Don Bosco Magazin 4/2012

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B 7243 F Deutschland

4/2012

Die christliche Zeitschrift f端r die ganze Familie

Thema

Wenn sich Eltern nur noch streiten

Weltweit

Ein etwas anderer Sch端leraustausch

Don Bosco

Pfingstfestival in Calhorn

Zeit zum

Reden

Wie Familien heute kommunizieren


Inhalt

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Sag doch was! Auf die ständigen Streitereien seiner Eltern

Kinder-Garten: Ob im eigenen Schrebergarten, beim Naturent-

reagierte Florian mit Schweigen. Nach dem Auszug des Vaters lernte der Schüler bei einer Familienberatungsstelle, über seine Gefühle zu reden. Sein Vater lernte, zuzuhören.

decken mit Opa oder als Guerilla-Gärtner mitten in der Stadt – Gärtnern geht eigentlich überall. Drei Familien zeigen, wie ihre ganz eigene grüne Oase aussieht.

I m B l i c k p unkt   5 Was hat Kirche mit Sport zu tun? Eine Frage an Olympiapfarrer Hans-Gerd Schütt

18 Kolumne Danke, Oma, danke, Opa — die Kolumne von Gesa Rensmann

19 Hier und dort

Thema   6 Kommunikation in der Familie Die Technik ändert sich. Das Bedürfnis miteinander zu kommunizieren nicht. Einblicke in drei Generationen.

8 Hört endlich auf! Wenn die Eltern sich trennen, leiden auch die Kinder. Ein Sohn erzählt.

12 „Kommunikation erfordert Zeit!“ Ein Gespräch mit zwei Familienberaterinnen über ihre Arbeit und darüber, wie Schweigen den Familienfrieden gefährden kann

Fa m i l i e 14 Auf in den Kinder-Garten Ob Abenteuerspielplatz oder Gemüseanbau für den Eigenbedarf – drei Familien zeigen ihre Gärten.

17 „Kinder brauchen Naturerfahrung“ Ein Gespräch mit der Elementarpädagogin und Praxisforscherin Irmgard M. Burtscher

Don Bosco 22 Wenn Kalender auf große Reise gehen Durch Basteln und Bloggen aus dem eigenen Alltag erzählen – Markus Vennewald berichtet von zwei Projekten zwischen deutschen und haitianischen Schülern.

26 Durchstarten mit dem Heiligen Geist Beim Pfingstfestival des Don Bosco Hauses in Calhorn feiern über 700 Messdiener ein buntes Glaubensfest.

28 Don Bosco aktuell

Buntes 34 Kinderseite Steffi und Tobi lernen Gebärdensprache.

36 Ratgeber Sie fragen, unsere Experten antworten.

37 Preisrätsel Mitmachen und gewinnen!

39 Impressum

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Inhalt

„Trotz Erdbeben und Cholera haben sie ihren Optimismus behalten.“ Seite 23

Liebe Leserin, lieber Leser! Die große Stille – so lautet ein mehrfach preisgekrönter Dokumentarfilm aus dem Jahr 2005. Der Regisseur Philip Gröning stellt auf eindrucksvolle Weise das Leben in dem Kartäuserkloster La Grande Chartreuse dar. Im gesamten Film wird kaum gesprochen, was der Ordensregel der Kartäuser entspricht. Eine solch „große Stille“ fasziniert den Betrachter, zumal in der Alltagswirklichkeit der meisten Menschen Stille eher selten erfahrbar wird. Dabei ist Stille mehr als nur Schweigen; es hat etwas damit zu tun, dass jemand ganz bei sich ist und aus einer inneren Quelle lebt. Stille entsteht dann nicht nur,

Ein wenig Überwindung kostete es Florian und seine Mutter, mit der Don Bosco magazin-Redakteurin Angelika Luderschmidt über ihre komplexen Familienverhältnisse zu sprechen. Die Redakteurin war dennoch überrascht, wie offen und ehrlich der 13-Jährige über die schlimme Zeit sprach, bis der Vater auszog. Groll hegt der Schüler keinen. Im Gegenteil: Eineinhalb Jahre besuchte er auf eigenen Wunsch eine Familienberatungsstelle und sprach dort wieder mit seinem Vater. Seite 6

weil keiner mehr spricht; Stille ist dann ein tiefer Ausdruck eines inneren Lebens, das keine großen Worte braucht. Eine ganz andere Art von Stille entsteht da, wo man sich nichts mehr zu sagen hat. Da ist Stille eher Ergebnis eines Rückzuges oder Verweigerns. Die Gemeinschaft ist nicht mehr lebendig; es herrscht geradezu „Totenstille“ – eine Atmosphäre, die nur schwer auszuhalten ist. Gerade für Kinder. Manche erzählen davon: „Bei uns ist es immer ganz still beim Abendessen. Jeder verschwindet danach auf sein Zimmer! Es wird kaum geredet; höchstens, wenn wieder „gemotzt“ wird, weil in der Schule etwas schiefgelaufen ist.“ Stille kann etwas Wunderbares sein, aber auch zerstörerisch wirken! In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen Anregungen für eine lebendige Gemeinschaft geben. Wer lernt, sich mit sich selbst und anderen auseinanderzusetzen, Offenheit entwickelt und Verantwortung übernimmt, kommt im gemeinschaftlichen Leben zurecht. Und wenn man dann in die Stille geht, erlebt man auch die Größe der Stille, aus der man gestärkt und motiviert in den Alltag zurückkehrt. Beste Grüße aus der Redaktion für eine erholsame Ferienzeit mit lebendigen stillen Augenblicken!

„Drei Tage einfach mal aussteigen aus dem Alltag, das gelingt beim Pfingstfestival in Calhorn wirklich gut“, findet Don Bosco magazin-Redakteurin Hannah-Magdalena Pink. Sie hat das Festival der Jugendbildungsstätte bei Oldenburg besucht und gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Pfingsten gefeiert. Seite 26

Ihr

P. Alfons Friedrich SDB Chefredakteur

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Berggottesdienst mit Alphornbläsern auf dem Fellhorn bei Oberstdorf.

Im Urlaub Gott begegnen Mit einer neuen Broschüre stellt die Deutsche Bischofskonferenz die Angebote der katholischen Kirche zum Thema „Freizeit und Tourismus“ vor. Kreuzfahrtseelsorge, Berggottesdienste oder Campingkirchen – das Angebot ist vielfältig. „Die hohe Mobilität unserer Gesellschaft führt dazu, dass immer mehr Reisende Orte des Innehaltens suchen“, so Erzbischof Dr. Robert Zollitsch im Vorwort. Mit dem Angebot will die Kirche „dem modernen Menschen auch im Urlaub die Begegnung mit Gott“ ermöglichen. Die 36-seitige Broschüre kann kostenlos im Internet bestellt oder heruntergeladen werden unter: www.dbk.de

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Centrum für Religion und Moderne in Münster eröffnet An der Universität Münster ist das neue „Centrum für Religion und Moderne“ (CRM) eröffnet worden. In der interdisziplinär ausgerichteten Einrichtung werden 30 Forscher die Arbeit des Forschungsverbundes „Religion und Politik“ verstärken. Dort forschen rund 200 Wissenschaftler aus 20 geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern und elf Ländern. Am CRM soll untersucht werden, wie sich die Rolle von Religionen und Kirchen, religiösen Gemeinschaften und Akteuren in modernen Gesellschaften verändert.


Im Blickpunkt

2.474 Sprachen

und damit fast die Hälfte aller 6.000 gesprochenen Sprachen sind vom Aussterben bedroht. Laut Unesco verschwindet alle zwei Wochen eine Sprache unwiderruflich.

Texte: KNA/Deutsche Bischofskonferenz/alu; Fotos: DJK Sportverband; KNA-Bild

Kinderarmut in Deutschland Deutschland schneidet mit Blick auf Kinderarmut unter den Industriestaaten nur mittelmäßig ab. Auf einer Liste mit 29 Ländern belegt die Bundesrepublik gerade einmal Platz 15. Demnach erhält beispielsweise eines von 20 Kindern keine tägliche warme Mahlzeit. Laut einer aktuellen Unicef-Studie leben rund 1,2 Millionen Kinder in Deutschland in relativer Armut. Trotz annähernd gleichem Pro-Kopf-Einkommen schneidet die Bundesrepublik damit deutlich schlechter ab als Dänemark oder Schweden. Im Vergleich zu Schweden ist die Rate der Benachteiligung in Deutschland sogar fast sieben Mal höher.

eine frage an ...

Hans-Gerd Schütt: „Was hat Kirche mit Sport zu tun?“ Mehr als es auf den ersten Blick scheint! Zunächst allein als religiös-gesellschaftliche Institution. So spielt Sport in kirchlichen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Krankenhäusern eine wichtige Rolle. Die Kirche hat mit der DJK außerdem einen Sportverband mit über 500 000 Mitgliedern in über 1200 Vereinen in ganz Deutschland. Der Sport ist eine gesellschaftliche Größe. Millionen Menschen sind auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Sport verbunden. Sport ist ein wichtiger Teil ihrer Lebenswirklichkeit, bei manchen sogar der Beruf. Damit ist der Sport auch Ort der Kirche und das aus mehreren Gründen: Sport will gestaltet werden. Das beginnt bei der Gemeinschaft und endet bei den Regeln. Dient er dem Menschen oder der Mensch dem Sport? Wo sind im sportlichen Wettstreit die Grenzen, die das Menschliche wahren? Hier kann die christliche Botschaft wertvolle Hilfestellung leisten. Erinnert man sich an die Olympischen Spiele in Peking 2008 oder verfolgt die Diskussion vor der diesjährigen Fußballeuropameisterschaft im Hinblick auf die Menschenrechtssituation in der Ukraine, wird schnell klar, dass der Sport immer auch eine politische Komponente hat. Die Frage nach den Werten stellt sich immer. Letztlich ist der Sport auch ein Ort der Seelsorge. Es geht nicht nur um Sieg und Niederlage. Gerade im Hochleistungssport gibt es eine Zeit davor und danach. Hier Menschen zu begleiten, ist eine der Hauptaufgaben der Olympiapfarrer in London, und – an einem außergewöhnlichen Ort – die Frage nach Gott mit sicher bescheidenen Möglichkeiten wachzuhalten. Hans-Gerd Schütt ist seit 2003 der Sportbeauftragte der Katholischen Kirche in Deutschland und geistlicher Beirat des DJK Sportverbandes. Auch in diesem Jahr wird er als Olympiapfarrer die deutsche Mannschaft begleiten – diesmal nach London.

Rund 1,2 Mio. Kinder in Deutschland leben in relativer Armut.

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Schwiegersohn

„Um mit meinen Kindern etwas zu besprechen, nutze ich gern Autofahrten. Oft reden wir auch über Wichtiges bei gemeinsamen Ausflügen.“

Vater

➜ Über die Hälfte der Eltern spricht mit ihren Kindern im Auto oder beim gemeinsamen Unterwegssein über wichtige Dinge.

Sohn

„Für mich als Student ist das Internet unersetzbar. Ohne ginge es gar nicht!“

„Da wir nicht mehr so mobil sind, sehen meine Frau und ich abends fern. Nach den Nachrichten schauen wir Ratesendungen oder Dokumentationen. Nachmittags gucke ich oft Tiersendungen.“ ➜ Über 50-Jährige schauen durchschnittlich 300 Minuten am Tag fern.

➜ Durchschnittlich 168 Minuten verbringen 14- bis 29-Jährige täglich im Internet.

Kommunikation in der Familie Foto: Fotolia

Wie verabredet sich der Enkel mit seinen Freunden? Weiß Opa, was Facebook ist? Und zu welcher Gelegenheit suchen Eltern das Gespräch mit ihren Kindern? Die Technik ändert sich rasant. Das Bedürfnis, miteinander zu kommunizieren, nicht.


Thema

Mutter

„Mein Sohn hat mir gezeigt, wie Facebook funktioniert, und mich dort angemeldet. Wir haben erst seit kurzem einen Computer. Mein Mann mag das Ding nicht.“ ➜ 1,2 von 22,1 Millionen deutschen FacebookMitgliedern sind über 55 Jahre alt.

Tochter

„Wann ich mit meinen Kindern wichtige Dinge bespreche? Eigentlich immer beim Abendessen. Meinen ältesten Sohn rufe ich auch oft auf dem Handy an. Anders erreiche ich ihn oft nicht.“ ➜ 72 % Prozent der Eltern führen beim Essen mit ihren Kindern Gespräche. 64% der Eltern von 12- bis 19-Jährigen geben an, häufig per Telefon mit ihren Kindern zu kommunizieren.

Tochter

Enkelin

„Ich bin jeden Tag eine halbe Stunde im Internet. Da gibt es ganz tolle Spiele und lustige Videos!“ ➜ Durchschnittlich 24 Minuten verbringen Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren pro Tag im Internet.

„Ich informiere mich über die Geschehnisse in der Welt eigentlich nur im Internet. Zeitung lese ich fast gar nicht.“ ➜ Junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren nutzen 147 Minuten pro Tag das Internet und nur 10 Minuten am Tag die Zeitung.

Quellen: KIM-Studie 2002. Kinder und Medien, Computer und Internet; Sinus-Jugendstudie „Wie ticken Jugendliche?“, 2012; FIM-Studie 2011; ADR/ZDF-Onlinestudie 2011; Institut der Deutschen Wirtschaft, 2001; EU-Statistikamt Eurostat, 2009; FIM-Studie, 2011; allfacebook.de; Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BitKom), 2010; Dynamic Communication Index (DCI) Bundesverband digitale Wirtschaft


Sag doch was!

mit dir kann man nicht reden!

