Portfolio | 2018

Page 1

11.2018 Dominik Keul M.Sc.Arch.

1


Inhaltsverzeichnis

Masterthesis S.10

Masterentwurf S.36

Kompaktentwurf S.52

Masterentwurf S.60

Bachelorarbeit S.72

Stegreif S.88

2

Zeit & Raum | Berchtesgadener Alpen

Sommersemester 2018

Kulturzentrum Ars Aevi | Sarajevo

Wintersemester 2017 | 18

Small Spaces | Braunschweig

Sommersemester 2017

Museum fĂźr Transitgeschichte | Dreilinden

Sommersemester 2017

Stadthaus am Dom | Wetzlar

Sommersemester 2016

Haus auf Steltzen

2018


3


Masterthesis ZEIT & RAUM Eine Forschungsstation in den Berchtesgadener Alpen

Institut für Entwerfen & Raumkompositionen Prof. Volker Staab Dr. Martin Peschken Petra Wäldle M.A. Arch.

4


5


Masterthesis ZEIT & RAUM

Schnittisometrie

6


7


Masterthesis ZEIT & RAUM

AuĂ&#x;enplanetarium

8


Einleitung

Die Astronomie ist die Wissenschaft der Untersuchung von Himmelskörpern. Zu diesen Eigenschaften gehören u.a. die Bewegung und die Position. Zu den Objekten, den Himmelskörpern, gehören Monde, Asteroiden, Sterne, Planeten, Galaxien etc. Die Astronomie hat als Ziel das Universum als Ganzes zu begreifen und darüber hinaus dessen Entstehung zu erforschen. Die Anfänge der Astronomie liegen weit in der Vergangenheit, beginnend mit der Verehrung der Himmelskörper und der späteren Verarbeitung letzterer in Kalendern. In der Folge entwickelte sich durch die freiäugige Beobachtung des Sternenhimmels die erste Form der Astronomie. Diese wurde - angefangen mit der Erfindung des Fernrohrs über die Entwicklung von physikalischen Theorien, wie bspw. dem Newtonschen Gravitationsgesetz, bis hin zur Entwicklung von Weltraumteleskopen - in die heutige Zeit transferiert. Die Stellung des Menschen im Universum ist seit jeher ausschlaggebend für das menschliche Selbstbild, doch hat sich die Form des Interesses am Universum im Laufe der Zeit stark gewandelt. Durch moderne Forschung und den Fortschritt der Technik ist es heute möglich sich intensiver mit der Entstehung des Universums zu beschäftigen und nach weiteren, bewohnbaren Planeten zu suchen.

Aus diesem Forschungsdrang entstand die Idee für den Entwurf. Das Gebäude soll aus einem forschenden Bereich (Observatorium) und einem Bereich für Besucher (Planetarium) entstehen. Ein Ort an dem man den Himmel beobachtet, das Erforschte auswertet und aufarbeitet und den Besuchern vor Ort näher bringen kann.

Durch den Fortschritt entstanden aber auch einige negative Aspekte. Dazu gehört die Lichtverschmutzung. Diese beschreibt die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliches Licht. Dieses Licht wird in den Luftschichten der Erdatmosphäre gestreut und kann dadurch die Flora und Fauna stören. Des Weiteren ist der Einfluss auf astronomische Beobachtungen gravierend. Dieser Umstand führt zu der Standortwahl der Forschungsstation. Die Gotzenalm, gegenüber des Watzmannmassivs, in den Berchtesgadener Alpen im Südosten von Deutschland. Die Alm liegt auf 1685m Höhe und bietet durch eine relativ ebene Fläche, Baumfreiheit, einen Rundumblick, eine gute Anbindung an den nächsten Ort und dunkle Nächte einen optimalen Ort für Himmelsbeobachtungen.

9


Masterthesis ZEIT & RAUM

Unter dem Bewegungsraum

10


Die Idee

Durch die Bewegung auf den Gipfel bzw. die Hochalm nähern wir uns der Natur an. Bevor man die Hochalm nach einer zehn Kilometer langen Wanderung erreicht und vorher nur manchmal einen Blick auf die Umgebung bekommt, lichtet sich der Wald zu einer freistehenden Alm, die den Blick in alle Himmelsrichtungen erlaubt.

Die neue Art des Wanderns entwickelte sich in der Zeit der Aufklärung im 18. Jahrhundert. Die aufgeklärten Wanderer liefen durch Europa und schrieben ihre Erkenntnisse möglichst objektiv nieder, wobei ein besonderes Augenmerk auf den sozialen und politischen Gegebenheiten der durchwanderten Gebiete lag. Im Gegensatz dazu entwickelte sich in der darauffolgenden Epoche der Romantik ein anderes Bild des Wanderns. Die Landschaft stand als Spiegel des eigenen Inneren im Vordergrund. Man begab sich in der Einsamkeit auf die Suche des eigenen Kosmos und der Kontemplation. Diese romantische Auffassung prägt das Bild des Wanderns bis heute.

Aus dem Aufklärungsdrang, dem rational Wissenschaftlichen und der emotionalen, spirituellen und romantischen Dimension entsteht ein Spannungsverhältnis. Dieses Verhältnis steht im ständigen Kontrast zueinander, ist aber dennoch untrennbar miteinander verbunden und prägt das gesamte Gebäude. Die spirituelle, romantische Dimension ist Vorbild für die Atmosphären, während sich der Aufklärungsdrang in der Forschungseinheit wiederfindet.

