B 7243 F Deutschland
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Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie
Familie Förderprogramm für benachteiligte Kinder in Rumänien
Weltweit Ghana: Qualität in der Ausbildung
Don Bosco Ein Gast aus dem Kongo: Lernen von den deutschen Mitbrüdern
Weltweit durchstarten Berufsausbildung bei Don Bosco
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Eine Chance für die Chancenlosen: Wer in der indischen
Rumäniens benachteiligte Kinder: Auch nach dem Beitritt
Kastengesellschaft ganz unten steht, den erwartet ein Leben in Armut. Eine Berufsausbildung bei Don Bosco Tech soll Jugendlichen helfen, aus dieser Sackgasse zu entkommen.
Rumäniens zur EU ist die Armut im Land groß. Besonders schwer haben es Familien mit Kindern, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Im Blickpunkt 4 Der Papst in Deutschland Die wichtigsten Informationen zum Besuch Benedikts XVI.
Thema 6 Erfolgsrezept Berufsbildung In Indien sind die Salesianer Don Boscos der größte Bildungsträger nach dem Staat. Mit Don Bosco Tech, einem Netzwerk von Berufsbildungszentren im ganzen Land, geben sie vor allem benachteiligten Jugendlichen die Chance auf ein besseres Leben.
12 Profit und Hilfe Hand in Hand Eine deutsche Firma bildet in Indien Straßenkinder zu Sanitär-Fachkräften aus: Die Grohe-Wasser-Akademie ist ein Beispiel dafür, dass wirtschaftliches Interesse und soziales Engagement sich nicht gegenseitig ausschließen.
Familie 14 Die Kinder von Constanza In Rumänien haben es vor allem Familien mit Kindern schwer, ihren Alltag zu bestreiten.
17 Interview Kinderarmut in Deutschland
18 Kolumne Unterschiede — Don Bosco magazin-Kolumne von Gesa Rensmann
19 Familie kompakt Eltern unzufrieden mit dem deutschen Schulsystem
D o n B o s co 22 Made in Ghana Berufsausbildung bei Don Bosco hat in Ghana einen guten Ruf
26 Student mit Mission Ein junger Salesianer aus dem Kongo lernt in Benediktbeuern
28 Don Bosco aktuell 33 Typisch du! Was trägst du immer bei dir?
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Inhalt
Liebe Leserin, lieber Leser! Es ist sehr eindrucksvoll, wie viele Menschen in unserem Land auf die
26 Zum Lernen nach Deutschland: Trudon Tshibangu Kabamba studiert in Benediktbeuern Theologie. Was er dort lernt, soll ihm bei der Arbeit mit Jugendlichen in seiner Heimat Kongo helfen.
Katastrophen dieser Welt reagieren. Gerade in diesen Monaten haben die Bilder von hungernden Kindern unzählige Menschen angerührt. Das große Spendenaufkommen ermöglicht den Helfern vor Ort, erste Not zu lindern. Doch wird die Hilfe immer wieder eingeschränkt durch Gruppen, die selbst in diesen extremen Situationen kein Mitleid haben, sondern ihre eigenen Interessen in den Vordergrund rücken. Für uns ist dies nur schwer einzuordnen; Hilfsgelder sollen doch notleidenden Menschen zur Verfügung gestellt werden und nicht in die Hände weniger Mächtiger fallen. Das stimmt, aber die Wirklichkeit ist oft anders! Ein politisches System, das seinen Bewohnern keine Sicherung
Buntes 34 Kinderseite
der Lebensgrundlage und keine qualifizierte Ausbildung ermöglicht, ist nicht zukunftsorientiert. Wie können demokratische Werte wachsen, wenn die Frage nach dem Überleben nicht beantwortet werden kann?
Wünsche für alle Kinder dieser Welt
36 Ratgeber Sie fragen, unsere Experten antworten.
37 Preisrätsel Mitmachen und gewinnen!
38 Leser kochen für Leser
Derzeit ist in den Krisengebieten die Linderung konkreter Not der wichtigste Schritt. Aber eine wirklich nachhaltige Hilfe muss bei diesen Fragen ansetzen. Sie muss danach zielen, im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe Menschen zu qualifizieren, damit diese selbst an ihrer Zukunft und der ihrer Familien und ihres Landes bauen können. Für Don Bosco war das tiefste Überzeugung. Mit seinem Angebot versuchte er, junge Menschen in ihrem Reifungsprozess ganzheitlich zu unterstützen. Wie dieses Engagement heute Gestalt annimmt, möchten wir Ihnen in dieser Ausgabe erzählen. Vielleicht regt Sie das eine oder andere Projekt an, selbst aktiv zu werden. Lassen Sie uns wissen, wenn wir Sie dabei unterstützen können. Mit besten Grüßen aus der Redaktion
R u bri k e n
Ihr
20 Mittendrin 39 Service
Impressum, Kontakt, Leserbriefe, Vorschau
40 Leser werben Leser
P. Alfons Friedrich SDB Chefredakteur Wir sind gespannt auf Ihre Meinung! Schreiben Sie uns an magazin@donbosco.de
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Der Papst in Deutschland Die deutschen Katholiken freuen sich auf
Bei seinem Besuch in Bayern im September 2006 wurde Papst Benedikt XVI. von den Gläubigen begeistert begrüßt.
den Papstbesuch: Rund 189.000 Menschen angemeldet, die Benedikt XVI. im Rahmen seines Besuches in Deutschland feiert. Insgesamt verbringt der Papst vom 22. bis zum 25. September vier Tage in seinem Heimatland. Seine Reise führt ihn von Berlin über Erfurt nach Freiburg, mit Abstechern in den Wallfahrtsort Etzelsbach im Eichsfeld und das nordbadische Lahr. Dabei sind auch Treffen mit mehreren Spitzenpolitikern geplant – etwa mit Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Für alle, die den Papstbesuch nicht live miterleben können, will das ZDF umfassend darüber berichten.
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Ausstellung: Jung sein in Deutschland Die Jugendzeit in ihren unterschiedlichen Facetten wird in einer Sonderausstellung im Bonner „Haus der Geschichte“ gezeigt. Unter dem Titel „Mit 17 … Jung sein in Deutschland“ sollen rund 800 Exponate diese Lebensphase der Selbstfindung, der Träume, der Rebellion und der Anpassung für die Besucher interaktiv erlebbar machen. Dargestellt werden Themengebiete wie Jugendkulturen, Musik und Sexualität, aber auch Ausbildung und Religion. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 9. April 2012. Weitere Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.hdg.de/bonn.
Fotos: iStockphoto (2), KNA-Bild, Texte: KNA
haben sich zu den fünf Großgottesdiensten
Im Blickpunkt
Weltbevölkerung wächst Über 6,9 Milliarden Menschen leben derzeit nach Schätzung der Stiftung Weltbevölkerung auf der Erde. Jede Sekunde kommen fast drei Erdenbürger hinzu. Pro Jahr sind das etwa 80 Millionen Menschen mehr, etwa so viel wie die Einwohnerzahl Deutschlands. Ende Oktober wird es nach der Prognose der Stiftung sieben Milliarden Menschen geben, bis zum Jahr 2050 wächst die Weltbevölkerung voraussichtlich auf 9,3 Milliarden. Immer mehr Menschen leben vor allem in den Entwicklungsländern. Dort werde die Bevölkerung in den kommenden 40 Jahren von heute 5,7 auf fast acht Milliarden zunehmen. Einen Grund dafür sieht die Stiftung in den zahlreichen ungewollten Schwangerschaften. In Entwicklungsländern würden jedes Jahr 75 Millionen Frauen vor allem aus Mangel an Verhütungsmöglichkeiten schwanger. Familienplanung spiele daher eine Schlüsselrolle beim Kampf gegen die Armut.
430.000 junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren waren im Juni 2011 erwerbslos. Das ist mit 9,1 Prozent die drittniedrigste Quote an Jugendarbeitslosigkeit in der EU.
Familienplanung in Indien: Frauen unterrichten Frauen über die Möglichkeit der natürlichen Empfängnisverhütung.
Glück als Regierungsziel Glück und Wohlbefinden sollen nach Ansicht der Vereinten Nationen künftig ein Gradmesser für eine erfolgreiche Sozial- und Entwicklungspolitik sein. Eine Resolution der UN-Vollversammlung in New York lädt die Mitgliedstaaten ein, entsprechende Maßnahmen auszuarbeiten. Es gehe darum, das „Streben nach Glück“ als Ziel staatlichen Handelns zu verankern. Eine stärkere Orientierung am „Bruttonationalglück“ könne – anders als das Bruttonationalprodukt – zu einer langfristig stabilen Entwicklung führen.
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Erfolgsrezept Berufsbildung Wer im indischen Kastensystem ganz unten steht, dessen Weg scheint vorgezeichnet: kaum eine Chance auf gute Schulbildung, ein harter Job als Tagelöhner oder Haushaltshilfe und ein Leben in Armut. Doch die Salesianer Don Boscos setzen sich dafür ein, Jugendliche aus dieser Sackgasse zu befreien: Mit Don Bosco Tech betreiben sie ein Netzwerk aus Berufsbildungszentren im ganzen Land. Text: Annegret Spitz; Fotos: Andreas Mesli
Eine fundierte Berufsausbildung – zum Beispiel als Elektriker – ist für Jugendliche aus armen Verhältnissen die große Chance am indischen Aufschwung teilzuhaben.
Thema
In den Berufsbildungszentren von Don Bosco Tech erhalten auch M채dchen die Chance, eine qualifizierte Ausbildung zu absolvieren.
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atalis fährt ihren Computer in der Agrarbehörde in Shillong, Nordostindien, hoch und klemmt sich hinter das Telefon. Ihr Arbeitstag als Verwaltungsangestellte beginnt. Für die junge Frau ist ihr Arbeitsplatz immer noch ein kleines Wunder. „Ich konnte es kaum glauben, als ich die Zusage bekam“, erklärt sie. „Das ist für mich so, als ob ein neues Leben beginnen würde.“ Vor wenigen Jahren noch schienen ein gut bezahlter Job in unerreichbarer Ferne und ein Leben in Armut vorgezeichnet zu sein. Doch Natalis hatte Glück. Ihr Leben, das am Anfang unter keinem guten Stern stand – sie selbst musste ihren Eltern, beide Tagelöhner, früh bei der Arbeit helfen und konnte lange Zeit keine Schule besuchen – hat eine entscheidende Wende genommen. Was den Unterschied gemacht hat? „Meine Ausbildung“, meint die 20-Jährige ohne zu zögern. „Hätte ich bei Don Bosco nicht die Möglichkeit bekommen, eine Schule zu besuchen und anschlie-
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Thema
Je schwerer die Arbeit war, desto mehr schwor sich Natalis, einen Ausweg aus diesem Leben in Armut zu suchen. Jugendliche, die eine Ausbildung bei Don Bosco Tech gemacht haben, finden meist schnell einen Job, weil die Ausbildung praxisnah ist und allen Anforderungen des modernen Berufslebens entspricht – etwa was Computerkenntnisse betrifft.
ßend noch eine Ausbildung in der Verwaltung zu machen, würde sich mein Leben zwischen Putzeimer und Wäschezuber abspielen.“ Natalis lebt auf dem Land in Nordostindien nahe der Stadt Shillong. Hier leben auch ihre Eltern und ihre drei Geschwister. „Als ich klein war, arbeitete mein Vater als Tagelöhner in der Landwirtschaft. Er verdiente fast nichts, aber es hat zum Sattwerden gereicht.“ Natalis besuchte die Schule, bis eines Abends ihr Vater schwer verletzt nach Hause getragen wurde. Er hatte sich bei der harten Arbeit schlimme Verletzungen zugezogen. „Von diesem Tag an war er bettlägerig. An Arbeiten war nicht mehr zu denken“, erzählt Natalis. Sie brach die Schule ab, um zum Familienunterhalt beizutragen. Sie war gerade elf Jahre alt und besuchte die fünfte Klasse. „Meine Eltern hatten damals keine andere Wahl, wir hätten sonst nicht überleben können“, erklärt sie rückblickend. Als Haushaltsangestellte in fremden Häusern schuftete sie von frühmorgens bis spät am Abend. „Kochen, waschen, putzen und nebenbei die Kinder zu versorgen, das waren meine Aufgaben.“ Je schwerer die Arbeit war, desto mehr schwor sich Natalis, irgendwann einen Ausweg aus diesem Leben und der Armut zu suchen. „Aber ich hatte ja nicht einmal eine abgeschlossene Schulbildung.“ Per Zufall lernte das Mädchen über eine Nachbarin die Salesianer Don Boscos kennen. „Plötzlich bot sich mir die Möglichkeit, schulische Brückenkurse zu besuchen. Meine Arbeitgeber haben dem glücklicherweise zugestimmt, unter der Voraussetzung, dass die Arbeit im Haus nicht darunter leidet.“ Täglich zwei Stunden besuchte sie die Schule und erledigte die Hausarbeiten in Nachtschichten. Trotz der Belastung zahlte sich ihr Engagement aus und so holte sie in kürzester Zeit ihren Schulabschluss nach. Dann fand ihr älterer Bruder einen besseren Job, sodass die Familie nicht mehr auf ihr Gehalt angewiesen war. „Ich habe direkt einen Ausbildungskurs im Bereich Verwaltung an der Don Bosco Technical School begonnen und konnte im angeschlossenen Wohnheim wohnen.“ Sie zahlte keinen Cent für Ausbildung und Unterkunft und machte zwei Jahre später einen sehr guten Abschluss. „Zum Glück habe ich bei Don Bosco auch gelernt, wie ich mich bewerbe. Und über verschiedene Praktika während der Ausbildung konnte ich ja schon Kontakte zu einigen Firmen knüpfen und in den Arbeitsalltag reinschnuppern“, erklärt sie.
