Image-Broschüre des Deutschen Olympischen Sportbundes

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DOSB | Sport bewegt!

DOSB | Sport bewegt!


DOSB | Organisation

DOSB | Mitgliedsorganisationen

Der Aufbau, die Struktur, die Gremien | Stand: März 2009

Spitzenverbände des deutschen Sports | Stand: März 2009

DOSB-Mitgliederversammlung

33 olympische Spitzenverbände

33 olympische Spitzenverbände

Bob- und Schlittenverband für Deutschland

28 nichtolympische Spitzenverbände

Bund Deutscher Radfahrer

16 Landessportbünde

Bundesverband Deutscher Gewichtheber

20 Verbände mit besonderer Aufgabenstellung

Deutsche Eislauf-Union

3 IOC-Mitglieder

Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft

15 persönliche Mitglieder

Deutsche Reiterliche Vereinigung

Deutsche Taekwondo Union

Deutsche Triathlon Union

Deutscher Badminton-Verband

Deutscher Baseball und Softball Verband

Deutscher Basketball Bund

Deutscher Boxsport-Verband

Deutscher Curling Verband

Deutscher Eishockey-Bund

Deutscher Fechter-Bund

Deutscher Fußball-Bund

Deutscher Handball-Bund

Deutscher Hockey-Bund

Deutscher Judo-Bund

Deutscher Kanu-Verband

Deutscher Leichtathletik-Verband

Deutscher Ringer-Bund

Deutscher Ruderverband

Deutscher Schwimm-Verband

Deutscher Schützenbund

Deutscher Segler-Verband

wählt DOSB-Präsidium

Präsident: Thomas Bach

Vizepräsident für Leistungssport: Eberhard Gienger

Vizepräsident für Breitensport/Sportentwicklung: Walter Schneeloch

Vizepräsident für Wirtschaft und Finanzen: Hans-Peter Krämer

Vizepräsidentin für Bildung und Erziehung: Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper

Vizepräsidentin für Frauen und Gleichstellung: Ilse Ridder-Melchers

Vorsitzender Deutsche Sportjugend (dsj): Ingo-Rolf Weiss

Vorsitzender des Beirats der Aktiven: Christian Breuer

IOC-Mitglied für Deutschland: Prof. Walther Tröger

DOSB-Generaldirektor: Michael Vesper

Gast: IOC-Mitglied Claudia Bokel

Das Präsidium wird beraten vom ■

Präsidialausschuss Leistungssport

Deutscher Skiverband

Präsidialausschuss Breitensport und Sportentwicklung

Deutscher Tennis Bund

Deutscher Tischtennis-Bund

Deutscher Turner-Bund

Deutscher Verband für Modernen Fünfkampf

Deutscher Volleyball-Verband

Snowboard Verband Deutschland

DOSB-Geschäftsstelle

Generaldirektor

Direktorien für Leistungssport, Sportentwicklung, Jugendsport, Finanzen

16 Landessportbünde

Bayerischer Landes-Sportverband

Hamburger Sportbund

Landessportbund Berlin

Landessportbund Brandenburg

Landessportbund Bremen

Landessportbund Hessen

Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern

Landessportbund Niedersachsen

Landessportbund Nordrhein-Westfalen

Landessportbund Rheinland-Pfalz

Landessportbund Sachsen

Landessportbund Sachsen-Anhalt

Landessportbund Thüringen

Landessportverband Baden-Württemberg

Landessportverband für das Saarland

Landessportverband Schleswig-Holstein

27,5 Millionen Mitglieder in 91.000 Vereinen


DOSB | Sport bewegt!

www.dosb.de


Sport bewegt!


Vorworte

Horst Köhler, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

Thomas Bach, Präsident des DOSB, IOC-Vizepräsident und Olympiasieger im Florettfechten 1976 in Montreal

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Liebe Freunde des Sports,

der Sport, so sagt man, ist ein Spiegel unserer Gesellschaft. Das stimmt, aber es ist nur die

mehr als 27 Millionen Mitgliedschaften in 91.000 Vereinen und 97 Verbänden bilden im

halbe Wahrheit. Der Sport ist auch ein Teil unserer Gesellschaft. Er spiegelt nicht nur wider,

Deutschen Olympischen Sportbund die größte Personenvereinigung unseres Landes.

sondern prägt und beeinflusst das Ganze. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Werte pflegen und fördern, die eng mit dem Sport verbunden werden: Leistung, Wettbewerb, Fair Play,

Leistung, Lebensfreude, Gesundheit und die Vermittlung von Werten wie Toleranz, Fair Play,

Disziplin, Teamgeist und Gewaltlosigkeit.

Teamgeist, all das findet im Sport seinen Widerhall. Nirgendwo sonst kann eine der größten gesellschaftspolitischen Aufgaben der Gegenwart so gut erfüllt werden wie im Sport –

Alle können dazu beitragen: die Spitzensportler als gutes Vorbild für junge Menschen. Aber

Sport ist gelebte Integration. Tagtäglich treiben überall in Deutschland Menschen unter-

auch die Zuschauer von Sportveranstaltungen. Sie vermitteln durch ihr Verhalten Werte.

schiedlicher Herkunft, Hautfarbe, Religion, sozialer Stellung oder Weltanschauung gemein-

Unter ihnen finden wir stille Helden des Alltags, die im Stadion, in Bus oder Bahn Zivilcou-

sam Sport, lernen sich kennen und

rage beweisen, und jene, die sich in einem Fanprojekt engagieren. Sie können uns Vorbil-

respektieren.

der sein, auch wenn wir über sie viel seltener hören,

»Der Sport ist

Der Sport erfüllt gesund-

gelebte Integration – und

indem er alle Generationen

als sie es verdient hätten.

»Der Breitensport ist das Fundament, Sport begeistert und stärkt

auf das sich unser internationales Ansehen als Sportnation gründet.«

den Zusammenhalt unserer

das tagtäglich.«

heitspolitische

Aufgaben,

in Bewegung hält. Dafür, wie für vieles andere, entwickelt der DOSB

Gesellschaft. Was wären die vie-

Projekte und führt sie durch. Der Umwelt-

len Weltmeisterschaften, die Olympi-

schutz spielt auch im Sport eine bedeutende Rolle, dem

schen Spiele oder die Paralympics ohne ihre

im Bereich Sportentwicklung Rechnung getragen wird. Der DOSB vermittelt Wissen und Kom-

treuen Fans und ohne die unvergleichliche Stimmung?

petenzen. Und er wirkt gemeinsam mit der Deutschen Sportjugend vielfältig in den Schulen und

Und wer sich sportlich betätigt, macht schnell die Erfahrung, wie sehr Sport zur Gesundheit und zur Lebens-

Jugendorganisationen. Schon hier werden durch Präventionsprogramme auch im Kampf gegen

freude beiträgt. Für mich zum Beispiel ist Sport eine Art »Grundnahrungsmittel«. Bewegung tut gut, und sie

Doping die Grundlagen für faire und saubere Erfolge gelegt.

macht Spaß. Die Höchstleistung ist dabei nicht das Maß aller Dinge. Viel wichtiger sind Freude und persönliches Wohlbefinden.

Die vorliegende Broschüre gibt Ihnen einen Überblick über die Struktur und die Aufgabengebiete des Deutschen Olympischen Sportbundes. Informieren Sie sich über den Sport in Deutsch-

Darüber hinaus bietet das Vereinsleben Gelegenheit zur Begegnung in der Gemeinschaft, und das über die

land, erfahren Sie, was so viele motiviert, im Sport tätig zu werden: 7,5 Millionen Menschen

Generationen hinweg. Mein Dank geht an die vielen ehrenamtlichen Helfer, ohne die der heutige Breitensport

engagieren sich im DOSB freiwillig. Eine beeindruckende Zahl, die unterstreicht, was auch die

nicht möglich wäre. Der Breitensport ist das Fundament, auf das sich unser internationales Ansehen als Sport-

130 hauptamtlichen Mitarbeiter des DOSB jeden Tag antreibt: Sport bewegt, immer und überall.

nation gründet. Darum ist es gut, dass Spitzensport und Breitensport in Deutschland mit einer Stimme sprechen und ihre Ziele im Deutschen Olympischen Sportbund gemeinsam verfolgen.

Herzlichst Ihr

Herzlichst Ihr

8 | Vorworte

Vorworte | 9


Sport und Gesellschaft


Sport als Schule der Demokratie Von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel

S

port ist ein unverzichtbarer Teil unserer Alltagskultur. Er vermittelt Lebensfreude, verbessert Lebensqualität und prägt unsere Freizeitgestaltung. Beinahe jeder dritte Deutsche ist Mitglied eines Sportvereins. Die meisten von ihnen sind Tag für Tag im

Training oder in Wettkämpfen aktiv. Mehr als sieben Millionen Freiwillige engagieren sich in mehr als 91.000 Sportvereinen als Betreuer, Trainer oder Helfer. Diese Sportverbundenheit sucht weltweit ihresgleichen. Daher war es richtig, dem deutschen Sport mit der Gründung des Deutschen Olympischen Sportbundes 2006 ein gemeinsames Dach und eine

»Der Sport vermittelt

starke Stimme zu geben. So kann der Sport seiner Rolle als ge-

Lebensfreude, verbessert Lebens-

sellschaftliches Bindeglied noch besser gerecht werden. Leistungs-

qualität und prägt unsere

Akzeptieren und Einhalten von Regeln und Normen – Sport

willen, Respekt und Toleranz, Kameradschaft und Fairness sowie stärkt die Persönlichkeit und unser gesellschaftliches Miteinander

Freizeitgestaltung.«

gleichermaßen. Für drei Viertel aller Kinder und Jugendlichen bieten Sportvereine hervorragende Möglichkeiten der sozialen Integration.

Die besondere gesellschaftliche Bedeutung des Sports zeigt sich auch in der Gesundheitsvorsorge. Sport hält Kinder, Erwachsene und Ältere fit. Dabei spielt auch der Schulsport eine wichtige Rolle. Wer viele Stunden still sitzen und sich konzentrieren soll, braucht einen regelmäßigen Ausgleich durch Bewegung. Zudem ist Schulsport hilfreich dabei, Gewichtsproblemen und Haltungsschäden vorzubeugen. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ist begeisterte Zuschauerin beim Sport. Nach den Spielen in Peking empfing sie die deutschen Medaillengewinner.

Seine Breitenwirkung gewinnt der Sport nicht zuletzt aus der Faszination des Spitzensports. Mit ihrer Professionalität und Fairness, mit ihrem Willen zur Höchstleistung und ihrer Ausdauer, auch nach Misserfolgen nicht aufzugeben, übernehmen Spitzensportler eine gesellschaftliche Vorbildfunktion – mehr noch: Sie sind ausgezeichnete Botschafter unseres Landes. Es ist also wichtig, dass das Leistungsprinzip glaubwürdig bleibt. Dafür muss der organisierte Sport aber auch mit allen Möglichkeiten Doping konse-

Die Fußball-WM 2006 war ein besonders gelungenes Beispiel für erfolgreiche Sympathiewerbung in aller

quent und erfolgreich bekämpfen. Die Bundesregierung leistet Hilfe bei der Dopingforschung und -analytik sowie beim Ausbau von Dopinglaboren und Kontrollverfahren. Nur dopingfreier Sport kann begeistern. Nur ohne Doping können erfolgreiche Athleten auch an-

»Spitzensportler sind ausgezeichnete Botschafter unseres Landes.«

Welt. Die Bundesregierung unterstützt auch die Teilnahme an und die Ausrichtung von Olympischen und Paralympischen Spielen und anderen hochrangigen internationalen Titelkämpfen. Ebenso stehen wir bedeutsamen Veranstaltungen in Bereichen der nichtolympischen Verbände oder des Breitensports, wie etwa den World Games oder dem Internationalen Deutschen Turnfest,

dere Menschen für den Sport gewinnen und Anerken-

hilfreich zur Seite. Hinzu kommt die Sportförderung von

nung ernten – für sich, für ihren Verein und für ihr Land.

Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll. Olympiastützpunkte, Bundesleistungszentren und Bundesstützpunkte stehen als

»Die Anerkennung des deutschen Sports ist für Deutschland von unschätzbarem Wert.«

Serviceeinrichtungen allen Kader athleten zur Verfügung – mit oder ohne Behinderung. Gleichberechtigung wird etwa auch bei der Bewerbung der Stadt München für die Olympischen Winterspiele und die Paralympics 2018 großgeschrieben. Olympische Spiele versprechen ebenso wie die Paralympics mit ihren mitreißenden sportlichen Höhepunkten immer wieder unvergessliche Erlebnisse. Sie sind ein ganz besonderer Ausdruck der völkerverbindenden Kraft des Sports. Als Sportnation wissen wir schon seit Langem: Die Anerkennung, die der deutsche Sport weit über unsere Landesgrenzen hinaus erfährt, ist für Deutschland von unschätzbarem Wert. ● Sport als Schule der Demokratie | 13


Sportentwicklung


Sportentwicklung im Blickpunkt Ein starkes Team im Haus des deutschen Sports

Hier werden die Hebel in Gang gesetzt, damit die Menschen in Deutschland sportlich aktiv werden können: das »Haus des Deutschen Sports« (Bild links und Mitte). Auf dem Olympischen Sport-Kongress in Berlin wird über die Gegenwart und Zukunft des deutschen Sports diskutiert.

D

er eine läuft, weil er so auf gute Ideen kommt. Die andere kickt, weil ihre Flan-

Sport kann vieles (sein)! Er unterstützt, Fremde zu integrieren, er bietet jungen Familien

ken in jeder Sprache verstanden werden. Und der Dritte tanzt, weil seine Füße

Raum für Sport, Spiel und Begegnung und ist Heimat für eine wachsende Zahl

noch immer eleganter über das Parkett gleiten als die seines Enkels. Der Vierte

älterer Menschen. Damit jeder in Deutschland all diese Möglichkei-

tut es für die körperliche Fitness und für die Fünfte ist es das Highlight der Woche, wenn

ten erfahren kann, bedarf es gerade auch auf Bundesebene

sie montags abends beim Sport ihre Freundinnen trifft. Die Gründe, Sport zu treiben, sind

eines kompetenten Teams, das die gesellschaftliche Dy-

so vielfältig wie die Menschen, die sich für den Sport begeistern, und so

namik beobachtet und in sportliche Entwicklungs-

verschieden wie die Räume, die sie für ihre Aktivitäten brauchen.

prozesse übersetzt. Die Mannschaft des Geschäfts-

»Die Gründe, Sport zu

bereiches Sportentwicklung tut genau dies. Um im

treiben, sind so vielfältig wie die Menschen.«

16 | Sportentwicklung

»Sporträume und Umwelt«, »Gesundheit und Prävention«,

Bild des Sports zu bleiben: Sie beobachtet und analy-

»Bildung und olympische Erziehung«: Diese Themen bilden

siert das Spiel, um schließlich verwertbare Hinweise zu Taktik

die Säulen des Breitensports – sein Fundament sind die großen

»Es geht um Menschen, die Sport organisieren, anbieten und aktiv betreiben.«

und Trainingssteuerung zu geben.

Zielgruppen im Sport: Familien, Frauen, die »jungen« Alten der Gesellschaft und die ebenfalls wachsende Zahl an Menschen mit Migrations-

All das funktioniert aber nur durch eine breite Unterstützung im ganzen Land. Deshalb

hintergrund. Dieses Gerüst gibt den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im

zeichnet der DOSB mit dem Preis »Pro Ehrenamt« Menschen aus, die sich in ganz besonderer

DOSB-Geschäftsbereich Sportentwicklung den Rahmen vor, in dem sie alles in Bewegung

Weise um die Förderung und Verbesserung von Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche

setzen, was auf Bundesebene erforderlich ist, damit sich die vielen aktiven Menschen, die

Engagement im Sport verdient machen. Bei den »Sternen des Sports« werden jedes Jahr

sich sportlich, bürgerschaftlich oder auch ehrenamtlich engagieren, austoben können. Hier-

besonders aktive Vereine prämiert, die sich aufgrund ihres außergewöhnlichen gesell-

bei wissen sie sich Seite an Seite mit den Landessportbünden, die sich dieser Aufgabe auf

schaftlichen Engagements über Landes wettbewerbe für das Finale auf Bundesebene quali-

Länderebene stellen, während sich bei den bundesweit organisierten Sportverbänden alle

fizieren. Und schließlich wird bei »Mission Olympic« Jahr für Jahr die aktivste Stadt

diese Themen um die jeweiligen Sportarten drehen.

Deutschlands gesucht und nicht nur finanziell bei ihren Aktivitäten unterstützt. ● Sportentwicklung | 17


Herausforderung Sportentwicklung Schwerpunkte Sporträume, Umwelt und freiwilliges Ehrenamt

Ob alt oder jung, klar ist: Die vielen engagierten Menschen im Sport sind seine Basis. Ohne Ehrenamtliche gäbe es keine Sportvereine in Deutschland, ohne Übungsleiter und Übungs-

S

leiterinnen keine qualifizierten Sportangebote. Ihr Engagement ist Teil einer ganzheitlichen Bildung, für die der Sport einzigartige Möglichkeiten bietet. portvereine in Deutschland – eine moderne Erfolgsgeschichte. Alle Herausforderungen, die die moderne Gesellschaft stellt, haben sie gemeistert.

Daher beschäftigt sich der DOSB intensiv mit Bildungsprozessen im Sport. Hierbei geht es

Demografischer Wandel, Veränderung von Lebens -

um die Förderung von Zivilengagement, Ehrenamt und Beruf, um Ausbildungen für den Ver-

stilen, Anforderungen des Umweltschutzes sowie das wachsende Konkurrenzumfeld für die Vereine spiegeln

sich in den sich verändernden Angeboten der Sportvereine wider. Um dieses Programm gestalten zu können, sind engagierte Menschen genauso unverzichtbar

»Engagierte Menschen

einssport, aber auch um schulische Bildung. Eine qualitätsgesicherte Aus- und Weiterbil-

sind genauso unverzichtbar wie

garantieren. Hierzu wurden Studien erarbeitet, die die zentralen Herausforderungen für die

dung soll die Zukunft und die Existenz der Sportvereine und ihrer Organisationen Sportvereine aufgreifen und Anleitungen sind für die Aus- und Weiterbildung

geeignete Sporträume.«

im Sport.

»Das Engagement der

wie geeignete Sporträume. Angesichts der zunehmenden Komplexität und des Wandels unserer Gesellschaft sind »en-

Ehrenamtlichen ist Teil einer

gagierte Menschen« und »geeignete Räume« die großen Herausforderungen für die Sport-

ganzheitlichen Bildung.«

entwicklung in Deutschland. Der DOSB stellt sich dieser Aufgabe, damit auch morgen und übermorgen alle ihren Sport mit Lust und Laune ausüben können.

Gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz

der

Länder

(KMK) hat der DOSB Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Schulsports entwickelt und sie

explizit um die Bedürfnisse junger Menschen mit BeDer demografische Wandel hat den Sport längst erreicht und wird ihn in vielfältiger Weise

hinderungen erweitert. DOSB und KMK wollen den Sport insgesamt stärken und gemein-

noch lange in Bewegung halten. In den Vereinen und Verbänden werden Nachwuchsman-

same Antworten auf die Schulentwicklungsprozesse finden, die den Vereinssport

gel und gesellschaftliche Alterung Spuren hinterlassen. Die sich ändernden Rahmenbedin-

unmittelbar berühren. Hierzu zählen die flächendeckende Einführung der Ganztagsschule

gungen bieten dem organisierten Sport aber auch Chancen und Entwicklungspotenziale –

und das verkürzte Abitur (G8). Beide haben einen wachsenden Einfluss auf die Mitglied-

und zwar auf breiter Ebene. Vereine und Verbände sind mehr denn je gefordert, sich mit den

schaft von jungen Menschen im Sportverein und auf die zeitliche Verfügbarkeit von kom-

Herausforderungen der Zukunft auseinanderzusetzen und mutig neue Wege zu gehen. Je

munalen Sportstätten für Training und Wettkampf.

früher sie das Wissen über Auswirkungen und Facetten des demografischen Wandels in ihre Planungen einbauen, desto stärker bleiben sie Herr des Geschehens.

18 | Herausforderung Sportentwicklung

»

Herausforderung Sportentwicklung | 19


Herausforderung Sportentwicklung Schwerpunkte Sporträume, Umwelt und freiwilliges Ehrenamt

Die Vielfalt des Sports zeigt sich auch in der Gleichstellungspolitik des DOSB, der aktiver Partner in der bundesweiten Kampagne »Vielfalt als Chance« ist. Dabei steht die Förderung von Mädchen und Frauen im Vordergrund. Immerhin sind 40 % der 27,5 Millionen Mit-

»Von den 27,5 Millionen

gliedschaften des DOSB Mädchen und Frauen. Doch nach wie vor gilt die Regel: Je »höher« die Funktionen, desto geringer ist der Frauenanteil. Es bewegt sich

Mitgliedschaften des DOSB sind 40 % Mädchen und Frauen.« Mehr als 10 Millionen Frauen sind Mitglied im DOSB und eine wichtige Kraft im Sport.

einiges bei der Gleichstellung, aber das Marathon-Ziel der Chancengleichheit ist noch nicht erreicht. Das Sportland Deutschland war in den vergangenen Jahren Gastgeber zahlreicher Weltmeisterschaften und ist deswegen reich an modernen Sportstätten – besonders in den Großstädten. Gleichwohl kämpfen die Vereine vor Ort mit zu wenigen und häufig sanierungsbedürftigen und überalterten Sportstätten. Für die Sportvereine ist dies in ihren Anstrengungen um Mitgliedergewinnung und -bindung ein eindeutiger Nachteil gegenüber kommerziellen Sportanbietern. Ein milliardenschwerer Sanierungs- und Modernisierungsstau und die Dynamik der Sportentwicklung haben zur Folge, dass die vorhandenen Sportstätten immer weniger zu den veränderten Sportbedürfnissen und -motiven passen. Gefragt sind deswegen finanzierbare Lösungen für moderne, bedarfs-

»Gefragt sind finanzierbare Lösungen für moderne und be darfs gerechte Sporträume.«

gerechte Sporträume, die Kreativität von Vereinen und Fachleuten sowie das enge Zusammenspiel von Kommunen und Fachverbänden, um dem Sport Entwicklungsperspektiven zu eröffnen. Der DOSB setzt sich dabei für

die Umweltverträglichkeit von Standort, Bau, Betrieb und Unterhaltung von Sportanlagen und eine effiziente Verwendung von Wasser und Energie ein. Ohne Sportplatz kein Fußball, ohne Turnhalle kein Fitnesskurs, ohne Waldwege kein Lauftreff: Sport findet nicht nur in Sporthallen oder auf Fußballplätzen statt, sondern auch in Natur und Landschaft. Deshalb vertritt der DOSB die sportbezogenen Umweltinteressen im politischen Raum und fördert die Umwelt- und Naturschutzaktivitäten seiner Mitgliedsorganisationen, um dem Sport Entwicklungsper s pektiven zu eröffnen. ●


