[DE] Multilinguale Informations- und Retrievalsysteme Technik und Anwendungsbeispiele | Kampffmeyer

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Multilinguale Informations- und Retrievalsysteme Dr. Ulrich Kampffmeyer, PROJECT CONSULT GmbH

Multilinguale Informations- und Retrievalsysteme Technik und Anwendungsbeispiele

Dr. Ulrich Kampffmeyer VOI Verband Optische Informationssysteme, Roßdorf bei Darmstadt Vorsitzender des Vorstandes PROJECT CONSULT Unternehmensberatung Dr. Ulrich Kampffmeyer GmbH Wachenheim, Hamburg, Darmstadt

Abstract This paper on multilingual information and retrieval systems with optical mass storage describes the technical principles of software design. The different layers and modules from the user interface via transformation modules, thesaurus modules and fulltext interpretation to database management are explained in detail. Three examples of multilingual document imaging systems are presented: - HYPARCHIV

multilingual standard optical filing software for Microsoft Windows and Novell Netware;

- wfBase

multilingual press and commerce information system base on four ISDN-knots in Switzerland;

- HEMIS

multilingual information system for CD-ROM distribution on environmental institutions, projects and programmes of the UN Environmental Programme UNEP/HEM.

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Gliederung

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Seite

1 Bedeutung multilingualer Softwaresysteme mit optischen Speichern für den europäischen Wirtschaftsraum ................................................................................................................... 4 2

Software-Design ................................................................................................................... 5 2.1. Struktur und allgemeine Anforderungen an multilinguale Software ....................................................................................................... 5

3.

2.2

Benutzeroberfläche und Anwendung ....................................................................................................... 8

2.3

Transformationsmodule ....................................................................................................... 12

2.4

Auswahllisten ....................................................................................................... 14

2.5

Thesauri ....................................................................................................... 16

2.6

Volltextinterpretation ....................................................................................................... 21

Anwendungsbeispiele ................................................................................................................... 25 3.1

HYPARCHIV ....................................................................................................... 25

3.2

wfBase ....................................................................................................... 29

3.3

HEMIS ....................................................................................................... 31

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4.

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Ausblick ................................................................................................................... 37

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Bedeutung multilingualer Softwaresysteme mit optischen Speichern für den europäischen Wirtschaftsraum

Europa 1993 ist ein vielbenutztes Schlagwort. Auch nach Öffnung der Grenzen und Beseitigung der Handelshemmnisse bleiben sprachliche und kulturelle Barrieren bestehen. Diese betreffen alle unternehmen und Organisationen, die in verschiede nen Ländern tätig sind. Die Sprachbarriere betrifft nicht nur die reine Sprachverstehen- und Sprach-über setzungsebene, sondern schließt mehrere Ebenen unterschiedlicher Interpretation, Bedeutung in verschiedenen Zusammenhängen und Umsetzung in Fachnomenklatur ein. Im Wirtschaftsleben ist nicht die Umsetzung in die Umgangssprache sondern die Einhaltung "ungeschriebener" Gesetze der Fachsprache ausschlaggebend. Neben den unterschiedlichen sprachlichen Anforderungen sind Umrechnungen von Maßen und Währungen, Umstellungen von Formaten (Datum, Adresse, Schreibweisen) etc. erforderlich. Multilinguale Software ist überall dort erforderlich, wo auf gleiche Information unab hängig von der Art der Quelle zurückgegriffen werden muß. Dies betrifft insbesondere - Handelsunternehmen - Dienstleistungsunternehmen - internationale Behörden und Organisationen - Produktionsunternehmen mit Sublieferanten in unterschiedlichen Ländern - Kommunikationsunternehmen - Banken - Versicherungen - Kontrollinstitutionen (Flugsicherung / Polizei / Katastrophenschutz / Umweltdaten) - etc. Vielerorts wird die englische Sprache als Standard für die Kommunikation erachtet. Die Benutzung einer Fremdsprache kann jedoch zu Fehlinterpretationen führen, wenn die genaue Bedeutung von Begriffen und Zusammenhängen nicht bekannt ist. Umgangssprachkenntnisse sind hier nicht ausreichend. Je komplexer Software und die zugrunde liegenden Informationen werden, desto komfortabler und umfassender muß die Unterstützung durch das Programm werden. Dies betrifft insbesondere Anforderungen an die Gestaltung der Benutzeroberfläche, Mitteilungen zur gegenwärtigen Aktion, Zustands-meldungen, kontextsensitive Hinweise (besonders bei Fehlbedienung oder kritischen Programmverzweigungen) sowie Hilfetexte. Letztere müssen als Index wie auch kontextsensitiv zur Verfügung stehen. Moderne "Windows"-orientierte Programme verfügen in der Regel über diese Eigen schaften. Wie die meisten Programme sind sie jedoch nur in einer Benutzersprache gehalten. Seite 4 von 37

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Standardsoftware wird heute hauptsächlich von wenigen großen Softwarehäusern in den USA hergestellt. Dies bedeutet,daß Software und Dokumentation zunächst in Englisch oder in amerikanischem Englisch vorliegen. Von dieser Ursprungsversion ausgehend werden verschiedene nationale Versionen erstellt. In Abhängigkeit von der Bedeutung eines Marktes liegen diese mehr oder weniger verzögert in unterschiedlichen Release-Ständen vor. In einem solchen Standardprogramm sind häufig die Bildschirm-darstellungen, zugehörige Texte etc. im Hauptteil des Programms enthalten. Dies macht eine Übersetzung mit Anpassung der Darstellung und zusätzlichen Tests sehr aufwendig. Auch wenn auf die gleichen Daten zugegriffen werden kann, ist ein Wechsel der Benutzersprache während der Laufzeit nicht möglich, sondern das anderssprachige Programm muß zeitaufwendig komplett geladen werden. Auch verfügen die meisten Standardprograme über keine integrierte Datenbank oder Ressourcen-ManagementKomponente, die die Verwaltung der verschiedenen Sprach- und Funktionsmodule, sogar deren Erstellung und Pflege erleichtern würden. Herkömmliche Standardsoftware ist daher bereits aus Design-Gesichtpunkten nicht multilingual ausgelegt. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit multilingualen Informationssystemen, die auf einer Datenbank basieren.

2 Software-Design Multilingualität muß ebenso wie das modulare Zuladen von Programmteilen oder Funktionen bereits beim Entwurf eines Programms berücksichtigt werden. Die nachträgliche Umstellung einer vorhandenen Software ist kaum möglich. In einem solchen Fall eis ein komplettes Redesign unter Einsatz moderner Tools sinnvoller.

2.1. Struktur und allgemeine Anforderungen an multilinguale Software Multilinguale Software folgt folgenden Designkriterien (Abb. 1): a)

Modulares Design mit klarer logischer und programmtechnischer Trennung der verschiedenen Ebenen (Benutzerschnittstelle, Hauptprogramm, Ressourcen, Transformations-Module, Datenbank, etc.) Die Interaktion wird über Nachrichten (Messages) und globale Variablen gesteuert.

b)

Keine Textkomponente darf in ausführenden Programmteilen enthalten, sondern muß über Variable referenziert sein. Die Umschaltung von einer Sprache zur anderen erfolgt über ein globale Variable.

c)

Die Texte werden strukturiert in Ressource-Libraries (Bibliotheken) gehalten und werden über Variablen aufgerufen. Diese Bibliotheken müssen einfach zu pflegen und die Texte zur Laufzeit aufrufbar sowie in der Applikation ladbar sein.

d)

Alle Teile einer Anwendung müssen über definierte Schnittstellen verfügen. Dies betrifft insbesondere die Benutzerschnittstelle, die eigentliche Applikation und das Betriebssystem sowie die Zusatzmodule der Applikation.

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e)

Applikation, Benutzerschnittstelle und Betriebssystem müssen variable Textfeldlängen und -positionen unterstützen. Diese können in Abhängigkeit der gewählten Sprache unterschiedlich sein.

f)

Applikation, Betriebssystem, Bildschirm- und Druckertreiber sowie die Datenbank müssen unterschiedliche Fonts, Zeichensätze, Sortierungen, Datumsformate, etc. unterstützen. Voraussetzung ist die Eignung des Betriebssystems.

Multilingual Software - Design Principles Modular design with clear separation of user interface, operating system and application (database) Every text component has to be referenced by a key variable in the application Resource libraries easy to link and to maintain (i.E. text editor) Defined interfaces between the user interfaces, operating system and application modules Variable textfield positions and field-lengths in the user interface modules of the application Support of different sets of fonts, language specific characters, keyboard layouts, date formats etc. by the underlying operating system Abb. 1: Designkriterien multilingualer Software

Die multilinguale Anwendung gliedert sich dementsprechend in verschiedene Module und Ebenen, die miteinander kommunizieren (Abb. 2). Das eigentliche Anwendungsprogramm, das Teil der Datenbankanwendung sein kann, steuert über Nachrichten und globale Variable die Wahl einer Sprache, deren Anzeige (und Druck) sowie die eigentlichen Recherche- und Umwandlungsfunktionen.