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Ein Netzwerk, das den Start erleichtert Pater Joseph Aikarachalil sind Erfolgsgeschichten wie die von Natalis nicht fremd. Zehntausende Jugendliche verlassen jährlich die 125 Don Bosco Berufsbildungszentren in 25 verschiedenen indischen Bundesstaaten, mit einem Zeugnis in der Hand und dem Job schon in der Tasche. Das Erfolgsrezept, das dahinter steht? „Als Netzwerk sind wir wesentlich stärker, als wenn jedes Ausbildungszentrum für sich alleine arbeiten würde. Wir sind nach dem Staat der größte Bildungsträger im Land und dementsprechend bekannt. Die Unternehmen schätzen die große Praxisnähe unserer Schüler“, erklärt P. Joseph. Er leitet seit vier Jahren Don Bosco Tech India, ein Netzwerk, in dem sich alle Don Bosco Berufsbildungszentren Indiens vereinen. „Wir sind ein gefragter Partner für Unternehmen und Regierung. Es fehlt vielerorts an Fach-
Don Bosco Tech ist nach dem Staat der größte Bildungsträger in Indien – ein Netzwerk, das gut funktioniert. Die Ausbildung bei den Salesianern Don Boscos verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Sie soll nicht nur fachlich qualifizieren, sondern auch Spaß machen und Sozialkompetenzen fördern.
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kräften. Frühzeitig beziehen wir Unternehmen mit ihrem Know-how in die Ausbildung mit ein, und davon profitieren beide Seiten: Die Unternehmen achten auf die Kenntnisse und Fähigkeiten, die wichtig sind, und unsere jungen Leute knüpfen frühzeitig Kontakte. Das erleichtert später den Sprung in den Arbeitsmarkt.“ Toyota, Siemens oder auch der deutsche Sanitärhersteller Grohe sind wichtige Partner von Don Bosco Tech India. Mit dem indischen Ministerium für ländliche Entwicklung führt das Netzwerk seit 2010 ein umfangreiches Programm für die berufliche Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration Jugendlicher aus ländlichen Regionen durch. Innerhalb von zwei Jahren sollen zusätzlich 50.000 junge Männer und Frauen in Kurzzeitschulungen ausgebildet werden. Insgesamt bietet Don Bosco Tech India landesweit über 40 verschiedene Ausbildungslehrgänge an – jeweils angepasst an den lokalen Arbeitsmarkt.
Eine Chance für die Chancenlosen Und das Besondere an der Ausbildung speziell bei Don Bosco? „Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Das heißt, dass die jungen Auszubildenden bei uns nicht nur Fachkenntnisse erwerben, sondern auch Sozialkompetenz“, erklärt P. Joseph. Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung ist ein zentrales Anliegen der Don Bosco Pädagogik und fester Bestandteil des Unterrichts. Das Selbstwertgefühl, das gerade bei jungen Menschen, die in der indischen Gesellschaft benachteiligt werden, extrem schwach ist, wird gestärkt. Andere Themen sind Verantwortungsbewusstsein, Konfliktbewältigung oder Teamarbeit. „Diese Eigenschaften helfen den Jugendlichen nicht nur in ihrem privaten Umfeld, sondern sind wichtige Charaktereigenschaften, die Unternehmen bei ihren Mitarbeitern schätzen. Sportliche und spielerische Aktivitäten in der Freizeit ergänzen das Programm. Und Vorrang haben immer die jungen Leute, die andernorts kaum Möglichkeiten auf schulische oder berufliche Bildung haben. Zuversichtlich in die Zukunft schauen, das können die jungen Menschen, die ihren Berufsschulabschluss bei Don Bosco machen. „Endlich stehe ich mit meinem Gehalt auf eigenen Füßen und kann zusammen mit meinem Bruder, der auch einen guten Job gefunden hat, meine Eltern unterstützen“, erklärt Natalis stolz. „Auch meine jüngeren Geschwister besuchen jetzt eine Schule und müssen nicht arbeiten gehen.“ Pläne für die Zukunft hat sie auch schon: „Irgendwann möchte ich mir mein eigenes Haus bauen, dafür habe ich schon angefangen zu sparen“, lacht sie und fügt hinzu: „Heiraten möchte ich auch und dann ganz sicher meinen Kindern einen besseren Start ins Leben bieten, als ich ihn hatte.“
Berufsbildung bei Don Bosco Johannes Bosco erkannte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Bedeutung von qualifizierter beruflicher Ausbildung. Im Turin seiner Zeit traf er auf Kinder und Jugendliche, die auf der Straße lebten, die als Tagelöhner schwerste Arbeiten für einen Hungerlohn verrichteten. Johannes Bosco sprach die jungen Leute auf der Straße an, er lud sie ein in sein Jugendzentrum, wo sie Kind sein durften, warme Mahlzeiten und wenn nötig einen Schlafplatz erhielten. Doch er wusste, dass milde Gaben allein die Jugendlichen nicht aus ihrer verzweifelten Lage retten würden. Bildung war das, was sie brauchten, damit sie irgendwann einen besseren Job ausüben konnten. Gemeinsam mit seinen Helfern unterrichtete er sie deshalb im Lesen und Schreiben und richtete einfache Werkstätten ein, damit sie handwerkliche Fähigkeiten erwerben konnten. Er begleitete seine Schützlinge zu Arbeitgebern und handelte Verträge und faire Arbeitsbedingungen aus. So wie Don Bosco vor fast 200 Jahren seinen Jugendlichen den Start in ein besseres Leben ermöglichte, machen es auch heute die Salesianer Don Boscos in ihren über 700 Berufsbildungszentren weltweit. Die Ausbildung, die sie jungen Menschen dort anbieten, zeichnet sich aus durch hohe fachliche Qualität und ein christliches Menschenbild: • Enge Verzahnung von Praxis und Theorie: Die qualifizierte Ausbildung erleichtert den Einstieg in den Job. • Orientierung am Markt: Die Ausbildungskurse richten sich nach dem Bedarf auf dem örtlichen Arbeitsmarkt. • Geringe Gebühren: Jugendliche aus armen Familien zahlen gar keinen oder nur einen symbolischen Betrag für ihre Ausbildung. • Flexibler Unterricht: Auszubildende, die die Schule frühzeitig abgebrochen haben, können Brückenkurse besuchen, um einen Schulabschluss zu erhalten. • Offenheit für alle Schüler: Unabhängig von Konfession, Geschlecht, Hautfarbe oder Stammeszugehörigkeit werden alle Jugendlichen aufgenommen, die etwas lernen wollen. • Zusammenarbeit mit Eltern: Wenn ein Jugendlicher zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen will, suchen die Salesianer die Unterstützung der Eltern. • Kreative Freizeitgestaltung: Zu den meisten Don Bosco Einrichtungen gehört ein Jugendzentrum, in dem Fußball gespielt, gebastelt oder Theater gespielt wird. • Wertevermittlung: Die Förderung sozialer Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein oder Teamfähigkeit ist Bestandteil jeder Ausbildung.
Mehr über Don Bosco Tech India erfahren Sie im Internet unter www.donboscotechindia.org (Seite auf Englisch)
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Das Leben in Indien ist größtenteils ärmer und härter als in Deutschland. Elf Vertreter von Unternehmen und Hilfsorganisationen konnten das drei Tage lang miterleben.
Profit und Hilfe Hand in Hand Wer indischen Straßenkindern eine sichere Zukunft geben möchte, hat viele Möglichkeiten, ihre Startvoraussetzungen zu verbessern. Außergewöhnlich ist aber, wenn dabei soziales Engagement und wirtschaftliches Interesse in einer „Win-win-Situation“ zusammenfinden. Die Grohe-Wasser-Akademie im Don Bosco Institute of Technology in Mumbai ist deshalb etwas Besonderes. Text: Jürgen Kappel; Foto: Andreas Mesli
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as ist die Wasser-Akademie der Grohe-Werke“, sagt Michael Mager, Personalchef der Grohe-Werke in Düsseldorf und verantwortlich für das Indienprojekt seines Unternehmens, sichtlich stolz und beschreibt mit seinem Arm einen Halbkreis. In der Halle ist die Sanitärinstallation eines Hauses komplett nach westeuropäischem Standard nachgebaut. Hier sieht man, wie das Wasser durch entsprechende Rohre eingeleitet und das Abwasser über andere Leitungen entsorgt wird. Darüber hinaus ist modellhaft ein Badezimmer mit Badewanne, unterschiedlichen Waschbecken, Dusche, WC und Bidet aufgebaut. Um die sanitäre Konstruktion auch optisch
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nachvollziehen zu können, sind die Leitungen unter durchsichtige Kunststoffplatten gelegt worden. Natürlich wurden ausschließlich Grohe-Armaturen verwendet. „Eigenes Gewinnstreben und soziales Engagement schließen sich nicht gegenseitig aus“, sagt der Manager. „Das Projekt Grohe-Wasser-Akademie ist aus dem Bewusstsein entstanden, dass ein Unternehmen, das die Ressource Wasser in den Mittelpunkt stellt, auch eine soziale Verantwortung für die Länder trägt, in denen es produziert und in die es liefert. Diese Verantwortung beschränkt sich nicht nur auf die eigenen Mitarbeiterin-
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nen und Mitarbeiter, sondern bezieht auch die Einwohner dieser Länder mit ein.“ Mit anderen Worten: Grohe möchte mit dem Indienprojekt nicht nur Profit erzielen, sondern auch ein Image als sozial handelndes Unternehmen aufbauen.
Eine gute Ausbildung bringt allen Seiten Vorteile Die Ausstellung der Sanitärfirma in den Räumen des Don Bosco Technologie-Centers ist nur ein Teil des Projekts. In Mumbai bekommen mit Unterstützung der Salesianer Don Boscos 20 junge Menschen in drei- bis zwölfmonatigen Qualifizierungskursen nach indischem Standard das Wissen vermittelt, auf dem Subkontinent als Fachkraft zu arbeiten. Da es in Indien einen Mangel an Fachkräften gibt – von den 15- bis 29-Jährigen haben nur etwa zwei Prozent eine abgeschlossene Berufsausbildung –, ist die Ausbildung die notwendige Basis für eine berufliche Perspektive. Über die bestehenden lokalen Kontakte verspricht Grohe den Absolventen zudem gute Beschäftigungsmöglichkeiten. Natürlich hat Grohe auch ein wirtschaftliches Interesse an der guten Ausbildung. „Wir liefern hochwertige Produkte, die von versierten Fachkräften eingebaut werden müssen. Sonst gibt es Probleme bei den Kunden“, sagt Mager. Denn die müssten für indische Verhältnisse viel Geld für die Armaturen bezahlen und erwarteten einen entsprechenden Service.
Gewinnstreben und soziales Engagement schließen sich nicht aus. Allein konnte das Unternehmen das Ausbildungsprojekt nicht auf den Weg bringen. „Bewusst haben wir uns einen erfahrenen Partner gesucht, der über ein weitreichendes Netzwerk im Land verfügt“, erläutert der Manager. Don Bosco habe das einzige Ziel, Kindern und Jugendlichen aus einfachsten Lebensumständen zu helfen. Ausbildungsstätten wie das Technologie-Center in Mumbai verfügen über sichere Schlafplätze für Straßenkinder, über Schulen und Berufsbildungszentren. „Es ist ein Ort der Ordnung und Qualität inmitten einer Umgebung aus Chaos und Not. Perfekt für ein solches Projekt.“ Auch der Partner der Kooperation ist von dieser neuen Form der Zusammenarbeit begeistert. Für Hans-Jürgen Dörrich von „Don Bosco Jugend Dritte Welt“, spielt nicht nur die finanzielle Hilfe des Unternehmens eine Rolle. „Die Zusammenarbeit mit einem Fachunternehmen führte zu einer kontinuierlichen Steigerung der Ausbildungsergebnisse. Und wir sind jetzt in der Lage, entsprechend den Anforderungen des Arbeitsmarkts auszubilden, und können so noch mehr Jugendlichen einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz vermitteln.“
Jürgen Kappel arbeitet als Journalist bei „Kirche und Leben“, der Kirchenzeitung des Bistums Münster. Zusammen mit zehn anderen Deutschen hat er die Grohe Jal Akademie besucht und drei Tage in der Familie eines Auszubildenden mitgelebt (siehe Kasten unten).
Mumbai/Indien
Zu Besuch in der Grohe Jal Akademie Elf Vertreter von Unternehmen, Hilfsorganisationen und öffentlichen Stellen brachen im Dezember 2010 zu einer ungewöhnlichen Reise auf: Drei Tag lebten sie in indischen Gastfamilien im Slum von Mumbai und außerhalb auf dem Land in ärmlichen Familien mit. Begleitet wurden sie dabei von Auszubildenden der Grohe-Wasser-Akademie, einer Berufsbildungseinrichtung der Salesianer Don Boscos in Mumbai, die vom deutschen Sanitätsunternehmen Grohe eingerichtet und gefördert wird. Jürgen Kappel, Journalist und Teilnehmer des Programms, war begeistert vom Eintauchen in diese fremde Lebenswelt: „Die Reise war für mich
unglaublich eindrucksvoll. Obwohl ich zuvor schon einmal bei Salesianern in Indien war, habe ich das Land dieses Mal noch viel intensiver erleben können. Der Aufenthalt in der Gastfamilie, das einfache Leben auf dem Land und die Expertengespräche zum Thema Berufsbildung haben mir einen tiefen Einblick in die Lebensweise der Menschen, ihre Hoffnungen und die Bedeutung von Bildung für eine bessere Zukunft gegeben.“
Drei Tage Armut – Karin Lamberty, Mitarbeiterin von Don Bosco Mission, war eine der elf Deutschen, die im Dezember 2010 drei Tage lang den harten Alltag armer Familien in Indien erlebten. Von dieser Erfahrung erzählt sie im Internet unter www.donbosco-magazin.de
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Die Kinder von Constanza Die Salesianer Don Boscos unterst체tzen in Rum채nien arme Familien Text: Marcel Bauer Fotos: Achim Pohl
Text: Marcel Bauer, Fotos: Achim Pohl
Die Plattenbausiedlung ICAR ist ein sch채biger Ort. Viele Kinder, die hier aufwachsen, verbringen ihre Freizeit lieber im Zentrum der Salesianer Don Boscos.