Der Sportverein Lebendiges Kulturgut unserer Zeit

So bunt das Angebotsspektrum im Sport ist, so vielfältig ist die Vereinslandschaft insgesamt. Wie viele andere Vereine auch widmet sich der SV Rhenania Hamborn umfassend der Aufgabe, Menschen mit Migrationshintergrund für sich zu gewinnen und über gemeinsames Sporttreiben zu integrieren. Die Freiburger Turnerschaft betreibt einen sportbetonten Kindergarten und hat sich auf den Weg gemacht, Träger einer sportbetonten Schule zu werden. Der TV Dienheim kooperiert höchst eindrucksvoll mit den ansässigen Schulen, der TVG Holsterhausen wurde als ein Musterbeispiel für ökologisches Engagement bereits mehrfach ausgezeichnet. Sportvereine haben gerade in ihrer Vielfalt eine enorme Bedeutung: Sie sind der soziale Kitt unserer Gesellschaft, weil sie Menschen in einem freiwilligen und emotional positiv besetzten Rahmen zusammenbringen. Schon vor fast 200 Jahren hat d i e E r f o l g s g e-

»Der deutsche Sport-

schichte der Turn- und Sportvereine ihren Anfang genommen. Nach wie vor steigende Mitgliederzahlen sind bis heute

verein ist seit 200 Jahren eine

ein Beleg für ihre hohe Akzeptanz bei

Erfolgsgeschichte.«

den Bürgern und Bürgerinnen. Selbst die Gruppe der bis 14-Jährigen verzeichnet steigende Zahlen – und das trotz rückläufiger Geburtenraten seit über 40 Jahren. Da kann man den 7,5 Millionen engagierten Menschen im Sport nur zurufen: Herzlichen Glückwunsch, vieles richtig gemacht! Diese Erfolgsgeschichte wäre ohne das differenzierte System der Sportorganisationen nicht denkbar: Sie entwickeln große Bindungskräfte vor allem für junge Menschen, indem sie den Spiel- und Wettkampfbetrieb pflegen, den Ligenbetrieb organisieren, Wettkampfrichterwesen entwickeln, für all dieses ausbilden und somit die attraktiven Möglichkeiten zur Weiterqualifikation vorhalten. Mit diesen Aufgaben, mit ihren vielfältigen Angeboten für Erwachsene und mit ihrer umfassenden Interessensvertretung im politischen Bereich tragen die Sportverbände ihren Teil dazu bei, dass eine Erfolgsgeschichte aus Deutschland fortgeschrieben wird, die Vorbild für viele andere Länder dieser Erde ist.●

G

äbe es den Sportverein nicht, man müsste ihn erfinden.« Diese Redewendung ist so aktuell wie eh und je. In Deutschland existieren mehr als 91.000 Sportvereine mit 27,5 Millionen Mitgliedschaften. Damit gehört ein

Drittel der deutschen Bevölkerung einem Sportverein an. Keine andere Organisation zählt so viele Mitglieder.

»Gäbe es ihn nicht,

Sportvereine sind die größte Bürgerbewegung in Deutschland.

man müsste ihn erfinden: den Sport-

Ein jeder findet in seinem Sportverein um

verein als sozialen Kitt.«

die Ecke eine große Vielfalt an Sport und Bewegung. Vom Fußball bis zum Radball, vom Sportkegeln bis zum Judo, vom Turnen bis zum Schach, vom Talentschuppen für Kinder bis zum gesundheitsorientierten Rücken-fit-Kurs – alles ist dabei: Sportvereine in Deutschland bieten ein vielfältiges und qualifiziertes Angebot, flächendeckend, wohnortnah und zu sozial verträglichen Preisen.

22 | Der Sportverein


Das Ehrenamt Immer mehr Deutsche engagieren sich freiwillig im Verein

E

ngagement im Sportverein macht Spaß und stärkt die Gemeinschaft. Dabei ist das klassische Ehrenamt – der zuverlässige Kassenwart oder die langjährige Übungsleiterin – heute noch genauso gefordert wie früher. Doch die Aufgaben im Sport

sind vielschichtiger geworden. Ob fürs Vereinsfest oder für den Stadtmarathon, ob fürs Turnfest oder die Fußball-Weltmeisterschaft – zunehmend werden »Volunteers« gesucht und auch

gefunden.

Denn

gerade

kurzfristige

Einsätze

werden

immer

beliebter.

Ehrenamt und Zivilengagement, zwei der Säulen des Vereinslebens, bieten

ment bereichert jede und jeden und ist oft sogar ein entscheidendes Kriterium für die berufliche Karriere. Das belegen die

in Deutschland nicht gäbe, dann wäre

»Das Ehrenamt im Sport leistet

diese Gesellschaft nicht nur ärmer;

538 Millionen Arbeitsstunden im Wert

umfassenden Raum für individuelle Bildungsprozesse, und sie lassen sich auch ins Berufsleben übertragen: Dieses Engage-

»Wenn es das ehrenamtliche Engagement

»Mehr als 7,5 Millionen

tionieren«, sagt Bundesminister Peer

von 8,1 Milliarden Euro.«

Steinbrück, Träger des DOSB Preises »Pro Ehrenamt« 2007. Die Zahlen aus dem

Menschen betätigen sich freiwillig im Sport.«

ich behaupte, sie würde nicht funk-

Sportentwicklungsbericht 2005/2006 bestätigen diese These: Allein im Sport leisten die ca. 2,1 Millionen ehrenamtlichen Mitarbeiter jährlich gut

Ergebnisse des DOSB-

538 Millionen Stunden unentgeltliche Arbeit für alle, was einer volkswirtschaftlichen Wert-

Sportentwicklungsberichtes

schöpfung von gut 8,1 Milliarden Euro entspricht.

aus dem Jahr 2008 – an der Online-Befragung zur Analyse der Situation der deutschen Sportvereine haben sich mehr als 13.000 Vereine beteiligt. Darin zeigt sich, dass allein

Informationen zum Ehrenamt finden sich unter: www.ehrenamt-im-sport.de. ●

in den Sportvereinen 2,1 Millionen Menschen – davon 1 Million auf der Vorstandsund 1,1 Millionen auf der Ausführungsebene (Trainer, Übungsleiter, Schieds- und Kampfrichter) – quasi rund um die Uhr ein Ehrenamt bekleiden. Insgesamt engagieren sich mehr mehr als 7,5 Millionen Menschen freiwillig im Sport. Arbeit an der Basis: Der Wert von Ehrenamt und Zivilengagement ist für den Sport und für die Gesellschaft ein bedeutendes Gut.


Sport ist gesund – und verbindet Herkunft, soziale Schicht oder Alter – im Sport lösen sich die Barrieren auf

sind über 15.000 Gesundheitssportangebote in Vereinen zertifiziert. Das Siegel garantiert eine hohe Qualität und eröffnet dem Verein und damit auch dessen Mitgliedern Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Krankenkassen. Unter www.sportprogesundheit.de findet sich das passende Sportangebot vor Ort. Postleitzahlen zugeordnet, werden qualifizierte Kurse – von Nordic-Walking über Wassersport bis hin zu Ausdauerangeboten – beschrieben und aufgelistet. Besonders sportfernen Men schen wird so der Einstieg in ein bewegungsbetontes

»›SPORT PRO GESUNDHEIT‹

Leben erleichtert.

und ›SPORT PRO FITNESS‹: zwei Auch das seit Oktober 2008 verfügbare Qualitätssie-

Initiativen für Jedermann.«

gel »SPORT PRO FITNESS« soll hohe Qualität im Vereinsbereich auszeichnen: »SPORT PRO FITNESS« ist das Zertifikat für

die wachsende Zahl vereinseigener Fitnessstudios. Unter www.richtigfit.de finden sich zahlreiche sportliche Anregungen: ob klassische Fitnesstipps, ein Lauf-Spezial oder der Tipp des Monats – die Vorschläge zur richtigen Art der Bewegung, auch im Alter, sind fundiert und praxisnah.

Bewegung als verbindendes Element: Diese Erfahrung soll nicht nur Kindern vorbehalten sein. Doch Prävention von Fehlernährung, Bewegungsman-

»Sport hilft, sich an

gel und Übergewicht sind nicht die einzigen Themen, die über den aktiven Sport hinausgehen,

vorgegebene Strukturen anzupassen.

bei denen sich der DOSB seiner Verantwortung

D

stellt.

Das ist wichtig für später.«

ass Sport guttut, wissen alle, die ihren inneren Schweinehund schon mehr als

Der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund

einmal überwunden haben. Auch dass ungefähr zwei Stunden Sport pro Woche

kommt eine besondere Bedeutung zu: Seit 1989 existiert das durch den Bund geförderte

das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung deutlich verringern, haben viele schon

Programm »Integration durch Sport«, jährlich findet im September der »Tag der Integra-

einmal gehört. Die gesundheitsfördernde und präventive Wirkung des Sports ist bekannt:

tion« statt. Und die sportlichen Argumente sind überzeugend: kaum Sprachbarrieren, all-

Der Blutdruck sinkt, die Durchblutung steigt, und als Belohnung purzeln die überflüssigen

gemeingültige Regeln, Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Akzeptanz – das

Pfunde. So weit, so klar. Doch allein vom Hörensagen setzen sich die Füße noch nicht in

sind nur einige Punkte, die aus einem Fremden bald einen Mitspieler machen. »Ich habe

Gang: Bewegungsmangel und die daraus entstehen-

den Integrationsprozess selbst durchgemacht und weiß, worauf es ankommt«, sagt Max

den Erkrankungen sind in Deutschland ein zu-

Reusch. Der gebürtige Russe ist einer von sechs Integrationsbotschaftern des DOSB. Und

»Bewegungsmangel und seine Folgen sind in Deutschland ein zunehmendes Problem.«

nehmendes Problem.

weiter: »Es ist wichtig, dass die Jugendlichen nicht unter sich bleiben. Wie soll da Integration passieren?« Reusch glaubt: »Sport hilft, sich an vorgegebene Strukturen anzupassen,

Hier setzt der DOSB mit seinem Qualitätssiegel »SPORT PRO GESUNDHEIT« an. Das

das ist wichtig für später.« Unter www.integration-durch-sport.de finden sich zahlreiche Beispiele für die Integrationsarbeit an der Vereinsbasis.

»

Siegel ist mehr als nur ein Wegweiser durch den Dschungel der Sportangebote: Es ist auch Netzwerk für alle, die auf der Suche nach einer sportlichen Heimat sind. Derzeit

26 | Sport kennt keine Grenzen

Sport kennt keine Grenzen | 27


Sport ist gesund – und verbindet Herkunft, soziale Schicht oder Alter – im Sport lösen sich die Barrieren auf

Das von Max Reusch erwähnte »später« ist für den DOSB auch in einem anderen Zusammenhang wichtig. In einer Gesellschaft, deren Altersdurchschnitt mittelfristig auf 50 Jahre steigen – aktuell liegt er bei 42 Jahren – und in der die Gruppe der Hochaltrigen (über 80 Jahre) drastisch zunehmen wird, sind Sport und Bewegung für ältere Menschen von großer Bedeutung. Die 2003 ins Leben gerufene Initiative »Richtig fit ab 50« setzt genau dort an: Das Modellprojekt erprobt in vier Einzelprojekten, wie bei Männern und Frauen über 50 Jahren Barrieren gegenüber der Aufnahme von Bewegungsaktivitäten abgebaut werden können. Denn um zu erfahren, wie gut es tut, Sport zu treiben, ist es nie zu spät. Wertvolle Hinweise zum demografischen Wan-

»Es ist nie zu spät, um zu erfahren, wie gut es tut, Sport zu treiben.«

del und eine Fülle hilfreicher Beispiele aus dem Vereinssport finden sich auf www.dosb.de. ●

Gemeinsam stark für die Zukunft Der Deutsche Olympische Sportbund bedankt sich bei seinen Partnern und freut sich auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.

