Damals an der Grenze

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Hier war Schluss ! Die deutsch-deutsche Grenze war irgendwo „dort oben“. Bei Hof, Bad Steben oder Naila. So hießen größere Städte auf westlicher Seite. Die Grenze war für viele Menschen weit weg und im Grenzland, wie unsere Gegend damals hieß, doch immer gegenwärtig. In der Nähe von Bayreuth aufgewachsen, waren es für mich auf der Straße rund 70 Kilometer bis zu den direkt an der Grenze liegenden Orten wie Regnitzlosau oder Ullitz. An das Dreiländereck bei Regnitzlosau im Landkreis Hof kann ich mich besonders gut erinnern. Ende Dezember 1988 unternahm die Umweltschutzorganisation „Robin Wood“ dort eine spektakuläre Besetzung von DDR-Gebiet, um auf die grenzüberschreitende Luftverschmutzung hinzuweisen. Ich musste erst einmal auf der Landkarte nachschauen, wo sich das Dreiländereck überhaupt befand: Auf der damals wenig befahrenen Autobahn 9 Nürnberg-Berlin ging es von Bayreuth aus erst einmal in Fahrtrichtung Hof, bei der Ausfahrt Münchberg raus, dann weiter auf der Bundesstraße durch menschenleere Dörfer und einsame Landschaften bis Rehau und weiter nach Regnitzlosau und Prex. Unten im Tal lag das Dreiländereck, eine kleine Teerstraße führte bergabwärts. Hier stieß die bayerische Grenze mit den Grenzen von DDR und CSSR zusammen. Nördlich befand sich der verrostete, einreihige, 3,20 Meter hohe Metallgitterzaun der DDR, östlich die grüne Grenze zur CSSR ohne sichtbare Sperranlagen. Auf westlicher Seite warnten Schilder mit der Aufschrift „Landesgrenze“ vor einem Übertritt.

Spektakulärer Protest an der Landesgrenze: Umweltschützer ließen am 28. Dezember 1988 am Dreiländereck ein Transparent mit der Aufschrift „Schadstoffe kennen keine Grenzen“ steigen. Gleichzeitig besetzten sie DDR-Gebiet. (1)

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Von DDR-Seite gab es auf die Aktion keine Reaktion. Grenztruppenangehรถrige mit zwei Fahrzeugen blieben hinter dem Metallgitterzaun. (1)

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Wieder frei zug채nglich war der fr체here DDR-Grenzbahnhof Probstzella nach dem Mauerfall. Das Foto entstand Anfang der 90er Jahre. (2)

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Abschuss einer Panzerabwehrrakete Typ SS 11 vom Bundeswehrsch端tzenpanzer HS 30. (2)

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„Wenn Bomben fallen, Deckung nehmen“, lautete die Devise. In einem schweren weißen Gummianzug präsentierte sich der „Atommann“ mit seinem Messgerät, das ihm die Stärke der atomaren Verseuchung anzeigte. Das Foto entstand 1955. (2)

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Ein Beamter des Bundesgrenzschutzes (BGS) am Grab eines unbekannten deutschen Soldaten. Das Foto entstand am Dreil채ndereck bei Regnitzlosau Ende der 60er Jahre. (2)

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Bundespräsident Heinrich Lübke (Mitte) besuchte im Oktober 1964 Mödlareuth und sprach mit dem Kommandeur der Grenzschutzabteilung I/2, Major im BGS Ernst Küttner (vorne rechts). Links im Bild Bayerns Finanzminister Konrad Pöhner aus Bayreuth, daneben Bayerns Wirtschaftsminister Otto Schedl. (2)

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Besucher standen auf den Mauerresten der Oberen Mühle und schauten über die Mauer hinüber in den östlichen Teil von Mödlareuth. Das Foto dürfte Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre entstanden sein. (2)

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Eingemauert: Ein BGS-Beamter beobachtete über die Grenze hinweg mit dem Fernglas die Papierfabrik Blankenstein in Thüringen. Im Vordergrund ist der Grenzfluss Selbitz zu sehen. Die Aufnahme entstand Anfang der 70er Jahre. Der Wachturm steht heute im Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth. (2)

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Blick 체ber die Selbitz auf ein Haus in Blankenstein, vor dem bereits der drei Meter hohe Metallgitterzaun stand. Im Schatten des Grenzzauns trocknete die W채sche. (2)

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Der frühere bayerische Grenzübergang Töpen-Juchhöh im Jahr 1961. Das Foto zeigt den Blick in Richtung Einreise in die DDR. (2)

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Die DDR-Sperranlagen an der Autobahn A 9 in Fahrtrichtung Berlin, kurz hinter der Autobahnbrücke über die Saale (links). (2)

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Ost und West beobachteten sich gegenseitig nicht nur auf dem Boden, sondern auch aus der Luft. HubschrauberAufnahmen, vermutlich von der Staatssicherheit in den 70er Jahren angefertigt, zeigten den Grenzverlauf entlang der A 9 im Bereich der Saalebr端cke nahe Hof. Zu sehen sind die bayerische Grenzabfertigung in Rudolphstein (oben Mitte) und der Beginn der Grenz端bergangsstelle Hirschberg (rechts unten). (2)

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Eine weitere Luftaufnahme aus den 70er Jahren zeigte die Bahnstrecke beim DDR-Grenzbahnhof Gutenfürst Richtung Plauen (rechts), die frühere Abhörkuppel auf dem Kandelstein (links unten) mit den unterhalb liegenden Auswertungsbaracken sowie den Grenzverlauf (links in der Mitte). (2)

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Das Industriegebiet St. Georgen in Bayreuth in Autobahnnähe war für DDR-Fernfahrer eine willkommene Zwischenstation: Hier konnten sie bei Aldi billig einkaufen, im benachbarten Supermarkt „Meisterkauf“ gab es einen Imbiss und Kaffee. Die Deutrans-Lastwagen aus der DDR (links) prägten über Jahrzehnte das Straßenbild im Industriegebiet, an manchen Tagen standen bis zu 200 Lastwagen aus Ostblockländern auf den Parkplätzen. Der Standort in der Nähe der Bundeswehrkaserne war sicherlich auch aus anderen Gründen interessant... (1)

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Die DDR-Grenzmauer in Heinersdorf war noch zu. Zwei Mädchen saĂ&#x;en am 4. Dezember 1989 auf bayerischer Seite gelangweilt auf einer Absperrung. (3)

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