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Familie
Seit dem Beitritt Rumäniens zur Europäischen Union hat sich die Lebenssituation der Bevölkerung auf niedrigem Niveau „stabilisiert“. Dennoch lebt von den 22 Millionen Einwohnern Rumäniens fast die Hälfte unterhalb der Armutsgrenze. Vor allem Familien mit Kindern haben es schwer, ihren Alltag zu meistern. In der Hafenstadt Constanza haben es sich die Salesianer Don Boscos zur Aufgabe gemacht, Kinder und Familien zu fördern, die aus dem Raster fallen.
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as bescheidene Häuschen wirkt von außen wie eine Idylle. Es gibt einen großen Garten und viele Tiere für die Kinder: Hunde, Katzen, Ziegen, Kaninchen, Tauben und Hühner, sogar eine Kuh und ein Pferd sind da. Hier leben Jebi, 8, Denis, 10, und Leonard, 12, und ihre fünf Geschwister. Doch der schöne Schein trügt: Der Vater leidet an Schizophrenie und liegt seit Monaten in einer Klinik, die viel Geld verschlingt. Das verdient die Mutter, die tagsüber in einer Fabrik arbeitet, die giftige Abfälle verarbeitet. Da sie kein Geld für den Bus hat, legt sie die Strecke von zehn Kilometern meist zu Fuß zurück. Abends bestellt sie den Garten und die beiden Felder hinter dem Haus. Als sie eines Tages zusammenbrach, hat der örtliche Pfarrer die Salesianer Don Boscos alarmiert. Seitdem schaut regelmäßig ein Sozialarbeiter der Ordensgemeinschaft vorbei. Diese Besuche sind Teil der präventiven Sozialarbeit, die der Orden in der rumänischen Hafenstadt Constanza leistet. Er kümmert sich um Kinder, die im „neuen Rumänien“ aus dem Raster fallen. Im Rahmen eines europäischen Förderungsprogramms kümmern sich die Salesianer um die Ausbildung von 240 Kindern aus ärmsten Verhältnissen: Sozialarbeiter besuchen solche Familien und überreden die Eltern, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Wenn die zustimmen, kleiden Mitarbeiter Don Boscos die Kinder neu ein, stellen ihnen das Schulmaterial und geben ihnen Nachhilfeunterricht, bis sie wieder das Niveau normaler Schulgänger erreicht haben.
Ein Sportplatz im Industriegebiet Ihr Hauptquartier haben die Salesianer Don Boscos vor einigen Jahren am Stadtrand von Constanza im Schatten riesiger Kühltürme, die zum städtischen Wasserwerk gehören, aufgeschlagen. Das Centrul Salezian liegt inmitten eines stillgelegten Industriegebietes. Es wirkt wie eine grüne Oase in einer betonierten Wüste. Vier Ordens-
Eine Sozialarbeiterin schaut regelmäßig bei der Familie von Jebi, Denis und Leonard vorbei, weil die Mutter arbeiten gehen muss, um ihre acht Kinder zu ernähren.
Rumäniens Kellerkinder Als die Salesianer 1996 in die rumänische Hafenstadt am Schwarzen Meer kamen, bot sich ihnen ein Bild des Schreckens: „Die Stadt machte einen vollkommen verkommenen Eindruck. Wir kamen hierher, weil wir gehört hatten, dass es tausende Straßenkinder gebe“, sagt P. Baracco Tizziano, der Hausobere der Salesianer Don Boscos in Constanza. Inzwischen hat sich die Lage auf niedrigem Niveau stabilisiert. Doch immer noch leben von den 22 Millionen Einwohnern Rumäniens fast zehn Millionen unter der Armutsgrenze. Viele Familien leben in ärmlichsten Verhältnissen in winzigen Kammern oder Kellerräumen. Das soziale Elend hat dazu geführt, dass die Rumänen massenhaft ins europäische Ausland auswandern, in der Hoffnung, dort Arbeit zu finden. Viele lassen dabei ihre Kinder in der zweifelhaften Obhut überforderter Großeltern oder desinteressierter Nachbarn zurück: „Millionen Kinder wachsen ohne jede Liebe, ohne Vorbild und ohne Aufsicht auf“, klagt Don Tizziano. „Die Lücke, die dadurch in den Herzen der Kinder entsteht, können wir nicht füllen, aber wir können immerhin dafür sorgen, dass diese Kinder bessere Startchancen ins Leben erhalten.“
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Bosco haben sie irgendwann von ihren Hausbesuchen in den Plattenbauten von Constanza mitgebracht: „Fast alle leiden an schweren Traumata und brauchen ständig psychologische Betreuung“, sagt Martha Nechifor, Hausmutter in der Casa Claudia. Martha ist eine Frau mit Herz, die selber unverheiratet blieb, weil sie daheim half, sieben jüngere Geschwister großzuziehen.
Hausaufgabenbetreuung vor dem Aus
Im Schatten riesiger Kühltürme haben die Salesianer Don Boscos in Constanza ihr Hauptquartier. Hier haben Kinder einen Platz zum Spielen und Lernen.
leute leben hier, zwei Italiener, zwei Rumänen. Herzstück der Anlage ist ein modernes Computerzentrum. Tagsüber gleicht die Gegend einer Geisterstadt. Das ändert sich schlagartig am späten Nachmittag. Aus allen Himmelsrichtungen strömen Kinder und Jugendliche in die stille Nebenstraße. Das Sportgelände der Salesianer zieht sie magisch an. Hier können sie für einige Stunden der täglichen Langeweile, den engen Verhältnissen daheim, dem Schmuddel und dem Schmier der Straße entfliehen. Abends und an den Wochenenden erfahren etwa 50 Kinder und Jugendliche, aufgeteilt in kleinen Klassen, in einem sogenannten „Oratorium“ einen intensiven Nachhilfeunterricht, der spielerische, kulturelle und sportliche Aktivitäten einschließt. In den Schulferien, die in Rumänien drei Monate andauern, veranstalten die Salesianer ein riesiges Sommerlager, an dem hunderte Kinder aus der ganzen Stadt teilnehmen. Deren Betreuung übernehmen 30 Freiwillige, die „aus dem eigenen Stall kommen“: Bei den Animatoren handelt es sich entweder um Studenten oder um frühere Straßenkinder, die den Salesianern viel zu verdanken haben. Inmitten ihres großen Gartens haben die Salesianer zwei Kinderhäuser eingerichtet. Die zwölf Jungen, die dort leben, sind zwischen sechs und 18 Jahren alt und allesamt Sozialwaisen. Es sind Kinder, deren Eltern buchstäblich am Bettelstab gehen. Mitarbeiter von Don
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Die meiste Kundschaft haben die Salesianer in einer Plattenbausiedlung namens ICAR. Die schäbige Siedlung stammt aus sozialistischer Zeit. Sie wurde von einer Fabrik errichtet, um dort unverheiratete Arbeiter unterzubringen. Jede Wohnung besteht aus einer einzigen Kammer mit einem kleinen Vorraum. 20 Parteien teilen sich eine Dusche und ein Klo auf dem Flur. Nach der Schließung des Werkes haben sich in der verlassenen Siedlung arme Familien niedergelassen. Seitdem gleichen die maroden Bauten Bienenstöcken, weil in den drei Stockwerken der einzelnen Wohnblöcke jeweils 400 bis 500 Menschen hausen. Als ruchbar wurde, dass der Bürgermeister und die Stadtverwaltung Pläne betrieben, den Schandfleck ICAR platt zu machen, und die Bewohner aus ihren Behausungen vertreiben wollten, kauften sich etliche rasch bei der korrupten Hausverwaltung als Eigentümer ein, um einer Vertreibung zuvorzukommen. Dafür haben sie sich teilweise hoch verschuldet. Seit 15 Jahren sind auch die Manoles Besitzer ihrer Wohnung. Die Familie lebt mit ihren sechs Kindern im Kellergeschoss des Blocks 5C. Es gibt weder Heizung im Winter noch Kühlung im Sommer. Die feuchte Luft steht förmlich im Raum. Überall kriechen Kakerlaken herum. Eines der Kinder hat die Mutter zu den Schwiegereltern gegeben, weil sie Platz braucht für ein anderes, das einen Wasserkopf und ein schweres Rückenleiden hat. Seitdem die vier älteren Kinder Nutznießer des Don Bosco Programms sind, brauchen sie ihre Hausaufgaben nicht mehr an dem winzigen Rauchertischchen zu schreiben, das auch als Esstisch dient. Die zwölfjährige Sandra bringt, seit sie ihre Hausaufgaben abends bei den Salesianern macht, hervorragende Noten nach Hause. Ihr achtjähriger Bruder David spricht bereits davon, später Bankdirektor zu werden, um sich und seiner Familie eine ordentliche Wohnung zu kaufen. Ob es je dazu kommen wird, ist überaus fraglich. Denn die Mittel, die die Salesianer Don Boscos aus dem europäischen Förderungsprogramm beziehen, laufen demnächst aus. Dann fehlen umgerechnet 36.960 Euro in der Kasse: „Wenn nicht ein Wunder geschieht“, sagt Don Tizziano, „müssen wir nach der Sommerpause den Mittagstisch für 220 Kinder streichen und die sechs Lehrer, die sie unterrichten, nach Hause schicken.“
Familie Im Interview
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„Wir brauchen nicht mehr Geld vom Staat, sondern eine andere Verteilung“ Auch in Deutschland gibt es viele Familien, die unterhalb der Armutsgrenze leben, und Kinder, die keine Chance auf einen gesellschaftlichen Aufstieg haben. Warum das so ist und wie sich das ändern kann, erklärt Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, im Gespräch mit dem DON BOSCO magazin.
In Deutschland ist jedes sechste Kind von staatlichen Leistungen auf Sozialhilfeniveau abhängig. Wie besorgniserregend ist die Situation? Das ist eine besorgniserregende Zahl, aber noch besorgniserregender ist die Aussicht für die Zukunft, weil wir davon ausgehen müssen, dass spätestens in 20 bis 25 Jahren fast die Hälfte aller Kinder auf Sozialhilfeniveau leben wird. Das hat damit zu tun, dass die Kinder in der größeren Zahl in Stadtteilen wie Berlin Wedding oder Neuköln geboren werden und nicht am Wannsee.
Interview: Claudia Klinger; Foto: Kinderschutzbund
Was sind die Hauptfaktoren dafür, dass Familien in Armut geraten? Das sind sicherlich die Punkte Alleinerziehende, Arbeitslosigkeit, Migrationshintergrund und Kinderreichtum. Der Familienleistungsausgleich in Deutschland deckt immer nur die Hälfte der wirklichen Kosten eines Kindes ab. Selbst wenn Sie 2.500 Euro brutto verdienen, müssen Sie bei vier Kindern ergänzende Leistungen beantragen, weil das Einkommen allein nicht ausreicht, die Familie zu ernähren. Was muss passieren, damit Kinder aus armen Familien es schaffen, aus der Situation herauszukommen und nicht später in ähnlichen Verhältnissen zu leben? Der erste Faktor dafür ist ein gerechter Familienleistungsausgleich. Dazu wird nicht unbedingt viel mehr Geld vom Staat benötigt, aber eine andere Verteilung. Der Kinderschutzbund und andere Verbände schlagen deswegen eine Kindergrundsicherung vor, die alle bisherigen Hilfen ersetzt. Sie müsste für den Fall, dass Bildung kostenlos ist, bei etwa 360 Euro pro Kind liegen, und für den Fall, dass Bildung wie jetzt durch Gebühren für KiTa, Ganztagsschulen oder Studium bezahlt werden muss, bei 500 Euro. Damit würden bis auf wenige, ohnehin sehr
reiche Familien alle bessergestellt und der Staat würde sich sehr viel Bürokratie ersparen. Zweitens brauchen wir ein Bildungssystem, das Kindern aus ärmeren Familien eine wirkliche Chance bietet. Kinder müssen individueller gesehen und Schulen in unterprivilegierten Stadtteilen besser ausgestattet werden. Und es müssen Teilziele auf dem Bildungsweg gesetzt werden, die leichter erreichbar sind. Es gibt heute Kinder, die sagen: „Es lohnt sich nicht, dass ich mich anstrenge – ich werde sowieso Hartzer.“ Das ist nicht mehr ein Oben und Unten in der Gesellschaft – das ist draußen aus der Gesellschaft. Drittens müssen die Kommunen individuelle Angebote für die ganze Familie organisieren – so früh wie möglich. Da gibt es viele verschiedene Möglichkeiten – von der sozialpädagogischen Familienhilfe bis zur ehrenamtlichen Ersatz-Oma, von Familienhebammen bis zu qualitativ guten KiTa-Plätzen. Insgesamt brauchen wir ein Menschenbild, das darauf setzt, dass jeder Mensch Eigenkräfte hat, die auch entwickelt werden können, wenn man seine jeweiligen Stärken sieht und hervorhebt.
Kinderarmut in Deutschland In Deutschland leben über 2,5 Millionen Kinder in Einkommensarmut. Dies entspricht etwa 18,7 Prozent aller Personen unter 18 Jahren. Demnach ist jedes sechste Kind von staatlichen Leistungen auf Sozialhilfeniveau abhängig. Quelle: Deutscher Kinderschutzbund
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Kolumne von Gesa Rensmann: überLeben in der Familie
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Gesa Rensmann (42) ist Lektorin in einem Fachverlag für Frühpädagogik und Religion. Mit ihrem Mann Kruno Ilakovac (40) und ihren beiden Kindern Jakob (8) und Ines (3) lebt sie in der Nähe von München. Im DON BOSCO magazin berichtet sie regelmäßig aus ihrem familiären Alltag.