Acer, adidas, APA, Atos Origin, AWD, Barmer Ersatzkasse, Bauerfeind, Bäumler, Bego, Betty Barclay, BKK Essanelle, Bogner, Bundesdruckerei, Coca-Cola, Commerzbank, DB Schenker, Dertour, Deutsche Telekom, dpa Picture-Alliance, Juice Plus, kinder, Lidl, Lufthansa, GE, Payback, McDonald‘s, Mercedes-Benz, medienfabrik Gütersloh, MDM, Mercure Hotels, Messe Düsseldorf, Müllermilch, neckermann.de, Olympische Sport-Bibliothek, Omega, Panasonic, Richard Borek, Samsung, sebamed, Sparkassen-Finanzgruppe, Sioux, Triumph, Visa, Volks- und Raiffeisenbanken, Zurich


»Die Vereine sind das Herz des deutschen Sports« Ein Interview mit DOSB-Präsident Thomas Bach

Wie steht es um die Förderung der Ehrenamtlichen, die ja das Rückgrat des Sports ausmachen? Thomas Bach: Es hat Fortschritte gegeben. Mit 7,5 Millionen haben wir mehr denn je Menschen, die bereit sind, sich zu engagieren. Allerdings, die Form hat sich geändert. Es gibt keine Probleme beim Einsatz für Projekte. Doch es gibt Ressentiments, sich langfristig in Vorständen zu engagieren. Die Hürden sind die Büro kratisierung und die persönliche Haftung. Da muss es Verbes-

»Wir haben 7,5 Millionen

serungen geben.

Menschen, die bereit sind, sich Wie steht es um die Partnerschaft mit der Wirtschaft?

zu engagieren.«

Welche Chancen gibt es, dass sie sich stärker im Sport engagiert? Thomas Bach: Man kann von einem erheblichen Ausbau sprechen. Wir

haben neue Partner hinzugewonnen. Und es gibt mit der vertikalen Vermarktung, die beim Spitzensport einsetzt und heruntergebrochen wird bis zur Basis, ein neues Konzept. Die erfolgreiche Aktion »Mission Olympic« und die Unterstützung für das Sportabzeichen sind gute Beispiele. Sie betonen immer wieder die Autonomie des Sports. Wo ziehen Sie die Grenze zur Politik und zur Wirtschaft? Thomas Bach: Es geht um die Selbstbestimmung. Der Sport muss die Möglichkeiten haben, seine eige-

»Der Sport muss die Möglichkeit haben, seine eigenen Regeln durchzusetzen.«

nen Regeln durchzusetzen. Das ergibt sich aus dem Grundgesetz und der dort garantierten Vereinigungsfreiheit. National Thomas Bach, der DOSB-Präsident, sieht den Sport in einer herausragenden gesellschaftspolitischen Stellung.

Beim Festakt zur DOSB-Gründung haben Sie gesagt, der deutsche Sport breche auf zu neuen Ufern, »wir wollen den Wert des Sports mit seinen Werten steigern«. Was ist der größte Mehrwert, den die vereinigte Dachorganisation auf ihrer Habenseite verbuchen kann? Thomas Bach: Die gesteigerte gesellschaftspolitische Stellung des Sports. Er ist in seiner sozialen Funktion und Bedeutung breit anerkannt. Der Sport ist einbezogen in gesellschaftspolitische Entscheidungen und Aktivitäten. Einen Ausdruck findet das in der Aussage von Bundespräsident Horst Köhler: »Sport ist ein Grundnahrungsmittel«. Wird die Stimme des Sports in Staat und Gesellschaft nun öfter gehört? Thomas Bach: Dafür gibt es handfeste Belege. Der Sport findet bei den Spitzen des Staates nicht nur ein offenes Ohr. Er arbeitet mit der Politik auch eng zusammen. Kooperationen gibt es mit elf Ministerien. Das schlägt sich nieder in erheblichen finanziellen Zuwächsen, und das gilt nicht nur für den Leistungssport.

30 | Interview Thomas Bach

»Sport ist einbezogen in gesellschaftspolitische Entscheidungen und Aktivitäten.«

haben wir eine wirkliche, von der Politik respektierte Partnerschaft. Und die nationale Politik hilft dem Sport auch auf europäischer Ebene bei der Sicherung seiner autonomen Rechte.

»


»Die Vereine sind das Herz des deutschen Sports« Ein Interview mit DOSB-Präsident Thomas Bach

Und welche Regeln gibt es für die Partnerschaft mit der Wirtschaft? Thomas Bach: Partnerschaft heißt Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil. Der Wirtschaft muss immer wieder deutlich gemacht werden, dass sie keine milde Gabe gibt und auch keinen Zuschuss, sondern in die Zukunft der Gesellschaft investiert. Und natürlich darf sie auch eine klare Gegenleistung erwarten. Die Fusion von DSB und NOK sollte den deutschen Sport

»Die Wirtschaft gibt keine

ja auch in seiner Internationalität stärken. Ist das geDOSB-Präsident Thomas Bach versteht sich während der Olympischen Spiele als Teil der Olympiamannschaft. Der Ex-Fechter steht ständig in Kontakt mit den Athleten: links mit Anni Friesinger, rechts mit Christina Obergföll.

lungen?

milde Gabe, sondern investiert

Thomas Bach: Unsere Bewerbung mit München für die Winterspiele 2018 ist der sichtbarste Ausdruck dafür: Wir

in die Zukunft.«

stellen uns dem internationalen Wettbewerb, und das nicht ohne Erfolgsaussichten. Wir arbeiten mit dem Auswärtigen Amt an einem gemeinsamen Programm und werden vom Bundesinnenministerium unter-

stützt. Wir haben zudem Kooperationsabkommen mit Ländern auf allen Kontinenten ab-

Dennoch: Ist der deutsche Sport nicht ein Paradebeispiel für einen sogenannten

geschlossen, weitere Abkommen werden folgen.

»Überföderalismus«? Thomas Bach: Wir leben in einer Vielfalt. Dafür stehen 91.000 Vereine, sie sind das Herz

Auch nach der Fusion besteht der Auftrag, die

des deutschen Sports. Der DOSB will ihr Vertreter, ihr Dienstleis ter sein. Da wäre ein Hang

inneren Reformen des DOSB voranzutrei-

zum Zentralismus fatal. Man würde einengen. Etwas anders verhält es sich mit dem Spit-

»Zwischen Leistungs- und

ben. Was ist da der Stand der Dinge? Thomas Bach: Der Sport hat seine innere Geschlossenheit sehr schnell gefunden.

zensport. Hier hat der DOSB mit seinen Zielvereinbarungen bereits ein Mehr an Steuerung erreicht. Wichtig ist: Die letzte Verantwortung muss bei den Fachverbänden bleiben.

Breitensport dominiert der Wille

Auch im Sinne einer Balance zwischen Breitensport und Leistungssport. Das schließt

zur Gemeinsamkeit.«

Die Dopingproblematik ist die Glaubwürdigkeits- und auch Existenzfrage des deutschen Sports. Wie wird der DOSB damit weiter umgehen?

Auseinandersetzungen um Interessen mit ein und auch

Thomas Bach: Sie bleibt eine unserer großen Prioritäten, aufbauend auf unserem

Kritik. Doch am Ende dominiert der Wille zur Gemeinsamkeit.

10-Punkte-Anti-Doping-Aktionsplan. Die Struktur ist da, die Vorgaben sind gemacht, auch durch die Stärkung der NADA. Als besondere Herausforderung bleibt, vor allem die Hintermänner zu entlarven und

Mit Freude zeichnet Thomas Bach Preisträger des Wettbewerbs »Sterne des Sports« aus.

zu bestrafen. Das geht nicht ohne verbesserte Zusammenarbeit von Sport und Staat. Die Verbände müssen bei begründetem Verdacht mehr mit Strafanzeigen reagieren, der Staat muss ihnen mehr Informationen

»Im Anti-Doping-Kampf sind die Strukturen da und die Vorgaben gemacht.«

zu seinen Ermittlungen liefern. Interview: Günter Deister, ehemals Sportchef der Deutschen Presse-Agentur

Interview Thomas Bach | 33


Sportlich in aller Welt Der DOSB – ein internationaler Partner für den Sport

Der DOSB gestaltet die Entwicklung des Sports weltweit gemeinsam mit seinen Partnern.

S

Seit Anfang der 1960er-Jahre fördern die deutschen port ist grenzenlos! Dies gilt nicht nur bei Olympischen Spielen, Welt- oder Euro-

Sportorganisationen die Entwicklung des Sports in Län-

pameisterschaften. Dies gilt vor allem auch auf der sportpolitischen Ebene. Der

dern der Dritten Welt. Weltweit wurden seither mehr

Deutsche Olympische Sportbund und seine Mitgliedsverbände gestalten die Ent-

als 1.300 Langzeit- und Kurzzeitmaßnahmen in über

wicklung des Sports – gemeinsam mit ihren Partnern auf der ganzen Welt.

100 Ländern erfolgreich organisiert. Im Auftrag des Aus-

»50 Projekte pro Jahr – vom Frauenfußball in Afghanistan bis zum Rollstuhlsport in Kambodscha.«

wärtigen Amtes werden pro Jahr 50 Projekte in Angriff geDer DOSB arbeitet auf internationaler Ebene eng mit regierungsunabhängigen und über-

nommen – vom Frauenfußball in Afghanistan bis zum Rollstuhlsport in

staatlichen internationalen Sportgremien zusammen: dem Internationalen Olympischen Ko-

Kambodscha. Im Mittelpunkt der Förderung stehen die nachhaltige Entwicklung durch Aus-

mitee (IOC), der Vereinigung der Europäischen Olympischen Komitees (EOC), dem

bildung einheimischer Fachkräfte und der Aufbau langfristiger Sportstrukturen.

Internationalen Paralympics Komitee (IPC), den internationalen Fachverbänden, der Vereinigung der europäischen Sportdachverbände (ENGSO), der Euro -

Das seit 1993 in Brüssel unterhaltene EU-Büro des Deutschen Sports wurde im Januar 2009

päischen Sportministerkonferenz, der Welt breiten sport-

»Aktiv die Entwicklung des

zur Vertretung der Europäischen Olympischen Komitees bei der Europäischen Union aus-

organisation (TAFISA), dem Weltrat für Sportwissen-

gebaut. Schwerpunkt der Arbeit ist, für Interessen und Themen des Sports in der Brüsseler

Sports mitgestalten – gemeinsam mit

schaft und Körper-/Leibeserziehung (ICSSPE), dem

Politik zu werben. Konkret geht es darum, das »Weißbuch Sport« der Europäischen Kom-

Sportausschuss der UNESCO und der Weltsport-

mission und den »Aktionsplan Pierre de Coubertin« umzusetzen und sich für

Partnern auf der ganzen Welt.«

ministerkonferenz.

europäische Förderprogramme für den Sport einzusetzen. ●

Als Partner des Internationalen Olympischen Komitees engagiert sich der DOSB in verschiedenen Programmen der Olympischen Solidarität. Seminare und Workshops für NOKs aus Afrika, Asien und Lateinamerika werden organisiert und Stipendien an ausgewählte Athletinnen und Athleten aus Entwicklungsländern vergeben, damit sie an deutschen Olympiastützpunkten trainieren können. 34 | Internationale Partnerschaften

Internationale Partnerschaften | 35


Null Toleranz Der Kampf gegen Doping im deutschen Sport

Als Arbeitsmaterialien zur Dopingprävention sind für Trainer, Übungsleiter und Jugendleiter in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Dopingprävention in Heidelberg die dsj-Prä-

N

ventionsbroschüre »Sport ohne Doping« sowie die Arbeitsmedienmappe zur Dopingprävention entwickelt worden. Auf dieser Grundlage werden nach einer bundesweit

Die NADA • Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA)

ull Toleranz. Damit ist die Politik des Deutschen Olympischen Sportbundes im

einheitlichen Rahmenkonzeption Aus- und Fortbildungen in den Mitgliedsorganisationen

stellt die unabhängige

Kampf gegen Doping eindeutig beschrieben. Seit seiner Gründung 2006 be-

des DOSB durchgeführt. Damit sollen diejenigen, die direkt mit Kindern und Jugendlichen

Dopingbekämpfung in

kennt sich der DOSB zu einem kompromisslosen Kampf gegen eine der größten

im Sport arbeiten, qualifiziert werden, das Thema Dopingprävention kompetent in ihrem

Bedrohungen des Sports.

