Leseprobe SPATZ Februar 2014

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Februar 2014

MieseLaune-Leo

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Zum Baste

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Lach-Keks

t i M s Da -Heft M a c hnder und f端r Kei Eltern ihr 6/2009


Lesen und vorlesen

-Leo e n u a L e s e i M

Leo reibt sich die Augen. Verschlafen schaut er seine Mutter an: „Muss ich wirklich schon aufstehen?“, fragt er. „Oh ja, das musst du“, sagt seine Mama. Nur langsam steigt Leo aus seinem warmen Bett. Seine Mama ist in der Zwischenzeit schon wieder nach unten gegangen und ruft: „Ich hab dir was zum Anziehen rausgelegt, es liegt auf dem Stuhl neben deinem Schrank!“ Leo geht zum Stuhl. Auch das noch! Nie im Leben würde er diesen Pullover anziehen – rosa mit lila Streifen! Stattdessen holt er sich seinen Lieblingspulli aus dem Schrank, den grünen mit dem roten Rennauto drauf. Fertig angezogen geht Leo die Treppe hinunter. „Willst du vor dem Kindergarten noch Cornflakes frühstücken?“, fragt ihn seine 4

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Mama. „Nein, keinen Hunger,“ sagt Leo, „ich möchte lieber noch etwas mit meiner Eisenbahn spielen.“ Leo geht ins Wohnzimmer. Abrupt bleibt er stehen. „Oh nein, auch das noch! Was machst du denn da?“, schimpft Leo wütend. Seine kleine Schwester Lena sitzt auf dem Fußboden und kaut auf einer Holz-Eisenbahnschiene herum. Alle Schienen liegen kreuz und quer im Zimmer. „Mama!“, schreit Leo. „Lena hat alles kaputt gemacht!“ Seine Mama kommt angelaufen: „Oh Leo, das tut mir wirklich leid, ich habe heute Morgen nicht mehr daran gedacht. Lena kriegt wohl Zähne, sie hat so viel gejammert heute Nacht. Ich bin sehr müde.“ „Alles ist heute doof!“, schimpft Leo.


Im Kindergarten begrüßt Isa, die Erzieherin, Leo freundlich. Leo sagt nichts. Seine Mama schaut Isa an und sagt: „Leo ist heute mit dem falschen Fuß aufgestanden.“ „Alles klar“, nickt Isa verständnisvoll, „dann lassen wir Leo heute erst mal in Ruhe, vielleicht kriegen wir das später hin, dass Leo wieder lachen kann.“ „Pah“, denkt Leo, und verzieht sich auf den Bauteppich. Zum Glück spielt hier noch niemand. Aber was soll er jetzt alleine hier machen? Leo zieht die Schublade mit der Holzeisenbahn auf. „Vielleicht kann ich ja hier eine Eisenbahnstrecke bauen, ohne dass sie gleich wieder kaputt gemacht wird“, denkt Leo. Leo fängt an, die Schienenteile ineinanderzustecken. Da steht plötzlich Jamila vor ihm, sie haben schon öfter zusammen gespielt. „Hi, Leo, kann ich dir helfen?“, fragt sie. „Nein,“ sagt Leo. „Ich spiele heute mit niemandem.“ Jamila bleibt kurz stehen, dann geht sie in die andere Ecke des Bauteppichs und

holt Bausteine aus einer Kiste. Sie beginnt zu bauen. Nach einiger Zeit sagt sie: „Ich hab einen Bahnhof gebaut, das ist unser Bahnhof von Mühlhausen.“ „Mmhhh,“ brummt Leo, „ich weiß nicht.“ „Doch,“ sagt Jamila, „schau mal, hier vorne ist auch ein Kiosk, wie bei uns.“ Jamila zeigt auf ihr Bauwerk. Dann fragt sie Leo: „Bist du schon mal mit dem Zug gefahren?“ Leo nickt und sagt: „Letzten Sommer, zu meiner Oma Hilde, mit dem ICE, der fährt echt schnell. Wir sind sogar noch durch einen Tunnel gefahren, das war klasse!“ „O.k.“, sagt Jamila, „dann sollten wir für deine Eisenbahnstrecke auch noch einen Tunnel bauen.“ „Stimmt“, sagte Leo. Gemeinsam mit Jamila baut er noch drei Tunnel. Irgendwie hat er auf einmal etwas bessere Laune bekommen. Aber jetzt beginnt sein Magen zu knurren. Kein

