4 | Rückblick auf die diesjährige Verleihung der eGovernment Readers' Choice Awards.
5 | Digitale Souveränität, KI und Resilienz standen thematisch beim diesjährigen Ministerialkongress im Fokus.
6 | 20 Jahre KISA und die Frage nach der digitalen Zukunft für Mitteldeutschlands Kommunen.
7 | Prof. Dr. Dr. Niehaves blickt in seiner Kolumne auf ein besonderes Drittel.
9 | Fachkräftemangel: Wie sich aus der Not eine Tugend machen lässt.
10 | Dr. Thomas Schmidt von Komm24 ordnet die OZG-Umsetzung in Sachsen ein.
Praxis & Innovation
12 | Live aus dem CDO-Zirkel des NEGZ: die Kolumne von Andreas Steffen.
13 | Sicher in die Cloud durch Confidential Computing.
13 | Mehr IT-Sicherheit: Projekte der Cyberagentur.
14 | Ransomware im Gesundheitswesen.
15 | Relevante Termine für den Public Sector.
Impressum Seite 24
Digitalräte Verwaltungen aller föderalen Ebenen setzen vermehrt auf Digitalräte – so auch in Sachsen-Anhalt.
Haushaltsentwurf 2025
KI-Projekte
Die Gelsenkirchener Initiative Urban.KI hilft Kommunen bei Projekten rund um künstliche Intelligenz.
Abstriche beim Thema „digitale Souveränität“?
Steht die digitale Zukunftsfähigkeit Deutschlands auf dem Spiel?
Diese Befürchtung macht sich mit Blick auf den Haushaltsentwurf der Bundesregierung an verschiedenen Stellen breit, vor allem hinsichtlich der digitalen Unabhängigkeit.
„Um die digitale Souveränität der Bundesrepublik Deutschland ist es nicht gut bestellt“, konstatierte Mathias Lux-Hain, Leiter des Behördenstabsbereichs Digitalisierung im Polizeipräsidium Brandenburg und Programmleiter des polizeilichen Digitalisierungsprogramms „P20“, Anfang September auf dem Ministerialkongress in Berlin. 82 Prozent der eingesetzten IT-Lösungen stammten aus dem Ausland, so dass letztlich andere Staaten darüber entschieden, welche Technologien hierzulande eingesetzt würden und welche nicht. Lux-Hains ebenso nüchternes wie ernüchterndes Fazit: „Deutschland befindet sich in einer digitalen Abhängigkeit.“ Programme wie P20 könnten helfen, sich aus dieser Umklammerung zu lösen, vor einem Fehler der Vergangenheit warnte Lux-Hain aber eindrücklich: eigene IT-Projekte ohne langfristige Betriebskostenplanung aufzusetzen. Das Beispiel P20 zeige, dass nach den Entwicklungskosten zusätzlich Wartungs- und Betriebsausgaben
Kommunen und die RegMo Sie ist – gemeinsam mit der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) – eines der größten Projekte der Verwaltungsdigitalisierung: die Registermodernisierung (RegMo). Doch inwieweit sind die einzelnen Fachverfahren in den Kommunen mit den aktuellen Komponenten der RegMo kompatibel? Hierfür hat VITAKO gemeinsam mit dem Bundesverwaltungsamt (BVA) ein Tool als Hilfestellung entwickelt. Mit
hinzukämen, die in der Planung von Digitalisierungsprojekten oft nicht berücksichtigt würden. Doch im aktuellen Haushaltsplan sieht der Bund – trotz insgesamt gestiegener Mittel – bei einigen Digitalisierungsprojekten und involvierten Stellen deutliche Kürzungen vor. So stünde für die Ge-
„Um die digitale Souveränität der Bundesrepublik Deutschland ist es nicht gut bestellt.“
Mathias Lux-Hain Programmleiter des polizeilichen Digitalisierungsprojekts „P20“
meinsame IT sowie IT-Steuerung des Bundes mit 7,27 Millionen Euro nicht einmal ein Drittel des aktuellen Etats von 23,82 Millionen Euro zur Verfügung. Die Föderale IT-Kooperation (FITKO) müsste sich gar mit weniger als einem Viertel ihrer diesjährigen Mittel begnügen (rund zehn statt 43 Millionen Euro), obwohl die
Umsetzungsorganisation des ITPlanungsrats wie keine andere für mehr Austausch, Kooperation und Vernetzung bei der Verwaltungsdigitalisierung steht. Gemeinsam nutzbare IT-Infrastruktur, die Bereitstellung von OZG-Leistungen nach dem „Einer für alle“ (EfA) -Prinzip, Registermodernisierung: All diese Maßnahmen könnten die Haushalte von Bund und Ländern entlasten. Wenig Verständnis für die Sparpläne zeigt indes Dirk Schrödter, Digitalisierungsminister Schleswig-Holsteins und Chef der Staatskanzlei: „Die Ausgabenplanung der Bundesregierung im Bereich der Digitalisierung lässt nicht erkennen, dass die digitale Souveränität ein Schwerpunkt ist [...].“ Es sei Aufgabe der Bundesregierung, sicherzustellen, dass „Staat und öffentliche Verwaltung im digitalen Raum jederzeit handlungsfähig sind“. Schrödters Hoffnungen ruhen auf dem Bundestag, der sich am 23. September im Zuge einer ersten öffentlichen Anhörung mit dem Thema befasste, wo-
30. September 2024
dem „RegMo ReadinessCheck“ sollen sich der Status der Anschlussfähigkeit sowie notwendige Maßnahmen ermitteln lassen.
„Die Entwicklung des RegMo Readiness-Checks durch VITAKO war von unserer Motivation geprägt, Kommunen und ihre IT-Dienstleister bei der digitalen Transformation zu unterstützen und sie bei ihren digitalen Maßnahmen zu begleiten“, sagt Katrin Giebel, Geschäftsstellenleitung VITAKO. Die Überarbeitung der
Checkliste in Zusammenarbeit mit dem BVA habe zu einer an die Komponenten der RegMo angelehnten Struktur des Dokuments geführt. „Der Check dient als Blaupause für Dataprovider“, betont Giebel. Michael Pfleger, Gesamtprogrammleiter für Registermodernisierung bei der FITKO, hebt als Kooperationspartner des RegMo Readiness-Checks die zentrale Rolle der öffentlichen IT-Dienstleister hervor: „Diese tragen nicht nur durch die technische Anbindung an
Smart City
Das SPEZIAL befasst sich mit Lösungen und Ideen rund um smarte Infrastrukturen und Services.
Dirk Schrödter, Digitalisierungsminister SchleswigHolsteins und Chef der Staatskanzlei.
bei sich diese auf die Verfassungsmäßigkeit des Haushaltsgesetzes 2025 und die im Haushaltsentwurf festgesetzten Zahlen konzentrierte. Ob der Bundestag, wie von Schrödter gewünscht, den Kurs der Bundesregierung korrigiert, bleibt vorerst offen, auch wenn es für ihn unabdingbar erscheint. Damit die öffentliche Verwaltung als Treiber und Weichensteller von offener Innovation fungieren könne, müsse der Staat die Chancen der Digitalisierung nutzen. „Mit dem jetzigen Entwurf tut er es nicht.“ aus
Weitere Informationen
Ist der von der Bundesregierung vorgelegte Haushaltsentwurf 2025 verfassungsgemäß? Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat am 23. September 2024 zum Auftakt seiner Beratungen elf Experten öffentlich angehört. [ voge.ly/haushalt2025 ]
NOOTS, das Datenschutzcockpit und das IDA-Verfahren zur Registermodernisierung bei, sondern vor allem durch ihre Beratung der Verwaltung.“ Der RegMo Readiness-Check helfe besonders den kommunalen Akteuren. „Dies zeigt“, sagt Pfleger, „dass die Registermodernisierung weit über technische Aspekte hinausgeht und es daher wichtig ist, schon jetzt umfassende Vorbereitungen zu treffen.“ su vitako.de
Verwaltungsdigitalisierung kann nicht „auf der grünen Wiese“ stattfinden. Um den Praxisbezug und die nötige Fachexpertise zu sichern, setzen Verwaltungen aller föderalen Ebenen auf Digitalräte – so auch im Land Sachsen-Anhalt, wo der Digitalrat kürzlich seine zweite Amtszeit begann.
„Wir brauchen die Expertise der neun Fachleute, um mit Blick auf die weitere Digitalisierung in allen Lebensbereichen gute und vor allem punktgenaue Entscheidungen treffen zu können“, sagte Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales in Sachsen-Anhalt. Die neun Fachleute –damit meinte sie die Mitglieder des Digitalrats, die das Ministerium in den Bereichen Technologie, Innovation und Digitalisierung beraten. Sie arbeiten ehrenamtlich und bringen Expertise aus ganz unterschiedlichen Bereichen mit. Etwa aus dem Bereich der Verwaltungs-
Prof. Dr. Jürgen Stember, Hochschule Harz, Präsident der Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst.
Gerald Swarat, Leiter des Berliner Kontaktbüro des Fraunhofer IESE (Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering) beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Auswirkungen der digitalen Transformation auf Staat und Gesellschaft, insbesondere auf kommunaler Ebene, in den ländlichen Räumen. Einblicke in interne Prozesse und Meinungsbildungen und die Mitarbeit an strategischen Themen machen für ihn den Reiz aus, beim Digitalrat mitzuwirken, ebenso wie die Möglichkeit, beim Kompetenzaufbau zu unterstützen. „Ich habe besonders viel gelernt über die Arbeit im Maschinenraum unserer Gesellschaft, der Verwaltung, und bin immer wieder begeistert, was für engagierte Leute sich voller Absicht und mit klarem Kopf in das System begeben, um es von innen heraus zu modernisieren“, sagt Swarat.
Im Fokus: Digitalisierung im ländlichen Raum
wissenschaften: Prof. Dr. Jürgen Stember, Hochschule Harz, ist Präsident der Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst. Vor seiner akademischen Laufbahn hat er aber auch praktische Erfahrungen in der Kreisverwaltung Soest, in der Wirtschaftsförderung und Verwaltungsmodernisierung erworben. Die Arbeit mit Beiräten – für mehr Praxisnähe –kennt er aus beiden Bereichen. „Für das Thema Digitalisierung mag der „Mode-Aspekt“ noch eine gewisse Rolle spielen, meint Stember. Halte man sich aber die wichtigsten Aufgaben eines Beirats vor Augen, nämlich die Integration von Expertenwissen aus unterschiedlichen Bereichen, Legitimation und Rechtfertigung der eigenen Arbeit sowie Reflexionsmöglichkeit des Alltags, werde schnell klar, warum sich Beiräte einer großen Beliebtheit erfreuten. Zudem seien sie sehr günstig, da die Mitglieder meist ehrenamtlich agierten.
Aber wie arbeitet der Digitalrat konkret? Man treffe sich ca. vier mal im Jahr zu Besprechungen, berichtet Jürgen Stember. Grundsätzlich können die Mitglieder selbst Themenschwerpunkte setzen, das Ministerium gibt ebenfalls Themen vor, um die unterschiedlichen Perspektiven einzubinden. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt aber auf der Digitalisierung im ländlichen Raum. Aus gutem Grund, denn rund 80 Prozent der Sachsen-Anhaltiner leben in ländlichen Gemeinden. Und auch der Begriff „Fläche“ erfährt hier eine besondere Ausprägung, so groß sind die Gebiete. Die Hansestadt Gardelegen etwa ist flächenmäßig die drittgrößte Stadt Deutschlands, sie besteht neben einem kleineren städtischen Kerngebiet aus fast 50 ländlichen Ortsteilen. Sachsen-Anhalt ist also geradezu prädestiniert für Initiativen wie CoworkingSpaces im ländlichen Raum. Tobias Kremkau ist bei CoWorkLand eG für Beratung und Entwicklung verantwortlich und bringt diese Expertise in die Arbeit des Digitalrats ein: „Meine Erfahrungen mit Coworking-Spaces im ländlichen Raum haben deutlich gezeigt, dass diese Projekte weit über die Verbesserung digitaler Infrastrukturen hinausgehen. Sie wirken als Katalysatoren für soziale und wirtschaftliche Entwicklun-
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gen.“ In ländlichen Regionen wie der Altmark oder dem Harz seien Coworking-Spaces mehr als nur Arbeitsorte, sie würden zu „sozialen Treffpunkten, die Gemeinschaft, Innovation und Zusammenarbeit fördern. Solche Initiativen brauchen wir dringend in größerer Zahl in unserem Bundesland“, so Kremkau. Er lege auch anhand konkreter Beispiele dar, wie Coworking die lokale Wirtschaft stärkt und neue Arbeitsplätze schafft und freue sich, wenn entsprechende Vorschläge übernommen werden. Was Digitalräte leisten und wo die Grenzen liegen
Die Freude, wenn Vorschläge auf Resonanz stoßen und Eingang in Strategien finden, teilt auch Gerald Swarat, das betrifft zum Beispiel das Thema „Daseinsvorsorge in der digitalen Welt“. Zugleich sind sich die Beiratsmitglieder aber auch bewusst, wo die Grenzen ihrer Arbeit im Digitalrat liegen –eben in der Beratung und der Distanz zum operativen Handeln, wie es Jürgen Stember formuliert:
„Nicht selten erlebe ich in der Diskussion auch bei mir den Drang, selbst ins Handeln einzusteigen.
Doch genau da lägen die Grenzen. „Wir treffen keine Entscheidungen und haben auch keine Befugnisse hinsichtlich der Digitalstrategie des Landes Sachsen-Anhalt“, bestätigt auch Tobias Kremkau. Digitalräte könnten als wertvolle Impulsgeber in der digitalen Transformation agieren, indem sie innovative Ideen einbringen und bewährte Praktiken aus anderen Regionen oder Sektoren vorschlagen.
„Sie leisten dabei einen wesentlichen Beitrag durch ihre technische
Ernst Bürger (BMI) blickt auf den Status quo der Verwaltungsdigitalisierung.
Jubiläum in Sachsen: KISA blickt auf 20 Jahre kommunale Zusammenarbeit.
Über den Digitalrat Sachsen-Anhalt
Der Digitalrat Sachsen-Anhalt wurde im Mai 2022 von SachsenAnhalts Digitalministerin Dr. Lydia Hüskens zunächst für zwei Jahre berufen. In dieser ersten Amtszeit konzentrierte sich das Gremium auf den Austausch mit den Kommunen zur Verwaltungsdigitalisierung und auf die Mitwirkung an der Strategie „Sachsen-Anhalt Digital 2030“. Im August 2024 startete der Digitalrat in seine zweite Amtszeit, in der es um die Fortschreibung der Digitalstrategie des Landes gehen soll – mit besonderem Augenmerk auf die Entwicklung des ländlichen Raums.
Die Mitglieder des Digitalrats Sachsen-Anhalt sind:
W Prof. Dr. Jana Dittmann, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU), Fakultät für Informatik, Leiterin des Advanced Multimedia and Security Lab;
W Prof. Dr.-Ing. habil. Sanaz Mostaghim, OvGU, Fakultät für Informatik, Leitung Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI;
W Prof. Dr. Jürgen Stember, Hochschule Harz, Fachbereich Verwaltungswissenschaften, Präsident der Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst;
W Sophie Vogt-Hohenlinde, Referentin im Public-Affairs-Team des Bitkom e.V.;
W Ann Cathrin Riedel, Geschäftsführerin von NExT e.V., dem Expert:innen-Netzwerk für die digitale Transformation der Verwaltung;
W Prof. Dr. Susanne Schmidt, OvGU, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Leiterin des Lehrstuhls für Internationales Management;
W Tobias Kremkau, CoWorkLand eG;
W Gerald Swarat, Leiter des Berliner Büros des Fraunhofer Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE und Co-Gründer des Co:Lab Denklabor & Kollaborationsplattform für Gesellschaft & Digitalisierung e.V., sowie
W Martin Jordan, DigitalService
Expertise, die in der Verwaltung oftmals fehlt.“
Erfolgsfaktoren für die Arbeit der Digitalräte
Welche Voraussetzungen brauchen Digitalräte, um erfolgreich arbeiten zu können? Grundlegend ist natürlich die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Verwaltungseinheit, in diesem Fall mit dem Ministeri-
um – die als offen und konstruktiv beschrieben wird. Ein wesentlicher Faktor ist aber auch die Zusammenarbeit innerhalb des Teams. „Die Mitglieder kennen sich aus verschiedenen Netzwerken teilweise schon länger und agieren deshalb vertrauensvoll und respektvoll miteinander“, sagt Gerald Swarat. Durch die gute Zusammensetzung gebe es auch keine Konkurrenz um Themenhoheit oder Einfluss, „so dass wir offen und themenorientiert diskutieren“. Nachdem man sich persönlich und auch hinsichtlich der
vorhandenen Schwerpunkte kennengelernt habe, sei das Klima sehr gut, vor allem offen und hierarchiefrei, bestätigt auch Jürgen Stember. Da er bereits dem Vorgängergremium, dem Digitalbeirat, angehörte, der auch Teilnehmer aus der Wirtschaft einschloss, kann er zudem einen direkten Vergleich ziehen. Aufgrund der größeren Mitgliederzahl sei der Austausch seinerzeit nicht gerade umfangreicher und offener gewesen, so Stember. Auch vermeintliche oder tatsächliche Einflussnahmen der Kollegen aus der Wirtschaft seien ein Thema gewesen. „Der Digitalrat hatte und hat diese Nachteile nicht, weshalb die Zusammenarbeit deutlich freier und meines Erachtens auch deutlich besser und intensiver geworden ist.“
Tobias Kremkau sieht vor allem eine klare Kommunikation und ein gemeinsames Verständnis der Ziele als zentrale Punkte. Gleich zu Beginn habe man sich im Digitalrat auf diese Grundlagen verständigt und „ein Themenpapier erarbeitet, in dem jedes Mitglied seine Perspektiven und die als besonders relevant erachteten Themen eingebracht hat“.
Durch den regelmäßigen Austausch, einen strukturierten Arbeitsrahmen und klar definierte Aufgabenbereiche würde zudem die notwendige Verbindlichkeit geschaffen. „Was uns bisher noch fehlt, ist ein Monitoring-System, das die Fortschritte der digitalen Maßnahmen transparent darstellt und aufzeigt, wie der Digitalrat zu diesen Ergebnissen beigetragen hat. Ein solches System wäre ein wichtiger nächster Schritt, um die Arbeit des Rats noch wirkungsvoller zu gestalten“, so Kremkau nh
Gerald Swarat leitet das Berliner Kontaktbüro des Fraunhofer IESE.
Preisverleihung der eGovernment Awards
Am Abend des 19. September war es wieder so weit: Im Ballsaal des Waldorf Astoria in Berlin wurden die Sieger der diesjährigen eGovernment Readers‘ Choice Awards gekürt. Es wurde festlich, spannend – und auch magisch.
Für eine erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung sei enge Zusammenarbeit, egal auf welcher Ebene, essenziell – und die Expertise der IT-Wirtschaft unabkömmlich, betonte Dr. Markus Richter, BundesCIO und Schirmherr der eGovernment Awards im Vorfeld in seinem Grußwort.
Um einen Austausch über alle Ebenen hinweg zu fördern, müssten Formate geschaffen und Gelegenheiten genutzt werden. „Die
Ernst Bürger, Abteilungsleiter Digitale Verwaltung im Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) bei seiner Dinnerspeech.
eGovernment Readers' Choice Awards sind so eine Gelegenheit, denn sie honorieren die harte Arbeit, die in die Entwicklung innovativer IT-Lösungen fließt.“ Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch boten sich im Rahmen der Galaveranstaltung reichlich, für weiteren Diskussionsstoff sorgten die geladenen Speaker mit ihren Dinnerspeeches.
Digitalisierung: der aktuelle Stand
Ernst Bürger, Abteilungsleiter Digitale Verwaltung beim BMI, der Grüße des Schirmherrn überbrachte, nutzte die Gelegenheit für einen Überblick zum aktuellen Stand der Digitalisierung. Es sei, auch aufgrund der schwierigen Haushaltslage, ein gewisser „Digitalisierungsblues“ zu verzeichnen, konstatierte Bürger. Dennoch seien wichtige Ziele erreicht worden: die BundID wurde bereitgestellt, ein zentrales Bundesportal aufgebaut und 108 von 115 Leistungen des Bundes online geschaltet. Im Länderkontext, wo ein Großteil der Leistungen angesiedelt ist, sei es etwas schwieriger gewesen. Aber auch hier seien von den 160 relevanten Leistungen 140 als MVP oder go-live umgesetzt, stünden also bereit und könnten ausgerollt
werden. Allerdings liegt ebenda –beim Rollout nämlich – das Problem, wie Ernst Bürger einräumte: „Wir versuchen das zu beseitigen“. Ebenfalls werde versucht, auch die Fokusleistungen bis Ende des Jahres umzusetzen. Als ein sehr gutes Zeichen wertete er, dass im föderalen Kontext erstmals ein zentrales Digitalisierungsbudget von 180 bis 200 Millionen Euro bereitgestellt werde.