Illustration: Mele Brink
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s gab Zeiten, da waren Pädagogen und Sozialwissenschaftler der Überzeugung, geschlechterspezifisches Verhalten sei nur erlernt. Wenn man den Jungs nur genug Puppen anbietet und den Mädels die Spielzeugautos und Werkbänke nicht vorenthält, wird das schon mit der Zukunft der Gleichberechtigung und dem partnerschaftlichen Handeln. Ich war nahe dran, diese Idee zu verinnerlichen, doch Gott sei Dank habe ich noch rechtzeitig selbst Kinder bekommen, die mir deutlich gemacht haben, dass alles ganz einfach und vor allem anders ist. Unser Mädchen ist ein Mädchen, wie es Alice Schwarzer die Haare zu Berge stehen ließe: Ines spielt am liebsten mit Puppen, und zwar mit denen in rosa oder lila Kleidung. Wenn sie für sich selbst Anziehsachen heraussucht, und genau das beansprucht sie mit drei Jahren für sich, was bevorzugt sie? Na? Klar, Rosa, Pink und Lila und das mit ganz viel Glitzer. Und sie geht gern in Schuhgeschäfte. Dort kann ich in aller Ruhe probieren, denn Ines tut das auch. Schuhgrößen sind ihr dabei einerlei, Hauptsache, die Absatzhöhe stimmt und die Strasssteine funkeln. Und dann stakselt sie auf ihren kräftigen Beinchen durch den Laden und findet sich ganz hinreißend. Ich sie auch. Trotz dieser rosa funkelnden Verirrungen sorge ich mich nicht um ihre Entwicklung zum selbstbestimmten, partnerschaftsfähigen Menschen. Schließlich erlebe ich tagtäglich ihre Durchsetzungsfähigkeit im Streit mit ihrem
großen Bruder. Und andere Mütter versichern mir, die rosa Phase gehe vorüber. Außerdem habe ich ja noch einen Sohn, den großen Bruder, der mich täglich lehrt, dass Kinder nicht in Schubladen passen. Jakob ist in kein Schema einzuordnen und führt mir immer wieder vor Augen, dass der Mensch als Individuum geboren wird. Jakob ist acht und hat noch nie mit Autos gespielt. Auch Bagger, Flugzeuge und Legosteine lassen ihn kalt. Jakob malt, bastelt, dekoriert und kann sehr lange Zeit vor einem Spiegel stehend verschiedene Rollen erproben. Selbstverständlich ist er dabei kostümiert. Und jetzt kommt es ganz dick: Er mag Mädchen. Haben Sie das richtig wahrgenommen? Er ist in der zweiten Klasse und mag Mädchen! Und: Die Mädchen mögen ihn. Unter den Müttern seiner Klasse hat er schon den Titel „womanizer“ kassiert. Zu seiner Geburtstagsparty kommen 70 Prozent weibliche Gäste, Nachmittagsverabredungen erfolgen bevorzugt mit Greta oder Jana. Nur in puncto Kleidung und Indianer erfüllt Jakob die männliche Norm: Selbstständig Alltagskleidung raussuchen geht gar nicht, Winnetou spielen mit Spielzeuggewehr in voller Lautstärke mit Indianergeheul, das auch den stärksten Cowboy aus dem Sattel haut, geht immer. Müsste ich seine Zukunft vorhersagen, tippe ich auf eine Winnetou-Neuverfilmung mit Jakob in der Hauptrolle. Er reitet der untergehenden Sonne entgegen, umgeben von tapferen Squaws, die ihm treu ergeben sind. Gemeinsam mit ihnen befreit er die Männer seines Stammes, die von bösen Weißen gefangen genommen und gezwungen wurden, rosa Mokassins zu tragen. Winnetou siegt, und fortan darf jeder die Farbe seiner Mokassins wieder selbst wählen. Rosige Aussichten!
Familie kompakt
Foto: iStockphoto
Entdeckungsreise durch den Vatikan für Kinder Pünktlich zum Papstbesuch in Deutschland liefert das Internetportal www.katholisch.de ein Special über Benedikt XVI. und den Va-
Eltern unzufrieden mit dem Schulsystem Schlechte Noten für das deutsche Schulsystem: 62 Prozent der Eltern glauben, dass die Schulen ihre Kinder nicht gut auf den Beruf vorbereiten. 54 Prozent sind unzufrieden mit dem gesamten System. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Magazins „stern“. Demnach fordert eine große Mehrheit (96 Prozent), dass Kinder in der Schule stärker individuell gefördert werden sollen. Mehr als 90 Prozent der Eltern sind auch der Meinung, dass die Schulen besser ausgestattet, die Lehrer besser ausgebildet und die Klassen deutlich kleiner sein müssten. Immerhin 74 Prozent wünschen sich, dass Mütter und Väter stärker mitarbeiten. KNA
tikan für Kinder: In dem neuen Dossier entdecken Laura und Lukas den Kirchenstaat, den Alltag des Papstes und seine Umgebung. Erklärt wird zum Beispiel, wie der typische Tagesablauf des Papstes aussieht, welche Bedeutung hinter seiner Kleidung steckt, wo man im Vatikan einkaufen kann und welche Aufgaben die Schweizer Garde hat.
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Gebetskarten für Grundschulkinder
mittendrin
Text: Marcel Bauer; Foto: Bernd Weisbrod
Gott und Götze Wie eine Götterfigur thront eine Büste des Revolutionsführers Ho Chi Minh in der Werkshalle von Tan Tien. Unter dem milden Blick von „Onkel Ho“ arbeiten Lehrlinge einer Berufsschule der Salesianer Don Boscos an ihrem Gesellenstück. Ein Bild mit surrealem Charakter: Denn eigentlich gibt es seit dem Sieg des Kommunismus in Vietnam keine Privatschulen mehr – vor allem nicht solche in kirchlicher Trägerschaft. Die einzigen Ausnahmen sind die Berufsschulen der Salesianer Don Boscos in Bao Loc und Tan Tien, mitten im dicht besiedelten und industrialisierten Delta des Mekong. Die Zentren werden vom sozialistischen Staat nicht nur toleriert, sondern gelobt und gefördert, denn sie bilden Techniker und Handwerker für die boomende Wirtschaft aus. In Tan Tien sind es Schlosser, Schweißer, Automechaniker, Kühltechniker und Computerfachleute. Wie alle sozialen Einrichtungen der katholischen Kirche wurden auch die Schulen der Salesianer nach dem Sieg der Kommunisten verstaatlicht. Sie konnten ihre Jugendarbeit nur noch im Rahmen der ihnen anvertrauten Pfarreien weiterführen. 1990 durften sie mit Duldung des Staates in zehn Landpfarreien bedürftige Jugendliche beruflich ausbilden. Diese fanden alle eine Anstellung in den umliegenden Fabriken. Das beeindruckte die Regierung so sehr, dass sie den Salesianern für ihre Berufszentren kostenlos Land überließ und auf Steuern verzichtete. Anders als andere kirchliche Vertreter fahren die Salesianer Don Boscos in Vietnam einen pragmatischen Kurs: 2004 durften sie mit staatlichem Segen in Tan Tien die erste „freie“ technische Schule eröffnen. Es ist eine reglementierte Freiheit: Solange der Schulträger die Symbole des Staates achtet und die Rituale des Sozialismus zelebriert, darf er nach innen frei schalten und walten. Das führt dazu, dass die Studenten vor Beginn des Unterrichts unter der Gipsfigur von Ho Chi Minh ein Kreuz schlagen und um 12.15 Uhr die Werkzeuge beiseite legen, um mit ihren Ausbildern den „Engel des Herrn“ zu beten. Das Foto symbolisiert demnach eine Atempause im langen Kampf zwischen Staat und Kirche. Während die Regierung ansonsten einen harten Kurs gegen die Religionen fährt, übt sie zumindest gegenüber den Salesianern Don Bosco Nachsicht. Denn der Orden verspricht, das zu liefern, was Vietnam dringend braucht: gut ausgebildete und hoch motivierte Techniker und Handwerker. Dafür sind sogar die Hardliner in der Kommunistischen Partei bereit, hin und wieder ein Auge zuzudrücken.
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Made in Ghana
Handwerk und Kleinhandel sind traditionell das Rückgrat der Mittelschicht – und die ist gerade in Entwicklungsländern oftmals nur in Ansätzen vorhanden. Auch in Ghana klafft zwischen einer kleinen, reichen Oberschicht und einer großen Anzahl armer Menschen eine gewaltige Lücke. Zwei berufliche Ausbildungszentren der Salesianer Don Boscos wollen diese Lücke schließen. Ihre Ausbildung zielt darauf ab, junge Menschen aus der Armut zu holen und ihnen einen guten Job zu verschaffen. Text: Ulla Fricke
Don Bosco
Ein Auszubildender im Don Bosco Zentrum Sunyani beim Schweißen. Die Ausbildung bei Don Bosco ist sehr beliebt – alle Plätze sind ausgebucht.
Bild unten: Die Kfz-Werkstatt in Ashaiman ist eine große Hoffnung für die Salesianer Don Boscos und ihre Azubis: Reparaturaufträge sollen Geld einbringen.
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ünktlich im Herbst werden in Deutschland wieder knapp 550.000 Azubis ihre zwei- oder dreijährige Ausbildung beginnen. Die duale Ausbildung mit der Verknüpfung von Berufsschule und Betrieb wurde im deutschen Kaiserreich wieder aus der mittelalterlichen Mottenkiste geholt, um den alten Mittelstand vor der Verarmung zu bewahren. Heute genießt die berufliche Ausbildung „Made in Germany“ weltweit einen ausgezeichneten Ruf und ist Vorbild für viele Bildungssysteme – zum Beispiel in Ghana. „Ghana ist immer noch ein Agrarland, hiervon lebt fast die Hälfte der Bevölkerung. Doch der Dienstleistungs- und Industriesektor wächst und trägt heute schon mehr zum Bruttoinlandsprodukt bei, als die Landwirtschaft. Der Bedarf an Facharbeitern ist groß und wird die wirtschaftliche Entwicklung Ghanas entscheiden beeinflussen,“ glaubt Salesianerpater Piotr Wojanarowski, genannt Peter. Der gebürtige Pole ist seit Jahren für die beruflichen Angebote der Salesianer in Ghana verantwortlich. Im westlich gelegenen Sunyani und in Ashaiman nahe der Hauptstadt Accra bieten zwei große technische Don Bosco Zentren verschiedene Ausbildungsberufe an. Zum Beispiel in den Bereichen Elektrik, Elektronik, Kfz-Mechanik, Schweißen, Kühltechnik, Computersoftware und Sekretariat. Die Ausbildung genießt einen
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In den Don Bosco Zentren geht es um ganzheitliche Bildung – auch Freundschaft und gemeinsame Erlebnisse spielen eine große Rolle.
Kontakt Als eines der stabilsten Länder in Afrika hat Ghana doch eine riesige Schar von begabten Kindern und Jugendlichen, die keine Chance zum Schulbesuch oder zu einer Berufsausbildung haben. Die Salesianer Don Boscos betreiben deshalb zwei Berufsbildungszentren in Ghana. Auch die Don Bosco Schwestern sind in dem Land tätig. In Ashaiman Tema unterhalten sie ein Internat und ein Oratorium. Wenn Sie mehr über die Arbeit der Salesianer Don Boscos in Ghana wissen wollen, wenden Sie sich bitte an: Don Bosco Mission Silja Engelbert Sträßchensweg 3 53113 Bonn Tel.: 0228 / 539 65 807 engelbert@donboscomission.de
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guten Ruf, die Plätze sind ausgebucht und die Absolventen finden fast alle einen Job – trotzdem sind die finanziellen Probleme groß. Denn nahezu alle Ausbildungszentren der Salesianer weltweit stehen vor einem Dilemma: Will man möglichst kostendeckend arbeiten, kommt man kaum um höhere Schulgebühren herum. Diese können sich jedoch gerade arme Schüler oftmals nicht leisten. Sie sind auf Stipendien angewiesen, die wiederum bezahlt werden müssen. In Sunyani etwa stammt ein Großteil der 378 Azubis aus armen Verhältnissen. 145 Mädchen und 233 Jungen lernen hier. Einige der Jungen wohnen im angrenzenden Boys Hostel und verpflegen sich in kleinen Wohngemeinschaften selbstverantwortlich, die restlichen Schüler wohnen zu Hause.
Aufträge aus der Nachbarschaft Seit Langem warten die Patres darauf, dass die Regierung endlich ihre Versprechen wahr macht und die Lehrergehälter finanziert. Angeblich soll es jetzt im Herbst 2011 so weit sein – doch in Sunyani ist man skeptisch. Ohne Spenden stünde das Ausbildungszentrum vor dem Ruin. Daran kann auch die gut ausgebuchte Schreinerwerkstatt nichts ändern, in der wunderschöne und hochwertige Holzmöbel gefertigt werden. Das Holz wird inzwischen auf dem eigenen Grundstück angebaut.
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Auch die Werkstatt für Metallverarbeitung kann gut von Auftragsarbeiten leben und hilft die laufenden Kosten zu decken. Stolz ist man in der Maurerwerkstatt auf den neuesten Erfolgdie Herstellung von Lateritziegeln. Diese in Ghana weitverbreitete rötliche Erde lässt sich kostengünstig statt Zement einsetzen. Im Don Bosco Zentrum hat man die neue Bauweise erst selber getestet und eine große Multifunktionshalle gebaut, bevor man die Ziegel nun zum Verkauf produziert. Für die Schüler ist diese Nähe zur Praxis ein unschätzbarer Vorteil. 60 Prozent Praxisunterricht, 40 Prozent Theorie lautet die Faustregel der Salesianer. Zur Theorie kommt noch die Vermittlung von lebenspraktischen Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen, das Herzstück der salesianischen Mission.
