museen basel magazin 1/11

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museen basel magazin NR. 1 FEBRUAR | MÄRZ | APRIL | MAI 2011

SCHWERPUNKT:

BAUSTELLEN ÜBER WIRKLICHE UND STRUKTURELLE BAUPROJEKTE

HIGHLIGHTS:

SEGANTINI IN DER FONDATION BEYELER KONRAD WITZ IM KUNSTMUSEUM BASEL ÄGYPTEN, ORIENT UND DIE SCHWEIZER MODERNE IM ANTIKENMUSEUM BASEL FRANCIS ALY¨S: FABIOLA SCHAULAGER ZU GAST IM HAUS ZUM KIRSCHGARTEN


EVA KELLER UND BURKARD VON RODA

VORWORT Liebe Leserin, lieber Leser Das Klischee der «verstaubten» Museen wurde vor wenigen Tagen einmal mehr widerlegt: An der Basler Museumsnacht 2011 verzeichneten die Museen im Zentrum und in der Peripherie innerhalb weniger Stunden über 100’000 Eintritte. Das zeigt, wie sehr Museen Faszination ausüben. Diese gründet nicht zuletzt darauf, dass sie zwei zentrale und scheinbar gegensätzliche Bedürfnisse unserer Gesellschaft bedienen: jenes nach Beständigkeit und Kontinuität ebenso wie jenes nach Dynamik und Veränderung. Letzterem gehen meist Baustellen voran – und damit sind wir beim Thema dieses Heftes. Ein Museum mit Baustelle, eine Museumsstadt mit Baustellen – im wirklichen oder im übertragenen Sinn – hat durchaus Attraktivität: Mit jeder Baustelle werden Potenziale aufgezeigt und entsteht Neues. In den vergangenen dreissig Jahren findet sich keine Legislaturperiode ohne Baustellen, und aus den meisten konnten Projekte begonnen bzw. verwirklicht werden. Nennenswert sind etwa Neugründungen wie das Museum für Gegenwartskunst (1980) und das Musikmuseum (2000), umgebaut werden derzeit die Barfüsserkirche (1998 bis 2011) und das Museum der Kulturen Basel (2009 bis 2011), um einen Neubau erweitert wird das Kunstmuseum Basel (2012 bis 2015). Aber auch grosse private Institutionen haben sich in den letzten Jahrzehnten von Baustellen zu Publikumsmagneten entwickelt: Vitra Design Museum (1989), Museum Tinguely (1996), Fondation Beyeler (1997), Schaulager (2003). Und am Horizont ist bereits eine nächste Baustelle in Sicht: Die Idee eines Hauses der Geschichte wirbelt derzeit viel Staub auf (S. 19 f.). Doch Baustellen sind ambivalente Gebilde: So beschäftigten die Redimensionierung der Kantonsaufgaben (1994), das Leitbild für die Museen (1995) und das Museumsgesetz (1999/2000) die Verantwortlichen der staatlichen Museen über mehrere Jahre. Budgetkürzungen mussten dabei in Kauf genommen werden, und zehn Jahre nach der Einführung und Bewährung des Museumsgesetzes verdeutlichen sich die Grenzen der versprochenen Freiheit – die Fixkosten überlasten die Globalbudgets. Kurz, reale und kulturpolitische Baustellen erfordern eine umsichtige und aufwändige Planung, und sie wecken Erwartungen, die ernst zu nehmen sind, selbst wenn ein einmal angedachtes Projekt auf der Strecke bleiben sollte. Veränderungen im Museumsbereich sind an der Kontinuität der Institutionen auszurichten und gemeinsam mit ihnen zu gestalten. In diesem Sinne begrüssen wir als Nachfolger von Michael Koechlin den neuen Leiter der Abteilung Kultur im Präsidialdepartement, Philippe Bischof, auf der neuen Grossbaustelle «KulturleitbildEntwurf» und wünschen ihm einen guten Start in seine spannende und anspruchsvolle Aufgabe. Burkard von Roda Museumsdirektorenkonferenz Vorsitzender

Eva Keller museumsdienste basel Leiterin

PS: Eine kleine Baustelle, auf dessen viel versprechendes Resultat wir alle gespannt sein dürfen, ist auch dieses Heft, welches sich inmitten eines sanften inhaltlichen und gestalterischen Relaunches befindet.

IMPRESSUM ˇ HERAUSGEBER: MUSEUMSDIENSTE BASEL, POSTFACH 1556, CH-4001 BASEL, T +41 (0)61 267 84 01 | REDAKTION: EVA KELLER, DOMINIQUE SPIRGI, ANDREA MASEK GESTALTUNG: WOMM | DRUCK: BIRKHÄUSER & GBC AG, REINACH | VERWENDUNG DER TEXTE UND FOTOS NUR MIT SCHRIFTLICHER GENEHMIGUNG GESTATTET TITEL- UND SCHWERPUNKTBILDER: MICHAEL FONTANA | REDAKTIONSSCHLUSS: 17.12.2010 | ÄNDERUNGEN BLEIBEN VORBEHALTEN | ISSN 1660-5837


INHALT 04 HIGHLIGHTS Segantini in der Fondation Beyeler Konrad Witz im Kunstmuseum Basel Ägypten, Orient und die Schweizer Moderne. Die Sammlung Rudolf Schmidt (1900 – 1970) im Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig Francis Alÿs: Fabiola Schaulager zu Gast im Historischen Museum Basel: Haus zum Kirschgarten

12 SCHWERPUNKT: BAUSTELLEN Im Labor der Gestaltung Wie eine kleine grosse Kunstkammer entsteht Sanierungsprojekte am laufenden Band Museen, Moneten und Mäzene Visionäre Museumsstadt Basel Symphony of a Missing Room

22 NEUES Anna Viebrock im S AM Schweizerisches Architekturmuseum Arman im Museum Tinguely Von Daumier bis Degas im Kunstmuseum Basel Silvesterklausen im Puppenhausmuseum

© PRO LITTERLIS, ZÜRICH

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25 FÜR KINDER UND FAMILIEN Kinder- und familiengerechte Führungen sowie Workshops zu Sonderausstellungen und sammlungsspezifischen Themen

27 FÜR BEHINDERTE Behindertengerechte Angebote in den Museen

28 FÜR SCHULEN Spezialangebote für Schulen und andere Bildungsinstitutionen

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30 VORSCHAU 31 INFOS & ADRESSEN

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MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11

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HIGHLIGHT: SEGANTINI > 25.04.2011 FONDATION BEYELER

DAS GÖTTLICHE IN DER NATUR Mit Giovanni Segantini präsentiert die Fondation Beyeler einen grossen Meister der Landschaftsmalerei aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Ein Gespräch mit dem Co-Kurator der Ausstellung und ehemaligen Direktor des Museums Tinguely, Guido Magnaguagno, über den Erneuerer der Landschaftsmalerei. Giovanni Segantini ist ein Maler idyllischer Berglandschaften. Was macht ihn zum Wegbereiter der Moderne, wie Sie ihn bezeichnen? Guido Magnaguagno: Das ist als Frage gemeint: Segantini kommt in der Fondation Beyeler als Wegbereiter der Moderne auf den Prüfstand. Es gibt zum Beispiel Verwandtschaften zum Spätwerk van Goghs in der Sammlung. Auch im Vergleich mit der wirklichen Moderne, die bei Beyeler ja sehr gut vertreten ist, ist es interessant, das Werk Segantinis zu sehen und zu beurteilen: Ist es uralt oder enthält es Elemente, die ins neue Jahrhundert weisen? Wie einflussreich war der Divisionismus, also Segantinis Technik, die eine Gegenströmung ist zum Pointillismus aus Frankreich? Gibt es eine Verwandtschaft zwischen van Gogh und Segantini? Wie bei van Gogh begann Segantini mit düsteren Farben, und bei beiden folgte dann der Aufbruch zur Farbe und zum Licht. Das ist die Verwandtschaft im Formalen, wobei Segantini, der die Farben nicht mischt, sondern sie komplementär nebeneinander aufträgt, sogar noch einen Schritt weitergeht als van Gogh. Als weitere Parallele gibt es den religiösen Impetus, den missionarischen Eifer und die Selbststilisierung als Malerheld. Bei beiden ist das pantheistische Weltbild sehr ausgeprägt, also die Idee, dass das Göttliche in der Natur zu finden ist. Segantini gibt doch aber ein idealisiertes Bild der Natur wieder, was man bei van Gogh nicht durchgehend behaupten kann. Wir fragen uns, ob Segantinis Werk der Sehnsucht nach der reinen Natur und nach Harmonie in einer chaotischen Welt entspricht. Wenn wir die Werke als Sinnbilder betrachten, wenn wir ihn als «naturalistischen Symbolisten» verstehen, können wir der Verklärung des Bauernlebens vorurteilsloser gegenübertreten als noch vor 35 Jahren. In den 1970er-Jahren wurde Segantini in Studentenkreisen quasi zerfleischt: Seine Bilder wurden unter Titeln wie «Das verlorene Paradies» oder «Zwischen Idyll und Wirklichkeit» mit Fotos des wirklichen Bauernlebens aus dieser Zeit konfrontiert mit dem Ziel, den Künstler damit zu demaskieren. Das war nicht das erste Mal, dass Unheil über ihn hereinbrach. Nach dem Ersten Weltkrieg war Segantini von den Nationa4

listen vereinnahmt worden. 1990 konnte ich mit einer grossen Ausstellung im Kunsthaus Zürich helfen, ihn zu rehabilitieren. Seither stehen bei Segantini die malerischen und auch die spirituellen Qualitäten im Vordergrund. Sie waren acht Jahre lang Direktor des Museums Tinguely. Dort hatten Sie mit urbaner Kunst zu tun, die mit der Göttlichkeit von Natur wenig gemein hat. Wie schafften Sie persönlich den Sprung zur Alpenidylle? Nach meiner Zeit am Museum Tinguely ging ich für ein halbes Jahr nach Paris. An einem Tag im Januar reiste ich mit dem Zug von Paris ins Bündnerland, nach Degen im Lugnez, einem 150-Seelen-Dorf hinten im Tal des Lichts, wo ich heute mehrheitlich wohne. Dort entdeckte ich die Kraft und die Schönheit der Berge wieder: die Alpen als eine der wunderbarsten Landschaften der Welt. Da erwachte der Gedanke, nach 1990 ein zweites Mal Segantini auszustellen. Eine kunsthistorische Ehrenrettung ist heute nicht mehr nötig. Uns geht es darum, neue Qualitäten herauszukitzeln und den Aufstieg des Künstlers zu zeigen. Aus dem Elend in Mailand über das Bauernleben in der Hügellandschaft von Brianza immer weiter hinauf bis auf den Schafberg, 2750 Meter über Meer, wo er auf dem Höhepunkt seines Schaffens starb: der Aufstieg als Menschheitstraum. In erster Linie aber erwartet die Besucherinnen und Besucher eine geballte Ladung an schönen Landschaften. Die Ausstellung sollte das Bedürfnis der Menschen nach der Reinheit der Natur spürbar machen. Dafür eignet sich die Fondation Beyeler mit ihren Ausblicken in die reale Landschaft natürlich sehr gut. Fragen: Dominique Spirgi MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11


GIOVANNI SEGANTINI: «MITTAG IN DEN ALPEN» (1891), OTTO FISCHBACHER GIOVANNI SEGANTINI STIFTUNG (DAUERLEIHGABE IM KUNSTMUSEUM ST. GALLEN)

Segantini (1858 – 1899) Die Leuchtkraft seiner Landschaftsbilder ist einzigartig! Zeit seines Lebens war Segantini vom Wunsch getrieben, das überirdische Licht der Alpenwelt in seine Werke zu übertragen. Die Ausstellung in der Fondation Beyeler zeigt mit einer Auswahl von siebzig Werken aus allen Schaffensperioden, wie der Maler, der kurz vor der Jahrhundertwende im Oberengadin starb, seinem Ideal immer näher kam. Die Fondation Beyeler bietet ein umfassendes Rahmenprogramm an: unter anderem ein Matineekonzert mit Solisten des kammerorchesterbasel am 13.02.2011, 11.30 Uhr. Unter dem Titel «Des Knaben Wunderhorn» werden Werke von Anton Webern und Gustav Mahler zu hören sein. MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11

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HIGHLIGHT: KONRAD WITZ 06.03. – 03.07.2011 KUNSTMUSEUM BASEL

DIE BAHNBRECHENDE DARSTELLUNG DER WIRKLICHKEIT Nach Arnold Böcklin (2001) und Hans Holbein d. J. (2006) ist mit Konrad Witz ab März 2011 der älteste der grossen Basler Meister und Hauspatrone der Galerie an der Reihe: In einer grossen Sonderausstellung zeigt das Kunstmuseums Basel das bedeutende Werk und den Einfluss des Malers, der in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit seiner präzisen Beobachtung und Wiedergabe der Wirklichkeit Bahnbrechendes geschaffen hat. «Eine Ausstellung zu Konrad Witz und die wissenschaftliche Aufarbeitung seines Werks waren längst überfällig», sagt Bodo Brinkmann, Kurator für Alte Meister und damit auch für die Ausstellung. Tatsächlich wurde der einflussreiche Basler Künstler seit der letzten grossen Ausstellung zur Eröffnung des Kunstmuseums im Jahr 1936 nicht mehr im grösseren Zusammenhang gezeigt. Brinkmann steht mit seiner Meinung nicht alleine da. 1987 bereits hatte der Stuttgarter Kunstgeschichtsprofessor und Witz-Kenner Herwarth Röttgen in einem Kolloquium bemerkt, dass es an der Zeit wäre, das wichtige Œuvre wieder einmal zusammenzutragen. Und: «Der Ort einer solchen Ausstellung könnte nur Basel mit seinen vielen Werken von Witz und seines Umkreises sein.» Tatsächlich befindet sich heute mit zwölf von insgesamt zwanzig gesicherten Tafelbildern von Konrad Witz (um 1400 – um 1446) mehr als die Hälfte seines Schaffens im Kunstmuseum Basel. Im Zentrum der Basler Sammlung steht der ehemalige Heilsspiegelaltar, der vermutlich einst in der Leonhardskirche untergebracht war, wo sich heute Fragmente von Wandmalereien aus dem Umkreis von Witz befinden. Einige der noch vorhandenen Flügelbilder, darunter die drei herausragenden Aussenbilder des heiligen Bartholomäus, der Ecclesia und der Synagoge, gehören heute zu den Prunkstücken der Basler Sammlung. Diese sollen nun mit weiteren Tafeln, die sich heute in Dijon und Berlin befinden, vorübergehend zusammengeführt werden. Insgesamt werden an der Basler Ausstellung rund einhundert Exponate zu sehen sein: Neben den von Witz eigenhändig gemalten Werken wird die Ausstellung zahlreiche Bilder zeigen, die in seinem Umkreis entstanden sind, oder Werke von Künstlern, die vom grossen Erneuerer der Malerei unmittelbar beeinflusst worden sind. Ein herausragendes Werk wird in Basel allerdings nur als Faksimile zu erleben sein: «Der wunderbare Fischzug» vom Genfer Petrusaltar, der die erste topografisch genau bestimmbare Landschaftsdarstellung der deutschen Malerei überhaupt enthält. «Das Tafelbild enthält zahlreiche Risse, wir mussten einsehen, dass ein Transport viel zu riskant wäre», sagt Peter Berkes, Leiter der Restaurierung am Kunstmuseum Basel. Dafür kommt mit dem Gemälde «Heilige Magdalena und heilige Katharina in einer Kirche» aus Strassburg ein anderes, herausragendes Werk nach Basel. In diesem Bild, das im Hintergrund eine lebendige Strassenszene zeigt, hat Witz, der hier auch seine Meisterschaft im Aufzeigen von Details und dem Umgang mit Licht und Schatten beweist, Elemente der 6

Genremalerei vorweggenommen. «Mit diesen Details war Konrad Witz seiner Zeit um gut hundert Jahre voraus», betont Brinkmann. Die Ausstellung bietet die einmalige Gelegenheit, den aus Rottweil stammenden Maler, der während des Kirchenkonzils nach Basel zog, in einem ihm gebührenden grossen Rahmen zu erleben. Sie ist zugleich Höhepunkt neuer, umfassender Forschungsarbeiten über den Künstler, der erst rund 500 Jahre nach seiner Geburt durch den ersten wissenschaftlichen Kurator der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Daniel Burckhardt-Werthemann, als Konrad Witz identifiziert wurde. «Es existiert zwar jede Menge Literatur über Witz – die Literaturliste für den Katalog ist 61 Manuskriptseiten lang –, dennoch mussten wir vieles von Grund auf neu erarbeiten», sagt Brinkmann. Dominique Spirgi

Frisch restauriert Seit über fünfzehn Jahren laufen die Vorbereitungen zur Ausstellung. Ein wichtiger Teil davon betrifft die Restaurierung von Tafeln des Heilsspiegelaltars. Rund vier Jahre hat der Leiter des Restaurierungsateliers, Peter Berkes, mit seiner Mitarbeiterin und einer zusätzlichen Fachperson die Bilder restauriert. «Zu zweit hätten wir das nicht geschafft», sagt Berkes. «Wie schon bei der Restaurierung von Holbeins Orgelflügel hat uns ein Gönner für diesen Ausnahmeaufwand eine dritte Stelle finanziert.» Das Resultat der intensiven Arbeiten ist bemerkenswert. Alleine der frische golden-gelbe Glanz des mit kühnem Faltenwurf fallenden Gewands der Synagoge aus dem Heilsspiegelaltar, die jetzt mehrere Jahre nicht mehr ausgestellt war, lohnt den Besuch der Ausstellung.