Weitere Themen waren die Basiskomponenten, die der Bund zur Verfügung stellt, die OZG-Rahmenarchitektur, die Festschreibung der Ende-zu-EndeDigitalisierung im neuen OZG-Gesetz, erste positive Erfahrungen in Pilotverfahren zum Digitalcheck, die geplante Einführung der EUWallet und die Umsetzung des Once-only-Prinzips im Zuge der Registermodernisierung: „Dazu verhandeln wir gerade einen Staatsvertrag […] mit den Ländern, der in diesem Jahr im Dezember verabschiedet werden soll“, die rechtliche Grundlage für den Aufbau des NOOTS, praktisch die „Datenautobahn zwischen allen Registern und allen zuständigen Entscheidungsbehörden in Deutschland“, wie Bürger erläuterte.
Allein schon an den Kategorien des Wettbewerbs zeige sich, wie viel derzeit passiere. Er sei dankbar für die vielen Produkte und Projekte, vor allem aber für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit Herzblut daran sind, so Bürger. Doch fehle noch eine gemeinsame Richtung. Er finde es daher gut,„dass der IT-Planungsrat sich entschieden hat, eine sogenannte föderale Digitalstrategie zu entwickeln und zu verabschieden.“ Nicht „die nächste Strategie“, sondern ein Committment an maßgeblicher Stelle, wie die deutsche Verwaltung der Zukunft aussehen soll, um daraus auch die Architektur, Standards und Schwerpunkte ab-
leiten zu können und eine gemeinsame oder zumindest abgestimmte Infrastruktur zu schaffen. Am meisten aber brauche es Kooperation und Zusammenarbeit, als das A und O in einem Staat, in dem wir leben – in seiner Vielfältigkeit, föderalen Grundstruktur und Diversität. „Wir brauchen Sie, wir brauchen Euch, wir brauchen diese Form von Kooperation und Zusammenarbeit – dann kann es gelingen!“
Diversität und Zusammenarbeit waren auch grundlegende Themen der Dinnerspeech von Marc Reinhardt, Präsident der Initiative D21. Nach einem ersten kurzen Einblick in die Ergebnisse des noch unveröffentlichten diesjährigen eGovernment-Monitors teilte er seine Überlegungen zur Weiterentwicklung der Initiative D21, die in diesem Jahr ihr 25. Jubiläum begeht. Dabei hob er vier Punkte hervor:
W Orientierung am Outcome: Seit 25 Jahren bringt die Initiative D21 Studien heraus, etwa den eGovernment Monitor oder den Digitalindex. Studien, die gelesen, kommentiert, insgesamt als sehr hilfreich wahrgenommen würden, „trotzdem sind wir in der Digitalisierung in Deutschland noch ziemlich weit hinten“. Marc Reinhardt rief zu Verantwortungsgefühl auf: „Erst dann, wenn es wirklich bei den Bürgerinnnen und Bürgern ankommt, […], erst dann haben wir etwas gekonnt“. Auch die Initiative D21 wolle sich künftig stärker am Outcome messen lassen und auch speziell mit solchen Partnerinnen und Partnern der Verwaltung zusammenarbeiten, die wirklich auch Outcome produzieren.
W Internationalisierung: In den Diskussionen zwischen Bund und Ländern sollte gefragt werden, welche Lösung es möglicherweise in Europa bereits gibt. Sein Lieblingsbeispiel, so Rein-
hardt, sei derzeit Indien – unbestreitbar größer als Deutschland und mindestens so föderal. Auf die Frage, wie es gelinge, dass dort die Bundesländer zentrale Leistungen übernehmen, lautete die Antwort der Länder selbst: Wenn es eine gute Leistung des Bundes gibt, warum sollen wir das nochmal erfinden? Deutschland könne von anderen Ländern lernen – aber auch umgekehrt, so bestehe zum Beispiel in UK großes Interesse am Digitalcheck.
W Balance zwischen Fortschritt und Vorsicht: Die Initiative D21 will eine Plattform für den Ausgleich sein. Es sei wichtig, zunächst die gesellschaftlichen Ziele zu definieren und dann erst den Beitrag, den Digitalisierung dazu leisten kann.
W Digitalkompetenz fördern: sowohl bei den Entscheidern als auch in der breiten Bevölkerung. D21 will Wege finden, wie Digitalisierung in Deutschland mehr angenommen und positiver besetzt wird – und sucht dafür Partner.
Bevor die Gewinner der diesjährigen eGovernment Awards bekanntgegeben wurden, kam Magie ins Spiel: Nicolai Friedrich, Zauberkünstler und Mentalmagier, demonstrierte sein Können. Er brachte die Zuschauer zum Staunen, indem er nicht nur Gegenstände fliegen ließ, sondern auch Geburtstagsdaten oder verdeckte Zahlen erriet.
Schließlich war es so weit: In zehn Kategorien hatten die Leserinnen und Leser der eGovernment die je-
weils besten Unternehmen gewählt. Auf der Bühne nahmen die Vertreterinnen und Vertreter der Firmen ihre Auszeichnungen mit dem Silber-, Gold- oder Platinaward in Empfang. Und das sind die Sieger der eGovernment Readers‘ Choice Awards 2024: Kategorie eAkte
W Silber: PDV
W Gold: regisafe
W Platin: Optimal Systems
Kategorie ePayment
W Silber: VISA Europe
W Gold: ePayment Bund-Länder
W Platin: PayPal
Kategorie Finanz-Management
W Silber: Axians-Infoma
W Gold: SAP
W Platin: DATEV
KategorieSmartCities/Smart Country
W Silber: Zenner
W Gold: bee smart city
W Platin: Smart City Operations
Kategorie Berater
W Silber: Computacenter
W Gold: Materna
W Platin: mgm technology partners
KategorieKommunaleLösungen
W Silber: Ferrari electronic
W Gold: HSH
W Platin: Prosoz
Kategorie Identität und Sicherheit
W Silber: secunet
W Gold: Sophos
W Platin: Governikus
KategorieGeografischeInformationssysteme (GIS) und Datenanalysen
W Silber: disy
W Gold: GIS Consult
W Platin: Autodesk
Kategorie IT-Dienstleister und Rechenzentren
W Silber: Bechtle
W Gold: Dataport
W Platin: ITZBund
Kategorie Cloud und Infrastruktur
W Silber: Fujitsu
W Gold: Salesforce
W Platin: Microsoft nh
Gala im Berliner Waldorf Astoria
Als zweiter Redner kam Marc Reinhardt, Präsident der Initiative D21, auf die Bühne.
Die Gewinner der eGovernment Readers‘ Choice Awards 2024.
Ministerialkongress 2024
Digitale Souveränität, KI und Resilienz im Fokus
Wie lassen sich Kommunen und Behörden krisensicher aufstellen? Wie erreichen wir digitale Souveränität? Und welche Rolle kann Künstliche Intelligenz dabei spielen? Solche Fragen standen Anfang September auf dem Ministerialkongress im Fokus.
Bereits zum 29. Mal hatte Bearingpoint zusammen mit der Deutschen Telekom zum Ministerialkongress nach Berlin geladen. Gemäß dem diesjährigen Leitspruch „Erfahrung trifft auf Innovation“ informierten Vertreterinnen und Vertreter von Ministerien, Behörden, Verbänden und IT-Dienstleistern sowie -Anbietern über aktuelle Digitalisierungsaspekte und -projekte. Hierfür standen neben zahlreichen Workshops fünf SessionTracks zur Verfügung: Plattformen und souveräne Infrastrukturen, Nachhaltigkeit und Resilienz, Datenzentrierung und KI, Organisations-/Personalentwicklung und kultureller Wandel sowie der Public Sector Young Circle. Letzterer hob sich durch sein interaktives Format von den anderen Tracks ab. So endete die Session „Organisationale Resilienz als Schlüssel zur Krisenbewältigung“, die den Faktor Mensch in den Vordergrund stellte, mit einem Planspiel. Parallel bestand die Möglichkeit, sich per VR-Headset einen Eindruck davon zu verschaffen, wie immersive Welten dabei helfen, Mitarbeiter in Sachen Softskills und prozessuale Abläufe zu schulen. Wie wichtig der Mensch als Teil von Digitalisierungsstrategien ist, hob Mark Wedekind, Leiter des Stabs Kompetenzzentrum Cloud am BITBW, in seinem Vortrag hervor. Im Rahmen der Entwicklung der Cloud-Strategie am BITBW sei die Erkenntnis gereift, dass es einen Kulturwandel brauche – inklusive einer Fehlerkultur, die dazu ermutige, Neues auszuprobieren: „Wir brauchen Offenheit, wir brauchen ein Umfeld, wo die Mitarbeitenden sich eben auch trauen, schnellstmöglich zu melden, dass irgendwo ein Fehler passiert ist.“
KI auf allen Ebenen
Nicht nur im entsprechenden Track, auch in vielen anderen Vorträgen lag ein besonderes Augenmerk auf Künstlicher Intelligenz. Einen Ausblick auf die Möglichkeiten von KIPITZ (KI-Portal des ITZBund) gab Jens Gehres, Projekteigner und Leiter der Abteilung Projekte, Basisdienste und Querschnittsverfahren des ITZBund. Mit Blick auf die Entwicklung, die derzeit auf ein Software Development Kit und eine API-Schlüsselverwaltung abzielt, unterstrich Gehres das Ziel, aus dem KI-Portal eine umfassende Plattform für entsprechende Anwendungen zu machen. Das KI-Ökosystem für die Bundesverwaltung ermögliche
nicht nur das Entwickeln und Bereitstellen von Apps nach dem EfAPrinzip, es erfülle vielmehr den Anspruch an Souveränität, Flexibili-
tät sowie technologischer Unabhängigkeit. Die Bedeutung digitaler Souveränität unterstrich auch Mathias Lux-Hain, Leiter des
Behördenstabsbereichs Digitalisierung im Polizeipräsidium Brandenburg und Programmleiter des polizeilichen Digitalisierungsprojekts „P20“: „Wir wollen selbstbestimmt entscheiden, welche Lösungen wir nutzen.“ Dabei stehe die Arbeit mit Anbietern, die unabhängig von der Autorität ihrer Staaten agieren, im Vordergrund. Eben jene Lösungsanbieter und IT-Dienstleister, ob privatwirtschaftlich oder aus dem behördlichen Umfeld, standen dann noch bei der Verleihung der Auszeichnungen im Mittelpunkt. Bereits zum 23. Mal wurden hierbei die besten Digitalisierungsprojekte prämiert. Durch die Preisverleihung führten Jon Abele, Leiter Public Services und Mitglied der
Geschäftsführung bei Bearingpoint, und Martin Obholzer, Managing Director Öffentliche Hand bei Cisco. Und so standen zum krönenden Abschluss der Veranstaltung die Vertreterinnen und Vertreter der 19 erst- bis drittplatzierten Projekte auf der Bühne des Veranstaltungsortes „Alte Münze“ in Berlin, um eine – oder mit dem zusätzlich ausgelobten Publikumspreis auch eine zweite – Trophäe mit nach Hause zu nehmen. Mehr über die Gewinner-Projekte verraten wir auf eGovernment.de. aus
Veranstaltungsrückblick: 20 Jahre KISA
Die digitale Zukunft für Mitteldeutschlands Kommunen
Gemeinsamer Austausch und Stärkung des kommunalen Miteinanders – das sind die Ziele des KISA-Forums 2024. Zum 20. Jubiläum trafen sich deshalb Bürgermeisterinnen, Bürgermeister, Digitalbeauftragte, IT-Dienstleister und Amtsleitungen in der Börse Dresden. Im Interview gingen die Geschäftsführer Andreas Bitter und Daniela Leonhardt auf die besonderen Werte und Ziele der Veranstaltung und des sächsischen Zweckverbands ein.
Vor etwa 20 Jahren haben sich drei sächsische Zweckverbände für Datenverarbeitung zu einem großen Verband zusammengetan: zum Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen (KISA). Seit 2004 sind sie damit ein strategischer Partner für Kommunen und bieten als ITDienstleister Services an. Mit über 276 Mitgliedern aus ganz Mitteldeutschland feierten sie am 28. August ihr 20. Jubiläum und luden dazu Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Digitalbeauftragte zur Börse in Dresden ein. Etwa 170 kommunale Vertreterinnen und Vertreter konnten den Vorträgen zu aktuellen Themen der Verwaltungsdigitalisierung lauschen, Fragen stellen und mitdiskutieren.
Gemeinsam Verbindungen eingehen
„Netzwerken, Gespräche, erklären, aufklären, Vertrauen schaffen –das steht für uns im Vordergrund“, betonte Andreas Bitter, Geschäftsführer bei KISA. „Die Veranstaltung bietet den Kunden die Gelegenheit, sich untereinander zu vernetzen,Erfahrungenauszutauschen und sich gleichzeitig mit uns abzustimmen. Daraus entstehen dann beispielsweise die nächsten Beratungsgespräche“, erklärte er weiter.
Auch KISA-Geschäftsführerin
Daniela Leonhardt betonte die Bedeutung des kommunalen Miteinanders und die Stärkung dessen durch einen gemeinsamen Austausch unter den Kommunen:
Die Themen der Veranstaltung
fig und für gewöhnlich über die Bundeslandgrenze hinweg – Verwaltungsleistungen sind doch sehr ähnlich. Dann ist es auch immer ein Thema von regionaler Nähe.“
„Netzwerken, Gespräche, erklären, aufklären, Vertrauen schaffen – das steht für uns im Vordergrund“
Andreas Bitter
Dauerbaustelle in den Kommunen?
„Das war unser Ziel für heute –neben dem Blick zurück.“
Der „Blick zurück“ umfasste die wichtigsten Erlebnisse in den vergangenen 20 Jahren seit Bestehen des Zweckverbands. Schon während der Begrüßung hielt Ralf Rother, Verbandsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Wilsdruff, eine Rede darüber, wie der sächsische Zweckverband seine Stärke gewonnen hat: Denn KISA hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht – nun verfolgen sie Ziele in ganz Mitteldeutschland. Zuletzt konnten sie Thüringen als angrenzendes Bundesland für sich gewinnen. Ohne das Hauptaugenmerk auf das eigene Bundesland zu verlieren, betonte Bitter: „Der Fokus liegt auf Sachsen.“ Er ergänzte: „Für uns war klar, wenn die Leistungen und die Produkte, die wir anbieten, für sächsische Kommunen passen, dann passen die häu-
Das Thema Beratung hat insbesondere in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen: Laut Bitter stünden nämlich alle vor derselben großen Frage: „Wie verändern sich Verwaltung und Dienstleistung Richtung Bürger, und wie erbringt eine Verwaltung zukünftig mit den immer geringer werdenden Personalmöglichkeiten ihre Dienstleistungen?“ Und genau auf dieser Schnittstelle seien sie unterwegs, teilte der Geschäftsführer mit. Doch eins ist sicher und das führte er bereits während den Begrüßungen auf dem KISA Forum 2024 an: „Die Kommunale IT ist eine Dauerbaustelle.“
Eine Dauerbaustelle, an der man arbeiten muss. Daniela Leonhardt erklärte dazu Folgendes: „Unser Ziel ist es, dass wir möglichst umfassend unsere Kunden in all ihren Belangen unterstützen können. Wir haben nicht das TopProdukt, aber wir haben für ver-
schiedene Lagen und Aufgaben der Verwaltung Produkte im Portfolio, welche die Arbeit erleichtern oder überhaupt erst ermöglichen. Unser Wunsch ist es, möglichst viele Bedarfe der Kommunen und Verbandsmitglieder aus unserem Haus bedienen zu können.“
Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, ihre Kunden auf dem Weg der digitalen Transformation zu begleiten. Dieser Prozess wird fortlaufend optimiert. Wie gelingt das? Durch eine strategische Partnerschaft und den Abgleich ihrer Portfolios mit der Lecos GmbH. Mehr dazu erklärte Bitter im Gespräch mit Sebastian Rauer, Geschäftsführer bei Lecos, am Morgen der Veranstaltung: Seit vielen Jahren sind beide Organisationen schon durch Mitgliedschaft bzw. Beteiligung miteinander verbunden. Nun wollen sie digitale Prozesse und Projekte aus einer zentralen Infrastruktur heraus vorantreiben.
Der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf einer erfolgreichen Endezu-Ende-Digitalisierung in der Verwaltung. Rauer stellte dabei fest, dass es dafür aber Kommunen mit Bedarfen benötige, die sie auch angehen wollen. Neben Rechenzentren sei es laut Rauer ebenso wichtig, Services aus einer neuen Perspektive zu betrachten, um die digitale Infrastruktur sicherer und widerstandsfähiger zu gestalten. Deshalb werden RechenzentrenCluster weiterentwickelt, Services vorangetrieben und die Cybersicherheit weiter gestärkt.
Die Börse Dresden am Messering 7.
Die Themen drehten sich um die Auswirkungen generativer KI auf die Verwaltung, Strategien zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, Maßnahmen zur Gewinnung qualifizierten Personals sowie die Effizienzsteigerung in der Verwaltung durch eine End-toEnd-Lösung. Dabei fanden die Fachvorträge in verschiedenen Räumen statt – benannt und unterteilt in die Partnerstädte KISAs: Hamburg, Rotterdam, St. Petersburg und Florenz. Gerade im Hinblick auf künftige Herausforderungen, aber auch auf aktuelle Hindernisse in den Verwaltungen, wurden Lösungsansätze für die Kommunen vorgestellt. Neben hilfreichen Plattformen gab es z. B. Informations- und Diskussionsrunden über das Onlinezugangsgesetz (OZG), zu Cyberresilienz oder Cloudifizierung sowie Automatisierung. Die Pausen zwischen den Präsentationen gaben Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam über die Chancen und Probleme zu reden. Am Vormittag lief beispielsweise ein Impulsvortrag mit Praxisteil: „Wissen – das ungenutzte Potenzial?“ im Raum Rotterdam. Robin Vogel, Dozent in der Hochschule Meißen (FH), berichtete über theoretische Ansätze im Bereich Wissensmanagement und sagte: „Wissen ist das, was wir daraus machen.“ Ergänzend zu seinem Vortrag stellte Christoph Grosswardt, Geschäftsführer von Cogniport, das Webportal „acadeMe“ vor. Die Plattform ist für jeden, der mitwirken will und zeigt ausschließlich den Inhalt, der für die jeweilige Verwaltung relevant ist. „Jeder Mitarbeiter kann partizipieren. Die Erfahrungen der Verwaltungsmitarbeiter werden integriert und können von jedem eingesehen werden, wie z. B. von KISA“, teilte Grosswardt mit. Außerdem können Grafiken produziert, implementiert und geteilt werden. Zur selben Zeit – im Raum St. Petersburg – setzten DigitalLotse Frank Lichnok vom Sächsischen Städte- und Gemeindetag e.V. und KISA-Produktmanagerin Sabine Sarfert den Schwerpunkt auf die digitale Transformation in Kommunen: Welche Möglichkeiten bieten sich an, und welche Rolle nimmt eine erfolgreiche Endezu-Ende-Lösung darin ein? Später auf der Bühne des Hauptsaals (Hamburg) stand Thomas Schmidt, Geschäftsführer der Komm24 GmbH, gemeinsam mit der KISAGeschäftsführerin Rede und Antwort zu Themen rund um das OZG. Schmidt sprach auch mit unserer Redaktion über Chancen und Herausforderungen durch das OZG im Interview, das Sie auf Seite 10 finden. se
Trends, Technologien, Gadgets, Kongresse & Messen und unsere Zahl der Woche –unsere Bildergalerien vermitteln News und Hintergründe auf einen Blick Schauen Sie doch mal rein!
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Kolumne
Die Drittel-Heuristik
ChatGPT & Co sind längst in der Verwaltung angekommen. Doch wie gehen Behörden damit um? Professor Niehaves zieht die „Drittel-Heuristik“ heran und verdeutlicht, warum Verbote langfristig die falsche Strategie sein könnten.
