DonnerWetter Q1 / 2013 - Markenführung

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www.donner-doria.de

Ausgabe Q1/ 2013

Das Fachmagazin für Marketinginteressierte von Donner & Doria ®

A G E N T U R G R U P P E

Marken erleben Emotionen versus Ratio

Die besten Botschafter Mitarbeiter einbeziehen

Nutzen von Marken

Ein Fall für Captain Brand

Orientierung geben

Markenführung


www.abcdruck.de


Inhalt

04

Intro Große Gefühle für die Lieblingsmarke

08

Kommunikationswandel Es gibt keine Geheimnisse mehr!

10

Integrierte Kommunikation Mehr erreichen mit weniger Aufwand

12

Interne Markenführung L(i)ebe deine Marke

3 DonnerWetter Q1-13

14

Experten-Interview Einer Marke vertrauen oder auch nicht

16

Case Study Made by Heidelberg

18

Case Study Entspannt im Hier und Jetzt

20

Markenwert Marken sind berechenbar

22

Ranking Prägende Werte

24

Rechtsschutz Keine Plagiate!

26

Ein Wort zum Schluss

27

Impressum


Intro

ü f e

l

G e S

S o r

G

h ü f e

ie d r

Was fällt Ihnen bei Apple ein? Vermutlich mehr als nur das Apfel-

Logo. Vielleicht gehören Apple-Produkte für Sie zu denen, die „man“

einfach haben muss. Vielleicht halten Sie diese auch für überteuerte „Luxuslimousinen“ unter den Smartphones, Tablet-PCs und Notebooks. Auf jeden Fall löst die Unternehmensmarke Apple in den

Köpfen Vieles aus – und bei Millionen von Kunden nur Positives. Sie lieben die stylischen Kult-Geräte und können sich ein Leben ohne

sie kaum noch vorstellen – die hohen Preise werden klaglos gezahlt.

DonnerWetter Q1-13 4


Dass Apple und viele andere große Marken so erfolgreich sind, hat

mit den Produkten selbst zu tun, ist aber vor allem das Ergebnis

aufwändiger und jahrelanger Markenführung in den Unternehmen. Ein Thema, das aus der Sicht von

Marketing-Experten heute für die Unternehmen wichtiger ist als je

zuvor: die Märkte werden weltweit unübersichtlicher, Produkte und

Dienstleistungen immer komplexer, aber auch ähnlicher, Konsumenten und Entscheider in Unternehmen lassen sich nicht mehr so einfach steuern. Das World Wide Web

erlaubt Verbrauchern und Einkäufern in Unternehmen, sich umfassend zu informieren und zu vergleichen.

Allerdings – die eigentliche Kaufentschei-

dung selbst beruht

nicht nur auf Fakten, sondern

vor allem auf einer emotionalen

Bereitschaft, genau dieses und kein

anderes Produkt oder eine Dienstleistung zu kaufen.

Strerath von der Werbeagentur Ogilvy & Mather drückt es

Wir unterscheiden „mit dem Bauchgefühl“, sagen

Wesen sind. Also suchen wir scheinbar vernünftige Gründe

Und genau da wird eine starke Marke wirksam:

Werbepsychologen. Wozu aber informieren wir uns dann im Bekanntenkreis, surfen im Web und ver-

gleichen Produkte und Preise? Der Werber Thomas

5 DonnerWetter Q1-13

so aus: „Wir wollen nicht akzeptieren, dass wir emotionale

für das, was wir tun.“ Und was ist mit Qualität und Leistung? Beides ist wichtig, wird in den Augen der Käufer und Entscheider aber vorausgesetzt.


Intro

Gefühle bringen Kunden

Vor diesem Hintergrund kam es auch im B2B-Sektor zu einem

hängig von Produkt oder Leistung vermitteln sie vor allem

arbeiteten an ihren Markenprofilen. Sie haben erkannt, dass

Marken sind dazu da, die Kunden für sich zu gewinnen. AbGefühle wie Vertrauen, Sicherheit, das Gefühl, „in“ oder „cool“ zu sein, zu einem bestimmten Milieu oder einer Gruppe zu gehören, beim richtigen Hersteller zu kaufen. Wer sich für

Wandel. Immer mehr Unternehmen über alle Branchen hinweg Marken im B2B-Sektor genauso wichtig sind, weil hier Produkte oder Leistungen meistens erklärungsbedürftig sind und das

Spektrum an Kundenbranchen ebenfalls breit sein kann. Nut-

dieses oder jenes Produkt entscheidet, tut das Richtige und

zen und Vorteile lassen sich nicht mehr in kurzen Sätzen erklären.

untergebracht fühlt, wird diese Marke „Arbeitgeber“ auch

wird in den Köpfen der Einkäufer und Manager. Nicht nur ihr

fühlt sich deshalb gut. Wer sich bei seinem Arbeitgeber gut gegenüber dem Kunden sowie auch im Bekannten- und Freundeskreis glaubwürdig und authentisch durch sein Auftreten

Und auch wenn Unternehmen die Kunden sind – entschieden Verstand, auch ihre Gefühle sollen angesprochen werden.

vermitteln. Wer das richtige Produkt hat und sich darüber freut, Emotionaler Nutzen macht freiwillig dafür Werbung. Insoweit unterscheiden sich

Ein Beispiel für eine erfolgreiche B2B-Marke ist das weltweit

Sektor seinen Lieferanten und Dienstleistern vertraut, wer

zur Weiterverarbeitung und einer Vielzahl von Anwenderbran-

Marken im B2C- und B2B-Geschäft nicht. Auch wer im B2B-

gern mit seinem Anbieter zusammenarbeitet, wird ihn auch über längere Zeit beauftragen und weiterempfehlen. Zuverlässigkeit und Flexibilität sind für B2B-Entscheider kaufentscheidend, wie Studien ergeben haben. Und auch im B2B-

Geschäft gelten Leistung und Qualität als selbstverständlich. Harter Wettbewerb auch im B2B-Sektor

Für Hersteller von Verbrauchsgütern war es immer schon

notwendig, starke Marken aufzubauen und zu pflegen. Für B2B-Unternehmen dagegen war Markenpolitik lange nicht

tätige Chemieunternehmen BASF mit tausenden von Produkten chen. Auf seiner Website erklärt das Unternehmen unter dem Titel „Die Marke BASF“: „Das bedeutet, dass wir nicht nur für

Chemikalien stehen, sondern für Chemie, die verbindet – und

das über alle Bereiche unseres Geschäfts hinweg.“ In der BASFUnternehmensmarke geht es um Gefühle von Vertrauen, Ver-

lässlichkeit, Orientierung und Verbundenheit. Erst dann kommt der faktische Nutzen, den die einzelnen Unternehmensseg-

mente zu bieten haben: etwa der Beitrag der BASF-Chemikalien zum Umweltschutz, zur Ernährung oder zur Lebensqualität.

selbstverständlich. Manche hielten eine eigene Markenführung

Was im B2B-Geschäft anders ist

ternehmen nutzen die zahlreichen Möglichkeiten des Internets

zwischen B2B und B2C gibt es aber doch: So sind die Ziel-

sogar für Geldverschwendung. Aber auch Entscheider in Unfür Vergleiche von Leistungen und Preisen. Somit sind auch

B2B-Unternehmen gezwungen sich zu positionieren. Und mit

der Globalisierung nahm die Konkurrenz zu, Industriegüter aus Billiglohnländern bedrohten die Unternehmen, die Loyalität der Kunden ging zurück.