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KONRAD WITZ: «HEILIGE MAGDALENA UND HEILIGE KATHARINA IN EINER KIRCHE» (UM 1440), MUSÉE DE L’ŒUVRE NOTRE DAME, STRASBOURG

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ÄGYPTEN, ORIENT UND DIE SCHWEIZER MODERNE. DIE SAMMLUNG RUDOLF SCHMIDT (1900 –1970) 25.03. – 31.07.2011 ANTIKENMUSEUM BASEL UND SAMMLUNG LUDWIG

ANNÄHERUNG AN EINEN LEIDENSCHAFTLICHEN SAMMLER Seine Sammlung von Objekten alter Kulturen und Gemälden der klassischen Schweizer Moderne ist so bedeutend wie einzigartig. Und doch stand die Solothurner Sammlerpersönlichkeit Rudolf Schmidt (1900 –1970) bislang stets im Schatten seines Onkels Josef Müller und seiner Tante Gertrud Dübi-Müller. Vierzig Jahre nach Schmidts Tod gewährt das Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig nun erstmals einen umfassenden Einblick in dessen bemerkenswerte Sammlertätigkeit. Die Fotografien von Rudolf Schmidts Anwesen in Solothurn zeigen ein Kunstkabinett der speziellen Art: Ferdinand Hodlers Porträt von Rudolf Schmidts Mutter Emma SchmidtMüller buhlt im grossen Salon zusammen mit weiteren Gemälden des bedeutenden Schweizer Künstlers sowie unzähligen ägyptischen Steingefässen, griechischen Skulpturen und Vasen um Aufmerksamkeit. Auf dem Foto des Schlafzimmers sticht ein weiblicher Akt von Cuno Amiet ins Auge, der von einer antiken griechischen Vase und dem Bild eines knienden Philosophen von Hodler gesäumt wird. Auch die weiteren Räumlichkeiten präsentieren sich als Wunderkammern: Objekte der griechischen Antike und aus Ägypten sowie afrikanische Stammeskunst füllen zusammen mit Werken von Hodler, Amiet, Giovanni Giacometti und weiteren Künstlern der klassischen Schweizer Moderne Wände, Vitrinen, Regale und die Oberflächen von Kommoden und Tischen. Die herrschaftliche Villa war vollgestopft mit Kunstwerken, sagt André Wiese, der die Ausstellung im Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig kuratiert. Dabei sind auf den Fotografien wichtige Teilbereiche von Schmidts Sammlung gar nicht zu sehen: Die vorderasiatischen Luristan-Bronzen (die meisten sind heute im Museum Rietberg Zürich) und die weit über 300 Stück zählende Sammlung von mesopotamischen Rollsiegeln (heute zu einem Grossteil im Bibel + Orient Museum in Fribourg) waren fein säuberlich in Schubladenschränken aufbewahrt. Als Teil von Museumssammlungen sind die damals verborgenen Objekte somit heute öffentlich zugänglich. Auch griechische und ägyptische Objekte aus Schmidts Sammlung waren vereinzelt schon in der Öffentlichkeit zu sehen, unter anderem in der Kunsthalle Basel. Nachdem er dort 1953 eine Ägyptenausstellung mit Leihgaben bestückt hatte, folgte 1960 im selben Haus die Beteiligung an der Ausstellung «Meisterwerke der griechischen Kunst» zum 500-Jahr-Jubiläum der Universität Basel. Diese Ausstellung trug schliesslich mit zur Gründung des Antikenmuseums bei. Auch die Bilder aus Schmidts Sammlung waren stets begehrte Ausstellungsleihgaben; sie sind aber wie auch die Objekte aus Ägypten weitgehend in Familienbesitz geblieben. Auch wenn Schmidt selber vor allem Objekte alter Kulturen ankaufte, hatte er durchaus Kontakt mit den Künstlern der Werke, die seine Wände zierten. Für die Ausstellung im Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig muss sich der Ausstellungskurator und Leiter der Ägyptenabteilung, André Wiese, als Generalist betätigen: 8

«Wir wollen den besonderen Charakter der Sammlung spürbar machen», sagt er. So bietet die Ausstellung mit Fotografien einerseits Einblicke in die museale Wohnung Schmidts. Andrerseits versucht auch die Ausstellung selbst, das Ambiente von Schmidts Reich der Kunst aufzunehmen: Das Bild eines Pferdewagens von Giovanni Giacometti wird neben einer Bronzeskulptur mit Pferden aus Luristan (im heutigen Iran) zu sehen sein, der liegende Akt von Cuno Amiet mit einer Steinschale mit verschlungenen Nilpferden oder Hodlers Porträt von Emma Schmidt-Müller mit griechischen Objekten. Dominique Spirgi

Rudolf Schmidt Als «gross gewachsen und gutaussehend und immer elegant gekleidet» beschreibt Monique Barbier-Mueller, Mitbegründerin der Barbier-Mueller-Museen in Genf und Barcelona, ihren Cousin und Patenonkel Rudolf Schmidt (1900 –1970) im Katalog der Ausstellung. Das Sammler-Gen wurde ihm von seinen Vorfahren mütterlicherseits eingepflanzt: Seine Tante Gertrud Dübi-Müller und sein Onkel Josef Müller trugen eine bedeutende Sammlung von Werken aus dem 19. Jahrhundert und der Klassischen Moderne zusammen, die heute zu den Höhepunkten des Kunstmuseums Solothurn zählen. Schmidt hatte in Zürich Ökonomie studiert, hatte aber ein stattliches Vermögen geerbt, so dass er sich als Privatier ganz seinen Sammlungen widmen konnte. Als Junggeselle brauchte er auch bei der Ausschmückung seines Heims in Solothurn als Wunderkammer und Kunstkabinett keine Rücksichten zu nehmen. Seine Leidenschaft für Objekte antiker Kulturen führte ihn auf ausgedehnte Reisen durch den Orient, während er die Gemälde mehrheitlich von seiner Mutter geerbt hatte. Als Neffe der grossen Kunstfreunde Müller und Dübi-Müller und als grosszügiger Gastgeber hatte er aber stets regen Kontakt mit den Künstlern, deren Werke er gerne erwarb.

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DES SAMMLERS WOHNUNG: GROSSE KUNST IM GROSSEN SALON

FERDINAND HODLER: «BILDNIS VON EMMA SCHMIDT-MÜLLER» (1915) MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11


HIGHLIGHT: FRANCIS ALŸS: FABIOLA 12.03. – 28.08.2011 SCHAULAGER ZU GAST IM HISTORISCHEN MUSEUM BASEL: HAUS ZUM KIRSCHGARTEN

DIE WUNDERSAME VERMEHRUNG EINES HEILIGENBILDNISSES

DIE FABIOLA-SAMMLUNG VON FRANCIS ALŸS IN DER DIA ART FOUNDATION, NEW YORK

Mit dem Ausstellungsprojekt FRANCIS ALŸS: FABIOLA ist das Schaulager zu Gast im Haus zum Kirschgarten und tapeziert das vom protestantischen Bürgertum geprägte Stadtpalais mit Bildnissen einer katholischen Heiligen. All die unzähligen Ölbilder, Zeichnungen, Flachreliefs aus Holz, Emailbildnisse, Büchsen, Teller und Gobelins zeigen ein und dasselbe Motiv: die heilige Fabiola, Schutzpatronin der geschlagenen und geschiedenen Frauen, der Witwen sowie Krankenschwestern. Die insgesamt über 350 Bildnisse zeigen ihren von einem karmesinroten Schleier umhüllten Kopf im Profil nach links gewandt. Zumindest fast immer, einige wenige blicken auch nach rechts, ab und zu ist der Schleier grün. Auch wenn es sich zweifellos um Massierung eines einzigen Bildnisses handelt – es sind alles Kopien eines verschollenen «Originals» des französischen Realisten Jean-Jacques Henner aus dem 19. Jahrhundert –, offenbaren sich beim zweiten Blick doch augenfällige Unterschiede: Die über 350 Bilder haben nämlich fast ebenso viele Urheberinnen und Urheber; die allermeisten unter ihnen sind Hobbykünstler und Sonntagsmalerinnen, darunter begabte und eher dilettantische, die alle ein persönlich gefärbtes Idealbild der Heiligen in das Frauenantlitz projizieren. Einmal ist sie jung und beinahe aufreizend hübsch, ein andermal älter und würdevoll, einige lächeln, die meisten aber blicken sanft bis streng in die göttliche Ferne. Zusammengetragen wurde diese aussergewöhnliche Fabiola- Sammlung vom belgischen Künstler Francis Alÿs. Seit fast zwanzig Jahren durchstreift der in Mexiko-Stadt lebende 10

Kunstspaziergänger und Bilderfänger Flohmärkte, Trödlerund Antiquitätengeschäfte in Amerika und Europa nach diesen Bildnissen, die er seit 1994 wiederholt präsentiert hat. Zuletzt war die Sammlung unter anderem in der Dia Art Foundation, New York, und in der National Portrait Gallery in London zu sehen. Für sein Basler Gastspiel hat Alÿs nun die prunkvollen Räumlichkeiten des Hauses zum Kirschgarten auserkoren, in dem das Historische Museum Basel normalerweise die Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts präsentiert. In der Umgebung des protestantischen Bürgertums wird die Statthalterin des Katholizismus einen ganz besonderen Massenauftritt haben. Fabiola lebte im Rom des 4. Jahrhunderts, war von vornehmer Abstammung und ist wohl die einzige Frau, die trotz Scheidung heiliggesprochen wurde. Im 19. Jahrhundert entriss ein erfolgreicher Roman des englischen Kardinals Nicholas Wiseman die Heilige aus der Vergessenheit. Der französische Maler Jean-Jacques Henner gab ihr gleichzeitig ein Gesicht, das eine regelrechte Welle losgetreten hat, die nun die Wände im Kirschgarten überschwemmen wird. Das Ausstellungsprojekt ist ein visuelles Erlebnis der besonderen Art und zugleich ein ebenso hintersinniges wie liebevolles Panoptikum der Heiligenverehrung und Laienmalerei. Dominique Spirgi

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«Stillstand gibt es nicht» Tinguely

JAH RE

INTERNATIONALER JAZZ VON DIENSTAG BIS SAMSTAG IN EINMALIGER ATMOSPHÄRE

Florence Sitruk Die Harfenistin und neue künstlerische Leiterin des Festivals präsentiert 10 Jubiläumskonzerte.

the bird’s eye jazz club gehört unter den kleineren Clubs zu den meistgefragten und renommiertesten Spielorten in Europa. Musiker wie BesucherInnen schätzen die Intimität des kleinen, gewölbeförmigen Clubs, dessen hervorragende Akustik es ermöglicht, das musikalisch Dargebotene praktisch ohne Distanz zu erleben. Geboten wird zeitgenössischer Jazz, wobei Wert auf höchste Qualität sowie auf die Pflege der Jazz-Traditionen gelegt wird. Nebst regelmässigen Projekten und Kooperationen mit anderen Kulturellen Institutionen bietet der bird’s eye jazz club auch Kurse der Volkshochschule für Erwachsene und Workshops für Schulklassen an. Die KursteilnehmerInnen erleben hautnah die Interaktion der Jazzmusiker mit und erfahren vieles über die Gesetze und Geheimnisse dieser Musik.

13. – 17. April 2011 in diversen Basler Museen Detailliertes Programm unter www.lesmuseiques.ch

Weitere Details und Informationen zum aktuellen Programm: www.birdseye.ch THE BIRD’S EYE KOHLENBERG 20, 4051 BASEL 061 263 33 41, office@birdseye.ch www.birdseye.ch

KONZERTZEITEN 20.30 – CA. 22.45 (2 SETS) TÜRÖFFNUNG 1⁄2 STUNDE VOR KONZERTBEGINN EINTRITT: CHF 12.–/14.–/24.–

VORVERKAUF ab 21. März 2011: Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus mit Musik Wyler, Aeschenvorstadt 2, Basel, T +41 61 206 99 96, www.musikwyler.ch Foto: © Christoph Bunzendahl

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25. März bis 31. Juli 2011

Die Sammlung Rudolf Schmidt (1900–1970)


SCHWERPUNKT: BAUSTELLEN

IM LABOR DER GESTALTUNG Irgendwo hat es in einer Stadt immer eine Baustelle. So auch in Basel. Die Situation präsentiert sich bei den fünf staatlichen Museen nicht anders: Hier hämmert und lärmt es, dort wird es in Kürze so sein. Die Neugierde der Passantinnen und Passanten ist meist sehr gross. Sie wollen sehen, was da läuft. Das museen basel magazin gewährt deshalb durch mehrere Gucklöcher Ein- und Ausblicke. Das Tor zum Museum der Kulturen Basel steht weit offen. Noch fahren Baumaschinen ein und aus. Die Arbeiten am Hof sind an diesem eiskalten Dezembertag in vollem Gang, von Hand werden rötliche Steine verlegt. Bereits sind die Stufen erkennbar, die zum neuen Eingang hinunterführen. «Oh, die Linde ist nun eingepflanzt», sagt Museumsdirektorin Anna Schmid freudig überrascht. Sie berichtet, dass man während der Bauarbeiten auf einen alten Brunnenstock gestossen sei. An jenem Platz wird dann ein neuer Brunnen errichtet. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, wie die Besucherinnen und Besucher künftig den lauschigen Ort bevölkern werden. Der Hof strahlt auch in unfertigem Zustand schon eine anziehende neue Offenheit aus. Während früher der Blick vor allem an den ihn umgebenden mittelalterlichen Fassaden hängen geblieben ist, wird er nun wie magisch vom neuen Haus angezogen. Von der Glasfront des Eingangsbereichs im Erdgeschoss gleitet er über die vielen neuen Fenster im ersten Stock hinauf zum schimmernden Dach. Es wirkt schwer und leicht zugleich. Ist es grau? Ist es moosgrün? Je nach Lichteinfall ändert es die Farbe. Es gefällt. Licht ist ein Faktor, der das neue Haus auch innen prägt. Die Museumsleute sind laut Anna Schmid begeistert von der neuen Helligkeit im Gebäude. Fast alle Räume haben nun Tageslicht. «Ursprünglich war nur eine Erweiterung geplant», erläutert Bruno Chiavi, der seitens der Stiftung zur Förderung des Museums der Kulturen und des Kantons Basel-Stadt die Projektleitung innehatte. «Doch nach der Verzögerung auf Grund der Einsprachen wurde das Projekt nochmals grundlegend hinterfragt. Das ursprünglich geplante Belassen der Dauerausstellungen während der ganzen Bauzeit wurde dabei aus Sicherheitsgründen sowie wegen der Gefahr von Beschädigungen durch Baustaub als zu grosses Risiko beurteilt. Die Exponate wurden deshalb allesamt in die Depots des Museums verlegt.» Ausbau mit Gesamtsanierung verbunden Erstmals seit den 1970er-Jahren hat sich angesichts der leeren Ausstellungsräume die Möglichkeit für eine Gesamtsanierung der Bausubstanz und der Haustechnik sowie der Verbesserung des Erdbebenschutzes und der Behindertentauglichkeit geboten. Sowohl der Regierungsrat wie auch der Grosse Rat konnten von dieser einmaligen Gelegenheit überzeugt werden und sprachen kurzfristig die notwendigen Kredite. «Damit konnte die räumliche Gestaltung des ganzen Hauses aus einer Hand erfolgen, und es lässt sich nun nach einem Gesamtkonzept neu einrichten», sagt Chiavi. Anna Schmid möchte sich dazu noch nicht äussern. Das Museumspublikum soll sich überraschen lassen. Genau wie 12

