Markthalle Wilhelm-Leuschner-Platz Agora der Regeneration statt Tempel des Konsums?
Masterthesis Verfasser Betreut von HTWK Leipzig
Architektur David Kerrom Prof. Dipl.-Ing. Frank Schüler Dipl.-Ing. Juri Kuther Sommersemester 2021
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Masterthesis Architektur HTWK Leipzig Sommersemester 2021 Betreut von Prof. Dipl.-Ing. Frank Schüler und Dipl.-Ing. Juri Kuther Verfasst von David Kerrom Bergstraße 6, 04315 leipzig kerromdavid@gmail.com
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INHALTSVERZEICHNIS
1. Einführung 2. Motivation Wie können wir in unserem urbanen Kontext harmonisch leben,
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produzieren und konsumieren? Was ist die Ausgangssituation vor Ort?
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Grundstück Wilhelm-Leuschner-Platz
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3. Fragestellung - Braucht Leipzig eine neue Markthalle? 4. These - Das Potential ist da... Utopien
Potentiale Vision
5. Kontext
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6. Anlagen Quellenverzeichnis Modellfotos
7. Entwurf
0 Inhaltsverzeichnis
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EINFÜHRUNG
Die Erkenntnis über den menschengemachten Klimawandel, den meine Generation ausbaden müssen wird, teile ich wohl mit vielen meiner Mitmenschen. Betroffen macht mich als Architekten jedoch vor allem das wenig stattfindende Umdenken im Bausektor. Vereinzelt finden sich Projekte mit nachhaltigen Konzepten und Bauweisen. Wenn ich mich in Leipzig umschaue, sehe ich jedoch Baustellen an jeder Ecke, bei denen an vermeintlich alt bewährten Betonbauten festgehalten wird und die Innovation sich lediglich über die übermodernisierte Haustechnik und Kunststoffdämmung auszuzeichnen versucht. Obwohl andere Länder vormachen, wie hoch das Potential von Holzbau sein kann, um auf die enormen Herausforderungen der Klimakrise zu reagieren, ist die Situation hierzulande rückständig. Meiner Meinung nach ist die Berücksichtigung der Nachhaltigkeit des Bauens unabdingbar. Markthallen im Allgemeinen begeistern und beeindrucken mich in ihrer vielfältigen Funktion, in ihrer Gestalt, wie sie Menschen zusammenführen, wie sie für bewussten Konsum, und Genuss stehen können und Verbraucher:innen und Produzent:innen in besonderer Weise zusammenbringen. Im folgenden möchte ich also einen klaren Entwurf liefern, der klimagerecht, identitätsstiftend, bedürfnisorientiert dem aktuellen Bebauungs-Plan der Stadt Leipzig ein starkes Konzept entgegensetzt. Einführung
Teilzerstörte Zentralmarkthalle nach Bombenangriff 1943
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MOTIVATION
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Wie können wir mit unserem urbanen Kontext harmonisch leben, produzieren und konsumieren? In der konsumierenden Gesellschaft stellt sich immer mehr die Frage danach, wie der Mensch mit der Natur im Einklang leben kann. Das Bevölkerungswachstum, gerade in aufstrebenden Städten wie Leipzig, verlangt nach Wohnraum und Konsumorten. Gleichzeitig wünschen sich immer mehr Menschen Orte der Erholung vom städtischen Klima. Durch Versiegelung und Bebauung, sowie Industrie und Verkehr kommt es zu Luftverschmutzung, sowie erhöhten Luft- und Oberflächentemperaturen und einer Veränderung der Wind- und Niederschlagsverhältnisse. Die Versiegelung und damit die Verdrängung von Grünflächen er- und überhitzt die Städte, sodass es teilweise zu einem Temperaturunterschied von bis zu 10°C zwischen Stadt und Land kommt. Hinzu kommt, dass die CO2Emissionen aus Bau und Nutzung von Gebäuden für etwa 30% der Emissionen in Deutschland verantwortlich sind. 1
Motivation
1 Matzarakis, 2013
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Durch die fehlende Natur in der Stadt kommt es zu einer immensen Verdrängung von Flora und Fauna, was wiederum dazu führt, dass den Menschen der Bezug zur Natur abhanden kommt. Vor allem Vögel und Insekten, die eine große Rolle im ökologischen Gleichgewicht spielen, weichen nicht nur Straßen und Gebäudekomplexen, sie verschwinden gänzlich, da auch die Natur außerhalb der städtischen Flächen durch Rodung, konventionelle Massen-Landwirtschaft und Großprojekte gefährdet ist. Dieser Prozess ist schon seit der frühen Industrialisierung zu beobachten und trotz neuster Erkenntnisse zur bevorstehenden Klimakatastrophe scheint die Umsetzung alternativer, grüner Projekte nur langsam voranzuschreiten.
