B 7243 F Deutschland
3/2012
Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie
Familie Kindheitsglück – Eltern erinnern sich
Weltweit
Freiwilligendienst in Sambia
Don Bosco Jugendseelsorge hinter Gittern
Die Geschichte meiner Großmutter Auf den Spuren der eigenen Identität
Inhalt
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6 Auf den Spuren der eigenen Identität: Gesa Meyer mag es, ihrer Großmutter zuzuhören, wenn sie über ihre Jugend spricht. Es sind Erzählungen, die nicht nur Vergangenes lebendig werden lassen, sondern auch die eigene Geschichte greifbar machen.
I m B l i c k p unkt 5 Wie sieht die Zukunft der Kirche in Deutschland aus? Eine Frage an Dekan Karl Jung
Thema 6 Die Geschichte meiner Großmutter Als Kind war Gesa Meyer oft zu Besuch bei ihren Großeltern. Mit unserem Autor Clemens Tangerding hat die 32-Jährige über ihre Oma Lieselotte gesprochen, zu der sie auch heute noch engen Kontakt hat.
12 Haus der Erinnerungen Das Deutsche Tagebucharchiv in Emmendingen beherbergt 12.000 Tagebücher, Briefwechsel und autobiographische Dokumente.
Fa m i l i e 14 „Das werde ich nie vergessen!“ Eltern erinnern sich an ihre schönsten Erlebnisse aus Kindertagen.
17 „Biographiearbeit ist wichtig!“ Ein Gespräch mit dem Erwachsenenbildner, Autor und Berater Hubert Klingenberger
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14 Glückliche Kindheit: Im Wald toben, Balletttanzen, der erste eigene Hund – zwei Mütter und ein Vater erzählen von ihren schönsten Kindheitserinnerungen und davon, was sie ihrem Nachwuchs weitergeben möchten.
18 Kolumne Langer Samstag — Kolumne von Gesa Rensmann
19 Hier und dort
Don Bos co 22 Mit kleinen Schritten die Welt verbessern „Ich würde es jederzeit wieder tun.“ Kerstin Klesse absolvierte ihren Freiwilligendienst in Sambia und unterrichtete dort Waisenkinder.
26 Ein Strohhalm im Knastalltag Pater Elmar Koch besucht regelmäßig Jugendliche in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim.
28 Don Bosco aktuell
Buntes 34 Kinderseite Steffi und Tobi zeigen, wie man Märchen erzählt.
36 Ratgeber Sie fragen, unsere Experten antworten.
37 Preisrätsel Mitmachen und gewinnen!
Inhalt
„Ich wollte eine Herausforderung annehmen, die mich an meine Grenzen bringt.“ Seite 23
Liebe Leserin, lieber Leser! Eine spannende Angelegenheit ist das! Einfach mal die alten Fotoalben herauskramen und anfangen, zu schauen und zu entdecken. Als Kind hat mich das schon so fasziniert, wenn ich mit meiner Oma zusammen die kleinen Bilder aus der alten Blechschachtel zog. Jedes Mal begann sie mit dem Hinweis, dass sie die Bilder längst schon in ein Album kleben und mit Bildunterschriften versehen wollte, „denn sonst weiß doch später keiner mehr, wer da drauf ist“. Leider ist es dazu nicht mehr gekommen. Wenn ich heute mit meinen Nichten die alte Schachtel hervorhole, beginnt häufig ein großes Rätselraten: „Und wer ist
Einen Nachmittag lang erzählte eine Enkelin dem Don Bosco magazin-Autor Clemens Tangerding von ihrer Großmutter. Tangerding war verblüfft, was seine Gesprächspartnerin nach 20 Jahren noch alles über die Ferien bei der Oma wusste. Der Autor musste immer wieder an seine Oma Inge denken: „Sie hat mir beim Stadt-Land-Fluss-Spielen einmal 100 Punkte geschenkt, weil ich eine ganz ausgefallene Hunderasse kannte, den Bull Mastiff. Sonst hätte ich das Spiel haushoch verloren.“ Seite 6
dieses Mädchen mit den blonden Zöpfen?“ Stets beginnt dann eine Reise in vergangene Jahrzehnte unserer Familie. Wie damals alles aussah! Was die Leute für komische Klamotten anhatten! Sind die denn nie in den Urlaub gefahren? Fragen über Fragen – manches kann ich erzählen, vieles weiß auch ich nicht mehr. Aber jedes Mal spüre ich, wie es mir und meinen Nichten gut tut, diese Reise anzutreten. Man setzt die eigenen Lebenserfahrungen in Bezug zu dem, was man sieht. Man erkennt, dass sich zwar vieles verändert hat, aber die Leute damals wie heute glücklich sind, wenn sie in der Familie zusammenkommen. Und wie schön gefeiert wurde, wenn geheiratet oder ein neuer Erdenbürger getauft wurde. Und dann sind da auch die vielen Bilder von unseren Familienmitgliedern in der Pfarrgemeinde. Das gehörte damals einfach dazu. Die Kirche war ein ganz wichtiger Ort für die Familie, in der alle Feste gefeiert wurden. Das ist heute für viele Menschen nicht mehr der Fall. Umso wichtiger ist es, sich auch diese Bilder anzuschauen – denn die Menschen darauf wirken eigentlich ganz zufrieden. Wann schauen Sie mal wieder in Ihr Fotoalbum?
„Ganz schön beklemmend, die kahlen Gefängnisflure mit den vielen Gittertüren“, erzählte unsere Redakteurin Hannah-Magdalena Pink, als sie von ihrem Besuch mit P. Elmar Koch in der Justizvollzugsanstalt StuttgartStammheim zurückkehrte. Der Salesianerpater kümmert sich dort einmal in der Woche um Jugendliche Straftäter, die in Untersuchungshaft sitzen. Seite 26
Mit guten Wünschen für eine gute Sommerzeit Ihr
P. Alfons Friedrich SDB Chefredakteur
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Ein Drittel aller Kinder lebt im Slum
Auf den Straßen von Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone, leben mehr als 3.000 Kinder in Müll und Elend.
Fast die Hälfte aller Kinder weltweit wächst in Städten auf. Laut einem aktuellen Bericht des Kinderhilfswerkes UNICEF lebt ein Drittel von ihnen in einem überbevölkerten Slum. Diese Kinder haben meist keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen, Gesundheitsversorgung oder Schulen, so das Hilfswerk. Die negative Folge: In Städten mit großer Slumbevölkerung wie Manila, Johannesburg oder Bogotà gleiten die Kinder aufgrund sozialer Ungleichheit häufig in die Kriminalität ab.
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„Filippas Engel“ sucht engagierte junge Menschen Die Stiftung „Filippas Engel“ schreibt auch in diesem Jahr einen Preis für junge Menschen aus, die sich mit außergewöhnlichem Engagement für andere einsetzen. Bewerben können sich bis zum 1. Juni 2012 sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen. Die Hauptpreise sind mit je 2.500 Euro dotiert. Benannt ist die Stiftung nach Filippa von Sayn-Wittgenstein, die mit 21 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam. Einige ihrer Tagebuchaufzeichnungen wurden im Münchener Don Bosco Verlag als Buch veröffentlicht, mit dessen Erlös die Familie im Don Bosco Stiftungszentrum die Stiftung „Filippas Engel“ gründete. Weitere Informationen unter www.filippas-engel.de.
Im Blickpunkt
Von Unsicherheit bis Pragmatismus Die Lebenswelten von Jugendlichen in Deutschland driften immer weiter auseinander. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Sinus-Jugendstudie „Wie ticken Jugendliche 2012“ im Auftrag von sechs kirchlichen und gesellschaftspolitischen Institutionen. Sieben Prozent der Befragten gehören einer „prekären Lebenswelt“ an und glauben nach Aussage der Forscher, dass sie keine Chance auf eine Berufsausbildung und ein Arbeitsverhältnis haben. Zudem werden sie oft von Gleichaltrigen aus der Mitte der Gesellschaft ausgegrenzt. Die meisten Jugendlichen begegnen unsicheren Berufsund Lebensperspektiven aber mit einer pragmatischpositiven Grundhaltung. Viele spüren einen wachsenden Leistungsdruck und beginnen immer früher damit, ihr Leben aktiv zu gestalten. Allen Jugendlichen gemeinsam ist laut Studie ein Bedürfnis nach Sinnfindung, Freundschaft und Familie.
Texte: KNA, hmp; Fotos: KNA-Bild, iStockphoto, bischöfliche Pressestelle
Mehr über die Studie und ein Interview mit dem Soziologen Klaus Hurrelmann unter www.donbosco-magazin.de.
1,196 Milliarden
Mitglieder zählt die katholische Kirche weltweit. Das sind rund 17,5 Prozent der Weltbevölkerung.
eine frage an ...
Dekan Karl Jung: „Wie sieht die Zukunft der Kirche in Deutschland aus?“ Das ist eine spannende Frage, die auch das Motto des Katholikentages 2012 in Mannheim widerspiegelt: „Einen neuen Aufbruch wagen!“ Diese Worte zielen in die Zukunft. Die Kirche in Deutschland wirkt gegenwärtig eher etwas müde und erschöpft. Deshalb braucht sie neue und bewegende Impulse. Wie können diese aussehen? Kirche ist nicht einfach eine Institution, die Menschen planen und organisieren können. Kirche lebt vom Gottvertrauen und es kann sie nur in Bezogenheit zum Heiligen Geist geben. Kirche muss geist-offener werden! Dabei kann die Kirche in Deutschland viel von den „jungen“ Kirchen in anderen Kontinenten lernen, besonders was die Freude an Gott und einen lebendigen und ausstrahlenden Glauben angeht. Kirche muss „katholischer“, das heißt universal vernetzter werden! Weiter braucht es eine neue Kommunikationskultur. Angesichts zunehmend verletzender Polarisierungen ist ein neues Miteinander nötig, damit Kirche mehr als „Familie Gottes“ (II. Vaticanum) wahrgenommen wird. Kirche muss dialogfähiger werden! Ganz entscheidend ist für mich, dass sich die Kirche in Deutschland mehr den Nichtglaubenden, Ausgetretenen, Agnostikern, Zweiflern und Enttäuschten zuwendet. Kirche muss missionarischer und evangelisierender werden!
Karl Jung, Leiter des Stadtdekanates in Mannheim, ist Mitglied des Leitungsgremiums des 98. Deutschen Katholikentags, der von 16. bis 20. Mai in Mannheim stattfindet.
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Ein Leben, viele Erinnerungen – Gesa Meyer sieht sich gerne alte Fotos ihrer GroĂ&#x;mutter an.
Thema
Die Geschichte meiner Oma Text: Clemens Tangerding, Fotos: Dominik Butzmann
Wenn Gesa Meyer sich an ihre Oma erinnert, dann denkt sie an Bohnen und Erbsen, die sie gemeinsam pulen, und reife Kirschen, die sie entsteinen und zu Saft verarbeiten. Mehrmals im Jahr, meist in den Ferien, war Gesa als Kind zu Besuch bei ihren GroĂ&#x;eltern. Heute ist sie 32. Zu ihrer Oma Lieselotte hat die junge Berlinerin noch immer engen Kontakt.
Thema
Die Enkelin liebt es, der 84-Jährigen zuzuhören, wenn sie über ihre Kindheit und Jugend spricht, und gemeinsam mit ihrer Oma zu lachen, wenn sie von Erlebnissen mit der Schwiegermutter erzählt. Es sind Erzählungen, die Vergangenes lebendig werden lassen und auch die eigene Geschichte greifbarer machen. Das DON BOSCO magazin hat Gesa Meyer in Berlin besucht.
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esa Meyer füllt Bohnen in eine Kaffeemühle, setzt den Deckel darauf und drückt den Knopf. Es wird laut. Sie lächelt, als würde sie sagen wollen: Gleich ist der Lärm vorbei. Vor dem Fenster steht ein weißer Küchentisch. An manchen Stellen ist die Farbe abgeblättert. Die Dinge in der Wohnung der 32-Jährigen sehen ausgesucht aus, besonders. Alles scheint am richtigen Platz zu sein. Gesa füllt den Kaffee in graue Becher, stellt sie auf den Tisch und setzt sich. Vor ihr liegen Schwarzweißfotos. Sie schaut die Aufnahmen erst eine Weile an, dann nimmt sie eines der Fotos in die Hand. Es ist ein Verlobungsbild. Ihre Oma Lieselotte ist darauf zu sehen. Der Mann beugt sich zur Frau hinunter. Das Bild wirkt gestellt. Ihm sieht man die Anstrengung an, seine Verlobte strahlt wie Audrey Hepburn. Ihre Enkeltochter legt das Bild wieder auf den Tisch und sieht an die Decke.
Frisch verlobt mit Opa: Gesas Großmutter Lieselotte lacht glücklich in die Kamera.