Der Weg auf die Gotzenalm ist Teil des Gebäudes und Teil der Erfahrung des Besuchers. Man durchlebt das Wandern als eine ambivalente Erfahrung zwischen Angst, Erhabenheit, Schönheit und Anstrengung. Das verdichtete, leibliche und visuelle Erleben innerhalb der Natur, das Außermenschliche, ermöglicht die Entwicklung eines Entwurfs, der mit dem Spannungsverhältnis arbeitet und durch Kontraste innerhalb der Architektur unterstützt wird. In dem Gebäude drückt sich dieser Kontrast im Erleben der Vertikalität und Horizontalität, der Massivität und der Leichtigkeit und der Lang- und Kurzlebigkeit aus.

Ein wichtiger Teil des Konzepts ist die Lebensdauer der einzelnen Gebäudeteile. Das Thema der Lebensdauer bzw. der Halbwertszeit bezieht sich auf den Zyklus des Gebäudes. Dabei unterscheidet sich die Halbwertszeit zwischen dem Jahreszyklus und dem Zyklus, der sich auf die ungewisse Zukunft des Gebäudes bezieht.

11


Masterthesis ZEIT & RAUM

Verortung

12


Setzung in der Landschaft

Das Gebäude folgt dem natürlich entstandenen Wegenetz auf der Gotzenalm und setzt dieses fort. Als Wanderer und Besucher erreicht man das baumfreie Plateau nach einer 10 km langen Wanderung. Man begibt sich an den existierenden Almhütten vorbei bis man, dem Weg folgend, auf den ersten, nördlich gelegenen, auskragenden Fühler des Gebäudes trifft. Der Besucher begibt sich mit einem bewussten Schritt auf diesen auskragenden Teil des Gebäudes und erreicht durch diesen zunächst den Ticket- und Informationsbereich. Daran schließt sich, wenn man dem unmittelbaren Weg folgt, der zentrale Außenraum an, der den Besucher zu den unterschiedlichen Räumen führen kann. Auf der gegenüberliegenden, südlichen Seite des Hauptkragarms befindet sich ein weiterer Fühler, der den Wanderweg fortsetzt und in ein dicht bewaldetes Gebiet führt. Zwei weitere auskragende Arme östlich und westlich führen zum einen auch in ein dicht bewaldetes Gebiet und zum anderen bieten sie einen Ausblick in das dramatisch abstürzende Tal vor dem Hintergrund des Watzmannmassivs. Durch den schwebenden Bewegungsraum kann sich sowohl der Wanderer, als auch die Natur ungehindert unter dem Gebäude bewegen, ohne dass das Gebäude Einfluss darauf nimmt.

13


Masterthesis ZEIT & RAUM

Sprengisometrie

14


Architektonisches Konzept

Das Gebäude setzt sich aus zwei Bauteilen zusammen. Diese Bauteile stehen, zum einen durch die architektonische Form, zum anderen auch durch die Nutzung und die Nutzungsdauer, im ständigen Gegensatz und Austausch zueinander.

Die Kerne sind das tragende, dauerhafte Element. Diese introvertierten Räume dienen der persönlichen, intimen Konzentration, der Rast. Hier kann man Schutz suchen vor der wilden Natur und sie gleichzeitig beobachten. Es wird demnach eine konzentrierte Erfahrung ermöglicht. Innerhalb der Kerne kann man die Verantwortung des Alltags ablegen und sich in die Geborgenheit begeben. Die Kerne arbeiten mit der Vertikalität des Ortes im Zusammenhang mit dem Kosmos und erweitern das Blickfeld vertikal in die Unendlichkeit, deshalb definieren sie ihre architektonische Wirkung durch Massivität und Geschlossenheit. Unterirdisch sind die Kerne miteinander verbunden, um neben der programmatischen Verbindung auch eine architektonische Verwurzelung an dem Ort zu erreichen.

Die Proportionen der Kerne orientieren sich an deren Nutzung. Je größer der Kern, desto öffentlicher die Nutzung. Die Kerne sind radial um einen zentralen Raum angeordnet, wodurch variable Proportionen und Abstände zueinander entstehen.

Im architektonischen Kontrast dazu steht der, die vier Kerne umrahmende, Bewegungsraum, der einen leichten, offenen, temporären architektonischen Ausdruck hat und flexibel nutzbar ist. Aufgrund der temporären Funktion und der daraus resultierenden Abhängigkeit von den Kernen passt sich der Bewegungsraum der Ausrichtung der Kerne an und ist außerdem auch von ihnen abgehängt. Durch die Abhängung wirkt der Bewegungsraum losgelöst im Vergleich zu den am Ort verwurzelten Kernräumen.

Die Kerne bilden demnach den Fußabdruck des Gebäudes, während der schwebende Bewegungsraum auch den Raum darunter der Natur überlässt.

Die umgebende Alm wird immer in das Gebäude miteinbezogen. Je nach Gegebenheit der umliegenden Alm und der Witterung variiert die Sichtweite des Besuchers. Dies bedeutet, dass je nach Standort des Besuchers innerhalb des Gebäudes eine Blickrichtung diverse Raumwirkungen hervorrufen kann.