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Glaubenssache

r e d ü r B e n i e s d n u f e s Jo

Jakob hat zwölf Söhne. Jeder von ihnen ist anders und er liebt sie so, wie sie sind. Aber Josef hat er besonders gern. Eines Tages entdeckt Jakob bei einem Händler ein kostbares Kleid. Und er kauft es für Josef. Zu Hause schlüpft der Junge gleich in das schöne Gewand und zeigt sich stolz vor den Brüdern. Die aber werden ganz neidisch: Immer bekommt Josef die besten Sachen! So richtig wütend auf Josef werden sie aber erst, als der von seinen Träumen erzählt. Josef hat geträumt, wie er und seine Brüder auf dem Feld arbeiten. Jeder von ihnen bindet die abgeschnittenen Kornhalme zu Garben zusammen, damit die Sonne sie trocknen kann. Im Traum verbeugen sich die Garben seiner Brüder vor seiner eigenen. „Jetzt reicht es“, schimpfen seine Brüder. 16

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Der Ärger ist noch nicht verflogen, da müssen die Brüder wieder mit den Viehherden auf die Felder ziehen. Nur Josef und der kleine Benjamin gehen nicht mit. Die großen Brüder bleiben länger fort als sonst. Da schickt Jakob Josef los. Er soll nachsehen, ob bei den Brüdern alles in Ordnung ist. Gespannt wartet er auf die Rückkehr. Die anderen Söhne kommen heim, doch Josef ist verschwunden. Kurz darauf steht einer seiner Knechte vor Jakobs Tür. Er hat die zerfetzten Reste von Josefs neuem Gewand bei sich. Draußen in der Wüste habe er es gefunden, erzählt der Knecht. Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr, denkt Jakob: Josef ist tot. Viele Wochen und Jahre lang trauert Jakob um seinen Sohn.


Schließlich stehen alle elf Brüder vor dem Minister. Sie verbeugen sich vor ihm. Da fallen Benjamin Josefs Träume wieder ein. Wie ist das möglich? Vielleicht ahnen sie schon etwas, als der Minister plötzlich einen Namen ruft: „Juda, komm und erzähle die ganze Geschichte von damals, als Josef verschwand.“

Da erkennen sie es ganz deutlich: Sie stehen vor ihrem Bruder Josef. In Ägypten ist er ein mächtiger und gerechter Minister geworden. Er denkt nicht an Rache für das, was die Brüder ihm einst angetan haben. Er will seiner Familie helfen! Jakob traut seinen Ohren nicht, als die Söhne mit der Nachricht nach Hause kommen: Josef ist nicht tot. Bald lassen Jakob und seine Söhne alles zurück und ziehen gemeinsam nach Ägypten.

gekürzte Fassung nach Susanne Brandt und Klaus-Uwe Nommensen

Als die Brüder endlich zurückkehren, haben sie zwar Korn bekommen, aber Simon durfte nicht wieder mit nach Hause. „Ich behalte Simon so lange hier, bis auch Benjamin nach Ägypten kommt“, lässt der Minister Jakob ausrichten. Dem Vater bleibt keine Wahl. Bei der zweiten Reise nach Ägypten kommt Benjamin mit.

Juda erschrickt. Er denkt nicht gern an das zurück. Aber der Minister will unbedingt, dass sich Juda an alles erinnert: Wie sie ihren Bruder Josef loswerden wollten, wie sie ihn gefesselt und in ein Wasserloch geworfen haben. Und wie sie ihn schließlich an eine Karawane hierher nach Ägypten verkauft haben. Nie haben die Brüder die Geschichte erzählt.

Illustration: Petra Lefin

Zu allem Unglück bricht im Land auch noch eine Hungersnot aus. Jakob schickt seine Söhne los, die inzwischen alle groß geworden sind. Sie sollen nach Ägypten gehen und dort Getreide kaufen. Nur Benjamin bleibt bei ihm.

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Schnell gemacht

chneidest –kannst ss au en ug A e di du Tipp: Wenn aufsetzen! du die Masken auch 20

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Bild 1

D u b ra u c h st:

P a p p t e ll e r in v e rs c n e n F a rb e n , T o n p h ie d e ap S c h e re , F lü ss ig k le ie r, be K le b e st re if e n , B ü r/ ro lo c h e r, G e sc h e n k b a n d

Bild 2

Bild 3

Und so wird's gemacht: 1 Schneide aus Tonpapier einige Kreise für Augen und Nasen aus. Für die Münder kannst du schmale Halbmonde ausschneiden, und noch Schleifen als Halsschmuck.

Bild 4

3 Stanze dann am unteren Ende des Tellers mit einem Locher zwei Löcher. Mit buntem Geschenkband kannst du so eine bunte Fliege oder eine Krawatte an deine Masken knüpfen. 4 Du kannst auch zwei Füße aus Tonpapier daran hängen, ein Hütchen an den Pappkopf kleben oder ein lustiges Haarbüschel aus Wolle und Papier machen.

Ich bastel mir auch einen bunten Hut! 2/2014

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Text : Monika Lehner; Fotos: Claudia Klinger

2 Beklebe nun einen Pappteller mit je einem Gesicht. Wenn deine Maske frei im Raum schweben soll, dann klebe je zwei Masken zusammen, sodass man von jeder Seite ein Gesicht sehen kann.


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