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Wir haben gestern Abend noch telefoniert. Unser wichtigstes Thema war ihr Garten. Sie hat mir erzählt, was wächst und was nicht wächst, und vom Wetter gesprochen. Ich habe ihr gesagt, dass ich im Sommer zu ihr komme und wir dann zusammen Bohnen und Erbsen pulen und Kirschen entsteinen. Das haben wir früher auch gemacht, wenn ich in den Ferien bei ihr war. Meine Eltern sind in den Urlaub gefahren und haben mich bei ihr vorbeigebracht. Meine Schwester Silke kam zur anderen Oma. Ich sehe mich morgens aufwachen. Sie hat mir über den Kopf gestreichelt und mich „min Lütt“ genannt. Das heißt „meine Kleine“. Oma Lieselotte kommt aus Westfalen und sagt manchmal Worte auf Plattdeutsch. Nachdem sie mich aufgeweckt hat, ist sie in die Küche gegangen. Das alte Bett hat geknarzt, als ich mich bewegt habe. Alles roch nach sauberer Wäsche. An der Wand hing ein Poster mit einem Katzenjungen neben einem Rehkitz. In der Küche stand mein Frühstücksgedeck. Meine Oma war wahrscheinlich schon drei Stunden lang wach. Sie hat sich zu mir gesetzt und mit mir Brote gegessen. Danach hat sie gespült. Anschließend sind wir in den Garten gegangen. Er war groß und ist es immer noch. Dort stehen Obstbäume,
Blumen blühen, in den Beeten wachsen Salatköpfe und Tomaten. Früher hat mich Oma zu meinem eigenen kleinen Beet geführt, auf dem ich Möhren angepflanzt habe. Während ich vor mich hin gearbeitet habe, hat sie sich um das andere Gemüse gekümmert. Ab und an ist sie gekommen und hat mir ein Apfelstückchen in den Mund gesteckt. Sie hat es geliebt, wenn etwas Kleines größer wird. Um elf Uhr sind wir ins Haus gegangen. Sie hat mit dem Kochen angefangen, ich habe ihr dabei geholfen. Es war immer etwas aus dem Garten dabei. Oma weiß, wie wichtig gutes Essen ist. Ich kann mich noch daran erinnern, wie es war, als ich allein nach Berlin gezogen bin und angefangen habe, freiberuflich zu arbeiten. Es gab riesige Probleme bei meinem ersten großen Projekt. Mir ging es richtig schlecht. Meine Oma hat davon erfahren und in dieser Zeit häufig bei mir angerufen. Jedes Mal hat sie mich gefragt: „Was hast du heute gegessen?“ Es gab damals immer um Punkt 12 Uhr Essen. Immer. Dazu erschien mein Opa. Er hat die meiste Zeit in seinem Büro verbracht. Auch nach seiner Pensionierung saß er lange darin. Wir glauben, er hat dort geraucht. Wir haben vor dem Essen zusammen gebetet. Religion hat keine große Rolle gespielt bei Oma und Opa, das Tischgebet
hat ihnen einfach gefallen. Während wir gegessen haben, musste ich erzählen, was ich vormittags im Garten gemacht hatte. Als ich älter wurde, haben die beiden am Mittagstisch manchmal von früher erzählt. Ich fand es unvorstellbar, wie aufwändig ihr Leben gewesen sein muss. Einige Male haben sie vom Krieg gesprochen. Oma hat zu der Zeit noch bei ihren Eltern gewohnt. Was sie über die Nazizeit gesagt haben, klang wie eine Rechtfertigung. Das habe ich meinem Vater danach erzählt. Er hat gesagt, ich müsse nicht alles glauben, was die Erwachsenen so sagen. Ich solle zu ihm kommen, wenn ich Fragen zum Krieg habe. Mir hat das gefallen, dass es da irgendwie etwas gab, das ich nicht wissen sollte. Nach dem Essen hat mein Opa einen Mittagsschlaf gehalten. Oma und ich sind in die Küche gegangen. Sie hat gespült – erst die Gläser, dann die Teller, das Besteck und zum Schluss Töpfe und Pfannen. Die Reihenfolge von den sauberen zu den schmutzigen Sachen hat sie nie geändert. Ich mache es genauso wie sie.
Noch heute – 20 Jahre später – weiß die junge Berlinerin genau, wie ihr Zimmer bei den Großeltern aussah.
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Gesa Meyer lebt als freie Gestalterin in Berlin. Genau wie ihre Großmutter mag sie das praktische Arbeiten.
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ie gebürtige Münsteranerin verschwindet in ihrem Büro und kommt mit einem Papier zurück. Eine Kuh ist darauf abgebildet. Sie erzählt, dass sie die Kuh für ein Plakat entworfen hat. Es sollte Teil einer Kampagne gegen den übertriebenen Konsum von Rindfleisch sein. Anstatt die Kuh auf dem Bildschirm zu entwerfen, sei sie beim Kartoffeldruck entstanden. Sie legt den Zettel beiseite. Eine Weile lang sagt sie nichts, dann fährt sie mit den Fingern etwas nervös durch ihr Haar.
Meine Oma und ich ähneln uns in manchen Dingen. Wir mögen es, wenn wir praktische Dinge tun können: so wie Bohnen pulen. Vielleicht bin ich auch deswegen Gestalterin geworden. Die Arbeit ist auch häufig praktisch. Oma und ich sind uns auch vom Typ her ähnlich. Wir sind beide eher still. Sie hatte wie ich eine große Schwester, die lauter und größer war und immer ein bisschen weiter. Als Kind habe ich darüber natürlich noch nicht nachgedacht. Früher fand ich es am lustigsten, wenn Oma und Opa über meinen Vater gesprochen haben. Das musste ich immer als Erstes erzählen, wenn ich wieder zu Hause war. Meine Oma hat gesagt, er sei ein sehr braves Kind gewesen. Opa hat dann manchmal von ein paar Frechheiten meines Vaters berichtet. Vielleicht war ihm das wichtig, dass Papa nicht nur anständig war. Er war es nämlich selbst nicht. Er war ein Draufgänger und hat einige Male richtig Mist gebaut.
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Ich weiß gar nicht, wie die beiden sich kennengelernt haben. Jedenfalls hatte mein Großvater wohl mehrere Freundinnen gleichzeitig, eine davon war Oma. Als sie mit meinem Vater schwanger wurde, hat Opa sich ihr Fahrrad ausgeliehen. Damit ist er zu den anderen Mädchen gefahren und hat ihnen abgesagt. Danach haben sie geheiratet. Das muss 1949 gewesen sein. Es ist unvorstellbar. Oma hatte nie die Möglichkeit, eine Beziehung zu beenden. Sie fand Opa auch toll, aber geheiratet haben sie, weil Papa kam. Meine Oma hat mir auch erzählt, dass Opa einmal einige Zeit im Gefängnis verbringen musste, weil er eine Geldstrafe nicht bezahlen konnte. Mein Vater hat, während sein Vater hinter Gittern saß, meine Oma von der Arbeit abgeholt. Sie hat in einem Lebensmittelladen ausgeholfen. Als das Geld knapp wurde, hat sie dort auch noch spätabends die Lager aufgefüllt. Eine Berufsausbildung hatte sie nicht.
Thema
„Wie Oma und Opa sich kennengelernt haben, weiß ich gar nicht so genau“, sagt Gesa Meyer. Die Frage wird die Enkelin ihrer Großmutter vielleicht beim nächsten Treffen stellen.
mund bin ich mindestens zweimal im Jahr für ein Wochenende zu ihr gefahren. Meine Freunde haben damals gesagt, dass ich total oft zu meiner Oma fahren würde. Ihr selbst war das zu wenig. Wir konnten über meine Besuche eine ganze Zeit lang nicht sprechen. Ich glaube, es lag an der ganz neuen Situation für sie. Oma musste sich erst daran gewöhnen, dass sie sich um niemanden mehr kümmern konnte. Oma hat erst ihre Eltern gepflegt, die oben im Haus gewohnt haben. Später hat sie ihre Schwiegermutter versorgt. Dabei hat die Mutter meines Opas meine Oma lange nicht akzeptiert. Als mein Opa sagte, dass er sie heiraten wollte, musste meine Oma zum Diktat bei seiner Mutter erscheinen. Meine Urgroßmutter wollte testen, ob sie schlau genug für meinen Opa war. Am Ende ihres Lebens hat meine Urgroßmutter sich von meiner Oma waschen, füttern und umziehen lassen. Nach dem Tod ihrer Schwiegermutter hat sich Oma rund um die Uhr um meinen Opa gekümmert. Der ist auch schon lange tot. Seit ich in Berlin wohne, sehe ich Oma Lieselotte nicht mehr so oft wie früher. Aber wir telefonieren viel. Wenn ich im Sommer zu ihr fahre, verbringen wir wie immer die meiste Zeit im Garten. Wir werden Bohnen und Erbsen pulen. Nachmittags werden wir auf den Friedhof fahren und das Grab von Opa und meinen Urgroßeltern besuchen. Oma ist 84 Jahre alt und hatte in den vergangenen Jahren mehrere Operationen. Wir werden uns viel Zeit lassen für alles. Mittagessen wird es nicht mehr jeden Tag um Punkt 12 Uhr geben, sondern manchmal etwas s klingelt das Telefon. Gesa Meyer steht auf und nimmt im Flur früher und manchmal etwas den Hörer ab. Sie spricht mit einem Kunden, für den sie Brief später. papier und Visitenkarten gestaltet. Seit 2009 arbeitet sie als freiberufliche Gestalterin. Ein Auftraggeber hat sie nicht mit Geld, sondern mit einem Tisch bezahlt. Der Möbelproduzent hatte sie mit der Gestaltung seines Katalogs beauftragt. Der Tisch aus unbehandeltem Holz steht nun in ihrem Büro. Auch die roten Schuhe aus Wildleder, die sie trägt, hat sie für ihre Arbeit bekommen. Für die befreundeten Schuhhersteller hat sie einen Schriftzug entworfen.
Mein Opa ist mit meiner Oma immer sehr liebevoll umgegangen. Wenn ich bei den beiden war, haben wir nachmittags oft Freunde von Oma besucht. Es war etwas langweilig, aber alle haben sich gefreut, wenn sie mich gesehen haben. Das mochte ich. Eine Tante wohnte ganz in der Nähe. Sie hatte zwei Kinder, die fünf Jahre jünger waren als ich. Es war toll, für wenige Stunden war ich die Große. Dann sind wir nach Hause gefahren und haben das Abendessen vorbereitet. Es gab Brot mit Aufschnitt und Käse, Obst und Gemüse. Wir haben abends im Wohnzimmer gegessen, weil dort der Fernseher stand. Als Oma und ich mit dem Essen kamen, sah Opa schon irgendeine Sendung. Nach dem Essen haben wir zu dritt vor dem Fernseher gesessen. Wenn ich Pech hatte, lief Musikantenstadl. Meine Oma hat nebenher Socken gestopft. Ich habe meistens etwas gestrickt, das ich verschenken konnte: Schals zum Beispiel und Topflappen. Irgendwann hat meine Oma dann gesagt, dass ich ins Bett müsse. Ich habe dann noch versucht, etwas ganz Wichtiges mit ihnen zu besprechen. Das habe ich zu Hause auch so gemacht. Ich weiß noch, dass die Schals, an denen ich gearbeitet habe, am nächsten Morgen schon viel länger waren als am Abend vorher. Meine Oma hatte weitergestrickt und es nicht gesagt. Ich habe Oma meine ganze Kindheit über mehrmals im Jahr besucht. Auch während des Studiums in Dort-
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Thema
Haus der Erinnerungen Tagebücher, Briefwechsel, Lebenserinnerungen – im alten Rathaus in Emmendingen im Breisgau werden rund 12.000 autobiographische Aufzeichnungen gesammelt und archiviert. Für Wissenschaftler und Studenten ist das 200 Quadratmeter große Archiv eine wahre Fundgrube. Ein Besuch in Deutschlands einzigem Tagebucharchiv Text: Angelika Luderschmidt
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In jedem Buch steckt ein Leben
Seit mehr als zehn Jahren können im alten Emmendinger Rathaus unweit von Freiburg Interessierte in Kopien autobiographischer Dokumente aus drei Jahrhunderten lesen. Stetig wächst die Sammlung des Deutschen Tagebucharchivs.
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„Das hier ist ein ziemlicher Apparat geworden. Pro Jahr erhalten wir zwischen 150 und 200 Neuzusendungen, und mittlerweile helfen uns über 100 ehrenamtliche Mitarbeiter“, erklärt Leiterin und Gründerin Frauke von Troschke, während sie einen grünen Lederkoffer öffnet. „Den haben wir ganz neu bekommen“, sagt sie und greift nach einem Schwarzweißfoto. Auf ihm abgebildet ist eine junge Frau in aufrechter Tanzpose mit Bikinioberteil und langem Tuch um die Hüften. Gebracht hat den alten Koffer ein Mann, der ihn für fünf Euro auf einem Berliner Flohmarkt
Fotos: Deutsches Tagebucharchiv e.V, Angelika Luderschmidt
as vielleicht außergewöhnlichste Ausstellungsstück trägt die Signaturnummer 67. In einer Vitrine, geschützt vor Staub und neugierigen Besucherhänden, steht zwischen Tagebüchern, Postkarten und Briefen eine Morserolle. Insgesamt 65 Meter ist die Funkerrolle lang, über und über bemalt mit Zeichnungen und Karikaturen. Wie eine Filmrolle mutet diese Sammlung unterschiedlicher Szenen an, die Soldaten während des Ersten Weltkrieges mit viel Liebe zum Detail und ein paar Buntstiften erschufen. Männer in Uniform mit Gewehr über der Schulter, Befehlsgeber mit fratzenhaften Gesichtern, zerstörte Häuserfassaden – allein das durch die Vitrine sichtbare Ende der Rolle gibt viel über den Alltag und die Gefühlswelt der Männer in Zeiten von Not und Todesangst preis. Der Drang, Erlebtes schriftlich oder mittels Zeichnungen festzuhalten, es dadurch zu verarbeiten oder für die Nachfahren zu erhalten, macht erfinderisch: Zigarettenpapier, Laken, Kalenderblätter – mehr als 12.000 Erinnerungen, Tagebücher und Briefwechsel von rund 3.000 Autoren beherbergt das Deutsche Tagebucharchiv im alten Emmendinger Rathaus in der Nähe von Freiburg. Das Archiv ist das einzige seiner Art in Deutschland.
gekauft hat. „Hier steckt ein ganzes Leben drin“, sagt von Troschke und zieht sich weiße Baumwollhandschuhe an, bevor sie den Messingverschluss eines schwarzen, an den Ecken stark abgewetzten Tagebuchs öffnet, das neben Briefen und kleinen Buchkalendern ebenfalls im Koffer liegt. Die Aufzeichnungen und Erinnerungen stammen aus den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Autorin war die auf dem Foto Abgebildete selbst, eine Sängerin, die sich ihr Geld auf kleinen Bühnen in Berlin verdiente.
Lebendiger Geschichtsunterricht Das Deutsche Tagebucharchiv ist für Frauke von Troschke eine Herzensangelegenheit. Während andere Frauen längst ihren Ruhestand genießen, steckt von Troschke viel Energie in ihr Projekt. Die Idee zur Initiierung entstand, als sie ihre Schwester in Italien besuchte, die einige Zeit zuvor dorthin ausgewandert war. Die gab ihr den Tipp, auf ihrer Reise auch einmal im Tagebucharchiv in der Nähe von Arezzo vorbeizuschauen. „Ich war begeistert, weil es mich fasziniert, das Leben aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen“, beschreibt von Troschke ihren Besuch, der ihre Zukunft verändern sollte. Dann ging alles ganz schnell: Von Troschke gründete „mit den sieben Aufrechten“, wie sie lachend erzählt, den Verein. Bis heute arbeiten bis auf den Leiter der Geschäftsstelle ausschließlich Ehrenamtliche im Archiv. „Drei Viertel der Kosten stemmen wir selbst“, sagt die Leiterin und fügt hinzu: „Wir generieren Gelder über Mitgliedsbeiträge, Verkauf von Broschüren oder Lesungen. Selbst unsere Ehrenamtlichen müssen Vereinsbeiträge bezahlen. Anders geht es nicht.“ Wichtiger Kern der Arbeit ist das Lesen und Verschlagworten der ausschließlich autobiographischen Dokumente. Rund 50 Personen im In- und Ausland arbeiten die Kopien sämtlicher Briefe und Bücher in Lesegruppen durch, entziffern die oft schwer zu lesende Schrift, notieren, in welcher Zeit und von wem das Dokument verfasst wurde und welche (historischen) Geschehnisse der Autor reflektiert. Im Anschluss werden die Stichworte in eine Computerdatenbank eingepflegt.