Übungs- und Trainingsalltag oder in Trainingslagern aufzuarbeiten.

Deutschland sicher. • Ihre Aufgaben umfassen Dopingkontrollen, Präven-

»Nur ein dopingfreier Sport ist ein glaubwürdiger und überlebensfähiger Sport. Doping ist

Die Dopingkontrollen unterliegen in Deutschland der Verantwortung der unabhängigen Na-

tion, medizinische und juris-

nichts anderes als Betrug, Betrug am Konkurrenten und an sich selbst. Manipulation in jeder

tionalen Anti-Doping-Agentur NADA. Diese wird nach dem Stakeholder-Modell durch Sport,

tische Beratung sowie inter-

Form, sei es als Doping oder Korruption, sagen wir mit ›Null Toleranz‹ den Kampf an«, er-

Wirtschaft und Staat finanziert, ist aber weisungsunabhängig. Ihr Aufgabengebiet umfasst

nationale Zusammenarbeit.

plan gegen Doping: Kon-

klärte DOSB-Präsident Thomas Bach in seiner Rede bei der DOSB-Gründungsveranstaltung

neben den Dopingkontrollen ebenfalls Prävention und zusätzlich medizinische und juristi-

• Die NADA wird gemeinsam

trolldichte erhöhen; besser

am 20. Mai 2006.

sche Beratung sowie internationale Zusammenarbeit.

Der Zehn-Punkte-Plan • Der Zehn-Punkte-Aktions-

von Sport, Staat und Wirtschaft finanziert, ist jedoch

vorbeugen; verbindliche Mindeststandards; WADA-

In der Präambel seiner Satzung erkennt der DOSB die internationalen Anti-Doping-

Mit den Sportfachverbänden hat der DOSB klare Vereinbarungen im Kampf gegen Doping

Code weiter verschärfen;

Bestimmungen, insbesondere den World Anti-Doping Code, an und bekennt sich zu einem

getroffen. Werden die Regelungen des WADA- bzw. NADA-Codes nicht umgesetzt, führt

finanzielle Sanktionen für

humanen, manipulations- und dopingfreien Sport. Die Mitgliederversammlung des DOSB

dies zu empfindlichen Strafen bis hin zur Einbehaltung staatlicher Fördergelder.

Dopingtäter; staatliche

verabschiedete im Dezember 2006 den Anti-Doping-

Organe im Anti-Doping-

Aktionsplan »Zehn Punkte für Sport und

Kampf stärken; Täter

Staat«

schnell, hart und inter na-

Mehrheit. Dieser sieht eine

tional bestrafen; wechsel-

Erhöhung der Kontroll-

seitige Information von

dichte ebenso vor wie

Sport und Strafverfolgung;

die Stärkung der Prä-

öffentliche Sportförderung

vention.

mit

weisungsunabhängig.

Die Mitglieder der Olympiamannschaften des DOSB

überwältigender

unterzeichnen Athletenvereinbarungen sowie

»Nur ein dopingfreier Sport ist ein glaubwürdiger und überlebensfähiger Sport.«

nur bei aktivem Anti-Do-

Ehren- und Verpflichtungserklärungen und binden sich damit an das Anti-DopingReglement. Auch für sie ziehen Verstöße empfindliche Strafen nach sich: neben

»Der DOSB sagt dem Doping den Kampf mit null Toleranz an.«

Sperren unter anderem auch die Rückzahlung der Entsendungskosten zu den Olympischen Spielen. ●

ping-Kampf; Schulter-

Die Dopingprävention ist ein entscheidender

schluss von Sport und

Faktor für die erfolgreiche Aufklärungsarbeit gegen Doping. Der DOSB hat der Deutschen

Staat.

Sportjugend (dsj) dazu im Jahr 2007 die Federführung übertragen und baut auf die dort vorhandene Kompetenz in Präventionsmaßnahmen.

36 | Der Kampf gegen Doping

Der Kampf gegen Doping | 37


»Ein wunderbares Privileg« Ein Interview mit DOSB-Generaldirektor Michael Vesper

Hat die Politik den Wert des Sports schon ausreichend erkannt? Michael Vesper: Überwiegend schon, und das erfreulicherweise nicht nur bei großen Sportereignissen. Aber sie handelt nicht immer danach.

»Ich registriere in der Politik durchaus Offenheit für

Ist der deutsche Sport politikfähig genug, um seine

unsere Anliegen.«

Interessen und Anliegen bei der Politik erfolgreich einzubringen? Michael Vesper: Jedenfalls hat er mit der Fusion von DSB und NOK zum Deutschen Olympischen Sportbund ein erheblich höheres Gewicht bekommen. Wenn man politisch etwas durchsetzen will, zählen nicht nur die guten Argumente, sondern auch Geschlossenheit und Durchschlagskraft im Auftreten. Das funktioniert bei uns immer besser. Der Sport leistet auf vielen Gebieten einen unverzichtbaren Beitrag zur Entwicklung unserer Gesellschaft. Das wissen unsere Gesprächspartner aus der Politik auch zu schätzen, und ich registriere große Offenheit für unsere Anliegen. Bei der mühevollen Vereinigung ging es darum, zwei Teile sinnvoll zu einem Ganzen zusammenzufügen. Ist dem DOSB dieser Wurf gelungen? Michael Vesper: Mittlerweile sehen alle die Vorteile der Fusion. Die schwierigen Phasen der ersten DOSB-Jahre – wenn ich an die Debatten vor den Spielen in Peking oder an die hitzigen Doping-Diskussionen denke – hätten wir in der früheren Konstellation wohl kaum so geschlossen bewältigt. In der Geschäftsstelle spielen die früheren Zugehörigkeiten zu DSB oder NOK mittlerweile keine Rolle mehr – alle verstehen sich als DOSB. Der wechselseitige Austausch zwischen Spitzensport und Breitensport funktioniert immer besser. Die Vereini-

»

gung ist kein Thema mehr – und das ist doch das beste Zeichen dafür, dass sie vollendet ist. Michael Vesper, der ehemalige Minister fühlt sich als DOSB-Generaldirektor im Sport zu Hause.

Als ehemaliger Minister und jetziger DOSB-Generaldirektor personifizieren Sie Sportpolitik. Was macht für Sie das Verhältnis Sport und Politik so reizvoll? Michael Vesper: Zwischen Politik und Sport gibt es große Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten: beispielsweise die Notwendigkeit, andere von der eigenen Haltung zu überzeugen und Mehrheiten zu erringen. Vieles, was ich in der Politik gelernt habe, kann ich jetzt im Sport nutzbringend einsetzen. Und es gibt viel Neues. Das Schönste ist sicherlich die Nähe zu den ehemaligen und aktiven Sportlern, aber auch zum bürgerschaftlichen Engagement unserer vielen Ehrenamtlichen in

»Vieles, was ich in der

den Vereinen vor Ort. Für den Sport zu arbeiten,

Politik gelernt habe, kann ich

ist ein wunderbares Privileg, und ich bin froh, dass ich 2006 das Spielfeld gewechselt habe.

38 | Interview Michael Vesper

im Sport einsetzen.«


»Ein wunderbares Privileg« Ein Interview mit DOSB-Generaldirektor Michael Vesper

Viele Staaten haben einen Sportminister, beispielsweise Frankreich. Was spricht dagegen, in Berlin ein Sportministerium zu etablieren, in dem wesentliche Aufgaben auf Bundesebene konzentriert wären? Michael Vesper: Worauf kommt es an? Darauf, dass wir als Ansprechpartner einen Sportminister haben, der sportbegeistert ist, der sich für die Belange des Sports wirklich interessiert – und der stark genug ist, sie am Kabinettstisch durchzusetzen. Da ist mir ein Minister, der ein starkes, bedeutsames Ressort verantwortet und daraus natürlich auch seine

»Die Landessportbünde,

politische Stärke herleitet, lieber als ein ausschließlich für den Sport verantwortlicher

Verbände und Vereine sind eine

»Schmalspurminister«. Außerdem schadet es

starke Säule unserer Arbeit.«

nicht, wenn mehrere Minister am Tisch sitzen, die für Fragen des Sports Verantwortung tragen, wie das mit dem Innenminister und den Ministern für Verteidigung, Finanzen, Gesundheit, Familie und Äußeres der Fall ist.

»In einer Sportnation ist der Sport nicht nur Nebensache,

Braucht auch der deutsche Sport eine Föderalismusreform? Michael Vesper: Als ehemaliger Landespolitiker sage ich: Föderalismus ist in Deutschland

sondern eine Hauptsache.«

eine unumstößliche Realität. Sicher, man kann und sollte ihn reformieren, insbesondere durch eine bessere Abgrenzung der Kompetenzen. Aber abschaffen wird man ihn nicht können, und ich sehe auch keinen Sinn darin. Bezogen auf den Sport: Unsere Landessport-

Im Kreis der Athleten fühlt sich Michael Vesper wohl: Oben beim Einmarsch in das Olympia stadion von Peking und im Deutschen Haus (unten).

bünde, Verbände und Vereine sind eine starke Säule unserer Arbeit. Ansonsten halte ich eine Strukturreform für eine immerwährende, sich nie endgültig erledigende Aufgabe. Was macht ein Land eigentlich zu einer Sportnation? Michael Vesper: Wenn der Sport nicht nur Nebensache, sondern eine Hauptsache ist. Wenn die Menschen sich vom Sport mitreißen lassen – und natürlich, wenn sie in großer Breite selbst Sport treiben. Eine Sportnation macht den Sportunterricht an unseren Schulen nicht zur Knautschzone für Unterrichtsausfall, sondern stuft ihn als genauso wertvoll ein wie die kognitiven Fächer Schreiben, Rechnen und Lesen. Ist Deutschland eine Sportnation?

»Eine Sportnation macht den Schulsport nicht zur Knautschzone für Unterrichtsausfall.«

Michael Vesper: Dazu sind die Dinge zu sehr im Fluss. Aber ich behaupte: überwiegend ja. Interview: Günter Deister, ehemals Sportchef der Deutschen Presse-Agentur.