Erfolge sind möglich: Die Geschichte von Joseph
Fotos: Don Bosco Mission
Gegen die Macht des Profits „Unsere Überzeugung verpflichtet uns, bei allen Bildungsmaßnahmen bestimmte Leitlinien zu beachten, wie den Vorrang der Person vor der Wirtschaft, die besondere Beachtung der Schwächeren und des Gemeinwohls, die Bewahrung der Unentgeltlichkeit gegen die Macht des Profits. Genau das macht gute berufliche Ausbildung extrem teuer“, sagt Br. Jean-Paul Muller, Chef der Bonner Don Bosco Mission, die die Ausbildungszentren in Ghana bereits seit Jahren unterstützt. In Ashaiman hat man sich für höhere Schulgebühren entschieden, auch um die laufenden Kosten anderer Aktivitäten, wie etwa die Straßenkinderarbeit, mitzufinanzieren. Mit Stipendien versucht man, auch Jugendliche aus den untersten Schichten unterzubringen. Heute kann die Ausbildung fast kostendeckend arbeiten. In Zukunft vielleicht bald ganz, wenn es nach Pater Peter geht. Er setzt große Hoffnung in die Kfz-Werkstatt, die man hier eingerichtet hat. Es gibt gute technische Geräte und zehn ausgebildete Mechaniker, die Reparaturaufträge aus dem Umland annehmen. Wenn endlich die seit Langem diskutierte Zusammenarbeit mit Toyota klappt, wäre man Vertragswerkstatt. Doch die Mühlen in Ghana mahlen langsam. „Wir sind Ausbilder, Pädagogen und Priester – doch eigentlich sind wir hier alle kleine MiniManager“ so Piotr. In die Klage über hohe laufende Kosten und großen wirtschaftlichen Druck in der beruflichen Ausbildung, können wohl alle Salesianer weltweit einstimmen. Auch die deutschen Don Bosco Einrichtungen sind auf staatliche Zuschüsse angewiesen und beklagen die Planungs- und Investitionsunsicherheit gepaart mit höheren qualitativen Ansprüchen. Dabei führt an mehr Investitionen im Bereich berufliche Bildung kein Weg vorbei. Nach einer jahrelangen Vernachlässigung dieses Sektors auch in der internationalen Entwicklungshilfe, gibt es nun vorsichtige Signale hier wieder stärker aktiv zu werden. Für die weltweit über 700 Don Bosco Ausbildungszentren ist dies ein Hoffnungsschimmer.
Joseph stammt aus dem armen Norden Ghanas. Seine Eltern bewirtschafteten ein kleines Stück Land. Als der Vater starb, nahmen die finanziellen Probleme überhand. Das Land musste verkauft werden und Joseph beschloss mit zwölf Jahren sein Glück im Süden zu versuchen. Der Truck, auf den er als blinder Passagier sprang, fuhr nach Sunyani. Drei Jahre schlug sich Joseph dort mit Gelegenheitsjobs durch. Sein Wohn- und Arbeitsplatz: die Straße. „Jeden Abend ging ich zu einer Mülltonne vor einem bestimmten Haus“, erzählt er. „Der Besitzer hatte ein Zeitungsabo. Mit Hilfe der Zeitung versuchte ich, zu lernen.“ Dann kam eines Tages Salesianerpater Lothar Wagner zu ihm. Schnell bemerkte er die geschliffene Ausdrucksweise des Jungen. Joseph wurde in das „Don Bosco Boys Home“ in Sunyani aufgenommen, in dem 100 Straßenkinder im Alter zwischen zehn und 18 Jahren leben. Heute hat der 26-Jährige einen international anerkannten Master in Ökonomie und studiert in Berlin an der Hertie School of Governance.
Voneinander lernen Erfahrungen austauschen und Wissen teilen – so könnte das Motto der Zusammenarbeit zwischen dem bayrischen Don Bosco Zentrum in Waldwinkel und der Berufsschule in Ashaiman, Ghana, lauten. Als das deutsche Werk 1998 seine Elektroabteilung modernisierte, wanderten die funktionstüchtigen Geräte nach Ghana und legten dort den Grundstein der eigenen Elektrikerausbildung. 2009 fuhr zudem ein Ausbilder aus Deutschland nach Ghana, um dort eine zweiwöchige Lehrerfortbildung im Bereich Kleinsteuerungen durchzuführen. Über eine virtuelle Zusammenarbeit ist man auch heute noch miteinander im Gespräch.
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Trudon Tshibangu Kabamba in der Griechischstunde an der Hochschu le in Benediktbeuern. Erst vor zwei Jahren ist der junge Salesianer zum Studium nach Deutschland gekommen.
Student mit Mission Zwei Jahre lang hat Trudon Tshibangu Kabamba in der afrikanischen Bürgerkriegsregion Nordkivu als Leiter eines Don Bosco Zentrums mit Kindergarten, Grundschule und Internat gearbeitet. Zu seinen Schützlingen gehörten auch Straßenkinder und ehemalige Kindersoldaten. Jetzt studiert der junge Salesianer aus dem Kongo in Benediktbeuern Theologie. Was er in Deutschland lernt, soll ihm bei der Arbeit in seiner Heimat helfen. Das DON BOSCO magazin hat den Studenten mit Mission besucht. Text und Fotos: Claudia Klinger
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ie Kulisse ist perfekt: Bücherregale mit dicken Wälzern reichen bis fast unter die Decke. Es riecht nach Holz und altem Papier. Der Boden knarzt bei jedem Schritt leise. Eine bessere Umgebung kann es kaum geben, um alte Sprachen zu lernen. Trotzdem ist Bibelgriechisch ein harter Brocken für Trudon Tshibangu Kabamba. Erst vor zwei Jahren ist der 33-Jährige aus dem Kongo nach Deutschland gekommen. Er ist Salesianer Don Boscos und soll an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Benediktbeuern Theologie studieren. Trudon ist einer von mehreren jungen Mitbrüdern aus dem Ausland, denen die deutsche Ordensprovinz ein Studium ermöglicht. „Ich bin den deutschen Mitbrüdern dankbar, dass ich hier kostenlos lernen darf. Das ist eine große Hilfe für mich und für unseren Orden im Kongo“, sagt Trudon in seinem schon ziemlich perfekten Deutsch mit weichem französischen Akzent. Die deutsche Sprache hat er erst in Benediktbeuern gelernt. Als er im September 2009 im Kloster ankam, konnte er kaum mehr sagen als „Danke“ und „Guten Morgen“. Mittlerweile spricht er fließend – und schafft es sogar, vom Altgriechischen direkt ins Deutsche zu übersetzen. Langsam wandert sein Finger die Zeile mit den griechischen Buchstaben im Übungsbuch entlang. Mit Bleistift hat er sich Notizen zu einzelnen Wörtern gemacht. „Ich setze mein Leben ein für die Schafe“, übersetzt er
und blickt fragend auf zu Griechischlehrerin Eva Ambros. Die nickt zufrieden, und Trudon strahlt. Lernen ist seine Hauptbeschäftigung, seit er in Benediktbeuern ist. Er studiert Griechisch und Hebräisch, besucht theologische Vorlesungen und lässt sich zeigen und erklären, wie die Salesianer in Deutschland mit Jugendlichen arbeiten. Der junge Kongolese will die Chance nutzen, die er bekommen hat: „Was ich hier lerne, kann ich später in die Arbeit in meiner Heimat einbringen“, erklärt Trudon. Dass er zurückkehren will in den Kongo, steht für ihn fest: „Auch in Deutschland gibt es für einen Salesianer viel zu tun, aber die Jugendlichen in Afrika brauchen meine Hilfe noch mehr.“ Er weiß, wovon er redet, schließlich hat er zwei Jahre lang, von 2007 bis 2009, im Don Bosco Zentrum Ngangi in der kongolesischen Großstadt Goma gearbeitet. Goma liegt an der Grenze zu Ruanda und ist die Hauptstadt der seit Jahren vom Bürgerkrieg erschütterten Region Nordkivu. In den Straßen der Stadt wird deutlich, welches Leid die Kämpfe zwischen Rebellenmilizen und Regierungstruppen den Menschen gebracht haben. Viele haben Hab und Gut, Freunde und Verwandte verloren, Familien leben in bitterster Armut, Kinder wachsen ohne Eltern auf der Straße auf. Das Don Bosco Zentrum Ngangi ist ein Ort der Hoffnung in all dem Elend: Straßenkinder finden dort ein Zuhause, Kinder aus armen Familien bekommen die Gelegenheit, eine Schule zu besuchen, und ehemalige Kindersoldaten können eine Ausbildung machen und ein neues Leben anfangen. Trudon war dort Leiter der Schule. Viel Zeit hat er für die Zusammenarbeit mit den Behörden aufwenden müssen und für die Organisation von Unterricht und Freizeitbeschäftigungen. Doch am liebsten waren ihm immer die Stunden, die er mit den Kindern und Jugendlichen verbringen konnte: im Unterricht und beim Fußballspielen, als Tröster, Zuhörer und Streitschlichter. „Ich will ganz für junge Menschen da sein – deswegen bin ich Salesianer geworden“, sagt der 33-Jährige. Seine Augen leuchten, wenn er von seinen Schützlingen aus Goma erzählt, und die Begeisterung, die ihn antreibt, ist nicht zu überhören: „Da sind Jugendliche, die nur Gewalt kennen, die als Kindersoldaten unbeschreibliche Grausamkeiten gesehen, gekämpft und getötet haben – aber wenn wir abends zusammen den Rosenkranz beten, hören sie zu, beten mit, lassen sich auf Gottes Botschaft ein.“ Trudon kennt Geschichten von Straßenkin-
Deutschland gibt es für einen Salesianer viel » Azuuchtun,inaber die Jugendlichen in Afrika brauchen meine Hilfe noch mehr.« Trudon Tshibangu Kabamba DonBoscomagazin 5/2011
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Das Kloster in Benedikt beuern ist für Trudon zur zweiten Heimat geworden.
dern, die es bis an die Universität geschafft haben, und von ehemaligen Kindersoldaten, die ein neues Leben mit ordentlichem Job und eigener Familie begonnen haben. Aber er hat auch miterlebt, wie schwer es manchen fällt, aus Armut und Gewalt auszubrechen. „Aber wir können etwas bewegen“, ist Trudon überzeugt. „Und es ist wichtig, dass wir für diese jungen Menschen da sind, damit mein Heimatland eine bessere Zukunft hat.“ Ganz auf die Arbeit mit Jugendlichen verzichten muss er auch in Deutschland nicht. Jeden Donnerstagabend hält er in der Jugendherberge „Don Bosco“ eine „Gute Nacht“– einen geistlichen Abendimpuls. Er sitzt mit den Jugendlichen zusammen, zeigt ihnen Bilder von Don Bosco, erzählt aus dem Leben des Heiligen und von der Arbeit der Salesianer. Und die jungen Deutschen hö-
ren aufmerksam zu – obwohl viele von ihnen mit Religion gar nichts anfangen können. „Das ist vielleicht der größte Unterschied zwischen Kindern hier und im Kongo“, sagt Trudon. „In meiner Heimat haben die meisten wenigstens irgendeinen Bezug zu Gott, in Deutschland ist Glauben für viele etwas ganz Neues.“ Aber er hat schnell gemerkt, wie er Vertrauen und Interesse der jungen Deutschen gewinnen kann. Wenn die „Gute Nacht“ längst in den Disco-Abend übergegangen ist, wenn Musik läuft und die Jugendlichen tanzen oder Spiele machen, ist Trudon dabei. Er schenkt Getränke aus, lässt sich Spiele erklären oder hüpft mit auf der Tanzfläche herum. „Dann stellen die Jugendlichen oft Fragen nach meiner Heimat und meinem Leben“, sagt Trudon. Und er nutzt die Gelegenheit, ihnen von seinem Glauben, von Don Bosco und von Gott zu erzählen, denn eine bessere Umgebung kann es dafür kaum geben.
Die Ausbildung ausländischer Mitbrüder Die Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos finanziert jungen Mitbrüdern aus dem Ausland ein Studium in Deutschland, wenn ihre Heimatprovin zen dazu nicht in der Lage sind. Dafür ist der Orden mehr und mehr auf finanzielle Unterstützung und Spenden angewiesen (siehe Interview). Weitere In formationen erteilt Ausbildungsleiter P. Reinhard Gesing, Tel.: 08857/88-439; gesing@donbosco.de.
+ + + Don Bosco aktuell + + + Don Bosco aktuell + + + Don Bosco aktuell + + Salesianer zum Priester geweiht Benediktbeuern Jörg Widmann (44) empfing am 3. Juli in der Basilika St. Benedikt zu Be nediktbeuern das Sakrament der Priesterwei he durch den Paderborner Weihbischof Man fred Grothe. Als Primizspruch hatte der Neu priester gewählt: „Wohin ich dich auch sen de, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden.“ (Jer 1,7) Widmann hatte als Industriekaufmann gear beitet, bevor er sich zum Ordenseintritt ent schied. Im August 2002 legte er seine Ersten Gelübde als Salesianer Don Boscos ab. Er studierte Katholische Theologie und Soziale Arbeit in Benediktbeuern. Pastoral-prakti sche Erfahrungen sammelte er in den salesia nischen Jugendeinrichtungen in Regensburg und Helenenberg. Als Diakon war er in Stutt
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gart tätig, wo sich die Salesianer Don Boscos in der Stadt- und Dekanatsjugendseelsorge engagieren. Zahlreiche Freunde, die Jörg Wid mann auf den verschiedenen Abschnitten seines Lebensweges begleitet haben, kamen zur Feier seiner Priesterweihe. Flitter/Wolff
Jörg Widmann (2. v. l.) wurde in Benediktbeuern von Weihbischof Manfred Grothe zum Priester geweiht.
Neue Amtszeiten für Provinzialräte und Direktoren beginnen Rom/München Traditionell werden jährlich zum 15. August die Leitungspositionen bei den Salesianern Don Boscos neu besetzt. Be reits im Frühjahr wurde P. Josef Grünner als Provinzial der Salesianer Don Boscos in Deutschland bestätigt. In seiner Leitungsfunk tion stehen ihm die sieben Mitglieder des Pro vinzialrates beratend zur Seite. Auch sie wur den für die nächsten drei Jahre neu ernannt. Das einzige neue Gesicht im Provinzialrat ist P. Christian Vahlhaus. Er folgt Br. Jean-Paul Mul ler nach, der zum Generalökonom berufen wurde. Auf Bitte von P. Josef Grünner hat der Generalobere außerdem einen zweiten Provin zialvikar ernannt: P. Reinhard Gesing unter stützt nun als zweiter Stellvertreter den Provin
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Wie viele Salesianer studieren in Benediktbeuern? In Benediktbeuern haben wir derzeit zehn Mitbrüder zur Ausbil dung: drei aus Österreich, vier aus Indien, einen aus dem Kongo und zwei aus Deutschland. Sie studieren an der Fachhochschu le Sozialpädagogik und – solange das noch möglich ist – an der PTH Katholische Theologie.