Marken funktionieren im Prinzip immer gleich – Unterschiede gruppen von B2B-Unternehmen in der Regel homogener, oft

kennen sich die jeweiligen Ansprechpartner persönlich. Dies

erleichtert es Anbietern oder Herstellern, mit den Zielgruppen im Dialog zu bleiben, ihre Bedürfnisse kennen zu lernen und

die Märkte zu beurteilen. Zeitgeist, Trends oder Moden spielen

eine geringere Rolle. Auch haben B2B-Anbieter über die langen

Wertschöpfungs- und Nachfrageketten hinweg indirekten Ein-

fluss in Richtung Endverbraucher, was sie für Imagekampagnen nutzen können. Es gibt aber auch erschwerende Umstände:

An Kaufentscheidungen sind häufig mehrere Personen betei-

ligt, sie können länger dauern und mitunter geht es um hohe Investitionen.

Konsumentenmarken als Vorbilder für B2B

Von großen Konsumentenmarken können nach Meinung

von Experten Impulse für B2B-Marken ausgehen. Demnach werden Marken längst nicht mehr einfach geschaffen und

entwickelt, sondern inszeniert: Ein Beispiel liefert hier wieder Apple mit dem Verkaufsstart von neuen Produkten, der jedes

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Mal mit einem weltweit beachteten Hype einhergeht. Auch

Die wertvollsten Marken

„Audi Erlebniswelt“ gehören beispielsweise Audi Events, Audi

Und so spektakulär die Aktionen von Red Bull auch sind, die

die Automobilhersteller setzen auf das Auto als Erlebnis. Zur

Experience Days, Audi TV, Audi Apps, Audi City oder Audi Film,

Kultur, Sport. Wer einen Neuwagen in einem der Werke abholt, wird zum Essen eingeladen, darf eine Werksführung mitma-

chen und das Auto wird von einem Berater höchstpersönlich schafft eine in sich geschlossene eigene Medien-, Marken- und Ereigniswelt, die von dem „Aufputschgetränk“ in der Dose

finanziert wird und umgekehrt dessen Absatz fördert. Bei dem Konzern sind mehr als 600 Athleten unter Vertrag, es gehören ihm ein TV-Sender, diverse Magazine, ein Produktionsstudio

mit spektakulären Inszenierungen weltweit Aufmerksamkeit zu bekommen. Jüngstes Beispiel ist der Extremsportler Felix Baumgartner, der aus der Stratosphäre auf die Erde sprang. Millionen von Fernsehzuschauern auf der ganzen Welt

Marke taucht im Ranking der hunderten wertvollsten Marken der Welt nicht auf. Das New Yorker Beratungsunternehmen

„Interbrand“ gibt jährlich ein viel beachtetes Ranking heraus. Hier steht seit Langem unangefochten eine ganz andere

übergeben. Noch viel weiter geht der Konzern Red Bull. Er

und eine Mobilfunksparte. Red Bull gelingt es immer wieder,

Soweit wie Red Bull müssen B2B-Unternehmen nicht gehen.

Limonade, nämlich Coca-Cola, auf Platz eins. Apple hat demnach seinen Wert zwischen 2011 und 2012 um 129 Prozent

gesteigert, und liegt jetzt knapp hinter Coca Cola auf Rang zwei. Der deutsche Softwarekonzern SAP, ein B2B-Unternehmen, liegt

auf Rang 25. „Interbrand“ begründet dies in seinem Kommentar damit, SAP greife in einer Kampagne mit dem Titel „Run Like

Never Before“ die Notwendigkeit auf, stets mobil zu sein. Diese

Kampagne strahle weit über die Zielgruppe der IT-Professionals hinaus, heißt es. SAP schlägt damit eine Brücke zwischen der B2B- und der B2C-Welt.

schauten zu.

menZusam im n e aßnahm in zur en bis h n und M g e a g r n F u e h tlic niert? scheid nd rech funktio ller Ent u a ie n s s e s it e m z ro na dam letten P Marken füllen, er den arke er n komp b e M ü d e t g s n in s ss e ieru g umfa ien mu osition führun n der P e Kriter o h v , lc e e Marken k r W Ma ke. er Mar it einer bau ein s hang m u A d n klung u Entwic ellung: s f e Au t in e r ie H t nntheit ionalitä • Beka d Emot n u t ä en tigkeit ktivit lgrupp inzigar • Attra ie E , Z n r ie e d b er anz für ettbew • Relev tizität g von W n u id Authen e , h it c e s r k e t ig rd • Un laubwü tenz, G is e s n o K • kentreu nd Mar rung u ie it t e n k ie ssig • Or , Zuverlä inuität t n o K •

es parent r trans e d o “ r esa in“ ode ken: „T , „Aspir er mer h s c s ig und u e t b n n ingä g asche e ie sich t S r o s n ie e d p n n sin r Pa und Was kö o“ ode namen rodukt p n P e m e k e r T ig a „ il e eM and, das jew Manch Klebeb en für äure? m ls y y c n li o a yn n. Acetyls ie zu S werde , dass s h ic e r prache s s g a erfolg t er All dteil d Bestan 7 DonnerWetter Q1-13


Kommunikationswandel

Es gibt keine Geheimnisse mehr! Warum Sie Ihrer Marke mit zu viel Kontrolle nichts Gutes tun

Die Kommunikation ist im Wandel. Aus der „Ein-Sender-vieleEmpfänger-Welt“ wird eine

„Viele-Sender-und-Empfänger-

Welt“. Was bedeutet das für die Markenführung? Wie stärke ich meine Marke? Wie begeistere

ich meine Kunden? Besteht denn überhaupt noch Hoffnung? Wie kommunizieren wir heute, wie

morgen und wie muss eine Marke damit umgehen?

Gepostet, gebloggt, getwittert

Nicht mauern, sondern mitmachen

aber natürlich nur positiv! Das ist verständlich. Und deshalb

Mitmachen! Und die eigene Marke stärken. Orientierung bieten.

Viele möchten gern, dass über ihre Marke gesprochen wird, treibt so Manchen vor dem Hintergrund der unübersicht-

lichen „Viele-Sender- und Empfänger-Welt“ eine Frage um:

Wie kontrolliere ich, was über meine Marke gesagt, geschrieben, gefilmt, gepostet, gebloggt, getwittert oder sonstwie geäußert wird? Die Antwort ist einfach: Gar nicht!

Es gibt eine viel bessere Möglichkeit als Kontrolle und Mauern: Denn wer hat die heutzutage noch? Reizüberflutung. Informa-

tionsüberdosis, Schockstarre. Eine starke Marke bietet nicht nur Orientierung, sie schafft auch Struktur, bietet Anhaltspunkte, steuert Aktivitäten, Meinungen und Verhaltensmuster.

Darum reden Sie selbst mit und lassen Sie Wünsche, Bedürf-

Die Unternehmen sollten sich eins klarmachen: Sie müssen

nisse und die gesamte Kommunikation Ihrer Kunden über Ihre

die nicht realisieren, dass ihre Märkte jetzt von Mensch zu

Leute zuhören?“ In dem Sie drei wichtige Aspekte berücksich-

zulassen, dass andere ihre Marke beurteilen. „Unternehmen, Mensch vernetzt sind, deshalb immer intelligenter werden

und sich in einem permanenten Gespräch befinden, verpassen ihre wichtigste Chance“, meinen beispielsweise die Autoren des berühmten Cluetrain-Manifests (vgl. Infokasten).