Hört endlich auf! Die Kinder leiden am meisten, wenn sich ihre Eltern trennen. In Deutschland sind jährlich rund 145.000 minderjährige Kinder betroffen. Tendenz steigend. Oft geben sie sich selbst die Schuld, wenn Mama und Papa sich nur noch anschreien, nicht mehr im selben Zimmer schlafen und so gar nichts mehr gemein haben. Auch für Florian* waren die jahrelangen Streitereien seiner Eltern eine große emotionale Belastung. Um zu Hause nichts falsch zu machen, schwieg der damals Elfjährige lieber und zog sich zurück. Besser wurde es erst, als sein Vater auszog. Von da an trafen Vater und Sohn anfangs nur bei der Familienberatungsstelle aufeinander. Text: Angelika Luderschmidt

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Fotos: fotolia; iStockphoto; Klaus D. Wolf

Wenn sich Eltern nur noch streiten


Thema

R

ot und gelb leuchten die Farben auf einer Zeichnung, die sich Florian* gerade ansieht. Ein Vulkan, aus dem Lava quillt und der Steine und Geröll spuckt, ist darauf zu sehen. „Das soll mein Vater sein. Der ist meistens ruhig, kann aber auch plötzlich ausbrechen“, erklärt der Junge mit dem kurzen braunen Haar. Daneben zeichnete er eine Henne, die ihre Flügel ausbreitet („meine Mama, die kümmert sich um uns“), ein kleines rosa Ferkel („das ist mein Bruder“) und einen Skorpion, mit einem spitzen Stachel am Schwanz. „Ich kann manchmal auch ganz schön giftig sein“, sagt der Junge ernst. Seine Mutter nickt und lacht. Ihre großen runden Ohrringe wippen lustig auf und ab. Florian sitzt im Spielzimmer der Caritas Familienberatungsstelle in einer ruhigen Wohngegend Münchens und blättert in seinen alten Aufzeichnungen. Hinter ihm in einem großen Regal stapeln sich Brettspiele, mitten im Raum steht ein Kicker, vor der Couch am Fenster hängt ein Boxsack. Oft wird Florian nicht mehr hierher kommen, nur noch bis zu den Sommerferien. Das haben er und sein Vater gemeinsam beschlossen. Vor gut zwei Jahren warf Florians Mutter Anke* ihren Mann aus dem gemeinsamen Haus. Es ging nicht mehr. Nach monatelangem Streiten, Schreien und schließlich Schweigen zog die zweifache Familienmutter die Notbremse. Nach 18 Jahren stand das Paar vor den Scherben seiner Ehe. Zu viele Verletzungen waren geschehen. Zu viele Aggressionen hatten sich aufgestaut. Mit diesem Tag im Februar 2011 war all das vorbei. Endlich. „Ich habe das für meine Kinder getan“, sagt Anke und streicht ihrem siebenjährigen Sohn Moritz* durch das blonde Haar. „Wir haben uns langsam zerfleischt. Unsere Kinder wurden da immer mehr mit reingezogen. Doch das war eine Sache zwischen mir und Henning*, da muss man die Kinder einfach raushalten. Das hat mein Mann nie akzeptiert.“ Die schlimmste Zeit für Florian war, als seine Eltern zwar noch in einem Haus wohnten, aber schon getrennt waren. Immer wenn sie aufeinandertrafen, gab es Streit. Für die beiden Söhne war das eine schier unerträgliche Situation. Wie es so weit kommen konnte, worüber sich das Ehepaar ständig in die Haare bekam und wie aus Liebe langsam Hass werden konnte, darüber möchte Anke nicht sprechen. Nicht vor den Kindern. Nicht hier in der Beratungsstelle. Vielleicht gar nicht mehr. „Das bringt nichts“, so das knappe Statement der 42-Jährigen. Moritz, der lachend durch das Spielzimmer tollt und unter großem Geklapper die Kiste mit den bunten Bauklötzen ausleert, war damals noch zu

Einmal wurde es mir dann zu blöd. Ich bin in den Keller und hab den Stecker des Telefons aus der Wand gerissen.“ Der Sohn

klein. Heute kann er sich an die schwere Zeit kaum noch erinnern. Sein großer Bruder Florian war es nicht. „Ich war froh, als er weg war“, sagt der 13-Jährige mit leiser Stimme und senkt den Kopf. Auf die Frage, worunter er besonders gelitten hat, damals, als sein Vater noch zu Hause wohnte, aber schon lange auf der Couch schlief, weiß der Realschüler sofort eine Antwort: „Die Punkte auf dem Essen, die waren das Allerblödeste!“ Sein Vater nahm es mit der Trennung von Bett und Tisch besonders ernst, eine Trennung, die zumindest räumlich keine war. Die Regelung sieht vor, dass bei Getrenntlebenden innerhalb der gleichen Wohnung die Räume genau aufgeteilt sein müssen und der eine für den anderen nicht mehr waschen, einkaufen oder kochen darf. Der Vater wollte, dass die Kinder mit einem Filzstift alle Lebensmittel im Kühlschrank und in der Speisekammer mar-

Hört mir doch mal zu!

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Thema

kieren. Meins, deins, das gehört mir, nur das da darfst du essen – für den damals elfjährigen Florian wurde jede Mahlzeit zu einer emotionalen Zerreißprobe. Immer musste er aufpassen, was er aß, wo er am Tisch saß und mit wem er sprach. Meistens schwieg er. Da konnte er nichts falsch machen.

Meinen Vater rufe ich immer eine halbe Stunde vor den Treffen an, damit er es nicht vergisst.“ Der Sohn Damals wollte Henning partout nicht ausziehen. Erst als ihn seine Frau Monate später vor die Tür setzte und die Haustür krachend ins Schloss fallen ließ, suchte der Familienvater Asyl bei einem Freund. Doch die Streitereien gingen weiter – am Telefon. „Einmal wurde es mir zu blöd. Ich bin in den Keller und hab den Stecker des Telefons aus der Wand gerissen“, sagt Florian und sieht dabei vorsichtig zu seiner Mutter. „Damals hat mir mein Vater leid getan, ich hab ja immer nur meine Mutter am Telefon schreien hören“, erzählt der Junge mit trauriger Stimme und schiebt verlegen sein Wasserglas ein Stück zur Seite. Trotz aller Vorkommnisse spricht der 13-Jährige heute offen darüber, wie er sich damals fühlte und wie es ihm heute geht. Der Junge, der langsam zum Teenager wird, reflektiert fast analytisch: klar und sachlich. Das war nicht immer so. Florian musste erst wieder lernen, sich anderen mitzuteilen und seine Emotionen zu zeigen. In der Familienberatungsstelle schreibt, spielt und zeichnet er viel. Immer geht es um seine Gedanken und Gefühle. Florian kommt gern hierher. Er mag Frau Baur, seine Beraterin. Die ausgebildete Diplompädagogin sitzt neben Florian und hat zum Gespräch seine Akte mitgebracht. Bei diesem Treffen hält sie sich bewusst zurück, lächelt Mutter und Sohn oft aufmunternd zu, wenn beide den Blickkontakt zu ihr suchen. Florian nippt an seinem Wasser und zieht den Klettverschluss seiner Sandalen fest. Er möchte weiter in Aufzeichnungen blättern: Bilder, Briefe und E-Mails, fein säuberlich abgeheftet in einer Aktenmappe. Die Dokumente können zwar nicht reden, sprechen aber für sich. Harte Arbeit liegt hinter Florian. Wie eine Reise in die Vergangenheit kommt dem Schüler das Durchblättern vor. „Das ist schon echt lange her“, sagt er und deutet mit dem Finger auf das Datum: 12. März 2011 steht darauf.

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Nachdem sie ihren Mann Anfang 2011 hinauswarf, merkte Anke, dass sie Hilfe brauchte. Es musste jemand sein, der sie dabei unterstützte, die Wunden ihres Sohnes heilen zu lassen. Es sollte eine neutrale Person sein. Die 42-Jährige machte sich im Internet auf die Suche nach einer Familienberatungsstelle. Dort, so wusste sie, gibt es professionelle Hilfe und schnelle Beratung. So fand Anke mit Barbara Baur eine dritte Person, mit deren Unterstützung es gelang, Vater und Sohn wieder an einen Tisch zu bekommen. Die beiden fingen langsam an, wieder miteinander zu sprechen, zwar nicht über die Trennung, aber über ihren Alltag, über scheinbar Beiläufiges, das sie nun nicht mehr miteinander teilten. Barbara Baur lenkte die Gespräche, wendete spielerische Methoden an, die Vater und Sohn aber nicht als solche wahrnahmen. Ziel war stets, in den Sitzungen etwas Gemeinsames entstehen zu lassen, an dem Henning und Florian gleichermaßen mitwirkten – ein Text, eine Zeichnung, ein Spiel. Anke selbst wollte und konnte nicht mehr mit ihrem Mann Henning reden. „Das wird nichts mehr. Mit dem kann man nicht reden“, so Ankes knappes Statement. Florian zuckt mit den Schultern und sieht zu Boden. Seit mittlerweile eineinhalb Jahren radelt Florian einmal die Woche zur Caritas Beratungsstelle. Er kommt gern hierher, weil er hier in Ruhe spielen kann, ohne dass ihn sein kleiner Bruder nervt, und weil sich nicht nur Frau Baur, sondern auch sein Vater mit ihm beschäftigt, ihm Aufmerksamkeit schenkt. Dass sich die beiden durch gemeinsame Aktivitäten wieder näherkommen, ist das eigentliche Ziel. Und das ist auch Anke recht. Die Termine macht Florian selbst aus, per Mail oder Telefon. Dreimal im Monat ist er alleine mit Frau Baur, einmal im Monat kommt sein Vater mit dazu. „Ich ruf ihn immer eine halbe Stunde vorher an, damit er es nicht vergisst und pünktlich ist.“ Dieser Satz stammt nicht etwa von Henning. Wieder ist es Florian, der so vernünftig, so erwachsen wirkt. Auch seinen „Under-Cover-Namen“ Florian hat er sich selbst ausgesucht. „Der klingt schön“, sagt er leise. Was planbar ist, will Florian selbst in die Hand nehmen. Das Unplanbare, wie das Scheitern der Ehe seiner Eltern, ist eh nicht mehr rückgängig zu machen. Viele kleine Schritte sind Vater und Sohn in den letzten eineinhalb Jahren aufeinander zugegangen, wenngleich sie noch immer ein großer Graben trennt. Auch Henning wünscht sich ein unverkrampfteres Verhältnis zu seinem Sohn. Das Miteinander-Sprechen ist allerdings immer noch die größte Hürde: „Mein Papa hört einfach nicht zu. Ich muss ihm immer zwei- oder dreimal etwas


Das wird nichts mehr. Mit dem kann man nicht reden!

Me ins

sagen, bis es bei ihm ankommt“, sagt Florian. „Zum Beispiel, wenn ich ihm erzähle, wie’s so in der Schule läuft.“ Henning ist immer noch „Papa“ für Florian. Das wird er auch immer bleiben. Der selbstständige Hard- und Softwareingenieur redet nicht gerne. Mit niemandem. Auch heute möchte der Vater lieber nicht dabei sein. „Das war nur eines der Probleme, an denen unsere Ehe gescheitert ist“, unterbricht Anke ihren Sohn. Florian zupft sein T-Shirt zurecht. „Victory“, also Sieg, steht darauf in großen Buchstaben. Dann versucht er, zu entziffern, was er vor gut einem Jahr auf einen Zettel geschrieben hat. „Die meisten Erwachsenen nerven mich!“, steht da in krakeliger Kinderschrift. Neben die Frage, was sein größter Wunsch im Leben sei, schrieb der Schüler: „Ich wünsche mir später einmal eine glückliche Familie.“ Unbeschwertheit sieht anders aus. Mittlerweile verbringen Moritz und Florian jedes zweite Wochenende beim Vater. Henning hat inzwischen eine eigene Wohnung. Ihm ist dieser Schritt schwer gefallen. Weg von der Familie, hin zu einem neuen Singleleben. Das Einrichten einer eigenen Wohnung hat etwas Endgültiges. „Mein Papa ist selbstständiger geworden, seit er allein wohnt. Er kommt auch pünktlicher zu Terminen“, sagt Florian. Was für die einen ein wenig altklug klingen mag, zeigt, dass das Entzweien der Eltern auch bei den Kindern bleibende Spuren hinterlässt. Florian konnte nicht mehr Kind sein – fröhlich und unbeschwert. Er musste schnell erwachsen werden.

Ich habe das für meine Kinder getan. Mein Mann und ich haben uns langsam zerfleischt. Da muss man die Kinder einfach raushalten.“ Die Mutter

„Es ist etwas besser geworden. Allerdings hab ich mich daran gewöhnt, dass Absprachen nicht eingehalten werden. Probleme, die immer da waren, werden auch bleiben. Aber wenn Henning heute vorbeikommt, dann gibt es zumindest kein Chaos mehr“, sagt seine Mutter und nimmt Moritz auf den Schoß. Florian sieht aus dem Fenster. Noch fünfmal wird er hierher kommen, das hat der 13-Jährige ausgerechnet. Florian schlägt seine Akte zu. Zum ersten Mal an diesem Nachmittag schaltet sich Barbara Baur ein: „Glaubst du, unsere Treffen haben geholfen?“ Einige Sekunden schweigt Florian. Dann sagt er leise: „Ja, schon. Ich glaub, es passt gerade alles ganz gut, und wenn’s nicht klappt, kann ich ja jederzeit wieder bei dir einen Termin ausmachen.“ * Namen von der Redaktion geändert

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„Kommunikation erfordert Zeit – und die ist in Familien oft nicht vorhanden.“ Diana Beyer und Barbara Baur über ihre Rolle als Familienberaterinnen, gelungene Eltern-Kind-Gespräche und darüber, wie Schweigen den Familienfrieden gefährden kann

Familienberatungsstelle – das klingt recht bürokratisch. Wie sieht Ihre Arbeit konkret aus? Diana Beyer: Ziel unserer Arbeit ist, dass wir Eltern in ihrem Erziehungsauftrag unterstützen, sowohl präventiv als auch nachhaltig. Wir begleiten also den ganzen Prozess: von der Schwangerschaft über das Säuglingsalter bis hin zu Erziehungsfragen. Ein weiteres Aufgabengebiet ist die Entwicklungsdiagnostik. Hier wollen die Eltern von uns wissen: Wie ist die Entwicklung meines Kindes? Wie sieht es mit der Schulreife aus? Im letzten Jahr haben wir fast 400 Beratungen durchgeführt. Kommen die Eltern immer freiwillig? Barbara Baur: Ja, alle freiwillig. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Eltern mitarbeiten, also dementsprechend motiviert sind und Dinge verändern wollen. Unser Angebot ist generell kostenlos. Dadurch ist es für alle Menschen zugänglich und wird auch gern genutzt. Der erste Schritt ist getan, die Mutter oder der Vater sucht Rat bei Ihnen. Was passiert dann? Baur: Die Eltern erzählen uns über ihr Kind, beschreiben den Alltag und die Probleme zu Hause. Am Anfang versuchen wir, zu verstehen, wie es dem Kind emotional geht. Diese Art der Diagnostik dauert oft mehrere Treffen. Dann wird gemeinsam mit den Eltern überlegt, wie man weitermachen kann. Bieten wir langfristig Beratung an oder reicht ein Gespräch? Meist begleiten wir die Eltern über mehrere Monate oder auch ein Jahr. Manchmal auch länger.