Kennen Sie den Begriff „ConsumerTech“ (Konsumenten-Technologie)? Zum Beispiel Smartphones und Tablets hardwareseitig, aber auch Software wie Facebook – kennen Sie das noch? – oder heute ChatGPT. Diese Technologie fokussiert, wie der Name schon sagt, den Konsumenten- oder Endverbrauchermarkt. Nicht immer kostengünstig, aber oft. Manchmal sogar „kostenlos“, das heißt: Sie bezahlen mit Ihren Daten. Im Ergebnis jedoch eine zumeist immense Verbreitung im privaten Bereich. Menschen nutzen und lieben bisweilen ihre technischen Gadgets, die, wie zum Beispiel das Smartphone, oft als Erweiterung der eigenen Person wahrgenommen werden.
Dann plötzlich, Montagmorgen in Deutschland, wir müssen zur Arbeit. Und dann die Arbeit, die zu erledigen ist. Da liegt es doch nahe, auch die eigene ConsumerTech mitzubringen und für die eigenen Performance-Höchstleistungen einzusetzen. Zum Beispiel die Jugendarbeiterin, die ihre wohnsitzlosen Klientinnen und Klienten über Social Media kontaktiert und ihre Treffen vereinbart. Oder die Amtsleiterin, die auf dem privaten Laptop ein paar digitale Akten mit ins Homeoffice nimmt. Oder der
Sachgebietsleiter, der eigentlich immer mobil erreichbar ist, obwohl seiner Besoldungsgruppe in seiner Verwaltung gar kein Diensthandy zur Verfügung gestellt wird.
Oder die Mitarbeiterin im Ratsbüro, die schnell mit ChatGPT ein paar bis dahin noch interne Sitzungsvorlagen auswertet oder zusammenfasst.
So nett wir selbst unsere ConsumerTech finden, sie ist der Endgegner einer jeden IT-Abteilung.
Als sogenannte „Schatten-IT“ be-
gutes Argument. Und Sie glauben auch, dass die internen Daten, die Sie bei ChatGPT hochladen, sicher sind und nicht in dunklen Kanälen versickern? Okay, stimmt, steht ja auch in den AGBs. Aber vielleicht führen Sie doch noch mal ein Gespräch mit Ihrem CISO. Was, den haben Sie nicht? Dann sprechen Sie doch einfach mal mit ChatGPT drüber.
Aber Sie sind nicht allein. Empirisch lässt sich zum Beispiel in Studien zur privaten Smartphone-
reitet sie Sorgen, nicht nur als potenzielle Sicherheitslücke und Angriffsvektor. Auch der Abfluss kritischer und personenbezogener Daten ist ein großes Problem. Ihr Laptop ist noch nie geklaut worden? Okay, das ist natürlich ein
E-Government und PayPal:
Nutzung oder zum ChatGPT-Einsatz am Arbeitsplatz feststellen, dass sich die Nutzung von Konsumenten-Technologien in der öffentlichen Verwaltung entlang der „Drittel-Heuristik“ erklären lässt: Ein Drittel der Beschäftigten – die
Entlasten Sie Ihre Mitarbeiter und bieten Sie Ihren Bürgern ein neues Maβ an Service – mit PayPal.
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Treiber – nutzt solche Konsumenten-Technologien mit starkem eigenen Antrieb, zum Teil gegen explizit anderslautende Anweisungen. Ein weiteres Drittel (bis 40 Prozent) – die Regelbefolger –stellt den regulierungsrelevanten Bereich dar. Hier können Sie mit Arbeitsanweisungen & Co. unmittelbar Einfluss ausüben, und die Kolleginnen und Kollegen reagieren regelungskonform. Das letzte Drittel – die Gegner – lässt sich, egal wie stark die Anreize sind, nicht zur Nutzung dieser neuen Technologien bewegen beziehungsweise überreden.
Wir reden ja immer über das „letzte“ Drittel, die Innovationsgegner, doch besonders spannend ist das „innovationsführende“ Drittel der Treiber, das selten die gerechtfertigte Aufmerksamkeit erhält. Eine leider häufige Reaktion der öffentlichen Verwaltung bei Gefahr ist bekanntermaßen die Flucht in die Risikoaversion und Kontrolle, oft in Form von Verboten. Alles abschalten und zwar sofort! Doch wie reagieren Innovationstreiber darauf? Im Drittel der Treiber finden sich oft die „High Performer“ der Organisation, die mittels Konsumenten-Technologie, ebenso wie mit jeder anderen sich bietenden Gelegenheit und Technologie, ihre überdurchschnittliche Arbeitslast bestmöglich zu bewältigen versuchen. Ein kleines Verbot lässt sich leicht umgehen: Wasser findet seinen Weg. Selbst wenn man sie mit der Androhung drakonischer Strafen zur (alternativlosen) Einschränkung ihrer Technologienutzung nötigt, kostet das nicht nur unmittelbare Produktivität. Es wird in vielen Fällen auch langfristig zu inneren Kündigungen führen, im Wissen darum,
dass man eigentlich auch produktiver arbeiten könnte. Vielleicht bald anderswo. Und das zeigt die Drittel-Heuristik ganz deutlich: Das Drittel der Treiber und Leistungsträgerinnen wird in der risikoaversen Logik öffentlicher Verwaltungen oft vernachlässigt, mit drastischen Folgen. Aber massiv Produktivität zu killen, das verstößt eben nicht gegen ein deutsches Gesetz. Immerhin haben wir früher auch ganz gut ohne ChatGPT gearbeitet. Oder ohne Technologie, damals, mit Stift und Papier. Also haltet die Füße still! Oder?
Meine Meinung, und die Empirie stützt das: Verbote bringen nichts, vor allem, wenn keine annähernd gleichwertig produktiven alternativen Lösungen angeboten werden. Und außerdem ein bisschen mehr Demut und Bescheidenheit: Man kann realistisch mit (verbotsorientierten) Dienstanweisungen und normaler Regulierung sowieso nur das „mittlere“ Drittel der Regelbefolger entsprechend bewegen. Was also bleibt, ist eine differenzierte Herangehensweise und die für manche schmerzvolle Erkenntnis, dass man organisatorisch gar nicht so viel beeinflussen kann, wie man denkt. Ach ja, ist ChatGPT in Ihrer Verwaltung eigentlich verboten? Falls ja, was nutzen Sie denn als gleichwertige Alternative?
Der Autor Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves ist Informatikprofessor und Politikwissenschaftler, leitet die Arbeitsgruppe„Digitale Transformation öffentlicher Dienste“ an der Universität Bremen und berichtet in der wissenschaftlichen Kolumne über aktuelle Forschungsergebnisse zur digitalen Verwaltung. [ linkedin.com/in/niehaves ]
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Fachkräftemangel – aus der Not eine Tugend machen
Der vielzitierte Fachkräftemangel in der öffentlichen Verwaltung – in einem neuen Whitepaper der Strategieberatung Oliver Wyman wirderauseinemanderenBlickwinkelbetrachtet.NichtalsBedrohung, sondern als Chance zum Wandel.
„Die öffentliche Verwaltung muss einfacher, risikofreudiger, agiler und kollaborativer werden“, sie müsse den gesellschaftlichen Wandel hin zu daten- und technologiegetriebenen Organisationen mitvollziehen, schreiben die Autoren eines aktuellen Whitepapers der Strategieberatung Oliver Wyman.
der Medaille respektive der Verwaltungen betrachtet: als Arbeitgeber beliebt, als Dienstleister in der Kritik. Die Studie bezieht sich bei dieser Bewertung auf eine Umfrage des Deutschen Beamtenbundes aus dem Jahr 2023, laut der 45 Prozent der Befragten eine Verschlechterung der Leistungen des
dagegen nur für rund 40 Prozent eine Rolle.
Schlüsselfaktoren: Strategie und Führung
Die Autoren fokussieren sich in ihrer Analyse auf den Fachkräftemangel und auf die Frage, was es
Sinnstiftende Tätigkeit, gleichzeitig Sicherheit und Berechenbarkeit: Die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung trifft in vielen Punkten die Erwartungen der jungen Generation. Doch braucht es einen Kulturwandel.
Schließlich komme den Verwaltungen eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, Herausforderungen wie etwa den Klimawandel zu meistern.
Für ihre Studie haben die Autoren Dominik Weh, Tim Arnold de Almeida und Robert Kayser Führungskräfte der Bundesverwaltung befragt und Tiefeninterviews ausgewertet. Während die Befragten ihre Fähigkeit, auf künftige Herausforderungen zu reagieren, derzeit als eher unzureichend einschätzen, setzen die Autoren Hoffnungen ausgerechnet in die größte Bedrohung: den Fachkräftemangel. Die bevorstehende Pensionierungswelle könne die nötigen Veränderungen erzwingen, so das Kalkül. Wie diese Chance genutzt werden kann, wird in dem Papier durch Anregungen und Empfehlungen aufgeführt.
Zunächst aber werden in einer Bestandsaufnahme die zwei Seiten
öffentlichen Dienstes sehen (im Vergleich zu 39 Prozent im Jahr 2019). Gleichzeitig entspricht aber die Arbeit in den Verwaltungen in puncto Sinnhaftigkeit, Sicherheit und Berechenbarkeit den Anforderungen gerade der jüngeren Generation. Die Autoren bescheinigen der öffentlichen Verwaltung eine „unschlagbare ArbeitgeberAttraktivität“. Allerdings, das wird in der Studie nicht explizit erwähnt, dürfte für Mitarbeitende, die in ihrer Arbeit Sinn suchen, Zufriedenheit auch davon abhängen, ob und wie sie die angestrebten Leistungen für die Bürger erbringen. Den größten Aufholbedarf sehen die befragten 62 Führungskräfte beim Fachkräftemangel bzw. -verlust und bei der Digitalisierung (67 beziehungsweise 64 Prozent). Es folgen die Themen Föderalismus/ Vernetzung der Behörden und veränderte Anforderungen/komplexere Aufgaben. Kostendruck spielt
braucht, um junge Talente zu gewinnen, die die Veränderung in den Verwaltungen vorantreiben. Ihre Antwort: Strategie und ein neues Führungsverständnis. Ohne übergreifende Strategie, ohne den Bezug zu Kundenorientierung und dem Selbstverständnis einer Behörde des 21. Jahrhunderts bleibe Digitalisierung eine Anhäufung von Einzelprojekten. Führungskräfte der Verwaltung seien aber zu wenig dafür sensibilisiert, „welche Auswirkungen übergreifende Strategien und Konzepte auf die tägliche Arbeit haben“, ihnen fehlten Ansatzpunkte, um Strategien auf das Tagesgeschäft herunterzubrechen. Mangelnde Veränderungsbereitschaft und defensives Denken werden als weiteres Hindernis genannt.
Folgerichtig wird die Arbeit an der Grundeinstellung als wichtigste Führungsaufgabe genannt, das Fördern von Neugier und Verän-
derungsbereitschaft, einer offenen Feedbackkultur sowie der Abbau der Ängste vor Misserfolgen und defensivem Verhalten. Die dafür nötigen Kompetenzen der Führungskräfte zur Förderung von Talenten und der Entwicklung einer Teamkultur sind aber laut den Befragungen noch wenig ausgeprägt. „Führungskräfte, die neues Denken fördern und dazu ermutigen wollen, benötigen natürlich selbst die geforderte Grundeinstellung, um geschlossen vorangehen zu können“, konstatieren die Autoren – und sehen genau darin eine der Hauptherausforderungen für das deutsche Verwaltungswesen. Dieses wird als ein weitgehend geschlossenes System mit eigenen Akademien und Schulungszentren beschrieben wird. Es falle vielen Führungskräften schwer, sich Kenntnisse wie unternehmerisches Denken, agiles Führen oder tiefes Daten- und Datensicherheitsverständnis anzueignen. Projekte wie zum Beispiel der eGov-Campus werden dabei nicht erwähnt. Führungskräfte berichteten zudem, dass bei einer Beförderung vor allem bisherige Arbeitsergebnisse zählten, Führungskompetenz sei ihrem Eindruck nach nur ein schwacher Faktor.
Schließlich werden die Chancen, die sich aus dem demografischen Wandel ergeben, benannt und nötige Maßnahmen beschrieben:
W Deutschland könne nachholen, was in den 80er Jahren versäumt wurde, „als sich die öffentliche Verwaltung besonders auf der Bundesebene dagegen sträubte, die Ideen des New Public Management aufzugreifen: Wirkungsorientierung, Effizienzsteigerung, Zusammenführung von Budget- und Ergebnisverantwortung, Kundenorientierung, Verbindlichkeit gegenüber Zielen und Standards.“ Auch der Zwang zur Verschlankung und Vereinfachung sei eine Chance.
W Vielfältige Teams können die Kreativität fördern;
W mit flexibler und altersgerechter Arbeitsgestaltung können erfahrene Mitarbeiter länger im Beruf gehalten werden;
W interdisziplinäre Zusammenarbeit und Projekte erfordern offenen Austausch und Kommunikation
W Führungskräfte und Mitarbeiter von außerhalb der Verwaltung können Bereitschaft zum Wandel und Optimismus einbringen.
W Als Voraussetzungen werden zudem Wissenstransfer (Mentoringprogramme) wie auch lebenslanges Lernen und Weiterbildung genannt – und zwar nicht nur im geschlossenen Verwaltungssystem, sondern mit Ideen und Inspirationen aus anderen Bereichen wie Wirtschaft und Kultur.
Was zu tun ist
Schließlich formulieren die Autoren konkrete Empfehlungen in drei Handlungsfeldern. Dazu gehört, erstens, die Förderung von Führungskompetenzen. Hier gelte es, vor allem Potenziale zu fördern. Mitarbeitende müssten bei der Vernetzung unterstützt werden, etwa durch Fellowship-Programme, die speziell auf den öffentlichen Sektor zugeschnitten sind. Als Beispiele werden „Fast-Stream-Programme“ in Großbritannien und das Hardenberg-Projekt von Oliver Wyman aufgeführt.
Zweitens sollte Technik für eine bessere Kundenorientierung genutzt werden, u.a. durch anonyme Kurzbefragungen als „Puls Checks“ zu laufenden Veränderungsprozessen. Im Rahmen von „ReverseMentoring“ könnten jüngere Mitarbeitende Technikwissen an Führungskräfte weitergeben. Die Projekte von Tech4Germany werden hierbei als Umsetzungsbeispiel genannt. Die dritte Empfehlung bezieht sich auf den Kulturwandel. Um Erfahrungen sammeln zu können, sollten auch stellvertretende Referatsleitungen Personalverantwortung übernehmen; Referentinnen und Referenten übergreifende Projekte leiten. Maßnahmen sind neben den übergreifenden Projektteams eine Feedbackkultur und eine professionelle HR-Arbeit. Mit der Ermöglichung des Führens in Teilzeit soll das Potenzial der weiblichen Führungskräfte erschlossen werden. Zur Umsetzung wird auf das Führungsmodell für die öffentliche Verwaltung der US-amerikanischen Organisation „Partnership for Public Service“ verwiesen. Die Autoren laden dazu ein, Erfahrungen und Ideen zu teilen, wie die vorgestellten Ziele in der Praxis erreicht werden können. nh
Das Whitepaper
Die Publikation„Besser als ihr Ruf. Wie die deutsche Verwaltung die Digitalisierung und den Fachkräftemangel als Chance zur Erneuerung nutzt“ von Dominik Weh, Tim Arnold de Almeida und Robert Kayser finden Sie hier zum Download: [ voge.ly/vglp3iA ]
In unserem Podcast „Unbürokratisch“ sprechen wir über die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung. Zudem haben wir regelmäßig interessante Persönlichkeiten aus der Branche zu Gast. Auf unserer Website stehen alle Episoden von „Unbürokratisch“ zur Verfügung. Wir freuen uns, wenn Sie mal reinhören! egovernment.de/podcast
Sachsen
Quo vadis, OZG?
Dr. Thomas Schmidt, Geschäftsführer des sächsischen IT-Dienstleistungsunternehmens Komm24, berichtet im Interview über die Erfolge und Herausforderungen in der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes.
Die Komm24 ist ein IT-Dienstleister in kommunaler Trägerschaft und stellt die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) sicher. Was konnten Sie bislang erreichen, und an welchen Problemen arbeiten Sie aktuell?
Dr. Schmidt: Ursprünglich wurde das OZG 1.0 mit dem Ziel beschlossen, bis 2022 einen Großteil der Verwaltungsleistungen für Bürgerinnen und Bürger online zugänglich zu machen. Auch wenn das Ziel durch uns und auch bundesweit stark verfehlt wurde, haben wir in dieser Zeit bereits viel erreicht. Bis heute konnten wir über 160 Online-Antragsassistenten (OAA) entwickeln. Gemeinsam mit der KISA arbeiten wir daran, diese Assistenten den sächsischen Kommunen zur Verfügung zu stellen und entsprechende Dienstleistungen anzubieten.
Dabei haben wir durchaus gute Erfolge verzeichnet. Aber unsere Ziele konnten wir dennoch nicht vollständig verwirklichen. Unser ursprünglicher Plan war, 100 sächsische Kommunen mit jeweils 100 Antragsassistenten auszustatten.
Immerhin nutzen derzeit 137 Kommunen zumindest einen OnlineAntragsassistenten – mit insgesamt knapp 1.000 ausgerollten OAA sind wir aber noch weit vom Ziel entfernt.
Die Ursachen dafür sind vielfältig und vor allem der Situation in den Kommunen geschuldet. Da sind zum einen die fehlenden finanziellen Mittel. Doch aufgrund der Förderung durch den Freistaat Sachsen und mithilfe der Summen aus dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) können wir die OAA und den entsprechenden Betriebsservice kostenfrei anbieten. Weitere Probleme, mit denen Kommunen kämpfen, sind strukturell bedingt: Sie verfügen oft weder über das notwendige IT-Personal noch über das entsprechende Fachwissen. Die Digitalisierung der Verwaltung ist ja nicht nur ein technisches Projekt, sondern ebenso ein Transformationsprozess: Das heißt neue Aufgaben, neue Strukturen und neue Themen für die Verwaltungsmitarbeiter. All das muss ebenfalls begleitet und als Projekt organisiert werden. Diese Kapazitäten und das erforderliche Vermögen fehlen besonders vielen kleinen Kommunen. Wir als Komm24 erhalten Fördermittel, um Online-Antragsassistenten zu entwickeln und gemeinsam mit unseren Dienstleistern KISA und Lecos einen kostenfreien Service hierfür anzubieten. Letztendlich brauchen die Kommunen aber eine End-to-End-Lösung für ihre Verwaltungsleistun-
gen. Doch diese End-to-End-Lösung müssen sich sich derzeit selbst zusammenpuzzeln, denn es gibt verschiedene Stakeholder, Finanzierungsquellen und Dienstleister, zum Beispiel für die Fachverfahren, Basiskomponenten oder Infrastruktur, deren Leistungen alle zu einer ganzheitlichen Lösung zusammengesetzt werden müssen. Das ist eine Aufgabe, die sehr viele Kommunen überfordert – und da müssen wir etwas unternehmen, das wissen wir. Aber an den strukturellen Problemen müssen wir gemeinsam, die kommunale Seite und auch die staatliche Seite, arbeiten, sodass wir bessere Strukturen und übergreifende Angebote schaffen, die den Kommunen am Ende auch maßgeschneiderte End-to-End-Lösungen bieten können. Zudem arbeiten wir daran, gemeinsam in Kooperation mit den beiden größten kommunalen Dienstleistern in Sachsen, der Lecos GmbH und der KISA, ein umfassenderes Dienstleistungsspektrum zu entwickeln, um den Kommunen erweiterte Lösungen anzubieten, die in der Verwaltung tatsächlich von Nutzen sind.
In vielen Städten fällt der Zuspruchnochzurückhaltendaus. Welche Maßnahmen könnten zu einer Verbesserung beitragen und welche Lösungen dienen den Gemeinden als Blaupause?