„August 1905. Die Großmutter von Kleinhildchen fängt bei Geburt an, das Erwachen und Heranwachsen ihrer Enkelin in einem Büchlein zu begleiten und verewigen, damit Kleinhildchen später einmal das eigene Leben nachlesen und erleben kann.“ Auf diese ersten Worte des Tagebuchs einer liebevollen Großmutter aus Münster werden mehr als 400 Seiten folgen. Doch es braucht nur wenige Sätze, um in die Welt eines anderen Menschen einzutauchen. 80 Jahre später. Ein anderer Ort. Ein anderes Leben. „Morgens bis 11 Uhr gepennt. Oma nicht da. Essen angebrannt. Winnetou III fertiggelesen. Um 6 Uhr Oma wieder da. Karten gespielt.“ Florian heißt der Autor, der bei seiner Großmutter aufgewachsen ist und in den 80er-Jahren seine täglichen Erlebnisse im Telegrammstil festhielt. Viele Wissenschaftler, Studenten und Schüler aus der ganzen Welt kontaktieren von Troschke und deren Mitarbeiter regelmäßig mit Anfragen. Die Themen könnten dabei unterschiedlicher nicht sein. „Reisen auf der Walz“ heißt eines, oder „Mussolinis Deutschlandbesuch 1937“. Wöchentlich besuchen auch Schulklassen das Archiv. „Die Schüler sind immer begeistert und freuen sich über einen so lebendigen Geschichtsunterricht“, sagt Frauke von Troschke und streicht sich ihre Haare aus der Stirn.
Über 60 Meter misst die Morserolle, auf der Soldaten im Ersten Weltkrieg ihren Alltag als Karikaturen festhielten (li.). Viele Tagebücher enthalten auch Zeichnungen und Fotos und können bald in einem Museum besichtigt werden.
Einziges Museum seiner Art Im Erdgeschoss des Rathauses soll bald ein Museum entstehen. Neben der Morserolle können dort auch viele andere Originale besichtigt werden. „Da sind regelrechte Schätze dabei“, sagt von Troschke. Viele Autoren haben nicht nur geschrieben, sondern auch gezeichnet, Fotos, Eintrittskarten oder sonstige Erinnerungen zwischen ihre Zeilen geklebt. Wie ein Ehepaar, dessen Tochter kürzlich das Tagebuch ihrer Eltern dem Archiv zugeschickt hat. Es misst gerade einmal sechs Zentimeter und stellt damit den Rekord des kleinsten Tagebuches der Sammlung auf. Ein Interview mit Frauke von Troschke, Gründerin und Leiterin des Tagebucharchivs, lesen Sie im Internet unter www.donbosco-magazin.de
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Kindheitsglück
Bei allen Eltern gibt es diese Erinnerungen, bei denen die Augen plötzlich anfangen, zu leuchten. Dann sind sie selbst wieder Kind und denken an Momente zurück, in denen sie rundum glücklich und geborgen waren. Diese Erfahrungen prägen sie bis heute und beeinflussen auch den Umgang mit ihren eigenen Kindern. Zwei Mütter und ein Vater erzählten dem DON BOSCO magazin ihre schönsten Erlebnisse. Protokolle: Christina Tangerding
Einfach rauslaufen und im Einfach rauslaufen undWald im spielen
bleiben.“ ern erhalten meinen Kind uchs im Allgäu auf ll so ur at N zur 7) w „Der Bezug eas Niggl (3 twickler Andr . Software-En en ute in Münch und lebt he
ch bin auf einem Bauernhof im Allgäu aufgewachsen und hatte dort viel Kontakt zu Tieren und der Natur. Auch als Kind übernimmt man da relativ früh Verantwortung, zum Beispiel wenn es darum geht, die Tiere zu füttern oder später auch mit Maschinen zu fahren. Eine schöne Erinnerung ist, dass ich häufig mit meinem Großvater unterwegs war. Oft sind wir spazieren gegangen. Dabei hat er mir aus seinem Leben erzählt. Vieles habe ich erst später richtig verstanden, aber es war schön, viel Zeit mit ihm zu verbringen. Auf so einem Hof bekommt man natürlich mit, welche Pflichten tagtäglich anfallen. Wir hatten 30 Milchkühe, die gefüttert und versorgt werden mussten. Ich habe auch Hasen gehabt, um die ich mich kümmern musste. Die haben dann Junge bekommen, und irgendwann hatte ich ganz viele.
Foto: gettyimages
Fotos: Christina Tangerding, Kidz-Blitz Fotodesign, privat
Wald spielen I
Familie
Zehn Jahre warten auf einen Hund M
eine schönste Kindheitserinnerung ist der Tag, an dem ich meinen Hund bekommen habe. Das war das Pfingstwochenende im Mai 1989. Auf diesen Tag hatte ich zehn Jahre lang gewartet. Solange ich denken kann, hatte ich mir einen Hund gewünscht. Schon als ich vier Jahre alt war, kannte ich verschiedene Hunderassen. Aber meine Eltern konnten mir den Wunsch zunächst nicht erfüllen: Erst war die Wohnung zu klein, dann bekam meine Mutter eine Allergie. Es hieß immer später oder ob es nicht auch ein anderes Tier sein könnte. Zu meiner Konfirmation, ich war 14, habe ich gesagt: „Jetzt müsst ihr mir meinen Wunsch aber erfüllen!“ Am Tag der Konfirmation bekam ich ein schmad glisch un ude.“ en vor Fre asiallehrerin für En ersehnin e les, längliches Paket von meinen Eltern. Ich dachte, w te Gymn n lang „Ich muss rgen (37), bekam mit 14 ihre e G ra d da ist ganz bestimmt das Hundehalsband drin. Es n a , Alex nchen te aus Mü war eine Uhr. Ich war furchtbar enttäuscht. Dann Geschich l. ten Dacke kam dieses Pfingstwochenende, und meine Eltern haben gesagt, sie müssten nochmal weg. Als sie wiederkamen, konnte ich schon durch das Fenster an der Haustür sehen, dass meine Mutter etwas auf dem Arm hatte. Es war klein, verstrubbelt und hat furchtbar gestunken. Und meine Mutter sagte: Das ist jetzt unsere Lizzy. Es war ein Langhaardackel, neun Wochen alt. Ich musste sofort weinen vor Freude. Der Hund hat mich ganz lange begleitet. Er ist 17 Mit meinen drei jüngeren Geschwistern bin ich viel Jahre alt geworden. Heute vermisse ich es sehr, einen im Wald herumgestreunt, der gleich hinter dem Hof losHund zu haben. Bisher hat mich die Vernunft davon abging. Wir sind einfach rausgelaufen und haben gespielt. gehalten. Die Kinder sind noch zu klein, ich habe die Zeit Den unkomplizierten Umgang mit der Natur, den ich nicht, und es ist mir auch noch zu gefährlich. Aber wenn damals mitbekommen habe, möchte ich an meine Kinsie einmal sagen würden, sie wollen einen Hund haben, der weitergeben. Sie sollen verstehen, dass das Essen dann wäre ich die Erste, die Ja sagt. Und auch, wenn sie nicht aus dem Supermarkt kommt, sondern irgendwo sich keinen wünschen, warte ich auf den Tag, an dem sie hergestellt wird. Wir gehen viel in den Garten oder in die alt genug sind und wir einen Hund haben werden. NatürBerge. Für Friederike haben wir ein eigenes Beet angelich wieder einen Langhaardackel! legt. Vielleicht können wir später mal Hasen halten. Ich möchte – auch wenn wir in der Stadt leben – den Bezug zur Natur erhalten.
Andreas Niggl mit Helene (10 Monate), Friederike (3) und Ehefrau Carolin (35)
Alexandra Gergen mit Ehemann Harald (39) und den Kindern Pia Sophie (2) und Niklas (4)
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Familie
n.“ n mir gefalle r d Grazie habe ohnt mit ihre un w lin n, ip di sz pä Di „Die ter (28), Logo ns Fi glin ie Stefanie Kn gensburg. Familie in Re
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Tanzen als Lebensinhalt
ch habe mit fünf Jahren das Balletttanzen angefangen. Wie viele andere Mädchen ging ich einmal die Woche zum Tanzen. Mit zehn bin ich dann ans Staatstheater in Darmstadt gekommen. Für ein Projekt wurden damals an verschiedenen Ballettschulen Kinder für eine Aufführung gesucht. Ich war glücklicherweise dabei. Es war so, wie man es aus dem Fernsehen kennt: Die Eltern mussten uns an der Pforte abgeben und bis zum Ende der Vorstellung warten. Wir Kinder hatten ein Spielzimmer, wo wir uns umziehen und spielen konnten, während wir mit einer Betreuerin auf unseren Auftritt warteten. Es gab eine richtige Maske, wo wir – wie die großen Tänzer und Tänzerinnen – für die Auftritte geschminkt wurden. Für mich war das sehr aufregend und
ich war sehr stolz. Weitere Projekte am Theater und bei diversen anderen Veranstaltungen, zum Beispiel Hochzeiten oder Festivals, folgten. Das Ballett war neben der Musik – ich habe Geige, Klavier und Flöte gespielt – mein wichtigster Lebensinhalt. Die Disziplin und die Grazie haben mir gefallen. Ich habe nach der Schule getanzt, oft fünf Mal pro Woche, war zeitweise am Konservatorium in Frankfurt. Das ging, bis ich 18 Jahre alt war. Dann habe ich mich entschieden, eine Ausbildung zur Logopädin zu machen. Einfach, weil die Ausbildung für mich vernünftiger war. Als Balletttänzerin ist man mit Ende zwanzig oft zu alt für den Beruf. Und dann für den Rest meines Lebens als Ballettlehrerin zu arbeiten, das wollte ich nicht, weil sich Beruf und Familie so schwer vereinbaren lassen. Heute begleite ich meine Tochter, die seit einem Jahr ins Ballett geht. Ich sehe es mit lächelnden Augen, dass sie jetzt das macht, was ich früher so gern getan habe. Was mir wichtig ist: dass Josefine die Disziplin und den Ehrgeiz mitbekommt, die im Ballett entscheidend sind. Sie soll erleben, dass man sich anstrengen muss, wenn man etwas erreichen will, dass es auch Tiefen gibt, aus denen man aber wieder herauskommt. Das ist etwas, was man für das ganze Leben braucht. Ich möchte meiner Tochter und auch meinem Sohn das Gefühl vermitteln, dass ein Hobby einen weiterbringt, dass es einem hilft und eine Bereicherung sein kann.
Stefanie Knieling-Finster mit Josefine (5) und Julius (2). Nicht im Bild ist Ehemann Felix Finster (44).
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Meinem Leben auf der Spur Bildkarten zur Biografiearbeit Mein Weg ist mein Weg 32 Karten mit 16-seitigem Begleitheft; Format: 3 x 9 cm, farbige Pappbox, in Folie eingeschweißt, symbolstarke Farbfotos, € 9,95 / sFr 15,90 (unverbindliche Preisempfehlung)
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Oft hilft ein Symbol, um sich über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse klar zu werden, oder ein Bild, um versunkene Erinnerungen zu bergen. Diese Karten sind ansprechende Impulsgeber für das Revue-passieren-Lassen und das Planen des eigenen Lebens: für alle, die allein oder mit Gruppen Biografiearbeit betreiben, z.B. in der Erwachsenenbildung, bei Standortbestimmungen von Teams, in der Seniorenarbeit oder bei der Betreuung von Demenzkranken.
Bücher von Don Bosco gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei: Don Bosco Medien GmbH, Sieboldstr. 11, 81669 München, Tel.: 089/ 48008 330, service@donbosco-medien.de
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Familie Im Interview
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„Wir sind in der Lage, unsere Erfahrungen zu reflektieren“ Lebensberater Hubert Klingenberger über Kindheitserinnerungen, die Weisheit der Seele und eine gnädige Sicht auf die eigenen Eltern
Im Zimmer unserer Kinder stehen zwei große Verkleidungskisten – weil ich als Kind leidenschaftlich gerne Theater gespielt habe. Wiederholen wir zwangsläufig bei unseren Kindern die Erziehung, die wir selbst erlebt haben? Wiederholen ja. Zwangsläufig nein. Wir sind ja keine Automaten, die so handeln, wie sie einmal programmiert wurden. Wir sind in der Lage, zu reflektieren, welche Erfahrungen wir in der Kindheit und Jugend gemacht haben, und uns dann danach zu verhalten. So hoffe ich, meinen Söhnen einiges erspart zu haben, was ich erlebt, vielleicht „erlitten“ habe. Und ich hoffe, ihnen mir wichtig Erscheinendes weitergegeben zu haben. Zum Beispiel: Meine Eltern haben mir die Liebe zum Lesen vermittelt, und das war mir auch immer wichtig bei meinen Söhnen. Aber auch das ist klar: Manchmal erschrecke ich, weil ich meinen Jungs gegenüber die gleichen – teils unsinnigen – Formulierungen verwende, die meine Eltern benutzt haben. Aber solange ich es merke und gegebenenfalls korrigiere, ist es in Ordnung. Es ist wichtig, dass sich Eltern mit den eigenen Kindheitserinnerungen auseinandersetzen. Biografiearbeit ist eine wichtige Komponente elterlicher Kompetenz. Das Gedächtnis ist schlau. Es bewahrt vor allem die schönen Erinnerungen und schiebt die anderen oft weit weg in eine finstere Ecke. Sind sie da gut aufgehoben? Ja, solange dabei nicht unsere Lebensfreude auf der Strecke bleibt. Die Weisheit unserer Seele führt dazu, dass Verletzungen, Kränkungen und Ähnliches verdrängt und „weggesperrt“ werden. Dies ist ein wichtiger Schutzmechanismus. Problematisch wird es dann, wenn dieser Schutzmechanismus zu einer Eintrübung der Lebensfreude und Einschränkung der Lebenstüchtigkeit führt. Dann ist gegebenenfalls therapeutisches Handeln nötig. Wenn man selbst Kinder hat, sieht man plötzlich die eigenen Eltern in einem neuen Licht. Ein guter Zeitpunkt, um über Vergangenes zu diskutieren?