Marke einfließen. „Na toll, aber wie schaffe ich es, dass mir die

tigen: Relevanz, Erlebnis und Vertrauen. „Relevanz, hm. Ach so!

Ich brauche einen relevanten Nutzen! Das ist ja einfach. Meine Marke hat rationale, emotionale und sogar symbolische Funktionen. Das bedeutet also Relevanz in der Kommunikation.“

Es gibt keine Geheimnisse mehr, mahnt das Cluetrain-Manifest: „Die vernetzten Märkte wissen über die Produkte der Unter-

nehmen mehr, als die Unternehmen selbst. Die Menschen in den Märkten haben herausgefunden, dass sie voneinander

wesentlich bessere Informationen und mehr Unterstützung erhalten, als von den Händlern und Verkäufern.“ Heißt das,

dass Sie Ihre Marke aus den Händen gleiten lassen müssen?

Kontrolle abgeben, das fühlt sich erst einmal unangenehm an: „Ich teile nicht! Niemals! Da kann ja nicht das dabei rauskommen, was ich will!“ Es nützt aber nichts, Sie müssen ein Stück

weit tatsächlich loslassen. Dies nicht zu tun, blockiert nur jedes Gespräch. Und das Fehlen offener Gespräche wiederum tötet die Unternehmen, auch das eine der Thesen des CluetrainManifests.

Unternehmen, Kunden und das Web Das Cluetrain-Manifest (engl. cluetrain manifesto) ist der Titel einer Sammlung von 95 Thesen über das Verhältnis von Unternehmen und ihren Kunden im Zeitalter des Internets und der New Economy. Sie wurden 1999 von den US-Amerikanern Rick Levine, Christopher Locke, Doc Searls und David Weinberger veröffentlicht und von zahlreichen bekannten Experten unterschrieben. Später erschien auch ein Buch unter diesem Titel. Formal wird Bezug genommen auf die 95 Thesen des Reformators Martin Luther. DonnerWetter Q1-13 8


Bleiben Sie authentisch!

„Ok, verstanden, damit sollte ich ja nun perfekt auf die

nen Markenführung ist es wichtig, Erlebnisse mit der Marke zu

sein! Jetzt noch schnell eine Mail an alle Mitarbeiter und dann

„Aber wie schaffe ich denn ein Markenerlebnis?“ In der moderverknüpfen. Nein, Sie müssen nicht gleich jemanden auf den Mond schießen (oder auch wieder runter) oder alle Extrem-

sportler unter Vertrag nehmen. Schaffen Sie die Verbindung

zu Ihrer Marke so, dass das Erlebnis zu Ihrer Marke passt. In der Kommunikation oder in der Benutzung – Hauptsache markenauthentisch!

Herausforderungen für die neue Kommunikation vorbereitet geht’s los!“ Oje. Eine Mail an die Mitarbeiter? Bitte nicht! Die

Mitarbeiter sind nämlich mit die wichtigsten Markenbotschafter – gerade im B2B-Bereich, denn wie Mitarbeiter mit Kunden,

Lieferanten oder auch Kollegen umgehen, wird für die Markenführung derzeit immer wichtiger. Davon sind drei Viertel der deutschen Markenmanager überzeugt.

Zu guter Letzt: Schaffen Sie Vertrauen in Ihre Marke. Im ge-

Ihre Mitarbeiter sind Ihre Markenbotschafter

stimmig, einheitlich, eben authentisch, geführt werden. Die

stärkt die eigenen Mitarbeiter einzubeziehen, um die Marke(n)

haben, gerade in den sozialen Medien.

bisher nur in gut einem Drittel der deutschen Firmen, ergab

samten Weg der Markenführung. Das heißt? Die Marke muss Qualität der Marke muss eine hohe Empfehlungschance

Klingt logisch. „Aber was mache ich jetzt?“ Stellen Sie sich ein-

fach ein paar Fragen. Und versuchen Sie, diese zu beantworten: • Welche Kriterien sind für Kunden meiner Marke relevant? Welche für Kunden meiner Konkurrenz?

• Welche Erlebnisse verbinden meine Kunden mit meiner Marke? Welche mit der der Konkurrenz? Passen diese zu den Relevanzkriterien?

• Worauf basiert das Vertrauen meiner Kunden in meine Marke?

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Mails reichen also nicht aus. Experten empfehlen, künftig ver-

zu prägen. Allerdings: Regeln zum Mitarbeiterverhalten gibt es eine Umfrage unter 131 befragten Marketingleitern und Ge-

schäftsführern. Und laut einer Studie des Rats für Formgebung und der GMK Markenberatung fehlt es an konkreten Verhaltensrichtlinien für die Angestellten.

Hier müssen Unternehmen noch Hausaufgaben machen. Konzentrieren sollten sie sich dabei auf die Schwerpunkte Identifikation mit der Marke und Repräsentationsmöglichkeiten. Pro-

duktbezogene Aktivitäten allein sind der Untersuchung zufolge

zu wenig. Ingo Gebhardt, Mitinhaber der GMK Markenberatung rät deshalb, vor allem nachvollziehbare und markenkonforme

Regeln aufzustellen und sie nachhaltig als wichtigen Bestandteil der Unternehmenskultur zu etablieren.


Integrierte Kommunikation

Strategien, Botschaften, Instrumente, und Kanäle gehören in der Integrierten Kommunikation zusammen.

Mit dem Begriff „integriert“ beginnen

um die 80 Einträge auf den deutschen Wikipedia-Seiten – und „Kommunika-

tion“ ist ohnehin „alles“. Somit scheint der Begriff „Integrierte Kommunikation“ schwammig zu sein. Aber das

Kernprinzip ist ganz einfach: MarkenBotschaften werden auf die Instru-

mente und Kommunikationskanäle von

Werbung und PR abgestimmt. Das gilt für B2B-Marken gleichermaßen wie für B2C. Komplexe Dienstleistungen, Anwendungen oder Produkte können so viel leichter vermittelt werden. Dies belegt auch eine aktuelle empirische Untersuchung des Mannheimer Instituts für Marktorientierte Unternehmensführung (IMU).

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Stringent sein

So selbstverständlich es auch klingt, alle Kommunikationsmaßnahmen und Entscheidungen aufeinander

abzustimmen, wird dieses Prinzip häufig nicht umge-

setzt: Unternehmen investieren oft viel Geld und Mühe, um komplexe Produkte und Dienstleistungen flächen-

deckend mit den Mitteln des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit zu bewerben. Aber nach außen wirkt

das Ganze mitunter trotzdem zu wenig einheitlich und nicht stringent genug. Die Folge: Botschaften werden

nicht verstanden, schnell vergessen, falsch zugeordnet oder verwechselt.

Konzentration auf die Marke

An dieser Stelle kommt die Marke ins Spiel: Eine emotional aufgeladene Marke inklusive ihrer Assoziationen

sollte das zentrale Bezugsobjekt der Integrierten Kommunikation sein. Die zur Marke gehörenden Botschaften, das Design, und die Inhalte sollten überall wieder erkennbar sein, ob Online oder Print.

Mit weniger Aufwand mehr erreichen

Anders als es der Begriff Integrierte Kommunikation zunächst suggeriert, können Unternehmen hier mit

weniger Aufwand mehr erreichen. Die Einheitlichkeit

und der stringente Auftritt führen dazu, dass die Ziel-

gruppen viel schneller mit Ihrer Marke vertraut werden

und sich dauerhaft an sie erinnern. Integrierte Kommu-

nikation hat noch mehr Vorteile: Die Kosten für Kommunikation gehen auf Dauer zurück, Abteilungen lassen

sich leichter koordinieren, Mitarbeiter sind motivierter und identifizieren sich stärker mit der Marke.