Interview Michael Vesper | 41


Leistungssport


Der Hochleistungssport als bedeutsames Kulturgut Über Leistung, Können und Konkurrenz

Athleten als Vorbilder: Deutschlands erster Olympiasieger Carl Schuhmann (1896), DoppelOlympiasiegerin Rosi Mittermaier (1976), Olympiasiegerin Steffi Graf (1988) und Deutschlands Rekord-Olympiasiegerin Birgit Fischer (2000).

ordnung wichtig, weil in ihm das zentrale Kriterium für die Verteilung individueller Chancen und möglicher Gratifikationen einzig und allein durch das Leistungsprinzip festgelegt wird. Nicht Vetternwirtschaft, Alter, Geburt, Geschlecht oder Erbprivilegien, Zufall, Glaube, Herkunft oder Hautfarbe sollten in unserer Gesellschaft

I

über die Positionierung des Individuums bestimn der Geschichte ist es dem modernen Hochleistungssport immer wieder auf eindrucksvolle Weise gelungen, einen besonderen kulturellen Sinn zu offenbaren, der für moderne Gesellschaften wegweisend sein kann. Trotz aller Gefahren, die sich vor allem

heute im Hochleistungssport beobachten lassen, kann er nach wie vor als ein Idealmodell

»In einer aufgeklärten bürgerlichen

men. In einer aufgeklärten bürgerlich-demo-

Gesellschaft kann es für das Leistungsprinzip

tungsprinzip, das selbstredend einer sozialen

keine Alternative geben.«

kratischen Gesellschaft kann es für das LeisAbsicherung und einer ethischen Fundierung bedarf, keine Alternative geben.

für eine Konkurrenzgesellschaft betrachtet werden. In ihm werden die Prinzipien einer Leistungsgesellschaft, das Leistungs- und Kon-

»Hochleistungssport ist

kurrenzprinzip und das Prinzip der Chancengleichheit, symbolisch am genauesten verwirklicht. Von symbolischer Bedeutung ist dabei auch die Tatsache, dass es

für eine Konkurrenzgesellschaft

im Hochleistungssport um das Erlernen und Einüben

ein Idealmodell.«

schwieriger Bewegungsmuster und Fähigkeiten geht.

Zur Pflege dieses Prinzips bedarf es Formen symbolischer Tradierung und Vermittlung. Der Leistungssport ist dabei ein besonders geeignetes Beispiel. Ist diese Beurteilung des Leistungsprinzips und des Leistungssports angemessen, so ist es zu begrüßen, dass Menschen im Sport dieses Prinzip symbolisch zur Darstellung bringen. Der Hochleis tungssport ist deshalb eine förderungswürdige Sache, und er entspricht einem notwendigen gesellschaftli-

Es braucht oft monatelanges, manchmal auch jahrelanges

chen Interesse. Daher soll auch zukünftig die Förderung des Leistungssports angestrebt

Üben, bis ein Athlet eine Fertigkeit, eine Technik oder eine taktische

werden, ohne jedoch die Probleme und Gefahren, die im Hochleistungssport liegen, von

Variante beherrscht, bis er zum Könner wird, bis er Meister werden kann. Sportbewegungen

der Hand zu weisen.

müssen im wahrsten Sinne des Wortes »erleistet« werden, und solche erleis tenden Bewegungen werden zu einem Ausdrucksmittel der menschlichen Persönlichkeit. Das Leistungs-

»

prinzip des Hochleistungssports ist dabei vor allem für unsere bürgerliche Gesellschafts-

44 | Der Hochleistungssport

Der Hochleistungssport | 45


Der Hochleistungssport als bedeutsames Kulturgut Über Leistung, Können und Konkurrenz

Unsere Gesellschaft ist auf Eigenmotivation und Leistungsbereitschaft angewiesen. Beide Eigenschaften müssen nachdrücklich gefördert werden. Im Hochleistungssport können diese Eigenschaften zur Darstellung kom-

»Unsere Gesellschaft ist

men, sie können aber auch diskreditiert werden. Dies ist heute sehr häufig der

auf Eigenmotivation und Leistungs-

Fall. Sport ethische Fragen werden aus

bereitschaft angewiesen.«

diesem Grund die zukünftige Entwicklung des Hochleistungssports ganz wesentlich beeinflussen. Sie sind eine Herausforderung für die Athleten,

Übungsleiter, Trainer und Funktionäre. Die Idee des Leistungssports ist an die Idee des fairen Wettbewerbs grundlegend gebunden. Die Integrität des Wettbewerbs, der die Eigengesetzlichkeit des Hochleistungssports prägt, bedarf des besonderen Schutzes.

Nur dann kann die Idee des Fair Plays ihre pädagogische Qualität entfalten. Aus erzieherischen und ethischen Gründen benötigen wir einen Hochleistungssport, der das vernünftige Maßhalten gelernt hat, der nicht zugunsten der Faszination der Höchstleistung seine Prinzipien aufgibt. Dazu sind Funktionäre, Übungsleiter, Trainer, Sportlehrer und Athleten notwendig, die sich einem sportlichen Ethos verpflichtet fühlen und ihren Einfluss geltend machen, um im Hochleistungssport jene Erfahrungen zu ermöglichen, die für die

»Wir brauchen einen Hochleis tungssport, der vernünftiges Maßhalten gelernt hat.«

Weiterentwicklung unserer Gesellschaft von Bedeutung sein könnten. ● Autor: Prof. Dr. Helmut Digel ist Direktor des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Tübingen und Ehrenpräsident

des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Ein modernes Vorbild: Jan Frodeno gewinnt in Peking für viele überraschend Gold im Triathlon.

46 | Der Hochleistungssport

Der Hochleistungssport | 47


Athlet – Trainer – Sportstätte stehen im Mittelpunkt Das Steuerungsmodell Leistungssport

D

er Leistungssport ist ein hart umkämpftes Terrain. Immer mehr Nationen unternehmen große Anstrengungen, um Anschluss an die drei führenden Sommersportnationen USA, China und Russland zu halten bzw. zu erreichen – oder

Deutschland seine führende Position als Wintersportnation streitig zu machen. Der DOSB hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Position Deutschlands im Weltsport zu behaupten. Alle Anstrengungen zielen auf ein erfolgreiches Abschneiden bei den Olympischen Spielen. Dafür wurde auf der DOSB-Mitgliederversammlung im Dezember 2006 das »Neue Steue-

»Alle Anstrengungen sind auf

rungsmodell Leistungssport des DOSB« verabschiedet.

ein erfolgreiches Abschneiden bei den

Im Zentrum dieses Modells steht das sogenannte

Olympischen Spielen ausgerichtet.«

»Spitzensport-Dreieck« Athlet – Trainer – Sportstätte. Alle Bestrebungen sind darauf ausgerichtet: »Die Steuerung des

Leistungssports unter Führung des DOSB, die Stärkung der Eigenverantwortung und Gestaltungsspielräume der Spitzenverbände, die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landesebene auf der Grundlage verbindlicher Vereinbarungen sowie die Stärkung der wissenschaftlichen Unterstützung des Trainings- und Wettkampfprozesses«, so das Konzept, das 2006 von der DOSB-Mitgliederversammlung verab-

»Den Spitzensport weiterent wickeln, um die Position Deutschlands im Weltsport zu behaupten.«

schiedet wurde. Zentrales Steuerungsinstrument sind Zielvereinbarungen, die der DOSB mit dem Bundesministerium des Innern (BMI) und den Spitzenverbänden für einen Olympiazyklus (vier Jahre) getroffen hat. Ein Qualitätsmanagement, das Meilensteine auf dem Weg zu den Zielen im Sinne eines prozessbegleitenden Monitorings betrachtet und reflektiert, sichert die regelmäßige gemeinsame Überprüfung der Wirksamkeit sämtlicher Kooperationen durch den DOSB. Der DOSB nimmt seine Steuerungsaufgaben im Spitzensport durch eine überfachliche, strategische

Im Mittelpunkt des Modells: Leis tungssportler wie Britta Heidemann (oben), Magdalena Neuner und Bundestrainer wie Heiner Brand (rechts).

Einflussnahme auf das Gesamtsystem des Leistungssports in Deutschland wahr. Dabei bleibt die Autonomie der Sportfachverbände und Landessportbünde unter Berücksichtigung des föderalen Systems gewahrt. Mit diesem

»Die Autonomie der

Steuerungsmodell sollen die Spitzenverbände befähigt werden, den

Verbände und Landessportbünde bleibt gewahrt.«

Leistungssport in ihrem Verantwortungsbereich optimal zu gestalten. Die strategische Steuerung obliegt dem DOSB-Präsidium, das dabei

vom Präsidialausschuss Leistungssport beraten wird. Die operative Umsetzung liegt in den Händen des Geschäftsbereiches Leistungssport des DOSB. Ihm stehen der Beirat für Leistungssportentwicklung sowie der Beirat der Aktiven zur Seite. Die Ziele des Steuerungsmodells sind hochgesteckt. Das deutsche Olympiateam erreichte bei den Winterspielen in Turin 2006 die Spitzenposition, es gewann bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking 16 Goldmedaillen und belegte in der (inoffiziellen) Nationenwertung mit weiteren zehn Silber- und 15 Bronzemedaillen Platz fünf. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London will sich das deutsche Olympiateam im Kreis der fünf Topnationen festsetzen – ganz im Sinne des olympischen Leistungsprinzips »Citius, altius, fortius«. ● Steuerungsmodell Leistungssport | 49


Ein erfolgreiches Team Das Spitzensportsystem in Deutschland ruht auf vielen Säulen

D

er Spitzensport in Deutschland ist vielseitig und gleichzeitig komplex strukturiert. Das tägliche Training deutscher Athletinnen und Athleten wird in erster Linie in der fachlichen Verantwortung der 61 Sportfachverbände organisiert, in 33 olympischen und

28 nichtolympischen Verbänden, die die World Games als wichtigsten Zielwettkampf in ihrem Fokus haben. Den deutschen Spitzensportlern steht mit den Olympiastützpunkten ein engmaschiges Servicenetz für ihr tägliches Training zur Verfügung, das die notwendige Betreuung in der Sportmedizin, Physiotherapie, Leistungsdiagnostik und Psychologie absichert und eine für die berufliche Zukunft wichtige Laufbahnberatung bereitstellt. Sinnvolle Strategien im Nachwuchsleistungssport sichern die Entwicklung nachwachsender Talente ab. Hier sorgen die 16 Landessportbünde dafür, dass im Training der Nachwuchskader der Grundstein für spätere Spitzenleistungen in den Bundeskadern A bis C gelegt wird. Einen entscheidenden Beitrag in der Talentförderung leisten die Eliteschulen des Sports. Mit ihren auf die Bedürfnisse der

»Zwei tragende Struktur-

Athletinnen und Athleten zugeschnittenen Rahmenbedingungen helfen sie dabei, die schulischen und sport-

elemente: Spitzensportverbände und Olympiastützpunkte.«

lichen Anforderungen zu bewältigen. Im Anschluss an die schulische Laufbahn stehen zur Absicherung der dualen Kar-

riere langjährige und unverzichtbare Partner bereit: Bundeswehr, Bundespolizei, Landespolizeien, Hochschulen sowie leistungssportbegeisterte Wirtschaftsunternehmen. Und nicht zu vergessen: die Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH), die eine finanzielle Unterstützung aller Bundeskaderathleten gewährleistet. Bei all der Strukturvielfalt darf eines nicht aus dem Blickwinkel geraten: Es geht immer um die Förderung und das Wohl der Athletinnen und Athleten. Deswegen wurde der Beirat der Aktiven des DOSB gegründet, der die Entwicklung des Leistungssports aus dem Blickwinkel der Sportler kritisch begleitet. Neben diesen wichtigen Förderstrukturen steht Deutschland traditionell für eine innovative, fortschrittliche Wissenschaftskultur, die auch für den Bereich des Leistungssports genutzt wird. Das wissenschaftliche Verbundsystem für den Leistungssport hat sich 2006 im Strategieausschuss für den Leistungssport formiert. In ihm beraten die Partner des Verbundsystems über wichtige strategische Ausrichtungen für die wissenschaftliche Unterstützung des Leistungssports. Diesem auf

»Ein Netzwerk der Experten: das wissenschaftliche Verbundsystem.«

der Welt einzigartigen Netzwerk unter dem wechselnden Vorsitz des DOSB und des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) gehören neben dem Bundesministerium des Innern (BMI) die Spitzenverbände, die Olympiastützpunkte, das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig, das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin, die Trainer-Akademie in Köln sowie die im Spitzensport forschenden Hochschulen an. Im Kern geht es auch in diesem Verbundsystem nur um eines: die Athletinnen und Athleten in ihrem sportlichen Entwicklungsprozess optimal zu unterstützen – und dies unter Berücksichtigung aktueller, innovativer und wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse für den Trainingsprozess in all seinen sportwissenschaftlichen Dimensionen. ●