von der neuen Grosszügigkeit, mit der es künftig empfangen wird. Zentral wird die Theke sein, an der ein Handwerker nun erste Arbeiten vornimmt. Links wird ein Shop eingerichtet. Eine neue breite Treppe führt die Besucherinnen und Besucher in den ersten Stock. Oder sie nehmen den Lift, der praktischerweise zum Treppenhaus hin verschoben worden ist. Mehr Tageslicht im Museum Eine ganz neue Kultur tut sich dem Publikum beim Betreten der eigentlichen Ausstellungsräume auf dieser Etage auf. Sie sind nicht mehr wiederzuerkennen. Man ist im wahrsten Sinne des Wortes geblendet: durch die sechs grossen Fenster zum Hof hin. «Dafür habe ich lange gekämpft», sagt Schmid. Sie ist begeistert vom schönen Seitenlicht. Auf Baustellenführungen werde sie aber immer gefragt, ob das für ein Museum klug sei. Darauf antworte sie jeweils: «Die Fensterscheiben absorbieren 97 Prozent der UV-Strahlen. Und wir werden darauf achten, nicht die empfindlichsten Objekte hier auszustellen.» In Museen werde man unter anderem oft schnell müde, weil kein Tageslicht eindringe, fügt Schmid an. Die Müdigkeit wird im neuen Museum der Kulturen dank den neuen Fenstern wie weggeblasen sein. Schmid liebt diesen Raum auch, weil er für sie die ideale Höhe hat. Selbst nach der Bodenerhöhung, die im Hinblick auf die Rollstuhlzugänglichkeit notwendig wurde. Im Boden ist nun die ganze Infrastruktur versenkt. Bruno Chiavi weiss um die Komplexität der Umgestaltung und Erweiterung eines bestehenden Gebäudes. Nicht immer entsprechen die Gegebenheiten auf der Baustelle den Annahmen, von denen bei der Planung ausgegangen worden ist. Zudem konnten die gestalterischen Ansprüche der Architekten Herzog & de Meuron nicht immer ohne Probleme umgesetzt werden. In der Regel wurden dafür aber Lösungen gefunden. Chiavi fasst zusammen: «Sowohl das Projekt wie dessen Umsetzung waren nicht einfach. Das Resultat ist aus meiner Sicht aber erfreulich.» Mit einer völlig anderen Perspektive, mit einer gewagten Offenheit wartet der zweite Stock auf: Im zweiten Ausstellungsraum bietet ein sieben Meter hohes Fenster als einziges im Haus nicht eine grossartige Sicht auf den Hof, sondern auf die Stadt. Aber damit ist es nicht getan: Kühn ist die Zwischendecke zur zweiten Etage entfernt worden. «Einerseits haben wir Fläche aufgegeben, andererseits Volumen gewonnen», kommentiert die Direktorin. In diesem Raum könne man Objekte so richtig wirken lassen. «Ich könnte mir gut vorstellen, hier nur eine Perle auszustellen», sagt sie. Die Exponate sollen sich den Raum nehmen. Das wird der Drache wohl tun, dessen «Rückgrat» bereits am Boden liegt. MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11


Aus der dritten Etage erlauben drei Öffnungen den Blick auf den neuen hohen Raum. «Diese Perspektive müssen wir künftig bei der Gestaltung miteinbeziehen», freut sich Anna Schmid auf neue Herausforderungen. Sie betont weiter: «Früher wurde oft gegen die Architektur gearbeitet, heute arbeiten wir mit ihr.» Das Gleiche gilt für das Dachgeschoss. Als Besucherin ist man auf diese neue Etage ganz besonders gespannt. Der Raum ist mächtig und tief, besitzt aber nur ein Fenster. Die Deckenstruktur ist eigenwillig. Das Faszinierende daran ist: Bei jedem Positionswechsel ändert sich die Perspektive, sehen der Raum, das Dach ganz anders aus. Und es tauchen unvermutete Nischen auf. Der neue Raum «Der Raum besitzt keine gerade Fläche, das ist eine grosse Herausforderung, man kann nicht wie gewohnt ausstellen», sagt Schmid. Sie findet ihn grandios. Da das Museum etwas Visuelles sei, sei der Raum ideal. «Wir werden die Struktur aufnehmen, ihm eine eigene Sprache geben», verspricht sie. Einen Parkettboden wollte sie darin aber nicht haben. Die Dachstruktur sei dominant genug, in allem anderen solle sich die Ausstellungsfläche nicht von jenen in den unteren Stockwerken unterscheiden, fand sie. Alle Räumlichkeiten sind farblich neutral gehalten. Von Ausstellung zu Ausstellung soll aber mit Farbe gearbeitet werden. Wie dies wirken wird, dürfte sich bei der Neueröffnung MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11

zum ersten Mal zeigen. Wann genau die Neueröffnung gefeiert wird, ist noch nicht bekannt. Der Bau wurde zwar Ende November übergeben, doch wird daran nach wie vor gearbeitet: Die Mängelliste sei lang, erklärt Schmid. Gleichzeitig ist aber schon die Gestaltung im Gange. Stockwerk um Stockwerk geht es vorwärts, werden Objekte ausgewählt und mit ihnen die Räume eingerichtet. Nun kommt Schmid wieder ins Schwärmen, sie freut sich auf experimentelle Ausstellungen. «Wir werden aber immer wieder darüber reden müssen, das Konzept anpassen müssen. Wir werden zu einem Labor der Gestaltung.» Im ganzen Haus werde es zum Beispiel keine einzige fixe Vitrine mehr geben, sagt die Direktorin. Immer hinter Glas erscheint deshalb in Zukunft nur der Hof. Von der einen erwähnten Ausnahme abgesehen, ergibt sich aus jedem einzelnen Fenster eine neue Sicht auf ihn – und aus manchen können die sieben «hängenden Gärten» aus nächster Nähe betrachtet werden. Damit werden Bezüge zur Aussenwelt hergestellt, die aber nicht von den Ausstellungen ablenken sollen. Wie Schmid meint, gehöre es zur Ethnologie, das Hier und Jetzt miteinzubeziehen. Andrea Mašek

ALLE BILDER DER BAUSTELLE MUSEUM DER KULTUREN BASEL VON MICHAEL FONTANA

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SCHWERPUNKT: BAUSTELLEN

WIE EINE KLEINE GROSSE KUNSTKAMMER ENTSTEHT Neue Wege schlägt das Historische Museum Basel ein: Es gestaltet die Dauerausstellung im Untergeschoss der Barfüsserkirche neu. Unter dem Titel «Wege zur Welterkenntnis» werden international bedeutende und spektakuläre Sammlungsbestände ab dem 15. November 2011 in neues Licht gerückt. Die Bauarbeiten in der Barfüsserkirche des Historischen Museums Basel finden hinter verschlossenen Toren statt. Die Besucherinnen und Besucher bekommen deshalb nicht mit, um welch hochkomplexes Projekt es sich handelt, das in enger Zusammenarbeit von Gestalterin Ursula Gillmann, Architekt Gian Fistarol, dem Museum und weiteren Fachleuten durchgeführt worden ist, wie Museumsdirektor Burkard von Roda betont. Dabei wird zum einen die Infrastruktur technisch auf den neusten Stand gebracht und zum anderen auf 1200 Quadratmetern eine topmoderne Ausstellung eingerichtet, die nach dem Bild einer Stadt aufgebaut ist und von vielen hundert kostbaren Exponaten bewohnt sein wird. Noch ist das Stadtbild nicht wirklich erkennbar. Die Wege an jenem Tag im November 2010 sind gesäumt von gelben Kabeln, orangen Schläuchen, Werkzeugkisten, Paletten und Schachteln mit Plastik. Belegt sind sie mit Karton. An gewissen Stellen guckt jedoch der schöne dunkelbraune Parkettboden hervor, auf dem ab dem 15. November die Besucherinnen und Besucher wandeln werden. Zwei Handwerker tragen eine riesige Platte den Gang hinunter. Sie ist wunderschön türkisfarben. Sie vermittelt doch einen ersten Eindruck der künftigen Stadtlandschaft. Es wird drei grosse Stadtteile geben. Sie stellen drei verschiedene Arten der Sicht auf die Welt in drei verschiedenen Epochen dar. Das Zentrum bildet die «Welt im Kleinen – Die grosse Kunstkammer». «Die Kunstkammer war ein Sammelkonzept des 16. und 17. Jahrhunderts», erklärt Raphael Beuing, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums. Dabei wurden Objekte von unterschiedlichster Herkunft und Bestimmung gemeinsam präsentiert. Basel kann hier aus dem Vollen schöpfen, gründen die Museen doch auf historischen Kunstkammern wie dem Amerbach-Kabinett und der Sammlung Faesch. Die Basler Sammler treten deshalb an der Hauptstrasse in Erscheinung. – Um das Prinzip der Kunstkammer noch zu verdeutlichen, werden auch Neuzugänge jüngeren Datums hier untergebracht werden. Kabinett des Staunens Bereits klar erkennbar ist das zwölfeckige «Kabinett des Staunens», in der die Wunderwelt der Kunstkammer mitsamt ihrem Facettenreichtum so richtig verdeutlicht und verdichtet wird. Es zeigt eine Gesamtschau der Schöpfung, von den Wundern der Natur über Wundersames aus Menschenhand bis zum Interesse an der Antike und zur systematischen Erfassung der Welt. Dank Dauerleihgaben des Naturhistorischen und des Pharmazie-Historischen Museums sind hier 14

Objekte vereint, die im vergangenen Jahrhundert eher zufällig in verschiedenen Basler Sammlungen landeten.Um das Kabinett herum werden unterschiedlichste spezielle Objekte in Einzelvitrinen platziert. «Es handelt sich um Highlights aus der Museumssammlung», sagt Beuing. Die Welt im Kleinen besteht zudem aus kleineren Stadtquartieren, die jeweils einem mit der Kunstkammer verbundenen Thema gewidmet sind. «Beutestücke gehören zu den ersten Dingen, die gesammelt wurden», erläutert Beuing und zeigt auf die Geschützrohre aus der Burgunderbeute, die bereits in Position liegen. Sie sind so gross, weshalb quasi um sie herum gestaltet und eingerichtet werden muss. Auch Münzen sind schon immer gesammelt worden. Das Münzkabinett ist ein gutes Beispiel, wie in der neuen Dauerausstellung altes und heutiges städtisches Leben kombiniert werden: Das spröde Geld wird an Medienstationen lebendig. In die moderne Stadt passt auch das ehemalige grosse Spiesshof-Zimmer. Hier wurde die Täferdecke ausgebaut und zurück in den restaurierten Spiesshof am Heuberg gebracht. Der Raum ist nicht mehr zu erkennen. Mit modernster Infrastruktur ausgerüstet, wird er als Veranstaltungs- und Vermittlungsraum dienen. Verschwunden sind das hintere gotische Zimmer sowie das Meyer-zum-Pfeil-Zimmer. Dadurch wurde mehr Ausstellungsplatz gewonnen. Das Iselin-Zimmer, das kleine Spiesshof-Zimmer sowie das Gundeldinger-Zimmer passen ins Konzept der Kunstkammer und bleiben deshalb bestehen. In letzterem hält ebenfalls die Moderne Einzug: Auf neuen Touchscreens und an Hörstationen können die Besucherinnen und Besucher ihre Kenntnisse der antiken Mythologie auffrischen, die an der Zimmerdecke bildlich dargestellt ist. Unheimlich dunkel präsentiert sich noch das Gotische Zimmer. Deshalb stolpert man über die Türschwelle. «Hier wird die Wohnkultur des 15. Jahrhunderts präsentiert werden», sagt Beuing. Unterhaltsame Erkenntnisse über Basel gewinnen die Besucherinnen und Besucher aus Zitaten von Enea Silvio Piccolomini, dem späteren Papst Pius II., der sich während des Basler Konzils über Jahre in der Stadt aufhielt. Aus der guten Stube tritt man direkt in den Garten oder Park der Stadt, in die dunkelgrünen «Lebens- und Fantasiewelten» – den zweiten grossen Themenbereich. Auf verwinkelten Pfaden wird entlang mittelalterlicher Bildteppiche lustgewandelt. Die farbenfrohen Darstellungen von Festen, Liebesspielen und Jagdszenen sind Zeugen der Idealvorstellungen des damaligen Lebens, während Fabelwesen die Flucht aus dem wirklichen Leben in eine Fantasiewelt andeuten. «Die Kostbarkeiten aus dem 15. Jahrhundert kommen MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11


nicht hinter Glas», erläutert Beuing. Aber er zeigt auf Eisenverankerungen, die bereits im Boden stecken: «Die sind für Barrieren, damit die Besucher den notwendigen Abstand zu den Objekten bewahren.» Noch sind keine Teppiche zu bewundern, einzig die Platten, auf denen sie zu hängen kommen, sind schon eingefügt. Auf einer ist ein weisses Tuch befestigt. Es hilft, die optimale Beleuchtung zu finden. Ausgetüfteltes Beleuchtungskonzept Dem Ausleuchten der Exponate wird besonderes Augenmerk geschenkt. Deshalb ist eine ausgetüftelte Elektrik Bedingung. Hoch oben auf einer Leiter sitzt ein Handwerker und kümmert sich um den noch herrschenden Kabelsalat. «Die Beleuchtung wird sich nach den Objekten richten», sagt Beuing. «Die empfindlichen Bildteppiche zum Beispiel werden mit rund 50 Lux beleuchtet. Also eher schwach. Metallobjekte hingegen sind lichtverträglich und werden heller angestrahlt.» Ins Spotlicht im Chorkeller stellt das Historische Museum Basel auch die «Verborgenen Welten». Im dritten grossen Stadtteil finden sich jene Bodenfunde wieder, die die einzige Quelle der frühen Stadtgeschichte Basels darstellen. Die Wege führen hier auf und ab, nicht nur bildlich von der Keltenstadt auf den Münsterhügel, sondern auch zeitlich bis zum Bischofssitz und sogar buchstäblich: auf Gräber. Durch Glasscheiben können die Besucherinnen und Besucher erkennen, welche Gaben den Toten einst mitgegeben wurden. Die GeMUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11

staltung hebt sich hier vom Rest der Ausstellung ab, der Boden zum Beispiel ist steinern und erdfarben, um dem frühen Basel den passenden Rahmen zu verleihen. Dank zeitgenössischer 3-D-Technik wird dieser Stadtteil überdies zum Leben erweckt und virtuell mit Kelten, römischen Militärs, germanischen und fränkischen Fürsten bevölkert. Bis die heutige Bevölkerung die neue Dauerausstellung, die für zehn bis fünfzehn Jahre konzipiert ist, erobern kann, gibt es noch viel zu tun. Nachdem Maurer, Maler, Vitrinenbauer, Schreiner, Elektriker und Klimatechniker ihre Arbeiten abgeschlossen haben, geht es nun ans Einrichten und Einräumen, wobei Massarbeit gefragt ist: Objekthalterungen müssen massgeschneidert werden. Es wird also weiter gehämmert und gebohrt. Die Medienstationen durchlaufen etliche Tests, ihr Inhalt wird stetig überarbeitet. Die grossen Beschriftungstexte lagen bereits im November vor, alles Kleinere ist in Arbeit. Das Museum ist aber auf gutem Weg, alles läuft nach Plan. Andrea Masˇek