Kommunikationsziele sind messbar: Wie bekannt ist Ihr Unternehmen? Wie sehen Ihre Zielgruppen Ihr Unter-

nehmen, finden sie es sympathisch oder spannend? Wie verhalten sie sich Ihnen gegenüber? Wer findet im Web

Ihre Landingpage? Wie viele Leute kommen dort vorbei? Nur wenn Unternehmen ihre Kommunikationsziele

messen, wissen sie, wo sie in der Kommunikation stehen.

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Interne Markenführung

L( )ebe deine Marke Warum sich interne Markenführung für Unternehmen bezahlt macht und wie sie richtig umgesetzt wird

Ihre Kunden lieben Ihre Marke. Ihre Mitarbeiter auch?

Unternehmen investieren in der Regel großen budge-

tären und personellen Aufwand in die Außenwirkung

Internal Branding (auch Behavioral Branding genannt)

Mitarbeiter aus den Augen. Doch die volle Kraft entfaltet

… Mitarbeiter in den Prozess der Markenbildung einzubeziehen,

mens von Führungskräften und den Mitarbeitern gelebt

… Mitarbeiter für die Marke zu begeistern,

ihrer Marke. Mitunter verlieren sie dabei ihre eigenen

eine Marke nur, wenn sie auch innerhalb des Unternehwird. Gerade im Dienstleistungs- und B2B-Bereich zahlt sich eine erfolgreiche interne Markenführung aus. Hier

umfasst alle MaSSnahmen, die das Ziel haben, …

… Mitarbeiter über die eigene Marke zu informieren,

… Verhalten der Mitarbeiter im Sinne der Marke zu beeinflussen.

hängt die Umsetzung der Markenidentität eng mit den

Mitarbeitern zusammen: Sie stehen in direktem Kundenkontakt und tragen jederzeit zur Markenwahrnehmung der Kunden bei. Interne Markenbildung kann somit das

externe Markenversprechen bestätigen, wenn Mitarbeiter die Bedürfnisse der Kunden markenkonform bedienen.

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ich t rl Inne ündig zu r e gek ten t um Fak ä – rs r ve terne in rken Ma hrung fü

So kann’s gehen: Beispiele zur Umsetzung interner Markenführung

lle Aktue en chung … u s r e t Un , dass zeigen

eutsch er in D it e b it r m Mita ment t aller mmit rozen ges Co in r … 87 P e g er ein od aben. land k men h erneh t n U ihrem einen h für s ite sic e w Z r t. … jede schäm geber reits Arbeit lich be inner e ft n r Fü … jede at. digt h n ü k ge t Diens el nur i Dritt e w z … ift orschr nach V en. mach

o BMW hat zur Verankerung der Markeninhalte bei

den Mitarbeitern eine Markenakademie ins Leben gerufen.

o Adidas lädt regelmäßig zu Brands Days ein, um

Mitarbeiter über die Marke und deren Auswirkung auf alltägliche Arbeit zu informieren.

o BASF ermutigt Markenbotschafter dazu, marken bezogenes Storytelling zu betreiben: Im Intranet schildern sie Erlebnisse mit der Marke.

o ThyssenKrupp nutzt externe Kommunikation, um

das Commitment der Mitarbeiter mit der Marke zu

erhöhen: In Werbespots und Printanzeigen berichten Kinder von Mitarbeitern stolz darüber, welche

Beiträge ihre Eltern für das Unternehmen leisten und was die Kunden davon haben.

Je mehr Commitment, desto mehr Umsatz

Interne Markenführung braucht Zeit und persönliche

langfristig das Commitment der Mitarbeiter zu stärken.

Dieses Potenzial gilt es zu nutzen und auch in die interne

Wichtigstes Ziel aller Internal-Branding-Maßnahmen ist,

Unternehmen profitieren vielfach davon. Fühlt sich ein Mit-

arbeiter mit seinem Unternehmen verbunden, verzeichnet er

einen signifikant höheren Umsatz und Erlös als ein Mitarbeiter mit geringer Identifikation – so Studien. Ein hohes Commit-

ment geht einher mit markenbezogenem Handeln und einer

höheren Leistungs- und Weiterempfehlungsbereitschaft

und geringeren Fehlzeiten. Allein der Schaden, der auf Fehlzeiten zurückzuführen ist, wird für Deutschland auf bis zu

Kommunikation

Markenbildung zu investieren. Die Umsetzung einer Markenidentität nach innen ist ein Lernprozess bei Mitarbeitern, der

langfristige und kontinuierliche Maßnahmen erfordert. Mitar-

beiter müssen die Identität ihrer Marke kennen und verstehen, um diese nach außen zu transportieren. Deshalb müssen

markenspezifische Inhalte für Mitarbeiter operationalisiert und in konkrete Aktionen umgesetzt werden.

125,7 Milliarden Euro geschätzt. Internal Branding hat folglich

Persönliche Kommunikation ist dabei entscheidend. Vorgaben

nehmensziele beizutragen.

gesetzten erfolgen, der wiederum Vorschläge der Mitarbeiter

ein enormes Potenzial, um zur Erfüllung ökonomischer Unter-

sollten deshalb im Gespräch durch den unmittelbaren Vor-

zur Umsetzung der Markenidentität entgegennimmt. Zusätzlich unterstützen massenmediale interne Kommunikation,

Mitarbeiter-Veranstaltungen und Brand Books das Verstehen der Markenidentität und die Bindung an die Marke.

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Experten-Interview

DonnerWetter sprach mit Professor

Christoph Burmann, Inhaber des Lehr-

stuhls für innovatives Markenmanage-

ment (LiM®) an der Exzellenz-Universität Bremen, über den Nutzen von Marken

DonnerWetter: Wofür brauchen wir B2C-Marken?

Was heißt das für die Marken-Kommunikation?

Marke treffen wir eine mitunter unbewusste und oft emotio-

sind, also beispielsweise die wahrgenommene Herkunft der

Burmann: B2C-Marken geben uns Orientierung. Anhand der

nale Entscheidung, welcher wir unser Vertrauen schenken und

welcher wir nicht vertrauen. Die Orientierungsfunktion im Hinblick auf das Vertrauen ist die wichtigste. Wenn wir vertrauen, kaufen wir, wo wir nicht vertrauen, halten wir uns zurück.

Wovon hängt es ab, ob wir Vertrauen haben oder nicht? Burmann: Die Authentizität ist der wichtigste Treiber von Vertrauen. Das bedeutet, Marken sollten sich immer ent-

sprechend ihres internen Selbstbildes (Identität) verhalten und

dann tun, was sie versprechen. Zusätzlich ist die Herkunft einer Marke wichtig für die Authentizität und damit das Vertrauen.

Hiermit ist nicht unbedingt die tatsächliche Herkunft gemeint, sondern vielmehr diejenige, die der Hersteller oder Anbieter

Burmann: Entscheidend ist immer das, wovon wir überzeugt Produkte, nicht die tatsächliche. So profitiert beispielsweise Apple davon, dass das Unternehmen als amerikanischer

Hersteller gilt. Tatsächlich befindet sich nur der Unternehmenssitz in den USA, aber hier wird kein einziges iPhone gefertigt.