15


Masterthesis ZEIT & RAUM

VerknĂźpfung der Kerne

16


Programmatisches Konzept

Programmatisch gliedert sich die Aufteilung des Gebäudes in den Kernraum, den Bewegungsraum und die Verknüpfungsebene. Die Kernräume beinhalten die Urideen des Gebäudethemas. Ein Kernraum ist das Planetarium, als Ort der intimen Gemeinschaft, des Erfahrens und der Kontemplation, der auf emotionaler Ebene dem Menschen Fragen des Universums zu beantworten versucht. Das Planetarium bildet dadurch eine der Schnittstellen zwischen Mensch und Universum, indem es weit entfernte Dinge darstellt. Ein weiterer Kernraum ist der Teleskopraum als wissenschaftliches Element. Der Teleskopraum, also der Forschungsbereich bildet eine weitere Grundlage des Themas, da es das Planetarium mit naturwissenschaftlichen Daten versorgt und den Kosmos verdinglicht und veranschaulicht. Das letzte Kernelement ist das Schlafhaus. Es resultiert aus dem Urbedürfnis des Menschen, der die Berge besteigt. Schutz durch den architektonischen Raum inmitten der Natur. Der Bewegungsraum beinhaltet bewegliche, temporäre Nutzungen, die durch das Bedürfnis des Menschen hervorgerufen werden. Dazu gehören temporäre Ausstellungen, Seminarräume, Vortragsräume, sowie die Speisebereiche. Die Verwurzelungsebene verbindet alle vier Kernräume miteinander und schafft durch die tektonische und programmatische Fügung eine Verbindung.

17


Masterthesis ZEIT & RAUM

Grundriss Ebene 0

10

5

7

11

6

2

12

6

8

13

9

9

18

4

10


14

16

1

16

15

17

9

3

8

1 Planetarium 2 Spiegelteleskop 3 Sonnenteleskop 4 Schlafhaus 9

8

18

10

5 Außenteleskop 6 Seminarbereich 7 Shop 8 Gemeinschaftsbereich 9 Speisebereich 10 Ticket 11 Information 12 Aufenthalt 13 Baumhof 14 Garderobe 15 Vortragsbereich 16 Temporäre Ausstellung 17 Museumspädagogik 18 Pausenbereich Forscher

19


Masterthesis ZEIT & RAUM

Schnitt Planetarium | Schlafhaus | Sonnenteleskop

20


Schnitt durch das Spiegelteleskop

21


Masterthesis ZEIT & RAUM

Das Gebäude im Wandel der Zeit

22


Halbwertszeiten

Aus den zwei Gegensätzen der Kernräume und des Bewegungsraumes entstehen unterschiedliche Halbwertszeiten der Nutzung und vor allem des gesamten Gebäudes. Der Wandel des Gebäudes, bezogen auf die Natur und den Menschen, wird Teil des Gebäudes. Bezogen auf ein Jahr verändern sich die Nutzungen innerhalb des Gebäudes. Im Winter werden die vier Kerne, die vor allem durch die unterirdische Verbindung unabhängig von den äußeren Bedingungen sind, durch Forscher genutzt. Im Sommer, wenn Wanderer die Alm besuchen, wird der Bewegungsraum durch diverse öffentliche Nutzungen aktiviert. Aus der Forschungsstation wird ein Ort des Austausches zwischen Forschern und Besuchern. Das Gebäude thematisiert also nicht nur das Zusammenspiel von Mensch und Natur, sondern auch von Menschen untereinander und bietet die mögliche Verbindung zwischen der natürlichen Ordnung und der menschlichen Ordnung.

Doch bezieht man den Wandel nicht nur auf ein Jahr, sondern auf Jahrtausende, verändert sich das Gebäude auf andere Weise. Das vom Menschen Geschaffene gliedert sich in den natürlichen Zyklus des Kosmos ein. Wenn der flexible Bewegungsraum entfällt und lediglich die Kernräume bestehen bleiben, also das Planetarium, das Spiegel- und Sonnenteleskop und das Schlafhaus, dann kann sich das Gebäude in die natürliche Gestalt des Ortes eingliedern, indem es ähnlich wie tief verwurzelte Felsen in der Gebirgslandschaft steht.

Das langfristige Spannungsverhältnis lässt sich über Jahrtausende gesehen - analog zu Pilgerstätten wie Stonehenge - ablesen. Während Stonehenge in der Vergangenheit mutmaßlich ein Ort der Wissenschaft und der Spiritualität war, ist er heute eine Pilgerstätte dessen Spannungsboden sich zu Gunsten der emotionalen, spirituellen Dimension entwickelt hat.

23


Masterthesis ZEIT & RAUM

Schnitt durch das Spiegelteleskop

24


Ablauf innerhalb des Planetariumkerns

25


Masterthesis ZEIT & RAUM

Zentraler Ort im Bewegungsraum

26


Bewegungsraum

27


Masterthesis ZEIT & RAUM

Gebäudemodell

28


Umgebungsmodell

29


Masterentwurf KULTURZENTRUM ARS AEVI Reaktivierung des Historischen Museum Sarajevo, Bosnien-Herzegowina

Institut für Entwerfen & Raumkompositionen Prof. Volker Staab Petra Wäldle M.A. Arch.

