mehr von welcher zuvor verabreichten flüssigkeit zwecks rückstau, rückfluß oder dergleichen, spürte ein wildes, hektisches und hartes geklopfe in seinen armbeugen und auf seinen händen, ab und an ein einstechen, hörte: „das gibt’s doch nicht…!“ „so, und jetzt schön der compterstimme folgen, ich sage dann noch durch, wenn das kontrastmittel einläuft, kann ein bißchen heiß werden, aber eine allergie haben sie nicht?“ der mann versuchte seinen kopf zu schütteln, merkte ein anrucken seiner unterfläche, sein gesicht ging nicht mehr auf, hörte wie aus einer fernen trompete: „jetzt läuft das kontrastmittel ein!“, spürte seine flutungen abgelöst, ein anderes fluten durch seine adern, ein anderes strömendes brennen, spürte endlich einmal wieder seine genitalien, ein heißes brennen in den hoden, spürte seine unterlage erneut anrucken und sich vorwärts bewegen, hörte eine krächzende stimme, hörte sie wie vibrierende seiten einer ihm etwas zuflüsternden baßgitarre: „…einatmen und die luft anhalten!“ der mann atmete ein und hielt die luft an. „weiteratmen!“ der mann ließ seinen atem raus und atmete weiter. „tief einatmen und die luft anhalten!“ der mann atmete tief ein und hielt die luft an. „weiteratmen!“ und der mann atmete tatsächlich einfach weiter.
Von Jürgen Landt ist zuletzt eine Sammlung von Kurzgeschichten erschienen: „alles ist noch zu begreifen“: freiraum-verlag, 118 Seiten, ISBN: 978-3-943672-01-5, 13.95 Euro
KAI POHL The Pork Shop glücksschweine aus edelstein frühreife schweine aus ostasien rote schweine aus schleswig-holstein chemieschweine aus der olympiastadt schweine aus dem englischen von sophie birkenstädt schweine als geschmacksträger für wurst schweine aus holz mitten im wald schweine aus fünf nationen schweine aus theoretischen gründen schweine aus den zellen einer sau arme schweine aus magdeburg schweine sterben im schlachthaus EB gib mir noch eine zigarette, mehr selbsthass und ein wenig schimmern in den augen. getragen vom glanz, aus den Ideologien aller welt gespeist. geballte aggression. der umschwung, la merde, la revolución. # sur l’eau. NERD ZIMMER A List of Demands 1. Everything
Die Sozialistische Weltrepublik
Bdolf Die glücklichen Wilden von Zeulenroda „We dreamed of steel and glass and wire of days of wine and nights of fire we dreamed of dogs that talked like boys of girls who flew, of unnamed joys but when we dreamed we alwas knew that if our dreams came true we wouldn‘t know what to do“
Hawkwind; „Arrival in Utopia“
Wieder ein sonniger Tag in Zeulenroda. Die morgendlichen Exerzitien waren zur allseitigen Befriedigung absolviert worden, man hatte die Spuren der Ausgipfelungen mit der solarbetriebenen Dusche beseitigt und setzte sich nun zum Frühstück. Fair gehandelter Kaffee duftete, es gab frische Dinkelschrotbrötchen und Marmeladen aus eigener Herstellung, verfertigt mit den Früchten des eigenen idyllischen Gärtchens. Die geschickten, mit fast obszön rot leuchtenden Nägel überkrönten, Finger von Super-Sarah rollten den amtlichen Frühstücksjoint. „Am Morgen ein Joint – und der Tag ist Dein Freund!“, wusste Super-Oskar zu scherzen. Wie glücklich sie lebten! Nun, nachdem die politischen Verhältnisse umgestürzt waren und die Gesellschaft der Gleichheit und Freiheit, gemäß dem Motto „jeder nach seinen Bedürfnissen, jeder nach seinen Fähigkeiten“, Gestalt anzunehmen begannen, hatte man sich ein wenig aus der aktiv betriebenen Politik zurückziehen können, stand allerdings natürlich nach Maßgabe seiner staatsbürgerlichen Verpflichtungen nach wie vor zur Verfügung, allerdings nicht mehr ganz in der ersten Reihe. „Jeder muss sich selbst befreien!“, stand nicht umsonst in den Giebel ihres Hauses geschnitzt, eine dekorative Intarsienarbeit von Super-Gregor. Es gab zwar noch vereinzelte bürgerliche Elemente. Die, auf weit abgeschlagenem Bewusstseinsstand, Anstoß an ihrer intensiven Menage a Trois nahmen – aber immerhin war wegen ihnen eigens die sogenannte „Polyehe“ in das Gesetzbuch der Sozialistischen