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Warum wird in vielen Familien so wenig gesprochen? Baur: Naja, wir haben auch den gegensätzlichen Fall. Aber man kann auch mit viel Reden wenig sagen. Es gibt Eltern, die texten ihre Kinder zu und halten Moralpredigten. Bei den Kindern geht das dann links rein und rechts raus. Manchmal ist kurz und prägnant viel besser. Unsere Aufgabe ist zu beobachten: Wie reden die Eltern mit ihren Kindern? Wie ist der Redeanteil jedes Einzelnen? Wie sprechen die Eltern miteinander? Beyer: Die Kernfrage für uns ist: Was bringen die Eltern für Fähigkeiten, für Erfahrungen und Erfolgsgeschichten mit? Wir schauen dann, wie wir sie stärken können. Wir fragen häufig: Wo hat’s denn gut geklappt? Wichtig ist das gute Gefühl der Eltern im Umgang mit ihren Kindern. Mit diesem guten Gefühl arbeiten wir weiter. Also haben es besonders die Eltern zu verantworten, wenn zu Hause nicht miteinander geredet wird? Beyer: Ja. Die Eltern sind die Chefs, die müssen schauen, in welche Richtung es in ihrer Familie geht. Sie sind der Leuchtturm, wenn er nicht leuchtet, finden die Kinder den Weg nicht. Das klingt in der Theorie recht einfach. Die Praxis sieht oft anders aus. Baur: Das stimmt. Kommunikation erfordert Zeit – und die ist oft in Familien nicht vorhanden. Ein gemeinsames Essen zum Beispiel oder gemeinsame Unternehmungen tun allen Familienmitgliedern gut. Oft ist Zeitmangel bei Alleinerziehenden das größte Problem. Sie müssen Voll-


Thema

Diana Beyer (re.) leitet die Caritas Erziehungsberatungsstelle in Taufkirchen, ihre Kollegin Barbara Baur (li.) ist Dipl. Sozialpädagogin und berät Eltern, Kinder und Jugendliche sowohl in der Beratungsstelle als auch online.

zeit arbeiten und nebenher noch ihre Kinder betreuen. Da muss es oft zack zack gehen. Sich dann Nischen zu bauen, ist sehr wichtig. Beyer: Die Achtsamkeit geht bei dem ganzen Stress oft verloren. Der Alltagsstress ist eine große Herausforderung. Sich füreinander Zeit zu nehmen, den Alltag zu entschleunigen, kommt dabei oft zu kurz. Ist der Stress für die Eltern in den letzten Jahren mehr geworden? Beyer: Ja eindeutig. Ich sehe ganz viele Doppelbelastungen, etwa dann, wenn beide Eltern arbeiten müssen. Da kommt der Blick für’s Kind manchmal zu kurz. Zu uns kommen außerdem auch immer mehr Väter – gerade nach einer Trennung. Die Väter möchten mehr Umgang mit ihren Kindern haben, ihre Kinder häufiger sehen. Vor zehn Jahren war das noch anders. Die klassische Familie – der Vater arbeitet und die Mutter kümmert sich zu Hause um alles – haben wir zwar auch in Beratung, aber sie wird seltener. Die Kommunikationsschwierigkeiten sind dort allerdings ganz andere. So wird in wohlhabenderen Familien oft viel intensiver gestritten. Also haben Sie einen neuen Kundenstamm: die entzweite Familie? Baur: So würde ich das nicht sagen. Was wir allerdings schon beobachten: Generell nehmen die Scheidungsfälle zu. Viele Eltern wissen nicht, wie sie nach der Trennung miteinander umgehen, miteinander sprechen sollen. Da können wir gute Unterstützung leisten und die Familien begleiten. Am Anfang schaffen wir es oft nicht, beide Eltern gemeinsam an einen Tisch zu bekommen, in diesen Fällen beraten wir erst mal getrennt. Aber für die Kinder ist es dringend notwendig, dass sich die Eltern ab und zu treffen und sich über die Kinder austauschen. Das geht oft allerdings nicht ohne eine dritte Person am Tisch. Ein Beispiel: Eine Mutter kommt zu Ihnen und sagt: „Bei uns ist die Stimmung katastrophal, wir sprechen kaum noch miteinander.“ Wie können Sie helfen? Baur: Für uns ist wichtig, zu erfahren: Welche Probleme gibt es? Für die Familie ist wichtig: Wie kann man diese

Probleme aus einem anderen Blickwinkel betrachten? Manchmal entwerfen wir mit den Eltern und Kindern einen Vertrag, den beide unterschreiben, oder wir versuchen, an der Beziehung zu arbeiten, und zwar ganz spielerisch: Die Familie sitzt bei uns zusammen, malt ein Bild oder spielt ein Brettspiel. Das sind eigentlich immer ganz schöne Stunden, um die Kommunikation auf eine andere Ebene zu bringen. Es gibt ganz unterschiedliche Methoden, die wir einsetzen, um das Verständnis der Eltern für die Kinder zu fördern. Beyer: Oft merken die Eltern gar nicht, dass der Kontakt nicht mehr da ist. Das macht sich an Kleinigkeiten fest. Meist ist es nur ein Aufhänger in der Erziehung, bei dem sie merken: Hoppla, hier stimmt etwas nicht. Etwa, wenn das Kind nicht ins Bett will, wenn es soll, also nicht hört, oder wenn es bei anderen Situationen im Umgang nicht läuft. Hier können wir dann deutlich machen, wie die Kommunikation zwischen der Familie verbessert werden kann. Twitter, Facebook, Chat – ist auch der rasante mediale Wandel Ursache für verkümmernde Kommunikation zu Hause? Baur: Ich würde die Medien nicht verteufeln. Früher war definitiv nicht alles besser. Und außerdem: Gemeinsames Fernsehen kann auch entspannen und damit der Familie gut tun. Beyer: Wobei die Verlockung natürlich groß ist, ins iPhone zu schauen, statt miteinander zu reden. Aber das ist schlicht eine andere Form von Kommunikation. Wir beobachten das auch bei der Online-Beratung, die wir anbieten. Gelungene Kommunikation scheint eine komplexe Sache … Beyer: Die aber durchaus zu meistern ist. Fakt ist: Wir können nicht nicht kommunizieren. Jeder Einzelne hat also eine Verantwortung. Wenn ich einen Raum betrete, trage ich etwas zu einem guten oder schlechten Klima bei. Das erhöht die Verantwortung jedes Einzelnen, etwas dazu beizutragen, dass sich das Zusammensein gut anfühlt.

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Auf in den

Kinder-Garten Für die einen sind Garten und Balkon grüne Oasen zum Ausspannen und Seelebaumeln-Lassen. Die anderen nutzen ihr kleines Reich, um nach allen Regeln der Kunst zu ackern. Alle Hobbygärtner, ob groß oder klein, empfinden eine große Zufriedenheit, wenn sie in der Erde wühlen und den Pflanzen beim Wachsen zusehen können. Das DON BOSCO magazin hat drei Familien beim Garteln besucht. Text und Fotos: Christina Tangerding

Einsatz aus Liebe zur Natur

Christine Leyermann und Sohn Milou verschönern mit den Guerilla Gärtnern eine Münchener Verkehrsinsel.

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m Samstagvormittag um elf Uhr rückt die Einheit an. Die „Waffen“: Spaten, Hacken, Handschuhe, Plastiksäcke mit Erde und viele, viele Pflanzen. Der „Kriegsschauplatz“: eine kleine Verkehrsinsel im Münchener Edelviertel Haidhausen. Die „Armee“: etwa ein Dutzend gut gelaunte Hobbygärtner unterschiedlicher Altersgruppen in luftiger Arbeitskleidung. Die Guerilla Gärtner München und die Münchener Grünpaten haben sich zu einer Aktion versammelt. Bis zum Nachmittag wollen sie den Grünstreifen vor dem Alten- und Service-Zentrum in eine blühende Oase verwandeln. Mit dabei ist auch Christine Leyermann. „Bei Guerilla denkt man an Krieg und an Protest“, erklärt die 48-Jährige. „Aber es ist ein stiller Protest. Es geht darum, etwas Schönes zu verwirklichen.“


Familie

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Erdbeeren Marke Eigenbau

m Eingang der Parzelle ist ein eisernes Glöckchen angebracht, darunter glänzt die metallene Hausnummer 51 in der Nachmittagssonne. Solarleuchten säumen die mit Kies bedeckten Wege. Die Beete sind fein säuberlich mit Steinen abgetrennt. Das Grundstück von Wolfgang und Verena Hartmann in der Würzburger Kleingartenanlage Hubland ist bis ins Detail liebevoll gestaltet. Seit drei Jahren haben der 35-jährige Polizist und die 33-jährige Erzieherin die etwa 300 Quadratmeter große Parzelle gemietet. „Der Garten war total verwildert“, erzählt Hartmann. „Wir haben alles selbst angelegt.“ Dreizehn Bäume wurden gefällt. Dann war Platz für ein großes Gartenhaus und für die Beete: Radieschen, Kopfsalat und Karotten wachsen heute neben Lauch, Tomaten und Sellerie. Es gibt Erdbeeren und meterweise Himbeer-, Stachelbeer- und Johannisbeersträucher. „Wir richten uns danach, was wir selbst gerne essen“, erklärt Wolfgang Hartmann. Erfahrung mit dem Garteln hat das Ehepaar vorher nicht gehabt. „Wir hätten nicht gedacht, dass es so schnell wächst und funktioniert“, meint Hartmann. Im Frühjahr und Sommer könnten sie fast ihren gesamten Bedarf an Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten decken. Bei allen Arbeiten mit dabei ist Sohn Nick. Der Fünfjährige darf sich auf dem Grundstück so richtig austoben und ist inzwischen ein begeisterter kleiner Gärtner. Er hilft beim Säen, Pflanzen und Gießen. Wenn die Erdbeeren reif sind, geht er alleine an die Beete und nascht von den frischen Früchten. „Hier kann er sich dreckig machen, ohne sich Gedanken zu machen, ob er geschimpft

Daneben habe die Arbeit auch einen sozialen Aspekt, sagt die temperamentvolle Französin, denn sie bringe Nachbarn zusammen, die vielleicht noch nie ein Wort miteinander gesprochen haben. Seit etwa einem Jahr engagiert sich die Exportsachbearbeiterin und Mutter von drei Kindern bei den Guerilla Gärtnern. Der Begriff bezeichnet ursprünglich eine Bewegung, die heimlich Pflanzen auf städtischen Flächen aussät. Die Aktionen der Münchener Gruppe werden angekündigt und von der Stadt unterstützt. Leyermann betreut teils ehrenamtlich, teils als freie Mitarbeiterin für die Umweltschutzorganisation Green City e. V., mit der die Guerilla Gärtner eng zusammenarbeiten, soziale Projekte im Gemeinschaftsgarten des Vereins. Und auch am Wochenende ist sie gerne mit Handschuhen und Schaufel unterwegs, um Garten oder Stadt zu verschönern. Ihr

Gespannt sieht Nick mit seinem Papa Wolfgang Hartmann nach, ob die Erdbeeren schon reif genug sind, um von ­ihnen zu naschen.

wird“, schmunzelt Hartmann. Die Familie wohnt in einer Vierzimmerwohnung ganz in der Nähe. Doch von Frühjahr bis Herbst sind die drei fast täglich draußen, in ihrer grünen Oase zwischen Beeren und Tomaten.

jüngster Sohn, der 14-jährige Milou, ist häufig mit von der Partie. „Ich arbeite gerne im Garten“, sagt er. „Mit einem Freund pflanze ich Sachen oder mache selbst Marmelade.“ Früher, erzählt Christine Leyermann, sei die Familie am Wochenende am liebsten ins Gartencenter oder in den Wald gefahren. Inzwischen hätten die beiden älteren Kinder andere Interessen. Dass Milou noch mitkommt, freut Christine Leyermann. Mit ihren Einsätzen pflegt sie ihre Liebe zur Natur. „Ich bin am glücklichsten, wenn ich mit den Händen in der Erde bin“, schwärmt sie. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn man hart gearbeitet hat, und auf einmal fängt etwas an zu wachsen.“

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Familie

Opas Kreativwerkstatt

Im Garten der Großeltern setzen Luise und Franz mit Opa Albrecht jede Menge Ideen in die Tat um.

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enn Luise und Franz Tangerding ihre Großeltern im Landkreis Würzburg besuchen, sind sie am liebsten im Garten unterwegs. Das große Grundstück, das das Ehepaar unweit seines Hauses besitzt, ist ein wahres Ferienparadies für die Sechsjährige und ihren vierjährigen Bruder. Zwischen Rasenflächen und Gemüsebeeten stehen knorrige Apfelbäume. Drei Gartenhäuschen sind voll mit allerhand Werkzeug und Fundstücken aus vergangenen Jahrzehnten. Hier ist der pensionierte Sonderschullehrer Albrecht Tangerding, 65, ganz in seinem Element. Mit ein paar Handgriffen hat der Opa aus einem alten Vogelkäfig eine Falle mit Seilzug gebaut. Fast zwei Stunden lang liegen die drei hinter einem eigens gemähten Grashaufen auf der Lauer, um eine Blaumeise oder einen Spatz in das vorbereitete Zuhause zu locken. Dass am Ende kein Tier im Käfig sitzt, ist egal. Die Kinder hatten eine aufregende Zeit mit dem Großvater. Wenn es warm genug ist, stecken die Großeltern die Kinder in alte Klamotten oder Badesachen. Dann heißt

es „Wasser marsch!“ und Teile des Gartens verwandeln sich in einen Schlammplatz. Mit ihren Kinderschaufeln Löcher in die Erde zu buddeln, sie mit Wasser aufzufüllen und dann mit nackten Füßen durch den Matsch zu schmatzen, das ist für Luise und Franz das höchste der Gefühle. Oder die Kinder bauen mit dem Opa aus alten Dachrinnen eine Wasserbahn. Ruck, zuck, die Teile ineinander gesteckt, Gießkannen gefüllt und schon geht’s los. Als Luise eine tote Maus auf dem Steinweg entdeckt, ist auch das eine Attraktion, und Opa und Enkelkinder tragen das Tier gemeinsam in einer stilvollen Zeremonie zu Grabe. „Die Maus merkt nicht, dass sie tot ist, oder?“, fragt Franz. Doch da tönt schon ein lautes „Wo bin ich?“ aus dem Rhabarber, und weiter geht’s mit dem Programm in der Garten-Kreativwerkstatt.

Mitgemacht!

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Rate-Töpfe Pflanzen Sie, von den Kindern unbemerkt, Pflänzchen in kleine Töpfe. Dann stellen Sie die Töpfe nebeneinander auf das Fensterbrett oder nach draußen. Die Kinder dürfen nun raten, was Sie eingepflanzt haben. Kann man an den Blättern schon erkennen, welche Pflanze das ist? Oder erst an den Blüten oder Früchten? Die Kinder dürfen natürlich auch in Pflanzenbüchern nachschlagen. Spätestens in ein paar Wochen ist die Lösung für alle zu sehen.