Dr. Schmidt: Es gibt in Sachsen, bundesweit und in Europa sehr viele Beteiligte zum Thema digitale Verwaltung, ich erinnere hier nur mal an das Wimmelbild des Nationalen Normenkontrollrats. Dies führt häufig zu Problemen, Parallelentwicklungen und einem enorm hohen Abstimmungsbedarf – ganz nach dem Sprichwort „viele Köche verderben den Brei“. Zwar gibt es viele Ursachen für die Hindernisse, die wir erleben, aber die Vielzahl der Ansprechpartner und Zuständigkeiten könnte ein wesentliches Thema sein, weshalb der Zuspruch vieler Städte noch gering ausfällt. Dieses Hindernis ist jedoch nicht nur auf Sachsen beschränkt, sondern betrifft die Gemeinden in ganz Deutschland. Wir stehen in engem Kontakt mit den Kommunen, um unsere Lösungen und Leistungen zu verbessern. So haben wir jetzt auf der Seite www.saechsisch-direkt.de umfangreiche Informationen über unsere Online-Antragsassistenten inklusive Testdaten und Testmöglichkeiten zur Verfügung gestellt und gleich auch einen Bestellbutton für die kostenfreie Bestellung eines Antragsassistenten durch die Kommune hinzugefügt. Damit wurde der Zugang zu den OAA für
die Kommunen wesentlich vereinfacht. Wir führen auch Gespräche mit Fachverfahrensherstellern, um die Integration unserer standardisierten Schnittstellen in deren Fachverfahren zu ermöglichen. Allerdings nutzen einige Fachverfahrenshersteller ihre Marktstellung aus und verlangen hohe Kosten für die Integration, die viele Kommunen nicht aufbringen können.
Es gibt einige End-to-End-Lösungen, einschließlich Initiativen und Eigenprojekte, bei denen unsere Online-Antragsassistenten eine Rolle spielen. Wir unterstützen solche End-to-End-Lösungen
erleichtern. Am Beispiel unseres neuen Webshops können die Kommunen sehr einfach und kostenlos ihren Online-Antragsassistenten bestellen, ein separater Vertragsabschluss ist hierzu nicht mehr erforderlich. Nach der Bestellung führt die KISA das Rollout gemeinsam mit der Kommune durch. Auch das soll künftig mit einer weiteren Automatisierung noch verbessert werden. Das heißt, durch eine deutliche Vereinfachung der Prozesse werden die Zeiträume bis zur Bereitstellung immer kürzer und die Kommunen können ihren Antragsassistenten schneller in Betrieb nehmen.
Was sind denn die größten Erfolge, die Sie erlebt haben?
Dr. Schmidt: Das größte Erfolgsbeispiel, das wir erlebt haben, war das Thema Wohngeld. Wer sich erinnern kann: Ende 2022, also fünf Wochen vor Jahresende wurde von der Bundesregierung ein neues Wohngeldgesetz beschlossen, welches ab dem 1. Januar 2023 in Kraft treten sollte. Nahezu alle Wohngeldempfänger sollten bis dahin neue Anträge stellen. Die Aufgabe war nun, innerhalb von fünf Wochen einen hochkomplexen Antrag zu entwickeln. Dieser – und da habe ich selbst gestaunt – hat bis zu 800 Datenfelder, die auszufüllen sind und bis zu 96 Anlagen, die hochgeladen werden müssen. Wir haben es in gemeinsamer Anstrengung mit den Dienstleistern der Komm24 tatsächlich bis Dezember geschafft, die Arbeit fertig zu stellen, sodass wir in den ersten Januar-Wochen 2023 den Antrag hochladen konnten.
Nahezu alle Wohngeldstellen in Sachsen haben sofort mitgemacht. Das wurde entsprechend in der
hersteller ermöglichte es uns, eine End-to-End-Lösung anzubieten. Dabei variiert das zweite Ende der Lösung je nach Ausstattung der Wohngeldstellen, insbesondere ob sie bereits ein Dokumentmanagementsystem nutzen oder nicht. Dies führt zu unterschiedlichen Implementierungsanforderungen.
Ein neuer Doppelhaushalt für 2025/26 könnte neue Schwerpunkte setzen oder bestehende Programme weiterführen. Viele fragen sich ja: Wird es denn 2025 nach der Landtagswahl und einer neuen Regierung auch so weitergehen?
Dr. Schmidt: Die gute Nachricht ist, dass es inzwischen eine Einigung zwischen der kommunalen und staatlichen Seite gibt – konkret zwischen dem Finanzministerium und den kommunalen Spitzenverbänden. Demnach sollen der Betrieb, die Pflege und die Wartung der Online-Antragsassistenten als Daueraufgabe anerkannt und ab 2025 vollständig aus FAGMitteln finanziert werden, unabhängig vom sächsischen Haushalt. Entsprechende Beschlüsse hierzu sollen in der nächsten Zeit gefasst werden. Ich bin sehr optimistisch, dass dies umgesetzt wird, denn gegen den gemeinsamen Willen von Staat und Kommunen wird sich kaum eine Regierung stellen, unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung.
Welche Botschaften möchten Sie den Kommunen mit auf den Weg geben?
Dr. Schmidt: Auf jeden Fall gibt es positive Nachrichten: Erstens wird es einfacher für die Kommunen, einen Online Antragsassistenten einzuführen und zweitens lohnt
insbesondere in größeren Kommunen und Landkreisen, die über das nötige IT-Potenzial verfügen. Diese Lösungen wiederum könnten als Blaupausen für kleinere Kommunen dienen.
Welche Vorteile bringt die Zusammenarbeit von KISA mit Komm24?
Dr. Schmidt: Der Zweckverband KISA als Dienstleister und gleichzeitig Gesellschafter der Komm24 übernimmt das gesamte Rollout der Antragsassistenten und den kompletten Service für die Kommunen hierzu. KISA und Komm24 arbeiten gemeinsam daran, den Zugang für die Kommunen zu den Antragsassistenten wesentlich zu
Presse bekannt gegeben. Auf einen Schlag erhielten die sächsischen Wohngeldstellen über 10.000 Online-Anträge in den ersten Monaten. Wir wissen beispielsweise, dass etwa 20 Prozent aller Wohngeldanträge der Stadt Leipzig online über unseren Antragsassistenten eingereicht werden. Das betrachte ich als einen bedeutenden Erfolg.
Ein großer Vorteil ist, dass wir mit den Online-Antragsassistenten auch die Integration in das einheitliche Wohngeldfachverfahren, das in allen Wohngeldstellen in Sachsen verwendet wird und von der KISA betreut wird, nahtlos umsetzen konnten. Die sehr gute Kooperation mit dem Fachverfahrens-
es sich, noch in diesem Jahr aktiv zu werden, da die Finanzierung des Betriebs und des Services auch 2025 und darüber hinaus so gut wie gesichert ist. Das bedeutet, dass für die Kommunen keine Kosten für den Pflege-, Service- und Wartungsaufwand entstehen werden. Das ist eine ganz wichtige Botschaft.
Darüber hinaus gibt es das Versprechen der Komm24 und der KISA, auch künftig alles daran zu setzen, das Angebot und den Service für die Kommunen ständig zu verbessern und so zum Erfolg der Verwaltungsdigitalisierung in Sachsen beizutragen. Das Interview führte Serina Sonsalla
Dr. Thomas Schmidt im Gespräch mit KISA-Geschäftsführerin, Daniela Leonhardt im KISA Forum 2024 in der Börse Dresden.
Dr. Thomas Schmidt, Geschäftsführer bei Komm24.
Praxis & Innovation
Drei Buchstaben: CDO. Was bedeuten sie und was ist ihre Rolle?
Gelsenkirchen
KI für Kommunen
Smart, nachhaltig und sicher leben – dies wird für Kommunen immer wichtiger. Das Gelsenkirchener Projekt Urban.KI kann hierbei unterstützen. Mit Manfred vom Sondern, CIO der gkd-el, und Projektleiter Baris Büber haben wir über die Ziele und Ambitionen der KI-Initiative gesprochen.
Am Anfang war die Innovationsinitiative. Bis Mitte Juni 2024 konnten Kommunen aus ganz Deutschland ihre Projektideen rund um künstliche Intelligenz (KI) bei „Urban.KI“ einreichen. Anschließend folgten Workshops für die teilnehmenden Kommunen und schließlich die Einreichung der detaillierten Projektbeschreibungen. Aktuell steht die Auswahl der eingereichten Use Cases an und letztlich deren Realisierung bis
„Die Smart-City-Units haben gute Ideen, sind aber auf Stakeholder in den Fachdienststellen angewiesen“, erklärt Manfred vom Sondern. Gleichzeitig funktioniere die Umsetzung dieser Ideen nur mit Unterstützung der technischen Abteilung. „Durch die Zusammenlegung haben wir beide Aspekte zusammengebracht“, sagt vom Sondern. Nun könne der Dienstleister seine Kunden nicht nur mit Hard- und Software, sondern auch
schatz sie sitzen.“ Mit diesen Daten könne man gerade im Mobilitäts- und Verkehrsbereich coole Sachen machen.
Kommunale Projekte
Genau hierfür ist das geförderte Projekt Urban.KI da. Kommunen, Kreise und kommunale Unternehmen sollen dabei unterstützt werden, innovative KI-Lösungen zu entwickeln und nutzbar zu machen.
Ende 2025. Für jene Projekte, die ausgewählt werden, erhalten die Städte eine kostenfreie Umsetzung durch Urban.KI.
Urban.KI ist als Anwendungszentrum für künstliche Intelligenz gedacht und im April 2024 gestartet. Es wird jetzt in der Anfangsphase staatlich gefördert: Fünf Millionen Euro erhält das Gelsenkirchener Projekt bis Ende 2025, wovon die Stadt zehn Prozent selbst tragen muss. Die Gründung des Zentrums verantworten die Westfälische Hochschule, Prosoz und die Fraunhofer-Institute dfki, Fokus und IAIS.
„Es ist ein starkes Signal, dass eine Stadt wie Gelsenkirchen sich so intensiv mit einem Thema befasst und Chancen darin sieht, Dinge nach vorne zu treiben“, sagt Manfred vom Sondern, der seit eineinhalb Jahren als Betriebsleiter und CIO der Gelsenkirchener kommunalen Datenzentrale Emscher-Lippe (gkd-el) vorsteht. Die gkd ist der IT-Dienstleister der Stadt Gelsenkirchen, der neben der Betreuung der städtischen Server, Monitore und iPads für Schulen sowie rund 400 Fachverfahren auch eine Smart-City-Unit unterhält. Und in eben jener Unit ist das Projekt Urban.KI verortet.
mit Smart-City-Themen betreuen – und zwar schnell. „So können wir einfach über Server reden, die wir brauchen, um urbane Datenplattformen aufzubauen. Wir haben hier sofort die Fachleute sitzen“, erklärt er. „Hier kann ich auch Personalzuwachs betreiben für bestimmte Themen, die wir für zukunftsweisend halten, ich bin nicht auf Dritte angewiesen.“
Diese Vorteile hat man nicht nur in Gelsenkirchen erkannt. „Das ist ein Trend, den mittlerweile viele Kommunen vollziehen“, sagt vom Sondern. Dieser Trend geht einher mit der Ausweitung des Begriffs Smart City, der längst nicht mehr nur Sensoren umfasst. „Zu einer smarten Stadt, in der man gut leben kann, gehören Dinge wie Verkehr und Umweltsensorik, aber auch eine funktionierende Verwaltung“, betont vom Sondern. Und die Verwaltung hat die Daten, die es braucht, um smarte Prozesse anzustoßen. „Bei vielen Städten existieren schon viele Daten, und es geht nun darum, diese Daten verfügbar zu machen und dann zu schauen, was man alles damit machen kann“, sagt Baris Büber, Projektleiter bei Urban.KI. „Die Kommunen sind oft überrascht, wenn sie erkennen, auf welchem Gold-
leitet und revisionssicher archiviert. Dieses Procedere ist für Wohngeldanträge, Personal oder auch Bauämter denkbar. Ein weiterer Use Case betrifft den Wissenstransfer von Fachkräften
auf deren Nachfolger. Hier könnte eine KI dabei helfen, das vorhandene Wissen zu strukturieren – zum Beispiel durch Visualisierungen – und zu replizieren sowie eine Wissensdatenbank aufzubauen. Die Ziele: Ressourcen schonen, Wissensverlust minimieren, Stabilität bei Personalwechseln gewährleisten und den Wissenstransfer strukturiert und fehlerfrei gestalten.
Auch für die Stadtplanung wurden Projekte eingereicht. In einem Use Case geht es um die virtuelle Nachbildung einer Stadt oder eines Stadtteils, die in Echtzeit mit ihren physischen Gegenstücken verbunden ist und kontinuierlich mit Daten aktualisiert wird. Mithilfe eines solchen digitalen Zwillings lassen sich Szenarien wie Bevölkerungswachstum, Verkehrszunahme oder Umweltveränderungen simulieren und analysieren.
Die Resonanz auf die Innovationsinitiative war hoch: 132 Interessensbekundungen liefen insgesamt ein, wobei sich die Thematik auf folgende Bereiche erstreckte:
W KI für Stadtplanung und (geo-) datenbasierte Infrastrukturen,
W KI für Mobilitätsplanung und -steuerung,
W KI für Umweltplanung, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung,
W KI für Gebäude, Ver- und Entsorgung,
W KI für den Bevölkerungsschutz und die zivile Sicherheit.
W KI für Verwaltungsprozesse und Bürgerbeteiligung.
Unter den eingereichten Projekten gibt es beispielsweise eines zum Thema Dokumentenanalyse. Die Kommune verfolgt hierbei das Ziel, den zentralen Posteingang zu automatisieren, indem gescannte Dokumente analysiert und kategorisiert sowie Entwürfe für Antwortschreiben, wie beispielsweise Eingangsbestätigungen, vorbereitet werden. Mit einer angestrebten Trefferquote von über 90 Prozent soll die Tagespost nur noch digital erfasst werden. Alle Dokumente werden dann mit einem vorgefertigten Antwortschreiben über einen digitalen Workflow weiterge-
In Workshops können sich die teilnehmenden Kommunen untereinander austauschen und stoßen dabei auch auf Themen, die sie bislang nicht auf dem Schirm hatten. „Hier kristallisieren sich auch immer wieder neue Fragestellungen heraus“, sagt Büber. Er nennt als Beispiel den Datenschutz, durch den immer wieder neue Herausforderungen auftauchten, er meint aber auch gleichartige Probleme, die in der einen Kommune bereits identifiziert wurden, in der anderen Kommune hingegen noch nicht. Das Bewusstsein dafür schaffen, was durch Datennutzung und
Confidential
zur Souveränität in der Cloud beiträgt.
künstliche Intelligenz möglich ist – auch das ist Ziel des Projekts Urban.KI.
Initialzündung
Der Anstoß zu Urban.KI kam durch die finanzielle Förderung. „Aus dem Tagesgeschäft heraus entwickeln sich solche Projekte in den Fachdienststellen nicht“, macht vom Sondern klar. „Wir sind seinerzeit durch die digitale Modellregion über das Wirtschaftsministerium NRW gefördert worden. Das war die Initialzündung.“ Seither konnten einige Learnings gemacht und vieles aufgebaut werden. So gibt es beispielsweise bereits ein Open Innovation Lab rund um die Veltins-Arena. Nach der ersten Förderung wurden die Projekte in anderen Förderphasen von anderen Fördergebern fortgeführt – in diesem Fall vom Bund über die Modellprojekte Smart Citys (MPSC). Eines dieser Projekte ist Urban.KI.
Die Laufzeit – und damit die finanzielle Unterstützung – bis Ende 2025 ist für ein solch umfangreiches Projekt überschaubar. „Unser Ziel ist natürlich, das Anwendungszentrum auf tragfähige Beine zu stellen, um es nach 2025 fortführen zu können“, betont vom Sondern. Und man strecke auch bereits die Fühler nach Anschlussfinanzierungen aus, „denn es ist ja nicht viel Zeit“.
Nachnutzung
Von den umgesetzten Projekten können letztlich alle Kommunen in Deutschland profitieren, denn die Anwendungsfälle werden im Anschluss kostenlos auf OpenCoDE veröffentlicht. Auch der Austausch mit dem Zentrum für digitale Souveränität (ZenDiS) soll entsprechend ausgebaut werden. „Souveränität ist ein riesiges Thema in den Kommunen“, sagt vom Sondern.
Bei der Nachnutzung der KI-Cases will Urban.KI unterstützen. Mit den 72 MPSC-Kommunen sei man über Regionalkonferenzen oder Messen wie der SCCON ohnehin im regen Austausch, doch auch für alle anderen Städte und Kreise soll es Hilfe geben. Denkbar sei ein Betreibermodell, um als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen und parallel die Kommunen zu befähigen, den Use Case an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Urban.KI würde sich in diesem Fall vom Förderprojekt zu einem bundesweit tätigen Institut für KI-Anwendungen entwickeln. su
Weitere Informationen Mehr Infos zur KI-Initiative Urban.KI gibt es auf deren Website.
Gelsenkirchen sieht sich als vernetzte Stadt, nicht nur im Digitalen. (Bild: Brücke Nordsternpark)
Manfred vom Sondern, CIO der gkd-el.
Baris Büber, Projektleiter Urban.KI bei der gkd-el.
Katzen, Konfuzius und Konjunktive
Wo drückt der CDO-Schuh? Mit dieser Frage beschäftigt sich der neugründete CDO-Zirkel des Nationalen E-Government-Kompetenzzentrums (NEGZ). Co-Sprecher Andreas Steffen beleuchtet in seiner Kolumne die Rolle der CDOs – und die Lust auf Veränderung.
Schon lange trage ich die Idee mit mir herum, eine Studie, ein Positionspapier oder dergleichen vollständig mit Katzenbildern auszustatten. Warum? Weil ich Katzen mag – und damit nicht allein bin. Katzenbilder und -videos sind nach wie vor ein Magnet in den sogenannten sozialen Medien. Die aufmerksamkeitserzeugende Alternative zu Katzen (die es in versteckter Form mit dem Begriff „Kaizen“ gerade erst in eine neue NEGZStudie geschafft haben) wäre etwas anderes, das sich medial gut verkauft: nackte Haut.
Ein erster Arbeitstitel dieser hiermit startenden Kolumne lautete „Sex and the CDOs“, wodurch ich mir selbst die Rolle als „Carrie Bradshaw des Public Sectors“ zugeschrieben hätte. Gemeinsam mit der eGovernment-Redaktionsleiterin Susanne Ehneß haben wir uns jedoch recht schnell gegen diesen Weg entschieden. Eine akzeptable Zwischenlösung war sofort parat: Nacktkatzen. Doch was um alles in der digitalen Welt haben diese Wesen mit realexistierenden CDOs zu tun?
Nacktkatzen sind ein lebendiges Missverständnis – denn sie sind gar nicht nackt. Und haargenau so (oder ähnlich) sind auch Chief Digital Officers (w/m/d) nicht rein digitale Wesen. Aber was ist so ein CDO eigentlich? Was sollten sie oder er können und tun?
Von CDOs, CIOs und CTOs
Diese Fragen haben wir uns gestellt, bevor wir im Juni 2024 den CDO-Zirkel als Arbeitskreis des NEGZ initiiert haben. Wozu gibt es diese neuen Lebewesen auf CLevel, wenn man dort doch bereits CIOs und CTOs findet? Schnell kamen wir, auch durch Beobachtungen in der freien Wildbahn deutscher Amtsstuben, zu weiteren Fragen. Sind die Themen von CDOs in Wahrheit gar nicht ausschließlich digitaler Natur? Handelt es sich dabei möglicherweise um eine multidimensionale Mischform, die auch „Chief Transformation Officer“ oder „Chief Change Officer“ heißen könnte? Und wie könnten diese Menschen neudeutsch empowert werden? Was uns – die Sprecherinnen und Sprecher des CDO-Arbeitskreises – mit Nacktkatzen verbindet, ist der Umstand, dass wir alle zwei Ohren haben. Das ist für die meisten Leserinnen und Leser jetzt wohl keine allzu überraschende Tatsache, allerdings wird in den unterschiedlichsten Situationen der Fakt, dass auch die meisten ande-
ren Menschen ungefähr doppelt so viele Ohren wie Münder besitzen, nicht im möglichen Umfang genutzt: Denn eigentlich (!) könnten wir Homo Sapiens dadurch doppelt so gut zuhören wie reden. Ja, eigentlich. Zumindest im Land des Konjunktivs, in dem man sich rund um Digitalisierung, Modernisierung, Transformation & Co. ganz oft bewegt. Könnte, hätte, digitale Fahrradkette.
Eben dieses Zuhören wollen wir, auch wenn wir „Sprecher:innen“ heißen, bestmöglich praktizieren. Mit dem Arbeitstitel „Wo drückt
„CDO“ im Jobtitel werden womöglich bald schon zu Dauerabonnenten für Schmerzmittel oder zu Patienten in der Psychotherapie, wenn deren Herzblutengagement regelmäßig auf verkrustete Strukturen, behördliche Bremsklötze, gestrige Gedanken, mitunter mächtige Mauern und höchste Hürden trifft.