Ziel des Projekts ist es, einen Ort zu schaffen, der die Potenziale der grün-blauen Infrastruktur Leipzigs zur Anpassung an die Anforderungen an eine moderne Stadt nutzt. Dabei soll auf einen klimagerechten Bau geachtet werden und die städtische Umweltbelastung verringert werden. Ein wichtiges strategisches Ziel im integrierten Stadtentwicklungkonzept (INSEK) ist es, nachhaltiges Wachstum ohne Widerspruch zu wirtschaftlichem Wachstum umzusetzen. Gerade um die Zukunftsfähigkeit im Wirtschaftssektor zu garantieren, muss neben grünen Aspekten auch sozial gesellschaftliche Integration, die für soziale Stabilität sorgen kann, als gemeinsame Leitlinie für Stadtentwicklung festgelegt werden. Diese beziehen sich auf ökologische Konsequenzen, Nachverdichtung und Vernetzung von Freiräumen und deren Stellenwert für die Stadt. 1 Jeder Person unabhängig des sozialen Status soll ein bewusster Konsum ermöglicht werden. Dafür können beispielsweise Produktionsvorgänge von Lebensmitteln transparent gemacht werden, um mit Bildungs- und Aufklärungsarbeit einen reflektierten Umgang mit der Natur zu ermöglichen und kostengünstig zur Verfügung zu stellen. Die Menschen müssen sich leisten können, Verantwortung für den Klimawandel mit zu übernehmen.
Protestbanner gegen Rodung am Wilhelm-Leuschner-Platz, März, 2021
Motivation
1 INSEK Leipzig 2030, FACHKONZEPT FREIRAUM UND UMWELT, 2018
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Was ist die Ausgangssituation vor Ort? Leipzig als Großstadt mit rasantem Bevölkerungswachstum bewirkt über die gesteigerte Nachfrage insbesondere nach Wohnflächen vielerorts Nachverdichtung im Bestand. 1 Viele Stadtentwicklungsprojekte aber zielen derzeit einzig auf Verdichtung ab, dadurch verschwinden attraktive Grünflächen, die auch Lebensqualität für Menschen darstellen. Die geplanten Projekte sind dabei selten oder kaum klimaschutzorientiert bzw. -motiviert. Beispielsweise wird Dämmung, und einzig Dämmung als Aushängeschild für Nachhaltigkeit und vermeintlich energieeffiziente Architektur verkauft, obwohl Kosten, CO2Emissionen, Nutzen und Ästhetik in keinem Verhältnis stehen. So steht der ,,Dämmungswahn’’ - auch wenn Dämmung als ein Aspekt der innovativen Architektur durchaus seine Berechtigung hat - sinnbildlich für den ignoranten Umgang mit den immer wichtiger werdenden Problematiken der Klimakrise.
Motivation
Bauprojekte in Planung
GSEducationalVersion
Nicht ressourcenschonende Baumaterialien im Massivbau wie Beton und die einzig im Vordergrund stehende Gewinnmaximierung der Großinvestoren nach dem Motto Quantität statt Qualität zeigen zusätzlich, wie wenig zukunftsfähiges Bauen im ökologischen Sinne verstanden wird. Die so genannte ,,Investorenarchitektur‘‘ betrachtet Bauen rein ökonomisch und renditeorientiert, Öffentliche und soziale Faktoren wie Identität, Baustrukturen, Stadträume und Stadtbilder werden kaum in die Planung mit einbezogen. Folge davon sind oft kurz gedachte und oder unflexible Nutzungsmöglichkeiten, oder solche, die nur die Bedürfnisse einiger weniger erfüllt. 2 1 Matzarakis, 2013
2 https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/kommentar-zum-wohnungsbau-im-wohnkloetze-stil-14983318.html
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Grundstück Wilhelm-Leuschner-Platz Bis 1950 stand auf dem Platz die Zentralmarkthalle Leipzigs, die im Jahr 1943 von einem schweren Bombenangriff im Gebiet schwer beschädigt wurde. Teile der Markthalle und des Kellers blieben intakt und konnten weiterhin provisorisch für den Handel genutzt werden. In den 1950er Jahren, entstanden um die Halle Wohnhäuser und die Halle wurde als Schandfleck angesehen und bis auf den Keller abgerissen. Von 1987-1997 gab es den Bowlingtreff an der nördlichen Seite des Platzes, dieser steht seit dem leer, der Einzug des Naturkundemuseums ist hier geplant. Seit dem Bau des City-Tunnels im Jahr 2013 ist der Platz noch attraktiver für eine eventuelle Bebauung und Nutzbarmachung geworden. 1 Der Großteil des rund 6 Hektar großen Platzes liegt seit 70 Jahren brach. Hier entstand ein wildes Biotop mit artenreicher Flora und Fauna, mit großem Alleinstellungsmerkmal: ohne gärtnerisch pflegerischen Eingriff konnte sich Wildnis mitten am Innenstadtring breitmachen, die einen wichtigen Lebensraum für Tiere, vor allem Vögel darstellt. In dem Gebiet leben laut NABU 16 verschiedene Brutvogelarten, die in den zahlreichen Bäumen und Büschen nicht nur Unterschlupf sondern auch Nahrungsquellen finden. Die Bebauungspläne für diesen so genannten ,,Platz der Biologischen Vielfalt‘‘ geraten deshalb immer wieder in Kritik, Anfang 2021 konnten Baumfällarbeiten einzig durch Proteste des NABU gestoppt werden. 2
Motivation