Dr. Hubert Klingenberger ist Erwachsenenbildner und Berater für die Bereiche Lernen, Führen und Persönlichkeitsentwicklung sowie Autor mehrerer Bücher über Biografiearbeit und Lebensmanagement. Klingenberger ist Vater von 16-jährigen Zwillingen und lebt in München.
Über Vergangenes diskutieren ist eine sehr vage Formulierung. Ich kann mich an ein Gespräch mit meiner Mutter erinnern, in dem ich versucht habe, ihr meine Kindheitserfahrungen zu erzählen. Sie hat vieles davon als Vorwürfe verstanden.
Ich hoffe, meinen Söhnen einiges » erspart zu haben.«
Hubert Klingenberger, Autor und Berater
Diese Gespräche sind sehr behutsam zu führen. Wenn es nicht um Themen wie Gewalt und Missbrauch geht, sollte man aus meiner Sicht Eltern immer zugute halten, dass sie ihr Bestes versucht haben. Dabei muss man die historischen Bedingungen und die persönlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten von Vater und Mutter mit in Betracht ziehen. Ich hoffe, dass meine Söhne mal mit mir gnädig sind … Brauchen wir das Wissen über die Lebensgeschichten unserer Eltern und Großeltern, um uns selbst auf die Spur zu kommen, um zu unserer eigenen Identität zu finden? Ich denke, dass es sehr hilfreich sein kann, die Lebensgeschichten der eigenen Vorfahren zu kennen. Manchmal entdeckt man auf diese Weise (unfreiwillige) Wiederholungen und generationenübergreifende Aufträge. Ich kann es nur begrüßen, wenn wir uns mit den (alt gewordenen) Eltern zusammensetzen und mit ihnen über ihr Leben reden, es vielleicht sogar aufschreiben. So haben auch Enkel und Urenkel noch einen Einblick in die Familiengeschichten. So werden wir uns unserer Wurzeln bewusster. Interview: Christina Tangerding
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Familie
Kolumne von Gesa Rensmann: überLeben in der Familie
Langer Samstag
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Gesa Rensmann (43) ist Lektorin in einem Fachverlag für Frühpädagogik und Religion. Mit ihrem Mann Kruno Ilakovac (41) und ihren beiden Kindern Jakob (8) und Ines (4) lebt sie in der Nähe von München. Im DON BOSCO magazin berichtet sie regelmäßig aus ihrem familiären Alltag.
Illustration: Mele Brink
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ine kleine Patschehand legt sich auf meine Wange und eine kräftige Kleinmädchenstimme pustet lauthals eine Frage in mein noch vom Schlaf halb verschlossenes Ohr: „Mama, sind die Gäste schon da?“ „Nein, Schnecke“, murmele ich in mein Kissen, „die kommen erst in sieben Stunden.“ Ich versuche angestrengt, so zu tun, als wäre ich wieder eingeschlummert, da kommt schon der nächste Angriff auf den Samstagmorgenschlaf: „Mamaaaaa, dann müssen wir jetzt aber schon mal den Tisch decken!!!!!“ Ich gebe die Idee mit dem „noch ein bisschen schlafen“ auf. Stattdessen versuche ich, meiner vierjährigen Tochter einfühlsam zu erklären, dass sieben Stunden noch genug Zeit bieten, für ihre Geburtstagsgäste den Tisch zu decken. Ich entscheide mich für die Ablenkungstechnik und schlage meiner Tochter vor, sich schon mal schön anzuziehen für die Feier. „Schön anziehen“ zieht bei Ines immer, und so läuft sie mir munter plappernd voraus zum Kleiderschrank und entscheidet sich für ein Dirndl, in dem sie auch wirklich goldig aussieht. Nach dem Frühstück aber ertönt wie zu erwarten: „Mama, wann kommen die Gäste?“ Ich schaue auf die Uhr und erkläre: Das dauert schon noch bis nach dem
Mittagessen, aber wir müssen jetzt einen Kuchen backen, damit deine Gäste auch was Gutes zu essen bekommen. Kuchenbacken, zumal Geburtstagskuchen, gehört ganz klar zu Ines‘ Hobbys, und so bringen wir noch mal eine Stunde herum. Doch noch immer verbleiben geschlagene drei Stunden, bis die Party steigt. Und schon ist sie wieder da, die alles beherrschende Frage: „Mama, wann kommen denn eeeendlich die Gäste?“ Ich überlege, ob ich eine Strichliste führen soll, um festzustellen, wie oft Kinder in der Lage sind, die gleiche Frage mit Beharrlichkeit zu wiederholen. Daran könnte man sich schließlich ein Beispiel nehmen à la: „Cheeeef, wann krieg ich denn endlich mal wieder eine Gehaltserhöhung?“ Ich suche krampfhaft nach Beschäftigungsideen, da macht der große Bruder einen rettenden Vorschlag: Geburtstagsfotos vom letzten Jahr anschauen. Wir kuscheln uns zu dritt gemütlich aufs Sofa und schauen Fotos an. Plötzlich hält Jakob eines in der Hand, auf dem ich mit dickem Babybauch zu sehen bin. „Gell, Mama, da war ich in deinem Bauch!? Und Jakob war auch dabei.“ „Ach“, sage ich, „und was habt ihr zwei da zusammen gemacht?“ „Ich weiß nicht genau, aber ich saß vorne und Jakob hinten“, erinnert sich Ines. Jakob möchte gern noch ein paar lustige Sätze aus Ines herauskitzeln. „Und bei wem war Mama im Bauch?“, fragt er. Ines weiß Bescheid: „Bei Oma!“ „Ja, und wo waren Jakob und du, als ich in Omas Bauch war?“, entgegne ich fragend. Ines schaut mich skeptisch an, weil ich so blöde Fragen stelle: „Ja in deinem Bauch natürlich.“ Vor meinem geistigen Auge erscheint mir meine Familie als Matroschkapuppen, bei der eine Generation die nächste schon im Bauch trägt. In diesem Moment wird mir klar, dass man auch mit vier Jahren noch keine Zeitvorstellung hat und dass das Warten auf Geburtstagsgäste vom frühen Morgen bis zum Nachmittag ein unermesslicher Zeitraum, Minuten und Stunden etwas unglaublich Abstraktes sind. Ich blinzele möglichst unauffällig auf die Uhr: Noch zwei Stunden. Mein Entschluss steht fest: Nächstes Jahr laden wir alle kleinen Gäste schon zum Brunch ein.
Fotos: Friedrich Stark; Michael Peuckert/IBR/Premium
Hier und dort
Endlich hab ich auch einen Roller für den Schulweg. Das geht viel schneller als zu Fuß und macht auch mehr Spaß! Meine Freunde und ich machen manchmal ein Wettrennen. Das letzte Mal hat meine Schwester gewonnen, aber meistens bin ich als Erste da. Jana (8) wohnt mit ihren Eltern und ihrer Schwester in der Nähe von Basel in der Schweiz.
Mein Schulweg
Ich gehe immer gemeinsam mit meinen Schwestern zur Schule. Wir müssen von unserem Haus erst über einen schmalen Pfad zur Straße hinunter und später wieder bergauf. Das ist ganz schön anstrengend. Aber ich mag es, durch die Wiese zu laufen und die Landschaft anzuschauen. Hlengile Mseli (9, Mitte) lebt mit ihren beiden Schwestern in Luganda, Südafrika. Seit ihre Eltern an Aids gestorben sind, führen sie allein den Haushalt.
Einfallslose Männer
Text: Clemens Tangerding; Foto: Fotolia.com
Männer sind einfallslos, wenn sie Frauen ansprechen. Schon vor hundert Jahren näherte sich ein Herr einer fremden Dame mit der Frage „Kennen wir uns nicht?“. Der Satz gehört auch heute noch zum Repertoire vieler Eroberer. Früher trugen sie vielleicht noch Anzüge und standen ein bisschen aufrechter da, als sie die Angebetete ansprachen. Außerdem siezten sie die Dame selbstverständlich. Aber die Frage an sich blieb bis heute stets dieselbe. Frauen schätzen es im Normalfall nicht, wenn Männer das Gespräch mit einer Schummelei beginnen. Was aber, wenn der Satz „Wir kennen uns doch“ stimmt und die Angesprochene sich nicht an ihr Gegenüber erinnern kann? Passiert das einer jungen Dame, hat sie entweder etwas zu viel getrunken oder einfach kein Interesse. Ist sie älter, könnte sie dement sein. 1,2 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter dieser Krankheit, zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen. Sie vergessen Dinge nicht vorübergehend. Ihre Erinnerungen gehen ihnen dauerhaft verloren. Auch der Orientierungssinn schwindet. Viele Patienten brauchen daher eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Forscher der Universität Erlangen/Nürnberg haben nun ein Programm vorgestellt, mit dem sich das Voranschreiten der Krankheit verzögern lässt. Die Psychiater und Psychotherapeuten kommen dabei ganz ohne Medikamente aus. Sie konnten beobachten, dass alltägliche Handlungen wie Kochen und Gartenarbeit die Erinnerungen aktivieren können. Auch Sport wie Bowling und Krocket kann den Verlauf der Demenz verlangsamen. Das Fortschreiten der Krankheit lässt sich auf diese Weise um bis zu ein Jahr aufhalten, schreiben die Wissenschaftler. Heilen lässt sich Demenz noch nicht. Deshalb wird sich auch heute wieder eine ältere Dame fragen, was denn dieser fremde Mann in ihrem Garten zu suchen hat und warum er ihre Blumen gießt.
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Schritten die verbessern Welt
Mit kleinen
Nicht nur über das reden, was stört, sondern anpacken; nicht nur Zuschauer in der Welt sein, sondern mitgestalten; nicht nur über Solidarität nachdenken, sondern sie selbst leben. Kerstin Klesse hat genau das gemacht. Im September kehrte die junge Bonnerin von ihrem Freiwilligendienst in Sambia zurück. Als einen spannenden Lernprozess bezeichnet Klesse das Jahr heute. Ein Porträt über eine junge Frau, die sich im Bewusstsein ihrer sozialen Verantwortung für ein Jahr freiwilliger Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in einem der ärmsten Länder der Welt entschieden hat. Text: Benedict Steilmann; Fotos: Kerstin Klesse
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s gab Tage, da hätte ich mich gerne zurückgebeamt.“ Wenn Kerstin Klesse zwei Monate nach ihrer Rückkehr aus einem Programm für AIDS-Waisen und Straßenkinder in Sambia jene Zeit Revue passieren lässt, mischt sich bereits ein wenig Nüchternheit in ihre Erinnerungen. Sambische Spontaneität nennt es die künftige Lehramtsstudentin heute, wenn sie davon erzählt, wie ihre sorgfältige Unterrichtsvorbereitung immer wieder umgeworfen wurde und nichts verlässlich schien. Damals nervte das. Heute nimmt sie es mit Gelassenheit, mit sambischer Gelassenheit. Reisen bildet eben. Die 20-jährige Bonnerin suchte nach ihrem Abitur nach Herausforderungen, an denen sie wachsen konnte. Die große Freiheit war es nicht, die sie an dem bitterarmen Land Sambia reizte, sondern die Verantwortung. Ein Jahr lang arbeitete sie als Förderlehrerin mit Don Bosco Schwestern zusammen. In der „City of Hope“, einer Einrichtung der Don Bosco Schwestern in der Sambischen Hauptstadt Lusaka, gehen Kinder aus mittellosen Familien zur Schule. Außerdem finden hier 80 Mädchen ein neues Zuhause, deren Eltern – zumeist an AIDS – gestorben sind. Kerstin Klesse unterstützte die Waisenkinder dabei, den Anschluss an die Schule zu schaffen. Fast ein Fünftel aller Kinder in Sambia hat durch AIDS seine Eltern verloren oder ist in der Obhut von Verwandten, die kaum ihre eigenen Kinder ernähren kön-
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In der „City of Hope“ in Lusaka wohnen rund 80 Waisenmädchen. Kerstin Klesse kümmerte sich ein Jahr lang gemeinsam mit Don Bosco Schwestern um die Kinder. Neben den Mädchen unterrichtete sie auch Jungen aus mittellosen Familien.
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die sogenannten „soft skills“ vernachlässigen. Dabei sei Freiwilligendienst ein hohes Gut in der Gesellschaft, meint Kirchner. „In Zukunft erhalten vielleicht immer mehr Leute Entscheidungskompetenzen, ohne über soziales Rüstzeug zu verfügen.“ Kerstin Klesse hat viele Erfahrungen gesammelt. Und sie hatte Glück, nicht zwei oder drei Jahre später auf die Welt gekommen zu sein. Sie ist 13 Jahre zur Schule gegangen und hat direkt nach ihrer Rückkehr aus Sambia mit ihrem Studium zur Grundschullehrerin begonnen, bevor eine Flut von „13er“- und „12er“-Abiturienten ohne Wehrpflicht gemeinsam an die Unis drängt. Kirchner und Kollegen aus anderen Entsendeorganisationen stellen fest, dass sich bereits weniger junge Männer bewerben. „Die wollen sich das Jahr nicht gönnen“, erklärt Klesse, für die der Einsatz als Förderlehrerin nicht zuletzt ein großes, berufsvorbereitendes Praktikum war. „Viele haben Zukunftspanik. Aber ich würde es jederzeit wieder machen.“ Mittlerweile habe sogar ein zweiter Lernprozess eingesetzt. Erst jetzt merke sie, wie sie das Jahr verändert und bereichert habe. Am Anfang sei jeder Tag ein Abenteuer gewesen. Die Fahrten in den stickigen Minibussen zum Beispiel, in denen nicht neun, sondern zwanzig Fahrgäste saßen. Viel herausfordernder waren jedoch die kulturellen Unterschiede, die die Zusammenarbeit mit den afrikanischen Ordensfrauen manchmal belasteten. Vor allem, wenn ihr Idealismus auf die Erfahrung
nen. Abgesehen von den persönlichen Tragödien sieht ein optimales Lernumfeld anders aus, wäre aber nötig, um langfristig aus dem Teufelskreis der Armut ausbrechen zu können. „Ich wollte mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, die keine Lobby haben und Unterstützung brauchen“, sagt Klesse. „Und ich wollte eine Herausforderung, die mich an meine Grenzen bringt.“ Damit ist sie nicht allein. Viele Entwicklungsorganisationen ermöglichen jungen Menschen ein Jahr Freiwilligendienst im Ausland, um ihnen die Chance zu geben, ihren Blickwinkel zu weiten und sich zu erproben.