Mehr als ein Stuhlkreis
Genau solche Symptome durfte ich vor einigen Jahren in einer vergleichbaren Runde außerhalb der
der CDO-Schuh?“ werden wir über unterschiedlichste Formate regelmäßig die Ohren aufsperren. Denn es geht ja nicht um uns, sondern um die CDOs. Und diese vielerorts neuartigen Wesen weisen weitere Gemeinsamkeiten mit den vermeintlich nackten Katzen auf. Sie werden nicht nur als besonders liebevoll und verspielt beschrieben, sondern auch als äußerst intelligent. (Wenn Sie jetzt beim Lesen zustimmend nicken, haben wir wohl alle miteinander recht mit der Analogie.) Und schnell sind sie auch noch!
Achtung: Das nützt jedoch alles nix, bringt stattdessen nur eine Menge Kopfschmerzen und andere unschöne Auswirkungen mit sich, wenn Intelligenz und Geschwindigkeit in nicht dafür geeigneten Umgebungen angewendet werden können. Daher soll es in unseren Gesprächen (genau, die mit dem Zuhören) bei weitem nicht nur um digitale Technologien gehen. Hochgradig engagierte Menschen mit den drei Buchstaben
Nebenwirkungen vermitteln; wie man also teils massive und meist weitreichende Veränderungen in digitalen und angrenzenden Bereichen innerhalb der Amtsstuben so initiiert und vor allem: moderiert, dass all das Neue wirklich Wirkung zeigt.
Wer beim Blick auf das berühmtberüchtigte Wimmelbild des NKR zum OZG keine Panikattacken oder Schwindelgefühle bekommt, ist vermutlich hartgesotten. Durch den digitalen Dschungel der Onlinezugänge zu manövrieren, ist keine triviale Angelegenheit. Manch einer wünscht sich eine Machete, um alles, was störend im Weg steht, radikal abzuschneiden. Auch wenn man es dabei regelmäßig mit echt haarigen Dingen zu tun hat: Nein, mit dem Messer oder einer Schere sind Nacktkatzen nicht entstanden.
Es waren Mutationen, die zu ihrer Existenz geführt haben. Doch kann man nicht mit demselben darwinistischen Vorgehensmodell darauf warten; die Evolution braucht fürs Entstehen neuartiger Wesen mit verbesserten Fähigkeiten eine Weile, die wir uns bei der Verwaltungsmodernisierung nicht leisten können – auch wenn man mancherorts den Eindruck hat, dass genau dieses „Warten auf Mutation von selbst“ (oder auf Godot) Teil der Strategie sei.
Über Ziele und Umwege
„Ohne Ziel ist jeder Weg der falsche.“ So hat es Konfuzius einst formuliert. Ein Teil von mir mag diesen Ausspruch sehr. Wenn man nämlich darüber anfängt, sich neben rein KPI-getriebenen Zielen auch über Visionen, handfeste und ehrlich gemeinte Mission Statements, greifbar-positive Zielbilder und realistisch-clevere Strategien zu unterhalten, die anstatt Ängsten, Sorgen und Widerständen wirklich Lust auf Veränderung machen. Allerdings poppt in meinem Kopf beim vorab genannten Zitat
„Wer das Ziel kennt, kann entscheiden; wer entscheidet, findet Ruhe; wer Ruhe findet, ist sicher; wer sicher ist, kann überlegen; wer überlegt, kann verbessern.“ Konfuzius, zitiert von Andreas Steffen
Amtsstuben beobachten, als dort Change-Beauftragte, Transformatoren, Innovatoren und Intrapreneure jeglichen Geschlechts aus zahlreichen Branchen zusammentrafen. Vergleichbar mit jungen Lehrerinnen und Lehrern, die voller Enthusiasmus loslegen und bald darauf oft leider völlig ausgebrannt und frustriert ihre Berufswahl hinterfragen, war es dort in der freien Wirtschaft eine Community, die zu einigen Teilen an den Stuhlkreis in „Einer flog übers Kuckucksnest“ erinnerte.
Genau solchen negativen Auswüchsen wollen wir mit dem CDO-Zirkel einen positiven Riegel vorschieben und stattdessen für sinnvolles und wirkungsvolles Empowerment sorgen, wollen neben hilfreicher Technik wertvolle Tipps & Tricks zu sehr menschlichen Aspekten wie auch strukturell-systemischen
ebenso kontinuierliche wie konsequent gelebte Verbessern schließt auch das Hinterfragen und Neujustieren von Zielen ein. Das dafür erforderliche Lernen ist Thema einer oben bereits angeklungenen neuen NEGZ-Studie.
Das NEGZ als Navi
Das NEGZ ist 2013 aufgrund eines Beschlusses im Nationalen ITGipfel unter anderem gegründet worden, um den vielen digitalisierungswilligen Menschen eine „Lotsenfunktion“ im Wildwuchs des Wandels zu bieten. Mit dem CDOZirkel wollen wir jenseits von Macheten & Mutationen einen Beitrag dafür leisten. Hierfür brauchen wir in diesem Arbeitskreis nicht nur Menschen, die passiv „dabei“ sind, sondern vor allem solche, die wirklich mitmachen. Denn als Sprecher sind wir nicht die fünf Weisen aus dem Morgenland, sondern möchten durch unsere Arbeit hilfreiche Impulse geben und insbesondere einen geschützten Raum zum Voneinander- und Miteinanderlernen bieten.
Warum? Weil’s besser werden kann beim Digitalisieren – und muss. Weil wir nicht nach dem Adam-Prinzip („Alle digitalisieren alles mehrfach“) agieren, sondern an den richtigen Stellen lieber aufs EfA-Prinzip oder kooperative Vorgehensweisen setzen sollten. Weil dies vor allem dann funktionieren wird, wenn sich CDOs und andere Digital-Akteure noch besser miteinander vernetzen, sich dabei auch mal wie die titelgebenden Katzen „nackig machen“, also über Herausforderungen und Probleme sprechen, dadurch neue oder bereits vorhandene Lösungen und vielleicht an den richtigen Stellen ein dicke(re)s Fell entwickeln können und voneinander lernen werden. Weil eine auch darüber gut und besser funktionierende, eventuell sogar proaktive oder, wie Professor Martin Brüggemeier es nannte, gar zuvorkommende Verwaltung dazu beitragen kann, dass die Menschen hierzulande wieder mehr Vertrauen in die Arbeit der Verwaltung und in den Staat insgesamt bekommen. Das wäre jedenfalls wünschenswert. Und wenn wir das Land des Konjunktivs verlassen, ist es auch möglich.
auch der sofortige Einspruch auf, dass Umwege die Ortskenntnis erhöhen – und somit viele Lernmöglichkeiten enthalten, sofern man sich in einer Umgebung befindet, die eine gesunde Einstellung zu Fehlern oder gar Scheitern als elementaren Teil des Lernens aufweist. Wenn man zusätzlich Nacktkatzen-Skills wie Intelligenz und Schnelligkeit an den Tag legt, kann man auch in der Lage sein, sowohl die Strategie als auch das zugrundeliegende Ziel regelmäßig zu hinterfragen. Denn nur selten sind Ziele statisch in Stein gemeißelt. Erfreulicherweise hat exakt derselbe chinesische Philosoph noch etwas anderes gesagt: „Wer das Ziel kennt, kann entscheiden; wer entscheidet, findet Ruhe; wer Ruhe findet, ist sicher; wer sicher ist, kann überlegen; wer überlegt, kann verbessern.“ Dieses beständige,
Der Autor
Andreas Steffen ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des NEGZ, dort auch Co-Sprecher des neuen CDO-Zirkels und beschäftigt sich seit 1996 mit Digitalisierung, Transformation und Innovation. Als Gründer und Managing Director der Berliner Beratungsagentur 5STEP arbeitet der Betriebswirt als Strategieberater, Executive Coach und Moderator für Organisationen aus dem Public Sector und der Wirtschaft. Neben Fachartikeln und Studien zu Leadership, Teamplay, Employer Branding, Werten und Visionen, Smart Services, Agilen Methoden, zum besseren Umgang mit Angst vor/durch Veränderung und zum Kulturwandel in Lernenden Organisationen sind mehrere Fachund Sachbücher von ihm erschienen.
[ linkedin.com/in/andreassteffen ]
CDO-Zirkel
Über die Website des NEGZ kann der CDOZirkel kontaktiert werden.
[ negz.org/arbeitskreis/cdo-zirkel ]
Sicher in der Cloud: Confidential Computing
Confidential-Computing-Lösungen gehören inzwischen zum Angebot der Cloudprovider, sind aber nicht ohne Weiteres nachprüfbar. Für openDesk steht nun eine Open-Source-Lösung zur Verfügung, die Fernattestierung bietet und Wechselfähigkeit unterstützt.
Erst kürzlich hat das ZenDiS (Zentrum Digitale Souveränität) den Zuschlag für den Rahmenvertrag für Weiterentwicklung und Betrieb von openDesk an die B1 Systems erteilt: Die Open-Source-Officelösung für die öffentliche Verwaltung wird künftig als Enterprise Edition verfügbar sein und über die Cloud von Stackit auch als SaaS. Zu den verfügbaren Features gehört auch eine Confidential-Computing-Lösung – die Möglichkeit, Daten auch während der Verarbeitung verschlüsselt zu halten. Dabei erfolgt die Verarbeitung in einer geschützten Umgebung innerhalb des Prozessors, auf die weder Systemadministratoren noch andere Software- und Hardwarekomponenten zugreifen können.
Da alle aktuellen AMD- oder Intelprozessoren dazu fähig sind, ist das technisch auch möglich. Aber warum ist es wichtig? Während in der Vergangenheit die Verschlüsselung von Speicher und Transport der Daten ausgereicht hätte, „muss in der heutigen CloudWelt auch eine Verschlüsselung während der Verarbeitung (at USE) sichergestellt werden, da auf gemeinsam genutzten Ressourcen
potentiell Daten aus dem Hauptspeicher bzw. Prozessor von unbekannten und somit unautorisierten Personen ausgelesen werden können“, erklärt Stefan Zosel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Open Source Business Alliance (OSBA) und VP Cloud Lead bei Capgemini. Er ist überzeugt: „Je mehr sensible Daten in der Cloud genutzt werden, desto mehr wird Confidential Computing Einzug in Cloud-Umgebungen halten und sich zu einem Standard entwickeln.“
Wie Thomas Caspers, Abteilungsleiter Technik-Kompetenzzentren im BSI, im Podcast von „Security Insider“ erläutert, findet man Confidential Computing inzwischen auch bei allen Cloudanbietern. Doch ohne die Möglichkeit, das selbst technisch nachprüfen zu können, müssten Nutzer dem Anbieter vertrauen, gibt Katharina Ramsauer zu bedenken. Sie ist Public Sector Lead des Start-ups Edgeless Systems, das die Confidential-Computing-Anwendung für openDesk zur Verfügung stellt. Damit Anwender wirklich sichergehen könnten, dass die Daten in einer geschützten Umgebung verschlüsselt verarbeitet werden, brauche es eine Fernattestierung. Dr. Felix Schuster, CEO von Edgeless Systems, vergleicht diese Attestierung mit dem Zertifikat einer Website, etwa beim Online-Datenaustausch mit einer Bank. Nur würde beim Online-Banking lediglich attestiert, dass die Webseite autorisiert sei, Inhalte für die jeweilige Bank zu liefern. Mit der Fernattestierung beim Confidential Computing dagegen erhielten Anwender vom Prozessor ein Zertifikat, das nicht nur die Echtheit des Prozessors ausweist, sondern
auch transparent zeigt, welche Anwendung läuft und welche Schutzmechanismen herrschen. Bei einer einzelnen Anwendung sei das auch noch überschaubar, so Schuster, „doch sobald es um Anwendungen
schützt, fehlten die sicheren Kanäle zwischen ihnen. Angreifer könnten unbemerkt den Schutz für einzelne Dienste ausschalten: „Deshalb muss man es Ende-zu-Ende schützen“, so Schuster. Die Lösung
geht, die viele Dienste umspannen, etwa eine Datenbank, wird es sehr komplex.“ Auf openDesk trifft diese Beschreibung zu: Die Officelösung bestehe aus über 40 Einzelanwendungen, die gleichzeitig laufen. Dass die bei Edgeless Systems entwickelte Fernattestierung auch unter solchen Bedingungen funktioniert, beweist ihr Einsatz in der elektronischen Patientenakte. Es sei zudem gelungen, so Schuster, diese Fernattestierung einfach handhabbar und interpretierbar zu gestalten.
Wechselfähigkeit und Resilienz
Er weist aber noch auf einen weiteren Aspekt hin: Würden einzelne Apps, zum Beispiel Mail-Anwendungen, nur punktuell ge-
des Start-ups ist daher so konzipiert, dass sich damit ein ganzer Kubernetes-Cluster, also eine komplette Anwendung, schützen lässt. „Ein Szenario, das wir im Kontext von openDesk diskutiert haben, ist das Beispiel der Ukraine, wo nach dem Angriff sehr schnell einzelne Anwendungen in die Public Cloud verschoben werden mussten“, erläutert Felix Schuster. Mit der Confidential-Computing-Anwendung für Kubernetes ist es möglich, Daten und Anwendungen schnell und sicher in ein anderes physikalisch sicheres Rechenzentrum zu verlagern.
Durchgehend umgesetzt, bietet Confidential Computing somit nicht nur Schutz durch Verschlüsselung, sondern unterstützt auch Wechselfähigkeit, Resilienz und Ausfallsicherheit. nh
Hochsicherheitsprojekte der Cyberagentur
Cyberangriffe enttarnen
Im ersten Großprojekt der Cyberagentur sind nur noch zwei Projekte im Rennen: die Teams der Universitäten Magdeburg und Hamburg haben sich für die nächste Etappe qualifiziert.
Im Sommer 2022 hat die Cyberagentur (Agentur für Innovation in der Cybersicherheit) ihre bis dahin größte Ausschreibung gestartet. Über einen Zeitraum von fünf Jahren werden 30 Millionen Euro für Forschungen zu „Existenzbedrohenden Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum –Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien (HSK)“ bereitgestellt. Damit sollen neue Fähigkeiten der operativen Cybersicherheit entwickelt werden, um Behörden im Bereich der Inneren und Äußeren Sicherheit auf zukünftige Bedrohungen im digitalen Raum vorzubereiten. Das Besondere: Die ausgewählten Projektteams stehen im Wettbewerb. Die Cyberagentur hat erstmals das Verfahren der Vorkommerziellen Auftragsvergabe
(Pre-Commercial Procurement) genutzt. Man lasse die verschiedenen Forschungsansätze der Teilnehmer in vier Phasen miteinander konkurrieren, um die innovativste Forschung voranzutreiben, erklärte Projektleiter Dr. Gerald Walther. Von ursprünglich sechs Teams schafften es drei in die zweite Phase, im August hat die Jury die beiden Projekte ausgewählt, die weiter gefördert werden:
ATTRIBUT der Universität Magdeburg und SOVEREIGN der Universität Hamburg. Für beide Teams beginnt damit die längste Forschungsphase, die mit jeweils bis zu 10 Millionen Euro gefördert wird. Aber welche Ansätze verfolgen die Forschenden in ihren Projekten?
Im Fokus des Projekts ATTRIBUT der Universität Magdeburg stehen
verborgene Informationen und steganographische Kanäle.
Versteckte Botschaften
„Die Aktivitäten der Angreifer sind in unverdächtigen anderen digitalen Informationen, wie z.B. Bildern, Audios oder E-Mail-Texten (den sogenannten Trägermedien) enthalten“, erläutert Projektleiterin Prof. Dr. Jana Dittmann, Leiterin des Advanced Multimedia and Security Lab der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg. Der Projektansatz wurde gewählt, „da es sich um einen aktuellen Trend bei Computerviren und anderen Schadprogrammen handelt, um Informationen unbemerkt mittels Information Hiding (Steganographie genannt) zu infiltrieren, zu exfiltrieren oder Command-and-
Control-Kommunikation selbst in gut gesicherten Systemen wie HSK zu verbergen“, so Dittmann. Dieser Trend stelle eine wachsende Bedrohung für die Cybersicherheit dar, da aktuelle Schutzmethoden wie Anti-Viren-Schutzprogramme damit umgangen werden könnten. Selbst wenn Virenscanner einen Verdacht hätten, würden die Trägermedien meist isoliert, aber nicht weiter untersucht, etwa auf Merkmale, die eine Attribution – Zuordnung zu einem Täter – oder eine bessere Detektion, Reaktion oder Prävention ermöglichen. Wie vielfältig und komplex die Spuren sind, die Angreifer hinterlassen, wurde bereits in wissenschaftlichen Veröffentlichungen aufgezeigt. In der dritten Forschungsphase wolle man sich jetzt tiefgehend mit der Zuordnung zu realen Identitäten beschäftigen.
Cyber-Defense-Plattform
Das Team der Hamburger Universität arbeitet währenddessen an einer modularen, Zero-Trust- und KI-basierte Cyberabwehrplattform. Um die Widerstandsfähigkeit und Souveränität kritischer Infrastrukturen zu erhöhen, setzen die Ent-
wickler dabei konsequent auf offene Software und offene Hardware, auch vertrauliches Computing kommt zum Einsatz. Mittels KI sollen Angriffe automatisch vorhergesagt, erkannt und deren Risiken eingeschätzt werden. Die KI soll zudem detaillierte Gegenmaßnahmen vorschlagen und nach einer Lernphase möglicherweise autonom ausführen. In der zweiten Phase des HSK-Wettbewerbs wurden im Projekt SOVEREIGN zunächst die Grundlagen erarbeitet, wie Projektleiter Prof. Dr. Mathias Fischer, Universität Hamburg erläutert. Zudem wurden „neuartige Ansätze zur Remote Attestation, eine frühe Version der Datenplattform sowie erste konkrete Methoden zur Erkennung von SoftwareSchwachstellen und CyberAngriffen entwickelt und erste Forschungsergebnisse über wissenschaftliche Publikationen der Fachwelt vorgestellt“. nh
Weitere Informationen zu den beiden Projekten finden Sie auf den Webseiten der Unversitäten: [ voge.ly/ATTRIBUT ]
[ sovereign-project.de ]
Dr. Felix Schuster, CEO der Edgeless Systems GmbH.
Katharina Ramsauer, Public Sector Lead der Edgeless Systems GmbH.
Studie zu Ransomware im Gesundheitswesen
Im Fokus der Cyberkriminellen
Global betrachtet ist die Zahl der Ransomware-Attacken rückläufig Lediglich im Gesundheitswesen steigen die Zahlen. Eine aktuelle Studie von Sophos hat sich mit den Hintergründen sowie der Zahlungsbereitschaft der betroffenen Institutionen beschäftigt.
Das Thema Ransomware ist vielerorts in den Hintergrund des kollektiven Gedächtnisses gerückt. Schließlich werden die eingesetzten Sicherheitsmechanismen von Jahr zu Jahr ausgefeilter, engmaschiger, besser. Zusätzlich tragen
phos hat sich dieser Thematik im aktuellen Report „The State of Ransomware in Healthcare 2024“ angenommen. Dazu befragten die Autoren der Studie zwischen Januar und Februar 2024 weltweit über 400 Entscheiderinnen und Ent-
ben die Sicherheitsforscher von Sophos Antworten sammeln können. War 2021 beispielsweise nur eine von drei Organisationen aus dem Gesundheitswesen von diesem Ärgernis betroffen, hatten nur 36 Monate später zwei Drittel al-
Cyberkriminelle haben das Gesundheitswesen als lohnenswertes Ziel für Ransomware-Attacken auserkoren.
auch die Bemühungen der Systemadministratoren und Sicherheitsbeauftragten, welche teilweise gebetsmühlenartig das Credo, keine unbekannten Anhänge zu öffnen oder gar unternehmensfremde Gerätschaften an sicheren Arbeitsplätzen zu verwenden, ihren Kolleginnen und Kollegen eingebläut haben, Früchte. Das Resultat: Weltweit gehen die (erfolgreichen) Ransomware-Angriffe stark zurück. Hinzu kommt auch, dass viele Unternehmen sicherheitstechnisch derart gehärtet sind, dass selbst im Falle einer erfolgreichen Attacke die „Down-time“ auf wenige Tage reduziert werden kann. Kann man also davon ausgehen, dass die Zeit der Ransomware-Attacken dem Ende zugeht und alle Industriezweige sowie Sektoren langfristig auf Entlastung hoffen können?