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SCHWERPUNKT: BAUSTELLEN

SANIERUNGSPROJEKTE AM LAUFENDEN BAND: DAS NATURHISTORISCHE MUSEUM BASEL UND ANDERE

Das Naturhistorische Museum Basel kriegt den Spagat zwischen Renovieren und Ausstellen schon länger hin. «Das Haus war, ist und sollte immer offen bleiben», sagt Direktor Christian A. Meyer, «bei einer Schliessung geht man sehr schnell vergessen.» Das Museum muss mit mehreren verschiedenen, aktuellen und geplanten Baustellen zurechtzukommen versuchen. Tief aufatmen kann es bezüglich der Sanierung der Lüftungs- und Klimaanlage. Dieses Projekt ist nach eineinhalb Jahren nun abgeschlossen. Im Endstadium befinde sich auch das Brandschutzprojekt. Hier galt es, das Museum auf- und auszurüsten: Die alten Türen zum Beispiel wurden mit Brandschutzmassnahmen ausgestattet, und überall im Haus gibt es jetzt Brandmelder sowie Notausgang-Hinweisschilder. Zum Brandschutz hat man in den 1970er-Jahren Spritzasbest verwendet. Er wird nun entfernt. Die Schadstoffsanierung läuft bereits seit letztem Jahr. «Ein Raum ist fertig, dort ist die neue Dauerausstellung QUAGGA & DODO untergebracht», sagt Meyer. «Bei diesen Arbeiten wissen wir nie genau, was alles hervorkommt, wir rechnen immer mit allem», spricht der Direktor eine der Schwierigkeiten der Sanierung an. Planen – ob von der baulich-technischen oder der ausstellenden Seite her – kann er deshalb immer nur provisorisch. «Eine Sonderausstellung ist noch geplant, aber keine permanente Ausstellung mehr», erläutert Meyer, «wir werden die Räume einfach bespielen.» Nicht, dass es ihnen an Ideen mangeln würde, aber es gehe nicht anders. So komme man wenigstens schrittweise weiter. Ein Projekt, das dem Direktor sehr am Herzen liegt, sind die neuen Präparatorien und technischen Werkstätten. Sie sind nötig, damit modernes Ausstellen und die Konservierung der Sammlung möglich sind. «Und wenn wir schon die Kompetenzen im Haus haben, müssen wir diese auch hier nutzen», betont Meyer. All diese Planungsschienen müssen im Naturhistorischen Museum also unter einen Hut gebracht werden. Er gehe pro Woche an drei Planungssitzungen, erzählt Meyer und sagt, mit dem Baudepartement arbeite man sehr gut zusammen. Weil er aber noch ein Museum leiten muss, hat er die Koordination verstärkt. Die Zukunft der Institution an der Augustinergasse ist ja nach wie vor ungewiss. Deshalb wird so umgebaut, dass alles Nötige mitgenommen werden könnte, sollte das Museum an einen anderen Standort verlegt werden. Allfällige Nachfolger würden von den Sanierungen nachhaltig profitieren. Momentan liegen mehrere Vorschläge für mögliche Standorte bei der Regierung. Bei einer Genehmigung werden vertiefte Untersuchungen vorgenommen. Im August dieses Jahres dürfte die Regierung dann den Standort bestimmen, der weiterverfolgt wird.

Weitere Baustellen in der Museumslandschaft Basler Papiermühle Ab März wird auch in der Basler Papiermühle umgebaut. Bereits seit längerer Zeit ist man intensiv mit der dringend notwendigen Gesamtsanierung der Gebäude sowie einer Gesamterneuerung der Dauerausstellung beschäftigt. Ziel der Neukonzeption ist es unter anderem, das Museum inhaltlich und gestalterisch klarer zu gliedern, es den neuen Nutzungsbedingungen anzupassen sowie die Produktionsabläufe zu verbessern. Trotz essenzieller Unterstützung seitens des Kantons und der Christoph Merian Stiftung muss die Basler Papiermühle einen erheblichen Anteil der Baukosten selber aufbringen und ist deshalb auf Unterstützung jeglicher Art angewiesen. Die Basler Papiermühle ist von Mitte August bis Mitte Oktober geschlossen. Haus für elektronische Künste Basel In der Museumsnacht hat die neuste Kulturinstitution Basels ihre Tore geöffnet: das Haus für elektronische Künste Basel. Das nationale Kompetenzzentrum für digitale Kultur vereint das plug.in, das Shift-Festival sowie die Digital Art Collection/Store. Der reguläre Ausstellungsbetrieb wird am 29. Mai aufgenommen, wenn die Bauarbeiten am Zwischennutzungsstandort an der Oslostrasse 10 auf dem Dreispitzareal abgeschlossen sind und damit die neuen Räumlichkeiten vollständig zugänglich und bespielbar sein werden. Für das Jahr 2013/14 ist ein Neubau an der Oslostrasse 12–14 geplant. Museum.BL Nach 26 Betriebsjahren zeigten sich im Museum verschiedenste Mängel baulicher und infrastruktureller Art. Das Museum wurde deshalb geschlossen, um die nötigen Arbeiten vor allem im Gebäudeinneren vorzunehmen. Die Bauarbeiten sind nun abgeschlossen. Das Museum ist vollständig behindertengerecht umgebaut. Der Haupteingang ist zum Zeughausplatz verlegt, der Empfangsbereich vergrössert und aufgewertet worden. Die veraltete Haus- und Sicherheitstechnik wurde im ganzen Haus saniert oder, wo nötig, ersetzt. Soweit es das denkmalgeschützte Gebäude zuliess, hat man Massnahmen für eine bessere Energiebilanz umgesetzt. Das Dach wurde wärmegedämmt, und Fenster und Türen wurden ersetzt. Momentan richten die Mitarbeitenden des Museums die neuen Ausstellungen ein. Die Wiedereröffnung ist für den 16. April geplant.

Andrea Masˇek

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MUSEEN, MONETEN UND MÄZENE Nicht nur mit Leihgaben und Schenkungen von Werken oder Sammlungen, auch mit Infrastrukturbeiträgen oder der Stiftung ganzer Museen trägt der Bürgersinn der Baslerinnen und Basler massgeblich zur Prosperität der Museumsstadt Basel bei.

Ein Meilenstein in der Geschichte der Kulturstadt Basel wurde gesetzt: Mit nur einer Gegenstimme hiess der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt im November 2010 einen FünfzigMillionen-Franken-Kredit für den Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel gut. Sogar Politikerinnen und Politiker aus Parteien, die Investitionen im Kulturbereich normalerweise eher mit Ablehnung begegnen, schlugen sich auf die Befürworterseite oder enthielten sich diskret der Stimme. Und niemand dachte auch nur daran, das Referendum gegen den Baukredit zu ergreifen. Doch damit ist die Geschichte nur unvollständig wiedergegeben. Sie begann im Jahr 2008. Damals griff die Basler Kunstmäzenin Maja Oeri tatkräftig und, wie sich jetzt zeigt, höchst erfolgreich in die dauerhafte Diskussion über den Mangel an Ausstellungsfläche im Kunstmuseum Basel ein. Sie schenkte dem Flaggschiff der Kunststadt Basel bzw. dem Kanton als Besitzer und Betreiber des Museums die benachbarte Liegenschaft «Burghof» – verbunden mit der Verpflichtung, auf dem Grundstück einen Erweiterungsbau für Sonderausstellungen zu erstellen. Und weil sich der Kanton ausserstande sah, die Neubausumme von einhundert Millionen Franken alleine aufzutreiben, legte sie zusätzlich zum zweistelligen Millionenbetrag für das Grundstück im März 2010 einen weiteren Beitrag in der Höhe von fünfzig Millio-

nen Franken drauf. Alles unter der Bedingung, dass das Bauprojekt alle politischen Hürden bis Ende 2010 überwindet, was denn auch geschah. Aussergewöhnliche Schenkung Und noch immer ist damit nicht die gesamte Geschichte erzählt. Denn genau genommen begann alles bereits zehn Jahre früher. Schon damals hatte Maja Oeri mit einer grosszügigen Schenkung einen Beitrag zur Entschärfung der Platzprobleme im Kunstmuseum Basel geleistet. Konkret hatte sie dem Haus die unmittelbar angrenzende ehemalige Nationalbank-Liegenschaft zur Verfügung gestellt. Dort sind seit 2004 die Verwaltung, die Bibliothek und die Räumlichkeiten des Kunsthistorischen Seminars untergebracht. Das wirklich Aussergewöhnliche am Ganzen ist, dass diese nach den Worten von Kunstmuseumsdirektor Bernhard Mendes Bürgi «epochale Schenkung» für Basel eigentlich gar nicht so aussergewöhnlich ist. Da gibt es zum einen die Gruppe bedeutender Privatmuseen, die in den vergangenen zwanzig Jahren in und um Basel herum gegründet wurden: 1989 eröffnete die Vitra AG auf ihrem Firmengelände in Weil am Rhein das Vitra Design Museum; 1996 stiftete der Pharmakonzern Roche das Museum Tinguely, und 1997 folgte die Eröffnung der Fondation Beyeler in Riehen. 2003 schliesslich präsentierte Maja 17


SCHWERPUNKT: BAUSTELLEN

Oeri mit dem Schaulager eine vielbeachtete neue Institution Willen der Schenkerin auch Werke von Künstlern gezeigt zwischen Museum und Kunstlager. Die Liste lässt sich durch werden sollen, die sich ‹neuer, in die Zukunft weisender, von kleinere Institutionen ergänzen, wie etwa das Cartoonmuder jeweiligen Gegenwart noch nicht verstandener Ausseum Basel und die Basler Papiermühle, die beide 1980 gedrucksmittel bedienen›.» Bei der Schenkerin handelte es sich gründet wurden und von der Christoph Merian Stiftung getraum Maja Sacher, die Grossmutter von Maja Oeri und Gründegen werden. rin der Emanuel Hoffmann-Stiftung, die zusammen mit der Aber auch die staatlichen Museen konnten sich jeweils auf Christoph Merian Stiftung dem Kanton Basel-Stadt das die Hilfe Privater verlassen. Das beginnt bereits beim Basler Museum für Gegenwartskunst vermachte. 1980 wurde es erUrmuseum an der Augustinergasse. 1841, drei Jahre vor Bauöffnet. beginn, formierte sich eine «Kommission des Städtischen MuSeither hat die Geberinnen- und Geberfreude Privater zu seums», die mit Handzetteln dazu aufrief, Geld für den NeuGunsten staatlicher Museumsbauten und Ausbauten nicht bau zur Verfügung zu stellen. Die Sammlung war so erfolgnachgelassen: Im Jahr 2000 konnte das neue Musikmuseum reich, dass der Museumsverein, in dem die Geldgeber Einsitz des Historischen Museums Basel seine Tore öffnen. Die Prohatten, rund zwei Fünftel der Baukosten von 250 000 Franken jektkosten von acht Millionen Franken wurden ausschliesstragen konnte. Als das Museum 1849 eröffnet wurde, lobte lich durch Privatmittel gedeckt, allen voran durch Jenny von der Architekt Melchior Berri den «republikanischen GeDas wirklich Aussergewöhnliche am Ganzen ist, dass diese «epochale Schenkung» für meinsinn», der das Bauwerk Basel eigentlich gar nicht so aussergewöhnlich ist. ermöglicht hatte. Auch beim 1936 eröffneten Hauptbau des Kunstmuseums Lerber-Sarasin, die ein Jahr vor der Eröffnung des Hauses Basel stand die Basler Bürgerschaft grosszügig Pate. 1908 starb. Im Jahr darauf öffnete die neue Ägyptenabteilung des versandte ein «Initiativcomité» einen Spendenaufruf für den Antikenmuseums Basel und Sammlung Ludwig ihre Tore. Die Neubau eines Kunstmuseums und den Ausbau des Museums 4,1 Millionen Franken Baukosten für den neuen Trakt wurden an der Augustinergasse für die naturwissenschaftlichen und von der Grossbank UBS bezahlt. ethnografischen Sammlungen. Statt der erwarteten 400 000 Und auch heute ist der Erweiterungsbau des Kunstmusekam über eine Million Franken zusammen: 745 000 Franken ums Basel nicht das einzige Museumsbauprojekt, das nur für das Kunstmuseum und 262 000 Franken für die Erweitedank einer Public Private Partnership zustande kommt: Die rung des alten Museums. Kosten von sieben Millionen Franken für die Neueinrichtung der Dauerausstellung in der Barfüsserkirche des HistoriEin ganzes Museum als Schenkung schen Museums Basel werden zu rund einem Drittel von Eine neue Qualität bekam das Mäzenatentum im Dienste «Drittmittelgebern» übernommen, wie Spenderinnen und der staatlichen Museen in den 1970er-Jahren: «Helles WinterSpender in der Medienmitteilung des Kantons bezeichnet licht fiel durch das gotische Fenster ins Sitzungszimmer der werden. Und schliesslich gab ein über einen Notar überChristoph Merian Stiftung», beschrieb der damalige CMSmittelter grosszügiger Betrag einer anonymen Person den Direktor Hans Meier den grossen Tag in der Basler MuseumsImpuls für den aktuellen Um- und Erweiterungsbau des geschichte im Jahr 1975, «als neben dem barocken Kachelofen Museums der Kulturen Basel: Zusammen mit weiteren Spenund unter den Blicken von Schäfern und Schäferinnen auf den derinnen und Spendern, der Christoph Merian Stiftung und Wandpanneaux Maximilian Neustücks von 1783, also in ausdem Freiwilligen Museumsverein zahlt die oder der anonyme gesprochen historischem Milieu, die zehn Unterzeichner des Gönnerin/Gönner 9,5 Millionen an das Bauprojekt, das insgeVertrags sich am Gedanken begeisterten, dass nun ein Musamt 12,5 Millionen Franken kostet. Dominique Spirgi seum entstehen konnte, in dem nach dem ausdrücklichen

Der Erweiterungsbau «Mit diesem neuen Haus macht das traditionsreiche Kunstmuseum den Schritt ins 21. Jahrhundert», schreibt das Kunstmuseum Basel in einer Mitteilung. Noch ist äusserlich nichts von ihm zu sehen, aber bereits in fünf Jahren soll der Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel seine Tore öffnen. Das Bauprojekt von Christ & Gantenbein Architekten bietet auf 8000 Quadratmetern Raum für Sonderausstellungen, in verschiedenen weiteren Räumen aber auch für «die zeitgemässe Präsentation der einzigartigen Sammlung», wie das Museum schreibt. Im neuen «multifunktionalen» Foyer können Vernissagen und weitere Events stattfinden. 2008 brachte Maja Oeri den Stein mit ihrer Schenkung des «Burghof»Areals ins Rollen. Architekturwettbewerb, Kreditvorlagen und der politische Entscheidungsprozess gingen reibungslos über die Bühne. 2012 ist Baubeginn und 2015 Eröffnung des neuen Hauses.

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SCHWERPUNKT: BAUSTELLEN VISIONEN

GEDANKEN ZU EINEM HAUS DER GESCHICHTE Die Zukunft der Basler Museumslandschaft wird auch durch strukturelle Baustellen geprägt. Eine davon findet sich im Entwurf für ein Kulturleitbild für den Kanton Basel-Stadt. Konkret ist die Rede von einer Zusammenlegung des Antikenmuseums Basel und des Historischen Museums Basel zu einem neuen «Haus der Geschichte». Das museen basel magazin hat neben dem Urheber dieses Vorschlags, Regierungspräsident Guy Morin, Fachleute um einen Kommentar gebeten. Thomas Schnabel, Direktor der Hauses der Geschichte

Basel-Stadt

Baden-Württemberg

Vermittlung von Geschichte Das Haus der Geschichte ist ein komplexes Projekt, das mir ein grosses Anliegen ist. Im Entwurf des Kulturleitbilds hat der Regierungsrat die Projektidee als Teil der «Baustelle Entwicklungsplan Museumslandschaft Basel» bekannt gemacht. Bereits hat sich in der Öffentlichkeit eine lebhafte und kontroverse Diskussion entwickelt. Diese Auseinandersetzung halte ich für sehr wertvoll. Mit dem Projekt Haus der Geschichte meine ich kein gebautes Haus. Vielmehr geht es um ein Forum für Geschichte. Die Vermittlung von Geschichte soll in Basel noch weiter verbessert werden. An diesem Forum für Geschichte sollen alle Basler Fachinstitutionen beteiligt werden. In meinem Departement sind das: Historisches Museum Basel, Archäologische Bodenforschung, Antikenmuseum Basel und Staatsarchiv – aber darüber hinaus denken wir auch an die Denkmalpflege und an Seminarien der Universität. Mit der Schaffung eines Forums für Geschichte würde die Zusammenarbeit aller Institutionen vertieft und verstetigt. Wir hätten die Möglichkeit, anders als heute, die Geschichte Basels als Ganzes, vom Altertum bis zur Schwelle der Gegenwart, dem Publikum zu präsentieren und somit das kulturelle Erbe mit unseren reichhaltigen Sammlungen noch besser zu vermitteln als bisher. Das Zeitfenster für dieses Projekt ist günstig. Die Raumplanung mehrerer Institutionen sieht in den nächsten Jahren Veränderungen vor, Geschichtsforschung und Altertumswissenschaften verändern im 21. Jahrhundert ihre Theorien und Anschauungen. Schliesslich stehen wichtige Pensionierungen im Historischen Museum Basel und im Antikenmuseum Basel an. Die Neubesetzungen müssen rechtzeitig vorbereitet werden.