Wertvolle Erfahrungen „Teilhabe an der Gesellschaft macht aus Jugendlichen Erwachsene“, sagt Wolfgang Kirchner von Don Bosco Mission. Seit 2003 bereitet er für die Bonner Entwicklungsorganisation jedes Jahr 50 Don Bosco Volunteers in intensiven Vorbereitungsseminaren auf ihren Einsatz vor. „Sich selbst einzubringen, das schafft Orientierung und Sicherheit.“ Dabei bedauert der Theologe, dass junge Menschen heute kaum noch Zeit haben, soziale Erfahrungen zu machen. Studiengänge sind immer stärker verschult und lassen keine Zeit für freiwilliges Engagement. Der Zivildienst wurde vor einem Jahr abgeschafft, und auch der Druck auf dem Arbeitsmarkt führt dazu, dass viele
Kongo
Länderprofil Sambia
Angola
Sambia
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Lusaka
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Hauptstadt Lusaka
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Einwohnerzahl ca. 13,8 Millionen Landessprache Englisch; daneben sieben offiziell anerkannte Stammessprachen: Bemba (31 Prozent), Nyanja (16 Prozent), Lozi (9 Prozent), Tonga, Lunda, Kaonde, Luvale sowie 72 Dialekte Religionen/Kirchen Christen (rund 50 Prozent; davon 60 Prozent katholisch, 20 Prozent Protestanten, 20 Prozent Freikirchen), Muslime und Hindus, diverse Naturreligionen Die wirtschaftliche Situation Sambias ist trotz relativ guter Ausgangslage schwierig. Von 13 Millionen Sambiern müssen zwei Drittel von weniger als einem Dollar am Tag leben. Mehr als 22 Prozent der sambischen Bevölkerung sind Analphabeten.
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australien SÜDamerika
80 Prozent der Bewohner leben von der Landwirtschaft, produzieren dabei aber weniger als 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und erwirtschaften oft kaum mehr, als sie für den Eigenbedarf benötigen. Auf dem Gelände der „City of Hope“, einer Einrichtung in Trägerschaft der Don Bosco Schwestern, lernen die ehemaligen Straßenkinder, wie man ein Feld richtig bestellt. Ihr erworbenes Wissen geben die Schülerinnen in ihren Dörfern weiter.
Don Bosco
der Ordensschwestern stieß, rasselte es schon mal kräftig. Aber auch da hat sie dazugelernt. „Ich habe mich sicher oft geirrt. Die Schwestern aber auch mal. Das Problem war vielleicht, nicht richtig auf den anderen zugehen und sich mitteilen zu können.“ Der Austausch mit anderen Volontären in der Einrichtung und ihre Familie waren es dann, die sie wieder aufgerichtet haben. „Du bist vor allem da, um den Kindern und Jugendlichen das Leben zu erleichtern, haben sie gesagt. Und das stimmte ja. Das hat mich motiviert.“ Frust ist der selbstbewussten jungen Frau deshalb überhaupt nicht mehr anzumerken. „Wer in so ein Freiwilligenjahr mit dem Anspruch hineingeht, die Welt zu verändern, wird schnell enttäuscht sein“, stellt sie nüchtern fest. Was sie erreicht habe, seien eher kleine Schritte und Verbesserungen, etwas, was sie für diese Kinder habe tun können.
Klesse, sie bei ihren Lehrern angeschwärzt zu haben. Zu Unrecht. Einige Tage später entschuldigte sich die Schülerin. Für ihre Nachhilfelehrerin ein ganz starker Moment: „Das war so unerwartet und ich habe es als ungeheure Stärke von ihr empfunden, wie sie von sich aus zu mir kam.“ Ab da wurde alles besser: Ziwschen dem Mädchen und der Lehrerin entstand ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis. Für Kerstin Klesse ein Höhepunkt ihres Sambia-Jahres. Und vielleicht ein Sinnbild. Auch viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.
Die Kinder und Jugendlichen lernen in der „City of Hope“ für ihren Schulabschluss.
Auch viele kleine Schritte helfen Da ist zum Beispiel das Mädchen, dem Klesse Förderunterricht in Mathe gegeben hat. „Ich hatte überhaupt keinen Zugang zu ihr. Sie hat alles abgeblockt.“ Vermutlich wegen traumatischer Erfahrungen mit Erwachsenen in der eigenen Familie, wie so viele der Kinder aus Familien, die durch AIDS auseinandergefallen sind. Dann gab es einen Ausbruch. Das Mädchen beschuldigte Kerstin
Don Bosco Volunteers Seit Don Boscos Zeiten bauen die Salesianer Don Boscos und Don Bosco Schwestern auf das Engagement von jungen Menschen für junge Menschen. Freiwilligendienste im In- und Ausland richten sich an junge Menschen bis 30 Jahre, die motiviert und engagiert für einen begrenzten Zeitraum in einem Projekt mitarbeiten wollen. Wer bereit ist, sich mit Herz und Verstand in den Dienst an Kindern und Jugendlichen am Rande der Gesellschaft zu stellen, findet hier seinen Platz. In zahlreichen Ländern Afrikas, Asiens, Süd-und Mittelamerikas sowie in Staaten Ost- und Westeuropas können die Dienste dazu beitragen, dass junge Menschen soziale Erfahrungen sammeln, Stärkung für ihren persönlichen Lebens- und Glaubensweg erfahren, ihre Persönlichkeit entfalten, ins Berufsleben schnuppern und die Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Ethnien fördern.
Freiwilligendienste im Inland freiwillig@donbosco.de www.mach-was-sinnvolles.de Freiwilligendienste im Ausland info@donboscovolunteers.de www.donboscovolunteers.de Freiwilligendienste der Don Bosco Schwestern VIDES vides-germany@t-online.de www.vides-germany.de
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Für P. Elmar Koch sind seine Besuche im Gefängnis immer eine konzentrierte Zeit. „Ich merke, dass es den Jungen gut tut“, sagt er.
Ein Strohhalm
im Knastalltag
Er hört zu, macht Sport mit ihnen und gibt behutsam Denkanstöße. Salesianerpater Elmar Koch besucht einmal in der Woche jugendliche Straftäter in der Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt StuttgartStammheim. Das DON BOSCO magazin hat ihn begleitet. Text: Hannah-Magdalena Pink, Fotos: Ilona Scheffbuch
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eklemmend wirken die Zäune, die sich rechts und links am Gelände entlangziehen. Stacheldrahtrollen sind am oberen Rand des Zauns befestigt, der Grünstreifen dahinter bis zur grauen Gefängnismauer wird von Kameras überwacht. Heftig gestikulierend diskutieren Angehörige von Gefangenen mit dem Pförtner am Besuchereingang der Justizvollzugsanstalt (JVA) Stuttgart-Stammheim, wo Mitte der 1970er-Jahre führende Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF) inhaftiert waren. Einige Meter weiter wartet Pater Elmar Koch am Personaleingang geduldig darauf, dass der Beamte hinter der dicken Glasscheibe ihn einlässt. Mit einem freundlichen Nicken begrüßt der Pförtner den Pater und bittet ihn, den Ausweis abzugeben. Einige Minuten später öffnet sich schließlich mit einem leisen Summen die erste Tür auf dem Weg ins Innere der Haftanstalt. Im Vorraum dahinter holt Irmgard Mayer vom Evangelischen Kirchlichen Dienst in der JVA ihren Kollegen ab. Seit vier Jahren kümmert sich der Stuttgarter Jugendpfarrer ehrenamtlich als Seelsorger um Jugendliche, die in Stammheim in Untersuchungshaft sitzen. Einmal in der Woche treffen sie sich zu einer „Orientierungsgruppe“. Sie richtet sich an junge Häftlinge, die eher Einzelgänger sind und während der Haft nicht arbeiten dürfen. Die meisten sind zwischen 17 und 21 Jahre alt, der Jüngste ist erst 14. Ihre Delikte reichen von Drogenhandel über Raub bis hin zu Vergewaltigung und Mord. Während des gesamten Verfahrens bleiben die Jungen in Untersuchungshaft. „Wenn das Urteil rechtskräftig ist, werden sie dann schnell in die Jugendhaft verlegt oder entlassen“, sagt Pater Elmar. Doch bis es so weit ist, vergehen meistens drei bis vier Monate, manchmal dauert es ein halbes Jahr. Jeden Freitag nach dem Mittagessen holt er gemeinsam mit Irmgard Mayer die Jungs in ihren Zellen ab. Die Diakonin arbeitet hauptamtlich in der Haftanstalt und unterstützt den Pater bei den Gruppenstunden. Sie steht in ständigem Kontakt zur Gefängnisverwaltung, sorgt dafür, dass die Jungen in den Hof dürfen, und entscheidet, wer an der Gruppe teilnehmen darf. Sie hat auch Zugang zu den Zellen. Durch mehrere Flure und Treppenhäuser gehen die Seelsorger mit den Jugendlichen auf die Terrasse auf dem Dach des Gefängnisses. Hier können sie sich beim Kicken mit einem Softball austoben, eine Runde Tischtennis spielen oder ein bisschen über den Hof spazieren. „Für mich ist die Zeit auf dem Dachhof auch eine gute Gelegenheit, mit den Jugendlichen zu reden“, sagt Pater Elmar. Er begleitet sie bei ihrer seelischen Entwicklung während des Gefängnisaufenthaltes. „Am Anfang, wenn sie ankommen, sind sie aufgedreht. Ich werde nichts zugeben, erzählen sie, und glauben, sie seien schnell wieder draußen. Aber dann merken sie doch, dass es nicht so schnell geht, und fangen an,
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ihre Situation zu überdenken.“ Nach einer Stunde bringt Pater Elmar die Gruppe nach unten in den Kirchenraum der Haftanstalt. Wieder heißt es Türen aufschließen, zuschließen, die nächste Tür aufschließen, dann sind sie im Flur der Gefängnisseelsorger angekommen. Der Kirchensaal ist eine Überraschung: Warmes, helles Sonnenlicht flutet durch eine Wand aus Glasbausteinen und bunten Fenstern herein. Die Gitterstäbe sind dahinter kaum zu erkennen. Vor einer Bühne ist ein Stuhlkreis aufgestellt. Je nach Stimmung in der Gruppe fragt Pater Elmar, wie es den Jugendlichen gerade geht. „Am meisten bewegt sie, dass sie den Kontakt zu ihren Leuten nicht halten können“, beobachtet der ruhige Salesianerpater mit den dunklen Locken, in die sich schon einzelne silberne Haare mischen. Für die Zeit der Untersuchungshaft dürfen die Jungen nur Briefe schreiben und ab und zu telefonieren, alle anderen Kommunikationsmittel wie Handy oder E-Mail sind verboten. „Das ist meiner Erfahrung nach das Brutale am Knast, dass
Meist teilen sich die Jugendlichen zu zweit oder zu viert eine Zelle.
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Die Salesianer Don Boscos in Stuttgart Die Patres von der Niederlassung der Salesianer Don Boscos in Stuttgart, P. Ernst Kusterer, P. Elmar Koch und P. Jörg Widmann, begleiten und unterstützen in Zusammenarbeit mit dem katholischen Jugendreferat der Stadt und mit der BDKJ-Dekanatsstelle die Jugendseelsorge in Stuttgart. Sie leben als Gemeinschaft im Pfarrhaus der Gemeinde St. Franziskus im Stuttgarter Stadtteil Obertürkheim. Dort leiten sie auch ein geistliches Zentrum mit Gesprächskreisen und Beratungsangeboten für Jugendliche und Erwachsene.
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Zur Person P. Elmar Koch SDB ist 45 Jahre alt und Jugendpfarrer der Stadt Stuttgart. Er organisiert die monatlichen Jugendgottesdienste und ist in verschiedenen Verbänden, wie dem Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) engagiert. Zudem arbeitet er als Religionslehrer an einer Berufsschule. Seit vier Jahren begleitet er als ehrenamtlicher Gefängnisseelsorger jugendliche Straftäter in der Justizvollzugsanstalt StuttgartStammheim. Einen Ausgleich zu seiner Arbeit mit den Jugendlichen findet Pater Elmar beim Laufen und Kanufahren.