Um eine Comicreihe um einen kleinen Gallier, seinen GourmandFreund und diverser verhaltensindividueller Zeitgenossen zu bemühen: Nein. Im Gesundheitswesen steigt die Zahl der Cybersicherheitsvorfälle und Ransomware-Angriffe seit Jahren unermüdlich an. Damit stellt es das „gallische Dorf“ der Informationstechnologie dar. Das Sicherheitsunternehmen So-
scheider aus den Bereichen Krankenhaus-IT und Cybersicherheit. Auf die Frage, warum sich die Sicherheitsbedrohungen im Gesundheitswesen derart antizyklisch verhalten, erklärt John Shier, Chief Technology Officer bei Sophos: „Die hochsensible Natur von Gesundheitsdaten und die Notwendigkeit der Zugänglichkeit rücken die Gesundheitsbranche kontinuierlich ins Visier von Cyberkriminellen.“ Diese hätten laut Shier mit der Zeit erkannt, dass viele Organisationen aus dem HealthcareSector einerseits nur unzureichend auf Cyberattacken vorbereitet sind und andererseits bereit sind, ihnen beinahe jede Summe zur Herausgabe der erbeuteten Daten zu bezahlen. Dadurch lässt sich auch der Anstieg der bezahlten Lösegeldsummen um beinahe 100 Prozentpunkte innerhalb der letzten drei Jahre erklären.
Die Auswirkungen von Ransomware
Was bedeuten Ransomware-Attacken eigentlich für Einrichtungen des Gesundheitswesens in absoluten Zahlen? Als wie schwerwiegend sind solche Vorkommnisse zu bewerten? Auch auf diese Fragen ha-
wartete Systeme. Insbesondere Wartungsstaus bei hochschützenswerten Systemen und Datenbanken stellt in den Augen der Sicherheitsforscher nicht nur eine Nachlässigkeit der IT-Verantwortlichen, sondern auch eine Einladung an Cyberkriminelle dar, die Attacke „auf gut Glück“ zu testen.
Kriminelle sind gründlich
Eine weitere Erkenntnis der Studie dürfte den meisten IT-Entscheidern wohl Schweißperlen auf die Stirn treiben. In beinahe allen Fällen (95 Prozent) verschlüsselten die Angreifer nicht nur die operativen Systeme, sondern machten sich auch an den Back-ups – falls vorhanden – zu schaffen. Dadurch wird im Nachgang der Attacke nicht nur der Wiederherstellungsprozess erheblich verlangsamt, auch das generelle Vertrauen in kompromittierte Sicherungskopien dürfte verschwindend gering ausfallen. Denn schließlich lässt sich nie mit vollständiger Sicherheit belegen, zu welchem exakten Zeitpunkt die Cyber-Attacke begonnen hat. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass auch nicht garantiert werden kann, dass die wiedereingespielten Back-ups „sauber“ sind.
AKTUELL
Erste vollständig robotergestützte Herztransplantation
ler Einrichtungen damit zu kämpfen. Bei den Angriffsvektoren, mit denen sich Kriminelle Zugang zu den hochsensiblen Systemen der Krankenhäuser, Kliniken und Arztpraxen verschaffen, gibt es ebenfalls signifikante Verschiebungen zu beobachten. Auffällig ist diesbezüglich, dass immer seltener der „Umweg“ über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genommen wird. Soll heißen, dass die absolute Zahl der Phishingversuche und schadhaften E-Mail-Anhänge stark rückläufig ist oder diese zumindest – auch aufgrund intensiver Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen – von weniger „Erfolg“ gekrönt sind. Vielmehr können die Kriminellen teils mit – an anderer Stelle erbeuteten – reellen Zugangsdaten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Systeme beinahe spurlos kompromittieren. Auch die Methode „Holzhammer“ gewinnt zusehends an Bedeutung. Sogenannte Brute-Force-Angriffen, also das reine „Ausprobieren“ von Passwörtern im Trial-and-Error-Format, hat seit vergangenem Jahr einen Anstieg von 400 Prozent verzeichnen können. Am beliebtesten war im vergangenen Jahr jedoch die Zugangsmethode über unzureichend geschützte oder ge-
Genau mit dieser Ungewissheit spielen die Kriminellen. Sie sind sich der Tatsache bewusst, dass die Hochverfügbarkeit von Gesundheitsdaten einen wesentlichen Grundbestandteil des HealthcareSektors darstellt. Um keine signifikanten Verzögerungen im Betriebs- und Behandlungsablauf zu realisieren, entscheiden sich mehr und mehr Entscheiderinnen und Entscheider der KrankenhausIT dazu, im Falle einer Ransomware-Attacke klein beizugeben und die geforderte Lösegeldsumme zu bezahlen. Im Verlauf der letzten Jahre sind auch diese Beträge deutlich in die Höhe geschnellt. Mussten angegriffene Institutionen 2022 im Schnitt etwas unter 1,9 Millionen US-Dollar an die Cyber-Erpresser zahlen, fordern diese in diesem Jahr bereits durchschnittlich 2,6 Millionen US-Dollar von ihren Opfern. Ein Ende der Fahnenstange ist dabei noch lange nicht in Sicht. Gesichert festzustellen ist allerdings, dass circa 22 Prozent aller Ransomware-Angriffe dazu führen, dass Daten in signifikantem Umfang abfließen. Neben dem finanziellen Verlust kann das Publikwerden einer solchen Attacke auch das Ansehen der Einrichtung im Gesundheitswesen nachhaltig beschädigen. jk
State of Ransomware in Healthcare 2024 Veröffentlicht wurde die Studie in Kooperation zwischen den Meinungsforschungsforschern von Vanson Bourne und dem Sicherheitsexperten Sophos. Sie wurde im August 2024 veröffentlicht und kann über den folgenden Link – kostenfrei und im Volltext – eingesehen werden.
[ voge.ly/Ransomware_Healthcare ]
In einem zweieinhalbstündigen Eingriff wurde am King Faisal Specialist Hospital & Research Centre (KFSHRC) an einem 16-jährigen Patienten eine vollständig robotergestützte Herztransplantation durchgeführt. Die Operation wurde vorbereitet und geleitet von Dr. Feras Khaliel, Leiter der Herzchirurgie und Direktor des Programms für Robotik und minimalinvasive Chirurgie am KFSHRC. Laut den Verantwortlichen stellt dieser medizinische Eingriff einen wichtigen Wendepunkt in der Chirurgie der Herztransplantation dar, die erstmals in den 1960er-Jahren durchgeführt wurde. Durch die Möglichkeit des minimalinvasiven Eingriffs durch den Roboter könnten die Genesungszeit verkürzt, Komplikationen minimiert und Schmerzen reduziert werden. S.E. Dr. Majid Al Fayyad, CEO des KFSHRC, betont: „Der Erfolg der weltweit ersten robotergestützten Herztransplantation ist nicht nur für unsere Einrichtung, sondern auch auf dem Weg SaudiArabiens zu einem weltweit führenden Land in der Spezialmedizin ein entscheidender Schritt, der im Einklang mit der saudischen Vision 2030 steht, die Innovation in den Mittelpunkt der Bemühungen zur Verbesserung der Lebensqualität stellt.“ su
kfshrc.edu.sa/en
UKE nutzt KI-Anwendung für Arztbriefe
Der Arztbrief, der nach einem Krankenhausaufenthalt erstellt wird, ist mehr als eine Zusammenfassung von Daten und Befunden. In Form der sogenannten Epikrise erläutern und bewerten die behandelnden Mediziner darin auch den Behandlungsverlauf und die einzelnen Entscheidungen. Ärztinnen und Ärzte am Universitätsklinikum HamburgEppendorf (UKE) erhalten dabei jetzt Unterstützung durch ein eigens entwickeltes KI-Sprachmodell: Die Anwendung namens ARGO wurde mit den Datensätzen der digitalen Patientenakte des Uniklinikums trainiert, die sieben Millionen Fälle umfasst. Die KI-Anwendung ist bereits im Live-Betrieb und wird sukzessive allen Kliniken des UKE zur Verfügung gestellt. nh
uke.de
19. bis 21. November
KommDIGITALE 2024
Nach einem Jahr Pause kehrt der kommunale Kongress des Nordwestens turnusmäßig zurück. 125 Veranstaltungen, Workshops und Podiumsdiskussionen und ebenso viele Aussteller werden Mitte November in Bielefeld präsent sein.
Beiträge zur effizienten Stadtverwaltung, eine Sprechstunde mit dem IT-Planungsrat, dem CDOZirkel bei der Arbeit zusehen oder interessante Aspekte über die Mehrwerte der digitalen Transformation im kommunalen Umfeld lernen – das Angebot der diesjährigen KommDIGITALE ist sehr umfangreich. Den rund 2500 erwarteten Fachbesuchern wird darüber hinaus auch die Möglichkeit geboten, mit Anbietern von kommunalen Lösungen in Kontakt zu treten und auf diese Art und Wei-
Überblick
KommDIGITALE 2024 19. bis 21. November
Kongresszentrum
Willy-Brandt-Platz 1 33602 Bielefeld
Veranstaltungszeiten: 9 bis 16 Uhr (Tag 1 und 2) bzw. 14 Uhr (Tag 3)
Veranstalter: Databund
Eintrittspreise: Für Mitarbeiter der ÖV: 10 Euro pro Tag Privatwirtschaft: 95 Euro pro Tag Abendveranstaltungen: jeweils 130 Euro extra [ kommdigitale.de ]
29. und 30.
Deutscher
se das Maximum für die eigene Kommune, die eigene Behörde, das eigene Verwaltungsorgan aus Bielefeld mitzunehmen. Als zusätzliches Schmankerl werden in diesem Jahr die Digital-Awards im Rahmen der KommDIGITALE verliehen. Ausgezeichnet werden hierbei zum zweiten Mal Leuchtturmprojekte der Öffentlichen Verwaltung. Man möchte „digitale Exzellenz und ihre Protagonisten dort hinbringen, wo sie hingehören – ins Scheinwerferlicht“, heißt
es vonseiten des Veranstalters. Eröffnet wird die KommDIGITALE am Dienstag, 19. November, mit Keynotes unter anderem von Sirko Scheffler, Vorstandsvorsitzender des Databund e. V., SachsenAnhalts Chief Information Officer Bernd Schlömer sowie NordrheinWestfalens Digitalisierungsministerin Ina Scharrenbach. Tipp: Der dritte Kongresstag der KommDIGITALE widmet sich schwerpunktmäßig dem modernen Verwaltungsmanagement. jk
Vergaberechtstag 2024
Rechtssicherheit, fortschreitende Digitalisierung und umfangreiche Nachhaltigkeitskriterien. Das Vergaberecht wird von Jahr zu Jahr komplexer. Ende Oktober werden viele Fragestellungen dazu in Präsenz wie digital behandelt.
National und international müssen stets neue Vorschriften rund um das Vergaberecht berücksichtigt werden. Große Firmen und Institutionen verfügen gar über Abteilungen, deren einziger Zweck das Procurement und das Erfüllen von Compliance-Richtlinien ist. KMU und Start-ups können sich derartigen Luxus nur selten leisten und sind daher darauf angewiesen, dass die Verfahren – an denen sie teilnehmen möchten –möglichst transparent und niederschwellig konzipiert sind. Zur Klärung dieser und weiterer Themen treffen Ende Oktober CEOs, Abteilungsleiter sowie etliche Vergaberechtsexperten in Düsseldorf und digital aufeinander. Der erste Konferenztag beginnt mit einer Key-
note von Annette Lehnigk-Emden, Präsidentin Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Im weiteren Verlauf von Tag eins werden unter anderem Themen wie das Vergabetransformationspaket, aktuelle Vergaberechtsentwicklungen aus kommunaler Sicht sowie digitale Standards im Vergabeprozess behandelt. Der zweite Kongresstag ist von Nachhaltigkeitsaspekten geprägt. Claudia Neuberger, Zentralbereich Beschaffungswesen der Bundesbank, wird beispielsweise über die praktischen Herausforderungen und Chancen von Verhandlungsverfahren referieren, während Elisabeth Bruhn, Referentin im statistischen Bundesamt das Maßnahmenpro-
MEDICA 2024
gramm Nachhaltigkeit der Bundesregierung darlegen und diesbezüglich Einblicke in das begleitende Monitoring desselben gewähren wird. Beendet wird der Deutsche Vergaberechtstag mit einer Diskussionsrunde zum Thema „Fast & Effective: Wie werden wir schneller und zielgerichtet in der Projektvergabe?“, an der Vertreter aus ÖV, Wirtschaft und Industrie teilnehmen werden. jk
Überblick
Deutscher Vergaberechtstag 2024 29. und 30. Oktober
Handelsblatt Media Group Toulouser Allee 27 40211 Düsseldorf
Veranstaltungszeiten: 9 bis 17 Uhr
Veranstalter: Euroforum
Veranstaltungspreise: 2200 / 1650 (Behörden) / 500 Euro (Start-ups) Digital: 1600 / 1300 / 500 Euro [ voge.ly/Vergaberecht2024 ]
Termine kompakt
Innovative Produkte und Dienstleistungen aus der Medizinbranche gibt es Mitte November auf der MEDICA in Düsseldorf zu erleben. Für dieses Jahr werden mehr als 80.000 Fachbesucherinnen und Fachbesucher aus aller Welt erwartet. Damit zählt die MEDICA zu den weltweit größten Medizin-B2B-Messen. Auch das Team von Healthcare-Digital wird vor Ort sein, um die neuesten Trends zu sichten.
11. bis 14. November 2024 Messe Düsseldorf Am Staad, 40474 Düsseldorf
medica.de
FIT-Kongress
Veranstaltungspreise: Tageskarte: 45 Euro
Dauerkarte: 129 Euro
Bereits zum siebten Mal versammelt der FIT-Kongress der Vogel IT-Akademie starke weibliche Führungspersönlichkeiten aus der Informationstechnik, der Öffentlichen Verwaltung und des Gesundheitswesens. In diesem Jahr wird der Gala-Abend im prestigeträchtigen Steigenberger Grandhotel auf dem Bonner Petersberg stattfinden. Zahlreiche hochkarätige Speaker werden die Veranstaltung umrahmen. Weiterhin werden im Rahmen des Kongresses auch die Readers' Choice Awards des Women's IT Network (WIN) verliehen. Ausgezeichnet wird unter anderem in den Kategorien „Women in IT“, „Women in eGov“ sowie „Women in eHealth“. Auf der offiziellen Webseite des FIT-Kongress können Sie die diesjährige Agenda inklusive einer vollständigen Speakerliste einsehen.
Mehr als 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Gesundheitswesen werden Ende November in Berlin zur #DHC24 zusammenkommen, um die Chancen und Herausforderungen der digitalen Gesundheitsversorgung zu erkennen und Trends zu definieren. Referieren werden unter anderem Dr. Gerald Gaß, Vorsitzender der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft, Professor Dr. Sylvia Thun von der Charité Berlin sowie die parlamentarische Geschäftsführerin der FDP-Bundestagsfraktion Christine Aschenberg-Dugnus. Wir werden als Medienpartner ebenfalls auf der Digital Health Conference des Bitkom vertreten sein. Sprechen Sie uns gerne an.
28. November 2024
KOSMOS
Karl-Marx-Allee 131a 10243 Berlin
health-conference.de
Veranstaltungspreise:
DHC-Ticket: 400 Euro
Studenten-Ticket: 50 Euro
Start-up-Ticket: 100 Euro
Oktober
Lösungspartner
CONSULTING
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procilon – Technologie für Informationssicherheit und Datenschutz Der Name procilon steht seit mehr als 20 Jahren für sichere Softwaretechnologie in der öffentlichen Verwaltung. Heute nutzen mehr als 850 Kommunen, Landes- und Bundesbehörden procilonSoftware und strategische Beratungsleistungen für sicheres E-Government
Hansastraße 12-16, 80686 München Tel. 089/5903-1533 Fax 089/5903-1845 presse@akdb.de www.akdb.de
Der Marktführer für kommunale Software: Die AKDB bietet Entwicklung, Pflege und Vertrieb qualifizierter Lösungen für alle Bereiche der Kommunalverwaltung. Zur Angebotspalette gehören im BSI-zertifizierten Rechenzentrum gehostete Fachverfahren für das Finanz-, Personal-, Verkehrs-, Sozial- und Grundstückswesen. Das BürgerservicePortal ist die bundesweit modernste und reichweitenstärkste E-Government-Plattform für Online-Verwaltungsdienste
Governikus KG
Ansprechpartner: Stefan Rauner
Die Governikus KG ist ein führender Anbieter von ITLösungen für den gesamten Zyklus elektronischer Kommunikation von der Authentisierung über den sicheren Datentransport bis hin zur Beweissicherung elektronischer Daten. Gesetzeskonformität, Sicherheit und Innovation stehen für das in Deutschland und EU agierende Unternehmen im Vordergrund.
Mit innovativen Lösungen, praxisorientierter Qualifizierung und hoher Beratungskompetenz hat sich Prosoz in den zurückliegenden 35 Jahren vom Softwarehersteller für Kommunen zum Komplettlösungsanbieter in den Bereichen Soziales, Jugend sowie Bauen und Umwelt entwickelt. Als Vordenker für die Digitalisierung in den Kommunen stehen wir Ihnen als strategischer Partner zur Seite.
saascom GmbH
Ansprechpartner: Martina Diederich Heidelberger Straße 6 64283 Damstadt Tel. 06151/3600808 vertrieb@saascom.de www.saascom.de www.civento.de
Ansprechpartnerin: Christin Rehbein Boxhagener Str. 80 10245 Berlin Tel.: +49 30 233 2012 105 marketing@syseleven.de www.syseleven.de MANAGED SERVICES
SysEleven GmbH
SysEleven GmbH, eine Tochter der secunet, betreut 500+ Kunden im DACH-Markt und bietet Cloud- und Kubernetes Managed Services, darunter die OpenStack Cloud und „MetaKube“. Als CNCF-Mitglied und zertifizierter Kubernetes Provider legt SysEleven Wert auf Datenschutz und hostet in nachhaltigen Rechenzentren.
ECM & DMS
SPEZIAL – VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
SMART CITY / SMART COUNTRY
KI
GIS
Open Data
Data Analytics
Verkehrssteuerung
Digitale Zwillinge
Smart Grids
Stadtentwicklung
Vernetzung/IoT
Digitale Daseinsfürsorge
Von der Smart City zum Smart Country
Die Vorteile eines smarten Landes
Das Leben wird immer digitaler. Auch die Öffentliche Verwaltung profitiert davon enorm. Wie sehr, lässt sich Jahr für Jahr am Smart-City-Index des Bitkom ablesen.
Bedarfsgesteuerter Straßenverkehr, intelligente Sensorik und ein hoher Digitalisierungsgrad sind in vielen Städten bereits fester Alltagsbestandteil geworden. Gemäß des Smart-City-Index des Branchenverbands Bitkom sind jedoch teilweise himmelweite Unterschiede zwischen verschiedenen Kommunen zu erkennen, die allerdings auf den ersten Blick nicht unmittelbar auf finanzielle Gegebenheiten zurückzuführen sind. Auch kann nicht, wie bei anderen Statistiken, ein Nord-Süd- oder gar ein Ost-West-Gefälle beobachtet werden. Vielmehr scheinen die Gründe, weswegen manche Kommunen besser „ausgestattet“ sind als andere, völlig willkürlich zu sein und keinerlei Muster zu folgen. Doch bei näherer, intensiverer Betrachtung lassen sich interessante Zusammenhänge erkennen, wel-
nalpolitik und die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Verbänden, Firmen und Institutionen strahlkräftige Projekte realisiert werden können. Die bayerische Stadt Ingolstadt beispielsweise konnte sich im kürzlich veröffentlichten Smart-City-Index 2024 den Spitzenplatz im Bereich Energie und Umwelt sichern. Ingolstadt, welches die Mehrheit der Deutschen wohl mit dem Fahrzeughersteller Audi in Verbindung bringt, hat dieses Top-Ergebnis aufgrund mehrerer, ineinandergreifender Faktoren einfahren können. Zunächst verfügen die Ingolstädter –pro Kopf gerechnet – über die meisten öffentlichen Ladesäulen für Elektrofahrzeuge in Deutschland. Als Autostadt liegt solch ein infrastruktureller Fokus zwar nahe –Wolfsburg, Rüsselsheim, Stuttgart und weitere Städte mit traditions-
holen war ihnen dadurch jedoch nicht möglich.