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FOTO: HAUS DER GESCHICHTE BADEN-WÜRTTEMBERG

Guy Morin, Vorsteher des Präsidialdepartements

Bereicherung der Museumswelt Häuser der Geschichte sind innerhalb der Museumslandschaft eine neue Erscheinung. Als Museen mit eigenen Sammlungen entstanden sie in den 1980er-Jahren. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf dem 19. und/oder 20. Jahrhundert. So konzentriert sich das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn auf die deutsche Geschichte seit 1945. Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg beschäftigt sich mit dem Gebiet des heutigen Landes Baden-Württemberg seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg ist das dingliche Archiv der südwestdeutschen Landesgeschichte. Es beschreitet auch mit seiner Ausstellungsgestaltung neue Wege. Inszenierte Bildräume führen in die jeweiligen Epochen und Themen ein. Präsentiert werden nur Originalobjekte, wenn irgend möglich mit ihrer individuellen Geschichte, die gleichzeitig sehr viel über den jeweiligen Zeitraum erzählen können. Bei zentralen und dezentralen Sonderausstellungen in Stuttgart und im ganzen Land sind immer aktuelle Fragestellungen der Einstieg in das jeweilige Thema. Häuser der Geschichte sind innovative Geschichtsmuseen mit hohem Gegenwartsbezug zu neuen, bisher museal nicht behandelten Themen, mit kreativen, dem jeweiligen Thema angemessenen Präsentationsformen. Ein Basler Haus der Geschichte, das seine eigenen Schwerpunkte und seine eigenen Präsentationsformen aufgrund der ganz besonderen Basler Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts setzen würde, wäre eine Bereicherung nicht nur der aussergewöhnlichen Basler Museumswelt.

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SCHWERPUNKT: BAUSTELLEN VISIONEN

Antonio Loprieno, Rektor der Universität Basel

Beat von Wartburg, Leiter Abteilung Kultur der Christoph Merian Stiftung

Geschichte könnte spannend werden Warum lösen Zusammenführungen von Museen immer eine Polemik aus? Die gegenwärtige Diskussion um ein Haus der Geschichte in Basel findet Parallelen in Ägyptens Plan eines monumentalen Museums bei den Pyramiden oder in Präsident Sarkozys Projekt einer «Maison de l’histoire de France». Was Kritiker an solchen Vorschlägen stört, ist die Gefahr einer gewollten Komponente, einer erzieherischen Bevormundung, die den historisch etablierten – und meistens als ideologisch neutral empfundenen – Museen fremd sei. Ein Museum ist jedoch immer Ausdruck eines intellektuellen Zeitgeistes. Bei der Zusammenführung von Museen sollte deshalb grosser Wert darauf gelegt werden, dass das neue Gebilde wissenschaftlich fundiert und fachlich breit abgestützt ist. Eine starke Fixierung auf Basel und dessen historischen Kontext würde den Bereich der orientalischen und klassischen Antike marginalisieren, was kulturell nicht sinnvoll wäre. Aber auch ein stures Beharren auf gewachsenen Strukturen birgt seine Tücken: Der Übergang zwischen Antike und Spätantike oder Archäologie und Geschichte ist fliessend. Die dem künftigen «Haus» zugrunde liegende «Geschichte» mutet noch diffus an, aber vielleicht gerade deshalb könnte sie eines Tages spannend werden.

Welche Geschichten erzählen? Ein Haus der Geschichte muss das Herz jeden Historikers und Geschichtsinteressierten höher schlagen lassen. Liest man aber im Kulturleitbild die Motive, dann wird man skeptisch: Denn dort geht es vorab um «Umstrukturierungen innerhalb des Kulturbudgets» und um «Synergiepotenziale». Welche Geschichte, welche Geschichten sollen in diesem Haus der Geschichte erzählt und visualisiert werden? Ist die Antike der natürliche Verbündete der Geschichte von Mittelalter und Neuzeit sowie der Zeitgeschichte? Wo bleibt die städtische Archäologie, wo bleiben die bisher untervertretenen Themen Regional-, Wirtschafts-, Politik-, Sozial- und Umweltgeschichte und die nicht objektbezogene Geschichte (Mentalitäts- und Ideengeschichte)? Und warum spielen in den Überlegungen die privaten historischen Museen keine Rolle? Die zu schmal subventionierte Basler Papiermühle, welche die erste Basler Leitindustrie auf lebendige Weise zeigt, das Pharmazie-Historische Museum der Universität Basel, das Schifffahrtsmuseum in Kleinhüningen? Soll das Haus der Geschichte keine Worthülse sein, braucht es eine konzeptionelle Ausweitung, wobei mein Wunsch wäre, dass vor allem die Geschichte jener Industrien thematisiert wird, welche Basel reich gemacht haben und prägen: Farben, Chemie und Pharma. Dies würde mit Sicherheit nicht billiger, aber sicher spannend.

Pascale Meyer, Kuratorin des Landesmuseums

Zwangsheirat nicht sinnvoll Herzlich willkommen – ich freue mich über das Bekenntnis unseres Stadtpräsidenten zur Geschichte. Den Berri-Bau, das Ur-Museum schlechthin, als Haus der Geschichte einzurichten, das ist eine treffliche Idee: Denkbar wären eine grosse Sammlungspräsentation sowie Räume für Wechselausstellungen, die in Basel dringend benötigt werden. Denn der Platz für die Übernahme von grossen, auch internationalen Sonderausstellungen ist rar in Basel. Speziell gefragt sind Räume in Zentrumsnähe mit eigener Infrastruktur. Eine Zwangsheirat von Antikenmuseum und Historischem Museum halte ich jedoch weder für sinnvoll noch für eine Voraussetzung für ein Haus der Geschichte. Dass man Synergien schaffen und grosse Häuser unter eine Gesamtleitung stellen will, mag zwar ein Gebot der Stunde sein und auch den kulturpolitischen Anspruch der Häuser verstärken. Dass eine Zusammenlegung dieser beiden Häuser jedoch einen Spareffekt haben könnte, das bezweifle ich. Eine solche Entscheidung müsste zudem vom Fundament, also von den Sammlungen dieser beiden Häuser, her gedacht werden. Und gerade diese sind doch allzu verschieden und lassen sich schwerlich unter einen Hut respektive unter ein Dach bringen; erst recht nicht, um den legitimen Anspruch nach vermehrter Zeitgeschichte einzulösen.

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Das Kulturleitbild «So ist im Rahmen des Entwicklungsplans Museumsstadt auszuloten, welches Synergiepotenzial in einer Zusammenlegung von Antikenmuseum und Historisches Museum zu einem ‹Haus der Geschichte› liegt.» Dieser Satz im Entwurf für ein Kulturleitbild hat einiges an Diskussionen ausgelöst. Das rund 80-seitige Papier enthält aber noch viele weitere Leitgedanken zur Kulturförderung allgemein und zur Museumspolitik im Speziellen. Der Entwurf steht zum Download bereit auf: www.regierungsrat.bs.ch/vn-kulturleitbild.pdf

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SCHWERPUNKT: BAUSTELLEN VISIONEN

«SYMPHONY OF A MISSING ROOM» ODER: MUSEUM ALS BEWEGTER RAUM Gedanken von Philippe Bischof, dem neuen Leiter der Abteilung Kultur im Basler Präsidialdepartement, über die Zukunft der Institution Museum. Das Wunder begann in der Eingangshalle, in die wir als Gruppe einander unbekannter Menschen gebeten waren. Wir warteten auf die choreografische Museumsführung «Symphony of a Missing Room» von Lundahl & Seitl im Kunstmuseum Göteborg. Die Brillenträger unter uns wurden gebeten, ihre Sehhilfen abzugeben. Das irritierte. Sollte man nicht scharf sehen können im Museum? Zunächst wurden wir eine grosse Treppe hinauf gebeten: Please, follow me. Ausgerüstet mit Kopfhörern, vorerst stumm begleitet von einem alten Mann, dann geführt durch eine weibliche Stimme im Ohr, bewegten wir uns vorbei an Gemälden und durch die Skulpturenhalle, wandelten weiter durch die imposanten Räume in die Tiefen der Sammlung. Die Stimme im Ohr schien unsere Gedanken zu kennen, ich jedenfalls vertraute mich ihr blind an. Selten zuvor habe ich dies so unmittelbar erlebt: Mein Körper erkundete mit all seinen Sinnen das Museum, dessen Wände und Böden, während wir geleitet wurden, teils mit verbundenen Augen, geführt wie beim Tanz von plötzlich erschienenen Begleitern. Das Museum begann Geruch zu werden, die Bilder sprachen durch die Stille. Wir gelangten nach und nach in die bezaubernde Illusion einer anderen Realität, es war ein Sturzflug, ich dachte an Ikarus und stiess vor zu einer eigenartigen Wahrnehmung meiner selbst, bewegt von Raum und Zeit und umgeben von der Aura der Kunst. Es war zugleich der Gang durch reale Bilderwelten und eine imaginäre Museumsarchitektur. Als ich aus dem Traumwandeln erwachte, mir die Augenbinde entfernt wurde und ich um mich sah, inmitten der Fürstenbergschen Galerie auf dem Parkett liegend, fühlte ich mich wie gereinigt, gleich den nackten Badenden auf der Wiese im Gemälde, das da vor uns hing. «Symphony of a Missing Room» ist eine subtil choreografierte Museumsführung, die sich von Museum zu Museum weiterentwickelt: Stockholm, Göteborg, London, Salzburg ... Sie ist zugleich Performance und Kunstwerk. Während sie aufgeführt wird, mitgestaltet von den Besuchern, wird sie zu einem temporären Museum ihrer selbst: Das Projekt verweist auf die Reihe seiner Erkundungen, es findet Erinnerungen im Besucher und erfindet Geschichten vor den sichtbaren Bildern. Es ist transdisziplinär und bespielt sowohl die virtuelle Realität im Kopf des Besuchers wie auch die wirklichen Räume des Museums. Es macht den Besucher zum Inhalt des Museums, denn während wir herumgeführt wurden, konnten uns andere Besucher beobachten. Wir waren für eine Weile ein Teil der Ausstellung geworden. Wir und die Bilder.

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Museen beherbergen in ihren Räumen zahllose Wirklichkeiten, die ständig neu zu entdecken und darzustellen sind. Die Zukunft der Museen? Der weite Raum für die Kunst und ihre Besucher. Elfriede Jelinek fällt mir ein und ihr rätselhafter Satz: «Wer kann so weit denken, wie das Kind sich entwickeln soll?» Die Museen der Zukunft sind nach innen wie nach aussen in Bewegung, sie sind Gedächtnis und Ausblick. Sie sind unterwegs nach realer Fiktion.

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NEUES ZUM BEISPIEL:

BÜHNENBILDER VON ANNA VIEBROCK, ARMANS KUNSTWELTEN ODER WELLNESS AUF RÖMISCH S AM SCHWEIZERISCHES ARCHITEKTURMUSEUM

ANNA VIEBROCK. IM RAUM UND AUS DER ZEIT – BÜHNENBILD ALS ARCHITEKTUR > 06.03.2011 Die wundervoll abgeschmackten Raumscheusale aus dem Kunstholz-Zeitalter sind zu ihrem Markenzeichen geworden: Anna Viebrock zählt zu den international erfolgreichsten Theaterausstatterinnen unserer Zeit. In ihren Räumen, die sie unter anderem auch in Basel vor allem für Theaterprojekte mit Christoph Marthaler, Jossi Wieler und für eigene Inszenierungen schuf und schafft, kombiniert sie bekannte Elemente der Realität so, dass sie zur surrealen Karikatur werden. Inspirationsquellen sind alltägliche Gebäude und Interieurs vergangener Jahrzehnte, die Viebrock auf Reisen fotografiert und dokumentiert. Die Ausstellung veranschaulicht anhand von 16 ausgewählten Inszenierungen den Prozess, der zum fertigen Bühnenbild führt. Zu sehen sind Architekturfotos aus Viebrocks Archiv, Entwurfsskizzen, Bühnenbildmodelle und einzelne Elemente im Massstab 1:1. Szenenfotos lassen die szenische Wirkung der Bühnenbilder nachvollziehen. Am besten aber gelingt dies beim Besuch der aktuellen Marthaler/Viebrock-Produktion «Meine faire Dame» gleich nebenan auf der Kleinen Bühne des Theaters Basel. FONDATION BEYELER

BEATRIZ MILHAZES > 25.04.2011 Die Arbeiten der brasilianischen Künstlerin Beatriz Milhazes (*1960) stechen durch opulente Farbenpracht und ornamentale Schönheit hervor. In der Vielschichtigkeit ihrer geometrischen Strukturen eröffnen die Werke Räume von pulsierender, kontrastreicher Urbanität. Die Ausstellung zeigt neue monumentale Malereien, die Beatriz Milhazes eigens für dieses Projekt realisiert. KUNSTMUSEUM BASEL, MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST

mand Pierre Fernandez) ein eigensinniges Werk. Er verarbeitete industriell gefertigte Produkte der Konsumgesellschaft mit verschiedenen spektakulären Techniken zu Kunstwerken. In sieben Kapiteln präsentiert die Ausstellung die zentralen Verfahrensweisen Armans: Allures d’objets (Abdrucke von Objekten), Poubelles (Müll-Fundstücke), Accumulations (Anhäufungen), Coupes (Zerschneidungen), Colères (Zertrümmerungen), Combustions (Überreste gesprengter Objekte) und Inclusions (eingegossene Objekte). Der Künstler schuf so eine aussergewöhnliche Kunstwelt, die sich stets weiterentwickelte. KUNSTMUSEUM BASEL

VON DAUMIER BIS DEGAS. FRANZÖSISCHE DRUCKGRAPHIK DES 19. JAHRHUNDERTS 19.02. – 17.07.2011 Die französische Druckgraphik des 19. Jahrhunderts besticht durch ihre ausserordentliche Vielfalt. Von der Romantik bis zum Postimpressionismus liessen sich zahlreiche Künstler experimentierfreudig auf druckgraphische Techniken ein. Eine zentrale Rolle spielte die kurz vor 1800 erfundene Lithographie. Dabei beeindrucken Delacroix’ Nachtszenen und Daumiers Karikaturen ebenso wie die eindringlichen Darstellungen von Manet und die Plakate von Toulouse-Lautrec. Daneben erlebte die Radierung, die zurückgehend auf Rembrandt bereits eine lange Tradition als Originalgraphik hatte, mit Bresdin, Corot, Pissarro und Degas eine neue Blüte. | 2 DIVERSE MUSEEN DER REGION BASEL

LES MUSÉIQUES 13.–17.04.2011 Die Konzertreihe les muséiques feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Das Festival bespielt diverse Museen der Region Basel mit klassischen Konzerten bis hin zur zeitgenössischen Musik. Neu steht les muséiques unter der künstlerischen Leitung der Harfenistin Florence Sitruk. www.lesmuseiques.ch

PIERRE HUYGHE > 01.05.2011 Die Filme und Videoinstallationen des 1962 in Paris geborenen und in New York lebenden Künstlers Pierre Huyghe bewegen sich im Spannungsfeld zwischen verschiedenen Realitäts- und Zeitebenen. Er bedient sich klassischen filmischen Vokabulars, um die narrativen Strukturen und zeitlichen Prozesse des Films zu untersuchen. Indem jedoch seine Aufmerksamkeit den Bruchstellen, Ellipsen und Schnitten gilt, entzaubert er zugleich jegliche cineastische Illusion und unterwandert die Produktionsmechanismen des Kinos. | 1 MUSEUM TINGUELY

ARMAN 16.02. – 15.05.2011 Die Retrospektive von Armans Werk (1928–2006) bietet mit rund 120 Arbeiten aus diversen Museen und Privatsammlungen einen umfassenden Überblick über das Œuvre des Künstlers. Als Gründungsmitglied der Nouveaux Réalistes, zu denen auch Jean Tinguely gehörte, entwickelte Arman (eigentlich Ar22

CARTOONMUSEUM BASEL

JAERMANN & SCHAAD. SCHWEIZERPSALM UND ANDERE ABGESÄNGE 26.03. – 05.06.2011 Zeichner Felix Schaad und Texter Claude Jaermann sind mit den von ihnen geschaffenen Charakteren «Eva», «Zwicky» und «Igor» schweizweit bekannt geworden. Die grossen und kleinen Alltagsdramen von Eva Grdjic, Kassiererin in einem Shoppingcenter, Kurt Zwicky, Durchschnittsschweizer und Sanitär, sowie der scharfsinnigen Ratte Igor halten der Schweiz einen satirischen Zerrspiegel vor. Die Ausstellung zeigt Originalzeichnungen der beiden umtriebigen Künstler und dokumentiert ihr kreatives Zusammenspiel, mit dem sie Alltag, politisches Geschehen und internationale Zusammenhänge pointiert, meist boshaft, aber immer sehr unterhaltsam auf den Punkt bringen.

MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11


HISTORISCHES MUSEUM BASEL

4 KUNSTMUSEUM BASEL, KUPFERSTICHKABINETT

RÜCKKEHR MIT DER POSTKUTSCHE, MINIATUR VON FRIEDRICH MEYER (1805)

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KUNSTMUSEUM BASEL

EIN «SCHUPPEL» SCHÖNER CHLÄUSE

1

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PIERRE HUYGHE: «THIS IS NOT A TIME FOR DREAMING» (2004)

FOTO © MARKUS WILHELM

HENRI DE TOULOUSE-LAUTREC: «MADEMOISELLE LENDER EN BUSTE» (1895)

5 LÖWENGELBER DACHPILZ (PLUTEUS LEONIUS)

MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11

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NEUES VITRA DESIGN MUSEUM, WEIL AM RHEIN

ZOOM. ITALIENISCHES DESIGN UND DIE FOTOGRAFIE VON ALDO UND MARIROSA BALLO 26.03. – 03.10.2011 In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlangte das italienische Design weltweite Anerkennung. Massgeblichen Anteil an diesem Erfolg hatten die Mailänder Fotografen Aldo Ballo und Marirosa Toscani Ballo – kaum ein Klassiker dieser Ära, der nicht auf ihrer Fotobühne stand. Mit Möbeln, Leuchten und Geräten, mit zahlreichen Büchern, Zeitschriften und Postern und einer Vielzahl von Fotografien aus dem Ballo-Archiv zeigt die Ausstellung ein Stück italienischer Designgeschichte. MUSEUM TINGUELY

MAURICIO KAGEL. ZWEI-MANN-ORCHESTER 06.04. – 15.05.2011 Die dritte Fassung des «Zwei-Mann-Orchesters für zwei EinMann-Orchester» wird als neu erbaute Orchestermaschine im Museum Tinguely installiert und während der Ausstellungsdauer mit Konzerten bespielt. Begleitend dokumentiert wird sie mit umfangreichem Quellen- und Aufführungsmaterial. Eine Kooperation mit der Paul Sacher-Stiftung und der Musikakademie Basel. AUGUSTA RAURICA

WELLNESS – RÖMISCH. IN DER UNTERWELT EINES BADEPALASTES 14.04.2011 – 01.2013 Die Badekultur der Römer ist legendär. In pompösen Thermenanlagen sich bei wechselnden Temperaturen verwöhnen lassen, schwimmen, schwitzen, sich abkühlen, diskutieren, spielen, Sport treiben, sich einölen und massieren lassen, essen und trinken, sich ausruhen, lesen, und das stundenlang: Das ist Wellness par excellence. Die unterirdische Anlage der Rheinthermen in Kaiseraugst führt in die geheimnisvolle Unterwelt eines römischen Badepalastes in Augusta Raurica. PUPPENHAUSMUSEUM

SILVESTERKLAUSEN. ALTES, ABER AKTIVES BRAUCHTUM IN URNÄSCH 16.04. – 02.10.2011 Das berühmteste Brauchtumsereignis in Appenzell Ausserrhoden ist das Silvesterklausen. Es wird bereits 1663 schriftlich erwähnt. Der Brauch feiert die Jahreswende einmal nach dem gregorianischen und einmal nach dem julianischen Kalender. Am 31. Dezember und am 13. Januar ziehen die Kläuse noch heute in Urnäsch mit ihren Schellen und Rollen in «Schuppeln» (Gruppen von sechs Personen) und dem zauberhaften «Zäuerli» (Naturjodel ohne Worte) von Haus zu Haus, um ein gutes Jahr zu wünschen. Die Kläuse legen Wert auf ein fantasievoll und sorgfältig gestaltetes «Gröscht» (Kleidung), Hauben und Hüte. | 3

schaftlicher wie wirtschaftlicher Kategorisierungssysteme. Olesen rekonstruiert die von der öffentlichen Diskussion ins Abseits gedrängte oder falsch repräsentierte Geschichte homosexueller Identität. FONDATION BEYELER

CONSTANTIN BRANCUSI UND RICHARD SERRA 22.05. – 04.09.2011 Die Fondation Beyeler stellt die sinnliche Formgestaltung von Constantin Brancusis (1876 –1957) poetischen Skulpturen aus Marmor, Bronze, Holz und Gips Richard Serras (*1939) minimalistischen Stahlplastiken gegenüber. Dabei offenbaren sich Gemeinsamkeiten, während sich gleichzeitig spannungsvolle Kontraste aufzeigen, welche die Macht und die dynamische Kraft von Skulptur unmittelbar im Raum erfahrbar machen.

Und ausserdem ... KUNST RAUM RIEHEN ILDIKO CSAPO / TAREK ABU HAGEB > 27.02.2011 CARTOONMUSEUM BASEL WORTBILDER. COMICS AUS CHINA > 06.03.2011 KUNSTHALLE BASEL BETTINA POUSTTCHI, WORLD TIME CLOCK > 13.03.2011 VITRA DESIGN MUSEUM, WEIL AM RHEIN FRANK O. GEHRY SEIT 1997 >13.03.2011 ANATOMISCHES MUSEUM DER UNIVERSITÄT BASEL DAS GEHIRN – DAS WUNDERORGAN 20. – 27.03.2011 KUNSTHALLE BASEL BANU CENNETOGLU, GUILTY FEET HAVE GOT NO RHYTHM > 27.03.2011 PUPPENHAUSMUSEUM KINDERKIMONO > 03.04.2011 MUSEUM AM BURGHOF, LÖRRACH HÄTTSCH DES DÄNGGD? 75 JAHRE NARRENGILDE LÖRRACH >13.03.2011 HISTORISCHES MUSEUM BASEL: BARFÜSSERKIRCHE IN DER FREMDE. MOBILITÄT UND MIGRATION SEIT DER FRÜHEN NEUZEIT > 30.04.2011 | 4 NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL PILZE > 01.05.2011 | 5 SPIELZEUGMUSEUM, DORF- UND REBBAUMUSEUM RIEHEN

EILE MIT WEILE. GESELLSCHAFTSSPIELE EINST UND JETZT > 08.05.2011 MUSEUM AM BURGHOF, LÖRRACH

EISZEIT AM OBERRHEIN > 08.05.2011 KUNSTMUSEUM BASEL, MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST

HENRIK OLESEN 14.05. – 11.09.2011 In einer umfangreichen Überblicksausstellung ist das Werk des Künstlers Henrik Olesen (*1967 in Dänemark) zu sehen: eine Auswahl von Arbeiten der letzten 15 Jahre, die seine konzeptuelle Strategie der Dekonstruktion, Manipulation und Appropriation mittels Collagen, Demontagen und räumlicher Eingriffe zeigt. Aktuelle und historische Referenzen aus unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. der Kunst- und Kulturgeschichte, Naturwissenschaft und Rechtsprechung, sind Ausgangspunkt für seine Recherchen zu Themen gesell24

MUSEUM DER KULTUREN BASEL

ZWISCHENRÄUME > 15.05.2011 MUSEUM KLEINES KLINGENTAL

DIENST AM MENSCHEN. BASLER MEDIZINGESCHICHTE 1860 – 2010 > 29.05.2011 MUSEUM FÜR MUSIKAUTOMATEN, SEEWEN MUSIK IN DER ZEIT > 26.06.2011 ANATOMISCHES MUSEUM DER UNIVERSITÄT BASEL DIE VERSCHIEDENEN GESICHTER DES GESICHTS > 29.02.2012 MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11


ANGEBOT FÜR KINDER UND FAMILIEN

FEBRUAR MUSEUM AM BURGHOF, LÖRRACH

EISZEIT AM OBERRHEIN 05.02., 15.00 Kinderführung durch die Sonderausstellung

NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL

PFIFFERLING UND GLÜCKSPILZ 16.02., 14.00 –16.00 Leckere Speisepilze, geheimnisvolle Märchenwelt: Pilze kennt man aus Küche und Wald. Oft sind sie aber auch an völlig unerwarteten Orten zu finden. Mit allen Sinnen erkunden die Kinder die Formenvielfalt und Merkmale unterschiedlichster Pilze und lernen ihre Bedeutung kennen.

HISTORISCHES MUSEUM BASEL: BARFÜSSERKIRCHE

Anmeldung an der Museumskasse oder: +41 (0)61 266 55 00

MIT DAMPF, PS UND GUTEN SCHUHEN – WIE MENSCHEN FRÜHER REISTEN 06.02., 11.15

KUNSTMUSEUM BASEL, MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST

Schon immer sind Menschen unterwegs gewesen. Wie reiste man, bevor es Autos und Flugzeuge gab, welche Gefahren drohten, und was musste man früher alles auf die Reise mitnehmen? HISTORISCHES MUSEUM BASEL: MUSIKMUSEUM

KLIRRENDE KÄLTE UND WARME TÖNE – EIN WINTERLICHER RUNDGANG DURCHS MUSIKMUSEUM 06.02., 11.15 Kann man den Winter hören? Wie unterscheiden sich kalte von warmen Tönen? Draussen erforschen die Familien winterliche Naturgeräusche, und im Museum gehen sie den wärmenden Klängen nach.

FILMSCHLEIFEN 19.02., 14.00 –17.00 Für Kinder von 7 bis 12 Jahren Nicht alles, was zu einer Geschichte gehört, wird in ihr erzählt. Pierre Huyghe thematisiert in seinen filmischen Werken Gedankensprünge. Im Museum setzen die Kinder sich spielerisch mit seinen Arbeiten auseinander; im Atelier erfinden und inszenieren sie mit der Kamera eine Geschichte und lassen sie unterschiedlich enden. Für Kinder von 7 bis 12 Jahren Kosten: CHF 10.– (mit Familienpass: CHF 8.–) Anmeldung: isabelle.plattner@bs.ch oder +41 (0)61 206 63 00 NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL

PILZE GIBT'S ÜBERALL 23.02., 14.00 –16.00 KUNSTMUSEUM BASEL

AUGEN AUF! 06.02., 11.45 – 13.15 Werkbetrachtung für Kinder von 7 bis 12 Jahren Anmeldung: +41 (0)61 206 63 00 MUSEUM AM BURGHOF, LÖRRACH

Wenn man den Begriff Pilze hört, denkt man sofort an Champignons oder giftige Fliegenpilze. Dass Pilze aber ganz unterschiedliche Farben und Formen haben und überall vorkommen, wissen nur wenige. Im Workshop erfahren die Kinder, wo Pilze leben, wie sie wachsen und warum sie für die Natur wichtig sind.

WANDERUNG: MIT STEINZEITJÄGERN AUF DER PIRSCH 12.02., 11.00

Anmeldung an der Museumskasse oder: +41 (0)61 266 55 00

Erkenntnisreiche Wanderung mit Maren Siegmann, Leiterin des Museums in der ‹Alten Schule›, Efringen-Kirchen.

VITRA DESIGN MUSEUM, WEIL AM RHEIN

Informationen und Anmeldung: +49 (0)76 28 82 05

Workshops für Kinder: Möbel à la Gehry und Sonderführungen für Erwachsene

Kosten: EUR 5,– /Person

TAG FÜR FAMILIEN 26.02., 11.00 –18.00

PUPPENHAUSMUSEUM

PUPPENKIMONO SCHNEIDERN, ORIGAMI FALTEN 12./13.02. & 26./27.02., 13.30 – 17.30

MÄRZ

Die Kinder können unter fachkundiger Anleitung ihren eigenen Puppenkimono schneidern oder Origami falten.

PUPPENHAUSMUSEUM

Für Kinder ab 6 Jahren

PUPPENKIMONO SCHNEIDERN, ORIGAMI FALTEN 05./06.03. & 27.03., 13.10 –17.00

NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL

Details siehe 12./13.02.

FAMILIENSONNTAG: DAS GRÖSSTE LEBEWESEN DER WELT 13.02.,11.00 –17.00

HISTORISCHES MUSEUM BASEL: BARFÜSSERKIRCHE

Im Museum wird gezeigt, wie Pilze gezüchtet werden. Kinder legen selber Hand an und bearbeiten ihre eigene Pilzzucht. Workshops, Wissensspiele, Filme und viele Überraschungen aus dem Reich der Pilze. VITRA DESIGN MUSEUM, WEIL AM RHEIN

GEHRY FÜR KINDER 13.02., 11.00 –13.00 Den Kindern wird das eigensinnige Bauen des Architekten Frank O. Gehry, dessen ab 1996 entstandenen Bauwerke im Museum zu sehen sind, nähergebracht. Anmeldung: workshops@design-museum.de

ABENTEUER, WISSENSCHAFT, GOTTESGLAUBEN – WARUM MENSCHEN IN DIE FERNE REISTEN 06.03., 11.15 Viele freuen sich heute, unterwegs zu sein, weil sie andere Länder sehen und Neues erfahren können. Reisen ist aber nicht immer ein schönes Erlebnis. Schon früher gab es unzählige Leute, die reisen mussten, weil sie in ihrem Heimatland verfolgt wurden oder keine Arbeit fanden. KUNSTMUSEUM BASEL

AUGEN AUF! 06.03., 11.45 –13.15 Werkbetrachtung für Kinder von 7 bis 12 Jahren Anmeldung: +41 (0)61 206 63 00

MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11

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ANGEBOTE FÜR KINDER UND FAMILIEN FERIENWORKSHOP ZU KONRAD WITZ 09.03., 14.00 –17.00

BROTBACKEN: VOM KORN ZUM RÖMERBROT 03.04., 13.00 –14.15 & 14.45 –16.00

Die Kinder reisen zurück ins Spätmittelalter und beschäftigen sich mit den «Helden» von Konrad Witz’ Meisterwerken. Auf den Ausstellungsbesuch folgt das Gestalten einer eigenen Arbeit im Atelier.

Wie wurde vor 2000 Jahren Korn zu Brot verarbeitet? Schritt für Schritt erleben und gestalten Kinder und ihre Eltern gemeinsam eine Brotproduktion wie in römischer Zeit.

Für Kinder von 7 bis 12 Jahren

Kosten: Erwachsene CHF 15.–, Kinder CHF 7.50

Kosten: CHF 15.– (mit Familienpass CHF 10.–)

Platzzahl beschränkt, Anmeldung: +41 (0)61 816 22 22

Für Familien mit Kindern ab 5 Jahren

Anmeldung: +41 (0)61 206 63 00 NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL VITRA DESIGN MUSEUM, WEIL AM RHEIN

PFIFFERLING UND GLÜCKSPILZ 06.04., 14.00 –16.00

GEHRY FÜR KINDER 12.03., 11.00 –13.00

Details siehe 16.02.

Details siehe 13.02. KUNSTMUSEUM BASEL KUNSTMUSEUM BASEL, MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST

KINDERMORGEN ZU KONRAD WITZ 09.04., 10.00 –11.30

KASPERLN 26.03., 14.00 –17.00

Die Kinder erkunden gemeinsam die aktuelle Sonderausstellung und gestalten danach eine eigene Arbeit im Atelier.

Pierre Huyghe kommt in seinem Puppenspiel selber als Puppe vor. Wie bei einer Schlange, die sich in den Schwanz beisst, ist bei dieser Geschichte der Anfang auch das Ende und umgekehrt. Die Kinder verfolgen das Puppentheater und inszenieren im Atelier ein eigenes kleines Puppenstück.

Für Kinder von 7 bis 12 Jahren Kosten: CHF 10.– (mit Familienpass CHF 8.–) Anmeldung: +41 (0)61 206 63 00

Für Kinder von 7 bis 12 Jahren

NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL

Kosten: CHF 10.– (mit Familienpass: CHF 8.–)

PILZE GIBT'S ÜBERALL 13.04., 14.00 –16.00

Anmeldung: isabelle.plattner@bs.ch oder +41 (0)61 206 63 00

Details siehe 23.02.