50 | Das Spitzensportsystem

»Es geht immer um die Förderung und das Wohl der Athletinnen und Athleten.«


Jugend


Mehr als Spaß am Sport Die Angebote der Deutschen Sportjugend

N

Längst bewiesen ist, dass Kinder- und Jugendarbeit im Sport junge Menschen in ihrer Pereun Millionen junge Menschen treiben in Deutsch-

sönlichkeitsentwicklung unterstützt. Erfahrungen im Sport helfen jungen Menschen bei der

land Sport. Mit sehr viel Spaß und großem Enga-

Entwicklung eines realistischen und belastbaren Selbstkonzepts. Sport bereichert, trägt zur

gement. Für sie spielen Freude an der Bewegung,

Lebensqualität bei, fördert Zuversicht und aktive Lebensweisen. Die Befähigung zum sozia-

sportlicher Wettkampf und Gemeinschaft die Hauptrollen.

len Verhalten fördern und das gesellschaftliche Engagement von Kindern und Jugendlichen

Die Vielfalt an Sportarten bietet für alle ein den eigenen Nei-

anregen und unterstützen – das sind die Aufgaben und Ziele der Deutsche Sportjugend,

gungen entsprechendes Angebot. Ebenso wichtig ist für einen Teil

damit junge Menschen über den Sport für das Leben lernen.

der Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sich gesellschaftlich zu engagieren – der Sport ist ein Platz dafür. Junge Menschen erwerben soziale Kompe-

In die Zukunft der Jugend investieren – durch Sport! ●

tenzen durch ihr Engagement im Sportverein. »Sportlich kompetent«, »Sozial engagiert«, »International aktiv« und »Erfahrungsraum für Engagierte« – diese vier Profile kennzeichnen die Arbeit der Deut-

»Sport bereichert,

schen Sportjugend (dsj) im Deutschen Olympischen Sportbund. Sport, Spiel und Bewegung sollten fester Bestandteil von Bildung sein.

fördert Zuversicht und aktive

Von Fachkräften vermittelt, motivieren sie für ein lebenslanges Sporttreiben. Sportlich kompetent zeigt sich die Deutsche Sportjugend sowohl

Lebensweisen.«

in der Kinderwelt, die eine Bewegungswelt sein sollte, wie in Schule und Verein. Kinder- und Jugendsport dient auch der sozialen Integration. Sport baut keine großen Hürden auf und ermöglicht Kindern und Jugendlichen aller sozialen Schichten und Ethnien das Mitmachen. Mit Projekten zu den Bereichen Gewaltprävention, Antirassismus und Suchtprävention entwickelt die Deutsche Sportjugend mit ihren Mitgliedsorganisationen vielfältige Angebote, die den Sport als Medium nutzen. Die Deutsche Sportjugend koordiniert die Aktivitäten der sozialpädagogisch arbeitenden Fanprojekte. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Deutschen Fußball-Bund wurde dazu u. a. die »Koordinationsstelle Fanprojekte« (KOS) bei der dsj eingerichtet. Zur Völkerverständigung trägt die dsj durch interkulturelles Lernen

»Sport ist auch ein Medium zur sozialen Integration. Sport ermöglicht allen das Mitmachen.«

über Bildungsarbeit und Begegnungen bei und tritt für Vielfalt sowie Toleranz nach innen und außen ein. Ob bei Austauschprogrammen mit Jugendlichen in Europa und Asien oder Projekten in Afrika: Die dsj fördert die Begegnung von Jugendlichen aus unterschiedlichen Ländern und die Zusammenarbeit in Europa und weltweit.

Wer Zivildienst oder einen Freiwilligendienst im Sport absolvieren möchte, kann sich bei der dsj informieren. Als Verwaltungsstelle für Zivildienst im Sport ist sie für mehr als 500 Plätze in Sportvereinen tätig, aber auch das Freiwillige Soziale Jahr im Sport ist mittlerweile in weit über 1.000 Einsatzstellen in Sportvereinen und in der Ganztagsförderung möglich. Die dsj wirkt bei der Entwicklung zeitgemäßer jugend- und bildungspolitischer Konzepte mit und arbeitet partnerschaftlich mit anderen gesellschaftlichen Gruppen, Ministerien und parlamentarischen Gremien zusammen. Kein Wunder, denn die dsj ist der größte freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe in der Bundesrepublik Deutschland.

54 | Deutsche Sportjugend

Sport unterstützt Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, ob beim Beach-Volleyball oder in einer der zahlreichen anderen Sportarten.


Im Zeichen der fünf Ringe Deutschland und die Olympischen Spiele

Deutschland richtete dreimal Olympische Spiele aus: 1936 in Berlin (Sommer) und in Garmisch-Partenkirchen (Winter), 1972 die Olympischen Sommerspiele in München. Mit einer erfolgreichen Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 kann München die erste Stadt werden, die sowohl

D

Olympische Sommer- als auch Winterspiele ausgerichtet hat. as größte Sportereignis der Welt begeistert auch in Deutschland Millionen von

Olympische Spiele und Paralympics finden seit 1992 als direkt

Sportfans. Die Teilnahme an Olympischen Spielen ist der Traum jedes

aufeinanderfolgende Veranstaltungen statt. Die Teilnahme

Leistungssportlers. Die grundsätzliche Faszination des »Höher, schneller, weiter« in

deutscher Behindertensportler an den Paralympics or-

Verbindung mit den Werten des Fair Plays, der Völkerverständigung und der internationalen

ganisiert das DOSB-Mitglied Deutscher Behinderten-

Begegnung junger Menschen wirkt unvermindert auch in Zeiten der Professionalisierung

sportverband (DBS). Mithilfe des DOSB und seiner Spon-

und des Kampfes gegen Doping.

soren konnte das deutsche Paralympics-Team 2008 erst-

»Mögliche Premiere in München: erster Gastgeber für Olympische Spiele im Sommer wie im Winter.«

mals im Outfit der Olympiamannschaft antreten. 170 SportlerinOlympische Spiele schaffen Idole und Legenden: Wir erinnern uns an Jesse Owen und Lutz Long, die sich 1936

nen und Sportler erkämpften in Peking 59 Medaillen und Platz 11 in der Nationenwertung.

als Sportler über die Vorgaben der Nazi-Gastgeber hinwegsetzten, den märchenhaften Olympiasieg der 16-jährigen Hochspringerin Ulrike Meyfarth in München 1972 oder den tiefen Fall des gedopten Ben Johnson in Seoul 1988.

Begeisterung für die Olympische Idee beim sportlichen Nachwuchs wollen die Youth Olympic Games (YOG) wecken, die auf eine Initiative von IOC-Präsident Dr. Jacques Rogge zurückgehen. Sommer- und Winterspiele

Seit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 ist Deutschland mit von der Partie, 518 Olympia-

finden jeweils in den ungeraden Jahren zwischen den Olympischen Spielen statt. Die Wettkämpfe der Ju-

sieger und insgesamt 1.589 gewonnene Medaillen bedeuten Platz drei im ewigen Medaillenspiegel (nach

gendspiele werden nach dem Reglement der zuständigen internationalen Fachverbände durchgeführt. Do-

den Sommerspielen von Peking 2008). Der Deutsche Olympische Sportbund, der vom IOC als nationales

pingkontrollen sind gemäß den Bestimmungen der World Anti-Doping Agency (WADA) vorgesehen. Die

Olympisches Komitee anerkannt ist, nominiert und entsendet die

Auswahl der teilnehmenden Jugendlichen erfolgt über den Deutschen Olympischen Sportbund in enger Zu-

Athletinnen und Athleten für Sommer- und Winter-

sammenarbeit mit den teilnehmenden Fachverbänden.

spiele. In Peking belegte das deutsche Team mit 440 Sportlerinnen und Sportlern den fünften Platz in der Medaillenwertung, bei den Winterspielen von Turin 2006 ließ die deutsche Olympiamannschaft alle übrigen Teams hin-

»Das größte Sportereignis der Welt begeistert auch in Deutschland Millionen von Sportfans.«

Am 4. Mai 2007 wurde in Frankfurt die Deutsche Olympische Akademie Willi Daume gegründet. In ihr wurde das Deutsche Olympische Institut mit dem ehemaligen Kuratorium Olympische Akademie und Olympische Erziehung des einstigen NOKs zusammengeführt. Sie soll die Förderung und Weiterentwicklung der olympischen Idee und der olympischen Erziehung vorantreiben. ●

ter sich und machte Deutschland zur erfolgreichsten Wintersportnation.

56 | Die Olympischen Spiele

Die Olympischen Spiele | 57


Trennung und Gemeinsamkeit Der deutsche Sport nach 1945

Bei den Olympischen Spielen 1972 in München (links) lief man noch gegeneinander, bei den Olympischen Spielen 1992 in Albertville (Mitte) und in Barcelona (rechts) trat man dann wieder miteinander auf.

A

ls Deutschland nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs in Trümmern lag, war der deutsche Sport nur ein zartes Pflänzchen zwischen den Ruinen. Die Menschen hatten ganz andere Sorgen. Die Sehnsucht nach sportlicher Betäti-

gung war dennoch groß und führte schon im Sommer 1945 zu den ersten Fußballspielen. Die Besatzungsmächte schränkten die Gründung von Sportorganisationen

April 1951 gegründet wurde, das sich der Bildung eines

»Die Spiele von Los Angeles

deutschen Olympiateams unter Führung des NOK für

1984 stellten den deutschen Sport

schen Athleten das Feld überließ. Dies empfand die

vor eine Zerreißprobe.«

Deutschland verweigerte und somit den westdeutDDR schnell als Fehler. Deshalb beteiligte sie sich zwischen 1956 und 1964 an den von IOC-Präsident Avery Brundage begünstigten gesamtdeutschen Olympiamannschaften. 1965

mit einem eigenen Team antreten konnte. Die ostdeutschen Athleten hatten mit ihren Er-

verinnerlichen.

»Die Sehnsucht nach 17 Tage nach der Konsti-

Sommerspielen teil. Anders als die DDR, in der ein NOK erst im

erkannte das IOC das NOK der DDR offiziell an, das erstmals 1968 in Mexiko

freilich strikt ein. Auch der Sport sollte erst einmal die Demokratie

Am 24. September 1949,

Das Saarland nahm 1952 in Helsinki mit einer eigenen Mannschaft an den Olympischen

folgen als »Diplomaten im Trainingsanzug« zum Erreichen dieses Ziels beigetragen.

sportlicher Betätigung war

Willi Daume, der 1961 als Nachfolger des politisch belasteten Karl Ritter von Halt Präsident

dennoch groß.«

Olympiamannschaften mit Erfolg die Bewerbung um die Sommerspiele von München 1972

tuierung des Deutschen

des NOKs für Deutschland geworden war, fädelte nach dem Ende der gesamtdeutschen

Bundestages, wurde im Museum

ein. Sie sollten zum strahlenden Höhepunkt und – wegen des Geiseldramas – zugleich zum

König in Bonn das Nationale Olympische

tragischen Tiefpunkt der deutschen Olympiageschichte werden. Die Boykotts des NOKs für

Komitee (NOK) für Deutschland gegründet. Erster Präsident: das IOC-Mitglied Herzog Adolf

Deutschland gegen die Spiele von Moskau 1980 und des NOKs der DDR gegen die Spiele

Friedrich zu Mecklenburg. Der Akt, der zeitgleich mit einem »Bundesfest« stattfand, war ein

von Los Angeles 1984 stellten den deutschen Sport hüben wie drüben vor Zerreißproben.

bedeutender Schritt in Richtung Normalität. Am 20. Juni 1950 wurde das »NOK Saar« aus der Taufe gehoben, das bis 1957, dem Jahr der Eingliederung der autonomen Region Saar-

»

land in die Bundesrepublik, bestand.