Das funktioniert, weil die Konsumenten Apple vertrauen und

automatisch annehmen, dass auch an den Produktionsstand-

orten oder in den damit beauftragten Unternehmen weltweit verantwortlich gehandelt wird. Im Bereich B2B wäre hier das

Unternehmen Bosch zu nennen. Bei seinen Kunden gilt Bosch als verantwortungsvoller Hersteller von deutscher Qualitäts-

ware, egal, wo diese gefertigt wird oder wo die Komponenten herkommen.

kommuniziert. Dies lässt sich an der Marke Adidas zeigen. Für

B2C-Marken setzen auf Erlebniswelten und ein bestimmtes

Qualitäts-Marke. In Asien dagegen halten die Käufer Adidas

Burmann: Marken sollen etwas symbolisieren, womit wir uns

die Käufer in Deutschland ist ganz klar, dies ist eine deutsche

für eine asiatische Marke. Warum? Weil die deutschen Kunden

auf die Qualität der schicken, aber auch funktionalen Sportklei-

dung vertrauen. Die Kunden in Asien verlassen sich darauf, dass

Adidas trendige Lifestyle-Kleidung herstellt. Darum positioniert sich Adidas in Deutschland und Europa stärker als deutscher

Hersteller und in Asien als heimischer Hersteller von LifestyleKleidung. Lebensmittelmarken sind ein anderes Beispiel. Welchen wir vertrauen, hängt davon ab, worauf wir Wert

legen und wie sich Marken tatsächlich verhalten. Wer Bio

bevorzugt, für den mag es entscheidend sein, Lebensmittel

aus der Heimatregion zu kaufen. Wenn eine Marke dann ihre regionale Verwurzelung nicht nur in Anzeigen verkündet,

Lebensgefühl. Welchen Nutzen hat das?

identifizieren können. So stehen beispielsweise Coca Cola oder McDonalds für ein bestimmtes Lebensgefühl, dem freiheit-

lichen „American Way of Life“. Sehr geschickt umgesetzt ist das

auch in der bereits in den Medien kritisierten 2012er-MarlboroKampagne „Maybe“ des Zigarettenherstellers Philip Morris.

Maybe steht für „zögerlich“, „schwankend“. „Don`t be a maybe“, also etwa „sei nicht zögerlich“ ist auf den Plakaten zu lesen, daneben zeigt ein Pfeil auf eine Marlboro-Packung. Womit

suggeriert wird: Wer diese Zigarette raucht, ist ganz bestimmt kein Maybe, sondern jemand, der für etwas steht und sein eigener Chef ist.

sondern tagtäglich vorlebt, schenkt man ihr Vertrauen.

DonnerWetter Q1-13 14


Wie nützlich sind B2B-Marken?

Burmann: Die Orientierungsfunktion ist hier genauso wichtig. Auch bei B2B-Marken ist es für Kunden entscheidend, ob sie einer Marke vertrauen oder nicht. Authentizität und Her-

kunft spielen auch hier eine wichtige Rolle. So verbinden im Maschinenbau viele B2B-Entscheider mit dem Land Baden-

Württemberg Vertrauenerweckendes, wie etwa Zuverlässigkeit, Qualität oder Verantwortung, unabhängig davon, ob tatsäch-

lich in Baden-Württemberg hergestellt wird. Solange wir nicht enttäuscht werden, interessiert uns das auch gar nicht. Wir

nehmen an, dass die verantwortungsvolle Haltung weltweit

gelebt wird. Im B2B-Bereich ist die symbolische Funktion nicht ganz so wichtig.

Welchen Stellenwert hat das Thema Marke heute im B2B-Segment?

Christoph Burmann

Burmann: Im B2B-Bereich sind viele noch immer überzeugt,

Professor Dr. Christoph Burmann ist

ruhten nur auf Fakten. Aber wer seine Marke vernachlässigt,

Markenmanagement (LiM®) der Exzel-

nötigen Orientierung und Nicht-Kunden lassen sich schwerer

wurde 2002 von sechs Unternehmen

sollten.

gestiftet. Ziel war es, einen Lehrstuhl

Orientierungs- und Symbolfunktion einer Marke: Welche

schwerpunkt „Markenmanagement“

Burmann: Emotionen sind entscheidend. Denn sie ermöglichen

Stiftungslehrstuhl in einen regulären,

dungen. Das lässt sich gut am Beispiel der Angst zeigen, die uns

Bremen überführt worden.

Kaufentscheidungen seien ausschließlich rational und be-

Inhaber des Lehrstuhls für innovatives

verschenkt hier viele Chancen. Kunden mangelt es dann an der

lenz-Universität Bremen. Der Lehrstuhl

überzeugen, wenn sie nicht wissen, woran sie sich orientieren

für die Dauer von zunächst vier Jahren mit einem klaren Lehr- und Forschungs-

Rolle spielen hierbei die Emotionen?

zu schaffen. Am 1. Oktober 2005 ist der

uns schnelle und effiziente Entscheidungen und Unterschei-

unbefristeten Lehrstuhl der Universität

bei Gefahr einen Fluchtimpuls vorgibt: „Beweg dich weg von

hier!“ Würden wir rein rational entscheiden, bräuchten wir viel zu lange. Und wenn wir uns vor einem Kauf viel Zeit nehmen und rational Fakten abwägen, tun wir dies meist, um unsere

bereits gefällte emotionale Kaufentscheidung zu rechtfertigen. DonnerWetter: Herr Professor Burmann, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

15 DonnerWetter Q1-13


Case Study

Made By Wie bei der Heidelberger Druckmaschinen AG die Unternehmens- und Produktmarken zusammenwirken

Der Firmenname lautet „Heidelberger Druckmaschinen AG“

Ziele entsprechen einander

im Zentrum der Dachmarken-Strategie, die das B2B-Unterneh-

marke in Deutschland und der EU 170 sowie in den USA 89

und „Heidelberg“ heißt die Unternehmensmarke. Diese steht men seit 1999 fährt. Adriana Nuneva, Leiterin Global Marketing & Communications erklärt: „Unter unserer Dachmarke

Heidelberg sind sämtliche Produkte und Leistungen gebündelt – sämtliche Aktivitäten unseres Unternehmens werden un-

mittelbar mit der Marke Heidelberg verknüpft.“ Die Strategie

geht auf: Innerhalb der Branche hat die Marke Heidelberg mit über 90 Prozent einen sehr hohen Bekanntheitsgrad.

Aktuell hat Heidelberger Druckmaschinen neben der Dacheingetragene Produktmarken. Mit ihren Bogenoffset-Druckmaschinen ist das Unternehmen einer der international

führenden Lösungsanbieter für die Printmedien-Industrie.