30


31


Masterentwurf KULTURZENTRUM ARS AEVI

Lageplan

32


Die Idee & städtebauliches Konzept

Die Stadt leidet seit dem Krieg unter dem Verfall, der scheinbar nur durch ausländische Investoren und partielle Spenden aufgehalten werden kann. Im selben Zug verfällt auch die Kultur, der Zusammenhalt und die Gemeinschaft. Aus dem Land mit zahlreichen Religionen und Ethnien, einer Brücke zwischen Morgen- und Abendland wird ein Vielvölkerstaat ohne Gemeinsamkeiten. Aus der Vergänglichkeit der Stadt, der Kultur und der Kunst entstehen zwei Reaktionen bzw. Gefühle. Zum einen die Verzweiflung, der scheinbar nur durch Emigration zu entkommen ist. Zum anderen der Trotz und der daraus resultierende Widerstand. Hierbei werden die Kulturhäuser und Sammlungen trotz der widrigen Umstände ehrenamtlich erhalten und betrieben, um eine gemeinsame Zukunft und Kultur für Sarajevo zu entwickeln. Die Menschen behindern sich gegenseitig und die erhoffte Zukunft (Utopie) weicht einer Stagnation, oder gar der Dystopie.

Daraus resultiert der Ursprungsgedanke des Entwurfes: einen Ort zu schaffen, an dem alle Ethnien und Religionsgruppen gemeinsam Kunst schaffen können, die der Stadt helfen kann eine gemeinsame Identität zu schaffen, die gleichzeitig eine gemeinsame Zukunft bedeuten kann.

Die städtebauliche Strategie des Entwurfs ist die vorhandenen Potentiale weiter zu führen. Deshalb erweitert sich der Sockel in Richtung Süden und Westen um den bestehenden Sockel zu aktivieren und zugänglich zu machen. Die Durchwegung auf und über den Sockel ist durch die bestehende Treppe und weitere Treppenanlagen gesichert, die aus den am Ort entstandenen Bewegungsströmen resultieren. Des Weiteren wird der vorhandene, tiefer liegende Innenhof, der sich zwischen dem Verwaltungs- und Glaskörper befindet, fortgeführt. Der neue Innenhof orientiert sich an der Geschosshöhe des im Sockel entstehenden Museumsbereichs.Der Innenhof belichtet diesen und bildetdadurch einen Verknüpfungspunkt zwischen Alt- und Neubau.An der westlichen Sockelkante entsteht ein Gebäuderiegel, der sowohl den Sockel als auch den Bestand rahmt und diesen abschließt. Den neuen Eingang des Museums bildet ein Turm, der sich an der südöstlichen Gebäudekante verortet.

33


Masterentwurf KULTURZENTRUM ARS AEVI

Grundriss Untergeschoss

10

8

7

6

5

4

3

2

1

1 Eingang 2 Foyer 3, 9 Daueraustellung

34

9

4 Schaulager 5 Wechselausstellung 6 Ăœbergang Bestand

7 Neuer Innenhof 8 Anlieferung 10 Alter Innenhof


Architektonisches Konzept

Die innere Logik des Gebäudes und vor allem die des Museumsbereiches basiert auf dem Prinzip der variabel proportionierbaren Räume durch die Verwendung eines Elements. Durch die Setzung von jeweils 3,5m tiefen Kreuzstützen in Verbindung mit 1,5m hohen Unterzügen entsteht ein Element oder ein Modul, das sowohl raumbildend, als auch raumöffnend wirken kann. Die kleinsten Räume zu Beginn der Ausstellung haben jeweils Raumgrößen von 5,5m und vergrößern sich in der Folge, wodurch verschiedene Größen an Räumen entstehen. Das Stützenprinzip erstreckt sich über das gesamte Museumsgeschoss und reagiert, sobald es auf den Bestand trifft, auf diesen. Es unterliegt demnach sowohl den Abmessungen des Innenhofes, als auch den Lastabtragungen des Verwaltungskörpersund passt sich der Stützenreihe desbestehenden Glaskörpers an. Dadurch entstehen im Untergeschoss zeitweise schmalere Räume und gleichzeitig bildet sich das Foyer, welches der Knotenpunkt zwischen Alt-und Neubau ist. Außerdem ergeben sich unterhalb des Untergeschosses des Glasganges tiefere Raumhöhen, die kleinere, definiertere Museumsräume erzeugen. Sobald der Körper auf die Stützen des bestehenden Ausstellungskörpers trifft, durchbricht dieses bestehende Stützenraster das Neue und bildet einen klaren Kontrast zu diesem. Durch die Reaktion des neuen Stützenprinzips auf den Bestand, verbinden sich beide Strukturen miteinander und bilden eine Einheit. Die Idee des Stützenrasters definiert die Struktur des gesamten Gebäudes. So führt sich das Stützenraster im westlich liegenden Riegel fort und bildet die Räume und Fassadengestalt des Schaulagers und der oberhalb liegenden Ateliers und Werkstätten. Weiterhin reguliert das Stützenprinzip auch die Gestalt des Turms und dessen Fassade. Innerhalb des Turms gibt es von Ebene zu Ebene variable Raumhöhen, die ähnlich wie ein Splitt-Level funktionieren und verschiedene Museumspädagogikräume und Vortragsräume bilden. Die variablen Raumhöhen resultieren aus dem Prinzip der unterschiedlich zueinander gestellten Stützen.