Warum ist es wichtig, diese jungen Männer zu Priestern auszubilden? Es braucht auch künftig Menschen, die durch eine radikale Form der Nachfolge Christi mit ih rem ganzen Leben Zeugnis für das Evangelium ablegen und den Dienst an jungen Menschen nicht „bloß“ als Beruf, sondern als Berufung ver stehen – als Brüder, aber auch als Priester. In al lem, was wir Salesianer tun, geht es uns ja um die Einheit von Erziehung zum Leben und zum Glau ben. Und es braucht daher diejenigen, die für die se Einheit einstehen. Die ausländischen Provin zen, die uns ihre Mitbrüder zur Ausbildung anver trauen, haben das Ziel, auf diese Weise die Erfah rungen der deutschen Kirche und der deutschen Salesianer für ihre Arbeit fruchtbar zu machen.
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Foto: privat
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3 Fragen an … P. Reinhard Gesing Provinzialvikar und Bildungs beauftragter der Salesianer Don Boscos in Deutschland
Würde das Geld, das die Deutsche Provinz dafür ausgibt, nicht auch dringend in deutschen Projekten gebraucht? Klar, die Finanznot ist überall groß. Doch ist die Solidari tät eine christliche Grundtugend, die vor der Landes grenze nicht Halt machen darf. Trotz eigener Nöte dürfen wir nicht den Blick dafür verlieren, dass es andernorts noch größere Nöte gibt. Für uns ist die Ausbildung jun ger Salesianer ein wichtiges Moment unseres weltkirch lichen Engagements. Wir erfahren diese Aufgabe als ein großes Geschenk. Wir sind aber auch sehr dankbar für jede Unterstützung, die wir dabei durch Wohltäter erfah ren. Und ganz ohne Zweifel: Wir sind mehr und mehr auf diese Hilfe angewiesen!
+ + Don Bosco aktuell + + + Don Bosco aktuell + + + Don Bosco aktuell + + + zial bei seinen vielfältigen Aufgaben. Die wei teren Provinzialräte wurden in ihrem Amt be stätigt: Provinzialvikar P. Franz-Ulrich Otto, Provinz ökonom P. Clemens Schliermann, P. Claudius Amann, P. Otto Nosbisch und P. Stefan Stöhr. Der Provinzialrat wird durch den Generalobe ren in Rom ernannt. Grundlage für dessen Entscheidung sind eine Umfrage unter den deutschen Mitbrüdern und Vorschläge des Provinzials. Keine Wechsel gab es in diesem Jahr auf den Direktorenposten. P. Georg Demming in Bonn, P. Otto Nosbisch in Calhorn, P. Josef Brandl in Forchheim und Nürnberg, P. Paul Thörner in Jünkerath, P. Johannes Thiemann in Köln, P. Stefan Stöhr im Münchener Salesianum und P. Aloys Hülskamp in Trier wurden für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.
Don Bosco Schwestern feierten Jubiläum Gelsenkirchen Bereits seit 50 Jahren sind die Don Bosco Schwestern in GelsenkirchenScholven tätig – ganz besonders in der KiTa „Don Bosco“. Dort feierten sie am 19. Juni auch ihr Jubiläum. Auf Bitte des damaligen Pfarrers Christoph Wallmeyer kamen 1961 die ersten fünf Schwestern nach Scholven und übernahmen die Leitung des Kindergartens. Seitdem hat sich vieles in ihrer Arbeit verändert: Einiges am Kindergarten wurde umgebaut und es sind neue Aufgabengebiete hinzugekommen und Gruppen verändert worden. Eines ist je doch in der Arbeit der Schwestern in Scholven immer gleich geblieben: Sie wollen die Men schen auf ihrem Lebensweg begleiten und
besonders in der KiTa „Don Bosco“ in ihrem alltäglichen Einsatz die Idee Don Boscos um setzen und „das Kind in die Mitte stellen“ – so wie es auch in dem festlichen Gottesdienst zum Jubiläum hieß: „Jesus stellte ein Kind in ihre Mitte.“ Sr. Margrit Tielmann
Auch bei der Jubiläumsfeier standen die Kinder der KiTa Don Bosco ganz im Mittelpunkt.
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Don Bosco Salesianer Don Boscos
Ewige Profess gefeiert Helmut Zenz hat am Fest Mariä Himmelfahrt die Ewigen Gelübde als Salesianer Don Boscos abgelegt. Gegenüber seinem Ordensobern Provinzial P. Josef Grünner gelobte der 42-Jährige in der Pfarrkirche St. Wolfgang, München, die sogenannten Evangelischen Räte – Gehorsam, Armut und Keuschheit. München Mit diesem Versprechen, der Ewigen Profess, entschied Helmut Zenz sich für die feste Zugehörigkeit zur Ordensgemeinschaft und verpflichtete sich auf das Or densziel der Salesianer Don Boscos: den Einsatz für junge Menschen, insbesondere für benachteiligte Jugendliche. Gemeinsam mit Helmut Zenz erneuerten die Mitbrüder Ludger Toroxel und Reto Wanner ihre zeitliche Ordenspro fess für jeweils drei weitere Jahre. 18 Mitbrüder aus der deutschen Ordensprovinz waren gekommen, um gemein sam mit den Neuprofessen ihre Gelübde zu erneuern. Die musikalische Umrahmung des feierlichen Gottesdienstes gestaltete der Landjugend- und Landvolkchor aus Obing, der Heimat von Helmut Zenz. Kirchliches Engagement war für Helmut Zenz seit seiner Jugendzeit selbstverständlich, so in der Landjugendbewe gung, in Jugendchören, im Trachtenverein, im Jugendkul turaustausch oder auch im studentischen Kontext. Aufge wachsen im bayerischen Obing zog er zum Studium der Kath. Theologie und Politikwissenschaft nach Eichstätt.
Nach dem abgeschlossenen Studium arbeitete er fünf Jah re lang als Religionslehrer in der Kuratie Neufarn. Nach seiner ersten Profess im September 2005 am Geburtsort Don Boscos in Becchi war er in den letzten Jahren als Bil dungsreferent an drei Jugendbildungsstätten der Salesia ner Don Boscos in Benediktbeuern, Jünkerath/Eifel und Ensdorf/Oberpfalz tätig. Im Herbst dieses Jahres wird er in die Gemeinschaft der Salesianer nach Buxheim wechseln, wo er in der Pfarrei und der Jugendarbeit eingesetzt wird, um sich auf seine Diakonen- und Priesterweihe vorzubereiten.
Am 15. August legte Helmut Zenz die Ewige Profess ab.
+ + + Don Bosco aktuell + + + Don Bosco aktuell + + + Don Bosco aktuell + + Erfolgreiches Pfingstfestival Calhorn 784 Kinder und Jugendliche aus 26 Gemeinden, dazu über 60 Betreuer: Das Pfingstfestival auf dem Gelände des Don Bosco Hauses in Calhorn hatte imposante Zahlen aufzuweisen. Unter dem Motto „Mit Gottes Geist überbrücke ich Grenzen“ erleb ten die Teilnehmer drei unvergessliche Tage mit gemeinsamen Gottesdiensten, Spiel, Sport und Spaß. Ein besonderer Höhepunkt war am Pfingst sonntag der Festgottesdienst mit Weihbi schof em. Franz Grave aus Essen. Am Pfingst montag begeisterte Jugendpfarrer Heiner Zumdohme mit seiner unvergleichlichen Art die Gottesdienstbesucher. Bereits am Sams tag hatten das Fußballturnier um den Don Bosco Pokal und ein Malwettbewerb für beste
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Unterhaltung gesorgt. Die musikalischen Dar bietungen der Hip-Hop- Gruppe „Fackelträ ger“ und das Duo „Menschenskinder“ boten eine fernsehreife Leistung.
Zum Festgottesdienst beim Pfingstfestival in Calhorn kam auch Weihbischof Franz Grave aus Essen.
Umbesetzung im ZUK-Trägerverbund Benediktbeuern Beim Pfingsttreffen der Ver eine der Förderer des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) ging eine Ära zu Ende: P. Her bert Bihlmayer wurde nach 23 Jahren im Amt als Vorstandsvorsitzender des ZUK-Trägerver bunds abgelöst. Sein Nachfolger ist Pfarrer P. Heiner Heim. P. Bihlmayer wurde mit Gründung des ZUK 1988 Vorstandsvorsitzender im Trägerver bund. Wegen seiner umfangreichen Aufga ben im Stiftungszentrum und in der Seelsorge gab er dieses Amt nun ab. Unter den Gästen der Verabschiedung waren auch Provinzial P. Josef Grünner, Bayerns ExWissenschaftsminister Dr. Hans Zehetmair und der bayerische Finanzminister Georg Fah renschon.
Don Bosco Vo l o n t ä r e
Freude kann Kreise ziehen Bei feierlichen Gottesdiensten wurden insgesamt 49 jun ge Menschen zu einem Jahr Freiwilligendienst im Ausland entsandt. 47 Jugendliche gehen als Don Bosco Volunteers in Entwicklungs- und Schwellenländer, zwei mit dem Pro gramm VIDES der Don Bosco Schwestern. Bonn/Benediktbeuern/München Eine große Weltkarte mit vielen bunten Markierungen lehnte vorne am Altar der Don Bosco Kirche St. Winfried in Bonn. Sie zeigte den Angehöri gen und Mitarbeitern, wohin es die zumeist frisch gebacke nen Abiturienten verschlägt. In dem feierlichen Entsende gottesdienst bekamen die Zuhörer einen Eindruck davon, was die jungen Leute erwartet. Etwa Straßenkinder in Indi en betreuen, Englischunterricht in Argentinien geben oder Brunnen bauen in Brasilien – aber auch Einsamkeit aushal ten, fremde Kulturen entdecken und sich selber von einer anderen Seite kennenlernen. In Bonn und Benediktbeuern kann man sich bei den Salesi anern Don Boscos für einen einjährigen Dienst im Ausland bewerben. Neun Monate lang wurden die jungen Menschen in mehreren Seminaren auf ihren Einsatz vorbereitet. Wie gehe ich mit persönlichen Krisen um, was passiert, wenn ich krank werde? All dies wird in der Vorbereitung durchge sprochen. Eine unschätzbare Hilfe sind dabei die ehemali gen Teilnehmer, die ihre Erfahrungen weitergeben. Inzwi schen gibt es mehrere Stammtische in ganz Deutschland
Die neuen Volontäre sind bereit für ihren Auslandseinsatz.
von ehemaligen Don Bosco Freiwilligen. Denn so ein Aus landsaufenthalt verändert das ganze Leben. Der viel zitierte Kulturschock beispielsweise trifft die meisten erst nach ih rer Rückkehr in Deutschland. Der eigene Wohlstand und das Konsumverhalten werden plötzlich kritisch hinterfragt. Die 47 neuen Don Bosco Volunteers werden hauptsächlich in Entwicklungs- und Schwellenländer reisen. Aber auch Eu ropa ist in der diesjährigen Auswahl berücksichtigt. Auch die Don Bosco Schwestern haben über ihren Freiwilli gendienst VIDES zwei Jugendliche nach mehreren Vorberei tungstreffen zu Hilfsprojekten ins Ausland entsandt. Ein besonders bewegender Moment der Feier: Freunde und Angehörige gaben den beiden ihren Segen mit auf den Weg in das Freiwilligenjahr.
+ Don Bosco aktuell + + + Don Bosco aktuell + + + Don Bosco aktuell + + + Kinderchöre sangen für Straßenkinder Salzburg Eine Veranstaltung der besonderen Art fand am 30. Juli im Salzburger Dom statt – ein Benefizkonzert für die Salesianischen Straßenkinder-Projekte unter dem Motto „Kinderchöre singen für Straßenkinder“. Initiiert wurde es von dem Verein „Impulse für die Straßenkinder e.V.“, den P. Thomas Astan mit seiner Künstlergemeinde in Berlin ge gründet hat. Die Anregung für das Konzert hat der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser sogleich wohlwollend aufgenommen und sei nen Domkapellmeister, Prof. Janós Czifra, mit einbezogen. So wurde das Konzert in die Salzburger Festspielzeit gelegt, um möglichst viele Besucher dafür zu gewinnen. Ein voller Dom und drei Kinderchöre aus Hongkong, Mexiko-City und Budapest mit
ihren faszinierenden Stimmen haben das Benefizkonzert zu einem besonderen Ereig nis werden lassen.