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Principles of Language Display during Runtime Transformation Modules

Screen

Language Resources

Text

Field

Thesauri

German

Please select ...

English

Selection Lists

French LX

Spanish LX

Screen

Application

Resource

Database

LX Data

The language selector (Lx) in the application defines which resource is used for display and how the information in the datafield is represented Abb. 2:

Sprachanzeige während der Laufzeit des multilingualen Programmes

Die Variable "Lx" für "Language Resource" bestimmt, welche Texte angezeigt und welche Transformationsmodule und Auswahllisten benutzt werden, um eine Eingabe oder eine Recherche in der angewählten Sprache zu steuern. Die Information in der Datenbank selbst wird nicht verändert, nur Anzeige und Ausdruck werden umgesetzt. Die verschieden Schichten einer multi-lingualen Anwendung sind auf Abb. 3 darge stellt.

Layers and Modules of Multi-Lingual Software User interface

User interface (Application)

(Windows, Presentation Manager, X-Windows, etc.) Language Resources

Transformation Modules

Selection Lists

Application

IRS Information Resources Management ONLINE ´93 Kongress IV © Copyright PROJECT CONSULT GmbH 1992-1993

Thesauri

Language Interpreter

Operating System

Database

1

2

3

Driver

4

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Abb. 3:

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Schichten (1-4) und Module multilingualer Software

Schicht 1 beinhaltet im wesentlichen die Darstellung der Informationen, Schicht 2 dient zur Transformation der angezeigten Informationen von einer Sprache in eine andere, Schicht 3 verwaltet die Zugriffsinformationen und dient zur Recherche, Schicht 4 verwaltet die "Dokumente" (Datensätze, Bilder, Grafiken etc.) auf opti schen Speichermedien. Auf die letztgenannte Schicht 4, das IRS Information Resources Management Programm soll in diesem Artikel nicht näher eingegangen werden (vergleiche hierzu Kampffmeyer, Ulrich; "Kombinierte WORM- und magnetooptische Massenspeicher und vorgangsorientierte Informationsverarbeitungssysteme", GI Gesellschaft für Informatik, Arbeitskreis "Datenbanken", Tagung am 19.2.1990, Universität Oldenburg, 1990). Die einzelnen Ebenen und die darin ent haltenen Komponenten werden im Folgenden erläutert.

2.2 Benutzeroberfläche und Anwendung Die Benutzeroberfläche ist in starkem Maße von dem darunterliegenden Betriebssystem abhängig. Viele Betriebssysteme werden den Anforderungen für multilinguale Software nicht gerecht, da sie zur Laufzeit nicht umkonfigurierbar sind und keine internationalen Zeichensätze sowie Formate unterstützen. Für multilinguale Anwendungen sind Betriebssysteme mit einer grafischen Benutzeroberfläche wie Microsoft Windows, OS/2 Presentation Manager oder Oberflächen, die auf XWindows basieren (OSF Motif, OpenLook u.a.) gut geeignet. Sie gestatten die Kontrolle der Bildschirmanzeige weitgehend unabhängig vom eigentlichen Betriebs system. Es ist grundsätzlich zwischen a)

der Standard-Windows-Oberfläche und

b)

der auf Basis dieser Oberfläche realisierten anwendungsspezifischen Benutzeroberfläche zu unterscheiden. Letztere benutzt die Mittel, die von der Standardoberfläche bereitgestellt werden, um die Funktionen der Applikation darzustellen.

Eine grafische Oberfläche bietet zahlreiche Vorteile: Vom verringerten Lernaufwand, integrierte Hilfefunktionen bis zur einfachen Benutzerführung, die wahlweise über Mausaktionen, Anwahl aus Menüleisten oder Tastaturkombinationen steuerbar ist. Ein besonderer Vorteil von Windows-Oberflächen ist die frei skalierbare Größe von Fenstern und anderen Anzeigen. Es ist wenig sinnvoll für multilinguale Anwendungen alle Anzeigen in der Applikation mit einer eigenen Benutzeroberfläche zu realisieren, da dies die Zahl der einsetz baren Bildschirm- und Druckertreiber einschränkt. Die Benutzeroberfläche der Applikation sollte soweit möglich auf Standardroutinen der Windows-Oberfläche zurückgreifen.

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An die Benutzeroberfläche (Standard-Windows und Anwendungsoberfläche) sind folgende Anforderungen zu stellen (Abb. 4 und 5): a)

Umschaltbarkeit der Tastaturbelegung während der Laufzeit gesteuert durch die Applikation

b)

Umschaltbarkeit der Bildschirmdarstellung während der Laufzeit gesteuert durch die Applikation

c)

Anzeigemöglichkeit von spezielle Zeichensätzen (z.B. Deutsch: ä, ö, ü, ß; Französisch: é, è, ê, ç; Spanisch: Í; Dänisch: Ø, å, Æ; Ungarisch: ÿ, ý, ï; Griechisch: α, β, χ; etc.)

d)

Umschaltbarkeit von Formaten während der Laufzeit (z.B. Datum, Währung, Zeit, etc.)

e)

Automatische Anpassung der Anzeige am Bildschirm in Bezug auf unterschiedliche Textlängen, Sonderzeichen, Fonts, etc. Die Anpassung muß in Abhängig keit der verfügbaren Bildschirmauflösung durchführbar sein.

f)

Sprachabhängige, kontextsensitive Hilfe in Abhängigkeitder Position auf dem Bildschirm, des aktuellen Programmzustandes und der durchgeführten oder durchführbaren Aktion.

g)

Zuladbare Module während der Laufzeit, ohne das Programm zu verlassen.

Operating System and User Interface Requirements for European Software The operating system and Window Interface must support several features to enable switching the language during runtime Change of keyboard setting and screen display during runtime via external program Enhanced keyboard setting with special characters: European languages ( ç, ê, æ, å, ø ,ä , etc. ). Support and change during runtime of date and time formates Graphic Interface with virtual Window architecture to allow different sizes of screens and fields while changing the language Context-sensitive help in relation to the actual position of the cursor Abb. 4:

Betriebssystem und Benutzerschnittstelle

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User Interface (application) Requirements The user interface has to support several functions to enable change of language during runtime Object oriented software Change of screens, settings and styles during runtime Dynamic positioning of fields Automatic adaption of different field lengths Controllable by the application program Loadable modules during runtime for messages, windows and helptexts Dynamic data and message interchange with operation system and user interface, application program and database Abb. 5:

Benutzerschnittstelle

Wichtigstes Merkmal einer multilingualen Anwendung ist die Umschaltbarkeit während der Programmausführung, ohne daß ein anderes Programm geladen und gestartet werden muß und ohne daß sich der Bildschirmaufbau und angezeigten Informationen (inhaltlich) ändern (Abb. 4). Die einzelnen Textkomponenten werden in separaten Dateien gehalten, sog. "Resource Libraries" (Abb. 2). Diese werden zur Laufzeit in Abhängigkeit der Sprachenwahlvariable "L x" geladen. Vorausbedingung für die Benutzung von Sprachressourcen ist, daß alle Texte in einem Programm, die angezeigt oder gedruckt werden sollen, durch eine eindeutige Schlüsselvariable mit der zugehörigen Bibliothek referenziert sind (Abb. 2). "Resource Libraries" werden benötigt für: a)

alle statischen Textanzeigen auf einem Bildschirmformular ("Statische" Anzeigen sind Texte wie Beschriftungen, die sich erst beim Wechsel des Bildschirmformulars ändern). Dies sind Texte, die in der Regel mit einem bestimmten Bildschirmformular fest verbunden sind.

b)

dynamische Textanzeigen auf dem Bildschirmformular, die sich in Abhängigkeit des Zustandes verändern oder einblenden (Messages). Hierzu gehört auch das "Ausgrauen" von nicht aktiven oder auswählbaren Funktionen auf dem Bildschirmformular (Schaltflächen) und in Menüauswahllisten.

c)

Hilftexte, die automatisch erscheinen oder interaktiv abgerufen werden (Helptexts).

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d)

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Fehlermeldungen, Systemmeldungen und andere Hinweismeldungen, die aktionsbezogen erscheinen.