die Jugendlichen zwar wissen, was zu Hause los ist, aber nicht reagieren können. So ein Brief braucht schon einmal zwei Wochen, weil die Post kontrolliert wird.“ Zur Sprache kommt auch die Zukunft der jungen Häftlinge. Wie sieht dein Leben in fünf Jahren aus, lautet eine Frage des Seelsorgers. Oder es wird über Gerechtigkeit diskutiert. „Trotzdem bleiben wir eher an der Oberfläche“, erklärt Pater Elmar fast entschuldigend. „Ich bin nach einer Stunde wieder weg, aber was nachts passiert, wenn sich die Gedanken in den Köpfen drehen, das kann ich nicht auffangen. Deshalb darf ich nicht zu sehr in deren Unterbewusstsein wühlen, das wäre unverantwortlich.“ Tiefer gehen Einzelgespräche, um die ihn die Jugendlichen ab und zu bitten. Manchmal reden sie dann auch über ihre Tat. Viele der Jungen stammen aus einem Milieu, in dem Drogenverkauf und kleine Raubüberfälle zum Alltag gehören. Pater Elmar erinnert sich an einen Jugendlichen, der nichts dabei fand, eine Kassiererin mit einer Waffe zu bedrohen. „Der Junge hat auch nach Monaten nicht verstanden, was dabei im Kopf der Frau vorgegangen ist“, sagt der Pater und schüttelt den Kopf. „Sie muss in dem Moment Todesängste gehabt haben und ist wahrscheinlich ihr Leben lang in psychiatrischer Behandlung.“ Man spürt, dass es dem Seelsorger wichtig ist, dass die Jugendlichen verstehen, was ihre Tat mit den Opfern macht. „Das sind Dinge, die sonst im Knast nur selten aufgearbeitet werden“, sagt er kritisch. Aber auch wenn die Jungen „draußen“ zum Teil schwere Straftaten begangen haben, hat Pater Elmar
Don Bosco Aktuell
Malteser übernehmen Antoniuskolleg Neunkirchen Am 1. August 2014 werden die Malteser Träger des Antoniuskollegs in Neunkirchen-Seelscheid. Den Weg dazu haben am 22. Februar das Erzbistum Köln, die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid, die katholische Kirchengemeinde St. Margareta, die Salesianer Don Boscos und die Malteser Werke durch eine notarielle Beurkundung bereitet. Bestandteil der Verhandlungen war auch die Entscheidung für einen Teilneubau und die Sanierung des historischen Baukörpers von 1900, der als prägender Bestandteil der Silhouette des Ortes erhalten bleiben soll. Provinzial P. Josef Grünner dazu: „Wir wollten gemeinsam als Partner alles dafür tun, dass die katholische Schule weitergeführt werden kann.“ Patrick Hofmacher, Mitglied der Ge-
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schäftsführung und Schulverantwortlicher der Malteser Werke, freut sich auf die Trägerschaft. „Mit dem Antoniuskolleg dürfen wir eine großartige Schule übernehmen“, sagt er. Rund 1.150 Schülerinnen und Schüler, ca. 80 Lehrerinnen, Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zahlreiche im Schulbetrieb aktiv helfende Eltern gehören zum täglichen Leben und Betrieb der Schule. pm
Bei der Vertragsunterzeichnung in Neunkirchen
Wallfahrt der Don Bosco Statue München Bis zum 200. Geburtstag Don Boscos am 15. August 2015 befindet sich die Don-Bosco-Statue auf einer „Wallfahrt“ durch alle Provinzen und Staaten, in denen die salesianische Kongregation präsent ist. So entsteht ein weltumspannendes und alle Grenzen überschreitendes geistliches Netz der Verehrung und des Gebets. Die Statue macht von 01.12. bis 23.12.2012 auch einen Rundweg durch die Deutsche Provinz. Erste Station wird München sein, wo die Wallfahrt durch Deutschland feierlich eröffnet wird. Wer Fragen zum Weg der Don-BoscoStatue hat, oder sich für eine Station auf der Rundreise bewerben möchte, kann sich per E-Mail an P. Reinhard Gesing wenden: gesing@donbosco.de. mi
Don Bosco
Das Brutale am Knast ist, dass die Jugendlichen nicht darauf » reagieren können, wenn zu Hause etwas passiert.« Pater Elmar Koch SDB
keine Angst vor ihnen. „Das sind eigentlich nette Kerle, ich mag sie alle. In der Gruppenstunde benehmen sie sich gut. Sie wissen, dass es ein Privileg ist, an den Treffen teilzunehmen.“ Für den Salesianer sind sie mehr als nur eine Zellennummer. Er versucht, die Jungen auf ihre Talente aufmerksam zu machen, und ihnen zu zeigen, dass man damit auch Geld verdienen kann. Einen Jugendlichen, der gut zeichnen konnte, bat er, ein Logo für den Stuttgarter Stadtjugendgottesdienst zu entwerfen. Aber der Salesianerpater hat auch schon Enttäuschungen erlebt. Einer aus der Orientierungsgruppe sollte ein Graffiti entwerfen. Er wurde dann entlassen und es gab mehrere Termine, wann der junge Mann das Bild auf eine große Leinwand sprayen sollte. „Aber er ist nie zu den Terminen gekommen.“ Damals hatte Pater Elmar noch gedacht, die Jugendlichen könnten ihre guten Vorsätze aus dem Gefängnis in ihr Leben nach der Haft mitnehmen. Den meisten aber gelingt das nicht. „Sie müssten ihren gesamten Freundeskreis aufgeben und neue Freunde finden“, erklärt der Jugendpfarrer. „Aber mal ehrlich – wer hat dazu schon den Mut? Viele rutschen nach dem Gefängnis wieder in ihr altes Milieu zurück.“ Nach der Gesprächsrunde im Kirchensaal lädt Irmgard Mayer die ganze Gruppe zu Kaffee und Keksen in ihr
Büro ein. Der Tisch ist mit Tassen und Tellern gedeckt, sogar eine Tischdecke hat die Diakonin aufgelegt. Auf dem Fensterbrett stehen ein blühender Christstern und Zimmerpflanzen, eine Seltenheit im Gefängnis. Hier im Büro der Seelsorgerin ist der Knast kein Thema. Sie reden über Filme oder erzählen von einem Buch, das die Jungen gerade gelesen haben. Zum Abschied bedanken sich einige der jungen Häftlinge: „Das war wieder toll! Ich hab den Knast echt für ’ne Weile vergessen.“ Die Jugendlichen warten oft die ganze Woche auf das Treffen am Freitag. „Das ist ein Strohhalm im Knast, an den sie sich klammern“, sagt Pater Elmar nachdenklich. „Wenn wir die Gruppenstunde einmal ausfallen lassen, dann sind sie immer sehr traurig, das weiß ich.“ Nachdem Pater Koch und seine Kollegin die Jungen wieder in ihre Zellen gebracht haben, verabschiedet sich auch der Salesianer. Irmgard Mayer bringt ihn wieder hinunter zur Pforte. Während er darauf wartet, dass der Beamte ihm öffnet, atmet Pater Elmar auf. „Meine Besuche hier sind immer eine sehr konzentrierte Zeit, das braucht eine Menge Energie. Aber ich merke, dass es den Jugendlichen gut tut.“ Dann summt die schwere Eingangstür, und Pater Elmar tritt blinzelnd hinaus in die helle Nachmittagssonne.
Don Bosco Aktuell
Konferenz von Don Bosco Youth Net München Im März 2012 war das Salesianum in München Gastgeber der Don Bosco Youth Net (DBYN) Jugendkonferenz „Generations of Participation“. Die Konferenz im Rahmen des Europäischen Jahres für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen brachte 27 junge Menschen aus zwölf EU-Mitgliedstaaten zusammen. Trainer aus dem DBYNPool unterstützten die Sitzung. Die Idee für „Generations of Participation“ rührt aus der Tatsache, dass sich über 170 Jahre lang Menschen aller Altersgruppen freiwillig an der Ausbildung junger Menschen zu aktiven Bürgern innerhalb der weltweiten Don Bosco Bewegung beteiligt haben. Junge Freiwillige spielen eine entscheidende Rolle in dieser Bewegung. In der Vergangenheit be-
schlossen viele von ihnen, ihr Leben als Erwachsene mit einem ehrenamtlichen Engagement innerhalb der Don Bosco Bewegung zu kombinieren. In der heutigen Generation ist diese Tradition verblasst. „Generations of Participation“ zielt darauf ab, einen generationenübergreifenden Dialog zwischen den jungen und älteren Freiwilligen sowie den politischen Entscheidungsträgern zu schaffen, um diese Tradition wiederzubeleben. pm
ten sie in Supermärkten, Kindergärten, Schulen, Werbestudios und Museen mit. 2013 werden wieder einige Auszubildende ein Praktikum in England machen. fe
Praktikum in England Burgstädt 15 Azubis aus den Bereichen Medien, Büro und Verkauf aus dem Don Bosco Jugend-Werk in Burgstädt absolvierten im Herbst 2011 ein vierwöchiges Auslandspraktikum im Nordwesten Englands. Dort arbeite-
Für die Azubis war der England-Aufenthalt ein voller Erfolg. Mit gestärktem Selbstbewusstsein und erweiterten Sprachkenntnissen kehrten sie wieder zurück.
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Katholikentag
Salesianer auf dem Katholikentag „Einen neuen Aufbruch wagen“ ist das Leitwort des 98. Deutschen Katholikentags in Manneim. Auch die Salesianer Don Boscos brechen im Mai nach Mannheim auf, wo sie beim Christentreffen mit einigen Veranstaltungen für die ganze Familie vertreten sind.
Mannheim Die Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos wird beim 98. Deutschen Katholikentag in Mannheim von 16. bis 20. Mai 2012 bei verschiedenen Veranstaltungen präsent sein, die vom Team der Jugendbildungsstätte Aktionszentrum in Benediktbeuern organisiert und durchgeführt werden. Von 17. bis 19. Mai sind die Salesianer mit Kreativ- und Mitmachangeboten im Zentrum Jugend vertreten. Zu finden sind sie dort auf dem Schulhof der Jungbuschschule in der Werftstraße 6. Geöffnet ist der Stand am Donnerstag, dem 17. Mai, von 12:00 bis 19:00 Uhr, am Freitag, dem 18. Mai, von 10:30 bis 19:00 Uhr, und am Samstag, dem 19. Mai, von 10:30 bis 18:00 Uhr. Am Donnerstag, dem 17. Mai, sind alle jungen und jung gebliebenen Menschen
unter dem Motto „colors of life“ zu einem Nachtgebet von 22:00 bis 23:00 Uhr in der Jugendkirche Samuel, Luisenring 33, herzlich eingeladen. Geleitet wird das Nachtgebet von Franz Wasensteiner, Leiter des AZ Benediktbeuern. Und am Freitag, dem 20. Mai, kann man in der Werkstatt „Du führst mich hinaus ins Weite – machst meine Finsternis hell“ spielerisch den Glauben erleben. Der Workshop unter der Anleitung von Michael Brunnhuber und Franz Wasensteiner findet in der Jungbuschschule, Werftstraße 6, im 1. OG des Pavillons 3, Raum 102 statt. Alle Angaben zu den Veranstaltungen können Sie auch im Programmheft des Katholikentags nachlesen, oder in der Online-Programmdatenbank auf www. katholikentag.de. Franz Wasensteiner/hmp
Don Bosco Aktuell
Neuer infopunkt im Aktionszentrum Benediktbeuern Das Aktionszentrum (AZ), eine Jugendbildungsstätte der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern, ist seit Ende März ein EURODESK infopunkt. Hier können sich Jugendliche über die verschiedenen Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen, informieren. EURODESK ist ein europäisches Jugendinformationsnetzwerk mit Nationalagenturen in 30 Ländern. In Deutschland wurde das Projekt von der Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. initiiert. hmp
schmiedet. Das Kloster Ensdorf zeigt, dass es auch anders geht: Zwei Glocken aus Fliegerbomben des Zweiten Weltkriegs wurden am 14. März 2012 im Klanghaus des Klosters aufgehängt. Nach jeder Bitte für Frieden und Versöhnung wurden die Glocken angeschlagen, bevor P. Christian Liebenstein die „Mahner für den Frieden“ segnete. Jürgen Zach
Friedensglocken geweiht Ensdorf In Kriegszeiten wurden Kirchenglocken eingeschmolzen und zu Waffen umge-
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P. Liebenstein bei der Glockeneinweihung in Ensdorf
Personalien ■ Angelika Gabriel (Foto), Referentin im Jugendpastoralinstitut in Benediktbeuern, und Sr. Margareta Kühn, Leiterin der Manege gGmbH in Berlin, wurden zu beratenden Mitgliedern der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz berufen. ■ P. Adrianus van Luyn SDB, emeritierter Bischof von Rotterdam, hat nach sechs Jahren sein Amt als Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) abgegeben. Zu seinem Nachfolger wurde Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising, gewählt.
Don Bosco
ZUK Benediktbeuern
Gute Finanzen und neue Projekte Das Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) in Benediktbeuern ist nach einer strukturellen Reorganisation finanziell wieder gut aufgestellt. Auf der Jahreshauptversammlung des Trägervereins des Zentrums wurde über das Jahr 2011 und neue Projekte berichtet.
Benediktbeuern Im letzten Jahr hat das Zentrum für Umwelt und Kultur gut gewirtschaftet, das berichtete P. Heiner Heim, der erste Vorsitzende des Trägervereins des Zentrums, auf der Jahreshauptversammlung Ende März. Das Bildungsund Gästezentrum, mit dem die Salesianer Don Boscos Menschen jeden Alters für den Naturschutz sensibilisieren möchten, ist stark auf öffentliche Gelder, ehrenamtliches Engagement und Spenden angewiesen. „Wenn die Zuschüsse nicht mehr fließen oder gekürzt werden, haben wir ein Problem“, sagt Schatzmeister und Stiftungsdirektor Franz Pany. „Das ist aber zum Glück nie passiert.“ So hat das inzwischen seit 20 Jahren geförderte „Modellprojekt Klosterland“ Aussicht auf weitere 20 Jahre Zuschüsse. Durch das Projekt ist in den Randbereichen der Loi-
sach-Kochelseemoore ein Naturlehrgebiet entstanden. Dort werden Teile des Moors erhalten und renaturiert. Zum Klosterland gehören auch verschiedene Lehr- und Erlebnispfade. In diesem Jahr soll das Angebot der Wege, zu dem unter anderem ein Wildbach- und ein Barfußpfad gehören, um zwei neue Themenwege erweitert werden, berichtete P. Karl Geißinger, der Rektor des ZUK. So wird ein Gehölzpfad mit Informationen über mehr als 100 einheimische Bäume und Sträucher entstehen, und auch ein Pfad mit besonderen Klanginstallationen ist geplant. Um die Pflege der Lehrwege kümmern sich straffällig gewordene Jugendliche, die vor Gericht zu gemeinnützigen Diensten verpflichtet wurden. „Ihre Schaffenskraft ist für uns unverzichtbar“, erklärte P. Geißinger.
„Jugend, Schöpfung, Bildung – heute für morgen“ sind die Leitworte des Klosters Benediktbeuern und des ZUK.
Was die Fortbildungen am Zentrum für Umwelt und Kultur angeht, wurden im letzten Jahr die energiepädagogischen Angebote sehr gut angenommen, wie der Fachtag zum Thema Wasser für Grundschullehrer und Erzieher, der auch in diesem Jahr stattfindet. Weitere Informationen im Internet unter www.zuk-bb.de. hmp
Don Bosco Aktuell
Verstorbene Sr. Margaretha Fink Näherin und Wäscherin in Burghausen und Regensburg (1951 – 1954), Lehrerin in den Nähschulen in Bottrop und Scholven (1957 – 1965) und Mitarbeit in den Häusern in Köln, Benediktbeuern, München und Rottenbuch St. Josef (1965 – 1991). In Eschelbach war sie im Speisezimmer tätig (1991 – 2003). Geboren: 01.03.1927 in Deining /Oberpfalz Profess: 05.08.1951 Verstorben: 21.03.2012
Sr. Hannelore Jachmich Noviziat (1960 – 1962), Tätigkeiten im Kinderkurheim Rottenbuch (1964 – 1968) und in Kindergärten in Essen, Köln, Augsburg, Köln
und München (1968 – 2002). Anschließend war sie in Rottenbuch St. Josef als Sakristanin tätig (2002 – 2011). Seit 2011 lebte sie in München St. Ermelinda. Geboren: 06.10.1939 in Niederlahnstein Profess: 05.08.1962 Verstorben: 09.03.2012
P. Werner Wagner Theologie- und Philosophiestudium in Benediktbeuern (1979-1986), Gruppenleiter und Bereichsleiter im Salesianum in München (1988-2006). P. Wagner begleitete viele Jugendliche aus Ostdeutschland, die in München eine Ausbildung absolvierten. Er verbrachte mit ihnen auch viele Wochendenden am Chiemsee, wo er in der Gemeinde Gollenshausen gerne als Seelsorger aushalf.