Weltrepublik aufgenommen worden, nun Ewiggestrige gab es immer, aber dafür hatte man ja Erziehungslager und für schwere Fälle die Ganzkörperorganspende. Nun da die Politik auf einem guten Weg, hatte man sich anderen Tätigkeitsschwerpunkten zugewandt – also munter das Hanfkraut aufgemendelt und der Neuen Gesellschaft mit muntersten, hochwertigen Spezereien auf die Sprünge geholfen. Auf den Feldern rund um ihr Häuschen und unter den Ökostrom betriebenen Tages-LED-Lampen ringelten sich alle Varietäten von Cannabis Sozialistica ihrer bewusstseinserweiternden Ernte entgegen. „Dem Volke dienen!“, wie es ein anderer der Großen Ahnen ausgedrückt hatte. Aber Tätigkeit war natürlich nicht alles. Der allseitig entwickelte sozialistische Mensch durfte sich nicht länger seinen sinnlichen Strebungen verweigern – wenn das Herz „drei!“ sagte, so musste dem statt gegeben werden – und die Liebe zu dritt gelebt werden! So bildeten Super-Gregor, Super-Oskar und Super-Sarah eine Dreierehe. Natürlich ging das nicht ganz ohne Konflikte ab. Der Neue Mensch wurde nicht über Nacht geboren – vielleicht in der Nacht gezeugt – aber die, welche noch vom Giftodem der Alten Gesellschaft behaucht waren, mussten ihr falsches Bewusstsein mühsam ablegen. Da wollte manche Nacht mit Nordhäuser Korn und dem Kräutlein Pantagrülion durch diskutiert werden …. Bis alle Besitzansprüche, unbewussten Aggressionen und andere Ausflüsse des alten, daher falschen Bewusstseins getilgt waren In der Praxis allerdings stellten sich überraschend wenig Probleme: da Super-Sarah über drei für geschlechtliche Betätigungen geeignete Körperöffnungen verfügte, „blieb immer noch Platz für‘nen dritten Mann!“, wie sie zum Entsetzen ihrer Partner gerne scherzte. Auch ihre Neckereien, „dass ja auch Super-Gregor und Super-Oskar über zumindest zwei Körperöffnungen verfügten und daher eigentlich auch ihre penetrative Seite entdecken könnten oder zumindest wenigstens mal‘n bisschen progressivschwul“, fand nicht immer helle Begeisterung bei den beiden älteren Herren. Heute Morgen hatten sie‘s aber wirklich schwer: Genüsslich zündete Super-Sarah die armlange und -dicke Tüte an. Nach den ersten Lungenzügen geriet sie ins Schwärmen. „Jau! Mensch! Ficken wie bei Aplysia Punctata – das wär‘s doch“
„Aplysia Punctata – who the fuck is ‚Aplysia Punctata‘?“, grübelete Super-Gregor und übernahm das Rauchgerät. „Hähähä! Vulgo ‚Seehase‘ – die können sich frei entscheiden, ob sie Männchen oder Weibchen sein wollen und denn so im Ring rum vögeln -!“, schwärmte die sozialistische Schöne. „Wie … wie in dem Witz von den Mönchen, wo dann einer bettelt ‚bildet doch‘nen Kreis – bildet doch‘nen Kreis ...‘“, sagte einer ihrer Partner. Allgemeines Gegröhle. Das wollte so gleich experimentell ermittelt werden. So wurde es noch ein schöner Vormittag, nachdem sich alle aus ihren körperbetonten, nicht ganz jugendfreien Trikots geschält und ihre Capes abgeworfen hatten. Nachmittags mussten denn aber die Pflanzen betreut werden. Ganz ohne Arbeit ging es auch in der Neuen Gesellschaft nicht. Aber: „jeder nach seinen Bedürfnissen, jeder nach seinen Fähigkeiten!“ www.bdolfkunst.de