Viel Bewegung im Index
Eine weitere Kommune, welche seit dem letzten Smart-City-Index viele Tabellenplätze nach oben klettern konnte, ist Lübeck. Im vergangenen Jahr wurde hier die „Smarte Hanse“ etabliert. Seit 2020 wird Lübeck zudem als Modellprojekt Smart City vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), das dem BMI unterstellt ist, finanziell unterstützt. Dieses Wiederaufleben des berühmten Handelsbündnisses aus dem Hochmittelalter gepaart mit kommunalpolitischem Bestreben und finanziellen Hilfen scheint Früchte zu tragen. Immerhin konnte die „Königin der Hanse“ – im Vergleich
che in langer Instanz auch als Blaupause für die Transformation Deutschlands zu einem Smart Country genutzt werden können. Mitnichten korelliert ein hoher Digitalisierungsgrad nämlich direkt mit der Finanzstärke einer Stadt oder Kommune. Zwar gilt auch im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung das Sprichwort „viel hilft viel“, dennoch zeigen auch kleinere Kommunen – mit dementsprechend geringeren Digitalbudgets –, dass durch geschickte Kommu-
reicher Ansiedelung von KfZ-Herstellern hätten jedoch ebenfalls die Chance diesbezüglich nutzen können. Ein weiterer Faktor, weswegen Ingolstadt auf Platz eins im neuesten Bitkom-Ranking steht, ist die kommunale Förderung hinsichtlich Photovoltaik. Diese besteht bereits seit einiger Zeit. Wenngleich auch Städte wie Paderborn, Gütersloh oder Wolfsburg in der letzten Dekade deutlich mehr PV-Anlagen errichtet haben – den Vorsprung der Ingolstädter einzu-
vollständige Abdeckung des Stadtgebiets mit dem Mobilfunkstandard 5G rechtfertigt in den Augen des Bitkom diese erneute Spitzenposition. Den dritten Platz im Smart-City-Index 2024 belegt –ebenfalls wie im Vorjahr – Köln. In puncto Verwaltungsdigitalisierung konnte die Rheinmetropole gar an München und Hamburg vorbeiziehen.
Berlin ist Mobilitätssieger
Für ein Novum sorgte in diesem Jahr die Bundeshauptstadt Berlin. Zum ersten Mal seit Bestehen des Bitkom Smart-City-Index konnte eine Kommune volle 100 Punkte in einer Kategorie erreichen. Nach den Kriterien des Branchenverbands Bitkom verfügen die Berliner über den am besten digitalisierten Mobilitätssektor. Sei es das intelligente Parkraummanagement in der Innenstadt, smarte Angebote des ÖPNV oder die zahlreichen Sharing-Angebote. Die Hauptstadt konnte in allen Unterbereichen der Mobilität 100 Punkte für sich beanspruchen. Besonders erwähnenswert ist auch der Umgang der Hauptstädter mit der sogenannten „letzten-Meile-Logistik“. In keiner anderen deutschen Stadt sei dies so gut und konsequent umgesetzt wie in Berlin, betonte BitkomPräsident Ralf Wintergerst bei der Vorstellung des Smart-City-Index.
Berechnung des Smart-City-Index
Deutschlands Weg zum Smart Country
zu 2023 – gleich elf Plätze gutmachen und rangiert nun in den TopTendersmartestenStädteDeutschland. Auf Platz acht, um genau zu sein.
Den ersten Platz im Gesamt-Ranking des Branchenverbands Bitkom konnte München in diesem Jahr verteidigen und dabei sogar den Abstand auf den Zweitplatzierten – Hamburg – ausbauen. Insbesondere der hohe Erschließungsgrad der bayerischen Hauptstadt mit Glasfaser sowie eine nahezu
Im Hauptfokus der alljährlichen Untersuchung des Bitkom liegen die fünf Themenfelder Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft und Bildung. Diese bestehen insgesamt aus 37 Grundindikatoren, welche wiederum aus 162 Parameterpunkten zusammengesetzt sind. Diese 162 Parameter auf jede einzelne der über 11.000 deutschen Kommunen anzuwenden würde sämtliche Rahmen sprengen. Aus diesem Grund wurde sich innerhalb des Bitkom darauf verständigt, „lediglich“ sogenannte Großstädte – also Kommunen mit einer Einwohnerzahl größer 100.000 – zu berücksichtigen. Derer gab es zum Stichtag 82. Eine mehr als im Vorjahr, denn Hanau konnte zum ersten Mal dauerhaft den Status einer Großstadt für sich beanspruchen. Bis auf Magdeburg sind 2024 alle Großstädte dem Aufruf des Bitkom gefolgt, sich an der Umfrage zu beteiligen, sodass insgesamt 13.284 Datenpunkte für den diesjährigen Smart-City-Index berücksichtigt werden konnten. Im Nachgang wurden die Datenpunkte von den Expertinnen und Experten von Bitkom Research nachvalidiert.
Es gibt wohl wenige Länder weltweit, die einen derart flächendeckenden Wohlstand genießen wie Deutschland. Und zwar nicht trotz, sondern wegen seiner regionalen Vielfalt. Das Thema Digitalisierung im Allgemeinen und die nachgelagerte Transformation hin zu einem Smart Country im Speziellen ist jedoch eine Aufgabe, welche von der gesamten Gesellschaft getragen werden muss. Ein Land gilt nämlich erst dann als „smart“, wenn das Gros aller Kommunen diesen Status für sich beanspruchen kann. Der aktuelle Smart-City-Index des Bitkom zeigt deutlich das Verbesserungspotential Deutschlands im internationalen Vergleich auf. Das Gefälle innerhalb des Index ist nämlich durchaus signifikant. Während der Erstplatzierte – München – 88,6 Indexpunkte sein eigen nennen kann, verfügt Platz 82 – Salzgitter – lediglich über derer 40,3. Wenn man weiterhin davon ausgeht, dass – bis auf wenige rühmliche Ausnahmen – in den mindestens 10.920 übrigen Kommunen eine geringere Indexpunktzahl erreicht werden würde, kann man noch lange nicht von Deutschland als „Smart Country“ sprechen. Ist also ein föderales, dezentrales System mit der vollständigen Transformation eines Landes hin zum Smart Country unvereinbar? Wenn es nach Bitkom-Präsident Wintergerst geht, definitiv nicht. In seinen Augen ist es als gutes Zeichen zu werten, dass Deutschland im sogenannten Zeitreihenvergleich – also bei Betrachtung der verschiedenen Smart-City-Indizes der vergangenen Jahre – deutliche Fortschritte mache. Weiterhin müsste vonseiten der Entscheiderinnen und Entscheider im Public Sector insbesondere im Bereich der Finanzierung von Smart-CityProjekten ein Umdenken stattfinden. Weg von zeitlich befristeten Projekten hin zu dauerhaften Bestandteilen des kommunalen Alltags und Haushalts. Darin liege die Zukunft für den Digital-Standort Deutschland. jk
Smart-City-Index 2024
Die Vorstellung des Smart-City-Index stellt eine festen Größe in den Kalendern der Verwaltungsdigitalisierer dar. Darin werden neben dem Digitalisierungsgrad auch der Fortschritt der OZG-Umsetzung in den verschiedenen Kommunen betrachtet und grafisch ansprechend aufbereitet.
[ bitkom.org/Smart-City-Index ]
Die nächste Ausgabe der eGovernment erscheint am Montag, den 28. Oktober 2024.
Das SPEZIAL dieser Ausgabe widmet sich dem Thema eAkte, Dokumenten- & Outputmanagement Anzeigenschluss ist der 14. Oktober 2024.
Sicherer Datenaustausch mit COM Despina DVDV/OSCI Edition
XÖV-Standards zur
Behörden-Kommunikation
Authentizität, Vertraulichkeit und Nachweisbarkeit sind wesentliche Merkmale sicherer Datenübermittlung zwischen Behörden. Seit mehr als 20 Jahren ist OSCI (Online Services Computer Interface) der Standard für die Behördenkommunikation in Deutschland. Überall dort, wo Institutionen vertrauliche Daten zuverlässig übermitteln müssen, wird auf OSCI als Übermittlungsstandard gesetzt.
In komplexen E-Government Anwendungen kann es sinnvoll sein, Fachverfahren von Transportverfahren zu trennen. Hier kommt XTA ins Spiel: XTA steht für „XML in der öffentlichen Verwaltung Transport Adapter“. Folglich ist eine XTA-Nachricht nichts anderes als eine XML-Datei. Damit der Austausch der Nachrichten zwischen Behörden automatisiert erfolgen kann, sind feste Nachrichtenstrukturen notwendig. Diese Nachrichtenstrukturen, die XÖV-Standards, werden beispielsweise von der KoSIT (Koordinierungsstelle für IT-Standards) unter Zuhilfenahme von Expert:innengremien im Auftrag der Fachministerkonferenzen regelmäßig gepflegt. Die Standards verfolgen dabei das Ziel, einen reibungslosen Datenaustausch zwischen IT-Verfahren verschiedener Hersteller in engem fachlichen Kontext zu ermöglichen. Die verbindliche Nutzung bestimmter XÖV-Standards ergibt sich aus der Gesetzgebung oder Beschlüssen des IT-Planungsrates.
Governikus COM Despina DVDV/OSCI Edition für die sichere Kommunikation zwischen Standesämtern
Governikus COM Despina DVDV/ OSCI Edition bietet für Fachverfahren von Behörden einen Zugang zur Datenübertragung mittels OSCI und DVDV, basierend auf XÖVStandards. Dank XTA-WebserviceSchnittstelle realisiert COM Despina DVDV/OSCI Edition den Datenaustausch zwischen Fach- und Transportverfahren, unabhängig von den beim Transport verwendeten Kommunikationsprotokollen.
1. Mai und 1. November eines jeden Jahres werden viele XÖV-Standards aktualisiert. In COM Despina DVDV/OSCI Edition werden aktualisierte Standards drei Monate vor ihrer Gültigkeit bereitgestellt.
den. Im Kontext des Datenschutzcockpits wird der Standard XDatenschutzcockpit (unter Beteiligung von Governikus) definiert. Auch die im Kontext der Registermodernisierung benötigten XÖVStandards werden in COM Despina DVDV/OSCI Edition zur Verfügung stehen.
Die „Anwendung Governikus“ des IT-Planungsrats
Die Fachsoftware für Standesämter wird zum 1. November 2024 zusätzlich zum bisherigen Standard XTA 1 um den aktuellen Standard XTA 2 Version 3 ergänzt. Dies nehmen viele Betreiber der Fachsoftware zum Anlass, auf COM Despina DVDV/OSCI Edition mit XTA 2 Schnittstelle zu wechseln. Dadurch entsteht ein akuter Handlungsbedarf bei allen Standesämtern in Deutschland zur Anpassung der Serverlandschaft. Governikus COM Despina DVDV/OSCI Edition erfüllt bereits den Standard XTA 2 Version 3 und kann daher für die Übertragung von Personenstandsänderungen zwischen Standesämtern genutzt werden. Die übertragenen Daten können anschließend ins Fachverfahren übernommen werden.
Einsatzszenarien in der Behördenkommunikation
COM Despina DVDV/OSCI Edition kann in verschiedenen Kommunikationsszenarien eingesetzt werden. Bei der Behörde-zu-Behörde-Kommunikation zum Beispiel greift COM Despina DVDV/ OSCI Edition auf Governikus COM Tauri als OSCI-Intermediär zu. In einem automatisierten Prozess werden die OSCI-Adressdaten über das DVDV (Deutsches Verwaltungsdiensteverzeichnis) ermittelt. Mit den vom DVDV übergebenen Daten wird eine OSCI-Nachricht
Ein praktisches Beispiel: Geburt, Heirat, Todesfall – im Leben gibt es viele Anlässe für amtliche Personenstandsänderungen. Auch Namensänderungen im Zuge des Selbstbestimmungsgesetzes gibt es aktuell vermehrt. Da Menschen nicht zwingend ihr Leben lang an einem Ort wohnen oder sich die Zuständigkeiten für Standesämter ändern können, müssen bei Personenstandsänderungen im XÖVStandard XPersonenstand Daten zwischen verschiedenen Standesämtern in Deutschland übermittelt werden.
aufgebaut und versendet. COM Despina DVDV/OSCI Edition unterstützt übrigens sowohl synchrone als auch asynchrone Kommunikationsszenarien.
Weitere Anwendungsfälle mit XÖV-Standards
COM Despina DVDV/OSCI Edition beinhaltet inzwischen über 20 XÖV-Standards und ist damit vielseitig in der Öffentlichen Verwaltung einsetzbar. Sobald weitere XÖV-Standards im Zuge der OZGUmsetzung oder anderer Digitalisierungsvorhaben hinzukommen, werden auch diese durch Governikus COM Despina DVDV/OSCI Edition unterstützt. Zu den bekanntesten XÖV-Standards zählen neben XPersonenstand beispielsweise XBau zur Anwendung im Digitalen Bauantrag, XMeld im Meldewesen und die einzelnen Fachmodule, die aus dem Kerndatenmodell von XUnternehmen abgeleitet wurden. Wie XÖV-Standards in Kombination zusammenspielen, zeigen die Standards XMeld und XFamilie am praktischen Beispiel im Gesundheitswesen: Krankenkassen und -versicherungen müssen regelmäßig die Meldedaten ihrer Mitglieder überprüfen. Der Datenabgleich erfolgt über den Standard XMeld. Bei der Beantragung von Elterngeld sind Informationen über die Dauer und Höhe der Zahlungen von Mutterschaftsgeld notwendig. Diese Daten müssen zwischen Krankenkassen bzw. -versicherungen und Behörden, in diesem Fall den Elterngeldstellen, ausgetauscht werden. Hierfür wurde der Standard XFamilie definiert. Behörden und Organisationen müssen also ggf. eine Vielzahl von Standards berücksichtigen und können hierfür auf COM Despina DVDV/OSCI Edition setzen. Zum
XÖV-Standards im Kontext der Registermodernisierung
XÖV-Standards spielen auch im Kontext der Registermodernisierung eine wichtige Rolle. Die Registermodernisierung ist das Mammutprojekt zur Digitalisierung der
COM Despina DVDV/OSCI Edition ist Bestandteil der „Anwendung Governikus“. Governikus stellt im Rahmen des Produktes des IT-Planungsrates seit vielen Jahren Bund, Ländern und Kommunen alle notwendigen IT-Komponenten zur Verfügung, die für die sichere, rechtsverbindliche und durchgängig digitale Verwaltungsarbeit benötigt werden. Alle 16 Bundesländer sind dem Vertrag zur „Anwendung Governikus“ beigetreten und in enger Kooperation mit Vertreter:innen aus diesen Län-
Öffentlichen Verwaltung. Das 2021 in Kraft getretene Registermodernisierungsgesetz (kurz RegMoG) soll es Bürger:innen und Unternehmen durch leistungsfähige Register ermöglichen, Daten nur einmalig bei einer Behörde angeben zu müssen. Und andersherum sollen auch Behörden problemlos auf einmal bei einer Behörde erfasste Angaben zurückgreifen können. Kurz: die Umsetzung des OnceOnly-Prinzips. Die technische Grundlage für die Realisierung der Registermodernisierung bildet das NOOTS (Nationales Once-OnlyTechnical-System). Die Gesamtarchitektur mit allen verbindlichen Standards ist zwar noch nicht fertig. Aber Stück für Stück setzt sich ein Gesamtbild zusammen, in dem auch XÖV-Standards unverzichtbar sind. Für die Anbindung an das NOOTS wird der XÖV-Standard XNachweis benötigt, der durch das BVA (Bundesverwaltungsamt) herausgegeben und im Auftrag des BVA durch die KoSIT betrieben wird.
Sobald ein Register, das die Identifikationsnummer nach dem Identifikationsnummerngesetz für Abfragen verwendet, an das NOOTS angeschlossen ist, muss auch die Anbindung an das Datenschutzcockpit erfolgen, um die Transparenz zum Umgang mit verfügbaren Daten zu gewährleisten. Denn anderenfalls würde die Öffentliche Verwaltung zur „Blackbox“, in der Bürger:innen nicht nachvollziehen können, wohin und zu welchem Zweck ihre Daten übermittelt wur-
dern und deren Kommunen werden diese Komponenten kontinuierlich angepasst, erweitert und gepflegt. Der Abruf sowie Support der Anwendung erfolgen über die sogenannten „Benannten Stellen“ und bedarf keiner Ausschreibung. Um den Versand und den Empfang von XTA-Nachrichten über eine gesicherte OSCI-Transportstrecke zu testen, bietet Governikus eine Referenzumgebung an.
Behördenkommunikation von morgen heute umsetzen – auf dem Governikus Summit 2025
Am Beispiel von Governikus COM Despina DVDV/OSCI Edition zeigt sich, wie einfach der sichere Datenaustausch zwischen Behörden ablaufen kann. Gerne zeigen wir Ihnen diese und weitere Lösungen rund um die digitale Zukunft des öffentlichen Sektors auf dem Governikus Summit (ehemals Jahrestagung). Denn am 25. und 26. Februar 2025 heißt es in Berlin erneut: „Gemeinsam Zukunft gestalten“, wenn Verwaltungen und Behörden in Bund, Ländern und Kommunen sowie öffentliche Unternehmen, Institutionen und Organisationen ihre innovativen Lösungen und Konzepte präsentieren.
Weitere Informationen und Kontaktdaten unter: [ voge.ly/vglGv4j ]
Das Zusammenspiel von Governikus COM Despina und COM Tauri in der Behördenkommunikation.
Projekt URBORETUM
Stadtbäume als Multitalente
Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) untersuchen Forschende gemeinsam mit Partnern, wie städtische und stadtnahe Wälder mit ihren – für Menschen so wichtigen – Funktionen auch unter extremeren Klimabedingungen erhalten werden können. Sie nutzen dafür Sensoren und digitale Zwillinge von über 45.000 Bäumen.
Während der heißen Spätsommertage war „Schatten spenden“ wohl das Erste, woran Hitzegeplagte beim Thema „Stadtbäume“ dachten. Doch gesunde Bäume bewirken weit mehr: Sie spenden Kühle auch durch Verdunstung, filtern Schadstoffe aus der Luft, reduzieren den Oberflächenabfluss und entlasten damit die Kanalisation, dienen als Lebensraum und helfen beim Stressabbau –„ein ganzes Bündel positiver Ökosystemleistungen, die angesichts des fortschreitenden Klimawandels immer wichtiger werden“, wie Dr. Somidh Saha, Forstwissenschaftler am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT, sagt.
Die Frage ist nur: Wie lange noch? Denn Veränderungen wie Hitze, Trockenheit und Bodenverschmutzung, aber auch Schädlinge unter-
graben die Gesundheit der Bäume. Welche Faktoren sich auf Wachstum und Vitalität von Stadtbäumen und somit auch auf die Ökosystemleistungen auswirken, das wollen Forschende jetzt im Innovationscluster URBORETUM untersuchen. Ziel ist es, die Bewirtschaftung städtischer und stadtnaher Wälder zu verbessern. Unter Leitung des ITAS arbeiten Partner aus Wissenschaft und Praxis in den nächsten drei Jahren in sieben Teilprojekten zusammen.
Digitale Zwillinge und eine Smartphone-App
Digitale Technologien spielen dabei eine Schlüsselrolle: Für das Projekt werden 240 Bäume in Karlsruhe mit Sensoren ausgestattet, um die Auswirkung von Umweltveränderungen auf das Wachs-
tum längerfristig zu untersuchen. Weitere Messungen sind in Freiburg, Mannheim und Heidelberg vorgesehen. Die greehill Deutschland GmbH soll digitale Zwillinge von gut 45.000 Bäumen zur Verfügung stellen und die Rinntech-
Metriwerk GmbH & Co. KG ein weitgehend automatisiertes Verfahren entwickeln, mit dem KommunendieGesundheitvonBäumen bewerten können. Ein wichtiger Praxispartner ist das Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe, das als Bindeglied zwischen Theorie und Praxis die Forschung vor Ort ermöglichen und die Projektergebnisse in die städtischen Abläufe integrieren soll.
Am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim werden zudem mit bildgebenden Verfahren des Gehirns, einer Smartphone-App, Geolokalisierung und psychologischen Auswertungen die Auswirkungen von Stadtbäumen auf das menschliche Befinden untersucht.
Während sich das ITAS auf die Untersuchung von Wachstumsfaktoren fokussiert, erforscht das Institut für Geographie und Geoökologie des KIT Mechanismen des
vorzeitigen Baumsterbens, und das Projektteam der Universität Freiburg will Stadtverwaltungen bei der Auswahl geeigneter Baumarten unterstützen.