MÜHLEMUSEUM BRÜGLINGEN, MÜNCHENSTEIN/BASEL

KUNSTMUSEUM BASEL, MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST

BETRIEB DES MÜHLRADES 26.03., 16.00 –18.00 & 29.03., 10.00 –11.00

FILZ, FETT UND STROM 16.04, 11.00 –17.00

Der Müller nimmt das Mühlrad in Betrieb und führt durch die Ausstellung. NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL

ZAUBERHAFTE WALDBEWOHNER – MÄRCHEN MIT JOLANDA STEINER 27.03., 11.00 –11.45 Sie kichern, wetteifern und verzaubern. Sie sind mutig, erfinderisch und entdeckungsfreudig. Die Märchenfiguren der Erzählkünstlerin Jolanda Steiner entführen Klein und Gross in eine verwunschene, fantastische Märchenwelt.

Joseph Beuys verwendete für seine Skulpturen und Installationen ungewohnte Materialien wie Filz, Fett, Kupfer oder Honig. Dabei spielen die physikalischen Eigenschaften und die Energie der Stoffe eine entscheidende Rolle. Im Museum wird sein Werk erforscht und im Atelier mit unterschiedlichen Substanzen experimentiert. Für Kinder von 7 bis 12 Jahren Kosten: CHF 10.– (mit Familienpass: CHF 8.–) Anmeldung: isabelle.plattner@bs.ch oder +41 (0)61 206 63 00 NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL

AUF PILZSUCHE 16.04., 14.00 –16.00

APRIL

Pilzexkursion in den Therwiler Wald in Zusammenarbeit mit dem Verein für Pilzkunde Basel Anmeldung an der Museumskasse oder: +41 (0)61 266 55 00

KUNSTMUSEUM BASEL

AUGUSTA RAURICA

AUGEN AUF! 03.04., 11.45 –13.15

ALLES SCHERBEN? 17.04., 13.00 –14.30

Werkbetrachtung für Kinder von 7 bis 12 Jahren

Was erzählen die Tausende von Scherben, die auf Ausgrabungen gefunden werden? Kinder und ihre Eltern können römische Funde in die Hände nehmen, eigene Gefässe modellieren und zerbrochene Stücke zusammenfügen. Daneben erfahren sie manches über den römischen Alltag, die Arbeit der Töpfer von damals und die RestauratorInnen von heute.

Anmeldung: +41 (0)61 206 63 00 AUGUSTA RAURICA

RÖMISCHER SPIELNACHMITTAG 03.04., 13.00 –16.00 Unter kundiger Anleitung lernen Familien Spiele und Geräte kennen, wie sie schon von römischen Kindern benutzt worden sind. Im Amphitheater (bei schlechtem Wetter beim Römerhaus-Portikus)

Für Kinder ab 5 Jahren Kosten: Erwachsene CHF 15.–, Kinder CHF 7.50 Platzzahl beschränkt, Anmeldung: +41 (0)61 816 22 22

Platzzahl beschränkt Anmeldung empfehlenswert: +41 (0)61 816 22 22

KUNSTMUSEUM BASEL

FERIENWORKSHOP ZU KONRAD WITZ 20. & 27.04., 14.00 –17.00 Details siehe 09.03.

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MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11


MAI

AUGUSTA RAURICA

ALLES SCHERBEN? 22.05., 13.00 –14.30 MÜHLEMUSEUM BRÜGLINGEN, MÜNCHENSTEIN/BASEL

Details siehe 17.04.

BETRIEB DES MÜHLRADES 30.04., 16.00 –18.00 Der Müller nimmt das Mühlrad in Betrieb und führt durch die Ausstellung. KUNSTMUSEUM BASEL

AUGEN AUF! 01.05., 11.45 –13.15 Werkbetrachtung für Kinder von 7 bis 12 Jahren

MÜHLEMUSEUM BRÜGLINGEN, MÜNCHENSTEIN/BASEL

BETRIEB DES MÜHLRADES 28.05., 16.00 –18.00 & 31.05., 10.00 –11.00 Der Müller nimmt das Mühlrad in Betrieb und führt durch die Ausstellung.

Anmeldung: +41 (0)61 206 63 00 AUGUSTA RAURICA

REGELMÄSSIG

RÖMISCHER SPIELNACHMITTAG 01., 08., 15., 22., 29.05., 13.00 –16.00

MUSEUM TINGUELY

Details siehe 03.04.

KINDERCLUB JEDEN MI, 14.00–17.00 (OHNE SCHULFERIEN)

BROTBACKEN: VOM KORN ZUM RÖMERBROT 01.05., 13.00 –14.15 & 14.45 –16.00

Der Kinderclub bietet ein abwechslungsreiches Programm zu Jean Tinguely und den Sonderausstellungen.

Details siehe 03.04.

Für Kinder ab 8 Jahren Kosten: CHF 5.–, Zvieri mitbringen

FÜHRUNG FÜR FAMILIEN 08.05., 13.00 & 14.30 Ein spannender und sinnlicher Rundgang, der ganz auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten ist. Im authentisch nachgebauten Römerhaus ist zu erfahren, wie der Alltag einer Familie in römischer Zeit ausgesehen hat.

Anmeldung jeweils bis Mo: +41 (0)61 688 92 70 FONDATION BEYELER

FÜHRUNGEN UND WORKSHOPS

Kosten: Erwachsene CHF 12.–, Kinder CHF 7.–

Regelmässige Führungen und Workshops für Kinder in der Sonderausstellung Segantini

Platzzahl beschränkt, Anmeldung: +41 (0)61 816 22 22.

Information und Anmeldung: +41 (0)61 645 97 20 fuehrungen@beyeler.com

KUNSTMUSEUM BASEL

KINDERMORGEN ZU KONRAD WITZ 14.05., 10.00 –11.30 Details siehe 09.04. AUGUSTA RAURICA

ANGEBOTE FÜR BEHINDERTE

INTERNATIONALER MUSEUMSTAG – EIN TAG BEI DEN RÖMERN ZU HAUSE 15.05., 11.00 –17.00

HISTORISCHES MUSEUM BASEL: MUSIKMUSEUM

Ein Tag im Römerhaus heisst: eine römische Tunika überstreifen, auf den Liegebetten im Römerhaus Platz nehmen, die Notizen auf ein Wachstäfelchen kritzeln, selber Mosaik legen, im Rundmühle-Spiel gewinnen (oder verlieren) und zum Schluss mit einem römischen Zvieri Energie tanken. CARTOONMUSEUM BASEL

FAMILIENSONNTAG 15.05., 14.00 –16.00 Die Familien lernen die Welt der umtriebigen Kassiererin Eva und des kauzigen Sanitärs Zwicky kennen und entwerfen zusammen mit den Cartoonisten Jaermann und Schaad eigene Comicfiguren.

VON DEN EINFACHEN NATURTÖNEN ZUR KOMPLEXEN MUSIK – FÜHRUNG FÜR BLINDE UND SEHBEHINDERTE 06.03., 15.00 Über das Ertasten von Mauern und Gefängniszelle wird zuerst die Geschichte des Hauses vom Kloster zum Museum erkundet. Dann werden einfache und komplexe Klänge erforscht und mit Schläuchen, Monochord, Saiten- und Tasteninstrumenten auch aktiv erprobt. Diese Führung wurde mit Unterstützung der Emma SchaubStiftung ermöglicht. KUNSTMUSEUM BASEL

Familien mit Kindern ab 8 Jahren

FÜHRUNG FÜR BEHINDERTE

Kosten: Erwachsene CHF 14.–, Kinder CHF 9.–

Auf Anfrage führt die Abteilung Bildung & Vermittlung Gruppen ab fünf Personen mit Behinderung durch das Kunstmuseum. Es wird jeweils auf die spezifische Behinderung Rücksicht genommen.

(mit Familienpass: CHF 9.–/ 7.–) Anmeldung: +41 (0)61 226 33 60 (bis 11.05.) KUNSTMUSEUM BASEL, MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST

Anfragen: +41 (0)61 206 63 00

SACKSCHWER UND FEDERLEICHT 21.05., 14.00 –17.00 Henrik Olesen stellt sich selbst und seine Familie in Objekten und einfach gezimmerten Skulpturen dar. In der Ausstellung begegnen die BesucherInnen seiner Familie und entdecken ihre Charaktere. Im Atelier werden die persönlichen Merkmale und Eigenschaften in ungewohnten Porträts festgehalten. Für Kinder von 7 bis 12 Jahren Kosten: CHF 10.– (mit Familienpass: CHF 8.–) Anmeldung: isabelle.plattner@bs.ch oder +41 (0)61 206 63 00 MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11

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ANGEBOTE FÜR SCHULEN CARTOONMUSEUM BASEL

KUNSTMUSEUM BASEL

Info/Anm.: +41 (0)61 226 33 60, info@cartoonmuseum.ch

Info/Anm.: +41 (0)61 206 63 00, isabelle.plattner@bs.ch

EVA GIRL & CAPTAIN ZWICKY 26.03. – 05.06.2011

VON DAUMIER BIS DEGAS AB 19.02.2011

Die Künstler Felix Schaad und Claude Jaermann sind Meister des Zeitungsstrips. Kaum jemand in der Schweiz versteht es in dieser Sonderform des Comics besser, die Dramen des Alltags oder politische Zusammenhänge in wenig aufeinander folgenden Bildern pointiert darzustellen. Bevor die SchülerInnen im Atelier einen Zeitungsstrip entwerfen, lernen sie bei einem Rundgang durch die Ausstellung die Hauptfiguren Eva und Zwicky sowie die spezielle Comicform kennen.

Die französische Druckgrafik des 19. Jahrhunderts bietet Gelegenheit für die inhaltliche Vertiefung (Karikatur, Literaturillustration, Plakate u.a.) und für die Beschäftigung mit druckgrafischen Techniken. 7. – 12. Schuljahr Einführung für Lehrpersonen in die Ausstellung Von Daumier bis Degas: 22. & 24.02., 17.00 – 18.00 Anmeldung erforderlich

Ab 5. Schuljahr (stufengerecht angepasst) Einführung für Lehrpersonen: 29.03., 18.00

KONRAD WITZ AB 06.03.2011

Anmeldung erforderlich

Die herausragenden Werke von Konrad Witz (um 1400 – um 1446) werden auf Bildinhalt und besondere Bildkomposition untersucht. Dabei erkunden die SchülerInnen auch das spätmittelalterliche Basel, wo der Künstler gewirkt hat.

FONDATION BEYELER

Info/Anm.: +41 (0)61 645 97 20 (Mo – Fr 09 –12 und 13.30 –17) fuehrungen@fondationbeyeler.ch

Ab 1. Schuljahr (stufengerecht angepasst)

FÜHRUNGEN UND WORKSHOPS ZU SEGANTINI > 25.04.2011

Einführung für Lehrpersonen in die Ausstellung Konrad Witz:

Die einzigartige Leuchtkraft seiner Bilder machte Giovanni Segantini (1858–1899) zu einem bedeutenden Meister der Landschaftsmalerei. Er war lebenslang vom Wunsch getrieben, das überirdische Licht, wie er es in der Höhe der Alpen erlebte, in seine Werke zu übertragen, die er zumeist in freier Natur malte. In Führungen und Workshops erfahren die SchülerInnen unter anderem, wie Segantini seine Bilder zum Leuchten brachte.

Anmeldung erforderlich

Ab 1. Schuljahr (stufengerecht angepasst), max. 25 Teilnehmende Kosten: Eintritt CHF 6.– (Kinder bis 10 Jahre und Kantone BS/BL gratis) SchülerInnen von 19 bis 30 Jahren: Eintritt CHF 12.–

HISTORISCHES MUSEUM BASEL: BARFÜSSERKIRCHE

Info/Anm.: +41 (0)61 205 86 70, gudrun.piller@bs.ch

IN DER FREMDE – MOBILITÄT UND MIGRATION SEIT DER FRÜHEN NEUZEIT > 25.03.2011 Viele SchülerInnen stammen aus Familien, die zugewandert sind. Die Sonderausstellung In der Fremde zeigt, dass bereits in früheren Zeiten Menschen nach Basel gezogen sind, weil sie auf der Flucht waren, Arbeit suchten oder Neues erfahren wollten. Das Thema «Mobilität und Migration» wird altersgerecht behandelt: Primarschulklassen beschäftigen sich damit, weshalb Menschen reisen, mit welchen Mitteln man früher unterwegs war und wie sich das Reisen im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Mittel- und Oberstufenklassen untersuchen die religiösen, wirtschaftlichen und politischen Gründe, die Menschen in die Ferne trieben, und sie thematisieren das Fremdsein und die Angst vor dem Fremden. Ab 1. Schuljahr (stufengerecht angepasst), max. 25 Teilnehmende

22. & 24.03., 17.00 –18.00

KUNSTMUSEUM BASEL, MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST

Info/Anm.: +41 (0)61 206 63 00, isabelle.plattner@bs.ch

REALE HYPER-FIKTION > 30.04.2011 Leinwandstars schlafen selten, und es wird nie gezeigt, wie der Hauptdarsteller durch halb Paris läuft, um an einen Treffpunkt zu gelangen. In seiner Arbeit «L’Ellipse» fügt der französische Künstler Pierre Huyghe eine Szene in einen bestehenden Film ein und füllt so den Zeitsprung, der durch den Schnitt im Film entsteht. Durch seine Interventionen überlagern sich Fiktion und Realität, Kunst und Leben, Vergangenheit und Gegenwart. Im Workshop wird die Wirkung von Fiktionen in Filmen und Cyber-Games auf die Realität und ihre Wahrnehmung hin diskutiert. 7. – 12. Schuljahr

ES WAR EINMAL ... EIN TRAUM > 30.04.2011 «Jeder traut dem Erzähler, aber auch der kann sich irren», sagt der französische Künstler Pierre Huyghe. Traum und Wirklichkeit vermischen sich in Geschichten und Märchen, und wer seinen Träumen nicht folgt, kommt nicht ans Ziel. In seiner Arbeit «This Is Not a Time for Dreaming», einem gefilmten Puppenspiel, sind verschiedene Geschichten ineinander verwoben. Im Museum lassen sich die SchülerInnen von seinem Puppentheater einnehmen, und es werden eigene Geschichten weitergesponnen und gespielt. Ab 1. Schuljahr (stufengerecht angepasst) Einführung für Lehrpersonen in die Ausstellung Pierre Huyghe: 15. & 17.02., 17.00 –18.00

KUNSTHALLE BASEL

Anmeldung erforderlich

Info/Anm.: +41 (0)61 206 99 00; vbosshard@kunsthallebasel.ch

... UND DAS SOLL KUNST SEIN?

FRAU GABEL UND HERR MESSER AB 14.05.2011

Workshops zu den Ausstellungen für Schulklassen und Gruppen aller Altersstufen. Ausgehend von den inhaltlichen Schwerpunkten der Ausstellung werden altersgerechte Workshops entwickelt.

Ausstellungen World Time Clock von Bettina Pousttchi und Guilty

«Du bist der Hammer!» Der dänische Künstler Henrik Olesen stellt sich selbst und seine Familie in Objekten und einfach gezimmerten Skulpturen dar. In der Ausstellung lernen die SchülerInnen seine Familie und seine Freunde kennen und entdecken ihre Charaktere. In kuriosen Familien- und Gruppenporträts werden stellvertretende Formen und Bilder für persönliche Merkmale und Eigenschaften gesucht.

feet have got no rhythm von Banu Cennetoglu 09.02., 17.00 –17.30

Ab 1. Schuljahr (stufengerecht angepasst)

Ab 1. Schuljahr (stufengerecht angepasst), max. 25 Teilnehmende Einführung für Lehrpersonen: Rundgang durch die aktuellen

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MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11


ICH ICH ICH – SELBST– BILDER AB 14.05.2011

MUSEUMSKOFFER SONDERAUSSTELLUNG PILZE

Henrik Olesen hinterfragt den gesellschaftlichen Umgang mit dem Körper. Die unterschiedlichen Rollen und die Konstruktionen von Geschlecht und Identität sind Themen seiner Werke. Anhand seiner Arbeiten werden Fragen zu Identität, Selbstdarstellung und Körper diskutiert und mit eigenen Fotografien untersucht und inszeniert.