Geboren: 29.07.1952 in Kaiserslautern Profess: 14.08.1977 Priesterweihe: 28.06.1987 Verstorben: 03.04.2012
Jubiläen 25 Jahre Priester: P. Alfons Friedrich (München, 28.06.); P. Josef Kahmann (Lohfelden, 28.06.); P. Franz-Josef Reichl (München, 28.06.) 40 Jahre Priester: P. Andrzej Pastwa (Waldmünchen, 13.06.); P. Stanislaw Warszewski (Nittenau, 13.06.); P. Bernard Backenstrass (Reutlingen, 24.06.); P. Klaus-Peter Dewes (Sinntal-Sannerz, 29.06.) 50 Jahre Priester: P. Erich Thiel (Trier, 29.06.) 60 Jahre Priester: P. Alois Haller (Legau, 28.06.)
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Don Bosco
Don Bosco Stiftungszentrum
Stifterreise 2012 führt nach Dresden
Bei einer Aufführung des Zirkus Birikino in Chemnitz erwartet die Reisenden ein buntes Programm: Clownerie, Jonglage und Seiltanz
Die Stifterreise ist mittlerweile fester Programmpunkt des Don Bosco Stiftungszentrums. In diesem Jahr führt sie unter dem Motto „Aufbruch Ost“ vom 4. bis zum 7. Juni nach Burgstädt, Hartmannsdorf, Chemnitz und Dresden. Begleitet wird die Reise von Pater Herbert Bihlmayer und Carola Holzmann. Erster und zweiter Tag Abfahrt ist am Montag, dem 4. Juni, um 8:00 Uhr in München am Provinzialat der Salesianer Don Boscos, St. WolfgangsPlatz 10. Danach geht es mit Zusteigemöglichkeit in Regensburg nach Burgstädt.
Dort können die Teilnehmer beim Mittagessen im Ausbildungshotel Don Bosco erleben, was die Jugendlichen im Service und in der Küche schon können. Am Nachmittag geht es zum Kloster Wechselburg, wo die Teilnehmer die über achthundert Jahre alten Kirchenräume besichtigen. Zum Abendessen sind sie wieder zurück in Burgstädt, wo sie im Don Bocso Jugend-Werk übernachten. Hier erhalten die Teilnehmer am Dienstag, 5. Juni, vormittags eine Führung und Projektinformationen. Nach dem Mittagessen geht es nach Chemnitz. Dort gibt es eine Führung durch das Don Bosco Haus und eine Vorstellung des Zirkus Birikino. Dritter und vierter Tag Am Mittwoch, 6. Juni, führt die Reise nach Dresden, mit Stadtführung und einem Abendgebet in der Frauenkirche. Am Donnerstag, 7. Juni, treten die Teilnehmer nach der Eucharistiefeier die Heimreise an, mit Zwischenhalt in der St. Annenkirche. Ankunft in München ist gegen 19:00 Uhr.
Information und Anmeldung Die Kosten für Busreise, Unterkunft und Verpflegung betragen im Einzelzimmer 345 Euro, im Doppelzimmer 310 Euro. Weitere Informationen und Anmeldung bei Pater Herbert Bihlmayer unter Tel. 089/48 008-430 oder bihlmayer@donbosco.de.
Wenn auch Sie sich für die Gründung einer eigenen Stiftung interessieren oder ein Projekt unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an: Don Bosco Stiftungszentrum Landshuter Allee 11, 80637 München Tel.: 089 / 744 200 270 Fax: 089 / 744 200 300 stiftungszentrum@donbosco.de www.donbosco.de/stiftungszentrum
Don Bosco Aktuell
Termine ■ Besinnungstage des Instituts für Salesianische Spiritualität Thema: „Im Garten dem Leben auf die Spur kommen“ Leitung: P. Karl Geißinger SDB Ort: Kloster Benediktbeuern Termin: 12.08. – 16.08. 2012 Kosten: 304 € für Kursgebühr, Übernachtung im EZ und Verpflegung Informationen und Anmeldung: Institut für Salesianische Spiritualität iss@donbosco.de; Tel.: 08857 / 88-224 Anmeldeschluss ist der 1. Juli 2012 Thema: „Kunst – Spiritualität – Freizeit“, auf den Spuren des Künstlers Sieger Köder in Ellwangen und Umgebung.
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Ort: Bildungshaus der Diözese Rottenburg/ Stuttgart auf dem Schönenberg bei Ellwangen Termin: 02.10. – 06.10.2012 Leitung: Hedi und Winfried Voggeser, ISS Informationen und Anmeldung: Institut für Salesianische Spiritualität iss@donbosco.de; Tel.: 08857 / 88-224 Anmeldeschluss ist der 15. August 2012.
■ Open-Air-Konzerte in Benediktbeuern 03.06.2012 Hubert von Goisern 08.06.2012 Joan Baez Ort: Kloster Benediktbeuern Zeit: jeweils 20:00 Uhr Informationen: Kloster Benediktbeuern info@kloster-benediktbeuern.de Tel.: 08857/88-110
■ Wallfahrt der Don Bosco Familie Thema: „Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden“ (Mt 5,10) Ort: Dresden Termin: 21.09. – 23.09.2012 Informationen und Anmeldung: Institut für Salesianische Spiritualität iss@donbosco.de; Tel.: 08857 / 88-22
Come to Bosco 2012 Turin Um mehr über die Heimat Don Boscos und seinen Einsatz für junge Menschen zu erfahren, sind Jugendliche zwischen dem 09.07.2012 und dem 26.08.2012 nach Oberitalien eingeladen. Nähere Informationen unter www.come-to-bosco.eu
Typisch
du!
Wie ticken junge Menschen? Was denken sie? Welche Wünsche haben sie? Das DON BOSCO magazin fragt bei Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern nach.
Woran erinnerst du dich beim Gedanken an deine Großeltern?
„Ich komme aus Tunesien und bin dort sechs Jahre aufgewachsen. Meine Oma lebt immer noch da. Nach der Schule sind wir früher zum Mittagessen immer zu ihr gegangen. Meine Oma kann super kochen. Seitdem ich in Deutschland lebe, besuche ich sie jeden Sommer. Wenn ich ankomme, steht sie immer schon am Flughafen in der Wartehalle und ruft laut „Susanne, Susanne!“, wenn sie mich sieht. Das ist mir dann vor den anderen Leuten immer total peinlich.“ Susanne Rütten (16) macht eine Ausbildung zur Elektronikerin für Geräte und Systeme und wohnt im Salesianum München
„Mit meiner einen Oma habe ich früher immer ganz viel gemacht. Auch heute backen oder basteln wir noch zusammen, das mache ich ganz gern. Und mit der anderen Oma unterhalte ich mich sehr gerne.“ Veronika Mühlbauer (17) engagiert sich in der Stadtleitung des BDKJ in Stuttgart
„Meine Großeltern sind immer im Sommer mit meinen älteren Cousins und mir mit dem Auto an die Ostsee oder woandershin in den Urlaub gefahren. Oft waren wir sogar zu siebt. Das war immer spaßig. Die Tradition führen meine Großeltern weiter. Auch meine beiden jüngeren Cousins fahren noch mit ihnen in Urlaub.“ Benedikt Stafflinger (17) macht eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik und wohnt im Salesianum München
Hallo Kinder! „Es waren einmal ein Mann und eine Frau, die hatten sich schon lange ein Kind gewünscht ...“ Kommt euch dieser Satzanfang bekannt vor? Bestimmt haben eure Eltern schon oft eine Gute-Nacht-Geschichte so begonnen. Denn dieses „Es war einmal“ ist auf der ganzen Welt für eine bestimmte Art von Geschichten bekannt. Genau: für Märchen. Hänsel und Gretel, Rapunzel oder Rumpelstilzchen zum Beispiel. Diese Märchen sind schon richtig alt und sehr berühmt. Denn vor genau 200 Jahren erschien das erste große Märchenbuch von Jakob und Wilhelm Grimm. Das waren zwei sehr bekannte Brüder, die in Deutschland gelebt und eigentlich fast alles gemeinsam gemacht haben. Und so haben sie eben auch zusammen 86 Märchen gesammelt und aufgeschrieben. Eine ganze Menge, oder? Und heute kennen immer noch fast alle Kinder die Märchen von Jakob und Wilhelm Grimm. Habt ihr schon in euer Bücherregal geguckt? Bestimmt findet ihr dort auch ein Märchenbuch der Brüder Grimm. Aber wisst ihr eigentlich, dass man auch ganz leicht selbst ein Märchen erfinden kann? Ich hab mich mal mit einer Märchenerzählerin unterhalten, und sie hat ein paar Tipps für euch, wie man es richtig macht. Vielleicht habt ihr schon eine Idee für eine Geschichte. Und am Ende heißt es dann: „Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“ Viel Spaß beim Märchenerzählen! Eure
Wie erzähle ich mein eigenes Märchen? 1.
Als Erstes brauchst du einen Helden, sagt die Märchenerzählerin Karin Wedra. Das kann eine Handpuppe sein, wie die Schnecke auf ihrem Finger, oder dein Lieblingskuscheltier. Du kannst natürlich auch einen Helden erfinden – wie den Tanzbären oder die Flüsterhexe.
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Als Nächstes beschreibst du deinen Helden. Wie heißt er? Und wie sieht er aus? Hat er zum Beispiel eine besondere Schatzkiste, die ihm später hilft, oder kann er sehr schön singen? Und ganz wichtig ist: Wo wohnt dein Held? Vielleicht in einer Burg oder auf einer Erdbeerinsel …
Texte: Stefanie Singer; Hannah M. Pink; Illustrationen: Liliane Oser, Fotos: Karin Wedra / Hannah M. Pink
Steffi & Tobi
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Buntes Thema 3. 4.
Unterwegs trifft er auf viele neue Freunde, aber sie können ihm auch nicht helfen. Kurz bevor dein Held am Ziel ankommt, trifft er auf einen Gegenspieler: eine Fee, die nicht verraten will, wie man Nudeln kocht, oder einen bösen Zauberer.
5.
Nun merkt dein Held, dass ihm etwas fehlt. Vielleicht müffelt es in seiner Burg, oder er wünscht sich so sehr, einmal wieder Spaghetti zu essen anstatt Erdbeeren. Also schickst du deinen Helden auf die Reise.
Dein Held überlistet seinen Gegner, und kommt endlich ans Ziel: Das kann ein echter Ort sein, wie eine Höhle oder eine Stadt. Du kannst den Ort aber auch erfinden, zum Beispiel einen Zauberwald. Hier findet der Held eine Lösung für seine müffelnde Burg, oder er darf endlich Spaghetti essen. Wenn du dein Märchen später noch einmal erzählen willst, hat Karin Wedra noch einen Tipp für dich: Schreib die Orte und Personen auf Kärtchen, dann vergisst du sie nicht.
„Mein Lieblingsmärchen“
Johannes, 3 Jahre, aus Stockerau in Niederösterreich
„Ich mag es gerne, wenn mir mein Opa ein Bilderbuch oder ein Märchen vorliest. Am liebsten habe ich das Märchen vom Rotkäppchen, weil das Rotkäppchen auch seine Oma besucht. Nur vor dem bösen Wolf fürchte ich mich manchmal, aber da kuschle ich mich an den Opa und dann ist es nicht mehr so schlimm.“
Lea Marie, 10 Jahre, aus Damflos
„Mir gefällt Schneewittchen am besten. Die Zwerge sind lustig, und ich mag die Stelle, wo sie wieder aufwacht und der Prinz ihr erzählt, was passiert ist.“
Märchensuche
hen Mitmacin en w e und g n
Bist du Märchenexperte? Dann fällt es dir sicher leicht, unser Rätsel zu lösen. Aus welchem Märchen stammt das Bild? Schreibe die Lösung in eine E-Mail oder auf eine Postkarte und schicke sie bis zum 31. Mai 2012 an: Don Bosco magazin • Kinderrätsel • Sieboldstr. 11 • 81669 München magazin@donbosco.de
Unser Preis: Zu gewinnen gibt es drei Mal das Buch „Ein Löwe für Hieronymus. Meine schönsten Heiligenlegenden“. „Europa“ lautete das Lösungswort aus dem letzten DON BOSCO magazin. Je ein Buch „Wenn die Welt ein Dorf wäre“ aus dem Verlag Jungbrunnen haben Frank Düren aus Bad Hennef und Anne Schmidt aus Bonn gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!
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Ratgeber
l e b e n s fr a g e n
Darf ich von meinem Sohn Zinsen verlangen? Ich (74) habe meinem heute 49-jährigen Sohn in den letzten Jahren mehrfach Geld geliehen. Wir hatten vereinbart, dass er mir das Geld mit Zinsen zurückzahlt. Inzwischen frage ich mich, ob das richtig war. Verbietet nicht sogar die Bibel, Zinsen zu nehmen? Christoph D., Linz Pater Erich Modosch: Warum Zinsen? Bei Bankgeschäften ist es klar: Hier wird eine Dienstleistung erbracht. Zudem werden die Zinsen vom Staat versteuert, weil sie einen Mehrwert beinhalten. Nun weiß ich aber nicht, ob Sie eine Bankkonzession besitzen und den Gewinn versteuern. Eine andere Annahme: Sie müssen von Ihrem Geld leben. Dann sollten Sie das Geld auf die Bank bringen und es nicht in die Familie investieren – soweit der „weltliche“ Rahmen. Sie erwähnten aber die Bibel, und da wird es interessant. Ich zitiere Leviticus 25, 35–38: Wenn dein Bruder verarmt […]. Nimm von ihm keinen Zins
und Wucher! […] Du sollst ihm weder dein Geld noch deine Nahrung gegen Zins und Wucher geben. Der Sinn dahinter ist, dass wir von Gott alles, was wir besitzen, geschenkt bekommen haben. Nackt und arm kommen wir in die Welt und wir verlassen sie ebenso. Das Einzige, was zählt, sind unsere guten Werke. Eine Frage zum Schluss, die Sie für sich alleine beantworten können: Hat Sie Ihr Sohn so enttäuscht, dass er für Sie wie ein Fremder ist, und warum leihen Sie ihm dann trotzdem Geld?