1 https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm-Leuschner-Platz_(Leipzig) 2 NABU, 2021
Leipziger Zentralmarkthalle, um 1900, Süd-West
„Platz der biologischen Vielfalt“ - Brachfläche Wilhelm-Leuschner-Platz
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Gefällte Bäume und Rodung auf südlichen Baufeld des Instituts für Länderkunde
Nach über über 11 Jahren zähen Diskussionen über die Bebauung des Wilhelm-Leuschner-Platzes gibt es seit April 2021 die Freigabe zur öffentlichen Beteiligung. Angestrebt wird ein gemischt genutztes Stadtviertel im Übergang zwischen Innenstadt und Südvorstadt. Als wesentliche Bestandteile dieser Nutzungsmischung sollen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, Wohnungen, Büros, Betriebe des Beherbergungsgewerbes, Gastronomie, eine Markthalle, mit ergänzenden Einzelhandelsnutzungen bis maximal 1.500 m2 Verkaufsfläche, kleinflächiger Einzelhandel im Erdgeschoss des nördlichen und südlichen Quartiers, Anlagen für kirchliche, kulturelle und gesundheitliche Zwecke entstehen. Zur Wiedernutzbarmachung des ehemaligen Bowlingtreffs ist der Einzug des Naturkundemuseums geplant. Im ersten Bauabschnitt soll der südliche Teil des Areals, dessen konkrete Planung in einem Realisierungswettbewerb das Büro Henchion und Reuter (Berlin, Dublin) gewinnen konnte, schon bald das Institut für Länderkunde entstehen. Im nördlicher Teil wird das Forum Recht in einem gemeinsamen Neubau mit der juristischen Fakultät der Universität Leipzig angesiedelt. Die Fläche vor der Stadtbibliothek wird gegen Ende der Ausführung der Bauetappen gestaltet werden. Hier wird es einen weiteren Wettbewerb geben. 1
Visualisierung Institut für Länderkunde, Henchion Reuter Architects
Motivation
1 vgl. Stadt Leipzig, 2021
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FRAGESTELLUNG
Braucht Leipzig eine neue Markthalle? Schon lange wird sich mit der Frage auseinander gesetzt, inwieweit es gerechtfertigt ist, ein solch wichtiges Biotop verschwinden zu lassen. Die besonders zentrale Lage des Platzes macht ihn äußerst attraktiv, hinzu kommen durch steigende Einwohner:innenzahl die steigenden Anforderungen an die Stadt. In einer Ausschreibung eines städtebaulichen Entwurfs im Jahr 2011 hat sich die Stadt für den Entwurf von Wolf und Pelcak entschieden. Dieser Plan sieht eine dichte Bebauung und eine maximale Grundstücksausnutzung vor. Aus Sicht der Stadtentwicklungsperspektive spielt dieser prädestinierte Platz für die universitäre Bildung eine besondere Rolle - er soll zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes Leipzig beitragen. 1 Die Herausforderungen des Klimaschutzes und der Erhalt geschützter Arten wurden in diesem Plan jedoch eher wenig berücksichtigt. Stimmen mit dem Wunsch nach Klimaschutz und der Erhaltung des Biotops wurden von der Stadt über die Dauer der Diskussionen hin ignoriert. Kritiker:innen halten den Bebauungs-Plan schon jetzt für veraltet und nicht zeitgemäß, aktuelle Herausforderungen und Problematiken, wie beispielsweise Stadtklima finden eben keine Beachtung. Fragestellung
Visualisierung Bebauungsplanentwurf 2011, gesichtsloser Konsumtempel mit Büros?
1 vgl. Stadt Leipzig, 2021
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Die von der Stadt in Auftrag gegebene Tragfähigkeitsanalyse spricht sich jedoch wie folgt für den Bau aus. Die Markthalle dient über den schlichten Verkauf von Lebensmitteln hinaus als wichtigen Treffpunkt für Mensch und Umwelt im Herzen Leipzigs. Die verschiedenen Bedarfe der in Leipzig lebenden Menschen kann mit einem Nutzungsmix gedeckt werden. Hier gilt es, ein breit gefächertes Angebot bereitzustellen, mit dem hohe Besucher:innenfrequenzen erreicht werden, die höhere Einnahmen zur Finanzierung generieren. Sowohl aus der direkten Umgebung Südvorstadt und Stadtzentrum, aber auch darüber hinaus. Über das Potential als Wissenschaftsstandort hinaus kann eine Markthalle am Wilhelm-Leuschner-Platz eine neue Alternative bilden: Ein Ort zum Einkaufen, als auch eine Möglichkeit mit der Umwelt auf besonders respektvolle Weise in Beziehung zu treten. Eben kein weiterer Konsumtempel, wie sie in der angrenzen Innenstadt zu finden sind, die bereits ausreichend ShoppingMöglichkeit bietet. 1
Die Art und Weise, wie Lebensmittel hier erlebt werden können, wie sie produziert wurden und wie sie vertrieben werden in Verbindung mit dem gastronomischen und bildungstechnischen Angebot passt ins Bild der dynamischen, innovativen, jungen Stadt Leipzig. Leipzig braucht durchaus eine neu gebaute Markthalle, wenn gewisse Faktoren beachtet werden. Einen weiteren Konsumtempel braucht hier niemand, eine Markthalle, die mehr kann als Verkauf von Produkten, könnte jedoch einen hohen Mehrwert für die Stadt Leipzig darstellen.