Language Resources Requirements Language resources are used for displaying texts related to the unique keys in the application Loadable modules for each language Every entry in the language resource is referenced by a unique key which may be used by different applications and the database itself Language resources are needed for Every text on a entry or search screen form Every message Every helptext Icons adapted for each country Editor or tools for translation support Abb. 6: Sprachressourcen

Viele Anwendungen benutzen Icons (Sinnbilder) und Schaltflächen zur verein fachten Anwahl von Funktionen. Sind sie mit Texten versehen oder durch Buchstaben (als Abkürzung) gekennzeichnet, so müssen auch diese Icons bei einem Sprachwechsel umgeschaltet werden. Es empfiehlt sich daher, auch die Sinnbilder in eigenen Ressourcen-Bibliotheken zu halten und nicht direkt im Programm zu verwalten. Gleiches gilt auch für Icons mit Grafiken, wenn die Grafik Dinge zeigt, die in einem anderen Sprachraum oder Land, nicht mit der gezeigten Funktion des Icons verknüpft werden. Objektorientierte Programmiersprachen und Datenbanken unterstützen häufig die Benutzung von ladbaren Ressourcen und sind deshalb herkömmlichen Tools vorzuziehen. Für die Erstellung der eigentlichen Anwendung, die sich auf eine Programmiersprache oder eine Datenbankprogrammiersprache stützen kann, ist die Wahl des geeigneten Tools wichtig. Die Anwendung stellt die übergreifende und integrative Komponente im gesamten System dar (vgl. Abb. 2 und Abb. 7). Die Applikation beinhaltet nicht nur die üblichen Algorithmen zur Datenverarbeitung und Module für Ein- und Ausgabe, sondern ebenfalls die Steuerung und Auswahl der Sprachressourcen (Transformationsmodule, Auswahllisten, Thesauri, Hilfetexte, Mitteilungen und Hinweistexte, Bildschirmaufbau und -anzeige, etc.). ONLINE ´93 Kongress IV © Copyright PROJECT CONSULT GmbH 1992-1993

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Application Characteristics Numeric keys for every text entry related to the screen display and database fields Direct control of database and user interface Object oriented message driven program Transformatters, selection lists, thesauri, language interpretors and language resources as loadable modules Database as loadable module or server-client-communication via SQL Abb. 7:

Anwendungskomponente

Objektorientierte Programme mit einem "Message"- Konzept, wie es z.B. Microsoft Windows beinhaltet, erlauben die ständige Kontrolle über die verwendeten Ressourcen und den Zustand der Bildschirmanzeigenzeige. Für die Kontrolle der Module auf Ebene 2 (vgl. Abb. 3) sollte eine direkte Kommunikation aufgebaut werden. Für die Kommunikation mit der Datenbank, in der die eigentlichen Information verwaltet und gehalten wird, kann SQL als standardisierte Kommunikationsschnittstelle benutzt werden. Alle Module der Schichten 2, 3 und 4 (vgl. Abb. 3) sollten während der Laufzeit direkt aufrufbar oder zuladbar sein.

2.3 Transformationsmodule Die numerischen Informationen in der Datenbank werden in einem Format abgelegt, daß bei Bedarf für eine bestimmte zugeladene Sprachressource gewandelt wird. Diese Wandlung wird ebenfalls durch die Variable "L x" gesteuert (Abb. 2). Transformationsmodule sind wesentlich einfacher als Textübersetzer zu realisieren, da sie nach genauen Regeln und nur mit numerischen Werten arbeiten (Abb. 8).

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Transformation Modules Types Transformation modules are used for the display transfomation of numeric values of the database

Abb. 8:

Transformation of date formates

(supported by operating system)

Transformation of time formates

(supported by operating system)

Transformation of addresses

(position of postal codes, etc. )

Transformation of units of measure

(litre to gallon, km to mile, etc. )

Transformation of international standardized nomenclature

(country and city names, etc. )

Transformation of user-defined values

(see selection lists, etc. )

Transformationsmodule

Die wichtigsten Standard-Transformationsmodule sind: a)

Datumsformatumwandlung Dieses Modul wandelt die Anzeige zwischen amerikanischen (Monat-Tag, Jahr) und europäischen (Tag-Monat-Jahr) Format um. Diese Funktion wird häufig direkt vom Betriebssystem unterstützt und erlaubt auch die volle oder abgekürzte Verwendung des Monatnamens. Das Transformationsmodul sollte auch für die Umwandlung von Datumsformaten vor dem Jahr 2000 auf das neue Jahrtausend hin ausgelegt sein. Dies ist wichtig für alle Datenbestände mit Aufbewahrungspflichten von 7 Jahren und mehr. Das Datum-TransferModul muß ebenfalls für die richtige Sortierung bei der Anzeige sorgen.

b)

Zeitformatumwandlung Ähnliches wie für die Datumsformate gilt für die Transformation von Zeiten und deren Anzeige. Für international agierende Unternehmen empfiehlt sich die Speicherung von Zeitdaten im "coordinated universal time"-Format (UTC). Datum- und Zeittransformationsmodule können so ausgelegt werden, daß sie prüfen, ob die interne Zeiteinstellung des Systems korrekt ist (das aktuelle Datum/Zeit muß immer jünger sein als das zuletzt gespeicherte Dokument; Abgleich mit Standard-Arbeitszeiten und Werktagen; etc., um gegebenenfalls des Ausfall der Systemzeit festzustellen und zu melden).

c)

Adressen-Transformation Die Adressenformat-Transformation betrifft mehr den Ausdruck als die Anzeige am Bildschirm. Postanschriften sind in Europa nicht standardisiert und benutzen unterschiedliche Reihenfolgen von Straße, Hausnummer und Postleitzahlen. Das Transformationsmodul erkennt, welches Land bei einem Anschreiben gewählt ist und stellt für den Druck das richtige Adressformat ein.

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d)

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Transformation von Werten Für international tätige Handels- und Produktionsunternehmungen stellt die Transformation von Maß-, Entfernungs- und anderen Werten eine wichtige Anforderung dar. Dies soll an einem Beispiel erläutert werden: In der Mineralölindustrie werden täglich große Mengen unterschiedlicher Ölsorten und Ölprodukte transportiert und zwischengelagert. Je nach Art, Gewicht und Temperatur ändern sich Werte sowie davon abhängig Zoll- und Steuer sätze. Besonders bei grenzüberschreitendem Verkehr ist daher eine Umwandlung in die landesüblichen Einheiten erforderlich. Zu den wichtigsten umrechenbaren Werten gehören Währungen sowie Entfer nungs-, Gewichts- und Hohlmaße.

e)

EDI-Daten Der standardisierte elektronische Datenaustausch (EDI - Electronic Data Interchange), z.B. EDIFACT, erlaubt die Abwicklung kompletter Geschäftstransaktionen auf elektronischem Wege. Hierbei entstehen keine Papieroriginale mehr. Die Daten sind digital zu archivieren. Für die Anzeige und den Ausdruck werden EDI-Codes in Texte umgesetzt. Diese Umsetzung in Klartext kann durch eine Sprachsteuervariable ebenfalls sprachabhängig gemacht werden. Bei EDI-Informationen ist zu berücksichtigen, mit welcher Version einer bestimmten EDI-Anwendung die Daten zu transformieren sind.

Entsprechend verschiedener branchenspezifischer Anforderungen an eine Applikation können weitere Transformationsmodule hinzukommen. Hierzu gehören z.B. die Umsetzung von Produktcodes in Klartext. 2.4 Auswahllisten Grafische Oberflächen wie Microsoft Windows unterstützen einfache (single select) und mehrfach (multiple select) Auswahllisten (Abb. 9). Bei den erstgenannten Auswahllisten kann aus der angezeigten Liste nur ein Eintrag markiert und übernommen werden. Bei multiplen Auswahllisten können einer oder mehrere Einträge markiert und übernommen werden.

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Selection Lists Characteristics Selection lists are an easy way to translate information and to spare storage capacity The list displays a text on the screen related to a database value Every entry in a selection list refers to a value which is related to a database field Every entry in the different language versions of a list refers to the same value The database has to store only the numeric value of the entry Selection lists can be used as single and multiple-choice lists Selection lists help to standardize nomenclature in multinational and multilingual organizations Abb. 9:

Auswahllisten

Auswahllisten bieten bei Datenbankanwendungen eine Reihe von Vorteilen gegenüber Standard-Texteingabefeldern: a)

Auswahllisten vermeiden Tippfehler.

b)

Auswahllisten sorgen für die Vereinheitlichung der Datenbank und stellen sicher, daß ein eingegebener Eintrag eindeutig wiedergefunden wird. Sie sorgen für eine standardisierte Eingabe, bei der sich der Benutzer für einen bestimmten Begriff entscheiden muß.

c)

Bei Auswahllisten wird in der Datenbank nur eine Referenzziffer zu einer Textressource gespeichert. Dies erfordert wenig Platz, kann in Abhängigkeit einer Sprachanwahlvariable auf unterschiedliche Textressourcen verzweigen und beschleunigt das Retrieval der Datenbank, da nur vordefinierte Ziffern und keine Textsequenzen durchsucht werden müssen.

d)

Multiple Auswahllisten erleichtern die Mehrfachzuordnung eines Dokumentes und gestatten dem Anwender bei unsicherer Zuordnung zu nur einem Begriff die zusätzliche Anwahl weiterer verwandter Begriffe.