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Familie

Im Interview

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„Kinder brauchen Naturerfahrungen, um sich zu erden“ Viele Kinder kommen im Alltag kaum mit Erde und Natur in Berührung. Es fehlt an Platz, Gelegenheit und manchmal auch am Mut der Eltern. Im DON BOSCO magazin rät die promovierte Elementarpädagogin und Praxisforscherin Irmgard M. Burtscher, Kinder ab und zu hemmungslos buddeln zu lassen.

Ich will mit meinen Kindern gärtnern. Was brauchen wir alles? Ganz wichtig ist eine große Offenheit. Schauen Sie zunächst, was von den Kindern kommt. Sagen Sie nicht, jetzt pflanzen wir Tomaten oder etwas anderes, sondern fragen Sie zuerst, was die Kinder fasziniert. Kommen Sie miteinander ins Gespräch! Es soll eine Familienaktion werden, mit der sich die Kinder identifizieren können. Als Nächstes überlegen Sie gemeinsam, was Sie brauchen: Pflanzen, Samen, Erde, Töpfe, Gartengeräte, einen Arbeitsplatz und einen geeigneten Standort für die Pflanzen. Machen Sie eine Liste und schauen Sie mit den Kindern, woher Sie die Sachen bekommen. Wenn Sie selbst noch keine Erfahrung haben, macht das nichts. Sie können sich Rat holen, vielleicht in einer Gärtnerei oder bei einem Nachbarn. Fangen Sie einfach mit den Kindern an. Was tun Familien, die weder Garten noch Balkon haben? Ein Fenstersims hat jeder. Darauf kann man innen etwas anpflanzen. Eine weitere Möglichkeit ist, sich einen Leihgarten zu organisieren. Das kann ein Schrebergarten oder auch ein Stück Beet bei Verwandten oder bei einem Nachbarn sein. Außerdem können Sie bei jedem Spaziergang mit den Kindern zu gemeinsam ausgesuchten Orten gehen und schauen, wie sich die Pflanzen dort verändert haben. Oder setzen Sie doch einfach mal im Wald oder auf einer Wiese eine Narzissenknolle oder eine Kastanie ein und schauen, ob sie ausschlägt. Auch für Kinder, die in der Stadt wohnen, ist es wichtig, dass sie solche Erfahrungen machen können. Eine weitere Idee: Kooperieren Sie mit den Erzieherinnen aus der Kita Ihres Kindes. Sollte es in der Einrichtung bisher noch keine Gelegenheiten oder Orte zum Anpflanzen

geben, sind die Erzieherinnen vielleicht froh, wenn Sie sich anbieten, etwas in der Art tatkräftig zu unterstützen. Kinder machen Dreck, wenn sie im Garten helfen … Ja, sie machen Dreck und sie machen sich selbst schmutzig. Da braucht man als Eltern Ruhe und Gelassenheit. Oft werden Kinder daran gehindert, sich schmutzig zu machen. Aber wir müssen uns bewusst sein: Kinder, die keine hautnahe Erfahrung mit Erde machen dürfen, sind möglicherweise ihr Leben lang nicht geerdet. Das sind Grunderfahrungen: Erde in die Hand nehmen, ihre Feuchtigkeit, Trockenheit, Wärme oder Kälte spüren. Entdecken, wie Moder riecht. Bodenschätze sammeln: Steine aus der Erde holen, Pflanzenreste untersuchen, Regenwürmer in die Hand nehmen, Asseln beobachten, Lehmklumpen zerbröseln und staunen, was alles aus der Erde heraus wächst. Für Kinder ist ja alles ein Bodenschatz, egal ob das ein Wurm, eine Assel oder ein Stein ist. Sie raten also, diese Naturerfahrungen in den Alltag einzubauen? Unbedingt! Und das bei jedem Wetter, nicht nur bei Sonnenschein. Man kann auch mal bei Regen barfuß rausgehen und das nasse Gras spüren. Integrieren Sie diese Erfahrungen in den Alltag! Man muss doch nur schauen, was Kinder im Freien als Erstes machen: Sie gehen in die Hocke und untersuchen den Boden. Das muss ein Urbedürfnis von Kindern sein, sich mit dem Naheliegenden zu beschäftigen. Es ist ein so elementares Bedürfnis, dass Kinder viel Zeit haben sollten, es auszuleben. Und natürlich sind dann die Kleider schmutzig und die Stiefel dreckig und die Hände schauen aus. Aber dann macht man sie eben gemeinsam wieder sauber. Auch das gehört zum Alltag dazu. Interview: Christina Tangerding

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Familie

Kolumne von Gesa Rensmann: überLeben in der Familie

Danke Oma, danke Opa

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Gesa Rensmann (43) ist Lektorin in einem Fachverlag für Frühpädagogik und Religion. Mit ihrem Mann Kruno Ilakovac (41) und ihren beiden Kindern Jakob (8) und Ines (4) lebt sie in der Nähe von München. Im DON BOSCO magazin berichtet sie regelmäßig aus ihrem familiären Alltag.

Illustration: Mele Brink

E

s liegt schon seit drei Wochen greifbar in der Luft: Die großen Ferien stehen an, und die Kinder fiebern ihnen entgegen. Zurecht. Schule ist die Arbeit der Kinder. Sie müssen heute so zielstrebig sein wie nie, das strengt an, und die sechswöchige Erholung ist wohlverdient. Aber die Pause ist lang. Nicht etwa für die Kinder, sondern für die berufstätigen Eltern. Die können allenfalls drei Wochen Urlaub nehmen, wenn sie ihre Ferien gemeinsam verbringen wollen. Bleiben noch drei Wochen, in denen man die Kinder nicht allein zu Haus lassen will und kann. Was also tun? Wie gut, dass es Oma und Opa gibt. Als Ferienanlaufstelle sind sie geradezu ideal. Gebucht bei Traumurlaub. de. Unser Sohn jedenfalls genießt seine Ferienwoche allein bei den Großeltern in Westfalen, während die kleine Schwester daheim bleiben muss und in den Kindergarten geht. Gardasee, Nordseestrand, Südseeinsel – für Jakob alles nix gegen das Oma-Opa-Haus. Denn hier ist Jakob König. Oma und Opa sind eine Woche lang ganz und gar auf ihn eingestellt. Und ein Geschenk hat ihm der Opa auch noch gemacht: eine eigene Digitalkamera. Jakob ist stolz darauf und hat seine Ferienwoche auf vielen Bildern festgehalten.

Für uns berufstätige Eltern ist bereits der Beginn von Jakobs Reise ein echter Fünf-Sterne-Luxus, denn die Urlaubstour beginnt schon all inclusive am Hauptbahnhof München. Opa fliegt am Morgen ein, reist mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof, nimmt dort seinen Enkel in Empfang und reist per Bahn mit ihm nach Westfalen. Auch der Rückweg findet mit Opa-Begleitung statt. Beinahe wäre das mit der Rückreise letztes Mal aber schwierig geworden: Jakob hat nämlich um Verlängerung verhandelt. Das Dasein als kleiner König hat ihm so gut gefallen, dass er noch eine Woche dranhängen wollte. Heimweh? Nix da! Es gab so viel zu erleben: Angeln mit dem Onkel am Fischweiher, sich bewundern lassen von der zweijährigen Cousine, Besuch der Karl-MayFestspiele in Elspe, klettern und toben auf dem Abenteuerspielplatz im Stadtwald. Nix rechnen, nix lesen, nix lernen müssen, nur dürfen, wann und wie oft man will. Besonders schöne, prall gefüllte Sommerferien müssen zu Hause zwangsläufig zu Wiedereingliederungsschwierigkeiten führen. Denn dort ist es mit dem Besonderen schnell vorbei. Keiner mag Jakob zum König krönen, die kleine Schwester schon gar nicht. Und ganz bald hat der Alltag eines Schulkindes Jakob wieder in den Fängen. Abends um 8 Uhr schlafen gehen, morgens um 6.30 Uhr aufstehen, Zähneputzen, „Los, zieh dich an“, „Wo ist das Deutschheft?“, „Ich will noch eben dem Marienkäfer ein Häuschen bauen“, „Keine Zeit!“ „Los, mach schon, beeil dich“. Jakob muss seine Semmel herunterschlingen, sein Freund Sebastian steht vor der Tür, um ihn abzuholen. Ich will meinem Sohn noch einen Abschiedskuss geben an seinem ersten Schulmorgen nach den Ferien, aber er sperrt sich. Aha, staune ich und erlaube mir ein bisschen Wehmut: Ferien bringen Veränderungen, Kinder werden größer, mein Sohn will nicht mehr von Mama geküsst werden, wenn andere gucken. Aber heimlich, wenn wir allein sind, ist er kuschelig wie immer. Sie verraten doch sicher nicht, dass ichs Ihnen erzählt habe?


Hier und dort „Ich fahre diesen Sommer wieder mit der Ferienfreizeit unserer Pfarrei nach Ameland. Meine Freunde kommen auch wieder mit. Wir gehen Schwimmen und machen eine Radtour. Am liebsten tobe ich aber in den Dünen herum, das macht Spaß!“ Jakob (10) wohnt mit seiner Familie in Werl. Er fährt dieses Jahr schon zum zweiten Mal mit der Pfarrgemeinde St. Walburga auf die niederländische Nordseeinsel Ameland.

Fotos: Florian Kopp/Don Bosco Mission; Alexandra Falkenau

Meine Ferien

„Mit meinen beiden Freundinnen Samia und Maham spiele ich gerne auf dem Platz vor unseren Zelten. Jetzt in den Ferien haben wir endlich ganz viel Zeit dafür! Dann müssen wir auch keine Schul­ uniform tragen, sondern können unsere bunten Kleider anziehen.“ Aisha (8, Mitte) und ihre Freundinnen leben in der pakistanischen Provinz Sidh. Seit der Flutkatastrophe im Sommer 2010 wohnen die Mädchen mit ihren Eltern und Geschwistern in Zelten.


Sprechen wie ein Grab

Text: Clemens Tangerding; Foto: Michael Bause

Mit diesen neuen Handys kann man viele lustige Dinge tun. Es gibt zum Beispiel ein Programm, auch „App“ genannt, das Bürogeräusche abspielt. Dann klackert auf dem Schreibtisch des Angestellten die Tastatur, während er selbst auf seinem Bürostuhl ein Nickerchen hält. Eine andere „App“ misst die Zeit, in der ein Handy in der Luft ist, wenn man es hochwirft. Daraus lässt sich prima ein Wettbewerb machen. Für Möchtegern-Schlaumeier ist das Programm, das Sternbilder erkennt. Dazu hält man einfach die Kamera seines Handys in den Nachthimmel. Auf dem Bildschirm erscheinen sogleich die Namen der Sternkonstellationen. Besonders clever ist es, dieses Programm unbemerkt von anderen zu starten. Wer zielsicher am Firmament auf die Nördliche Krone zeigt, kann sich staunender Gesichter sicher sein. Eher beklemmend könnte es auf die Begleitung wirken, wenn man über einen Friedhof spaziert, sein Handy an einen Grabstein hält und anschließend die Lebensgeschichte des Verstorbenen erzählt. Doch genau das ist jetzt möglich. Die Sache funktioniert dank eines sogenannten QRCodes. QR steht für das englische „quick response“, zu Deutsch „schnelle Antwort“. Der Code sieht aus wie ein Labyrinth und diente ursprünglich zur Markierung von Baugruppen und Komponenten in der Autoindustrie. Auf Werbeplakaten sieht man immer häufiger die schwarzweißen Quadrate des Codes. Seit Neuestem kann man diese Symbole auch auf Grabsteinen finden. Das Besondere dabei ist, dass der Code mit dem Kreuz auf dem Grabstein eine Einheit bildet. Nur für geschulte Augen ist er überhaupt als Computersymbol zu erkennen. Wer es tatsächlich entdeckt, kann sein Handy auf den QR-Code halten. Dann öffnet sich eine Seite im Internet. Darauf wird an den Entschlafenen erinnert: mit Fotos, einem Lebenslauf und Musik. Sogar ein Online-Kondolenzbuch ist verfügbar. Schweigen wie ein Grab war gestern.

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mittendrin


Wenn Kalender auf große Reise gehen

Mehr über Haiti erfahren – mehr von Deutschland erzählen. Mit diesem Auftrag brach der deutsche Student Markus Vennewald zur Don Bosco Riobé Schule in Haiti auf, die während des schweren Erdbebens im Januar 2010 zerstört worden war. Der 24-Jährige unterstützte die Salesianer Don Boscos vor Ort im Unterricht und betreute einen besonderen Schüleraustausch von Kindern und Jugendlichen in Deutschland mit Gleichaltrigen in Haiti. Für das DON BOSCO magazin berichtet er von den beiden ungewöhnlichen Projekten. Text: Markus Vennewald; Fotos: Don Bosco Mission, Beatrice Giorgio

Dank vieler deutscher und internationaler Spenden können die Schüler statt in einem engen Zelt nun wieder im Klassenzimmer lernen.

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Don Bosco

Dora (re.) hat für den Monat März ihr Zimmer gemalt. Gemeinsam gestaltete sie einen Kalender mit einem Mädchen aus Brühl-Badorf (li.).

L

aut wurde es in der Klasse. Die Kinder tippelten mit ihren Fingern einen Trommelwirbel auf den Tischen. In ihren Gesichtern echte Vorfreude und Spannung. Ich beeilte mich, das Paket mit den Kalendern aufzuschneiden. Vor vier Monaten hatten die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Brühl-Badorf ihre Bastelkalender zum letzten Mal gesehen. In der Zwischenzeit waren die Kalendarien mit mir zusammen nach Haiti gereist, wo sie von Grundschülern der Don Bosco Schule Riobé in Gressier beklebt, bemalt und vervollständigt wurden. Würden den Kindern aus Brühl-Badorf die Zeichnungen und Fotos aus Haiti gefallen? Staunend und glücklich durchblätterten die Grundschüler der Haiti-Arbeitsgruppe nach der Kalenderübergabe die einzelnen Monatsblätter, auf denen haitianische Kinder Familienfotos aufgeklebt und bunte Bilder zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gemalt hatten. Besonders über die farbenfrohen Karnevalsbilder freuten sich die Kinder aus Brühl sehr. Ich war erleichtert. Der Austausch mit den Grundschülern hatte geklappt. Kinder aus Haiti und Deutschland hatten sich und ihren Alltag gegenseitig in einem Kalender vorgestellt. Nun war ich gespannt, ob der Kontakt zwischen Jugendlichen vom Gymnasium Am Stoppenberg in Essen und Gleichaltrigen in Haiti genauso gut verlaufen war. Der interkulturelle Kinder- und Jugendaustausch war Bestandteil des Förderprojektes „Lebensnester für Haiti“ von Don Bosco Mondo e.V., der TUI Deutschland GmbH, der TUI AG sowie TUI Österreich und TUI Schweiz. Vor knapp zwei Jahren, am 12. Januar 2010, war das Gebäude der alten Don Bosco Schule in Gressier eingestürzt. Zum Glück wurde niemand unter den Trümmern verschüttet, doch hatten die Kinder und Jugendlichen mit einem Schlag keine Schule mehr. Bis zum schnellen Wiederaufbau, der nur dank der Unterstützung zahlreicher deutscher und internationaler Spender gelang, wurden die Kinder in viel zu engen Zelten unter-

„Ein gegenseitiger Besuch der Kinder war nicht machbar. Das Bindeglied zwischen den Grundschülern sollte deshalb ein gemeinsam gebastelter Kalender sein.“

Bei dem schweren Erdbeben im Januar 2010 wurde die Don Bosco Riobé Schule in Gressier komplett zerstört.