„Die Ziele der Unternehmensmarke, der Produkte sowie der Dienstleistungen entsprechen einander“, betont Nuneva. Aus der Dachmarkenstrategie resultiert eine Marken-

architektur, die für Kunden und Unternehmen Vorteile bringt: Äußerlich sichtbare Zeichen dafür sind das Heidelberg-Logo

als universeller Bezugspunkt für jeden, der mit der Marke und dem Unternehmen in Kontakt tritt. Dies umfasst das Image als Lösungsanbieter, der „alles aus einer Hand“ bietet und komplexe Sachverhalte. Beispiele der Markenpflege sind: der

Messeauftritt zur Leitmesse drupa, lokale Kunden-Events, Showroom und Print Media Center, Kundenbindungsprogramme. Erfahrungen tragen zum Markenaufbau bei

Die einzelnen Produktmarken sollen die Unternehmensmarke unterstützen. Bei den Produktmarken spielen das tagtägliche Produkterlebnis und dessen Leistung eine entscheidende Rolle, die jedoch immer mit Heidelberg als Unter-

nehmensmarke in Verbindung stehen. Die technischen Services zielen auf absolut stabile Produktion sowie die größtmögliche Verfügbarkeit des Maschinenparks ab und umfassen viele Prozesse rund um Betrieb und Management. Für den Markenaufbau sind in den Service-Bereichen die Erfahrungen mit den Menschen von großer Bedeutung. Herkunft im Markennamen

Ein Vorteil des Markennamens Heidelberg sei, dass er auf den Unternehmenssitz hinweise. Dies bringe positive Assoziati-

onen mit sich, die in geringen Teilen auf die Marke übertragbar seien. Vor allem gehe der Markenname Heidelberg jedoch einher mit dem Aspekt „Made in Germany“ und das habe einen stärkeren Effekt auf die Marke, ergänzt Adriana Nuneva.

Somit ist „Heidelberg“ in der Außenwahrnehmung ein deutsches Technologieunternehmen mit langer Tradition, das mehr als

80 Prozent seines Umsatzes im Ausland erzielt. Etwa 85 Prozent des Vertriebs sind unternehmenseigene Vertriebsgesellschaften.

DonnerWetter Q1-13 16


Führend in der Printmedien-Industrie Das Kerngeschäft von Heidelberg ist die vollständige Prozess- und Wertschöpfungskette der Format-

klassen von A3- bis zum A1-(Über)Format (35x50 bis Nur scheinbar rational

Die Kunden sind Anwender in der Printmedien- und Druckin-

dustrie – welche Rolle spielen Emotionen bei den Kaufentscheidungen? „Eine weit höhere als man das von einer scheinbar

rational dominierten Entscheidungsfindung im Investitions-

gütermarkt vermuten würde“, sagt Adriana Nuneva. Die emotional orientierten Aspekte der Kaufentscheidung wie Lang-

fristigkeit der Partnerschaft, Verlässlichkeit und Vertrauen spielen eine bedeutende Rolle, betont Nuneva und ergänzt: „Wir

begegnen sehr leidenschaftlichen Kunden, die sich für unsere

Produkte und unsere Marke begeistern. Diese Begeisterung für die Leistungsfähigkeit, die Findigkeit der Ingenieure und für Menschen, die sich täglich für qualitativ hochwertige Print-

medien einsetzen, teilen wir mit ihnen. Kaufentscheidungen

werden lange vorbereitet. Ist die Investition dann getätigt, sind Kunden häufig sehr stolz. Ein sehr emotionaler Moment ist die Übernahme der Maschine nach erfolgreicher Installation.“

17 DonnerWetter Q1-13

70x100 Zentimeter) im Bereich Bogenoffsetdruck

(Sheetfed). Dies umfasst neben Druckmaschinen die

Geräte zur Druckplattenherstellung, Druckweiterver-

arbeitung und Softwarekomponenten zur Integration aller Prozesse in einer Druckerei. Hinzu kommen die

technischen Services, das Schulungsangebot der Print Media Academy in Heidelberg, Ersatzteilversorgung, Verbrauchsmaterialien und der Vertrieb von

Gebrauchtmaschinen. Zusätzlich bietet das Unternehmen seinen Kunden Finanzierungskonzepte. Mit Entwicklungs- und Produktionsstandorten

in fünf Ländern sowie rund 250 Vertriebsniederlassungen betreut das Unternehmen seine weltweit über 200.000 Kunden.


Case Study

Entspannt im Hier und Jetzt „wohl & warm“ ist eine starke Marke für ein scheinbar unscheinbares Produkt Die Kern-Aussage war zwar klar – wohlige Wärme durch den natürlichsten Brennstoff: Holz. Aber dann gab es doch noch eine

Reihe von Fragen, bevor die Marke entwickelt werden konnte: Wie separiere ich meine Marke in einem preisgetriebenen Wettbewerb mit fast identischen Aussagen und ähnlichen Farb- und Bilderwelten (rot, gelb, schwarz – Feuer) von allen anderen?

Wie schaffe ich es, die Preisdiskussion zu umgehen? Und wie spreche ich die Entscheider im Haushalt oder Unternehmen an? Mit diesen Fragen kam die Firma EC Bioenergie vor Geburt der neuen Pellet-Marke auf die Donner & Doria Werbeagentur zu.

Was zu sehen ist

Optisch sollte sich die Marke auf den Nutzen und den Effekt konzentrieren: wohlige Wärme aus der Natur.

Dieser Kern-Aussage ordnet sich alles unter. Angefangen

vom Namen, über das Logo und die Bilderwelt richtet sich die komplette Gestaltung danach aus. Der Name: „wohl &

warm“ stellt deutlich den Nutzen dar. Das Logo unter-

streicht diese Aussage ebenso wie die gewählte Schriftart. Die Bilderwelt zeigt entspannte Menschen, zuhause oder im Beruf, die das Leben sichtlich genießen.

wohl & warm Zimmer – wie aus Pellets Möbel werden Die Dokumentation

t Jetz en! a h u ansc

DonnerWetter Q1-13 18


Wachsender Markt Da Pellets im Vergleich zu anderen Energie-

trägern noch ein recht junger Brennstoff sind, ist der Anteil am Wärmemarkt bislang relativ

gering. Doch die Branche unterliegt einem ste-

tigen Wachstum: Etwa 140.000 Anlagen waren 2010 deutschlandweit in Betrieb. Bis zum Jahr

2020 kann die Millionengrenze in Deutschland geknackt werden, denn die Kapazitäten auf Produktionsseite sind vorhanden.

Was nicht zu sehen ist

Fast wichtiger, als das was gezeigt wird, ist das, was

nicht zu sehen ist. Die Marke „wohl & warm“ verzichtet gänzlich auf die markttypischen Elemente. So finden sich weder der Begriff „Pellet“ als Bestandteil im

Namen, noch die bekannten Pellets als Bildelemente in

der Kerngestaltung – sie dienen rein als Informations-

und Gestaltungselemente. Auch auf brennendes Feuer und technische Geräte wird in der Grundgestaltung

verzichtet. Ungewöhnlich an der „wohl & warm“-Gestaltung ist auch die Zielgruppe Frau. Der Grund: Studien haben gezeigt, dass der Mann häufig entscheidet mit Pellets zu heizen, die Frau sucht dann die Pellets aus. Zusatznutzen unterstützt den Markenkern

Ein weiteres wichtiges Element von „wohl & warm“ sind die Servicefeatures, die den Kunden klare Mehrwerte

bieten. Services wie automatische Lieferungen, Teilzah-

lungen nach Verbrauch, Schornsteinfeger- und Installateurservices runden das Rund-um-Wohlfühlpaket ab. Die Reaktion

Die neue Marke wird in der Branche zur Kenntnis genommen. Inzwischen hat der größte deutsche

Pellethersteller „german Pellets“ seinen Pellet-Bereich nun umbenannt in „german Pellets Wärme“.