Gehirnschnecke Dies ist eine Simulation Günther Werner hatte Schmerzen, er lag auf dem kalten, nassen Boden vor der Tankstelle und roch Benzin. Er atmete flach und sah dennoch klar. Der Schmerz gab allen Dingen sehr scharfe Konturen, einige Dinge waren von einer leuchtenden Aura umgeben, andere schienen zu atmen. Die linke Zapfsäule etwa. Er versuchte seinen rechten Arm zu rühren, wie in Zeitlupe bewegte er sich zu seiner rechten Schulter und fasste an seine Uniform. Er spürte etwas Warmes, warm und klebrig. Noch langsamer bewegte er seine Hand in sein Sichtfeld – Blut, seine Hand war blutverschmiert. Der Junge hatte ihn angeschossen. Dabei hatte er nur Zigaretten kaufen wollen. Diese blöde Uniform. Der Schmerz schnitt durch sein Bewusstsein, er presste die Augen zu, ein Stöhnen entwand sich seinen zusammengepressten Lippen. Wie in Zeitlupe sah er, als er wieder seine Augen öffnen konnte, wie sich Maier ihm näherte, er rannte, aber es geschah alles in schlaftrunkener Langsamkeit. Maier beugte sich über ihn, nahm seine linke Hand und versuchte ihn zu beruhigen. Günther Werner musste lächeln, in der Tat, vom Schmerz mal abgesehen war alles gut. So gut es eben sein konnte. Eine neue Welle Schmerz flutete sein Nervensystem, kurz wurde ihm schwarz vor Augen. Als er wieder zu sich kam, hatte sich alles verändert, er lag auf einer bequemen Liege, zwei Männer beugten sich über ihn und er hatte eine Sauerstoffmaske auf, er hörte Sirenen und wurde offensichtlich in einen Krankenwagen getragen. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie sie den Jungen, der ihn angeschossen hatte, in Handschellen in einen Dienstwagen schubsten. Maier würde sich um ihn kümmern, der Junge tat ihm leid, was irgendwie seltsam war, schließlich war er selbst auch nie allzu sanft mit Mutmaßlichen umgegangen. Der Schmerz ließ allmählich nach und Günther Werner fühlte sich leichter. Er entspannte sich, gleichzeitig nahm er wahr, dass die zwei Männer um ihn herum zunehmend hektischer wurden. Das ließ nichts Gutes erahnen, aber es war ihm egal. Eine angenehme Wärme breitet sich in ihm aus, er lächelte unter seiner Atemmaske. Plötzlich begann es sich um ihn herum zu erhellen. Bald war alles, was er sah ein einziges helles Leuchten. Er fühlte sich jetzt richtig gut. „Dies ist eine Simulation.“ Was war das? Er kniff die Augen
zusammen, ganz unten, nur knapp innerhalb dessen, was er wahrnehmen konnte, waren Buchstaben erschienen. „Dies ist eine Simulation.“ Langsam verschwand das weiße Gleißen und der Krankenwagen erschien wieder vor seinen Augen. „Dies ist eine Simulation.“ Er drehte den Kopf ganz leicht, blickte in eine andere Richtung, die Schrift blieb. Er versuchte sie besser in den Blick zu bekommen, aber egal was er anstellte, die Schrift blieb stets am Rande seiner Wahrnehmung. „Dies ist eine Simulation.“ Und dann schnitt der Schmerz ihm durch sein Bewusstsein, so heftig, so stechend, dass alles schlagartig schwarz wurde. Er trat drei Wochen später wieder den Dienst an. Er musste aber weiterhin zweimal die Woche zum Psychologen. Der Psychologe war der Meinung, dass er alles recht gut verarbeitet hatte, von seiner Nahtoderfahrung erzählte Günther Werner ihm allerdings nichts. Er wollte wieder zurück in den aktiven Dienst. Er konnte es sich nicht leisten als bekloppt angesehen zu werden. Und dennoch. „Dies ist eine Simulation“. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie er angestrengt die Augen zusammenkniff und die Peripherie seines Gesichtsfeldes nach dem Schriftzug absuchte. Aber er fand nichts. Er begann sein Fitnessprogramm wieder aufzunehmen – der jährliche Stadtlauf stand bevor, er hatte nur noch drei Woche um zu trainieren. Wie jedes Jahr wollte er mit seinen Kollegen mitlaufen. Und er hatte sich eine neues Ziel gesetzt, sein Psychologe hatte ihn bei diesem Entschluss bestärkt, er wollte die 1:40 für den Halbmarathon knacken. Als Günther Werner an einem sonnigen Maisonntag zum Training aufbrach, es war früh am morgen, er