58 | Geschichte des deutschen Sports

Geschichte des deutschen Sports | 59


Trennung und Gemeinsamkeit Der deutsche Sport nach 1945

Gegen Ende des Vereinigungsjahrs 1990 gingen das NOK und der DTSB der DDR in den Sportorganisationen der Bundesrepublik auf. Die erste Olympiamannschaft des vereinigten Daume nahm in gewisser Weise die Fusion von NOK und DSB vorweg. Der junge Handball-

Landes eroberte 1992 bei den Winterspielen von Albertville Rang eins und bei den Som-

Präsident war am 10. Dezember 1950 als Kompromisskandidat zwischen den mächtigen

merspielen von Barcelona Rang drei der (inoffiziellen) Nationenwertung. Doch auf Dauer

Blöcken Deutscher Fußball-Bund und Deutscher Turner-Bund zum ersten Präsidenten des

ließ sich nur bedingt von dem unverhältnismäßig stark geförderten Hochleistungssport der

Deutschen Sportbundes (DSB) gewählt worden. Mit der Gründung des DSB im Hodler-Saal

DDR profitieren. Die Schattenseiten wie Staatsdoping und

des Neuen Rathauses von Hannover gelang es, die Gräben aus der Zeit vor 1933 zu über-

Stasi-Spitzeleien stellen bis auf den heutigen Tag

winden. Denn damals arbeiteten Turnen, bürgerlicher Sport und Arbeitersport sowie konfessionelle Sportorganisationen mehr gegen- als miteinander, bevor

»Daume steuerte das

gleichgeschaltet oder gar aufgelöst wurden.

sehen lassen kann.«

weile die Vereinigung des deutschen Sports als vollendet betrachtet werden.

Der DSB und das NOK brachten ein Erbe in den DOSB

Schnellboot NOK und den Tanker Der »Lotse des deut-

Prozess des Zusammengehens kann mittler-

ein Erbe in den DOSB ein, das sich

dann die Verbände und Vereine vom Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibeserziehung sogar

eine Belastung dar. Trotz mancher Fehler im

»DSB und NOK brachten

ein, das sich sehen lassen kann. ●

DSB als Lotse gekonnt.«

schen Sports« (so der

Autor: Steffen Haffner ist freier Sportjournalist. Bis

Schriftsteller Rudolf Hagelstange)

2003 war er Leiter des Sportressorts der »Frankfurter

steuerte gekonnt das Schnellboot NOK und den Tanker DSB. 1970 gab er als Olympia-

Allgemeinen Zeitung«.

Organisator die Funktion des DSB-Präsidenten ab. Der Dachverband setzte von da an vor allem auf die gesellschaftspolitische Bedeutung des Sports. Die »Trimm-Dich-Bewegung« spülte Millionen neuer Mitglieder in den DSB. Der Sportverkehr mit dem Deutschen Turnund Sportbund (DTSB) der DDR, den der westdeutsche Sport 1961 wegen des Baus der Berliner Mauer abgebrochen hatte, floss dagegen vor 1974 nur als ein Rinnsal von 60, 70 Ost-West-Begegnungen im Jahr.

60 | Geschichte des deutschen Sports

Geschichte des deutschen Sports | 61


Eine starke Partnerschaft Gut aufgestellt: der DOSB und seine Sponsoren

Mit Unterstützung der Wirtschaftspartner errichtet: Das Deutsche Haus in Peking als Anlaufpunkt für Athleten wie Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann (linkes Bild) oder Handballer Florian Kehrmann (rechtes Bild). Menschen für Bewegung zu begeistern, ist das Ziel des Deutschen Sportabzeichens (Mitte).

D

Das erfolgreiche Sponsoringkonzept im olympischen Bereich folgt dem zu Beginn dieses Jahrzehnts ins Leben gerufene »Partner Programm«. Mit der inhaltlichen und strukturellen Neugestaltung wurde die Vermarktung der Ringe in Deutschland komplett neu definiert.

er Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat eine Reihe renommierter und

So fand eine Wandlung des Angebots statt von der reinen Lizenzvergabe zu intensiven Ko-

starker Wirtschaftspartner an seiner Seite. Diese Unternehmen tragen substan-

operationsmodellen, in denen die Zusammenarbeit inhaltlich ausgestaltet und im Sinne des

ziell zum Haushalt des Dachverbandes bei. Neben der Förderung der Athleten

Sports und der damit verbundenen Firmen fruchtbar gemacht wurde.

unterstützen sie den DOSB explizit bei seinen gesellschaftspolitischen Aufgaben und engagieren sich im Jugend- und Breitensport.

Die Struktur der Partnerschaften im olympischen Bereich ist über mehrere Ebenen gefächert: Olympia Partner, Partner der Olympiamannschaft, Co Partner, Lizenzpartner sowie Ausrüster

Die Partner versetzen den Verband

und

»Das Deutsche Haus – ein

seine

Vermarktungstochter Deutsche Sport-Mar-

der jeweiligen Olympiateams. Dazu kamen in den vergangenen Jahren Kooperationen im Medienbereich, mit deren Hilfe der Auftritt des DOSB professionalisiert und

Ort, an dem die Olympiamannschaft

neue Plattformen in dessen Umfeld geschaffen wurden.

Deutschland repräsentiert.«

Auch im Bereich Breitensport hat der DOSB in enger Zu-

keting (DSM) in die

»Die Vermarktung der Olympischen

Lage, zu den Olympischen

sammenarbeit mit der Burda Sports Group in den ver-

Spielen das Deutsche Haus als offi-

gangenen Jahren aufmerksamkeitsstarke und erfolgreiche

zielle Vertretung des DOSB auf die Beine zu stellen. Damit bekommen die Mitglieder der na-

Aktionen umsetzen können. Beispielhaft seien in diesem

tionalen olympischen Familie – Athleten, Wirtschaftspartner, Politiker und Journalisten –

Zusammenhang »Mission Olympic« oder das »Deutsche Sport-

während des weltweit größten Sportereignisses ein ganz besonderes Domizil zur Verfügung

abzeichen« genannt. Breiten- und Spitzensport-Engagements der

gestellt. Einen Ort, an dem die Olympiamannschaft auch Deutschland repräsentiert. Zu-

Unternehmen in Zukunft noch stärker miteinander zu verzahnen, ist ein wichtiger Aspekt,

gleich ist durch das partnerschaftliche Engagement aus der Wirtschaft sichergestellt, dass

der im Rahmen der Vermarktung an Bedeutung gewinnen wird. ●

Ringe: intensive Kooperationen statt reine Lizenzvergabe.«

dem deutschen Breiten- und Spitzensport durch diesen Auftritt keine finanziellen Mittel verloren gehen.

62 | Starke Partner des DOSB

Starke Partner des DOSB | 63


Impressum

Herausgeber

Redaktion

Deutscher Olympischer Sportbund

Gerd Graus (DOSB, V. i. S. d. P.),

Otto-Fleck-Schneise 12

Michael Siedenhans, Martin Fünkele (beide medienfabrik)

60528 Frankfurt am Main

Wir danken den vielen Mitarbeitern des DOSB, die an der

Tel.: +49 (0)69 6700 - 0

Erstellung dieser Broschüre mitgearbeitet haben.

Fax: +49 (0)69 6700 - 140

www.dosb.de

Artdirection

E-Mail: office@dosb.de

Lutz Hesker

Konzeption und Realisation

Grafik

medienfabrik Gütersloh GmbH

Britta Hartmann, Aynur Ciftci

Carl-Bertelsmann-Straße 33 33311 Gütersloh

Lektorat

Tel.: +49 (0)52 41 2 34 80 - 50

Volker Koring, Ruth Lakenbrink

www.medienfabrik.de E-Mail: info@medienfabrik.de

Druck und Bindung medienfabrik Gütersloh GmbH

Bereichsleitung Ansgar Büngener

Bildnachweis Nana Kofi Acquah, Luke Duggleby.

Projektleitung

Unser besonderer Dank gilt dem Co Partner Deutschland,

Stephan Braun

der dpa Picture-Alliance, die das Hauptkontingent der Bilder stellte. ©

Deutscher Olympischer Sportbund, 2009


DOSB | Mitgliedsorganisationen

DOSB-Ehrenpräsidenten und -mitglieder

Spitzenverbände des deutschen Sports | Stand: März 2009

28 nichtolympische Spitzenverbände

20 Sportverbände mit besonderen Aufgaben

IOC-Vizepräsident Thomas Bach Prof. Walther Tröger Claudia Bokel (Mitglied der

American Football Verband Deutschland

Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband

Bundesverband Deutscher Kraftdreikämpfer

Bundesverband staatl. anerk. Berufsfachschulen

Deutsche Billard-Union

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft

Deutscher Aero Club

Deutscher Alpenverein

Deutscher Behindertensportverband

Deutsche Olympische Gesellschaft

Deutscher Boccia-, Boule- und Pétanque-Verband

Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft

Deutscher Eisstock-Verband

Deutscher Aikido-Bund

Deutscher Golf-Verband

Deutscher Ju-Jutsu Verband

Deutscher Karate Verband

Deutscher Kegler- und Bowlingbund (DKB)

Ehrenmitglieder

Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin

15 persönliche Mitglieder

Deutscher Betriebssportverband

Claudia Bokel

Deutscher Sportlehrerverband

Uschi Disl

Deutscher Verband für das Skilehrwesen

Andreas Dittmer

– Interski Deutschland

Heike Drechsler

Deutscher Verband für Freikörperkultur e. V.

Stefan Forster

Deutscher Minigolfsport Verband

Deutsches Polizeisportkuratorium

Christian Keller

Deutscher Motor Sport Bund (DMSB)

DJK-Sportverband

Thomas Langhoff

Deutscher Motoryachtverband

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Rosi Mittermaier-Neureuther

Deutscher Rasenkraftsport- und Tauzieh-Verband

– Sportkommission

Claudia Pechstein

Deutscher Rollsport und Inline-Verband

Kneipp-Bund e. V.

Birgit Prinz

Deutscher Rugby-Verband

Makkabi Deutschland

Rolf Rabe

Deutscher Schachbund

Rad- und Kraftfahrerbund (RKB) »Solidarität«

Henrik Stehlik

Deutscher Skibob-Verband

Deutschland 1896

Dr. Klaus Steinbach

Deutscher Sportakrobatik-Bund

Special Olympics Deutschland e.V.

Jürgen R. Thumann

Deutscher Squash Verband

Stiftung Sicherheit im Skisport

Dr. Richard von Weizsäcker

Deutscher Tanzsportverband

Verband Deutscher Eisenbahner-

Deutscher Wasserski- und Wakeboard-

Sportvereine e. V. (VDES)

verband (DWWV) ■

Verband Deutscher Sportfischer

Verband Deutscher Sporttaucher

Manfred Freiherr von Richthofen

CVJM-Sport und Prävention

Deutscher Gehörlosen-Sportverband

Athletenkommission)

für Gymnastik und Sport

Ehrenpräsident

3 deutsche IOC-Mitglieder

27,5 Millionen Mitglieder in 91.000 Vereinen

Ulrich Feldhoff

Dieter Graf von Landsberg-Velen


Deutscher Olympischer SportBund I Otto-Fleck-Schneise 12 I D -60528 Frankfurt am Main Tel.: +49 (0) 69 / 67 00-0 I Fax: +49 (0) 69 / 67 00-140 I www.dosb.de I E-Mail: office@dosb.de


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