19 DonnerWetter Q1-13

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Markenwert

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Vor- und Nachteile von Methoden wirtschaftlicher Marken-Bewertung

Qualitative und quantitative Verfahren

Für die wirtschaftliche Bewertung von Marken existiert eine Vielzahl von Verfahren, die sich grob in die zwei Kategorien

„quantitativ“ und „qualitativ“ einordnen lassen. Beispiele für

Marken werden heute aus zwei Gründen wirtschaftlich bewer-

qualitative Methoden sind Stärken-Schwächen-Profile oder

Instrument genutzt werden. Dabei wird geprüft, ob Investi-

Verfahren von Unternehmensberatungen, Marketingagenturen

tet. Zum einen kann eine Markenbewertung als Controlling-

tionen in die Marke zum gewünschten Ergebnis geführt haben. Zum anderen wird der Wert bei Unternehmenstransaktionen

Konsumenteneinschätzungen. In der Regel werden diese oder Marktforschungsunternehmen angewandt.

ermittelt. Dies geschieht vor allem in der Konsumgüterin-

Den Gegenpart bilden rein quantitative Verfahren – schluss-

entsprechenden Markt – in Form von Umsätzen und Marktan-

drückt. Denkweisen und Vorgehensweisen dieser quantitativen

dustrie, wo der Markenwert – basierend auf der Akzeptanz am teilen gemessen wird.

endlich wird hier der Wert einer Marke in einer Zahl ausge-

Verfahren sind ähnlich wie bei Bewertungen von Unternehmen. Angewandt werden sie beispielsweise beim Verkauf einer Marke, um den Markenwert in Euro zu bestimmen.

DonnerWetter Q1-13 20


Helmut H. A. Beck

Als Wirtschaftsprüfer und Analyst bei Bruno Fraas & Partner betreut und berät Helmut

H. A. Beck mittelständische und börsennotierte Unternehmen. Zu seinen Schwerpunkten zählen Transaktionsberatungen (M&A) sowie Unternehmensbewertungen.

Darüber hinaus prüft Beck Jahres- und

Konzernabschlüsse sowohl nach HGB als auch nach IFRS und US-GAAP.

Investitionen in die Bekanntheit der Marke

Zukunfts-Potenzial der Marke ermitteln

der Frage nach, welche Investitionen notwendig wären, um den

beide den Nachteil, dass sie über das zukünftige Potenzial der

Eine häufig verwendete Form des qualitativen Ansatzes geht aktuellen Bekanntheitsgrad einer jeweiligen Marke zu errei-

chen. Relevant sind dabei die bisherigen Werbe-Investitionen. Bei dieser Methode bleibt allerdings unklar, welchen Einfluss

vorausgegangene Werbeausgaben tatsächlich auf den Marken-

Qualitative und quantitative Bewertungsverfahren haben

Marke kaum etwas aussagen. Daher haben sich in der Bewertungspraxis die ertragsorientierten Methoden durchgesetzt. Besonders beim Kauf oder Verkauf ist dieser Ansatz nützlich, da er das Ertragspotenzial der Marke deutlich macht. Hierzu

wert hatten und ob diese den Markenwert exakt widerspiegeln. werden die zukünftigen Mehrerlöse, die eine Marke gegenüber Ähnliche Marken sind gleich viel wert

Ein ebenfalls gängiger Ansatz zur quantitativen Bewertung

einer Marke geht davon aus, dass im Hinblick auf Branche und Preissegment ähnliche Marken auch einen ähnlichen Wert

Vergleichsprodukten und -dienstleistungen generiert, auf den Bewertungsstichtag abgezinst. So wird der Wert der Marke

als Barwert aller zukünftigen Übereinnahmen gegenüber den Wettbewerbern ausgedrückt.

aufweisen. Für diesen Vergleich lassen sich beispielsweise ver-

Durchgesetzt hat sich dieses an der Zukunft orientierte

heranziehen. Allerdings gibt es hier häufig nicht genügend

tungen einer Marke auf Basis ertragsorientierter Verfahren

Methode spricht, dass sie einfach umzusetzen ist und schnell

Ermittelt wird, ob die durchgeführten Maßnahmen den

gangene Besitzerwechsel von Markenrechten als Wertindikator passende Vergleichstransaktionen und Marktdaten. Für diese zu einem Ergebnis führt.

21 DonnerWetter Q1-13

Verfahren auch im Controlling. Durch regelmäßige Bewer-

können Investitionen in die Marke besser beurteilt werden. Markenwert gesteigert haben oder nicht.


Ranking

Prägende Werte Hidden Champions: Die Marken machen sie erfolgreich Im B2B-Sektor hat die Marke entschei-

denden Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Beratungsunternehmens

pst

ebm-pa

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Lürssen ild

Rudolf W

KAESER Schuler ister

Putzme

Biesalski & Company und der Wirtschafts-

Duravit

woche. Befragt wurden insgesamt 240

mittelständische deutsche Unternehmen,

rz Karl Sto

die in ihrem Bereich Weltmarktführer sind und als „Hidden Champions“ gelten.

ck

Otto Bo

Grimme

Das Ergebnis: Je mehr der Wettbewerbsdruck

zunimmt, desto mehr wird die Marke zum ein-

zigen Ort, wo das Unternehmen seine differenzierenden Wettbewerbsvorteile bündeln und

rgische

BPW Be

Achsen PERI

sichtbar machen kann. Dies sind in der Regel übergreifende Kompetenzen, beispielsweise

STO

und Beratungsleistungen sowie ein hohes

WILO

System- und Problemlösekompetenz, Servicepersönliches Involvement. Hingegen werden

technologische Kompetenz, Innovationskraft

oder globale Präsenz von den Zielgruppen als gegeben vorausgesetzt.

Hidden Champions haben noch etwas gemeinsam: Ihr Markenkern ist stark durch die Werte

des Gründers oder Unternehmers geprägt, der

oft persönlich besonders involviert ist und sich

MUSSEN G & RAS

ABEKIN

lding

Lapp Ho DORMA

Holding Renolit at KWS Sa

um den Austausch mit Geschäftspartnern kümmert. „Markenbotschaften der Hidden Champi-

ons sind keine Versprechen – es sind Garantien“, heißt es in der Studie.

DonnerWetter Q1-13 22


71,4 70,7 70,4 69,7 69,4 68,7 67,3 64 ,5 64 ,1 62,4 62,3 59,5 56,5 55,8 55,8 54 ,7 54 ,5 53,6 44 ,7 44 ,2

0

23 DonnerWetter Q1-13

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a -Perform Marken

60

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Rechtsschutz

Keine Plagiate! Marken gehören rechtlich zum Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes. Diese Schutzrechte helfen dabei, gegen Plagiate und Imitationen der eigenen Ideen und Erfindungen vorzugehen.

Marken sind somit durch das Markengesetz geschützt. Sie können für ein einzelnes Produkt stehen, für ein ganzes

Produktsortiment oder für ein Unternehmen. Grundsätzlich kann jedes Unternehmen und jede Privat-

person für beliebige Waren und Dienstleistungen eine Marke anmelden. Auch Internet-Domains

lassen sich grundsätzlich als Marke anmelden. Europaweit gültige Gemeinschaftsmarken

Im Register des Deutschen Patent- und Markenamts sind derzeit rund 780.000 Marken eingetragen. In

Deutschland geht die Zahl der Anmeldungen seit einiger Zeit leicht zurück, sagt Ursula Paschek

vom Patent- und Markenamt. Der Trend geht in Richtung Europa: Immer mehr Marken

werden als europaweit gültige Gemein-

schaftsmarken beim Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt (HABM) in

Spanien angemeldet. Bis dato sind beim

HABM mehr als eine Million Marken im

Namen hunderttausender Unternehmen

weltweit eingetragen. Marken sind unbegrenzt

haltbar und alle 10 Jahre verlängerbar.