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richtet. Mit der Hilfe des deutschen Reiseunternehmens ist der Schulbetrieb für die nächsten fünf Jahre aber sichergestellt. Zudem möchte das Unternehmen auch Brückenbauer für Schüler aus Haiti und Deutschland sein. Ich durfte dabei die spannende Aufgabe übernehmen, den Austausch zwischen Schülern in Brühl und Essen mit Kindern und Jugendlichen der Don Bosco Schule in Haiti zu organisieren. Mir war klar, dass ein gegenseitiger Besuch schon allein wegen der Distanz von mehr als 7.600 Kilometern nicht machbar wäre. Das Bindeglied zwischen den Grundschülern sollte ein gemeinsam gebastelter Kalender darstellen. Jedes Kind der Haiti-Arbeitsgruppe der GGS Brühl-Badorf gestaltete im November und Dezember zwei identische Kalender mit Fotos und selbst gemalten Bildern zu Themen wie Familie, Karneval oder Zukunftswünschen. Dabei ließen sie aber genug Platz für die kreativen Künste eines haitianischen Kindes. Im Januar 2012 packte ich dann alle 54 Exemplare in meinen Reisekoffer, damit die Kinder der dritten und vierten Klasse der Don Bosco Schule Riobé in Gressier je einen Kalender durch ihre Fotos und Zeichnungen vervollständigen konnten. Ein Exemplar der Partnerarbeit brachte ich jeweils wieder mit nach Brühl-Badorf, das andere blieb in Haiti. So durfte jedes Kind einen Kalender als Erinnerung behalten. In Haiti wie auch in Deutschland freuten sich die Grundschüler über den Kontakt aus der Ferne. Die Kin-

der in Gressier wunderten sich, dass auch in Deutschland Karneval gefeiert wird, während sich die Schüler in Brühl überrascht zeigten, dass Mesut Özil auch in Haiti für seine Fußballkünste bekannt ist. Ebenso viele Überraschungen hielt der zweite Jugendaustausch für die haitianischen und deutschen Jugendlichen bereit. Schüler des Essener Gymnasiums Am Stoppenberg tauschten sich mit einer neunten Klasse aus Gressier über einen Blog im Internet aus, auf dem sie wöchentlich zu festgelegten Themen wie Schulalltag, Fa-

atlantik

Länderprofil Haiti

HAITI

Karibisches Meer

amerika

Port-au-Prince

e u r o pa

Hauptstadt Port-au-Prince a fr i k a

Einwohnerzahl ca. 10 Millionen Landessprache Kreolisch und Französisch Religionen/Kirchen Katholiken (80%), Protestanten (15%), außerdem ein weit verbreiteter Voodoo-Kult (über 90%) Nach dem schweren Erdbeben am 12. Januar 2010, bei dem schätzungsweise 250.000 Menschen ums Leben kamen und etwa 300.000 verletzt wurden, macht der Wiederaufbau in Haiti allmählich Fortschritte. Auch der Neubau der Don Bosco Schule Riobé in Gressier, die durch das Beben komplett zerstört worden war, steht inzwischen. Die Grund- und Sekundar-

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asien

australien SÜDamerika

schule ist eine von 14 Schulen und Einrichtungen der Salesianer Don Boscos in Haiti. Seit 1950 ist der Orden in dem karibischen Land aktiv. 67 Salesianer kümmern sich dort heute um die Schul- und Berufsausbildung von Kindern und Jugendlichen.


„In einem Blog tauschten sich die Schüler aus Essen und Gressier über ihren Schulalltag, das Familienleben und ihre Lieblingsmusik aus.“

Markus Vennewald (hintere Reihe li.) und die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule in Brühl-Badorf zeigen stolz ihre fertigen Kalender.

milienleben, Freizeit aber auch Lieblingsmusik ihr Leben vorstellten. Höhepunkt war der direkte Kontakt über eine Videokonferenz. Die Schüler aus Essen und aus Brühl haben viel gelernt über Haiti. Eine Schülerin aus dem Essener Französischkurs gab zu, dass sie überrascht war, dass die Jugendlichen trotz des Erdbebens, der Cholera und aller politischen Rückschläge ihren Optimismus behalten haben. „Sie sind keinesfalls den ganzen Tag traurig und haben einen ähnlichen Tagesablauf wie wir deutschen

Projekt „Lebensnester für Haiti“ Das Projekt „Lebensnester für Haiti“ wurde von Don Bosco Mondo e.V. gemeinsam mit dem Reiseveranstalter TUI und der Initiative Futouris e.V. ins Leben gerufen, um das Bildungszentrum der Salesianer Don Boscos in Gressier mit Projekten, Spenden und einer finanziellen Förderung über fünf Jahre zu unterstützen. Zum Zentrum gehören eine Grund- und Sekundarschule sowie ein Internat. Das Projekt selbst ist in die Bereiche Ruhe-, Bildungs-, Kultur- und Naturnester unterteilt und soll den Jugendlichen neben beruflichen Perspektiven auch Raum für die Wiederentdeckung der eigenen kulturellen Identität und das Erlernen landwirtschaftlicher Fähigkeiten bieten. Der Austausch zwischen den Kindern und Jugendlichen aus Brühl, Essen und Gressier fand im Rahmen des Kultur-

Schüler“, sagte sie. Die Jugendlichen in Haiti gehen wie ihre eigenen Klassenkameraden morgens zur Schule, spielen nachmittags Fußball und hören teilweise die gleiche Musik. „In den deutschen Medien wird Haiti oft auf seine Katastrophen und besonders das Erdbeben von 2010 reduziert. Wir haben aber auch gelernt, dass Haiti eine großartige Musikkultur und eine bemerkenswerte Geschichte hat“, erzählt mir Anh Minh, eine andere Schülerin vom Gymnasium Am Stoppenberg, im Abschlussgespräch. Für die Schüler in Haiti ist neben der Entdeckung der vielen Gemeinsamkeiten mindestens ebenso wichtig, dass sie mit deutschen Kindern und Jugendlichen in Kontakt treten durften. Für beide Seiten war es ein lehrreiches und spannendes Erlebnis, das vielleicht erst der Anfang einer längeren Freundschaft ist. Ihre E-Mail-Adressen haben die Jugendlichen schon ausgetauscht.

nestes statt. Mehr Informationen über den Jugendaustausch erhalten Sie im Blog zum Jugendaustausch unter www.strassenkinder.de/lebensnester2012 und im Blog von Markus Vennewald über seinen Haiti-Aufenthalt: www.strassenkinder.de/10wochenhaiti.

Kontakt Wenn Sie mehr über die Arbeit der Salesianer Don Boscos in Haiti wissen wollen, wenden Sie sich bitte an Projektreferentin Claudia Moll von Don Bosco Mondo: Claudia Moll Don Bosco Mondo e. V. Sträßchensweg 3, 53113 Bonn Tel.: 0228 / 539 65 32, c.moll@donboscomission.de

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Durchstarten

mit dem Heiligen Geist Freunde treffen, zusammen Spaß haben und eine lockere Art, den Glauben zu leben – das macht das Pfingstfestival in Calhorn aus. Für viele Messdienergruppen und ehrenamtliche Helfer aus den Bistümern Münster, Osnabrück, Essen und Köln hat Pfingsten feiern in der nördlichsten deutschen Einrichtung der Salesianer Don Boscos schon lange Tradition. Das DON BOSCO magazin war in diesem Jahr mit dabei. Text: Hannah-Magdalena Pink

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Don Bosco

K

ikeriki, kikeriki“, schallt es über die Wiese, und eine fröhliche Stimme ruft: „Guten Morgen! Alle aufwachen! Es ist halb acht, in einer halben Stunde gibt es Frühstück!“ Dann tönt Musik aus den Lautsprechern auf den drei großen Zeltwiesen rund um die Jugendbildungsstätte Haus Don Bosco in Calhorn, etwa 100 Kilometer entfernt von Oldenburg. Mehr als 730 Kinder und Jugendliche sind in diesem Jahr zum Pfingstfestival gekommen, um gemeinsam Spaß zu haben, zu spielen und Pfingsten zu feiern. Auf der kleineren Wiese hinter dem Haus haben die Messdiener aus Bramsche bei Osnabrück ihre Zelte aufgeschlagen. Die Betreuer Yvonne, Yannik und Jaqueline sind schon Das Pfingstlager in Calhorn beginnt jeden Morgen mit einem gemeinsamen Frühstück. Teller, seit sechs Uhr wach. „Wir stehen immer zuBesteck und Trinkbecher haben die Kinder und Jugendlichen von zu Hause mitgebracht. erst auf, besprechen dann schon einmal das Tagesprogramm und überlegen, was wir für die große Talentshow am Abend noch vorbereiten müssen“, erklärt Yvonne. Dann gehen sie zur Ein besonderes Erlebnis sind für die Kinder und JuFestwiese, um das Morgengebet mit Pater Otto Nosbisch, gendlichen jedes Jahr die Festgottesdienste. Beschwingt dem Direktor des Don Bosco Hauses Calhorn, nicht zu klatschen sie bei den Liedern des Gospelensembles verpassen. mit, das dieses Jahr die Messe begleitet. Auch eine kleiZum Frühstück tischen die Pfingsthelfer körbeweise ne Showeinlage darf bei den Calhorner Festivalmessen Marmeladenbrote und Schnitten mit Nuss-Nugat-Creme nicht fehlen. Sonntags bittet ein Clown ein Mädchen auf. Wer möchte, bekommt auch ein hart gekochtes Ei aus dem Publikum auf die Bühne. Gemeinsam erzählen und einen Becher Kakao dazu. Pater Nosbisch mischt sie die Geschichte von Jesus und dem Zöllner Zachäus.

enn ich erfüllt bin von Gottes Geist, dann will ich das auch » Wanderen Menschen mitteilen.« Fotos: Hannah-Magdalena Pink; Robert Luttikhuis; Franz-Josef Wille

Pater Otto Nosbisch SDB

sich währenddessen unter die Wartenden. „Na, wie war es gestern bei euch?“, will er wissen. „Ich war beim Malwettbewerb, wir haben unser Wappen gemalt“, erzählt ein Mädchen und zeigt auf die bemalten Benzinkanister, die passend zum diesjährigen Motto „Durchstarten – Erfüllt vom Heiligen Geist“ neben zwei stilisierten Zapfsäulen als Dekoration an der Bühne hängen. Die Fröhlichkeit der Kinder ist für Pater Nosbisch auch Ausdruck des diesjährigen Mottos. „Wenn ich erfüllt bin von Gottes Geist, von der Menschenliebe, von der menschlichen Freundlichkeit, dann starte ich durch und will diesen Geist auch anderen Menschen mitteilen“, sagt der gutmütige Salesianer begeistert. „Das ist für mich das Entscheidende des Pfingstfestivals.“

Auch Bischof Franz-Josef Bode aus Osnabrück, der den Gottesdienst hält, lässt sich von der lockeren Atmosphäre anstecken. Besonders beeindruckt zeigt er sich von seinem Lesepult, einer cremefarbenen Zapfsäule der Marke „Stinnes Fanal“ aus den 1960er- Jahren. „Ich hab ja schon viel gesehen, aber an einer Zapfsäule habe ich noch nie gepredigt!“, scherzt der Bischof und erntet fröhliches Gelächter. Nach dem Mittagessen wird eine große schwarze Plane auf dem nun leeren Festplatz ausgerollt. Mika Springwald, einer der fast sechzig Pfingsthelfer, hat darauf einen Don Bosco Kopf gemalt, als Vorlage für ein riesiges Gruppenfoto mit allen Teilnehmern. „Die Pfingsthelfer sind sehr wichtig für unser Festival“, sagt Pater Nosbisch.

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Don Bosco

Gruppenbild mit Don Bosco: Mit Hilfe einer Vorlage stellen sich auf der Altarwiese alle Teilnehmer und Besucher zu einem großen Don Bosco Porträt zusammen.

„Ohne die würde hier gar nichts gehen.“ Gut erkennbar an ihren leuchtend hellblauen T-Shirts mit dem Calhorner Logo teilen sie Essen aus, sind als Ansprechpartner auf den drei Zeltwiesen präsent und sorgen dafür, dass die Toiletten und Duschen sauber bleiben. Mika gehört zum festen Kern der Pfingsthelfer. Er bucht die Bands

für den ersten Festivalabend am Samstag, hilft bei der Entwicklung des Festivallogos und ist schon eine Woche vor Beginn des Zeltlagers in Calhorn, um den Aufbau von Bühne und Technik zu organisieren. „Mich fasziniert jedes Jahr neu, dass wir die Planung immer wieder gut hinbekommen, auch wenn wir oft denken, wir schaffen es nicht mehr“, erzählt er. „Toll ist, wenn wir von den Jugendlichen die Rückmeldung bekommen, dass unser Festival eine runde Sache war.“ Seit 16 Jahren ist er nun Helfer beim Pfingstfestival. Viele Teilnehmer kennt er schon von klein auf. Als frisch gebackene Messdiener mit neun oder zehn Jahren kommen sie zum ersten Mal nach Calhorn, und einige bleiben dem Festival später als Helfer treu. „Pfingsten wird in Calhorn gefeiert, das ist schon Tradition“, sagt Mika. Immerhin gibt es das Festival schon seit fast 4o Jahren. Dann muss Mika wieder hinüber zur Festwiese, um die Jugendlichen für das Gruppenfoto in Position zu stellen. Anschließend wird es anstrengend für die Messdiener, die aus Ostfriesland, dem nahen Bistum Osnabrück und sogar aus Köln und Essen nach Calhorn gekommen sind: Das „Spiel ohne Grenzen“ steht an. In Teams aus jeweils zwei verschiedenen Gemeinden müssen die Kinder und Jugendlichen unterschiedliche Aufgaben lösen, die über das ganze Gelände verteilt sind. Mal gilt es, einen Buchstaben aus Menschen zu stellen, ein anderes Mal müssen Verse aus der Bibel auswendig gelernt und einer Jury vorgetragen werden. Nach zwei Stunden ist das Spiel zu Ende, die Teilnehmer können sich bis zur Talentshow noch ein wenig ausruhen.