Für multilinguale Anwendungen ist besonders die Option c) von Bedeutung. Sie erlaubt durch die Verwendung von Referenznummern die Zuweisung zu mehreren Listen in unterschiedlichen Sprachen. Weiterhin können die Referenznummern auch für den Zugriffschutz benutzt werden, indem nur zulässige Begriffe bei einer Recherche angezeigt werden. Auswahllisten erleichtern auch die Erfassung von Informationen durch Voreinstellungen für häufig wiederkehrende Einträge. Auswahllisten können mit Standard-Texteditoren erstellt werden. Dies sollte jedoch nur von bestimmten autorisierten Personen geschehen, da Änderungen und besonders Löschungen von Einträgen Merkmalen (Einträge in einer Auswahlliste) die ONLINE ´93 Kongress IV © Copyright PROJECT CONSULT GmbH 1992-1993

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Datenbankkonsistenz gefährden können. Bei verteilten Systemen und Ressourcen ist die Einhaltung von strengen Update- und Pflegerichtlinien unerläßlich. Auswahllisten mit kontrolliertem Wortschatz sind das geeignete Medium zur Standardisierung der Nomenklatur in Unternehmen und zur Schaffung multilingualer Softwaresysteme. Multilinguale Systeme sollten die freie Texteingabe nach Möglich keit vermeiden und Auswahllisten - wo immer sinnvoll und einsetzbar - verwenden. 2.5 Thesauri Der Begriff "Thesaurus" wird sehr unterschiedlich benutzt. Ursprünglich steht er für eine definierte Fachnomenklatur, die hierarchisch vom Grobem zum Feinen heruntergebrochen ist. Die Begriffe sind in der Bedeutung von einander eindeutig unterschieden und in mehreren Hierarchieebenen gegliedert, wobei mehrere Begriffe auf einer unteren Hierarchieebene einem inhaltlich übergreifendem Begriff auf der nächst höheren Ebene zugeordnet sind. Begriffe auf einer Ebene sollten einen ähnlichen Detaillierungsgrad haben. In vielen aus den USA kommenden Textverarbeitungsprogrammen wird der Begriff "Thesaurus" für eine Hilfsfunktion zur Wahl geeigneter Synonyme benutzt. Diese Art Thesaurus hat nichts mit der strukturierten Nomenklatur zu tun, wie sie z.B. durch die International Standardization Organization (ISO) für einfache und multilinguale Thesauri festgelegt ist.

Thesauri Thesauri offer a hierachical structured and crosslinked nomenclature One field on the screen may be represented by a structured hierarchical thesaurus Similar to a selection list, the thesaurus displays a text related to a database value related with this text The thesaurus offers navigation and interpretation tools The Thesaurus is a database of itself which relates numeric values to texts and provides additional structure by hierarchic order and crosslinks The structure of thesauri is standardized by ISO The same thesaurus may be used by different applications Abb. 10: Thesauri

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Die hier behandelten Thesauri für multilinguale Programmsysteme verhalten sich nach außen ähnlich wie Auswahllisten (Abb. 10; vgl. auch Abb. 9). Es wird zunächst eine Liste mit den Oberbegriffen angezeigt (ISO Top Term; TT). Bei der Anwahl eines Oberbegriffs wird eine zweite Auswahlliste mit den zugeordneten Unterbegriffen angezeigt (ISO Narrower Term; NT). Wird hier ein Begriff ausgewählt, so bildet dieser den Oberbegriff (ISO Broader Term; BT) für die nächste Ebene von Unterbegriffen (vgl. Abb. 11). Diese strenge Hierarchie ist auf die wenigsten Sachgebiete voll anwendbar. Der ISO-Standard sieht deshalb auch sogenannte "Crosslinks" vor. Diese setzen Begriffe auf unterschiedlichen Ebenen und Verzweigungen unabhängig von der Position in der Hierarchie zueinander in Beziehung. Dies läßt sich mit einem Programmsystem einfacher als in gedruckter Form nachbilden. Ein elektronischer Thesaurus wird programmintern ebenfalls durch Referenznummern abgebildet (vgl. Auswahllisten). Im Gegensatz zu Auswahllisten sind einem Eintrag im Thesaurus zusätzlich zum "unique Identifier" (eindeutige Schlüsselnummer, die in der Datenbank gespeichert wird) die Anzeigeposition (auf welche Ebene und Verzweigung in der hierarchischen Darstellung der Eintrag angezeigt werden soll) und die Art (gegebenenfalls auch Art und Richtung) einer Verbindung als Merkmale zugeordnet. Die Verbindungen erlauben die Zuordnung eines Begriffes zu mehreren Oberbegriffen anderer Zweige wie auch die Zuordnung als Oberbegriff zu verschiedenen Unterbegriffen in anderen Verzweigungen unabhängig von der Position innerhalb der Hierarchie. Die Verwendung unterschied licher Links (uni-direktional, bi-direktional, broad-to-narrow, narrow-to-broad, additional reference, synonym, etc.) macht die Navigation in einem solchem System einfacher. Im Prinzip stellt ein elektronischer Thesaurus eine eigene Datenbank anwendung dar, die zwischen Benutzeroberfläche und eigentlicher Datenbank geschaltetet ist. In der Datenbankanwendung wird nur der "Unique Identifier" abgespeichert. Ist dieser mit einem "Narrower Term" referenziert, können über die Verbindungen und die Position in der Hierarchie alle zum Begriff gehörigen Oberbegriffe und der "Top Term" erschlossen werden.

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Thesauri Hierarchy and Crosslinks The Hierarchical View of the Thesaurus

Unique identifier

Position in hierarchical view

(Top Term, Broader Term, Narrower Term) 1

1000

2

3

1100

1200

4

1110

5

1120

6

1210

7

1220

4

1110

The Network Structure of the Thesaurus (Crosslinks independent of the hierarchical position) 1

1000

2

1100

8 3

1200

6

1210

7

1220

1120

Abb. 11: Hierarchie und von virtuelle Verbindungen (Crosslinks)

Ein elektronischer Thesaurus wird intern als Netzwerk abgebildet (relationales System), nach außen aber als Hierarchie präsentiert. Die Zusammenstellung einer Liste von Begriffen ist daher nicht nur vom Oberbegriff, sondern auch von den Verbindungen und dem Weg, auf dem man zum Oberbegriff gelangt ist, abhängig. Im Gegensatz zu Auswahllisten können Listenanzeigen eines elektronischen Thesaurus je nach Situation unterschiedlich zusammengesetzt sein. Neben der Navigationshilfe durch die Anzeige der Auswahllisten in Abhängigkeit eines zuvor gewählten Oberbegriffs kann ein Datenbank-gestützter Thesaurus auch in unterschiedlichen "Spezialisten"- und "Anfänger"-Modi benutzt werden. Bei der Erfassung von Informationen ist ein "Spezialisten"-Modus sinnvoll, bei dem ein Unterbegriff oder ein Kürzel direkt eingegeben werden kann und die Datenbank selbsttätig die dazugehörigen Oberbegriffe ohne Durchlaufen der Hierarchie ermittelt. Bei einer Recherche durch Benutzer, die keine Erfahrung mit hierarchischen Auswahllisten oder mit dem sachlichen Inhalt des Thesaurus haben, ist ein "Anfänger"-Modus sinnvoll, bei dem die Texteingabe des Benutzers analysiert, auf einen "Match" im Thesaurus durchsucht wird und im Zweifelsfall durch Hinzuziehung von Synonym-Listen und Hilfetexten eine Empfehlung zur Wiederholung oder Konkretisierung der Anfrage angezeigt wird. Eine solche "Global Search" kann auch über weitere Felder oder andere zum Thesaurus gehörende Ressourcen durchgeführt werden.