DonnerWetter Q1-13 24


Auch Design lässt sich schützen

Technische Erfindungen

das Design. Farb- und Formgebung von Produkten werden

nische Erfindungen, sozusagen der „kleine Bruder des Patents“.

Ein Geschmacksmuster ist das gewerbliche Schutzrecht für geschützt. Auch hier steht eine Recherche am Anfang, am

besten in der Datenbank DPMAregister des Deutschen Patent-

und Markenamts. Sie erhalten damit das ausschließliche Recht, das Design zu benutzen. Es gibt auch das nicht eingetragene

Geschmacksmuster. Dieses schützt Ihr Design drei Jahre lang,

ohne dass Sie es anmelden müssen. Sie bekommen damit das Recht, Nachahmungen zu verbieten. Hierzu reicht es aus, das

Design auszustellen und es anzubieten, etwa in einer Presseveröffentlichung.

Ein Gebrauchsmuster ist ein ungeprüftes Schutzrecht für techMit der Eintragung tritt sofort das Schutzrecht in Kraft und nur Sie sind befugt, Ihre Erfindung zu nutzen, diese herzustellen

und in Verkehr zu bringen. Allerdings muss hier vorher beson-

ders sorgfältig geprüft werden, ob eine Erfindung wirklich neu ist, welches der erfinderische Schritt ist und wie die Erfindung gewerblich genutzt werden kann. Lebensdauer: maximal 10

Jahre. Anders ist es beim Patent: Hier prüft die Behörde, ob eine Erfindung schutzfähig ist. Diese Verfahren können mehrere Jahre dauern.

Die Marke aus juristischer Sicht Das deutsche Markengesetz § 3 Abs. 1 definiert den Begriff Marke folgendermaßen: „Als Marken können alle Zeichen, insbesondere Wörter einschließlich Personennamen,

Abbildungen, Buchstaben, Zahlen, Hörzeichen, dreidimen-

Machen Sie sich Ihre Marke zu Eigen!

sionale Gestaltungen einschließlich der Form einer Ware

sowie sonstige Aufmachungen einschließlich Farben und

Farbzusammenstellungen geschützt werden, die geeignet sind, Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von derjenigen anderer zu unterscheiden.“

Bei der Markenbildung sollten Anpreisungen, Werbeaussagen allgemeiner Art, sittlich-anstößige Bezeichnungen oder täuschende Begriffe vermieden werden.

Vor der Anmeldung Ihre Marke müssen Sie selbst recherchieren, ob eine andere Marke nicht schon in ähnlicher oder

identischer Form existiert. Geeignete Datenbanken sind: DPMAregister für deutsche Marken, CTM-Online für Gemeinschaftsmarken, ROMARIN für internationale Marken. Mehr Informationen beim Deutschen Patent- und Markenamt.

Anmelden können Sie schriftlich in einem speziellen Formular oder elektronisch. Hierfür benötigen Sie allerdings eine qualifizierte elektronische Signatur.

Für die Anmeldung muss präzise aufgelistet werden, für welche Waren und Dienstleistungen diese Marke geschützt werden soll. Sinnvoll ist es hier, die so genannte „Nizza-Klassifikation“ zu verwenden, die alle standardisierten und

zulässigen Begriffe enthält. Sie umfasst 45 Klassen mit allen Produkten und Dienstleistungen. Für Bilder und Bildbestandteile gibt es die „Wiener Klassifikation“.

Nach dem Einreichen der Anmeldung und Zahlung der Gebühren prüft das Deutsche Patent- und Markenamt Ihre

Markenanmeldung formell und materiell. Wenn keine Mängel vorhanden sind, wird die Marke in das Markenregister eingetragen. Sind aus Sicht der Behörde Mängel vorhanden, erhalten Sie einen Beanstandungsbescheid.

25 DonnerWetter Q1-13


Captain Brand, übernehmen Sie! Wünschen wir uns nicht alle einen Superhelden, der uns auf unseren Wegen beschützt

und leitet? Der uns sagt, wie wir uns verhalten und herausputzen sollen? Ja? Ich muss Sie

enttäuschen, den einen Superhelden gibt es nicht. Viel mehr sind es unsere Freunde, die uns sagen, was sie gut an uns finden. Und was nicht. Worauf ich hinaus will? Bei der Markenführung ist es ganz genau so. Sie ist ebenso facettenreich wie mit Fettnäpfchen gesät.

Mit Freunden gehen wir behutsam um, wir verpassen ihnen keinen totalen Typwechsel, nur weil wir es gerade gut fänden, wenn sie statt dunklen Haaren mal rote hätten. Bei Marken verhält es sich ganz anders. Da wird relauncht, rebranded und geändert auf Teufel komm

raus. Aber gerade bei der Markenführung kommt es auf behutsame Weiterentwicklung an. Denn auch der Typwechsel bei unserem besten Freund, der eine schwere Trennung hinter sich hat, hat so, sagen wir mal, seine Tücken. Er ist immer noch der Selbe, auch wenn die

Schale eine andere ist. Und diese Schale ist, seien wir ehrlich, nicht echt – einfach nicht er.

Aber eine Marke soll solche Wandel einfach immer mitmachen? Genug der Vergleiche. Wichtig ist eine ehrliche, werteorientierte und vor allem authentische Marke. Eine, auf die man sich verlassen kann.

Die Frage, die sich stellt, ist nicht nur die nach dem Wie, sondern auch nach dem Wo. Wie und wo kommuniziert Ihre Marke? Und haben Sie alle Kanäle in Ihrer Kommunikation

berücksichtigt? Markenkommunikation passiert auf mehreren Ebenen. Ein Beispiel: Ihre

Mitarbeiter. Sie sind oft die stärksten Kommunikateure Ihrer Marke, daher sollten sie auch genau wissen, auf welchen Werten Ihre Marke basiert. Markenkommunikation passiert in

verschiedenen Richtungen. Nach innen und nach außen. Über das „nach Außen“ haben Sie in dieser DonnerWetter hoffentlich viel Interessantes lesen können. Über das „nach Innen“ erfahren Sie mehr in der nächsten Ausgabe. Das Thema: Employer Branding – das fängt nämlich innen an.

Ich hoffe, Sie hatten Freude mit der Lektüre und ich würde mich sehr über einen regen Aus-

tausch zum Thema Markenführung freuen. Rufen Sie mich einfach an, ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung!

Ihr Dirk Breunich DonnerWetter Q1-13 26


Impressum

A genturgruppe

Herausgeber und Verleger

Donner & Doria® Agenturgruppe

Donner & Doria ® Werbeagentur GmbH Christian Strunz

Hafenstraße 86, 68159 Mannheim

Nur wenn Sie alle Kanäle nutzen, die auch Ihre Zielgruppe nutzt ...

Fon 06 21 | 30 97 88 - 00

nur wenn Sie alle Daten nutzen, die Ihnen Ihre Zielgruppe im Netz preisgibt ...

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und wenn Sie Ihrer Zielgruppe das Gefühl eines gleichwertigen Partners geben ...

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dann gelingt der

Redaktion

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Text: Susanne Ackermann, Dirk Breunich, Irina Peter Bildnachweise

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Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt.

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Vorschau Wettervorhersage

Die nächste Ausgabe der DonnerWetter erscheint im zweiten Quartal 2013.

27 DonnerWetter Q1-13

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DonnerWetter Q1-13 28


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