Zugleich entsteht keine Konkurrenz oder gar Benachteiligung vorhandener Wochenmärkte, die bisher schon einige regionale Produzent:innen vertreten, da die Markthalle ein anderes Angebot abdeckt und die Möglichkeit hat, anders auf Wünsche von Verbraucher:innen zu reagieren. Sie geht beispielsweise dem Wunsch nach, aus der Gleichförmigkeit der Einkaufsstädten ausbrechen. In Verbindung mit großflächigeren Angeboten gibt dies der Markthalle eine ganz neue Bedeutung - es macht sie aus. Fragestellung
1 SK Standort & Kommune Beratungs GmbH, 2021
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THESE
Das Potential ist da...
Utopie Der Künstler Juan Avellanosa schafft mit seinem Bild 1 eine wunderschöne, grüne Utopie. In zusammenhängenden Grünflächen kreiert er einen Ort an dem Natur und Mensch in Symbiose miteinander leben. Dieses dient als Anregung für die nächsten Überlegungen.
Juan Avellanosa, Utopie Wilhelm-Leuschner-Platz
These
1 Juan Avellanosa, verfügbar unter: https://www.nabu-leipzig.de/pressemitteilungen/2021/
Die oben genannte Problematik, wie die Versiegelung der Stadt, der Wunsch nach Erhaltung der vorhandenen Grünflächen und dem Biotop auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz evozieren stark den Wunsch nach einem kreativen Neudenken. Würden Lebensmittel direkt in der Stadt angebaut werden, entstünden kürzere Transportwege, die Müllproduktion würde verringert, da die Notwendigkeit von Verpackungen wegfallen würde. Es gäbe weniger Überproduktion aufgrund von direkter Kommunikation und Abnahme. Auch tote Flächen, wie Flachdächer, können hierfür genutzt werden. Alle Flächen in, um und auf einer Markthalle könnten so genutzt werden. Als autarkes Gebäude würde sie nicht nur sich selbst sondern auch ihr Umfeld mit versorgen. Sie würde exemplarisch auch als soziale Maschine fungieren.
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Die Urban Gardening Bewegung will gesellschaftliche Umstände positiv verändern: Beispiel hierfür ist die Flächenumnutzung und der innerstädtische Anbau von Obst und Gemüse in Detroit. Das Stadtbild wurde nach der Schließung der Automobilproduktion und den entstandenen Industriebrachen insofern verändert, als dass die Stadt aufgrund der neu gewonnenen Agrarflächen bis zu einem Drittel weniger Lebensmittel einführen muss. Daraus entstandene Eigenverantwortung der Bewohner:innen setzt der Unfähigkeit der kommunalen und marktwirtschaftlichen Akteure ein starkes Zeichen entgegen und half Armut und Arbeitslosigkeit nachhaltig zu überwinden. Urban Gardening Projekt, Detroit
In Leipzig sind in den letzten Jahren verschiedenste Urban Gardening Projekte entstanden. Bei der Annalinde im Stadteil Lindenau, beim Bürger:innenbahnhof Plagwitz oder im Stadtgarten Connewitz nutzen Menschen innerstädtische Ackerflächen um Obst und Gemüse anzubauen, für sich selbst sowie zum regionalen Verkauf.