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Abb. 12 zeigt, wie mehrere "Scheiben" den eindeutigen Schlüsselvariablen der Thesaurus-Datenbank zugeordnet sind. Jede der Sprachscheiben enthält auch alle Informationen, wie die Begriffe hierarchisch und vernetzt angeordnet sind, da die Ordnung von Sprache zu Sprache verschieden sein kann (Begriffsunschärfen, feinere oder gröbere Unterteilungen). Unabhängig von den Differenzen in der Sprache muß aber immer die gleiche Information eindeutig auffindbar sein. Neben dem eigentlichen Begriff (Main Keyword) sind deshalb auch Acronyme (Abkürzungen aus den Anfangsbuchstaben von zusammengesetzten Begriffen oder Namen), Homonyme (gleichlautende Begriffe unterschiedlichen Inhalts), Synonyme (anderslautende Begriffe ähnlichen oder gleichen Inhalts), Pluralformen des Begriffs, etc. sowie eine erklärende Hilfe dem "Unique Identifier" zugeordnet. Bei einer "Global Search" werden diese mitdurchsucht. In einer solchen "Sprachscheibe" muß jedoch nicht unbedingt eine Fremdsprache enthalten sein, es können auch unterschiedliche Ressourcen in einer Landessprache benutzt werden. Dies ist sinnvoll, wenn es sich um Fachinformationen handelt. So kann z.B. in einer "Scheibe" die umgangssprachliche Information enthalten sein, die nur zwei bis drei Ebenen enthält und Nicht-Fachspezialisten zugänglich ist, und in einer zweiten "Scheibe" die Fachnomenklatur fein aufge gliedert in weiteren Ebenen, die nur dem Fachmann zur Verfügung steht. Damit läßt sich auch Umfang, Tiefe und Zugriff zur Information steuern.

Thesauri "Slice"- Model of a Multilingual Thesaurus German Language "Slice"

Unique ID A1 Unique ID A2 Unique ID A3

... Unique ID An

ID´s of preID´s of sucposition in main key synonyms, hohelp text decessors cessors hierarchy wordn monyms etc. ID´s of preID´s of sucposition in main key synonyms, hohelp text decessors cessors hierarchy wordn monyms etc. ID´s French Language "Slice" dec ID´s of preID´s of sucposition in main key synonyms, hohelp text decessors cessors hierarchy wordn monyms etc. ID´s ID´s of preID´s of sucposition in main key synonyms, hohelp text dec decessors cessors hierarchy wordn monyms etc. ID´s English Language "Slice" dec ID´s of preID´s of sucposition in main key synonyms, hohelp text decessors cessors hierarchy wordn monyms etc. ID´s ID´s of preID´s of sucposition in main key synonyms, hohelp text dec decessors cessors hierarchy wordn monyms etc. ID´s of preID´s of sucposition in main key synonyms, hohelp text decessors cessors hierarchy wordn monyms etc.

...

...

ID´s of predecessors

ID´s of successors

position in hierarchy

main key wordn

synonyms, homonyms etc.

help text

Abb. 12: "Scheiben"-Struktur eines multilingualen Thesaurus

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Der Nutzen einer elektronischen Thesaurus-Datenbank neben der modularen "Scheiben"-Struktur für multilinguale Anwendungen ist vielfältig: a)

Standardisierter, kontrollierter Wortschatz sichert das eindeutige und voll ständige Wiederfinden aller korrekt erfaßten Informationen.

b)

Eingabefehler werden vermieden.

c)

Auswahllisten und Hilfefunktionen erleichtern die Navigation durch umfangreiche und tiefgegliederte Fachnomenklatur.

d)

Funktionen wie "Global Search" erlauben die Suche auch im Synonym-, Homonym-, Acronym- und anderen Verweiseinträgen sowie im Hilfetext selbst.

e)

Aufbau und Struktur von Thesauri sind international standardisiert.

f)

Eine Thesaurus-Datenbank arbeitet als "Pre-Processor" und spart Zeit bei der Suche in der eigentlichen Datenbank, da nur noch kurze, eindeutige numerische Referenzen durchsucht und ausgewertet werden. Die Umsetzung der Schlüsselzahlen für die Anzeige erfolgt wiederum durch den Thesaurus.

g)

Thesaurus-Datenbanken können auf PC-Rechnern in einem Netzwerk lokal betrieben werden und entlasten damit als "Pre-Processor" die zentrale Datenbank und das Information Resources Management (IRS; siehe unten und Abb. 3).

Wird zusätzlich zur Thesaurus-Datenbank und zur eigentlichen Datenbank eine Verwaltungssoftware zur Ansteuerung optischer Systeme eingesetzt, so ergibt sich eine dreistufige Datenbankhierarchie (vgl. Abb. 3 und Abb. 26): a)

Datenbank für einen oder mehrere Thesauri (lokal oder zentral)

b)

Datenbank zur Verwaltung von Schlüsselzahlen zu Auswahllisten und Thesauri sowie von standard Datenbankeinträgen (numerisch, alphanumerisch, Datum, Zeit, boole´sche Variable, etc.)

c)

Information-Retrieval-and-Access-System (IRAS). In der Regel eine NonStandard-Datenbank zur Verwaltung nur einmal beschreibarer WORM-Medien, wiederbeschreibarer optischer Speicher (Erasable, Rewritable, M/O) oder nur lesbarer Speicher (CD-ROM).

Für eine Thesaurus-Datenbank kann ebenso wie für die eigentliche Anwendung eine Standard-Datenbank eingesetzt werden (vorzugsweise eine relationale Datenbank). Volltext-Datenbanken sind für diese Art der Anwendung nicht geeignet (Abb. 13).

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Database Characteristics Standard relational database may be used to manage data (except for language interpretation) Support of optical disk information retrieval system for mass data management Standard fulltext database are not usable Abb. 13: Merkmale für das Datenbanksystem

2.6 Volltextinterpretation Die elektronische Interpretation und Übersetzung von Volltext folgt gänzlich anderen Strategien als die bisher beschriebenen Techniken. Transfomationsmodule, Auswahllisten und Thesauri lassen sich beliebig kombinieren und in einem System vereinigen, da sie alle nach der gleichen Regel arbeiten: numerische Kennziffern werden nach festgelegten Regeln eindeutig in vordefinierte, kontrollierte Begriffe oder andere Werte umgesetzt. Ein System, das die Analyse von Volltext erlaubt, ist nur schwer mit den vorge nannten Modulen zu kombinieren. Es ist ein eigenständiges komplexes Softwaresystem, das sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt (Abb. 14 und 15):

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Language Interpreter Characteristics The language interpreter contains different modules which allow translation and interpretation of fulltext databases. Dictionaries provide information for the direct translation of nouns (singular, plural, conjunctions, etc.) Statistical modules support the interpretation of the noun inside a text Linguistic modules support the interpretation of the grammatical context Comparision modules combine the different strategies of interpretation Presentation modules display the answer of a query in the chosen language as translated fulltext Inverted file and cache modules optimize access Abb. 14: Merkmale eines Sprachinterpretationssystems

Language Interpreter Structure User Interface Entry

Query Display

Dictionaire Modules

Statistic Modules

Linguistic Modules

Presentation Modules

Comparision

Inverted File

Language Interpreter

Database

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Abb. 15: Struktur eines Sprachinterpretationssystems

a)

Wörterbuchkomponenten beinhalten die einzelnen Worte in verschiedenen Formen (Plural, Singular, Konjugation, Deklination, irreguläre Verben, etc.) Das Wörterbuch stellt in der Regel eine eigene Datenbankanwendung dar. Es ist jedoch grundverschieden in Struktur, Aufbau und Inhalt des zuvor diskutierten Thesaurus.

b)

Statistik-Module analysieren das Vorkommen und die Zusammensetzung von Worten und Wortkombinationen.

c)

Linguistik- und Grammatik-Analyse-Module stellen den am schwierigsten zu realisierenden Teil dar. Sie beinhalten alle Regeln und Vergleichsbeispiele für die Analyse der Syntax. Hierfür werden häufig Techniken der Mustererkennung (Pattern Recognition) und Fuzzy Logic eingesetzt.

d)

Die Ergebnisse der drei Module a), b) und c) werden in einem Vergleichsmodul zusammengeführt, gewertet und interpretiert. Das Vergleichsmodul ist so konzipiert, daß es Zwischenergebnisse eines Moduls zur Auswertung an ein anderes Modul zurückgeben kann. So entsteht ein iterativer Prozeß mit einer relativ hohen Erkennungsrate bei fachbezogenen Texten, für die es spezielle elektronische Wörterbücher mit der Fachnomenklatur gibt.

e)

Da herkömmliche Datenbanken aufgrund ihrer Architektur mit der zeitintensiven Volltextauswertung wenig effektiv sind, werden häufig spezielle "Cache"und "Inverted File"-Module zwischengeschaltet.

f)

Präsentations- oder Darstellungsmodule sorgen für die korrekte Wiedergabe der übersetzten Texte am Bildschirm. Sie werden mit Informationen aus dem Wörterbuchmodul, dem ausgewerteten Text aus der Datenbank und dem "Inverted File"-System gespeist.