35


Masterentwurf KULTURZENTRUM ARS AEVI

Sprengisometrie

öffentlicher Turm

Schaulager & Ateliers

Bestandgebäude

erweiterter Sockel

Museumsebene

Baugrube

36


Programmatisches Konzept

Das gesamte Gebäude ist in fünf programmatische Teile unterteilt. Im Sockelgeschoss befindet sich das neue Museum mit dazugehöriger Wechselausstellung, Foyer und allen dazugehörigen Nebenräumen, sowie das an das Museum angegliederte Schaulager, welches auch gleichzeitig die Anlieferung des Museums beherbergt und der Verbindungspunkt zu den darüber liegenden Ateliers und Werkstätten ist. Im Untergeschoss des Glasganges befindet sich die Ausstellung des historischen Museums. Dieser Bereich verbindet gleichzeitig das Museum mit dem alten Innenhof. Im Untergeschoss des Verwaltungskörpers finden sich Räume für die Kuratoren des Museums. Der Verwaltungskörper ist durch ein separates Treppenhaus mit dem Museumsbereich verbunden. Im bereits angesprochenen Atelier- und Werkstattriegel bilden sich durch das Stützenprinzip verschieden große Räume, die von freien Künstlern und/oder von Restauratoren genutzt werden können. Ebenfalls innerhalb des Atelierriegels befindet sich der Lastenaufzug, der es ermöglicht, sowohl restaurierte Kunstwerke nach unten zu führen, als auch neu entstandene Kunst im Schaulager ausstellen zu können. Die Ateliers und Werkstätten sind durch großflächige Schiebetüren zu öffnen und können sich dadurch mit dem Sockel verbinden.Dadurch wird der Sockel als erweiterte Werkstatt oder alsAusstellungsbereich betrachtet. Der Museumsturm bildet zum einen den Eingang zum Museum und verbindet zum anderen den Außenbereich mit dem Sockelgeschoss. Des Weiteren befinden sich im Museumsturm die Museumspädagogik, ein Vortragsraum und eine Bibliothek, die der Öffentlichkeit zugänglich ist. Außerdem können auch im Atelier- und Werkstattkörper museumspädagogische Räume entstehen, die je nach Bedarf den Sockel bespielen können. Im ursprünglichen Verwaltungskörper sind auch weiterhin administrative Funktionen angelegt. So befinden sich dort neben Verwaltungsbüros auch Büros für die Kuratoren der Ausstellungen. Im Glasgang, in dem heute kleinere Büros und Vortragsräume liegen, entsteht ein Café, welches sich Richtung Osten dem alten Bereich des Sockels öffnet und diesen bespielt. Das Café wird lediglich durch zwei eingestellte Körper, die die Küche und Sanitäranlagen beinhalten, definiert. Die Idee in diesem Bereich ist, dass man innerhalb des Körpers uneingeschränkte Blicke hat. Das Café verbindet sich außerdem mit dem alten Foyer des Museums, welches auch heute noch als Foyer genutzt werden kann, wenn im ursprünglichen Museumskörper Veranstaltungen stattfinden.

37


Masterentwurf KULTURZENTRUM ARS AEVI

Grundriss Sockelgeschoss

6

5

4

3

1

2

1 Eingang 2 Ateliers 3 Sockel

38

4 CafĂŠ 5 Neuer Innenhof 6 Eingang | Veranstaltung


Querschnitte durch Neubau & Bestand

39


Masterentwurf KULTURZENTRUM ARS AEVI

Ãœbersicht

40


41


Masterentwurf KULTURZENTRUM ARS AEVI

Dauerausstellung

42


Blick in den neuen Innenhof & den Treppenaufgang

43


Masterentwurf KULTURZENTRUM ARS AEVI

Gebäudemodell

44


Museums- & Sockelebene

45


Kompaktentwurf SMALL SPACES Studentischer Wettbewerb Small Spaces Braunschweig

Institut fĂźr Landschaftsarchitektur Prof. Gabriele Kiefer Dipl.-Ing. Henri Greil & M.Sc. Anika Neubauer