Annalinde, Leipzig
These
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Eine Markthalle mit dem Konzept des Urban Gardening zu verbinden ließe eine neue Form der Wertschätzung entstehen: Der Anbau von Lebensmitteln wäre selbstbestimmt und unabhängiger von Konzernen. Der Umgang mit der Natur würde solidarischer, antiklassistisch und ökologisch. Durch verschiedene Nutzung der Böden, würde die Stadtökologie verbessert. Daraus entstehendes inklusives Zusammenleben und Austausch würde die Gemeinschaft stärken. Das Gebäude könnte auf Veränderung reagieren, je nach Bedarf von Nutzer:innen, der Stadt und der Natur. Durch dieses niedrigschwellige Angebot würde die Nutzung (Einkauf und Wohnen) für Alle attraktiv. Die Natur stünde im Vordergrund. Dadurch würde ein neues Narrativ entwickelt werden können: Nicht der Mensch würde die Natur ausnutzen oder sie kontrollieren, sondern mit ihr leben, sie wertschätzen - eine erstrebenswerte, gleichberechtigte, symbiotische Beziehung von Natur und Mensch. 1
These
1 vgl. Toni Karge, Neue Urbane Landwirtschaft, 2013
Potentiale Was ist das Potential dieses Ansatzes? Die entstehende Markthalle würde zu einem neuen Treffpunkt für alle - ein Ort des Austauschs und der Begegnung. Die Attraktivität des Ortes könnte zu einem Bilbao-Effekt führen. Durch enge Kooperationen könnten alle Akteur:innen voneinander profitieren. Kleine Betriebe würden gestärkt und der ökologische und regionale Handel würde marktfähiger. Bei der Gebäudeplanung wäre auf nachwachsende Rohstoffe zu achten. So könnte dieses zu einem Vorzeigeobjekt werden. Auch hier könnte Holzbau als Chance für Klimaschutz und Ressourcenschonung fungieren: Beim Bauen mit Holz, einem in Deutschland nachwachsenden Rohstoff, der CO2 speichert, könnte das Holz wiederverwertet werden und eine zweite Nutzung erfahren. Durch die vermehrte Nutzung als Baustoff, eben nicht bloß für minderwertige Produkte wie Pappe oder Sperrholz könnte der Wald eine neue Bedeutung und höhere Priorität (zurück)erlangen. Gemeinsam mit nachhaltiger Forstwirtschaft könnte der Wald wieder gestärkt werden und durch den Anbau von heimischen Mischlaubwäldern resistenter für Umwelteinflüsse wie beispielsweise Dürreperioden werden. Eine Neuverknüpfung mit der Natur entstünde. 1
1 vgl. Umwelt Bundesamt, 2016
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Um erschwingliche Wohn- und Verkaufsflächen zur Verfügung stellen zu können, müssten Mietpreise mindestens für einzelne Flächen gering bleiben. Dies könnte durch Querfinanzierung (zum Beispiel durch wirtschaftlich stärkere Mitglieder:innen) und Quersubventionierung (zum Beispiel durch genossenschaftliche Vermietung) erreicht werden. Soziale und kulturelle Nutzungen, die sich auf lange Sicht finanziell nicht lohnen, für den Erhalt sozialer Strukturen und des gesellschaftlichen Zusammenhalts jedoch einen hohen Stellenwert haben, könnten sich durch Steuererleichterungen sowie Städtebaufördermittel ein dauerhaftes Bestehen sichern. 1 Als Referenzen für Markthallen mit Nutzungsmöglichkeiten darüber hinaus gibt es weltweit einige Beispiele: Der Grand Rapid Downtown Market in Michigan mit seinem Gewächshaus auf dem Dach zeigt, wie Urban Gardening innerstädtisch integriert und genutzt werden kann, außerdem werden die begrünten Räume auch als Veranstaltungsfläche genutzt. Das erlebbare Dach der Markthalle von MVRDV in Taiwan, der Tainanmarket, wird vollständig begrünt werden und bietet Raum für Greenfarming, Meetings und zur Naherholung. In Bochum wurde vor Kurzem ein Wettbewerb für Cross Architecture aus Aachen entschieden: die Umnutzung des Haus des Wissens, in dem sich in der unteren Etage eine Markthalle befindet wird außerdem die Zentralbibliothek, die Volkshoschule, sowie den Sitz des Bochumer Hochschulverbands beherbergen. Die Referenzen zeigen auf, wie die Potentiale der Durchmischung genutzt werden können. These
1 https://www.berlin.de/lokalbau-fk/glossar/quersubventionierung-1012764.php
Grand Rapid Downtown Market, Michigan, Veranstaltungsraum und Gewächshaus
Visualisierung 1. Preis Haus des Wissens, Bochum, Cross Architecture
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Vision Eine Vision einer Markthalle, die auf die Umwelt, den Ort Wilhelm-Leuschner-Platz und auf die Klimakrise reagiert und in der Natur und Mensch gegenseitig voneinander profitieren. Sie kann als Vorentwurf für die tatsächliche Planung verstanden werden. Markthalle Die Markthalle befindet sich im Erdgeschoss. Sie bietet Platz für lokale Händler:innen und Verkaufsflächen der eigens produzierten Lebensmittel. Außerdem können hier Restaurants, Feinkostläden, Gemeinsames Kochen und Essen zum Selbstkostenpreis (Küfa), (integrative, Reperatur-) Cafés, Umsonstläden, Foodsharing-Stände und weitere Läden, die möglicherweise auf Querfinanzierung angewiesen sind Platz finden. Darüber hinaus bietet die Markthalle eine wetterfeste Alternative zum Wochenmarkt, der sehr viel besser an Infrastrukturen wie Strom und Wasser angebunden ist. Durch diesen Nutzungsmix wird ein hohes Besucher:innen aufkommen und ein höherer Umsatz (durch zum Beispiel Laufkundschaft) generiert. Collage Visison Markthalle
These
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Produktionsetage Ganz nach dem Konzept der gläsernen Produktion werden in Ausstellungsflächen über die hauseigene Produktion und neue Erkenntnisse der nachhaltigen Landwirtschaft informiert. Im Geschoss darüber entsteht eine Produktionsetage. Von hier aus werden Lebensmitteln in die Verkaufshalle und die nahe Umgebung (Haushalte, Restaurants) geliefert. Zur Bewässerung und Nährstoffanreichung der Pflanzen werden die Systeme Aquaponic und Vertical Farming genutzt. Die Produktion kann für Forschungszwecke mit genutzt werden, diese gehen dann an den Wissensturm. Auch liefert sie Input zu Bildungsangeboten vor Ort.