Das beschriebene Volltextinterpretationssystem kann zur Auswertung von KlartextAnfragen benutzt werden. In Abb. 15 ist der Bearbeitungsweg für eine Anfrage dargestellt. Bei der Umsetzung eines Textes aus der Datenbank werden die Module in gleicher Weise von unten nach oben durchlaufen. Die vorgestellte Lösung stellt nur eine mögliche Konfiguration dar. Da diese Technik sehr neu ist, werden auch zahlreiche andere Ansätze verfolgt. Der hier vorgestellte Ansatz hat den Vorzug, daß zugleich verschiedene Module mit unterschiedlichen Auswertungsstrategien durchlaufen werden. Jedes Modul kann zudem auf bestimmte Sprachen oder Fach nomenklaturen spezialisiert und bei Bedarf automatisch vom Vergleichsmodul zugeschaltet werden. Die Interpretation und Übersetzung eines Textes ist sehr zeitaufwendig und in der Regel nur auf schnelle Dialog-Rechnern möglich. Komplexe Systeme wie das beschriebene sollten nicht mit einfachen Übersetzungshilfen verwechselt werden. Herkömmliche Volltextdatenbanken sind für solche Systeme selten geeignet. Die Strategie bei Standarddatenbanksoftware ist, Füllworte, Adjektive, Adverbien etc. wegzulassen, um Speicherplatz zu sparen, sowie die Geschwindigkeit der Datenbank zu erhöhen. Bei einem sprachinterpretierenden System werden jedoch alle Informationen des Textes benötigt, da ansonsten keine zusammenhängende und kontextbezogene Übertragung möglich ist. ONLINE ´93 Kongress IV © Copyright PROJECT CONSULT GmbH 1992-1993

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Erste Erfolge mit dem Einsatz von "Language-Interpreter"-Datenbank-Systemen wurden bei der UNO und der Europäischen Kommission erzielt. Die Wahl einer Strategie für multilinguale Datenbankanwendungen ist heute noch einfach: a)

Für Dokument-orientierte (Faksimile) Systeme, Anwendungen mit kontrolliertem Wortschatz und Systeme, die zu einer Standardisierung der Benutzung führen sollen, ist der Ansatz mit Transformations-, Auswahllisten- und Thesaurus-Modulen zu wählen.

b)

Für Anwendungen im Volltextbereich, die nicht innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre in den Produktionsbetrieb gehen sollen, ist die Erprobung oder Beschäftigung mit dem hier beschriebenen Ansatz sinnvoll.

Kommerziell nutzbare, sofort einsatzfähige Standardsoftware existiert zur Zeit weder für a), noch für b). Auch in Zukunft ist nicht mit "Off-the-shelf"-Lösungen zu rechnen, da die Art der Anwendung und die zu verwendende Nomenklatur immer Änderungen erfordern wird. Ideal ist jedoch nach Meinung des Verfassers ein Ansatz, wie er in Abb. 3 dargestellt ist. Hier sind die verschiedenen Umsetzungs- und Interpretationskomponenten in einer Schicht zusammengefaßt und arbeiten parallel. Sie verbinden die Benutzeroberfläche mit der eigentlichen Datenbank. Ein solcher integrativer Ansatz verbindet die Vorzüge aller genannten Techniken, die in einer Anwendung nach Bedarf einzeln oder kombiniert eingesetzt werden können.

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3. Anwendungsbeispiele Anhand von drei Beispielen sollen multilinguale Informations- und Retrievalsysteme anwendungsorientiert erläutert werden:

Abb. 16: Anwendungsbeispiele

a)

HYPARCHIV

Standard "Document-Imaging"-Software für Microsoft Windows

b)

wfBase

Presse- und Wirtschaftinformationen in einem verteilten "Document-Imaging"-System

c)

HEMIS

Umweltinformationen auf CD-ROM

3.1 HYPARCHIV HYPARCHIV ist ein vollständig in Deutschland entworfenes und programmiertes Archivierungssystem für Faksimile-Dokumente und Dateien. HYPARCHIV wird als Einzelplatz- und als Netzwerkversion in allen wichtigen europäischen Sprachen angeboten. Es unterstützt zahlreiche Scanner, Drucker, "Image-Boards" und optische Speicher (WORM, M/O, Jukeboxen). Weitere Module erlauben die auto matische Indizierung von Dateien (COLD), Faxversendung und Empfang, Datenaustausch mit externen Datenbanken, Dokumentenaustausch zwischen verschiedenen HYPARCHIV-Systemen und zusätzliche Datensicherung (Kryptographische Kodierung). Zur einfachen Generierung von Anwendungen existiert ein "WYSIWIG"-Editor. ONLINE ´93 Kongress IV © Copyright PROJECT CONSULT GmbH 1992-1993

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Die Auswahl der Beispiele aus einer Vielzahl anderer erfolgte auf Basis der vom Autor selbst durchgeführten Projekte. Als Marketing- und Sales-Manager sowie Systemberater der ACS Systemberatung GmbH war der Verfasser von 1989 - 1992 für Design, Entwicklung und Vermarktung von HYPARCHIV, sowie in den Jahren 1990 - 1992 für das Design und Projektmanagement von wfBase verantwortlich. Seit 1990 betreut der Verfasser das HEMIS-Projekt.

HYPARCHIV

ACS Systemberatung GmbH, Germany

European standard for PC-based optical filing software Optical filing software for Microsoft Windows 3.1 supporting various scanners, printers, optical disks and jukeboxes Novell Netware 3.11 Server-client-architecture, object-oriented design Triple Access: Hierarchy with icons, relational database and hyperlinks Multi-lingual user interface, available in English, US-English (with icons for Folders, Cabinets, etc.), French, German, Dutch, Swedish, Greek, Hungarian, Spanish, Portuguese, etc. User interface, messages and help switchable during runtime Selections in different languages locally available, but not direct multi-lingual database support (multi-lingual thesaurus available in1993 with new server / client solution) Abb. 17: Merkmale von HYPARCHIV

Das Programm besitzt eine grafische Benutzeroberfläche, die Ordnungsmittel und Funktionen ikonisiert darstellt. HYPARCHIV gestattet mehrere frei kombinierbare Zugriffs- und Informationsverwaltungstechniken: a)

Hierarchische Ordnung mit Aktenschränken, Ordnern, Mappen, etc.

b)

Datenbank, formulargesteuert mit "Query by Example" (QBE). HYPARCHIV unterstützt mehrere Anwendungen gleichzeitig mit Umschalten der Datenbank während der Laufzeit.

c)

Hyperlinks zur virtuellen Verbindung von Objekten (Notizen, Ordnungsmittel, Dokumente und Dateien)

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Abb. 18: Der grafische "elektronische Schreibtisch" von HYPARCHIV (angewählte Sprache: Deutsch)

HYPARCHIV unterstützt die Multilingualität nur an der Benutzeroberfläche: Menues, Hilfetexte, Meldungen, Ikonen, Knöpfe, Dokumentbeschriftungen, etc. werden während der Laufzeit durch eine einfache Menu-Anwahl umgeschaltet. Der "elektronische Schreibtisch" und der Zustand des Systems ändert sich nicht. Die komplette Systemumschaltung dauert ca. 2 Sekunden inklusive Anpassung aller Texte, Fenster und Ikonen auf dem Bildschirm. Für Datenbankmasken (Bildschirmformular) können mit Einschränkungen Arbeitsplatz-bezogen auch verschiedene Auswahllisten hinterlegt werden, die auf die numerischen Schlüssel des gleichen Datenbankfeldes referenzieren. Dadurch ist eine eingeschränkte Multilingualität auch für die HYPARCHIV-Datenbank gegeben.

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Abb. 19 zeigt eine dreisprachige Pressearchivanwendung. Hier sind auf der Datenbankmaske die Texte in allen drei Sprachen angegeben. Die Schaltfelder "Documentation", "Press review" und "Bibliography" verzweigen auf Untermasken. Hinter den Feldern "Sachgebiet" und "Schlagworte" liegen Auswahllisten, die lokal in jeweils einer der drei Sprachen vorgehalten werden. Alle anderen Feldinhalte werden nicht übersetzt und erscheinen in der Eingabesprache.

Abb. 19: Dreisprachige Datenbankmaske einer Pressearchivanwendung für HYPARCHIV

Von HYPARCHIV ist inzwischen auch eine Client-Server-Version mit einem multilingualen Thesaurus verfügbar. Die letztgenannte Version wird jedoch nicht als Standardprodukt vertrieben. Die verfügbare Standardversion HYPARCHIV NET für Novell-Netzwerke wird in Europa bereits mehr als 200 mal eingesetzt. Von der Einzelplatz- und der STARTER-Version wurden mehrere tausend verkauft. HYPARCHIV hat sich damit zum europäischen Standard für Windows-basierte "Optical-Filing"-Systeme entwickelt.