„Wir sind optimistisch, dass unsere Ergebnisse dazu beitragen können, die derzeitige Bewirtschaftungspraxis von Stadtwäldern trotz steigender Herausforderungen und begrenzter Ressourcen entscheidend zu verbessern – insbesondere im Hinblick auf die Auswahl neuer Baumarten, die Inventarisierung und die regelmäßige Kontrolle des Baumbestands sowie die Baumpflege“, so Projektleiter Somidh Saha.
Das Projekt URBORETUM wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Fördermaßnahme REGULUS gefördert. Die Forschungen laufen über drei Jahre, ergänzt um eine mögliche zweijährige Umsetzungsphase. nh
Kühle und saubere Luft, Erholung und Stressabbau: Bäume tragen auf vielfältige Weise zum Wohlergehen der Menschen bei. Im Projekt URBORETUM sollen die verschiedenen Aspekte untersucht werden.
Weitere Informationen
Infos zum Projekt URBORETUM gibt
Starke Heimat
Wie Hessen die Kommunen bei der Digitalisierung unterstützt
Bürgergespräche, Förderbescheide, jeden Tag an einem anderen Ort: Die Berichte zu den Sommerreisen der Politiker sind Momentaufnahmen, insgesamt aber ergeben sie auch ein Bild der längerfristigen Vorhaben – wie in Hessen, wo Kommunen seit 2020 mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ unterstützt werden.
Als Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus auf ihrer diesjährigen Sommerreise den Werra-Meißner-Kreis besuchte, kam sie nicht mit leeren Händen: Die Ministerin überreichte Landrätin Nicole Rathgeber einen Förderbescheid über rund 1 Million
Euro für das „Digitale Verwaltungszentrum“, ein aktuelles Projekt des 2022 gegründeten Werra-Meißner-Labs. „Das Werra-MeißnerLab leistet nun schon seit fast zwei Jahren eine herausragende Arbeit als zentrale Anlaufstelle und Impulsgeber für die digitale Entwick-
Übergabe des Förderbescheids für das Projekt „Digitales Verwaltungszentrum“ im Werra-Meißner-Kreis am 16. August 2024.
lung in der Region“, so die Ministerin. Die Digitalisierung eröffne gerade im ländlichen Raum viele Potenziale für mehr Lebensqualität, Nachhaltigkeit und Wertschöpfung.
Digitalisierung sei ein integraler Bestandteil der Strategie zur regionalen Entwicklung, bestätigte die Landrätin Nicole Rathgeber: „Mit dem Werra-Meißner-Lab haben wir eine Plattform geschaffen, die den Innovationsgeist unserer Region bündelt und konkrete digitale Lösungen hervorbringt, die das Leben unserer Bürgerinnen und Bürger verbessern.“
Das Programm „Starke Heimat Hessen“
Wie bereits die Eröffnung des Labs wird auch das neue Projekt zum digitalen Verwaltungszentrum mit Mitteln aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ gefördert. Im
Rahmen dieses Programms stellt das Land Hessen von 2020 bis 2024 jährlich rund 20 Millionen Euro für die Digitalisierung der Kommunen zur Verfügung. Dafür wurde im ersten Schritt die Digitalisierungsplattform civento der ekom21 bis 2024 kostenlos bereitgestellt – als zentraler Baustein für die OZG-Umsetzung. In der ersten Phase (2020) erhielten die Kommunen zudem nach einem finanzkraftabhängigen Verteilschlüssel Fördermittel in Höhe von 16 Millionen Euro für Projekte zur Verwaltungsdigitalisierung.
In der zweiten Phase, von 2021 bis 2024, werden mit insgesamt 64 Millionen Euro kommunale Vorhaben im Bereich Smart City / Smart Region unterstützt. Dabei können bis zu 90 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten und maximal 2,5 Millionen Euro pro Projekt bewilligt werden. Ein weiteres Beispiel für ein solches Projekt ist
„Di@-Mobil in Stadt Fulda und Landkreis Fulda“. Hier übergab die Digitalministerin eine Förderzusage über knapp 2,25 Millionen Euro an Bürgermeister Dag Wehner. Der Plan für dieses Projekt sieht vor, in den rund 160 Bussen, die in Stadt und Landkreis Fulda verkehren, Sensoren an den Eingangstüren zu installieren und die Platzauslastung durchgehend zu erfassen. Per App könnten dann Bürgerinnen und Bürger schon vorab sehen, ob der Bus pünktlich kommt und ob zum Beispiel ein Kinderwagen hineinpasst. Zudem soll die Position der Busse über GPS ermittelt und über Apps und Dashboards in Echtzeit dargestellt werden. Damit soll eine nutzerorientiertere Einsatzplanung, möglicherweise auch On-Demand-Verkehr in schwächer genutzten Zeiten, erreicht werden. Mit diesem passgenaueren Angebot wolle man Fahrgastzufriedenheit und somit auch die Fahrgastzahlen steigern, wie Bürgermeister Dag Wehner verdeutlicht. Die Projekte sollen letztlich allen hessischen Kommunen einen Mehrwert bringen: Erfahrungen und Lösungen aus den Projekten sollen dokumentiert und anderen Kommunen und Regionen zur Verfügung gestellt werden. nh
Weitere Informationen Mehr Infos zum Programm„Starke Heimat Hessen“ gibt es online hier: [ digitales.hessen.de/foerderprogramme/ starke-heimat ]
Umfrage zeigt: Mehrheit der Deutschen bevorzugt Videotelefonate mit Behörden – Zeitersparnis im Fokus
Videotelefonat: Bundesagentur für Arbeit als Vorreiter
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat einen Meilenstein erreicht: Über die Plattform „Mein Videotermin“ fand das einmillionste Beratungsgespräch statt. Das ergibt mehr als 20 Millionen Gesprächsminuten, die den Kunden einen effektiven und zeitgemäßen Service ermöglichen.
Den Bedarf an Videoberatungen erkannte die Arbeitsagentur bereits 2020. Seither wird in Zusammenarbeit mit der Voigtmann GmbH, die ebenfalls in Nürnberg ansässig ist, eine Lösung auf der Grundlage europäischer Technologien eingesetzt. Die Bundesagentur für Arbeit ist damit Vorreiter in der deutschen öffentlichen Verwaltung und entspricht so dem Wunsch vieler Kunden, eine Alternative zum persönlichen Beratungsgespräch vor Ort anzubieten.
Stefan Latuski, CIO der Bundesagentur für Arbeit, betont: „Mit ‚Mein Videotermin‘ können wir geografische Barrieren überwinden und flexibel und schnell auf die Bedürfnisse der Menschen reagieren. Damit bieten wir unseren Kundinnen und Kunden den bestmöglichen Service.“
Großteil der Bevölkerung würde Behördengänge per Videotelefonie erledigen
Über 63 Prozent der Deutschen würden ihre Behördengänge lieber über Videoanruf abwickeln, statt Zeit und Aufwand für die Anreise zu den Ämtern in Kauf zu nehmen. Dies ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Voigt-
mann GmbH, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Civey.
Das Angebot an Videoberatungen seitens der Behörden ist noch gering
Nur vier Prozent der Befragten gaben dabei an, bereits eine Behördenangelegenheit per Videoanruf erledigt zu haben. Die Umfrage zeigte zudem, dass mehr als 90 Prozent aller Behörden keine Alternativen zur persönlichen Beratung anbieten oder die Bürger nicht ausreichend darüber informiert werden. Diese Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot zeigt das
Datenbasis für smarte Städte
enorme Potenzial für den Ausbau digitaler Dienstleistungen in der öffentlichen Verwaltung. Es besteht ein deutlicher Handlungsbedarf, die Verfügbarkeit von Videokommunikationslösungen zu verbessern und die Bürger besser über bestehende digitale Angebote zu informieren.
Vorteile von Videolösungen bei Behördengängen
Als Hauptvorteile werden vor allem die Verkürzung der An- und Abreisezeiten (ca. 45 Prozent) und die schnellere Erledigung dringen-
Geodaten schützen und nutzen
Im Verbundprojekt InGeoDTM entwickelt das Fraunhofer IGD gemeinsam mit Partnern ein Modell für einen Datenraum, in dem Geodaten unter transparenten und verlässlichen Rahmenbedingungen ausgetauscht werden können.
Geodaten sind wertvolle Daten und für Smart Cities unverzichtbar. Die dahinterliegenden grafischen Informationen sind Grundlage für die Analyse und Bewältigung verschiedener Themen – wie beispielsweise Umweltprobleme, Optimierung von Verkehrsströmen oder die nachhaltige Nutzung von Ressourcen.
„Für die Lösung dieser Probleme gibt es viele Daten; da den Überblick zu behalten und Zugang zu bekommen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe“, erklärt Dr. Eva Klien, Leiterin der Abteilung Geoinformationsmanagement am Fraun-
hofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD. Hier setzt das Projekt InGeoDTM an, indem eine neutrale Plattform geschaffen werden soll, auf der Anbieter und potenzielle Nutzer zusammenkommen. Unter der Leitung des Fraunhofer IGD arbeiten die Partner Fraunhofer ISST, wetransform GmbH, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) und M.O.S.S. Computer Grafik Systeme GmbH an einem Treuhändermodell und einer entsprechenden Datenrauminfrastruktur. Laut Fraunhofer IGD werden dabei vor-
handene Strukturen und Standards bestehender Geodatenportale und -infrastrukturen aufgenommen und in Übereinstimmung mit den Konzepten der sich im Aufbau befindenden föderierten und sicheren Dateninfrastruktur für Europa (GAIA-X) und den Standards der International Data Spaces Association (IDSA) erweitert. Der daraus entstehende Geodatenraum InGeo-X soll dann den Datenaustausch über verschiedene Sektoren hinweg ermöglichen. Als neutraler Datentreuhänder wird das Informations- und Kooperationsforum für Geodaten, InGeoFo-
Prozent bezüglich des Datenschutzes. Diese Sorgen müssen durch transparente und sichere Lösungen adressiert werden, um das Vertrauen der Bürger in die digitalen Anwendungen zu stärken. Hierbei ist der Schutz persönlicher Daten von höchster Bedeutung. Peter Voigtmann, Geschäftsführer der Voigtmann GmbH, zu den Ergebnissen: „Es zeigt sich, dass die Mehrheit der Bürger bereit ist, Behördengänge per Video zu erledigen. Darauf müssen Behörden stärker als bisher eingehen. Mit ‚Mein Videotermin‘ bieten wir eine Lösung, die gleichzeitig höchste deutsche Sicherheits- und Datenschutzstandards gewährleistet. Die große Akzeptanz und Zufriedenheit der Kunden der BA sind der beste Beleg dafür.“
Vorteile für die öffentliche Verwaltung
Die Nutzung moderner Videokommunikation ist auch für die öffentliche Verwaltung von großem Nutzen. Die Berater arbeiten effizienter im Vergleich zu konventionellen Terminen.
der Anliegen (ca. 26 Prozent) genannt. Die Befragten sehen weitere Vorteile in der zeitlichen Flexibilität und der Umweltschonung (ca. 24 und 14 Prozent). Videokommunikation ist eine praktische Lösung, insbesondere für Menschen in strukturschwachen Regionen oder mit körperlichen Einschränkungen.
Schutz persönlicher Daten ist die wichtigste Anforderung
23 Prozent der Befragten äußerten Bedenken hinsichtlich der Vertraulichkeit der Kommunikation, 22
Während Beratungstermine vor Ort laut einer Bitkom-Studie durchschnittlich 36 Minuten in Anspruch nehmen, werden in der Regel die Angelegenheiten per Videotermin in 21 Minuten erledigt. Das ergibt eine Einsparung von rund 41 Prozent.
Über Voigtmann GmbH
Die Voigtmann GmbH ist ein führender Anbieter von Softwarelösungen und Dienstleistungen für skalierbare und datenschutzkonforme Videokommunikation. Die modulare Videokommunikations-Suite„Mein Videotermin“ ermöglicht es Unternehmen, Behörden und Institutionen, auf einfache Weise mit Kunden zu kommunizieren und Abläufe zu vereinfachen.
[ voigtmann.de ]
Mit InGeo-X wird ein nationaler Datenraum entwickelt, in dem Geodaten unter transparenten und verlässlichen Rahmenbedingungen ausgetauscht werden.
rum e.V., fungieren. „Wir setzen auf klare Strukturen, die die Verfügbarkeit, Lizenzbedingungen und Kosten der Daten transparent machen“, sagt Geschäftsführer Dr. Ralf Borchert. Auch in rechtlichen und organisatorischen Angelegenheiten will man vermitteln und Qualitätsstandards überwachen. Profitieren sollen die Nutzer und kommerziellen Anbieter ebenso wie öffentliche Verwaltungen. „Insbesondere die Verknüpfung von bisher isoliert genutzten Datensilos bietet bedeutendes Potenzial für Innovationen“, sagt Thorsten Reitz von wetransform. su
Weitere Informationen
Mehr Infos zum Projekt InGeoDTM gibt es auf der Website von Fraunhofer IGD.
[ voge.ly/GeoDTM ]
Bewährte Lösung
Verwaltungseinkauf –am besten digital
Der eEinkauf schafft Transparenz und Steuerungsmöglichkeiten. Das macht den Verwaltungseinkauf wirtschaftlich und robust; schafft Arbeitserleichterung und eröffnet strategische Mehrwerte.
Seit 25 Jahren macht TEK-SERVICE AG für Kommunal- und Landesverwaltungen den „Switch“ von der „Zettelwirtschaft“zumelektronischen Einkauf möglich. Mindestanforderung für ihre Kunden: Internetzugang.
Landesweiter eEinkauf, wie das „eWarenhaus Land Berlin“, oder Einkaufsverbünde kommunaler Dachverbände wie KoPart aus NRW oder KomKa aus RP bieten seit über 10 Jahren Einkaufs- und Vergabedienstleistungen für Städte, Kreis- und Gemeindeverwaltungen an. Mit Erfolg: Bündelungseffekte wirken sich bei Ausschreibung und Vergabe positiv aus. Digitalisierung und Arbeitsteilung entlasten knappe Personalressourcen. Robust und wendig konnte in Krisenzeiten flächendeckend, mit notwendigen Rahmenverträgen, reagiert werden. Darüber hinaus
KRITIS-Unternehmen
verblüffen kurze Projektzeiten. So hat die Stadt Braunschweig im Spätsommer 2023 mit den Vorbereitungen für den eEinkauf begonnen und war bereits Anfang Dezember 2023 am Start. Die hohe Akzeptanz der Mitarbeitenden im Rathaus überraschte. Der Ausbau der Einkaufsstrategie wird
Aktuell sind bedeutende gesetzliche Änderungen für Betreiber kritischer Infrastrukturen (KRITIS) in Arbeit, die Unternehmen vor neue Anforderungen stellen und ihre Verantwortung für die Sicherheit ihrer IT-Infrastrukturen erheblich erweitern.
Die fortschreitende Digitalisierung stellt Unternehmen und öffentliche Einrichtungen vor immense Herausforderungen, insbesondere jene, die zur kritischen Infrastruktur zählen. Daten, Anwendungen und sensible Informationen werden in Serverräumen und Rechenzentren gespeichert – auch dann, wenn sie in der Cloud liegen. Ein Ausfall dieser Infrastrukturen verursacht Versorgungsengpässe und
erhebliche Störungen. In Deutschland treten mit dem KRITIS-Dachgesetz und dem NIS2-Umsetzungsgesetz wesentliche Neuerungen in Kraft, die darauf abzielen, die Cybersicherheit sowie die physische Sicherheit und Resilienz von KRITIS-Betreibern zu stärken.
Das KRITIS-Dachgesetz verpflichtet Betreiber kritischer Infrastrukturen, ihre eigenen kritischen Anlagen zu identifizieren – eine
Materna und STACKIT beschließen Partnerschaft
komplexe Aufgabe, die Beratung erfordert. Zudem müssen KRITISBetreiber umfassende Maßnahmen umsetzen, darunter Risikoanalysen, Resilienzpläne und Maßnahmen zur physischen Sicherheit, die regelmäßig überprüft werden. Partner wie die Data Center Group bieten hier Unterstützung, indem sie bei der Analyse unterstützen, Maßnahmen identifizieren und bei der Umsetzung begleiten können
seither sukzessive vorangetrieben. Alle genannten Verwaltungen vertrauen dabei auf die webbasierenden Einkaufsdienstleistungen der TEK-SERVICE AG.
eEinkauf: einfach machen lassen
„Die Vorteile des digitalen Einkaufs sind vielfältig; der Wechsel von
analog nach digital leicht gemacht. Daran hat sich auch nach 25 Jahren TEK nichts geändert“, so Monika Schmidt von TEKSERVICE AG. „Einfach machen lassen – indem unsere Kunden sich auf ihre Kernkompetenz wie Steuerung und Strategie konzentrieren und in Sachen Technologie, Service und Know-How auf uns als Dienstleister vertrauen, werden Zielstellungen schnell erreicht“, resümiert Monika Schmidt.
– damit die IT-Infrastrukturen hochverfügbar, sicher und effizient arbeiten. Denn auch das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger: Ab 2027 sollen neue Rechenzentren klimaneutral sein und das neue Energieeffizienzgesetz stellt Anforderungen an Energieeffizienz, Nutzung von Abwärme und Strom aus erneuerbaren Quellen. Mit gezielten Maßnahmen kön-
Souveräne deutsche IT-Lösungen
Das gemeinsame Ziel beider Partner ist das breite und zukunftsoffene Angebot einer souveränen deutschen Cloud-Infrastruktur mit einem umfangreichen und wachsenden Serviceportfolio für Unternehmenskunden sowie für öffentliche Auftraggeber und deren aufgabenbezogeneunderfolgskritische Weiterentwicklung. Diese sichere und vielfach zertifizierte, in Deutschland redundant aufgebaute Cloud-Infrastruktur mit einem breiten Portfolio an Technologien und Services soll als Fundament auch für die Einführung und den Betrieb disruptiver, datengetriebener Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Generative AI (GenAI), Servicemanagement sowie sichere ultramobile Kommunikation für private wie öffentliche
Materna und STACKIT, der datensouveräne Cloud-Anbieter von Schwarz Digits, beschließen eine umfangreiche strategische Partnerschaft. Die beiden Unternehmen entwickeln gemeinsame souveräne IT-Lösungen für öffentliche Auftraggeber und Unternehmenskunden.
Organisationen mit komplexen Datensicherheits- und ComplianceAnforderungen dienen.
Ergänzend werden die beiden Partner künftig maßgeschneiderte Technologie- sowie Servicemanagementlösungen, unter anderem KI-getrieben, für das gemeinsame souveräne Cloud- und Technologieangebot entwickeln. Die Basis dafür sind beispielsweise die KI des deutschen GenAI-Start-ups Aleph Alpha und die Servicemanagementfähigkeit von Service-
Now. Mit beiden verbindet sowohl die Materna-Gruppe als auch die Schwarz Gruppe eine strategische Partnerschaft.
Aus einer Hand: digitale Souveränität und Sicherheit aus Deutschland
Durch die Zusammenarbeit mit STACKIT ergänzt die MaternaGruppe ihr Cloud-InfrastrukturAngebot um eine hochleistungsfähige Option aus Deutschland, die
höchsten Anforderungen an Datenintegrität und -souveränität sowie strengsten europäischen Sicherheitsanforderungen genügt. Dazu speichert und verarbeitet STACKIT alle Daten ausschließlich in Deutschland. Materna wird ihren Kunden die souveräne CloudLösung selbst sowie, ebenfalls aus Deutschland kommend, Professional Services und Managed Services im Rahmen kommender Projekte anbieten. Indem Materna und STACKIT umfassend zusammen-
nen Unternehmen die Vorgaben frühzeitig umsetzen, sich auf den Markt von morgen vorbereiten und die Versorgungsstabilität in der digitalen Zukunft gewährleisten.
arbeiten, profitieren Kunden wie Anwender von Vorteilen, die sich aus der Nutzung einer optimal aufeinander abgestimmten infrastrukturellen und technologischen Gesamtlösung aus einer Hand aus Deutschland ergeben. Dazu zählen bestmögliche Kosteneffizienz sowie ein Höchstmaß an Sicherheit und Souveränität.
Johannes Rosenboom ist SVP Sales, Marketing und BDM im Ressort Public Sector bei Materna.
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Geschäftsführer Tobias Teske, Günter Schürger
Erscheinungsweise: 12 Ausgaben jährlich
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