Don Bosco Aktuell

EU-Förderprojekt mit Tschechien Aschau-Waldwinkel Von 15. bis 20. April besuchte eine Gruppe von Salesianern und Mitarbeitern aus ganz Tschechien ihre Kollegen in Aschau-Waldwinkel. Die Salesianer Don Boscos und die Mitarbeiter des Berufsbildungswerkes in AschauWaldwinkel tauschten sich mit Kollegen aus ähnlichen Einrichtungen der Salesianer in Tschechien aus. Gemeinsam arbeiten sie an einem Projekt, das benachteiligten Jugendlichen helfen soll, ihre Entwicklung zu fördern und einen Arbeitsplatz zu finden. Gefördert wird das Projekt von der Europäischen Union. Das Treffen zeigte, dass die Probleme der Jugendlichen in Tschechien und Deutschland, und damit die pädagogischen Herausforderungen, sehr ähnlich gelagert sind: So stan-

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den im Rahmen des Besuchs vor allem der Umgang mit neuen Medien, die Alkohol- und Drogenproblematik sowie die Bedeutung des Interkulturellen Lernens im Mittelpunkt. Ein weiteres länderübergreifendes Thema, das gemeinsam diskutiert wurde, ist die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt. P. Bernhard Stiegler

Die deutsch-tschechische Projektgruppe vor dem Don Bosco Supermarkt in Aschau-Waldwinkel

Auf den Spuren von Franz von Sales Benediktbeuern Von 9. bis 14. April 2012 pilgerten fünfzehn Salesianer unter der Leitung von P. Reinhard Gesing und Prof. P. Dr. Norbert Wolff zum Geburtsort des heiligen Franz von Sales in der Nähe von Annecy in Frankreich. Viele wichtige Orte wurden besichtigt und dort gemeinsam Gottesdienst gefeiert: In Annecy, wo Franz von Sales seinen Exil-Bischofssitz hatte, besichtigte die Gruppe den Dom, die Kirche St. Maurice, die Festung und die Basilika. Besichtigt wurden ebenfalls Thorens, der Geburtsort des hl. Franz von Sales, und Chablais, das Gebiet, in dem er als Missionar arbeitete. Die Wallfahrt schloss mit der Messe in der Basilika und der Erneuerung der Profess am Grab des heiligen Franz von Sales. Carlo Gaddam SDB


Don Bosco

Am Abend steigt die Spannung auf den Zeltplätzen. Die Gruppen haben sich für ihre Auftritte viel Mühe gegeben. Eine Jugendliche singt a capella einen Song der Soulsängerin Adele, andere haben eine Tanzeinlage einstudiert. Die Jungs und Mädchen aus Bramsche unternehmen mit Tänzen eine Weltreise. Angeführt von Pilot Yannik besuchen sie den Teeniestar Justin Bieber in den USA, machen Halt in Brasilien und wundern sich über drei Chinesen mit dem Kontrabass in Asien. Zum Ausklang der Show wird Discomusik aufgelegt, doch die Jüngeren verschwinden bald müde und zufrieden in ihren Zelten. Zur gleichen Zeit suchen die Älteren Ruhe bei der Nachtandacht in der Hauskapelle. Ein Pfingsthelfer hat seine Gitarre mitgebracht und singt mit den Messdienern einige Lieder. Zwei Teilnehmer haben Fürbitten vorbereitet, ein anderer spricht mit den Jugendlichen ein Gebet. „Die Andacht war schön“, erzählt Yannik am nächsten Morgen. „Genau das Richtige zum Runterkommen nach dem vollgepackten Tag gestern.“ Zum Abschluss am Montag dürfen die Festivalbesucher nach dem Festgottesdienst ihre bemalten Benzinkanister mit nach Hause nehmen. Es ist ein Erinnerungsstück an das Wochenende in Calhorn und – dem Motto „Durchstarten – Erfüllt vom Heiligen Geist“ entsprechend – steht er als Symbol für den belebenden Pfingstgeist des Festivals. „Das war wieder ein tolles Wochenende“, sagt Yannik aus Bramsche zum Abschied. „Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Hause, und die Stimmung vom Festival hält oft noch ein paar Tage an.“

Auch Pater Otto Nosbisch freut sich über ein gelungenes Festival. „Die Kinder und Jugendlichen sind voll eingenommen von dem, was sie hier beim Pfingstfestival erleben“, sagt er versonnen. „Das sind Momente, in denen ich erfahre, dass es möglich ist, junge Menschen in diese Lebensatmosphäre des Glaubens zu führen. Wenn man bedenkt, dass sie die Glaubenszeugen von morgen sein werden, halte ich solche Events für ganz wichtig.“

Pfingstfestival Calhorn Das Pfingstfestival in der Jugendbildungsstätte Don Bosco Haus Calhorn findet schon seit 1973 statt. Anfangs hatte der damalige Einrichtungsleiter, P. Paul Thörner, die Messdiener des örtlichen Dekanates zum Pfingstlager nach Calhorn eingeladen. Bald war klar, dass man mehr aus dem kleinen Fest machen konnte, und so wurde das Festival nach und nach immer größer. Sein Nachfolger P. Otto Nosbisch brachte von seiner Tätigkeit als Religionslehrer am Don Bosco Gymnasium in Essen noch einige Gruppen und Helfer mit zum Pfingstfestival, sodass mittlerweile über 700 Teilnehmer und etwa 60 Helferinnen und Helfer regelmäßig mit dabei sind.

Don Bosco Aktuell

Besuch in Turin

sierten Turin-Kenner und Reiseleiter, in der Pfingstwoche die Heimat Don Boscos zu besuchen. Luise Schwegler SMDB hatte die Fahrt vorbereitet. Die Teilnehmer kamen aus Bamberg, Nürnberg, Vilsbiburg und aus dem Allgäu. Vom Gästehaus der Salesianer in Avigliana aus besuchten sie Stätten des Heiligen: den Colle Don Bosco, Castelnuovo, Valdocco, Superga – und erlebten dort das Wirken Don Boscos. Hannelore Meggle SMDB

Eine Gruppe Salesianischer Mitarbeiter Don Boscos besuchte die Heimat des Ordensgründers.

Feiern zum Maria-Hilf-Fest

Kempten Zur Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr 2015 möchten die Salesianischen Mitarbeiter in diesem Jahr Don Bosco näher kennenlernen. So entschloss sich das Ortszentrum Allgäu, mit P. Herbert Müller, einem ver-

München/Benediktbeuern Mit Gottesdiensten und einem bunten Familienprogramm feierten die Salesiander Don Boscos am 20. Mai in vielen Einrichtungen wieder das Maria-HilfFest.

In Benediktbeuern begingen die Freunde und Mitglieder der Don Bosco Familie das Fest gemeinsam mit dem Salzburger Erzbischof Dr. Alois Kothgasser SDB und einer Prozession durch den Klosterinnenhof. Im Salesianum in München luden die Salesianer nach einem festlichen Gottesdienst zu einem gemeinsamen Mittagessen ein. Für die Kinder war ein Spielemobil mit einer Hüpfburg aufgebaut. Ein Konzert des Münchner Männerchores unter der Leitung von Stefan Ludwig rundete das Familienprogramm ab. Das Maria-Hilf-Fest erinnert daran, dass Johannes Bosco, der Ordensgründer der Salesianer, mehrmals in seinem Leben Hilfe von Jesu Mutter Maria erfahren hatte. Er verehrte sie als „Helferin der Christen“. So wurde das Fest eine Feier des Glaubens und der Lebensfreude. hmp

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Don Bosco

Dresden-Wallfahrt

„Habt Mut, zu handeln!“ Von 21. bis 23. September pilgern Mitglieder der Don Bosco Familie nach Dresden. Dort wurden von den Nationalsozialisten vor 70 Jahren fünf junge Männer aus dem Don Bosco Oratorium in Posen hingerichtet. Im Interview erklärt P. Reinhard Gesing, wer sie waren. schen mit Füßen getreten haben. Gottlob hat es Menschen gegeben, die Widerstand leisteten. Die jugendlichen Märtyrer gehören dazu. Ihre Geschichte will uns alle und besonders junge Menschen dazu ermutigen, die Stimme zu erheben und zu handeln, wo immer die Würde des Menschen bedroht ist. Im Richthof des Justizgebäudes am Münchner Platz in Dresden wurden der sel. Franciszek Kesy und seine vier Gefährten am 24. August 1942 hingerichtet.

DON BOSCO magazin: Pater Gesing, welche Bedeutung hat die DresdenWallfahrt für die Don Bosco Familie? P. Gesing: Das Schicksal der fünf jugendlichen Märtyrer von Dresden erinnert an den unbeschreiblichen Terror, mit dem die Nazis die Würde unzähliger Men-

Wer waren die Jugendlichen? Sie arbeiteten als Gruppenleiter und Animatoren im Oratorium der Salesianer in Posen. Nachdem Hitler im September 1939 Polen überfallen hatte, wurden alle kirchlichen Einrichtungen geschlossen, auch das Oratorium. Die „Fünf“ fanden sich mit dem Unrecht nicht ab, das sie täglich miterlebten. Sie trafen sich heimlich zum Austausch und gemeinsamen Gebet. Dabei hatten sie auch Kontakt zum

polnischen Widerstand. 1941 wurden sie von der Gestapo verhaftet. Wie gingen die „Fünf“ damit um? Ihre überlieferten Briefe geben Zeugnis von ihrem tiefen Glauben, mit dem sie einander stärkten und die Zeit der Unsicherheit und Angst ertrugen. Der Oblatenpater P. Franz Bänsch, der sie in den letzten Stunden bis zu ihrem Tod begleitete, bezeugte tief bewegt: „Alle sind sie wie heilige Menschen in die Ewigkeit gegangen!“ Sie waren erst zwischen 20 und 23 Jahre alt! hmp Anmeldung und Information: Mehr zur Wallfahrt nach Dresden von 21.9. bis 23.9.2012 erfahren Sie beim Institut für Salesianische Spiritualität, Tel.: 08857/88-224; Fax: 08857/ 88 99-224; iss@donbosco.de

Don Bosco Aktuell

Fördergelder fürs „Klosterland“

Personalien

Benediktbeuern Das Modellprojekt für Naturschutz „Klosterland“ des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) in Benediktbeuern erhält für weitere 20 Jahre Fördergelder des Bayerischen Umweltministeriums. Teil des Projekts sind ein Naturschutzgebiet und unterschiedliche Lehr- und Erlebnispfade. pm

München/Bonn Jährlich zum 15. August werden traditionell die Leitungspositionen bei den Salesianern Don Boscos neu besetzt. So wird P. Stefan Stöhr, Direktor der Niederlassung der Salesianer Don Boscos in München, auch die Aufgabe des Provinzökonomen übernehmen. Er folgt in diesem Amt P. Clemens Schliermann, der als neuer Direktor die Niederlassung in Bonn leiten wird. Zudem übernimmt P. Schliermann von Br. Jean-Paul Muller die Aufgabe des Missionsprokurators und ist für den Zeitraum von 2012 bis 2015 erneut zum Provinzialrat ernannt worden. Stefan Bauer, der bisherige stellvertretende Einrichtungsleiter des Salesianums in München, wird zum 15. August die Gesamtleitung des Salesianums übernehmen. hmp

P. Heiner Heim, Umweltminister Dr. Huber und P. Geißinger bei der Scheckübergabe

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■ Br. Alois Würstle wurde am 12.4.2012 zum Ehrenbürger des Bundesstaates Mato Grosso in Brasilien ernannt. Seit 55 Jahren setzt er sich als Brunnenbohrmeister für die Versorgung der dort ansässigen Indianerstämme mit sauberem Trinkwasser ein.

Bruder Alois Würstle beim Brunnenbau in Brasilien


Don Bosco

Tagung SDB-Redakteure

Internationales Treffen in Rom Erstmals nach drei Jahren fand wieder ein Treffen aller Redakteure des Bollettino Salesiano statt. Rund 65 Redakteure aus 41 Ländern diskutierten bei der dreitägigen Konferenz über Herausforderungen, Chancen und zukünftige Entwicklungen des DON BOSCO magazins.

Rom Ruanda, Korea, Haiti – die Vielfalt der teilnehmenden Länder war groß. Mehr als 60 Redakteure aus 41 Nationen nahmen am Internationalen Treffen der Redakteure des Bollettino Salesiano von 16. bis 20 Mai vor den Toren Roms teil. Im Generalat an der Pisana diskutierten sie über zukünftige Strategien im Web 2.0, neue Herausforderungen und die Entwicklung der Magazine in den vergangenen Jahren – online wie offline. Weltweit gibt es derzeit 56 Don Bosco Magazine, Tendenz steigend. Denn die Salesianer Don Boscos setzen sich dafür ein, dass auch in weiteren Ländern, insbesondere in Afrika und Asien, eigene Ausgaben des Bollettino Salesiano erscheinen. So gibt es seit dem letzten Redakteurstreffen vor drei Jahren auch ein Bollettino Salesiano auf Vietnamesisch und

auf Tetum, einer der beiden Amtssprachen Osttimors. Besonders beeindruckend war nicht nur die offene und kollegiale Zusammenarbeit. Es bot sich auch die Gelegenheit, die Arbeitsweise der einzelnen Redaktionen näher kennenzulernen. Für Applaus sorgte der Chefredakteur des Brasilianischen Bollettino Salesiano, Nivaldo Luiz Pessinatti. Der Journalist zeigte anhand einer erweiterten Version des Magazins für das iPad, wohin die Reise des gedruckten Magazins gehen könnte. Neben einzelnen Artikeln ist es auch möglich, Videos und Fotogalerien einzubinden und mit dem Leser in Kontakt zu treten. Neben einer feierlichen Messe mit dem Generaloberen Don Pascual Chávez Villanueva organisierten die Gastgeber Don

Die Redakteure aller Don Bosco Magazine weltweit beim Besuch der Vatikanischen Gärten

Bruno Ferrero, Chefredakteur des italienischen Bollettino Salesiano, und Don Filiberto Gonzáles, Generalrat für Soziale Kommunikation, auch ein Freizeitprogramm: Am letzten Tag besichtigten die Redakteure die Vatikanischen Gärten und besuchten die Druckerei und Redaktion der Vatikanzeitung „L’ Osservatore Romano“. Dort nutzte man gleich die Gelegenheit, selbst einen Artikel über den internationalen SDB-Besuch zu publizieren. alu

Don Bosco Aktuell

Verstorbene Sr. Agnes Bruns Noviziat (1946 – 1948), Tätigkeiten in den Kindergärten in Essen Borbeck und in Moers (1948  –  1962), Erzieherin in unterschiedlichen Kindergärten und Jugendgruppen in München-Laim, Moers, Bottrop und Köln (1963 – 1985). Von 1988 bis 2004 war sie Beauftragte für die SMDB in Bottrop. Ab 2004 lebte sie in Rottenbuch St. Josef. Geboren: 19.12.1920 in Dwergte Profess: 05.08.1948 Verstorben: 30.04.2012

P. Johannes Ortynskyj studierte Theologie- und Philosophie in Rom, war Fremdenführer in den Kallistus-Katakom-

ben und von 1963 bis 1972 Dozent am päpstlichen Ukrainischen Seminar in Rom. Ab 1972 war er in Deutschland in der Seelsorge für seine ukrainischen Landsleute tätig. Mit 81 gab er sein Amt als Seelsorger ab und zog in die Niederlassung der Salesianer Don Boscos in Ensdorf. Geboren: 20.01.1922 in Rohorce/Ukraine Profess: 16.081942 Priesterweihe: 15.04.1968 Verstorben: 23.05.2012

Br. Horst Herrmann war zunächst Gärtner in den Niederlassungen Pfaffendorf und Buxheim. Von 1966 bis 1969 arbeitete er als Hausmeister in Furtwangen und war anschließend als Gärtnermeister in Aschau-Waldwinkel tätig. 1986 kam er als

Fahrer und Hausmeister in das Haus „Quintana“ der Niederbronner Schwestern in Künzig und kehrte 1998 nach Benediktbeuern in seinen Beruf als Gärtner zurück. Hier kümmerte er sich um die Obstgärten des Klosters. Geboren: 12.04.1941 in Märzdorf/Schlesien Profess: 15.08.1960 Verstorben: 04.06.2012

Jubiläen 25 Jahre Profess FMA: Sr. Rita Peters (Rottenbuch, 05.08.), Sr. Ruth Thoben (München, 05.08.) 40 Jahre Profess FMA: Sr. Maria Theresia Friedl (Augsburg, 05.08.) 50 Jahre Profess FMA: Sr. Apollonia Kröner (Magdeburg, 05.08), Sr. Elisabeth Schämann (weitere Jubiläen auf der folgenden Seite)

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Don Bosco

Don Bosco Stiftungszentrum

Stiftertreffen in Benediktbeuern P. Herbert Bihlmayer, Vorstand des Don Bosco Stiftungszentrums, berichtete auf dem Stiftertreffen über aktuelle Entwicklungen der Stiftungen und Projekte.