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3.2

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wfBase

wfBase ist eine individuelle Applikation, die für die Schweizer Wirtschaftsförderung (wf) entwickelt worden ist. wfBase befindet sich seit 1992 im Produktionsbetrieb. Die Zentrale der Schweizer Wirtschaftsförderung (wf) ist in Zürich. Außenstellen befinden sich in Genf, Bern und Lugano. Vor der Einführung von wfBase wurden an allen vier Orten Dossiers über politische Ereignisse, Wirtschafts daten, etc. unabhängig von einander geführt. Ziel von wfBase ist, allen internen Benutzern Zugriff auf Presseartikel, Zeitschriften und selbst erzeugtes Schriftgut unabhängig von der Eingabesprache zu ermöglichen (vgl. Abb. 20 und 21).

wfBase

wf Schweitzer Wirtschaftsförderung Swiss Institute for Commercial Development Zürich - Geneva - Bern - Lugano

The wf owns one of the largest archives on commercial and political topics in Switzerland. It provides information to politicians, journalists and its commercial members representing all major companies of Switzerland. Optical filing system for press and commercial documents (scanned and created via word processor, sreadsheet, etc. ) Distributed system linked via SwissNet 2 (ISDN) Access for wf-employees and third-party partners via multilingual graphic user interface (ISDN and telephone modem) Database with 4-lingual thesaurus Access to information independent of the language in which it was entered Several million documents stored on M/O-Jukeboxes (2 times 50 gigabyte) Integrated bureau communication with textprocessing, spreadsheet, FAX, library management, electronic mail, accounting, address database, etc. Abb. 20: wfBase - Ausstattung und Merkmale

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wfBase Storage and Communications Layout wf-User

Harddisk Cache

Zürich Images, Files & Descriptors Read / Write / Create

wf-User

Harddisk Cache

Lugano Images, Files & Descriptors Read / Create

wf-User

Harddisk Cache

Geneva Images, Files & Descriptors Read / Create

wf-User

Harddisk Cache

Bern Images, Files & Descriptors Read / Create

Abb. 21: wfBase -

Jukebox External Use Novell Netware

Jukebox Internal Use Addresses Library Dossiers

DB Server

Zürich

ISDN SwissNet 2

Archive - Server

Zürich ISDN SwissNet 2

Communications Server

Zürich ISDN SwissNet 2

ISDN

&

Telephone Modem

External User Harddisk Cache

Systemkonfiguration mit internen und externen Teilnehmern sowie Informationsverwaltung in zwei Jukeboxen (Zürich)

wfBase integriert unter seiner grafischen Oberfläche auch andere Anwendungen zusätzlich zur Dokumentenverwaltung. Hierzu gehören Textverarbeitungs- und Spreadsheet-Anwendungen, Adress- und Bibliotheksverwaltung, Abrechnung für externe Nutzer des Systems, elektronischer Faxeingang und -ausgang, elektronische Posteingangs- und Ausgangskörbe, etc. wfBase benutzt Module von HYPARCHIV, ist im Übrigen aber eine eigenständige Anwendung mit Client-ServerArchitektur und einer relationalen Datenbank auf einem OS/2-Server. Die Arbeitsplätze unter Microsoft Windows sind in einem Novell-Netzwerk zusammengeschlossen. Außer den internen Nutzern können auch Dritte sich in wfBase über Modem einwählen, Dokumente ("Subset") abfragen, lokal anzeigen und drucken oder per Fax sich senden lassen. Die vier Standorte der wf sind über Hochleistungs-SwissNet2 (ISDN) miteinander verbunden (vgl. Abb. 21). Dies erlaubt auch die Übermittlung von komprimierten gescannten Faksimiles. In zwei Jukeboxen sind neben gescannten Faksimiles auch selbst erzeugte Dateien und eingegangene Faxmitteilungen gespeichert. Das System ist weitgehend fehlertolerant und ausfallsicher ausgelegt. Kernstück von wfBase ist die Datenbank mit einem viersprachigen Thesaurus für die Sachgebiets-Klassifikation (Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch). Der Thesaurus beinhaltet über 2.000 Sachgebiete, die hierarchisch und in einer LinkStruktur in vier Ebenen gegliedert sind.

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wfBase Multilingual Thesaurus The two images show different views of the thesaurus for thematic keywords (here in German). The thesaurus supports the user in navigation, jump-functions, short-key-entries, synonym-retrieval and other techniques for easy-to-use access.

Screen II aus Vortrag Online ´92

Screen I aus Vortrag Online ´92

Thesaurus-Maske Sachgebiet

Thesaurus-Maske Sachgebiet

für Vortrag auf Folie einkleben

für Vortrag auf Folie einkleben

Abb. 22: wfBase - multilingualer Thesaurus. Die Abbildung zeigt zwei Fenster der Bildschirmdarstellung des Thesaurus. Links ist angezeigt, wie von einem Oberbegriff auf eine Liste von Unterbegriffen verzweigt wurde. Der Thesaurus beinhaltet die in den Dossiers erfaßten Sachgebiete

Neben dem Thesaurus existieren Auswahllisten für andere Felder sowie Text- und Dateneingabefelder. Mit der Datenbank können die Dokumente unabhängig von der Sprache, in der sie erfaßt wurden, gefunden werden. Die Anzeige erfolgt jedoch in derjenigen Sprache, in der das Dokument erzeugt wurde. In einem multilingualen Staat wie der Schweiz ist die Übersetzung des Inhaltes nicht erforderlich. Ziel von wfBase ist vielmehr die Kommunikation zwischen den wf-Standorten zu verbessern, Adress- und Dokumentenbestände zu vereinheitlichen, Redundanzen abzubauen und Dritten (Mitgliedern der wf-Trägerschaft) einen einfachen, Zeit- und Kostensparenden Zugriff zu erlauben.

3.3 HEMIS ONLINE ´93 Kongress IV © Copyright PROJECT CONSULT GmbH 1992-1993

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Die Vereinten Nationen haben im Rahmen ihrer Umweltorganisation (United Nations Environmental Programme - UNEP) eine Instituion zur Harmonisierung von Umweltmeßmethoden, -vorhaben, -projekten und -informationen gegründet (UNEP/HEM Harmonization of Environmental Measurement). Im Münchner Büro von UNEP/HEM wird seit 1990 ein Projekt zur Schaffung eines Informations- und Meta-Daten banksystems durchgeführt (HEMIS - HEM Informations System). HEMIS soll in Bezug auf Umweltforschung, Umwelt-"Monitoring" und Umweltschutz einen Überblick über a)

Laufende Projekte im globalen und nationalen Umfang der UN, anderer inter nationaler und großer nationaler Organisationen im Umweltbereich,

b)

Institutionen, Forschungsschwerpunkte, Periodika und leitende Mitarbeiter,

c)

Methoden, Referenzmaterialien, etc.,

d)

Datenbanken, Datenformate, Datenqualität, Zugang, etc.

geben (vgl. Abb. 27). Die in HEMIS enthaltenen Informationen sind Meta-Daten, die aus den unterschiedlichsten Quellen kompiliert werden (vgl. Abb. 23 und Abb. 27).

HEMIS

UNITED NATIONS ENVIRONMENTAL PROGRAMME HARMONIZATION OF ENVIRONMENTAL MEASUREMENT UNEP / HEM, Nairobi / Munich

The UNEP / HEM Office harmonizes nomenclature, measurements and other information used worldwide in environmental projects. This task will be supported in the future by the HEMIS meta-database and information system, a multilingual CD-ROM using PC-system. Multilingual thesauri for scientific nomenclature, countries, climates, etc. with references, links, synonyms, homonyms, acronyms and wildcard-functionalitity Harmonization of nomenclature by standardized access to Information Hyperlinks, guided tours, global search facilities together with the thesaurus enable easy access to the Information independent of the language of entry CD-ROM based worldwide distribution Abb. 23: HEMIS - Informations- und Meta-Datenbanksystem der UN Umweltorganisation UNEP/HEM

Ziel ist die Harmonisierung des Zugriffs auf heterogene Informationen unterschied licher Qualität, verschiedenen Umfangs und aus diversen Quellen.

Das HEMIS hat zwei Systemkomponenten: Seite 32 von 37

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a)

In München wird ein System installiert werden, mit dem alle Informationen gesammelt, aufbereitet, inhaltlich erschlossen und verwaltet werden. Das System soll in der Lage sein, aus seiner Datenbank heraus selektierte Berichte (printouts) und CD-ROM-Datenbanken zu erstellen.

b)

Weltweite Distribution von Auszügen der HEMIS-Anwendung in München auf CD-ROM in regelmäßigen, aktualisierten Editionen.