war nie ein Langschläfer gewesen, fühlte er sich komisch. Das Training wollte nicht so recht laufen, seine Füße klebten am Asphalt, als er, langsamer als gewollt, durch den morgendlichen Park trabte. Bodennebel breitete sich vor ihm aus und die ersten zarten Sonnenstrahlen spiegelten sich im künstlich angelegten See vor ihm. Die Enten waren auch schon wach und schnatterten fleißig vor sich hin. Er versuchte das Tempo zu erhöhen, dann wurde ihm schwindelig. Er beschloss das zu ignorieren und drehte die Musik in seinem Ohr lauter, er lief zum Training am liebsten zu Beethoven. Er lief noch schneller, während
ATARI_ELLE
atarielle.wordpress.com
die Sechste Sinfonie durch seinen Schädel strömte. Noch schneller. Der Schwindel verschwand nicht. Günther Werner ignorierte ihn hartnäckiger. Erinnerungsfetzen der Nahtoderfahrung flackerten in seinem Bewusstsein auf. Ein weißer Raum. Der Schriftzug „Dies ist eine Simulation“. Schneller. Er konnte durchbrechen. Hier und jetzt. „Dies ist eine Simulation“. Das Blut rauschte in seinen Ohren und übertönte Beethoven. Schneller. „Dies ist eine Simulation“. Keuchend kam er zum stehen. Der Schwindel wurde nicht besser. Er fasste sich an seine Brust. Er spürte keinen Schmerz. Die Konturen der Gegenstände um ihn herum gewannen an Kontrast. Alles wurde heller, dann plötzlich schwarz/weiß. Er kniff die Augen zusammen, keuchte und stand am Wegesrand, den Schwindel nahm er nicht mehr wahr. Die Umgebung erstrahlte in einem gleißenden Weiß. „Dies ist eine Simulation“. Beethoven war fort – nur das Pulsieren seines Blutes in seinem Ohr und unglaubliche Helligkeit. Und der Schriftzug, am Rande seiner Wahrnehmung. Das Rauschen in seinen Ohren wurde ohrenbetäubend laut und die Helligkeit blendete ihn. Immer lauter, immer heller. Und dann stand er alleine in einer komplett weißen Landschaft. Das Rauschen war weg. Ebenso der Schriftzug. Er fühlte sich gut und atmete unbeschwert tief durch, die Luft schmeckte frisch und roch leicht nach Ozon. Er schloss die Augen und öffnete sie wieder. Die weiße Landschaft war immer noch da. Sie wirkte steril, künstlich. Er ging ein paar Schritte. Der Boden fühlte sich weich an. Er federte ein paar weitere Schritte in eine Richtung, als sich in der Ferne eine Tür abzuzeichnen begann. Günther Werner lief auf die Türe zu, er öffnete sie und fand sich ein einem kleineren Raum wieder. Eine schillernde Gestalt, mindestens zwei Köpfe größer als er, stand im Raum und begrüßte ihn mit einem freundlichen Nicken. „Gut, Du bist aufgewacht.“ Günther Werner stand ein wenig ratlos im Raum. Die Gestalt sprach weiter: „Die Simulation ist vorüber, Du hast darin bewiesen, dass Du bereit bist, das wahre, körperliche Leben wieder aufzunehmen. Dies ist allerdings noch immer eine Simulation, bist Du bereit für einen richtigen Körper?“ Günther Werner war bereit, er nickte, immer noch verwirrt, aber bestimmt. Das Rauschen in seinen Ohren wurde wieder lauter, das gleißende Licht hüllte seine Wahrnehmung ein.
Und dann stand er auf einer grünen Wiese. Barfuß. Er spürte das Grass zwischen seinen Zehen. Ein blauer Himmel war über ihm, die Sonne stand im Zenit und dennoch war es nicht heiß sondern angenehm warm. Er ging ein paar Schritte, es fühlte sich gut an, das Grass streichelte seine Füße. Er ging schneller, sein Körper fühlte sich gut und lebendig an, jünger, besser. Er lief schneller, schneller. Und schneller. Dann wurde ihm schwindelig. Er lief noch schneller. Noch schneller. Der Schwindel verschwand nicht. Plötzlich: Ein weißer Raum und wieder der Schriftzug „Dies ist eine Simulation“.
DIE WARE IST DAS GANZE
Der Salonkommunismus findet nicht sein Gleichgewicht, bis er sich um die Sonne der MuĂ&#x;e dreht.