Der Dachgarten dient als urbaner öffentlicher Raum und pädagogischer Garten: In Bildungsangeboten wird der Dachgarten für Besucher:innen erlebbar. Hierbei werden sowohl Kinder als auch Erwachsene über regionalen und nachhaltigen Anbau von Lebensmitteln informiert. Des weiteren können Setzlinge und andere Pflanzen aus dem Dachgarten mit Hochbeet-Boxen aus der Werkhalle erworben werden. So dient der Dachgarten als Multiplikator.
„Erlebbarer“ Dachgarten Der Dachgarten verbindet städtische Grünräume und vereint sie zu einem Lebensraum für Flora und Fauna. Die grüne Schneise wird somit quasi verlängert. Das Dach dient als Natur-Ausgleichsfläche für die versiegelte Fläche. Außerdem bietet das Dach Platz für regenerative Energien, um dem Anspruch eines autarken Gebäudes gerecht zu werden. Auf dem Dach werden Gewächshäuser stehen, sowie Tiere gehalten werden. Präzedenzfall hierfür ist das Dach des WERK3 in München, dort leben acht Walliser Schwarznasenschafe, acht Hühner, sechs Bienen- und zwei Ameisenvölker. Auch Arten aus dem Biotop Wilhelm-Leuschner-Platz können hier ihr Zuhause (wieder)finden. Collage Visison Dachgarten
These
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Werkhalle Eine Werkhalle bietet Platz für Manufakturen, immer mit dem Aspekt der nachhaltigen Produktion, die dann in der Markthalle vertrieben werden. Zum Beispiel können Hochbeete zum Urban Gardening hier gebaut werden, die durch die Käufer:innen den grünen Aspekt in ihre Zuhause in der Stadt bringen. Energetischer Kreislauf und Abfallreduzierung Die Produktion beliefert direkt umliegende Restaurants und Supermärkte, diese liefern wiederum Biomüll für das Kraftwerk. Diese Abfälle erzeugen in einem Biomasse-Kraftwerk Strom und Wärme für das Gebäude. Eine interne Küche verarbeitet übrig gebliebene Lebensmittel zu Gerichten, verkauft, spendet oder gibt sie kostenlos aus. Aquaponic-Anlage Das Gebäude speichert und nutzt Wasser für Pflanzen sowie für die Sanitäranlagen und den Betrieb der Aquaponic Anlagen in der Produktion. Schwarzwasser wird zu Dünger verarbeitet und innerhalb des Wasserkreislaufes eingespeist. Die doppelte Glas- oder Polycarbonatfassade dient als Gewächshaus und natürlicher Klimaregulator (sommerlicher Wärmeschutz, Nutzung solarer Energie im Winter) für die Räume dahinter.
Collage Visison Werkhalle / Produktion
These
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Bei genauer Betrachtung stellt man fest, dass eine gewinnbringende, effiziente Produktion von Lebensmitteln innerhalb des Gebäudes mit Hilfe von Aquaponic und Vertical Farming einen sehr hohen Aufwand an Technik, Installationen, Lüftungsanlagen, LED Lampen zur Belichtung der Pflanzen, sowie Computersysteme erfordern würden. Außerdem würde viel Energie zum Betrieb der Anlagen benötigt. Aus Sicht der Nachhaltigkeit lässt sich das Konzept nicht wirklich begründen, weil Computer, Chipsätze, Materialien der Systeme, LED Lampen aufwändig abgebaut, hergestellt und gefördert werden müssten, was den ökologischen Fußabdruck wiederum um einiges vergrößern würde. Der hohe und komplizierte Wartungsaufwand braucht spezielle Firmen, spezielle Teile. Eine spätere Umnutzung wäre mit hohem Mehraufwand verbunden. Es bleibt die Frage, ob Technik in dieser Form die aufgeworfene Frage der Nachhaltigkeit überhaupt beantworten oder lösen kann. Kontext
KONTEXT
Die bereits gut aufgestellte Landwirtschaft im Leipziger Umland gilt es im Bezug auf Nachhaltigkeit und Ökologie zu stärken, nicht aber einen ,,Ort der Konkurrenz‘‘ zu schaffen, der es gar nicht vermag die Anforderungen besser zu erfüllen. Klassische Formen des Urban Gardening sind dennoch sinnvoll und haben Potential. Eine solche Produktion von Lebensmitteln inmitten der Stadt im Kontext auf das geplante Areal würde sich kaum finanzieren lassen, sodass andere Nutzungen wesentlich mehr Sinn ergeben würden. Vielmehr sollte das Augenmerk auf Lowtech Nachhaltigkeitskonzepte gelegt werden, die in ihrer Komplexität einfach umsetzbar sind und zusätzlich eine Gebäudestruktur, die nachhaltig auf Veränderung reagieren kann.