Benediktbeuern Das Don Bosco Stiftungszentrum informierte am Samstag, dem 12. Mai 2012, im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) in Benediktbeuern über die aktuellen Entwicklungen der Stiftungen und Projekte: Über 100 Gäste aus ganz Deutschland konnte P. Herbert Bihlmayer SDB, Vorstand des Don Bosco Stiftungszentrums, zum alljährlichen großen Treffen begrüßen. Ulrich Böger, Regierungsvizepräsident von Oberbayern, hob in seinem Grußwort das Stiften als die wohl wirkungsvollste Variante bürgerschaftlichen Engagements hervor. So dankte Böger den Don

Bosco Stiftern für ihren Einsatz für junge Menschen. Die derzeit 187 Stiftungen unter dem Dach der Don Bosco Stiftung verfügen über einen Grundstock von 17,5 Millionen Euro und geben schon seit Jahren über eine Million Euro für junge Menschen in Einrichtungen der Salesianer in Deutschland und weltweit. Projektleiter aus verschiedenen Einrichtungen berichteten von der Arbeit, die durch diese Unterstützung möglich wurde. So stellte sich das Projekt „Zahltag“ vor, das in Bamberg Jugendlichen, die durch jedes Raster fallen, einen Zugang zu einer beruflichen Tätigkeit gibt. Das Berufsbildungswerk Aschau präsentierte das Projekt „Come“, das die Chancen für physisch und psychisch beeinträchtigte Jugendliche auf dem ersten Arbeitsmarkt verbessert. Außerdem schilderte eine Volontärin aus einem Auslandsprojekt bewegend ihre Erfahrungen mit Straßenkindern in Indien, und der Direktor des ZUK, P. Karl Geißinger SDB, gab Einblicke in das Projekt „Tagwerk“, das straffällig gewordene Jugendliche durch Arbeiten in

der Natur und pädagogische Begleitung wieder in ein selbstständiges Leben führt. Am Vorabend des Stiftertreffens spielten die Jugendlichen der Musikschule Penzberg mit einem Konzert 1.063 Euro ein. Mit dem Geld werden Kinder aus Förderschulklassen unterstützt, die eine Bildungsmaßnahme in Benediktbeuern besuchen möchten, deren Eltern sich die Kosten aber nicht leisten können.

Wenn auch Sie sich für die Gründung einer eigenen Stiftung interessieren oder ein Projekt unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an: Don Bosco Stiftungszentrum Landshuter Allee 11, 80637 München Tel.: 089 / 744 200 270 Fax: 089 / 744 200 300 stiftungszentrum@donbosco.de www.donbosco.de/stiftungszentrum

Don Bosco Aktuell (Rottenbuch, 05.08.), Sr. Maria Schoch (Rottenbuch, 05.08.) 60 Jahre Profess FMA: Sr. Anna Weidinger (Rottenbuch, 05.08.) 25 Jahre Profess SDB: Br. Anton Friedrich (Benediktbeuern, 15.08.,), P. Heinz Weierstraß (Essen, 15.08.) 40 Jahre Profess SDB: P. Rudolf Belko (Saarbrücken, 14.08.), P. Ewald Häusler (München, 15.08.), P. Georg Kopic (Ensdorf, 15.08.), P. Georg Matt (Konstanz, 15.08.), P. Franz-Ulrich Otto (München, 15.08.) 50 Jahre Profess SDB: P. Andrzej Pastwa (Waldmünchen, 02.08.), P. Stanislaw Warszewski (Nittenau, 02.08.), Br. Erwin Fecher (Ensdorf, 15.08.), P. Heinrich Heim (Benediktbeuern, 15.08.), P. Vinzenz Maidhof (San Vicente del Caguán, 15.08.), Br. Josef

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Schwaller (München, 15.08.), P. Hermann Sturm (Ensdorf, 15.08.) 60 Jahre Profess SDB: P. Lucjan Zelewski (Köln, 24.07.), Br. Hubert Gillner (Benediktbeuern, 15.08.), P. Georg Saxler (Essen, 15.08.), P. Ottmar Schoch (Benediktbeuern, 15.08.), P. Erich Thiel (Trier, 15.08.), P. Leo Weber (Benediktbeuern, 15.08.), P. Miguel Rodriguez (Benediktbeuern, 16.08.) 65 Jahre Profess SDB: P. Martin Haunholder (Regensburg, 03.08.)

Termine ■ Besinnungstage des Instituts für Salesianische Spiritualität Thema: „Kunst – Spiritualität – Freizeit“. Auf den Spuren des Künstlers Sieger Köder

Leitung: Hedi und Winfried Voggeser, ISS Ort: Bildungshaus der Diözese Rottenburg/ Stuttgart bei Ellwangen Termin: 02.10. – 06.10.2012 Kosten: EZ 275 €, DZ 235 € Informationen und Anmeldung: Institut für Salesianische Spiritualität iss@donbosco.de; Tel.: 08857/88-224 Anmeldeschluss ist der 15. August 2012 ■ 1. Juwel-Klosterlauf Benediktbeuern Am 21. Juli veranstaltet der Förderverein Juwel – Jugend wertvoll leben Kloster Benediktbeuern e.V. einen Klosterlauf für die ganze Familie. Der Erlös kommt dem Förderverein zugute. Ort: Kloster Benediktbeuern Information und Anmeldung: www.juwel-kloster-benediktbeuern.de


Typisch

du!

Wie ticken junge Menschen? Was denken sie? Welche Wünsche haben sie? Das DON BOSCO magazin fragt bei Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern nach.

An wen hast du zuletzt einen Brief geschrieben?

An mich selbst! Nach unserem Firmwochen­ende 2010 mussten wir uns in einem Brief schreiben, wie wir das Wochenende fanden. Den Brief haben wir dann ein Jahr später wiederbekommen. Eva-Maria Brickwedde (18) ist Messdienerin in Bevern und hat am Pfingstfestival des Don Bosco Hauses in Calhorn teilgenommen.

An eine Freundin, wir hatten uns ziemlich gestritten. Ich habe Punkte aus unserem Streit angesprochen und meine Sicht erklärt. Es war so eine Art Versöhnungsbrief. Katharina Häußler (23) macht eine Ausbildung zur Bürokauffrau und besucht die Don Bosco Berufsschule in Aschau-Waldwinkel.

Mein letzter Brief war ein Liebesbrief an meine Freundin Miriam. Ich hab ihn sogar mit der Hand geschrieben. Matthias Lenger (18) war beim Pfingstfestival des Don Bosco Hauses Calhorn Betreuer einer Gruppe aus Rhauderfehn.


Hallo Kinder! Was macht ihr eigentlich, wenn ihr jemandem etwas erzählen wollt? Genau, ihr benutzt euren Mund und alle Wörter, die ihr kennt. Aber was ist, wenn der andere euch nicht verstehen kann, weil er eine andere Sprache spricht? Dann kann es manchmal ganz schön schwierig werden. Denn ja, in Deutschland und auch in Österreich sprechen die meisten Deutsch. Aber wenn wir ein bisschen weiter fahren, zum Beispiel nach Italien oder Ungarn, dann verstehen wir schon nicht mehr, was die Menschen dort sagen. Etwa 6.000 Sprachen gibt es auf der Welt – eigentlich unglaublich! Aber manche sagen, dass die Hälfte davon in einigen Jahren nicht mehr benutzt wird. Das passiert, weil viele alte Menschen ihre Sprache nicht mehr an ihre Kinder weitergeben können. Eigentlich schade. Doch nicht nur Wörter helfen, um sich mit jemandem zu unterhalten. Zum Beispiel könnt ihr auch eure Hände benutzen, oder aber verschiedene Laute – wie die Wale es machen: Sie singen, um sich zu verständigen. Aber lest selbst, denn heute dreht sich alles um die Sprache – viel Spaß!

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Steffi & Tobi

r Tiefe: Der Gesang der Wale e d s u a ön e

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as häufigste Ausdrucksmittel bei Menschen ist die Sprache. Aber auch Tiere können sich miteinander unterhalten, wie zum Beispiel die Wale. Sie erzeugen ganz unterschiedliche Töne, die sich manchmal sogar wie eine Melodie anhören. Darum spricht man vom Walgesang. So können sich Walmütter mit ihren Jungen verständigen oder auf ihrer Reise durch die Weltmeere andere Wale finden. Bis zu 150 Kilometer weit sind die Laute unter Wasser zu hören. Früher konnten sich die Wale sogar vom Nord- bis zum Südpol unterhalten. Doch heute geht das nicht mehr. Der Krach von Schiffsmotoren und tief fliegenden Flugzeugen ist viel zu groß.

Texte: Stefanie Singer; Illustration: Liliane Oser; Fotos: Fotolia.com; Gehörlosenalphatbet, Wale und SMS-Kürzel: Sternsinger – Kinder mit einer Mission, 1/2008

Eure


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Buntes Thema

Mit den Augen hörenchuennd? mit den Händen spre G A

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ehörlose Menschen haben ihre ganz eigene Art der Verständigung erfunden. Und die funktioniert super! Gebärden nennt man die Bewegungen der Finger und Hände in Verbindung mit Gesichtsausdruck und Mundbewegungen. Mit der Gebärdensprache kann man sich genauso gut unterhalten wie mit der Lautsprache. Und wenn es einmal ein neues Wort gibt, für das man gerade keine Gebärde zur Hand hat, benutzt man eben das Fingeralphabet (siehe oben) und buchstabiert das Wort.

Mitmachen und gewinnen!

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Buchstabiert werden auch der eigene Name und die Namen von Freunden. Das ist manchmal aber ganz schön umständlich, und deshalb erfinden gehörlose Menschen für sich selbst und für andere lieber eine Namensgebärde. Die ist wie ein Spitzname und beschreibt etwas, was für die jeweilige Person typisch ist. Meine Kollegin Martina heißt zum Beispiel in der Gebärdensprache „Strähne“, weil sie eine Haarsträhne immer rot färbt.

Schon gewusst?

AKLA? – na, alles klar?

Könnt Ihr lesen, welches Wort hier buchstabiert wird?

Wer ein Handy hat und öfter mal eine SMS schreibt, weiß, dass es recht mühsam ist, jedes Wort genau auszuschreiben. Ganz schnell hat sich hier eine eigene Sprache mit festgelegten Abkürzungen entwickelt. Manchmal sind die echt schwierig zu verstehen. Kennst du die richtige Bedeutung für die Abkürzung auf dem Handy rechts?

Schreibe die Lösung in eine E-Mail oder auf eine Postkarte und schicke sie bis zum 31. Juli 2012 an: Don Bosco magazin • Kinderrätsel • Sieboldstr. 11 • 81669 München • magazin@donbosco.de

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Hier ein paar SMS-Kürzel zum Ausprobieren:

Unser Preis: Zu gewinnen gibt es fünf Mal den lustigen „Zungenbrecher-Fächer“.

Fächer 11.01.10

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„Aschenputtel“ lautete das Lösungswort aus dem letzten DON BOSCO magazin. Je ein Buch „Ein Löwe für Hieronymus. Meine schönsten Heiligenlegenden“ haben Julia aus Schöneberg, Amira aus Eichenau und Lisa Marie aus Evolzheim gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! Faecher_Zunge

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12:56

AKLA Alles klar? AS Antworte schnell BIDUNOWA Bist du noch wach? BIGLEZUHAU Bin gleich zu Hause CU See you :-)) sehr glücklich :-( traurig

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Ratgeber

l e b e n s fr a g e n

Wie sprechen wir offen über das Thema Scheidung? Unsere Kinder (8 und 10) haben in der letzten Zeit mitbekommen, dass mehrere Eltern von Schulkameraden sich getrennt haben. Sie befürchten nun, dass so etwas auch in unserer Familie passieren könnte. Wie können wir mit ihnen offen und realistisch über das Thema reden, ohne ihnen Angst zu machen? Sabine D., Salzburg Sr. Elisabeth Siegl: Ganz wichtig ist neben klärenden Gesprächen die Vorbildwirkung! Wenn Ihre Kinder spüren, dass Sie selbst offen und gut miteinander umgehen, dass Ihre Beziehung zueinander herzlich ist, dann haben die Kinder schon einmal eine gewisse innere Sicherheit, dass Ihnen dasselbe nicht auch in Kürze passieren wird. Sie können aber Ihren Kindern auch in Ruhe erklären, dass es im Leben auch die Möglichkeit des Scheiterns, des Trennens gibt, weil es manchmal der bessere Weg ist. Vielleicht fallen Ihnen Beispiele ein, durch die Sie erzählen können,

dass es Menschen geschafft haben, damit umzugehen und einen neuen Weg zu beginnen. Sie können aber auch praktische Beispiele aus Ihrer Ehe bringen und erzählen, wie Sie selbst mit Auseinandersetzung oder Streit umgehen, und dass es zunächst auch andere Lösungen gibt, als sich sofort zu trennen. Wenn die Kinder spüren, dass Streit realistisch zum Leben dazugehört, dass aber auch Versöhnung möglich ist und das Finden von Lösungen, dann werden sie mit weniger Angst auf das Thema schauen können.