Während des Ausstellungsbesuchs kann ein Museumskoffer benutzt werden. Details unter: www.nmb.bs.ch/pilze/ausstellungskoffer

7. – 12. Schuljahr

WORKSHOP ZUR ARCHITEKTUR VON FRANK GEHRY

AFTER YOU AB 14.05.2011 Einige Arbeiten von Henrik Olesen beziehen sich auf Werke anderer Künstler wie Sol LeWitt, Vito Acconci, Max Ernst. Er dekonstruiert Vorstellungen von Authentizität und kultureller Produktion und lädt in einem Remix-Verfahren die Werke mit neuer Bedeutung auf. Anhand ausgewählter Arbeiten diskutieren die SchülerInnen Fragen nach Autorschaft und Original sowie die Bedeutungsverschiebungen, die durch den Prozess der Aneignung und des Kopierens entstehen. 8. – 12. Schuljahr Einführung für Lehrpersonen in die Ausstellung Henrik Olesen: 15. & 17.05., 17.00 – 18.00 Anmeldung erforderlich

MUSEUM DER KULTUREN BASEL

Info/Anm.: Bildung & Vermittlung, Gaby Fierz +41 (0)61 266 56 32/42, gaby.fierz@bs.ch

ZWISCHENRÄUME ENTDECKEN UND NEU GESTALTEN > 15.05.2011 Die SchülerInnen setzen sich mit Zwischenräumen auseinander. Michael Fontanas Fotografien von der Baustelle und die Objekte aus der Sammlung des Museums der Kulturen ermöglichen neue und überraschende Ein-, An- und Durchsichten. Inspiriert von Zwischenräumen, gestalten die Teilnehmenden eigene Objekte, welche die Ausstellung laufend ergänzen. Ab 1. Schuljahr (stufengerecht angepasst) Max. 25 Teilnehmende

MUSEUM TINGUELY

VITRA DESIGN MUSEUM, WEIL AM RHEIN

Info/Anm.: +49 (0)7621 702 36 39, workshops@design-museum.de

Das Vitra Design Museum wurde von 1987 bis 1989 als erster Bau des Architekten Frank Gehry in Europa errichtet. Im Workshop werden den SchülerInnen architekturhistorische und bautechnische Kenntnisse vermittelt. Darüber hinaus erlaubt die Veranstaltung den Teilnehmenden eine intensive, sinnliche Auseinandersetzung mit dem Gebäude. Weiterführende Schulen, max. 30 Teilnehmende pro Gruppe Kosten: EUR 10,00 (Lehrpersonen gratis)

Die hier aufgeführten Angebote für Schülerinnen und Schüler betreffen lediglich Sonderausstellungen. Die Basler Museen haben zahlreiche weitere Angebote für Schulen zu Sammlungsthemen im Programm. Ein paar Beispiele unter vielen: Das Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig führt u.a. zu den sagenhaften Kentauren und Greifen, welche die Harry Potter-Reihe aus der klassischen Mythologie entliehen hat. Das Historische Museum Basel lädt in der Barfüsserkirche auf Reisen zu Themen aus Basels Vergangenheit, stellt im Musikmuseum verschiedene Instrumentengruppen vor und bietet im Haus zum Kirschgarten einen besonderen Rahmen für den Fremdsprachenunterricht. Im Kunstmuseum Basel wandelt man durch Kunstepochen, während im Museum für Gegenwartskunst auf spielerische Weise die Sinne für Gegenwartskunst geöffnet werden. Im Naturhistorischen Museum Basel ist vieles zu Schmetterlingen, Kristallen und bedrohten sowie ausgestorbenen Tierarten zu erfahren, während das Schaulager seine Tore für Schulklassen auch dann öffnet, wenn im spektakulären Bau keine Sonderausstellungen stattfinden.

Info/Anm.: +41 (0)61 688 92 70 beat.klein@roche.com, lilian.steinle@roche.com

WORKSHOPS ZU ARMAN 16.02. – 15.05.2011 Als Gründungsmitglied der Nouveaux Réalistes, zu denen auch Jean Tinguely gehörte, entwickelte Arman ein eigensinniges Werk. Er verarbeitete industriell gefertigte Produkte der Konsumgesellschaft mit verschiedenen Techniken zu Kunstwerken. Die SchülerInnen setzen sich mit der eigenwilligen Kunst Armans auseinander.

WEITERE ANGEBOTE: WWW.MUSEENBASEL.CH/SCHULEN

Ab 1. Schuljahr (stufengerecht angepasst) Einführung für Lehrpersonen in die Sonderausstellung Arman: 02.03., 17.30 –18.45

NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL

Info/Anm.: +41 (0)61 266 55 08 (Di – Do) karin.feigenwinter@bs.ch

ARBEITSHILFEN SONDERAUSSTELLUNG PILZE Hintergrundinformationen zur Sonderausstellung, Anregungen und Tipps zum Thema Pilze unter: www.nmb.bs.ch/arbeitsblaetter

MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11

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VORSCHAU MAGAZIN 2/2011 Schwerpunkt: Front Services Dass ein Museum funktioniert, dafür sind viele Mitarbeiterinnen

NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL

VORSCHAU/INFO/ADRESSEN

und Mitarbeiter besorgt. Viele arbeiten hinter den Kulissen, stellen Programme zusammen, bereiten Ausstellungen vor, restaurieren die Museumsobjekte etc. Als Räume für die Öffentlichkeit brauchen die Museen aber auch die Menschen, die mit dem Publikum direkt in den Kontakt treten: Dazu gehören das Kassen- und Aufsichtspersonal, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vermittlung und viele mehr. Das museen basel magazin besucht im Schwerpunkt die Menschen, die vor den Kulissen des Museums tätig sind. | 1

Dazu gibt es Berichte zu neuen Ausstellungshighlights wie:

CONSTANTIN BRANCUSI UND RICHARD SERRA FONDATION BEYELER | 2 FETISCH AUTO. ICH FAHRE, ALSO BIN ICH MUSEUM TINGUELY | 3 ON STAGE – DIE KUNST DER PEKINGOPER UND CHINATOWN MUSEUM DER KULTUREN BASEL | 4 Die nächste Nummer des museen basel magazins erscheint Ende Mai 2011.

© PRO LITTERIS, ZÜRICH

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FÜR 19 FRANKEN JÄHRLICH KOMMEN DIE DRUCKSACHEN VON MUSEEN BASEL ZU IHNEN NACH HAUSE. FÜR 17 EURO REISEN SIE AUCH INS AUSLAND! SENDEN, FAXEN ODER MAILEN SIE UNS IHRE KOORDINATEN: MUSEUMSDIENSTE BASEL, POSTFACH 1556, CH-4001 BASEL, FAX +41 (0)61 267 65 95 ODER INFO@MUSEENBASEL.CH

Ja, schicken Sie mir das magazin und die museen basel agenda jeweils sofort nach Erscheinen. Senden Sie mir den museen basel guide mit der Ausstellungsübersicht für das Jahr 2011. Name,Vorname Strasse,Nr. PLZ, Ort E-Mail Ich bin Lehrperson. Ich abonniere den elektronischen Newsletter für Lehrpersonen. 30

MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11


ANATOMISCHES MUSEUM DER UNIVERSITÄT BASEL

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Pestalozzistrasse 20, 4056 Basel | T +41 (0)61 267 35 35 http://anatomie.unibas.ch/museum | Mo – Fr 14 –17 h; So 10 –16 ANTIKENMUSEUM BASEL UND SAMMLUNG LUDWIG

MUSEUM TINGUELY

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Paul Sacher-Anlage 1, 4058 Basel | T +41 (0)61 681 93 20 www.tinguely.ch | Di – So 11 – 18 h P|

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St. Alban-Graben 5, 4010 Basel | T +41 (0)61 201 12 12 www.antikenmuseumbasel.ch | Di – So 10 – 17 h

NATURHISTORISCHES MUSEUM BASEL

Augustinergasse 2, 4001 Basel | T +41 (0)61 266 55 00 www.nmb.bs.ch | Di – So 10 –17 h

AUGUSTA RAURICA

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Giebenacherstrasse 17, 4302 Augst | T +41 (0)61 816 22 22 www.augusta-raurica.ch | März – Okt. Mo 13 –17 h, Di – So 10 –17 h, Nov. – Feb. Mo 13 – 17, Di – So 11–17 h Aussenanlagen täglich 10 – 17 h

PHARMAZIE-HISTORISCHES MUSEUM DER UNIVERSITÄT BASEL

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Totengässlein 3, 4051 Basel | T +41 (0)61 264 91 11 www.pharmaziemuseum.ch | Di – Fr 10 – 18 h; Sa 10 – 17 h PUPPENHAUSMUSEUM

AUSSTELLUNGSRAUM KLINGENTAL

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Kasernenstrasse 23, 4058 Basel | T +41 (0)61 681 66 98 www.ausstellungsraum.ch | Di – Fr 15 –18 h; Sa, So 11–17 h

S AM SCHWEIZERISCHES ARCHITEKTURMUSEUM

BASLER PAPIERMÜHLE

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St. Alban-Tal 37, 4052 Basel | T +41 (0)61 225 90 90 www.papiermuseum.ch | Di – So 14 –17 h

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Steinenvorstadt 1, 4051 Basel | T +41 (0)61 225 95 95 www.puppenhausmuseum.ch | Mo – So 10 – 18 h Steinenberg 7, 4051 Basel | T +41 (0)61 261 14 13 www.sam-basel.org | Di, Mi, Fr 11 – 18 h; Do 11 – 20.30 h; Sa, So 11– 17 h SAMMLUNG FRIEDHOF HÖRNLI

CARTOONMUSEUM BASEL

St. Alban-Vorstadt 28, 4052 Basel | T +41 (0)61 226 33 60 www.cartoonmuseum.ch | Di – Fr 14 – 18 h; Sa/So 10 – 18 h

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Hörnliallee 70, 4125 Riehen | T +41 (0)61 605 50 68 1. & 3. So im Monat 10 –16 h SCHAULAGER

FONDATION BEYELER

Baselstrasse 101, 4125 Riehen | T +41 (0)61 645 97 00 www.fondationbeyeler.ch | Mo – So 10 –18 h; Mi 10 –20 h HAUS FÜR ELEKTRONISCHE KÜNSTE BASEL

Oslostrasse 10, 4023 Basel | T +41 (0)61 283 60 50 www.haus-ek.org | Ab 29.05.2011 | Mi – So 13 – 17h

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Ruchfeldstrasse 19, 4142 Münchenstein | T +41 (0)61 335 32 32 www.schaulager.org Nur während Sonderveranstaltungen öffentlich zugänglich. Für Schulen und Studienzwecke nach Voranmeldung SCHWEIZERISCHES FEUERWEHR MUSEUM BASEL

HISTORISCHES MUSEUM BASEL: BARFÜSSERKIRCHE

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Barfüsserplatz, 4051 Basel | T +41 (0)61 205 86 00 www.hmb.ch | Di – So 10 –17 h

Spalenvorstadt 11, 4051 Basel | T +41 (0)61 268 14 00 www.rettung-bs.ch/museum.html | So 14 –17 h SKULPTURHALLE BASEL

HISTORISCHES MUSEUM BASEL: HAUS ZUM KIRSCHGARTEN

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Elisabethenstrasse 27–29, 4051 Basel | T +41 (0)61 205 86 78 / www.hmb.ch Di – Fr, So 10 – 17 h; Sa 13 – 17 h HISTORISCHES MUSEUM BASEL: KUTSCHENMUSEUM

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SPIELZEUGMUSEUM, DORF- UND REBBAUMUSEUM RIEHEN

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Scheune bei der Villa Merian in Brüglingen/St. Jakob, 4052 Basel | T +41 (0)61 205 86 00 www.hmb.ch | Mi, Sa, So 14 –17 h

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Baselstrasse 34, 4125 Riehen | T +41 (0)61 641 28 29 www.spielzeugmuseumriehen.ch | Mo, Mi–So 11–17 h SPORTMUSEUM SCHWEIZ

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HISTORISCHES MUSEUM BASEL: MUSIKMUSEUM

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Im Lohnhof 9, 4051 Basel | T +41 (0)61 264 91 60 www.hmb.ch | Mi–Sa 14 –18 h; So 11–17 h

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Kornhausgasse 8, 4051 Basel | T +41 (0)61 261 95 14 www.juedisches-museum.ch | Mo, Mi 14 –17 h; So 11–17 h

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* mit Rollstuhl zugänglich

Steinenberg 7, 4051 Basel | T +41 (0)61 206 99 00 www.kunsthallebasel.ch | Di, Mi, Fr 11–18 h; Do 11 – 20.30 h; Sa, So 11 – 17 h KUNSTMUSEUM BASEL

*

Charles-Eames-Strasse 1 | D-79576 Weil am Rhein | T +49 (0)7621 702 32 00 www.design-museum.de | Mo–So 10–18 h

Im Berowergut, Baselstrasse 71, 4125 Riehen | T +41 (0)61 641 20 29 www.kunstraumriehen.ch | Mi – Fr 13 – 18 h; Sa, So 11 –18 h KUNSTHALLE BASEL

P |

Westquaistrasse 2, 4057 Basel | T +41 (0)61 631 42 61 www.verkehrsdrehscheibe.ch | März–Nov. Di – So 10 – 17 h Dez.–Feb. Di, Sa, So 10 –17 h VITRA DESIGN MUSEUM, WEIL AM RHEIN

KUNST RAUM RIEHEN

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Missionsstrasse 28, 4055 Basel | T +41 (0)61 261 12 21 www.sportmuseum.ch | Fr 16–18 h VERKEHRSDREHSCHEIBE SCHWEIZ UND UNSER WEG ZUM MEER

JÜDISCHES MUSEUM DER SCHWEIZ

T mit P

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Mittlere Strasse 17, 4056 Basel | T +41 (0)61 261 52 45 www.skulpturhalle.ch | Di–Fr 10–17 h; Sa, So 11–17 h

telefonischer Voranmeldung

Oberrheinischer Museums-Pass

St. Alban-Graben 16, 4010 Basel | T +41 (0)61 206 62 62 www.kunstmuseumbasel.ch | Di–So 10–18 h KUNSTMUSEUM BASEL, MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST

St. Alban-Rheinweg 60, 4052 Basel | T +41 (0)61 272 81 83 www.kunstmuseumbasel.ch | Di – So 11 – 18 h MÜHLEMUSEUM BRÜGLINGEN

Brüglingerhof, 4142 Münchenstein | T +41 (0)61 226 33 33 www.merianstiftung.ch | täglich 9 h bis zur Abenddämmerung MUSEUM.BL

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Zeughausplatz 28, 4410 Liestal | T +41 (0)61 925 50 90/59 86 Di – So 10 – 17 h Bis 15.04.2011 wegen Sanierung geschlossen, Infos zu Veranstaltungen: www.museum.bl.ch MUSEUM AM BURGHOF, LÖRRACH

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Basler Strasse 143 | D-79540 Lörrach | T +49 (0)7621 91 93 70 www.museum-loerrach.de | Mi – Sa 14 – 17 h; So 11 – 17 h MUSEUM DER KULTUREN BASEL

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Augustinergasse 8, 4051 Basel | T +41 (0)61 266 56 00 www.mkb.ch | Di – So 10 – 17 h MUSEUM FÜR MUSIKAUTOMATEN, SEEWEN

Bollhübel 1, 4206 Seewen | T +41 (0)61 915 98 80 www.musikautomaten.ch | Di – So 11–18 h

P |

MUSEENPLAN AUF: WWW.MUSEENBASEL.CH/DE/PLANMUSEENBASEL.PHP

* NOCH MEHR INFORMATIONEN ZU DEN AKTIVITÄTEN UND DEN ÖFFNUNGSZEITEN AN FASNACHT UND FEIERTAGEN SIEHE:

MUSEUM KLEINES KLINGENTAL

Unterer Rheinweg 26, 4058 Basel | T +41 (0)61 267 66 25/42 www.mkk.ch | Mi, Sa 14 – 17 h; So 10 – 17 h MUSEEN BASEL MAGAZIN 01/11

WWW.MUSEENBASEL.CH 31


Meine Grosseltern

Geschichten zur Erinnerung Ein Langzeitprojekt von Mats Staub

Museum.BL 16.4. – 31. 12. 2011

Amtshausgasse 7 4410 Liestal Tel. 061 552 59 86 www.museum.bl.ch

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