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ANLAGEN
Quellenverzeichnis Literatur
Stand: 30.06.2021
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Quellenverzeichnis Abbildungen
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Henchion Reuter Architekten. (2019). Leibniz-Institut für Länderkunde. Wettbewerb, 1. Platz. http://www.henchion-reuter. de/projekte/leibniz-institute-for-regional-geography
Markwardt, N. (2017). Wir sind Konsumnation. ZEIT online. https://www.zeit.de/kultur/2017-06/konsum-verhaltendeutschland-konsumgesellschaft-industrie/komplettansicht
Haus des Wissens mit Markthalle Cross Architecture gewinnen Wettbewerb in Bochum. (2020). baunetz. https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Cross_Architecture_gewinnen_Wettbewerb_in_Bochum_7087576.html
Meadows, D. H., & Meadows, D. L. (1993). Die Grenzen des Wachstums. Rowohlt Reinbek bei Hamburg.
https://www.so-geht-saechsisch.de/leben-arbeiten/wohnen-in-sachsen/annalinde-leipzig
Platz eins für Henchion Reuter Wettbewerb für Leipziger Leibniz-Institut entschieden. (2019). bau netz. https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_Leipziger_Leibniz-Institut_entschieden_5610315.html
https://labgov.city/theurbanmedialab/will-urban-farming-save-our-cities-perspectives-from-detroit-and-brussels/
Wilhelm-Leuschner-Platz: Großer Grundstücksdeal ist ausverhandelt. (2021, Februar 2). Leipziger Volkszeitung. https:// www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Markthalle-Wohnungen-Hochhaus-Die-Plaene-fuer-den-Wilhelm-Leuschner-Platz-in-Leipzig Auch das Institut für Länderkunde bekommt einen Offenen Brief zu den Baumfällungen am Wilhelm-Leuschner-Platz. (2021). Leipziger Zeitung. https://www.l-iz.de/politik/brennpunkt/2021/02/auch-das-institut-fuer-laenderkunde-bekommt-einen-offenen-brief-zu-den-baumfaellungen-am-wilhelm-leuschner-platz-374960
Anlagen
https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralmarkthalle_Leipzig https://www.leipzig.de/bauen-und-wohnen/stadtentwicklung/projekte/wilhelm-leuschner-platz/ https://www.nabu-leipzig.de/stellungnahmen/leuschnerplatz/rodungen/ http://downtownmarketgr.com/private-rentals/weddings
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Modellfotos
Anlagen
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ENTWURF
43
45 Schwarzplan
0
250
500
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
2. Rücksprung
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
3. Erschliessung VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
1. Drehung
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
4. Öffnung
47 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Baukörper Piktogramm
49 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Erschliessung
Brettsperrholzelement mit Haupttragwerk kraftschlüssig verbunden Aussteifung Tragwerk
5m
Holzbetonverbundelement
5m
mit Haupttragwerk kraftschlüssig verbunden Aussteifung Tragwerk
Unterzug Auflager für Brettsperrholzelemente des Laubengangs
Holzskelettbau Stützen und Träger einfache Schlitzblechverbindung
Laubengang Laubengangkonstruktion auskragendes Haupttragwerk Doppelstütze Zangenverbindung
Laubengang Brüstungselemente Brüstungselemente als Deckenstirnholz
Stahlbetonkerne Aussteifung des Tragwerks Verbindung Haupttragwerk über Gleitlager
5m
5m
Doppelträger und Kreuzstütze Zangenverbindung
Brettsperrholzbogentragwerk Kreuzungspunkt über Steckverbindungen und Schlitzblech
Laubengang Brüstungselemente Brüstungselemente als Deckenstirnholz
10
Konstruktions-Axonometrie
m
10
m
51
GASTRONOMIE
ÄR NIT SA / S AU NH PE P E TR
HANDEL
SUPERMARKT, TREPPENHAUS MARKTSTÄNDE
TR EP PE NH AU S/
14 x MARKSTAND 10 x FEINKOST 9 x IMBISS 3 x VERKAUFSWAGEN
SONSTIGE NUTZUNG
FR EI BE SP IEL BA RE
NEBENNUTZFLÄCHEN
TOURISTEN & GÄSTE INFORMATION
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SUPERMARKT
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EINGANG
ANLIEFERUNG BACKOFFICE, LAGER
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SA NI TÄ R
EINGANG, UNVERPACKTLADEN
SANITÄR ÖFFENTLICH/ PRIVAT, TREPPENHAUS
RESTAURANT, CAFÉ & BAR
53 Packschema Erdgeschoss
0
5
10
20
GASTRONOMIE
HANDEL
INKLUSIVE KUNSTWEKRSTATT, HOLZWERKSTATT BÜRO
PRODUKTION
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BÜ RO
BÜROFLÄCHEN
WORKSHOP- / VERANSTALTUNGSKÜCHE
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CO-WORKING
VERANSTALTUNG
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SONSTIGE NUTZUNGEN
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ATELIER
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AUSSTELLUNG, VERANSTALTUNG
55 Packschema 1.Obergeschoss
0
5
10
20
GEFÖRDERTES ENTUMSGEFÖRDERTES CLUSTERWOHNEN WOHNENWOHNEN ILIENHNUNG 1-2 PERSONEN
EIGENTUMSFAMILIENWOHNUNG
1-2 PERSONEN 6 EINHEITEN 8x
2-3 PERSONEN
6-7 PERSONEN 2x
1x
2-3 PERSONEN 7 EINHEITEN 3x
CLUSTER WOHNEN
EIGENTUMSFAMILIENWHG.