Beide System werden daher über unterschiedliche Benutzeroberflächen, Datenbanken, etc. verfügen . Das System a) ist ein Produktionssystem, das im Wesentlichen nur von Mitarbeitern von UNEP/HEM genutzt wird. System b) soll helfen, international über Umweltvorhaben zu informieren, Parallelentwicklungen zu vermeiden sowie Grundinformationen über Projekte und Datenbanken zu liefern, auch wenn die Informationen nicht in der Sprache des Benutzers vorliegen. 1

Die HEMIS-CD-ROM soll möglichst attraktiv gemacht werden, damit sie von vielen benutzt wird und damit auch andere Institutionen, die nicht in das UN-Netz von Organisationen eingebunden sind, Daten für das System liefern (Abb. 24).

Harmonization and Distribution of Information via HEMIS Examples of sectoral / regional / specialized sources of environmental meta-data

Users

H

INFOTERRA

E

M

I

S

EARTHWATCH

Institutions

UNEP

ESA Programmes

EEA-TF WMO

 

Databases

Classification Systems

UN Methods/ Models

NGOs

Persons

GEMS

High

Level Data Model

IAEA

Governments

Others

Abb. 24: Harmonisierung und Verteilung von Informationen mittels HEMIS. Daten auf Papier, Diskette oder CD werden in das stationäre HEMIS eingelesen, selektiert und formatiert, halbautomatisch oder manuell nach einer festgelegten Nomenklatur (Thesauri) klassifiziert und anschließend als gedruckte Berichte zu bestimmten Themen oder als CD-ROM distribuiert. Die Grafik zeigt nur eine Auswahl der beteiligten Organisationen.

Hauptkomponente beider HEMIS-Systeme (stationär und CD-ROM) sind mehrere elektronische Thesauri, die in der Struktur Abb. 11, 12 und 25 folgen.

1HEMIS

befindet sich Ende 1992 im Design- und Prototypstadium. Nicht alle Komponenten sind bisher realisiert. ONLINE ´93 Kongress IV © Copyright PROJECT CONSULT GmbH 1992-1993

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The Internal Structure of the HEMIS Thesaurus A

B

C

D

E

F

G

Unique Identifier (ID)

IDs of predecessors (ISO TT, BT, links)

IDs of followers (ISO NT, links)

Main descriptor Position of “D” for display in the in the hierarchy hierarchy of the thesaurus

Synonyms, acronyms, homonyms, interpretations, etc. of “D”

Explanation

Numeric

Numeric

Numeric

Alpha- numeric

Numeric

Numeric

Alpha- numeric

One entry

Up to 64 entries

Up to 255 entries One entry

One entry

Up to 255 entries One entry

8 digits

8 digits

8 digits

Sequence of digits

Sequence of digits

Up to 20 characters (due to display restrictions)

Up to 8 digits (max. of 8 hierarchy levels)

Up to 40 Up to 255 characters each characters sequence of texts

Internal management

Internal mangement

Bidirectional

Unidirectional

Retrievable via hierarchical selection list and global search

For screen display in the hierarchical thesaurus only

Retrievable via global search

Unique reference key for the descriptor database

Available as context sensitive help function

Abb. 25: Struktur der HEMIS-Thesauri für geographische Einheiten, Klimazonen, Sachgebiete und andere hierarchisch strukturierte Schlüsselbegriffe. Erklärungen zu den einzelnen Einträgen der ersten Zeile siehe Abschnitt 2.5 sowie Abb. 12).

Die Thesauri und Auswahllisten sind Bestandteil beider HEMIS-Systeme. Im stationären System dienen sie zur Verschlagwortung von Datensätzen, Dokumenten, Grafiken, Bildern, etc. sowie zur Suche und Kompilation von Daten. Werden Daten in zuvor vereinbarten Formaten auf Datenträger angeliefert, so kann die Verschlagwortung teilweise automatisch per Programm erfolgen. In der CD-ROM-Version dienen Thesauri, Auswahllisten und alle anderen Einträge nur zur Recherche und Kompilation von Informationen.

Die HEMIS-CD-ROM-Version hat einen mehrschichtigen modularen Aufbau (vgl. Abb. 26). Seite 34 von 37

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HEMIS-System Layout with Multi-Lingual User-interfaces Additional user interface in different languages

User Interface - (i.e. English) Query by example Standard variables (alphanumeric, numeric etc)

Global search

Thesauri Selection lists

Numeric keys related to thesauri and selection lists

Descriptor database (field oriented database)

Guided tours

Links language translator

Database of guided tour links

Hyperlinks (part of the stored objects)

Information retrieval and access system (IRAS)

Objects Texts

Images

Datasets

Abb. 26: HEMIS-System-Layout mit multilingualer Benutzerführung und Recherche. Die erste Schicht wird von Benutzerschnittstellen in mehreren Sprachen gebildet. Darunter liegen verschiedene Module für unterschiedliche Recherche- und Navigationsstrategien, die ebenfalls sprachabhängig sind. Neben einer Datenbank verfügt HEMIS über vorbereitete "Guided Tours" und "Links". Die Informationen und Dokumente auf der CD-ROM werden von einem IRAS (Information Retrieval and Access System) verwaltet.

Neben der Suche nach bestimmten Schlagworten oder Begriffen bietet HEMIS zusätzlich die Benutzung von zuvor zusammengestellten "Guided Tours" und indi viduelle "Links" als Navigationshilfen an. Eine übergreifende Suche über die Daten bank ("Global Search") ist zwar zeitaufwendig, erlaubt jedoch die Benutzung des Systems ohne Kenntnis, was sich inhaltlich hinter einem Feld der Recherchemaske verbirgt. Die Benutzeroberfläche kann zwischen verschiedenen ladbaren Sprachen umgeschaltet werden. Gleiches gilt für Thesauri, Auswahllisten, Links und Guided Tours. Freie Texteinträge und gescannte Dokumente werden nicht gewandelt. HEMIS soll eine erste Information liefern, die dann bei den angegebenen Institu tionen, Datenbanken oder Publikationen vertieft werden kann.

Abb. 27 zeigt den vorgeschlagenen Startbildschirm des HEMIS-Prototypen mit den Schaltflächen zum Einstieg in die Bildschirme der Hauptsachgebiete.

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Start Screen of the HEMIS-Prototype Institutions

Programmes

I nstitutions

Databases

Methods

Ref. Mat.

Guided Tour

H E M I S Environmental

Information System

P rogrammes

Thesaurus

Location

Region

?

G uided Tours Subject

T hesaurus

D atabases

L ocation

M ethods

R egion

R ef. Material

H elp EXIT

Choose

English

Choisir

Francais

W ählen Sie

Deutsch

Abb. 27: Haupt- oder Start-Bildschirm von HEMIS (vorgeschlagene CD-ROM-Version)

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4. Ausblick Multilinguale Informations- und Retrievalsysteme stehen erst am Beginn ihrer Entwicklung.

Conclusions MultiLingual Information and Retrieval Software The European Challenge for 1993 Multi-lingual software is a must for all companies and organizations working in different European Coutries The American software industry is presently unable to supply multilingual software This is a window of opportunity for European software companies Multilingual software helps to bridge the national barriers within Europe Multilingual software is intelligent object-oriented programming using databases and information management systems as a framework for huge masses of coded and non-coded information Abb. 28: Zusammenfassung wichtiger Argumente für multilinguale Software

Zusammenfassung (Abb. 28). a)

Multilinguale Software ist für alle Europa- oder Welt-weit agierenden Unternehmen nützlich, die sich nicht auf eine "Company Language" festlegen wollen.

b)

Multilinguale Software ist in Ansätzen als Standardsoftware verfügbar (vgl. HYPARCHIV, Abschnitt 3.1), muß in der Regel jedoch individuell angepaßt werden (vgl. wfBase, Abschnitt 3.2 und HEMIS, Abschnitt 3.3).

c)

Multilinguale Retrievalsoftware kann zur Erschließung großer Daten- und Dokumentbestände auf digitalen optischen Speichern eingesetzt werden.

d)

Multilinguale Thesauri fördern die Standardisierung bei der Klassifikation von Dokumenten, erlauben einen eindeutigen und strukturierten Zugriff sowie unterstützen die Recherche nach Dokumenten, die nicht in der Sprache des Benutzers verfügbar sind.

e)

Multilinguale Volltextretrieval- und -übersetzungssysteme befinden sich im Probeeinsatz. Zusammen mit anderen Techniken wie Thesauri werden sie in Zukunft einfach zu benutzende Informationssysteme ermöglichen.

f)

Multilinguale Software ist eine Marktchance für europäische Software- und Systemhäuser.

g)

Multilinguale Retrieval- und Informationssysteme können in fast allen Wirtschafts- und Verwaltungsbereichen, die grenz- und kulturübergreifend arbeiten, sinnvoll eingesetzt werden.

ONLINE ´93 Kongress IV © Copyright PROJECT CONSULT GmbH 1992-1993

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