P. Thomas Astan und Erzbischof Kothgasser mit einem der drei Kinderchöre beim Benefizkonzert.
Termin ■ Besinnungswochenende Thema: Offen für Gott und die Menschen Ort: Erzbischof-Hefter-Haus Rimsting Termin: 21.10. bis 23.10. 2011 Referent: P. Ernst Kusterer Informationen und Anmeldung: Institut für Salesianische Spiritualität, Monika Fiebig, Tel.: 08857/88-224, iss@donbosco.de ■ Come to Bosco Jugendtreffen in der Heimat des hl. Johannes Bosco in Turin, Italien Ort: Colle Don Bosco Termin: 09.07. bis 26.08. 2012 Weitere Informationen im Internet: http://2012.come-to-bosco.eu
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Don Bosco Don Bosco Stiftungszentrum
Aktualität Don Boscos erfahren Turin „Auf die Spuren Don Boscos“ begaben sich 22 Teil nehmer aus der Stifterfamilie bei der Stifterreise von 23. bis 27. Mai nach Turin. Unter der Leitung von P. Bihlmayer und der Führung von P. Müller besuchte die Gruppe den Geburtsort und die Wirkungsstätte Don Boscos. Während des dich ten Programms wur de den Stiftern klar, wie Don Boscos Konzept heute in einem weltumspan nenden Netz wei terlebt. Beim Besuch im ehemaligen Wohn haus der Familie Bosco konnten die Stifter einen Ein druck gewinnen, Eine Gruppe von Stiftern vor dem Geburtswie Johannes Bosco haus Don Boscos in ärmlichsten Ver hältnissen aufwuchs. Erst mit neun Jahren durfte er Lesen und Schreiben lernen, mit 15 eine Schule besuchen. Die Themen Bildung und Ausbildung junger Menschen sollten ihm Zeit seines Lebens Anliegen und Ansporn zu gleich sein. In einem bescheidenen Gebäude im Turiner
Stadtteil Valdocco begann er sein Werk und engagierte sich für arbeitssuchende Jugendliche. Er verschaffte ihnen eine Anstellung, sie konnten ein Handwerk erlernen und erhielten eine ganzheitliche Bildung. Auch heute noch ist dieser salesianische Auftrag aktueller denn je. Weltweit bilden die Salesianer Don Boscos in fast 800 Einrichtun gen über 200.000 junge Menschen aus und geben ihnen so eine Zukunft. Bereits zu Don Boscos Lebzeiten gab es Förderer, die ihm finanzielle Mittel zukommen ließen. 2010 schütteten Stiftungen des Don Bosco Stiftungszentrums insgesamt 1,2 Millionen Euro Fördergelder an Kinder- und Jugendhil feprojekte in Deutschland und weltweit aus. Damit junge Menschen durch Bildung eine Perspektive haben. pr
Wenn Sie sich für den kompletten Jahresbericht interessieren, eine eigene Stiftung gründen oder ein Projekt unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an: Don Bosco Stiftungszentrum Sollner Straße 43, 81479 München Tel.: 089 / 744 200 270, Fax: 089 / 744 200 300 stiftungszentrum@donbosco.de www.donbosco.de/stiftungszentrum
+ + + Don Bosco aktuell + + + Don Bosco aktuell + + + Don Bosco aktuell + + Nothilfe Ostafrika Bonn/Kakuma Seit vielen Jahren arbeiten die Salesianer Don Boscos im Flüchtlingslager Kakuma im Norden Kenias. Bereits vor einiger Zeit befanden sich über 50.000 Flüchtlinge dort, und es kommen täglich mehr. Die schlimmste Dürre seit über 60 Jahren in Kom bination mit weltweit steigenden Lebensmit telpreisen haben die Lage für die Menschen am Horn von Afrika unerträglich gemacht. Im Flüchtlingslager fehlt es an allem. Besonders dringend werden Hilfsgüter wie Mais, Boh nen, Zucker und Salz sowie Wasser und Medi kamente benötigt. In solchen Notsituationen sind Kinder ge sundheitlich am stärksten gefährdet. Daher steht die kurzfristige Hilfe für die hungernden Kinder und Familien jetzt im Vordergrund,
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doch den Salesianern liegt auch die langfris tige Verbesserung der Lebenssituation am Herzen. Br. Jean-Paul Muller Wenn Sie helfen wollen, können Sie das mit einer Spende an Don Bosco Mission tun: Spendenkonto: 22 37 80 15 Pax Bank, BLZ: 370 601 93 Stichwort: Nothilfe Ostafrika
Besonders leiden Kinder unter der Hungersnot in Ostafrika.
Verstorben P. Karl-Heinz Bzdock Assistenz und Philosophiestudium in Neun kirchen (1961-66), Theologiestudium in Be nediktbeuern (1960-70), Erzieher und Wirt schaftsleiter in Essen-Borbeck (1970-88), Di rektor in Bendorf (1988-97), Pfarrer in EssenBorbeck (1997-2008) Geboren: 11.01.1935 in Duisburg Profess: 25.03.1961 Priesterweihe: 02.07.1970 Verstorben: 08.07.2011
Jubiläen 50 Jahre Priester: P. Georg Schachner (28.10.) 70 Jahre Profess: P. Michael Krämer (12.10.)
Typisch
du!
Wie ticken junge Menschen? Was denken sie? Welche Wünsche haben sie? Das DON BOSCO magazin fragt bei Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern nach.
Was trägst du immer bei dir?
Dascha Degis (18), Weißrussland, macht ein Praktikum bei Don Bosco Medien „Meine Halskette mit dem kleinen silbernen Kreuz. Ich habe sie von meiner Mutter geschenkt bekommen und sie ist in einem Gottesdienst gesegnet worden. Wenn ich sie trage, fühle ich mich beschützt. Außerdem habe ich immer einen Ring am Finger, der wie ein Rosenkranz gestaltet ist.“
Christin Mae (26), Philippinen, arbeitet als Freiwillige für die SDB in Cebu City, in der Pfarrei Punta Princesa „Was ich immer mit mir herumtrage, ist meine kleine Tasche, weil in ihr alle wichtigen Dinge stecken: Geld, Rosenkranz, Schlüssel, USB-Stick, Handy. Wenn ich es eilig habe, muss ich nur die Tasche nehmen und habe alles dabei, was ich brauche.“
Ivor Micalleff (27), Malta, betreut Kinder- und Jugendgruppen für die Salesianer Don Boscos „Einen Schmetterling aus Papier vom Coldplay-Konzert. Er erinnert mich an ein sehr tolles Konzert von meiner Lieblingsband, bei dem ich mit meinen Freunden war. Ein wirklich unvergessliches Erlebnis!“
Hallo Kinder! Puh! Ich bin gerade dabei, ein Paket zu packen. Hoffentlich passt auch alles rein! Für wen ich die Sachen einpacke? Die sind für Kinder, die so arm sind, dass sie sich selbst kein Spielzeug oder etwas zum Naschen kaufen können. Manche müssen mit gerade mal einem Euro am Tag leben. Das ist eigentlich unmöglich. Für einen Euro bekomme ich hier gerade einmal einen Apfel und eine Breze. Oder eine Flasche Saft. Ich packe heute ein Paket mit Spielsachen für diese Kinder. Damit kann ich ihnen wenigstens ein bisschen helfen und ihnen eine Freude machen. Wenn ihr euch umhört, findet ihr bestimmt auch eine Möglichkeit, um armen Kindern zu helfen – so wie die Mädchen und Jungen in Bonn und in Salzburg, die ich euch heute vorstelle. Eure
Steffi & Tobi
Eine Olympiade für alle Kinder
16. Juli
www.KiOly-Bonn.de Veranstalter: Stadt Bonn /Don Bosco JUGEND DRITTE WELT e.V.
Mit Spiel und Sport können wir Kindern in armen Ländern helfen. In Bonn zum Beispiel gab es im Sommer eine Olympiade für Kinder. An dem großen Sportfest mit vielen verschiedenen Stationen konnten alle Kinder – auch Kinder mit Behinderung – teilnehmen und viele Sportarten und Spiele ausprobieren: Stelzenlaufen, Go-Kart-Rennen oder Rollstuhlfahren zum Beispiel, aber es gab auch Rätselspiele über ferne Länder. Am Anfang haben alle Kinder eine Hymne gesungen, die extra für das Fest komponiert worden war. Und sie haben sogar mit einer Fackel ein Feuer angezündet wie bei den großen olympischen Spielen der Erwachsenen. Das Geld, das die vielen Teilnehmer gespendet haben, ist direkt an arme Kinder weitergegeben worden, die es dringend brauchen.
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Texte: Stefanie Singer; Illustrationen: Liliane Oser; Fotos: Jugend Eine Welt (1), privat (3)
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Buntes Thema
Einmal Schuhe putzen, bitte! Viele Kinder in der Welt müssen schon arbeiten, um überleben zu können. Mit dem Geld, das sie verdienen, kaufen sie sich und ihrer Familie etwas zu essen. Sie können aber wegen der Arbeit nicht in die Schule gehen und nicht mit Freunden spielen. In Ecuador zum Beispiel, einem sehr armen Land in Südamerika, putzen Kinder auf der Straße reicheren Leuten die Schuhe. Das wollten ein paar Mädchen und Jungen den Menschen hier bei uns zeigen. Deswegen haben sie den Fußgängern in Salzburg die Schuhe geputzt. Sie hatten eine Kiste und Schuhputzmittel dabei. Das Geld, das sie mit ihrer Arbeit verdient haben, haben sie den Straßenkindern geschickt, die täglich Schuhe putzen müssen.
„Mein Wunsch für alle Kinder dieser Welt“ „Ich wünsche mir, dass die Rechte von allen Kindern auf der ganzen Welt geachtet werden.“ Clara, 10 Jahre, aus Bonn
Bilder-Rätsel
„Alle Kinder auf der Welt sollen einen Bruder und eine Schwester haben! Keines soll allein sein.“ Magdalena, 3 Jahre, aus Wien
„Ich wünsche mir, dass kein Kind Hunger haben oder arm sein muss. Und dass alle in die Schule gehen können.“ Anna, 7 Jahre, aus München
Unser Preis: Zu gewinnen gibt es fünf Mal „Mein regenbogenbunter Rätselfächer“ aus dem Don Bosco Verlag.
Lösungswort:
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Schreibe die Lösung in eine E-Mail oder auf eine Postkarte und schicke sie bis zum 30. September 2011 an: Don Bosco magazin • Kinderrätsel Sieboldstr. 11 • 81669 München magazin@donbosco.de „Salbung“ lautete das Lösungswort aus dem letzten DON BOSCO magazin. Je ein Buch „Ein Löwe für Hieronymus“ haben Rebecka aus Salbung, Joni aus Martinsried/Planegg und Adam aus Wolfsburg gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!
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Ratgeber
die experten Sie fragen – wir antworten! Unser Beraterteam ist für Sie da und beantwortet Ihre Fragen zu den Themen Glauben, Religion, Erziehung, Jugend und Familie. Schreiben Sie uns!
P. Erich Modosch (69), Theologe und Sozialpädagoge, ist Pfarrer in Mieders (Tirol), Dekanatsjugendseelsorger und Berater im Schülerwohnheim der Salesianer Don Boscos in Fulpmes.
P. Franz-Ulrich Otto (60), Theologe und Sozialpädagoge, ist Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit in Deutschland und war mehrere Jahre Stadtjugendseelsorger in Essen.
Sr. Elisabeth Siegl (36), Religionslehrerin und Studentin der Theologie in Salzburg, arbeitete vor ihrem Studium als pädagogische Mitarbeiterin im Wiener Don Bosco Haus.
Sr. Susanne Stachl (42), Psychologin mit Schwerpunkt Schulpsychologie, ist Leiterin der Don Bosco Berufsfachschule für Kinderpflege der RegensWagner-Stiftung in Rottenbuch.
Sie haben auch eine Frage? Schreiben Sie an: Don Bosco magazin Ratgeber, Sieboldstr. 11, 81669 München leserfragen@donbosco.de Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung veröffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym.
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l e b e n sf r a g e n
Pflege meines Mannes zermürbt mich Mein Mann (69) ist schwer krank. Ich versuche, ihn zu pflegen. Aber meine Kräfte lassen nach. Manchmal kann ich seine Launen und Wünsche kaum noch ertragen. Ich fühle mich deswegen oft schuldig. Wie kann ich es schaffen, auch in schweren Situationen nicht mehr so schlecht über meinen Mann zu denken? Anneliese K., St. Pölten P. Modosch: „In guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheide“ – wenn man diese Worte wirklich ernst nimmt, können wie in Ihrem Fall massive Schuldgefühle auftreten. Doch Sie haben in Ihrer Anfrage selbst schon einen Teil der Antwort geliefert: 1. Ihre Kräfte lassen nach; 2. Die Anforderungen werden übergroß; 3. Sie tun das Menschenmögliche für Ihren Mann. Daraus ergibt sich, dass Sie in keiner Weise schuldig werden können, denn dazu gehört die bewusste Ableh-
nung von Liebe. Liebe ist immer ein Geschenk und kann nicht eingefordert werden. Liebe ist freiwillig, auch nach einem (Ehe-)Versprechen, und muss täglich neu zugesagt werden. Wenn Gott uns schon die Freiheit schenkt, ihn zu lieben oder nicht, umso mehr haben wir Menschen untereinander diese Freiheit. Nun zur eigentlichen Frage des Vermeidens von „schlechtem Denken“: Helfen können Gebet, neuerliches und stetiges Ja-Sagen zur Liebe. Aber es ist auch wichtig, dass Sie sich „Freiräume“ schaffen durch Hilfe von Außen, dass Sie zum Beispiel Sozialdienste in Anspruch nehmen. Niemand kann 24 Stunden am Stück pflegen. Und Ihr Mann wird Ihnen dankbar sein, wenn er Sie nach einer mehr oder weniger langen „Pause“ wiedersieht. Das ist auch das Geheimnis einer unbelasteten Beziehung: ein gutes Verhältnis von Nähe und Distanz.
Erzieherinnen lassen Frust an Kindern aus Im Kindergarten unserer Tochter (5) kommt es immer wieder vor, dass Erzieherinnen mit den Kindern laut werden. In der Einrichtung herrscht großer Personalmangel, aber es darf nicht sein, dass die Kinder darunter leiden. Kann ich als Mutter etwas tun, um die Situation zu ändern? Miriam S., Koblenz Sr. Susanne: Selbstverständlich können Sie etwas dafür tun, dass sich die Lage bessert. Dazu ist es notwendig, dass Sie das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie das nicht gerade leichten Herzens tun. Es ist nicht einfach, jemanden auf Mängel hinzuweisen, und vielleicht haben Sie Bedenken, dass Ihre Beziehung und die Beziehung Ih-
rer Tochter zu den Erzieherinnen durch ein Konfliktgespräch negativ beeinflusst werden könnten. Und doch liegt eine echte Chance darin. Ihnen ist bewusst, dass die Erzieherinnen aufgrund der Personalsituation unter großem Druck stehen. Sprechen Sie an, dass Sie die hohe Belastung wahrnehmen. Damit signalisieren Sie Verständnis. Schildern Sie aber auch Ihre Beobachtungen, wie die Erzieherinnen mit den Kindern umgehen. Bleiben Sie dabei sachlich und vermeiden sie Vorwürfe. Ihrer Gesprächspartnerin wird es gut tun, wenn Sie ihr Anerkennung schenken dafür, dass Sie die Schwierigkeiten offen miteinander aussprechen können. Ich wünsche Ihnen, dass aus dem Gespräch positive Anstöße erwachsen.
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Leben und arbeiten Finden Sie zunächst die zehn gesuchten Begriffe und tragen Sie in die Kästchen ein. In der farbigen Spalte finden Sie dann von oben nach unten gelesen das Lösungswort.