46


47


Kompaktentwurf SMALL SPACES

Sprengisometrie

48


Das architektonische & programmatische Konzept

Das Grundstück befindet sich im Hinterhof eines Gebäudeensembles im Magniviertel, eines der ältesten Viertel Braunschweigs. Erreichbar ist dieses bislang nur durch eine unscheinbare Hofeinfahrt. Charakteristisch für den Hof ist die Bebauung aus verschiedenen Epochen der Geschichte. An die Gebäude schließen diverse eingeschossige Anbauten an, die den Geschäften und Restaurants als Lager- und Küchenfläche dienen. Genutzt wird das Grundstück hauptsächlich als Parkfläche für die Anwohner und wirkt nicht einladend, da es keinerlei Grünflächen bietet. Zwei angrenzende Grundstücke können als Zuwegung genutzt werden. Im Zuge der Analyse wurde deutlich, dass der Hinterhof keine eindeutige Begrenzung hat. Deshalb beschäftigt sich der Entwurf mit der Idee des Hortus conclusus. Diese Idee beschreibt ein Motiv aus der bildenden Kunst, welches oft in der Mariensymbolik verwendet wurde. Es bedeutet verschlossener Garten. Das Thema des Hortus conclusus findet sich auch in der zeitgenössischen Kunst wieder. Der entwickelte Garten besteht aus kleinen Parzellen zum Anbau von Nutzpflanzen für Menschen und Wildtiere. Diese werden von Wildpflanzen beidseitig eingerahmt. Eine zusammenhängende Wand bildet das Passepartout, welches das Grundstück rahmt. In dem Passepartout befinden sich diverse Funktionen, die dem Besucher und Nutzer des Gartens, aber auch Wildtieren durch Nistplätze dienen. Verkleidet wird das Passepartout mit karbonisierter (verkohlter) Eiche. Durch das Verkohlen der obersten Holzschicht wird die Eiche konserviert. Das schwarze Holz bildet einen deutlichen, dauerhaften Kontrast zu der Farbenpracht der angebauten Wild- und Nutzpflanzen. Durch den Garten führt ein erhöhter Weg, ebenfalls aus karbonisierter Eiche, der den Besucher leitet. An verschiedenen Punkten stößt der Weg an das Passepartout und verbindet Weg und Nutzung. An wieder anderen Punkten entwickeln sich aus dem Weg Sitzmöglichkeiten, die den Besucher zum Verweilen auffordern. Genutzt wird der Garten sowohl von Anwohnern, die auf ihren Parzellen diverses Gemüse anbauen können, als auch von der Öffentlichkeit, die den Garten als kontemplativen Ort besuchen kann. Deshalb entstehen zwei Eingänge. Zum einen führt der Weg durch die bestehendene Einfahrt und zum anderen über das westlich angrenzende Grundstück in den Garten.

49


Kompaktentwurf SMALL SPACES

Grundriss

50


Bepflanzungsplan

51


Kompaktentwurf SMALL SPACES

Querschnitt

52


Dachaufbau Begrünung Vegetationsschicht 0.50 m Filterschicht Drainageschichte 0.50 m Trennschutzschicht Bitumenschichtbahn (wurzelfest) Holzweichfaserplatte, hydrophobiert STEICO 0.02 m Holzrahmenkonstruktion 0.16 m Zellulosedämmung in Konstruktionsebene 0.16 m Konterlattung 0.02 x 0.02 m karbonisierte Eiche 0.025 m

Wandaufbau karbonisierte Eiche 0.025 m + Profilbauglas 0.025 m als Belichtungselement Konterlattung 0.02 x 0.02 m Holzrahmenkonstruktion 0.25 x 0.1 m Zellulosedämmung in Konstruktionsebene 0.16 m Sperrholz, grau beschichtet 0.02 m

ergänzend bilden die Zwischenräume der Holzrahmenkonstruktion Nistplätze für Wildtiere

Bodenaufbau Sperrholz, scharz beschichtet 0.02 m Holzrahmenkonstruktion 0.25 x 0.1 m Zellulosedämmung in Konstruktionsebene 0.16 m Auflager zwischen Boden und Fundament (hinterlüftet) Fundament 0.3 x 0.8 m

53


Masterentwurf MUSEUM FÜR TRANSITGESCHICHTE DREILINDEN Ein Museum für Dreilinden

Institut für Industriebau & Konstruktives Entwerfen Prof. Carsten Roth M.Sc.Arch. Max Wetzig

54


55


Masterentwurf MUSEUM FÜR TRANSITGESCHICHTE

Lageplan

56


Der Ort

Kaum ein anderer Ort in Berlin steht derart für die Geschichte des Transitverkehrs nach West-Berlin, wie das heute als Dreilinden bekannte Gebiet in Berlin-Zehlendorf. Hier befanden sich der alliierte Checkpoint Bravo (B) und der Grenzkontrollpunkt mit der Zollstation und Raststätte Dreilinden. Damit stand Dreilinden im Verbund mit dem Checkpoint Alpha (A) in Helmstedt-Marienborn und dem innerstädtischen Checkpoint Charlie (C) an der Berliner Friedrichstraße. Zusammen mit dem Checkpoint Alpha rahmte Dreilinden die am meisten frequentierte Transitstrecke zwischen Westdeutschland und Westberlin. Als „Eingang“ West-Berlins kam Dreilinden dabei schon früh eine besondere verkehrliche und politische Bedeutung zu, die aber erst mit der Verlegung und dem Neubau der Anlage 1969 eine originäre architektonische Fassung bekam. Neben dem Brückenbauwerk der Kontrollstelle wurden unmittelbar hinter dem Zehlendorfer Kreuz eine Zollstation, zwei Tankstellen und eine Raststätte errichtet. Besonders markant waren dabei die Gebäude der Zollstelle und Raststätte, wie auch der Tankstellen, die 1972 nach Entwürfen von Rainer Gerhard Rümmler (1929-2004), dem Leiter der Unterabteilung Entwurf der Berliner Senatsbauverwaltung, gebaut wurden. Mit ihrer leuchtenden rot-gelb-blauen Farbgebung hoben sie sich deutlich vom Grün des Waldsaums ab und bildeten eine optimistische visuelle Zäsur, ein fröhlich farbiges Stadttor West-Berlins. Im Anschluss an die Tristesse der Transitstrecke und der verhaltenen Farbigkeit in der DDR wirkte das Ensemble als optimistisches Fanal und Eintrittsmarkierung in eine andere, vermeintlich bessere Welt. Architekturhistorisch handelt es sich dabei um einige der wenigen realisierten Beispiele von Pop-Art-Architektur in Deutschland, vergleichbar in Berlin mit der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffsbau (Ludwig Leo 1967) oder dem Turmrestaurant Steglitz (Ralph Schüler / Ursulina Schüler-Witte, 1970-76).

57


Masterentwurf MUSEUM FÜR TRANSITGESCHICHTE

Städtebauliche Entwicklung Riegel in der Landschaft

Schwebender Riegel

Innere Kerne

Ausstellungskonzept

vertikale Verknüpfung

58


Programmatisches & Architektonisches Konzept

Durch die Positionierung des Gebäudes in den Hang, lenkt und begleitet es den Blick des Vorbeifahrenden entlang der Bestandsgebäude und des Neubaus. Das Gebäude hebt sich vom Erdboden ab um Analogien zu den Bestandsgebäuden zu schaffen. Jedes Gebäude vor Ort ist auf verschiedene Weise durchfahrbar oder unterfahrbar. Die Treppenkerne und der Schauraum des Entwurfs sind als verbindendes Element mit dem Erdboden verankert. Im Inneren des Gebäudes befasst sich das Museum mit dem Thema der „gestapelten Boxen“. Die Proportionen der Boxen variieren von Ebene zu Ebene. Jede Box stellt einen Höhepunkt des Museums dar. Die Boxen sind als „Whitebox“ ausgebildet und somit variabel bespielbar. Durch die verspringenden Boxen bilden sich zahlreiche Zwischenräume, die sich teilweise über zwei Ebenen erstrecken, einzelne Themen der Geschichte miteinander verbinden und dadurch verschiedene Betrachtungsweisen auf die Geschichte ermöglichen. Der Weg zwischen den Boxen bildet demnach den Transitbereich des Museums.

Die Ausstellung beginnt auf der obersten Ebene mit dem Thema „Transitgeschichte“, auf der die erdrückende Geschichte zwischen der DDR, BRD und der Entwicklung der Transitstrecke nach West-Berlin zum Ausdruck gebracht werden soll, danach folgt das Thema „Transit Erleben“ und auf der letzten Museumsebene befindet sich das Thema „Transit West-Berlin“. Die Boxen variieren, je nach Thematik der Ausstellung, in ihren Dimensionen und sollen somit unterschiedliche Empfindungen zum Ausdruck bringen. Die Fassade bildet eine transluzente Hülle, die die Umgebung Teil des Gebäudes werden lässt.

59


Masterentwurf MUSEUM FĂœR TRANSITGESCHICHTE

Sprengisometrie

Konstruktion

Fassade

Dauerausstellung

Eingangszone

Wechselausstellung

60


Grundrisse

1

2

3

4

5

6 1 Transitgeschichte 2 Transit Erleben 3 Transit West-Berlin

4 Museumsshop 5 Schauraum, Foyer 6 Sonderausstellung

61


Masterentwurf MUSEUM FÜR TRANSITGESCHICHTE

Längsschnitt

62


63


Masterentwurf MUSEUM FÜR TRANSITGESCHICHTE

Foyer

64


Ausstellungsbereich

65


Bachelorarbeit STADTHAUS AM DOM | WETZLAR Reaktivierung des Stadthausquartiers in der Altstadt von Wetzlar

Dessauer Institut für Baugestaltung Prof. Ralf Niebergall Prof. Beatriz Möller

66


67


Bachelorarbeit STADTHAUS AM DOM

städtebauliche Entwicklung

68


Die Idee & städtebauliches Konzept

Die Altstadt von Wetzlar erhält ihre Einzigartigkeit durch die vielen verwinkelten, vielfältigen Fachwerkhäuser, Gassen und die unregelmäßige Topografie. Das heutige Stadthaus orientiert sich keineswegs an diesen Gegebenheiten. Dieses charakterisiert sich durch die großflächig verspiegelten Glasfassaden in Richtung des Doms, sowie den rauen Beton, der durch kontextlose Farben gestaltet wurde. Das Stadthaus wurde 1978 erbaut und wird 2018 wieder abgerissen, weil viele Bereiche des Gebäudes erhebliche Baumängel aufweisen. Es ergibt sich demnach die Möglichkeit, ein 3600 m² großes Gebiet in der Altstadt von Wetzlar neu zu gestalten. Auf Grundlage dessen, habe ich mir die Aufgabe gestellt, zunächst das Gebiet städtebaulich neu zu gestalten und im weiteren Schritt die Häuserreihe, die sich dem Dom zuwendet neu zu planen und zu gestalten.

Der neue Entwurf soll sich dem historischen Wetzlar wieder annähern. Viele Teile der Altstadt von Wetzlar wurden nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen, so auch die Gebäude auf dem heutigen Stadthausareal. Doch auch vor dem Krieg gab es keine wirkliche städtebauliche Struktur auf diesem Gebiet. Nur die Häuser, die sich dem Dom zuwenden, waren städtebaulich in die umgebende Altstadt eingebunden und prägten das damalige Stadtbild. Charakteristisch für die Altstadt sind u.a. die vielen kleinen Hinterhöfe und Gassen, sowie die natürlich, ‚organisch‘ gewachsene Stadtstruktur. Im ersten Schritt der städtebaulichen Strukturierung bilde ich deshalb einen Körperumriss, der die Winkel und Ausrichtungen der Nachbargebäude aufnimmt. Nur im Bereich der sich dem Dom zuwendet, orientiere ich mich an den Proportionen der Gebäude, die vor dem Krieg dort standen. Im nächsten Schritt bilde ich Wege, die es dem Besucher möglich machen, das gesamte Areal durch Shortcuts zu durchlaufen und neue Verbindungen zu entdecken. Des Weiteren gliedert sich das Gebiet nun in drei Höfe. Der südlichste ist privat, während die weiter nördlich gelegenen auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Im nächsten Schritt passe ich die einzelnen Gebäude an die umliegende Bebauung und an die Topografie an. So orientiert sich auch die Ausrichtung des Daches an der direkten Umgebung. Die Nutzung der Gebäude ist vielfältig. So beinhalten die südlich gelegenen Häuserblöcke Wohnungen für alle Altersgruppen, während die nördliche Häuserfront auch öffentliche Institutionen beherbergt. Dort befindet sich die Stadtbibliothek, die Stadtinformation, ein Café und Wohnungen

69


Bachelorarbeit STADTHAUS AM DOM

FrĂźher & Heute

70


Architektonisches Konzept

Die Gebäude auf der Nordseite, die sich zu dem Domplatz hin orientieren, nehmen die Gebäude, die vor dem Zweiten Weltkrieg dort standen, als Vorbild. So ergeben sich daraus sowohl die Proportionen als auch die Form des Daches und die Ausrichtung dessen. Um die Gebäude farblich an den Kontext anzupassen, verwende ich rot, weiß und grau eingefärbten Dämmbeton. Die Rauigkeit des Betons stellt hierbei eine Grenze zwischen Alt und Neu dar. Jedes Gebäude besitzt eine eigenständige Fassade, doch ergeben die Fassaden durch ihre Strenge ein Gesamtensemble. Die Gestaltung der Fassade formt eine klare Grenze zwischen den alten Fachwerkhäusern und dem Neubau. Allerdings gibt es einige Analogien zu der bestehenden Umgebung. So verspringen einige Fassaden von Geschoss zu Geschoss und bilden dadurch eine klare Verbindung zu den Versprüngen in den Fassaden der Fachwerkhäuser. Allerdings drängen sich die Gebäude nicht in den Vordergrund; sie fügen sich in die Umgebung ein.

Das neue „Herzogliche Haus“ (das weiße Eckhaus) verfügt im Erdgeschoss über ein Restaurant und in den darüberliegenden Etagen über Wohnungen. Im Erdgeschoss des roten Hauses befindet sich die Stadtinformation. Die restlichen Gebäudeteile werden als Stadtbibliothek genutzt. Man betritt diese über das traufständige Haus. Zunächst gelangt man in das Foyer und wird von dort über die Wendeltreppe in die einzelnen Etagen und Bereiche geleitet. Im Dachgeschoss befindet sich die Kinderbibliothek, die durch vereinzelte Durchbrüche in den Wänden und Dächern miteinander verbunden ist. Die Innenräume der Stadtbibliothek sind mit hellen Farben und den Rottönen der einzelnen Fassaden gestaltet.

71


Bachelorarbeit STADTHAUS AM DOM

Grundriss Erdgeschoss

72


Grundriss erstes Dachgeschoss & Ansicht Nord

73


Bachelorarbeit STADTHAUS AM DOM

Fassadenschnitt

1

Teppichbelag Zementestrich als Heizestrich 69mm

6

PE-Folie Trittschalldämmung 20mm Zusatzdämmung zur Medienverlegung 35mm WU-Beton 200mm Schaumglas in Heißbitumen 200mm Magerbetonschicht 100mm

2

ACO Regenrinne Bitumenschicht (einlagig) Perimeterdämmung 100mm

3

Teppichbelag Zementestrich als Heizestrich 69mm PE-Folie Trittschalldämmung 20mm Zusatzdämmung zur Medienverlegung 35mm Stahlbetondecke 200mm

4

Pfosten-Riegel-Holzprofil Dreifach-Isolierverglasung

3

4 5

5

Dämmbeton als Sichtbeton 500-700mm

6

Schieferplatten feine Lattung für Schieferplatte 50mm Konterlattung 50mm x 50mm Holzweichfaserplatte (hydrofugiert, steico) Pfetten 80mm x 140mm Zellulosedämmung in Pfettenebene 140mm OSB-Platte, dampfdicht verklebt 20mm Dachsparren 200mm x 150mm

2

1

Installationsebene zwischen Dachsparren OSB-Platte, Dachverkleidung 20mm

74


Foyer Stadtbibliothek

75


Stegreif HAUS AUF STELTZEN

76


77


Stegreif HAUS AUF STELTZEN

Querschnitt

78


Innenraum

79


Stegreif HAUS AUF STELTZEN

In den Feldern

80


81


Portfolio 11.2018

TschĂźss

und auf Wiedersehen!

82


83


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.