Sr. Elisabeth Siegl (37), Theologin, arbeitet als Religionslehrerin an der Don Bosco Schule in Vöckla­bruck und war lange pädagogische Mitarbeiterin im Don Bosco Haus Wien.

Mein Enkel möchte nicht zur Firmung gehen Unser Enkel (14) möchte sich nicht zur Firmung anmelden. Er ist getauft und hat auch einige Jahre lang ministriert. Jetzt sagt er, dass ihm das Sakrament nichts bedeutet und er es deshalb nicht empfangen möchte. Wir finden es gut, dass er zu seiner Meinung steht, würden ihn aber gerne noch umstimmen. Helmut F., Fulda P. Franz-Ulrich Otto: Ihr Enkel befindet sich in der Pubertät und überprüft alle Werte, die er bisher erfahren, erlernt und gelebt hat. Und nun will er nur das tun, wovon er wirklich überzeugt ist. Das ist sicherlich gut, und auch Sie schreiben, dass h a b e n s i e e i n e fr a g e ? Sie es gut finden, wenn er Sie fragen – unsere Experten antworten! zu seiner Meinung steht. Unser Beraterteam ist für Sie da und Natürlich ist er nicht ferbeantwortet Ihre Fragen zu den Themen tig, und ständig strömen Glauben, Religion, Erziehung, Jugend und Familie. Schreiben Sie uns: neue Werte auf ihn ein, die er unter die Lupe Don Bosco magazin nimmt. Ich vermute, dass Ratgeber, Sieboldstr. 11, 81669 München leserfragen@donbosco.de er sich gerade mit den religiösen Vorstellungen und Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden Werten beschäftigt, was wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung veröffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym. für einen Jungen in seinem Alter eine besondere

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Herausforderung darstellt. Mir erscheint es sehr wichtig, dass Sie ihm deutlich zu verstehen geben, dass Sie ihn nicht überreden wollen, sondern ihm Möglichkeiten eröffnen, über Lebens- und Glaubensfragen ins Gespräch zu kommen. Das können Sie selbst sein, aber vielleicht braucht er dafür auch außerhalb des familiären Umfelds Ansprechpartner. Hier liegt die große Chance kirchlicher Jugendarbeit, in der Auseinandersetzungen über Werte und Normen Raum haben, vor allem mit „neutralen“ Personen. Ihm Mut zu machen, seinen Fragen nachzugehen, das scheint mir eine gute Unterstützung Ihres Enkels zu sein. Und wenn er spürt, dass durch seine momentane Ablehnung der Firmung nicht gleich ein Familiendrama entsteht, dann ist vielleicht schon die erste Tür hin zur Firmung geöffnet. Und wenn er mehr Zeit für seine Bejahung braucht, dann gibt es sicherlich auch einen späteren Firmtermin für ihn, auf den er dann – so hoffen wir gemeinsam – entschieden und in aller Freiheit zugehen kann.

P. Franz-Ulrich Otto (61), Theologe und Sozialpädagoge, Provinzialvikar, war mehrere Jahre Vorsitzender der ­Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit in Deutschland und Stadtjugendseelsorger in Essen.


?? Buntes

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Verwandtschaftssuche

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Rätsel: Claudia Klinger

Finden Sie alle angegebenen Begriffe in dem Buchstabenkasten. Sie sind waagrecht (vorwärts und rückwärts) und senkrecht (von oben nach unten sowie von unten nach oben) versteckt. Achtung: Manche Buchstaben werden mehrmals verwendet. Wenn Sie alle Begriffe gefunden und durchgestrichen haben, ergeben die übrigen Buchstaben des Kastens nacheinander gelesen das Lösungswort.

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Schreiben Sie das Lösungswort auf eine Postkarte oder in eine E-Mail und schicken Sie diese bis zum 31. Juli 2012 an: DON BOSCO magazin, Sieboldstr. 11, 81669 München, magazin@donbosco.de

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ENKELIN – GROSSTANTE – KIND – KUSINE – MUTTER – NEFFE – NICHTE – ONKEL – OPA – SCHWAGER – SOHN – TOCHTER – UROMA – VATER

Miträtseln und gewinnen!

Herzlichen Glückwunsch! Die Lösung aus unserem letzten Preisrätsel ist der Ausschnitt A. Über je einen Don Bosco Teestab mit Gute Laune Tee können sich Andreas Niedermayer aus Lechbruck, Martina Rößner aus Ansbach, Beate Pauli aus Köln, Wolfgang Engelfried aus Stutensee und Jarek Borodziej aus Fischbach freuen.

Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir fünf Mal den Bild- und Meditationsband „Religion nebenan. Bilder spiritueller Vielfalt“ von Regina Maria Suchy und Cornelius Bohl.

* unverbindliche Preisempfehlung

Medientipps der Redaktion Spirituelle Fantasiereisen für Kinder Bei einem dichten Wochenplan schon im Kindergartenalter brauchen Kinder heute mehr denn je Oasen der Ruhe. In diesen 21 Entspannungsgeschichten und Fantasiereisen wandern Kinder im Geiste durch die Schöpfung. Sie lernen die Welt mit neuen Augen zu sehen und erkennen, dass sie selbst ein kleiner, aber unverzichtbarer Teil von Gottes Schöpfung sind. Inklusive Musik-CD mit eigens komponierter Entspannungsmusik.

Lob – Dank – Achtsamkeit Das Schöpfungslob gehört zum Kern christlicher Spiritualität. Menschen auf Pilgerreisen, Naturliebhaber und Gebetsgruppen finden auf diesen Inspirationskarten anregende Texte und Gebete. Sie handeln von der Schönheit der Welt, der Liebe Gottes und der Verantwortung des Menschen. Schöpfungslob von den Anfängen in der Bibel, über Hildegard von Bingen oder Franz von Assisi bis zu modernen Lyrikern wie Rainer Maria Rilke.

Fantasiereisen und Entspannungsgeschichten, für Kinder von 3 bis 8 Jahren, 96 Seiten, kartoniert, Illustrationen, inkl. Musik-CD mit ca. 72 Minuten Spielzeit, € 19,95 / sFr* 28,50, Don Bosco 2012

Gebetskarten zur Schöpfung, 34 Karten, Format: 13 x 9 cm, farbig illustriert, € 9,95 / sFr* 15,90, Don Bosco 2012

Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: 089/48008-330, service@donbosco-medien.de, www.donbosco-medien.de

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Leseraktion l e s e r k o c h e n für l e s e r

Sambusa Ein Festessen aus Somalia

„Ich koche gerne Sambusa, weil man es in meiner Heimat zum Fastenbrechen während des Ramadans isst, oder zu Geburtstagen und Hochzeiten. Ich habe das Rezept von meiner Mutter abgeschaut und es immer wieder ausprobiert und verfeinert.“ Siyad (18) stammt aus Somalia und lebt in einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Salesianum in München.

Zutaten • 500 g Mehl • 500 g Hackfleisch

• 4 Zwiebeln • ½ Peperoni • 1 TL Curry-Gewürz

• 2 Blätter Koriander • ½ TL Salz • Öl

Die klein gehackten Zwiebeln anschwitzen, das Hackfleisch anbraten, salzen und etwas später mit Curry und Koriander würzen. Anschließend die klein gewürfelte Peperoni hinzugeben und das Fleisch beiseitestellen. Für die Teigtaschen Mehl in eine Schüssel geben und mit Salz vermischen. Nach und nach vorsichtig lauwarmes Wasser hinzufügen. Den Teig kneten, bis er sich gut von der Schüssel löst. Aus dem Teig Ballen von ca. 3 cm Durchmesser formen und sie zu runden Fladen von 3 bis 5 mm Dicke ausrollen. Die Fladen auf einer Seite mit Öl bestreichen, je zwei übereinander legen und erneut zu einem großen Fladen von ca. 30 cm ausrollen. Anschließend den Fladen

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vierteln. Eine Pfanne erhitzen und das erste Viertel kurz in die Pfanne legen und ganz leicht anbraten, nicht bräunen. Den Doppelfladen wenden, die oberste Schicht abziehen und die einzelnen Teile wieder in der Pfanne wenden. Jedes Dreieck zu einer kleinen Tüte falten: die rechte Seite des Dreiecks zur Mitte falten, dann einen „Kleber“ aus Wasser und Mehl auftragen. Nun die linke Seite des Dreiecks zur Mitte falten, sodass sie etwas überlappt, und festkleben. Danach die Tasche mit 1 EL Fleisch füllen und oben zukleben. Zum Abschluss werden die Teigtaschen mit viel Öl in einer Pfanne goldbraun gebraten. Die Sambusa schmecken gut zu Reis und Salat.

Foto: Robert Mayr, Fotolia.com

Zubereitung:


Service

Don Bosco: Jubiläum 2015 Im Jahr 2015 feiern die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern den 200. Geburtstag ihres Gründers Johannes Bosco. Zur Vorbereitung auf das große Jubiläum bringt das DON BOSCO magazin eine neue Serie, die online zu lesen ist. „Don Bosco – Gegenstände, die ihm wichtig waren“ Jetzt unter www.donbosco-magazin.de

Die Ausgabe 5/2012 erscheint Anfang September.

Im nächsten Heft lesen Sie: egrenzte Hoffnung • B In der mexikanischen Grenzstadt Tijuana stranden jährlich tausende Migranten.

Im vierten Teil schreibt P. Josef Vösl SDB über: Mehr als ein Durstlöscher – der Wasserhahn.

urra, endlich eine Schule! • H Steffi und Tobi besuchen Kinder in Indien ackgasse Migration • S Buenos Aires – Stadt der verlorenen Illusionen

„Don Bosco for YOUth!“ – das neue Jugendmagazin! Impressum Das DON BOSCO magazin erscheint in der Don Bosco Medien GmbH. Verlag und Redaktion: Don Bosco Medien GmbH, Sieboldstraße 11, 81669 München, Tel.: 089 / 48008 360, redaktion@donbosco.de, www.donbosco-magazin.de Herausgeber: Salesianer Don Boscos St.-Wolfgangs-Platz 10 81669 München Tel.: 089 / 48008 421 provinzialat@donbosco.de Don Bosco Schwestern Kaulbachstraße 63 80539 München Tel.: 089 / 38 15 80 31 provinzialat@donboscoschwestern.de Chefredakteur: P. Alfons Friedrich SDB Redaktion: Katharina Hennecke, Claudia Klinger (in Elternzeit), Angelika Luderschmidt, Hannah-Magdalena Pink, Sophie Wöginger Verwaltung: Angela Gully Titelfoto: iStockphoto Alle nicht gekennzeichneten Fotos stammen aus den Archiven der Don Bosco Medien GmbH und der beiden Ordensgemein­ schaften. Layout: ReclameBüro, München, Gabriele Pohl und Margret Russer Satz: Don Bosco Kommunikation GmbH, München, Joe Möschl Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn

Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen auf CD-ROM. Der gesamten Auflage liegt im Direktversand eine Beilage des St. Benno Verlags bei. Teilen der Auflage sind ein Flyer der Kinderzeitschrift SPATZ sowie die Broschüre ECHO beigelegt.

you th!

Don Bosco

for

Dein Magazin

Im Job

Das rockt, das floppt!

Was hat das Leben für junge Menschen zu bieten und was hat das alles mit Don Bosco zu tun? Das neue Jugendmagazin „Don Bosco for YOUth“ der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern hat Träume viele Antworten. Hier erzählt die Band Luxuslärm, wie sie es geschafft hat, ihren Traum, Musiker zu werden, zu verwirklichen, Jugendliche berichten von ihrer Zeit als Don Bosco Volontäre im Ausland und Experten geben Ratschläge zu Freundschaft oder Berufsstart. „Don Bosco for YOUth“ ist im Don Bosco Shop erhältlich. Es wird eine Schutzgebühr (EUR 2,90/Stück; ab 10 Ex. EUR 1,60/Stück; ab 20 Ex. EUR 0,95/Stück: jeweils zzgl. Versandkosten) erhoben. www.donboscoshop.de Mission possible

Fußballprofi

Philipp Lahm

So stelle ich mir Gott vor

Mit Don Bosco in die Welt Game over

Raus aus der Computersucht

Lebe deine

Jini von Luxuslärm zeigt, wie’s geht

+++ Neu! Das Magazin über Don Bosco und dein Leben +++

01-Titel_foryouth-2012-01.indd 1

Das DON BOSCO magazin erscheint 2012 im 117. Jahrgang. Das DON BOSCO magazin erscheint zweimonatlich. Es wird gegen Entgelt abgegeben.

Abo-Service Provinzialat der Salesianer Don Boscos Adressverwaltung St.-Wolfgangs-Platz 10 81669 München Tel.: 089 / 480 08-457 adressverwaltung@donbosco.de Das DON BOSCO magazin beteiligt sich an der Initiative GOGREEN der Deutschen Post. Dabei wird gemessen, wie viel CO2 beim Transport der Zeitschrift entsteht – und entsprechend in ausgewählte Klimaschutzprojekte investiert. Wir übernehmen Verantwortung, weil wir die Schöpfung schätzen und sie schützen wollen.

18.06.12 19:27

So fern und doch so nah Moderne Kommunikationsmittel lassen Ländergrenzen verschwinden – wie bei Familie Vogelfaenger. Die lebt in Kanada und hält mit Verwandten im Rheinland über das Internet Kontakt. Das Besondere: Der zweijährige Sohn Scott hat bereits seinen eigenen Blog. Lesen Sie mehr im Internet unter www.donbosco-magazin.de.

DonBoscomagazin 4/2012

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Einfach näher dran! Im Don Bosco Stiftungszentrum helfen wir Ihnen beim Helfen. Egal, ob Sie sich als Stiftung, Privatperson oder Unternehmen engagieren wollen. Und unabhängig davon, ob Sie in Deutschland helfen wollen oder in den über 130 Ländern, in denen wir tätig sind. Wenn Ihnen Kinder und Jugendliche am Herzen liegen, sind Sie mit unserem Angebot Stiften, Fördern, Vererben einfach näher dran. An den Problemen der jungen Menschen, an den Lösungen, aber auch an den Ergebnissen Ihres Engagements.

Kontakt:

Don Bosco Stiftungszentrum Telefon: 089 / 744 200 994 Email: paul.polyfka@donbosco-stiftungszentrum.de

www.donbosco-stiftungszentrum.de


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