P. Erich Modosch (69), Theologe und Sozialpädagoge, ist Pfarrer in Mieders (Tirol), Berater im Schülerwohnheim der Salesianer Don Boscos in Fulpmes und Klagenfurt.
Sollen wir unsere Tochter auf eine Waldorfschule schicken? Unsere Tochter (5) ist ein sehr stilles, aber auch sehr kreatives Kind. Wir befürchten, dass sie in der normalen Grundschule nicht zurechtkommen würde, und möchten sie in einer Waldorfschule anmelden. Allerdings stehen wir dem Gedankengut des Gründers Rudolf Steiner sehr kritisch gegenüber. Was raten Sie uns? Birgit M., Köln Schwester Susanne Stachl: Gleich ob Waldorf-, Montessoripädagogik, Präventivsystem Don Boscos oder jede andere pädagogische Handlungskonzeption – es ist immer davon abzuraten, sein Kind einer Schule oder einer anderen pädh a b e n s i e e i n e fr a g e ? agogischen Einrichtung Sie fragen – unsere Experten antworten! anzuvertrauen, deren Unser Beraterteam ist für Sie da und Menschenbild und Wertebeantwortet Ihre Fragen zu den Themen system man nicht mittraGlauben, Religion, Erziehung, Jugend und Familie. Schreiben Sie uns: gen kann. An dieser Stelle kann ich Don Bosco magazin Ihnen zu einer bestimmRatgeber, Sieboldstr. 11, 81669 München leserfragen@donbosco.de ten Schule oder Pädagogik weder zu- noch abraAusgewählte Fragen und Zuschriften werden ten. Ich möchte Sie nur wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung veröffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym. ermuntern, sich intensiv mit infrage kommenden
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Schulen auseinanderzusetzen. Vielleicht können Ihnen dabei folgende Fragen helfen, die der Erziehungswissenschaftler Hans Brügelmann entwickelt hat, um festzustellen, ob eine Schule eine „gute“ Schule ist: 1. Gehen die Kinder gern in diese Schule? 2. Fordert und fördert sie Leistung? 3. Erhalten die Schüler bei Schwierigkeiten Hilfe? 4. Begegnen die Lehrer Schülern auf Augenhöhe? 5. Ist die Schule nicht nur Lern-, sondern auch Lebensort? 6. Ist die Schule ins Umfeld integriert? 7. Arbeiten die Lehrer als Team zusammen? 8. Arbeiten Eltern aktiv mit? 9. Würden sich auch die Eltern dort wohlfühlen? Aus meiner Erfahrung in der Schullaufbahnberatung würde ich noch eine Frage anschließen, wenn es um Schulen geht, die besondere Fächerprofile haben: Ist es jederzeit möglich, wieder ins „übliche“ Schulsystem überzuwechseln, oder ist ein solcher Wechsel mit viel Nachlernen verbunden? Ich wünsche Ihnen alles Gute, dass Sie bald die richtige Schule für Ihre Tochter finden.
Sr. Susanne Stachl (43), Psychologin mit Schwerpunkt Schulpsychologie, ist Leiterin der Don Bosco Berufsfachschule für Kinderpflege der Regens-Wagner-Stiftung in Rottenbuch.
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Erinnerungsstücke
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Im Bild klafft eine Lücke. Um es wieder zu vervollständigen, benötigen Sie ein gutes Auge. Welcher der vier Ausschnitte ergänzt das Foto? Lösen Sie das Bilderrätsel!
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Rätsel: Claudia Klinger; Foto: fotolia
Miträtseln und gewinnen! Lösungsbuchstabe Schreiben Sie den Lösungsbuchstaben auf eine Postkarte oder in eine E-Mail und schicken Sie diese bis zum 31. Mai 2012 an: DON BOSCO magazin, Sieboldstr. 11, 81669 München, magazin@donbosco.de
Herzlichen Glückwunsch! Das Lösungswort aus unserem letzten Preisrätsel lautete „Identität“. Über je einen Don Bosco Fächer „Was ich wirklich wirklich will“ von Hubert Klingenberger können sich Martina Haselmann aus Kronach, Michael Toney aus Berlin, Hilde Holzmann aus Ottobeuren, Stefan Ruckelshauß aus Neuss und Hermann Markl aus Falkenstein freuen.
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir fünf Mal den Teestab mit Gute Laune Tee.
P. dR. Josef WeBeR sdB, geb. 1948, lehrt an der Philosophisch-theologischen hochschule der salesianer don Boscos Benediktbeuern christliche spiritualität, Biblische theologie und Mariologie. er ist darüber hinaus auf vielfache Weise in der fortbildungsarbeit, als spiritual und in der seelsorge tätig.
isBn 978-3-7698-1929-8
Michael Rua
* unverbindliche Preisempfehlung
ass der selige Michael Rua (1837–1910) in der salesianischen Überlieferung lange Zeit nur im hintergrund stand, wird dieser schlüsselfigur der salesianischen geschichte nicht gerecht. denn don Rua hat das leben und Wirken des großen italienischen sozialapostels, ordensgründers und heiligen don Bosco von anfang an begleitet: zunächst als dessen schüler, dann als treuer Weggefährte, engster Vertrauter und rechte hand in der leitung der salesianischen Kongregation und schließlich als dessen erster nachfolger. er prägte das Jugendwerk don Boscos in der gründungszeit deutlich mit, entwickelte es als zweiter ordensoberer gemäß den herausforderungen der Zeit weiter und führte es mit mutigen Visionen ins 20. Jahrhundert. Josef Weber hat mit dieser wissenschaftlich profunden und zugleich äußerst lebendig geschriebenen, reich bebilderten Biografie don Ruas eine lücke in der salesianischen geschichtsschreibung geschlossen.
Josef Weber
Michael Rua – Weggefährte und Michael Rua – WeggefähRte und nachfolgeR don Boscos Nachfolger Don Boscos d Der selige Michael Rua (1837–1910) hat das Leben und Wirken Don Boscos von Anfang an begleitet: zunächst als enger Vertrauter und schließlich als dessen erster Nachfolger. Josef Weber schließt mit dieser wissenschaftlich profunden, reich bebilderten Biografie Don Ruas eine Lücke in der salesianischen Geschichtsschreibung.
WeggefähRte und nachfolgeR don Boscos
Medientipps der Redaktion
Josef Weber
Michael Rua Don Bosco
WeggefähRte und nachfolgeR don Boscos
P. Josef Weber SDB: Michael Rua, Weggefährte und Nachfolger Don Boscos, gebunden, Farbfotos, 240 Seiten € 19,95 / sFr* 34,50 Don Bosco.
Spielstücke zur Bibel für Kita, Schule und Kinderkirche Das Buch bietet alles, was man für Rollenspiele oder Bibeltage braucht: vorformulierte Dialoge, Sprechertexte, Spiellieder und Anregungen für Requisiten. So erschließen sich die Kinder 14 biblische Geschichten spielerisch. Dem Buch liegt eine Musik-CD mit 20 BibelLiedern samt Playbacks bei. Bibelgeschichten zum Nachspielen und Mitmachen, Spielstücke für Kita, Schule und Kinderkirche, kartoniert, 136 Seiten, inkl. Musik-CD mit ca. 70 Minuten Spielzeit, € 19,95 / sFr* 28,50, Don Bosco 2012
Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: 089/48008-330, service@donbosco-medien.de, www.donbosco-medien.de
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Leseraktion l e s e r k o c h e n für l e s e r
Nutella-Torte Ein besonderes Muttertagsgeschenk aus Früchten und Schokocreme 1.
Einen Biskuitboden selber machen, ist gar nicht schwer: Eier mit Zucker schaumig rühren. Mehl unterheben. Fertig!
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Auf den fertig gebackenen Tortenboden gleichmäßig Bananenscheiben oder anderes Obst verteilen.
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Für die Creme Nutella in den noch heißen Vanillepudding geben und miteinander verrühren.
„Die Nutella-Torte backe ich sehr gerne. Sie passt zu jeder Gelegenheit – ob für Geburtstagsfeiern oder zum Muttertag. Ich habe aus diesem Rezept auch schon Schnitten für den Schulball des Don Bosco Gymnasiums Unterwaltersdorf gemacht, auf die ich, mithilfe einer Papierschablone und Kakaopulver,das Don Bosco Logo ‚gezaubert‘ habe. Das ist sehr gut angekommen.“ Beate Schrank und ihre Töchter Clara (12) und Katja (16) backen gern gemeinsam und lassen sich für die Dekoration der Kuchen immer neue Ideen einfallen. Sie wohnen in Münchendorf, Niederösterreich.
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Nachdem die Torte mit der Creme bestrichen wurde und einige Stunden im Kühlschrank war, nach Belieben dekorieren. Guten Appetit!
Zutaten Für den Biskuitboden: • 3 Eier • 120 g Zucker • 100 g Mehl • Marmelade
Für die Creme: • ½ Liter Milch • 1 Packung Vanillepudding • 250 g Nutella • 80 Gramm Zucker • 1 Päckchen Vanillezucker
• je nach Geschmack 1 Stamperl Cognac • 6 Blatt Gelatine • 500 ml Schlagsahne • je nach Belieben Bananen oder andere Früchte
Für den Biskuitboden die Eier mit dem Zucker schaumig schlagen. Anschließend das Mehl vorsichtig unterheben. Die Masse in eine gefettete Springform geben und bei 200 Grad 20 Minuten backen. In der Zwischenzeit den Vanillepudding nach Anweisung zubereiten. In den noch heißen Pudding Zucker, Vanillezucker, Nutella und je nach Gusto einen Schuss Cognac
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einrühren. Erkalten lassen. Gelatine auflösen und zur Puddingmasse geben, Schlagsahne steif schlagen und vorsichtig unterheben. Den fertigen Biskuitboden mit Marmelade bestreichen. Mit Bananen oder anderen Früchten belegen. Die Creme darüber geben und für mehrere Stunden im Kühlschrank kalt stellen. Nach Belieben mit Streules oder Sahne dekorieren.
Fotos: privat
Zubereitung:
Service
Don Bosco: Jubiläum 2015 Im Jahr 2015 feiern die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern den 200. Geburtstag ihres Gründers Johannes Bosco. Zur Vorbereitung auf das große Jubiläum bringt das DON BOSCO magazin eine neue Serie, die online zu lesen ist. „Don Bosco – Gegenstände, die ihm wichtig waren“ Jetzt unter www.donbosco-magazin.de
Die Ausgabe 4/2012 erscheint Anfang Juli.
Im nächsten Heft lesen Sie: u Hause herrscht das • Z große Schweigen Wie Familien lernen, wieder miteinander zu reden
Im dritten Teil schreibt P. Josef Weber SDB über: Die Perlen des Rosenkranzes
it den Händen • M sprechen Steffi und Tobi lernen Gebärdensprache ier und dort • H Meine Ferien
Zwischen Stadion und Bettelstab Impressum Das DON BOSCO magazin erscheint in der Don Bosco Medien GmbH. Verlag und Redaktion: Don Bosco Medien GmbH, Sieboldstraße 11, 81669 München, Tel.: 089 / 48008 360, redaktion@donbosco.de, www.donbosco-magazin.de Herausgeber: Salesianer Don Boscos St.-Wolfgangs-Platz 10 81669 München Tel.: 089 / 48008 421 provinzialat@donbosco.de
Fotos: P. Gregor Gugala SDB; Fotolia
Don Bosco Schwestern Kaulbachstraße 63 80539 München Tel.: 089 / 38 15 80 31 provinzialat@donboscoschwestern.de Chefredakteur: P. Alfons Friedrich SDB Redaktion: Katharina Hennecke, Claudia Klinger (in Elternzeit), Angelika Luderschmidt, Hannah-Magdalena Pink, Sophie Wöginger Verwaltung: Angela Gully Titelfoto: Dominik Butzmann Alle nicht gekennzeichneten Fotos stammen aus den Archiven der Don Bosco Medien GmbH und der beiden Ordensgemein schaften. Layout: ReclameBüro, München, Gabriele Pohl und Margret Russer Satz: Don Bosco Kommunikation GmbH, München, Joe Möschl Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn
Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen auf CD-ROM. Der gesamten Auflage liegt im Direktversand eine Beilage über Freiwilligendienste bei den Salesianern Don Boscos bei. Teilen der Auflage ist die Broschüre ECHO beigelegt. Das DON BOSCO magazin erscheint 2012 im 117. Jahrgang. Das DON BOSCO magazin erscheint zweimonatlich. Es wird gegen Entgelt abgegeben.
Abo-Service Provinzialat der Salesianer Don Boscos Adressverwaltung St.-Wolfgangs-Platz 10 81669 München Tel.: 089 / 480 08-457 adressverwaltung@donbosco.de Das DON BOSCO magazin beteiligt sich an der Initiative GOGREEN der Deutschen Post. Dabei wird gemessen, wie viel CO2 beim Transport der Zeitschrift entsteht – und entsprechend in ausgewählte Klimaschutzprojekte investiert. Wir übernehmen Verantwortung, weil wir die Schöpfung schätzen und sie schützen wollen.
Die Ukraine hat für die Fußballeuropameisterschaft, die vom 8. Juni bis zum 1. Juli in Polen und der Ukraine stattfindet, mehrere Milliarden Euro in den Ausbau von Stadien, Flughäfen und Straßen investiert. Gleichzeitig lebt ein Großteil der Bevölkerung an der Armutsgrenze. Ob und welche Auswirkungen die EM auf ihre Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen in der Ukraine hat, berichtet die Don Bosco Schwester Brygida Zurawska aus Lviv/Lemberg. Lesen Sie mehr im Internet unter www.donbosco-magazin.de
Don Bosco – das Musical „Gangs of Turin. All you need is love” heißt das Musical, mit dem die „Emmanuel School of Mission“ noch bis Anfang August in Deutschland auf Tournee ist und vom Leben und Wirken des berühmten Jugendseelsorgers Johannes Bosco erzählt. Spielorte und Termine finden Sie unter www.esm-altoetting.de/de/ musical/tournee
DonBoscomagazin 3/2012
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