1x
7-8 Personen 7 Einheiten à 18-20 qm 63 qm Gemeinschaftsfläche
6-8 Personen 7 Räume à 14 qm
3-4 PERSONEN
8 EINHEITEN 3x
1x S/ AU NH / PE M E EP AU AG TRÜLLR-GAR M ELO V
4-5 PERSONEN 4x T W RE VE ASCPPEN LO HK H -G ÜC AU AR H S / AG E / E
DACHGARTEN
CLUSTER WOHNEN NEBENNUTZFLÄCHEN
8-9 Personen 8 Einheiten à 16-20 qm 44 qm Gemeinschaftsfläche
2-3 PERSONEN 3 Räume
T W RE VE ASCPPEN LO HK H -G ÜC AU AR H S / AG E / E
G AN NG BE U LA
3-4 PERSONEN
S/ AU NH / PE M E EP AU AG TRÜLLR-GAR M ELO V
4 Räume
4-5 PERSONEN 5 Räume
CLUSTERWOHNEN GEHOBEN
1-2 PERSONEN 2 Räume
6-8 Personen 6 Einheiten à 18-20 qm 95 qm Gemeinschaftsfläche
57 Packschema 2.Obergeschoss
0
5
10
20
DACHGARTEN
NEBENNUTZFLÄCHEN
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59 Packschema Dachgarten
61 Axonometrie
63
65 Lageplan
67 Grundriss Erdgeschoss
0
5
10
20
69 Grundriss Erdgeschoss Ausschnitt
0
5
10
20
71 Grundriss 1. Obergeschoss
0
5
10
20
73 Grundriss 1.Obergeschoss Ausschnitt
0
5
10
20
75 Grundriss 2. Obergeschoss
0
5
10
20
77 Grundriss 2.Obergeschoss Ausschnitt
0
5
10
20
18,10 17,01
13,27
8,50
0,00
18,10 17,00
13,27
8,50
0,00
79 Querschnitt - Längsschnitt
0
5
10
20
84,92 83,83
13,27
75,32
66,82
81 Funktionspiktogramme
0
5
10
20
18,10 17,00
13,27
8,50
0,00
18,10
13,27
8,50
0,00
83 Ansichten
0
5
10
20
Aufbau Dach 400 300 60 60-150 150 180 350 / 350
Vegetationsschicht Intensivsubstrat Untersubstrat Filtervlies Drän Wasserspeicherelement Trenn-, Schutz-, Speichervlies Gefälledämmung Hart Wärmedämmung Dachabdichtungsbahnen Brettsperrholzplatte in Sichtoptik Unterzug Aufbau Attika
25 30 120 25
Lärchenholzschalung Hinterlüftung integrierte Vogelnistkästen / Fledermausquartiere Wärmedämmung Brettsperrholzelement Abdichtungsbahn Absturzsicherung Aufbau Laubengang Dach
10/15 50-100 50 150/200 350/350
Wellblech Unterkonstruktion Brettsperrholzplatte in Sichtoptik Vorhangstange KVH Sekundärtragwerk KVH Primärtragwerk Aufbau Laubengang 2.OG
40 230 140 150 / 200
Lärchenriemen Ständerkonstruktion Höhenausgleich Abdichtung / Schutzschicht Entwässerung Speier d=50 Brettsperrholzplatte in Sichtoptik KVH Unterzug Aufbau Aussenwand 2.OG
25 30 15 240 15 80 15 10
Lärchenholzschalung unbehandelt Hinterlüftung Fassadenbahn Gipsfaserplatte Hanfdämmung OSB Hanfdämmung Installationsebene Gipsfaserplatte Putz Aufbau Decke 2.OG
20 70 30 30 220
36
Industrieparkettboden schwimmender Heiz-Estrich Trennfolie Wärmedämmung Trittschalldämmung Dampfsperre Holzbetonverbund-Element bestehend aus: 80 Überbeton 140 Brettsperrholzplatte KVH Primärtragwerk 350 / 350 Zwischenraumdämmung Holzwerkstoffplatte Sichtoptik Aufbau Laubengang 1.OG
40 180 250 150 / 300
Lärchenriemen Ständerkonstruktion Höhenausgleich Abdichtung / Schutzschicht Entwässerung Speier d=50 Brettsperrholzplatte in Sichtoptik KVH Unterzug
Aufbau Decke 1.OG 70 30 400
180
schwimmender Heiz-Estrich versiegelt Trennfolie Trittschalldämmung Holzbetonverbund-Element bestehend aus: 150 Überbeton 250 Brettsperrholzplatte Brettsperrholzbogentragwerk Wärmedämmung Leitungsführung Abhangdecke Perforierte Holzakkustikpaneele Aufbau Decke EG
300 200
Stahlbetonbodenplatte mit Oberflächenversiegelung Wärmedämmung hart Punktfundamente Stützen
85 Fassadenschnitt - Teilansicht
87
89