Rätsel: Nicola Sedlak
1. hinreichender Lebensunterhalt 2. südamerikanisches Land, aus dem das Rezept in diesem DON BOSCO magazin stammt 3. Position, Arbeitsplatz 4. Grund für berufliche Tätigkeit (umgangssprachlich) 5. Staat in Südasien, in dem die Salesianer Don Boscos junge Menschen ausbilden 6. weltumfassend 7. bezahlte oder unbezahlte Leistung für eine andere Person 8. verlässlich 9. Bewohner der Wohnung, die direkt an die eigene grenzt 10. fürsorgliche Beaufsichtigung, zum Beispiel von Kindern und Jugendlichen Schreiben Sie Ihre Lösung auf eine Postkarte oder in eine E-Mail und schicken Sie diese bis zum 30. September 2011 an: DON BOSCO magazin, Sieboldstr. 11, 81669 München, magazin@donbosco.de
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Miträtseln und gewinnen! Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir zehn Mal ein buntes Metallkreuz zum Aufhängen aus Haiti.
Herzlichen Glückwunsch! Das Lösungswort aus unserem letzten Preisrätsel lautete „Ein glückliches Familienleben“. Über je einen Fächer „Werte sind Wurzeln, die Flügel verleihen“ können sich Konrad Boetel aus Boerssum, Herta Ess aus Augsburg, Wolfgang Henrich aus Koblenz, Ute Ehlers aus Meldorf und Franz Kellner aus Walldürn freuen.
* unverbindliche Preisempfehlung
Medientipps der Redaktion Spielend leicht Englisch gelernt! Klare Spielanleitungen in leicht verständlichem Englisch mit den 50 besten Spielen zu Themen wie „Action und Spannung“, „Soziale Kompetenz“ oder „Kennenlernen“ zeigen abwechslungsreiche Spielvarianten, mit denen die Spiele der Gruppengröße und der Situation angepasst werden können. Praktische Angaben zu benötigten Materialien machen dieses Mini-Buch zu einem regelrechten Spieleschatz.
Don Bosco Inspirationskarten Diese 32 schön gestalteten Psalmenkarten sind Tag für Tag ein treuer Begleiter: Dank des praktischen Kartenformats sind die kurzen Texte jederzeit griffbereit und verwandeln kleine Pausen in heilende und stärkende Unterbrechungen. Als Affirmation immer wieder neu betrachtet, bringen diese Texte unser Leben zurück ins Lot.
The Top 50 Games for Kids and Teens, im praktischen Pocket-Format, 84 Seiten, € 5,00 / sFr* 8,50, Don Bosco, 2011
Psalmenkarten. Kraftvoll – stärkend – heilend, von Angelika Eckert und Lora Eirich, 32 Karten, Format: 13 x 9 cm, inkl. 16-seitigem Begleitheft, € 9,95 / sFr 16,90*, Don Bosco, 2011
Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: 089/48008-330, service@donbosco-medien.de, www.donbosco-medien.de
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Leseraktion leser kochen für leser
Chupe de pescado Fischsuppe aus Peru 2. „Die Kinder lieben es, wenn wir ab und zu etwas ‚Exotisches‘ kochen. Am besten schmeckt die Suppe, wenn wirklich frischer Fisch verwendet wird! Nachdem wir in Österreich kaum frischen Meeresfisch bekommen, verwende ich heimischen Wels oder Karpfenfilet.“
1.
Rezepttipp von Ines Refenner aus Wien, ihrem aus Peru stammenden Mann Rafael Arzangel Alvarez und ihren Töchtern Judith (10) und Maike (8)
Dann schneiden Judith und Maike den Fisch in Stücke.
3.
Zuerst müssen die Karotten geraspelt werden.
Zum Schluss den Fisch 5 Minuten in der Gemüsebrühe mitkochen.
Zutaten für 4 Personen: • 1 Zwiebel • 1 Stück Ingwer (in Größe einer Knoblauchzehe) • 2 Karotten • 2 Stangen Sellerie • 1 kleine rote Paprika
• 1 Zuckermaiskolben (oder Mais aus der Dose) • 6 kleine Kartoffeln • 1 Handvoll Reis • 300g frisches Fischfilet • Salz
Zubereitung: Gemüse putzen und klein schneiden, Karotten grob raspeln, Zuckermais in vier bis sechs Stücke schneiden. Kartoffeln halbieren. Reis waschen und gemeinsam mit den Kartoffeln und dem Gemüse in 1,5 Liter Wasser gar kochen (ca. 20 Min.) Inzwischen den Fisch gut einsalzen und in Stücke schneiden. Wenn das Gemüse gar ist, den Fisch noch 5 Min. mitkochen. Wenn Mais aus der Dose verwendet wird, diesen auch erst zum Schluss dazugeben. Suppe mit Salz abschmecken und evtl. noch etwas Wasser zugeben.
Schreiben Sie uns Ihr Lieblingsrezept Essen kann viel mehr sein als reine Nahrungsaufnahme. Sich zum Essen zu verabreden oder gemeinsam zu kochen, ist für viele Anlass, Kontakte zu pflegen, sich auszutauschen und in entspannter Atmos phäre Zeit mit der Familie, Freunden oder auch Geschäftspartnern zu verbringen. Kochen Sie auch gerne? Egal ob Vorspeise, Hauptgang oder süße Leckerei zum Schluss – schreiben Sie uns Ihr Lieblings
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rezept, wann und für wen Sie es am liebsten kochen und schicken Sie uns Fotos davon an folgende Adresse: DON BOSCO magazin, Leseraktion, Sieboldstr. 11, 81669 München, magazin@donbosco.de Eine Auswahl der besten Rezepte und Bilder werden wir hier oder auf unserer Homepage veröffentlichen.
Service Die Gewinner der Sommer-Aktion Der letzten Ausgabe des DON BOSCO magazins lag das große Poster mit den besten Spielen für Kindergeburtstag, Sommerfest und Gartenparty bei. Das Lösungswort des großen Familien-Gewinnspiels auf dem Poster lautete „Sommer“. Über je ein Fangspiel Fliffix von HABA können sich freuen: Ingrid Tatz aus Trostberg, Gertraud Jung aus Erlckeim, Axel Schulzke aus Todtau und Dieter Schmitz aus Schwalmtal. Je ein Buch „Spiele zum Austoben“ bekommen Eisscholle Die schönsten Ursula Herrwerth aus für den Mannheim, Raphael Wiener aus Bad Königs… für tag, geburts hofen, Helga Pick aus Kinder merfest, Som arty Gartenp Essen, Christa Gebauer aus Dieburg, Heinrich Kurg aus Ginsheim und Jessica Nassl aus A Marbach.
Spiele Sommer
lle Kinder stellen sich dicht an dicht auf eine „Eisscholle“, ein großes Stück Papier, z. B. eine auseinandergefaltete Zeitung. Sobald sich alle auf der „Eisscholle“ befinden, beginnt diese zu schmelzen. Dazu wird von außen immer wieder stückchenweise etwas vom Papier weggenommen. Die Kinder müssen folglich immer weiter zusammenrücken. Wie klein kann die Eisscholle werden, ohne dass ein Kind „ins Meer stürzt“?
Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!
Im nächsten Heft lesen Sie: as Kind im Stall • D Warum die Weihnachtskrippe seit Jahrhunderten Menschen fasziniert annenbaum & Co • T Mit Kindern Weihnachten feiern er bringt die • W Geschenke? Steffi auf Spurensuche
Eine Familienaktion von Don Bosco Magazin und Don Bosco Verlag
Wolkenkino
Die Ausgabe 6/2011 erscheint Anfang November.
Frösche fangen
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in Kind ist der Storch, die anderen spielen die Frösche. Der Storch muss versuchen, die Frösche zu fangen. Dazu darf der Storch sich nur auf einem Bein bewegen, die Frösche gehen in die Hocke und hüpfen so durch den Teich, das abgesteckte Spielfeld. Hat der Storch einen Frosch gefangen, scheidet der Frosch aus oder wird zum Storch und hilft die anderen Frösche zu fangen.
Impressum
A
n manchem schönen Sonnentag ziehen große Wolken am Himmel, die sich ständig in der Form verändern. Mit etwas Fantasie kann man darin viele Gestalten, Gesichter und Tiere entdecken. Die Kinder betrachten die Wolken am blauen Himmel. Sie suchen sich eine Wolkenfigur aus und malen sie auf.
Das DON BOSCO magazin erscheint in der Don Bosco Medien GmbH. Wolkenbilder werden besonders schön, wenn sie Verlag und Tipp: Redaktion: mit weißer Wachsmalkreide aufs Papier gemalt werden. Das ganze Bild GmbH wird dann mit blauer Wasserfarbe überDon Bosco Medien malt. Die Wasserfarbe perlt an der Wachsmalkreide ab, übrig bleibt ein schöner Wolkenhimmel. Sieboldstraße 11, 81669 München Tel.: 089 / 48008 360 redaktion@donbosco.de www.donbosco-magazin.de
Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen auf CD-ROM. Teilen der Auflage liegen eine Beilage des St. Benno Verlags und die Broschüre ECHO bei.
Herausgeber: Salesianer Don Boscos St.-Wolfgangs-Platz 10 81669 München Tel.: 089 / 48008 421 provinzialat@donbosco.de
Das DON BOSCO magazin erscheint 2011 im 116. Jahrgang. Das DON BOSCO magazin erscheint zweimonatlich. Es wird gegen Entgelt abgegeben.
Don Bosco Schwestern Kaulbachstraße 63 80539 München Tel.: 089 / 38 15 80 31 provinzialat@donboscoschwestern.de
Provinzialat der Salesianer Don Boscos Adressverwaltung St.-Wolfgangs-Platz 10 81669 München Tel.: 089 / 480 08-457 adressverwaltung@donbosco.de
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Foto: fotolia
Leserbriefe
Tipp: Das Spiel ist sehr anstrengend. Die Störche dürfen deshalb ab und zu das Bein wechseln, und die Frösche dürfen sich auf dem Seerosenblatt – einem aufgemalten Kreis auf dem Spielfeld – ausruhen. Allerdings hat dort immer nur ein Frosch Platz.
Chefredakteur: P. Alfons Friedrich SDB Redaktion: Katharina Hennecke, Claudia Klinger, Christina Tangerding, Sophie Wöginger Verwaltung: Angela Gully Titelfoto: www.mesli.de Alle nicht gekennzeichneten Fotos stammen aus den Archiven der Don Bosco Medien GmbH und der beiden Ordensgemeinschaften. Layout: ReclameBüro, München, Gabriele Pohl und Margret Russer Satz: Don Bosco Kommunikation GmbH, München, Joe Möschl Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn
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Abo-Service
Das DON BOSCO magazin beteiligt sich an der Initiative GOGREEN der Deutschen Post. Dabei wird gemessen, wie viel CO2 beim Transport der Zeitschrift entsteht – und entsprechend in ausgewählte Klimaschutzprojekte investiert. Wir übernehmen Verantwortung, weil wir die Schöpfung schätzen und sie schützen wollen.
Zu DON BOSCO magazin 4/2011: Ich freue mich immer sehr, wenn das DON BOSCO magazin kommt. Es macht wirklich Freude, diese Zeitschrift zu lesen! Gertrud Böhm, Lechbruck
Ich war erfreut, das Thema „Plötzlich zu dritt“ zu lesen. Allerdings finde ich es schade und ärgerlich, dass die Headline „Alle sind anders – so (unterschiedlich) leben Eltern heute“ nicht hält, was sie verspricht. Eine Situation gleicht der anderen. Wo sind die angekündigten Unterschiedlichkeiten? Gut situierte Eltern, beruflich und finanziell abgesichert, Eigentumswohnung und Hausbau, Frau bleibt zu Hause, der Mann nimmt auch zwei Monate Elternzeit, Großeltern am Ort usw. Schön, aber bei allem Respekt sind diese Situationen keine wirklich besondere Herausforderung. Ilona Heimann, per E-Mail
Ihre Zeitschrift ist einfach spitze! Ehrhart Neuhäusler, Buch
Das DON BOSCO magazin schenkt mir immer gute, froh machende Gedanken und Bilder. Joseph Burger, Kitzingen
Vielen Dank für das DON BOSCO magazin und die guten Beiträge. Ulrike Wohlsein, Rodenberg Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor.
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Leser werben Leser
Jetzt verschenken und Reise gewinnen! Sie möchten das DON BOSCO magazin empfehlen? Nennen Sie uns einfach die Anschrift von Freunden oder Bekannten, die sich für die Zeitschrift interessieren könnten. Diese erhalten dann von uns ein Exemplar der aktuellen Ausgabe zugeschickt – völlig kostenlos und unverbindlich für Sie selbst und den Probeheft-Empfänger. Alle Leserinnen und Leser, die einen neuen Abonnenten gewonnen haben, erhalten von uns eine Tafel Schokolade als Dankeschön und nehmen am Jahresende an einer Verlosung teil. Zu gewinnen gibt es eine Wochenend-Reise für zwei Personen nach Berlin mit Übernachtung im Don Bosco Zentrum.
Warum mir das Don Bosco magazin gefällt
» Foto: Johannes Haas
Ich bin kein Salesianer, ich bin nicht mal katholisch – und trotzdem: Immer wenn ich den Namen ›Don Bosco‹ höre, fange ich innerlich an zu summen: ›Hallo Don Bosco / Hallo Don Bosco / Hilf der Jugend in der Welt / ...‹ Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich dieses Lied neun Jahre lang mindestens einmal in der Woche gehört hab – im Gottesdienst meiner Schule. In der Schule haben wir auch immer regelmäßig von den verschiedenen Don Bosco-Projekten in der Welt erfahren. Da ich inzwischen eine – räusper – andere Schule besuche, finde ich es schön, dass mich jetzt das Don Bosco magazin immer wieder auf den neuesten Stand bringt. Inklusive Ohrwurm.«
Ralph Caspers, Fernsehmoderator der Kindersendungen »Sendung mit der Maus« und »Wissen macht Ah!« B 7243 F Deutschland
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Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie
DON BOSCO magazin Bestell-Service Tel.: 089 / 480 08 360 magazin@donbosco.de
Familie Förderprogramm für benachteiligte Kinder in Rumänien
Weltweit Ghana: Qualität in der Ausbildung
Don Bosco Ein Gast aus dem Kongo: Lernen von den deutschen Mitbrüdern
Weltweit durchstarten Berufsausbildung bei Don Bosco
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Oder bestellen Sie im Internet: www.donbosco-magazin.de
www.donbosco-magazin.de
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Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie